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Ringredundanz mit dem Media

Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13

Applikation y 01/2009
Vorwort

Applikationsbeschreibung 1
Generelle
Funktionsmechanismen 2
Nutzung der
Beispielapplikation 3
SIMATIC
Ringredundanz mit dem Media A
Appendix
Redundancy Protocol (MRP)

Applikationshandbuch-Configuration 13

01/2009
Sicherheitshinweise
Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von
Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck
hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe
werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

GEFAHR
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

ACHTUNG
mit Warndreieck bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

ACHTUNG
ohne Warndreieck bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

HINWEIS
bedeutet, dass ein unerwünschtes Ergebnis oder Zustand eintreten kann, wenn der entsprechende Hinweis
nicht beachtet wird.

Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet.
Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben
Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

Qualifiziertes Personal
Das zugehörige Gerät/System darf nur in Verbindung mit dieser Dokumentation eingerichtet und betrieben
werden. Inbetriebsetzung und Betrieb eines Gerätes/Systems dürfen nur von qualifiziertem Personal
vorgenommen werden. Qualifiziertes Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieser
Dokumentation sind Personen, die die Berechtigung haben, Geräte, Systeme und Stromkreise gemäß den
Standards der Sicherheitstechnik in Betrieb zu nehmen, zu erden und zu kennzeichnen.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Beachten Sie Folgendes:

WARNUNG!
Das Gerät darf nur für die im Katalog und in der technischen Beschreibung vorgesehenen Einsatzfälle und nur
in Verbindung mit von Siemens empfohlenen bzw. zugelassenen Fremdgeräten und -komponenten verwendet
werden. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße
Lagerung, Aufstellung und Montage sowie sorgfältige Bedienung und Instandhaltung voraus.

Marken
Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens
AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren
Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

Haftungsausschluss
Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft.
Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung
keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige
Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

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Automation and Drives Ⓟ 01/2009 Änderungen vorbehalten
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Vorwort

Über dieses Dokument


Ziel
Die vorliegende Applikation demonstriert am Beispiel eines Fast-Ethernet- Ring bei
PROFINETdie Möglichkeit einer standardisierten Redundanz.
Desweiteren wird am Beispiel einer Netzwerkkamera die Kommunikation zwischen
Gigabit und Fast-Ethernet Netzwerk gezeigt.
Kerninhalte
Folgende Kernpunkte werden in dieser Applikation behandelt:
● Aufbau eines Fast-Ethernet PROFINET Rings.
● Integration von SCALANCE X, ET 200S und Kommunikationsprozessoren der
SIMATIC S7-300 und S7-400 in das PROFINET-Netzwerk.
● Aufbau einer Gigabit-Linie
● Projektierung des:
– Media Redundancy Protocols MRP
– Projektierung des statischen Routings
– Projektierung des SNMP OPC-Servers
● Visualisierung und Diagnose der Netzkomponenten mit WinCC flexible über den
SIMATIC NET SNMP OPC-Server.
● Diagnose der PROFINET IO-Devices über das Diagnosepaket PNIODiag (FB126)
auf einem Panel.
● Beschreibung der grundlegenden Funktion zu MRP.

Abgrenzung
Diese Applikation enthält keine Beschreibung
● von PROFINET
● von Industrial Ethernet
Grundlegende Kenntnisse über dieses Thema werden vorausgesetzt.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 5
Vorwort

Dokumentaufbau

Tabelle Vorwort–1

Teil Beschreibung

Applikationsbeschreibung Hier erfahren Sie alles, um sich einen Überblick zu


verschaffen. Sie lernen die verwendeten Komponenten
kennen.

Funktionsmechanismen dieser Hier wird auf die detaillierten Funktionsabläufe der


Applikation beteiligten Hard- und Softwarekomponenten, die
Lösungsstrukturen und, wo sinnvoll, auf die konkrete
Implementierung dieser Applikation eingegangen. Sie
benötigen diesen Teil, wenn Sie das Zusammenspiel der
Lösungskomponenten kennen lernen wollen. z.B. als
Basis für eigene Entwicklungen zu verwenden.

Nutzung der Beispielapplikation Dieser Teil führt Sie Schritt für Schritt durch den Aufbau,
wichtige Projektierungsschritte, Inbetriebnahme und
Bedienung der Applikation.

Anhang Hier finden Sie weiterführende Informationen, wie z.B.


Literaturangaben, Glossare etc.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


6 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Contents

Vorwort ............................................................................................................................... 5
1 Applikationsbeschreibung .......................................................................................... 9
1.1 Anwendungsgebiet/ Einsatzbereich ............................................................... 9
1.2 Zielsetzung ................................................................................................... 10
1.3 Automatisierungslösung ............................................................................... 11
1.3.1 Automatisierungsübersicht ........................................................................... 11
1.3.2 Kernfunktionen/ Szenarien ........................................................................... 12
1.3.2.1 Szenario „MRP“ ............................................................................................ 12
1.3.2.2 Szenario „Statisches Routing“ ...................................................................... 13
1.3.2.3 Visualisierung zur Applikation ...................................................................... 14
1.3.3 Systemvoraussetzungen, -pakete, -versionen, Gültigkeiten ........................ 18
1.3.4 Lieferumfang................................................................................................. 20
2 Generelle Funktionsmechanismen........................................................................... 21
2.1 SNMP OPC-Server....................................................................................... 21
2.2 Grundlagen SNMP ....................................................................................... 22
2.3 Webbased Management .............................................................................. 25
2.4 Kommunikationsmechanismen bei PROFINET über CP343-1 als PNIO-
Device........................................................................................................... 26
2.4.1 Anwenderschnittstelle zur CPU .................................................................... 26
2.4.2 Datenübergabe mit dem FC 11 .................................................................... 28
2.4.3 Datenübernahme mit dem FC 12 ................................................................. 29
2.4.4 E/A-Adressbereich des CP 343-1 als PROFINET IO-Device ...................... 30
2.4.5 Programmstruktur in der S7-300 CPU ......................................................... 31
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes ........................................................ 32
2.5.1 Diagnose mit dem FB 126 ............................................................................ 32
2.5.1.1 Funktionsbaustein ........................................................................................ 33
2.5.1.2 Visualisierung ............................................................................................... 34
2.5.2 Die SNMP Netzwerkmanagement Station ................................................... 37
2.5.3 Diagnose über STEP 7................................................................................. 40
2.5.3.1 Auswertung eines Diagnosealarms .............................................................. 44
2.6 Das Ringredundanzverfahren MRP ............................................................. 45
2.7 Statisches Routing........................................................................................ 51
3 Nutzung der Beispielapplikation ............................................................................... 54
3.1 Installation..................................................................................................... 54
3.1.1 Installation der Hard- und Software.............................................................. 54
3.1.2 Installation der Applikationssoftware ............................................................ 58
3.2 Konfiguration und Projektierung ................................................................... 58
3.2.1 IP-Adresse der Teilnehmer anpassen.......................................................... 58

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 7
Contents

3.2.2 Konfiguration des Komponenten Konfigurators............................................ 65


3.2.3 CPU laden .................................................................................................... 68
3.2.4 Panel laden................................................................................................... 69
3.2.5 WinCC Runtime starten................................................................................ 70
3.2.6 Projektierung des SNMP OPC-Servers........................................................ 71
3.2.7 Projektierung des Mediaredundanzverfahrens............................................. 72
3.2.8 Projektierung des IP-Zugriffsverfahren......................................................... 73
3.2.9 Projektierung des CP343-1 als PROFINET IO-Device ................................ 75
3.3 Bedienung der Applikation............................................................................ 79
A. Appendix ................................................................................................................. 83
A.1. Literaturangaben .......................................................................................... 83

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


8 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Applikationsbeschreibung 1
1.1 Anwendungsgebiet/ Einsatzbereich
Nach der Einführung von Ethernet-LAN im Büronetz hat sich nun auch die
Industrievariante Industrial Ethernet in der Automatisierungstechnik etabliert.
Innerhalb einer Produktionsanlage gibt es jedoch zwischen den Ebenen, trotz
durchgängiger Netzwerktechnologie, unterschiedliche Anforderungen.
Anforderungen der Feldebene
Moderne Produktionsanlagen sind 24 Stunden in Betrieb. Ein Ausfall im Field Level
z.B. durch Kabelbruch würde einen kostenintensiven Produktionsstillstand und
Wiederanlauf oder die Notabschaltung der Anlage bedeuten.
Um diesen Folgen entgegenzuwirken, ist die schnelle Rekonfiguration von
Netzwerken nach einem Fehler für die industrielle Anwendung unverzichtbar.
Zum anderen sind kurze Reaktionszeiten und Echtzeitkommunikation gefordert.

Anforderungen der Steuerebene


Während in der Feldebene das Augenmerk auf kleine Datenpakete und störungsfreie
Kommunikation gelegt wird, steigt in der Steuerebene der Bedarf an hohem
Datendurchsatz. Ursache ist die hohe Anzahl an Teilnehmern und die datenintensive
Überwachungssoftware oder Multimedialen Anwendungen. Um dieser Datenfülle
gerecht zu werden, wird eine gigabitfähige Netzwerkinfrastruktur mit
hochperformanten Anschlüssen verwendet.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 9
Applikationsbeschreibung
1.2 Zielsetzung

1.2 Zielsetzung
Aufgabenstellung
Folgendes Bild gibt einen Überblick über die Automatisierungsaufgabe.

Beschreibung
Die Automatisierungsaufgabe besteht darin, den Netzwerkanforderungen beider
Ebenen gerecht zu werden und eine durchgängige Kommunikation zu ermöglichen.
Dazu sind folgende Anforderungen zu implementieren:

● Eingeschränkter, definierter, reglementierter Zugriff zwischen den Ebenen


● Routing zwischen den Ebenen
● Diagnosemöglichkeiten der Teilnehmer vor Ort
● Visualisierung des Netzwerkes
● Redundanzverfahren
● Echtzeitkommunikation

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


10 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Applikationsbeschreibung
1.3 Automatisierungslösung

1.3 Automatisierungslösung

1.3.1 Automatisierungsübersicht
Die folgende Abbildung zeigt schematisch die wichtigsten Komponenten der Lösung:

Aufbau
Die Applikation besteht aus einem Gigabit-Netzwerk und einem Fast- Ethernet Ring.
Über den Kommunikationsprozessor CP443-1 als Router werden diese Netzwerke
miteinander verbunden.
Die Gigabit-Linie besteht aus einem PC mit dem Kommunikationsprozessor CP1623
und einem SCALANCE X414-3E.
Der Fast Ethernet-Ring wird durch den CP443-1 Advanced, den CP343-1 Advanced
und den SCALANCE Modulen X208 und X204IRT aufgebaut.
Als dezentrale Peripherie dient eine ET 200S. Das Panel, der PC und die Kamera sind
für Diagnose- und Visualisierungszwecke vorgesehen.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 11
Applikationsbeschreibung
1.3 Automatisierungslösung
1.3.2 Kernfunktionen/ Szenarien
Übersicht
Die Kernfunktion in dieser Applikation ist das in den Ringteilnehmern implementierte
im IEC 62439 standardisierte Ringredundanzverfahren. Das verwendete Media
Redundancy Protocol (MRP) ist ein Protokoll für die Kompensation von
Leitungsausfällen im Netzwerk.

