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Biohacking

Den Geist und Körper optimieren durch Bio-Hacking - Energie und


Leistung steigern, besser schlafen und einfach glücklicher leben
von

Julius Kühner
1. Auflage 2020

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Julius Kühner, 2020
Inhaltsverzeichnis

Einleitung
Vorwort
Was ist Biohacking?
Umwelteinflüsse
Verschiedene Arten des Biohackings
Individuelles Hacking
Realistische Ziele setzen
Erfolge anerkennen

Mind over Matter


Mentales Hacking
Meditation
Denksport
Eine neue Fähigkeit erlernen
Die Kaizen-Methode
Mantras und Synapsen
Schweigen
Beim Universum bestellen
Sich in Dankbarkeit üben

Bodyhacking
Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper...
Richtig schlafen
Licht
Temperatur
Natürlich leben
Richtig trainieren
Augen trainieren
Hacken Sie Ihr Haar
Photos machen
Richtig atmen
Die Ernährung
Verschiedene Grundideen
So natürlich wie möglich
Zucker und Süßstoffe
Vegetarisch und vegan
Ketogene Ernährung
Vitamine
Superfoods
Die Signaturenlehre
Genügend Wasser
Ein reger Stoffwechsel
Entgiften
Intermittendes Fasten

Life-Hacking - Strukturen schaffen und Charakter bilden


Umstrukturieren
Minimalistisch denken
Time-Management

Ehrlichkeit und Nein-Sagen

Sich um sich selbst kümmern


Eine gute Tat am Tag
Immer lachen!
Wellness
Schlusswort
Einleitung
Vorwort

In der heutigen Zeit wird uns körperlich und seelisch immer mehr
abverlangt. Faktoren wie Umweltverschmutzung, lange Arbeitszeiten,
künstliches Licht und die Globalisierung und das damit verbundene Gefühl,
jederzeit erreichbar sein zu müssen, sind daran beteiligt, dass wir uns
zunehmend erschöpft und ausgelaugt fühlen und unsere Gesundheit häufig
hinten anstellen. Wir leben oft vor uns her, ohne uns großartig um unsere
körperlichen und seelischen Bedürfnisse zu kümmern, dabei hat unser
menschlicher Körper so viel Potential und mit ein wenig Übung können wir
nicht nur Selbstheilungsprozesse aktivieren, unsere Gehirnfunktionen
optimieren und unser Immunsystem stärken, sondern auch zu unserer
allgemeinen Gesundheit und unserem Wohlbefinden beitragen. In diesem
Ratgeber wollen wir Ihnen einige praktische Tipps zur Selbstverbesserung
geben, die unter dem Sammelbegriff „Biohacking“ zusammengefasst
werden. Darauf werden wir gleich genauer eingehen, vorab möchten wir
Sie aber dazu ermutigen, sich viel Zeit für Ihre Selbstverbesserung zu
nehmen. Wie bei so vielen Dingen, ist auch der Weg zu einem verbesserten
Ich vielmehr ein Marathon als ein Sprint. Lesen Sie sich unsere
Biohacking-Strategien in aller Ruhe durch und probieren Sie sie einfach
aus. Manche Dinge fallen Ihnen vielleicht von Anfang an leicht, andere
brauchen eventuell mehrere Anläufe. Seien Sie geduldig, gehen Sie Schritt
für Schritt vor und feiern Sie auch kleine Erfolge. Viel Spaß beim Lesen
und viel Erfolg auf Ihrem Weg zur besten Version Ihrer selbst!
Was ist Biohacking?

Bevor wir nun damit beginnen, Ihnen konkrete Tipps zu geben, wollen wir
erst einmal klären, was Biohacking denn eigentlich ist: Biohacker erkennen
die äußeren Einflüsse auf ihre körperliche und seelische Leistungsfähigkeit
und nutzen das zu ihrem Vorteil. Wer Biohacking betreibt, möchte, ganz
allgemein gesagt, das Beste aus sich heraus holen. Natürlich gibt es hier
eine Menge Strategien und Ideen wie man zur besten Version seiner selbst
werden kann, denn der Selbstverbesserung sind im Prinzip keine Grenzen
gesetzt. Von Denksport-Aufgaben, über richtige und gesunde Ernährung,
bis hin zu Yoga und Pilates...es gibt so viele Möglichkeiten, an sich zu
arbeiten. Das ist spannend und wenn Sie erst einmal entdeckt haben, was
alles in Ihnen steckt, werden Sie mit dem Biohacking gar nicht mehr
aufhören wollen. Das müssen Sie auch gar nicht, trotzdem möchten wir Sie
dazu anhalten, sich nicht zu viel zuzumuten und auf Ihren Körper zu hören,
denn sich auszuruhen und das Leben zu genießen gehört ebenso dazu, wie
hart an sich zu arbeiten. Eine gesunde Balance ist hier der Schlüssel. Nun
bleibt noch zu erwähnen, dass manche Biohacker ihren Körper auch durch
Implantate aus Stahl oder anderen Materialien zu verbessern versuchen und
einige von ihnen eine Annäherung an den Körper eines Science-Fiction-
Helden anstreben. Das mag Ihnen nun reizvoll erscheinen oder eben nicht,
das liegt ganz an Ihnen, allerdings möchten wir uns in diesem Ratgeber auf
natürliche Strategien zu Selbstverbesserung konzentrieren, da wir der
Meinung sind, dass es mehr als genug Wege gibt, ganz ohne chirurgische
Eingriffe das Beste aus Ihrem Körper herauszuholen. Manchmal werden
auch besonders an Biologie interessierte Menschen, die sich ganz ohne
Studium in die wissenschaftliche Welt einarbeiten und die sozusagen „Do-
it-yourself“-Biologie betreiben, als Biohacker bezeichnet. Natürlich kann
auch das sehr interessant sein, diese Art des Biohackings ist allerdings, wie
schon erwähnt, nicht Thema dieses Ratgebers. Wir wollen lediglich die
Biologie unseres Körpers besser verstehen und uns Strategien aneignen, wie
wir diese „hacken“ können um so unser gesamtes Potential zu entfalten.
Umwelteinflüsse

Jahrtausende lang hat der Mensch im Einklang mit der Natur gelebt, d.h.
man kannte den Mondkalender, ging zu Bett, wenn es draußen dunkel
wurde und stand auf, wenn die Sonne aufging. Man aß, wenn man etwas zu
essen hatte und fastete gezwungener Maßen des öfteren. Was man aß war
regional, saisonal und frei von chemischen Stoffen. Das ist aber nur eine
Seite der Geschichte, und wir wollen hier keinesfalls das Bild vermitteln,
dass früher alles besser war. Viele moderne Errungenschaften haben uns das
Leben als Mensch so viel angenehmer gemacht, dass es wohl kaum
jemanden gibt, der Elektrizität, Medikamente und Supermärkte missen
möchte. Und doch ist mit all dem Fortschritt, den wir Menschen in den
letzten Jahrhunderten gemacht haben, auch etwas verloren gegangen:
nämlich das Wissen, dass es eine Wechselwirkung zwischen der Außenwelt
und jedem einzelnen Menschen gibt. Das mag vielleicht erstmal ein wenig
esoterisch anmuten, ist aber ganz logisch: Wir Menschen sind, genau wie
alle anderen Tiere, Teil der natürlichen Welt. Viele Vorgänge in unserem
Körper stehen unter starkem Einfluss der äußeren Welt, auch wenn wir oft
nicht mehr das Gefühl haben dass dem so sei. Kein Wunder, denn wir
müssen nicht mehr müde werden wenn es dunkel ist, denn wir haben
elektrisches Licht. Wir müssen uns nicht mehr saisonal ernähren, denn wir
haben Supermärkte und Handelsabkommen. Wir müssen nicht mehr große
Strecken zu Fuß zurück legen oder uns großartig körperlich betätigen, denn
wir sind sesshaft und arbeiten im Büro. Wir sind modern und genießen
unsere Errungenschaften, allerdings können sich unsere Körper nicht so
schnell an all die neuen Dinge anpassen und viele Reaktionsmuster sind tief
in uns verankert. Vielleicht wird der Mensch sich in den kommenden
Jahrhunderten so entwickeln, dass niemand mehr Migräne bekommt, wenn
das Wetter umschlägt, niemand unter Winterdepressionen oder
Bewegungsmangel leiden wird und wir vielleicht irgendwann sogar ganz
ohne Schlaf auskommen werden. Wer weiß. Doch bis es soweit ist, stehen
wir unter starkem Einfluss der Außenwelt und wenn wir diesen
Mechanismus besser verstehen lernen, können wir ihn zu unserem Vorteil
nutzen.
Verschiedene Arten des Biohackings

Es gibt sehr viele Arten, auf die man Biohacking betreiben kann. Das ist
auch kein Wunder, schließlich ist unser Körper ein komplexes System auf
das man somit auch auf verschiedene Weisen einwirken kann. Man kann
Biohacking aber grob in drei Untergruppen aufteilen, auf die wir hier
nacheinander eingehen wollen: Mentales Hacking – so wollen wir es hier
bezeichnen – beinhaltet sowohl Denksport-Training, wie auch Meditation
und damit verbunden, das Erlernen und Kultivieren von positivem Denken.
Das ist sehr wichtig für unsere psychische, aber auch unsere körperliche
Gesundheit, da Körper und Geist entgegen unserem westlichen Weltbild
nicht von einander getrennt existieren, sondern vielmehr als zwei Facetten
derselben Sache angesehen werden können. Deshalb ist natürlich auch
Bodyhacking ein wichtiger Punkt. Wer seinem Körper ausreichend
Bewegung und Training, aber auch Ruhe und Entspannung erlaubt, kann
einer Menge Krankheiten vorbeugen und sich lange an diesem Körper
erfreuen. Viele Biohacking-Strategien beeinflussen aber Körper und Geist
und sind somit Teil des Menalen, aber auch des Bodyhackings. So ist zum
Beispiel Foodhacking eine äußerst wirksame Methode, Körper und Geist fit
und gesund zu halten. Foodhacking spielt in der westlichen Welt zwar noch
nicht sehr lange eine Rolle, ist aber zum Beispiel seit Jahrhunderten Teil der
indischen Medizinlehre Ayurveda und anderer Heilkünste. In diesem
Ratgeber wollen wir uns also auf diese drei Bereiche des Biohackings
konzentrieren: Body (Körper), Mental (Geist) und Food (Ernährung).
Individuelles Hacking

Obwohl alle Menschen im Prinzip gleich aufgebaut sind, ist doch jeder
verschieden. Sehen Sie sich um – wir sind verschieden groß, haben
verschiedene Augen- und Haarfarben, verschiedene Charakter und
verschiedene Hobbys. Da ist es nur logisch, dass wir auch verschiedene
Bedürfnisse haben und sich nicht jeder Körper auf die gleiche Art und
Weise hacken lässt. Ein Großteil Ihres Selbstverbesserungsprozesses ist
also, sich selbst besser kennenzulernen, herauszufinden, wie Ihr Körper
agiert und was genau er braucht, um optimal zu funktionieren. Das gilt für
körperliche Betätigung genau so wie für Ruhephasen und Ernährung.
Manch ein Körper erholt sich schnell, ein anderer braucht etwas mehr Zeit
zur Regeneration. Das gilt auch für die Ernährung: Manche von uns leben
am besten vegetarisch oder vegan, andere brauchen aber vielleicht Eier oder
Fleisch um Ihren Körper perfekt zu ernähren. Wer sich selbst verbessern
möchte, sollte sich also erst einmal ausgiebig damit befassen, wer er oder
sie eigentlich ist und das geht am besten mit „learning by doing“. Wie
bereits erwähnt, ist die Selbstoptimierung ein langer Prozess bei dem Sie
viel über sich selbst lernen und vieles ausprobieren werden, auch wenn
manches vielleicht dann nichts für Sie ist. Das ist aber nicht weiter
schlimm, denn herauszufinden, was einem nicht viel weiterhilft ist auch Teil
der Selbsterforschung. Nehmen Sie sich also, wie gesagt, viel Zeit und
probieren Sie sich durch. Geben Sie nicht gleich auf, wenn Ihnen etwas
schwer fällt, aber zwingen Sie sich auch nicht dazu, etwas in Ihre tägliche
Routine einzubauen wenn es Ihnen eine Qual ist.
Realistische Ziele setzen

Wir hoffen, dass Sie nach dem Lesen dieses Ratgebers voller Motivation
mit dem Biohacking beginnen wollen. Obwohl wir Ihrer Motivation hier
keine Grenzen setzen wollen, möchten wir Sie aber doch daran erinnern,
dass Sie, trotz all dem wunderbaren Potential, dass in Ihnen schlummert,
doch ein Mensch und keine Maschine sind. Erwarten Sie deshalb also bitte
auch nicht Übermenschliches von Ihrem Körper. Natürlich können Sie Fett
ab- und Muskelmasse aufbauen, Ihre Schlafphasen erholsamer gestalten
und eine oder mehrere neue Sprachen lernen. Nur zu! Denken Sie aber
daran, dass Rom auch nicht an einem Tag erbaut wurde. Geben Sie Schritt
für Schritt vor und versuchen Sie nicht alles auf einmal anzugehen. Es
dauert ungefähr acht Wochen, bis Ihnen eine neue Routine in Fleisch und
Blut übergegangen ist. Die gute Nachricht lautet hier, dass Sie sich, sobald
Sie eine neue Gewohnheit in Ihren Tagesablauf integriert haben, aller
Wahrscheinlichkeit nach auch an diese halten werden, denn wie wir alle
wissen ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Wenn Sie aber versuchen, viele
neue Dinge auf einmal zur Routine zu machen, kann es sein, dass Sie sich
damit so sehr überfordern, dass Sie am Ende keines davon zur Gewohnheit
machen. Fangen Sie also zum Beispiel damit an, jeden Morgen ein Glas
warmes Wasser mit Zitrone zu trinken und tun Sie dies täglich für
mindestens acht Wochen. Beginnen Sie erst dann damit, nach dem
Frühstück eine halbe Stunde spazieren zu gehen oder zu lesen. Es braucht
Zeit, sein Leben umzukrempeln – seien Sie geduldig, aber beharrlich. Es
wird sich lohnen!
Erfolge anerkennen

