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Paavo Airola

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Ein praktisches Handbuch
biologischer Heilmethoden

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Zu diesem Buch

«Natürlich gesund» stellt die verschiedensten Na-


turtherapien vor, die auf spezifischer Ernährung,
auf Säften, Heilkräutern, Fastenkuren, Bädern
und vielen anderen diätischen und biologischen
Heilmethoden fußen. Von «Akne» bis «Wasser-
sucht» werden die häufigsten Krankheiten unter-
sucht und Behandlungsvorschläge gemacht.
Dr. Paavo Airola gilt als führende Autorität auf
dem Gebiet der ganzheitlichen Medizin. Er ist Prä-
sident der internationalen Akademie für biolo-
gische Medizin und Mitglied der Gesellschaft zur
Erforschung von Zivilisations- und umweltbeding­
ten Krankheiten.
Paavo Airola

NATÜRLICH GESUND
Ein praktisches Handbuch
biologischer Heilmethoden

Aus dem Amerikanischen


von P. und J. Weinstabl

Rowohlt
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Gesundheit steht bei den meisten Menschen
an erster Stelle ihrer Wünsche an die persönliche
Zukunft. Gesund sein, das bedeutet nicht nur
nicht krank sein. Gesundheit manifestiert sich
in körperlich-seelischer Harmonie, im ent­
spannten Umgang mit der eigenen Körper­
energie. Denn viele organische Leiden haben
ihre Ursache in seelischen Verspannungen, bei
denen die herkömmliche Pharma- und Apparate-
Medizin meist versagt.

Medizin und Gesundheit faßt deshalb das


Themenspektrum weit. Unter dieser Klammer
erscheinen Titel zu neuen Entwicklungen der
naturwissenschaftlichen und psychosomatischen
Medizin und zur Medizingeschichte, aber auch
praktische Ratgeber zum Umgang mit spezifischen
Krankheiten und ihrer Heilung. Ernährungs­
ratgeber sind hier ebenso zu finden wie Bücher
zum Stressabbau, zu Körpertherapien und
Entspannungsprogrammen.
v_______________ __________________/

Titel der Originalausgabe «How to get well»


Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH,
Reinbek bei Hamburg, Februar 1987
«How to get well» Copyright © 1974 by Paavo Airola
«Natürlich gesund» Copyright © 1984 by
Papyrus Verlag GmbH, Hamburg
Umschlagentwurf Manfred Manke
Satz Times (Linotron 202)
Gesamtherstellung Clausen & Bosse, Leck
Printed in Germany
1280-ISBN 3 499 18314 5
Inhaltsverzeichnis
Einleitung:
Wichtige Hinweise für den Benutzer 9

Teil I: Natürlich gesund


Therapeutische Anwendung von Nahrungsmit­
teln, Vitaminen, Nahrungszusätzen, Säften, Heil­
kräutern, Fastenkuren, Bädern und anderen
herkömmlichen und modernen diätetischen und
biologischen Heilmethoden zur Behandlung häu­
fig auftretender Erkrankungen. 21
Vorbemerkungen 23
Akne 25
Alkoholismus 27
Allergien 29
Anämie 31
Angina pectoris 34
Arteriosklerose 35
Arthritis 37
Asthma 40
Blasenentzündung 42
Beingeschwüre 44
Dickdarmentzündung 45
Diabetes mellitus 47
Divertikulose 51
Durchfall 52
Emphysem 55
Epilepsie 57
Erkältungen 60
Fettsucht 61
Gallenblasenerkrankungen 64
Gelbsucht 67
Gicht 68
Glaukom 70
Haarausfall 71
Halitose 74
Hämorrhoiden 76
Hauterkrankungen 77
Herzerkrankungen 79
Hoher Blutdruck 85
Hypoglykämie 88
Impotenz 91
Karies 94
Klimakteriumsbeschwerden 96
Krampfadern 98
Krämpfe 99
Krebs 101
Leberleiden 106
Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre 109
Menstruationsbeschwerden 112
Migräne 114
Multiple Sklerose 115
Neuritis 117
Nierenerkrankungen 118
Osteoporose 121
Parkinsonsche Krankheit 124
Prostataleiden 125
Psoriasis 127
Rauchen 129
Schizophrenie 130
Thrombophlebitis 133
Verbrennungen 134
Verdauungsstörungen 135
Verjüngungstherapie 138
Verstopfung 141
Warzen 143
Wassersucht 144
Wurmkrankheiten 145
Weitere Krankheiten und ihre Behandlung 147

Teil II: Was kann man tun


Wie man sich gegen häufig vorkommende Gifte in
Nahrungsmitteln, Wasser, Luft und Umwelt
schützt 53
Kohlenmonoxyd 156
Ozon und Stickstoffdioxyd 157
Blei 157
Quecksilber 159
DDT 160
Kadmium 161
Strontium-90 162
Radioaktives Jod (Jod-131) 163
Röntgenstrahlen 164
Toxische Wirkung von chemischen
Arzneimitteln 165
Nitrate und Nitrite 166
Allgemeine Schutzmaßnahmen gegen
Umweltgifte 167

Teil III: Anleitungen


Beschreibung der diätetischen, pflanzlichen und
biologischen Therapien, die in Teil 1 dieses Buches
empfohlen wurden 171
Anleitung 1: Die Airola-Diät- das optimale diä­
tetische Programm, um Krankheiten zu heilen
und um die Gesundheit wiederherzustellen,
aufzubauen und zu erhalten (mit Gesundheits­
menü) 173
Anleitung 2: Warum und wie man Vitamine und
Nahrungszusätze verwendet. Natürliche Vitamine
kontra synthetische Vitamine 200
Anleitung 3: Saftfasten - der beste Weg zu Ge­
sundheit und langem Leben. Komplettes, detail­
liertes Programm 211
Anleitung 4: Trockenbürstenmassage - Eine
einfache aber wirkungsvolle Behandlung zur
Wiederherstellung der Gesundheit und zur
Verjüngung 224
Anleitung 5: Säfte - Herstellung und Anwen­
dung 229
Anleitung 6: Die therapeutische Anwendung von
Heilpflanzen und Kräutertees 233
Anleitung 7: Therapeutische Bäder - Anwendung
von Überwärmungsbädern, Sitzbädern, Sauna,
Wechselduschen, Kneippbädern, Salzwasserbä­
dern etc. 237
Anleitung 8: Formel F-Plus - Herstellung und An­
wendung 245

Teil IV: Rezepte 247

259
Teil V : Vitamine und Mineralstoffe
Vitamine 261
Mineralstoffe 280
Säurebildende und basenbildende Nahrungs­
mittel 292

Tabellen 297

Register 305
Wichtige Hinweise
für den Benutzer
Teil 1 dieses Büch zählt alphabetisch die häufigsten Krankheiten auf
und zeigt, wie jede Erkrankung mit einer bestimmten Ernährungs­
weise (Fasten, speziellen Vitaminen und Zusätzen, Kräutern, Säften,
therapeutischen Bädern und anderen harmlosen biologischen Metho­
den) behandelt werden kann. Diese einzigartige Zusammenstellung
ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschungsarbeit und war eigent­
lich nur für meinen eigenen Gebrauch in meiner Praxis bestimmt. Je­
doch äußerten so viele Ärzte, Ernährungswissenschaftler und Studen­
ten den Wunsch, Zugang zu diesen Unterlagen zu haben, daß ich mich
entschloß, sie zu publizieren. Alle, die diese Unterlagen gesehen hat­
ten, versicherten mir, daß eine Publikation dieses Materials nicht nur
ein großer Beitrag zur allgemeinen Gesundheit und zur Renaissance
der natürlichen Heilmethoden sein würde, sondern auch eine uner­
meßliche Hilfe für Ärzte, Forscher, Studenten und andere gesund­
heitsorientierte Berufe. Ich hoffe sehr, daß dieses Werk Ihren Erwar­
tungen entsprechen wird.
Teil 2 dieses Buch enthält wirksame Vorbeugungsmaßnahmen gegen
die häufigsten Gifte in Nahrung, Wasser, Luft und Umwelt, deren
Kenntnis in diesem Zeitalter weltweiter Umweltverschmutzung so
wichtig ist.
Teil 3 enthält detaillierte Beschreibungen und Anleitungen über Er­
nährungsprogramme, biologische Therapien und andere Heilmetho­
den, auf die in Teil 1 oft hingewiesen wird.
Teil 4 enthält Rezepte und diätetische Nahrungszusätze, die in die­
sem Buch empfohlen werden.
Teil 5 besteht aus Vitamin- und Mineralientabellen, einer Liste von
Speisen (säurebildend / alkalisch), Tabellen über die Nahrungsmittel­
zusammensetzung und anderen hilfreichen Aufstellungen.
Es ist offensichtlich, daß Teill «Therapeutische Anwendung von
Nahrungsmitteln, Vitaminen, Nahrungszusätzen, Säften, Heilkräu­
tern und anderen biologischen Heilmethoden» der am häufigsten ge­
lesene, studierte und benutzte Teil dieses Buches sein wird. Das an­
dere Material wird eine Ergänzung und Weiterführung sein.
Bitte verstehen Sie, daß dieses Buch ein komprimiertes, lexikonarti­
ges Handbuch ist, das aus Platzmangel nicht als komplette Abhand-
9
lung über jede Erkrankung angesehen werden kann. Jede Krankheit
würde ein eigenes Buch in Anspruch nehmen, um allen ihren Aspek­
ten die nötige Beachtung zukommen zu lassen und ein komplettes
detailliertes Behandlungsprogramm aufzeigen zu können.
Der Leser und Benutzer dieses Buches sollte die folgenden Punkte
beachten:

1. Das neue biologische Konzept von Gesundheit


und Erkrankung
Die schnelle Entwicklung der Chemie und der Naturwissenschaften in
den letzten beiden Jahrhunderten hatte einen sehr negativen Einfluß
auf das Gesundheitsdenken und verzögerte die Fortentwicklung der
Heilkünste. Trotz des Beifalls und der Bravo-Rufe für unseren großen
medizinischen Fortschritt wird in der Zukunft, wenn die wahre medi­
zinische Geschichte geschrieben werden wird, das20. J a h r h u n d e r t d a s
d u n k le Z e ita lte r d e r H e ilk ü n s te g e n a n n t w e rd e n . Es ist unglaublich,
aber unser Konzept über Krankheiten ist nicht viel anders als der pri­
mitive Voudouglaube. Der einzige Unterschied ist der, daß die «bösen
Geister» durch «böse Bazillen», «böse Bakterien oder Viren» ersetzt
werden, die den unglücklichen und unschuldigen Menschen attackie­
ren. Wir glauben, daß die Erkrankung den nichtsahnenden und total
unschuldigen Körper «befällt». Wir sprechen davon, daß man sich
Erkrankungen «einfängt». Wir sprechen davon, daß die bösen Krea­
turen, die Krankheitserreger, «umgehen» und jeden Menschen nach
ihrer Art befallen. Der Job des modernen Medizinmannes ist es, den
bösen Eindringling, den Bazillus oder Virus, entweder umzubringen
oder mit der magischen Kraft seines Medizinbeutels oder seiner
Spritze auszutreiben, um dadurch das unschuldige Opfer von dieser
gemeinen Attacke zu retten.
Die n e u e b io lo g is c h e M e d iz in ist eine Ausnahme von diesem Pasteur­
schen Konzept von Erkrankungen und Krankheitsbehandlung durch
symptomatische Arzneimitteltherapie. Das Konzept der biologischen
Medizin basiert auf der unwiderlegbaren physiologischen Tatsache,
daß der Hauptgrund für eine Erkrankung nicht ein Bakterium oder
ein Virus ist, sondern die g e s c h w ä c h te A b w e h r k r a ft, die durch gesund­
heitszerstörende Lebensweise und durch körperliche und emotionale
Belastungen verursacht wird. Die Bakterien betreten erst ganz am
Schluß die Szene als die «Leichenbestatter», die die Organismen, die
nicht mehr lebensfähig sind, wieder «zu Asche werden lassen» und
somit das Gesetz der Natur erfüllen.
Bakterien sind überall vorhanden, im latenten Zustand auch in jeder
10
Zelle eines lebenden Organismus. Sie sind v ö llig h a rm lo s, solange der
Organismus seine natürliche Gesundheit und seine natürlichen Ab­
wehrkräfte beibehält, aber immer startbereit, um den Wirtsorganis­
mus zu zerstören, sobald dessen Lebenskraft und dessen Abwehr­
kräfte geschwächt sind.

2. Die Ursache aller Krankheiten


Die Grundthese der biologischen Medizin besagt, daß die meisten
Erkrankungen die gleichen Ursachen haben: ein allgemeines Chaos
und Störungen der biochemischen und stoffwechselbedingten Funk­
tionen des Körpers, die durch anhaltende körperliche und geistige
Belastungen verursacht werden, wie z. B. schädliche Ernährungsge­
wohnheiten; dauernde Überernährung; übermäßigen Genuß von
Eiweiß und der Unfähigkeit des Körpers, dieses richtig zu verarbei­
ten; Ernährungsmängel; trägen Stoffwechsel und das daraus resul­
tierende Zurückhalten von giftigen Stoffwechselausscheidungen;
exogene Gifte aus verseuchten Lebensmitteln, Wasser, Luft und Um­
welt; giftige chemische Arzneimittel, Tabak und Alkohol; Mangel an
ausreichender Bewegung, Ruhe und Entspannung; schwere emotio­
nelle und körperliche Stress-Situationen usw. Diese gesundheitszer­
störenden Umweltfaktoren bringen eine Unordnung bei allen lebens­
wichtigen Körperfunktionen mit sich und als Folge biochemisches
Ungleichgewicht in den Geweben, Autotoxämie, chronische Sauer-
stoffunterversorgung der Zellen, schlechte Verdauung und schlechte
Aufnahme der Nährstoffe - und allmählich eine g e s c h w ä c h te A b w e h r ­
k r a f t gegen Krankheiten. Somit betrachtet die biologische Medizin
nicht die Bakterien als die Flauptursache für Krankheiten, sondern
den geschwächten Organismus oder die geschwächte Widerstands­
kraft. Bakterien sind in den meisten Fällen eher die Folge einer Er­
krankung als der Grund dafür.
Eine Erkrankung kann man deshalb nur kurieren, wenn man ihre Ur­
sachen beseitigt. Alle oben erwähnten Faktoren müssen korrigiert
und beseitigt werden, bevor die Gesundheit wiederhergestellt werden
kann. Wenn unter Mitwirkung und Unterstützung von optimaler Er­
nährung, speziellen Diäten, Reinigungsprogrammen, bestimmten
Vitaminen und Zusätzen, Säften, Heilkräutern und anderen harmlo­
sen Therapien diese grundlegenden Ursachen für schlechte Gesund­
heit beseitigt werden, werden auch die Symptome (Krankheiten) ver­
schwinden. Nicht weil wir sie kuriert haben, sondern weil es keinen
Grund mehr für ihre Existenz gibt. Die Gesundheit ist wiederherge­
stellt worden.
11
3. Krankheit- unserfalsch verstandener Freund
Unser Körper ist mit dem umfassendsten und ausgeklügeltsten Ab­
wehr- und Heilungssystem ausgestattet. Wenn wir die grundlegenden
Gesetze unserer Gesundheit verletzen, unseren Körper einer hohen
Belastung oder anderen ungünstigen Umwelteinflüssen aussetzen,
reagiert unser Körper mit Selbstverteidigung. Durch die verschiede­
nen Symptotne der Selbstverteidigung (Schmerz, Fieber, Durchfall,
Ermüdung oder Appetitmangel) will der Körper uns signalisieren, daß
er A b w e h r m a ß n a h m e n ergriffen hat, um unsere Gesundheit wieder­
herzustellen. Aber in unserer Unwissenheit mißverstehen wir diese
Symptome und nennen sie «Krankheiten». Statt das Fieber, die nötige
Ruhe und die zeitweilige Abstinenz von Nahrung die Arbeit tun zu
lassen, unterdrücken wir das Fieber mit Medizin, beseitigen die
Schmerzen mit Schmerzmitteln und füttern den Kranken mit soviel
«nahrhaftem Essen» wie möglich, um ihn schnell wieder gesund zu
machen. Dadurch wirken wir den Abwehr- und Heilungsbemühungen
des Körpers entgegen und verursachen schwere Schäden. Inzwischen
mag sich die Erkrankung von einem akuten in einen chronischen Zu­
stand verändert haben. Wenn wir weiterhin die körpereigenen Heil­
kräfte behindern, werden sich ernsthaftere chronische Erkrankungen,
wie hoher Blutdruck, Entzündungen, Gelenkversteifungen, Arterien­
verkalkung, Hautausschläge und sogar Tumore, entwickeln. Aber so­
gar diese Erkrankungen sind nicht «Krankheiten» in dem Sinne, wie
wir sie verstehen - ein negativer Gesundheitszustand, den man unter­
drücken oder beseitigen muß -, sondern die körpereigenen, oft ver­
zweifelten aber trotzdem positiven und nützlichen Bemühungen, es
mit den weiter anwachsenden widrigen Faktoren aufzunehmen, um
den Organismus v o r d e r to ta le n Z e r s tö r u n g z u b e w a h re n .

4. Krankheit - der natürliche Weg, um gesund zu werden


Somit ist Krankheit, wie wir sie verstehen, eine S e lb s tv e r te id ig u n g d e s
K ö rp ers,um die g e s c h ä d ig te G e s u n d h e it w ie d e r h e r z u s te lle n . Krank­
heit ist kein negativer Zustand, den man mit allen Mitteln bekämpfen
und unterdrücken («kurieren») soll, sondern ein positiver konstrukti­
ver Prozeß, der durch die körpereigenen Heilkräfte in Gang gesetzt
wurde und auf die Wiederherstellung der Gesundheit abzielt. So un­
glaublich wie es auch klingen mag: Wir brauchen die Krankheit, um
wieder gesund zu werden! Wenn der Körper krank wird, kann nur die
Krankheit (die korrekterweise «gesundheitswiederherstellende Akti­
vität» genannt werden sollte) den Körper wieder in einen Zustand der
Gesundheit versetzen. Somit kurieren wir nicht eine Erkrankung,
12
sondern einen kranken Körper und stellen die Gesundheit wieder her
- o f t m it H ilfe e in e r E r k r a n k u n g ! was nichts anderes ist als der Weg
der Natur, jemanden wieder gesund zu machen!

5. Die Basisbehandlung aller Krankheiten


Da die meisten Krankheiten den gleichen Ursprung haben, ist die
Basisbehandluiig aller Krankheiten auch die gleiche.
Zuerst müssen alle U rsa c h e n der Erkrankung b e s e itig t w e r d e n - die
gesundheitszerstörenden Faktoren, die die schlechte Gesundheit her­
beiführten (wie z. B. Ernährungsfehler, physische und emotionale
Belastungen). Danach sollte der Patient ein kurzes Reinigungsfasten
durchmachen (siehe Anleitung 3), um den Körper zu unterstützen,
damit dieser all die angesammelten Gifte und Ausscheidungen
loswerden kann. Dann sollte der Patient ein besonderes gesundheits-
wiederherstellendes und lebenskraftaufbauendes Programm absol­
vieren. Der Schwerpunkt sollte auf optimaler Ernährung (siehe
Anleitung 1), speziellen Vitaminen, Nahrungszusätzen, Heilkräu­
tern, Säften und anderen unterstützenden biologischen Behandlungs­
methoden (z. B. Wasserbehandlungen, Massage, Gymnastik usw.)
liegen, die die körpereigenen Heilkräfte unterstützen und die Ge­
sundheit wiederherstellen. In jedem einzelnen Fall muß der biolo­
gische Arzt das therapeutische Programm speziell aufstellen; es muß
den jeweiligen individuellen Notwendigkeiten und dem Zustand des
Patienten angepaßt werden.