Um die Ausfälle des Netzwerks gering zu halten und nach einem Leitungsausfall
schnell und effizient reagieren zu können, demonstriert diese Applikation
verschiedene kostengünstige Diagnosemöglichkeiten.
● Visualisierung über SNMP und PC-Runtime
● Diagnose über PROFINET auf einem Panel
● Diagnose in STEP 7
Zusätzlich wird in dieser Applikation das statische Routing demonstriert. Mit dieser
Funktion wird eine Kommunikation zwischen Gigabit und Fast- Ethernet Netzwerk
problemlos ermöglicht.

1.3.2.1 Szenario „MRP“


Das folgende Bild zeigt die am Szenario teilnehmenden Komponenten.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


12 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Applikationsbeschreibung
1.3 Automatisierungslösung

Zwischen den Geräten, die das Media Redundancy Protocol (MRP) unterstützen, wird
eine Ringstruktur aufgebaut. Über simulierte Fehler wird die Rekonfiguration des
Netzwerkes ausgelöst und über die entsprechenden Diagnoseverfahren detektiert und
visualisiert.

1.3.2.2 Szenario „Statisches Routing“


Das folgende Bild zeigt die am Szenario teilnehmenden Komponenten.

Für die Demonstration der netzwerkübergreifenden Kommunikation über den CP443-1


werden vom PC aus Bilder der Kamera abgerufen.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 13
Applikationsbeschreibung
1.3 Automatisierungslösung
1.3.2.3 Visualisierung zur Applikation
Der folgende Abschnitt zeigt die in dieser Applikation beschriebenen Möglichkeiten zur
Diagnose und Visualisierung.

Diagnose auf einem Panel mit PNIODiag (FB 126)


Das Startbild der WinCC flexible Diagnose ist die Systemübersicht, in der alle aktiven
PROFINET IO-Systeme angezeigt werden. Für diese Applikation wurde diese Anzeige
auf ein PROFINET IO-System begrenzt.
Tritt eine Meldung auf, erscheint ein Meldefenster mit den aktuellen Meldungen.

Die folgende Tabelle listet die Bedeutung der Schaltflächen der Systemübersicht auf:
Tabelle 1–2:
Nr. Bedeutung/ Funktion

1 Der Button PNIO-System 100 zeigt farblich den Status des PROFINET IO-Systems
an. Klicken Sie auf diese Schaltfläche, um in die Stationsübersicht zu gelangen.

2 Sprachumschaltung Deutsch<-> Englisch. Bei Klick wird die Sprache der Oberfläche
umgestellt.

3 Die Schaltfläche trigger ruft das Trigger-Bild auf. Hier können Diagnosemeldungen
von einer ausgewählten Stationsnummer in einem Ringpuffer gespeichert werden,

4 Die Schaltfläche legend öffnet die Legende, um die Bedeutung der Farben zu
erhalten.

5 In der Mitte der Systemübersicht erscheint bei Auftreten einer Meldung das
Meldefenster.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


14 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Applikationsbeschreibung
1.3 Automatisierungslösung
Die Stationsübersicht gibt einen Überblick über alle am PROFINET IO-System
konfigurierten PROFINET IO-Devices.

Tabelle 1–1

Nr. Bedeutung/ Funktion

1 Anzeige der Status der Devices. Die Nummer entspricht der Devicenummer, unter
welcher die Komponente im PROFINET IO-System ansprechbar ist.

2 Über die Schaltfläche system overview gelangen Sie zurück zur Systemübersicht.

3 Die Schaltfläche trigger öffnet das Fenster zum Triggern von Diagnosemeldungen.

4 Die Schaltfläche act/deact öffnet das Fenster zum Aktivieren oder Deaktivieren von
Devices.

5 Die Schaltfläche legend öffnet ein Fenster zur Beschreibung der einzelnen Farben
und deren Bedeutungen.

6 Über die Schaltfläche reset overview werden die Farben, die die Status der Devices
anzeigen, zurückgesetzt.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 15
Applikationsbeschreibung
1.3 Automatisierungslösung
Visualisierung über PC-Runtime (SNMP OPC-Server)
Das folgende Bild zeigt die Runtime Visualisierung zur Anlage:

Tabelle 1–2

Nr. Element Anmerkung

1 Netzteilnehmer Die Darstellung wird durch SNMP-Informationen gesteuert; bei


Fehler oder Kommunikationsstörung werden die Teilnehmer rot
eingefärbt.
Bei Mausklick auf die CPs wird die Webseite des CPs geöffnet.

2 Portstatus Die Darstellung der Ports wird durch SNMP-Informationen


gesteuert; im Fehlerfall wechselt die Anzeige von GRÜN auf ROT.

3 Ringportanzeige Bei den SCALANCE X-Modulen werden die Nummern der aktuellen
Ringports über SNMP Variablen ausgelesen.

4 End RT-Button Durch Betätigen des Buttons wird die Runtime beendet.

5 Ring Bei Ringausfall oder Kommunikationsstörung wird der Teil des


Rings rot eingefärbt, an dem der Ring unterbrochen wurde.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


16 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Applikationsbeschreibung
1.3 Automatisierungslösung
Diagnose unter STEP 7
In der Online- Ansicht der Hardwarekonfiguration werden alle vom Diagnosealarm
betroffenen Baugruppen mit einem Diagnosesymbol versehen.

Baugruppenzustand
Im Baugruppenzustand erhält man detaillierte Diagnoseinformationen.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 17
Applikationsbeschreibung
1.3 Automatisierungslösung
1.3.3 Systemvoraussetzungen, -pakete, -versionen, Gültigkeiten
Hardware-Komponenten

Tabelle 1–3

Komponente Anz. MLFB/ Bestellnummer Hinweis

PS 307 5A 2 6ES7 307-1EA00-0AA0

CPU 315-2DP 1 6ES7 315-2AG10-0AB0 Sie können auch eine


andere CPU
verwenden

Micro Memory Card 1 6ES7 953-8LL11-0AA0 Mindestens 2MByte für


S7-300 CPU

Micro Memory Card 1 6ES7 953-8LF11-0AA0 Mindestens 64kByte für


ET 200S

CP343-1 Advanced 1 6GK7 343-1GX30-0XE0

PS 407 10A 1 6ES7 407-0KA02-0AA0

CPU 416-3PN/ DP 1 6ES7 416-3ER05-0AB0 ab FW V5.1

CP443-1 Advanced 1 6GK7 443-1GX20-0XE0

IM151-3 PN 1 6ES7 151-3AA22-0AB0

Spannungsversorgung 1 6ES7 138-4CA01-0AA0


PM-E DC24V

Digitalausgabe 1 6ES7 132-4BB00-0AA0


2 DO DC24V/ 0.5A

Terminalmodul für 1 6ES7 193-4CB20-0AA0


Elektronikmodule

Terminalmodul für 1 6ES7 193-4CD20-0AA0


Powermodul

SCALANCE X204IRT 1 6GK5 204-0BA00-2BA3 ab FW 4.0

SCALANCE X208 1 6GK5 208-0BA10-2AA3 ab FW 4.0

SCALANCE X414-3E 1 6GK5 414-3FC00-2AA2

PC 2

CP 1623 1 6GK1 162-3AA00

MP377 12’’ 1 6AV6 644-0AA01-2AX0

MPI-Verbindungskabel 1 6ES7901-0BF00-0AA0

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


18 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Applikationsbeschreibung
1.3 Automatisierungslösung
Ethernet Verbindungskabel

Tabelle 1–4

Komponente Anz. MLFB/ Bestellnummer Hinweis

IE FC Standard Cable GP 2x2 1 6XV1 840-2AH10 Für Fast Ethernet


100MBit/s
Mindestbestellmenge
20m

IE FC Standard Cable GP 4x2 1 6XV1 878-2A Für Gigabit 1000MBit/s


Mindestbestellmenge
20m

IE FC RJ45 Plug 4x2 1 6GK1 901-1BB11-2AB0 10 Stück pro


Packungseinheit
(es werden 4 Stück
benötigt)
Für Gigabit 1000MBit/s

IE FC RJ45 Plug 180 2x2 2 6GK1 901-1BB10-2AB0 10 Stück pro


Packungseinheit
(es werden 16 Stück
benötigt)
Für Fast Ethernet
100MBit/s

IE Stripping Tool 1 6GK1 901-1GA00 Abisolierwerkzeug für


Ethernet Leitungen

Standard Software-Komponenten

Tabelle 1–5

Komponente MLFB/ Bestellnummer Hinweis

SIMATIC STEP 7 V5.4 SP4 6ES7 810-5CC10-0YC5 oder höher

SIMATIC NET SOFTNET S7 6GK1 704-1LW71-3AA0


LEAN 2008

SIMATIC NET IE SNMP 6GK1 706-1NW71-3AA0


OPC-SERVER BASIC/2008

SIMATIC WinCC flexible 6AV6 613-0AA51-3CA5


2008 Advanced

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 19
Applikationsbeschreibung
1.3 Automatisierungslösung

1.3.4 Lieferumfang
Die folgende Liste enthält alle Dateien und Projekte, die in diesem Beispiel verwendet
werden.

Tabelle 1–6

Komponente Hinweis

33696406_MRP_Stat_Routing_CODE_V10.zip Diese gepackte Datei enthält das


STEP 7 Projekt, und die WinCC
flexible Projekte.

33696406_MRP_Stat_Routing_DOKU_V10_d.pdf Dieses Dokument.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


20 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen 2
In diesem Kapitel erfahren sie die Funktionsmechanismen die bezüglich der
Diagnose, des Media Redundancy Protocols und dem statischen Routing gelten.

2.1 SNMP OPC-Server


Was ist OPC?
OPC ist eine herstellerunabhängige Software-Schnittstelle, die einen Datenaustausch
zwischen Hard- und Software ermöglicht. Die OPC-Schnittstelle ist ein Teil der
Software, die auf einem PC als Plattform für Bedien- und Beobachtungssysteme oder
andere Anwendungen läuft.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 21
Generelle Funktionsmechanismen
2.2 Grundlagen SNMP

OPC-Server
Hersteller von Baugruppen, die Prozessdaten liefern (Kommunikationssysteme,
Messgeräte etc.), stellen für ihre Baugruppe einen OPC-Server zur Verfügung, der die
Anbindung an die jeweilige Datenquelle übernimmt. Neben diesen Diensten stellt der
OPC-Server für den OPC-Client Informationen aus beliebigen Datenquellen bereit;
das können Hardware-getriebene Datenquellen sein oder Software-Komponenten.
Jeder OPC-Server hat einen eindeutigen Namen zur Identifizierung.
SNMP OPC-Server
Mit dem SNMP OPC-Server können SNMP-fähige Netzkomponenten und IP-Geräte
wie z.B. der SCALANCE X208 auch in Anlagen überwacht werden. Der SNMP OPC-
Server übernimmt die Rolle eines Übersetzers von SNMP auf die OPC-Schnittstelle
des HMI-Systems. Auf die jeweiligen Geräteinformationen kann dabei sowohl lesend
als auch teilweise schreibend zugegriffen werden. Dies ermöglicht die Diagnose
einzelner Geräte bis hin zur kompletten Netzwerkinfrastruktur, sowie ein Steuern (nur
bei Schreibzugriff möglich) von Geräteeigenschaften wie z.B. das Zu- und Abschalten
einzelner Ports.

