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Regenwürmer
Regenwurm ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zur bedeutendsten heimischen Art siehe Gemeiner Regenwurm.
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Themenportale Die Regenwürmer (Lumbricidae) sind im Erdboden lebende, gegliederte Würmer aus der
Regenwürmer
Zufälliger Artikel Ordnung der Wenigborster (Oligochaeta). Sie gehören innerhalb des Stammes der
Ringelwürmer (Annelida) zur Klasse der Gürtelwürmer (Clitellata). Weltweit waren 2008 etwa
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670 Arten der Regenwürmer (der Familie Lumbricidae) bekannt.[1] Zusätzlich wird aber eine
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unbekannte Anzahl morphologisch nicht unterscheidbarer Kryptospezies vermutet.[2]
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Autorenportal In der Schweiz und in Deutschland leben derzeit 46 Arten,[3] in Österreich 62.[4] Nicht alle
Hilfe der in Europa lebenden Arten sind ursprünglich dort heimisch. Ihre durchschnittliche
Letzte Änderungen Lebenszeit liegt zwischen drei und acht Jahren. Der 9 bis 30 Zentimeter lange Tauwurm
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oder Gemeine Regenwurm (Lumbricus terrestris, früher auch als vermis terrae[5]
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bezeichnet) ist neben dem 6 bis 13 Zentimeter langen Kompostwurm (Eisenia fetida) wohl
Werkzeuge die bekannteste einheimische Annelidenart.
Links auf diese Seite Während die Zuordnung in Europa relativ eindeutig ist, gibt es in anderen Erdteilen
Änderungen an Ein Tauwurm (Lumbricus terrestris) beim Verlassen
zahlreiche weitere Anneliden anderer Familien, die eine vergleichbare Lebensweise besitzen
verlinkten Seiten seiner Wohnröhre
Spezialseiten und auch Regenwürmer (oder earthworms) genannt werden. Die gesamte Gruppe ist
untereinander verwandt und wohl monophyletisch. Sie wird nach einem morphologischen Systematik
Permanenter Link
Seiteninformationen Merkmal, dem mehrlagigen Clitellum, Crassiclitellata genannt. Sie umfasst neben den Überstamm: Lophotrochozoen
Artikel zitieren Lumbriciden die Familien Acanthodrilidae, Megascolecidae, Octochaetidae, Ocnerodrilidae, (Lophotrochozoa)
Wikidata-Datenobjekt
Eudrilidae, Hormogastridae, Lutodrilidae, Ailoscolecidae, Sparganophilidae, Stamm: Ringelwürmer (Annelida)
Drucken/exportieren Glossoscolecidae, Kynotidae, Almidae und Microchaetidae, wobei einige dieser Familien in
Klasse: Gürtelwürmer (Clitellata)
ihrer Abgrenzung und Eigenständigkeit taxonomisch umstritten sind. Wird ein Tier als
Als PDF herunterladen
Unterklasse: Wenigborster (Oligochaeta)
Druckversion „Regenwurm“ bezeichnet, kann es also, außerhalb Europas, auch einer anderen Familie der
Crassiclitellata angehören. Ordnung: Regenwürmer im weiteren Sinne
In anderen Projekten (Crassiclitellata)
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Familie: Regenwürmer
Wikispecies 1 Name
Wissenschaftlicher Name
2 Körperbau
In anderen Sprachen
2.1 Segmentierung Lumbricidae
Dansk
2.2 Hautmuskelschlauch RAFINESQUE-SCHMALTZ, 1815
English
Español
2.3 Verdauungsorgane
Français 2.4 Coelom
Hrvatski 2.5 Ausscheidungsorgane
Plattdüütsch 2.6 Fortpflanzungsorgane
Nederlands
2.7 Nervensystem
Русский
2.8 Blutgefäßsystem
Türkçe
2.9 Familientypische Merkmale der Lumbricidae innerhalb der Crassiclitellata
23 weitere 3 Regeneration nach Verstümmelung
Links bearbeiten 3.1 Regenerationsvermögen
3.2 Selbstverstümmelung
4 Lebensweise
4.1 Lebensraum
Regenwurm auf lockerem Oberboden
4.2 Ernährung
4.3 Fortbewegung und Graben
4.4 Fortpflanzung
4.5 Verhalten bei Hitze und Kälte
4.6 Flucht an die Oberfläche bei Regen
5 Bedeutung für die Bodenverbesserung
5.1 Rolle als Destruenten
5.2 Belüftung und Durchmischung der Böden
5.3 Biologischer Gartenbau
6 Fressfeinde
7 Parasiten
8 Gefährdung und Schutz
9 Wurmzucht, Wurmfarm
10 Fangmethoden
10.1 Thielemannsche Oktettmethode
10.2 Formaldehyd
10.3 Senf
10.4 Andere Fangmethoden
11 Systematik
11.1 In Deutschland vorkommende Gattungen und Arten
11.2 Gattungen
12 Verwendung als Bioindikatoren
13 Neozoenproblematik europäischer Regenwürmer in den USA
14 Regenwürmer in der Populärkultur
15 Literatur
16 Weblinks
17 Einzelnachweise

Name [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Herkunft der Bezeichnung „Regenwurm“ ist umstritten. Einer Ansicht zufolge soll er auf den althochdeutschen Begriff „Regnwurm“
zurückgehen, der sich auf das Verhalten der Würmer beziehe, bei starken Regenfällen die unterirdischen Wohnröhren rasch zu verlassen, um
auf der Erdoberfläche dem Wasseranstieg im Oberboden zu entkommen. Nach anderer Ansicht rührt der deutsche Name von ihrer steten
unterirdischen Aktivität her; noch im 16. Jahrhundert soll es die Bezeichnung „reger Wurm“ gegeben haben.

Auf den eigentlichen Aufenthaltsort des Wurms bezogen sind dagegen beispielsweise die englische Bezeichnung „earthworm“ („rainworm“ ist
falsch und existiert nur als Dialektausdruck[6]) das türkische „yer solucanı“ und der französische Begriff „ver de terre“ (Erdwurm).

Körperbau [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Segmentierung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Körper des Regenwurms besteht aus zahlreichen zylindrischen Gliedern (Segmenten), die außen
an ihren Seiten die kaum aus der Haut hervorragenden Borsten tragen. Die Borsten, von denen
Regenwürmer pro Segment vier Paare besitzen, bestehen aus Chitin und Proteinen und können mit
Hilfe besonderer Muskeln bewegt werden. Die Anzahl der Segmente nimmt mit dem Alter des Wurms
zu. Eine spezielle Wachstumszone in der Nähe des Hinterendes produziert neue Glieder.
Ausgewachsene Exemplare erreichen um die 160 Segmente.

Hautmuskelschlauch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]


Borsten vergrößert durch ein
Nach außen hin ist der gesamte Körper des Wurms und damit auch jedes seiner Segmente durch einen
Mikroskop
Hautmuskelschlauch abgegrenzt. Auf eine einschichtige Epidermis, die einige Drüsen- und Sinneszellen
enthält und nach außen von einer kollagenhaltigen Cuticula umgeben ist, folgt eine Ringmuskelschicht.
An diese schließt wiederum nach innen die dicke Längsmuskelschicht an. Die meisten Arten besitzen Hautpigmente. So sind zum Beispiel viele
Lumbricus-Arten mehr oder weniger rot gefärbt. Alle Allolobophora-Arten besitzen dagegen mehr dunkle Pigmente, die die Hautoberfläche eher
hellgrau oder grau-schwarz erscheinen lassen.

Verdauungsorgane [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eine Art Oberlippe, auch Kopflappen (Prostomium) genannt, überwölbt am Kopfende den Mund. Die
Mundöffnung führt in den Darm, der den Regenwurm von vorn bis hinten vollständig durchzieht. Der
Darm beginnt mit dem muskulösen Pharynx, auf den die Speiseröhre (Oesophagus) mit ihren
Kalksäckchen sowie ein muskulöser Kropf und Muskelmagen folgen. Hier wird (ähnlich wie bei
Hühnern) die pflanzliche Nahrung durch mitaufgenommene kleine Steinchen (hier Sandkörner)
gleichmäßig zerrieben. Es folgt der lange Mitteldarm, der auf der Rückenseite in seiner gesamten Länge
eine Einstülpung (Typhlosolis) aufweist, die die innere Darmoberfläche vergrößern hilft. Am Hinterende
des Wurms befindet sich der After. Mit Hilfe kalziumhaltiger Abscheidungen neutralisieren die Würmer
alle aufgenommenen säurehaltigen Bodeninhaltsstoffe und sorgen so auf natürliche Weise für eine
Verbesserung des pH-Werts im Oberboden.