6. Entspannung und innerer Frieden


Es gibt viele Faktoren, die eine erfolgreiche Anwendung von Ernäh­
rungsprogrammen und biologische Therapien behindern, wie z. B.
schädliche Umwelteinflüsse; schlechte Verdauung und Assimilation;
emotionelle Belastungen; Unruhe, Sorgen, Ängste usw. Wenn der
Patient in einem Zustand äußerster Unruhe ist, dann wird seine Fä­
higkeit, die Nährstoffe und medizinischen Wirkstoffe aufzunehmen
und zu verwerten, sehr beeinträchtigt sein. Und die erwartete Hei­
lung wird sich erst zeigen, wenn die gefühlsmäßige Unruhe beseitigt
ist.
Deshalb sollte man ein Hauptaugenmerk darauf legen, dem Patienten
zu helfen, damit er sich von allem emotionalen Stress und aller Angst
befreien kann und einen Z u s ta n d to ta le r E n ts p a n n u n g u n d in n eren
F rie d e n s erreicht. Dies ist äußerst wichtig, um Ernährungspro­
gramme und biologische Therapien wirksam werden zu lassen.
Der Patient sollte auch ein umfassendes V e rstä n d n is der grundlegen-
13
den Lehre der biologischen Medizin haben. Auch sollte er über die
Z ie le der verschiedenen Ernährungsprogramme und anderen Thera­
pien unterrichtet sein und völliges V ertra u en in die verschiedenen
Behandlungsmethoden haben. Deshalb sollte in der Zukunft die wich­
tigste Arbeit des biologischen Arztes sein, dem Patienten die grund­
legenden Gesetze über Gesundheit und Krankheit zu lehren und ihm
zu zeigen, Wie er gesund bleiben und Krankheiten verhüten kann.

7. Die totale Methode


Da das grundlegende Ziel der biologischen Medizin ist, die körperei­
genen Heilkräfte zu unterstützen, treten wir, was das therapeutische
Programm betrifft, für die to ta le M e th o d e ein. Nicht nur diese oder
jene bestimmten Vitamine, diese oder jene Heilkräuter oder Behand­
lungsmethoden, sondern eine totale gemeinsame Attacke an allen
Fronten, von allen Richtungen, zur gleichen Zeit. Nachdem man die
Vorgeschichte des Patienten und seine Lebens- und Essensgewohn­
heiten erfahren hat und die möglichen Gründe für seinen Gesund­
heitszustand festgestellt hat, sollten die eigenen Heilungsmechanis­
men des Patienten mit allen möglichen wirksamen und harmlosen
Methoden zur gleichen Zeit unterstützt werden: mit optimaler Diät,
bestimmten Heilkräutern und Nahrungszusätzen, Säften, Vitaminen,
Mineralien usw., von denen man weiß, daß sie bei diesen spezifischen
Erkrankungen wirksam sind. Nach meiner Erfahrung bringt diese to­
tale Methode die schnellste Genesung.

8. Vitamine und Nahrungszusätze


Die empfohlenen Vitamine und Nahrungszusätze wurden ih r e r B e ­
d e u tu n g n a c h geordnet. Sie beginnen mit dem Wichtigsten für jede
einzelne Erkrankung, obgleich in vielen (vielleicht in den meisten)
Fällen dies als unnötig betrachtet werden kann, da viele Vitamine
oder Nahrungszusätze gleich wichtig sind.
Größtenteils wurde die übliche therapeutische Dosierung für jeden
Nahrungszusatz angegeben (Anmerkung: Für das Gewicht einer Ta­
blette oder Kapsel werden in diesem Buch immer 400 mg angenom­
men). Die angegebene Dosierung gilt für Erwachsene und Kinder
über 12Jahren. Jüngere Kinder sollten, je nach Angabe des Arztes,
weniger einnehmen. Es sollte jedoch beachtet werden, daß es sich
hier nur um die ü b lic h e D o s ie r u n g handelt, die auf dem basiert, was
die meisten ernährungsorientierten Ärzte oder Ernährungswissen­
schaftler ihren Patienten verschreiben. Ärzte sollten niemals verges­
sen, daß große Unterschiede dabei bestehen, wie jeder einzelne Pa-
14
tient auf Vitamine und andere Nahrungsmittel reagiert, abhängig
vom Gesundheitszustand; Alter; Bedarf; der Fähigkeit, Nährstoffe
aufzunehmen; dem Mineralgehalt des Wassers, das der Patient trinkt;
dem Grad an Umweltverschmutzung; der emotionalen Gesundheit
usw. Der Arzt hat nach genauer Untersuchung und ernährungswis­
senschaftlicher und metabolischer Beurteilung des Gesundheits­
zustandes die genaue Dosierung und Dauer der Vitamintherapie zu
ermitteln. Weitere Einzelheiten zur Vitamintherapie siehe Anlei­
tung 2. Bezüglich der gebräuchlichen therapeutischen Dosierungs­
mengen für Vitamine und Mineralien siehe auch «Vitamine und Mine­
ralstoffe», Teil V.

9. «Spezifische» Vitamine
Obwohl nur wenige Vitamine und Nahrungszusätze als «spezifisch»
für irgendeine Erkrankung bezeichnet wurden, sollte die optimale
Diät praktisch bei jedem schlechten Gesundheitszustand mit allen be­
kannten Vitaminen und Mineralien ergänzt werden, besonders mit
ausreichenden Mengen an Vitamin C, A, B-Komplex und E. Auch
Meeresalgen, Bierhefe, Lezithin und Mineralien, wie auch angemes­
sene Mengen an rohen Obst- und Gemüsesäften sollten ein Teil jedes
wirksamen ernährungstherapeutischen Programms sein (siehe Anlei­
tung 2).

10. Natürliche Vitamine und Nahrungszusätze


Falls möglich, sollten nur n a tü r lic h e Vitamine (Vitaminkomplexe),
die aus natürlichen Rohstoffen gewonnen wurden, verwendet wer­
den, und nicht synthetische Produkte. Dies ist besonders wichtig in
bezug auf bestimmte isolierte B-Vitamine.
Ausnahme: Wenn eine massive Dosierung von einigen Vitaminen
notwendig ist, besonders bei Vitamin C und B, können synthetische
Vitamine verwendet werden, aber immer nur in Verbindung mit einer
bestimmten Menge an natürlichen Vitaminen oder vitaminreichen
Zusätzen. Beispiel: Synthetische B-Vitamine kombiniert mit Bier­
hefe; oder Ascorbinsäure kombiniert mit Hagebutte oder Fruchtsäf­
ten.

11. Die Dauer der Vitamintherapie


Bei einigen Erkrankungen werden Vitamine in hoher Dosierung
empfohlen. Solch eine Behandlung sollte nicht länger als 1 bis 2 Mo­
nate dauern. Falls notwendig, kann die Vitaminbehandlung nach
einer Pause von 1 bis 2 Monaten wiederholt werden. Diese Warnung
15
wird nur in bezug auf eine hohe Dosierung an Vitamin A, D und syn­
thetischen, isolierten Vitaminen des B-Komplexes gegeben.
Siehe Anleitung 2, wie man Vitamine therapeutisch gebraucht und
verabreicht.

12. Spezifisches
Unter Spezifisches sind Nahrungsmittel, Vitamine, Heilkräuter, Säfte
und andere Behandlungsmethoden angeführt, bei denen die her­
kömmliche und moderne Heilkunde herausgefunden hat, daß sie von
besonderem Wert und Nutzen für die jeweilige Erkrankung sind.

13. Heilpflanzen
Für die meisten Erkrankungen sind spezifische Heilkräuter aufge­
führt. Die herkömmliche und moderne Heilkunde hat herausgefun­
den, daß diese Heilkräuter bestimmte g e su n d h e its w ie d e r h e r s te lle n d e ,
m e d iz in is c h e I n h a lts s to ffe besitzen, die bei der jeweiligen Krankheit
wirksam sind. Bei der Zusammenstellung dieser Liste habe ich Dut­
zende von glaubwürdigen Büchern über Heilkräuter aus der ganzen
Welt herangezogen. Ich konnte auch meine eigene lebenslange Erfah­
rung im Sammeln und therapeutischen Gebrauch von medizinischen
Heilkräutern mit einbringen.
Die bekannteste Art, Heilkräuter zu gebrauchen, ist in der Form von
Tee, oder was man in der Fachsprache als Aufguß bezeichnet. Detail­
lierte Anweisungen über die Zubereitung von Kräutertees und an­
dere Möglichkeiten, wie man Heilkräuter therapeutisch nutzen kann,
werden in Anleitung 6 erläutert.
Die meisten Heilkräuter sind in Reformhäusern und Naturkostläden
in getrockneter und abgepackter Form, fertig zum Gebrauch, erhält­
lich. Sie sind auch in Apotheken erhältlich.

14. Die Heilungskrise


Es ist die allgemeine Beobachtung von biologischen Ärzten, wie auch
meine eigene Erfahrung, daß Ernährungsprogramme und biologische
Therapien, wie sie in diesem Buch beschrieben werden, fast immer in
einer sc h n e lle n u n d ü b e rr a sc h e n d e n V e rb e sse ru n g des Gesundheitszu­
standes des Patienten resultieren. Jedoch ist es nicht ungewöhnlich,
daß eine Fastenkur oder Reinigungsdiät manchmal (eigentlich ziem­
lich oft!) eine a u g e n sc h e in lic h e V e rsc h le c h te ru n g bringt. Dies passiert
häufig bei chronischen Erkrankungen, die dadurch charakterisiert
sind, daß sich große Ansammlungen von giftigen Materialien in den
Geweben befinden. In solchen Fällen geht es dem Patienten zeitweilig
16
schlechter, bevor es ihm besser geht. Der Grund dafür ist, daß eine
Saftfastenkur und Reinigungsdiät mit rohem Gemüse und Obst große
Mengen an angesammelten Giften und toten Materialien löst und
dem Blutkreislauf zum Zweck der Ausscheidung zuführt. Die Aus­
scheidungsorgane - Nieren, Leber, Lunge und Haut - werden mit
Arbeit überhäuft. Dies führt oft zur sogenannten «Heilungskrise»,
die sich in eirier zeitweiligen Verschlechterung des Gesundheitszu­
standes und solch unangenehmen Symptomen erhöhter Ausschei­
dung, wie z. B. Kopfschmerzen, schlechtem Atem, Hautausschlägen,
Katarrh, Fieber usw., äußert. Bei Arthritis kann solch eine schnelle
Reinigung biochemische Veränderungen in den Gelenken hervorru-
fen, so daß größere Schmerzen und eine sichtbare Verschlechterung
des Zustandes beobachtet werden können.
Diese Heilungskrisen sind v o r ü b e r g e h e n d . Schließlich wird der Pa­
tient eine deutliche Verbesserung erfahren, da der Körper sich von
den angesammelten Giftstoffen gereinigt hat und stark genug wird,
eine wirksame Heilungsaktivität zu entfalten. Befinden sich außeror­
dentlich viele Giftstoffe im Körper, besonders in Fällen von schwerer
Arthritis und Gicht, ist ein kurzes Fasten von 3 bis 4 Tagen statt langer
Fastenkuren anzuraten. Dies verhindert die «Heilungskrise», die
durch zu schnelle Ausscheidung herbeigeführt wird.

15. Unterstützung der körpereigenen Heilkräfte


Die diätischen und biologischen Heilmittel - Diät, Vitamine, Säfte,
Heilkräuter usw. - , wie sie in diesem Buch angegeben werden, sind
keine Heilmethoden für die Krankheit, sondern nur u n te r s tü tz e n d e
M a ß n a h m e n f ü r d ie k ö r p e r e ig e n e n H e ilk r ä fte . Ich möchte besonders
hervorheben, daß keine Nahrungsmittel, keine Vitamine, keine Heil­
kräuter - und schon gar nicht chemische Arzneimittel! - eine Krank­
heit jemals kurieren können. Eine Krankheit kann nur durch die kör­
pereigenen Heilkräfte kuriert werden. Die empfohlenen Programme
sind dazu bestimmt, den körpereigenen Heilungsmechanismus zu un­
terstützen, indem die Krankheitsursachen beseitigt werden und die
besten Bedingungen für die körpereigenen Heilkräfte geschaffen
werden, um somit die wirkliche Heilung herbeizuführen.

16. Die biologische Medizin - die Heilkunst der Zukunft


Dies erinnert mich an eine Definition des Arztberufes: Ein Arzt ist ein
Mensch, der den Patienten unterhält, während die Natur ihn heilt. In
Wirklichkeit muß der wahre Arzt mehr als das tun. Er muß den Pa­
tienten lehren, wie man seine Abwehrkräfte gegen Krankheit stärken
17
und zukünftige Krankheiten vermeiden kann, indem man die Essens­
und Lebensgewohnheiten verbessert. Er muß nicht nur ein Experte in
der Behandlung von Krankheiten, sondern auch im U n te rric h te n sei­
nes Patienten sein, indem er ihn lehrt, wie er eine blühende Gesund­
heit in Körper und Seele erreichen kann. Dies ist die Definition einer
neuen Art von Ärzten, dem Arzt der Zukunft, dem Doktor der biolo­
gischen Medizin. Deshalb ist es für alle Ausübenden der Heilungs­
künste (ob Allopathie, Naturheilkunde, Homöopathie oder Chiro­
praktik) notwendig, sich mit der therapeutischen Anwendung von
Nahrungsmitteln, Vitaminen, Mineralien, Heilkräutern und Säften
vertraut zu machen und dieses Wissen in der Behandlung ihrer Patien­
ten zu gebrauchen. Sowohl Arzt wie Patient sollten sich das folgende
vor Augen halten:

« W e r d e n d ie Ä r z t e v o n h e u te n ic h t z u d e n E r n ä h ru n g se x p e r te n v o n
m o r g e n - d a n n w e r d e n d ie E r n ä h ru n g se x p e r te n v o n h e u te z u d e n
Ä r z t e n v o n m o r g e n .»

Schon viel zu lange hat die Schulmedizin die Ernährung als den wich­
tigsten Faktor in der Verursachung und Behandlung von Krankheiten
ignoriert. Aber die W a h rh e it k a n n n ic h t f ü r im m e r ig n o r ie r t w e r d e n -
sie wird irgendwann einmal ans Licht kommen. Und die unbestrittene
Wahrheit, die mit jedem Jahr immer überzeugender hervortritt, ist
die Tatsache, daß die Ernährung der wichtigste Faktor in bezug auf
Krankheit und Gesundheit ist.
Diese Tatsache wird inzwischen weltweit von allen verantwortungsbe­
wußten und aufgeschlossenen Wissenschaftlern wie auch Laien aner­
kannt. Sie ist so offensichtlich, daß es unbegreiflich ist, wie unsere
moderne medizinische «Wissenschaft» weiterhin darauf bestehen
kann, daß das, «was man ißt, nichts mit unserer Gesundheit zu tun
hat». Der menschliche Körper braucht Nährstoffe zum Aufbau und
Unterhalt von gesunden Zellen, Geweben, Drüsen und Organen.
Nährstoffe werden bei der Tätigkeit aller Körperfunktionen ge­
braucht. Es gibt keinen Vorgang im Körper (sei es eine enzymatische,
metabolische, hormonelle, geistige, nervliche, körperliche oder
chemische Aktivität), der nicht bestimmte Nährstoffe für seine
Durchführung benötigt. Der Heilungsmechanismus des Körpers ist
ein sorgfältig ausgearbeitetes System und kann wahre Wunder voll­
bringen - aber nur wenn er ausreichend mit allen speziellen Nährstof­
fen versorgt wird, die er benötigt. Es gibt einfach k e in e H e ilu n g o h n e
18
ric h tig e E r n ä h r u n g ! Die Ernährung ist unzweifelhaft der wichtigste
Faktor im Aufbau und der Erhaltung von Gesundheit und bei der
Heilung von Krankheiten. Alle anderen Heilmethoden - sei es die
Behandlung mit Arzneimitteln, Operationen, Akupunktur usw. -
können hilfreich sein und haben ihren Platz im Arsenal der Behand­
lungsmethoden. Aber sie werden in den meisten Fällen nicht helfen,
wenn nicht eitler korrigierenden und unterstützenden Ernährungs­
therapie die Priorität gegeben wird.
Es ist meine Hoffnung, daß dieses Werk der Förderung der ernäh­
rungsorientierten und biologischen Medizin dient und der Kunst der
natürlichen Heilmethoden in dieser leidenden Welt. Ich hoffe, daß
viele davon profitieren können; daß dies ein h ilfre ic h e s B u c h für alle
Ausübenden der verschiedenen medizinischen Berufe sein wird und
ihnen bei der Behandlung ihrer Patienten dienen wird; daß es ein Se­
gen für alle ist, sowohl für Ärzte wie für ernsthafte Medizinstudenten,
die entschlossen nach den Kenntnissen suchen, die zu einer besseren
Gesundheit führen - dem natürlichen Weg ohne Chemie.
P a a v o A ir o la
NATÜRLICH GESUN
Therapeutische Anwendung von Nahrungsmitteln,
Vitaminen, Nahrungszusätzen, Säften,
Heilkräutern, Fastenkuren, Bädern und anderen
herkömmlichen und modernen diätetischen
und biologischen Heilmethoden zur Behandlung
häufig auftretender Erkrankungen.
Mgn n p m■
an
Vorbemerkungen
1. Die Informationen in diesem Teil des Buches sind für ernährungs­
orientierte und biologische Ärzte, Naturheilpraktiker und andere
Heilberufe bestimmt, wie auch für Wissenschaftler und Studenten, die
Forschung im B ereich von Ernährung und biologischer Medizin betrei­
ben.
Wenn wir bestimmte Diäten und Vitamine in hoher Dosierung, Nah­
rungszusätze, Säfte, Heilkräuter usw. empfehlen, diagnostizieren oder
verschreiben wir nicht, sondern offerieren diese Informationen nur für
Lehr- und Versuchszwecke. Diese Informationen sollten als eine ob­
jektive Sammlung von Daten und Forschungsunterlagen angesehen
werden. Patienten, die ernsthaft krank sind, sollten die Informationen,
die in diesem Buch enthalten sind, in Zusammenarbeit mit ihrem Arzt
anwenden (möglichst einem ernährungsorientierten Arzt) und sich an
dessen Entscheidungen halten, ob es ratsam sei, die empfohlenen The­
rapien für die jeweiligen Erkrankungen durchzuführen. Wendet der
Leser die Informationen dieses Buches ohne die Zustimmung seines
Arztes an, so trägt er selbst die Verantwortung dafür. Der Autor und
Verlag übernehmen keine Verantwortung. Ebenso müssen die Ange­
hörigen der Heilberufe, die die Informationen in diesem Buch zur
Behandlung ihrer Patienten gebrauchen, die volle Verantwortung für
eventuelle Auswirkungen übernehmen.
2. Die diätetischen Programme, Heilpflanzenbehandlungen, natur­
heilkundlichen und anderen biologischen Therapien, die in diesem Teil
des Buches beschrieben werden, sollen keine Alternative zu den ortho­
doxen medizinischen, homöopathischen oder chiropraktischen
Behandlungsmethoden darstellen. Sie sollen vielmehr eine Vervoll­
ständigung der konventionellen Behandlungsmethoden sein, unter­
stützende Programme, die in Kombination oder zusätzlich zu anderen
Therapien angewendet werden können. Die biologische Medizin steht
der Schulmedizin nicht feindselig gegenüber - sie ergänzt sie viel­
mehr.
3. Weder der Autor noch der Verlag dieses Buches haben in irgend­
einer Weise mit der Produktion oder dem Vertrieb von Gesundheits­
kost zu tun. Sie verkaufen keine in diesem Buch empfohlenen oder
aufgeführten Vitamine und Nahrungszusätze und besitzen und unter­
halten auch keine Reformhäuser, Naturkostläden etc.
23
4. Weder das Buch als Ganzes noch irgendwelche Auszüge dürfen für
eigene Werbezwecke verwendet werden.
5. Nach unserem Wissen sind alle angegebenen Vitamine, Nahrungs­
zusätze und Heilkräuter in den meisten Reformhäusern, Natur-
kostläden oder Apotheken erhältlich; falls nicht, sollte man Sie dort
beraten können, wo man diese beziehen kann. Ärzte können alle an­
gegebenen Vitamine und andere Nahrungszusätze von ihren üblichen
Zulieferern beziehen.
6. Aufgrund des rasch anwachsenden Ernährungsbewußtseins in der
Bevölkerung besteht eine immer größer werdende Nachfrage nach
ernährungsorientierten Ärzten. Es gibt auch eine immer größere A n­
zahl von Ärzten und Kliniken, die sich auf ernährungsbewußte und
biologische Therapien, ähnlich wie sie in diesem Buch beschrieben
werden, spezialisieren.
7. Noch einmal will ich wiederholen, daß die diätischen und biologi­
schen Behandlungsmethoden - Ernährung, Vitamine, Säfte, Heil­
kräuter usw. - , so wie sie auf den folgenden Seiten beschrieben wer­
den, nicht als Kur für Krankheiten offeriert werden. Sie sollen nur als
unterstützende Maßnahmen für die körpereigenen Heilkräfte ver­
standen werden, wobei die Ursachen für die Krankheit beseitigt und
damit die besten Bedingungen geschaffen werden, um eine wirkliche
Ausheilung herbeizuführen. Mit anderen Worten zielen die darge­
stellten natürlichen Therapien darauf ab, dem Körper zu helfen, sich
selbst zu heilen.
Da jeder auf Vitamine, bestimmte Nahrungsmittel und ernährungs­
orientierte Therapien anders reagiert (abhängig vom Gesundheitszu­
stand, den individuellen Anforderungen und dem individuellen
Bedarf, vom Alter, der Statur, der Fähigkeit, die Nährstoffe aufzu­
nehmen, der emotionalen Gesundheit usw.), betonen wir noch ein­
mal, daß die Informationen in diesem Buch in Zusammenarbeit mit
einem ernährungsorientierten Arzt verwendet werden sollten und
daß dessen Entscheidung bezüglich der Anwendung der für die jewei­
lige Krankheit empfohlenen Therapien befolgt werden soll.