2.2 Grundlagen SNMP


Was ist SNMP?
SNMP – Simple Network Management Protocol – ist ein UDP-basiertes Protokoll, das
speziell zur Administration von Datennetzen spezifiziert wurde und sich mittlerweile
auch als De-facto-Standard bei managebaren Netzkomponenten etabliert hat. Die
einzelnen Knoten im Netz –Netzkomponenten oder auch Endgeräte– verfügen über
einen sogenannten SNMP Agenten, der Informationen in strukturierter Form bereit
stellt. Diese Struktur wird als MIB (Management Information Base) bezeichnet. Der
Agent ist im Netzknoten in der Regel als Firmwarefunktionalität realisiert und kann
über die IP-Adresse des Agenten/ Geräts angesprochen werden.

Management Information Base – MIB


Eine MIB (Management Information Base) ist eine standardisierte Datenstruktur aus
verschiedenen SNMP-Variablen, die in einer vom Zielsystem unabhängigen Sprache
beschrieben werden.
Durch die herstellerübergreifende Standardisierung der MIBs und der
Zugriffsmechanismen lässt sich auch ein heterogenes Netzwerk mit Komponenten
von unterschiedlichen Herstellern überwachen und steuern.
Werden zur Netzüberwachung komponentenspezifische, nicht standardisierte Daten
benötigt, so können diese in sogenannten „Private MIBs“ von den Herstellern
beschrieben werden.
Folgende Abbildung zeigt die verschiedenen möglichen Variablen aus der MIB.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


22 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.2 Grundlagen SNMP

Die MIB Informationen sind hierarchisch strukturiert.


Folgende Grafik zeigt die Struktur der Standard MIB (MIB-2) und das Vorkommen der
oben erwähnten möglichen Variablentypen:

Der OID (Object Identifier) beschreibt die Adresse des MIB-Objekts. Bei
standardisierten MIB-Objekten ist die Adresse fest vorgegeben. Private MIB-Objekte
werden immer unter dem „Enterprise“ Verzeichnis abgelegt. Die Adressen innerhalb
dieser Struktur sind dem Hersteller überlassen. Lediglich die Herstellernummer muss
registriert sein.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 23
Generelle Funktionsmechanismen
2.2 Grundlagen SNMP

Datenfluss bei SNMP


Folgendes Bild zeigt den Datenfluss bei SNMP:

Eine auf SNMP basierende Netzwerkmanagementlösung arbeitet nach dem


Client/Server Modell. Die Managementstation (SNMP Client) kann Informationen von
den zu kontrollierenden Agenten, die als Server agieren, abfragen (Polling).
Die MIB-Informationen werden von der Managementstation zyklisch abgerufen und
gegebenenfalls visualisiert. Die Knoten sind darüber hinaus auch in der Lage gewisse
Zustände über sogenannte Traps unaufgefordert an die Netzwerkmanagementstation
zu melden. Mit SNMP können die Knoten nicht nur überwacht werden, es sind auch
Anweisungen zum Steuern der Geräte möglich. Hierzu zählt z.B. das Aktivieren oder
Deaktivieren eines Ports an einer Netzkomponente.
Die Kommunikation zwischen den Agenten und der Netzwerkmanagementstation läuft
im Hintergrund ab und belastet das Netzwerk nur unwesentlich.

Geräteprofile
Ein Geräteprofil beschreibt den Umfang der Variablen eines Gerätes wie z.B. des
SCALANCE X310, die auf dem OPC-Server abgebildet werden. Nur solche Variablen,
die im Geräteprofil enthalten sind, können auch in eine Applikation integriert werden.
Der SNMP OPC-Server beinhaltet zusätzlich einen so genannten MIB Compiler, mit
dem vorhandene Geräteprofile angepasst bzw. neue Geräteprofile erstellt werden
können. Dies geschieht durch Eintrag der benötigten SNMP-Variablen aus den public-
und ggf. private- MIBs in das Profil.
SIMATIC-Geräte, die spezielle SNMP-Agenten besitzen, wie Switches (SCALANCE
X), der Industrial Ethernet Kommunikationsprozessor CP1616, CP343-1 etc. sind mit

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


24 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.3 Webbased Management

ihren Geräteprofilen bereits im STEP 7-Verzeichnis enthalten. Bei IP-fähigen Geräten


ohne eigenen SNMP-Agenten kann der SNMP-Manager mit Hilfe der bei TCP/IP
üblichen Statusabfrage „ping“ wenigstens die IP-Adresse und den Zustand der
Verbindung zu diesem Netzteilnehmer ermitteln und dem SNMP OPC-Server zur
Verfügung stellen.

HINWEIS
Die vorgefertigten Geräte-Profile befinden sich im folgenden Verzeichnis:
<STEP 7- Installationsverzeichnis>/S7DATA/snmp/profile

2.3 Webbased Management


Webbased Management ermöglicht die Parametrierung und Überwachung von
Netzknoten und Netzkomponenten wie von SCALANCE-Modulen oder Endgeräten
durch Standard Internetbrowser wie Internet Explorer.

Über einen Browser werden HTML-Seiten in den Modulen aufgerufen, die die
gewünschten Informationen beinhalten. Diese HTML-Seiten wiederum werden
dynamisch von dem jeweiligen Modul mit Informationen versorgt.
Benötigt werden hierzu lediglich die IP-Adresse des SCALANCE-Moduls sowie ein
Passwort, um als Anwender oder Administrator lesend und/oder schreibend auf die
Information zugreifen zu können.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 25
Generelle Funktionsmechanismen
2.4 Kommunikationsmechanismen bei PROFINET über CP343-1 als PNIO-Device

HINWEIS
Beim Webbased Management darf in den Verbindungseigenschaften des Internet-
Browsers kein Proxy-Server eingestellt sein.

2.4 Kommunikationsmechanismen bei PROFINET über CP343-1 als


PNIO-Device
Wenn ein Kommunikationsprozessor der SIMATIC S7-300 in einem PROFINET-
Netzwerk eingebunden wird, müssen im Anwenderprogramm der CPU die in
folgenden Abschnitt beschriebenen Kommunikationsbausteine aufgerufen werden.
Der CP 343-1 Advanced kann sowohl als IO-Controller als auch PNIO-Device
parametriert werden.

2.4.1 Anwenderschnittstelle zur CPU


Für den Datenverkehr zwischen Anwenderprogramm der S7-300 CPU und dem
CP343-1 Advanced stehen folgende Funktionen zur Verfügung.
● PNIO_Send (FC 11)
● PNIO_RECV (FC 12)
Darüber hinaus stehen noch folgende Funktionsbausteine zur Diagnose zur
Verfügung:
● PNIO_RW_REC (FB 52) (in dieser Applikation nicht verwendet)
● PNIO_ALARM (FB 54)
Diese Bausteine sind in der Bibliothek SIMATIC_NET_CP enthalten.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


26 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.4 Kommunikationsmechanismen bei PROFINET über CP343-1 als PNIO-Device

Schematische Darstellung
Die folgende Grafik zeigt eine schematische Darstellung des Datenverkehrs zwischen
CPU und CP als PROFINET IO-Device.

HINWEIS
Da in dieser Applikation der CP343-1 Advanced als PROFINET IO-Device projektiert
wurde, werden die benötigten Kommunikationsbausteine nur für diesen
Einsatzbereich erläutert.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 27
Generelle Funktionsmechanismen
2.4 Kommunikationsmechanismen bei PROFINET über CP343-1 als PNIO-Device

2.4.2 Datenübergabe mit dem FC 11

Bedeutung
Die Funktion FC11 (PNIO_SEND) dient zur Datenübergabe von Prozessdaten und
wird zyklisch im Anwenderprogramm aufgerufen. Die Prozessdaten werden in einem
Merker oder Datenbaustein zur Verfügung gestellt.
Der FC11 liest die vorverarbeitenden Prozesseingangsdaten der CPU und transferiert
sie zum PROFINET IO-Controller (projektierte E-Adressen) und liefert als
Statusanzeige den IO Consumer Status (IOCS) des PROFINET IO-Controllers.

Aufrufschnittstelle
Folgende Grafik zeigt den Aufruf des FC 11 in FUP-Darstellung.

Die Parameter EN und EN0 sind nur in der graphischen Ansicht (FUP/ KOP) sichtbar.
Erläuterung der Formalparameter
Die Formalparameter haben folgende Bedeutung:

Tabelle 2–1

Parameter Typ Deklaration Bedeutung

CPLADDR WORD INPUT CP-Anfangsadresse

MODE BYTE INPUT Betriebsart des CP (IO-Device oder Controller)

LEN INT INPUT Länge des Adressbereichs der Eingänge, die für
diesen Teilnehmer projektiert wurde.

SEND ANY INPUT Zu übertragender Datenbereich; muss


mindestens die Größe von LEN haben.

IOCS ANY OUTPUT Statusbit(s); pro Byte wird ein Statusbit


übertragen

DONE BOOL OUTPUT Zustandsparameter; zeigt den Status des


Auftrages an.

ERROR BOOL OUTPUT Zeigt einen Fehler des Bausteins an.

STATUS WORD OUTPUT Statusanzeige

CHECK_IOCS BOOL OUTPUT Hilfsbit; zeigt an, ob es nötig ist, die IOCS
Statusbits auszuwerten.

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28 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.4 Kommunikationsmechanismen bei PROFINET über CP343-1 als PNIO-Device

2.4.3 Datenübernahme mit dem FC 12

Beschreibung
Der FC 12 (PNIO_RECV) dient zur Datenübernahme von Prozessdaten und wird
zyklisch im Anwenderprogramm aufgerufen.
Der Baustein übernimmt die Prozessdaten (projektierte Ausgänge) sowie den IO
Provider Status (IOPS) des PROFINET IO-Controllers und schreibt sie in den dafür
vorgesehenen Datenbereich in der CPU.
Aufrufschnittstelle
Folgende Grafik zeigt den Aufruf des FC 12 in FUP-Darstellung:

Erläuterung der Formalparameter


Die Formalparameter haben folgende Bedeutung:

Tabelle 2–2

Parameter Typ Deklaration Bedeutung

CPLADDR WORD INPUT CP-Anfangsadresse

MODE BYTE INPUT Betriebsart des CPs (IO-Device oder IO-


Controller)

LEN INT INPUT Länge des Adressbereichs der Ausgänge, die für
diesen Teilnehmer projektiert wurde.

RECV ANY IN_OUT Datenbereich für die Empfangsdaten

IOPS ANY OUTPUT Statusbit(s); pro Byte wird ein Statusbit


übertragen

NDR BOOL OUTPUT Zustandsparameter; zeigt den Status des


Auftrages an.

ERROR BOOL OUTPUT Zeigt einen Fehler des Bausteins an.

STATUS WORD OUTPUT Statusanzeige

CHECK_IOPS BOOL OUTPUT Hilfsbit; zeigt an, ob es nötig ist, die IOPS
Statusbits auszuwerten.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 29
Generelle Funktionsmechanismen
2.4 Kommunikationsmechanismen bei PROFINET über CP343-1 als PNIO-Device

Parameter Typ Deklaration Bedeutung

ADD_INFO WORD OUTPUT Zusätzliche Diagnoseinformation


Im Controller-Betrieb:
– 0: Kein Alarm
– >0: Anzahl der anstehenden
Alarme
Im Device-Betrieb ist der Parameter immer 0.

