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1- Pneumothorax (PTX)

Eintritt von Luft in den Pleuraspalt (Luftansammlung im Pleuraspalt)


Spannungspneumothorax : lebensbedrohliche Notfallsituation, die im Rahmen eines Pneumothorax auftritt
Es kann zum teilweisen oder vollständigen Kollaps (Zusammenbruch) der betroffenen Lunge fuhren.
▪ idiopathischer Spontanpneumothorax: Bei großen Männern im Alter zwischen 20 und 40 Jahren (unklare Genese)
▪ Lungenerkrankungen, z. B. COPD, Tbc. Asthma, Lungenabszess, Empyem, Ventilation (PEEP)
▪ traumatischer Pneumothorax: Unfall, penetrierendes Thoraxtrauma, Rippenfraktur
▪ iatrogener PTX: nach Pleurapunktion - Anlage eines V. subclavia-Katheters -Thoraxoperation
Klinik:
- wegen plötzlich aufgetretener einseitiger, stechender, evtl. atemabhängiger Thoraxschmerzen
- progrediente ausgeprägte Dyspnoe: abhängig von Ausmaß des Lungenkollapses
- trockne Husten
- Tachykardie und der systolisch erhöhte Blutdruck (Schmerz, Dyspnoe)
- Halsvenenstauung, Zyanose
- Bei Spannungspneumothorax: evtl. Schockzeichen, Mediastinalverlagerung zur gesunden Seite
- hypersonor Klopfschall - Atemgeräusch abgeschwächt bis aufgehoben.
Diagnostik:
Untersuchung: Lunge: re. abgeschwächte Atemgeräusche, hypersonorer Klopfschall, li. unauffällig
Röntgenologisch zeigten sich eine vermehrte Strahlentransparenz und eine fehlende Lüngengefäßzeichnung auf
der rechten Thoraxseite.
- Röntgenbild in Exspiration: Der wichtigste Schritt auf dem Weg zur Diagnose ist, diese Diagnose in
Betracht zu ziehen, bei einem Röntgenbild in Inspiration ist ein kleiner Pneumothorax leicht zu übersehen.
Therapie:
Daraufhin wurde eine Pleuradrainage angelegt.
Es erfolgte eine Sauerstoffgabe durch eine Nasensonde. Außerdem erhielt der Patient ein Antitussivum in
Kombination mit adäquarter Analgesie.
Nach den regelmäßig durchgeführten Röntgenkontrollen zeigte sich eine wieder entfaltete Lunge, deshalb wurde
die Drainage am 5. Tag des stationären Aufenthalts gezogen und konnte der Patient entlassen werden.
⁃ klein Pneumothorax: konservativer Behandlung
⁃ bei ausgedehnterem Lungenkollaps: Anlage einer Pleuradrainage
⁃ Hierzu wird der Pleuraraum auf der betroffenen Seite in der Medioklavikularlinie im 2. oder 3. ICR am
Oberrand der Rippe punktiert (subkostal liegen Nerven und Gefäße!).
Ein Spannungspneumothorax ist wegen des drohenden Schocks durch Gefäßkompression ein Notfall und
bedarf einer umgehenden Entlastungspunktion mit möglichst dicker Braunüle und anschließender
Pleuradrainage.

2- Eisenmangelanämie
- eine Störung des blutbildenden Systems verminderten Erythrozytenzahl und Hb
- häufigste Anämieform, ca. 80% Frauen
häufigste Ursache : Eisenverlust durch chronische Blutungen.
Menstruation, Hypermenorrhö bzw. Menorrhagie (Frauen)
Magen-Darm-Trakt (z.B. Ulzera, Hämorrhoiden, Karzinome)
anderen Organen (Nase, Urogenitaltrakt, Gingiva)
Operationen, Traumata
Blutspende, mehrfache Blutabnahmen (sog. Krankenhausanämie)
Symptome
- Müdigkeit und Antriebslosigkeit - Blässe von Haut und Schleimhaut - Vertigo
- Mundwinkelrhagaden (Rhagade = Einriss in die Haut)
- Cephalgie - Belastungsdyspnoe - Körperliche Schwäche
- Tachykardie - Systolisches Herzgeräusch - Palpitation
- diffuse Alopezie - Trockene Haut - Konzentrationsstörung
- Leichte Erregbarkeit - Restless-Legs-Syndrom - Pica-Syndrom
Diagnostik:
Laborchemisch ließ sich eine mikrozytäre, hypochrome Anämie nachweisen. Nach der Bestimmung der
Laborparameter des Eisenstoffwechsels (Serumferritin, Transferrin, sTfR und Transferrinsättigung) konnte die
Diagnose Eisenmangelanämie festgestellt werden.
- Labor:
- verminderte Erythrozytenzahl, Hämoglobin-Konzentration, Hämatokrit,sekundäre Thrombozytose
- mikrozytäre, hypochrome Anämie (verminderte MCV und MCH).
- Poikilozytose, Anisozytose - Mentzer-Index > 13
- Serumeisen: erniedrigt, Bestimmung>> keine Rolle und Wichtigkeit
- Serumferritin und Transferrinsättigung: erniedrigt - Transferrin: erhöht
** Bei Lebererkrankungen und Entzündungen kann Ferritin jedoch erhöht sein
DDx:
⁃ Verdünnungsanämien: Schwangerschaftshydrämie - Thalassämien
⁃ myelodysplastisches Syndrom - Anämie bei chronischen Krankheiten
- Ursachendiagnostik ist Wichtiger als Therapie
Therapie
Daraufhin wurde die Therapie mit Eisensubstitution eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: Fe+2 100 mg (1-0-1-0) (P.S. Nüchterneinnahme oder mit ausreichendem Abstand zur
Mahlzeit)

3- Hodgkin-Lymphom (Morbus Hodgkin)


- maligne Erkrankung des lymphatischen Systems, das durch eine monoklonale Proliferation von
B-Lymphozyten verursacht wird
- Seit längerer Zeit (> 4 Wochen) bestehende schmerzlose, größenprogrediente Lymphknotenschwellungen zervikal
und supraklavikulär in Zusammenhang mit der Leistungsminderung (Müdigkeit, Schwäche) und Nachtschweiß
müssen wir an ein Hodgkin-Lymphom denken, auch wenn weitere Zeichen der sog. B-Symptomatik fehlen.
- Für diese Verdachtsdiagnose sprechen auch die Splenomegalie und das Alter des Patienten (20.-30.
Lebensjahr und > 60 Jahre).
- Die malignen Zellen sind histologisch typischerweise nur in geringer Zahl als einkernige sog. Hodgkin-
Zellen oder als mehrkernige Riesenzellen, sog. Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen, nachweisbar.
- In frühen Stadien beschränkt sich die Krankheit auf Lymphknoten, unbehandelt breitet sie sich zunächst
lymphogen oder kontinuierlich, später auch hämatogen aus.
- Differenzialdiagnostisch kommen in erster Linie Erkrankungen infrage, die ebenfalls mit einer
Lymphknotenschwellung verbunden sind: - Non-Hodgkin-Lymphome - Lokalinfektionen
- Infektionskrankheiten: EBV, HIV, Toxoplasmose, Tuberkulose. - Lymphknotenmetastasen.
- Eine vermutliche Assoziation mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV), Rauchen, genetische Prädisposition
Symptome
- 70 % der Fälle mit einer schmerzlosen, derben, gummiartigen Lymphknotenschwellung
- sichtbare Lymphknotenschwellung: zervikal, axillär, inguinal, zervikale, vergrößerte, tastbare,
indolente und nicht verschiebliche Lymphknoten
- mediastinal: Husten, retrosternaler Druckschmerz, Dyspnoe
- 40 % B-Symptome: nicht erklärbar …
- Fieber über 38 °C - Nachtschweiß
- Gewichtsverlust ( > 10 % des Körpergewichts in 6 Monaten)
- unspezifische Allgemeinsymptome
- Leistungsminderung (Müdigkeit, Schwäche) - Pruritus (Juckreiz)
- Lymphknoten-Schmerzen nach Alkoholkonsum (Alkoholschmerz)
Weitere Symptome ‫ارﮔﺎن ھﺮ درﮔﯿﺮی ﻋﻼﯾﻢ‬
- Veränderungen des Blutbildes bei Befall des Knochenmarks - neurologische Symptome
- endokrine Störungen - Knochenschmerzen
- Hepato- oder Splenomegalie
Diagnostik
- körperlichen Untersuchung: Hals: mehrere zervikale, vergrößerte, tastbare, indolente und nicht-
verschiebliche Lymphknoten
Sonografisch zeigte sich keine Hepatosplenomegalie.
Röntgenologisch zeigte sich eine verdächtige Lymphknotenvergrößerung im Mediastinum.
Eine zervikale Lymphknotenexstirpation wurde sonografisch-gesteuert am 05.09 durchgeführt.
Histologisch ließ sich ein Hodgkin-Lymphom bestätigen.
Das Staging des Lymphoms wurde mithilfe einer kontrastmittelunterstützten CT bestimmt.
- Resektion des totalen suspekten Lymphknoten
*** Die Diagnosesicherung erfolgt durch eine histologische Untersuchung eines oder mehrerer suspekter
Lymphknotens. (nach Möglichkeit nicht inguinal aufgrund einer hohen Rate an Artefakten)
*** Eine Feinnadelaspiration aufgrund des geringen Anteils an malignen Zellen (ca. 1 %) ist nicht ausreichend.
*** Goldstandard: sonografisch-gesteuerte Lymphknotenexstirpation (eine Biospie und histologische
Untersuchung Staging)
Therapie:
Daraufhin wurde die entsprechende Radiochemotherapie eingeleitet.
Im Verlauf kam es zur Besserung, deshalb konnte die Patientin entlassen werden.
Medikation bei Entlassung: Ibuprofen 800 mg (bei Bedarf) - Ondansetron 8 mg (bei Bedarf)

4- Akute Pyelonephritis
Nierenbeckenentzündung mit Beteiligung des Nierenparenchyms (meistesns durch eine bakterielle Infektionen
einseitig oder beidseitig (seltener)
- aszendierende Ableitung der Harnwege
- Blutweg (hämatogen/deszendierend)
Die häufigsten Erreger sind E. coli, Aerobacter, Klebsiellen oder Proteus.
Begünstigende Faktoren:
- Weibliches Geschlecht (kurze Harnröhre) - Urolithiasis
- Benigne Prostatahyperplasie - Diabetes
- Vesikoureteraler Reflux - Schwangerschaft
Symptomatik
Plötzlich einsetzende Erkrankung mit schwerem Krankheitsgefühl:
- Fieber und Schüttelfrost - Dysurie (brennendes Gefühl bei der Miktion )
- Flankenschmerzen - gürtelförmige Schmerzen wie bei einer Pankreatitis
- Rückenschmerzen - Obstipation, Nausea, Emesis
Diagnostik
Körperliche Untersuchung: Flanken: re. klopf- und druckschmerzhaft, li. unauffällig
Laborchemisch zeigten sich eine Leukozytose sowie erhöhte CRP- und BSG-Werte.
In der Urinuntersuchung ließ sich eine Leukozyturie und positives Nitrit nachweisen.
Sonographie des Abdomens zeigte keine Hinweise auf Hydronephrose oder Harnkonkremente.
Therapie
Daraufhin wurde die Therapie mit kalkulierten Antibiotika i.v. eingeleitet, die nach der Erregerisolierung aus
der Urin- und Blutkultur auf Ciprofloxacin i.v. umgestellt wurde.
Zudem erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit adäquaten Antipyretika und Analgetika.
Medikation bei Entlassung: Ciprofloxacin 500 mg (1-1-1) Ibuprofen 800 mg (1-1-1)

5- arteriellen Hypertonie
- Nach WHO-Kriterien: systolischer Blutdruck > 140 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule )
oder diastolischer Blutdruck > 90 mmHg (dauerhaft und situationsunabhängig)
- betrifft über die Hälfte aller >50-Jährigen in Deutschland
Einteilung nach Ursache
Primäre Hypertonie (essentielle Hypertonie): ohne erkennbare Ursachen (>90% der Hypertoniker)
- Risikofaktoren
- Alter - Genetische Faktoren - Rauchen - Adipositas - Bewegungsmangel - Stress
- Hoher Kochsalzkonsum - Insulinresistenz - Positive Familienanamnese
Sekundäre Hypertonie: Folge einer anderen Grunderkrankung
- Nierenerkrankungen ("Renale Hypertonie")
- Endokrine Störungen ("Endokrine Hypertonie"): - Hyperthyreose - Hyperaldosteronismus
- Gefäßerkrankungen Aortenisthmusstenose, Vaskulitis, Nierenarterienstenose, Aortenklappeninsuffizienz
- Tumoren (Renin-produzierende Tumoren, Hirntumoren)
- Psychiatrische Erkrankungen
- Medikamente (Kortikosteroide, Erythropoetin, SSRI, Adrenalin)
- Drogen (Alkohol, Kokain, Amphetamin, Ecstasy)
- Schwangerschaft
Einteilung nach ESH (European Society of Hypertension)
Grad Systolischer RR Diastolischer RR
Grad 1 (mild) 140-159 mmHg 90-99 mmHg
Grad 2 (moderat) 160-179 mmHg 100-109 mmHg
Grad 3 (schwer) ≥ 180 mmHg > 110 mmHg
Hypertensive Krise >230 >120 mmHg
Hypertensiver Notfall >230/120 mmHg mit lebensgefährlichen Situationen
Maligne Hypertonie Diastolischer RR >120 mmHg* mit Organschäden
Einteilung nach WHO
Grad Organschädigung
Grad I Hypertonie ohne Endorganschäden
Grad II Hypertonie mit Endorganschäden (z.B. Fundus hypertonicus)
Grad III Hypertonie mit manifesten (offenbarren) kardiovaskulären Folgeerkrankungen
(z.B. Angina pectoris, Herzinfarkt, Hirninfarkt)
Symptome
meist asymptomatisch (symptomfrei) oder uncharakteristische Beschwerden:
- Cephalgie (f) (besonders morgens im Bett) - Vertigo (f) (Schwindel) (m)
- Epistaxis (f) - Abgeschlagenheit (Ermüdung) - Belastungsdyspnoe
- Angina pectoris - Palpitationen - Nausea (f) (Übelkeit)
- Sehstörungen - Nervosität (Unruhe, Aufregung) - Angst (f)
- Diaphorese (Schwitzen) - Tinnitus (m) (Ohrensausen) (n)
Diagnostik
Es erfolgte mehrfach Messungen des Blutdrucks, die alle hohe Werte ergaben.
Die Befunde von Labordiagnostik, Urinstatus, Abdomensonografie, Ophthalmoskopie, sowie EKG und
Echokardiografie gestalteten sich normal. Da keine Ursache gefunden wurde, wurde die Diagnose essenzielle
arterielle Hypertonie Grad (1, 2, 3) gestellt.
erster Linie durch die wiederholte Blutdruckmessung an beiden Armen
*** Sie ist erst gesichert, wenn es bei dreimaliger Messung an 3 verschiedenen Tagen immer wieder
erhöhte Werte gibt.
*** Messung wird in Ruhe erfolgt (nach ca. 3 - 5 Minuten Sitzen des Patienten)
*** die beiden Arme auf Herzhöhe gelagert sind.
Therapie: Antihypertensivum (Antihypertonikum)
Daraufhin wurde die Therapie mit Ramipril / HCT p.o. eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: Ramipril / HCT 5/25 mg (1-0-0)
Über die Wichtigkeit der Lebensstiländerung (u.a. Gewichtsreduktion, salzarme Diät, Sport, Nikotin- und
Alkoholkarenz) wurde der Patient ausführlich aufgeklärt.
Medikamentöse Therapie:
⁃ mittleren Lebensalter ohne Begleiterkrankungen
Betablocker (non-selektiv Propranolol, Pindolol, Carvedilol
selektiv Atenolol, Acebutolol, Metoprolol)
ACE-Hemmer (Benazepril, Captopril, Enalapril, Lisinopril, Ramipril)
AT1-Antagonisten (Losartan, Valsartan)

6- Tonsillitis (Angina tonsillaris)


In der Praxis ist der Begriff für die Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsillae palatinae)
• akut (Tonsillitis acuta): in den allermeisten Fällen durch Viren (Adenoviren) ausgelöst wird.
• chronisch (Tonsillitis chronica): in den allermeisten Fällen durch Bakterien (Staphylokokken,
Beta-hämolysierende Streptokokken {Streptococcus pyogenes}, Pneumokokken)
• einseitige (unilaterale) Tonsillitis
• beidseitige (bilaterale) Tonsillitis
Viele dieser Keime gehören zur residenten Mundflora. Die Infektion wird jedoch meist durch neue Serotypen
der Erreger ausgelöst, gegen die keine Immunität besteht.
Symptome
Bei unkompliziertem Verlauf einer Tonsillitis dominieren in der Regel die Lokalsymptome
- Halsschmerzen (drückender, stechender) - Dysphagie (Schluckbeschwerden) weiches Essen
- bitteres Nachgeschmack beim Essen - Schmerzlindern mit Eis
- Geschichte von Ansteckung bei jdm (der Patient sich vielleicht bei Kindern angesteckt habe)
- Geschwollene, gerötete Gaumenmandeln - Schleimhautulzerationen
- Eiter-, Fibrinbelag ("Stippchen") - Foetor ex ore (m)
- Lymphknotenschwellung (Schwellungen am Hals ) - Scarlatiniformes Exanthem
- Allgemeinsymptome (Fieber, Nachtschweiß, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit (Ermüdung)
Diagnose
Tonsillen: gerötet, geschwollen und eitrig Hals: zervikale Lymphadenopathie
In Kombination zwischen der Anamnese und den klinischen Befunden wurde die Diagnose Angina tonsillaris
bestätigt. Labordagnostik zeigte Leukozytose und erhohte CRP- und BSG-Werte.
Zur Sicherung der Diagnose gegebenenfalls zusätzlich:
- Streptokokken-Schnelltest - Bakterienkultur aus Rachenabstrich
- Antikörper-Nachweis (Antistreptolysintiter; Achtung: Anstieg erst nach Wochen)
Therapie
Daraufhin wurde die antibiotische Therapie mit Penicillin G i.v. eingeleitet.
Zudem erhielt die Patientin parenterale Volumensubstitution mit Antipyeretika und adäquarter Analgetika.
Medikation bei Entlassung: - Penicillin V 2 Millionen IE (1-1-1) - Ibuprofen 400 mg (1-1-1)
- Rachenspülungen und Gurgeln mit Desinfizientien - Mundpflege
- Halswickel (kalt, feucht) ‫ﻣﺮطﻮب و ﺳﺮد ﮐﻤﭙﺮس‬
Differentialdiagnostik: Diphterie *Mononucleosis infectiosa *Scharlach *Herpangina *Agranulozytose
*Tonsillenkarzinom *Tuberkulose

7- Choledocholithiasis bei Cholezystolithiasis:


- Konkrement (n) (Stein)
▶beteiligende Stoffe: Gallensäuren und Cholesterin, Bilirubin und Kalzium
Cholesterinsteine (10%), Pigmentsteine (10%) und gemischte Steine (80 %).
Prädisponierende Faktoren (5 „F”):
fourty (vierzig), fat (dick), female (weiblich), fair (blond) und fertile (kinderreich)
Komplikationen: Hierzu zählen die Cholezystitis, die Cholangitis, der Gallenblasenhydrops, das
Gallenblasenempyem, die Gallenblasenperforation, das Gallenblasenkarzinom (in 2 % der Fälle bei
Cholezystolithiasis maligne Entartung), der Gallensteinileus sowie die Choledocholithias.
Durch die gemeinsame Mündung des Ductus choledochus mit dem Ductus pancreaticus ist hier oft auch eine
Begleitpankreatitis (biliäre Pankreatitis) zu finden.
Symptome der Cholezystitis:
Diese äußert sich durch krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch (Koliken) mit Ausstrahlung in die
rechte Schulter (Head-Zone) und in den Rücken , die durch die Einklemmung eines Steines in den
Gallenwegen entstehen. Am häufigsten geschieht dies an der Papilla vateri.
- krampfartiger, rechtsseitiger Oberbauchschmerzen - Ausstrahlen in rechte Schulter und Rücken
- postprandiale (besonders nach fettigem Essen) Verschlimmerung - Emesis und Nausea
- Völlegefühl - Inappetenz - Fieber (> 38°C)
- Sklerenikterus - heller Stuhl und dunkler Urin als sonst
▶ Diagnostik
Abdomen: Druckschmerz und Abwehrspannung im rechten Oberbach, positives Murphy-Zeichen
Laborchemisch ließen sich eine Cholestase und Leukozytose nachweisen. Sonographisch ergaben sich eine
entzündete Gallenblase mit Gallensteinen.(Gallensteine in der Gallenblase oder eine Choledochuserweiterung
auf über 8 mm dargestellt werden können. )
▶ Therapie.
Bei Nahrungskarenz erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit adäquaten Analgetika.
Nach entsprechender Vorbereitung und Aufklärung wurde eine laparoskopische Cholezystektomie am 2. Tag
des stationären Aufenthalts durchgeführt.
Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
Medikation bei Entlassung: Ibuprofen 800 mg (1-1-1) Omeprazol 40 mg (1-0-0)

8- Magenkarzinom
⁃ Die Karzinome sind meist im Magenantrum lokalisiert.
⁃ Magenkarzinome treten zwischen der 5. und 7. Lebensdekade auf. (40 – 70 Jahren)
Klinik
Ein Großteil der Patienten ist symptomlos oder klagt über unspezifische Oberbauchbeschwerden.
⁃ chronische unspezifische Oberbauchbeschwerden ——-> Verdacht auf ein Magenkarzinom.
⁃ Völle- und Druckgefühl - B-Symptomatik: Nachtschweiß, Gewichtsverlust
⁃ Inappetenz - Aufstoßen ‫آروغ‬
⁃ Typischerweise wird auch gehäuft über eine Abneigung gegen Fleisch berichtet
⁃ Bei Tumorblutungen kann es zu einer Anämie kommen.
Diagnostik
eine Gastroskopie mit multiplen Biopsien wurde am ……. durchgeführt. Histologisch konnte ein Adenokarzinom
im Antrum des Magens festgestellt werden.
Das Staging des Tumors wurde mithilfe einer Endosonografie und einer kontrastmittelunterstützten CT
bestimmt.
Daraufhin war eine operative Therapie indiziert.
- Zur Diagnosestellung ist in erster Linie eine Gastroskopie mit multiplen Biopsien
- Röntgen: Magen-Darm-Passage in Doppelkontrastverfahren (Schleimhautveränderungen des Magens:
Füllungsdefekte)
Labor: Tumormarker CEA, CA 19–9, CA 72–4 (nur Verlaufskontrolle, keine Screeningmethode!
(Vorsorgungsmethode oder Vorsorgungsuntersuchung)
Therapie
Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurde am …. eine subtotale Gastrektomie mit
Lymphadenektomie durchgeführt.
Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
Medikation bei Entlassung: Tilidin 50 mg (1-0-1-0)
⁃ Kurative Therapiemaßnahmen hängen von präoperativen Staging ab:
⁃ Das Magenfrühkarzinom bei reiner Infiltration der Mukosa kann mittels endoskopischer Resektion
behandelt werden.
⁃ partielle oder totale Gastrektomie mit radikaler Lymphadenektomie, Entfernung des großen und kleinen
Netzes, Splenektomie, evtl. Entfernung von Pakkreasschwanz, linkem Leberlappen
⁃ Bei Fernmetastasen: palliative Verfahren zur Verbesserung der Lebensqualität
⁃ Palliative Therapiemaßnahmen=Wiederherstellung der Magen-Darm-Passage: bei Kardiatumoren durch
Anlage eines endoösophagealen Tubus; bei Antrumtumoren durch Gastroenterostomie (direkte Verbindung
proximaler Ma- genanteile mit Dünndarm), Gastrektomie oder Lasertherapie; PEG-Anlage (perkutane
endosko- pische Gastrostomie), Radiatio, Chemotherapie

9- Urolithiasis:
das Vorkommen von Konkrementen (Harnsteinen) in den Harnwegen (Nierenbecken, Ureteren,
Harnblase, Urethra).
▶ Einteilung
⁃ Nephrolithiasis: Nierenstein - Ureterolithiasis: Stein im Harnleiter (Harnleiterstein)
⁃ Zystolithiasis: Stein in der Harnblase (Blasenstein) - Urethralithiasis: Stein in der Harnröhre
▶ Pathophysiologie
Die Harnsteinbildung wird durch eine Reihe von Zuständen begünstigt. Dazu zählen:
- Übersättigung des Urins - Hyperoxalurie - Zystinurie
- Hyperkalziurie (z.B. bei Hyperparathyreoidismus, Thiazid-Diuretikums)
- Hyperphosphaturie uhe - Hyperurikosurie (bei Hyperurikämie)
• Veränderungen des Urins
- Alkalisierung - Oligurie - Hypomagnesiurie - Renale tubuläre Azidose
- Harnkonzentrierung (hohes spezifisches Uringewicht) - Hypozitraturie
• Anatomische Anomalien
- Zystennieren - Harnleiterstenosen - ektope Nieren
- Vesikoureteraler Reflux - Harnwegsinfekte (Infektion)
• Sonstige: - Immobilisation - Proteinreiche Diät (Eiweißreiche Kost)
Ursachen: - Calciumsteine (75-80%) - Harnsäuresteine (10%) - Sonstige (10-20%)
▶ Klinik
⁃ Harnsteine sind asymptomatisch (Urolithiasis ohne Harnleiterkolik), solange sie nicht zu einer Verlegung in
der Harnwege führen
- Leitsymptom des mobilisierten Steins: Harnleiterkolik
- sehr starke, diffuse, kolikartige (wllenartige) Unterbauchschmerzen, die in den Rücken und
das Skrotum bzw. die Schamlippen ausstrahlen
- rötlicher Urin - Oligurie oder Pollakisurie
- Druckschmerz im Mittelunterbauch - Klopfschmerz an der Nierenlage
- Begleitendsymptom: - Nausea, Emesis (Vomitus, Erbrechen) – schmerzbedingt
Subileus
▶ Komplikationen
Bei Harnstau kann es zur Hydronephrose, Nierenbeckenentzündung und Fornixruptur kommen.
- Harnwegsinfektion - Die Urosepsis
▶ Diagnostik
Sonografisch ließ sich ein Stein (5*5 mm) in der Harnblase nachweisen aber gab es keine Hinweise auf Harnstau
oder Hydronephrose. In der Urinuntersuchung ergab sich eine Makrohämaturie. Dadurch konnte die Diagnose
Urolithiasis festgestellt werden.
• Urinteststreifen / Urinanalyse (Urinstatus):
⁃ Hohe spezifische Gewicht - Hämaturie (Makro- oder Mikrohämaturie)
⁃ sichtbar Kristalle (aber auch ohne Urolithiasis auftreten können) - Pyurie
⁃ Im Sammelurin: (Calcium, Harnsäure, Oxalat, Phosphat, Zystin, Dihydroxyadenin (DHA))
⁃ Sonographie - Nierenleeraufnahme (eine halbseitige Abdomenübersichtsaufnahme)
⁃ Computertomographie - Urographie
Bei Kontraindikation gegen Kontrastmittel, welches für CT und Urographie benötigt wird, kann eine MR-
Urografie durchgeführt werden.
▶ Therapie
Daraufhin wurde die Therapie mit Analgetika, Spasmolytika und reichlicher Flüssigkeitszufuhr eingeleitet.
Am …. erfolgte ein spontaner Steinabgang und somit konnte der Patient ohne Schmerzen entlassen werden.
⁃ Analgetikum und Spasmolytikum: Diclofenac, Pethidin
⁃ reichlicher Flüssigkeitszufuhr
⁃ viel Flüssigkeit, Bewegung und Wärmeanwendung (unter 5 mm)
⁃ Fieber oder eine Anurie sollten Anlass zu aggressiveren Therapieformen sein.
⁃ Indikation von Harnableitung (retrograde Einlage einer Harnleiterschiene oder eine perkutane
Nephrostomie:
⁃ bestehende Kolik trotz medikamentöser Behandlung
⁃ hochgradige Obstruktion mit konsekutiver Harnstauungsniere
▶ Prophylaxe
- Viel trinken (Harnkonzentrierung vermeiden - Ernährung mit wenig tierischen Eiweißen, Kochsalz
- Gewichtsreduktion bei Adipositas - Meiden von urinsäuernden Getränken (z.B. Apfelsaft)
⁃ Eine diätetische Calciumrestriktion bringt keinen Nutzen, sondern eher Nachteile (Osteoporose).

10- Morbus Crohn:


Eine chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
Ätiologie:
⁃ Wie bei der Colitis ulcerosa unbekannt, zahlreiche Befunde sprechen aber für Autoimmunmechanismen.
⁃ Zudem besteht eine gentische Prädisposition (Anlage bzw. Empfänglichkeit).
Klinik:
⁃ Der Morbus Crohn verläuft meist schubweise, selten in Form einer chronisch-kontinuierlichen Entzündung.
⁃ Leitsymptome des Morbus Crohn sind nicht blutige Diarrhöen (schleimig) und krampfartige
Schmerzen im rechten Unterbauch, die sich mit der Däfikation bei verbessern. Ber erst kurzer
Beschwerdedauer leicht mit einer Appendizitis verwechselt werden können, insbesondere, wenn Fieber
auftritt.
⁃ Inappetenz und Gewichtsverlust
⁃ Im Vergleich zu vielen anderen mikrobiell bedingten und tumorösen Darmerkrankungen sind bei den
chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen extraintestinale Manifestationen besonders häufg.
⁃ Eine typische Manifestation (50% aller Patienten) sind Fisteln und Abszesse (z.B. perianal, enteroenteral,
enterovesikal). gegenüber sind bei Colitis ulcerosa untypisch
⁃ okuläre Manifestationen sind typisch (Episkleritis)
⁃ Eisenmangelanämie (durch Resorptionsstörung und Entzündung)
⁃ asymmetrischen Oligoarthritis
⁃ Hautbeteiligung (Pyoderma gangraenosum: chronische Hautulzera, vor allem an der unteren Extremität).
⁃ primär-klerosierenden Cholangitis
Diagnostik:
Abdomen: Druckschmerz im rechten Unterbauch
Extremitäten: Schwellung, Rötung und Überwärmung aller Finger- und Zehengelenke
Laborchemisch zeigten sich eine Anämie, Leukozytose sowie erhöhte CRP- und BSG-Werte.
Die Befunde der Ileokoloskopie sprachen für Morbus Crohn. Histologisch ließ sich die Diagnose bestätigen,
wohingegen ein Malignom ausgeschlossen werden konnte.
Therapie:
Daraufhin wurde die Therapie mit Prednisolon i.v. eingeleitet.
Zudem erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution und wurde die Anämie mit Vitamin B12 und
Folsäure behandelt.
Medikation bei Entlassung: Azathioprin (0-0-1)
▪ Therapie der Eisenmangelanämie: Eisen sollte bei schwerem Befall parenteral verabreicht
werden.(parenterale Eisensubstitution)
▪ immunsuppressive Therapie:
▪ 5-Aminosalicylsäure (5-ASA): Langzeittherapie, ausschließlich bei Kolonbefall wirksam
▪ Azathioprin: bei schweren Verläufen mit Dünndarmbefall
▪ Glukokortikoide, systemisch (z. B. Prednisolon) und/oder topisch (z. B. Budesonidschaum)
▪ operative Therapie bei Komplikationen
▪ Dabei sprechen für einen Morbus Crohn der Befall des Magens, die diskontinuierliche Ausbreitung der
Entzündung im Kolon oder die segmentalen Stenosen, die perianale Fistel.
▪ Gegen eine bakterielle Enteritis spricht die lange Dauer der Beschwerden.
▪ Gegen eine Appendizitis (von der Klinik her pas- send) sprechen der Z. n. Appendektomie und die Dauer der
Beschwerden.
▪ Gegen andere Darmerkrankungen (ischämische oder kollagene Kolitis, Tumor, Polyp, Morbus Whipple,
Divertikulitis, Meckel-Divertikulitis) spricht der endoskopische Befund

11- Asthma bronchiale:


Chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege mit reversibler bronchialer Obstruktion und/oder
hyperreagiblem Bronchialsystem
Exazerbation des Asthma bronchiale (sog. akutes Asthma): Akute Phase mit Symptomzunahme und/oder
Abnahme der Lungenfunktion, die über das gewohnte Maß hinausgeht
Asthmaanfall: Akut einsetzende, schwere Asthmaexazerbation, die sich fulminant innerhalb von wenigen
Minuten entwickelt und schnell lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann
Status asthmaticus: Vital bedrohlicher Asthmaanfall mit Ortho- und Tachypnoe, Tachykardie und Zyanose,
der trotz adäquater Therapie mind. 24 Stunden andauert.
Hinweis: Eine Tabakrauchexposition erhöht das Asthmarisiko im Kindesalter!
1- intrinsisches (nicht allergisches) Asthma bronchiale
Kriterien: Kein Nachweis spezifischer IgE-Antikörper und fehlende Allergiesymptomatik
ca. 30–50% aller erwachsenen Asthmatiker (>40 Jahre)
Auslöser: ▪ Atemwegsinfektionen ▪ chemisch reizend oder toxisch wirkende Substanzen
▪ pseudoallergische Reaktion (Analgetikaintoleranz): Aspirin-Exacerbated Airway Disease)
▪ gastroösophageale Refluxkrankheit ▪ Anstrengungsasthma
▪ kalte Luft
2- extrinsisches (allergisches) Asthma bronchiale
Die Identifizierung des allergischen Asthma bronchiale ist entscheidend,weil hier spezifische Therapieoptionen
wie die Allergenkarenz, die spezifische Immuntherapie (SIT) und Biologicals zur Verfügung stehen.
Kriterien: Nachweis spezifischer IgE-Antikörper (atopische Diathese) plus Allergenbezug
Auslöser:Umweltallergene: - Saisonal: Pollen, Schimmelpilz, Gräser - Nicht-saisonal: Hausstaubmilben ,Tierepithelien
Allgemeine Symptomatik:
- Leitsymptom: anfallsweise auftretende Dyspnoe
- Orthopnoe (Luftnot, die im Liegen auftritt und sich im Sitzen bessert)
- Chronischer Husten oder Räusperzwang (mit zähflüssig(dickflüssig), glasigem Schleim)
- Tchykardie, bei starkem Anfall auch ein deutlich erhöhter Blutdruck.
Anamnese Asthmatypische Symptomatik (insb. nachts und früh morgens)
allergietypische Symptome z. B. atopisches Ekzem
Triggerfaktoren (Infektion, Allergie)
Familienanamnese: Atopie (Allergie, atopisches Ekzem oder Asthma bronchiale)
Sozialanamnese: - Raucherhaushalt - Haustiere - Arbeit (bspw. Bäcker, Schreiner)
Diagnostik:
Durch die Lungenfunktionsdiagnostik und das Röntgen-Thorax ließ sich die Diagnose bestätigten.
Untersuchung: Lunge: Tachypnoe, Orthopnoe mit Einsatz der Atemhilfsmuskulatur, verlängerte Exspiration mit
Giemen und Brummen, abgeschwächte Atemgeräusche, hypersonorer Klopfschall bds.
- Diagnosesicherung: Lungenfunktionsprüfung: Bodyplethysmografe oder Spirometrie
- Nachweis einer obstruktiven Ventilationsstörung
Röntgenaufnahme des Thorax: in der Regel unauffällig. bei V.a. auf Pneumonie erforderlich
allergologische Diagnostik: Hauttestung mit häufgen Standardallergenen (Intrakutantest, Prick-Test)
Labor: - Differentialblutbild, insb. mit der Fragestellung „Eosinophilie“
- Bestimmung des Gesamt-IgE im Serum - erhöhte CRP
- Allergiediagnostik bei Asthma bronchiale - ggf. Sputumbakteriologie
Hinweis: Die Diagnose Asthma bronchiale gilt als gesichert bei charakteristischer Symptomatik +
Nachweis einer Obstruktion + Reversibilität
Therapie:
Daraufhin wurde die Therapie mit Sauerstoffgabe, Salbutamol und Prednisolon i.v. eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: Salbutamol-Spray (bei Bedarf)
Stufentherapie
▪ Stufe I: kurz wirksame β2-Sympathomimetika (SABA) bei Bedarf für alle Patienten
▪ Stufe II: zusätzlich ICS, niedrig bis mittelhoch dosiert als Dauermedikation- alternativ Montelukast
▪ Stufe III: ICS mittelhoch dosiert in Kombination mit lang wirksamen β2-Sympathomimetika (LABA)
▪ Stufe IV: ICS/LABA-Kombination plus Tiotropium (Anticholinergikum)
▪ Stufe V: bei allergischem Asthma zusätzlich Omalizumab (anti-IgE)
Differenzialdiagnosen:
▪ Asthma cardiale: - anfallsweise auftretenden Luftnot aufgrund Lungenstauung infolge einer
Linksherzinsuffizienz - Zeichen der Linksherzinsuffizienz: Orthopnoe mit feuchten Rasselgeräuschen,
▪ chronische Bronchitis, Lungenemphysem: Im Gegensatz zu chronischer Bronchitis oder
Lungenemphysem sind Patienten mit Asthma bronchiale im anfallsfreien Intervall völlig beschwerdefrei und
die Lungenfunktionsanalyse zeigt einen unauffälligen Befund. In diesem Fall sollte bei unklarer Befundlage
der Nachweis einer bronchialen Hyperreagibilität durch einen Metacholin-Provokationstest angestrebt werden.

12- Bronchialkarzinom
- Unter einem Bronchialkarzinom versteht man eine bösartige Neubildung (maligne Neoplasie bzw.
"Krebs"), die von Zellen der unteren Luftwege (Bronchien) ausgeht. 50 – 70 Lebensjahrzehnt
Unterteilung: - kleinzelliges (SCLC = small cell lung cancer)
- nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom (rund 85 % der Fälle)
Symptome:
• Leitsymptom: chronische Husten (stark, progredient) - Brustschmerzen (Retrosternaler Schmerz)
• belastungsabhängige Dyspnoe - Hämoptoe (Bluthusten, blutiger Auswurf)
• Heiserkeit (Dysphonie) (Parese des Nervus recurrens) - Einschlafstörungen
• Dysphagie (Schluckstörung) bei Ösphagusinfiltration - Stridor
• B-Symptomatik (Leistungsminderung. Müdigkeit, Subfebril, Nachtschweiß Inappetenz, Gewichtsverlust)
- Das Bronchialkarzinom metastasiert häufig in die Leber, ins Gehirn, in die Nebennieren und in das
Skelettsystem, insbesondere die Wirbelsäule.
Diagnostik
- Lunge: re. verminderte Atemgeräusche, li. unauffällig
• Röntgenthorax und CT des Thorax (mit Kontrastmittel) zeigten Lymphknotenvergrößung im Hilum
und ausgepragte pulmonale Raumforderung.
• Mittels der Bronchoskopie wurde mehrere Biopsien durchgeführt und Histologisch konnte ein
Adenokarzinom festgestellt werden.
• Das Staging des Tumors wurde mithilfe einer Endosonografie und einer kontrastmittelunterstützten CT bestimmt.
D.D
• Lungentuberkulose • Lungenembolie • Pneumonie • Pneumothorax. • COPD
Therapie
Daraufhin war eine operative Therapie indiziert.
Durch eine präoperative Lungenfunktionsdiagnostik wurde die funktionelle Operabilität beurteilt.
Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurde eine Lobektomie mit Lymphadenektomie am 10.09
durchgeführt.
• Das Bronchialkarzinom kann durch Operation, Chemotherapie und Radiotherapie bzw. Radiochirurgie
("Cyber-Knife") behandelt werden.