24
Akne
(Pubertätsakne oder Acne vulgaris)

Ernährung
Wichtig sind ungekochte Nahrungsmittel, besonders frisches Obst,
Gemüse und gekeimte Samen, wie Luzernesamen und Sojabohnen­
keimlinge; und Vollkorngetreide, besonders Hirse und brauner
Reis. Vermeiden Sie tierisches Eiweiß, einschließlich Milch. Vermei­
den Sie übermäßigen Konsum von Fett, besonders tierische Fette.
Lassen Sie alle Süßigkeiten weg, auch Schokolade, und alle behan­
delten Lebensmittel. Vermeiden Sie alle zuckerhaltigen Getränke,
Bonbons, Eiskrem und alles, was aus Zucker oder Weißmehl herge­
stellt wurde.

Biologische Heilmethoden
1. Beginnen Sie mit einer einwöchigen Entgiftungs- und Reinigungs­
fastenkur (siehe Anleitung 3).
2. Setzen Sie Ihr Gesicht so oft wie nur möglich der Sonne und der
frischen Luft aus.
3. Waschen Sie Ihr Gesicht morgens und abends mit einer milden
Seife.
4. Verwenden Sie keine handelsüblichen Shampoos; milde Seife ist
auch für Ihr Haar gut.
5. Tragen Sie vor dem Zubettgehen Formel F-Plus (siehe Anlei­
tung 8) auf Ihr Gesicht auf.
6. Falls Sie an Verstopfung leiden, sollten Sie das Anti-Verstopfungs-
Programm absolvieren (siehe Kapitel Verstopfung).
7. Viel Ruhe und Schlaf sind notwendig.
8. Vermeiden Sie handelsübliche Kosmetika, Lotions, Cremes usw.
Acne cosmetica, die durch Kosmetikpräparate verursacht wird, ist
eine häufig auftretende Erkrankung.
9. Tragen Sie eine Vitamin-A-Säure-Maske örtlich auf (siehe Anmer­
kungen).
10. Da Akne immer durch emotionalen Stress und Unausgeglichen­
heit verschlimmert wird, sind völlige Entspannung und innerer Frie­
den sehr wichtig.

25
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin A: 500Ö0 bis 1500001. E. täglich, einen Monat lang (Dosie­
rung über 500001. E. nur unter ärztlicher Aufsicht)
Vitamin E: 200 bis 4001. E.
Zinkglukonat: 30 mg
Niacin: 300 mg (100 mg dreimal täglich, während der Mahlzeiten)
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin C: 1000 mg
Dolomit: 2 Tabletten
Knochenmehl: 2 Tabletten
Chlorophyll: 3 Tabletten
Vitamin F (auch essentielle Fettsäuren genannt; unbehandelte pflanz­
liche Öle): 1 Eßlöffel kaltgepreßtes Sojaöl, Sesamöl oder Leinöl.
Natürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Säfte
Alle erhältlichen frischen Obst- und Gemüsesäfte, außer Zitrussäf-
ten. Die Säfte müssen frisch gepreßt sein.
Heilpflanzen
Löwenzahn, Klette, Wiesenklee, kanadische Gelbwurzel.
Spezifisches
Niacin, Vitamin A und E, Chlorophyll-Tabletten, Vitamin-A-Säure,
zucker- und fettarme Ernährung.
Anmerkungen
1. Zwei Vitamine wurden erfolgreich bei der Behandlung von Akne
verwendet: Niacin, 100mg, dreimal täglich (Niacin, das die Gesichts­
haut zum Erröten bringt, hat sich für diesen Zweck wirksamer erwie­
sen als Niacinamid); und VitaminA in hoher Dosierung bis zu
1500001. E. pro Tag. Die Dauer der Behandlung bei beiden Vit­
aminen sollte einen Monat nicht überschreiten.
2. Die folgenden Packungen oder Masken, äußerlich angewendet,
haben sich als wirksam erwiesen: a) Gurkenscheiben; b) Haferflok-
ken in Milch gekocht; c) eine Mischung aus Schwefel und Melasse;
d) gekochte passierte Karotten. Die Maske läßt man für eine halbe
Stunde ein wirken, und wäscht sie dann mit kaltem Wasser ab.
3. Es hat sich als sehr hilfreich erwiesen, wenn man die betroffenen
Stellen mit Zitronensaft wäscht.
4. Hautcremes, die das weibliche Hormon Östrogen enthalten, wur­
den von einigen Ärzten mit Erfolg angewendet. Die Behandlung
sollte einige Monate andauern.
26
5. Vitamin-A-Säure (Konzentration 0,1% ) wurde erfolgreich von
den Ärzten in der Akne-Klinik der University of Pennsylvania, USA,
bei einer mehrjährigen Untersuchung angewandt. Vitamin-A-Säure,
äußerlich angewendet, hat sich sowohl bei der Behandlung wie auch
Verhütung von Akne als gleich wirksam erwiesen.

Alkoholismus
Die weite Verbreitung des Alkoholismus in den westlichen Ländern
kommt hauptsächlich von falscher und unzulänglicher Ernährung auf­
grund behandelter, vitalstoffarmer Nahrungsmittel. Unzulänglichkei­
ten in der Ernährung führen oft zu Krankheiten wie Hypoglykämie,
Nebenniereninsuffizienz, chronischer Müdigkeit und dem Verlangen
nach einer «Energiespritze» (Süßigkeiten, Snacks, Getränke, usw.),
was meist Vorläufer des Alkoholismus sind. Übermäßiges Trinken
kreiert einen Teufelskreis, da es den Körper weiterer Vitamine be­
raubt und zu einem ernsthaften Mangel an B-Vitaminen führt, beson­
ders an Vitamin Bj und B6. Alkohol entzieht dem Körper Zink und
Magnesium.
Die wirksamste Behandlungsmethode bei Alkoholismus ist die Wie­
derherstellung des Nährstoffgleichgewichts im Körper, wodurch das
Verlangen nach einer «Energiespritze» beseitigt wird.
Ernährung
Die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit speziellen Nahrungszusätzen
ist unumgänglich. Das Hauptaugenmerk liegt auf Vollkornproduk­
ten, rohen Nüssen und Samen, frischem Obst und Gemüse. Vermei­
den Sie Fleisch und alle bearbeiteten Nahrungsmittel, besonders wei­
ßen Zucker und Weißmehl. Nehmen Sie eher mehrere Mahlzeiten am
Tag zu sich als nur zwei oder drei große Mahlzeiten.
Biologische Heilmethoden
1. Als erstes wäre anzuraten, daß der Patient ein 10 bis 14-tägiges
reinigendes Saftfastenprogramm durchmacht (siehe Anleitung 3). Da
während des Fastens (auch bei schweren Alkoholikern) gewöhnlich
kein Verlangen nach Alkohol besteht, ist dies ein guter Anfang, die
Gewohnheit des Trinkens zu brechen. Dies hilft nicht nur die körper­
liche, sondern auch die seelische Abhängigkeit zu beseitigen.
Nach dem einführenden Fasten sollte die Airola-Diät durchgeführt
werden. Es ist anzuraten, dem Patienten zu Beginn der Behandlung
27
einen Ersatz bereitzustellen, falls er ein Verlangen nach Alkohol
hat.
Das beste Ersatzgetränk für einen Alkoholiker ist ein Glas frischer
Obstsaft, eventuell mit Honig gesüßt. Sollte dies unpraktisch sein,
dann kann man auch gesunde Bonbons (z. B. Halvas o. ä., die man in
Reformhäusern und Naturkostläden kaufen kann und die man überall
sehr leicht mitnehmen kann) empfehlen. D er Patient sollte immer
Zugang zu Säften, Süßigkeiten oder anderen Snacks haben, die er
zwischen den Mahlzeiten nehmen kann, falls er das Verlangen nach
einer Energiespritze hat.
2. Viel körperliche Bewegung. Dies verbessert den Kreislauf, die all­
gemeine Gesundheit und normalisiert die Aktivität des Hypothala­
mus (Appetitzentrum des Gehirns).
3. Viel Ruhe
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Glutamin: 2 -3 g
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin B3 (in Form von Niacinamid): 100 mg
Vitamin B6:100 mg
Bierhefe: 2 -3 Eßlöffel
Vitamin C: bis zu 3000 mg oder mehr
Vitamin A: 250001. E.
Vitamin D: 10001.E.
Vitamin E: bis zu 12001. E.
Zink: 60 mg
Magnesiumpräparat: bis zu 1000 mg
Multivitamin-Mineral-Enzym-Präparat
Betainhydrochlorid: 1 bis 2 Tabletten nach größeren Mahlzeiten
Säfte
Alle frischen Obst- und Gemüsesäfte, je nach Jahreszeit.
Spezifisches
Vitamin B-Komplex, B 6, B 3, Magnesium, Glutamin, Bierhefe, Saft­
fasten, optimale Ernährung.

28
Allergien
Meiner Meinung nach entstehen die meisten Allergien dadurch, daß
man Säuglingen Getreideprodukte, Fleisch, Kuhmilch usw. füttert,
bevor sie 12 Monate alt sind. Vorher haben sie nicht die zur Verdau­
ung dieser Nahrungsmittel notwendigen Enzyme, was allergische Re­
aktionen hervorrufen kann. Babies, die mindestens bis zum 9. Monat
nur von Muttermilch ernährt wurden (vorausgesetzt, die Mutter ist
gesund), werden in ihrem späteren Leben keine Allergien bekom­
men, außer sie sind äußerster Fehlernährung oder einer extremen
Umweltverschmutzung ausgesetzt.
Ein anderer Flauptgrund für Allergien sind die heutigen bearbeiteten
Nahrungsmittel, die Tausende von chemischen Zusätzen enthalten,
von denen viele die Ursache für Allergien sind. Jeder, der zu Aller­
gien neigt, sollte alle Nahrungsmittel meiden, die möglicherweise
chemische Zusätze oder Rückstände enthalten, und nur organisch an­
gebaute Nahrungsmittel, die frei von Chemikalien sind, essen.

Ernährung
Die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit hauptsächlich Vollkornpro­
dukten, Samen und Nüssen und rohem Obst und Gemüse; alles orga­
nisch angebaut. Vermieden werden sollte Milch, Eiscreme und
Weizen, falls der Patient darauf allergisch ist. Joghurt und andere Sau­
ermilchprodukte werden normalerweise gut vertragen. Ziegenmilch
wird auch gut vertragen. Leute, die an Allergien leiden, haben oft
Manganmangel. Die Nahrung sollte viele manganhaltige Nahrungs­
mittel enthalten: Buchweizen, Nüsse, Bohnen, Erbsen, Heidelbeeren.
Die häufigsten Allergene (nach Dr. Coca) sind: Eier, Weizen, Kartof­
feln, Milch und Orangen - in dieser Reihenfolge. Um herauszufin­
den, auf was der Patient allergisch ist, empfehlen wir Dr. Cocas Buch
«The Pulse Test» (Lyle Stuart, New York, N. Y., USA, 1959).

Biologische Heilmethoden
Fasten ist eine ausgezeichnete Heilmethode, Allergien zu heilen.
Wiederholte kurze Saftfastenkuren (siehe Anleitung 3) werden eine
bessere Toleranz gegenüber Allergenen bringen.
Nach der Saftfastenkur kann der Patient eine Monodiät versuchen:
Eine Woche lang sollte nur ein Nahrungsmittel - Gemüse oder Obst
(z. B. Wassermelonen, Karotten, Trauben oder Äpfel) - gegessen
werden. Danach kann ein weiteres Nahrungsmittel in die Diät mitauf-
genommen werden. In der dritten Woche kann ein weiteres Nah-
29
rungsmittel dazukommen und so weiter. Nach vier Wochen können
auch eiweißhaltige Nahrungsmittel (eins nach dem anderen) zur Diät
hinzugefügt werden. Sobald der Patient eine allergische Reaktion auf
ein neu aufgenommenes Nahrungsmittel feststellt, sollte er sofort da­
mit aufhören und ein anderes Nahrungsmittel versuchen. Auf diese
Art können alle Allergene festgestellt und vermieden werden.
Bemerkung; Nimmt ein Patient regelmäßig Antihistaminika ein,
dann sollten diese nicht plötzlich abgesetzt werden, auch während des
Fastens nicht. Man sollte sie nur langsam absetzen und durch Vit­
amin C in hoher Dosierung (bis zu 3000 mg pro Tag), das wie ein na­
türliches Antihistaminikum wirkt, ersetzen.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin C: hohe Dosierung bis zu 5000 mg pro Tag (Vitamin C in ho­
her Dosierung sollte immer eingenommen werden, wenn der Patient
Nahrungsmittel oder Arzneimittel nimmt, auf die er allergisch ist)
Mangan: je 5 mg zweimal wöchentlich, 10 Wochen lang
Vitamin A: 10000-250001. E.
Vitamin D: 10001. E.
Vitamin E: bis zu 8001. E.
Kalzium: bis zu 1000 mg
Pantothensäure; 100-200 mg, höhere Dosierung nur unter Aufsicht
des Arztes (siehe Anmerkungen)
Betainhydrochlorid mit den Verdauungsenzymen Pepsin, Pankrea­
tin, Papain, Bromelin: nach jeder Mahlzeit
Vitamin B-Komplex mit Vitamin B12
Blütenpollen: 1 -2 Teelöffel pro Tag
Honig - naturreiner Honig, nicht erhitzt
Spezifisches
VitaminC und E, Mangan, Verdauungsenzyme, Fastenkuren, aller­
genfreie Diät, Monodiät.
Anmerkungen
1. Einige Wissenschaftler sind der Ansicht, daß Alkalose die Haupt­
ursache für Allergien ist. Es ist wichtig, daß man den pH-Wert der
Speichelflüssigkeit so nahe wie möglich an den neutralen pH-Wert
von 7,0 bis 7,5 heranbringt. Dies kann man mit säurebildenden Nah­
rungsmitteln erreichen, z. B. Vollkornprodukten, Nüssen und Sa­
men. Sehr hilfreich sind auch Apfelessig mit Honig während der
Mahlzeiten und eine Tablette Betainhydrochlorid danach.
2. Personen, die allergisch sind, sollten hohe Dosen von Vitamin C
30
(1000 mg oder mehr) einnehmen, bevor sie mit Substanzen (Allerge­
nen) in Kontakt kommen, die möglicherweise allergische Reaktionen
hervorrufen. Vitamin C wirkt als Entgifter und Antihistaminikum.
3. Vitamin E besitzt wirksame antiallergische und antihistaminische
Eigenschaften, wie in einigen Versuchen an Menschen und Tier fest­
gestellt wurde.
4 . HoheDosetivonPantothensäure(viermaloderöftersl000-1500mg
pro Tag, unter Anleitung eines Arztes) hat man angewandt, um viele
Allergien zu lindern. Die Dosierung sollte vermindert werden, wenn
sich das Krankheitsbild bessert.