2.4.4 E/A-Adressbereich des CP 343-1 als PROFINET IO-Device


Der Adressbereich für den CP 343-1 Advanced wird in der Hardwarekonfiguration von
STEP 7 konfiguriert.
Sobald der CP343-1 als PROFINET IO-Device dem PROFINET IO-Strang zugeordnet
wurde, kann dieser mit Eingängen und Ausgängen bestückt werden.

Der hier projektierte Adressbereich ist die Anzahl der Eingangs- und Ausgangsbytes,
die für den CP343-1 im IO-Controller vorgesehen sind.

HINWEIS
Eine Schritt-für-Schritt Anweisung für das Anlegen des E/A-Adressbereiches finden
Sie im Kapitel 3.2.9.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


30 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.4 Kommunikationsmechanismen bei PROFINET über CP343-1 als PNIO-Device

2.4.5 Programmstruktur in der S7-300 CPU


Folgende Grafik zeigt die Programmstruktur des STEP 7 Projektes für die S7-300
Station:

Tabelle 2–3

Baustein Bezeichnung Funktion

OB 1 CYCL_EXC wird zyklisch vom Betriebsystem


aufgerufen

FC 11 PNIO_SEND Kommunikationsbaustein für


PROFINET

FC 12 PNIO_RECV Kommunikationsbaustein für


PROFINET

DB 11 PNIO_DATA Datenbaustein für die Kommunikation


zwischen IO-Controller und IO-Device.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 31
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes


In diesem Kapitel erläutern wir kurz die Möglichkeiten zur Diagnose des PROFINET
Netzwerkes:
● Diagnose mit dem Diagnosepaket (FB 126)
● Diagnose über SNMP und WinCC flexible
● Diagnose über STEP 7

2.5.1 Diagnose mit dem FB 126


Der FB 126 ist ein umfassendes Bausteinpaket, um die Diagnoseauswertungen von
PROFINET IO-Devices in einem PROFINET-Netzwerk zu vereinfachen.

HINWEIS
Bei Bedarf kann das Diagnosepaket auch heruntergeladen werden (BeitragsID:
26996747). Link zum Download:\6\
Für die Applikation sind die Bausteine bereits in STEP 7 integriert.

Die Funktionen des FB 126


Der FB 126 stellt folgende Funktionen zur Verfügung:

● Übersicht über den Zustand des PROFINET IO-Systems


● Übersicht über die Zustände der PROFINET IO-Devices
● Detaillierte Anzeige des Status von PROFINET IO-Devices
● De-/Aktivieren von Stationen
● Speichern und Ausgabe von Diagnoseereignissen einer Station in einem
Ringpuffer
● Ereignisspeicher

Paketinhalt
Das Diagnosepaket besteht aus folgenden Komponenten:
● Funktionsbaustein: Bei der Installation des FB 126 wird die Bibliothek PNIODiag
eingebunden, die alle für die Auswertung relevanten Bausteine enthält.
● Visualisierung: Visualisierung in WinCC flexible
● Onlinehilfe

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


32 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

2.5.1.1 Funktionsbaustein

Bausteinvarianten
Der FB 126 kann in verschiedenen S7-Steuerungen eingesetzt werden. Aktuell stehen
für den FB 126 zwei Varianten zur Verfügung:
● S7-Bausteine für CPUs mit einer Gesamtspeicherkapazität für die S7-Bausteine
größer 16kByte (FB 126)
● S7-Bausteine für CPUs mit einer Gesamtspeicherkapazität für die S7-Bausteine
kleiner als 16kByte (FB 126+ FB 127).

HINWEIS
Den Link für eine Liste mit CPUs mit welchen Sie den FB 126 einsetzen können,
finden Sie unter \7\ (BeitragsID: 26996747).

Benötigte Bausteine
Folgende Bausteine sind in der Bibliothek PNIODiag für die Diagnoseauswertung
vorhanden:

Tabelle 2–4

Baustein Bezeichnung

OB 1 CYCL_EXC

OB 82 I/O_FLT1

OB 82 I/O_FLT2

OB 86 RACK_FLT

OB 100 COMPLETE RESTART

FB 126 PNIODiag

DB 126 Instanzdatenbaustein für FB 126

FB 127 STATIONDiag (nur bei CPU < 16kByte)

DB 127 Instanzdatenbaustein für FB 127(nur bei CPU < 16kByte)

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 33
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

Bausteinaufruf
Die folgende Grafik zeigt den Aufruf des FB 126 in AWL-Darstellung:

2.5.1.2 Visualisierung
Die Visualisierung in WinCC flexible besteht aus mehreren Diagnosebildern. Die für
die Bilder notwendigen Daten und Informationen werden direkt aus der Steuerung
über Variablen gelesen.
Dafür wird in WinCC flexible eine Verbindung zur Steuerung projektiert. Durch die
Angabe der IP-Adresse der CPU kann das Panel die Ethernetverbindung aufbauen
und auf die Variablen in den Datenbausteinen der CPU zugreifen.

Verbindungsübersicht
Die folgende Grafik verdeutlicht die Verbindung zwischen Panel und S7-CPU:

Der nächste Ausschnitt zeigt die zugehörige WinCC flexible


Verbindungsprojektierung:

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


34 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

Visualisierungsbilder
Folgende Bilder sind im Diagnosepaket vorhanden:

Tabelle 2–5

Diagnosebild Beschreibung Hinweis

Systemübersicht Überblick über das vorhandene


System und dessen Zustand.
Anzeige eines Meldefensters bei
aktuellen Meldungen

Stationsübersicht Überblick über die projektierten


IO-Devices im PROFINET System
und deren Zustände.

AKT_DEAKT Deaktivieren und Aktivieren der


Stationen

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 35
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

Diagnosebild Beschreibung Hinweis

Stationsdiagnose Detaildiagnose einer Station

Trigger Aufzeichnung der Ereignisse einer


Station

Legende Beschreibung der einzelnen


Zustände

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


36 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

2.5.2 Die SNMP Netzwerkmanagement Station

Eine Netzwerkmanagement Station verwaltet das komplette Netzwerk und die


Teilnehmer.
Beschreibung
Die Visualisierung für die lokale Netzwerkmanagement Station dieser Applikation
wurde unter WinCC flexible erstellt. Sie zeigt neben einer Gesamtübersicht des
Netzwerkes auch Einzelinformationen der SCALANCE-Module.
Alle Daten und Informationen werden mittels SNMP bei den Komponenten abgefragt.

Ablauf
Bei der Projektierung des SNMP OPC-Servers werden alle SNMP-Daten aus den
MIBs der SNMP-fähigen Geräte festgelegt, die auf OPC-Variablen abgebildet werden
sollen. Diese Informationen werden vom SNMP OPC-Server automatisch durch
regelmäßiges Polling von den SNMP-Agenten der erreichbaren Geräte abgefragt.
Der SNMP OPC-Server stellt die so erhaltenen Daten über die OPC-Variablen dem
OPC-Client zur Verfügung, in diesem Fall dem HMI-System (WinCC flexible RT).

OPC-Variable
Wird die Verbindung zu einem oder mehreren Geräten unterbrochen, z.B. durch Link
down des Ports am SCALANCE X208 werden die nun nicht mehr versorgten OPC-
Variablen mit Qualitätsstatus „bad“ gekennzeichnet. Der OPC-Server stellt allerdings
Variablen über den Zustand der Verbindung ständig zur Verfügung.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 37
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

Die folgenden Tabellen listen die für diese Ansicht verwendeten OPC-Variablen auf.
Der Übersichtlichkeit wegen werden die Variablen nach Nutzen sortiert.

Zur Anzeige der Ringportnummer bei den SCALANCE X-Modulen werden folgende
Variablen benötigt:

Tabelle 2–6

Nr. Name Datentyp OPC ItemID

1 RingPort1 Long SNMP:[x204]snX200RmRingPort1

2 RingPort2 Long SNMP:[x204]snX200RmRingPort2

3 RingPort1 Long SNMP:[x208]snX200RmRingPort1

4 RingPort2 Long SNMP:[x208]snX200RmRingPort2

Die Anzeige des Portstatus wird durch folgende Variablen ermöglicht:

Tabelle 2–7

Nr. Name Datentyp OPC ItemID

5 Status_Port1 Long SNMP:[x204]ifOperStatus.1

6 Status_Port2 Long SNMP:[x204]ifOperStatus.2

7 Status_Port1 Long SNMP:[cp343]ifOperStatus.2

8 Status_Port2 Long SNMP:[cp343]ifOperStatus.3

9 Status_Port1 Long SNMP:[x208]ifOperStatus.1

10 Status_Port2 Long SNMP:[x208]ifOperStatus.2

11 Status_Port1 Long SNMP:[pn-io]ifOperStatus.X2P1

12 Status_Port2 Long SNMP:[pn-io]ifOperStatus.X2P2

Für die Anzeige der Status der verbundenen Clients/ Access Points werden folgende
Variablen abgefragt:

Tabelle 2–8

Nr. Name Datentyp OPC ItemID

13 Status Long SNMP:[pn-io]&statepathval()

14 Status Long SNMP:[x204]&statepathval()

15 Status Long SNMP:[cp343]&statepathval()

16 Status Long SNMP:[x208]&statepathval()

17 Status Long SNMP:[mp377]&statepathval()

18 Status Long SNMP:[im151-3pn]&statepathval()

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


38 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

Verbindungsübersicht
Die folgende Grafik verdeutlicht die Verbindung zwischen PC-Runtime und OPC-
Server:

Folgender Ausschnitt zeigt die zugehörige Verbindungsprojektierung in WinCC


flexible:

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 39
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

2.5.3 Diagnose über STEP 7


Neben der visuellen Diagnose über LED stellt STEP 7 die „Online“-Ansicht zur
Verfügung. Tritt in einer Baugruppe ein Fehler oder eine Störung auf und liegen
Diagnoseinformationen vor, wird der Status der gestörten Baugruppe mit Hilfe von
Diagnosesymbolen angezeigt (Menü Station -> Open Station Online).

Diagnosesymbole
Diagnosesymbole erleichtern die Fehlersuche im Störungsfall. Ist eine Baugruppe
störungsfrei, erscheint nur das Symbol für den Baugruppentyp. Liegt dagegen ein
Störungsfall vor, wird das Symbol für den Baugruppentyp mit einem zusätzlichen
Diagnosesymbol dargestellt.
Die folgende Tabelle zeigt die Bedeutung der Diagnosesymbole:

Tabelle 2–9

Symbol Bedeutung

Diagnosesymbole für Baugruppen

Soll-Ist-Abweichung von der Projektierung: Die projektierte Baugruppe ist nicht


vorhanden oder ein anderer Baugruppentyp ist gesteckt.

Fehler: Baugruppe ist gestört. Mögliche Ursachen: Erkennung eines


Diagnosealarms, eines Peripheriezugriffsfehlers oder einer Fehler-LED.

Es ist keine Diagnose möglich, weil keine Online-Verbindung besteht oder die
CPU keine Diagnoseinformationen liefert.