(Eisenia hortensis) Prostomium im


Coelom [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ] Rasterelektronenmikroskop

Zwischen den inneren Organen und dem Hautmuskelschlauch liegt in jedem Segment rechts und links
ein mit Flüssigkeit ausgefüllter und von einer elastischen zarten Haut umgebener Hohlraum, die sekundäre Leibeshöhle (Coelom). Die
abgrenzenden Quer- und Längswände in den Segmenten werden als Dissepimente bzw. Mesenterien bezeichnet. Die eingeschlossene
Flüssigkeit wirkt für den wirbellosen Organismus als hydrostatisches Skelett. Im Zusammenwirken mit dem Hautmuskelschlauch unterstützt es
den Wurm sowohl beim Bohren im Boden als auch bei der Fortbewegung allgemein, z. B. beim Kriechen an der Bodenoberfläche oder in der
Wohnröhre.

Ausscheidungsorgane [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Ausscheidungsorgane beginnen hinten in jedem Coelomsäckchen der Segmente (mit Ausnahme der ersten drei Glieder und des letzten
Segments) links und rechts vom Darm mit je einem Wimperntrichter der sogenannten Nephridien. Diese gehen im nächsten Coelomsäckchen in
einen langen, in Schleifen gewundenen, von Blutgefäßen umsponnenen Exkretionskanal über, der sich im Endabschnitt zu einer Harnblase
erweitert. Der Wimpertrichter saugt Coelomflüssigkeit an, deren größter Teil im Exkretionskanal ins Blut transportiert wird (bis auf die
Abfallstoffe). Die Adern dienen gleichzeitig der Versorgung des Ausscheidungsorgans mit Sauerstoff und Nährstoffen. Diese Versorgung der
Zellen ist nötig, weil an den Schleifen des Nephridiums aktive Transportvorgänge zur Ausscheidung von Harnsäure, Harnstoff, Ammonium und
Salzen sowie zur Resorption von Wasser, Ionen und organischen Verbindungen ablaufen.

Fortpflanzungsorgane [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Regenwürmer besitzen als Zwitter sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsorgane und diese zudem jeweils beidseitig. Sie beginnen
mit zwei Paar Hoden jeweils vorn im Coelom der Segmente 10 und 11, angeheftet an deren vordere Scheidewände (Mesenterien oder Septen).
Die Hoden sind bei einigen Gattungen in eine Samenkapsel eingeschlossen, bei anderen frei. Die reifen Spermien werden in einem
Vorratsbehälter (Vesikel) gesammelt, der sich als Ausstülpung des hinteren Dissepiments in das folgende Segment erstreckt. Die Spermien
werden von paarigen Spermienleitern (vasa deferentia), jeweils mit einem Wimperntrichter (einer Öffnung mit einem Saum von Zilien, die in
Richtung des Inneren schlagen) aufgefangen, diese vereinigen sich beiderseits und münden meist in zwei erkennbaren Öffnungen (männliche
Poren) nach außen. Die männlichen Genitalporen liegen meist im 13. oder 15. Segment. Im Segment 13 liegen entsprechend die weiblichen
Organe (Eierstöcke). Die Eier werden von Eileitern, ebenfalls mit trichterförmiger Öffnung ins Coelom des Segments zu porenförmigen
Öffnungen im folgenden 14. Segment geleitet. Bei der Paarung werden die Spermien des jeweiligen Partners zunächst in Samentaschen
(Receptacula seminis) aufgenommen, deren Anzahl gattungsspezifisch verschieden ist. Die Befruchtung erfolgt im durch das Clitellum
gebildeten Kokon (vgl. im Abschnitt Fortpflanzung).

Nervensystem [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Nervensystem ist hoch entwickelt. Es ist in das Gehirn oder Oberschlundganglion,
das Bauchmark und die Segmentalnerven untergliedert. Das aus zwei miteinander
verwachsenen Cerebralganglien bestehende Gehirn liegt im dritten Segment kurz vor
dem Beginn des Pharynx dorsal dem Darm auf. Von ihm ziehen zahlreiche Nerven nach
vorn in Richtung Prostomium. Schlundkonnektive verbinden das Oberschlundganglion
auf beiden Seiten des Vorderdarms mit dem zu Beginn des vierten Segments ventral vom
Darm gelegenen Unterschlundganglion (siehe nebenstehende Abbildung). Es folgt der
Hauptstrang des Nervensystems, der auf der Bauchseite den Wurm vom vierten
Kopfsegment bis zum Schwanzsegment durchzieht. Er wird daher als Bauchmark
bezeichnet. In einem Frontalschnitt durch das Bauchmark erkennt man, dass es sich
evolutionär vom Strickleiternervensystem ableitet. Die ursprüngliche Organisation des
Strickleiternervensystems besteht aus paarigen, längs zur Körperachse verlaufenden
Konnektiven, die durch quer zur Körperachse angeordnete Kommissuren miteinander
verbunden sind. Konnektive und Kommissuren sind durch Nervenknoten (Ganglien), die Längsschnitt durch das Vorderende (Prostomiom)
überwiegend aus den Zellkörpern der Nervenzellen bestehen, miteinander verbunden. bm = Bauchmark
Beim Regenwurm sind diese Elemente alle in einem median verlaufenden (unpaaren) d = Darmlumen mit Nahrungspartikeln
ep = Epithel
Nervenstrang vereint. In azangefärbten histologischen Präparaten kann man die beiden lm = Längsmuskulatur
Faseranteile (Kommissuren und Konnektive) sowie die Nervenknoten auf geeigneten m = Mundöffnung
Schnitten gut differenzieren. osg = oberes Schlundganglion
rm = Ringmuskel
Pro Segment zweigen vom Bauchmark je drei Paar Segmentalnerven ab. Das vordere usg = unteres Schlundganglion
Paar liegt im kranialen (kopfwärts orientierten) Abschnitt eines Segments; das mittlere
und das hintere Paar liegen meist eng benachbart im caudalen (schwanzwärts orientierten) Bereich eines Segments. Diese typische Anordnung
erlaubt in den allermeisten Fällen, ein histologisches Präparat nach kopfwärts/schwanzwärts zu orientieren. Nach ihrer Abzweigung vom
Bauchmark verlaufen die Segmentalnerven zunächst durch die sekundäre Leibeshöhle des Regenwurms (Coelom) und treten dann in den
Hautmuskelschlauch ein, wo sie sich in einen ventralen und einen dorsalen Ast auftrennen. In ihrem weiteren Verlauf zwischen Ring- und
Längsmuskulatur zweigen fortwährend feine Fasern ab und innervieren die Muskelzellen sowie die Zellen der Epidermis.

Die Innervation der Dissepimente, also der muskulösen Scheidewände zwischen den Segmenten, erfolgt durch die sogenannten Septalnerven,
die in den Achseln der vorderen Segmentalnerven vom Bauchmark abzweigen.

Das Darmnervensystem des Regenwurms, das man auch stomodaeales System nennt, wurde erst relativ spät entdeckt. Augen fehlen zwar,
doch ist der Regenwurm vor allem am Vorder- und Hinterende lichtempfindlich. In der Epidermis finden sich einzelne Sehzellen. Somit ist der
Regenwurm zumindest in der Lage, hell und dunkel zu unterscheiden.[7] Der Regenwurm reagiert sehr sensibel auf Erschütterungen des
Bodens.

Blutgefäßsystem [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Besondere Atmungsorgane besitzt der Regenwurm nicht, aber ein vielfach verzweigtes, geschlossenes Blutgefäßsystem, das den über die Haut
aufgenommenen Sauerstoff und die aus dem Darm aufgenommenen Nährstoffe im ganzen Körper verteilt. Es besteht aus einem Rückengefäß,
das das Blut von hinten nach vorn treibt, und einem Bauchgefäß. In den Segmenten sieben bis elf werden die beiden Hauptblutgefäße durch
muskulöse und stark kontraktile Schlingen, die sogenannten Lateralherzen (zwei pro Segment), miteinander verbunden. In den übrigen
Segmenten gibt es zwischen dem Rücken- und dem Bauchgefäß keine direkte Verbindung über Ringgefäße, sondern über Seitengefäße, die
sich in den Organen und im Hautmuskelschlauch weiter zu Kapillaren verzweigen und dann wieder vereinigen.[8] Das Blut selbst ist durch den
roten Blutfarbstoff Hämoglobin, der im Blutplasma gelöst ist, rot gefärbt. In den Hautkapillaren gibt das Blut Kohlendioxid an die Luft ab und
nimmt Sauerstoff auf, der an das Hämoglobin gebunden wird, sich teilweise aber auch direkt im Wasser des Blutes löst (Hautatmung);
umgekehrt verläuft dieser Gasaustausch in den Kapillaren der inneren Organe. Um die Hautatmung zu gewährleisten, muss die Haut feucht
bleiben. So kann der Regenwurm auch in sauerstoffreichem Wasser überleben.[9] Das Blut enthält auch farblose Blutkörperchen, die
Amoebocyten, die jedoch meistens den Gefäßwänden anliegen. Das Hämoglobin des Regenwurms besteht nicht wie das des Menschen aus
nur 4, sondern aus 24 Untereinheiten. Entsprechend hoch ist die molare Masse von 3.840.000 g·mol−1.