Geduldig sein ist nicht immer einfach und es kann oft passieren, dass man
während eines langen Prozesses die Motivation oder den Mut verliert. Das
ist normal und auch verständlich, muss aber nicht sein. Wenn Sie schon eine
Weile an Ihrer Selbstverbesserung arbeiten, aber irgendwie nicht das Gefühl
haben voran zu kommen, brauchen Sie einen Motivationsschub. Der kommt
meist, wenn man sich seine bisherigen Erfolge vor Augen hält. Auch wenn
es Ihnen jetzt nicht so vorkommen mag, aber wer beharrlich an sich
arbeitet, kann früher oder später die Früchte seiner harten Arbeit ernten.
Damit Sie also nicht den Mut verlieren, denken Sie nach: Was hat sich seit
Beginn Ihrer Biohacking-Projektes schon verändert? Fühlen Sie sich genau
gleich wie am Anfang, oder hat sich doch etwas getan? Erkennen Sie jeden
Fortschritt an, und sei er auch noch so klein. Sie können zur Unterstützung
ein Motivationstagebuch führen, in dem Sie jeden Tag festhalten, wie Sie
sich fühlen und welche Veränderungen Sie bemerken. Schreiben Sie alles
auf und keine Sorge, Sie müssen kein literarisches Meisterwerk verfassen –
Stichpunkte reichen vollkommen aus. Alternativ können Sie sich auch
einen guten Freund oder Bekannten aussuchen und diese Person fragen, ob
er oder Sie Lust hat, Ihr Schiedsrichter zu sein. Erzählen Sie diesem Freund
regelmäßig von Ihren Fortschritten, aber auch von möglichen
Motivationslöchern und bitten Sie ihn oder sie einzugreifen, wenn Sie zu
hart mit sich selbst umgehen oder Ihrem Körper und Geist
Übermenschliches abverlangen. Vielleicht hat dieser Freund ja sogar Lust
Sie auf Ihrem Weg zu begleiten und auch zum Biohacker zu werden, fragen
Sie einfach nach, denn zu zweit machen die meisten Dinge im Leben mehr
Spaß!
Mind over Matter
Mentales Hacking

„Mind over matter“ - „Geist über Materie“ - diese alte englische Weisheit
hat viel Wahres, denn fast alles beginnt im Kopf. Mit genügend
Willensstärke kann man so einiges bewirken und die richtige geistige
Haltung macht viele schwierige Projekte leichter. Positives Denken kann
unser ganzes Leben beeinflussen, denn das womit wir uns am meisten
beschäftigen, genau davon ziehen wir mehr an. Wer positiv denkt, befreit
sich also nicht nur von überflüssigem Grübeln, sondern lädt gleichzeitig
auch mehr Positives in sein Leben ein. Sie können also gar nicht verlieren,
denn macht man eine Sache wirklich besser, indem man ununterbrochen
darüber nachdenkt und sich die schlimmsten Szenarien ausmalt? Negative
Gedanken ziehen uns nicht nur runter, sie nehmen uns auch den Mut und
die Motivation unser Leben in die Hand zu nehmen, das Beste von uns
selbst und anderen zu erwarten und neuen Dingen eine Chance zu geben.
Die gute Nachricht lautet hier aber, dass wir unser Gehirn und damit auch
unseren Geist, genau so formen und trainieren können wie den Rest unseres
Körpers. Sie können also mit den richtigen Strategien positives Denken
erlernen, Ihre Konzentration und Lernfähigkeit verbessern und sogar
Selbstheilungsprozesse Ihres Körpers aktivieren. Sie besitzen so viel
Potential, wäre es also nicht schön, wenn Sie mehr daraus machen würden?
Genau darum geht es beim Mentalen Hacking. Warum probieren Sie also
nicht ein paar der von uns gesammelten Methoden aus und sehen selbst wie
Sie Ihr Leben positiv beeinflussen können? Sie werden schnell merken, wie
Sie sich in Ihrem Körper wohler fühlen und insgesamt zufriedener und
selbstbewusster sein werden.
Meditation

Es mag ein wenig abgedroschen klingen, aber eine der ältesten Biohacking-
Methoden überhaupt ist gleichzeitig auch eine der erfolgreichsten. Wer
täglich meditiert, nimmt sich jeden Tag die Zeit, sich mit seinen innersten
Gefühlen und Gedanken auseinander zu setzen. Dabei spielt die Dauer der
Meditation keine so große Rolle wie die Regelmäßigkeit. In unserem
hektischen Alltag, in dem wir häufig Überstunden machen und oft sogar die
Arbeit mit nach Hause nehmen, in dem wir rund um die Uhr erreichbar sein
müssen und wir quasi pausenlos von den Medien beschallt werden, ist es
sehr leicht das Wesentliche aus den Augen zu verlieren und den Kontakt zu
sich selbst zu verlieren. Meditieren kann da wahre Wunder wirken. Wenn
Sie keine Zeit oder nicht das Geld für einen Meditationskurs haben, suchen
Sie einfach im Internet – hier finden sich jede Menge geführte Meditationen
und Tutorials die Ihnen vor allem am Anfang weiterhelfen können.
Meditieren Sie am besten an einem ruhigen Ort an dem Sie ganz ungestört
sind, wenn möglich gleich nach dem Aufstehen oder kurz vor dem
Zubettgehen, denn so können Sie sich entweder geistig auf den
bevorstehenden Tag einstellen oder mit ihm abschließen, je nachdem wann
Sie Zeit haben oder es am besten in Ihren Tagesablauf passt. Meditieren
fördert Ihre Konzentration und hilft Ihnen dabei, Ihre Gedanken zu sortieren
indem Sie für ein paar Minuten am Tag eben nicht über Aufgaben und
Probleme nachdenken. Das ist in der heutigen Zeit ein Luxus! Ja, am
Anfang mag Ihnen das Abstellen Ihrer Gedanken ein wenig schwer fallen,
aber mit ein wenig Übung werden Sie schon bald merken, wie Ihre
Konzentration sich verbessert, Sie klarere Gedanken fassen können und Sie
sich im Alltag frischer und wacher fühlen. Beginnen Sie einfach mit 5
Minuten Meditation am Tag und steigern Sie sich nach und nach auf 20-30
Minuten, es lohnt sich!
Denksport

Seit einigen Jahren wirbt die Werbeindustrie zunehmend mit Spielen und
Apps, die Ihren IQ erhöhen oder Ihr logisches Denkvermögen verbessern
sollen und natürlich ist vieles davon Geldmacherei. Was allerdings stimmt
ist, dass Denksport Sie klüger, bzw. flinker machen kann. Wie bei jeder
anderen Fähigkeit macht nämlich auch beim logischen Denken oder beim
Lösen von logischen Problemen Übung den Meister. Unser Körper ist
nämlich ein hocheffizientes System und alles, was wir nicht regelmäßig
benutzen wird wegrationalisert, d.h. wenn wir zum Beispiel in der Schule
nie gut in Mathe waren und uns später in unserem Erwachsenenleben nie
wieder mit Mathematik befassen, ist es mehr als wahrscheinlich, dass wir
das bisschen, was wir einmal wussten auch irgendwann verlieren. Das
macht auch Sinn, denn warum sollten wir Fähigkeiten, die wir nie benutzen
behalten? Unser Körper hat so viel zu tun, dass das unnütze Ansammeln
von unnötigem Wissen eine reine Verschwendung von Ressourcen bedeuten
würde. Machen Sie sich jetzt aber bitte keine Sorgen um die Überreste Ihres
Schulfranzösisch, das Gute an unserem Gehirn ist, dass wir manche
vergessene Fähigkeiten relativ schnell wieder aktivieren oder neu erlernen
können. Das Einzige, was es hier braucht ist Übung. Versuchen Sie also,
sich regelmäßig Zeit für ein Kreuzworträtsel oder ein Sudoku zu nehmen,
schauen Sie ruhig einmal eine Folge Ihrer Lieblingsserie auf Englisch an
oder lösen Sie eine komplexe Denksportaufgabe. Fangen Sie einfach
irgendwo an und sorgen Sie auch für Abwechslung, das macht Spaß und
hält Ihren Geist auf Trab.
Eine neue Fähigkeit erlernen

Eine gute und sinnvolle Art und Weise Ihre geistigen Fähigkeiten zu
aktivieren ist es, sich in einer neuen Fähigkeit zu üben. Denken Sie nach –
gibt es etwas, dass Sie schon immer einmal können wollten? Vielleicht
Geigespielen, Töpfern oder Italienisch? Ganz egal was es ist, warum
probieren Sie es nicht einfach aus? Oft trauen wir uns nicht zu, bestimmte
Dinge zu versuchen, weil wir Angst davor haben zu versagen oder uns
unsäglich zu blamieren. Das ist ein Grund, sollte aber kein Hindernis sein,
schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Suchen Sie sich
einfach etwas aus und probieren Sie es! Ein sehr guter Weg, die eventuelle
innere Blockade zu überwinden ist es, sich für einen Kurs, z.B. an der
Volkshochschule, anzumelden. In einer Gruppe zu lernen kann nämlich
ungemein motivierend wirken und Sie werden sehen, dass die allermeisten
der anderen Teilnehmer sich auch nicht besser oder schlechter anstellen als
Sie – ganz besonders, wenn es sich um einen Anfängerkurs handelt. Aber
auch wenn Ihnen das Erlernen einer Sprache oder eines Instruments am
Anfang ein wenig schwer fällt, es geht nicht darum, keine Fehler zu
machen, sondern an sich und seinen Fähigkeiten zu arbeiten. Lassen Sie
sich nicht entmutigen und üben Sie einfach immer weiter, Sie werden sehen
wie es Ihnen nach und nach immer leichter fallen wird. Lassen Sie sich aber
Zeit und erwarten Sie nicht zu viel auf einmal. Auch wenn Sie vielleicht
nicht das Zeug zum nächsten Mozart haben, denken Sie daran, dass Sie
Ihrem Körper und Geist trotzdem etwas Gutes tun: Wer ein Instrument
erlernt, trainiert seine motorischen und geistigen Fähigkeiten auf einmal,
wer eine Sprache lernt, schult gleichzeitig sein Langzeitgedächtnis, und wer
Schach spielt übt logisches Denken, auch außerhalb des Spiels. Es lohnt
sich also, etwas Neues auszuprobieren.
Die Kaizen-Methode

Bei uns noch relativ unbekannt, ist die Kaizen-Methode in Ländern wie
zum Beispiel Japan eine altbewährte Strategie zur Selbstverbesserung. Sie
ist simpel, aber hoch effektiv: Wann immer Sie an einer Fähigkeit arbeiten
oder eine neue Routine kultivieren möchten, nehmen Sie sich täglich eine
Minute Zeit dafür. Möchten Sie also Ihr Französisch auffrischen, lesen Sie
jeden Tag eine Minute lang einen französischen Text oder lernen und
wiederholen Sie mindestens eine Minute lang Vokabeln. Das klingt nicht
besonders effektiv? Ist es aber! Das Geheimnis ist, wie bereits erwähnt, die
Regelmäßigkeit. Eine Minute ist nicht besonders viel, aber denken Sie
nach: Wie viele Minuten am Tag üben Sie zur Zeit Französisch? Wenn die
Antwort „keine“ ist, dann ist eine Minute doch schon eine deutliche
Verbesserung, oder? Natürlich können Sie auch mehr Zeit einplanen um
etwas zu üben, allerdings laufen wir in unserem Optimismus oft Gefahr uns
zu übernehmen, und nach ein paar Wochen sind uns 20 Minuten
Französisch am Tag einfach zu viel. Nicht selten neigen wir dann dazu,
alles hinzuwerfen und so führt unsere anfängliche Motivation im Prinzip zu
nichts. Wäre es da nicht besser, ganz kleine Schritte zu gehen, aber dies an
jedem einzelnen Tag zu tun? Natürlich können Sie sich auch jeden Tag zwei
oder drei Minuten Zeit nehmen um an einer neuen Fähigkeit zu arbeiten,
verzetteln Sie sich aber nicht und fangen Sie, auch wenn Sie nur eine
Minute am Tag üben, bitte nicht zu viele Projekte an. Machen Sie einfach
eins nach dem anderen, schließlich haben Sie Zeit und es besteht absolut
kein Grund zur Hektik.
Mantras und Synapsen