Anämie
(Eisenmangelanämie)

Ernährung
Die Diät sollte überwiegend alkalisch sein. Wichtig dabei sind rohes
Obst und Gemüse, die reich an Eisen sind, besonders dunkelgrünes
Blattgemüse, wie z. B. Spinat, Luzerne, Kresse, Frühlingszwiebeln,
Kohl, Brokkoli, Mangoldgemüse, Karotten, Rettich, rote Bete, To­
maten, Kartoffeln (mit Schale). Sehr eisenhaltige Früchte sind Bana­
nen, Äpfel, dunkle Trauben, Aprikosen, Pflaumen, Rosinen, Erd­
beeren. Bananen sind besonders gut, da sie, zusätzlich zu dem leicht
verwertbaren Eisen, auch Folsäure und Vitamin B12 enthalten, die
beide bei der Behandlung von Anämie sehr wichtig sind. Andere ei­
senreiche Nahrungsmittel sind: Sonnenblumenkerne, Melasse,
schwarze Bohnen, Sesamsamen, Erbsen, Eidotter und Honig. Honig
ist auch sehr reich an Kupfer, das die Eisenverwertung unterstützt.
Sonnenblumenkerne enthalten fast so viel Eisen wie Leber. Leber,
die gewöhnlich bei Eisenmangelanämie verschrieben wird, wäre ein
annehmbares Heilmittel, wenn man gesunde, nicht vergiftete Leber
erhalten könnte; aber zur Zeit ist das nicht möglich. Man kann nur
Rentierleber aus dem hohen Norden empfehlen. In unserem umwelt­
verschmutzten Zeitalter besteht die beste Diät für Anämie aus eisen­
reichen, organisch angebauten Gemüsen, Früchten und anderen
oben erwähnten Nahrungsmitteln.
Die Diät sollte auch in eingeschränktem Maß Vollkornweizen, Natur­
reis, Buchweizen, Bohnen, Sojabohnen und Hirse enthalten.
Vermeiden Sie Tee und Kaffee; das Koffein in Tee und Kaffee beein­
trächtigt die Eisenverwertung im Körper.
31
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Organisches Eisenpräparat: 10 mg (nur auf Empfehlung eines Arztes)
Vitamin B12: 25 pg bis 50 pg
Vitamin B6: 50 mg bis 100 mg
Pantothensäure: bis zu 100 mg
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Folsäure: 0,5 bis 1 mg
Getrocknete Leber - falls sie keine giftigen Rückstände enthält.
Rote-Bete-Saft oder Rote-Bete-Pulver
p-Aminobenzoesäure: bis zu 50 mg
Vitamin E: bis zu 10001. E.
Melasse: 2 Eßlöffel
Knochenmehl: 3 Tabletten
Sesamsamen (enthalten Carnitin, auch Vitamin T genannt) sind gün­
stig bei Anämie
Betainhydrochlorid (unterstützt die Aufnahme von Eisen und Vit­
amin B12): 1 Tablette nach jeder Mahlzeit
Vitamin C: 500 mg (unterstützt die Eisenverwertung)
Meeresalgenpräparat
Säfte
Grüne Gemüsesäfte, die frisch im Entsafter aus allen erhältlichen grü­
nen Gemüsen zubereitet wurden, z. B. Spinat, Kohl, Luzerne,
Kresse, Weizengras, Petersilie usw. Diese Säfte können mit Karotten­
oder Rote-Bete-Saft vermischt werden. Trinken Sie mindestens 2
Gläser pro Tag. Vorteilhafte Fruchtsäfte: roter Traubensaft, Heidel-
beersaft, schwarzer Johannisbeersaft, Pflaumen- und Aprikosensaft.
Heilpflanzen
Beinwell, Löwenzahn, schwarze Johannisbeere, Bockshornklee,
Himbeerblätter, Meeresalgen.
Spezifisches
Eisenpräparat, Vitamin B12, B6, C, Folsäure, Leber, Rote-Bete-Saft,
Vitamin B-Komplex, Melasse, Betainhydrochlorid, eisenhaltige
Nahrungsmittel.
Perniziöse Anämie
Ernährung, Säfte und Heilkräuter wie oben.
Spezifisches
Vitamin B12, B-Komplex, Folsäure, Salzsäure, Leber und andere Vit-
amin-B12-reiche Nahrungsmittel.
32
Bemerkung: Bei perniziöser Anämie muß Vitamin B12 oft durch In­
jektion verabreicht werden, da es nicht gut aufgenommen wird. Wird
Vitamin B12 oral zugeführt, dann verbessern Salzsäure und Kalzium
seine Resorption.
Polyzythämie
Zwei oder drej Wochen Saftfastenkur (siehe Anleitung 3) mit Beto­
nung auf Fruchtsäfte, z. B. roten Traubensaft, schwarzen Johannis­
beersaft und Rote-Bete-Saft.
Anmerkungen
1. Nach Louis Kervran ist die wirksamste Methode, Eisen im Körper
aufzunehmen (bei Eisenmangelanämie), nicht die Einnahme von Ei­
senpräparaten, sondern die Einnahme von Manganpräparaten oder
manganhaltigen Nahrungsmitteln, wie z. B. Buchweizen, Weizen,
Reis, Bohnen usw. Durch biologische Umwandlung wird das Mangan
im Körper zu Eisen - zu der Form von Eisen, die vom Körper leicht
aufgenommen und verwertet werden kann.
2 . Eine ausreichende Menge an Verdauungsenzymen, besonders
Salzsäure, ist notwendig, um Eisen richtig aufnehmen zu können. Äl­
tere Leute leiden oft an Anämie, obwohl ihre Nahrung viel Eisen ent­
hält, da sie zuwenig Salzsäure im Magen haben. Aus diesem Grund
sollten ältere Leute bei Anämie ihre Nahrung immer mit Salzsäure­
präparaten ergänzen, die zu jeder Mahlzeit eingenommen werden
sollten.
3. Einige Untersuchungen zeigen, daß Vitamin C die Aufnahme von
Eisen verbessert: 500 mg Vitamin C verdoppelten nahezu die Aufnah­
memenge des eingenommenen Eisens.
4 . Hyperchrome Anämie wurde mit Pantothensäure erfolgreich be­
handelt.
5 . Bei schwereren Erkrankungen, bei denen auch ein Vitamin B12-
Mangel vorherrscht, mag es ratsam sein, Vitamin B12subkutan zu ver­
abreichen, da es bei oraler Zufuhr oft schlecht aufgenommen wird.
6. Da es sehr viele Arten von Anämie gibt, ist es wichtig, daß man
zwischen Eisenmangel-, Folsäuremangel- und Vitamin B-12-Mangel-
anämie unterscheidet. Eine der häufigsten Ursachen für Eisenmangel
sind Blutungen im Magen-Darm-Trakt. Es ist daher unbedingt not­
wendig, daß die genaue Ursache der Anämie durch einen Arzt festge­
stellt wird.

33
Angina pectoris
Ernährung
Natriumarme, kaliumreiche, kalorienarme vegetarische Ernährung,
mit Betonung auf Obst und Gemüse. Knoblauch ist besonders zu emp­
fehlen. Vollkornprodukte in angemessener Menge, sowohl gekeimt
wie gekocht. Hirse, Reis, Buchweizen, Gerste, Sesam, Kürbiskerne,
Leinsamen. Begrenzen Sie Milchprodukte auf ein Minimum. Sauer­
milchprodukte mit niedrigem Fettgehalt sind am besten.
Kein Salz; kein Fleisch, keinen Fisch und kein Geflügel; keine behan­
delten Nahrungsmittel; keinen Zucker oder Weißmehlprodukte; kei­
nen Kaffee, Tabak oder Alkohol. Vermeiden Sie es, zuviel zu essen.

Biologische Heilmethoden
1. Wiederholte kurze Saftfastenkuren (siehe Anleitung3), für eine
Woche bis zu zehn Tagen. Wichtig: Nehmen Sie während des Fastens
weiterhin Vitamin E ein!
2 . Ein Programm mit langsam intensiver werdenden Körperübungen,
z. B. Wandern und Jogging. Fangen Sie mit kurzen Distanzen an, und
steigern Sie diese langsam, bis Sie mindestens ein bis zwei Stunden pro
Tag wandern und joggen; falls möglich auch länger. Anmerkung: Kör­
perübungen nur in reiner, abgasfreier Luft.
3. Vermeiden Sie emotionellen Stress und Anspannung.

Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)


Vitamin E: bis zu 16001. E.; falls nicht schon vorher eingenommen,
beginnen Sie mit 2001. E. und steigern Sie diese Dosis langsam.
Vitamin B15: 100 mg (50 mg am Morgen und 50 mg am Abend)
Lezithin: 2 Eßlöffel Granulat
Vitamin C: 1500-3000 mg
Vitamin A: 250001. E.
Kalium
Vitamin-B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin B12: 25 pg
Meeresalgenpräparat

Säfte
Alle erhältlichen Gemüsesäfte mit zugesetztem Knoblauchsaft.
Obstsäfte: Zitrone, Grapefruit, Orange.

34
Heilpflanzen
Walnußtee (zubereitet aus den inneren Trennwänden der Walnuß),
Weißdorn, Lobelienkraut, Sarsaparille.
Spezifisches
Vitamin E, Vitamin B15, Lezithin, Weißdorn, Walnußtee, Knoblauch.
Vermeiden Sie Salz, Zucker, Alkohol, Kaffee, Fleisch und behandelte
Nahrungsmittel. Achten Sie darauf, nicht zuviel zu essen. Vermeiden
Sie emotionelle Belastung.

Arteriosklerose
Ernährung
Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit Hauptaugenmerk auf rohe Nah­
rungsmittel. Lieber mehrere kleine Mahlzeiten als wenige große
Mahlzeiten. Essen Sie viel rohe Samen, Nüsse, auch gekeimte Samen.
Kaltgepreßte Pflanzenöle, besonders Distel-, Lein- und Olivenöl,
sollten regelmäßig verwendet werden. Passen Sie auf, daß diese nicht
ranzig sind.
Vermeiden Sie alle gehärteten Fette und den übermäßigen Konsum
an gesättigten Fetten. Vermeiden Sie Fleisch, Salz und alle bearbeite­
ten Nahrungsmittel. Vermeiden Sie besonders alle Produkte aus wei­
ßem Zucker und Weißmehl. Man hat eindeutig festgestellt, daß ein
übermäßiger Konsum an Industriezucker und behandelten Nahrungs­
mitteln einer der Hauptgründe für Arterienverhärtung und Herzer­
krankungen ist.
Vermeiden Sie es, zuviel zu essen, da das daraus folgende Überge­
wicht erwiesenermaßen eine Hauptursache für Arteriosklerose ist.
Biologische Heilmethoden
1. Wiederholte kurze Saftfastenkuren (siehe Anleitung3), für eine
Woche bis zu zehn Tagen.
2. Viel Bewegung im Freien. Sitzende Lebensweise ist eine der
Hauptursachen für Arteriosklerose.
3. Vermeiden Sie jeglichen Stress und Sorgen - die auch wohlbe­
kannte Gründe für Arteriosklerose sind.
4 . Beseitigen Sie alle Metallgegenstände, die Vergiftungen hervorru-
fen können, wie z. B. Kochgeräte aus Aluminium oder Kupfer, Kup­
fer- oder Bleiinstallationen, bleiglasierte Keramikwaren, verunrei­
nigtes Wasser usw. Man hat herausgefunden, daß sich giftige Metalle,
35
die in den Körper gelangen, an den Wänden der Aorta und der A rte­
rien ablagern.
5. Hören Sie mit dem Rauchen auf. Durch Rauchen verengen sich die
Arterien, und die Krankheit wird dadurch noch verschlimmert.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin C: in hohen Dosen bis zu 3000 mg. In schweren Fällen sogar
höhere Dosis.
Kombinierte Flavonoide (Rutin, Citrin, Hesperidin): 300-600mg
Vitamin E: 600-12001. E.
Lezithin: 2 Eßlöffel Granulat
Leinöl: 2 Teelöffel
Vitamin-B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Chrom (findet man in rohem Zucker und in hartem Wasser)
Niacin: 100-500 mg, möglichst unter Aufsicht eines Arztes
Vitamin B6: 50 mg
Inositol: 500 mg
Cholin: 500 mg
Bierhefe: 2 bis 3 Eßlöffel pro Tag
Magnesium: 400 mg
Kalzium: 500 mg
Meeresalgenpräparat: 1 Teelöffel Granulat oder 5 Tabletten
Säfte
Alle erhältlichen frischen, rohen Gemüse- und Obstsäfte, je nach Jah­
reszeit. Grapefruitsaft, Ananassaft, Zitronensaft und Grünsaft (siehe
Anleitung 5) sind besonders gut.
Heilpflanzen
Beinwell, Knoblauch, Cayenne, kanadische Gelbwurzel, Mistelblät­
ter, Weißdorn, Hagebutte.
Spezifisches
VitaminC, E, B6, Lezithin, Niacin, Chrom, Magnesium, Leinöl,
Knoblauch, wenig essen, viel körperliche Betätigung.
Anmerkungen
1. Einige biologisch orientierte Ärzte haben mit der Chelattherapie
bei der Behandlung von Arteriosklerose Erfolge erzielt.
2 . Wie in einigen Tierversuchen demonstriert wurde, unterstützt Vit­
amin C die Umwandlung von Cholesterin in Gallensäuren. Dies führt
zu der Annahme, daß Vitamin C-Mangel einen erhöhten Cholesterin­
gehalt im Blut verursachen und somit auch zur Entstehung von A rte­
riosklerose beitragen kann.
36
Arthritis
Ernährung
Vegetarische Ernährung mit Hauptaugenmerk auf Gemüse, gekocht
oder roh, besonders Kartoffeln und alle erhältlichen grünen Gemüse.
Luzerne, frisch oder als Tabletten, ist besonders nützlich; auch frisch
zubereiteter Saft aus rohen Kartoffeln. Essen Sie täglich Luzerne­
keimlinge.
Beste Gemüsesorten: Luzerne, Weizengras, Kresse, Kartoffeln, Sel­
lerie, Petersilie, Knoblauch, Beinwell, Endiviensalat.
Beste Obstsorten: Bananen, saure Kirschen, Ananas, saure Äpfel.
Vermeiden Sie: Fleisch, Fisch, Geflügel, Kuhmilch, Käse, Brot (auch
Vollkornbrot), Salz, Zucker. Verwenden Sie Honig zum Süßen und
Meeresalgenpulver als Salzersatz. Frische oder saure Ziegenmilch,
bis zu einem Liter pro Tag, ist sehr gut. Ich kannte Patienten, die ihre
Arthritis selbst geheilt haben, indem sie pro Tag 1 Liter Ziegenmilch
tranken.
Joghurt, selbstgemachten Sauermilchquark und Vollkornbrot kann
man zur Diät hinzufügen, wenn der Patient auf dem Weg zur Besse­
rung ist. Hirse und Reis sind die besten Getreidesorten. Verwenden
Sie sparsam Sesamsamen, Sonnenblumen- und Kürbiskerne.

Biologische Heilmethoden
1. Alle rheumatischen Erkrankungen, einschließlich der rheumatoi­
den Arthritis, sprechen auf eine Gemüsesafttherapie besonders an.
Wiederholte Saftfastkuren (siehe Anleitung 3) von vier bis sechs Wo­
chen Dauer mit ungefähr zweimonatigen Intervallen, in denen man
oben genannte Diät anwendet, sind zu empfehlen. Die alkalische Re­
aktion der rohen Säfte und der Gemüsebrühe (siehe Rezepte) löst die
angesammelten Ablagerungen um die Gelenke und in den anderen
Geweben auf. Grünsaft (siehe Anleitung5), gemischt mit Karotten-,
Sellerie- und Rote-Bete-Saft, und täglich Gemüsebrühe sind spezifi­
sche Heilmittel bei Arthritis und anderen rheumatischen Erkrankun­
gen.
2 . Eine der erfolgreichsten biologischen Behandlungsmethoden für
rheumatische und arthritische Erkrankungen ist die Safttherapie mit
rohen Kartoffeln, wie sie in der Volksmedizin seit Jahrhunderten an­
gewandt wird. D er rohe Kartoffelsaft wird folgendermaßen zuberei­
tet: Eine mittelgroße Kartoffel wird gewaschen, (mit Schale) in dünne
Scheiben geschnitten und in ein großes Einmachglas gelegt. Dieses
Glas wird mit kaltem Wasser aufgefüllt und über Nacht stehengelas-
37
sen. Trinken Sie diesen Saft dann am Morgen auf leeren Magen.
Kartoffelsaft kann auch in einem elektrischen Entsafter hergestellt
werden. Bereiten Sie ihn frisch zu, und trinken Sie ihn zur Hälfte mit
Wasser verdünnt sofort nach dem Aufstehen.
3. Man hat nachgewiesen, daß die Verabreichung von Bromelin
(Enzyme der Ananas), 6 -8 Tabletten pro Tag, die durch die rheu­
matoide Arthritis entstandenen Schwellungen und Entzündungen in
den weichen Geweben und in den Gelenken reduziert oder besei­
tigt.
4 . Wechselduschen am Morgen und am Abend (siehe Anlei­
tung?).
5. Schlenz-Bäder (siehe Anleitung?), heiße Wickel, regelmäßig
Senf- und Rhizinusölumschläge (siehe Anmerkungen).
6. Regelmäßige Massage und individuell abgestimmtes Trainings­
programm.
7. Akupunktur kann zur Schmerzlinderung bei Arthritis sehr hilf­
reich sein.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin C: 3000-5000 mg
Bromelin: 6 -8 Tabletten
Kalium: 500mg
Lebertran: 3 Teelöffel
Luzerne: bis zu 2 Teelöffel Pulver
.Niacinamid: hohe Dosierung bis zu 1000 mg (nur unter Aufsicht
eines Arztes)
Meeresalgenpräparat: 5-10 Tabletten
Kalzium-Magnesium-Präparat: je 500 mg
Vitamin B6: 50-100 mg
Pantothensäure: 100 mg
Vitamin B-Komplex mit Vitamin B12 (natürlich, hochpotenziert)
Keimlinge: Luzerne und Mungbohnen
VitaminE: 600-10001. E.
Bierhefe: 3 Eßlöffel
Meerwasser: 2 -3 Eßlöffel
Säfte
Hauptsächlich rohe Gemüsesäfte: Karotten-, Sellerie-, Rote-Bete-,
Petersilie-, Luzerne- und roher Kartoffelsaft. Säfte aus Zitrusfrüch­
ten sollten nur sparsam verwendet werden. Saurer Kirschensaft ist
besonders gut. Andere Obstsäfte: frischer Ananassaft, schwarzer Jo­
hannisbeersaft und saurer Apfelsaft. Die Enzyme in frischem Ana-
38
nassaft (Bromelin) reduzieren die Schwellungen und Entzündungen
bei rheumatoider Arthritis, Osteoarthritis und Gicht.
Heilpflanzen
Beinwell, Luzerne, Petersilie, Kermesbeere, Cimicifuga, Faulbaum,
Sassafras, Pfefferminze, Goldkreuzkraut, Klettenwurzel.

Spezifisches
VitaminC, Bromelin, Kalium, rohe frische Kirschen oder Kirschen­
saft (am besten sind saure, schwarze Kirschen), rohe Ananas, rohe
Kartoffeln, Luzerne (Pflanze und Samen), Mungbohnen- und Luzer­
nekeimlinge, Ziegenmilch.