Diagnosesymbole für Betriebszustände

Anlauf

Stopp

Stopp; ausgelöst durch Betriebszustand „STOP“ einer anderen CPU im


Multicomputing–Betrieb,

Run

Halt

Diagnosesymbole für Maintenance-Informationen

Wartungsanforderung

Wartungsbedarf

Diagnosesymbole werden im Projektfenster in der Ansicht „Online“ sowie nach Aufruf


der Funktion „Hardware diagnostizieren“ in der Schnellansicht bzw. Diagnosesicht
angezeigt.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


40 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

Schnellansicht
In der Schnellansicht werden nur die Komponenten angezeigt, die gestört sind oder
einen Fehler gemeldet haben.
Folgende Informationen werden angezeigt
● Daten zur Online-Verbindung zur CPU
● Diagnosesymbol zur CPU und zu Baugruppen, für die die CPU eine Störung
erkannt hat.
● Baugruppentyp und Adresse der Baugruppe (Baugruppenträger, Steckplatz, PNIO-
System mit Stationsnummer)

Diagnosesicht
In der Diagnosesicht wird im Gegensatz zur Schnellansicht die gesamte online
erreichbare Stationskonfiguration angezeigt.
Folgende Informationen werden angezeigt:
● Konfiguration der Baugruppenträger
● Diagnosesymbole zu allen konfigurierten Baugruppen. Daraus ist der Status der
jeweiligen Baugruppe und bei CPU-Baugruppen zusätzlich der Betriebszustand
ablesbar.
● Baugruppentyp, Bestellnummer und Adressangaben, Kommentare zur
Konfiguration

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 41
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

Diagnoseinformationen
Die Diagnoseinformationen, die bei einer gestörten Baugruppe vorliegen, können über
die Funktion Baugruppenzustand ausgelesen werden.
Folgende Tabelle listet die wichtigsten Informationen auf, über die der
Baugruppenzustand Auskunft gibt:

Tabelle 2–10

Auskunftsinformation Information

Allgemein Identifikationsdaten der ausgewählten Baugruppe (Typ,


Bestellnummer, Ausgabestand, Status, Steckplatz im
Baugruppenträger)

Diagnosepuffer Übersicht der Ereignisse im Diagnosepuffer sowie detaillierte


Information zum ausgewählten Ereignis.

Diagnosealarm Diagnosedaten der ausgewählten Baugruppe

Speicher Speicherausbau, Aktuelle Auslastung von Arbeitsspeicher,


Ladespeicher und Remanenzspeicher, Daten der ausgewählten
CPU oder M7-FM.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


42 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 43
Generelle Funktionsmechanismen
2.5 Diagnose des PROFINET Netzwerkes

2.5.3.1 Auswertung eines Diagnosealarms


Bei Auftreten eines Kanalfehlers, z.B. Link down eines Ports, generiert die gestörte
Komponente einen Diagnose-Alarm an den IO-Controller, in dieser Applikation eine
S7-CPU. Dieser Alarm ruft im Anwenderprogramm der CPU eine entsprechende
Programmroutine (Fehler-OB) auf, um auf den Fehler entsprechend reagieren zu
können. Mit Hilfe von speziellen Systemfunktionsbausteinen kann bei der
alarmauslösenden Komponente weitere Informationen angefordert werden, wie z.B.
die Kanalnummer, kommender oder gehender Alarm, etc.

Aktivierung des Fehler-OBs 82


Damit der Fehler OB 82 bei Auftreten eines Diagnosealarms aufgerufen wird, muss
dieser in der Hardware-Konfiguration aktiviert werden:

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


44 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.6 Das Ringredundanzverfahren MRP

2.6 Das Ringredundanzverfahren MRP

Beschreibung
Das Media Redundancy Protocol (MRP) ist ein standardisiertes Redundanzprotokoll
für die Automatisierungstechnik und in der Norm IEC 61158 Type 10 „PROFINET“
spezifiziert. Das Protokoll ist analog zu STP oder RSTP ((Rapid) Spanning Tree
Protokoll) auf Layer 2 des OSI-Schichtenmodells angesiedelt.
Durch die Verwendung von MRP kann die Netzverfügbarkeit erhöht werden.
Bei Ausfall einer Verbindung rekonfiguriert die Medienredundanz das Netzwerk
innerhalb von maximal 200ms neu, sodass die Teilnehmer über einen Ersatzweg
wieder erreichbar sind.

Aufbau einer Ringtopologie


Ausgangspunkt für das Ringredundanzverfahren ist eine Ringtopologie. Teilnehmer
einer Ringtopologie können Switches oder Kommunikationsbaugruppen sein. Für den
Aufbau eines Rings werden die offenen Enden einer Linienstruktur in einem Gerät
zusammengeführt. Dieses Gerät übernimmt die Rolle des Redundanzmanagers, die
anderen Teilnehmer sind die Redundanz-Clients. Die Ports an einem Teilnehmer, die
mit dem nachfolgenden bzw. vorausfolgenden Teilnehmer verbunden sind, heißen
Ringports. Die folgende Grafik soll den Aufbau einer Ringtopologie verdeutlichen:

Welches Gerät die Rolle des Redundanzmanagers bzw. Redundanzclients


übernimmt, kann in der Projektierung vom MRP frei gewählt werden. Die Wahl der

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 45
Generelle Funktionsmechanismen
2.6 Das Ringredundanzverfahren MRP

Ringports dagegen ist bei vielen Baugruppen festgelegt. Normalerweise werden Port
1 und Port 2 des Switches oder der Kommunikationsbaugruppe für den Aufbau eines
Ringes verwendet. Auf den neuesten Baugruppen sind die Ringports mit einem „R“
gekennzeichnet.

Funktion von MRP


Aufgabe des Managers ist es, die Ringtopologie zu überwachen.
Im Normalbetrieb des Rings d.h. ohne Ringunterbrechung durch einen Fehler, trennt
der Redundanzmanager seine zwei Ringports voneinander, sodass die Ringtopologie
aus Kommunikationssicht eine Linie wird.
Sobald der Ring durch Ausfall eines Teilnehmers oder Kabelbruch offen ist und somit
die Datenkommunikation nicht mehr gewährleistet ist, rekonfiguriert der
Redundanzmanager innerhalb 200ms die Datenwege neu. Dafür schaltet er seine
beiden Ringports durch und schafft durch diesen Ersatzweg eine neue linienförmige
Netzstruktur.

Um Fehler im Netzwerk festzustellen, schickt der Redundanzmanager Test-


Telegramme von beiden seiner Ringports. Diese Telegramme durchlaufen den Ring in
beide Richtungen, bis sie am anderen Ringport des Managers wieder ankommen.
Folgendes Bild verdeutlicht diesen Vorgang:

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


46 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.6 Das Ringredundanzverfahren MRP

Die Zeit zwischen Feststellung einer Ringunterbrechung und Wiederherstellung einer


neuen Datenstruktur ist die Rekonfigurationszeit. Diese Zeit beträgt bei MRP maximal
200ms.
Sobald der Fehler im Netzwerk beseitigt ist, trennt der Redundanzmanager seine
Ringports wieder und informiert die Clients über den Wechsel.
Falls der Redundanzmanager ausfällt, wird der Ring zu einer funktionsfähigen Linie.

Vorraussetzungen
Vorraussetzungen für den MRP-Betrieb sind:

● Die maximale Anzahl an Teilnehmern im Ring ist auf 50 Geräte begrenzt.


● Der Ring darf nur mit MRP-fähigen Komponenten aufgebaut werden.
● Alle Geräte müssen über ihre Ringports verbunden sein.
● Bei allen Geräten muss MRP aktiviert werden.
● Für die Ringports gelten folgende Verbindungseinstellungen:
– Vollduplex
– 100 Mbit/s
● Alle Geräte innerhalb eines Rings müssen einer Redundanz-Domäne angehören.
● Ein Ringteilnehmer muss als Redundanzmanager deklariert werden, falls die
Teilnehmer den Manager nicht selbst aushandeln..
● Alle anderen Teilnehmer werden Redundanz-Clients.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 47
Generelle Funktionsmechanismen
2.6 Das Ringredundanzverfahren MRP

● Nicht MRP-fähige Geräte können über einen Switch oder PC an den Ring
gebunden werden.
● Der priorisierte Hochlauf ist bei MRP-Betrieb nicht möglich.

Unterschied MRP <-> HSR


HSR ist die Abkürzung für High Speed Redundancy und ist wie das Media
Redundancy Protocol ein Ringredundanzverfahren. Die Funktionsweise ist dieselbe
wie bei MRP, jedoch beträgt die Rekonfigurationszeit maximal 300ms. Zudem ist HSR
ein proprietäres Verfahren von Siemens und nicht standardisiert.

HINWEIS
MRP und HSR können nicht gleichzeitig in einem Ring eingesetzt werden.

HINWEIS
Weitere Informationen über HSR finden Sie im Vorführsystem
„Redundanzmechanismen in industriellen Netzen mit SCALANCE X“. Den Link zum
Download finden Sie unter \8\.

Projektierung von MRP


Die Projektierung von MRP erfolgt über STEP 7. Öffnen Sie in der Hardware-
Konfiguration die Eigenschaften der PROFINET-Schnittstelle des Gerätes.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


48 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.6 Das Ringredundanzverfahren MRP

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 49
Generelle Funktionsmechanismen
2.6 Das Ringredundanzverfahren MRP

Für das Media Redundancy Protocol können Sie folgende Einstellungen vornehmen:

Tabelle 2–11

Eigenschaft Beschreibung

Domäne Die Wahl der Domäne hängt von den folgenden Fällen ab:
Bauen nur Siemens-Geräte den Ring auf und sollen keine
Diagnosealarme empfangen werden, wählen Sie default-mrpdomain.
Hier werden die Rollen (Manager bzw. Client) zwischen den Geräten
selbst ausgehandelt.
Sind auch Nicht-Siemens-Geräte am Ringaufbau beteiligt und/oder
sollen Diagnosealarme überwacht werden, wählen Sie mrpdomain-xx
aus.
Alle Geräte, die in einem Ring mit MRP projektiert werden, müssen der
gleichen Redundanz-Domäne angehören. Ein Gerät kann nicht
mehreren Domänen zugeordnet sein.

Rolle Bei Art der Rolle stehen- vorausgesetzt Sie haben nicht die Default-
Domäne gewählt- drei Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung:
– Nicht Teilnehmer des Ring (zum Deaktivieren von MRP)
– Manager (das Gerät wird zum Redundanzmanager)
– Client (das Gerät wird Redundanz-Client)

Ringport 1/ 2 In diesen Feldern werden die Ports ausgewählt, die als Ringport dienen
sollen. Die Liste bietet nur die Ports zur Auswahl an, die für das Gerät
als Ringport zulässig sind.
Sind die Ringports werkseitig festgelegt, sind die Felder gegraut.

Diagnosealarme Durch Setzen des Hakens kann die Überwachung von Diagnosealarmen
aktiviert werden. Folgende Diagnosealarme können gebildet werden:
Verdrahtungs- bzw. Port-Fehler
– Ein Nachbar des Ringports unterstützt nicht MRP.
– Ein Ringport ist mit einem Nicht-Ringport verbunden.
– Ein Ringport ist mit einem Ringport einer anderen
Domäne verbunden.
Unterbrechung/ Wiederkehr (nur Redundanz-Manager)
Diese Diagnosealarme werden an die lokale CPU gesendet und
ausgegeben.

HINWEIS
Wenn Sie MRP und PROFINET gleichzeitig verwenden und MRP-Diagnosealarme
empfangen wollen, darf der PROFINET IO-Controller nicht auch gleichzeitig
Redundanzmanager sein.