Mantras, also bestimmte Sätze, die man immer wieder entweder im Geiste
oder laut vor sich hin sagt, sind altbewährte Motivationsmittel die aus dem
Hinduismus stammen. Das Prinzip ist einfach: Suchen Sie sich einen positiv
formulierten Satz der Sie persönlich motiviert, wie zum Beispiel: „Du bist
stark und mutig und du kannst alles schaffen“. Sagen Sie sich diesen Satz
immer wieder vor, am besten mehrmals täglich. Es spielt keine Rolle, ob
Sie anfänglich wirklich von Ihrem Mantra überzeugt sind oder nicht, halten
Sie einfach daran fest und sagen Sie es sich immer wieder vor, gerne auch
oft hintereinander. Was Ihnen vielleicht wie Hokuspokus vorkommen mag,
hat einen ganz einfachen Hintergrund: Das,was wir oft hören, bleibt uns im
Kopf. Sie können sich selbst also eine Mini-Gehirnwäsche verpassen indem
Sie sich immer wieder daran erinnern, wie toll Sie sind und was Sie alles
schaffen können. Früher oder später werden Sie es glauben, Sie werden
sehen. Im menschlichen Gehirn existieren Verbindungen, die sich Synapsen
nennen. Sie verketten verschiedene Bereiche des Gehirns und lassen sich
von uns aktiv aufbauen. Auch für Synapsen gilt, je mehr wir sie benutzen,
desto stärker werden Sie. Sie können also durch positives Denken und
Selbstmotivation – zum Beispiel mit Mantras – Ihr Gehirn wortwörtlich
umprogrammieren! Seien Sie also ein knallharter Optimist, sagen Sie sich
motivierende Sätze vor, versuchen Sie alles, aber auch alles, so positiv wie
möglich zu sehen und lassen Sie sich nicht beirren. Schon bald werden Sie
sehen, wie Ihr Leben eine komplett neue Wendung nimmt.
Schweigen

„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ - eine weitere alte Weisheit, hinter
der sich ein wahrer Kern verbirgt. Als Menschen kommunizieren wir quasi
ununterbrochen miteinander und das hat viele Vorteile. Reden hilft uns
dabei gemeinsam den Alltag zu bewältigen, Probleme zu lösen und unser
Leben zu organisieren. Das ist sehr gut, allerdings kann es uns heutzutage
leicht passieren, dass wir aus dem Reden gar nicht mehr herauskommen.
Die weltweite Vernetzung hat dazu beigetragen, dass wir nicht nur
kommunizieren, wenn wir direkt mit unseren Mitmenschen reden, sondern
sogar dann, wenn wir alleine sind und unzählige Nachrichten schreiben und
beantworten. Das kann unseren Geist manchmal ganz schön überfordern.
Hinzu kommt, dass wir, wenn wir ständig am Reden sind, unsere eigenen
Gedanken oft kaum hören können und das ist ganz schön traurig. Hier kann
es helfen, ab und zu über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu schweigen.
Auch dies ist eine altbewährte Methode des In-sich-Gehens das in vielen
Religionen schon lange praktiziert wird. Natürlich müssen Sie nicht direkt
in ein Schweigekloster gehen, aber warum versuchen Sie es nicht einmal
mit einem Schweigetag zu Hause, ganz ohne Unterhaltungen, Telefonate
oder e-Mails? Das mag am Anfang etwas Überwindung kosten und wenn
ein ganzer Tag Ihnen für den Anfang zu lang ist, können Sie auch mit einem
halben Tag oder auch nur ein paar Stunden beginnen. Machen Sie vielleicht
zu Beginn einen langen Spaziergang in der Natur und lassen Sie Ihr
Smartphone einmal zu Hause. Sie werden sehen, wie der Tatendrang nur so
aus Ihnen sprudelt wenn Sie sich zurück in die Zivilisation begeben. Eine
kleine Auszeit kann Wunder wirken und es wird Ihnen gut tun, sich ein paar
Stunden lang nur mit sich selbst zu befassen. Wenn Sie momentan zu
beschäftigt für einen Schweigetag oder einen langen Spaziergang sind,
können Sie sich auch einfach eine Minute am Tag schweigen und wenn Sie
mehr Zeit haben, vielleicht doch über einen Schweigetag nachdenken.
Beim Universum bestellen

Diese Strategie mag vielleicht nicht sehr nach Biohacking klingen,


allerdings ist die Idee, Wünsche ans Universum zu richten weit verbreitet
und überraschend wirksam. Der Grundgedanke dahinter ist weit weniger
esoterisch als er zunächst scheinen mag. Es ist ganz einfach, denn es geht
hierbei in erster Linie um das Gesetz der Anziehung. Dass in unserem
Gehirn elektrische Impulse hin- und her geschickt werden, ist ja allgemein
bekannt. Dieses Energien resonnieren auf einer bestimmten Frequenz.
Durch das Gesetz der Anziehung ziehen wir gleiche Frequenzen an. Das
heißt, kurz gesagt, sind wir negativ und pessimistisch, ziehen wir weitere
negative Dinge an. Senden wir nun unsere Wünsche selbstbewusst und
positiv ins Universum hinaus, ziehen wir deren Erfüllung somit an. Hinzu
kommt, dass wir, sobald wir einen Wunsch formuliert haben und
zuversichtlich darauf warten, dass das Universum sich darum kümmern
wird, aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr über diesen Wunsch
nachgrübeln, sondern einfach mit unserem Leben weitermachen. Das
Bestellen beim Universum mag Ihnen verrückt vorkommen, aber versuchen
Sie es auf jeden Fall mindestens einmal. Es spielt keine Rolle, ob Sie Ihren
Wunsch laut aussprechen oder einfach nur in Gedanken für sich
formulieren, wichtig ist nur, dass Sie ihn ans Universum richten und das
auch nur ein einziges Mal, schließlich wollen Sie ja nicht nerven. Vielleicht
ist Ihnen jetzt aufgefallen, dass das Bestellen beim Universum ganz ähnlich
funktioniert wie beten, allerdings etwas weniger religiös. Natürlich können
Sie Ihre Wünsche auch an Gott oder eine andere höhere Macht richten, das
bliebt ganz Ihnen überlassen. Das einzig Wichtige ist, dass Sie Ihren
Wunsch positiv formulieren (also z.B. „Ich will mutig sein“ anstatt „Ich will
keine Angst mehr haben“) und dass Sie Vertrauen haben, dass man Sie hört
und sich darum kümmert, denn dann sind Ihre Energien auf einer positiven,
gesunden Frequenz und so ziehen Sie Positives ganz von selbst an.
Sich in Dankbarkeit üben

Dankbarkeit zu empfinden ist eine der wirksamsten Methoden sein Gehirn


umzuprogrammieren. Sie erinnern sich an die Synapsen und Frequenzen in
Ihrem Gehirn? Eine positive Grundhaltung ist nicht nur ungemein
motivierend, sondern auch extrem gesund. Schulen Sie Ihr Gehirn, stets
positiv zu denken, so senken Sie auch Ihren Blutdruck und verringern das
Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls. Sorgen und Grübeln können
uns nämlich richtig krank machen. Seien Sie also so fröhlich wie möglich
und vor allem: seien Sie dankbar. Dankbarkeit ist deshalb so wichtig, weil
sie uns zufrieden macht. Natürlich können wir uns immer mit jemandem
messen der mehr Geld, einen besseren Job und ein größeres Haus hat, doch
das bringt uns nicht weiter. Konzentrieren Sie sich auf die Dinge in Ihrem
Leben, die Sie glücklich machen. Denken Sie einmal nach – wofür sind Sie
dankbar, woran erfreuen Sie sich jeden Tag? Sich die Dinge vor Augen zu
halten, die unser Leben lebenswert machen, macht uns glücklich und stolz
auf all das was wir haben. Manches haben wir uns selbst erarbeitet, andere
Dinge haben wir einfach bekommen – und für beides kann man dankbar
sein. Doch da muss Ihre Dankbarkeit noch lange nicht aufhören, freuen Sie
sich nicht nur über Ihre Gesundheit und Ihre Freunde, seien Sie auch
dankbar für die Schönheit unserer Erde, für Tag und Nacht, für die Schuhe
an Ihren Füßen und so weiter. Schauen Sie ruhig einmal im Internet, dort
finden Sie zahlreiche Videos zum Thema Dankbarkeit, viele davon ähneln
einer geführten Meditation. Probieren Sie es einfach mal aus, auch wenn
Sie sich im Moment vielleicht nicht besonders dankbar fühlen, Sie werden
vieles finden, das Ihnen Freude bereitet.
Bodyhacking
Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper...

...dieses bekannte Zitat des römischen Dichter Juvenal ist genau das, was
ein Bodyhacker zu erreichen sucht. Wir haben bereits darüber gesprochen,
wie unglaublich wichtig eine positive, optimistische Einstellung für Ihre
Gesundheit ist und was ein gesunder Geist so alles bewirken kann. Doch
genau so wichtig ist es, dass wir diesem gesunden Geist einen starken und
gesunden Körper geben. In Zeiten von Fast-Food-Ketten, Bürojobs und
Videospielen ist es leider ziemlich leicht, das große Potential, das in
unserem Körper steckt aus den Augen zu verlieren und es sich so bequem
wie möglich zu machen. Doch dieser Luxus ist Fluch und Segen zu gleich:
Wir haben Glück, dass die meisten von uns nicht mehr schwer körperlich
arbeiten müssen und genug zu essen zur Verfügung haben, anders als einst
unsere Vorfahren. Doch leider übertreiben wir es hier oft. Unser Körper ist
nicht dafür gemacht, den ganzen Tag auf einem Bürostuhl zu sitzen und auf
einen Bildschirm zu starren. Die großen Errungenschaften der letzten
Jahrhunderte haben uns nicht nur das Leben erleichtert, sondern tragen auch
dazu bei, dass wir uns weniger anstrengen müssen, was nicht immer so gut
für uns ist. In diesem Kapitel möchten wir Ihnen nun ein paar Methoden
vorstellen, mit denen Sie Ihren Körper optimieren und so richtig in
Schwung bringen können, denn Ihr Körper kann unglaubliches leisten, Sie
müssen ihm nur die Chance dazu geben es zu beweisen. Keine Sorge, das
soll nicht heißen, dass Sie Ihren Job kündigen müssen oder Ihr Leben nicht
mehr genießen dürfen, wir wollen Sie lediglich motivieren, Ihren Körper
auf verschiedene Weisen zu unterstützen und zu trainieren, denn das
Ergebnis wird Sie verblüffen und wenn Sie am Ball bleiben, werden Sie
sich bald nicht nur fitter und gesünder fühlen sondern vielleicht auch besser
schlafen und sogar besser sehen können…
Richtig schlafen

Früh zu Bett zu gehen ist out, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen ist
in. Zumindest ist das das Bild, das uns durch die Medien vermittelt wird.
Die richtig coolen Partys steigen spät abends oder nachts und überhaupt
können wir Dank elektrischem Licht jede Nacht zum Tag machen. Es gibt
zahlreiche Theorien dazu, wie und wann man am besten schläft und wir
werden gleich auf einige davon eingehen, vorweg sei aber gesagt, dass
Schlafen, genau wie Essen und viele andere menschliche Bedürfnisse, für
jeden Menschen eine andere Bedeutung hat und bei jedem individuell
anders funktioniert. Wichtig ist auf jeden Fall, dass Sie genug schlafen. Für
viele Menschen bedeutet das zwischen sieben und acht Stunden pro Nacht,
allerdings kann es auch gut sein, dass Sie persönlich mit weniger
auskommen oder mehr brauchen. Hören Sie auf Ihren Körper und
versuchen Sie sich seinen Bedürfnissen anzupassen. Sind Sie von Natur aus
eine Nachteule, versuchen Sie einen Job zu finden, bei dem Sie nicht allzu
früh raus müssen, denn genau so wichtig wie sie Dauer ist auch der
Schlafrhythmus. Sind Sie eher ein früher Vogel und abends schon bald
müde, zwingen Sie sich nach Möglichkeit nicht, viel länger wach zu
bleiben, als Sie sich fit fühlen. Wenn Sie einmal darauf Acht geben, werden
Sie merken, wie Ihr Körper Ihnen die besten Schlaf- und Wachzeiten
vorgibt. Folgen Sie ihm so gut es geht und machen Sie sich keine Gedanken
darüber, ob andere Ihre Zubettgeh-Zeit langweilig oder viel zu spät finden.
Jeder Mensch ist eben anders. Man sagt zwar, dass der erholsamste Schlaf
vor Mitternacht stattfindet und dass besonders Frauen in der Schlafphase
vor Mitternacht mehr Fett verbrennen als danach und wenn Sie schon früh
müde sind, können Sie das zu Ihrem Vorteil nutzen, trotzdem ist es
sinnvoller, auf Ihre natürliche innere Uhr zu hören. So genießen Sie den für
Sie erholsamsten Schlaf. Schalten Sie aber bitte unbedingt vor dem
Schlafengehen sämtliche Elektrogeräte (auch Ihr Smartphone) aus,
schließlich wollen Sie sich erholen.
Licht