Familientypische Merkmale der Lumbricidae innerhalb der Crassiclitellata [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Regenwürmer der Familie Lumbricidae haben wie die meisten Crassiclitellata (Regenwürmer im weiteren Sinne) zylindrische Körper,
manchmal mit einem abgeflachten Körperende, bisweilen auch mit einem viereckigen, achteckigen oder trapezoiden Körperquerschnitt. Die
meisten Lumbriciden besitzen Dorsalporen, kleine Öffnungen am Rücken, in denen das Coelom nach außen mündet und mit denen Wasser
abgegeben oder aufgenommen werden kann.

Die Lumbriciden haben keinen Kaumagen im Bereich des Oesophagus, dafür aber einen Kaumagen im Mitteldarm, der 1 bis 2 Segmente
zwischen dem 17. und dem 20. Segment einnimmt. Davor sitzt ein Kropf in einem einzigen Segment zwischen dem 15. und dem 17. Segment.
Die Tiere haben in ihrer Vorderdarmwand Kalkdrüsen in einigen oder allen Segmenten zwischen dem 10. (manchmal auch 9.) und dem 15.
Segment. Die großen Nephridien sind wohl entwickelt.

Das Clitellum der Lumbriciden ist meist sattelförmig und nimmt 4 bis 32 Segmente zwischen dem 17. und dem 52. Segment ein. Es weist zudem
eine bandförmige oder papillenartige Tubercula pubertatis auf. Entsprechend dem Grundbauplan der Crassiclitellata haben die Lumbriciden
stets zwei Paar Hoden im 10. und 11. Segment (holandrisch), dahinter aber nur ein Paar Eierstöcke im 13. Segment (metagyn), von denen die
beiden Eileiter zu dem bauchseitig gelegenen Paar weiblicher Geschlechtsöffnungen am 14. Segment führen. Die Spermienleiter dagegen
vereinigen sich, von den vier Hoden kommend, zu einem Paar, kreuzen mehrere Segmente, darunter das eierstocktragende, und führen so zum
Paar der männlichen Geschlechtsöffnungen, das sich hinter den weiblichen bauchseitig am 15. Segment, selten am 13. oder 14. Segment noch
vor dem Clitellum befindet. Die paarigen, adiverticulaten (keine Blindsäcke aufweisenden) Receptacula seminis sind entweder interparietal oder
breiten sich frei ins Coelom aus und münden über paarige Öffnungen in 2 bis 8 Furchen zwischen den Übergängen vom 5. zum 6. Segment und
vom 19. zum 20. Segment nach außen, meist 2 Paar Öffnungen in den beiden Furchen zwischen dem 9. und dem 11. Segment.

Regeneration nach Verstümmelung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Regenerationsvermögen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Regenwürmer verfügen über ein beachtliches Regenerationsvermögen. So ist es den Tieren möglich, nach der Durchtrennung ihr Hinterende
fast vollständig wieder auszubilden, wobei das Regenerationsvermögen zur Körpermitte hin abnimmt. Am Vorderende können je nach Art
maximal die ersten vier bis acht Segmente und das vor der Mundöffnung gelegene Prostomium abgetrennt werden. Diese Segmente werden
wieder ersetzt. Die Regeneration des im 3. Segment gelegenen Gehirns (Oberschlund- und Unterschlundganglion) wurde beim Regenwurm
Dendrobaena veneta (syn. Eisenia hortensis) untersucht. Fehlt das Gehirn, ist die Bildung der Gameten gehemmt, doch wird sie durch
Regeneration des Gehirns wieder hergestellt. Die Gonaden (Hoden im 10. und 11. Segment, Eierstöcke im 13. Segment) können nach Verlust
jedoch nicht wieder gebildet werden.[10][11] Trennt man vorn mehr Segmente ab, werden nicht mehr alle regeneriert. Bei mehr als 15 entfernten
Segmenten ist meist keine Regeneration des Vorderendes mehr möglich. Das Regenerat hebt sich durch seine hellere Färbung von der
benachbarten Körperpartie deutlich ab.

Das weit verbreitete Gerücht, dass zwei lebende Würmer entstünden, wenn man einen Wurm in der Mitte durchtrennt, trifft nicht zu. Jedes
Körpersegment besitzt die genetische Anlage, den After wieder auszubilden, nicht aber den Kopf. Gelegentlich entsteht bei manchen Arten nach
der Durchtrennung aus dem abgeschnittenen Hinterende ein Wurm mit zwei Aftern, der dann je nach Anzahl der noch verbliebenen Segmente
über kurz oder lang verhungert.[12] Das Vorderende kann nur überleben, wenn die Teilung des Regenwurms hinter dem 40. Segment erfolgt.
Davor befinden sich lebenswichtige Organe wie die Lateralherzen, die für die Aufrechterhaltung des Blutkreislaufs erforderlich sind und bei
Verlust zum Tode führen. Auf Grund von Wundinfektionen überleben in freier Natur eher wenige durchtrennte Regenwürmer.[13]

Während der Regeneration fallen die Regenwürmer in eine Körperstarre. Dies machen sich Maulwürfe zunutze, die in die vordersten Segmente
beißen um die dann unbeweglichen Regenwürmer in Kammern als Vorrat zu lagern.[14]

Selbstverstümmelung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Würmer sind auch in der Lage, sich in bestimmten Gefahrensituationen selbst zu verstümmeln (Autotomie), z. B. wenn sie ein Fressfeind
gepackt hat. Hierbei schnürt der Wurm am Hinterende eine Reihe von Segmenten ab und überlässt sie dem Räuber, um sich mit dem restlichen
Körper durch Flucht in Sicherheit zu bringen.

Lebensweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Lebensraum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Regenwürmer lassen sich in drei Gruppen einteilen:

Epigäische Arten wohnen knapp unterhalb der Bodenoberfläche im organisch angereicherten Horizont
oberhalb des Mineralbodens. Sie leben vorwiegend von Tierausscheidungen und abgestorbenem
Pflanzenmaterial. Aufgrund des notwendigen UV-Schutzes sind sie dunkel gefärbt.
Anektische oder anözische Formen sind vertikalgrabend und suchen auch tiefere Bodenschichten (2 m und
mehr) auf. Diese Arten fördern die Durchmischung der Mineralerde mit dem Humus.
Endogäische Vertreter der Regenwürmer leben im oberen Bereich des Mineralbodens. Sie sind
durchscheinend bleich gefärbt, da sie selten an die Oberfläche kommen.

Regenwürmer können anoxische Bedingungen (ganz ohne Sauerstoff) in wassergesättigten Böden nur bis zu
etwa zwei Tage lang überstehen. Sie fehlen deshalb in grundwassergesättigten Böden. Auch nasse und dabei
saure Moorböden werden nicht besiedelt. Typische Regenwurmarten wassergesättigter Böden sind Octolasium
tyrtaeum und Proctodrilus antipae.[15] Tiefgründige, vertikal
angeschnittene
Obwohl überwiegend terrestrisch, gibt es auch einige aquatische Regenwürmer, die stehende und fließende Regenwurmröhre
Gewässer besiedeln. Die einzige in Europa häufige und verbreitete Regenwurmart, die aquatisch und in
wassergesättigten Böden lebt, ist Eiseniella tetraedra.[16] Diese Art kommt zum Beispiel verbreitet in der
Gewässersohle des Rheins vor.[17]

Ernährung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die nachtaktiven Regenwürmer sind überwiegend Substrat- und Pflanzenfresser. Das heißt, sie füllen
ihren Darm mit humusreicher Erde und vermodertem Pflanzenmaterial. Sie ziehen nachts
beispielsweise Keimlinge und Blätter in die Erde, um sie dort verrotten zu lassen und später als
Nahrung zu verwerten. Um die Blätter festzuhalten, können Regenwürmer ihr Vorderende knopfartig
aufblähen, sodass ihr Mund wie von einer Saugscheibe umgeben ist. Diese wird an das Blatt oder den
Blattstiel gepresst und mit Hilfe des muskulösen Pharynx saugt sich der Wurm so sehr fest, dass er in
der Lage ist, das angesaugte Blatt rückwärts kriechend in seine Wohnröhre zu ziehen. Sekrete aus den
Pharynxdrüsen fördern den Zersetzungsprozess. Die aufgenommene Nahrung wird anschließend mit
Hilfe des Muskelmagens zerrieben und im Mitteldarm verdaut. Teilweise in den Boden gezogene
Blätter (rechts) und Ausscheidungen
Ständig fressen sich die Regenwürmer kreuz und quer durch die Bodenschichten ihres (linke Bildmitte) von Regenwürmern
Lebensbereiches. Die dabei aufgenommene Erde enthält Detritus-Bestandteile, Bakterien, Pilzsporen
und zahlreiche Einzeller, die verdaut und als Nahrung genutzt werden können. Manche Arten verzehren auch Aas. Durch die Beschaffenheit der
Erde, die der Regenwurm erzeugt, wenn er die mitgefressenen Bodenbestandteile wieder ausgeschieden hat, werden die für den Boden
nützlichen Mikroorganismen gefördert und die bodenfeindlichen eingedämmt, z. T. sogar vernichtet.

