Franz Kafka war deutschsprachiger Schriftsteller, der am 31. Juli 1883 in Prag, Österreich-
Ungarn geboren wurde. Seine Familie stammt aus bürgerlichen jüdischen Kaufmannsfamillien,
und sein Vater Herman Kafka wuchs unter ärmsten Verhältnissen auf und später arbeitete er als
Verkaufer der Galantariewaren in Prag. Julie Kafka, die Mutter, wurde in Podiebrad geboren,
ihre Familie galt als wohlhabend und sie war gebildeter als ihr Mann. Die Ehe zwischen Julie
und Hermannwurde am 3. Septembar 1882geschlossen. Kafka hatte, neben den Brüdern Georg
und Heinrich, die als Kleinkind verstorben, drei Schwestern Gabriele, Elli und Valerie, die
vermutlich starben im Konzentationslager während des Zweiten Weltkriegs. Diese Erlebnisse
ließen einschneidende Spuren hinter und vertifen das Gefühl der Alleinseins. In seinen Werken,
befasste er sich mit dem Verhältnis mit seinem Vater, doch erwähnte er keine Beziehung zur
seinen Mutter.
Die Kindheit Kafkas steht ganz im Zeichnen einer für den Prager Mittelstand typischen
Sozialisation. Er war bezeichnet als scheue Sohn, der spärlich isst, wenig lacht und meist
schweigt.
Von 1889 bis 1893 besuchte Kafka die Deutsche Kanbenschule am Fleischmarkt in Prag.
Anschließend ging er, entsprechend dem väterlichen Wunsch auf das ebenfalls deutschsprachige
humanistische Staatsgymnasium in der Prager Altstadt im Kinsky-Palais. Diese Schule wurde
von Juden gern besucht, aber gilt auch als strengstes Prager Gymnasium. Dort hörte er die
Vorlesungen über alte Sprachen, die Antike und Geschichte des Altertums. Neben den
Hauptfremdsprachen lernte er auch Tschechisch und Französisch.
Am anfag bekam Kafka die Inspiration außerhalb Gymnasium, in erster Linie bei
Theaterbesuchen. Mit etwa 14 Jahren unternimmt Kafka ersten dichterischen Versuche. Das war
ein Roman, in dem zwei Brüder gegeneinander kämpften, von denen einer nach Amerika fuhr,
während der andere in einem europäischen Gefängnis blieb
Am 13.Junu 1896 fund in der Zigeuner-Synagoge Kafkas Bar-Mizwa statt.
Auf seine Mitschüler wirkt Kafka zurückhaltend. Nur entstehen die Freundschaften, wie mit
Hugo Bergmann, mit dem er bereits gemeinsam in die Volkschule gegangen war Mit ihm
diskutierte er viel über Gott und seine Möglichkeiten. In den Augen der meisten jedoch erschien
er als unauffällig. Auf der Suche nach sich selbst änderte er oft die politische Richtung und
besuchte berüchtigte Institutionen. Also bewunderte Kafka eine zeitlang den Sozialismus und
trug die Wahrzeichnen des Sozialismus- die rote Nelke.
Kafka schrieb sich 1901an der Deuschen Carl Ferdinand Universität in Prag für Chemie ein.
Bereits nach zwei Wochen im Labor revidierte er seine Entscheidung und wechselte zur Jura. Er
interessierte sich nicht besonders für diese Studie und besuchte im Sommersemester 1902 statt
Jura die Vorlesungen in Germanistik und Kunstgeschichte. Kafka studierte im Wintersemester
wieder regulär Jura. Allerding nahm er an den philosophischen Runden des Salons Fanta teil.
Am Ende des ersten Jahres lernte er Max Brod kennen, der bald sein lebenslanger Freund wird.