13- Lungenembolie
Verstopfung einer Lungenarterie oder durch einen Embolus.
- Thrombembolie (Hauptursache) - Septische Embolie - Knochenmarksembolie
- Fettembolie - Luftembolie - Tumorembolie
- Embolie mit Fremdmaterial
Am meistens ist eine Phlebothrombose der Beinvenen die Emboliequelle.
Risikofaktoren
- umfangreiche Operationen (Immobilisation) - Frakturen größerer Knochen (Hüfte, Femur)
- Hüft-TEP (künstliches Hüftgelenk) - Lungenerkrankung
- Kontrazeptivaeinnahme, Hormonersatztherapie - maligne Tumoren
- Schwangerschaft - Gerinnungsstörungen
Klinik:
- Dyspnoe und Brustschmerz - Tachypnoe - Tachykardie - Synkope
- Zyanose - Husten - Hämoptysen - Schwindel
- Schweißausbruch
Hinweis: Eine größere Lungenembolie folgt meist erst nach mehreren kleineren Lungenembolien.
Diagnostik:
Im EKG ließen sich Rechtsherzbelastungszeichen und eine Sinustachykardie nachweisen.
Laborchemisch ergab sich positive D-Dimere. Troponin und BNP waren unauffällig.
Pulmunale CT-Angiografie zeigte eine Lungenembolie re. und dadurch konnte die Diagnose bestätigt werden.
- Bildgebung: wenn eine Lungenembolie wahrscheinlich ist, die CT-Angiographie ist der 1. Wahl.
Alternativen: MR-Angiographie, Pulmonalisangiographie
D.Dx: - Akute Dyspnoe: Lungenödem, Asthmaanfall, Spontanpneumothorax, Anaphylaxie, psychogen
- Thorakale Schmerzen: Herzinfarkt, Angina pectoris, Perikarditis, Pleuritis, Aortendissektion
- Oberbauchschmerzen: Gallenkolik, Ulkusperforation, Pankreatitis, Hinterwandinfarkt u.a.
Therapie:
Daraufhin wurde die Therapie mit Sauerstoffgabe, Diazepam und Heparin auf der Intensivstation eingeleitet.
Im Verlauf kam es zur Besserung, deshalb wurde der Patient auf die Normalstation verlegt.
Danach erfolgte eine überlappende Gabe von Marcumar p.o., damit der Patient entlassen werden kann.
Medikation bei Entlassung: Marcumar 10 mg (0-0-1)

14- Kolonkarzinom/ Kolorektales Karzinom


Das Kolonkarzinom ist eine bösartige Neoplasie des Dickdarmes. (70% Rektums und des Sigma)
Der Altershöhepunkt liegt hier bei 65 Jahren.
Klinik
- jede Änderung der Stuhlgewohnheiten nach dem 40. Lebensjahr ist karzinomverdächtig
- B-Symptomatik: 1- Gewichtsverlust 2- Nachtschweiß 3- subfebrile Temperaturen
- Verdauungsbeschwerden:
- Meist klinisch stumm oder unspezifische Symptome wie Flatulenz, Darmkrämpfe
- Inappetenz - paradoxe Diarrhö
- Abgeschlagenheit: zunehmende Schwäche, Leistungsminderung und Müdigkeit.
- Obstipation (Subileus/Ileus) - Wechsel von Diarrhö und Obstipation
- peranale Blutungen - Blutbeimengung: bei distalen Kolonabschnitten
- okkulte Blutungen mit einer chronisch hypochromen Anämie: bei proximal lokalisierten
- verminderte Darmgeräusche
Diagnostik:
Koloskopisch ließ sich eine Stenose im oberen Sigma nachweisen. Histologisch konnte ein Adenokarzinom
festgestellt werden.
Das Staging des Tumors wurde mithilfe einer Sonografie und einer kontrastmittelunterstützten CT bestimmt.
Daraufhin war eine operative Therapie indiziert.
- Aufgrund der fehlenden Frühsymptome wird in über der Hälfte der Fälle das Kolonkarzinom
erst bei Vorliegen von Lymphknoten- oder Fernmetastasen diagnostiziert.
- Digital-rektale Untersuchung - Vollständige Koloskopie mit Biopsie
- Zur Bestimmung des Tumorstadiums (Staging):
- Abdomen-Sonographie zur (Lebermetastasen) - alternativ CT oder MRT des Abdomen.
- Röntgen-Thorax in 2 Ebenen zur Suche nach Lungenmetastasen - alternativ CT des Thorax
- Labormedizinische Bestimmung der Tumormarker CEA und CA 19-9 zur Verlaufskontrolle und zur
Erkennung von Rezidiven
Therapie:
Nach entsprechender ……. wurden eine Sigmaresektion mit Lymphadenektomie am ….. durchgeführt.

15- Gastroduodenale Ulkuskrankheit Ulcus ventriculi (Magenulcus)-Ulcus duodeni


Unter dem Begriff Gastroduodenale Ulkuskrankheit versteht man einen Schleimhautdefekt im Gaster
(Ventriculus, Magen) oder Zwölffingerdarm, der die Muscularis mucosae durchbricht.
- am häufigsten im Duodenum (Ulcera ventriculi sind seltner)
- Es besteht ein Missverhältnis zwischen Schleimhautprotektiven und Schleimhautschädigungen Faktoren.
- Männer sind häufiger betroffen als Frauen (4,5:1).
Ätiologie
- Helicobacter pylori: (90% der Patienten) - Rauchen, Kaffee, Alkohol, Stress
- Medikamente: NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika), ASS, Zytostatika, Salizylate, Kortikoide
- Stressulkus bei Polytrauma, Verbrennungen, großen Operationen
- Erkrankungen: Chronische Gastritis, Hiatushernie, Gallensäurereflux, Leberzirrhose, Zollinger-Ellison-
Syndrom, Hyperparathyreoidismus, M. Cushing, rheumatoide Arthritis,
* Zollinger-Ellison-Syndrom ist eine Erkrankung infolge der Hypersekretion von Gastrin in Blut wegen
Vorhandensein eines tumors (Gastrinom ) in Pankreas oder Duodenum.
Symptome
- Oberbauchschmerzen im Epigastrium (brennend, bohrend)
- Das Ulcus duodeni führt typischerweise zu einem Nüchternschmerz, der mit dem Essen gelindert
wird (Nachtschmerz)
- Das Ulcus ventriculi in der Regel im zeitlichen unmittelbar nach Nahrungsaufnahme auftreten. In
manchen Fällen wird der Schmerz durch die Nahrungsaufnahme ausgelöst, in anderen wird er durch
- Übelkeit und Erbrechen - Völlegefühl - Inappetenz (Appetitlosigkeit)
- Gewichtsverlust - Hämatemesis und/oder Melaena
Komplikationen:
- Blutung ( Hämatemesis und/oder Melaena ) - Anämie
- Penetration ( Einbruch in benachbarte Organe ) - Perforation ( Durchbruch in die Bauchhöhle
- Magenausgangesstenose bei Ulcus ventriculi - Magenkrebs
Diagnostik:
Als Sofortmaßnahme erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution. Nach Stabilisierung des Kreislaufes
wurde eine ÖGD durchgeführt, dabei ließ sich ein Ulkus ventriculi nachweisen.
Histologisch konnten ein Malignom sowie HP-Infekt ausgeschlossen werden.
- Urease-Schnelltest : Um die Helicobakter pylori zu bestätigen
- Lipase- Amylase : Um die Pankreatitis auszuschließen
- Röntgenaufnahme : Um Magenperforation auszuschließen (freie luft unterhalb des Zwerchfells)
- Abdomensonografie: Um die Cholezystitis auszuschließen
- EKG: um Myokarkinfarkt auszuschließen.
Therapie
Daraufhin wurde die Therapie mit Omeprazol eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: Omeprazol 40 mg (0-0-1)
- Nahrungskarenz (fasting) - PPI-Infusiontherapie (Omperazol 40mg)
- ggf. Eine Helicobakter-pylori-Eradikationsmittels Triple-Therapie
– PPI 20 mg /zweimal täglich – Clarthromycin 500 mg / zweimal täglich
– Amoxicillin 500mg /zweimal täglich

16- Akute Pankreatitis/ Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung


- plötzlich auftretende, primär nicht-infektiöse Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
- zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr , Frauen sind häufiger betroffen.
Ätiologie
im Rahmen von Gallenwegserkrankungen (Choledocholithiasis, Gallengangstenosen) 60– 70% der Fälle bei
30% der Patienten Alkoholabusus
Klinik
Symptome: - nach dem Essen, plötzlich einsetzende, starke Ober- und Mittelbauchschmerzen
- die Schmerzen strahlen gürtelförmig in den Rücken aus. - Übelkeit und Erbrechen
- Meteorismus - Fieber - Schockzeichen
Der Patient ist bei der klinischen Untersuchung schwer krank (stark reduzierter AZ)
Palpation: „Gummibauch“ typisch für die Pankreatitis, Druckschmerz im Oberbauch,
Inspektion: ikterisch, die Skleren sind grünlich verfärbt.
Selten sieht man grünlich-bräunliche Hautverfärbungen an den Flanken ("Grey-Turner-Zeichen“) oder um
den Nabel ("Cullen-Zeichen“). Sie deuten auf eine schwere, nekrotisierende Entzündung hin
Auskultation > Die Darmgeräusche sind meist spärlich und weisen auf einen drohenden paralytischen Ileus
hin. verminderte Darmgeräusche
*** Der Gummibauch: Durch die beginnende peritonitische Reizung (Irritation) und den Meteorismus hat
das Abdomen bei der Palpation eine prall-elastische Konsistenz, die an einen aufgeblasenen Gummischlauch
erinnert.
Diagnostik
Laborchemisch zeigten sich deutlich erhöhte Lipase- und Amylase-Werte. ( Dreifache der Norm)
In Kombination zwischen der Labordiagnostik und dem klinischen Bild konnte die Diagnose bestätigt werden.
*** Die absoluten Werte von Lipase und Amylase geben allerdings keinen Hinweis auf Schweregrad und
Prognose der Erkrankung.
Sonografie ( Basisdiagnostik): Schwellung (ödematösen Schwellung ) - freie Flüssigkeit im Abdomen –
Röntgenthorax: ist erfordlich (aufgrund des gehäuften Auftretens von Pleuraergüsse)
Komplikationen (Frühkomplikationen) • Nekrosenbildung • Hypovolämie und Schock
• respiratorische Insuffizienz • akutes Nierenversagen • Verbrauchskoagulopathie (DIC) > Blutung
• Pfortader- Milzvenenthrombose • Pleuraergüsse • Metabolische Azidoss
Spätkomplikationen • Abszesse • Pseudozystenbildung • Bakterielle Infektion
Differentialdiagnose alle potentiellen Ursachen für ein Akutes Abdomen ( Ulkusperforation, Cholezystitis,
Gallenkolik ) - Lungenembolie - Hinterwandinfarkt
Therapie: konservativ behandelt werden
Bei Nahrungskarenz erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution.
Zur Thromboseprophylaxe wurde Clexane gewichtsadaptiert verordnet.
Unter adäquater Schmerztherapie mit Pethidin konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
Medikation bei Entlassung: Omeprazol 40 mg (0-0-1) Metamizol 500 mg (Bei Bedarf)

17- Appendizitis/ Wurmfortsatzentzündung/ "Blinddarmentzündung"


- Unter einer Appendizitis versteht man die Entzündung der Appendix vermiformis (Wurmfortsatzes).
- Eine Appendizitis kann ausgelöst werden durch:
- Keime der bereits vorhandenen Darmflora, z.B. bei Verlegung des Darmlumens (Kotsteine,
unverdauliche Nahrungsmittelbestandteile, Verwachsungen, etc.)
- Erreger, die auf dem Blutweg einwandern
Symptome
- Nausea (Übelkeit) - Emesis (Erbrechen) - Durchfälle
- Die Schmerzen können zuerst periumbilikal bzw. im Epigastrium auftreten und sich im
Krankheitsverlauf in den rechten Unterbauch verlagern.
- hohes Fieber (insbesondere bei Kindern) > axillär-rektaler Temperaturunterschied > 1 Grad
- Druckschmerzen - Loslassschmerzen - Abwehrspannung ( eine unwillkürlische
Anspannung der Bauchmuskulatur, die bei der Palpation des Abdomens auftritt.)
- Leukozytose ( eine Erhöhung der Anzahl von weißen Blutkörperchen im Blut.)
Diagnose:
- Mcburney Zeichen : Loslassschmerzen im bereich zwischen dem außeren und mittleren Drittel der
verbindungslinie (imaginäre Linie) zwischen dem Bauchnabel und rechten vorderen Darmbeinstachel (Spina
iliaca anterior superior - Auskultation : Wenig Darmstimme wegen Darmlähmung (Ileus)
- Laborchemisch ergab sich erhohte CRP, BSG und Leukozytose.
- Sonographisch zeigte sich ein verdickter Appendix. In Kombination mit dem klinischen Bild wurde die
Diagnose bestätigt. (Verdickte Appendix > 6mm, nicht kompressibe (nicht zusammendrückbar)
Differentialdiagnosen (DD)
- Gastrointestinale DD • Cholezystitis • Darmperforation • Divertikulitis
• Enterokolitiden • Gastroenteritis • Meckel-Divertikulitis • Morbus Crohn
• Pankreatitis • Ulzera des Dünndarmes • Tumorerkrankungen
- Gynäkologische DD • Tubargravidität ( Eileiterschwangerschaft ) > β-HCG
• Endometriose ( Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle)
• Ovarialtorsion ( Eierstockstieldrehung ) • Ruptur einer Ovarialzyste
• Adnexitis: Entzündung von Eileiter (Salpingitis), Eierstock (Oophoritis)
- Andrologische DD: • Prostatitis • Hodentorsion (Hodenverdrehung )
- Urologische DD: • Urolithen ( Harnstein ) • Urethrozystitis • Pyelonephritis
Therapie:
- Daraufhin wurde die Therapie mit parenterale Volumensubstitation mit adequter Analgetika eingeleitet.
- Nach entsprechender Vorbereitung und Aufklärung wurde eine laparoskopische Appendektomie in
Allgemeinanästhesie durchgeführt.
Medikation bei Entlassung: Ibuprofen 800 mg (1-1-1) Omeprazol 40 mg (1-0-0)
- Keine Analgetikum solange die Diagnose nicht gesichert ist
- Laproskopische Operation (Appendektomie)
- Bei Perforation der Appendix oder Pertonitis sollten eine offene Operation durchgeführt wird.

18- tiefe Venenthrombose/ TVT ( Phlebothrombose )


- Unter dem Begriff TVT versteht man einen akuten kompletten oder inkompletten thrombotischen
Verschluss tiefer Venen, die möglicherweise zu einer Lungenembolie oder einer chronischen
veneninsuffizienz fuhrt.
- Sie tritt in über 90% der Fälle im Bereich der Becken- oder Beinvenen auf.
- Da links die A. iliaca die V. iliaca überkreuzt, ist das linke Bein doppelt so häufg betroffen
Ätiologie
- Wie bei allen Thrombosen ist auch bei der TVT die Kombination (Virchow Trias) entscheidend.
- Blutflussverlangsamung (Blutstauung- Stase): z.B. bei Rechtsherzinsuffizienz, Immobilisation
- Endothelveränderungen (Schäden an der Gefäßwand): durch entzündliche, traumatische, degenerative
- Blutgerinnungsstörung: z.B. Postoperativ, neoplastische und hämatologische Erkrankung
Als Risikofaktoren für TVT kommen folgenden Infrage:
- Varikosis ——> Blutstauung - Nikotinabusus
- Weiblesches Geschlecht und Schwangerschaft - Adiposität
- Lange Immobilität ( Lange Unbeweglichkeit ) - Hormonersatztherapie
- Kontrazeptive Pillen ——> Blutgerinnungsstörung
- Operationen wie Totalendoprothese Hüft-TEP
Symptome
- Kleine Phlebothrombosen können asymptomatisch verlaufen.
- Das Leitsymptom: akute aufgetretene Schwellung einer Extremität
- dumpfe ziehende Schmerzen in Füße, Wade & Kniekehle - Linderung bei Hochlagerung
- Zyanose: Verfärbung der Haut - überwärmung des betroffenen Beins
Zeichen
- Tastbarer Peripherer Puls (A.femoralis, A.poplitea, A.tibialis anterior, A.dorsalis pedis)
- Payr-Zeichen: Der Schmerz bei Druck auf die Fußsohle
dient dem klinischen Nachweis einer Beinvenenthrombose. Der Untersucher drückt mit den Fingern die
Fußsohle ein. Eine bestehende Druckschmerzhaftigkeit weist auf das vorliegen einer Venenthrombose ein. Ein
Positives Payer-Zeichen ist ein unsicheres Zeichen für eine Beinvenenthrombose.
- Meyer-Zeichen: Der Wadenkompressionsschmerz
dient dem klinischen Nachweis einer Beinvenenthrombose. Der Untersucher drückt mit den Fingern die Wade
ein. Eine bestehende Druckschmerzhaftigkeit auf der medialen Seite des Unterschenkels weist auf das
Vorliegen einer Venenthrombose ein.
- Homans- Zeichen: (Der Wadenschmerz bei dorsal Flexion in Sprunggelenk)
dient dem klinischen Nachweis einer Beinvenenthrombose oder Phelebitis. Die Untersuchung erfolgt am
liegenden Patienten. Ein Positives Homans-Zeichen ist ein unsicheres Zeichen für eine Beinvenenthrombose.
Es hat eine hohe Spezifität , aber nur eine geringe Sensitivität.
Diagnostik
- Laborchemisch ergab sich erhöhte D-Dimere.Mithilfe der Farbduplexsonographie wurde die Diagnose
bestätigt. ( Die Kompressionssonografie der linken Wade zeigte eingeschränkte Komprimierbarkeit der Vene im
Querschnitt, und somit wurde die Diagnose TVT bestätigt.
- Angio-CT oder -MRT
- Phlebographie ist der Gold Standard für den Nachweis.
D.Dx.
- pAVK : kalte Haut, keine Schwellung, Belastungsabhängig, Puls nicht tastbar
- akuter arterieller Verschluss - Variköses - CVI (chronisch-venöse Insuffizienz)
- Phlegmone: (diffuse eitrige Entzündung zwischen Bindegewebe durch Bakterien)
- Muskelriss und Muskelzerrung - Lymphödem
- (gerissene) Baker-Zyste (eine Zyste im Bereich der Kniekehle)
- Erysipel: ist eine Hautinfektion, die zumeist durch Streptococcus Pyogenes verursacht wird. CRP- BSG
Therapie
- Daraufhin wurde die Antikoagulationstherapie mit Clexane gewichtadaptiert s.c. eingeleitet.Am nächsten Tag
erfolgte eine überlappende Gabe von Marcumar p.o.
Medikation bei Entlassung: Marcumar 5 mg (0-0-1)
Akute Phase: - Vollhepariniserung als Standardtherapie
- Fibrinolyse
- Thrombektomie: Operative Behandlung mittels Fogarty Katheter, damit wir die Thrombose
entfernen wenn es keine Besserung bei konservativer Therapie gibt wenn Die Thrombose in Oberschenkel
oder Becken besteht.