Fortbewegung und Graben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit Hilfe seiner Borsten und der Ring- und Längsmuskulatur ist der Regenwurm in der Lage, sich
sowohl vorwärts als auch rückwärts kriechend zu bewegen. Sind beispielsweise beim Kriechen die
Borsten schräg nach hinten gerichtet, bewirkt das Zusammenziehen der Ringmuskeln des Vorderendes,
dass dieses dünner und länger wird. Dabei verankern die Borsten die hinteren Segmente im Boden,
während der vordere Teil über den Boden gleitend sich nach vorne schiebt. Nun folgt eine von vorn
nach hinten verlaufende Kontraktion der Längsmuskeln, wodurch die Segmente wieder dicker und
kürzer werden, was den Wurmkörper nach vorne zieht (peristaltische Bewegung). Berührungs- und Ring- und Längsmuskulatur in
Bewegung, im Rahmen der
Lichtreize können Regenwürmer auch zu sehr raschen Muskelkontraktionen im Sinne einer
Fortbewegung
Fluchtreaktion veranlassen.

Bei ihren Wanderungen durch die Böden bilden Regenwürmer Röhren. In lockerem Bodensubstrat wie
zum Beispiel feuchten Waldböden oder Komposterde haben die Tiere beim Durchdringen des Bodens keine Probleme. Mineralböden dagegen
bieten je nach Körnung, Festigkeit und aktuellem Wassergehalt sehr unterschiedliche Widerstände. Beim Eindringen in den Oberboden sowie
beim Bau neuer unterirdischer Wohnröhren wird das verdünnte Vorderende als Bohrinstrument benutzt. Zum Überwinden des
Bodenwiderstandes dient der stabile hydrostatische Druck der Leibeshöhlenflüssigkeit.

Meist werden die gebohrten Röhren mit Schleim und Exkrementen der Würmer ringsherum ausgekleidet und somit für den raschen Auf- und
Abstieg stabilisiert. Man nennt diese Verfestigung auch „Tapete“. Sie dient auch den Pflanzen als Dünger.

Fortpflanzung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Geschlechtsreife, die mit ein bis zwei Jahren eintritt, zeigt sich durch die Ausbildung des
sogenannten Gürtels (Clitellum), einer gelblichen sattelförmigen, drüsenreichen Verdickung vom 27. bis
35. Segment. Die Seitenränder des Clitellums treten als sogenannte Pubertätsleisten besonders hervor.

Regenwürmer sind Zwitter und begatten sich wechselseitig. Große Drüsen des Gürtels scheiden bei der
Begattung ein Sekret aus, mit dem sich jeder Wurm an der Bauchseite des 10. Segmentes des anderen
Partners gegenläufig anheftet. Dann scheidet jeder Wurm aus den beiden Spermienleitern eine deutlich
sichtbare Spermienportion aus, die er durch Hautbewegungen längs zweier Samenrinnen in Richtung
seines Gürtels zu den dort befindlichen Samentaschen (Receptacula seminis) des Partners
Kopulation – das Clitellum ist bei
transportiert. Die dort gespeicherten fremden Spermien dienen ein paar Tage später zur Befruchtung beiden Würmern gut sichtbar.
der eigenen Eizellen. Bei einigen Regenwurmarten wurde hin und wieder auch Selbstbefruchtung
beobachtet.

Die Eier werden (wie auch bei den Blutegeln) in Kokons abgelegt. Ein Clitellum-Sekret dient zur Bildung
der Hülle dieses Ei-Kokons, ein zweites füllt es mit einer Eiweißschicht. Dann zieht sich der Wurm
rückwärts aus dem Kokonring, in den dabei aus den Eileitermündungen je nach Art ein oder mehrere
Eier und aus den Samentaschen Spermien abgegeben werden. Die Embryonen ernähren sich von dem
Eiweiß, von dem sie umgeben sind, und machen im Ei nach einer kurzen Trochophora-Phase die
Metamorphose zum zunächst durchsichtigen Wurm durch.

Die Entwicklungsdauer der Jungwürmer kann je nach Art und Umgebungstemperatur sehr verschieden Kokons von Lumbricus terrestris
sein. So schlüpft der Kompostwurm (Eisenia fetida) in seiner relativ warmen Umgebung bereits nach 16
bis 20 Tagen, dagegen benötigt Lumbricus terrestris bei einer mittleren Bodentemperatur von etwa 12 °C bis zu 135 Tage.

Verhalten bei Hitze und Kälte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Temperaturoptimum der meisten Regenwurmarten liegt bei 10 bis 14 °C (Kompostwürmer: 20–25 °C). Darüber hinaus brauchen sie feuchte
Erde. Dadurch sind Regenwürmer im Sommer und Winter weniger bis gar nicht aktiv.[18]

Die Wintermonate (Dezember bis Februar) verbringen Regenwürmer in Mitteleuropa in 40 bis 80 cm Bodentiefe in einer Art Kältestarre. Häufig
finden sich unter wärmespeichernden Bodenstrukturen wie Baumstümpfen, Steinen oder Komposthaufen ganze Kolonien zusammengerollter
Würmer. Unter hohen und dicht geschlossenen Schneedecken ist der Boden gegen Kälte geschützt und meist nicht gefroren. Stellenweise kann
man hier Regenwürmer beobachten, die selbst im Winter im Bereich des Oberbodens aktiv sind. Noch ist unbekannt, inwieweit und wie lange
die Tiere Kältegrade überstehen können. Mittelfristig droht den im Winter aktiven Würmern die Gefahr auszutrocknen, da eine Durchfeuchtung
des Bodens aufgrund der gefrorenen Schneedecke bzw. Bodenoberfläche nicht stattfindet. Manche Arten können während der Winterruhe ca.
80 % ihres ursprünglichen Gewichts einbüßen, bevor sie sterben. Lumbricus terrestris zum Beispiel vollzieht in den relativ milden Gegenden
Südwestdeutschlands (Oberrheingraben) keine richtige Winterruhe. Er erscheint in feuchten, frostfreien Nächten stets an der Bodenoberfläche,
um Nahrung aufzunehmen.

Die im Herbst abgelegten Kokons der geschlechtsreifen Regenwürmer entwickeln sich im frostfreien Boden über den Winter hinweg weiter. Im
Frühjahr schlüpfen die Jungwürmer nach Eintritt einer Bodentemperatur von über 10 °C.

Flucht an die Oberfläche bei Regen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weshalb die Regenwürmer bei Regen ihre Wohnröhren verlassen, ist noch nicht vollständig geklärt. Oft
wird angenommen, dass die Regenwürmer nicht an die Erdoberfläche kriechen, weil sie das feuchte
Milieu der Niederschläge lieben, sondern weil sie bei Regen, insbesondere bei langanhaltenden
Regenperioden, in ihren Gängen im Erdboden ersticken würden, da der im Wasser gelöste Sauerstoff
nicht ausreicht, um den Wurm über die Hautatmung mit genügend Sauerstoff zu versehen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten jedoch, dass selbst unter anaeroben Bedingungen unter
Wasser gehaltene Regenwürmer erst nach 35 Stunden langsam zugrunde gehen. Wie sich weiter Nach Dauerregen an die
Oberfläche geflüchtete Regenwürmer
herausstellte, schalten die Würmer unter diesen extremen Bedingungen auf einen glykolytischen
Stoffwechsel ohne Sauerstoffverbrauch um (Milchsäuregärung). Regenwürmer sind imstande,
Überschwemmungen mit sauerstoffreichem Wasser bis zu mehrere Monate lang zu überleben. Tatsächlich erreichen sie in oft überschwemmten
Auenbereichen sogar ungewöhnlich hohe Siedlungsdichten.[19]