Licht ist ein unglaublich wichtiger Bestandteil unseres Lebens und hat
größeren Einfluss auf die biologischen Vorgänge in unserem Körper als
Ihnen vielleicht bewusst ist. Früher, als die Menschen, mit Ausnahme von
Feuer, fast ausschließlich auf natürliches Licht angewiesen waren, war das
Leben anders. Man ging meist zu Bett so bald es dunkel wurde und stand
im Morgengrauen auf. Der helle Vollmond ließ einen schlechter Schlafen
und junge Frauen bekamen Ihre Periode später als heute. Die sogenannte
Lichtverschmutzung und die Tatsache, dass wir quasi permanent entweder
natürlichem oder künstlichem Licht ausgesetzt sind, lässt unseren Körper
nämlich glauben, wir seien älter als wir es tatsächlich sind. Viel Licht lässt
unsere Zellen schneller altern und erschwert es unserem Körper sich richtig
zu erholen. Das ergibt auch Sinn, schließlich denkt unser Körper wenn es
hell ist, es sei Tag. Deshalb ist es für einen gesunden, erholten und jünger
aussehenden Körper enorm wichtig, das Licht auszuschalten. Laufende
Fernseher, Nachtlichter und vor allem der nächtliche Blick aufs Handy sind
Gift für die Erholung. Das liegt an der Helligkeit im Allgemeinen,
allerdings sind Handys besonders störend, da ihre Displays blaues Licht
aussondern, das es uns das Einschlafen erschwert. Aus diesem Grund ist die
Anzeige vieler Digitaluhren und Radiowecker rot, denn rotes Licht stört
unseren Schlaf weit weniger als blaues. Wenn Sie also Ihre Ruhephasen
optimieren wollen, dunkeln Sie Ihr Schlafzimmer nachts ab und vermeiden
Sie vor allem blaues Licht in Ihrer Umgebung. Für besonders erholsamen
Schlaf tragen manche Biohacker auch vor dem Einschlafen eine Brille mit
Blaulichtfilter, so erlauben Sie Ihrem Körper langsam müde zu werden.
Aber auch ohne Blaulichtbrille können Sie einen ähnlichen Effekt erreichen
– schalten Sie am besten eine Stunde vor dem Schlafengehen alle
elektrischen Geräte ab und lesen Sie in aller Ruhe ein paar Seiten in einem
Buch oder kuscheln Sie sich in Ihre Decke und träumen Sie ein wenig.
Denken Sie aber unbedingt daran, vor dem Einschlafen auch die Leselampe
auszuschalten. Wenn Sie diese „Lichtkur“ eine Weile befolgt haben, werden
Sie sich nach und nach erholter und wacher fühlen, was auch zur Folge
haben kann, dass Sie jünger aussehen und schneller denken können. Und
dafür lohnt es sich doch, das Handy auszuschlaten, oder?
Temperatur

Ganz ähnlich wie mit dem Licht verhält es sich auch mit der Temperatur:
Fortschritt sei Dank müssen wir nicht mehr frieren und das ist eine tolle
Errungenschaft. Doch der Luxus von warmen Wasser hat auch zur Folge,
dass beinahe niemand mehr kalt duscht, wenn es sich denn vermeiden lässt.
Und das ist ganz schön schade. Viele Biohacker schwören auf eine kalte
Dusche: Kaltes Wasser kann nämlich wahre Wunder bewirken! Wer kalt
duscht, überwindet nicht nur täglich seinen inneren Schweinehund und
schont die Ressourcen, eine kalte Dusche kann auch unser Immunsystem so
richtig auf Trab bringen. Ja, kalt zu duschen ist unangenehm, aber wenn Sie
sich erst einmal überwunden und an die Temperatur gewöhnt haben, werden
Sie die Vorteile nicht mehr missen wollen: Durch die kalte Dusche wird
unser Kreislauf angeregt, was zur Folge hat, dass unser gesamter Körper
besser durchblutet wird und das ist gesund! Außerdem beschleunigt die
Kälte unseren Herzschlag für eine gewisse Zeit, was uns vor allem am
Morgen einen richtigen Energieschub verleiht. Weil eine kalte Dusche
zugegebenermaßen nicht angenehm ist, belohnt Ihr Körper Sie außerdem
mit der Ausschüttung von Noradrenalin, einem Glückshormon, das Sie für
Ihre Selbstüberwindung entschädigen wird. Das klingt alles nicht schlecht,
oder? Keine Sorgen, Sie müssen nicht sofort damit beginnen, eiskalt zu
duschen – fangen Sie ruhig warm an und drehen Sie die Temperatur Stück
für Stück herunter. Sie können am Anfang auch gerne eine heiß-kalt-
Wechseldusche nehmen. Versuchen Sie aber nach einer Weile am besten nur
kalt zu duschen, denn so wird auch Ihr Immunsystem angeheizt. Wenn Sie
immer noch nicht ganz überzeugt sind, wird es Sie vielleicht motivieren zu
hören, dass auch Ihre Haut, Haare und der Geldbeutel von einer kalten
Dusche profitieren: Warmes Wasser trocknet Haut und Haare aus und lässt
sie trocken und stumpf wirken. Außerdem kostet eine kalte Dusche weniger
als eine warme. Wenn Sie noch immer zweifeln, denken Sie einfach daran,
wie gut Sie sich fühlen werden, wenn Sie bereits früh am Morgen so ein
Hindernis überwunden haben! Ein weiterer positiver Effekt den das
Kaltduschen mit sich bringt, ist dass der „Schock“ des kalten Wassers auf
Ihrer Haut Sie ganz tief ein- und ausatmen lässt. Das ist sehr gut, denn
intensives Atmen ist sehr gesund für Körper und Geist – doch dazu später
mehr.
Natürlich leben

Ein ganz einfacher und allgemeiner Trick des Biohackings ist der, so viel
Sie können der menschlichen Natur gemäß zu erledigen. Doch was genau
heißt das? Nun, wir sind nicht der Ansicht, dass wir uns seit der Steinzeit
kaum weiter entwickelt haben, auch wenn viele Theorien das vielleicht
nahelegen mögen. Deshalb müssen Sie auch nicht auf den Luxus einer
beheizten Wohnung oder auf Ihre Elektrogeräte verzichten. Sie können aber
versuchen, Ihr Leben ein Stück weit natürlicher zu gestalten: Wann immer
Sie können, gehen Sie zu Fuß statt mit dem Aufzug oder der Rolltreppe zu
fahren. Verbringen Sie so viel Zeit Sie können draußen, in der Natur –
schwimmen Sie im Baggersee oder spazieren Sie durch den Wald. Essen
Sie so viel unbehandelte, unverarbeitete Lebensmittel wie möglich und
verzichten Sie wenn möglich ganz auf Mikrowelle und Tiefkühlfach.
Führen Sie so viele Konversationen wie möglich von Angesicht zu
Angesicht, in der realen Welt statt virtuell. Wenn Sie sich die Haare färben
wollen, versuchen Sie es mal mit Henna statt mit Chemie. Gehen Sie
wandern und ins Theater so Sie können statt zu Hause vor dem Fernseher
zu sitzen. Kurzum: Führen Sie echte Freundschaften, in der echten Welt,
essen Sie echtes Essen und tun Sie echte Dinge. So banal all das klingen
mag, Sie werden sehen, wie diese kleinen Veränderungen Ihr Leben
verbessern und Sie sich bald wie ein neuer Mensch fühlen werden. Ihre
körperliche (und seelische) Gesundheit wird davon profitieren, denn sich an
der frischen Luft aufzuhalten und sich in der Natur zu bewegen, sich mit
anderen Menschen zu unterhalten und buntes Obst und Gemüse zu essen,
all das macht uns glücklich und erinnert uns gleichzeitig auch daran, wie
wichtig die kleinen Dinge im Leben sein können. Dann schüttet unser
Körper Endorphine aus, und trifft genug Sonnenlicht auf unsere Haut, kann
unser Körper auch genügend Vitamin D herstellen, was Depressionen und
Schlappheit vorbeugen kann. Ein weiterer Pluspunkt: Besonders wenn Sie
beruflich viel sitzen oder am Computer arbeiten, können Sie durch etwas
Bewegung im Freien einen guten Ausgleich finden und nicht nur
überschüssige Kalorien verbrennen, sondern auch den Kopf frei bekommen
und ein wenig abschalten.
Richtig trainieren

Natürlich spielen Sport und Bewegung auch eine zentrale Rolle beim
Biohacking, denn Sport tut uns gut, baut Stress ab und hilft uns dabei Fett
zu verbrennen und Muskeln aufzubauen. Idealerweise besteht ein Workout
aus Ausdauer- und Krafttraining und am besten trainieren Sie mehrmals die
Woche. Ob es nun eine gute Idee ist, jeden Tag Sport zu machen oder ob Sie
besser jeden zweiten Tag trainieren, bei diese Frage scheiden sich die
Geister, denn wer viel Sport macht, muss seinem Körper auch genug Zeit
zum Regenerieren geben. Besprechen Sie das deshalb am besten mit einem
Coach oder Fitnesstrainer und konsultieren Sie eventuell auch Ihren
Hausarzt, besonders wenn Sie intensives Krafttraining betreiben wollen.
Allgemein gilt: Sich viel bewegen ist gut, übertreiben Sie es aber bitte
nicht. In einem Fitnessstudio trainieren ist eine gute Idee, denn dort haben
Sie eine große Auswahl an verschiedenen Sportgeräten und geschultes
Personal, das Ihnen zur Seite steht wenn Sie etwas brauchen. Wenn Sie
können, sollten Sie aber trotzdem versuchen, sich so viel wie möglich an
der frischen Luft zu bewegen und viel Abwechslung in Ihre Routine zu
bringen, das hält nämlich auch Ihren Geist fit und verhindert, dass Sie
einzelne Muskelgruppen über- und andere unterfordern. Versuchen Sie
auch, Sport mit der Familie oder mit Freunden in Ihren Alltag einzubauen,
so verbinden Sie auch gleich das Angenehme mit dem Nützlichen und
vielleicht können Sie als Gruppe ja neue Team-Sportarten für sich
entdecken. Das stärkt nicht nur den Gruppenzusammenhalt, sondern kann
auch noch unheimlich viel Spaß machen – und klingt das nicht spannender
als ein tägliches Workout alleine in einem Fitnessstudio? Probieren Sie es
einfach aus!
Augen trainieren

Tragen Sie eine Brille oder Kontaktlinsen? Wenn ja, wussten Sie, dass Sie
das vielleicht nicht ewig tun müssen? Einige Biohacker schwören auf
Augenmuskel-Training. Die Theorie dahinter ist einfach: Unsere Augen
sind oft nicht „schlecht“ sondern einfach nur faul! Denken Sie nach: Wie
oft mussten Sie in Ihrem Leben etwas in weiter Ferne erspähen und
erkennen? Es stimmt natürlich, dass die Menschen früher oft keine Brille
trugen, weil es einfach noch nicht die Mittel gab über die wir heute
verfügen – entweder hatte man keinen Zugang zu Sehhilfen, kein Geld
dafür, oder es gab sie schlicht und ergreifen einfach noch nicht. Aber das ist
nur die halbe Wahrheit – unsere Vorfahren konnten besser sehen, weil sie
darauf angewiesen waren. Da sich viele unserer Aktivitäten heute auf einen
relativ kleinen Radius beschränken, müssen wir einfach nicht mehr so gut
sehen können wie die Menschen in der Vergangenheit: Wir müssen in der
Regel weder Beute über weite Strecken hinweg erkennen und schießen,
noch den Feind Kilometer weit in der Ferne ausmachen, noch zur
Orientierung die Sterne oben am Himmel erkennen können. Ein Großteil
unseres Lebens beschränkt sich auf einen Monitor vor unserer Nase, auf
Gespräche mit Menschen, die uns am Tisch gegenüber sitzen oder auf das
Lesen eines Buches direkt unter unserer Nase. Kein Wunder, dass wir alle
also immer schlechter sehen, denn das Auge ist ein Muskel, und wenn ein
Muskel nicht trainiert wird, wird er immer schwächer und schlaffer. Wäre
es nicht also wunderbar, wenn Sie mit dem richtigen Training bald nicht
mehr auf Ihre Brille angewiesen wären? Zugegeben, das ist ein großes
Projekt und klingt in der Theorie recht einfach, erfordert aber viel Zeit und
einen eisernen Willen. Wenn Sie es dennoch gerne einmal probieren wollen,
lesen Sie sich am besten gründlich ein bevor Sie loslegen – es gibt
zahlreiche Ratgeber und Tutorials speziell zu diesem Thema. Wenn Sie
möchten, probieren Sie es also aus und werden Sie zum Super-Bodyhacker!
Hacken Sie Ihr Haar

Haare sind für viele von uns ein schwieriges Thema – entweder finden wir
sie zu dick, zu dünn, zu glatt oder zu wellig. Sie haben meistens die falsche
Farbe und wenn wir Pech haben fallen Sie uns ganz aus. Zwar gibt es mehr
als genug Produkte die alledem entgegenwirken sollen, allerdings machen
viele dieser beworbenen Prozeduren unser Haar zwar kurzzeitig schön,
beschädigen es aber auf Dauer. Auch hier kann Biohacking helfen: Haben
Sie schnell fettendes Haar, so ist das „Ausfetten“ eine sehr effektive, wenn
auch zeitlich relativ aufwendige Methode. Da wir unser Haar oft täglich mit
allerlei chemischen Stoffen waschen und dann meist mit heißer Luft trocken
föhnen, kann das chemische Gleichgewicht unserer Kopfhaut aus dem
Gleichgewicht geraten und so wird unser Haar oft sehr schnell fettig,
stumpf oder trocken. Hier kann es helfen, Ihre Haare ein paar Wochen lang
nicht zu waschen, sodass die chemische Balance Ihrer Kopfhaut sich wieder
einpendeln kann. Das ist etwas unangenehm und auch nicht unbedingt
gesellschaftstauglich, aber wenn es sich vielleicht ergibt, dass Sie ein oder
zwei Wochen zu Hause oder an einem anderen Ort alleine sind, sollten Sie
es auf jeden Fall ausprobieren, denn das Ergebnis ist die Mühe Wert. Aber
auch ohne Ausfetten können Sie Ihr Haar auf Vordermann bringen:
Versuchen Sie, es anstatt mit Shampoo nur mit Wasser und Backpulver zu
waschen. Es mag ein paar Tage oder sogar Wochen dauern bis Ihre Haare
sich daran gewöhnt haben, aber dann werden sie nur so glänzen und
gleichzeitig müssen Sie kein Geld mehr für teures Shampoo ausgeben.
Chemische Haarfarben, besonders Aufheller, können Ihr Haar ganz schön in
Mitleidenschaft ziehen. Hier kann es helfen, auf natürliche Produkte wie
Henna umzusteigen. Zwar ist das Haarefärben mit Henna ein wenig
umständlicher als mit einer herkömmlichen Farbe, dafür pflegt es aber Ihr
Haar und umschließt es mit einer Schutzschicht, anstatt es zu beschädigen
wie andere chemische Färbemittel. Zwar färbt klassisches Henna rot,
allerdings gibt es mittlerweile auch Henna in verschiedenen Farben – am
besten lassen Sie sich in der Drogerie beraten.
Photos machen