19- periphere arterielle Verschlusskrankheit/ pAVK


- Unter dem Begriff pAVK versteht man eine chronische Einengung des Lumens peripherer Arterien.
Am häufigsten sind die Beinarterien betroffen.
Ätiologie:
Die pAVK entsteht zu über 90% auf dem Boden einer Arteriosklerose.
Andere Ursache der pAVK sind Raynaud Syndrom und Vaskulitis.
- Als Risikofaktoren für pAVK kommen folgenden Infrage:
- DM - Arterielle Hypertonie - Hyperlipidämie - Nikotinabusus
Symptome
- Das Leitsymptom der pAVK ist Claudicatio intermittens (Schaufensterkrankheit)
- Belastungsabhängige Schmerzen, durch die Ischämie der Wadenmuskulatur (brennende Schmerzen)
- Der Betroffene zwingt zum Anhalten nach einer kurzen Gehstrecke.
- Verschlechtert sich bei Hochlagerung
- trophische Störungen: (z.B. Hautschuppung, Haarausfall am Schienbein, Nageldystrophie) Die pAVK
der Beingefäße wird anhand der Symptomatik nach Fontaine eingeteilt in:
- Stadium 1 : obwohl der Patient beschwerdefrei ist, tropische Störungen vorliegen.
- Stadium 2 : a. schmerzfreie Gehstrecke > 200 m b. schmerzfreie Gehstrecke < 200 m
- Stadium 3 : In Stadium 3 treten meist nächtliche Ruheschmerzen auf. Die Ruhe Schmerzen werden
durch eine Tieflagerung der Beine gelindert.
- Stadium 4 : treten Nekrosen bzw. Gangrän (z.B. der Zehen) auf. Die pAVK der Armen ist bzw. Subclavia
(Arm Claudicatio)
- Stadium 1 : Beschwerdefrei - Stadium 2 : Belastungsabhängig
- Stadium 3 : Ruhe Schmerzen - Stadium 4 : Ulkus, Nekrosen, Gangrän
Zeichen
- Die kardiopulmonalen und abdominalen Untersuchungsbefunde waren unauffällig.
- Untere Extremitäten: A. femoralis: bds. gut tastbar A. poplitea: li. schwach, re. nicht tastbar
Puls der A. tibialis posterior und A. dorsalis pedis bds. nicht tastbar
beide Füße: kalt und blass, verminderte Behaarung an Unterschenkeln
- Bei der pAVK kommen die folgende Zeichen im Betracht:
- Pulslosigkeit
- Ratschow-Lagerungsprobe:
- Das ist eine klinische Untersuchung zu diagnostischer Abklärung einer pAVK der Beine
- Der Patient wird auf dem Rücken gelegt und aufgefordert, die Beine in Vertikale zu heben
für zwei Minuten mit Bewegung des Sprunggelenks.
- Danach wird der Patient zum Aufsitzen aufgefordert. Der Untersucher erhebt die Befunde.
- Bei gesunden Patienten kommt es nicht zu Schmerzen.
- Faustschlüssprobe:
- Das ist eine klinische Untersuchung zu diagnostischer Abklärung der Unterarme.
- Der Patient wird gebetet, die Hände bei erhobenen Armen zwei Minuten lang zu Faust zu
schließen, und wieder zu öffnen.
- Bei Gesunden kommt es nicht zu reaktiver Hautblässe (pAVK) oder Schwindel und
Sehstörung ( Subclavian-Steal-Syndrom )
- Allentest:
- Das ist ein klinischer Funktiontest, mit dem die Durchblutung der Hand über die Arteria
radialis und Arteria ulnaris überprüft werden kann.
- Der Patient wird aufgefordert, die Hand fest zu schließen und geschlossen zu halten.
- Der Untersucher druckt am Handgelenk des Patienten die Arteria radialis und die Arteria
Ulnaris mit festem Druck ab.
- Danach wird der Patient gebetet, die Hand zu öffnen.
- Der Untersucher prüft, ob die Hand wieder normal durchgeblutet wird.
- Prüfung von Sensibilität und Hauttemperature
Diagnostik
- Die Dopplerdruckmessung ergab erniedrigten Knöchel-Arm-Index, der bei 0.5 lag. 1.(an beiden Füßen und
Armen in Ruhe und bei Belastung)
- Mithilfe der farbkodierten Duplexsonografie konnte die Diagnose bestätigt werden.
Angio-CT oder -MRT (bei nicht ein deutlichen Befunden der Farbduplexsonografie)
Therapie
- Zur Revaskularisation wurde eine PTA durchgeführt, und dabei wurde ein Stent implantiert.
- Daraufhin wurde die duale Therapie mit ASS und Clopidogrel eingleitet.
- Der gesamte Therapieverlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
Medikation bei Entlassung: ASS 100 mg (0-0-1)Clopidogrel 75 mg (0-0-1)
20- Koronare Herzkrankheit/ KHK
Mangeldurchblutung des Herzens
Es gibt ein Missverhältnis zwischen Sauerstoff-Angebot und -Bedarf, das sich als Angina Pectoris
(AP) oder Myokardinfarkt (MI) äußert.
Ätiologie: • Arteriosklerose • selten Spasmus
Risikofaktoren: - Hypertonie - Hyperlipidämie - DM
- Familienanamnese - Nikotinabusus - Alter
Klinik
- Bestehende drückende, retrosternale Brustschmerzen mit Ausstrahlung in linken Schulter, linken Arm,
linken Unterkiefer, Epigastrium, Hals, Rücken - Unruhegefühl
- Dyspnoe - Kaltenschweiß
- Stabile AP: - Durch Belastung - dauert <10 Min - Antianginöse Medikamente wie Nitrat.
- belastungsabhängige Thoraxschmerzeg (z. B. bei einer Wanderung), die mehrmal aufgetreten
haben und spontan werden dann die Schmerzen nach der Belastung nachgelassen. Instabile AP (akutes
Koronarsyndrom): - Erstmalig oder in Ruhe auftritt - dauert >20 Min
- Anspricht nicht nach Eingabe von Antianginös.
Diagnostische Maßnahme
- Körperliche Untersuchung: - BeinÖdem - Murmeln
- EKG: Ruhe-EKG
- Das Belastungs-EKG (Fahrrad- oder Laufbandergometrie) ist der erste Schritt in der KHK-
Stufendiagnostik Bei stabiler AP
- Laborchemisch konnte ein akuter Myokardinfarkt durch zweimalig negatives Troponin ausgeschlossen
werden. Das Ruhe-EKG war unauffällig.
- Im Belastungs-EKG ließen sich ischämische Zeichen im Sinne von ST-Streckenveränderungen
nachweisen. Deshalb war eine Koronarangiographie indiziert.
- Laboruntersuchung:
- D-Dimere: Ausschluss von Lungenembolie
- Serumkonzentration der Herzenzyme:
- Gesamt-CK und CK-MB: spezifisch wenn > 6% der Gesamt-CK-Konzentration
- Troponin I: spezifisch und falsch positiv bei Niereninsuffizienz
- Myoglobin: nicht spezifisch aber sensitiv - LDH: nicht spezifisch
- Röntgen-Thorax: Ausschluss von Aortendissektion
- Herzkatheter: (PTCA) Goldstandard der Diagnostik Bei akutem MI zur Rekanalisation-Möglichkeit mit
Stenteinlage.
D.D.x: - Perikarditis : atemabhängige Brustschmerzen/ erhöhte CRP
- Spontan Pneumothorax: plötzlich auftretende stechende atemabhängige Brustschmerzen. (Röntgen-Thorax)
- Lungenembolie: Tachypnoe und Dyspnoe. (D-Dimer, CT-Angiographie)
- Aortendissektion: weites Mittelfell (Mediastinum) in Röntgen-Thorax
- Ulkuskrankheit und Gastritis: Vorgeschichte und EKG (normal)
- Tietze-Syndrom: Schwellung des Rippenknorpels in Brustbein.
Therapie
- Koronarangiographisch zeigte sich eine hochgradige LAD-Stenose, welche mit einer Stentimplantation
behandelt wurde.
- Die Punktionsstelle zeigte sich unauffällig mit regelrechter pDMS.
Medikation bei Entlassung: - ASS 100 mg (1-0-0) - Clopidogrel 75 mg (1-0-0)
- Bisoprolol 2.5 mg (1-0-0)
- InBezug auf die Thrombozytenaggregationshemmung empfehlen wir eine duale Therapie mit ASS und
Clopidogrel für mindestens 12 Monate, anschließend ASS lebenslang.
- Über die Wichtigkeit der Lebensstiländerung (u.a. Gewichtsreduktion, Stressreduktion, gesunde
Ernährungsgewohnheiten und Nikotin- und Alkoholkarenz) wurde der Patient ausführlich aufgeklart.
21- Meningitis
- bezeichnet man eine Entzündung der Hirnhaut und/oder Rückenhaut. (akut und eine chronisch)
- 70% der Fällen treten bei Kindern unter 5 Jahren auf.
- Akute Meningitis:
- Bakterielle ( eitrige ) Meningitis: Meningokoken, Pneumokoken, Haemophilus influenzae
- Abakterielle ( nicht-eitrige ) Meningitis: Viren oder Pilzen oder durch Strahlenschäden
- Chronische Meningitis: Infektionen ( TB, HSV, EBV, HIV ) - Systemerkrankungen ( Sarkoidose )
Klinik
- Symptome
• Fieber • Kopfschmerzen • Bewusstseinstörungen
• Nackensteifigkeit • Photophobie (Lichtscheu) • Übelkeit, Erbrechen
• Rückenschmerzen • Krämpfe • Stauungspapille
• Hautveränderungen ( Petechien )
- Zeichen
Kopf und Hals: Nackensteife
1- Das Kernig-Zeichen: • Der Patient liegt flach auf dem Rücken • Das Bein wird beim gesteckten Knie im
Hüftgelenk gebeugt. • Der Patint beugt das Knie ( Kernig = positiv )
2- Das Lasègue Zeichen: • Der Patient liegt flach auf dem Rücken • Das Bein wird beim gesteckten Knie im
Hüftgelenk gebeugt. • Der Beugeschmerz tritt bei 45° auf ( Lasègue = positiv )
3- Das Brudzinski-Zeichen: • Der Patient liegt flach auf dem Rücken • Der Untersucher beugt den Kopf
kräftig im Nacken • Der Patint zieht das Knie an ( Brudzinski = positiv )
Diagnostik und Therapie:
Laborchemisch zeigten sich eine Leukozytose sowie erhöhte CRP- und BSG- Werte.
Nach einer CCT (Zum Ausschluss ……….. ) wurde eine Lumbalpunktion durchgeführt.
Da das klinische Bild auf eine akute Meningitis hindeutete, wurde die Therapie mit Dexamethason, Ceftriaxon
und Ampicillin i.v. eingeleitet.
Die Liquordiagnostik und Blutkultur bestätigten die Verdachtsdiagnose.
Zudem erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit adäquaten Antipyretika und Analgetika.
Rifampicin wurde für die Haushaltsmitglieder des Patienten als Chemoprophylaxe verordnet.
Der Fall wurde nach dem Infektionsschutzgesetz an das Gesundheitsamt angemeldet.

22- Schlaganfall / Apoplex/ apolektischer Insult/ Zerebrovaskulärer Insult:


• Als Schlaganfall bezeichnet man die schlagartige auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn, die zu
einem Absterben von Gehirngewebe führt.
• Nach Herzerkrankungen und Krebsleiden ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache
Ätiologie
1- Hirninfarkt (ischämischer Infarkt): ca. 80-85% der Fälle à Gefäßverschlüssen.
2- Hirnblutung ( intrazerebrale Blutung, hämorrhagischer Infarkt ): ca. 10-15%
Klinik:
Die klinische Symptomatik ist stark abhängig von der Lokalisation und Ausprägung (Größe) des
Gefäßverschlusses ( Hirninfarkt ).
- Hemiparese (halbseitige Lähmung): Plötzlich auftretende Schwäche oder Lähmung nur auf einer
Körperseite - eines Armes, eines Beines oder einer Gesichtshälfte (Facialisparese)
- motorische Aphasie: Sprachstörungen - sensorische Aphasie: eingeschränktes Sprachverständnis
- Sehstörungen: vorübergehender Visusverlust ( nur auf einem Auge), Doppelbilder, verschwommenes Sehen
- Gleichgewichtsverlust, Schwindel, Gangunsicherheit - Bewusstseinstörungen
- Verwirrtheit und Desorientiertheit - Übelkeit (mit oder ohne Erbrechen)
- schlagartig auftretender starker Kopfschmerz - Amnesie - Taubheitsgefühl
- Schluckstörung ( Dysphagie ) - Pseudohypersalivation (Speichelfluss aus dem Mundwinkel)
Diagnostik:
- Neurologische Untersuchung: Hemiparese re., Fazialparese re., Sprechstörungen (Dysarthrie),
Hyporeflexie re., positiver Babinski-Reflex re.
- Die körperliche Untersuchung zeigte fokal-neurologische Defizite. Mittels der CT des Schädels konnte eine
Hirnblutung ausgeschlossen werden, wohingegen die Infarktfrühzeichen nachgewiesen wurden.
Therapie:
Auf der Stroke-Unit wurde die Basistherapie bzw. die Stabilisierung der Vitalfunktionen durchgeführt.
Da der Patient innerhalb des Thrombolysezeitfensters war, erfolgte eine Thrombolysetherapie mit rt-PA, die sich regelrecht
und komplikationslos gestaltete.
Zudem erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit adäquater Analgesie sowie ASS.
Medikation bei Entlassung: ASS 100 mg (1-0-0)

23- TIA Transitorische ischämische Attacke /Streifung


- Als Transitorische ischämische Attacke bezeichnet man eine vorubergehende Durchblutungsstörung des
Gehirns, die nicht länger als 24 Stunden dauert, und bei typischen Episoden weniger als 1 Stunde
Ätiologie:
• eine TIA entsteht durch regionalen Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen.
• Ursache: a) Mikrozirkulationsstörungen durch Mikroembolien b) Gefäßspasmen.
Klinik:
- plötzlich auftretende Sehstörungen, Hörstörungen, Sprachstörungen (Aphasie),
- Gleichgewichtsstörungen (Vertigo) - Gehstörung: Koordinationsstörung (Ataxie)
- Bewusstseinsstörungen - Hemiplegie oder Hemiparese (Schwäche von halber Extremität)
- Taubheitsgefühl (Gefühlsstörung) - Kopfschmerzen
- Erbrechen oder Übelkeit - Verwirrtheit ( Konfusion )
Diagnostik:
• Aufgrund der kurzen Symptomperiode ist es schwer, eine akute TIA zu diagnostizieren.
• Der Schwerpunkt liegt auf der Anamnese und der körperliche Untersuchung.
• MRT mit Diffusionsgewichtung: ( Die Beste Wahl) Um TIA zu bestätigen und Schlaganfall
auszuschließen. • Lumbalpunktion: um Meningitis auszuschließen.

24- Arthritis Urica (Gicht) (Akuter Gichtanfall)


• Die Gicht ist eine Krankheit, die die durch Einlagerung von kristallisierten Salzen der Harnsäure
(Urat) in den Gelenken ausgelöst wird.
Ätiologie:
Primäre oder sekundäre Hyperurikämie (vermehrte Harnsäuresynthese oder verminderte Harnsäureausscheidung)
• Purinreiche Ernährung • Alkoholkonsum
• Medikamente (Thiazid-diuretika) • Hämolytische Anämie
Klinik:
• starke Gelenksschmerzen (meistens das Großzehengelenk)
• Entzündungszeichnen: Rötung (Rubor), Schwellung (Tumor), Schmerz (Dolor), Überwärmung (Calor)
• eingeschränkte Funktion (Functio laesa) • ausgeprägte Druckdolenz
Differentialdiagnosen
1. septiche Arhtritis 2. Trauma 3. reumatische Arhtritis 4. Psoriasisarthritis
Diagnostik:
Extremitäten: periphere Pulse allseits tastbar
Rechtes Großzehegelenk: stark gerötet, geschwollen und überwärmt, Podagra
Laborchemisch ließen sich eine Leukozytose, erhöhte BSG, CRP sowie Hyperurikämie nachweisen.
In Kombination zwischen der Anamnese und dem klinischen Bild wurde die Diagnose festgestellt.
• Röntgen: Röntgen des Fußes, des Kniegelenks. Wir bemerken Harnsäure (Urat) Kristalle.
Therapie
Daraufhin wurde die Therapie mit Diclofenac und Prednisolon i.v. eingeleitet. Zum Magenschutz wurde
Omeprazol zusätzlich verordnet. ---à Colchicin
Da die Thiazide die Harnsäureausscheidung verringern, wurde HCT abgesetzt und durch Bisoprolol ersetzt.
Medikation bei Entlassung: Ramipril 2,5 mg (1-0-0) Bisoprolol 2.5 mg (1-0-0)
Allopurinol 100 mg (1-0-0): P.S. Allopurinol soll erst nach 2 Wochen begonnen werden.
25- Diabetes mellitus/ Zuckerkrankheit
- Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die auf Insulinresistenz oder Insulinmangel
beruht und durch einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist.
- Das Vorstadium eines Diabetes mellitus bezeichnet man als Prädiabetes.
- Typ-1-Diabetes: primär insulinabhängiger Diabetes mellitus (10%)
- infolge einer Zerstörung der insulinproduzierenden Beta-Zellen in Langerhans-Inseln des Pankreas
- meistens Neuerkrankungen bei Kindern zwischen 11 und 13 Jahren. Deshalb wurde der Typ 1
Diabetes früher auch als jugendlicher oder juveniler Diabetes bezeichnet.
- Therapie: • Konventionelle Insulintherapie (CT) • Intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT)
• Kontinuierliche subkutane Insulin-Infusion (CSII, Insulinpumpe)
- Typ-2-Diabetes: nicht-primär insulinabhängiger Diabetes mellitus (90%)
- meist nach dem 40. Lebensjahr erstmals bemerkbar wird und wurde deshalb früher auch als
Altersdiabetes oder Alterszucker bezeichnet.
Klinik:
Symptome: • Der Diabetes mellitus kann lange Zeit symptomfrei verlaufen.
- Müdigkeit, Antriebsarmut(Antriebslosigkeit), Kraftlosigkeit - zunehmendes Appetit
- Gewichtsverlust - Juckreiz ( Pruritus) - Durst, Polydipsie (Trinkzwang)
- Polyurie ( Urinmenge mehr als 1500 ml/m2 Körperoberfläsche täglich) und Nykturie
- Sehstörungen - Dermatitis - Wundheilungsstörungen
- Herabgesetzter Immunstatus - Harnwegsinfekte
- diabetische Neuropathie, insbesondere Polyneuropathie
Diagnostik:
Laborchemisch zeigten sich erhöhte Nüchternplasmaglukose, erhöhte HbA1c sowie Hypercholesterinämie und
Hypertriglyceridämie.
- Glucosurie ( Urinzucker )
Therapie:
Daraufhin wurde die Therapie mit Metformin und Simvastatin eingeleitet.
Um eventuelle Komplikationen zu entdecken, wurden einige Konsile durchgeführt, die normale Befunde bei dem
EKG und der Echokardiografie sowie keine diabetische Nephropathie oder Retinopathie zeigten.
Medikation bei Entlassung: Metformin 500 mg (0-0-1) Simvastatin 40 mg (0-0-1)

