2- Eisenmangelanämie
- eine Störung des blutbildenden Systems verminderten Erythrozytenzahl und Hb
- häufigste Anämieform, ca. 80% Frauen
häufigste Ursache : Eisenverlust durch chronische Blutungen.
Menstruation, Hypermenorrhö bzw. Menorrhagie (Frauen)
Magen-Darm-Trakt (z.B. Ulzera, Hämorrhoiden, Karzinome)
anderen Organen (Nase, Urogenitaltrakt, Gingiva)
Operationen, Traumata
Blutspende, mehrfache Blutabnahmen (sog. Krankenhausanämie)
Symptome
- Müdigkeit und Antriebslosigkeit - Blässe von Haut und Schleimhaut - Vertigo
- Mundwinkelrhagaden (Rhagade = Einriss in die Haut)
- Cephalgie - Belastungsdyspnoe - Körperliche Schwäche
- Tachykardie - Systolisches Herzgeräusch - Palpitation
- diffuse Alopezie - Trockene Haut - Konzentrationsstörung
- Leichte Erregbarkeit - Restless-Legs-Syndrom - Pica-Syndrom
Diagnostik:
Laborchemisch ließ sich eine mikrozytäre, hypochrome Anämie nachweisen. Nach der Bestimmung der
Laborparameter des Eisenstoffwechsels (Serumferritin, Transferrin, sTfR und Transferrinsättigung) konnte die
Diagnose Eisenmangelanämie festgestellt werden.
- Labor:
- verminderte Erythrozytenzahl, Hämoglobin-Konzentration, Hämatokrit,sekundäre Thrombozytose
- mikrozytäre, hypochrome Anämie (verminderte MCV und MCH).
- Poikilozytose, Anisozytose - Mentzer-Index > 13
- Serumeisen: erniedrigt, Bestimmung>> keine Rolle und Wichtigkeit
- Serumferritin und Transferrinsättigung: erniedrigt - Transferrin: erhöht
** Bei Lebererkrankungen und Entzündungen kann Ferritin jedoch erhöht sein
DDx:
⁃ Verdünnungsanämien: Schwangerschaftshydrämie - Thalassämien
⁃ myelodysplastisches Syndrom - Anämie bei chronischen Krankheiten
- Ursachendiagnostik ist Wichtiger als Therapie
Therapie
Daraufhin wurde die Therapie mit Eisensubstitution eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: Fe+2 100 mg (1-0-1-0) (P.S. Nüchterneinnahme oder mit ausreichendem Abstand zur
Mahlzeit)
4- Akute Pyelonephritis
Nierenbeckenentzündung mit Beteiligung des Nierenparenchyms (meistesns durch eine bakterielle Infektionen
einseitig oder beidseitig (seltener)
- aszendierende Ableitung der Harnwege
- Blutweg (hämatogen/deszendierend)
Die häufigsten Erreger sind E. coli, Aerobacter, Klebsiellen oder Proteus.
Begünstigende Faktoren:
- Weibliches Geschlecht (kurze Harnröhre) - Urolithiasis
- Benigne Prostatahyperplasie - Diabetes
- Vesikoureteraler Reflux - Schwangerschaft
Symptomatik
Plötzlich einsetzende Erkrankung mit schwerem Krankheitsgefühl:
- Fieber und Schüttelfrost - Dysurie (brennendes Gefühl bei der Miktion )
- Flankenschmerzen - gürtelförmige Schmerzen wie bei einer Pankreatitis
- Rückenschmerzen - Obstipation, Nausea, Emesis
Diagnostik
Körperliche Untersuchung: Flanken: re. klopf- und druckschmerzhaft, li. unauffällig
Laborchemisch zeigten sich eine Leukozytose sowie erhöhte CRP- und BSG-Werte.
In der Urinuntersuchung ließ sich eine Leukozyturie und positives Nitrit nachweisen.
Sonographie des Abdomens zeigte keine Hinweise auf Hydronephrose oder Harnkonkremente.
Therapie
Daraufhin wurde die Therapie mit kalkulierten Antibiotika i.v. eingeleitet, die nach der Erregerisolierung aus
der Urin- und Blutkultur auf Ciprofloxacin i.v. umgestellt wurde.
Zudem erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit adäquaten Antipyretika und Analgetika.
Medikation bei Entlassung: Ciprofloxacin 500 mg (1-1-1) Ibuprofen 800 mg (1-1-1)
5- arteriellen Hypertonie
- Nach WHO-Kriterien: systolischer Blutdruck > 140 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule )
oder diastolischer Blutdruck > 90 mmHg (dauerhaft und situationsunabhängig)
- betrifft über die Hälfte aller >50-Jährigen in Deutschland
Einteilung nach Ursache
Primäre Hypertonie (essentielle Hypertonie): ohne erkennbare Ursachen (>90% der Hypertoniker)
- Risikofaktoren
- Alter - Genetische Faktoren - Rauchen - Adipositas - Bewegungsmangel - Stress
- Hoher Kochsalzkonsum - Insulinresistenz - Positive Familienanamnese
Sekundäre Hypertonie: Folge einer anderen Grunderkrankung
- Nierenerkrankungen ("Renale Hypertonie")
- Endokrine Störungen ("Endokrine Hypertonie"): - Hyperthyreose - Hyperaldosteronismus
- Gefäßerkrankungen Aortenisthmusstenose, Vaskulitis, Nierenarterienstenose, Aortenklappeninsuffizienz
- Tumoren (Renin-produzierende Tumoren, Hirntumoren)
- Psychiatrische Erkrankungen
- Medikamente (Kortikosteroide, Erythropoetin, SSRI, Adrenalin)
- Drogen (Alkohol, Kokain, Amphetamin, Ecstasy)
- Schwangerschaft
Einteilung nach ESH (European Society of Hypertension)
Grad Systolischer RR Diastolischer RR
Grad 1 (mild) 140-159 mmHg 90-99 mmHg
Grad 2 (moderat) 160-179 mmHg 100-109 mmHg
Grad 3 (schwer) ≥ 180 mmHg > 110 mmHg
Hypertensive Krise >230 >120 mmHg
Hypertensiver Notfall >230/120 mmHg mit lebensgefährlichen Situationen
Maligne Hypertonie Diastolischer RR >120 mmHg* mit Organschäden
Einteilung nach WHO
Grad Organschädigung
Grad I Hypertonie ohne Endorganschäden
Grad II Hypertonie mit Endorganschäden (z.B. Fundus hypertonicus)
Grad III Hypertonie mit manifesten (offenbarren) kardiovaskulären Folgeerkrankungen
(z.B. Angina pectoris, Herzinfarkt, Hirninfarkt)
Symptome
meist asymptomatisch (symptomfrei) oder uncharakteristische Beschwerden:
- Cephalgie (f) (besonders morgens im Bett) - Vertigo (f) (Schwindel) (m)
- Epistaxis (f) - Abgeschlagenheit (Ermüdung) - Belastungsdyspnoe
- Angina pectoris - Palpitationen - Nausea (f) (Übelkeit)
- Sehstörungen - Nervosität (Unruhe, Aufregung) - Angst (f)
- Diaphorese (Schwitzen) - Tinnitus (m) (Ohrensausen) (n)
Diagnostik
Es erfolgte mehrfach Messungen des Blutdrucks, die alle hohe Werte ergaben.
Die Befunde von Labordiagnostik, Urinstatus, Abdomensonografie, Ophthalmoskopie, sowie EKG und
Echokardiografie gestalteten sich normal. Da keine Ursache gefunden wurde, wurde die Diagnose essenzielle
arterielle Hypertonie Grad (1, 2, 3) gestellt.
erster Linie durch die wiederholte Blutdruckmessung an beiden Armen
*** Sie ist erst gesichert, wenn es bei dreimaliger Messung an 3 verschiedenen Tagen immer wieder
erhöhte Werte gibt.
*** Messung wird in Ruhe erfolgt (nach ca. 3 - 5 Minuten Sitzen des Patienten)
*** die beiden Arme auf Herzhöhe gelagert sind.
Therapie: Antihypertensivum (Antihypertonikum)
Daraufhin wurde die Therapie mit Ramipril / HCT p.o. eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: Ramipril / HCT 5/25 mg (1-0-0)
Über die Wichtigkeit der Lebensstiländerung (u.a. Gewichtsreduktion, salzarme Diät, Sport, Nikotin- und
Alkoholkarenz) wurde der Patient ausführlich aufgeklärt.