Eine Studie der Carleton Universität im kanadischen Ottawa legt hingegen nahe, dass Regenwürmer aus Angst vor Maulwürfen an die
Oberfläche kriechen: In Amerika ist es üblich, dass Angler Regenwürmer mittels „worm grunting“ (Substratschall, erzeugt durch einen in den
Boden getriebenen Stock und eine vibrierende Metallscheibe) aus dem Boden austreiben, das Geräusch ähnle dem Grabegeräusch der
Maulwürfe, wichtiger Fressfeinde von Regenwürmern.[20] Fallende Regentropfen sollen ähnliche Frequenzen erzeugen, was die Würmer
eventuell mit grabenden Maulwürfen verwechseln. Eine zweite Studie in Florida erzielte vergleichbare Ergebnisse.[21] Ob diese Ergebnisse,
erzielt an den amerikanischen Diplocardia mississippiensis, Diplocardia floridana und Pheretima diffringens, Familie Acanthodrilidae, allerdings
allgemein gültig sind, ist unklar. Lumbricidae scheinen auf Substratschall nicht in vergleichbarer Weise zu reagieren.[22]

Bedeutung für die Bodenverbesserung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Rolle als Destruenten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Regenwürmer können in bestimmten Bereichen einen Anteil von bis zu 90 Prozent der Biomasse der
gesamten Bodenfauna ausmachen, wobei die Wurmdichte bis zu 2000 Individuen pro Quadratmeter
erreichen kann.[23] Sie nehmen als Destruenten eine zentrale Stellung beim Abbau organischer
Substanzen ein. Die lufthaltigen Gänge der Regenwürmer sorgen dafür, dass aerobe Bakterien mit
genügend Sauerstoff versorgt werden und sich abgestorbene Pflanzenteile besser zersetzen.

Die gezielte Verarbeitung von Kompost (Kompostierung) durch Regenwürmer (Wurmkompost) ergibt als
Produkt den sogenannten Wurmhumus mit hochkonzentrierten Bestandteilen an pflanzenverfügbaren
Nährstoffen.

In den Llanos genannten Ebenen in Kolumbien und Venezuela entstanden vor allem durch
Ausscheidungen von Regenwürmern der Gattung Andiorrhinus (Familie Glossoscolecidae) gebildete,
Quadratkilometer große Landschaften aus bis zu fünf Meter breiten Erdhügeln, genannt Surales.[24]

Belüftung und Durchmischung der Böden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ihren Kot setzen die Regenwürmer meist oberirdisch in Form von geringelten Kotbällchen am Regenwürmer sorgen für Belüftung
des Bodens.
Mündungsende ihrer Gänge ab. Schon 1881 beschrieb Charles Darwin in seinem Buch Die Bildung der
Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer die Tatsache, dass Regenwürmer beständig die aus den
tieferen Schichten des Bodens stammende Erde durch ihren Darm hindurch an die Erdoberfläche
befördern und dadurch zur Auflockerung und Belüftung der Böden beitragen.[25] Als begleitender Effekt
zeigt sich das erleichterte Eindringen von Wasser in tiefere Bodenschichten. Dies wiederum fördert das
Pflanzenwachstum. In den vertikal gebohrten Gängen können aber auch Pflanzenwurzeln schneller in
die Tiefe wachsen.

Nach Darwins Berechnung befördern die Regenwürmer in vielen Teilen Englands jährlich auf einem
sechs Hektar großen Landstück ein Gewicht von mehr als 25.000 kg Erde an die Oberfläche und
bewirken dadurch eine ganz erhebliche Durchmischung der Bodenschichten, wobei der Untergrund mit
Humusstoffen angereichert wird. Durch diese Tätigkeit „versinken“ Steine oder auch verlorene Münzen
im Boden, weil die Ausscheidungen, die auf der Oberfläche abgelagert werden, aus tieferen
Bodenschichten stammen. Dieser Vorgang wird allgemein als Bioturbation bezeichnet. In den
Oberböden der Tropen und Subtropen wurden noch wesentlich höhere Umsetzungsraten festgestellt.
Es liegt nahe, dass die Böden des tropischen Regenwaldes hierbei an der Spitze liegen (bis zu 280 t
pro ha). Bodenbildende Ausscheidungen
von französischen Regenwürmern
Ebenfalls 1881 hatte aber Louis Pasteur auch darauf hingewiesen, dass in den Kotbällchen der (aus Darwins Die Bildung der
Regenwürmer Krankheitserreger aus tieferen Erdschichten an die Oberfläche gelangen können. Ackererde durch die Tätigkeit der
Würmer). Nach Ansicht von Louis
Damals war es üblich, an Milzbrand-Erregern (Bacillus anthracis) verstorbene Rinder, Schafe und Pasteur holen Regenwürmer auf
Pferde auf einer Acker- oder Wiesenfläche zu vergraben. In den Kotbällchen der Regenwürmer über diese Weise auch die Sporen von
diesen Kadavern waren hohe Konzentrationen an Milzbrand-Erregern entdeckt worden, die Milzbrand-Bakterien aus vergrabenen
Tierkadavern wieder an die
nachweisbar von Weidetieren aufgenommen wurden und zu weiteren Infektionen führten.[26] Ein Jahr Oberfläche.
später erörterte auch Robert Koch diese Form der Infektion in seiner Publikation „Über die
Milzbrandimpfung“.[27]

Im Freiland sind die positiven Einflüsse von Regenwürmern nicht messbar, da man sie von den anderen Umwelteinflüssen nicht trennen kann.
Unter standardisierten Bedingungen im Labor hingegen sind die Auswirkungen ihrer Tätigkeiten auf die Bodenverbesserung belegbar.

Biologischer Gartenbau [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Für den biologischen Gartenbau sind Regenwürmer von zentraler Bedeutung. Regenwürmer gelten als wichtigste Erzeuger von Dauerhumus,
gleichbedeutend mit den Ausscheidungen des Regenwurms, einer stabilen Bodenstruktur, ideal für das Pflanzenwachstum und mit vielen für die
Pflanzen verfügbaren Nährstoffen. Daher ist auch die Pflege des Bodens in Form von Abdecken oder oberflächliches Hacken gegen
Austrocknung, Mulchen und Einbringen von Kompost eine Vergünstigung der Lebensbedingungen für das Bodenleben (Edaphon) und somit für
die Regenwürmer.

Der Komposthaufen im biologischen Gartenbau stellt sozusagen die Verdauungstätigkeit des Regenwurms im großen Stil nach. Hier finden sich
vor allem der Kompostwurm und der Rote Waldregenwurm sehr häufig ein, ebenso wie unter ausgebrachtem Mulchmaterial. Die Reife des
Kompostes lässt sich dadurch feststellen, dass der Haufen zusammengesunken ist und die Regenwürmer diesen verlassen haben.

Die Nährstoffanreicherung durch die Regenwürmer wird indirekt durch organische Düngung erzeugt und auf Kunstdünger wird explizit
verzichtet. Da die Grabetätigkeit der Regenwürmer den Boden ausreichend lockert, ist im biologischen Garten bei richtiger Bodenpflege ein
Umgraben im Gegensatz zur konventionellen Anbaumethoden nicht mehr erforderlich.

Fressfeinde [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Regenwürmer dienen zahlreichen Vogelarten als Nahrungsquelle. Meist sind es Stare, Drosseln und Krähen, im Norden auch vermehrt Möwen
und Austernfischer, die den Würmern gezielt nachstellen. Weitere natürliche Feinde sind Marder, Maulwürfe, Igel, Spitzmäuse, Erdkröten,
Frösche, Feuersalamander, Hundertfüßer, Ameisen, Laufkäfer und Landplanarien. Auch Füchse und Dachse ernähren sich gern von
Regenwürmern.
Rotkehlchen mit Kaskadenfrosch Laufkäfer (Carabus Schwarzer Moderkäfer
Regenwurm (Amolops sinensis) beim auratus) beim Fang attackiert einen
Verzehr eines eines Regenwurmes Regenwurm
Regenwurms

Maulwürfe beißen den Regenwürmern häufig ins Vorderende, um sie am Wegkriechen zu hindern. Die auf diese Art und Weise fluchtunfähig
gewordenen, aber noch lebensfähigen Würmer werden anschließend an einem sicheren Platz unter der Erde als Nahrungsvorrat deponiert, zum
Beispiel für die Wintermonate.

Parasiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Regenwürmern leben zahlreiche parasitierende Organismen. Neben verschiedenen, zum Teil symbiotisch lebenden Bakterien, Ciliaten und
Flagellaten finden sich besonders häufig Gregarinen (Sporozoen) und Fadenwürmer (Nematoden). Befallen werden vor allem die Leibeshöhle
sowie die Samenblase. Die meisten Parasiten sind harmloser Natur, einige aber übertragen als Zwischenwirte schwere Krankheiten (zum
Beispiel die Lungenwurmkrankheit bei Schweinen und Hühnern durch Metastrongylus-Arten). Hin und wieder werden auch Larven von
Bandwürmern (Eucestoda) in Regenwürmern nachgewiesen. Gelegentlich parasitieren auch Larven der Goldfliege (Lucilia sericata) in
Regenwürmern. Sie halten sich bevorzugt im vorderen Bereich des Regenwurms (drittes und viertes Segment) auf und führen nach einiger Zeit
zum Tod ihres Wirts.

Gefährdung und Schutz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Siehe auch: Mikroplastik#Böden, Sedimente etc.

Über die Gefährdung einzelner Regenwurmarten ist vergleichsweise wenig bekannt, weil in den meisten
Regionen die Fauna schlecht bekannt ist. Selbst für das faunistisch gut erforschte Deutschland liegt erst seit
2013 ein Rote Liste vor, die im Rahmen einer Projektarbeit am Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz
erstellt worden ist. Von den 47 hier etablierten Arten gelten 14 Arten als extrem selten, 2 Arten sind im Bestand
gefährdet.[28] Zahlreiche gefährdete endemische Arten mit kleinem Verbreitungsgebiet sind von der
Balkanhalbinsel bekannt.[29] Global betrachtet ist, neben der ackerbaulichen Nutzung von früheren Wäldern, die
Einschleppung exotischer Arten mit Verdrängung der lokalen Fauna einer der wesentlichen
Gefährdungsfaktoren. Besonders bedroht ist etwa die artenreiche Fauna der karibischen Inseln.[30]

Dichte und Häufigkeit von Regenwürmern hängen von Bodenfaktoren und Landbewirtschaftung ab.
Regenwürmer sind selten oder fehlen ganz in sandigen Böden mit niedrigem pH-Wert. Außerdem hängt ihr
Vorkommen von der Pflanzenstreu ab. Unter Nadelwald leben deshalb weniger Regenwürmer als unter
Laubwald, besonders selten sind sie in Eucalyptus-Forsten.

Aufgrund des Einflusses auf die Bodenstruktur und die Streuzersetzung wird in landwirtschaftlichen Böden Regenwurm im
Bodenprofil
meist eine hohe Regenwurmdichte angestrebt. Extrem vermindert wird ihre Dichte allerdings durch Pflügen,
worunter besonders die großen Arten spezifisch leiden. Während organische Düngung, z. B. Kompostgaben,
günstig sind, vermindert Ausbringen von Gülle ihre Siedlungsdichte. Auch von vielen Pestiziden sind negative Auswirkungen nachgewiesen
(insbesondere Fungizide und Insektizide). Für Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat konnte eine im August 2015 erschienene Studie
nachweisen[31], dass der Tauwurm (Lumbricus terrestris) nach Herbizidanwendung seine Aktivität fast völlig einstellte, während der
Wiesenwurm (Aporrectodea caliginosa) unvermindert aktiv blieb. Die Herbizid-Anwendung reduzierte außerdem beim Wiesenwurm die
Vermehrungsrate um 56 %[31]. Ungünstig sind insbesondere auch hohe Gaben kupferhaltiger Substanzen. Dies war lange Zeit aufgrund der
geringen Empfindlichkeit des als Testorganismus eingesetzten, in natürlichen Böden nicht vorkommenden Kompostwurms Eisenia fetida
unterschätzt worden.[32]

Wurmzucht, Wurmfarm [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die meisten Regenwurmarten können relativ einfach in Gefangenschaft gehalten und entsprechend gut vermehrt werden. Auf diese Weise
werden Regenwürmer vielerorts in sogenannten Wurmfarmen in großem Stil gezüchtet und kommerziell genutzt. Vielfache Verwendung finden
die Würmer als Futtertiere im Zoofachhandel oder als Köder für den Angler. Zuchtansätze und Zubehör zur Wurmzucht können von darauf
spezialisierten Unternehmen im Internet bestellt und auf dem Postweg zugeschickt werden.

Seit einiger Zeit werden Wurmkulturen auch für die Bodenverbesserung und für die Kompostwirtschaft eingesetzt. Am besten eignen sich hierfür
Arten, die bereits von Natur aus hohe Umsetzungs- und Reproduktionsraten aufweisen, z. B. Eisenia fetida.

Neuerdings werden auch tropische Regenwurmarten in geheizten Anlagen kultiviert, z. B. Eudrilus eugeniae aus Westafrika. Solche Arten
sollten allerdings nur in geschlossenen Bereichen (Gewächshäusern, Laboreinheiten) gezüchtet werden. Ins Freiland ausgebracht werden
sollten sie wegen der Neozoenproblematik jedoch nicht. Auch für den Hobbygärtner und den Halter von Terrarientieren (z. B. Schildkröten,
Frosch- und Schwanzlurche) kann sich die Zucht von Regenwürmern in sogenannten Wurmkisten lohnen. Diese speziellen Behältnisse eignen
sich u. a. auch für die Aufstellung auf Balkonen und Terrassen.

Immer wieder tauchen in der Presse Berichte auf, dass Regenwürmer für den menschlichen Verzehr gezüchtet und angeboten werden (z. B. als
Fleischklößchen – sog. „Wormburger“ oder frisch frittiert). Aufgrund der generell starken Parasitierung der Würmer ist hier aber Vorsicht geboten
(s. w. o. Parasiten).

Fangmethoden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Thielemannsche Oktettmethode [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Thielemannsche Oktettmethode[33] ist eine in der Wissenschaft inzwischen anerkannte Anwendung zum Fang von Regenwürmern mittels
elektrischen Stroms. Das Verfahren nach dem Biologen Ullrich Thielemann wird häufig im Rahmen von Untersuchungen zur standardisierten
Bestandserfassung der Regenwurmfauna spezieller Standorte angewandt. Auch im Zuge des Biomonitorings ist es eine weit verbreitete
Nachweismethode. Hierbei stößt man acht Elektroden mit einem Abstand von etwa 50 cm zueinander kreisförmig in den Oberboden. Je nach
Leitfähigkeit des anstehenden Bodens werden „zerhackte“ Gleichspannungsimpulse von 50 bis 250 Volt an die Elektroden für die Dauer von
etwa 20 Minuten angelegt. Binnen weniger Minuten werden die im elektrischen Feld angesiedelten Regenwürmer aus dem Boden getrieben,
wobei die größeren Exemplare meistens zuerst an die Oberfläche kriechen.

Formaldehyd [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eine andere und auch üblichere Methode für die Gewinnung von Regenwürmern aus dem Erdreich ist die Anwendung von Formaldehyd. Zur
Gewinnung der Tiere werden 50 ml 37-prozentiges Formalin auf 10 Liter Leitungswasser vermengt und die so erzeugte Formalinmischung auf
etwa 1/2 m² Rasen- oder Bodenfläche verteilt. Die so gewonnenen Tiere werden nach dem Auflesen zur Abschleimung ca. 10 bis 15 Minuten in
sauberes Leitungswasser gelegt. Für die Bestimmung der Tiere z. B. unter einem Binokular werden sie nach einer Erholungspause von etwa
zwei Stunden mit CO2-Gas betäubt. Danach werden die Würmer auf ein vorbereitetes Zuchtsubstrat gelegt, wo sie sich nach fünf bis zehn
Minuten eingraben.

Aufgrund der potentiellen Auswirkungen des Formalins auf andere Bodenorganismen ist diese Methode nicht zu empfehlen.