HINWEIS
Die Gigabit Schnittstelle im CP443-1 oder CP343-1 können nicht als Ringport
projektiert werden.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


50 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.7 Statisches Routing

2.7 Statisches Routing


Was ist Routing?
Der Begriff Routing beschreibt das Festlegen von Wegen (Routen) für die
Kommunikation zwischen verschiedenen Netzwerken d.h. wie kommt ein Datenpaket
aus Subnetz A zu Subnetz B.
Diese Einträge können auf zwei Wege im IP-Gerät aufgenommen werden:
● Statisches Routing: Die Einträge sind fest definiert und bleiben unverändert.
● Dynamisches Routing. Die Einträge sind dynamisch und werden fortlaufend
aktualisiert.

Das Statische Routing


Das Statische Routing ist ein sehr einfaches Routing Verfahren. Sie findet meist nur in
kleineren Netzwerken Verwendung, da die Struktur des Netzes bekannt sein muss.
Statische Routen sind administrativ festgelegt und bestimmen einen eindeutigen,
unveränderbaren Weg, wie Datenpakete von einer Quellstation zu dem Zielgerät
gelangen können.

Der CP443-1 Advanced


Der CP443-1 Advanced besitzt neben den vier PROFINET 100 Mbit/s-Schnittstellen
auch eine integrierte Gigabit Schnittstelle, die unabhängig von den PROFINET-
Schnittstellen betrieben werden kann. Dadurch wird eine Netztrennung zwischen
Control Level und Field Level auf einer Baugruppe realisiert.
Mit dem statischen Routing wird eine netzwerkübergreifende Nutzung von IT-Diensten
wie z.B. der Zugriff auf einen Web-Server oder IP-Kamera ermöglicht.

IP-Zugriffsschutz
Um unerlaubten und nicht autorisierten Teilnehmern den Zugriff auf die Station bzw.
das Netzwerk zu verweigern, kann im CP443-1 Advanced ein IP-Zugriffsschutz
projektiert werden. Dafür werden in einer Liste, der sogenannten Access Control-Liste,
IP-Adressen oder IP-Adressräume eingetragen, die für den Zugriff auf die S7-400
Station berechtigt sind. Erreicht ein Paket mit unbekannter IP-Adresse den CP, wird
dieses Paket verworfen.
Folgender Screenshot zeigt die Access Control-Liste:

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 51
Generelle Funktionsmechanismen
2.7 Statisches Routing

Jede IP-Adresse kann mit verschiedenen Rechten belegt werden, für das dieser
Teilnehmer autorisiert ist. Folgende Möglichkeiten sind hierbei möglich:
● Zugang zur S7-Station gewähren
● Access Liste verändern
● IP-Routing zwischen den verschiedenen IP-Subnetzen erlauben

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


52 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Generelle Funktionsmechanismen
2.7 Statisches Routing

Schematische Darstellung
Das folgende Bild verdeutlicht das statische Routing mit der IP-Zugriffskontrolle:

Projektierung des statischen Routings


Während die Projektierung der IP-Zugriffschutz unter STEP 7 erfolgt, wird das
statische Routing nicht im CP selbst projektiert, sondern in allen beteiligten
Komponenten. Dafür wird in den TCP/IP Einstellungen des Gerätes als Gateway-
Adresse folgender Eintrag eingetragen.
● Ist das Gerät mit der Fast-Ethernet Schnittstelle des CPs verbunden, dann wird die
PNIO-Adresse des CPs als Gateway eingetragen. In dieser Applikation die
142.100.1.2
● Hängt das Gerät an der Gigabit-Schnittstelle des CPs, dann entspricht die
Gateway Adresse der Gigabit-Schnittstelle des CPs: 140.20.1.6

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 53
Nutzung der Beispielapplikation 3
In diesem Kapitel finden Sie Informationen zur Installation, Konfiguration und
Bedienung der Applikation.

3.1 Installation
Zu Ihrer Sicherheit
In diesem Kapitel wird beschrieben welche Hardware- und Softwarekomponenten
installiert werden müssen. Die Beschreibungen und Handbücher sowie
Lieferinformationen, die mit den entsprechenden Produkten ausgeliefert werden,
sollten in jedem Fall beachtet werden.

WARNUNG
Schalten Sie die Spannungsversorgung erst nach dem letzten Schritt dazu!

3.1.1 Installation der Hard- und Software


Die Hardware-Komponenten entnehmen Sie bitte dem Kapitel 1.3.3
Systemvoraussetzungen, -pakete, -versionen, Gültigkeiten [Seite 18]Gehen Sie für
den Hardwareaufbau gemäß folgender Tabellen vor:

Konfektionierung der Ethernet-Verbindungskabel

Tabelle 3–1

Nr. Aktion Anmerkung

1. Konfektionieren Sie aus dem Alternativ können Sie auch fertig konfektionierte
angegebenen Zubehör sieben Ethernet-Kabel verwenden.
Ethernet-Kabel.

Installation des PC

Tabelle 3–2

Nr. Aktion Anmerkung

1. Bauen Sie den CP 1623 in den Beachten Sie dafür die Betriebsanleitung für den
PC ein. CP 1623 (Beitrags-ID: 29118198). Link zum
Download. \9\

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 54
Nutzung der Beispielapplikation
3.1 Installation

Installation des Firmennetzwerkes


Das folgende Bild zeigt den Aufbau der Applikation:

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 55
Nutzung der Beispielapplikation
3.1 Installation

Schließen Sie die Komponenten anhand der folgenden Tabelle an:

Tabelle 3–3

Nr. Aktion Anmerkung

1. Montieren Sie auf die S7-300 Profilschiene Die CPU und der CP werden über den
die erste Power Supply, die CPU und den Rückwandbus miteinander verbunden.
CP.

2. Montieren Sie auf die S7-300 Profilschiene


die zwei SCALANCE X.

3. Montieren Sie die ET 200S PN auf die 35


mm Hutschiene.

4. Fügen Sie die Powersupply (PM DC 24V) Schließen Sie PIN 2 (L1) und PIN 3
und die Digitalausgabe (2DO DC 24V) (M) des Powermoduls an die zweite
zusammen mit den entsprechenden 24V Stromversorgung an. Sie können
Terminalmodulen an das ET 200S PN die 24 V auch aus dem Kopfmodul
Kopfmodul (IM151-3PN) abgreifen.

5. Stellen Sie die Spannungsversorgung mit


DC 24V für den SCALANCE X208,
SCALANCE X204IRT, die CPU, den CP
und die WebCam sicher. Verwenden Sie
dafür die erste Power Supply.

6. Schließen Sie die Kopfbaugruppe der ET


200S PN, das Panel und den SCALANCE
X414-3E an die zweite 24V
Spannungsversorgung an.

7. Montieren Sie die Power Supply der S7-


400, die CPU 416-3 PN/DP und den
CP443-1 auf eine S7-400 Profilschiene.

8. Stellen Sie für alle drei Power Supply die


Spannungsversorgung mit AC230 V her.

9. Vernetzen Sie mittels Gigabit-Ethernetkabel Port 5.1 Î PC (CP 1623)


den CP 1623 und den CP443-1 mit dem Port 5.2 Î CP443-1 Advanced
SCALANCE X414-3E.

10. Bauen Sie mithilfe von Ethernet-Kabeln


einen Ring auf:
CP443-1 (Port 1) mit SCALANCE X204IRT
(Port 1).
SCALANCE X204IRT (Port 2) mit CP343-1
(Port 1)
CP343-1 (Port 2) mit SCALANCE X208
(Port 1)
SCALANCE X208 (Port 2) mit CP443-1
(Port 2)

11. Vernetzen Sie mittels Ethernet-Kabel das Port 3ÎPanel


ET200S Modul und das Panel mit dem CP Port 4Î ET200S-Modul
443-1.

12. Vernetzen Sie mittels Ethernet-Kabel die Port 3 Î PC/PG (zum Engineering)
WebCam und den PC mit dem SCALANCE Port 4 Î WebCam
X204IRT.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


56 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.1 Installation

Nr. Aktion Anmerkung

13. Verbinden Sie den Engineering PC über


MPI mit der CPU 416-3 PN/DP.

13. Schalten Sie die Spannungsversorgung an.

HINWEIS
Um alle Komponenten an die Spannungsversorgung anschließen zu können,
empfiehlt es sich, eine Klemmleiste zu verwenden.

HINWEIS
Die Aufbaurichtlinien für SIMATIC S7 und SIMATIC NET sind generell zu beachten!

Installation der Standard Software


Installieren Sie die folgenden Softwarepakete auf das Engineering-PG/PC.

Tabelle 3–4

Nr. Aktion Anmerkung

1. Installieren Sie STEP 7 V5.4 SP 4 Folgen Sie den Anweisungen des


Installationsprogramms.

2. Installieren Sie SIMATIC NET. Folgen Sie den Anweisungen des


Installationsprogramms.

3. Installieren Sie WinCC flexible 2008 Folgen Sie den Anweisungen des
Installationsprogramms.

4. Übertragen Sie die benötigten Lizenzen.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 57
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

3.1.2 Installation der Applikationssoftware


Dearchivierung des STEP 7 Projektes

Tabelle 3–5

Nr. Aktion Anmerkung

1. Öffnen Sie den SIMATIC MANAGER Unter


und dearchivieren Sie das STEP 7
File -> Retrieve (Datei ->
Projekt
Dearchivieren)
33696406
_MRP_Stat_Routing_CODE_V10.zip

3.2 Konfiguration und Projektierung

3.2.1 IP-Adresse der Teilnehmer anpassen

HINWEIS
Durch den Eintrag des Gateway Adressen in den Komponenten wird das statische
Routing konfiguriert.

Verwendete IP-Adressen und Gerätenamen


Um die Funktion PROFINET IO-Device zu gewährleisten, benötigen alle
Netzteilnehmer eindeutige Namen, die im Gerät und in der Projektierung der S7-CPU
identisch sind. Zur Vergabe dieser Namen und der IP-Adressen führen Sie
nachfolgende Anweisungen aus.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verwendeten PROFINET-
Gerätenamen, IP-Adressen und Gateways:

Tabelle 3–6

Modul Gerätename IP-Adresse Gateway

CP343-1 CP343 142.100.1.1 142.100.1.2

CP443-1 PN-IO 142.100.1.2

CP443-1 (Gbit-Schnittstelle) 140.20.1.6 142.100.1.2

SCALANCE X208 X208 142.100.1.3 142.100.1.2

SCALANCE X204IRT X204 142.100.1.4 142.100.1.2

ET 200S PN IM151-3PN 142.100.1.6 142.100.1.2

SCALANCE X414-3E 140.20.1.2 140.20.1.6

Panel 142.100.1.5 142.100.1.2

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


58 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

Modul Gerätename IP-Adresse Gateway

CP 1623 140.20.1.4 140.20.1.6

WebCam 142.100.1.7 142.100.1.2

PC/ PG 142.100.1.8 142.100.1.2

IP-Adresse des Engineering-PCs ändern


Die Abbildung zeigt die Netzwerkeinstellung, auf die Sie das PG/ den PC ändern
müssen:

Tabelle 3–7

Nr. Aktion Anmerkung

1. Öffnen Sie die Internet Protokoll


(TCP/IP)-Eigenschaften über
Start -> Settings ->
Network Connection ->
Local Connections (Start-
> Einstellungen ->
Netzwerkverbindungen ->
Lokale Verbindungen).
Wählen Sie das Optionsfeld
Use following IP-address
(Folgende IP-Adresse
verwenden)
an und füllen das Feld gemäß der
Abbildung aus.
Beenden Sie die Dialoge mit OK ab.