Medikamentöse Therapie:
⁃ mittleren Lebensalter ohne Begleiterkrankungen
Betablocker (non-selektiv Propranolol, Pindolol, Carvedilol
selektiv Atenolol, Acebutolol, Metoprolol)
ACE-Hemmer (Benazepril, Captopril, Enalapril, Lisinopril, Ramipril)
AT1-Antagonisten (Losartan, Valsartan)
8- Magenkarzinom
⁃ Die Karzinome sind meist im Magenantrum lokalisiert.
⁃ Magenkarzinome treten zwischen der 5. und 7. Lebensdekade auf. (40 – 70 Jahren)
Klinik
Ein Großteil der Patienten ist symptomlos oder klagt über unspezifische Oberbauchbeschwerden.
⁃ chronische unspezifische Oberbauchbeschwerden ——-> Verdacht auf ein Magenkarzinom.
⁃ Völle- und Druckgefühl - B-Symptomatik: Nachtschweiß, Gewichtsverlust
⁃ Inappetenz - Aufstoßen آروغ
⁃ Typischerweise wird auch gehäuft über eine Abneigung gegen Fleisch berichtet
⁃ Bei Tumorblutungen kann es zu einer Anämie kommen.
Diagnostik
eine Gastroskopie mit multiplen Biopsien wurde am ……. durchgeführt. Histologisch konnte ein Adenokarzinom
im Antrum des Magens festgestellt werden.
Das Staging des Tumors wurde mithilfe einer Endosonografie und einer kontrastmittelunterstützten CT
bestimmt.
Daraufhin war eine operative Therapie indiziert.
- Zur Diagnosestellung ist in erster Linie eine Gastroskopie mit multiplen Biopsien
- Röntgen: Magen-Darm-Passage in Doppelkontrastverfahren (Schleimhautveränderungen des Magens:
Füllungsdefekte)
Labor: Tumormarker CEA, CA 19–9, CA 72–4 (nur Verlaufskontrolle, keine Screeningmethode!
(Vorsorgungsmethode oder Vorsorgungsuntersuchung)
Therapie
Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurde am …. eine subtotale Gastrektomie mit
Lymphadenektomie durchgeführt.
Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
Medikation bei Entlassung: Tilidin 50 mg (1-0-1-0)
⁃ Kurative Therapiemaßnahmen hängen von präoperativen Staging ab:
⁃ Das Magenfrühkarzinom bei reiner Infiltration der Mukosa kann mittels endoskopischer Resektion
behandelt werden.
⁃ partielle oder totale Gastrektomie mit radikaler Lymphadenektomie, Entfernung des großen und kleinen
Netzes, Splenektomie, evtl. Entfernung von Pakkreasschwanz, linkem Leberlappen
⁃ Bei Fernmetastasen: palliative Verfahren zur Verbesserung der Lebensqualität
⁃ Palliative Therapiemaßnahmen=Wiederherstellung der Magen-Darm-Passage: bei Kardiatumoren durch
Anlage eines endoösophagealen Tubus; bei Antrumtumoren durch Gastroenterostomie (direkte Verbindung
proximaler Ma- genanteile mit Dünndarm), Gastrektomie oder Lasertherapie; PEG-Anlage (perkutane
endosko- pische Gastrostomie), Radiatio, Chemotherapie
9- Urolithiasis:
das Vorkommen von Konkrementen (Harnsteinen) in den Harnwegen (Nierenbecken, Ureteren,
Harnblase, Urethra).
▶ Einteilung
⁃ Nephrolithiasis: Nierenstein - Ureterolithiasis: Stein im Harnleiter (Harnleiterstein)
⁃ Zystolithiasis: Stein in der Harnblase (Blasenstein) - Urethralithiasis: Stein in der Harnröhre
▶ Pathophysiologie
Die Harnsteinbildung wird durch eine Reihe von Zuständen begünstigt. Dazu zählen:
- Übersättigung des Urins - Hyperoxalurie - Zystinurie
- Hyperkalziurie (z.B. bei Hyperparathyreoidismus, Thiazid-Diuretikums)
- Hyperphosphaturie uhe - Hyperurikosurie (bei Hyperurikämie)
• Veränderungen des Urins
- Alkalisierung - Oligurie - Hypomagnesiurie - Renale tubuläre Azidose
- Harnkonzentrierung (hohes spezifisches Uringewicht) - Hypozitraturie
• Anatomische Anomalien
- Zystennieren - Harnleiterstenosen - ektope Nieren
- Vesikoureteraler Reflux - Harnwegsinfekte (Infektion)
• Sonstige: - Immobilisation - Proteinreiche Diät (Eiweißreiche Kost)
Ursachen: - Calciumsteine (75-80%) - Harnsäuresteine (10%) - Sonstige (10-20%)
▶ Klinik
⁃ Harnsteine sind asymptomatisch (Urolithiasis ohne Harnleiterkolik), solange sie nicht zu einer Verlegung in
der Harnwege führen
- Leitsymptom des mobilisierten Steins: Harnleiterkolik
- sehr starke, diffuse, kolikartige (wllenartige) Unterbauchschmerzen, die in den Rücken und
das Skrotum bzw. die Schamlippen ausstrahlen
- rötlicher Urin - Oligurie oder Pollakisurie
- Druckschmerz im Mittelunterbauch - Klopfschmerz an der Nierenlage
- Begleitendsymptom: - Nausea, Emesis (Vomitus, Erbrechen) – schmerzbedingt
Subileus
▶ Komplikationen
Bei Harnstau kann es zur Hydronephrose, Nierenbeckenentzündung und Fornixruptur kommen.
- Harnwegsinfektion - Die Urosepsis
▶ Diagnostik
Sonografisch ließ sich ein Stein (5*5 mm) in der Harnblase nachweisen aber gab es keine Hinweise auf Harnstau
oder Hydronephrose. In der Urinuntersuchung ergab sich eine Makrohämaturie. Dadurch konnte die Diagnose
Urolithiasis festgestellt werden.
• Urinteststreifen / Urinanalyse (Urinstatus):
⁃ Hohe spezifische Gewicht - Hämaturie (Makro- oder Mikrohämaturie)
⁃ sichtbar Kristalle (aber auch ohne Urolithiasis auftreten können) - Pyurie
⁃ Im Sammelurin: (Calcium, Harnsäure, Oxalat, Phosphat, Zystin, Dihydroxyadenin (DHA))
⁃ Sonographie - Nierenleeraufnahme (eine halbseitige Abdomenübersichtsaufnahme)
⁃ Computertomographie - Urographie
Bei Kontraindikation gegen Kontrastmittel, welches für CT und Urographie benötigt wird, kann eine MR-
Urografie durchgeführt werden.
▶ Therapie
Daraufhin wurde die Therapie mit Analgetika, Spasmolytika und reichlicher Flüssigkeitszufuhr eingeleitet.
Am …. erfolgte ein spontaner Steinabgang und somit konnte der Patient ohne Schmerzen entlassen werden.
⁃ Analgetikum und Spasmolytikum: Diclofenac, Pethidin
⁃ reichlicher Flüssigkeitszufuhr
⁃ viel Flüssigkeit, Bewegung und Wärmeanwendung (unter 5 mm)
⁃ Fieber oder eine Anurie sollten Anlass zu aggressiveren Therapieformen sein.
⁃ Indikation von Harnableitung (retrograde Einlage einer Harnleiterschiene oder eine perkutane
Nephrostomie:
⁃ bestehende Kolik trotz medikamentöser Behandlung
⁃ hochgradige Obstruktion mit konsekutiver Harnstauungsniere
▶ Prophylaxe
- Viel trinken (Harnkonzentrierung vermeiden - Ernährung mit wenig tierischen Eiweißen, Kochsalz
- Gewichtsreduktion bei Adipositas - Meiden von urinsäuernden Getränken (z.B. Apfelsaft)
⁃ Eine diätetische Calciumrestriktion bringt keinen Nutzen, sondern eher Nachteile (Osteoporose).