Senf [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als Alternative zum giftigen und umweltschädlichen Formaldehyd wird seit Anfang der 1990er Jahre auch Senf als (zudem kostengünstigeres)
Austreibungsmittel empfohlen. Bei dieser Methode werden zunächst 60 g Senfmehl in einen halben Liter Wasser gegeben. Nach einer Stunde
Wartezeit und gründlicher Durchmischung wird die Suspension in 9,5 Liter Wasser gegeben. Ebenso kann Fertigsenf verwendet werden, der
leichter zu handhaben ist, da er direkt in das Wasser eingerührt werden kann; jedoch ist hier die Austreibungswirkung im Hinblick auf bestimmte
Regenwurmarten (namentlich der Gattungen Aporrectodea und Allolobophora) geringer.[34]

Andere Fangmethoden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In bestimmten Regionen Kanadas, der USA und Englands werden Regenwürmer in großem Maße mit Vibrationen gejagt. Die Methoden nennen
sich worm grunting, worm charming und worm fiddling.[35][36]

→ Hauptartikel: Wurmgrunzen

Systematik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Familie Lumbricidae gehört in eine Klade der Gürtelwürmer (Clitellata), die nach einem morphologischen Merkmal, dem mehrlagigen
Clitellum, als Crassiclitellata bezeichnet wird. Die Crassiclitellata entsprechen den Regenwürmern (oder engl. earthworms) im weiteren Sinne.
Sie sind (fast) weltweit verbreitet, während Lumbricidae selbst nur holarktisch in Europa, Teilen Westasiens und Nordamerika vorkommen. Nach
phylogenomischen Daten sind sowohl die Crassiclitellata wie auch die Lumbricidae monophyletisch.[37] Die Analyse der
Verwandtschaftsverhältnisse war jahrzehntelang durch die morphologische Einförmigkeit der Tiere, ihr hohes evolutives Alter, verbunden mit
hoher Evolutionsgeschwindigkeit in einigen Teilgruppen, behindert worden, wodurch zahlreiche frühere systematische und taxonomische
Hypothesen später widerlegt wurden. So erwiesen sich etliche Gattungen als polyphyletische, nach einem Merkmal zusammengefügte
Verlegenheits-Taxa, sind also keine evolutiven Einheiten.[38][39] Dies betrifft, mindestens, die „Gattungen“ Allolobophora, Aporrectodea,
Cataladrilus, Cernosvitovia, Dendrobaena, Helodrilus und Octodrilus, möglicherweise auch weitere.

Innerhalb der Crassiclitellata wird eine Überfamilie Lumbricoidea unterschieden, die, in revidierter Fassung[37], die Familien Lumbricidae,
Hormogastridae (unter Einschluss der monotypischen Ailoscolecidae)[40], Criodrilidae und Lutodrilidae umfasst. Am engsten verwandt, und
vermutlich Schwestergruppen, sind die Familien Criodrilidae und Hormogastridae. Die Criodrilidae sind eine kleine Familie mit nur einer oder
zwei Gattungen und vermutlich nur drei Arten, mit paläarktischer Verbreitung, von der europäischen Mittelmeerregion und Nordafrika bis Japan.
[41] Die Hormogastridae umfassen vier Gattungen mit knapp 30 Arten, die an besonders trockene Böden adaptiert sind, und leben im westlichen

Mittelmeerraum.[40]

Den genetischen Daten zufolge[39] entstand die Familie Lumbricidae schon in der Kreide. Die am frühesten abgespaltenen Arten leben im
westlichen Mittelmeerraum und auf den Inseln Sardinien und Korsika, so dass eine Entstehung der Familie in Europa wahrscheinlich erscheint,
wo sie auch heute ihren Verbreitungsschwerpunkt besitzt. Die nordamerikanischen Arten hätten den Kontinent noch vor der Spaltung des
Urkontinents Laurasia besiedelt. Die ältesten Arten besitzen alle eine endogäische Lebensweise innerhalb des Erdbodens. Die epigäischen, in
der Streuschicht lebenden und die anözischen, zwischen den Strata wechselnden Arten wären demnach jünger und von diesen abgeleitet.

Regenwürmer sind mit anderen als „Würmer“ bezeichneten Tieren nicht näher verwandt. Der Begriff der „Würmer“ kennzeichnet heute nur noch
einen bestimmten Habitus, aber keine systematische Einheit.

In Deutschland vorkommende Gattungen und Arten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Deutschland wurden insgesamt 47[42] Regenwurmarten aus 15 Gattungen nachgewiesen, wobei mit dem Badischen Riesenregenwurm
(Lumbricus badensis) nur eine endemische Art besteht. Die Anzahl der Arten nimmt von Norden nach Süden zu, 14 Arten kommen
ausschließlich im Süden vor.[43]

In der Familie der Regenwürmer werden aktuell über 670 Arten in über 40 Gattungen anerkannt. Sie werden in ökologische Gruppen eingeteilt
und umfassen nach der taxonomischen Einteilung der zuvor zitierten – auf Deutschland beschränkten – Untersuchung folgende Gattungen und
Arten:

Gruppe der endogäischen Regenwürmer (wohnen in der oberen Mineralschicht des Bodens in horizontalen Gängen):

Gattung Allolobophora

Kleiner Ackerwurm, Gartenwurm (Allolobophora chlorotica)

Gattung Aporrectodea (syn. Allolobophora)

Grauwurm, Kleiner Wiesenwurm (Aporrectodea caliginosa Syn. Nicodrilus caliginosus)


Aporrectodea cupulifera
Aporrectodea georgii
Aporrectodea handlirschi
Allolobophora chlorotica
Aporrectodea icterica
Aporrectodea jassyensis
Aporrectodea limicola
Großer Wiesenwurm (Aporrectodea longa syn. Allolobophora longa syn. Nicodrilus longus)
Schleimwurm (Aporrectodea rosea)
Aporrectodea thaleri

Gattung Helodrilus

Helodrilus oculatus

Gattung Murchieona

Murchieona minuscula
Murchieona muldali

Gattung Octodrilus

Octodrilus argoviensis (in Gewässern vorkommend)


Octodrilus transpadanus

Gattung Octolasion

Bläulicher Regenwurm (Octolasion cyaneum)


Octolasion tyrtaeum

Gattung Proctodrilus

Proctodrilus antipae
Proctodrilus tuberculatus

Gruppe der anecischen Regenwürmer (wohnen in oberen bis drei Meter tiefen Bodenschichten in vertikalen Gängen):

Gattung Aporrectodea

Aporrectodea longa

Gattung Fitzingeria

Fitzingeria platyura

Gattung Lumbricus

Badischer Riesenregenwurm (Lumbricus badensis, im Südschwarzwald endemische Art)


Lumbricus friendi
Lumbricus polyphemus
Gemeiner Regenwurm, Tauwurm (Lumbricus terrestris)

Gruppe der epigäischen Regenwürmer (wohnen in organischer Auflage über dem Boden):

Gattung Allolobophoridella

Allolobophoridella eiseni

Gattung Aporrectodea

Aporrectodea handlirschi
Aporrectodea smaragdina, im Alpenraum

Gattung Dendrobaena

Dendrobaena attemsi
Dendrobaena auriculata
Dendrobaena hortensis (Kulturfolger)
Dendrobaena illyrica
Stubbenwurm (Dendrobaena octaedra)
Dendrobaena pygmaea
Dendrobaena veydovskyi
Dendrobaena veneta (Kulturfolger)

Gattung Dendrodrilus

Köcherwurm (Dendrodrilus rubidus Syn. Dendrobaena rubida)

Gattung Eisenia

Eisenia andrei (Kulturfolger)


Eisenia fetida, Kompostwurm, Mistwurm
Eisenia hortensis
Eisenia lucens

Gattung Eiseniella

Eiseniella tetraedra

Gattung Lumbricus

Lumbricus baicalensis
Brauner Laubfresser (Lumbricus castaneus)
Lumbricus festivus
Lumbricus meliboeus
Roter Waldregenwurm, roter Laubfresser (Lumbricus rubellus)

Gattung Satchellius

Satchellius mammalis

Gattungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zur Familie Lumbricidae gehören folgende Gattungen:

Allolobophora
Allolobophoridella
Aporrectodea
Cernosvitovia
Dendrobaena
Dendrodrilus
Eisenia
Eiseniona
Eophila
Ethnodrilus
Eumenescolex
Fitzingeria
Helodrilus
Iberoscolex
Kritodrilus
Lumbricus
Microeophila
Murchieona
Nicodrilus
Norealidys
Octodriloides
Octodrilus
Octolasion
Orodrilus
Perelia
Postandrilus
Proctodrilus
Prosellodrilus
Satchellius
Scherotheca

Verwendung als Bioindikatoren [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Regenwürmer finden auch in der Bioindikation Anwendung. Sie akkumulieren im Boden Schwermetalle derart, dass deren Aufnahme der
Schwermetalle mit den entsprechenden Bodengehalten korreliert.[44] Das Monitoring von Regenwürmern dient vor allem zum Nachweis
schleichender Bodenveränderungen.[45] Da Regenwürmer am Beginn einer Nahrungskette stehen, kommt ihnen aus ökologischer Sicht eine
große Bedeutung zu.[44]

Für das Biomonitoring mit Regenwürmern wird aus einer Fläche von ungefähr einem halben Quadratmeter eine statistisch ausreichend große
Anzahl von Regenwürmern eingesammelt. Die Probenahme ist jährlich zum gleichen Zeitpunkt zu wiederholen.[46]