Mit ihm erschloss er neue Horizonte, sie besuchten gemeinsam Kaffeehäuser der Stadt und
andere einschlägige Adressen der Boheme und Intelligentsia Prags. Las er Flauberts L
´Educations sentimentale, Hofmannsthals Gespräch über Gedichte und Thomas Manns Tonio
Kröger. Diese Freundschaft brachte ihm auch andere Veränderungen, er war mehr unter
Menschen, sein Selbstvertrauen war nicht niedrig und er konnte mit Frauen sprechen. Er
widmete sich der Literatur , machte die Entwürfe , studierte aber gleichzeitig Jura, was ihn
erschöpfte. Schließlich wurde er zum Doktor der Rechte mit schwächstmöglicher Note
promoviert. Am 30 September 1906beendete er das im April begonnene Praktikum als
Advocatursconcipient bei seinem Onkel Dr Richard Löwy am Altstädter Ring und began am 1.
Oktober das für den Statsdienst obligatorisch vorgeschriebene Gerichtsjahr beim Prager Lander
bzw. Strafgericht. Während dieser Zeit arbeitete er an Entwürfen zu Hochzeitsvorbereitungen auf
dem Lande. Außerdem besuchte er weiterhin mit seinen Bekannten Nachtlokale, Weinstuben,
Cafes und Seancen. Gleichzeit arbeitete Max Brod daran, seinen Freund bekannt zu machen,
indem er ihn in der Zeitschrift Gegenwart in der Reihe mit Heinrich Mann, Wedekind und
Meyrink erwähnte.
Im Laufe des Jahres schob er seine Anwaltskarriere auf, plante Spanisch zu lernen, nach
Südamerika zu ziehen. Danach hatte er Selbstmorgedanken, weil ihn der Lärm im neuen Haus
störte, jedoch kamen neue Ideen ihm in den Sinn.
Zwischen 1909 und 1911 bereiste er Europa in Begleitung Max Brods. Während der Reise ließ er
sich inspirieren und schrieb das Stück Unglücklichsein. Auch während dieser Zeit hatte er
Probleme: Schwierigkeiten bei Arbeit, zunehmende Entfremdung in der Familie, fortgesetzte
Selbstbefragung. Im Ganzen hat Kafka von 1911 bis 1912 nur kleinere Stücke fertiggebracht,
nebenher aber entstanden rund 200 Seiten eines Romanenentwurfs: die erste Fassung des
Veschwollenen. Was folgte ist, dass er mit seiner jüdistischen Identität begann zu beschäftigen.
Im Jahr 1917 erlitt er einen Blutsturz. Ihm wurde die Lungentuberkulose und sein
Gesundheitszustand verschlechte sich von Jahr zu Jahr. Im alter von 40 Jahren starb Kafka am 3.
Juni 1924 im Sanatorium Hoffman in Kierling bei Klosterneuburg.
Seine Werke: Das Urteil, Die Verwandlung, Ein Bericht für eine Akademie, In der Strafkolonie,
Brief an den Vater, Der Prozess, Das Schloss, Amerika
Die Erzählung ist im Oktober 1914 entstanden, als Franz Kafka sich eigentlich dem Roman Der
Prozess während eines Arbeitsurlaubs gewidmet hatte. Aufgrund einer Schreibblockade fiel es
ihm schwer, ein passendes Ende für den Roman zu finde und er wandte sich eine neuen Projekt
zu.Der Titel In der Strafkolonie figuriert bereits den Ort der Handlung. Es handelt sich um eine
Kolonie, ein abgeschlossener Ort, an dem gestraft wird, wobei der Zusatz ‚In der’ auf eine
immanente Situation verweist. Im Verlauf des Textes wird dieser Ort als tropische Insel noch
weiter spezifiziert und zeigt als kleinste Einheit ein fest umschlossenes Ganzes auf. Die
Grundkonstellation dieses exterritorialen, verkapselten Ortes wird zunächst verdoppelt, da der
Schauplatz des Geschehens ein tiefes, sandiges, von kahlen Abhängen rings umschlossenes
kleines Tal ist und verdreifacht durch die Grube, in welcher der „eigentümliche Apparat“ steht
und über dem eine sengende Sonne strahlt, die das Denken und die Urteilsbildung des Reisenden
erschwert. Ein Drittel des Textes gilt der bewundernden Beschreibung der Strafmaschine, die
zum eigentlichen Protagonisten des Textes stilisiert wird. Die Erzählung gliedert sich in drei
Haupteile. Der erste Abschnitt gilt den ausführlichen Beschreibungen der Apparatur, welcher, da
man sich aufgrund des kreischenden Zahnrades während der Demonstration nur schwer
verständigen kann, zunächst theoretisch erläutert und dann praktisch vorgeführt wird. Der zweite
Teil erörtert in einer Art Schlagabtausch zwischen dem Offizier und dem Reisenden die
Zulässigkeit des Verfahrens. Dieser Abschnitt endet mit dem Wendepunkt, der durch den
Reisenden ausgelöst wird, da er als Gewinner aus der Debatte hervorgeht, so dass die
Ausgangssituation im dritten Teil komplett verkehrt wird und der Offizier automatisch die
Konsequenz zieht, sich selbst unter den Apparat zu legen.