12- Bronchialkarzinom
- Unter einem Bronchialkarzinom versteht man eine bösartige Neubildung (maligne Neoplasie bzw.
"Krebs"), die von Zellen der unteren Luftwege (Bronchien) ausgeht. 50 – 70 Lebensjahrzehnt
Unterteilung: - kleinzelliges (SCLC = small cell lung cancer)
- nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom (rund 85 % der Fälle)
Symptome:
• Leitsymptom: chronische Husten (stark, progredient) - Brustschmerzen (Retrosternaler Schmerz)
• belastungsabhängige Dyspnoe - Hämoptoe (Bluthusten, blutiger Auswurf)
• Heiserkeit (Dysphonie) (Parese des Nervus recurrens) - Einschlafstörungen
• Dysphagie (Schluckstörung) bei Ösphagusinfiltration - Stridor
• B-Symptomatik (Leistungsminderung. Müdigkeit, Subfebril, Nachtschweiß Inappetenz, Gewichtsverlust)
- Das Bronchialkarzinom metastasiert häufig in die Leber, ins Gehirn, in die Nebennieren und in das
Skelettsystem, insbesondere die Wirbelsäule.
Diagnostik
- Lunge: re. verminderte Atemgeräusche, li. unauffällig
• Röntgenthorax und CT des Thorax (mit Kontrastmittel) zeigten Lymphknotenvergrößung im Hilum
und ausgepragte pulmonale Raumforderung.
• Mittels der Bronchoskopie wurde mehrere Biopsien durchgeführt und Histologisch konnte ein
Adenokarzinom festgestellt werden.
• Das Staging des Tumors wurde mithilfe einer Endosonografie und einer kontrastmittelunterstützten CT bestimmt.
D.D
• Lungentuberkulose • Lungenembolie • Pneumonie • Pneumothorax. • COPD
Therapie
Daraufhin war eine operative Therapie indiziert.
Durch eine präoperative Lungenfunktionsdiagnostik wurde die funktionelle Operabilität beurteilt.
Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurde eine Lobektomie mit Lymphadenektomie am 10.09
durchgeführt.
• Das Bronchialkarzinom kann durch Operation, Chemotherapie und Radiotherapie bzw. Radiochirurgie
("Cyber-Knife") behandelt werden.
13- Lungenembolie
Verstopfung einer Lungenarterie oder durch einen Embolus.
- Thrombembolie (Hauptursache) - Septische Embolie - Knochenmarksembolie
- Fettembolie - Luftembolie - Tumorembolie
- Embolie mit Fremdmaterial
Am meistens ist eine Phlebothrombose der Beinvenen die Emboliequelle.
Risikofaktoren
- umfangreiche Operationen (Immobilisation) - Frakturen größerer Knochen (Hüfte, Femur)
- Hüft-TEP (künstliches Hüftgelenk) - Lungenerkrankung
- Kontrazeptivaeinnahme, Hormonersatztherapie - maligne Tumoren
- Schwangerschaft - Gerinnungsstörungen
Klinik:
- Dyspnoe und Brustschmerz - Tachypnoe - Tachykardie - Synkope
- Zyanose - Husten - Hämoptysen - Schwindel
- Schweißausbruch
Hinweis: Eine größere Lungenembolie folgt meist erst nach mehreren kleineren Lungenembolien.
Diagnostik:
Im EKG ließen sich Rechtsherzbelastungszeichen und eine Sinustachykardie nachweisen.
Laborchemisch ergab sich positive D-Dimere. Troponin und BNP waren unauffällig.
Pulmunale CT-Angiografie zeigte eine Lungenembolie re. und dadurch konnte die Diagnose bestätigt werden.
- Bildgebung: wenn eine Lungenembolie wahrscheinlich ist, die CT-Angiographie ist der 1. Wahl.
Alternativen: MR-Angiographie, Pulmonalisangiographie
D.Dx: - Akute Dyspnoe: Lungenödem, Asthmaanfall, Spontanpneumothorax, Anaphylaxie, psychogen
- Thorakale Schmerzen: Herzinfarkt, Angina pectoris, Perikarditis, Pleuritis, Aortendissektion
- Oberbauchschmerzen: Gallenkolik, Ulkusperforation, Pankreatitis, Hinterwandinfarkt u.a.
Therapie:
Daraufhin wurde die Therapie mit Sauerstoffgabe, Diazepam und Heparin auf der Intensivstation eingeleitet.
Im Verlauf kam es zur Besserung, deshalb wurde der Patient auf die Normalstation verlegt.
Danach erfolgte eine überlappende Gabe von Marcumar p.o., damit der Patient entlassen werden kann.
Medikation bei Entlassung: Marcumar 10 mg (0-0-1)
26- Klvikulafraktur
- indirekte Gewalt ( Sturz auf den ausgestreckten Arm ) direkte Gewalt ( Schlag, Stuß )
Geburtsverletzung
Klinik
• Weichteilschwellung • Krepitation** • Fehlstellung des Schlüsselbein
• Dislokation des medialen Fragments nach cranial ( Zug des M.sternocleidomastoideus)
** Als Krepitation wird das hör- und fühlbare Knistergeräusch bei Reibung von Fragmenten eines
gebrochenen Knochens bezeichnet. Die Krepitation gilt als sicheres klinisches Frakturzeichen.
Diagnostik:
- Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht // Membrana Tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung
Wirbelsäule und Nierenlager: nicht Klopfschmerzhaft
Schulter: re: Schwellung, Ruheschmerz, Druckschmerz in der Klavikula, li: unauffällig
Die Beweglichkeit des Akromioklavikulargelenks konnte schmerzbedingt nicht geprüft werden.
Die periphere Durchblutung, Motorik und Sensibilität waren regelrecht und seitengleich.
A. radiales war tastbar.
Röntgenologisch zeigte sich eine Klavikulafraktur in Schaftmitte re., wohingegen Rippenfrakturen, Lungen- und
Pleuraverletzungen ausgeschlossen werden konnten.
Therapie:
- Nach der anatomiegerechten Reposition unter Lokalanästhesie wurde ein Rucksackverband angelegt.
Unter adäquater Analgesie konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
- Im Verlauf kam es zur Besserung, deshalb konnte der Patient entlassen werden.
- Medikation bei Entlassung: Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1)
- Über die Indikationen der operativen Therapie der Klavikulafraktur wurde der Patient ausführlich aufgeklärt.
- Operative Therapie: • offene Frakturen • Begleitverletzunge
• Beteiligung des AC-Gelenkes (Akroioklavikulargelenkes)
27- Schultergelenksluxation
• Verrenkung des Glenohumeralgelenks - Vordere 80% ,Untere 15% , Hintere 5%
Klinik
• wie Klavikulafraktur
Diagnose und Therapie:
- körperliche Untersuchung wie Klavikulafraktur
Röntgenologisch zeigte sich eine vordere Schultergelenksluxation li. Die Schädigung der periartikulären
Weichteile konnte durch MRT ausgeschlossen werden.
Da der Patient jung und Sportler ist, war eine operative Therapie indiziert, um eine Reluxation zu vermeiden.
Daraufhin wurde eine arthroskopische Reposition des Schultergelenks am 02.09. durchgeführt.
Unter adäquater Analgesie konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
Im Verlauf kam es zur Besserung, deshalb konnte der Patient entlassen
werden.
Medikation bei Entlassung: Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1)
28- Humerusfraktur
• Humeruskopffraktur ( Epiphyse ) • subcapitale Humerusfraktur ( Metaphyse )
• Humerusschaftfraktur ( Diaphyse ) • supracondyläre Humerusfraktur ( Metaphyse )
• diacondyläre Humerusfraktur ( Epiphyse )
- operative Therapie der prox. Humerusfraktur • intramedulläre Nagelung • Platte
29- Colles-Fraktur
Distale Radiusfraktur (Extensionsfraktur)
• Colles A: Extraartikuläre Fraktur • Colles B: Partielle Gelenkfraktur
• Colles C: Vollständige Gelenkfraktur
- Stürzt auf die ausgestreckte Hand
Diagnostik und Therapie:
- Röntgenlogisch ließ sich eine Colles-Fraktur nachweisen.