Anmerkungen
1. Nimmt der Patient Aspirin, Cortison oder Prednison (die ge­
bräuchlichsten Arzneimittel, die zur Schmerzlinderung verschrieben
werden) o. ä. ein, dann sollte er extra Vitamin C (hohe Dosen bis zu
5000mg pro Tag) nehmen, da all die oben genannten Arzneimittel
den Vitamin C-Gehalt im Blut und in den Geweben deutlich verrin­
gern, wie in klinischen Untersuchungen festgestellt wurde.
2. Nimmt der Arthritispatient Cortison oder andere Corticosteroide
schon über einen längeren Zeitraum hinweg ein (mehrere Jahre), dann
sollten diese Arzneimittel nicht plötzlich abgesetzt werden, sondern
nur schrittweise und dann nur unter Aufsicht eines Arztes. Solche
Patienten sollten, auch während einer Fastenkur, die Medikamente
weiterhin einnehmen, möglicherweise in niedrigerer Dosierung.
3 . Rizinusölumschläge eignen sich vorzüglich für erkrankte Gelenke,
die nicht entzündet sind (oder nachdem die Entzündung abgeklungen
ist). Der Rizinusölumschlag wird wie folgt hergestellt: Man gibt 3 bis
4 Eßlöffel Rizinusöl in eine Pfanne und erhitzt es, bis es zu kochen
anfängt. Ein Flanelltuch in das Öl tauchen, bis es sich vollgesaugt hat.
Das Tuch auf die erkrankte Stelle legen und mit einer Plastikfolie, die
größer als das Tuch ist, abdecken. Darauf kommt ein dünnes Hand­
tuch und darüber dann ein elektrisches Heizkissen. Alles mit einem
großen Handtuch oder einer Decke zudecken. 30 bis 60 Minuten ein­
wirken lassen. Falls Rizinusöl nicht greifbar ist, kann man auch E rd­
nußöl verwenden.
4 . Senfpflaster, auf erkrankten Gelenken, sind ein altbekanntes Heil­
mittel (nicht bei Entzündungen anzuwenden).
5 . Eine vorzügliche Behandlungsmethode bei Schleimbeutelentzün­
dung: Erdnußumschläge wie oben, zusätzlich 2 Eßlöffel Erdnußöl
oral. Ernährung: wie bei Arthritis.
39
6. Es gibt eine Anzahl von Berichten von früheren Arthritispatienten,
die angeben, daß sie ihre Arthritis damit geheilthaben, daßsie2-3 Eß­
löffel Meerwasser pro Tag tranken.
7. In England wurde in Untersuchungen von Dr. Barton-White et al.
herausgefunden, daß Arthritispatienten immer einen niedrigen Ge­
halt an Pantothensäure in ihrem Blut aufweisen. Dies könnte die Folge
von Ernährungsmängeln, Verwertungsstörungen oder eines außeror­
dentlich hohen Bedarfs an Pantothensäure sein. Klinische Versuche
mit intramuskulären Injektionen von Pantothensäure in Verbindun­
gen mit Sebacinsäure und Cystein waren außerordentlich erfolgreich.

Asthma
Ausführliche Untersuchungen zeigen, daß es zwei Hauptursachen für
Asthma gibt: 1. Typische allergische Reaktion auf ein oder mehrere
Allergene; 2. psychische Faktoren. Die medizinische Wissenschaft ist
sich einig, daß viele junge Asthmatiker (nach Untersuchungen über
25 %) eine «tiefe emotionale Unsicherheit und ein großes Bedürfnis
nach elterlicher Liebe und Fürsorge haben». Werden emotionale
Gründe vermutet, dann müssen diese behandelt werden, bevor eine
biologische oder ernährungsorientierte Behandlung wirksam sein
kann.
Ernährung
Es besteht offensichtlich eine Verbindung zwischen Asthma und nied­
rigem Blutzucker. Asthmatiker haben immer niedrigen Blutzucker.
Diabetiker, die hohen Blutzucker haben, leiden sehr selten an
Asthma. Es ist daher anzuraten, daß Asthmapatienten ein spezielles
Ernährungsprogramm befolgen, so wie es im Kapitel Hypoglykämie
beschrieben wird.
Das beste für jeden Asthmatiker ist eine vegetarische Diät. Vermei­
den Sie Fleisch und Fisch. Vermeiden Sie Kuhmilch; Ziegenmilch
wird gut vertragen, besonders in der Form von Joghurt oder Kefir.
Essen Sie viel Knoblauch, grünes Gemüse und alles erhältliche Obst;
naturreinen, nicht erhitzten Honig; rohe Samen und Nüsse; gekeimte
Samen und Körner.
Die Diät sollte manganhaltige Nahrungsmittel enthalten, wie Erbsen,
Bohnen, Heidelbeeren, Nüsse, Buchweizen. Chronischer Mangan-
mangel kann eine Ursache für Asthma sein. Vermeiden Sie Zucker,
Eiscreme und alle behandelten Nahrungsmittel.
40
Biologische Heilmethoden
1. Reinigende Saftfastenkur von ein bis zwei Wochen Dauer unter
Anleitung eines Arztes (siehe Anleitung 3).
2. Wechselduschen morgens und abends (siehe Anleitung?).
3. Trockenbürstenmassage, zweimal täglich (siehe Anleitung 4).
4 . Brustwickel nach Sebastian Kneipp: Nasses Handtuch auf den obe­
ren Brustkorb (mit einem trockenen Handtuch abdecken; darauf eine
Decke. D er Wickel soll eine halbe Stunde liegenbleiben.
5 . Viel körperliche Betätigung in frischer (abgasfreier) Luft. Machen
Sie mehrmals täglich Atemübungen.
6. Kräuterdampfbad bei akuten asthmatischen Anfällen (siehe An­
merkungen).

Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)


Mangan: 5 mg, zweimal pro Woche, zehn Wochen lang (einige biolo­
gische Ärzte in Europa haben Asthma mit Mangan behandelt und
dabei hervorragende Heilerfolge erzielt)
Vitamin E: 6001. E. oder mehr
Vitamin C: 3000-5000 mg
Blütenpollen: 5 Tabletten oder 2 Teelöffel
Vitamin A: bis zu 500001. E.
Knochenmehl: 2 -3 g
VitaminD: bis zu 100001. E. (nach ein paar Wochen auf 20001. E.
reduzieren)
Knoblauchkapseln: 3 Kapseln zu jeder Mahlzeit
Luzerne- und Beinwelltabletten
Pantothensäure: 100 mg
Vitamin B6: 50 mg (Vitamin B6 ist ein natürliches Antihistamini­
kum)
Meeresalgenpräparat
Betainhydrochlorid: 1 Tablette nach jeder Mahlzeit
Honig

Säfte
Die besten Säfte bei Asthma sind: Limonen-, Beinwell-, Meerrettich-
und Knoblauchsaft. Knoblauch- und Meerrettichsaft können in klei­
ner Menge, vermischt mit Karotten- und Rote-Bete-Saft getrunken
werden. Limonen- oder Zitronensaft werden am besten mit Wasser
verdünnt und sofort nach dem Aufstehen getrunken. Asthmatiker
sollten Limonensaft auch unverdünnt, 1 Teelöffel 2 -3 mal täglich,
zwischen den Mahlzeiten, einnehmen.

41
Heilpflanzen
Beinwell (als Tee; die frischen Blätter kann man auch kauen), Woll-
blume, Lobelienkraut, Baldrianwurzel, Ginseng, Kamille, Myrrhe,
Huflattich, kanadische Gelbwurzel, Ysop, Anis.
Spezifisches
Knoblauch,-Beinwell, Mangan, Vitamin C, B6 und E, Blütenpollen,
Honig, Saftfastenkur, vegetarische Diät.
Anmerkungen
1. Obgleich Pollen eine der häufigsten Allergene für Asthmatiker
sind, haben sie sich, oral eingenommen, als ein ausgezeichnetes
Heilmittel bei Asthma erwiesen. Beginnen Sie mit niedriger Dosie­
rung, und erhöhen Sie diese schrittweise so hoch wie möglich, sogar
bis zu einigen Teelöffeln pro Tag.
2. Das Kräuterdampfbad wendet man auf folgende Weise an: 1 Liter
Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Ca. je 30 g der folgen­
den Heilkräuter in das kochende Wasser geben: Goldkreuzkraut,
Katzenpfötchen, Wermut. Beugen Sie sich über den Topf, wickeln
Sie ein Handtuch über Ihren Kopf und inhalieren Sie die Dämpfe für
eine halbe Stunde, zwei- bis dreimal am Tag.

Blasenentzündung
(Zystitis)

Ernährung
Bei chronischen Blasenentzündungen ist es ratsam, den Säuregehalt
des Urins zu erhöhen, um das Wachstum von Bakterien zu hemmen.
Es ist wichtig, daß das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper beibe­
halten wird und daß das Blut nicht zu alkalisch wird. Der Patient
sollte wenig essen; hauptsächlich Vollkornprodukte, selbstgemach­
ten Sauermilchquark oder andere natürliche Käsesorten. Für 1 bis 2
Wochen sollte man nur wenig Gemüse und Obst zu sich nehmen.
Wenn sich eine Besserung zeigt, kann man Gemüse und Obst wieder
in die Diät mit aufnehmen. Nehmen Sie mit jeder Mahlzeit zwei Tee­
löffel Obstessig und einen Teelöffel naturreinen Honig in einem Glas
Wasser zu sich. Sehr nützlich sind auch zwei Gläser Preiselbeersaft
täglich.
Wassermelonen- und Kürbiskerne sind sehr gut. Vitamin C und A in
hoher Dosierung sind unbedingt notwendig.
42
Nehmen Sie jeden Tag sehr viel Flüssigkeit zu sich, besonders Kräu­
tertees (siehe Heilpflanzen).
Biologische Heilmethoden
1. Bei einer akuten Erkrankung ist eine einwöchige Fastenkur (siehe
Anleitung 3) mit Gemüse- und Fruchtsäften angezeigt. Verwenden
Sie die unten,angegebenen Säfte und Heilpflanzen. Halten Sie nach
dem Fasten die Airola-Diät ein, mit Hauptaugenmerk auf Nüsse, Sa­
men und Getreideprodukte. Dauert die Krankheit weiter an, sollten
Sie die Saftfastenkur nach 2 Wochen Airola-Diät wiederholen.
2. Heiße Sitzbäder (siehe Anleitung?) zweimal täglich bei akuter E r­
krankung.
3. Machen Sie bei Verstopfung täglich Einläufe mit Katzenminzen­
tee. Nehmen Sie dazu 1 Eßlöffel Katzenminze auf 1 Liter kochendes
Wasser. Vor der Verwendung auf Körpertemperatur abkühlen las­
sen.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin C: bei akuten Erkrankungen 5000-10 000 mg. Reduzieren
Sie auf 3000 mg, wenn eine Besserung festgestellt werden kann.
Vitamin A: bei akuten Erkrankungen 25000-500001. E. Bei längerer
Behandlungsdauer auf 250001. E. reduzieren.
Vitamin E: 6001. E.
Betainhydrochlorid (bei älteren Patienten): 1 Tablette nach jeder
Mahlzeit mit einem halben Glas Wasser.
Molkenpulver: 2 Teelöffel zu jeder Mahlzeit
Natürliches Multivitamin-Mineralstoff-Präparat
Säfte
Wassermelonensaft. Karotten-, Rote-Bete-, Gurken-, Spinat- oder
andere Gemüsesäfte mit etwas Knoblauch- oder Zwiebelsaft. Preisel-
beersaft.
Heilpflanzen
Goldrute, Hagebutte, Klettenwurzel, Wacholderbeeren (schwacher
Tee), Katzenminze, Bukkostrauch, Bärentraube.
Spezifisches
Vitamin C und A, Goldrute, Molke. Der pH-Wert des Urins soll
sauer bleiben (wird durch säurebildende Nahrungsmittel erreicht,
z. B. Preiselbeersaft, Obstessig, Salzsäure), jedoch nur während der
Dauer der Behandlung.

43
Anmerkung:
1. Es wurde klinisch bestätigt, daß Preiselbeersaft den Säuregehalt
des Urins erhöht und dadurch ungünstige Wachstumsbedingungen für
krankheitserregende Bakterien schafft. Normale Dosierung: 2 -3
Gläser pro Tag.

Beingeschwüre
(K r a m p fa d e r g e s c h w ü re u n d G e s c h w ü re in fo lg e v o n D ia b e te s )

Ernährung
Anfangs eine Reinigungssaftfastenkur, dann Rohkostdiät mit viel Ge­
müse und Obst und kleinen Mengen an Mandeln, Sesamsamen und
Sonnenblumenkernen. Viel rohe Gemüse- und Obstsäfte, besonders
Grünsaft. Frischer Beinwell und Luzerne sind ausgezeichnete Heil­
mittel. Viel Knoblauch und Zwiebeln.
Biologische Heilmethoden
1. Zweiwöchige Reinigungssaftfastenkur (siehe Anleitung 3). Ver­
wenden Sie die unten angegebenen Säfte. Grünsaft, hauptsächlich
aus Beinwell hergestellt, ist besonders heilungsfördernd.
2. Äußerliche Behandlung: abwechselnd Formel F-Plus (siehe Anlei­
tung 8) und reines d-alpha-Tocopherol (Vitamin E) direkt aus der
Kapsel einige Male am Tag auf die Geschwüre ausdrücken. Vitamin E
beschleunigt den Heilungsprozeß und verhütet Narbenbildung.
3. Ein Umschlag aus mazeriertem Beinwellkraut bzw. Beinwellwur­
zeln fördert den Heilungsprozeß. Beinwell enthält den Wirkstoff All-
antoin, der die Fähigkeit besitzt, abgestorbenes Gewebe zu lösen, die
Wunde zu reinigen und das Wachstum von neuem gesunden Gewebe
- durch die Stimulation der Aktivitäten der weißen Blutkörperchen,
der Granulation und der Bildung von Epithelgewebe - anzuregen.
4 . Die folgenden Heilpflanzen in Form von Abkochungen oder Tee
können für Waschungen, Wickel etc. verwendet werden: Starker
Beinwelltee; kanadischer Gelbwurzel- und Myrrhentee (1 Teelöffel
kanadische Gelbwurzel, V i Teelöffel Myrrhe) oder reine Myrrhenab­
kochung.
5. Eine Auflage aus zerkleinerten Zwiebeln ist äußerst wirksam zur
Abtötung von krankheitserregenden Bakterien und zur Beschleuni­
gung des Heilungsprozesses.
44
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin E-Komplex: bis zu 16001. E.
Vitamin C: bis zu 3000 mg
Vitamin A: 1000001. E. drei Monatelang, dann Reduzierung auf eine
vorbeugende Dosis von 25 0001. E.
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Zink: bis zu 60 mg
Knochenmehl oder ein anderes Mineralstoffpräparat
Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Säfte
Grünsaft mit großen Mengen an Beinwellblättern (siehe Anlei­
tung 5). Karottensaft und Grünsaft mit kleinen Mengen an Zwiebel-
und Knoblauchsaft. Obstsäfte: Apfel-, Ananas- und Zitrussäfte.
Heilpflanzen
Beinwell (als Tee, Saft, Umschlag oder Wickelzusatz), Myrrhe (äu­
ßerlich angewendet), kanadische Gelbwurzel (innerlich und äußer­
lich als Wickelzusatz).
Spezifisches
Vitamin E, C und A, Beinwell, Saftfasten, vegetarische Rohkost­
diät.

Dickdarmentzündung
( C o litis )

Ernährung
Die eigentlichen Ursachen der Colitis müssen zuerst herausgefunden
werden, bevor eine wirksame und korrigierende Diät empfohlen wer­
den kann. Oft wird die Colitis durch eine allergische Überempfind­
lichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln verursacht, die dann
aus der Diät eliminiert werden müssen (siehe Dr. Coca «The Pulse
Test», Lyle Stuart, New York, N. Y., USA). Oft verursachen schlecht
verdaute Ballaststoffe, besonders von Getreideprodukten und Kohle­
hydraten, die Darmentzündung. In solchen Fällen sollte die Verdau­
ung verbessert werden, möglicherweise mit der Hilfe von Verdau­
ungsenzymen und kleinen, häufig eingenommenen Mahlzeiten. Auch
könnte eine Einschränkung von Getreide und Getreideprodukten zu
empfehlen sein, die, falls sie nicht richtig verdaut werden, einen Gä-
45
rungsprozeß in den Eingeweiden verursachen und somit zu Blähun­
gen und zu Entzündungen führen. Oft bringt auch die Einnahme von
Antibiotika die Darmflora durcheinander und stört die richtige Ver­
dauung der Nahrung. In solchen Fällen sollte viel Joghurt, Molken­
pulver und Azidophiluskultur gegeben werden, um eine richtige Ba­
lance der Bakterien in den Eingeweiden wiederherzustellen. Colitis
mucosa ist oft psychosomatischen Ursprungs.
Biologische Heilmethoden
1. Bei Colitis mucosa und Colitis ulcerosa ist in den meisten Fällen
eine einwöchige Saftfastenkur zu empfehlen (siehe Anleitung 3).
Nach dem Fasten sollte eine Diät mit kleinen, häufigen Mahlzeiten
aus rohen und gekochten organischen Nahrungsmitteln eingehalten
werden. Zusätzlich viel Joghurt, Kefir, Sauermilchquark und Mol­
kenpulver. Gekeimte Samen und Körner werden gewöhnlich gut ver­
tragen. Hirse ist am besten. Bananen wirken bei Colitis ulcerosa sehr
lindernd und heilend. Alle Nahrungsmittel müssen langsam gegessen,
gut gekaut und gut eingespeichelt werden.
2. Alle isolierten Kohlehydrate sollten vermieden werden.
3. Wenn keine Kontraindikation, wie z.B . offene Magen- oder
Darmgeschwüre, besteht, sollten 2 -3 Tabletten Betainhydrochlorid
nach jeder Mahlzeit mit einem Glas Wasser eingenommen werden.
Colitis wird oft durch unvollkommen verdaute tierische Proteine und
Kohlehydrate im Dickdarm und den unteren Eingeweiden hervorge­
rufen.
4. Bei akuter Colitis, die durch die Ansammlung von Gasen verur­
sacht wird, hat sich der folgende feuchte Wickel nach Pfarrer Kneipp
als hilfreich erwiesen: Man legt den Patienten auf den Rücken. Zuerst
bedeckt man seinen Bauch mit einem nassen Handtuch, darauf
kommt ein etwas größeres trockenes Handtuch; dann wird alles mit
einem dicken Flanelltuch oder einer Decke zugedeckt.
5. Einmal wöchentlich Colonics * und täglich Einläufe mit Kamillen­
tee sind während der Behandlung sehr anzuraten, sollen aber nicht
länger als einen Monat lang angewandt werden.

* Eine Darmspülung, bei der, ähnlich dem Einlauf, eine Ansatzspritze ins Rektum
eingeführt wird, und der Darm mit einem sich spiralförmig drehenden Wasser­
strahl gereinigt und völlig von Verkrustungen etc. befreit wird.

46
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Beinwell-Pepsin-Präparat
Betainhydrochloridtabletten nach jeder Mahlzeit
Molkenpulver: 1 Eßlöffel zu jeder Mahlzeit, eingenommen mit Jo­
ghurt, Kefir oder anderen Sauermilchprodukten
Vitamin K oder vitamin-K-reiche Nahrungsmittel (Eigelb, Luzerne­
tabletten)
Kalziumlaktat: 3 Tabletten
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Lebertran: 2 Teelöffel
Meeresalgenpräparat
Vitamin B6: 50 mg
Kaltgepreßtes Pflanzenöl, am besten Olivenöl: 2 Eßlöffel pro Tag mit
den Mahlzeiten
Säfte
Papayasaft, roher Kohlsaft. Vermeiden Sie alle Zitrussäfte.
Heilpflanzen
Pfefferminze, Beinwell, Zimt, Kamille, Kümmel. Nehmen Sie bei
chronischem Durchfall getrocknete Heidelbeeren, Zimt und Johan­
nisbrot.
Spezifisches
Molkenpulver, Beinwell-Pepsin-Präparat, Joghurt, Papaya, Hirse,
Bananen, B-Komplex Vitamine, kleine Mahlzeiten.
Anmerkung
Colitisähnliche Symptome können auch durch eine Blinddarment­
zündung hervorgerufen werden. Es ist deshalb wichtig, daß sofort ein
Arzt konsultiert wird, wenn Zweifel über den Ursprung der Sym­
ptome und der Schmerzen bestehen.