Neozoenproblematik europäischer Regenwürmer in den USA [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Nordosten der Vereinigten Staaten wirkt sich das Ernährungsverhalten (vermutlich als Angelköder) eingeschleppter europäischer
Regenwurmarten stellenweise negativ auf das Bodenökosystem der Laubwälder aus. Da dort seit der letzten Eiszeit keine Regenwürmer
verbreitet waren, haben sich die Laubwälder darauf eingestellt, dass sich dichte Laubschichten auf dem Boden bilden, die im Winter als
Isolierung dienen und kleinere Pflanzen sowie Baumschösslinge vor Frost schützen. Wo aber Regenwürmer – zum Beispiel der Tauwurm und
der Rote Waldregenwurm – diese Schicht zersetzen, sind Böden und Unterwuchs dem strengen Frost des nordamerikanischen Winters
ausgesetzt. Dies kann dort heimische Arten sowie die Waldverjüngung bedrohen.[47][48][49]

Regenwürmer in der Populärkultur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Regenwurm ist der unkonventionelle Videospiel-Protagonist Earthworm Jim, ein schießfreudiger Superheld,
der auch seine eigene Zeichentrick-Reihe erhielt. In der Zeichentrickserie „Die Biene Maja“ tritt ein Regenwurm
mit Namen Max auf. Andere Videospiele, in denen Regenwürmer die Hauptrollen spielen, sind die der Worms-
Reihe.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Josef Breidenbach: Normalanatomie und -histologie des Lumbriciden Lumbricus terrestris L. Dissertation,
2002. (Online) .
Walter Buch: Der Regenwurm im Garten. Ulmer, Stuttgart 1986, ISBN 3-8001-6276-8. Briefmarke der Färöer-
Inseln
Charles Darwin: Die Bildung der Ackererde durch die Thätigkeit der Würmer. 1882.
Nachdruck: Die Bildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer. März-Verlag,
Berlin/Schlechtenwegen 1983, ISBN 3-88880-017-X.
Otto Graff: Die Regenwürmer Deutschlands. Ein Bilderatlas für Bauern, Gärtner, Forstwirte und Bodenkundler. Verl. M. u. H. Schaper,
Hannover 1953. (Schriftenreihe der Forschungsanstalt für Landwirtschaft Braunschweig-Völkenrode 7)
Ulrich Kutschera, John Malcolm: Charles Darwin’s observations on the behaviour of earthworms and the evolutionary history of a giant
endemic species from Germany, Lumbricus badensis (Oligochaeta: Lumbricidae). In: Applied and Environmental Soil Science. 2 (2010),
S. 1–11. doi:10.1155/2010/823047. (Open Access Article)
Werner Peters, Volker Walldorf: Der Regenwurm – Lumbricus terrestris L. Heidelberg 1986, ISBN 3-494-01124-9.
Helen R. P. Phillips, Carlos A. Guerra, Marie L. C. Bartz et al.: Global distribution of earthworm diversity. In: Science. Band 366, Nr. 6464,
2019, S. 480–485, doi:10.1126/science.aax4851.
John E. Satchell: Earthworm Ecology. Chapman and Hall, London 1983, ISBN 0-412-24310-5.
Reginald William Sims (1981): A classification and the distribution of earthworms, suborder Lumbricina (Haplotaxida : Oligochaeta). Bulletin
of the British Museum (Natural History), Zoology Series 39 (2), S. 103–124, hier S. 109.
Reginald William Sims, Brian M. Gerard: Earthworms: Keys and Notes for the Identification and Study of the Species. Doris M. Kermack, R.
S. K. Barnes (Hrsg.): Synopses of the British Fauna (New Series), No. 31. E. J. Brill, London 1985. S. 47.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons: Regenwürmer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


Wiktionary: Regenwurm – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Informationen zur Regenwürmern und Böden der Universität Münster
ABC der Wirbellosen: Der Regenwurm – Selbstlernkurs für Schüler
Hörfunk-Feature über den Regenwurm, 30min. zum Nachhören auf MDR KULTUR
BOX 5 - Gewinnung der Makrofauna am Beispiel der Regenwürmer. In: Fachgebiet Bodenkunde und Standortlehre der Humboldt-
Universität zu Berlin. Abgerufen am 6. Februar 2020 (Beschreibung/Video der drei Fangmethoden Handsortierung nach ZICSI (1957),
Austrieb mit Senflösung nach GUNN (1992) sowie Austrieb mit der Oktettmethode (Elektrofang) nach THIELEMANN (1986)).

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1. ↑ Robert J. Blakemore: An updated list of valid, invalid and 26. ↑ Louis Pasteur: Sur les virus-vaccins de choléra des poules et
synonymous names of Criodriloidea Criodrilidae and du charbon. In: Louis Pasteur Vallery-Radot (Hrsg.): Oeuvres
Lumbricoidea Annelida Oligochaeta Sparganophilidae, de Pasteur Réunies. Band VI, Masson et Cie, Paris 1933,
Ailoscolecidae, Hormogastridae, Lumbricidae, and Lutodrilidae. S. 367. Nachdruck aus: Comptes rendus des travaux du
In: M. T. Ito, N. Kaneko (Hrsg.): A series of searchable texts on Congrès international des directeurs des stations
earthworm biodiversity, ecology and biosystematics from agronomiques, session de Versailles. Berger-Levrault et Cie,
various regions of the world. PDF 2008. Juni 1881, S. 151–162.
2. ↑ R. A. King, A. L. Tibble, W. O. C. Simondson: Opening a can 27. ↑ Robert Koch: Über die Milzbrandimpfung. Verlag von
of worms: unprecedented sympatric cryptic diversity within Theodor Fischer, Kassel und Berlin 1882, S. 12–13.
British lumbricid earthworms. Molecular Ecology 17: 4684– 28. ↑ Ricarda Lehmitz et al. (2016): Rote Liste und
4698, 2008. doi:10.1111/j.1365-294X.2008.03931.x Gesamtartenliste der Regenwürmer (Lumbricidae et
3. ↑ Kim Björn Becker: Unterwandert. Unter einem Quadratmeter Criodrilidae) Deutschlands. Naturschutz und biologische Vielfalt
gesundem Erdreich leben bis zu 400 Regenwürmer. Über die 70 (4): 565-590.
Vielfalt ihrer Arten in Deutschland war bislang jedoch nur wenig 29. ↑ Mirjana Stojanović, Tanja Milutinović, Spasenija Karaman:
bekannt. Erstmals haben Forscher nun nachgezählt – mit Earthworm (Lumbricidae) diversity in the Central Balkans: An
verblüffendem Ergebnis. In: Süddeutsche Zeitung vom 26. evaluation of their conservation status. European Journal of
November 2014, S. 16., online: Regenwurm-Inventur: 46 Arten Soil Biology Volume 44, Issue 1: 57–64, 2008.
leben in Deutschland , 2. Oktober 2014, Originalquelle: doi:10.1016/j.ejsobi.2007.09.005
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung: Volkszählung 30. ↑ Grizelle Gonzalez, Ching Yu Huang, Xiaoming Zou, Carlos
unter der Erde , 2. Oktober 2014 Rodrıguez (2006): Earthworm invasions in the tropics.
4. ↑ Erhard Christian, András Zicsi: Ein synoptischer Biological Invasions. Volume 8, Issue 6: 1247–1256.
Bestimmungsschlüssel der Regenwürmer Österreichs doi:10.1007/s10530-006-9023-7
(Oligochaeta: Lumbricidae). (PDF; 1,7 MB) In: Die 31. ↑ a b Mailin Gaupp-Berghausen, Martin Hofer, Boris Rewald,
Bodenkultur. Bd. 50, Heft 2 (1999), S. 121–131. Johann G. Zaller (2015): Glyphosate-based herbicides reduce
5. ↑ Vgl. etwa Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro the activity and reproduction of earthworms and lead to
pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom increased soil nutrient concentrations. Scientific Reports 5,
österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Article number: 12886 doi:10.1038/srep12886 (open access)
Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans 32. ↑ Maurizio G. Paoletti (1999): The role of earthworms for
Hösel, Berlin 1938, S. 159. assessment of sustainability and as bioindicators. Agriculture,
6. ↑ Rachel S. Harris (1933): New England Words for the Ecosystems and Environment. 74: 137–155.
Earthworm. American Speech 8 (4): 12–17. JSTOR 3181899 33. ↑ U. Thielemann: Elektrischer Regenwurmfang mit der Oktett-
7. ↑ E. Hadorn, R. Wehner: Allgemeine Zoologie. Thieme, 1978, Methode. In: Pedobiologia. 29 (4) 1986, S. 296–302.
ISBN 3-13-367420-2, S. 271. 34. ↑ H.-C. Fründ, B. Jordan: Eignung verschiedener
8. ↑ Gesine Hellberg-Rode: Regenwurm-Werkstatt: Herz- Senfzubereitungen als Alternative zu Formalin für die
Kreislaufsystem. Projekt Hypersoil, Universität Münster, Austreibung von Regenwürmern. In: Mitteilungen der
2006. Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft. 103 (2004), S. 25–
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