- Daraufhin war eine operative Therapie indiziert.
- Nach der anatomiegerechten Reposition und Stabilisierung mittels Schrauben- und Plattenosteosynthese
wurde das Handgelenk im Unterarmgips ruhiggestellt.
- Unter adäquater Analgesie konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
- Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
- Medikation bei Entlassung: Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1)
32- Krampanfall
- Als Krampfanfall werden im Allgemeinen unwillkürlich ausgelöste Ereignisse bezeichnet, die mit
krampfartigen oder zuckenden Bewegungen einhergehen.
Klinik:
- Zungenbiss - Urin- und Stuhlabgang - Synkope - Sehstörungen -Schaum vor Mund
- Myalgie im ganzen Körper - leichte Somnolenz
Diagnostik:
- Neurologische Untersuchung: unauffällig bis auf generalisierte Adynamie mit Myalgie (keine
Vigilanzstörungen, keine Sehstörungen, keine Sprachstörungen, keine Gangstörungen, Hirnnerven und
Reflexe: unauffällig, kein Meningismus nachwiesbar)
- Laborchemisch zeigten sich keine Auffälligkeiten und konnten metabolische Störungen ausgeschlossen
werden.
- Das Ruhe-EKG war o.p.B.
- Die Befunde der cMRT gestalteten sich normal. Das EEG war auch unauffällig.
- Die Wunde der Zunge wurde versorgt.
- Nach dreitägigen stationären Überwachung konnte der Patient entlassen werden.
- Über die Wichtigkeit der Selbstüberwachung und Rezidivprophylaxe (u.a. gesunde Ernährung,
ausreichender Schlaf, Stressreduktion und Alkoholkarenz) wurde der Patient ausführlich aufgeklärt.
- Der Patient darf ein Auto fahren nur nach 6 Monaten Anfallsfreiheit.
34- Pneumonie/Lungenentzündung
⁃ Unter dem Begriff Pneumonie versteht man eine akut oder chronisch verlaufende Entzündung des
Lungengewebes.
⁃ Ursache einer Pneumonie können Bakterien, Vieren, Pilze, Aspiration von Magensaft, Parasiten, Gifte und
andere Faktoren sein.
Einteilung
- Nach klinischem Verlauf und pathologischen Gesichtspunkten:
typische Pneumonie (alveoläre Pneumonie)(segmentale): betrifft die Lungenbläschen (Alveolen).
atypische Pneumonie(interstitielle Pneumonie): betrifft das Interstitium*
** die schmale Bindegewebsschicht zwischen den Alveolen und den Blutgefäßen
- Nach Ätiologie
Ambulant erworbene Pneumonie
Nosokomial erworbene Pneumonie (Krankenhausinfektion)
Nach Begleitumständen
Primäre Pneumonie: tritt bei vorher Gesunden auf.
Sekundäre Pneumonie: Gefährdet sind besonders Patienten mit Erkrankungen, die das Immunsystem
schwächen darunter z.B. Diabetes Mellitus, HIV-Infektion, Herzinsuffizienz, COPD, Krebs, Alkoholismus
Ätiologie
Häufige Erreger einer ambulant alveolärer Pneumonie sind: Streptococcus Pneumonie, Hämophilus
Influenza, Streptococcus Pyogenes.
Häufige Erreger einer ambulant interstitieller Pneumonie sind: Mycoplasma Pneumonie, Influenzavirus,
Parainfluenzavirus und RSV (Respiratory Syncytial Virus).
Häufige Erreger einer Nosokomial alveolärer Pneumonie sind: Escherchia Coli, Staphycolocuccus aureus.
Häufige Erreger einer Nosokomial interstittieller Pneumonie sind: CMV und andere Viren.
Klinik:
- Fieber + Schüttelfrost - Husten (produktiver oder trockener)
- bei alveolärer Pneumonie in der Regel produktiv: Gelber oder grüner Auswurf
- bei interstitieller Pneumonie trockener. - Dyspnoe mit Tachypnoe
- Zyanose (bei der schweren Pneumonie) - Thorakalschmerzen beim tief Atmen. (Atemabhängig)
Zeichen: - feuchte Rasselgeräusche - Kopfschalldämpfung
- verstärkte Bronchophonie und stimmfremitus
Diagnostik
Laboruntersuchung: Blutbild, CRP; BSG; und Blutgasanalyse bei Verdacht auf respiratorische Insuffizienz.
Kreatinin, Harnstoff, Elektrolyte, Glukose, Got, Gpt, PT; PTT: zur Kontrolle der Funktions wichtiger Organ.
Röntgenthorax in 2 Ebenen: zeigt die Infiltrationen (scharf begrenzt bei lobärer Pneumonie)
eventuell den begleitenden Pleuraergus. Außerdem dient dem Ausschluss eines Pneumothorax.
Erregerdiagnostik: Blutkultur, mikroskopische und kulturelle Sputumdiagnostik
EKG: zum Ausschluss einer Myokardinfarkt
D.Dx: - Akute Bronchitis - Lungentuberkulose - Lungenembolie (Infarktpneumonie)
- Bronchialkarzinom - Spontan Pneumothorax - Myokardinfarkt
- Pleuraerguss - Akute Exazerbation einer COPD
35- Herzinsuffizienz
Akutes oder chronisches Unvermögen des Herzens die Organe ausreichend mit Blut zu versorgen
Ätiologie
Herzrhythmusstörung , Myokardinfarkt , Anämie, Arterielle Hypertonie
Klinik
Links HI Rechts HI
- Orthopnoe - Blutstauung (Bein)
- Dyspnoe - Gewichtszunahme
- Blutstauung (Lungen) - Ödem
- Lungenödem - Hepatosplenomegalie, Pleuraerguss, Perikarderguss
- Belastungsdyspnoe - Aszites
Zeichen: 3. Herzton auskultierbar
Diagnostische Maßnahmen
Anamnese: Vorgeschichte (Familien Anamnese, DM, Hypertonie, Nikotinabusus)
Körperliche Untersuchung: (Rasselgeräusche, Bein Ödem)
Laboruntersuchung: Herzenzyme: Ausschluss eines Herzinfarkts
- BNP ( B-Type Natriuretisches Peptid): zu Bestätigung
- Leber- und Nierenfunktionstest: Ausschluss von Leber-/Nierenversagen
• Solange das EKG keine eindeutigen Infarktzeichen zeigt und Laborwerte nicht vorliegen, lautet die
Diagnose „instabile Angina pectoris”.
• Beim Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) findet sich ein positives Troponin ohne ST-Hebungen im
EKG. EKG-Veränderungen können hier völlig fehlen oder in Form von ST-Streckensenkungen oder T-
Wellenabnormalitäten in Erscheinung treten.
• Beim ST-Hebungsinfarkt (STEMI) finden sich erhöhte Herzenzym- und Troponinwerte sowie typische
EKG-Veränderungen.
• Röntgen-Thorax: Herzgröße, Lungenstauung, Pleuaerguss
⁃ Echokardiografie zur Lokalisationsdiagnostik und zum Ausschluss von Komplikationen (Herzinsuffizienz,
Thrombenbildung, Herzwandaneurysma) indiziert.
Therapie:
Daraufhin wurde eine Koronarangiographie notfallmäßig durchgeführt, dabei wurde eine koronare 1-
Gefäßerkrankung festgestellt, welche mit Stentimplantation behandelt wurde. Zur weiteren Stabilisierung und
Überwachung wurde der Patient auf die Intensivstation verlegt.Außerdem erhielt er parenterale
Volumensubstitution mit adäquater Analgesie. Die Punktionsstelle zeigte sich unauffällig mit regelrechter pDMS.
Medikation bei Entlassung: - ASS 100 mg (1-0-0) - Clopidogrel 75 mg (1-0-0)
- Bisoprolol 2.5 mg (1-0-0) - Fortsetzung der Hausmedikation
In Bezug auf die Thrombozytenaggregationshemmung empfehlen wir eine duale Therapie mit ASS und
Clopidogrel für mindestens 12 Monate, anschließend ASS lebenslang.