Charakter
Reisender
Er ist während seines Besuches in einer Strafkolonie eines mächtigen Landes dazu eingeladen,
einer öffentlichen Exekution beizuwohnen. Nach einer ausführlichen Erklärung des Apparates
und des Festschnallens des Verurteilten bittet der Offizier den Reisenden darum, sich im späteren
Gespräch mit dem Kommandanten positiv über die Maschine zu äußern. Der Reisende lehnt
seine Bitte ab, beteuert aber, dass er öffentlich auch nichts Negatives über den Apparat sagen
werde. Er ist davon überzeugt, als Bürger eines anderen Landes nicht in der Position zu sein, sich
ein Urteil über die Apparatur bilden zu können. Sein Charakter spiegelt sich in der
Unparteilichkeit wider, er ist emozional distanziert und beobachtet nur. Seine Rolle ist es,
Zivilisation zu repräsentieren. Er ist als jemand, der nirgendwo gehört, bezeichnet.
Offizier
Er repräsentiert Barberei,und sein Charakter ist als Selbstopferung bezeichnet. Seine Rolle zeigt
Aktivität, Glaube und Gefühl. Der Offizier stellt das Gegenteil des Reisenden dar. Er bezeichnet
sich selbst als Gerchtspräsident. Eine Steuerungsbezeichnung trägt er in seiner Brusttasche,
direkt auf Höhe des Herzens. Er immer sucht auf unsoldatische Art körperlichen Kontakt zum
Reisenden. Berüht dessen Hände, umarmt ihn. Im Gegensatz zum Raisenden wirkt der Offizier
in seiner Opferbereitschaft und seiner Stellung als Bittersteller beinahe menschlich. Er ist völlig
bestemmt durch seine Faszination für die Apparatur. Sein Tod zeigte eine tragische Würde.
Sobald er sich sicher ist, den Reisenden nichtt mehr von seiner Meninung überzeugen zu können,
lässt der den Verurteilten lossschanllen und zieht sich selbst aus. Danach legt sich der Offizier
auf die Maschine, die nun die Worte “Sei gerecht” ein ritzen soll. Seine Leiche hängt mit eine
Stachel in der Stirn über der Afallgrube und blickt den Reisenden mit einem ruhigen und
überzeugten Ausdruck an
Beide Kommandanten werden lediglich vom Offizier erwähnt und treten in der Erzählung selbst
nicht auf.
Der alte Kommandant ist Vertrauter und enger Mitarbeiter für den Offizier. Sein Leben und
Wirken sind nicht bekannt, nur bekannt ist, dass er nicht auf geweihtem Boden beerdigt werden
wollte. Sein Grabstein spricht von Wiederaufstehung und von seinen Anhängern, die auf seine
Wiederkehr warten.
Der neue Kommandant ist kein Befürworter der alten Rechtspraxis, aber spricht sich jedoch nicht
dagegen aus. Er hat die Hoffnung, dass der Reisende, der als ein Experte auf dem Gebiet des
Strafvollzugs gilt, sich ebenfalls krititsch zur Apparatur äußert. Dadurch könnte er die Benutzung
der Apparatur beenden