26- Klvikulafraktur
- indirekte Gewalt ( Sturz auf den ausgestreckten Arm ) direkte Gewalt ( Schlag, Stuß )
Geburtsverletzung
Klinik
• Weichteilschwellung • Krepitation** • Fehlstellung des Schlüsselbein
• Dislokation des medialen Fragments nach cranial ( Zug des M.sternocleidomastoideus)
** Als Krepitation wird das hör- und fühlbare Knistergeräusch bei Reibung von Fragmenten eines
gebrochenen Knochens bezeichnet. Die Krepitation gilt als sicheres klinisches Frakturzeichen.
Diagnostik:
- Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht // Membrana Tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung
Wirbelsäule und Nierenlager: nicht Klopfschmerzhaft
Schulter: re: Schwellung, Ruheschmerz, Druckschmerz in der Klavikula, li: unauffällig
Die Beweglichkeit des Akromioklavikulargelenks konnte schmerzbedingt nicht geprüft werden.
Die periphere Durchblutung, Motorik und Sensibilität waren regelrecht und seitengleich.
A. radiales war tastbar.
Röntgenologisch zeigte sich eine Klavikulafraktur in Schaftmitte re., wohingegen Rippenfrakturen, Lungen- und
Pleuraverletzungen ausgeschlossen werden konnten.
Therapie:
- Nach der anatomiegerechten Reposition unter Lokalanästhesie wurde ein Rucksackverband angelegt.
Unter adäquater Analgesie konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
- Im Verlauf kam es zur Besserung, deshalb konnte der Patient entlassen werden.
- Medikation bei Entlassung: Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1)
- Über die Indikationen der operativen Therapie der Klavikulafraktur wurde der Patient ausführlich aufgeklärt.
- Operative Therapie: • offene Frakturen • Begleitverletzunge
• Beteiligung des AC-Gelenkes (Akroioklavikulargelenkes)

27- Schultergelenksluxation
• Verrenkung des Glenohumeralgelenks - Vordere 80% ,Untere 15% , Hintere 5%
Klinik
• wie Klavikulafraktur
Diagnose und Therapie:
- körperliche Untersuchung wie Klavikulafraktur
Röntgenologisch zeigte sich eine vordere Schultergelenksluxation li. Die Schädigung der periartikulären
Weichteile konnte durch MRT ausgeschlossen werden.
Da der Patient jung und Sportler ist, war eine operative Therapie indiziert, um eine Reluxation zu vermeiden.
Daraufhin wurde eine arthroskopische Reposition des Schultergelenks am 02.09. durchgeführt.
Unter adäquater Analgesie konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
Im Verlauf kam es zur Besserung, deshalb konnte der Patient entlassen
werden.
Medikation bei Entlassung: Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1)

28- Humerusfraktur
• Humeruskopffraktur ( Epiphyse ) • subcapitale Humerusfraktur ( Metaphyse )
• Humerusschaftfraktur ( Diaphyse ) • supracondyläre Humerusfraktur ( Metaphyse )
• diacondyläre Humerusfraktur ( Epiphyse )
- operative Therapie der prox. Humerusfraktur • intramedulläre Nagelung • Platte

29- Colles-Fraktur
Distale Radiusfraktur (Extensionsfraktur)
• Colles A: Extraartikuläre Fraktur • Colles B: Partielle Gelenkfraktur
• Colles C: Vollständige Gelenkfraktur
- Stürzt auf die ausgestreckte Hand
Diagnostik und Therapie:
- Röntgenlogisch ließ sich eine Colles-Fraktur nachweisen.
- Daraufhin war eine operative Therapie indiziert.
- Nach der anatomiegerechten Reposition und Stabilisierung mittels Schrauben- und Plattenosteosynthese
wurde das Handgelenk im Unterarmgips ruhiggestellt.
- Unter adäquater Analgesie konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
- Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
- Medikation bei Entlassung: Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1)

30- Migräne/ Hemikrania


• Die Migräne ist eine in Episoden; anfallsartige auftretende Form der chronischen Kopfschmerzen.
• Frauen sind etwa dreifach häufiger betroffen als Männer. (verbessert nach der Menopause)
Triggerfaktoren:
- Klimaeinflüsse: Kälte, Wetterwechsel - Stress
- Lebensmittel: Alkohol, Nikotin, Zitrusfrüchte, Milchprodukte, Schokolade
- Veränderung des Schlaf-Wach-Rythmus
- Menstraution und Hormoneinnahme (Kontrazeptiva)
Symptome
• Die Attacken dauert zwischen 4 Stunden und drei Tagen. (selten mehr als 3 Tage)
Die Phasen: 1- Prodromalstadium (als Warnzeichen): deprissive Verstimmung oder Übererregbarkeit
2- Aura: (5-60 Minuten) Sehnervbeteiligug: Skotom (n)(Gesichtsfeldausfall), Lichtblitze
(Photopsie)
Paresen, Sensibiltätstörungen (Parästhesien), Vertigo (Schwindel), Aphasie.
3- Cephalgie (Kopfschmerzen): circa 60% einseitig (frontal, retroorbital) - Dauer: 4-72
Stunden. (länger liegt ein Status migraenosus vor) - Charakter: pulsierend, stechend, klopfend
- Verstärkung durch körperliche Tätigkeiten.
Begleitphänomene: - Kein Fieber - Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
- Phonophobie = Geräuschempfindlichkeit, Lärmempfindlichkeit
- Vertigo (Schwindelgefühl) - Übelkeit – Erbrechen - Schlafstörung wegen Schmerzen
Diagnostik
- Die neurologische Untersuchung war unauffällig.
• Da die Befunde der cMRT sich normal gestalteten und die Migränekriterien erfüllt waren, wurde die
Diagnose bestätigt.
** MRT und CT des Schädels: Um die Gehirntumor und Schlaganfall auszuschließen.
** EEG: Um die elektrischen Gehirnaktionen beurteilen zu können.
D.Dx: - Sinusitis - Meningitis - Apoplex ( Schlaganfall) - Subarachnoidalblutung
- Gehirntumor - Glaukom
Therapie:
Daraufhin wurde die Therapie mit Metoclopramid, Paracetamol und Sumatriptan eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: Paracetamol 1000 mg (bei Bedarf) Sumatriptan Spray (bei Bedarf)
Metoclopramid (MCP )10 mg (bei Bedarf)

31- Epilepsie/ Krampleiden


- Unter dem Begriff „ Epilepsie“ versteht man eine wiederkehrende vorübergehende plötzlich
auftretende Störung des zentralen Nervensystems. (meist nicht länger als 2 Minuten)
- Als Epilepsie bezeichnet man eine Erkrankung mit mindestens einem spontan Anfall, der nicht durch eine
bestimmte Ursache (z.B. Gehirnentzündung , Schlaganfall oder Kopfverletzung ) oder einen Auslöser (
z.B. Alkohol oder Schlafmangel ) verursacht wird.
1. Fokale Epilepsie (ohne Bewusstseinsstörung)
2. Generalisierte Epilepsie ( mit Bewusstseinsstörung )
Grand-Mal Anfall: (3 Phasen )
- Tonische Phase: ( Initialschrei, Zyanose und Inkontinenz )
- Klonische: ( zusätzlich schäumenden Speichel, flittern die Augenlieder )
- Postkonvulsive (Erschlaffung der Extremitäten & des Rumpfes, fehlende Ansprechbarkeit des Gehirns.
Petit-Mal ( Absence Anfälle ): Kurz Bewusstsein Pausen (Nicht länger als 30 Sekunden)
Status Epilepticus
• Wenn die Anfälle kurz hintereinander als Serie erfolgen
• Der Betroffene könnte sich nicht dazwischen wieder vollständig erholen.
• Das kann irreversible Schädigungen des Gehirns verursachen.

32- Krampanfall
- Als Krampfanfall werden im Allgemeinen unwillkürlich ausgelöste Ereignisse bezeichnet, die mit
krampfartigen oder zuckenden Bewegungen einhergehen.
Klinik:
- Zungenbiss - Urin- und Stuhlabgang - Synkope - Sehstörungen -Schaum vor Mund
- Myalgie im ganzen Körper - leichte Somnolenz
Diagnostik:
- Neurologische Untersuchung: unauffällig bis auf generalisierte Adynamie mit Myalgie (keine
Vigilanzstörungen, keine Sehstörungen, keine Sprachstörungen, keine Gangstörungen, Hirnnerven und
Reflexe: unauffällig, kein Meningismus nachwiesbar)
- Laborchemisch zeigten sich keine Auffälligkeiten und konnten metabolische Störungen ausgeschlossen
werden.
- Das Ruhe-EKG war o.p.B.
- Die Befunde der cMRT gestalteten sich normal. Das EEG war auch unauffällig.
- Die Wunde der Zunge wurde versorgt.
- Nach dreitägigen stationären Überwachung konnte der Patient entlassen werden.
- Über die Wichtigkeit der Selbstüberwachung und Rezidivprophylaxe (u.a. gesunde Ernährung,
ausreichender Schlaf, Stressreduktion und Alkoholkarenz) wurde der Patient ausführlich aufgeklärt.
- Der Patient darf ein Auto fahren nur nach 6 Monaten Anfallsfreiheit.

33- Bandscheibenvorfall/ Diskusprolaps / Diskusruptur


Ätiologie
• Falsches Heben oder Tragen • Schlechte Sitzhaltung • Untrainierte Rückenmuskulatur
• Übergewicht • Wirbelsäulenveränderung • Familiäre Vorbelastung
Klinik
• Die meisten Bandscheibenvorfälle sind symptomlos und bedürfen keiner speziellen Behandlung.
Symptome
• Lumbalgie (Rückenschmerzen) • Parese (Lähmung) à eingeschränkte Bewegung
• Taubheitsgefühl, Parästhesien, Kribbeln
- HWS (Halswirbelsäule)
- Nackensteifigkeit - Schwäche des Armes - Eingeschränkte Bewegung des Arms
- Schmerzen zwischen Schulterblättern - Parästhesien(Kribbeln) - Taubheitsgefühl
- LWS (Lendenwirbelsäule): Lumbalgie und Ischialgie
- Schwäche des Beins - Eingeschränkte Bewegung des Beins - Hexenschuss(Lumbago)
- Parästhesien(Kribbeln) - Taubheitsgefühl
Diagnose
Die kardiopulmonalen und abdominalen Untersuchungsbefunde waren unauffällig
Wirbelsäule: klopf- und druckschmerzhaft. Die neurologische Untersuchung zeigte Hyporeflexie und
Sensibilitätsstörungen im rechten Bein.
Gefäßstatus: periphere Pulse allseits tastbar
- Lasègue-Zeichen - Kering Zeichen - Bragrad Zeichen: - Neri-Test:
Mithilfe eines Röntgenbilds sowie einer MRT ließ sich die Diagnose bestätigen.
Aufgrund der eingeschränkten Lebensqualität und des Versagens der medikamentösen Therapie war eine
operative Therapie indiziert.
Therapie:
Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurde eine mikrochirurgische offene Nukleotomie am ……..
durchgeführt.
Zur Thromboseprophylaxe wurde Clexane gewichtsadaptiert verordnet. Der postoperative Verlauf gestaltete sich
regelrecht und komplikationslos.
Medikation bei Entlassung: Clexane (0-0-1) Metamizol 500 mg (1-1-1)

34- Pneumonie/Lungenentzündung
⁃ Unter dem Begriff Pneumonie versteht man eine akut oder chronisch verlaufende Entzündung des
Lungengewebes.
⁃ Ursache einer Pneumonie können Bakterien, Vieren, Pilze, Aspiration von Magensaft, Parasiten, Gifte und
andere Faktoren sein.
Einteilung
- Nach klinischem Verlauf und pathologischen Gesichtspunkten:
typische Pneumonie (alveoläre Pneumonie)(segmentale): betrifft die Lungenbläschen (Alveolen).
atypische Pneumonie(interstitielle Pneumonie): betrifft das Interstitium*
** die schmale Bindegewebsschicht zwischen den Alveolen und den Blutgefäßen
- Nach Ätiologie
Ambulant erworbene Pneumonie
Nosokomial erworbene Pneumonie (Krankenhausinfektion)
Nach Begleitumständen
Primäre Pneumonie: tritt bei vorher Gesunden auf.
Sekundäre Pneumonie: Gefährdet sind besonders Patienten mit Erkrankungen, die das Immunsystem
schwächen darunter z.B. Diabetes Mellitus, HIV-Infektion, Herzinsuffizienz, COPD, Krebs, Alkoholismus
Ätiologie
Häufige Erreger einer ambulant alveolärer Pneumonie sind: Streptococcus Pneumonie, Hämophilus
Influenza, Streptococcus Pyogenes.
Häufige Erreger einer ambulant interstitieller Pneumonie sind: Mycoplasma Pneumonie, Influenzavirus,
Parainfluenzavirus und RSV (Respiratory Syncytial Virus).
Häufige Erreger einer Nosokomial alveolärer Pneumonie sind: Escherchia Coli, Staphycolocuccus aureus.
Häufige Erreger einer Nosokomial interstittieller Pneumonie sind: CMV und andere Viren.
Klinik:
- Fieber + Schüttelfrost - Husten (produktiver oder trockener)
- bei alveolärer Pneumonie in der Regel produktiv: Gelber oder grüner Auswurf
- bei interstitieller Pneumonie trockener. - Dyspnoe mit Tachypnoe
- Zyanose (bei der schweren Pneumonie) - Thorakalschmerzen beim tief Atmen. (Atemabhängig)
Zeichen: - feuchte Rasselgeräusche - Kopfschalldämpfung
- verstärkte Bronchophonie und stimmfremitus
Diagnostik
Laboruntersuchung: Blutbild, CRP; BSG; und Blutgasanalyse bei Verdacht auf respiratorische Insuffizienz.
Kreatinin, Harnstoff, Elektrolyte, Glukose, Got, Gpt, PT; PTT: zur Kontrolle der Funktions wichtiger Organ.
Röntgenthorax in 2 Ebenen: zeigt die Infiltrationen (scharf begrenzt bei lobärer Pneumonie)
eventuell den begleitenden Pleuraergus. Außerdem dient dem Ausschluss eines Pneumothorax.
Erregerdiagnostik: Blutkultur, mikroskopische und kulturelle Sputumdiagnostik
EKG: zum Ausschluss einer Myokardinfarkt
D.Dx: - Akute Bronchitis - Lungentuberkulose - Lungenembolie (Infarktpneumonie)
- Bronchialkarzinom - Spontan Pneumothorax - Myokardinfarkt
- Pleuraerguss - Akute Exazerbation einer COPD

alveoläre (bakterielle) Pneumonie interstitielle (virale) Pneumonie


- Akuter Beginn - Subakuter Beginn
- vorher gesund - grippaler Infekt als Vorerkrankung
- Fieber > 38,5°C, Schüttelfrost - Fieber < 38,5°C, langsam steigend
- Leukozytose mit Linksverschiebung - Lymphozytose
- CRP und ESR erhöht - CRP und ESR norm
- produktiver Husten - trockener Husten
- lobuläre und/oder lobäre Infiltrate im - interstitielle und/oder lobuläre
- Infiltrate, Röntgen-Thorax bevorzugt basal - flächige milchglasartige Verschattung
- Pleuritis häufig - Pleuritis selten
- Rasselgeräusche, bei lobärem Befall - Rasselgeräusche sehr diskret bzw. zusätzlich
- Klopfschalldämpfung - auskultatorisch unauffällig
- schweres Krankheitsgefühl, Tachypnoe - weniger starkes Krankheitsgefühl Tachykardie
Therapie
Stationäre Aufnahme (Der CURB-65-Index)
Es werden folgende Kriterien angewendet:
C: Verwirrtheit (confusion), Desorientierung zu Ort, Zeit oder Person
U: Ureaspiegel im Blut > 7 mmol/l
R: Atemfrequenz (respiratory rate) = 30/min
B: Blutdruck diastolisch = 60 mmHg oder systolich < 90 mmHg
Alter >= 65
- Für jedes festgestellte Kriterium wird ein Punkt vergeben, die höchstmögliche Punktzahl ist 4. Patienten
mit einem Score von 0 können ambulant behandelt werden, bei einem Score von 2 wird eine stationäre
Aufnahme empfohlen, bei 3-4 Punkten eine Intensivtherapie.
- Bettruhe und Atemübungen, Ausreichende Flüssigkeitgabe, Antipyretika (bei Fieber über 38,5 C)
- Antitussiv (Hustenstillend) ( Codein Tropfen ), Mukolytika (Schleimlöser)
- Antibiotikum : Penicillin G i.v. oder Makroliden wie Clarithromycin (wenn Allergie gegen Penicillin
beim Patienten bekannt ist, benutzen wir Makroliden ).
Meikation bei Entlassung: Penicillin V 2 Millionen IE (1-1-1) oder Clarithromycin 500 mg (1-0-1)

35- Herzinsuffizienz
Akutes oder chronisches Unvermögen des Herzens die Organe ausreichend mit Blut zu versorgen
Ätiologie
Herzrhythmusstörung , Myokardinfarkt , Anämie, Arterielle Hypertonie
Klinik
Links HI Rechts HI
- Orthopnoe - Blutstauung (Bein)
- Dyspnoe - Gewichtszunahme
- Blutstauung (Lungen) - Ödem
- Lungenödem - Hepatosplenomegalie, Pleuraerguss, Perikarderguss
- Belastungsdyspnoe - Aszites
Zeichen: 3. Herzton auskultierbar
Diagnostische Maßnahmen
Anamnese: Vorgeschichte (Familien Anamnese, DM, Hypertonie, Nikotinabusus)
Körperliche Untersuchung: (Rasselgeräusche, Bein Ödem)
Laboruntersuchung: Herzenzyme: Ausschluss eines Herzinfarkts
- BNP ( B-Type Natriuretisches Peptid): zu Bestätigung
- Leber- und Nierenfunktionstest: Ausschluss von Leber-/Nierenversagen

Röntgen-Thorax: Beurteilung der Herzgröße + Pleuraerguss


EKG: Zeichen der Herzrhythmusstörung
Echo: Echokardiographisch zeigte sich eine hochgradig eingeschränkte LV-Funktion (EF < 35%).
Beurteilung der Herzfunktionenstörung z.B:
a) Herzwandaneurysma
b) Herzwandbewegungsstörung
c) Schlußunfähigkeiten der Mitralklappe
d) Einriss des Herzmuskel
Herzkatheter:
D.D.x: - Spontan Pneumothorax. - Lungenembolie - interstitielle Lungenerkrankungen
- COPD - KHK - Leber – oder Nierenversagen
Therapie
• Daraufhin wurde die diuretische Therapie mit Furosemid i.v. eingeleitet, die später auf Torasemid
p.o. umgestellt wurde.
⁃ Medikation bei Entlassung: Spironolacton 25 mg (1-0-0): Diuretika, Ramipril 5 mg (1-0-0): ACE-
Hemmer
Bisoprolol 2.5 mg (1-0-0): ß-Blocker
Über die Wichtigkeit der Lebensstiländerung (u.a. Gewichtsreduktion, Stressreduktion, gesunde
Ernährungsgewohnheiten sowie Nikotin- und Alkoholkarenz) wurde der Patient ausführlich aufgeklärt.