Über die Wichtigkeit der Lebensstiländerung (u.a. Gewichtsreduktion, Stressreduktion, gesunde
Ernährungsgewohnheiten sowie Nikotin- und Alkoholkarenz) wurde der Patient ausführlich aufgeklärt.
39- Divertikulitis:
- Unter einer Divertikulitis versteht man Entzündung eines Divertikels (Ausstülpung der Scheimhaut)
- Am häufigsten ( 95% der Patienten ) ist das Sigmoid nd ältere Patienten betroffen.
- nach Verlauf: • akute Divertikulitis • chronische Divertikulitis
- nach Komplikationen • unkomplizierte Divertikulitis • komplizierte Divertikulitis
Symptome
- Trias der Divertikulitis besteht aus: 1- Abdominalschmerz (meist linker Unterbauch)
2- Fieber 3- Leukozytose
- Nausea - Diarrhoe - Obstipation
- Aufgrund der ähnlichen Symptomatik wird die Divertikulitis auch als "Linksappendizitis" bezeichnet.
Komplikationen: -Perforation des Darms -Abszessblildung -Fisteln
-entzündlische Stenosen -Blutung
Diagnostik und Therapie:
Laboachemisch …
Sonographisch zeigte sich eine Darmwandverdickung.
Röntgenlogisch ergaben sich weder freier Luft noch Spiegelbildungen. CT-graphisch konnte eine akute
Sigmadivertikulitis nachgewiesen werden.
Daraufhin wurde die antibiotische Therapie mit Ciprofloxacin und Metronidazol i.v. eingeleitet.
Bei Nahrungskarenz erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit adäquaten Analgetika.
Im Verlauf kam es zur Besserung sowohl klinisch als auch laborchemisch, deshalb wurde die Therapie auf oral
umgestellt und konnte der Patient entlassen werden.
Medikation bei Entlassung: Metronidazol 500 mg (1-1-1) Ibuprofen 600 mg (1-1-1)
Über die Wichtigkeit der Nikotinkarenz, regelmäßigen Bewegung sowie gesunden Ernährungsgewohnheiten
wurde der Patient ausführlich aufgeklärt.
Die Refluxkrankheit ist eine durch pathologischen Reflex von Mageninhalt ausgelöste entzündliche
Erkrankung der Speiseröhre (Ösophagus)
Differentialdiagnose
- urologischen und gynäkologischen Erkrankungen - Kolonkarzinom
- Ischämische Kolitis - Reizdarmsyndrom - Appendizitis
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
Pankreaskarzinom
• Das Pankreaskarzinom ist ein aus dem exokrinen Anteil des Pankreas entstehendes Karzinom.
Risikofaktoren: • Alter • Geschlecht (Männer häufiger betroffen als Frauen)
• Chronische Pankreatitis • Diabetes mellitus • Alkoholabusus
• Nikotinabusus • Erste Grades familien Verwandte
Symptome
• In führen Erkrankungsstadien haben die Patienten nur selten Beschwerden deshalb wird der Tumor oft
erst spät entdeckt.
• Häufig berichten die Patienten ein Drückgefühl im Oberbauch oder Schmerzen im Rücken.
1. Drückende Oberbauchschmerzen. 2. Übellkeit und Erbrechen und Störungen der Verdauung
3. Massive Gewichtsverlust 5. Allgemeine Schwäche
Diagnostische Maßnahmen
- Labarchemisch ergab sich erhohte Lipase und Amylase.
- Sonographisch zeigte sich eine Raumforderung im Pankreaslager.
- Es wurden eine ERCP mit Biopsienentnahme durchgeführt. Histologisch ließ sich ein Adenokarzinom im
Pankreaskopf nachweisen. Das Staging des Tumors wurde mithilfe einer kontrastmittelunterstützten CT
bestimmt.
- Daraufhin war eine Whipple-OP indiziert.
• 1-Anamnese: Alkoholabusus
• 2-Körperliche Untersuchung:
• Courvoisier Zeichen : eine tastbare Gallenblase unter dem rechten Ribbenbogen + Ikterus ohne
Murphy-Zeichen
Therapie
Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurde die OP (Whipple Operation) durchgeführt.
Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
Medikation bei Entlassung: Tilidin 50 mg (1-0-1-0)
42- Ösophaguskarzinom
• Man unterteilt Ösophaguskarzinome in: 1- Plattenepithelkarzinome 2- Adenokarzinome
Risikofacktoren: Nikotinabusus, Alkoholabusus, vermehrter Aufnahme von Nitrosaminen erwiesen.
- Barrett-Ösophagus - Achalasie - Sklerodermie
- Verlätzungen - Plummer-Vinson-Syndrom
Symptome
- Retrosternale Schluckbeschwerden (Dysphagie) - Pseudohypersalvation
- Gewichtsverlust Meläna (Teerstuhl) - Schwäche und Leistungsminderung.
- retrosternales, progredientes Druckgefühl - Inappetenz
Diagnostik
Ruhe-EKG: o.p.B. Labor: Hb 10 g/dl
- Endoskopisch ließ sich eine Stenose im unteren Ösophagusdrittel nachweisen.
- Histologisch konnte ein Adenokarzinom festgestellt werden.
- Das Staging des Tumors wurde mithilfe einer Endosonografie und einer kontrastmittelunterstützten CT
bestimmt.
Therapie
- Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurden eine Ösophagusresektion mit
Lymphadenektomie und Magenhochzug durchgeführt.
- Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
- Medikation bei Entlassung: Tilidin 50 mg (1-0-1-0)
47- Malaria
Erreger der Malaria sind einzellige Parasiten (Plasmodien), die von Stechmücken (Anopheles) auf den
Menschen übertragen werden.
Vier Plasmodienarten sind bekannt: Plasmodium falciparum (→ Malaria tropica), Plasmodium vivax
und ovale (→ Malaria tertiana) sowie Plasmodium malariae (→ Malaria quartana).
Die Erreger befallen zunächst die Leber, dann die Erythrozyten. Nach Vermehrung der Plasmodien in den
Erythrozyten platzen diese und setzen die Plasmodien in die Zirkulation frei. Diese schubweise Freisetzung
von Plasmodien aus den Erythrozyten führt zum Auftreten von Fieber sowie zur Hämolyse. Der nächste
Fieberschub erfolgt nach erneutem Befall von Erythrozyten und deren Ruptur. Die Vermehrungszeit der
Parasiten in den Erythrozyten ist abhängig von der Plasmodienart und beträgt 3 Tage für P.malariae, 2 Tage
für die anderen Arten.
Da die Inkubationszeit der Malaria in Einzelfällen mehrere Monate betragen kann, muss bei jedem Fieber
unklarer Genese nach einem Aufenthalt in Malariagebieten (Afrika, Asien) gefragt warden
Klinik:
- Fieber unklarer Ursache (Genese) >> regelmäßig auftretendes Fieber mit einem eberfreien Intervall von
jeweils 1 Tag (vivax oder ovale) / 2 Tagen (quartana) / schwankend hohes Fieber ohne erkennbare Rhythmik,
häufiger schwere Verläufe mit Bewusstseinstrübung, zerebralen Krampfanfällen (zerebrale Malaria),
Hypoglykämie, Thrombozytopenie, akutem Nierenversagen, Hypotonie oder Vebrauchskoagulopathie
(tropica)
- zirkadiane Rhythmik (wieder rückläufig) (an jedem 2. Tag)
- Palpation, Herzrasen - Cephalgie und Extremitätenschmerzen
- Müdigkeit und starkes Karnkheitsgefühl - Nausea
- keine medikamentöse Chemoprophylaxe gegen Malaria vor Beginn ihrer Reise bekommen.
Diagnostik:
Entscheidend ist die Anamnese (Aufenthalt in einem Malariagebiet) z. B. Togo
Blutausstrichen: Nachweis der Plasmodien durch direkte mikroskopische Untersuchung ( mindestens 3
Zeitpunkten im Abstand von 8–12 Stunden erforderlich > aufgrund der zyklischen Freisetzung der Erreger).