Wie bereits weiter oben schon erwähnt, ist es sehr leicht, unterwegs die
Motivation zu verlieren oder seine Erfolge zu übersehen. Auch hier kann
eine Person Ihres Vertrauens Ihnen helfen und Ihnen Ihre Erfolge vor
Augen halten, wenn Sie an sich zweifeln. Anders als beim Mentalen
Hacking kann man körperliche Erfolge aber auch mit dem bloßen Auge
feststellen und demzufolge auch mit einer Kamera festhalten. Warum
machen Sie also nicht jeden Monat, oder zumindest alles zwei Monate, ein
Photo (Selfie) von sich, am besten in der gleichen Position und wenn
möglich auch mit denselben Klamotten? Wenn Sie möchten, können Sie
Ihre Fortschritte natürlich auch in den sozialen Medien teilen und
kommentieren, aber in erster Linie sind die Photos für Sie selbst und Sie
können damit machen was immer Sie möchten. Zum Beispiel können Sie
auch ein Tagebuch führen und die Photos – entweder digital oder
ausgedruckt – hinzufügen und dazu notieren wie Sie sich gefühlt haben als
Sie das Photo gemacht haben und welche Fortschritte Sie sehen, aber auch
fühlen können. Nehmen Sie sich ab und zu die Zeit, durch alle Ihre Photos
zu gehen und vergleichen Sie sie: Sehen Sie glücklicher aus? Haben Sie
Gewicht verloren oder Muskeln aufgebaut? Sieht Ihr Haar anders aus?
Fühlen Sie sich anders als Sie sich auf dem ersten Photo gefühlt haben?
Wenn die Antwort auf all diese Fragen Ja lautet, sind Sie schon ein richtiger
Biohacker, aber keine Sorge falls nicht – aller Anfang ist schwer und
manchmal dauert es eben, bis sich erste Erfolge zeigen. Das ist aber auch
überhaupt nicht schlimm. Die Devise lautet: Am Ball bleiben! Wie bereits
erwähnt, ist jeder Körper anders und mancher baut schneller Muskeln auf
als ein anderer. Geben Sie nicht auf, machen Sie Sport, seien Sie aktiv und
befolgen Sie hartnäckig Ihre neue Routine. Früher oder später wird sich
etwas tun und Dank der Photos werden Sie den bildhaften Beweis dafür vor
Augen haben.
Richtig atmen

Wie bereits kurz angesprochen kann tiefes, konzentriertes Atmen in Ihrem


Körper so einiges bewirken. Bestimmt haben Sie schon von diversen
Atemübungen gehört, oft werden diese in der Therapie bei Angststörungen
und Depressionen eingesetzt, sie sind aber auch außerhalb der
Psychotherapie ein echter Geheimtipp. Wie Sie vielleicht wissen, haben wir
zweierlei Körperfunktionen – die einen können wir steuern, wie zum
Beispiel die Bewegung unserer Arme und Beine, andere hingehen laufen
automatisch ab, das wären zum Beispiel der Herzschlag oder die
Verdauung. Die Atmung gehört, neben dem Binzeln, zu den wenigen
Körperfunktionen, die zwar automatisch passieren, auf die wir aber auch
aktiv einwirken können. Und genau diese Tatsache können wir zu unserem
Vorteil nutzen: Wenn wir uns entspannt fühlen, atmen wir tief ein und aus.
In Stresssituationen hingegen, geht unser Atmen schnell und flach. Da wir
unsere Atmung aber aktiv beeinflussen können, können wir unseren Körper
sozusagen austricksen: Atmen wir lang und tief ein und aus, denkt unser
Körper automatisch, wir seien entspannt, auch wenn das vielleicht gar nicht
der Fall ist. Auf diese Art und Weise können wir uns auch in der größten
Anspannung selbst beruhigen. Diese Methode ist, genau wie das
Meditieren, sehr alt und hat sich über Jahrhunderte bewährt. Das bewusste
Atmen ist auch deshalb so effektiv, weil wir nur entweder entspannt oder
gestresst sein können und nicht beides auf einmal. Atmen Sie also auch nur
ein paar Minuten am Tag bewusst ruhig, haben Sie so garantiert auch ein
paar Minuten täglich stress-frei, egal was sonst in Ihrem Leben los ist. Ist
das nicht eine schöne Gewissheit? Das Praktische an Atemübungen ist
auch, dass sie sich jederzeit vor und quasi überall durchführen lassen.
Brauchen Sie also einmal dringen eine kleine Pause, können Sie ohne
Probleme zur Toilette gehen und den Stress weg atmen. Ganz nebenbei
haben wissenschaftliche Studien außerdem belegt, dass regelmäßige
Atemübungen das Langzeitgedächtnis fördern!
Die Ernährung
Verschiedene Grundideen

Unsere Ernährung gehört zu den Themen über die es sich wirklich streiten
lässt, und das aus gutem Grund: Alles, was wir unserem Körper zuführen
hat Einfluss auf alle Bereiche unseres Lebens: Die richtigen Lebensmittel
können uns unglaublich viel Energie liefern, Krankheiten vorbeugen und
unseren Körper bei all seinen Funktionen unterstützen. Essen wir hingegen
minderwertige Produkte können wir uns schlapp und antriebslos fühlen und
im Extremfall sogar richtig krank werden. Doch was genau ist gut für uns
und von welchen Lebensmitteln sollten wir uns lieber fernhalten? Nun, das
ist ein komplexes Thema auf das wir in diesem Kapitel ein wenig genauer
eingehen möchten. Vorweg sei aber gesagt dass jeder Körper verschiedene
Bedürfnisse hat und es keine universell für jeden gültige Ernährungsweise
gibt. Im Gegensatz zu vielen Tieren, die meist entweder Fleisch- oder
Pflanzenfresser sind, ist der Mensch eben ein Allesfresser, was Fluch und
Segen zu gleich bedeuten kann, denn wer die Wahl hat, hat bekanntlich
auch die Qual. So gibt es mittlerweile glühende Anhänger verschiedenster
Ernährungsweisen, die nicht nur grundverschieden sind, sondern oft auch
im Gegensatz zueinander stehen. Welches die für Sie richtige Ernährung ist,
müssen Sie selbst entscheiden. Vielleicht müssen Sie dafür einige
verschiedene Ideen und Konzepte ausprobieren und sehen, wie Sie sich mit
jedem einzelnen fühlen, bzw. wie Ihr Körper darauf reagiert. Tun Sie das
ruhig, lassen Sie sich aber unbedingt regelmäßig von Ihrem Hausarzt
durchchecken und Blut abnehmen, um sicher zu gehen, dass es Ihrem
Körper an nichts fehlt. Wir werden Ihnen hier nun verschiedene
Ernährungskonzepte vorstellen und Ihnen auch erklären, worauf Sie jeweils
achten sollten, dann können Sie für sich entscheiden, was Sie probieren
möchten und was vielleicht nichts für Sie ist. Wenn Sie sich nicht sicher
sind, können Sie auch im Vorfeld mit einem Arzt oder Ernährungsberater
sprechen und sich weitere Informationen einholen.
So natürlich wie möglich

Egal für welche Art der Ernährung Sie sich entscheiden, eines sollten Sie in
jedem Fall beachten: Versuchen Sie Ihre Nahrungsmittel so naturbelassen
wie möglich zu sich zu nehmen. Leider ist heutzutage das meiste Obst,
Gemüse und Getreide mit Pestiziden belastet und Fleisch, Milch und Eier
weisen oft Rückstände von Antibiotika und anderen Medikamenten auf.
Das ist nicht besonders gesund, aber keine Sorge, Sie können Ihr Obst und
Gemüse einfach vor dem Verzehr waschen – am besten legen Sie es in einer
großen Schale mit Wasser ein und lassen es über Nacht stehen. Am
nächsten Tag können Sie es dann mit einer kleinen Nagelbürste abreiben
und trocknen lassen. Sie werden sehen wie die Pestizide sich im Wasser
gelöst und eine ölige Schicht gebildet haben. Tun Sie dies am besten auch
mit Bioobst und -gemüse und geben Sie wenn Sie möchten noch einen
Spritzer Essig ins Wasser. Bei Fleisch, Eiern und Milchprodukten sollten
Sie darauf achten, dass Sie etwas hochwertigere Ware kaufen – es muss
nicht das Teuerste sein, versuchen Sie aber auf jeden Fall Discounterfleisch
und Eier aus der Legebatterie zu vermeiden. Ihr Körper wird Ihnen all die
Mühe danken. Versuchen Sie außerdem, so weit wie möglich auf
verarbeitete Lebensmittel wie Fertig- und Tiefkühlgerichte und Süßigkeiten
zu verzichten, denn leider stecken diese nicht nur voller Zucker und Salz,
sondern beinhalten auch allerlei Geschmacksverstärker und Chemikalien
die Ihr Körper einfach nicht braucht und die Ihre Leber und Nieren unnötig
belasten. Natürlich müssen Sie es auch hier nicht übertreiben, aber denken
Sie daran dass Ihre Nahrung der Treib- und Baustoff Ihres Körper ist. Was
Sie zu sich nehmen, wird entweder in Energie umgewandelt oder von Ihrem
Körper verwendet um Zellen zu erneuern. Nicht umsonst heißt es also Du
bist, was du isst. Essen Sie frische, natürliche und weitgehend unbelastete
Lebensmittel, führen Sie Ihrem Körper Vitamine und Nährstoffe zu und
unterstützen ihn optimal bei allen seinen Funktionen. Nehmen Sie hingegen
hauptsächlich konservierte und behandelte Speisen zu sich, fehlen Ihrem
Körper eventuell wichtige Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe und er
muss zusätzlich arbeiten um die Geschmacksverstärker und
Konservierungsstoffe abzubauen oder auszuscheiden. Sie haben also die
Wahl.
Zucker und Süßstoffe

Leider ist es auch sehr wichtig, weitgehend auf Zucker zu verzichten, denn
Zucker ist eine kleine Katastrophe für unseren Körper: Er liefert zwar
schnell Energie, treibt aber den Blutzuckerspiegel extrem in die Höhe,
wonach er dann genau so schnell wieder abfällt. Das hat zur Folge, dass
Zucker uns erst aufputscht und dann wortwörtlich in ein Loch fallen lässt.
Außerdem macht Zucker abhänging. Das weiß auch die
Lebensmittelindustrie – nicht umsonst sind quasi alle Fertigprodukte, von
Brot bis hin zu Salatsoßen und Tiefkühlpizza, mit Zucker versetzt. Wir
essen also im Schnitt viel mehr Zucker als es uns wahrscheinlich bewusst
ist und dass ist nicht nur schlecht für unsere Figur, sondern greift auch
unsere Zähne an und schadet in großen Mengen auch unseren Organen.
Leider sind Erstz-Süßstoffe wie sie in vielen Diät- und Light-Produkten
enthalten sind auch keine Alternative, denn Sie haben einen ganz ähnlichen
Effekt auf unseren Blutzucker. Da Süßstoffe den Körper glauben lassen, er
müsse Zucker verdauen, ohne tatsächlich Zucker zu sein, regen Süßstoffe
den Appetit an, und zwar ziemlich stark. Unterm Strich sparen Sie so keine
Kalorien sondern fördern Heißhungerattacken. Außerdem sind die meisten
Süßstoffe, wenn man sie in großen Mengen konsumiert, äußerst schädlich,
da sie aus Chemikalien bestehen die Ihr Körper weder kennt noch
verwenden kann. Am besten ist es also, in den sauren Apfel zu beißen und
sich von allem Zucker und Süßungsmittel loszusagen. Keine Angst,
natürlich sollten Sie es auch hier nicht übertreiben und es ist absolut kein
Problem, wenn Sie ab und zu ein Stück Kuchen essen oder ein paar Stücke
Schokolade naschen – achten Sie aber darauf, dass das die Ausnahme und
nicht die Regel sein sollte. Essen Sie außerdem bevorzugt Roggen- und
Dinkelvollkornprodukte und so wenig Weiß-/Weizenmehl wie möglich,
denn Weißmehl wird vom Körper direkt in Zucker umgewandelt.
Vegetarisch und vegan