36- Akuter Myokardinfarkt


Als Myokardinfarkt bezeichnet man eine Durchblutungsstörung des Herzmyokards, die aufgrund eines
Koronararterienverschlusses ausgelöst wird und zu eine Myokardnekrose fuhrt.
Das akute Koronarsyndrom ist ein Sammelbegriff fur die instabile Angina pectoris und MI.
Ätiologie: Meist Arteriosklerose, selten Koronarspasmus, Koronarteriitis oder Embolie.
Einteilung:
Man unterscheidet zwischen nicht transmuralem und transmuralem Myokardinfarkt.
• nicht transmuralem: d.h. subendokardialer Myokardinfarkt
• transmuralem: d.h. alle Wandschichten umfassender Myokardinfarkt
Zudem wird der akute ST-Hebungsmyokardinfarkt (STEMI) vom akuten Koronarsyndrom ohne ST-
Hebung (NSTEMI) abgegrenzt.
Klinik:
• Leitsymptom: ein heftiger, meist retrosternal, seltener linksthorakal lokalisierter Schmerz oder
Druckgefuhl, der in den linken Arm, seltener in den Unterkiefer, die Schultern oder das Epigastrium ausstrahlt
- Bei bis zu 20% der Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt liegt jedoch kein Thoraxschmerz vor. Vor
allem Patienten mit Diabetes mellitus nehmen ihn aufgrund einer autonomen Neuropathie oft nicht wahr.
- Nausea, Emesis - Schweißausbruch
- Unruhe und Todesangst - Dyspnoe
Diagnostik:
⁃ Das Ruhe-EKG zeigte ST-Streckenhebung in V1-V4 sowie Rechtsherzbelastungszeichen.
⁃ Laborchemisch ergaben sich positives Troponin und erhöhte Gesamt-CK und CK-MB.
• die Serumkonzentration der „Herzenzyme“ Gesamt-CK, CK-MB (spezifisch, wenn > 6% der Gesamt-
CK-Konzentration),
• Troponin I (spezifisch, aber falsch positiv bei Niereninsuffizienz)
• GOT, LDH (nicht spezifisch)
• Serumkonzentration von Myoglobin (nicht spezifisch, aber sensitiv)

• Solange das EKG keine eindeutigen Infarktzeichen zeigt und Laborwerte nicht vorliegen, lautet die
Diagnose „instabile Angina pectoris”.
• Beim Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) findet sich ein positives Troponin ohne ST-Hebungen im
EKG. EKG-Veränderungen können hier völlig fehlen oder in Form von ST-Streckensenkungen oder T-
Wellenabnormalitäten in Erscheinung treten.
• Beim ST-Hebungsinfarkt (STEMI) finden sich erhöhte Herzenzym- und Troponinwerte sowie typische
EKG-Veränderungen.
• Röntgen-Thorax: Herzgröße, Lungenstauung, Pleuaerguss
⁃ Echokardiografie zur Lokalisationsdiagnostik und zum Ausschluss von Komplikationen (Herzinsuffizienz,
Thrombenbildung, Herzwandaneurysma) indiziert.
Therapie:
Daraufhin wurde eine Koronarangiographie notfallmäßig durchgeführt, dabei wurde eine koronare 1-
Gefäßerkrankung festgestellt, welche mit Stentimplantation behandelt wurde. Zur weiteren Stabilisierung und
Überwachung wurde der Patient auf die Intensivstation verlegt.Außerdem erhielt er parenterale
Volumensubstitution mit adäquater Analgesie. Die Punktionsstelle zeigte sich unauffällig mit regelrechter pDMS.
Medikation bei Entlassung: - ASS 100 mg (1-0-0) - Clopidogrel 75 mg (1-0-0)
- Bisoprolol 2.5 mg (1-0-0) - Fortsetzung der Hausmedikation
In Bezug auf die Thrombozytenaggregationshemmung empfehlen wir eine duale Therapie mit ASS und
Clopidogrel für mindestens 12 Monate, anschließend ASS lebenslang.
Über die Wichtigkeit der Lebensstiländerung (u.a. Gewichtsreduktion, Stressreduktion, gesunde
Ernährungsgewohnheiten sowie Nikotin- und Alkoholkarenz) wurde der Patient ausführlich aufgeklärt.

37- Hypothyreose/ Schilddrüsenunterfunktion


- primäre Hypothyreosen: (TSH erhöht , FT4 erniedrigt, FT3 +=-)
- mit erhöhten TPO-AK & TG-AK > Autoimmun-Thyreoiditis Haschimoto ( 90%)
- normale AK > Angeborene & Erworbene ( Nach Radiotherapie, Schilddrüsen-OP, Thyreostatika)
- sekundäre Hypothyreosen: (TSH , FT4 & FT3 erniedrigt)
- nach Symptomatik: • subklinische (asymptomatische) • klinische (mit Symptomen behaftete)
Symptome
- Typische Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtszunahme
- Trockene raue Haut - Kälteintoleranz - Haarausfall
- Bradykardie - Myxödem - Obstipation
- raue Stimme - Fettstoffwechselstörungen (v.a. Hypertriglyceridämie)
- Antriebslosigkeit - Depression
Diagnostik und Therapie:
- Laborchemisch zeigten sich: ↑ TSH, ↓ fT3, ↓ fT4, positive Schilddrüsen- Antikörper (TPO-AK),
Hypertriglyceridämie und Hypercholesterinämie. Sonografisch zeigten sich Echoarmut des
Schilddrüsenparanchyms mit Volumenabnahme.
- Im EKG wurde Sinus-Bradykardie festgestellt.
- Dementsprechend wurde die Diagnose Morbus Hashimoto gestellt.
Daraufhin wurde die Therapie mit L-Thyroxin eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: L-Thyroxin 0.2 mg (1-0-0) Simvastatin 40 mg (0-0-1)

38- Hyperthyreose/ Schilddrüsenüberfunktion


- primäre Hyperthyreosen: (TSH erniedrigt, FT4 & FT3 erhöht)
1- mit erhöhten TRAK: Morbus Basedow (Morbus Graves) ( 35%)
2- normales TRAK : Autonomes Adenom ( 60%) nach Symptomatik (Medikamenten-
induziert , Amiodaron-induzierte Hyperthyreose, Paraneoplastische Hyperthyreose)
- sekundäre Hyperthyreosen: (TSH , FT4 & FT3 erhöht)
Als Morbus Basedow wird eine Autoimmunthyreopathie bezeichnet, die mit der klassischen Trias
(Merseburger Trias) Struma, Exophthalmus und Tachykardie vergesellschaftet ist
Symptome
• Unruhe, Nervosität, Erregung und Hyperaktivität • Schlafstörungen
• Wärmeintoleranz mit erhöhter Schweißneigung • feinschlägiger Tremor
• Arrhythmien, z. B. Vorhofflimmern und Sinustachykardien • Muskelschwäche
• Arterielle Hypertonie, hohe RR-Amplitude • Alopezie (Haarausfall)
• Gewichtsverlust mit großem Appetit • Menstruationsstörungen
• Erhöhte Stuhlfrequenz bis hin zum Durchfall
Diagnostische Maßnahmen
- Laborchemisch zeigten sich:↓TSH,↑fT3,↑fT4 sowie positive TRAK + TPO-AK.
- Sonografisch zeigten sich diffuse Echoarmut des Schilddrüsenparanchyms mit Volumenzunahme.
- Szintigrafisch zeigte sich vermehrte Speicherung im Sinne einer diffusen Hyperthyreose
- Im EKG wurde Sinus-Tachykardie festgestellt.
- Dementsprechend wurde die Diagnose Morbus Basedow gestellt.
• Szintigraphie: um die kalte Knoten auszuschließen • Hinweis auf Karzinom
D.Dx:
• Ösophaguskarzinom • Ösophagitis • Herzrythmusstörung
• Gabe von Amiodaron • Morbus Hodgkin • Tb
Therapie
- Daraufhin wurde die Therapie mit Thyreostatika eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: Thiamazol (Methimazole) 40 mg (1-0-0)
- Thyreostatica: • Carbimazol • Propylthiouracil (PTU) • Methimazole
- Subtotale Thyreoidektomie: Bei Rezidivität noch mal oder Komplikationen wie Kommpressionstörung
- Radiojodtherapie: kommt als alternativ zur Operation im Betracht

39- Divertikulitis:
- Unter einer Divertikulitis versteht man Entzündung eines Divertikels (Ausstülpung der Scheimhaut)
- Am häufigsten ( 95% der Patienten ) ist das Sigmoid nd ältere Patienten betroffen.
- nach Verlauf: • akute Divertikulitis • chronische Divertikulitis
- nach Komplikationen • unkomplizierte Divertikulitis • komplizierte Divertikulitis
Symptome
- Trias der Divertikulitis besteht aus: 1- Abdominalschmerz (meist linker Unterbauch)
2- Fieber 3- Leukozytose
- Nausea - Diarrhoe - Obstipation
- Aufgrund der ähnlichen Symptomatik wird die Divertikulitis auch als "Linksappendizitis" bezeichnet.
Komplikationen: -Perforation des Darms -Abszessblildung -Fisteln
-entzündlische Stenosen -Blutung
Diagnostik und Therapie:
Laboachemisch …
Sonographisch zeigte sich eine Darmwandverdickung.
Röntgenlogisch ergaben sich weder freier Luft noch Spiegelbildungen. CT-graphisch konnte eine akute
Sigmadivertikulitis nachgewiesen werden.
Daraufhin wurde die antibiotische Therapie mit Ciprofloxacin und Metronidazol i.v. eingeleitet.
Bei Nahrungskarenz erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit adäquaten Analgetika.
Im Verlauf kam es zur Besserung sowohl klinisch als auch laborchemisch, deshalb wurde die Therapie auf oral
umgestellt und konnte der Patient entlassen werden.
Medikation bei Entlassung: Metronidazol 500 mg (1-1-1) Ibuprofen 600 mg (1-1-1)
Über die Wichtigkeit der Nikotinkarenz, regelmäßigen Bewegung sowie gesunden Ernährungsgewohnheiten
wurde der Patient ausführlich aufgeklärt.
Die Refluxkrankheit ist eine durch pathologischen Reflex von Mageninhalt ausgelöste entzündliche
Erkrankung der Speiseröhre (Ösophagus)
Differentialdiagnose
- urologischen und gynäkologischen Erkrankungen - Kolonkarzinom
- Ischämische Kolitis - Reizdarmsyndrom - Appendizitis
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)

40- Refluxkrankheit (GERD)


- Die Refluxkrankheit ist eine durch pathologischen Reflex von Mageninhalt ausgelöste entzündliche
Erkrankung der Speiseröhre (Ösophagus)
- Der Ruhetonus des unteren Ösophagussphinkters kann durch Einwirkung verschiedener Substanzen
und Gewohnheiten, gesenkt werden. Dazu gehören:
1- Alkohol 2- Nikotin (Rauchen) 3- Essgewohnheiten 4- Medikamente (Nitrate)
5- Adipositas, Triglyzeride, Fettsäuren 6- Anticholinergika 7- Calciumantagonisten
• Das Tragen von beengenden Hosen mit zu fest angelegtem Gürtel (Erhöhung des intraabdominellen
Druckes), sowie reichliches Essen vor dem Schlafengehen wirken sich ebenfalls refluxfördernd aus.
Symptome
- Sodbrennen, saures Aufstoßen - Dysphagie - retrosternaler Schmerz
- Verstärkung der Schmerzen postprandial (nach dem Essen), bei Verbeugung kopfüber und Liegen
- Husten & Heiserkeit
Komplikationen
1- Barrett-Syndrom (Präkanzerose):ist eine chronisch-entzündliche Veränderung des distalen
Ösophagus, die als Komplikation der Refluxkrankheit auftritt.
2- Blutung 3- Stenose und Striktur des Ösophagus 4- Adenokarzinom
5- Laryngitis, chronischer Husten
Diagnostik
- Die Langzeit-pH-Metrie (über 24 h) zeigte deutlich erhöhte pH-Werte. Außerdem wurde eine ÖGD
durchgeführt. Dadurch ließ sich Stadium B nach der Los-Angeles-Klassifikation der Refluxkrankheit
bestätigen, wohingegen eine Barrett-Metaplasie ausgeschlossen werden konnte.
- Daraufhin wurde die Therapie mit PPI eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: Omeprazol 40 mg (1-0-1)
• Standard in der Diagnostik ist die 24-Stunden-pH-Messung im Ösophagus.
Stadium 0: Refluxbeschwerden, jedoch endoskopisch keine Läsionen
Stadium I: fleckförmige Läsionen >> konservative Therapie
Stadium II: streifige, longitudinal konfluierende Läsionen >> konservative Therapie
Stadium III: zirkulär konfluierende Läsionen
Stadium IV: Komplikationen wie z. B. Barrett-Ösophagus oder Stenosen

Pankreaskarzinom
• Das Pankreaskarzinom ist ein aus dem exokrinen Anteil des Pankreas entstehendes Karzinom.
Risikofaktoren: • Alter • Geschlecht (Männer häufiger betroffen als Frauen)
• Chronische Pankreatitis • Diabetes mellitus • Alkoholabusus
• Nikotinabusus • Erste Grades familien Verwandte
Symptome
• In führen Erkrankungsstadien haben die Patienten nur selten Beschwerden deshalb wird der Tumor oft
erst spät entdeckt.
• Häufig berichten die Patienten ein Drückgefühl im Oberbauch oder Schmerzen im Rücken.
1. Drückende Oberbauchschmerzen. 2. Übellkeit und Erbrechen und Störungen der Verdauung
3. Massive Gewichtsverlust 5. Allgemeine Schwäche
Diagnostische Maßnahmen
- Labarchemisch ergab sich erhohte Lipase und Amylase.
- Sonographisch zeigte sich eine Raumforderung im Pankreaslager.
- Es wurden eine ERCP mit Biopsienentnahme durchgeführt. Histologisch ließ sich ein Adenokarzinom im
Pankreaskopf nachweisen. Das Staging des Tumors wurde mithilfe einer kontrastmittelunterstützten CT
bestimmt.
- Daraufhin war eine Whipple-OP indiziert.
• 1-Anamnese: Alkoholabusus
• 2-Körperliche Untersuchung:
• Courvoisier Zeichen : eine tastbare Gallenblase unter dem rechten Ribbenbogen + Ikterus ohne
Murphy-Zeichen
Therapie
Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurde die OP (Whipple Operation) durchgeführt.
Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
Medikation bei Entlassung: Tilidin 50 mg (1-0-1-0)

41- Gastroenteritis (Magen-Darm-Grippe)


- Die Gastroenteritis ist eine Schleimhautentzündung von Magen (Gastritis) und Dünndarm (Enteritis).
- Der Dickdarm kann auch betroffen sein.
Ursachen
- Infektiös: 1- Sekretionstyp: wässrig Diarrhö (Vibrio cholerae, Giardia lamblia , Escherichia coli)
2- Penetrationstyp: wässrig,(leicht) blutig Diarrhö (Salmonellen, Yersinien)
3- Invasionstyp: blutig-schleimige Durchfälle (Shigellen, Campylobacter jejuni, Entamoeba
histolytica, Clostridium difficile)
- Allergisch: Nahrungsmittelallergene - Toxisch: Bakterientoxine Giftstoffe
• Eine durch Toxine ausgelöste Gastroenteritis bezeichnet man auch als Lebensmittelvergiftung.
Klinik
• Typischerweise gibt es bei einer Gastroenteritis eine Inkubationszeit von mehr als 6 Stunden.
• Der Beginn der Krankheit ist meist plötzlich mit hohem Fieber, starkem Erbrechen,
krampfartige Bauchschmerzen sowie Durchfall mit häufigen dünnen Stuhlgängen.
• In den meisten Fällen gibt es eine Spontanremission innerhalb von 24 Stunden.
Therapie
- In Kombination zwischen der Anamnese und dem klinischen Bild konnte die Diagnose bestätigt werden.
Stuhlunteusuchung war unauffallig.
- Bei Nahrungskarenz erhielt die Patientin parenterale Volumensubstitution mit adäquatem Antiemetikum
und Antidiarrhoikum.
- Unter entsprechender Schmerztherapie konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
- Nach 2 Tagen erfolgte eine Spontanremission und konnte die Patientin entlassen werden.

42- Ösophaguskarzinom
• Man unterteilt Ösophaguskarzinome in: 1- Plattenepithelkarzinome 2- Adenokarzinome
Risikofacktoren: Nikotinabusus, Alkoholabusus, vermehrter Aufnahme von Nitrosaminen erwiesen.
- Barrett-Ösophagus - Achalasie - Sklerodermie
- Verlätzungen - Plummer-Vinson-Syndrom
Symptome
- Retrosternale Schluckbeschwerden (Dysphagie) - Pseudohypersalvation
- Gewichtsverlust Meläna (Teerstuhl) - Schwäche und Leistungsminderung.
- retrosternales, progredientes Druckgefühl - Inappetenz
Diagnostik
Ruhe-EKG: o.p.B. Labor: Hb 10 g/dl
- Endoskopisch ließ sich eine Stenose im unteren Ösophagusdrittel nachweisen.
- Histologisch konnte ein Adenokarzinom festgestellt werden.
- Das Staging des Tumors wurde mithilfe einer Endosonografie und einer kontrastmittelunterstützten CT
bestimmt.
Therapie
- Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurden eine Ösophagusresektion mit
Lymphadenektomie und Magenhochzug durchgeführt.
- Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
- Medikation bei Entlassung: Tilidin 50 mg (1-0-1-0)

43- Colon irritabile/ Reizdarmsyndrom/ RDS


- Als RDS bezeichnet man eine relativ häufige Funktionsstörung des Darms.
• Keine bestimmte Körperliche Ursache wird gefunden.
• Es geht oft mit psychosomatischen Erkrankungen einher. • Frauen sind häufiger betroffen.
Symptome
• Die Patienten klagen oft über dampfe krampfartige Bauchschmerzen, Völlgefühl und Blähungen.
• Der Stuhlgang ist zwischen einer Obstipation & Diarhoe verändert.
• Nach ROM-II Kriterien liegt ein Reizdarmsyndrom vor, wenn in den vergangenen 12 Monaten
mindestens 12 Wochen lang abdominale Schmerzen oder abdominelles Unwohlsein bestanden, die 2 der
folgenden Merkmale beinhalten: • Erleichterung bei der Darmentleerung
• Änderung der Stuhlfrequenz
• Änderung der Stuhlkonsistenz
Symptome, die die Diagnose unterstützen, sind:
• abnorme Stuhlfrequenz (> 3/Tag oder < 3/Woche) • Blähungen in > 25% der Tage
• abnorme Stuhlkonsistenz in > 25% der Defäkationen • Schleimabgang in > 25% der Defäkationen
• rezidivierende, drückende, ziehende Bauchschmerzen
Diagnostik und Therapie
• Das RDS ist eine Ausschlussdiagnose.
- Die körperliche Untersuchung sowie die Labordiagnostik (Blutbild, BSG, CRP, Urinstatus) waren
unauffällig.
- Die ÖGD (Ösophagogasteroduodenoskopie) und die Koloskopie zeigten auch keine Auffälligkeiten.
- Die histologische Untersuchung der Biopsien, die durch die ÖGD und Koloskopie entnommen wurden, war auch
o.p.B.
- Die Stuhldiagnostik und die fachgynäkologische Untersuchung zeigten auch keine p. B.
- Infolgedessen wurde die Diagnose Colon irritabile als Ausschlussdiagnose gestellt.
- Daraufhin wurde die Therapie mit Spasmolytika, ballaststoffreicher Kost und ausreichender Flüßigkeitzufuhr
eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: Mebeverin 135 mg (1-1-1)
44- rheumatoide Arthritis
Die rheumatoide Arthritis, kurz RA, ist eine chronisch-entzündliche Systemerkrankung, welche die
Innenhaut (Synovialis) der Gelenke befällt. • Fakultativ können auch andere Organe betroffen sein.
Klinik
1- Initialphase: Allgemeinsymptome
- Abgeschlagenheit - Subfebrile Temperaturen - Nachtschweiß - Myalgien
2- Arthritis
3- Extraartikuläre Manifestationen
- Herz: Perikarditis, Klappenveränderungen, granulomatöse Myokarditis
- Lunge: Pleuritis, Pleuraerguss, Rheumaknoten, Bronchiolitis, COPD gehäuft
- Leber: erhöthe Leberenzyme - Niere: Selten Glomerulonephritis
- Auge: Keratokonjunktivitis sicca, Skleritis - Gefäße: Vaskulitis mit Polyneuropathie
Diagnostische Kriterien
- Das American College of Rheumatology hat 7 Kriterien definiert, anhand derer die Diagnose "Rheumatoide
Arthritis" gestellt werden kann:
1- Morgensteifigkeit von mindestens 60 Minuten Dauer
2- Gelenkschwellungen oder Gelenkerguss an mindestens 3 Gelenkregionen
3- Arthritis der Hand- und/oder Fingergelenke
4- Symmetrischer Befall derselben Gelenke beider Körperhälften
5- Vorliegen von Rheumaknoten
6- Positiver Rheumafaktor und/oder ACPA im Serum
7- Gelenknahe Osteoporose oder Erosionen im Röntgen
- Eine rheumatoide Arthritis liegt vor, wenn ein Patient, mindestens 4 von 7 Kriterien erfüllt.
- Die ersten 4 Kriterien müssen über einen Zeitraum von mindestens 4 - 6 Wochen bestehen.
Diagnostik
- Extremitäten: symmetrische, teigige Schwellungen der Hand-, Fingergrund-und Fingermittelgelenke,
Druckdolenz bds., periphere Pulse gut tastbar, keine Ödeme
- Laborchemisch zeigten sich eine Leukozytose, erhöhte CRP- und BSG-Werte, positiver RF, positive Anti-CCP-
Antikörper sowie negative ANA.
- Röntgenologisch konnte eine periartikuläre Weichteilschwellung ohne Gelenkdestruktion nachgewiesen
werden. Dementsprechend wurde die Diagnose festgestellt.
- Daraufhin wurde die Therapie mit Diclofenac, Prednisolon und MTX eingeleitet.
Medikation bei Entlassung: - Omeprazol 40 mg (1-0-0) - Prednisolon 30 mg (1-0-0)
- Ca/Vit.D 1200 mg/800 IU (0-1-0) - Methotrexat 15 mg/Woche
- Diclofenac 50 mg (1-1-1) (P.S. am Tag der MTX-Einnahme kein Diclo einnehmen)