Laborchemich: ernidriegte Hb sowie erhöhrte LDH (Hämolyse)
Röntgen-Thorax und Abdomensonografie dienen zur Abklärung einer eventuellen Organbeteiligung
Die Reiseanamnese mit dem klinischen Bild deuteten auf einen Malaria-Befall hin.
Laborchemisch zeigten sich eine hämolytische Anämie, Thrombozytopenie sowie erhöhte Leberwerte.
Durch die mikroskopische Untersuchung des Blutausstriches ließen sich die Parasiten nachweisen, und somit
wurde die Diagnose Malaria tropica festgestellt.
Therapie:
- Eine intensivmedizinische Überwachung
- Antimalariamittel
- Daraufhin wurde die Therapie mit Paracetamol und Prednisolon i.v.sowie Chinin p.o. und Doxycyclin i.v.
Diagnostik:
- Korperliche Untersuchung: Vitalparameter (Atmung, Blutdruck, Herzfrequenz) - sorgfältigen neurologischen
- Verletzungen des Schädels und der Halswirbelsäule
Zu Ort, Zeit und Personen war er orientiert (GCS-Score 15).
- Schädel: re. eine ca. 3*3 cm Prellmarke temporal, keine offene Verletzungen.
Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht // Membrana tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung
Wirbelsäule und Nierenlager: nicht klopfschmerzhaft Extremitäten: unauffällig
Mittels der CT des Schädels konnten intrakranielle Blutung, Hirnödem und Schädelfrakturen ausgeschlossen
werden. Dennoch wurde der Patient für 2 Tage aufgrund der Synkope, Emesis und Vertigo bei uns überwacht.
Wenn keine zusätzlichen Hinweise auf eine intrakranielle Verletzung vorliegen und die Bewusstseinsstörung
nur kurz war, ist ein CCT nicht zwingend erforderlich Es sollte jedoch eine stationäre Überwachung des
Patienten für ca. 24 Stunden erfolgen, da gefährliche Komplikationen eines SHT (z. B. subdurales Hämatom)
verzögert auftreten können.
mögliche Kriterien zur Durchführung eines CCT:
- jede anhaltende Bewusstseinstrübung (>1 Stunden)
- Hinweise auf Schädelbasisfraktur(z.B.Brillenhämatom, Rhino− oder Otoliquorrhö )
- klinische Verschlechterung im Verlauf - zwei− oder mehrmaliges Erbrechen
- Auftreten von epileptischen Anfällen - Patientenalter . 65 Jahre
- äußere Verletzungszeichen oberhalb der Klavikula
- potenziell gefährlicher Unfallmechanismus (Sturz aus mehr als 1 m Höhe; vom Auto angefahrener Fußgänger)
- Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko (z.B. Alkoholiker, medikamentöse Antikoagulation).
Therapie:
Bei Nahrungskarenz erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit Metoclopramid und Paracetamol.
Die nach 8 Stunden wiederholte CCT gestaltete sich auch unauffällig.
Am Ende des 2. Aufenthaltstages konnte der Patient folgenlos entlassen werden.
Medikation bei Entlassung: Ibuprofen 800 mg (1-1-1) Omeprazol 40 mg (1-0-0)
Prognose: SHT Grad I: meist vollständigen Genesung - In manchen Fällen postcommotionelles Syndrom“
mit Wochen bis Monaten anhaltenden Kopfschmerzen, Schwindel, Reizbarkeit, vermehrter Ermüdbarkeit
50- Schenkelhalsfraktur
- direktes Trauma auf die Hüfte (Sturz auf die rechte Hüfte vom Fahrrad/ beim Skifahren/ in die Tiefe)
- Risikofaktur: Osteoporose (m:w = 1:4)
Einteilung: - mediale (innerhalb der Gelenkkapsel) - laterale (außerhalb der Gelenkkapsel)
Diagnose: Schenkelhalsfraktur re. , Z.n. Hüft-TEP
Diagnostik und Therapie:
Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht// Membrana Tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung
Wirbelsäule und Nierenlager: nicht klopfschmerzhaft // Die kardiopulmonalen und abdominalen
Untersuchungsbefunde waren unauffällig.
Hüften: re. geschwollen, ruheschmerzhaft, druckschmerzhaft, bewegungsschmerzhaft, eingeschränkte Bewegung
li. unauffällig. Die Beweglichkeit des rechten Hüftgelenks konnte schmerzbedingt nicht geprüft werden.
Die periphere Durchblutung, Motorik und Sensibilität waren regelrecht und seitengleich.
A. poplitea, A. tibialis posterior und A. dorsalis pedis waren bds. tastbar.
Als Sofortmaßnahme erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit adäquater Analgesie.
Röntgenlogisch ließ sich die Diagnose bestätigen, deshalb war eine operative Therapie indiziert.
Nach entsprechender Vorbereitung und Aufklärung wurde die OP durchgeführt, und dabei wurde eine Total-
Endoprothese eingesetzt.
Zur Thromboseprophylaxe wurde Clexane gewichtsadaptiert verordnet
Medikation bei Entlassung: - Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1) - Clexane (0-0-1)
kopfhaltend : Zugschrauben, DHS(dynamische Hüftschraube)- Bei jungen Patienten (innerhalb von 6 Stunden
nach Unfall erfolgen)
• Gelenkersatz : TEP (Totalendoprothese), HEP (Hemiendoprothese)
- Leukämie (Blutkrebs)
1- Akute: • ALL (akute lymphatische Leukämien) • AML (akute myeloische Leukämien)
2- Chronische : • CLL (chronisch lymphatische Leukämie) • CML (chronisch myeloische Leukämie)
3- Andere myeloproliferative Erkrankungen.
Symptome
( Leukostasesyndrom )
- B-Symptomatik: • Anhaltendes Fieber • Nachtschweiß (Hyperhidrose) • Gewichtsverlust
- Fatigue, Lethargie
- Abwehrschwäche: wegen Verminderung der reifen weißen Blutkörperchen
- Blutarmut Zeichenen: Verminderung der roten Blutkörperchen: Blässe, Herzrasen, Luftnot, Schwindel
-Verstärkte Blutungsneigung: wegen Verminderung der Thrombozyten.
• a) Spontanblutung jeder Art wie z.B Zahnfleisch- oder Nasenbluten
• b) Die vermehrte Entwicklung blauer Flecken (Hämatome) ist ein typisches Anzeichen
- Lymphknotenschwellung wegen Lymphadenopathie
- Leber- und Milzvergrößerung - Knochenschmerzen
Diagnostische Maßnahmen
- Körperliche Untersuchung: Palpation des Abdomens (Leber, Milz) und Lymphknoten Untersuchung.
- Labor Untersuchung: B.B (Differentialblutbild): Thrombozytopenie, Leukopenie, Anämie. (Panzytopenie)
- Beckenkammpunktion mit Knochenmarkbiopsie: Wir bemerken Blasteninfiltrate Und die Diagnose ist
gesichert, wenn es gibt: - 1-Blastenanteil >30% - 2-Anteil von Erythropoese <50%
D.Dx: Hodgkin-Lymphom
Therapie: - Chemotherapie - Stammzelltransplantation
- Verbrennungen
• eine Schädigung der Haut, Schleimhaut ung darunter liegender Gewebe durch übermäßige Hitzeeinwirkung.
Phäochromozytom
Als Phäochromozytom bezeichnet man hormonell aktive Tumoren des Nebennierenmarks oder der
sympathischen Paraganglien, die Hormon ausschütten.
Die nicht im Nebennierenmark lokalisierten Tumore werden zu den so genannten Paragangliomen gezählt.
Nebenniere (Glandula adrenalis/Glandula suprarenalis/Adrenaldruse):
- Nebennierenmark (Medulla glandulae suprarenalis)
- Nebennierenrinde (Cortex glandulae suprarenalis)
Der Begriff entstand durch die Braunfärbung der Tumorzellen bei Kontakt mit Chromsalzen (sog. chromaffine
Zellen).
Symptomatik:
Die Katecholamin-induzierte Vasokonstriktion führt zu einer anfallsweisen oder dauerhaften Hypertonie (95-
100% d. F.). Tachykardie, Palpitationen und Herzrhythmusstörungen.
- Hyperglykämie und Glucosurie.