Diabetes mellitus
Die meisten biologischen Ärzte, die sich auf Zuckerkrankheit spezia­
lisiert haben, stimmen darin überein, daß Diabetes eine Wohlstands­
krankheit ist und hauptsächlich durch dauernde Überernährung und
die daraus folgende Fettleibigkeit verursacht wird. Vier von fünf Dia­
betikern hatten bereits Übergewicht, bevor bei ihnen Zuckerkrank­
heit festgestellt wurde. Nicht nur zuviel Zucker und isolierte Kohlehy-
47
drate sind schädlich und können zu Diabetes führen, sondern auch
zuviel Eiweiß und Fett (die auch in Zucker umgewandelt werden,
wenn sie im Übermaß genossen werden). Überernährung strapaziert
die Bauchspeicheldrüse und lähmt schließlich ihre normale Tätigkeit.
Diabetes ist in Ländern, in denen es sich die Leute finanziell nicht
leisten können, viel zu essen, völlig unbekannt.
Ernährung
Daraus folgt, daß bei Diabetes unbedingt eine lakto-vegetabile, kalo­
rienarme, alkalische Diät mit hochqualitativen natürlichen Nahrungs­
mitteln eingehalten werden soll. Zu empfehlen sind viel Vollkornpro­
dukte, besonders Buchweizen, und rohes Gemüse (insbesondere
Artischocken und grüne Bohnen) und Obst (insbesondere Grapefruit
und Bananen). Im Gegensatz zur allgemeinen Lehrmeinung ist Obst
für Diabetiker sehr gesund. Obst enthält Zucker (Fructose), der für
den Metabolismus kein Insulin benötigt und von Diabetikern sehr gut
vertragen wird.
Natürliche Kohlehydrate sind in der Diät eines Diabetikers sehr wich­
tig. D er Diabetiker benötigt Kohlehydrate, aber es müssen natür­
liche, nicht isolierte, langsam verdauliche Kohlehydrate sein, wie
Vollkornprodukte (besonders aus Buchweizen, Hirse und Haferflok-
ken). Das Schwergewicht sollte auf Rohkost liegen. 80% der Nah­
rung sollte roh verzehrt werden. Rohkost stimuliert die Bauchspei­
cheldrüse und erhöht damit die Insulinproduktion. Eiweiß sollte in
der Form von selbstgemachtem Quark und anderen Sauermilchpro­
dukten (Joghurt, Kefir, etc.) gegessen werden (siehe Rezepte). Essen
Sie auch Nüsse und Avocados.
Vermeiden Sie Überernährung. Fünf kleine Mahlzeiten sind besser
als einige große Mahlzeiten. Vermeiden Sie alle isolierten Kohlehy­
drate wie Zucker und Weißmehl und alles, was daraus hergestellt
wird. Meiden Sie Salz.
Diabetiker neigen zu Übersäuerung, da sie einen verlangsamten Ei­
weiß- und Fettstoffwechsel haben. Deshalb sollte die Diät alkalisch
sein und hauptsächlich alkalische Nahrungsmittel enthalten: Ge­
müse, Obst, Milch und Milchprodukte. Gurken, grüne Bohnen, Arti­
schocken und Knoblauch sind besonders gut. Von Knoblauch hat man
herausgefunden, daß er bei Diabetes den Blutzucker reduziert.
Biologische Heilmethoden
1. Neben der Ernährung ist viel körperliche Betätigung das Wichtig­
ste, was ein Diabetiker für sich selbst tun kann. Intensive körperliche
Übungen in frischer Luft, z. B. Jogging, Schwimmen, und schwere
48
körperliche Arbeit helfen «das Feuer des Stoffwechsels wieder anzu­
fachen». Schwere körperliche Arbeit und anstrengende Sportarten
verringern den Bedarf an Insulin.
2. Fasten ist Diabetikern gewöhnlich nicht anzuraten. Bei fettleibigen
Diabetikern kann eine kurze Saftfastenkur durchgeführt werden,
aber nur unter der Aufsicht eines Arztes.
3. Vermeiden Sie alle geistigen Stress-Situationen und nervlichen Be­
lastungen, die einen schädlichen Einfluß auf die Erkrankung haben
können.
4. Vermeiden Sie Verstopfung (siehe Kapitel Verstopfung).
5. Trockenbürstenmassage, zweimal täglich (siehe Anleitung 4). Dies
verbessert den Stoffwechsel und die Blutzirkulation, was für Diabeti­
ker sehr wichtig ist.
6. Diabetes tritt in Gegenden mit weichem Wasser häufiger auf. Dia­
betiker und diejenigen, die sich vor Diabetes schützen wollen, sollten
hartes, mineralreiches Wasser, das Chrom und andere Spurenele­
mente enthält, trinken. Klinische Untersuchungen haben gezeigt, daß
eine reichliche Zufuhr von Spurenelementen (besonders Chrom und
Mangan) für eine effektive Glukoseverwertung sehr wichtig sind.
Chrom unterstützt die Verwertung von überschüssigem Zucker. Zwei
Milligramm Chrom können sechs Monate lang, am besten in Kombi­
nation mit Mangan und anderen Spurenelementen, verabreicht wer­
den.

Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)


VitaminB-Komplex (soll unbedingt 25 pg B12 enthalten, natürlich,
hoch potenziert)
Chrompräparat: 2mg, sechs Monate lang. Falls nicht erhältlich, ist
Bierhefe eine gute Bezugsquelle für Chrom.
Mangan oder ein anderes umfassendes Spurenelementpräparat, das
Mangan enthält.
Bierhefe: 3 -5 Eßlöffel
Vitamin F - ungesättigte Fettsäuren (sehr wichtig!): 6 Kapseln oder
2 Eßlöffel kaltgepreßtes Pflanzenöl
Vitamin C: 1000-3000 mg
Vitamin E: 400-12001.E.
Vitamin A und D
Vitamin B6: 50-100 mg
Niacin: bis zu 100 mg
Lezithin: 2 Eßlöffel
Knochenmehl: 3 Tabletten
49
Kalium: 300 mg
Meeresalgenpräparat: 1 Teelöffel
Knoblauchkapseln: 3 -5
Säfte
Saft aus grünen Bohnen. Petersilien-, Artischocken-, Gurken-, Selle­
rie-, Kresser, Kopfsalat- und Sauerkrautsaft. Der Saft aus Zwiebeln
und Knoblauch kann den Gemüsesäften beigefügt werden. Beste
Obstsäfte: Zitrussäfte. Gurken enthalten ein Hormon, das von den
Zellen der Bauchspeicheldrüse benötigt wird, um Insulin zu produzie­
ren. Auch die natürlichen Hormone, die in Zwiebeln und Knoblauch
enthalten sind, sind bei Diabetes sehr heilungsfördernd.
Heilpflanzen
Gartenbohne, Heidelbeerblätter, Sadebaum, Löwenzahnwurzel,
Himbeerblätter, Luzerne, Beinwellwurzel. Ein Tee aus Bohnenscha­
len ist ein ausgezeichneter natürlicher Ersatz für Insulin und ist äu­
ßerst gut bei Zuckerkrankheit. Die Haut der Bohnenschalen enthält
sehr viel Kieselerde und bestimmte Hormonsubstanzen, die insulin­
ähnlich sind. Eine Tasse Bohnenschalentee ist mindestens einer Ein­
heit Insulin gleichzusetzen. Empfohlene Dosis: eine Tasse Bohnen­
schalentee am Morgen, zu Mittag und am Abend.
Spezifisches
Grüne Bohnen, Gurken, Chrom, Mangan, VitaminB-Komplex,
Bierhefe, Vitamin C und E, Knoblauch. Kleine Mahlzeiten, keine
isolierten oder behandelten Kohlehydrate, viel anstrengende körper­
liche Bewegung oder schwere körperliche Arbeit.
Anmerkungen
1. Einer der heimtückischen Nebeneffekte bei Diabetes ist die Ge­
fahr von Brand und eventuelle Amputation des Fußes oder des unte­
ren Beines. Dr. Wilfred E. Shute behauptet, daß Brand erfolgreich
verhütet werden kann und daß selbst dann, wenn die Füße bereits
erkrankt sind, noch eine Heilung möglich ist, wenn man große Dosen
von Vitam inE einnimmt.
2. Heidelbeerblättertee hat man in der Volksmedizin schon seit Jahr­
hunderten zur Behandlung von Zuckerkrankheit angewendet. Die
empfohlene Dosis ist eine Tasse Tee, dreimal täglich.
3. Will man Diabetes in fortgeschrittenem Stadium mit biologischen
und ernährungsorientierten Heilmitteln korrigieren, so kann dies viel
Zeit in Anspruch nehmen. Weniger schwere Fälle reagieren gewöhn­
lich bereits während eines kürzeren Zeitraums sehr gut auf eine solche
50
Behandlung. Nimmt der Patient Insulin oder ähnliche Arzneimittel
zu sich, dann sollten diese nicht plötzlich abgesetzt werden. Wenn
aber der Blutzuckerspiegel sinkt, sollte die Dosierung langsam herab­
gesetzt werden. Die Reaktion des Patienten auf den langsamen Insu­
linentzug sollte von einem Arzt genau beobachtet werden.
4 . Netzhauterkrankungen und Sehprobleme infolge von Diabetes
sind die häufigsten Komplikationen bei Diabetes. Die orale Ein­
nahme von Schilddrüsenhormonextrakten mit großen Mengen an
Vitamin B-Komplex, Vitamin C und Verdauungsenzymen hat sich bei
der Behandlung dieser Erkrankungen sehr erfolgreich erwiesen.

Divertikulose
Nach der neuesten medizinischen Lehrauffassung ist die Hauptursa­
che für Divertikulitis und Divertikulose die «ballaststoffarme Diät» in
den Industrienationen. Diese Erkrankungen trifft man selten in Ge­
genden an, wo die Menschen eine sogenannte «ballaststoffreiche
Diät» aus vollwertigen, natürlichen Nahrungsmitteln essen. Deshalb
ist Divertikulose in erster Linie eine Mangelkrankheit - Mangel an
ballaststoffreicher Nahrung.

Ernährung
Hauptsächlich sollten ballaststoffreiche Nahrungsmittel gegessen
werden, wie sie z. B. die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) vorsieht: ro­
hes und gekochtes Gemüse, rohes Obst, Samen und Nüsse. Gekeimte
Samen sind ausgezeichnet (siehe Rezepte). Sauerteigroggenbrot und
gekochte Getreidesorten wie Hirse, Naturreis, Buchweizen und H a­
ferflocken sind von Vorteil (siehe Rezepte).
Täglich Sauermilchprodukte: Joghurt, Kefir, Buttermilch usw. Kar­
toffelbrei mit Leinsamen und Kleie ist sehr gut (siehe Rezepte) und
sollte oft gegessen werden.
Milchsauer vergorene Nahrungsmittel wie Sauerkraut, Sauerteig­
brot, Säfte und Sauermilch sind besonders gut (siehe Rezepte).
Essen Sie häufig kleine Mahlzeiten. Meiden Sie alle entwerteten und
behandelten Nahrungsmittel, isolierten Kohlehydrate und tierische
Nahrungsmittel, ausgenommen Sauermilchprodukte.
Trinken Sie jeden Morgen 1 Glas «Excelsior» (siehe Rezepte). Trin­
ken Sie auch täglich einige Gläser frischen Saft und Kräutertee.

51
Biologische Heilmethoden
1. Wird die Erkrankung von Verstopfung oder einer trägen Verdau­
ung begleitet, dann sollten Sie die Verstopfung, wie im Kapitel Ver­
stopfung empfohlen, behandeln.
2 . Es ist wichtig, daß Sie Ihr Idealgewicht halten. Bei dickeren, älte­
ren Personen kommt Divertikulose häufiger vor.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Molkenpulver: 1 Eßlöffel zu jeder Mahlzeit
Knoblauch oder Knoblauchölkapseln
Folsäure: 1mg
Leinsamen, z. B. im Getränk Excelsior (siehe Rezepte)
Kaltgepreßtes Pflanzenöl: 2 Eßlöffel (Olivenöl ist am besten)
Natürliches Multivitamin-Mineralstoff-Präparat
Säfte
Die Säfte aus Karotten, rote Bete, Sellerie; Grünsaft. Milchsauer ver­
gorene Säfte sind besonders gut (in Reformhäusern erhältlich). Beste
Obstsäfte: Papaya-, Apfel-, Ananas- und Zitronensaft.
Heilpflanzen
Leinsamen, Kamille, Pfefferminze, Aloe vera.
Spezifisches
Molkenpulver, ganze, eingeweichte Leinsamen, Kleie, Knoblauch,
ballaststoffreiche Nahrung, Sauermilchprodukte.

Durchfall
1. Enterokolitis

Enterokolitis wird durch eine Entzündung des Darmes und durch die
toxische Wirkung von Bakterien oder Pilzen hervorgerufen.
Ernährung
Meiden Sie bei akuten Erkrankungen drei Tage lang alle Nahrungs­
mittel, außer gekochtem weißen Reis mit Apfelmus (aus rohen Äp­
feln) und die unten angegebenen Nahrungszusätze. Verwenden Sie,
falls möglich, organisch angebaute Äpfel, und bereiten Sie vor jeder
Mahlzeit frisches Apfelmus zu, indem Sie die Äpfel in einem Mixer
zerkleinern.
52
Trinken Sie pro Tag 4 -6 Tassen Kräutertee aus Johannisbrot, ge­
trockneten Heidelbeeren, Zimt oder den anderen unten genannten
Heilkräutern, aber Johannisbrot, getrocknete Heidelbeeren und
Zimt sind am besten.
Stellt sich eine Verbesserung ein, dann können auch gekochtes Ge­
müse, Hirse, Naturreis und Sauermilchprodukte (Buttermilch, Jo­
ghurt, etc.) gegessen werden. Ist die Erkrankung ganz ausgeheilt,
dann können Sie Rohkost in die Ernährung miteinbeziehen.
Milchprodukte, die mit Bakterien behandelt wurden, wie z. B. But­
termilch, Joghurt und Kefir, sind besonders gut bei Durchfall und
Ruhr, insbesondere bei Säuglingsdurchfall. Auch Bananen sind ein
exzellentes Nahrungsmittel für Babies, die an Durchfall leiden, ge­
nauso reife Papayas.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin C: stündlich 100 mg
Knoblauch: Zerkauen Sie 1 rohe Knoblauchzehe, entweder zu den
Mahlzeiten oder zwischendurch.
Pepsin-Tabletten oder Beinwell-Pepsin-Tabletten
Apfelpektin- oder Kaolin-Pektin-Präparat
Tierkohle: 1 Teelöffel alle 2 Stunden
Säfte
Keine rohen Säfte, bis die Erkrankung abgeklungen ist. Dann Pa-
payasaft, Zitronensaft und frischer Ananassaft.
Heilpflanzen
Knoblauch, getrocknete Heidelbeeren, Zimt, Johannisbrot, Bein­
well, Hamamelis, Himbeerblätter, Pfefferminze (15 «Pfefferminz­
tropfen» gibt man in eine Tasse heißes Wasser. Man trinkt alle drei
Stunden eine Tasse).
Spezifisches
Knoblauch, getrocknete Heidelbeeren, Zimt, Pektin, Reis-Apfel-
Diät, Pfefferminztropfen, Vitamin C, Tierkohle.

2. S toffw ech selb ed in g te Diarrhöe

Stoffwechselbedingte Diarrhöe ist eine Folge von Verdauungs- und


Verwertungsstörungen. Diese Verdauungs- und Verwertungsstörun­
gen werden durch Störungen im Stoffwechsel, biochemisches Un­
gleichgewicht, geschwächte Verdauungsorgane und Ernährungsmän-
53
gel (besonders länger andauernder Mangel an B-Komplex-Vit­
aminen, insbesondere Vitamin B,) hervorgerufen.
Ernährung
Airola-Diät (siehe Anleitung 1); kleine, häufige Mahlzeiten. Niemals
zuviel essen! Kauen Sie die Nahrung sehr gut. Nehmen Sie während
der Mahlzeiten keine Flüssigkeiten zu sich; trinken Sie entweder
1 Stunde vor oder 2 Stunden nach den Mahlzeiten. Empfohlene Ge­
treidesorten: Brauner Reis, Hirse, Haferflocken und Buchweizen.
Biologische Heilmethoden
1. Zu Beginn eine einwöchige Saftfastenkur, die nur genau nach A n­
leitung abgebrochen werden darf (siehe Anleitung 3). Darauf soll die
Airola-Diät folgen.
2. B-Komplex-Vitamine, intravenös, 2 Wochen lang, gefolgt von gro­
ßen Mengen an natürlichen B-Komplex-Vitaminen, oral verab­
reicht.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin B^ 200 mg, zwei Wochen lang, dann Reduktion auf 50mg
VitaminB3: 300mg (100mg zu jeder Mahlzeit), zwei Wochen lang,
dann Reduktion auf 100 mg
Vitamin B6: 50 mg
Magnesium: 500 mg, am besten Magnesiumchlorid
Pantothensäure: 100 mg
Kalium
Johannisbrotpulver: 3 Teelöffel täglich in heißem Wasser
Verdauungsenzympräparat, das Salzsäure enthält: 1 Tablette zu jeder
Mahlzeit
Vitamin C: 1000-3000 mg
Vitamin A: 250001. E.
Säfte
Alle erhältlichen frischen Obst- und Gemüsesäfte.
Heilpflanzen
Johannisbrot, getrocknete Heidelbeeren, reife Papayafrüchte. Jo­
hannisbrot kann man wie ein Schokoladengetränk zubereiten und mit
Honig süßen.

54
Spezifisches
B-Komplex-Vitamine, Vitamine B ,, Johannisbrot, getrocknete Hei­
delbeeren, kleine Mahlzeiten, Airola-Diät.
Anmerkungen
1. Durchfall ist oft das Resultat einer Antibiotikatherapie. Antibio­
tika zerstören,sowohl die nützlichen Bakterien im Darm als auch die
krankheitserregenden Bakterien, auf die die Antibiotikabehandlung
abzielte. Joghurt, Kefir oder andere mit Bakterien versetzte Milch­
produkte in der täglichen Ernährung sind in solchen Fällen ein gutes
Heilmittel.
2. Touristen, die in Länder reisen, in denen die hygienischen Bedin­
gungen und die Darmflora anders sind, holen sich oft Dysenterie.
Man kann dies vermeiden, indem man 2 Tabletten Betainhydrochlo­
rid nach jeder Mahlzeit einnimmt. Salzsäure tötet die Bakterien im
Magen und verhütet eine Infektion. Auch unverdünnter Zitronen­
oder Limonensaft, auf leeren Magen getrunken, hat eine antisepti­
sche, sterilisierende Wirkung. Täglicher Genuß von rohem Knob­
lauch ist auch eine ausgezeichnete Vorbeugungsmaßnahme.
3. Bei einigen Fällen von chronischem Durchfall, der nicht durch
Bakterien verursacht wurde, hat die tägliche Einnahme von 3 Eßlöf­
feln roher unbehandelter Weizenkleie mit Fruchtsaft eine fast sofor­
tige Besserung erzielt.
4. Bei Amöbenruhr (parasitäre Ruhr, durch Amöben verursacht) ha­
ben sich die folgenden Heilkräuter als sehr erfolgreich erwiesen: ka­
nadische Gelbwurzel, Herbstzeitlose, Pfefferminze und Ingwer.
Auch Knoblauch und Schwefel D 6 (homöopathisches Präparat).