IP-Adressen der PROFINET Devices


Die IP-Adressen und Gerätenamen für die PROFINET IO-Devices werden
automatisch vom PROFINET IO-Controller vergeben. Sie müssen lediglich die IP-
Adresse des Panels, des CP 1623, des SCALANCE 414-3E und der WebCam
anpassen.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 59
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

IP-Adresse der WebCam ändern


Der folgende Ausschnitt zeigt die Netzwerkeinstellung, auf die Sie die WebCam
ändern müssen:

HINWEIS
Bei WebCams anderen Hersteller beachten Sie bitte das zugehörige
Bedienungshandbuch.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


60 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

IP-Adresse des SCALANCE X414-3E ändern

Tabelle 3–8

Nr. Aktion Anmerkung

1. Verbinden Sie den Engineering PC


über ein Ethernet-Kabel mit dem
SCALANCE X414-3E (Port 9.1)

2. Öffnen Sie den SIMATIC MANAGER


und stellen Sie unter
Options -> Set PC/ PG
Interface (Extras -> PG/
PC Schnittstelle
einstellen)
die S7-ONLINE-Schnittstelle auf die
mit dem SCALANCE X414-3E
verbundener Ethernet-Karte und das
Protokoll TCP/ IP ein. Schließen Sie
den Dialog mit OK.

3. Wählen Sie im SIMATIC MANAGER


den Menüpunkt
PLC -> Edit Ethernet Node
(Zielsystem -> Ethernet
Teilnehmer bearbeiten…)
aus. Klicken Sie auf die Schaltfläche
Browse…(Durchsuchen…), um die
Suche nach weiteren Teilnehmern zu
starten.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 61
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

Nr. Aktion Anmerkung

4. Ein neuer Dialog mit dem im


Netzwerk gefundenen SCALANCE
X414-3E erscheint. Markieren Sie
den SCALANCE X414-3E und klicken
Sie auf OK.

5. Geben Sie die IP-Adresse laut


Tabelle 3-7 und die passende
Subnetzmaske ein. Klicken Sie auf
die Schaltfläche Assign IP
Configuration (IP-Konfiguration
zuweisen), um diese dem Gerät
zuzuweisen.

6. Verbinden Sie den Engineering-PC


wieder mit dem SCALANCE X204IRT
Port 4.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


62 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

IP-Adresse des CP 1623 ändern


Folgendes Bild zeigt die Netzwerkeinstellungen des CP 1613:

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 63
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

IP-Adresse des Panels anpassen:


Um die IP-Adresse des Panels zu ändern, gehen Sie wie folgt vor:

Tabelle 3–9

Nr. Aktion Anmerkung

1. Öffnen Sie das Control Panel.

2. Doppelklicken Sie auf Network and


Dial-Up Connections

3. Klicken Sie doppelt auf ERTEC400

4. Tragen Sie in dem Dialogfenster die


IP-Adresse laut Tabelle 3-7 ein.
Klicken Sie auf OK und schließen Sie
den Dialog.

5. Doppelklicken Sie auf OP.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


64 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

Nr. Aktion Anmerkung

6. Wechseln Sie in das Register Device


und klicken Sie auf Reboot , im das
Panel neu zu starten.

3.2.2 Konfiguration des Komponenten Konfigurators


Tabelle 3–10

Nr. Aktion Anmerkung

1. Öffnen Sie den Komponenten


Konfigurator über
Start -> Station
Configurator
(Start -> Komponenten
Konfigurator)
oder durch Doppelklick auf das Symbol
in der Taskleiste. Klicken Sie auf
Station Name…(Stationsname), um
den Namen der PC-Station zu ändern.

2. Tragen Sie als Stationsname PC ein.


Bestätigen Sie den Dialog mit OK.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 65
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

Nr. Aktion Anmerkung

3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Import


Station (Station impotieren…), um die
Konfiguration der PC-Station zu
importieren.

4. Bestätigen Sie die Warnung mit OK.

5. Navigieren Sie zu dem Verzeichnis des


STEP 7 Projektes und öffnen Sie den
Ordner XDBs.
Öffnen Sie die Datei HmiS_1.xdb und
klicken Sie für den Import der Station
auf Open (Öffnen).

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


66 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

Nr. Aktion Anmerkung

6. Der folgende Dialog zeigt an, ob die


XDB-Datei importiert werden kann.
Wird kein Fehler angezeigt, bestätigen
Sie mit den Dialog OK.

7. Die PC-Station wird mit den Daten aus


der XDB-Datei konfiguriert.

8. Die Konfiguration der PC-Station ist


abgeschlossen.
Der OPC-Server und IE-General
müssen fehlerfrei den Status „Run“
haben.
Schließen Sie den Dialog mit OK.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 67
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

3.2.3 CPU laden


Tabelle 3–11

Nr. Aktion Anmerkung

1. Öffnen Sie den SIMATIC MANAGER


und stellen Sie unter
Options -> Set PC/ PG
Interface (Extras -> PG/
PC Schnittstelle
einstellen)
die S7-ONLINE-Schnittstelle auf MPI
um. Schließen Sie den Dialog mit OK.

2. Verbinden Sie den Engineering-PC


über MPI mit der CPU 315-2DP.

3. Öffnen Sie den SIMATIC MANAGER


und markieren die SIMATIC S7-300
Station.

4. Laden Sie über


PLC -> Download
(Steuerung -> Laden)
das Projekt in die S7-300 CPU.

5. Verbinden Sie den Engineering-PC


über MPI mit der CPU 416-3 PN/DP.

6.. Markieren Sie die SIMATIC S7-400


Station und laden Sie diese über
PLC -> Download
(Steuerung -> Laden)

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


68 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

3.2.4 Panel laden


Tabelle 3–12

Nr. Aktion Anmerkung

1. Öffnen Sie den SIMATIC MANAGER


und das integrierte WinCC flexible
Projekt SIMATIC HMI-Station. Über
Rechte Maustaste -> Open
Object (Objekt Öffnen)
können Sie das Projekt öffnen.

2. WinCC flexible öffnet sich.

Klicken Sie auf das Symbol


und öffnen die Transfereinstellungen.
Wählen Sie als Modus Ethernet und
tragen als IP-Adresse die des Panels
ein (142.100.1.5). Klicken Sie auf die
Schaltfläche Transfer, um das Panel in
den Transfermodus zu stellen.

3. Das WinCC flexible Projekt wird auf


das Panel übertragen.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 69
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

3.2.5 WinCC Runtime starten


Tabelle 3–13

Nr. Aktion Anmerkung

1. Öffnen Sie den SIMATIC MANAGER


und das integrierte WinCC flexible
Projekt PC. Über
Rechte Maustaste -> Open
Object (Objekt Öffnen)
können Sie das Projekt öffnen.

2. WinCC flexible öffnet sich.

Klicken Sie auf das Symbol


und starten Sie die Runtime.

3. Ein neues Dialogfenster mit der


Runtime öffnet sich.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


70 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

3.2.6 Projektierung des SNMP OPC-Servers

HINWEIS
Der SNMP OPC-Servers ist im mitgelieferten Code bereits projektiert. Dieser
Abschnitt dient nur der Information.

Vorbereitung in STEP 7
Um die Projektierung des SNMP OPC-Servers durchführen zu können, legen Sie im
Simatic Manager eine HMI-Station an, wählen als Gerätetyp WinCC flexible RT aus
und aktivieren im Register Konfiguration des Eigenschaftendialogs der HMI-Station
S7RTM.
In der Hardware-Konfiguration der HMI-Station fügen Sie die von Ihnen verwendete
Netzwerkkarte ein.

Private MIB der SCALANCE X200-Reihe


Um alle von den SCALANCE X-Modulen zur Verfügung gestellten SNMP-Informatio-
nen verwenden zu können, benötigen Sie noch die private MIB.
Sie haben zwei Möglichkeiten, die private MIB zu laden:
● Service&Support Portal: Hier (BID: 22015045) können Sie die private MIB sowie
ein Geräteprofil laden. Wählen Sie eine MIB aus und extrahieren Sie diese in einen
Ordner Ihrer Wahl.
● SCALANCE X-Modul: Die private MIB erhalten Sie über Webbased Management
durch Eingabe der folgenden URL in einem Webbrowser (z.B. Internet Explorer):
http://<IP-Adresse des IE Switch X-200>/snScalanceX200.mib
Lassen Sie sich den Quelltext der erhaltenen Seite anzeigen (im Internet-Explorer
im Menü Ansicht -> Quelltext) und speichern Sie diesen z.B. als Textdatei unter
dem Namen „PrivateMIBX300.mib“ ab.

HINWEIS
Die Standard MIBs sind in folgendem Verzeichnis abgelegt:
<STEP 7-Installationsverzeichnis>\S7DATA\snmp\mib

Geräteprofile
Geräteprofile können selbst erstellt oder auf bereits existierende zurückgegriffen
werden.
Es befinden sich bereits vorgefertigte Geräte-Profile für sämtliche Module im STEP 7
Installationsverzeichnis. Vorgefertigte Geräteprofile für die SCALANCE Module
enthalten bereits die Einbindung der privaten MIB.
Damit aber nur die wirklich benötigten SNMP-Variablen in den
SNMP OPC-Server geladen werden, ist es sinnvoll, ein Geräteprofil selbst zu
erstellen.

HINWEIS
Die vorgefertigten Geräteprofile sind in folgendem Verzeichnis abgelegt:
<STEP7-Installationsverzeichnis>\S7DATA\snmp\profile

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 71
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

3.2.7 Projektierung des Mediaredundanzverfahrens

HINWEIS
Die Ringteilnehmer sind im mitgelieferten Projekt bereits projektiert. Dieser Abschnitt
dient nur der Information.

Für diese Applikation wurde folgende Festlegung getroffen:


Redundanz-Clients sind folgende Baugruppen:
● CPU416-3PN/DP
● SCALANCE X204IRT
● CP 343-1 IT

Der SCALANCE X208 fungiert als Redundanz-Manager.

Tabelle 3–14

Nr. Aktion Anmerkung

1. Öffnen Sie den SIMATIC MANAGER.


Markieren Sie die SIMATIC S7-400
Station und öffnen Sie die Hardware-
Konfiguration.

2. MRP kann nur an der PROFINET-


Schnittstelle des Gerätes projektiert
werden. Markieren Sie den SCALANCE
X208 und doppelklicken Sie auf die
PROFINET-Schnittstelle.

3. Der Eigenschaftendialog öffnet sich.


Wechseln Sie in das Register Media
Redundancy. Tragen Sie hier die
gewünschte Domäne, Ringports und Rolle
ein und aktivieren Sie bei Bedarf den
Haken für Diagnosealarme.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


72 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

Nr. Aktion Anmerkung

4. Schließen Sie den Dialog mit OK.


Speichern und übersetzen Sie die
Hardware-Konfiguration und laden Sie
das Projekt in die CPU.

5. Verfahren Sie mit den anderen


Ringteilnehmern auf dieselbe Art.

3.2.8 Projektierung des IP-Zugriffsverfahren

HINWEIS
Das IP-Zugriffsverfahren ist im mitgelieferten Projekt bereits projektiert. Dieser
Abschnitt dient nur der Information.