Unspezifische Symptome: Kopfschmerzen (60-90%), Schweißausbrüche (55-75%), Blässe (ca. 40%), Flush
(ca. 10%), Unruhe, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Leukozytose.
Diagnostik:
Das Ruhe-EKG wae unauffalig.
Sonografisch zeigte sich eine Raumforderung neben der rechten Niere.
Die Langzeitblutdruckmessung zeigte paroxysmale Hypertonie.
Im 24 h-Sammelurin sowie im Blutplasma ließen sich erhöhte Katecholamine und Katecholaminmetabolite
nachweisen. Dementsprechend wurde die Diagnose Phäochromozytom festgestellt.
Der extraadrenale Befall wurde durch CT ausgeschlossen.
Ein MEN-Syndrom konnte durch eine Schilddrüsensonografie sowie Labordiagnostik ausgeschlossen werden.
Daraufhin war eine operative Therapie indiziert.
Nach entsprechender Vorbereitung und Aufklärung wurde eine laparoskopische Adrenalektomie am 08.09
durchgeführt.
Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
Medikation bei Entlassung: Metamizol 500 mg (1-1-1) Fortsetzung der Hausmedikation
Hernie
Ausstülpungen des Peritoneums mit Inhalt durch angeborene oder erworbene Bruchlücken (Faszie,
Muskellücken). Typische Lokalisationen für Bruchlücken sind das Zwerchfell, der Beckenboden und die
Bauchdecke.
Die Leistenhernie – eine Ausstülpung des Peritoneums im Bereich des Leistenkanals
● direkteLeistenhernie(Hernia inguinalis medialis): - Immer erworben
- Bruchpforte medial der epigastrischen Gefäße
- Bruchsack wölbt sich von intraperitoneal direkt durch den Anulus inguinalis externus vor
● indirekteLeistenhernie(Hernia inguinalis lateralis):
- Erworben oder angeboren (durch unvollständigen Verschluss des Processus vaginalis)
- Bruchpforte lateral der epigastrischen Gefäße
- Bruchsack wölbt sich durch den Anulus inguinalis internus, verläuft durch den Leistenkanal und
tritt am Anulus inguinalis externus aus
Reponible Hernien verschwinden bei Druckentlastung des Bauchraums oder lassen sich von außen
zurückdrängen, bei irreponiblen handelt es sich um inkarzerierte Hernien.
Klinik
- Schwellung im Bereich der Leiste oder des Skrotums, die bei Husten oder Pressen (Bauchdruck) zunimmt
- ziehende oder stechende Schmerzen im Bereich der Bruchpforte.
Die Beschwerden korrelieren meist nicht mit der Größe des Befundes, d. h. sehr große Skrotalhernien sind
meist beschwerdearm, da auch eine große Bruchpforte vorhanden ist. Bei kleiner Bruchpforte besteht eher die
Gefahr einer Inkarzeration (zunehmender schmerzhafter, geröteter Vorwölbung, peritonitischer Reizung,
Übelkeit und Erbrechen bis hin zur Ileussymptomatik.
Bei Frauen äußert sich eine Leistenhernie durch eine Schwellung in der Leiste oder den Schamlippen, ist
jedoch dann nur bei größeren Befunden auffällig.
Diagnostik und Therapie
die Diagnose einer Leistenhernie wird klinisch gestellt.
Leisten: li. reponible indirekte Vorwölbung (5*5 cm), re. unauffällig Genitalien: unauffällig
beim stehenden Patienten: Inspektion asymmetrische Vorwölbungen und Hautveränderungen
Palpation wird mit dem Zeigefinger durch das Skrotum in den Leistenkanal eingegangen und dann ein Anprall
des Bruchsackes gefühlt, wenn der Patient presst oder hustet.
Durch die körperliche Untersuchung ließ sich die Diagnose bestätigen.
Mithilfe einer Abdomensonografie wurde die Vitalität des Bruchinhalts beurteilt und konnte eine Inkarzeration
der Hernie ausgeschlossen werden.
Außerdem wurde eine fachurologische Untersuchung durchgeführt.
Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurde die OP nach Lichtenstein mit Netzimplantation
elektiv am 04.09 durchgeführt.
- Polytrauma:
Bei einem Polytrauma handelt es sich um die gleichzeitige Verletzung von mindestens 2 Körperregionen oder
Organsystemen, wobei mindestens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer lebensbedrohlich ist.
Diagnostik:
(GCS-Score 15)
Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht
Membrana tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung Wirbelsäule und Nierenlager: nicht klopfschmerzhaft
Herz: Tachykardie, keine Herzgeräusche
Lunge: re. abgeschwächte Atemgeräusche, gedämpfter Klopfschall, li: unauffällig
Abdomen: weich, leichter Druckschmerz, keine Abwehrspannung
Extremitäten: rechter Oberschenkel: stark geschwollen, leicht nach innen rotiert
Gefäßstatus: periphere Pulse allseits tastbar
Dis stationäre Aufnahme erfolgte aufgrund des Polytraumas.
Im Schockraum wurde die erste Beurteilung und Stabilisierung der Vitalfunktionen nach dem ABCDE-Schema
durchgeführt.
Sonographisch (FAST) konnte freie Flüssigkeiten im Abdomen ausgeschlossen werden.
In der Ganzkörper-CT zeigten sich Hämothorax, Rippenfrakturen sowie eine dislozierte Femurschaftfraktur re.,
wohingegen intrakranielle Blutungen ausblieben.
Zur weiteren Stabilisierung wurde der Patient mit einer Thoraxdrainage auf die Intensivstation verlegt.
Die Kontroll-CCT nach 6 Stunden zeigte keine Auffälligkeiten.
Am 2. Tag der Aufnahme erfolgte die Stabilisierung der Femurfraktur mittels eines Femurnagels, wohingegen
die Rippenfrakturen konservativ behandelt wurden.
In der Primärphase erfolgt eine Stabilisierung des Gesamtorganismus mit Beseitigung von Störungen von
Atmung, Kreislauf und Metabolismus. In der Sekundärphase kommt es zu einer langsamen Normalisierung
der hämodynamischen, respiratorischen und metabolischen Parameter. In dieser Phase werden leichtere
Verletzungen definitiv versorgt.
- Osteomyelitis
Die Osteomyelitis ist eine eitrige Infektion des Knochenmarks. Der Begriff Osteitis wird gelegentlich für
lokale Knochenentzündungen nach Trauma oder Operation verwendet.
- akute Osteomyelitis: endogene (hämatogene) und exogene (posttraumatische)
- chronische Osteomyelitis (> 6 Wochen):
Die akute endogene oder hämatogene Osteomyelitis betrifft v.a. Säuglinge (ca. 20 % d.F.) und Kinder (ca. 80)
Klinik
- lokale Entzündungszeichen wie Schwellung, Überwärmung und Rötung
- v.a. bei Säuglingen Allgemeinsymptome wie Fieber und Schüttelfrost
- bei chronischen Formen: unspezifische Symptome wie nächtliche Schmerzen und lokale Schwellung
Diagnostik
Oberschenkel: re. Schwellung, Rötung, Überwärmung, Ruheschmerz, starker
Druckschmerz, Bewegungsschmerz, Bewegungseinschränkung, li. unauffällig
Gefäßstatus: periphere Pulse gut tastbar
Laborchemisch zeigten sich eine Leukozytose mit Linksverschiebung sowie erhöhte CRP- und BSG-Werte.
Röntgenologisch und sonographisch konnte die Diagnose nachgewiesen werden.
Ein Ewing-Sarkom konnte durch MRT ausgeschlossen werden.
- Röntgenaufnahme (erst nach ca. 2 Wochen Veränderungen nachweisbar): fleckige Osteolysen,
Periostabhebungen und Ossifikationen der umgebenden Weichteile, Usurierungen der Kortikalis, später auch
Sequesterbildungen (lokale Thrombosierung führt zu Knocheninfarkt, das betroffene Gewebe bleibt im
Zentrum des Entzündungsherdes abgetrennt [demarkiert] vom gesunden Gewebe zurück)
- Sonografie: v.a. bei Säuglingen oder auch zum Nachweis eines Weichteilabszesses
- MRT(Methode der Wahl): frühzeitiger Nachweis von Veränderungen, hohe Spezifität und Sensitivität
- bei unklaren Befunden: Punktion des Befundes → histologische sowie mikrobiologische Untersuchung
Differenzialdiagnostisch:
- Ewing- Sarkom (dieser maligne Knochentumor des Kindes- und Jugendalters präsentiert sich klinische
ähnlich wie die Osteomyelitis)
Therapie
Daraufhin wurde die Therapie mit kalkulierten Antibiotika i.v. eingeleitet, die nach der Erregerisolierung aus
der Blutkultur auf Clindamycin i.v. umgestellt wurde.