Sich fleischlos zu ernähren liegt voll im Trend und viele körper- und
umweltbewusste Menschen verzichten mittlerweile sogar komplett auf
tierische Produkte. Natürlich ist eine vegane Ernährung genau so umstritten
wie eine sehr fleischlastige, denn wie bei allen Ernährungsformen kann man
hier so einiges falsch machen: Wer weitgehend auf Fleisch und tierische
Produkte verzichtet, sollte darauf achten, genug andere eiweißhaltige
Lebensmittel zu sich zu nehmen und da B-Vitamine, besonders B12, kaum
in Pflanzen vorkommen, ist es für Vegetarier und Veganer meist eine gute
Idee, diese zu supplementieren. Außerdem sollte man darauf achten, nicht
zu einem sogenannten „Pudding-Vegetarier“ zu werden, also jemandem, der
sich zwar vegetarisch, aber dennoch ungesund ernährt. Wenn man diese
Punkte beachtet, ist es jedoch möglich, sich als Vegetarier oder Veganer
äußerst gesund zu ernähren, mit jeder Menge frischem Obst, Gemüse,
Nüssen und Vollkornreis. Machen Sie hier alles richtig und schrauben Sie
Ihren Süßigkeiten- und Fertigproduktkonsum (es gibt nämlich auch eine
große Auswahl an sehr ungesunden veganen Lebensmitteln) auf ein
Minimum zurück, dann können Sie mit einer vegetarischen, bzw. veganen
Ernährung Ihrem Körper etwas richtig Gutes tun und gleichzeitig auch die
Umwelt schonen, denn ein Großteil des Treibhauseffekts entsteht bei der
Fleischproduktion. Hinzu kommt, dass Sie als Nicht-Fleischfresser auch
nicht an der Massentierhaltung beteiligen, was ein Kapitel für sich ist. Das
klingt alles nicht schlecht? Dann probieren Sie es doch einfach mal aus.
Wenn Ihnen eine Komplett-Umstellung zu schwer vorkommt, fangen Sie
doch einfach mal mit einem veganen Probemonat, oder mit 3-4 veganen
Tagen pro Woche an und steigern Sie sich dann Stück für Stück – wenn Sie
es denn möchten. Ein sehr schöner Nebeneffekt eines veganen Lebens ist
der, dass Sie sich mit der Zeit immer fitter und gesünder fühlen werden und
ganz natürlich nach und nach Gewicht verlieren werden. Wie immer sollten
Sie es aber auch hier nicht übertreiben und natürlich spricht nichts gegen
einen „Cheat-Day“ an dem Sie sich Zucker und Fast Food gönnen können.
Ein richtiger Biohacker weiß nämlich, dass man auch mal Pause machen
darf.
Ketogene Ernährung

Viele Biohacker schwören auf eine ketogene Ernährung, also eine


hauptsächlich auf Fett und Eiweiß basierende Diät. Die Theorie dahinter ist
die, dass der Körper, wenn man ihm hauptsächlich Fett zuführt, auch
permanent Fett verbrennt (die sogenannte „Ketose“). Zwar hat diese
Ernährungsweise einige Vorteile, denn Fett ist (neben Eiweiß und
Kohelnhydraten) ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung und
kann dem Körper viel wichtige Energie liefern. Da die Ketose tatsächlich
Fett verbrennt und dabei hilft, Muskeln aufzubauen, kann die ketogene
Ernährung eine sehr große Hilfe beim Gewichtsverlust sein. Allerdings ist
sie auch mit Vorsicht zu genießen. Wer sich hauptsächlich ketogen ernährt,
nimmt größtenteils Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte zu sich, was auf
der einen Seite relativ teuer sein kann, wenn man auf billig produzierte
Discounter-Ware verzichten möchte. Auf der anderen Seite ist es im
Allgemeinen keine sehr gute Idee, auf eine oder mehrere Nährstoffgruppen
ganz zu verzichten, denn um optimal funktionieren zu können, braucht
unser Körper Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate und Konzepte wie die
ketogene Ernährung oder eine low-carb- oder low-fat-Diät können auf
Dauer Probleme mit dem Stoffwechsel oder anderen Körperfunktionen
hervorrufen. Seien Sie daher bitte vorsichtig und verzichten Sie auch bitte
keinesfalls auf frisches Obst und Gemüse, denn Ihr Darm braucht die
Ballaststoffe um optimal verdauen zu können. Es mag sein, dass eine
ketogene Ernährung für Sie und Ihren Körper funktioniert, denn wie wir
nun ja wissen ist jeder Körper anders und hat deshalb auch verschiedene
Bedürfnisse. Sprechen Sie aber am besten mit einem Arzt oder
Ernährungsberater, bevor Sie sich dazu entscheiden Fett als
Hauptbestandteil Ihrer Ernährung zu sich zu nehmen, denn natürlich ist Fett
nicht gleich Fett und einige Fette sind gut für unseren Körper, andere
wiederum nicht. Lassen sie sich deshalb also am besten ausführlich beraten
und beginnen Sie auch hier langsam.
Vitamine

Vitamine sind lebenswichtige Stoffe, die wir meist über unsere Nahrung
aufnehmen oder selbst im Körper herstellen (wie z.B. Vitamin D, dass wir
mit Hilfe von Sonnenlicht selbst bilden können). Da unser Körper ein
äußerst komplexes System ist, ist es sehr wichtig, dass wir ihn mit allem,
was er braucht versorgen. Vitamine halten ihn am Laufen. Aber Vitamine
können noch mehr: Oft nehmen wir zwar genug Vitamine zu uns um keinen
Mangel zu erleiden, allerdings steckt in unserem Körper noch viel mehr
Potential. Mit der richtigen Menge an Vitaminen bleiben wir nicht nur
gesund, sondern können unsere Körperfunktionen auch noch verbessern –
wir können uns besser konzentrieren, haben ein stärkeres Immunsystem,
fühlen uns fitter und wacher und haben mehr Energie. Klingt das nicht gut?
Ja, allerdings gibt es auch hier einen Haken: Überall wimmelt es zwar von
Vitamin-Präparaten und Nahrungsergänzungsmitteln, allerdings sollte man
mit allen Vitaminen in Tabletten- und Pulverform sehr vorsichtig sein.
Wenn Sie vegetarisch oder vegan leben, sind B12-Präparate zwar eine gute
Idee und oft braucht man in der Schwangerschaft oder bei einer
Lebensmittel-Unverträglichkeit zusätzliche Vitamine, allerdings sollte man
insgesamt mit chemisch hergestellten oder isolierten, bzw. konzentrierten
Vitaminen vorsichtig sein. Der Grund ist folgender: Nimmt man Vitamine
in ihrer natürlichen Form zu sich, also z.B. wenn man einen Apfel isst, dann
sind diese Teil eines komplexen chemischen Systems, denn der Apfel
besteht außerdem aus Wasser, Fruchtzucker, Ballaststoffen und so weiter. In
dieser Form ist unser Körper Vitamine gewohnt. Nimmt man nun nur die
Vitamine, ohne die anderen Bestandteile der Frucht zu sich, kann das den
Körper überfordern. Manche dieser „künstlichen“ Vitamine kann er dann
nicht richtig aufnehmen oder verarbeiten und deshalb ist es immer besser,
Vitamine, so weit es geht, in ihrer natürlichen Form zu sich zu nehmen.
Egal, wie Sie sich also ernähren, ketogen, vegetarisch oder ob Sie „alles“
essen, bauen Sie so viel frisches Obst, aber vor allem auch Gemüse in Ihre
Ernährung ein. Die „fünf Stück am Tag“-Regel ist das absolute Minimum!
Strecken Sie nicht vor natürlichen Vitaminen zurück, denn Sie sind das
Nummer 1 Doping-Mittel für Ihren Körper und ein Biohacking-Tipp, den
Sie auf jeden Fall befolgen sollten.
Superfoods

Bestimmt haben Sie schon von ihnen gehört, den ominösen Superfoods,
von denen es in den sozialen Medien nur so wimmelt. Doch was genau ist
ein Superfood eigentlich? Die Antwort ist ganz einfach: Im Prinzip könnte
man die meisten Obst- und Gemüsesorten als „Superfood“ bezeichnen, da
sie voller Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien stecken. Als Superfood
werden aber meistens die Früchte bezeichnet, die besonders viel „können“,
d.h., die besonders viele Vitamine und andere für uns lebenswichtige Stoffe
enthalten. So sind zum Beispiel Heidelbeeren, Kiwis und Granatäpfel
beliebte Superfoods, deren Oxidantien uns vor Krankheiten wie zum
Beispiel Krebs schützen können. Auch grünes Blattgemüse, wie Spinat und
Grünkohl sind derzeit äußerst beleibt und werden als wahre Wundermittel
angepriesen. Ein gesunder Trend, aber lassen Sie sich nicht von der
Werbeindustrie ins Bockshorn jagen, denn einheimische Früchte und
Gemüsesorten sind genau so gesund wie die oft überteuerten exotischen
Superfrüchte, die man Ihnen vielleicht auf diesem Wege schmackhaft
machen will. Was das mit Biohacking zu tun hat? Nun, unser täglicher
Vitaminbedarf, wie er von der Weltgesundheitsorganisation festgelegt
wurde, liegt meist nur knapp über dem Minimum. Nehmen Sie mehr frische
Vitamine zu sich, hat Ihr Körper, wie schon erwähnt, nicht nur die Kraft
und Energie, sich in Schuss zu halten, sondern kann noch so viel mehr
schaffen. Konusmieren Sie also viele Superfoods, werden Ihre Nägel und
Knochen stärker, Ihre Haut reiner, Ihre Konzentration besser und noch
vieles mehr. Fürchten Sie sich auch nicht vor reinen, pflanzlichen Fetten,
wie sie in Avocados, Nüssen und anderen Samen vorkommen. Lesen Sie
sich am besten in die Welt der Superfoods ein und lernen Sie, welche
Eigenschaften in den einzelnen Superfoods steckt. So können Sie gezielt die
Lebensmittel konsumieren, die Ihnen das geben, was Sie im Moment
meisten brauchen. Hierbei kann Ihnen auch die Signaturenlehre helfen.
Die Signaturenlehre

Diese alte Ernährungstheorie geht auf den griechischen Arzt Hippokrates


von Kos zurück und wurde später unter anderem von Paracelsus weiter
entwickelt. In der Signaturenlehre geht es darum, dass bestimmte
Lebensmittel denjenigen Körperteilen ähneln, für die sie auch gesund sind.
Stellen Sie sich zum Beispile eine Walnuss in ihrer Schale vor – nicht nur
besteht sie genau wie das menschliche Gehirn, aus zwei Hälften, sie besitzt
auch die gleichen „Gehirn“-Windungen und ist genau so von einer dicken
Schutzschicht umgeben. Und tatsächlich wandelt unser Körper das in
Walnüssen vorkommende Lecithin um Acetylcholin herzustellen, einen
wichtigen Neurotransmitter, der die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns
unterstützt. Reiner Zufall? Dann denken Sie an eine in Scheiben
geschnittene Karotte. Erinnert Sie das Muster auf den Karottenscheiben
auch an das menschliche Auge? Das in Karotten vorkommende Beta-
Carotin ist eine Vorstufe von Vitamin A, welches wichtig für die
Gesundheit unserer Netzhaut ist. Ein weiteres Beispiel für die Genauigkeit
der Signaturenlehre ist die Avocado: Sie erinnert an die weibliche
Gebärmutter und tatsächlich enthalten ihre ungesättigten Fettsäuren
Antioxodantien, die die Fruchtbarkeit erhöhen können. Zwar gilt die
Signaturenlehre als Homöopathie und wird von so manchem
Schulmediziner belächelt, und trotzdem beweisen Studien immer wieder,
dass an dieser Lehre etwas dran ist. Warum beschäftigen Sie sich nicht auch
etwas ausführlicher mit dieser Theorie? So lernen Sie nämlich auch gleich
etwas über den Aufbau Ihres Körpers und mit welchen Lebensmitteln Sie
einzelne Organe hacken können...Wussten Sie zum Beispiel, dass
Weintrauben einen ganz ähnlichen Aufbau wie unsere Lungenbläschen
haben? Raten Sie also mal, für welches Organ sie gesund sind! Die Liste
geht noch weiter, so unterstützen Tomaten, mit Ihren vier inneren
Kammern, die Herzgesundheit, Sellerie hält unsere Knochen gesund und so
weiter. Neugierig geworden?
Genügend Wasser

Im Kontext einer gesunden Ernährung ist natürlich auch die


Flüssigkeitsaufnahme ein sehr wichtiges Thema. Das dürfte auch nicht
weiter überraschen, denn ständig warnen die Medien uns davor zu
„dehydrieren“, also nicht genug Flüssigkeit zu uns zu nehmen und als Folge
Kopfschmerzen, Schwindel und Schlimmeres zu erleiden. Genug zu trinken
ist natürlich wichtig, aber, wie Sie sich bestimmt schon denken können, ist
das auch nur die halbe Wahrheit: Anders als die Werbung uns das oft
weismachen möchte, ist Wasser trinken zwar sehr gesund, allerdings sollte
man am besten nur Wasser trinken und von zucker- und süßstoffhaltigen
Limonaden, gesüßten Tees und Fruchtsäften absehen, denn all das tut
unserem Körper nicht gut. Leider enthalten fertig gepresste Fruchtsäfte oft
zusätzlichen Zucker, doch z.B. auch frisch gepresster Orangensaft sollte nur
selten genossen werden, da wir hier, ähnlich wie bei konzentrierten
Vitaminen, zwar den Fruchtzucker und die Vitamine der Orange
aufnehmen, allerdings ohne die wichtigen Ballaststoffe die wir sonst
mitessen, und die den Fruchtzucker bei der Verdauung ausgleichen. Das
Ergebnis ist ähnlich wie wenn man mit Industriezucker versetzte Getränke
zu sich nimmt. Wenn Ihnen Wasser alleine auf Dauer zu langweilig
erscheint, können Sie auch ein wenig frische Zitrone hinein pressen.
Ungesüßter Kräutertee ist auch eine gute Alternative und obwohl sich auch
hier die Geister scheiden, ist gegen eine Tasse schwarzen Kaffee am
Morgen auch nichts einzuwenden. Zwar heißt es, dass man mindestens zwei
Liter Wasser am Tag trinken sollte, allerdings gibt es auch Studien, die
nahelegen, dass wir mit unserer Nahrung oft schon so viel Wasser
aufnehmen – vor allem, wenn wir viel Obst und Gemüse essen – dass wir
auch einfach auf unser Durstgefühl hören können und uns nicht dazu
zwingen müssen, mehr zu trinken, als es sich für uns richtig anfühlt. Eine
Faustregel gibt es hier sowieso nicht, denn wie Sie ja schon wissen, ist jeder
Mensch anders und da ist auch der Flüssigkeitsbedarf keine Ausnahme. Ein
vernünftiger Biohacker versorgt seinen Körper also ausreichend mit Wasser,
trinkt aber auch nicht zu viel, schließlich wollen wir unserem Körper ja
nicht die wertvollen Mineralien entziehen, die exzessiver Wasserkonsum
aus dem Gewebe ausspülen kann.
Ein reger Stoffwechsel