Emphysem
Ernährung
Die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit allen empfohlenen Nah­
rungszusätzen:
Pflanzenöl, Honig, Bierhefe, Meeresalgen, Lezithin und rohe Zie­
genmilch (am besten als Sauermilch, Joghurt, Kefir usw.). Hauptau­
genmerk liegt auf rohem Obst und Gemüse. Die besten Gemüsesor­
ten sind Knoblauch und Beinwell (sowohl Blätter wie auch Wurzeln).
Viel Gemüse- und Obstsäfte. Zwischen den Mahlzeiten sollten rohe
Beinwellblätter gekaut werden. Auch ein Teelöffel frischer roher Zi-
55
tronen- oder Limonensaft kann einigemal am Tag zwischen oder vor
den Mahlzeiten eingenommen werden.
Biologische Heilmethoden
1. Eine kurze Reinigungssaftfastenkur (siehe Anleitung 3), 7 bis 10
Tage lang. Leidet der Patient an Übergewicht, kann die Fastenkur
länger dauern.
2. Viel körperliche Bewegung und Spazierengehen in frischer Luft.
Wandern Sie zwischen 8 und 15 km pro Tag.
3. Kein Rauchen. Wohnen Sie, falls möglich, in völlig reiner, saube­
rer Luft.
4. Atemübungen mit tiefem Durchatmen, einige Male am Tag, in fri­
scher Luft.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin E: bis zu 16001. E.
Vitamin B15: 100-150 mg (50 mg dreimal am Tag)
Vitamin C: 3000-5000 mg
Vitamin A: 500001. E.; 1000001. E. können über einen Zeitraum von
1 -2 Wochen gegeben werden.
Beinwell (das frische Kraut verwendet man für Salate, die getrockne­
ten Blätter und Wurzeln zur Bereitung von Tee)
Bierhefe: 3 -5 Eßlöffel
Lezithin: 1 Eßlöffel
N atürliches Multivitamin-Mineralstoff-Präparat
Säfte
Gemüsesäfte: Grünsaft, Karottensaft, Pastinakensaft, Kressesaft,
Saft aus rohen Kartoffeln; mit kleinen Mengen an Knoblauchsaft, den
man den Gemüsesäften beimengt. Obstsäfte: Zitronen-, Orangen-,
schwarzer Johannisbeer- und Hagebuttensaft.
Heilpflanzen
Beinwell, Hagebutte, Süßholzwurzel, Fenchel, Anis.
Spezifisches
Vitamin E, B15 und C, Beinwell, Knoblauch, tiefe Atemübungen in
reiner Frischer Luft, viel Spazierengehen.
Anmerkung
1. Hier eine erfolgreiche althergebrachte «Kur» für Emphysem aus
der Volksmedizin: 5-10 Tropfen Anisöl auf 1 Teelöffel braunen Zuk-
ker, dreimal am Tag vor den Mahlzeiten einnehmen.

56
Epilepsie
Ernährung
Drei Faktoren müssen immer in Betracht gezogen werden, wenn man
eine Diät für Patienten aufstellt, die an Epilepsie leiden.
1. Elimination aller Allergene, da eine allergische Reaktion auf be­
stimmte Nahrungssubstanzen oder Nahrungsmittel eine Ursache oder
der Auslöser für epileptische Anfälle sein kann.
2. Die Diät muß ausreichende Mengen an magnesiumreichen Nah­
rungsmitteln enthalten und mit Magnesiumpräparaten ergänzt wer­
den, da es sich gezeigt hat, daß Magnesiummangel mit Epilepsie in
Verbindung steht.
3. Die Diät muß eine Anti-Hypoglykämiediät sein, da laut einigen
Wissenschaftlern niedriger Blutzucker (oder Hypoglykämie) bei den
meisten Epileptikern anzutreffen ist. Leidet der Patient an Hypogly­
kämie, dann sollte das Programm im Kapitel Hypoglykämie befolgt
werden.
Oft ist bei Epileptikern die Assimilation von Mineralstoffen gestört
(insbesondere von Magnesium und Kalzium) - besonders dann, wenn
die Mineralstoffe mit den Mahlzeiten eingenommen werden. Zeigt
sich ein Magnesiummangel, dann sollten Magnesium und Kalzium
zwischen den Mahlzeiten auf leeren Magen eingenommen werden,
am besten mit saurem Obstsaft, Obstessig bzw. einer Tablette Betain­
hydrochlorid. Als Magnesiumpräparat können Magnesiumchlorid,
Magnesiumgluconat oder Magnesiumoxid verwendet werden.
Es ist wichtig, daß man außer Milch alles tierische Eiweiß völlig aus
der Nahrung eliminiert, da tierisches Eiweiß selbst nicht nur einen
Mangel an Magnesium aufweist, sondern auch den Körper seiner Ma­
gnesiumreserven wie auch der Vitamin-B6-Reserven beraubt. Dies
aber sind Substanzen, die von Epileptikern in großen Mengen benö­
tigt werden. Die besten Nahrungsquellen für Magnesium sind rohe
Nüsse, Samen, Sojabohnen, gekochte Gemüse und Grünblattgemüse
(z. B. Spinat, Kohl, Mangold, Rote-Bete-Stengel usw.). Werden die
Gemüse gekocht, dann sollte man auch das Wasser trinken.
Die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit soviel Rohkost wie möglich.
Viele Gemüsesäfte, besonders Grünsaft aus grünblättrigen Pflanzen
und Gemüsen. Gekeimte Samen wie Luzerne und Mungbohnen sind
zu empfehlen. Viel rohes Gemüse und Obst. Mindestens 2 Eßlöffel
Olivenöl pro Tag, am besten mit der Nahrung eingenommen. Eine
angemessene Menge an roher Milch, am besten rohe Ziegenmilch,
und Milchprodukte, einschließlich Butter und Naturkäse, am besten
57
selbstgemachter Sauermilchquark (siehe Rezepte). Pro Woche kön­
nen 2 -3 rohe Eigelb von befruchteten Eiern gegessen werden.
Vermeiden Sie alle bearbeiteten Nahrungsmittel. Essen Sie keinen
Industriezucker und nichts, was daraus hergestellt wird. Verwenden
Sie etwas Honig zum Süßen.
Essen Sie nicht zuviel. Essen Sie viele kleine Mahlzeiten statt wenige
große Mahlzfeiten.
Nehmen Sie vor dem Zubettgehen keine großen Mahlzeiten zu
sich.
Biologische Heilmethoden
1. Epileptiker sollten die allgemeinen Grundsätze guter Gesundheit
streng befolgen und ihren Gesundheitszustand so gut wie möglich för­
dern oder beibehalten.
2. Seien Sie geistig aktiv, aber vermeiden Sie alle ernsteren geistigen
oder physischen Stress-Situationen. Vermeiden Sie extreme Aufre­
gung jeder A rt und Situationen, die Ärger, Angst oder Haß hervorru-
fen.
3. Die Airola-Diät und viel Ruhe sind besonders während der Men­
struation, der Schwangerschaft und den Wechseljahren nötig, da da­
durch die Anfälle anscheinend begünstigt werden.
4. Frische Luft ist für Epileptiker unbedingt notwendig. Leben Sie
nicht in versmogter Luft! Schlafen Sie bei offenem Fenster. Leben Sie
Tag und Nacht im Freien, falls das Klima dies zuläßt. Trockenes, war­
mes Klima ist für Epileptiker am besten. Anfälle scheinen während
kalter Wintermonate und an Regentagen mit hoher Luftfeuchtigkeit
häufiger aufzutreten.
5. Viel körperliche Bewegung in frischer Luft ist anzuraten, um den
Geweben, einschließlich der Gehirnzellen, Sauerstoff zuzuführen.
6. Viel Ruhe und Schlaf sind unbedingt notwendig, aber gehen Sie
nicht unmittelbar nach einer Mahlzeit zu Bett. Eine Tasse Kräutertee
(z. B. Misteltee), mit etwas Honig gesüßt, ist gut.
7. Vermeiden Sie Verstopfung. Nehmen Sie vor dem Zubettgehen
einen Einlauf, falls eine natürliche Darmentleerung nicht möglich
ist.
8. Epsomer Bittersalzbäder, zweimal pro Woche, sind sehr gut.
9. Einige Ärzte haben mit Schilddrüsenextrakten Epilepsie erfolg­
reich behandelt, da Epileptiker wenig Schilddrüsenhormone zu ha­
ben scheinen.

58
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Magnesium: 500 mg für Kinder, 800 mg bei Erwachsenen
Vitamin E: beginnen Sie mit 3001. E. und erhöhen Sie die Dosierung
langsam über einen Zeitraum von einigen Monaten auf 16001. E.,
evtl, sogar auf 20001. E.
Vitamin B6: 100 mg. Unter Aufsicht eines Arztes täglich bis zu
300 mg.
Vitamin B15: 100 mg (50 mg morgens und 50 mg vor dem Zubettge­
hen)
VitaminB-Komplex, mit 25 pg Vitamin B12 (natürlich, hochpoten­
ziert)
Niacin: 50 mg
Kalzium: 1000 mg
Vitamin A und D (100001. E. Vitamin A - 10001. E.
Vitamin D): 1 Kapsel
Folsäure: 0,5 mg
Spurenelementpräparat mit Eisen
Vitamin C: 2000 mg
Betainhydrochlorid mit anderen Verdauungsenzymen (falls keine
Kontraindikationen existieren): 1 oder 2 Tabletten nach jeder Mahl­
zeit mit einem halben Glas Wasser
Joghurt und andere Sauermilchprodukte
Zink: 30 mg
Molkenpulver: 2 Teelöffel zu den Mahlzeiten
Kieselerde: 2 -3 Tabletten
Säfte
Grüne Gemüsesäfte, Rote-Bete-Saft, Karottensaft, roter Trauben­
saft, Feigensaft.
Heilpflanzen
Mistel, Ysop, Isländisches Moos, Chinarinde, Cimicifuga.
Spezifisches
Magnesiumpräparat, Vitamin E, B6, B15, Elimination aller Allergene
aus Nahrung und Umwelt. Vermeiden Sie emotionelle Belastun­
gen.

59
Erkältungen
(Akute oder chronische Infektionen: Grippe, Mandelentzündung, Sinusitis,
Bronchialkatarrh, chronische Erkältungen, Virusinfektionen)

Ernährung
Im akuten Stadium der oben genannten Krankheiten und wenn Fie­
ber auftritt, sollte der Patient von allen festen Nahrungsmitteln Ab­
stand nehmen und nur frische Obst- und Gemüsesäfte, die zur Hälfte
mit Wasser verdünnt sind, und Kräutertees (aus unten genannten
Heilkräutern) trinken. Wenn das Fieber zurückgegangen ist, sollte
eine kalorienarme Diät aus rohem Obst und Gemüse, mit vielen ro­
hen Säften und Kräutertees (evtl, mit Honig gesüßt) durchgeführt
werden. Rohe Samen und Nüsse und gekeimte Samen und Körner.
Nachdem die akute Erkrankung vorüber ist, sollte die Airola-Diät
(siehe Anleitung 1) mit den empfohlenen Nahrungszusätzen ange­
wandt werden.

Biologische Heilmethoden
1. Bei anhaltenden chronischen Erkrankungen wiederholte kurze
Saftfastenkuren (siehe Anleitung3), Dauer 7 bis 10 Tage.
2 . Heiße Epsomer Bittersalzbäder, Trockenbürstenmassage (siehe
Anleitung4), viel Ruhe, leichte körperliche Betätigung und Spazie­
rengehen in frischer Luft.
3. Barfuß gehen auf Sand, Kies oder nassem Gras stärkt den Körper
bei chronischen Erkrankungen.
4 . Gehen Sie einmal in der Woche in die Sauna oder nehmen Sie ein
Schlenzbad (siehe Anleitung?).
5. Kauen Sie bei Mund- und Halsinfektionen eine Knoblauchzehe
oder eine Vitamin-C-Tablette.

Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)


Vitamin C: hohe Dosierung bis zu 5000 mg. Bei akuten Erkrankungen
1000 mg alle 2 Stunden (Vitamin C wirkt wie ein Antibiotikum). Bei
ernsten akuten Erkrankungen 1500 mg Ascorbinsäure intravenös
jede zweite Stunde.
Bioflavonoide (Rutin, Hesperidin, Citrin): 200-600 mg.
Knoblauch: roh oder als Knoblauchölkapseln. Knoblauch ist ein na­
türliches Antibiotikum.
Vitamin A: 50000-1500001. E. (diese Dosierung nur einen Monat
lang, danach Reduzierung auf 250001. E. pro Tag).
Honig: naturreiner, nicht erhitzter Honig in Kräutertees.
60
Kalziumlaktat: 6 Tabletten
Blütenpollen
Bierhefe
Vitamin B6:100 mg (natürliches Antihistaminikum)
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin E: 6001. E.
Zink: 30 mg. -
Säfte
Zitronensaft, schwarzer Johannisbeersaft, Orangensaft, Ananassaft,
Holunderbeerensaft (besonders bei Bronchialkatarrh), Karottensaft,
Rote-Bete-Saft, Tomatensaft, grüner Paprikasaft, Kressesaft; den
Gemüsesäften sollte man jeweils etwas Zwiebel- oder Knoblauchsaft
beimengen.
Heilpflanzen
Hagebutte, kanadische Gelbwurzel, Kamille, Pfefferminze, Citro-
nellgras, Ingwer, Chinarinde, Salbei.
Spezifisches
Vitamin C, A, B6, Knoblauch, Flavonoide, Honig, Hagebutten,
frisch zubereitete Säfte. Optimale Ernährung und wiederholte kurze
Saftfastenkuren erhöhen die Abwehrkraft des Körpers gegen Erkäl­
tungen.
Anmerkungen
1. Knoblauchöl kombiniert mit Zwiebelsaft und mit Wasser ver­
dünnt, mehrere Male am Tag getrunken, hat sich in einigen Untersu­
chungen bei Patienten, die an Grippe, Halsentzündungen und Rhini­
tis litten, als sehr wirksam erwiesen.
2 . Bei der sogenannten «Darmgrippe» hilft, zusätzlich zu den oben
genannten Mitteln, Betainhydrochlorid (2 Tabletten nach jeder
Mahlzeit) bei der Entgiftung des Darmes; auch Pepsin ist sehr hilf­
reich.

Fettsucht
( C h ro n is c h e s Ü b e rg e w ic h t)

Alle Experten stimmen darin überein, daß mit Ausnahme der selten
vorkommenden Schilddrüseninsuffizienz und Stoffwechselstörun­
gen die Hauptursache für Fettsucht eine zu große Nahrungsauf-
61
nähme ist. Aber was ist der Grund für die erhöhte Nahrungsauf­
nahme?
Die Ursache für eine zu hohe Nahrungsaufnahme (und die daraus
folgende Fettsucht) ist eine gestörte Appetitregulierung. Ernährungs­
bedingte Mängel, die durch denaturierte Nahrung verursacht werden,
stören die Funktion des Appetitzentrums. Viel körperliche Betäti­
gung bzw. Bewegung sind notwendig, damit der Appetitmechanismus
richtig funktioniert. Die Funktion des Appetitzentrums kann auch
durch negative Emotionen wie Unruhe, Furcht, Feindseligkeit, Unsi­
cherheit etc. gestört werden. Deshalb sollten Übergewichtige alles
tun, um solche Gefühle zu vermeiden. Und sie sollten eine positive
Lebenseinstellung haben.
Ernährung
Kalorienarme Airola-Diät mit nährstoffreichen Nahrungsmitteln
(siehe Anleitung 1). 5 -6 kleine Mahlzeiten anstatt zwei große Mahl­
zeiten am Tag. Viel rohes Obst, Gemüse und frische Säfte.
Vermeiden Sie jeglichen Zucker und Weißmehl und alles, was daraus
hergestellt wird. Vermeiden Sie Salz, Kaffee, Tee, Alkohol. Vermei­
den Sie alle bearbeiteten und denaturierten Nahrungsmittel.
Nehmen Sie bei jeder Mahlzeit 2 Teelöffel Obstessig in einem Glas
Wasser zu sich. Man hat herausgefunden, daß eine einweißarme E r­
nährung (35 g Eiweiß pro Tag) zu einer sicheren Gewichtsabnahme
führt, ohne die gesundheitsschädigenden Nebenwirkungen einer ei­
weißreichen Diät zu haben.
Biologische Heilmethoden
1. Wiederholte kurze Saftfastenkuren, Dauer 7 bis 10 Tage (siehe An­
leitung 3). Auch längere Saftfastenkuren bis zu vierzig Tagen oder
mehr können durchgeführt werden, aber nur unter ärztlicher Aufsicht.
2 . Viel körperliche Arbeit und Bewegung, besonders Spazierenge­
hen, Jogging, Schwimmen, Tennis usw. Anstrengende Übungen bzw.
körperliche Aktivitäten sind für eine wirksame Gewichtskontrolle un­
bedingt notwendig.
3. Trockenbürstenmassage zweimal täglich (siehe Anleitung 4) und
Wechselduschen jeden Morgen (siehe Anleitung?).
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
N atürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Meeresalgenpräparat: 5-10 Tabletten oder 2 Eßlöffel Granulat
Vitamin B6: bis zu 100 mg
Bierhefe: 2 -3 Eßlöffel
62
Vitamin B-Komplex mit Vitamin B6 und B12 (hochpotenziert)
Inositol: 500 mg
Vitamin C: bis zu 1000 mg
Vitamin E: bis zu 6001. E.
Kalzium-Magnesiumpräparat (ungefähr je 500 mg)
Lezithin: 2 Teelöffel
Kaltgepreßtes Pflanzenöl (Olivenöl, Sesamöl, Distelöl): 1 Teelöffel
zu jeder Mahlzeit (dreimal pro Tag)
Säfte
Fruchtsäfte: Zitronen-, Grapefruit-, Orangen-, Kirschen-, Ananas-,
Papayasaft. Gemüsesäfte: Kohlsaft, Selleriesaft, Grünsaft (siehe An­
leitung 5).
Heilpflanzen
Meeresalgen, Vogelmiere, Isländisches Moos, Sassafras.
Spezifisches
Kalorienarme, optimale Ernährung mit hochqualitativen, vollwerti­
gen, naturbelassenen Nahrungsmitteln. Einige kleine Mahlzeiten
sind wenigen großen Mahlzeiten vorzuziehen. Periodische Saftfasten­
kuren. Viel körperliche Arbeit bzw. Bewegung. Vitamin B-Komplex,
Bierhefe, Meeresalgen, kaltgepreßte Pflanzenöle.
Anmerkungen
1. Personen, die zu Übergewicht neigen, sollten alle ihre Vitamine
und Nahrungszusätze nach den Mahlzeiten einnehmen, um die appe­
titfördernde Wirkung einiger Vitamine, besonders der B-Komplex-
Vitamine, auf einem Minimum zu halten.
2. Die meisten Schlankheitsdiäten sind schädlich, und obwohl viele
Leute einige Pfunde damit abspecken, tun sie dies auf Kosten ihrer
Gesundheit. Eiweißreiche Diäten und Diäten mit wenig oder keinen
Kohlehydraten sind besonders schädlich. Eine starke Einschränkung
der Kohlehydrate ohne Einschränkung der Fette und Proteine mag
zwar das Übergewicht abbauen, kann aber nicht wiedergutzuma­
chende Schäden an Gehirn, Nervensystem und Herz verursachen. Ei­
weißreiche Diäten, wie es die meisten Schlankheitsdiäten sind, wer­
den zwar helfen, das Übergewicht zu verlieren, aber immer auch
ernsthafte gesundheitliche Schäden mit sich bringen. Der übermäßige
Genuß von Eiweiß ist einer der Hauptgründe für Arthritis, Osteopo­
rose, Herzerkrankungen und Krebs.
3. Diejenigen, die «alles versucht haben» und nicht abnehmen kön­
nen, sollten den Gesundheitszustand ihrer Leber überprüfen lassen,
63
denn bei übergewichtigen Personen findet man häufig Leberschäden,
die ein Hauptgrund für die Fettsucht sein können. Eine geschädigte
Leber kann nicht genügend energieproduzierende Enzyme syntheti­
sieren. Solche Personen sollten zuerst die Gesundheit ihrer Leber
wiederherstellen (siehe Kapitel Leberleiden), bevor ein Gewichtsver­
lust mit einer guten Diät überhaupt möglich ist.
4 . Da die Funktion des Appetitzentrums durch negative Gefühle,
Feindseligkeit, Unsicherheit, Haß, Furcht etc. gestört werden kann,
sind Schlankheitsprogramme, die geistige Disziplin und Verbesse­
rung der geistigen Einstellung nicht berücksichtigen, schon im voraus
zum Scheitern verurteilt.
5. Da bei jedem Übergewichtigen andere Ursachen vorliegen (Ge­
fühle, Drüsenfunktion, Stoffwechsel, Ernährung oder psychosoma­
tische Gründe) und da Fettsucht sehr oft mit vielen anderen E r­
krankungen einhergeht, raten wir jedem, der eine Schlankheitskur
durchführen will, dies in Zusammenarbeit mit seinem Arzt, am be­
sten einem diätetisch ausgebildeten Arzt zu tun, der mehr über
Gesundheit, Übergewicht und Ernährung weiß als nur die «eiweißrei­
che Diät».