Medikation bei Entlassung: Clindamycin 600 mg (1-1-1) Ibuprofen 600 mg (1-1-1)
Wichtig ist eine rasche Antibiotikatherapie: Penicillin G, Flucloxacillin, Clindamycin und Cefotaxim zum
Einsatz. Nach Erregernachweis wird die Antibiotikatherapie ggf. umgestellt und für ≥ 2–3 Monate oral
fortgeführt.
Bei ausbleibendem Erfolg oder Abszedierung ist eine frühzeitige operative Therapie
- Ileus (Darmverschluss)
Störung der Darmpassage durch Darmverschluss oder Darmlähmung.
mechanischer Ileus:
●Obstruktionen (Verlegung eines Darmabschnitts ohne Durchblutungsstörung):
○ Fremdkörper (z. B. Parasiten, Gallen- oder Kotsteine)
○ Tumoren oder Entzündungen (z. B. Divertikulitis) -à meist im Dickdarm
○ Darmatresien oder -duplikaturen
○ Kompression der Darmwand von außen (z. B. Lymphome, gynäkologische Tumoren)
● Strangulationen (Abschnürung und gleichzeitige Durchblutungsstörung eines Darmabschnitts):
○ (inkarzerierte) Hernien
○ Darmabknickungen bei Verwachsungen (Adhäsionen, Briden, Peritonealkarzinose) à meist Dunndarm
○ Volvulus, Invagination
Klinik
Der mechanische Ileus kann sich akut oder auch langsam progredient entwickeln.
- heftige Schmerzen - Übelkeit, Erbrechen - Meteorismus - Stuhl- und Windverhalt
- hochgestellte Darmgeräusche
paralytischer Ileus – fehlende Darmgeräusche („Totenstille“)
Diagnostik
Abdomen: diffuser Druckschmerz, leichte Abwehrspannung, Darmgeräusche über den rechten Unterbauch
vermehrt und klingend aber über übrigen Quadranten reduziert, Leber und Milz: unauffällig
Die digital-rektale Untersuchung war unauffällig.
Laborchemsich zeigten sich eine Leukozytose und erhöhte CRP. Röntgenologisch ließen sich Überblähungen,
erweiterte Darmschlingen und Spiegelbildungen nachweisen.
Sonografisch konnten verdickte Darmwand und freie Flüssigkeit im Abdomen nachgewiesen werden. Dadurch
wurde die Diagnose bestätigt.
Röntgen: Nachweis von Gas- und Flüssigkeitsspiegeln
Die Sonografie: Beurteilung der Peristaltik -> Differenzierung zwischen mechanisch und paralytisch
Therapie
Bei Nahrungskarenz erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit adäquaten Analgetika.
Nach entsprechender Vorbereitung und Aufklärung wurde eine
laparoskopische Adhäsiotomie notfallmäßig durchgeführt.
- Meniskusläsion
Die Menisken wirken als Stoßdämpfer, Stabilisierungselement und verbessern die Kongruenz zwischen Tibia
und Femur. Der mediale Meniskus ist halbmondförmig, hat ein schmales Vorder- und breites Hinterhorn und
ist am medialen Seitenband fixiert. Aus diesem Grund ist er verletzungsanfälliger als der laterale (ca. 20- mal
häufiger). Der laterale Meniskus ist eher C- förmig mit homogener Dicke.
Ätiologie.
Häufigste Ursachen sind degenerative (50 %) und sekundär traumatische (40 %) Veränderungen, d.h. nach
einem Trauma kommt es Monate oder Jahre später zu einer Meniskuläsion, die jedoch in Zusammenhang mit
dem Trauma steht.
Klinik
schmerzhafte federnde Streckhemmung (passive und active) durch die eingeklemmten Meniskusanteile auf. Das
Kniegelenk wird in einer Schonhaltung leicht gebeugt gehalten, bei älteren Verletzungen ist u.U. eine Atrophie
des M. vastus medialis nachweisbar.
Diagnostik
Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht - Membrana Tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung
Wirbelsäule und Nierenlager: nicht klopfschmerzhaft
Knie: li. Schwellung, Ruheschmerz, starker Druckschmerz im medialen Gelenkspalt, Bewegungsschmerz,
Bewegungseinschränkung (Streckhemmung), re. unauffällig
Die Beweglichkeit des linken Kniegelenks konnte schmerzbedingt nicht geprüft werden.
Die periphere Durchblutung, Motorik und Sensibilität waren regelrecht und seitengleich.
A. poplitea. A. tibialis posterior und A. dorsalis pedis waren tastbar.
Die körperliche Untersuchung deutete auf eine Meniskusläsion hin.
Eine Ruptur des Innenmeniskus ließ sich durch die MRT nachweisen. Röntgenologisch konnten knöcherne
Begleitverletzungen ausgeschlossen werden.
- Ellenbogengelenkluxation:
Morbus Chassaignac (Pronatio dolorosa, Subluxation des Radiusköpfchens): typische Anamnese (Zug am
Arm des Kindes) und Klinik (schmerzhafte Bewegungseinschränkung, Beugung im Ellenbo- gengelenk)
Sind Anamnese und klinisches Bild typisch, ist keine weitere Diagnostik notwendig.
Hier kann sofort ein Repo-sitionsversuch erfolgen. Vor und nach Therapie sollten immer Durchblu- tung,
Motorik und Sensibilität (DMS) überprüft werden.
Bei keinem typischen Ereignis oder einem Trauma ist auch an eine Ellenbogengelenkluxation oder Fraktur
wahrscheintlich. (Ausschluss mit Röntgenaufnahme)
Ellenbogengelenkluxation: eine vollständige Diskonnektion der gelenkbildenden Anteile von Humerus,
Olekranon und Radiusköpfchen. Diese Verletzung nimmt mit steigendem Lebensalter zu.
durch Sturz auf die pronierte Hand bei gestrecktem oder leicht gebeugtem
Radius und Ulna luxieren meist nach dorsoradial, verhaken sich und führen so zu einer federnden Fixation und
schmerzhaften Fehlstellung des Gelenks mit Weichteilschwellung.
Diagnostik:
Die kardiopulmonalen und abdominalen Untersuchungsbefunde waren unauffällig.
Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht Membrana Tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung
Wirbelsäule und Nierenlager: nicht klopfschmerzhaft
Ellenbogengelenk: li. Schwellung, Ruheschmerz, starker Druckschmerz, Bewegungseinschränkung, tastbare
Luxation, re. unauffällig
Die Beweglichkeit des Ellenbogengelenks konnte schmerzbedingt nicht geprüft werden.
Der Patient berichtete von Missempfindungen in den linken Klein- und Ringfingern. A. radialis war tastbar.
Röntgenologisch zeigte sich eine humero-ulnare Luxation li., wohingegen Luxationsfrakturen sowie andere
Begleitläsionen ausblieben.
Daraufhin war eine konservative Therapie indiziert.
Therapie:
Nach der anatomiegerechten Reposition unter Lokalanästhesie wurde das Ellenbogengelenk im Oberarmgips
ruhiggestellt. Zudem wurde die Wunde
versorgt. Darüber hinaus erhielt der Patient die Tetanusimpfung.
Unter adäquater Analgesie konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
Medikation bei Entlassung: Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1) - Fortsetzung der Hausmedikation
Bei Luxationen ohne Begleitverletzungen erfolgt die Reposition. Zusätzlich ist eine Ruhigstellung des Gelenks
im Oberarmgips für 2–3 Wochen mit anschließender Bewegungstherapie indiziert. Eine Indikation zur
Operation besteht bei Begleitverletzung.