Der Stoffwechsel ist der Motor unseres Körpers. Er ist die zentrale Kraft,
die unsere Nahrung in Energie oder Baustoffe zur Reparatur beschädigter
Zellen umwandelt, Giftstoffe abtransportiert und vieles mehr. Gerade weil
der Stoffwechsel so extrem wichtig für unsere Körperfunktionen ist, kann
eine Störung oder Erkrankung unseres Stoffwechsels große Auswirkungen
auf unsere allgemeine Gesundheit haben und uns im schlimmsten Fall sogar
krank machen. Ein wichtiger Punkt des Biohackings ist daher das
Ankurbeln und Schüren des Stoffwechsels. Auch hier ist jeder Mensch
verschieden und manche von uns verfügen über einen schnellen und aktiven
Stoffwechsel und leiden daher nur selten unter Schlappheit oder
Übergewicht. Bei anderen Menschen ist der Stoffwechsel hingegen von
Natur aus träger, allerdings haben viele Faktoren, wie zum Beispiel Alter,
Ernährung und Geschlecht auch einen Einfluss auf die Geschwindigkeit des
Stoffwechsels. Die gute Nachricht lautet aber, dass wir unseren
Stoffwechsel durchaus beeinflussen können – mit der richtigen Ernährung
(genügend Vitamine und Ballaststoffe und eine ausgewogene Mischung aus
Fetten, Eiweißen und Kohlehydraten), ausreichend Bewegung, wenig
Zucker und ausreichend Schlaf kann man so einiges bewirken. Außerdem
schwören einige Biohacker auf ein Glas Wasser mit Apfelessig oder Zitrone
am Morgen um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Es gibt allerdings
vieles mehr, was Sie tun können. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr
Stoffwechsel könnte ein wenig Anschub gebrauchen, beginnen Sie doch
den Tag mit ein wenig Frühsport, trinken Sie eine Tasse Ingwertee und
wagen Sie sich vielleicht auch an die kalte Dusche. Bewegen Sie sich über
den Tag so viel wie Sie können und obwohl essen zu festen Uhrzeiten an
und für sich eine gute Idee ist, können Sie zum Beispiel ein oder zwei mal
die Woche auf das Abendessen verzichten. Auf diese Weise kann man den
Stoffwechsel nämlich überraschen und in Gang bringen, doch wir werden
im Kapitel „Intermittendes Fasten“ noch etwas näher auf diese Strategie
eingehen.
Entgiften

Bestimmt haben Sie schon oft von sogenannten „Detox“- oder


Entgiftungskuren gehört – auch sie liegen im Trend und wer seinen Körper
in Schuss bringen will, tut ihm mit einer Entgiftung auf jeden Fall etwas
Gutes – wenn man diese denn richtig durchführt. Da wir mit unserer
Nahrung und durch unsere Atmung viele Giftstoffe aufnehmen, müssen
unsere Entgiftnungsorgane (z.B. Leber, Nieren und Milz) ganz schön
arbeiten um diese wieder aus unserem Körper auszuschleusen. Um unsere
Organe nun zu unterstützen und zu entlasten, kann man verschiedene
Entgiftungskuren anwenden. Welche genau für Sie die richtige ist, bleibt
Ihnen überlassen, allerdings gibt es ein paar Aspekte, auf die Sie in jedem
Fall achten sollten: Machen Sie keine Crash-Kuren. Alle
Entgiftungsmethoden, bei denen Sie länger als drei Tage fasten, also auf
alle feste Nahrung verzichten, sind eventuell kontraproduktiv, denn nach
drei Tagen stellt der Körper auf „Sparflamme“ um und schraubt den
Stoffwechsel zurück. Das möchten wir aber auf jeden Fall vermeiden. Ein,
zwei oder drei Tage entgiften mit Suppen und/oder Smoothies ist kein
Problem, aber spätestens am vierten Tag sollten Sie feste Nahrung zu sich
nehmen. Hüten Sie sich außerdem vor Werbetricks. Sie können Spirulina-,
Hanf- und andere pulverförmige Nährstoffe in Ihre Smoothies mischen,
wenn Sie das möchten. Mehr brauchen Sie aber nicht, auch wenn die
Werbeindustrie Ihnen etwas anderes weismachen möchte. Achten Sie
einfach darauf, dass Sie ausreichend natürliche Vitamine zu sich nehmen,
genügend Wasser und ungesüßten Tee trinken und sich genug bewegen, am
besten an der frischen Luft.
Intermittendes Fasten

Intermittedes Fasten, auch Intervallfasten genannt, ist ein neu entdeckter


Gesundheitstrend, der auf eine alte Tradition zurück geht - in verschiedenen
Kulturen und Religionen wird seit Jahrhunderten gefastet und das aus
gutem Grund: Fasten tut unserem Körper richtig gut. Wer zeitweise auf
Nahrung verzichtet, gibt seinem Körper die Zeit, sich zu regenerieren. Sind
wir nämlich nicht ständig damit beschäftigt, Nahrung zu verdauen, kann
unser Körper die eingesparte Energie anderweitig verwenden und kleinere
oder größere Zellschäden ausbessern. Teilzeitfasten senkt außerdem den
Blutzucker und kurbelt die Fettverbrennung an und macht uns dazu noch
schlank. Zwar haben regelmäßige Mahlzeiten durchaus etwas Gutes und
sind ein zentraler Bestandteil unseres Soziallebens und vor allem Diabetiker
sollten laut Stand der Medizin regelmäßig essen um ihren Insulinspiegel auf
einem gesunden Level zu halten. Trotzdem legen Studien nahe, dass das
Intervallfasten unseren Blutzuckerspiegel auf lange Frist senkt.
Praktischerweise gibt es viele verschiedene Arten, auf die Sie
intermittendes Fasten praktizieren können – je nach Typ fällt es Ihnen
vielleicht leicht, ein-, zweimal die Woche 24 Stunden lang, also zum
Beispiel von einem Frühstück bis zum nächsten Frühstück, zu fasten.
Alternativ können Sie aber auch mehrmals die Woche auf Ihr Frühstück
oder das Abendessen verzichten. Es gibt auch Varianten des
Intervallfastens, bei dem nur während eines Zeitfensters von 4-8 Stunden
täglich gegessen wird. So extrem müssen Sie aber natürlich nicht vorgehen,
vor allem nicht am Anfang. Nehmen Sie sich einfach die Zeit und probieren
Sie die verschiedenen Varianten durch. Sie können sich auch langsam an
die 24 Stunden ohne Nahrung heran tasten und am Anfang vielleicht nur
15-18 Stunden fasten. Von hier aus können Sie sich dann langsam aber
sicher steigern. Wie alles andere bedarf das intermittende Fasten etwas
Übung, doch es wird Ihnen zunehmend leichter fallen und nach einer Weile
werden Sie bemerken, wie Sie sich fitter und gesünder fühlen und
wahrscheinlich auch ein paar Kilos verlieren. Das liegt unter anderem auch
daran, dass Intervallfasten einen müden oder etwas langsameren
Stoffwechsel ankurbelt und regelrecht aufwecken kann. Achten Sie aber
unbedingt darauf, dass Sie es mit dem Fasten nicht übertreiben: Trinken Sie
genügend Wasser und machen Sie immer einen Tag Pause zwischen Ihren
Fastentagen. Versuchen Sie auch, ansonsten ganz normal zu essen, also
nicht weniger als sonst, aber bitte auch nicht viel mehr. Viel Erfolg!
Life-Hacking - Strukturen schaffen und
Charakter bilden
Umstrukturieren

In diesem Kapitel möchten wir Ihnen nun einige Strategien nahelegen, mit
denen Sie Ihr Leben umstrukturieren können und so nicht nur Zeit sparen,
sondern auch Ihren Charakter festigen und sich positive Eigenschaften
antrainieren können – eine Art Verhaltenshacking. Sie haben nun schon
einiges darüber gelernt, wie Sie Ihren Körper und Geist auf Trab halten
können und wie Sie sich manches Wissen um den menschlichen Körper und
Geist zu Nutze machen können. Zum erfolgreichen Biohacking gehört nun
aber auch, sein Leben und die damit verbundenen täglichen Gewohnheiten
zu strukturieren und seinen Charakter so zu formen, wie man ihn haben
möchte. Das bedarf zwar, genau wie alle anderen hier genannten Strategien,
eines eisernen Willens, allerdings sollte es Ihnen daran an diesem Punkt
Wohl nicht mehr mangeln. Das Ziel des Projekts „Biohacking“ ist es ja, sein
Leben insgesamt umzukrempeln und die beste Version seiner selbst zu
schaffen. Wenn Sie also Ihren Körper erfolgreich gehackt haben und mit
Training, kalten Duschen und dem richtigen Essen nun gesünder und fitter
geworden sind und Sie Ihr Gehirn mit verschiedenen Methoden reaktions-
und leistungsfähiger gemacht haben, dann ist es vielleicht an der Zeit jetzt
noch Ihren Charakter und Ihr Verhalten zu tunen – so werden Sie vom
Biohacker zum echten Life-Hacker!
Minimalistisch denken

Ein in Deutschland noch recht neuer Trend, der erst seit einigen Jahren
zunehmend an Beliebtheit gewinnt, ist der Minimalismus – ein Lebensstil,
der in Ländern wie Japan schon seit langer Zeit Mode ist und mit dem Sie
Ihr Leben komplett neu strukturieren können. Das Besondere: Anhänger
des Minimalismus verzichten freiwillig auf einen Großteil ihrer
Besitztümer. Materielle Güter stehen für Minimalisten im Hintergrund und
tragen nicht maßgeblich zu ihrem Glück bei. Auf Anhieb mag so ein selbst
gewähltes spartanisches Leben für Sie vielleicht wenig reizvoll klingen, und
so mancher angehende Minimalist hat sich auch schon nach dem Sinn
dieser Lebensphilosopie gefragt, doch wenn Sie den minimalistischen
Lebensstil erst einmal für sich entdeckt haben, werden Sie Ihrem alten
Leben voller Trödel und überflüssiger Besitztümer nicht hinterher trauern,
ganz im Gegenteil. Bei einem minimalistsichen Leben geht es um mehr als
nur ums Ausmisten: Wer in seiner Wohnung Ordnung schafft und sich von
Dingen trennt, die einem nur im Weg stehen oder mit denen man nun nichts
mehr anfangen kann, der schafft gleichzeitig auch in seinem Inneren
Ordnung und Struktur. Bestimmte Muster übertragen sich nämlich von
einem auf andere Bereiche unseres Lebens. Wer sich also auf einige
wenige, aber schöne und nützliche Gegenstände in seinem Leben
konzentriert, der wird auch bald lernen, seine Zeit besser einzuteilen, echte
Freunde von ungesunden oder toxischen Bekanntschaften zu unterscheiden,
echte, frische Lebensmittel ungesundem Fast Food vorzuziehen und vieles
mehr. Zwar haben es sich manche Minimalisten zum Ziel gemacht, 1000,
500 oder sogar nur 100 Gegenstände insgesamt zu besitzen, aber natürlich
müssen Sie nicht direkt so weit gehen. Trennen Sie sich für den Anfang
einfach von all den Dingen, die Sie im letzten Jahr nicht gebraucht haben
und sorgen Sie dafür, dass jedes Ding seinen Platz hat an den Sie es nach
Gebrauch immer wieder direkt zurück legen. Misten Sie Ihre Hand- und
Jackentaschen immer direkt nach dem Hachhausekommen aus und werfen
Sie eventuelle benutzten Taschentücher, Bahntickets und Kassenzettel
sofort weg. Verschieben Sie nichts auf später wenn Sie es auch gleich
erledigen können! Sie werden sehen, wie diese kleinen, einfachen Schritte
Ihnen bereits eine Menge Zeit sparen und ohne großen Aufwand mehr
Struktur in Ihr Leben bringen.
Time-Management