45- Frakturen des oberen Sprunggelenk/ Fußgelenkfraktur


- häufigste Fraktur der unteren Extremität (an 3. Stelle aller Frakturen)
Klinik
- Schwellung und DS (Druckschmerz) • schmerzhafte Bewegungseinschränkung
- Ruheschmerzen
- z. B Baumwurzel stolpern und sich umknicken den Fuß und Knacken hören
Diagnose
- Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht// Membrana Tympani: bds. ohne Liquorrhö oder
Blutung // Wirbelsäule und Nierenlager: nicht klopfschmerzhaft
- Unterschenkel: re. Schwellung, starker Druckschmerz im Innen- und Außenknöchel li. unauffällig
- Die Beweglichkeit des rechten Sprunggelenks konnte schmerzbedingt nicht geprüft werden.
- Die periphere Durchblutung, Motorik und Sensibilität waren regelrecht und seitengleich.
- A. tibialis posterior und A. dorsalis pedis waren tastbar.
- Röntgenlogisch ließ sich eine Luxationsfraktur des oberen Sprunggelenks Typ Weber B nachweisen.
- Daraufhin war eine operative Therapie indiziert.
- Nach der anatomiegerechten Reposition und Stabilisierung mittels Schrauben- und Plattenosteosynthese
wurde das Sprunggelenk im Unterschenkelgips ruhiggestellt.
- Unter adäquater Analgesie konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
- Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
- Medikation bei Entlassung: Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1) Clexane (0-0-1)
• Klassifikation nach Weber
Weber A - Unterhalb der Syndesmose - Stabil - konservative Behandlung
Weber B - auf Höhe der Syndesmose - fakulativ Stabil - operative Behandlung
Weber C - oberhalb der Syndesmose - instabil- operative Behandlung ( mit Platte und Schrauben)

46- Coxarthrose/ Hüftgelenksarthrose - Gonarthrose/ Kniegelenkarthrose


• langsam progrediente, nicht entzündlische, degenerative Gelenkerkrankung (einseitig oder bds.)
• Missverhältnis zwischen Belastung und Belastungsfähigkeit des Gelenks über langen Zeitraum.
Klinik
• Anlaufschmerzen (bohrend, ziehend) - Belastungsschmerzen - Ruheschmerzen
• Gelenkerguss und Krepitation - Funktionseinschränkung
Risikofaktorenn
- Geschlecht (F > M) - zunehmendes Alter - Übergewicht
- Bewegungsmangel - Gelenksüberbelastung - Gelenkfehlstellung und Gelenktrauma
Diagnose
Die kardiopulmonalen und abdominalen Untersuchungsbefunde waren unauffällig.
Wirbelsäule und Knie: unauffällig
Hüften: li. periartikuläre Schwellung, Druckschmerz, Flexion mit Innen- und Außenrotation schmerzhaft, re.
unauffällig
Räntgenologisch zeigten sich Arthrosezeichen, und somit wurde die Diagnose bestätigt.
• Anamnese und KU • Bildgebung : Rö -CT- MRT • Arthroskopie
Therapie:
Aufgrund der eingeschränkten Lebensqualität und des fortgeschrittenen Strukturschadens war eine elektive
operative Therapie indiziert.
Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurde die OP durchgeführt, dabei wurde eine Total-
Endoprothese eingesetzt. Zur Thromboseprophylaxe wurde Clexane gewichtsadaptiert verordnet.
Medikation bei Entlassung: - Paracetmol/Codein 500/10 mg (1-0-1-0) - Clexane (0-0-1)

47- Malaria
Erreger der Malaria sind einzellige Parasiten (Plasmodien), die von Stechmücken (Anopheles) auf den
Menschen übertragen werden.
Vier Plasmodienarten sind bekannt: Plasmodium falciparum (→ Malaria tropica), Plasmodium vivax
und ovale (→ Malaria tertiana) sowie Plasmodium malariae (→ Malaria quartana).
Die Erreger befallen zunächst die Leber, dann die Erythrozyten. Nach Vermehrung der Plasmodien in den
Erythrozyten platzen diese und setzen die Plasmodien in die Zirkulation frei. Diese schubweise Freisetzung
von Plasmodien aus den Erythrozyten führt zum Auftreten von Fieber sowie zur Hämolyse. Der nächste
Fieberschub erfolgt nach erneutem Befall von Erythrozyten und deren Ruptur. Die Vermehrungszeit der
Parasiten in den Erythrozyten ist abhängig von der Plasmodienart und beträgt 3 Tage für P.malariae, 2 Tage
für die anderen Arten.
Da die Inkubationszeit der Malaria in Einzelfällen mehrere Monate betragen kann, muss bei jedem Fieber
unklarer Genese nach einem Aufenthalt in Malariagebieten (Afrika, Asien) gefragt warden
Klinik:
- Fieber unklarer Ursache (Genese) >> regelmäßig auftretendes Fieber mit einem eberfreien Intervall von
jeweils 1 Tag (vivax oder ovale) / 2 Tagen (quartana) / schwankend hohes Fieber ohne erkennbare Rhythmik,
häufiger schwere Verläufe mit Bewusstseinstrübung, zerebralen Krampfanfällen (zerebrale Malaria),
Hypoglykämie, Thrombozytopenie, akutem Nierenversagen, Hypotonie oder Vebrauchskoagulopathie
(tropica)
- zirkadiane Rhythmik (wieder rückläufig) (an jedem 2. Tag)
- Palpation, Herzrasen - Cephalgie und Extremitätenschmerzen
- Müdigkeit und starkes Karnkheitsgefühl - Nausea
- keine medikamentöse Chemoprophylaxe gegen Malaria vor Beginn ihrer Reise bekommen.
Diagnostik:
Entscheidend ist die Anamnese (Aufenthalt in einem Malariagebiet) z. B. Togo
Blutausstrichen: Nachweis der Plasmodien durch direkte mikroskopische Untersuchung ( mindestens 3
Zeitpunkten im Abstand von 8–12 Stunden erforderlich > aufgrund der zyklischen Freisetzung der Erreger).
Laborchemich: ernidriegte Hb sowie erhöhrte LDH (Hämolyse)
Röntgen-Thorax und Abdomensonografie dienen zur Abklärung einer eventuellen Organbeteiligung
Die Reiseanamnese mit dem klinischen Bild deuteten auf einen Malaria-Befall hin.
Laborchemisch zeigten sich eine hämolytische Anämie, Thrombozytopenie sowie erhöhte Leberwerte.
Durch die mikroskopische Untersuchung des Blutausstriches ließen sich die Parasiten nachweisen, und somit
wurde die Diagnose Malaria tropica festgestellt.
Therapie:
- Eine intensivmedizinische Überwachung
- Antimalariamittel
- Daraufhin wurde die Therapie mit Paracetamol und Prednisolon i.v.sowie Chinin p.o. und Doxycyclin i.v.

48- Meningeom (n)


- meist gutartige intrakranielle und spinale Tumoren. Frauen sind öfter betroffen.
Meningeome entstehen aus den Arachnoidalzellen der Meningen. In Analogie zu anderen Tumoren existiert
nach WHO-Grading: Grad I : Die meisten Meningeome
- Grad II werden auch als atypische Meningeome bezeichnet (ausgeprägtes Wachstum und
Rezidiv) - Grad III können v. a. in Knochen, Leber und Lunge metastasieren.
Klinik:
Meningeome wachsen lange Zeit asymptomatisch.
- Kopfschmerzen (progrediente, okzipitale Cephalgie, die teils klopfend und teils drückend)
- chronische Hirndruckzeichen (Müdigkeit, Psychosyndrom, Kopfschmerzen, Erbrechen bei Lagewechsel,
Gähnen, Singultus (Schluckauf), Entwicklung von Stauungspapillen)
- Einschlafstörungen - epileptische Anfälle
- Hirnnervenausfälle (Schreibenprobleme, Handkontrolleproblem).
- Rückenschmerzen und beidseitige sensible Beschwerden (bei spinalem) (DDx: Multiple Sklerose).
*** Eine akute Hirndrucksteigerung (z. B. durch Infarkt, Blutung, Enzephalitis) zeigt sich meist als
dramatisches Krankheitsbild mit Vorliegen einer Bewusstseinsstörung bis zum Koma, Halbseitensymptomen
und evtl. Zeichen der Einklemmung.
Diagnostik:
Neurologische Untersuchung: Stauungspapille bds. (Hirndruckzeichen), keine Vigilanzstörungen, keine
Sehstörungen, keine Gangstörungen, Hirnnerven und Reflexe: unauffällig
CCT-grafisch ließ sich das charakteristische Aussehen des Meningeoms nachweisen und somit wurde die
Diagnose festgestellt. Nach der Fallbewertung war eine operative Behandlung empfohlen.
Im CT finden sich meist scharf begrenzte hyperdense homogene Raumforderungen, die in den meisten
Fällen homogen Kontrastmittel aufnehmen. Die Hälfte der Tumoren besitzt ein perifokales Ödem.
Therapie:
Entfernung des Meningeoms am … durchgeführt.
Histologisch wurde das Meningeom als WHO-Grad I klassifiziert.
Medikation bei Entlassung: Ibuprofen 800 mg (1-1-1) Omeprazol 40 mg (1-0-0)

49- Schädel−Hirn−Trauma: Schädelprellung, Commotio und Contusio cerebri


Case: Herr X wurde am Y vom Rettungsdienst in unsere Klinik gebracht, weil er bei der Arbeit von der Leiter
mit dem Kopf auf den Boden gestürzt sei. Er sei für einige Sekunden bewusstlos gewesen und dann
aufgewacht, aber er habe sich jedoch an nichts erinnern können. Er gab an, dass er einmal erbrochen habe.
Außerdem klagte er über Vertigo und Cephalgie.
Als Schädel−Hirn− Trauma (SHT) werden Verletzungen von Kopfschwarte, Schädel und Gehirn durch äußere
Gewalteinwirkung bezeichnet.
häufigste Ursache sind Verkehrsunfälle. die häufigste Todesursache für Männer vor dem 35. Lebensjahr
- SHT werden zunächst in geschlossene und offene unterteilt.
- Beim offenen SHT: Eröffnung der Dura mater und meist strukturelle Verletzungen des Gehirns.
(Gewebezerstörung)
- Beim geschlossenen SHT: meist Dura mater intakt, äußere Schädelverletzungen und −frakturen
Die klinische Einteilung des Schweregrades erfolgt mittels der GCS.
- Die Schädelprellung: - leichteste Form eines SHT. keine primäre Bewusstlosigkeit
- keine Hinweise auf eine substanzielle Hirnschädigung.
- Die Commotio cerebri (SHT Grad I): - Kopfschmerzen, vegetative Begleitsymptomatik (Übelkeit)
- der Bewusstseinsverlust <1 Stunde - das amnestische Intervall nicht länger als 8 Stunden
- keine neurologischen Defizite - kein Hinweise auf eine substanzielle Hirnschädigung
- Bei einer Contusio cerebri (SHT Grad II oder III): - Verletzung des Hirngewebes (Kontusionsherd)
- Bewusstseinsstörung (>1 Stunde) - fokal−neurologischen Zeichen.
- meist mit Spätfolgen zu rechnen
Hinweis: das Fehlen von groben Auffälligkeiten (z. B. Bewusstseinsstörung) erlaubt uns nicht zwangsläufig
Hirnschädigung auszuschliesen.
Klinik:
Beschleunigungstraumen können diffuse axonale Scherverletzungen (z. B. Balkenabriss, Scherverletzungen
des Hirnstamms), Zerreißung von Blutgefäßen oder der Eröffnung des Liquorraums, traumatische
Subarachnoidalblutungen, Subdural−oder Epiduralhämatome auftreten.
Innerhalb größerer Kontusionsherde sind Kontusionsblutungen häufig, die zusammen mit einem um das
geschädigte Hirngewebe herum entstehende Hirnödem die Situation zusätzlich verschlechtern und es kommt
zu einer Erhöhung des Hirndrucks. weitere Komplikationen: sekundäre Ischämien . Meningoenzephalitis.

Diagnostik:
- Korperliche Untersuchung: Vitalparameter (Atmung, Blutdruck, Herzfrequenz) - sorgfältigen neurologischen
- Verletzungen des Schädels und der Halswirbelsäule
Zu Ort, Zeit und Personen war er orientiert (GCS-Score 15).
- Schädel: re. eine ca. 3*3 cm Prellmarke temporal, keine offene Verletzungen.
Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht // Membrana tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung
Wirbelsäule und Nierenlager: nicht klopfschmerzhaft Extremitäten: unauffällig
Mittels der CT des Schädels konnten intrakranielle Blutung, Hirnödem und Schädelfrakturen ausgeschlossen
werden. Dennoch wurde der Patient für 2 Tage aufgrund der Synkope, Emesis und Vertigo bei uns überwacht.
Wenn keine zusätzlichen Hinweise auf eine intrakranielle Verletzung vorliegen und die Bewusstseinsstörung
nur kurz war, ist ein CCT nicht zwingend erforderlich Es sollte jedoch eine stationäre Überwachung des
Patienten für ca. 24 Stunden erfolgen, da gefährliche Komplikationen eines SHT (z. B. subdurales Hämatom)
verzögert auftreten können.
mögliche Kriterien zur Durchführung eines CCT:
- jede anhaltende Bewusstseinstrübung (>1 Stunden)
- Hinweise auf Schädelbasisfraktur(z.B.Brillenhämatom, Rhino− oder Otoliquorrhö )
- klinische Verschlechterung im Verlauf - zwei− oder mehrmaliges Erbrechen
- Auftreten von epileptischen Anfällen - Patientenalter . 65 Jahre
- äußere Verletzungszeichen oberhalb der Klavikula
- potenziell gefährlicher Unfallmechanismus (Sturz aus mehr als 1 m Höhe; vom Auto angefahrener Fußgänger)
- Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko (z.B. Alkoholiker, medikamentöse Antikoagulation).
Therapie:
Bei Nahrungskarenz erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit Metoclopramid und Paracetamol.
Die nach 8 Stunden wiederholte CCT gestaltete sich auch unauffällig.
Am Ende des 2. Aufenthaltstages konnte der Patient folgenlos entlassen werden.
Medikation bei Entlassung: Ibuprofen 800 mg (1-1-1) Omeprazol 40 mg (1-0-0)
Prognose: SHT Grad I: meist vollständigen Genesung - In manchen Fällen postcommotionelles Syndrom“
mit Wochen bis Monaten anhaltenden Kopfschmerzen, Schwindel, Reizbarkeit, vermehrter Ermüdbarkeit

50- Schenkelhalsfraktur
- direktes Trauma auf die Hüfte (Sturz auf die rechte Hüfte vom Fahrrad/ beim Skifahren/ in die Tiefe)
- Risikofaktur: Osteoporose (m:w = 1:4)
Einteilung: - mediale (innerhalb der Gelenkkapsel) - laterale (außerhalb der Gelenkkapsel)
Diagnose: Schenkelhalsfraktur re. , Z.n. Hüft-TEP
Diagnostik und Therapie:
Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht// Membrana Tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung
Wirbelsäule und Nierenlager: nicht klopfschmerzhaft // Die kardiopulmonalen und abdominalen
Untersuchungsbefunde waren unauffällig.
Hüften: re. geschwollen, ruheschmerzhaft, druckschmerzhaft, bewegungsschmerzhaft, eingeschränkte Bewegung
li. unauffällig. Die Beweglichkeit des rechten Hüftgelenks konnte schmerzbedingt nicht geprüft werden.
Die periphere Durchblutung, Motorik und Sensibilität waren regelrecht und seitengleich.
A. poplitea, A. tibialis posterior und A. dorsalis pedis waren bds. tastbar.
Als Sofortmaßnahme erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit adäquater Analgesie.
Röntgenlogisch ließ sich die Diagnose bestätigen, deshalb war eine operative Therapie indiziert.
Nach entsprechender Vorbereitung und Aufklärung wurde die OP durchgeführt, und dabei wurde eine Total-
Endoprothese eingesetzt.
Zur Thromboseprophylaxe wurde Clexane gewichtsadaptiert verordnet
Medikation bei Entlassung: - Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1) - Clexane (0-0-1)
kopfhaltend : Zugschrauben, DHS(dynamische Hüftschraube)- Bei jungen Patienten (innerhalb von 6 Stunden
nach Unfall erfolgen)
• Gelenkersatz : TEP (Totalendoprothese), HEP (Hemiendoprothese)
- Leukämie (Blutkrebs)
1- Akute: • ALL (akute lymphatische Leukämien) • AML (akute myeloische Leukämien)
2- Chronische : • CLL (chronisch lymphatische Leukämie) • CML (chronisch myeloische Leukämie)
3- Andere myeloproliferative Erkrankungen.
Symptome
( Leukostasesyndrom )
- B-Symptomatik: • Anhaltendes Fieber • Nachtschweiß (Hyperhidrose) • Gewichtsverlust
- Fatigue, Lethargie
- Abwehrschwäche: wegen Verminderung der reifen weißen Blutkörperchen
- Blutarmut Zeichenen: Verminderung der roten Blutkörperchen: Blässe, Herzrasen, Luftnot, Schwindel
-Verstärkte Blutungsneigung: wegen Verminderung der Thrombozyten.
• a) Spontanblutung jeder Art wie z.B Zahnfleisch- oder Nasenbluten
• b) Die vermehrte Entwicklung blauer Flecken (Hämatome) ist ein typisches Anzeichen
- Lymphknotenschwellung wegen Lymphadenopathie
- Leber- und Milzvergrößerung - Knochenschmerzen
Diagnostische Maßnahmen
- Körperliche Untersuchung: Palpation des Abdomens (Leber, Milz) und Lymphknoten Untersuchung.
- Labor Untersuchung: B.B (Differentialblutbild): Thrombozytopenie, Leukopenie, Anämie. (Panzytopenie)
- Beckenkammpunktion mit Knochenmarkbiopsie: Wir bemerken Blasteninfiltrate Und die Diagnose ist
gesichert, wenn es gibt: - 1-Blastenanteil >30% - 2-Anteil von Erythropoese <50%
D.Dx: Hodgkin-Lymphom
Therapie: - Chemotherapie - Stammzelltransplantation

- Verbrennungen
• eine Schädigung der Haut, Schleimhaut ung darunter liegender Gewebe durch übermäßige Hitzeeinwirkung.