Tabelle 3–15:

Nr. Aktion Anmerkung

1. Öffnen Sie den SIMATIC MANAGER.


Markieren Sie die SIMATIC S7-400
Station und öffnen Sie die Hardware-
Konfiguration.

2. Markieren Sie den CP443-1 und öffnen


Sie mit Doppelklick den
Eigenschaftendialog der Baugruppe.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 73
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

Nr. Aktion Anmerkung

3. Wechseln Sie in das Register IP Access


Protection (IP Zugriffsschutz). Aktivieren
Sie den Zugriffsschutz und klicken Sie
auf Add…(Hinzufügen…).

4. Tragen Sie die IP-Adresse der


Baugruppe ein, für die Sie den Zugriff
gewähren möchten.
Vergeben Sie entsprechende Rechte.
Für das statische Routing aktivieren Sie
IP routing access to different IP Subnet
(IP-Routing Zugriff auf ein anderes IP-
Subnetz)

Schließen Sie den Dialog mit OK.

5. Ein neuer Eintrag wurde ich die Tabelle


aufgenommen. Schließen Sie den
Eigenschaftendialog mit OK und
speichern Sie die Hardware-
Konfiguration ab. Laden Sie die
Änderungen in die CPU.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


74 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

3.2.9 Projektierung des CP343-1 als PROFINET IO-Device

HINWEIS
Der CP343-1 ist im mitgelieferten Projekt bereits projektiert. Dieser Abschnitt dient nur
der Information.

Tabelle 3–16

Nr. Aktion Anmerkung

1 Öffnen Sie den SIMATIC MANAGER File->New… (Datei -> Neu…)


und legen Sie ein neues STEP 7-Projekt
an.

2. Markieren Sie das Projekt und fügen Sie


über
Insert -> Station- >SIMATIC
S7-400 Station
eine S7-400 Station in das Projekt ein.

3. Öffnen Sie die Hardware-Konfiguration


und bestücken Sie diese mit ihrer Power
Supply, CPU und CP.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 75
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

Nr. Aktion Anmerkung

4. Markieren Sie den CP und fügen Sie


über
Rechte Maustaste -> Insert
PROFINET IO System
(PROFINET IO System
einfügen)
ein neuen PROFINET Strang ein.

5. Navigieren Sie im Hardwarekatalog zu


PROFINET IO -> I/O ->
SIMATIC S7-CP -> CP 343-1
Advanced -> 6GK7 343-1GX30-
0XE0
und markieren Sie die Geräteversion
gemäß den Angaben im
gerätespezifischen Teil des Handbuchs
zu Ihrem CP-Typ.

6. Ordnen Sie den CP per Drag&Drop dem


PROFINET Strang zu.

7. Öffnen Sie im Hardwarekatalog den


eben navigierten Pfad V1.0. Ziehen Sie
den gewünschten E/A-Datenbereich in
das PROFINET IO-Device ein.

8. Speichern und schließen Sie die


Hardware-Konfiguration.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


76 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

Nr. Aktion Anmerkung

9. Markieren Sie das Projekt und fügen Sie


über
Insert -> Station- >SIMATIC
S7-300 Station
eine S7-300 Station in das Projekt ein.

10. Öffnen Sie die Hardware-Konfiguration


und bestücken Sie diese mit ihrer Power
Supply, CPU und CP.

11. Doppelklicken Sie auf die PROFINET-


Schnittstelle des CPs. Der
Eigenschaftendialog öffnet sich.
Wechseln Sie in das Register
PROFINET und aktivieren Sie den CP
als PROFINET IO-Device.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 77
Nutzung der Beispielapplikation
3.2 Konfiguration und Projektierung

Nr. Aktion Anmerkung

12. Um den CP an den CP im PROFINET-


Strang der SIMATIC S7-400 zu koppeln,
klicken Sie auf den Button IO Device
Coupling (IO-Device Kopplung).

13. Markieren Sie den Partner und koppeln


Sie diesen mit Couple (Koppeln). Klicken
Sie auf OK. Schließen Sie den
Eigenschaftendialog mit OK.

14. Speichern Sie die Hardware-


Konfiguration.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


78 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.3 Bedienung der Applikation

3.3 Bedienung der Applikation

In diesem Kapitel zeigen wir die Bedienung der einzelnen Szenarien dieser
Applikation.
● MRP Szenario
● Diagnose-Möglichkeiten
● Statisches Routing.

Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:


● Alle Komponenten müssen entsprechend der Anleitung im Kapitel 3.1.1 Installation
der Hard- und Software [Seite 54] verschaltet sein.
● Alle Komponenten müssen über die festgelegte IP-Adresse (siehe Kapitel 3.2.1 IP-
Adresse der Teilnehmer anpassen [Seite 58]) erreichbar sein.
● Die WinCC flexible Runtime muss gestartet sein. Eine Anleitung finden Sie im
Kapitel 3.2.5 WinCC Runtime starten [Seite 70]

Das Redundanzverfahren MRP

Tabelle 3–17

Nr. Aktion Anmerkung

1. Ziehen Sie Port 2 aus dem SCALANCE


X208.
Der Ring wurde unterbrochen.

2. Der Ring wird innerhalb 200ms neu Die Aktualisierungszeit der PROFINET
konfiguriert. Teilnehmer beträgt 16ms mit einem
Da die Ansprechüberwachungszeit der Wiederholfaktor von 12. Diese ergibt eine
PROFINET Teilnehmer minimal 192ms Ansprechüberwachungszeit von 192ms
beträgt, ist kein Ausfall der Teilnehmer (12*16ms).
festzustellen. Diese Werte können in der
Das Lauflicht der ET 200S läuft ohne Hardwarekonfiguration in STEP 7 ->
Unterbrechung weiter. PROFINET-Schnittstelle der
Komponenten->Properties-> IO Cycle
(Eigenschaften->IO Zyklus) geändert
werden.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 79
Nutzung der Beispielapplikation
3.3 Bedienung der Applikation

Diagnose über STEP 7

Tabelle 3–18

Nr. Aktion Anmerkung

1. Öffnen Sie die Hardware-Konfiguration


der S7-400 Station. Öffnen Sie die
Online-Ansicht über
Station -> open ONLINE.
Der CP 443-1 und der SCALANCE X208
sind gestört und zeigen an, einen
Diagnosealarm erkannt zu haben.
Markieren Sie den SCALANCE X208
und doppelklicken Sie auf das Modul
PNIO.
Die PROFINET-Schnittstelle hat einen
Wartungsalarm diagnostiziert.

2. Die Baugruppeninformationen werden


geöffnet. Wechseln Sie in das Register
Communication Diagnostics. Als Fehler
wird hier die Unterbrechung des Rings
angegeben.

Diagnose über das Webbased Management

Tabelle 3–19

Nr. Anmerkung Hinweis

1. Öffnen Sie das Webbased Management http://142.100.1.3


des SCALANCE X208

2. Durch die Unterbrechung des Rings


empfängt der MRP Manager das
Testframe nur noch an einem Port. Eine
entsprechende Meldung wird in der Log
Tabelle des SCALANCE X208 hinterlegt.
Navigieren Sie zu
System -> Event Log.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


80 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.3 Bedienung der Applikation

Diagnose über die WinCC flexible Runtime

Tabelle 3–20

Nr. Aktion Anmerkung

1. Starten Sie die WinCC flexible Runtime


auf Ihrem PC. Die Unterbrechungsstelle
des Rings und die entsprechenden Ports
werden rot gekennzeichnet.

Diagnose mit dem Diagnosepakte PNDiag

Tabelle 3–21

Nr. Aktion Anmerkung

1. Am Panel erscheint die Schaltfläche für


das PNIO-System 100 gelb, da ein
Fehler festgestellt wurde. Klicken Sie auf
diese Schaltfläche.

2. Die Übersicht der PROFINET-Devices


zeigt den Status der Teilnehmer an. Die
Nummer 1, die dem SCALANCE X208
entspricht, wird als gestört angezeigt.
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Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 81
Nutzung der Beispielapplikation
3.3 Bedienung der Applikation

Nr. Aktion Anmerkung

3. Die Stationsdiagnose gibt eine genaue


Diagnosemeldung. Als Ursache der
Störung wird auch hier MRP ring open
angegeben.

Statisches Routing

Tabelle 3–22

Nr. Aktion Anmerkung

1. Öffnen Sie auf dem PC mit eingebautem Der PC mit CP 1623 befindet sich im
CP 1623 einen Internet Browser. Geben Gigabit-Netzwerk. Die Kamera im Fast –
Sie als Adresse http://142.100.1.7 ein, Ethernet Ring. Über den CP443-1 werden
die Adresse der WebCam. Geben Sie die Pakete vom CP 1623 statisch an die
das Passwort ein. WebCam geroutet.

2. Es erscheint das Live Bild der Kamera.

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


82 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009
Nutzung der Beispielapplikation
3.3 Bedienung der Applikation

Appendix A
A.1. Literaturangaben

Diese Listen sind keinesfalls vollständig und spiegeln nur eine Auswahl an geeigneter
Literatur wieder.
Literaturangaben
Tabelle 5–1
Themengebiet Titel

/1/ STEP 7 Automatisieren mit STEP 7 in AWL und SCL


Hans Berger
Publicis MCD Verlag
ISBN 3-89578-113-4

Internet-Link-Angaben
Tabelle 5-2
Themengebiet Titel

\1\ Referenz auf den Beitrag http://support.automation.siemens.com/WW/v


iew/de/33696406

\2\ Siemens I IA/DT Customer Support http://support.automation.siemens.com

\3\ Handbuch SCALANCE X-200 SIMATIC NET Industrial Ethernet Switches


SCALANCE X-200 Betriebsanleitung (BID:
25508728)

\4\ Gerätehandbuch Gerätehandbuch Teil B3S CP 343-1 (BID:


CP 343-1 24485272)

\5\ Gerätehandbuch CP 443-1 Advanced Gerätehandbuch Teil B CP 443-1 Advanced


(BID: 28011203)

\6\ Diagnosepaket FB 126 http://support.automation.siemens.com/WW/v


iew/de/26996747

\7\ Liste mit CPUs für den FB 126 http://support.automation.siemens.com/WW/v


iew/de/26996747

\8\ Vorführsystem http://support.automation.siemens.com/WW/v


„Redundanzmechanismen“ iew/de/29034438

\9\ Betriebshandbuch CP 1623 http://support.automation.siemens.com/WW/v


iew/de/29118198

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009 83
Nutzung der Beispielapplikation
3.3 Bedienung der Applikation

Links zu anderen Applikationen


Weitere Applikationen, die Bestandteil der SCALANCE IT Applikation sind, finden Sie
unter folgenden Links:

Tabelle 3–1 5

Themengebiet Titel

\1\ Integration von SCALANCE X in Office http://support.automation.siemens.com/W


Netze (Configuration 11) W/view/de/29217038

\2\ Redundanz und Zugriffsschutz mit http://support.automation.siemens.com/W


SCALANCE W (Configuration 12a) W/view/de/30805917

\3\ Quality of Service mit SCALANCE W http://support.automation.siemens.com/W


(Configuration 12b) W/view/de/32174160

Ringredundanz mit dem Media Redundancy Protocol (MRP)


84 Applikationshandbuch-Configuration 13, 01/2009

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