Oft klagen wir darüber, zu wenig Zeit und zu viel zu tun zu haben, vieles
bliebt liegen oder wird verschoben weil wir einfach nicht wissen, wo wir
anfangen sollen. Und leider ist es auch oft unser Privatleben, das hier auf
der Strecke bleibt. Wir sagen ein Essen mit Freunden ab, weil wir zu viel
arbeiten, legen uns nachmittags lieber auf die Couch als im Wald spazieren
zu gehen und wann waren wir eigentlich das letzte Mal im Theater?
Natürlich haben wir alle Verpflichtungen, von denen wir vielen einfach
nachkommen müssen und vermutlich wird Ihr Chef auch nicht begeistert
sein, wenn Sie einfach nach Hause gehen weil Sie sich lieber mit Freunden
treffen möchten als Überstunden zu machen. Doch mit ein paar einfachen
Maßnahmen können Sie Ihr Zeit-Management schon erheblich verbessern.
Oftmals verlieren wir nämlich wertvolle Zeit an Dinge, die wir zum
Beispiel ganz einfach unterwegs erledigen könnten. Wenn Sie auch das
Gefühl haben, zu viel Zeit zu vertrödeln, dann kaufen Sie sich am besten
einen Terminkalender, falls Sie denn noch keinen haben. Notieren Sie hier
sämtliche private und berufliche Termine, schreiben Sie wichtige
Telefonnummern auf und bewahren Sie hier auch Notizen und Memos auf.
So haben Sie einen freien Kopf und wissen jederzeit, wo Sie nachsehen
müssen, wenn Sie sich nicht mehr sicher sind, was an dem Tag noch
ansteht. Werfen Sie des öfteren einen Blick in Ihren Kalender und überlegen
Sie, wie Sie einzelne Termine, ganz egal ob beruflich oder privat, verbinden
können. Müssen Sie beispielsweise geschäftlich in einen bestimmten
Stadtteil in dem Sie sowieso etwas kaufen wollten, versuchen Sie einfach
zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, so sparen Sie wertvolle Zeit.
Das klingt alles zu simpel? Mag sein, doch oftmals sind es die kleinen
Dinge, die einen großen Unterschied machen. Probieren Sie es einfach aus
und planen Sie eine Woche lang alle Ihre Termine und Besorgungen im
Voraus und planen Sie auch Zeit für Hobbys, Freunde und Erholung in
Ihren Tagesablauf ein. Sie werden überrascht sein!
Ehrlichkeit und Nein-Sagen

Ein weiterer wichtiger Hack auf Ihrem Weg zur besten Version Ihrer selbst
ist es, sich in Charakterstärke zu üben. Denken Sie an all die Menschen, die
in Ihrem Leben Eindruck auf Sie gemacht haben, was hatten Sie
gemeinsam? Waren Sie großzügig? Ehrlich? Mutig? Natürlich hat jeder von
uns seine eigenen Prioritäten im Leben, doch die allermeisten Menschen
vor denen wir Respekt haben, haben eins gemeinsam – sie stehen zu Ihrem
Wort und vertreten ihre Interessen energisch, aber nicht ohne Rücksicht auf
Verluste. Viele Menschen sind entweder zu sehr auf sich selbst fixiert und
stellen Ihr eigenes Wohl über das der anderen, oder aber sie sagen zu allem
Ja weil Sie nicht wissen, wie man richtig Nein sagt. Egal, wozu Sie
persönlich eher tendieren, versuchen Sie es anzustreben, so ehrlich wie
möglich zu Ihren Mitmenschen zu sein, ohne jemanden unnötig zu
verletzten, aber auch ohne zu lügen weil die Wahrheit ein wenig
unangenehm sein könnte. Sagen Sie nicht zu allem, was man von Ihnen
verlangt Ja ohne zu überlegen, ob Sie es wirklich tun wollen oder können,
schlagen Sie aber auch nicht aus Bequemlichkeit alle Bitten anderer aus.
Seien Sie fair und geradlinig und trauen Sie sich auch ruhig mal, jemandem
einen Gefallen auszuschlagen oder etwas ohne schlechtes Gewissen an
einen Kollegen zu Delegieren. Stehen Sie zu Ihrem Wort und versuchen Sie
anderen zu helfen wo es nur geht, verlieren Sie dabei Ihre eigenen
Interessen aber auch nicht ganz aus den Augen. Das alles mag am Anfang
ein wenig schwierig sein, vor allem wenn Sie es vielleicht sonst gewohnt
sind, alles zu tun, was man von Ihnen verlangt. Aber üben Sie einfach auch
mal Nein zu sagen – freundlich, aber bestimmt. Denn für ein gelegentliches,
ehrliches Nein wird man Sie viel mehr respektieren, als für ein ständiges,
gezwungenes und eventuell widerwilliges Ja.
Sich um sich selbst kümmern

Haben Sie sich selbst gern? Tun Sie genug Dinge, die Sie persönlich
glücklich machen? Wenn nicht, dann fangen Sie bitte umgehend damit an!
Leider wird uns oft der Eindruck vermittelt, dass es irgendwie nicht in
Ordnung ist, sich um sich selbst zu kümmern, sich selbst zu verwöhnen,
oder auch nur sich selbst zu mögen. Doch Selbstliebe heißt nicht
automatisch Egoismus – im Gegenteil: Wer sich um seine Gesundheit sorgt,
darauf achtet, dass er oder sie sich wohlfühlt, Pause macht, wenn alles zu
viel wird und sich auch mal etwas Schönes gönnt, läuft weit weniger Gefahr
anderen etwas zu neiden, als jemand der sich nicht gut um sich selbst
kümmert. Wir haben unser Glück selbst in der Hand und sind dafür
verantwortlich, das Beste aus unserem Leben zu machen. Sie wissen das
schon, denn schließlich lesen Sie diesen Ratgeber. Egal, was Sie in Ihrem
Leben vor haben und wie Sie zu sonst zu sich selbst stehen, versuchen Sie
sich selbst lieben und respektieren zu lernen. Wenn Sie sonst nicht allzu gut
auf sich selbst zu sprechen sind, mag es Ihnen dieses Konzept vielleicht ein
wenig befremdlich vorkommen, aber denken Sie nach: Wie sehr können Sie
wirklich für andere Menschen da sein, sie lieben und sich um sie kümmern,
wenn Sie sich selbst nicht gut leiden können? Und wie gut können Sie auf
der anderen Seite die Liebe und den Respekt anderer annehmen, wenn Sie
nichts dergleichen für sich selbst übrig haben? Keine Sorge, Sie sollen nun
nicht dazu übergehen, alle anderen schlecht zu behandeln und Ihre eigenen
Interessen über die aller anderen zu stellen! Wir wollen Sie lediglich dazu
ermutigen, auch gut zu sich zu sein und sich selbst wie einen guten Freund
zu behandeln. Ihr Körper merkt nämlich, ob Sie ihn lieben oder nicht, und
genau das gilt auch für Ihre Psyche. Und beide reagieren auf positive
Bestätigung. Trauen Sie sich also, sich selbst gut zu finden!
Eine gute Tat am Tag

Schon die Pfadfinder lernen, dass man am Tag eine gute, nicht eigennützige
Tat tun soll und in der englischsprachigen Welt ist der „Random act of
kindness“ (zu deutsch: eine „willkürliche gute Tat“) schon lange im Trend.
Die Gründe dafür sind einfach zu verstehen: Tun wir jemand anderem
etwas Gutes, so tragen wir in aller Regel zum Glück dieses Menschen bei
und das ist doch etwas Schönes. Hinzu kommt, dass wir durch Gutes, das
wir für andere tun, auch Gutes in unser eigenes Leben ziehen – Sie erinnern
sich an das Gesetz der Anziehung? Außerdem bessern Sie durch gute Taten
auch Ihr persönliches Karma auf, was im Prinzip das Gleiche ist. Wenn
Ihnen das alles ein wenig zu spirituell erscheint, dann denken Sie einfach
daran, dass Sie mit ganz wenig Aufwand zum Glück eines anderen
Menschen beitragen können und das ist doch in jedem Fall etwas Positives,
oder? Machen Sie sich keinen Stress wenn es mal einen oder mehrere Tage
gibt, an dem Sie partout niemandem finden, der Ihre Hilfe braucht oder Sie
einfach keine Zeit für Ihre gute Tat haben. Halten Sie einfach die Augen
offen und tun Sie Ihr Bestes. So machen Sie die Welt Tag für Tag ein
kleines bisschen besser. Was all das nun mit Biohacking zu tun hat? Nun,
das ist ganz einfach – wir Menschen haben verschiedene Facetten, und nur
unseren Körper auf Vordermann zu bringen ist beinahe als ob wir nur das
halbe Haus streichen. Wir wollen ein strahlendes Gesamtkunstwerk sein,
ein gesunder Körper voll schöner und kluger Gedanken, der positive
Energie ausstrahlt.
Immer lachen!

Manche Menschen sind von Natur aus besser gelaunt als andere, finden
alles lustig und scheinen ohne bestimmten Grund einfach mehr Spaß am
Leben zu haben. Sind Sie einer davon? Sehr gut! Falls Sie aber zu den
Menschen gehören, die das Leben sehr ernst nehmen und die nur selten
lachen, keine Sorge. Wir möchten Ihnen hier nicht weismachen, dass das
Leben nur schön und locker ist und dass Sie Ihre Probleme nicht ernst
nehmen sollen. Das Leben ist kein Ponyhof, diese traurige Tatsache wird
uns schon früh im Leben bewusst. Und trotzdem müssen wir versuchen,
alles so positiv zu sehen, wie wir nur können! Lachen Sie wann immer es
geht, auch und besonders dann, wenn es Ihnen gar nicht nach lachen zu
Mute ist. Wir können uns mit Lachen nämlich ganz einfach selbst
austricksen: lachen oder lächeln wir länger als zehn Sekunden lang, werden
in unserem Gehirn Glückshormone ausgeschüttet – genau die gleichen, die
ausgeschüttet werden, wenn wir wirklich etwas lustig finden. Das Resultat:
Wir fühlen uns besser als vorher, auch wenn wir nur so getan haben, als ob
wir wirklich lachen. Unser Gehirn kann nämlich nicht zwischen echtem und
gestelltem Lachen unterscheiden. Das bedeutet also dass wir nicht nur
lachen, wenn wir fröhlich sind, sondern dass wir im Umkehrschluss auch
fröhlich werden, wenn wir lachen. So können Sie sich durch lächeln oder
lachen jederzeit selbst in eine bessere Laune versetzen, egal wie es Ihnen
wirklich geht. Das ist natürlich ziemlich kontraintuitiv, denn wer hat schon
Lust, sich in schweren Zeiten zum Lachen zu zwingen! Aber probieren Sie
es einfach aus, vielleicht geht es Ihnen dann ja ein ganz kleines bisschen
besser.
Wellness

Sie erinnern sich an die positive Wirkung, die eine kalte Dusche auf Ihren
gesamten Körper hat? Die gute Nachricht lautet nun, dass Sie sich aber
auch mal ein wohlig warmes Schaumbad gönnen dürfen. Denken Sie daran,
wie hart Sie an Ihrem Körper arbeiten und was er Ihnen alles zurück gibt.
Ab und zu dürfen Sie ihn also auch verwöhnen! Warum versuchen Sie
nicht, einmal die Woche in die Sauna zu gehen, denn die abwechselnde
Hitze und Kälte tun ihrem Körper gut und regen die Durchblutung und den
Stoffwechsel an. Nehmen Sie sich ruhig einen Tag die Woche an dem Sie
sich und Ihren Körper verwöhnen. Warum lassen Sie sich nicht auch
massieren oder gönnen sich eine Maniküre? Auf diese Weise danken Sie
Ihrem Körper für alles, was er täglich für Sie tut. Es spricht auch absolut
nichts dagegen, diesen Wellness-Tag in einen ausgedehnten Cheat Day zu
verwandeln an dem Sie sich all die Sachen erlauben, bei denen Sie sich
sonst eher zurückhalten. Vergessen Sie all Ihre guten Vorsätze ruhig einmal
die Woche und essen Sie, worauf auch immer Sie Lust haben, trinken Sie
zuckerhaltige Limonaden und Alkohol, essen Sie Pizza und Schokolade und
genießen Sie das Leben. Sie wissen ja, Ausnahmen bestätigen die Regel
und so lange Ihr Wellness- und Cheat Day eine wöchentliche Ausnahme
bleibt, wird er Sie zum Weitermachen motivieren und zu Ihrem allgemeinen
Glück beitragen.
Schlusswort

Zum Abschluss dieses Ratgebers möchten wir Ihnen jetzt noch alles Gute
und viel Erfolg wünschen. Wir wissen, dass der Weg zum Biohacker ganz
schön mühsam sein kann, aber denken Sie daran: Motivation ist die halbe
Miete. Bleiben Sie am Ball und geben Sie niemals auf, auch wenn es
vielleicht eine Weile dauert bis erste Erfolge sichtbar sind. Nehmen Sie sich
Zeit, denn wie bereits erwähnt ist dies die Optimierung Ihrer Körpers und
Geistes ein Langzeitprojekt. Lassen Sie sich also nicht unter Druck setzten
und machen Sie sich auch bitte selbst keinen Druck. Machen Sie einfach
einen Schritt nach dem anderen und seien Sie hartnäckig. Es ist auch
vollkommen normal, dass Sie vielleicht ab und zu Lust haben werden, die
Flinte ins Korn zu werfen und das Projekt „Biohacking“ abzubrechen.
Zweifeln Sie aber nicht an sich und Ihrer Willensstärke, denn Sie können
das schaffen! Rufen Sie sich einfach immer wieder ins Gedächtnis, welch
großes Potential in Ihnen schlummert und was Sie alles aus Ihrem Körper
und Geist herausholen können, wenn Sie es denn wirklich wollen. Ihre
Mühe wird belohnt werden, ganz sicher. Sie kriegen das in! Alles Gute auf
Ihrem Weg!

Wenn Ihnen „Biohacking“ gefallen hat, hinterlassen Sie gerne eine


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Impressum
Thomas Langner, Groner Straße 41, 37073 Göttingen

Version 11.02.2020

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