I IIa IIb III Grad IV


Epidermis/ Stratum basale/ Corium/
Betroffen Subcutis/ Unterhaut Muskel Sehne Faszie
Oberhaut Basalzellschicht Lederhaut
Rötung Rötung Rötung Schwarze
Analgesie grau/weiß/
Symptom Ödem Blasenbildung Hypalgesie Nekrosen Verkohlung tiefer
schwärzlich
Schmerz Schmerz geplatzte Blasen Gewebe
Kopf Arm Bein Rumpfvoren Rücken &Gesäß Genitale
9,00% 9,00% * 2 9,00% * 2 9,00% * 2 9,00% * 2 1,00%

Therapie: • Selbstschutz • Stoppen der Wärmeeinwirkung • Kühlen


• Abschätzung des Verbrennungsausmaßes • Sterile Abdeckung • Analgetika
• Volumensubstitution • Intubation

Phäochromozytom
Als Phäochromozytom bezeichnet man hormonell aktive Tumoren des Nebennierenmarks oder der
sympathischen Paraganglien, die Hormon ausschütten.
Die nicht im Nebennierenmark lokalisierten Tumore werden zu den so genannten Paragangliomen gezählt.
Nebenniere (Glandula adrenalis/Glandula suprarenalis/Adrenaldruse):
- Nebennierenmark (Medulla glandulae suprarenalis)
- Nebennierenrinde (Cortex glandulae suprarenalis)
Der Begriff entstand durch die Braunfärbung der Tumorzellen bei Kontakt mit Chromsalzen (sog. chromaffine
Zellen).
Symptomatik:
Die Katecholamin-induzierte Vasokonstriktion führt zu einer anfallsweisen oder dauerhaften Hypertonie (95-
100% d. F.). Tachykardie, Palpitationen und Herzrhythmusstörungen.
- Hyperglykämie und Glucosurie.
Unspezifische Symptome: Kopfschmerzen (60-90%), Schweißausbrüche (55-75%), Blässe (ca. 40%), Flush
(ca. 10%), Unruhe, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Leukozytose.
Diagnostik:
Das Ruhe-EKG wae unauffalig.
Sonografisch zeigte sich eine Raumforderung neben der rechten Niere.
Die Langzeitblutdruckmessung zeigte paroxysmale Hypertonie.
Im 24 h-Sammelurin sowie im Blutplasma ließen sich erhöhte Katecholamine und Katecholaminmetabolite
nachweisen. Dementsprechend wurde die Diagnose Phäochromozytom festgestellt.
Der extraadrenale Befall wurde durch CT ausgeschlossen.
Ein MEN-Syndrom konnte durch eine Schilddrüsensonografie sowie Labordiagnostik ausgeschlossen werden.
Daraufhin war eine operative Therapie indiziert.
Nach entsprechender Vorbereitung und Aufklärung wurde eine laparoskopische Adrenalektomie am 08.09
durchgeführt.
Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht und komplikationslos.
Medikation bei Entlassung: Metamizol 500 mg (1-1-1) Fortsetzung der Hausmedikation

Hernie
Ausstülpungen des Peritoneums mit Inhalt durch angeborene oder erworbene Bruchlücken (Faszie,
Muskellücken). Typische Lokalisationen für Bruchlücken sind das Zwerchfell, der Beckenboden und die
Bauchdecke.
Die Leistenhernie – eine Ausstülpung des Peritoneums im Bereich des Leistenkanals
● direkteLeistenhernie(Hernia inguinalis medialis): - Immer erworben
- Bruchpforte medial der epigastrischen Gefäße
- Bruchsack wölbt sich von intraperitoneal direkt durch den Anulus inguinalis externus vor
● indirekteLeistenhernie(Hernia inguinalis lateralis):
- Erworben oder angeboren (durch unvollständigen Verschluss des Processus vaginalis)
- Bruchpforte lateral der epigastrischen Gefäße
- Bruchsack wölbt sich durch den Anulus inguinalis internus, verläuft durch den Leistenkanal und
tritt am Anulus inguinalis externus aus
Reponible Hernien verschwinden bei Druckentlastung des Bauchraums oder lassen sich von außen
zurückdrängen, bei irreponiblen handelt es sich um inkarzerierte Hernien.
Klinik
- Schwellung im Bereich der Leiste oder des Skrotums, die bei Husten oder Pressen (Bauchdruck) zunimmt
- ziehende oder stechende Schmerzen im Bereich der Bruchpforte.
Die Beschwerden korrelieren meist nicht mit der Größe des Befundes, d. h. sehr große Skrotalhernien sind
meist beschwerdearm, da auch eine große Bruchpforte vorhanden ist. Bei kleiner Bruchpforte besteht eher die
Gefahr einer Inkarzeration (zunehmender schmerzhafter, geröteter Vorwölbung, peritonitischer Reizung,
Übelkeit und Erbrechen bis hin zur Ileussymptomatik.
Bei Frauen äußert sich eine Leistenhernie durch eine Schwellung in der Leiste oder den Schamlippen, ist
jedoch dann nur bei größeren Befunden auffällig.
Diagnostik und Therapie
die Diagnose einer Leistenhernie wird klinisch gestellt.
Leisten: li. reponible indirekte Vorwölbung (5*5 cm), re. unauffällig Genitalien: unauffällig
beim stehenden Patienten: Inspektion asymmetrische Vorwölbungen und Hautveränderungen
Palpation wird mit dem Zeigefinger durch das Skrotum in den Leistenkanal eingegangen und dann ein Anprall
des Bruchsackes gefühlt, wenn der Patient presst oder hustet.
Durch die körperliche Untersuchung ließ sich die Diagnose bestätigen.
Mithilfe einer Abdomensonografie wurde die Vitalität des Bruchinhalts beurteilt und konnte eine Inkarzeration
der Hernie ausgeschlossen werden.
Außerdem wurde eine fachurologische Untersuchung durchgeführt.
Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung wurde die OP nach Lichtenstein mit Netzimplantation
elektiv am 04.09 durchgeführt.

- Polytrauma:
Bei einem Polytrauma handelt es sich um die gleichzeitige Verletzung von mindestens 2 Körperregionen oder
Organsystemen, wobei mindestens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer lebensbedrohlich ist.
Diagnostik:
(GCS-Score 15)
Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht
Membrana tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung Wirbelsäule und Nierenlager: nicht klopfschmerzhaft
Herz: Tachykardie, keine Herzgeräusche
Lunge: re. abgeschwächte Atemgeräusche, gedämpfter Klopfschall, li: unauffällig
Abdomen: weich, leichter Druckschmerz, keine Abwehrspannung
Extremitäten: rechter Oberschenkel: stark geschwollen, leicht nach innen rotiert
Gefäßstatus: periphere Pulse allseits tastbar
Dis stationäre Aufnahme erfolgte aufgrund des Polytraumas.
Im Schockraum wurde die erste Beurteilung und Stabilisierung der Vitalfunktionen nach dem ABCDE-Schema
durchgeführt.
Sonographisch (FAST) konnte freie Flüssigkeiten im Abdomen ausgeschlossen werden.
In der Ganzkörper-CT zeigten sich Hämothorax, Rippenfrakturen sowie eine dislozierte Femurschaftfraktur re.,
wohingegen intrakranielle Blutungen ausblieben.
Zur weiteren Stabilisierung wurde der Patient mit einer Thoraxdrainage auf die Intensivstation verlegt.
Die Kontroll-CCT nach 6 Stunden zeigte keine Auffälligkeiten.
Am 2. Tag der Aufnahme erfolgte die Stabilisierung der Femurfraktur mittels eines Femurnagels, wohingegen
die Rippenfrakturen konservativ behandelt wurden.
In der Primärphase erfolgt eine Stabilisierung des Gesamtorganismus mit Beseitigung von Störungen von
Atmung, Kreislauf und Metabolismus. In der Sekundärphase kommt es zu einer langsamen Normalisierung
der hämodynamischen, respiratorischen und metabolischen Parameter. In dieser Phase werden leichtere
Verletzungen definitiv versorgt.

- Osteomyelitis
Die Osteomyelitis ist eine eitrige Infektion des Knochenmarks. Der Begriff Osteitis wird gelegentlich für
lokale Knochenentzündungen nach Trauma oder Operation verwendet.
- akute Osteomyelitis: endogene (hämatogene) und exogene (posttraumatische)
- chronische Osteomyelitis (> 6 Wochen):
Die akute endogene oder hämatogene Osteomyelitis betrifft v.a. Säuglinge (ca. 20 % d.F.) und Kinder (ca. 80)
Klinik
- lokale Entzündungszeichen wie Schwellung, Überwärmung und Rötung
- v.a. bei Säuglingen Allgemeinsymptome wie Fieber und Schüttelfrost
- bei chronischen Formen: unspezifische Symptome wie nächtliche Schmerzen und lokale Schwellung
Diagnostik
Oberschenkel: re. Schwellung, Rötung, Überwärmung, Ruheschmerz, starker
Druckschmerz, Bewegungsschmerz, Bewegungseinschränkung, li. unauffällig
Gefäßstatus: periphere Pulse gut tastbar
Laborchemisch zeigten sich eine Leukozytose mit Linksverschiebung sowie erhöhte CRP- und BSG-Werte.
Röntgenologisch und sonographisch konnte die Diagnose nachgewiesen werden.
Ein Ewing-Sarkom konnte durch MRT ausgeschlossen werden.
- Röntgenaufnahme (erst nach ca. 2 Wochen Veränderungen nachweisbar): fleckige Osteolysen,
Periostabhebungen und Ossifikationen der umgebenden Weichteile, Usurierungen der Kortikalis, später auch
Sequesterbildungen (lokale Thrombosierung führt zu Knocheninfarkt, das betroffene Gewebe bleibt im
Zentrum des Entzündungsherdes abgetrennt [demarkiert] vom gesunden Gewebe zurück)
- Sonografie: v.a. bei Säuglingen oder auch zum Nachweis eines Weichteilabszesses
- MRT(Methode der Wahl): frühzeitiger Nachweis von Veränderungen, hohe Spezifität und Sensitivität
- bei unklaren Befunden: Punktion des Befundes → histologische sowie mikrobiologische Untersuchung
Differenzialdiagnostisch:
- Ewing- Sarkom (dieser maligne Knochentumor des Kindes- und Jugendalters präsentiert sich klinische
ähnlich wie die Osteomyelitis)
Therapie
Daraufhin wurde die Therapie mit kalkulierten Antibiotika i.v. eingeleitet, die nach der Erregerisolierung aus
der Blutkultur auf Clindamycin i.v. umgestellt wurde.
Medikation bei Entlassung: Clindamycin 600 mg (1-1-1) Ibuprofen 600 mg (1-1-1)
Wichtig ist eine rasche Antibiotikatherapie: Penicillin G, Flucloxacillin, Clindamycin und Cefotaxim zum
Einsatz. Nach Erregernachweis wird die Antibiotikatherapie ggf. umgestellt und für ≥ 2–3 Monate oral
fortgeführt.
Bei ausbleibendem Erfolg oder Abszedierung ist eine frühzeitige operative Therapie

- Ileus (Darmverschluss)
Störung der Darmpassage durch Darmverschluss oder Darmlähmung.
mechanischer Ileus:
●Obstruktionen (Verlegung eines Darmabschnitts ohne Durchblutungsstörung):
○ Fremdkörper (z. B. Parasiten, Gallen- oder Kotsteine)
○ Tumoren oder Entzündungen (z. B. Divertikulitis) -à meist im Dickdarm
○ Darmatresien oder -duplikaturen
○ Kompression der Darmwand von außen (z. B. Lymphome, gynäkologische Tumoren)
● Strangulationen (Abschnürung und gleichzeitige Durchblutungsstörung eines Darmabschnitts):
○ (inkarzerierte) Hernien
○ Darmabknickungen bei Verwachsungen (Adhäsionen, Briden, Peritonealkarzinose) à meist Dunndarm
○ Volvulus, Invagination
Klinik
Der mechanische Ileus kann sich akut oder auch langsam progredient entwickeln.
- heftige Schmerzen - Übelkeit, Erbrechen - Meteorismus - Stuhl- und Windverhalt
- hochgestellte Darmgeräusche
paralytischer Ileus – fehlende Darmgeräusche („Totenstille“)
Diagnostik
Abdomen: diffuser Druckschmerz, leichte Abwehrspannung, Darmgeräusche über den rechten Unterbauch
vermehrt und klingend aber über übrigen Quadranten reduziert, Leber und Milz: unauffällig
Die digital-rektale Untersuchung war unauffällig.
Laborchemsich zeigten sich eine Leukozytose und erhöhte CRP. Röntgenologisch ließen sich Überblähungen,
erweiterte Darmschlingen und Spiegelbildungen nachweisen.
Sonografisch konnten verdickte Darmwand und freie Flüssigkeit im Abdomen nachgewiesen werden. Dadurch
wurde die Diagnose bestätigt.
Röntgen: Nachweis von Gas- und Flüssigkeitsspiegeln
Die Sonografie: Beurteilung der Peristaltik -> Differenzierung zwischen mechanisch und paralytisch
Therapie
Bei Nahrungskarenz erhielt der Patient parenterale Volumensubstitution mit adäquaten Analgetika.
Nach entsprechender Vorbereitung und Aufklärung wurde eine
laparoskopische Adhäsiotomie notfallmäßig durchgeführt.

- Meniskusläsion
Die Menisken wirken als Stoßdämpfer, Stabilisierungselement und verbessern die Kongruenz zwischen Tibia
und Femur. Der mediale Meniskus ist halbmondförmig, hat ein schmales Vorder- und breites Hinterhorn und
ist am medialen Seitenband fixiert. Aus diesem Grund ist er verletzungsanfälliger als der laterale (ca. 20- mal
häufiger). Der laterale Meniskus ist eher C- förmig mit homogener Dicke.
Ätiologie.
Häufigste Ursachen sind degenerative (50 %) und sekundär traumatische (40 %) Veränderungen, d.h. nach
einem Trauma kommt es Monate oder Jahre später zu einer Meniskuläsion, die jedoch in Zusammenhang mit
dem Trauma steht.
Klinik
schmerzhafte federnde Streckhemmung (passive und active) durch die eingeklemmten Meniskusanteile auf. Das
Kniegelenk wird in einer Schonhaltung leicht gebeugt gehalten, bei älteren Verletzungen ist u.U. eine Atrophie
des M. vastus medialis nachweisbar.
Diagnostik
Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht - Membrana Tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung
Wirbelsäule und Nierenlager: nicht klopfschmerzhaft
Knie: li. Schwellung, Ruheschmerz, starker Druckschmerz im medialen Gelenkspalt, Bewegungsschmerz,
Bewegungseinschränkung (Streckhemmung), re. unauffällig
Die Beweglichkeit des linken Kniegelenks konnte schmerzbedingt nicht geprüft werden.
Die periphere Durchblutung, Motorik und Sensibilität waren regelrecht und seitengleich.
A. poplitea. A. tibialis posterior und A. dorsalis pedis waren tastbar.
Die körperliche Untersuchung deutete auf eine Meniskusläsion hin.
Eine Ruptur des Innenmeniskus ließ sich durch die MRT nachweisen. Röntgenologisch konnten knöcherne
Begleitverletzungen ausgeschlossen werden.

- Böhler-Test: Bei Varusstress (Adduktion, laterales „Aufklappen“) im Kniegelenk kommt es zu


Schmerzen am verletzten medialen, bei Valgusstress (Abduktion, „mediales Aufklappen“) zu Schmerzen
am verletzten lateralen Meniskus.
- Steinmann-I-Test: Außenrotation bei gebeugtem Kniegelenk führt zu Schmerzen am verletzten medialen,
Innenrotation zu Schmerzen am ver- letzten lateralen Meniskus.
- Steinmann-II-Test: Bei Beugung des Kniegelenks wandernder Druckschmerz am Gelenkspalt von
ventral nach dorsal bei medialer Meniskusläsion
- Payr-Test: Im Schneidersitz kommt es zu Schmerzen am medialen Kniegelenksspalt bei verletztem
Hinterhorn des medialen Meniskus.
- Apley-Test: Patient liegt in Bauchlage, Kniege- lenk 90° angewinkelt, bei Kompression und Rotation
gibt der Patient Schmerzen bei verletztem Meniskus an.
- Röntgenaufnahmen: Auschluss knöcherner Verletzungen
- MRT: Darstellung der Menisken
- die Arthroskopie (Sicherung der Diagnose und gleichzeitige Therapie) zum Einsatz.
Therapie
Daraufhin wurde eine arthroskopische Meniskusnaht am 02.09 durchgeführt. Unter adäquater Analgesie konnte
eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
Im Verlauf kam es zur Besserung, deshalb konnte der Patient entlassen werden.
Medikation bei Entlassung: Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1)

- Ellenbogengelenkluxation:
Morbus Chassaignac (Pronatio dolorosa, Subluxation des Radiusköpfchens): typische Anamnese (Zug am
Arm des Kindes) und Klinik (schmerzhafte Bewegungseinschränkung, Beugung im Ellenbo- gengelenk)
Sind Anamnese und klinisches Bild typisch, ist keine weitere Diagnostik notwendig.
Hier kann sofort ein Repo-sitionsversuch erfolgen. Vor und nach Therapie sollten immer Durchblu- tung,
Motorik und Sensibilität (DMS) überprüft werden.
Bei keinem typischen Ereignis oder einem Trauma ist auch an eine Ellenbogengelenkluxation oder Fraktur
wahrscheintlich. (Ausschluss mit Röntgenaufnahme)
Ellenbogengelenkluxation: eine vollständige Diskonnektion der gelenkbildenden Anteile von Humerus,
Olekranon und Radiusköpfchen. Diese Verletzung nimmt mit steigendem Lebensalter zu.
durch Sturz auf die pronierte Hand bei gestrecktem oder leicht gebeugtem
Radius und Ulna luxieren meist nach dorsoradial, verhaken sich und führen so zu einer federnden Fixation und
schmerzhaften Fehlstellung des Gelenks mit Weichteilschwellung.
Diagnostik:
Die kardiopulmonalen und abdominalen Untersuchungsbefunde waren unauffällig.
Pupillen: isokor, rund, prompte Reaktion auf Licht Membrana Tympani: bds. ohne Liquorrhö oder Blutung
Wirbelsäule und Nierenlager: nicht klopfschmerzhaft
Ellenbogengelenk: li. Schwellung, Ruheschmerz, starker Druckschmerz, Bewegungseinschränkung, tastbare
Luxation, re. unauffällig
Die Beweglichkeit des Ellenbogengelenks konnte schmerzbedingt nicht geprüft werden.
Der Patient berichtete von Missempfindungen in den linken Klein- und Ringfingern. A. radialis war tastbar.
Röntgenologisch zeigte sich eine humero-ulnare Luxation li., wohingegen Luxationsfrakturen sowie andere
Begleitläsionen ausblieben.
Daraufhin war eine konservative Therapie indiziert.
Therapie:
Nach der anatomiegerechten Reposition unter Lokalanästhesie wurde das Ellenbogengelenk im Oberarmgips
ruhiggestellt. Zudem wurde die Wunde
versorgt. Darüber hinaus erhielt der Patient die Tetanusimpfung.
Unter adäquater Analgesie konnte eine Schmerzfreiheit erreicht werden.
Medikation bei Entlassung: Paracetamol/Codein 500/10 mg (1-1-1) - Fortsetzung der Hausmedikation
Bei Luxationen ohne Begleitverletzungen erfolgt die Reposition. Zusätzlich ist eine Ruhigstellung des Gelenks
im Oberarmgips für 2–3 Wochen mit anschließender Bewegungstherapie indiziert. Eine Indikation zur
Operation besteht bei Begleitverletzung.

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