Gallenblasenerkrankungen
Ernährung
Im akuten Stadium einer Gallenblasenentzündung sollte man über­
haupt nichts essen. Der Patient sollte für 2 -3 Tage nur Wasser zu sich
nehmen, bis sich der Zustand gebessert hat. Danach sollte der Patient
einige Tage nur Säfte trinken (abwechselnd Birnensaft und den Saft
aus Rote-Bete-Kraut).
Die Diät sollte lakto-vegetabil sein, mit viel rohem und gekochtem
Gemüse und Gemüsesäften. Angemessene Mengen an Obst und Sa­
men. Es sollten häufig Birnen gegessen werden, da sie einen besonde­
ren Heilungseffekt auf die Gallenblase haben. Auch Joghurt, selbst­
gemachter Quark, 2 rohe Eigelb (zweimal pro Woche) und ein Eßlöf­
fel Olivenöl (zweimal pro Tag). Öl ist wichtig, da es die Produktion
der Gallenflüssigkeit und des Fettverdauungsenzyms Lipase anregt.
Hochqualitatives Pflanzenöl in der Nahrung verhindert auch die Bil­
dung von Gallensteinen. Verwenden Sie Butter nur spärlich. Vermei­
den Sie Fleisch und alle tierischen Fette und alle behandelten und
denaturierten Fette, wie Margarine und handelsübliche Öle.
64
Sehr wichtig: Essen Sie nie zuviel! Essen Sie kleine Mahlzeiten. Be­
denken Sie: Krankenhausstatistiken zeigen, daß die meisten Gallen­
blasenpatienten Übergewicht haben!
Biologische Heilmethoden
1. Zusätzlich zu totalem Fasten im akuten Stadium der Erkrankung
haben sich kalte Milchkompressen auf dem oberen Abdomen, die
jede Stunde erneuert werden, als heilungsfördernd erwiesen. Tau­
chen Sie ein Flanelltuch in Milch ein, legen Sie es auf das Abdomen
und decken Sie dies mit einer Plastikfolie und einer warmen Woll­
decke zu.
2. Eine populäre biologische Behandlungsmethode, um Gallensteine
zu lösen, ist die sogenannte «Ölkur». Natürliche, unbehandelte,
pflanzliche Öle wie Oliven-, Sonnenblumen- oder Walnußöl werden
verwendet, wobei Olivenöl am häufigsten gebraucht wird.
Eine zweitägige Reinigungsdiät mit Gemüse und Obst (Birnen), ein­
geweichten Pflaumen, Feigen und Flohsamen sollte der Ölkur voraus­
gehen. Machen Sie, bevor Sie die Kur beginnen, einen Einlauf, um
den Darm zu reinigen.
Nehmen Sie jedesmal % bis Vs Liter Öl. Nachdem Sie das Öl einge­
nommen haben, sollten Sie sich auf ihre rechte Seite legen und in
dieser Lage drei Stunden lang verweilen.
3. Hier eine weitere Behandlungsmethode, die wir bei Gallenblasen­
schmerzen empfehlen:
Nehmen Sie gleich nach dem Aufstehen 30 ml Pflanzenöl (am besten
Olivenöl) ein, und trinken Sie unmittelbar darauf 120 ml Grapefruit­
saft. Statt Grapefruitsaft kann man auch Zitronensaft oder einen Tee­
löffel Apfelessig, in 120 ml Wasser verdünnt, einnehmen. Führen Sie
diese Behandlung einige Tage, eventuell auch einige Wochen lang,
durch.
4 . Über 90 % aller Gallensteine bestehen hauptsächlich aus Choleste­
rin. Andererseits zeigen klinische Untersuchungen, daß die Phos­
pholipidkonzentration in der Gallenflüssigkeit bei Patienten mit Gal­
lensteinen bedeutend geringer ist als bei gesunden Menschen. Verab­
reicht man Patienten, die an Gallensteinen leiden, 2 Eßlöffel Lezithin
pro Tag, dann ist das Resultat eine sofortige Erhöhung der Phospholi­
pidkonzentration in der Gallenflüssigkeit. Somit bleibt das Choleste­
rin verteilt, und Gallensteine werden verhütet.
5. Rizinusölumschläge in der Gegend der Gallenblase sind bei aku­
ten Gallenblasenentzündungen sehr heilungsfördernd (siehe Kapitel
Arthritis).

65
6. Ein Bleibeeinlauf mit Kaffee ist bei akuten Gallenblasenkoliken
sehr wirksam: 1 Tasse stark gebrauter Kaffee (keinen Instant- oder
koffeinfreien Kaffee verwenden) wird mit einem halben Liter war­
men Wasser verdünnt. Versuchen Sie, den Einlauf so lange wie mög­
lich zurückzuhalten. Dies hilft, die Schmerzen zu beseitigen und die
Leber-Gallenblasen-Region zu entspannen.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Lezithin: 2 Eßlöffel Granulat zu den Mahlzeiten (verhindert die Bil­
dung von Gallensteinen)
Cholin: 500 mg (wichtig für guten Fettstoffwechsel)
Inositol: 500 mg (beteiligt am Cholesterinstoffwechsel)
Biotin: 25 pg (beteiligt an der Verwertung von Fett)
Konzentrat aus Rote-Bete-Kraut
Vitamin B-Komplex, mit Vitamin B12 (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin B6: 50 mg
Olivenöl: 2 Eßlöffel
Umfassendes Verdauungsenzympräparat mit Salzsäure: 1 Tablette
nach jeder Mahlzeit.
Vitamin A: 10000-250001. E.
Vitamin C-Komplex (Vitamin C mit Flavonoiden): 500 mg
Bierhefe: 2 Eßlöffel
Vitamin E: 6001. E.
Vitamin D: 50001. E ., einmal pro Woche
Säfte
Birnensaft, Rote-Bete-Kraut-Saft, Grapefruit-, Zitronen- und Trau­
bensaft. Kleine Mengen an Löwenzahn-, Rettich- oder schwarzem
Rettichsaft können dem Karotten- und Rote-Bete-Kraut-Saft beige­
mengt werden. Birnen- und Rote-Bete-Kraut-Saft haben eine beson­
dere Heilwirkung bei Gallenblasenerkrankungen und Gallenstei­
nen.
Heilpflanzen
Schachtelhalm, Löwenzahn, Beinwell, Fenchel, Petersilie, Pfeffer­
minze (Pfefferminztropfen: 10 Tropfen auf ein Glas heißes Wasser),
Färberröte.
Spezifisches
Birnen, Rote-Bete-Kraut-Saft oder Rote-Bete-Konzentrat, Oliven­
öl, Lezithin, B-Komplex-Vitamine (besonders Cholin, Inositol und
Biotin). Essen Sie kleine Mahlzeiten.

66
Gelbsucht ..
(Nicht-ansteckende Gelbsucht- Verfärbung der Haut
und Augen sind die auffälligsten Symptome)

Ernährung
Bei akuten Erkrankungen sollte man keine feste Nahrung zu sich neh­
men. Der Patient sollte auf eine einwöchige Saftfastenkur mit beson­
deren Säften und Heilkräutertees gesetzt werden. Nach dem Fasten
Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit roher Magermilch und einer
Tasse selbstgemachtem Magermilchkäse pro Tag. Viel frisches Ge­
müse und Obstsäfte. Fügen Sie den täglichen Gemüsesalaten Löwen­
zahnblätter, Rettiche (mit den Blättern), Endiviensalat, Artischok-
ken und Kresse hinzu. Äpfel und Birnen sind besonders gut. Rohes
Eigelb oder ganze Eier können zweimal pro Woche gegessen wer­
den.
Trinken Sie jeden Morgen ein Glas warmes Wasser mit dem Saft einer
halben Zitrone.
Vermeiden Sie alle fetten und gebratenen Nahrungsmittel.
Biologische Heilmethoden
1. Saftfastenkuren (siehe Anleitung 3), ein bis zwei Wochen lang.
Verwenden Sie die unten angegebenen Säfte. Nehmen Sie jeden zwei­
ten Tag einen Bleibeeinlauf mit Kaffee (siehe Anleitung 3). Gewöhn­
liche Einläufe an den dazwischenliegenden Tagen.
2. Warme Umschläge oder Kohlblätterkompressen auf der Leberge­
gend (siehe Anleitung 6).
3 . D er Patient sollte viel Ruhe haben.
4 . Trinken Sie mehrere Male am Tag Gerstenwasser (1 Tasse Gerste
in 3 Liter Wasser 3 Stunden lang kochen).
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin C: 1000 mg bis 1500 mg alle drei Stunden bei akuter Erkran­
kung; soll selbst während des Fastens gegeben werden. Bei chroni­
scher Erkrankung: 3000 - 5000 mg pro Tag.
Vitamin E: 6001. E.
Vitamin B6: 50 mg
Bierhefe: 3 -5 Eßlöffel
Kalzium-Magnesiumpräparat
Natürliches Multimineralstoffpräparat

67
Säfte
Zitronen-, Trauben- und Birnensaft. Karotten- und Rote-Bete-Saft
mit kleinen Mengen an Rettich- und Löwenzahnsaft.
Heilpflanzen
Isländisches Moos, Löwenzahn, Gemeine Braunelle, Schachtelhalm,
Birkenblätter, Hagebutte, Enzian, Petersilie, Fenchel, Pfirsichblät­
ter, Färberröte.
Spezifisches
Saftfasten, Vitamin C, Isländisches Moos, Löwenzahn, Gemeine
Braunelle. VermeidenSie gebratene undfette Nahrung. VielRuhe.
Anmerkung
Eine Verfärbung der Haut und der Augen kann auch das Resultat
eines Überangebotes an Carotinoiden in der Nahrung sein, was z. B.
durch übermäßiges Trinken von Karottensaft verursacht werden
kann. Dies ist jedoch völlig harmlos und verschwindet bei einer Um­
stellung der Ernährung.

Gicht
Ernährung
Die grundlegende Diät bei Gicht ist die gleiche wie bei Arthritis (siehe
Kapitel Arthritis) - eine harnsäurearme, purinkörperarme Diät. Nah­
rungsmittel, die reich an Kalium sind, schützen gegen Gicht: Kartof­
feln, Bananen, Grünblattgemüse, Bohnen, rohe Gemüsesäfte. Ge­
müsebrühe (siehe Rezepte) ist von besonderem Wert - trinken Sie 2
Gläser pro Tag.
Vermeiden Sie alle purinkörper- und harnsäureproduzierenden Nah­
rungsmittel: Fleisch, Eier, Fisch und Milch. Innereien sind besonders
schlecht. Rohe Ziegenmilch ist gut, besonders in saurer Form. Ver­
meiden Sie Salz. Essen Sie keinen Weizen, außer in gekeimter Form.
Auch Erbsen sollten Sie meiden.
Rote Sauerkirschen und Erdbeeren sind bei Gicht von besonderem
Wert, am besten frisch gegessen, obwohl eingemachte Früchte oder
Säfte auch gut sind. Achten Sie darauf, daß die Früchte ohne Zucker
eingemacht worden sind! Kirschen haben die außergewöhnliche Fä­
higkeit, das System alkalisch zu halten und die Harnsäure zu neutrali­
sieren. Essen Sie Kirschen in großen Mengen, besonders wenn sie
68
frisch sind, am besten auf leeren Magen zwischen den Mahlzeiten.
Sauerkirschen sind am besten.
Biologische Heilmethoden
Saftfasten (siehe Anleitung 3) für ein bis zwei Wochen. Manchmal
stellt sich bei Gicht in der Anfangsphase der Fastenkur eine sichtbare
Verschlechterung ein, die dadurch verursacht wird, daß die H arn­
säure, die durch die Säfte ausgeschwemmt wird, in den Blutkreislauf
zur Ausscheidung gelangt. Im weiteren Verlauf des Fastens vergeht
dies gewöhnlich wieder. In ernsteren Fällen ist es empfehlenswert,
mehrere kurze Fastenkuren von jeweils 3 -4 Tagen Dauer durchzu­
führen, statt einer langen Fastenkur.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin C: bis zu 5000 mg
Vitamin E: 400-12001. E ., abhängig vom Alter und dem Zustand des
Herzens (höhere Dosierung für ältere Menschen)
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Kalium: 2 Tabletten (verwenden Sie Kaliumbikarbonat)
Luzernetabletten: 10-15 Tabletten
Natürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Säfte
Roter Sauerkirschen-, Karotten-, Sellerie-, Petersilie-, Luzerne- und
roher Kartoffelsaft; Gemüsebrühe; Grünsaft, frischer Ananassaft.
Heilpflanzen
Wacholder, Beinwell, Luzerne, Sarsaparille, Birkenblätter, Ingwer,
Petersilie.
Spezifisches
Diät ohne tierisches Eiweiß; rote Sauerkirschen oder Kirschsaft, Vit­
amin C, kaliumreiche Diät, Wacholderbeeren.
Anmerkung
Hier möchte ich allen, die an Gicht leiden, einen kleinen Trost mitge­
ben: Es wurde durch viele Untersuchungen und klinische Beobach­
tungen festgestellt, daß ein hoher Gehalt an Harnsäure im Blut mit
großen intellektuellen Fähigkeiten, Dynamik, Führerschaft und ho­
her Intelligenz in Zusammenhang steht (also fühlen Sie sich nicht so
schlecht! Und nachdem Ihnen dies jetzt bekannt ist, wollen Sie da
nicht viel lieber mit schmerzhaften Zehen als mit einem niedrigen Ge­
halt an Harnsäure im Blut leben!?). Man hat jedoch nicht herausge-
69
funden, ob der hohe Gehalt an Harnsäure im Blut zu einem höheren
Intelligenzquotienten führt oder ob eine intensive intellektuelle Akti­
vität zu einer Erhöhung des Harnsäuregehalts im Blut führt.

Glaukom
( C h ro n is c h e s G la u k o m o d e r Ü b e rd r u c k d e s A u g e s )

Ernährung
Bis heute hat sich nicht gezeigt, daß irgendeine bestimmte Diät bei
der Verhütung, Behandlung oder Kontrolle von Glaukomen wirksam
ist. Man nimmt allgemein an, daß eine Zurückgewinnung des auf­
grund von Nervendegeneration verlorengegangenen Sehvermögens,
das durch erhöhten Augeninnendruck verursacht wurde, nicht mög­
lich ist. Jedoch haben sich bestimmte ernährungsorientierte und an­
dere biologische Methoden bei der Kontrolle der Erkrankung und der
Erhaltung der verbliebenen Augenlichts als wirksam erwiesen.
Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit viel rohen, vitamin-C-reichen
Nahrungsmitteln: frisches Obst und Gemüse, je nach Jahreszeit.
Vermeiden Sie Anregungsmittel wie Kaffee oder Tee. Koffein be­
wirkt eine Verengung der Gefäße. Dadurch erhöht sich der Blut­
druck, und die Blutzirkulation zum Auge wird verstärkt.
Nehmen Sie nicht viel Flüssigkeit zu sich, seien es Säfte, Wasser oder
Milch. Trinken Sie nur kleinere Mengen und im Abstand von minde­
stens einer Stunde.
Biologische Heilmethoden
1. Glaukome hält man für eine «Stresserkrankung». Vermeiden Sie
alle emotionellen Belastungen und Aufregungen. Ihre Lebensweise
sollte ruhig und gelassen sein. Ein Klima mit großen Temperaturver­
änderungen ist nachteilig. Südliches, gemäßigtes Klima wird besser
vertragen.
2. Vermeiden Sie längere Belastung der Augen, z. B. lange Filme,
häufiges Fernsehen, viel lesen.
3. Rauchen Sie nicht! Es ist festgestellt worden, daß das Rauchen bei
Glaukom-Kranken Schäden verursacht.
4. Verwenden Sie keine Sonnenbrille.
5. Wenn Sie Arzneimittel für andere Erkrankungen zu sich nehmen,
dann unterrichten Sie immer Ihren Arzt über die Glaukomerkran­
kung. Dies wird ihm helfen, keine Arzneimittel zu verschreiben, die
die Glaukomerkrankung nachteilig beeinflussen würden.
70
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin C: täglich 60-250 mg pro Pfund Körpergewicht. Dies bedeu­
tet, daß eine 150 Pfund schwere Person ungefähr 7000 mg Vitamin C,
drei- bis fünfmal täglich, einnehmen sollte. In einer neueren Unter­
suchung aus Rom wurde gezeigt, daß der Augeninnendruck bei Glau­
komen durch die orale Gabe von hohen Dosen Vitamin C drastisch
reduziert werden kann (veröffentlicht auf einem Kongreß der Römi­
schen Ophthalmologischen Gesellschaft).
Rutin: 150 mg (50 mg dreimal am Tag)
Vitamin A: 250001. E.
Cholin: bis zu 2000 mg
Umfassendes Multivitamin-Mineralstoff-Präparat
Pantothensäure: bis zu 200 mg

Säfte
Zitronen-, Grapefruit-, Orangen-, Karotten-, Rote-Bete- und Rote-
Bete-Kraut-Saft.

Spezifisches
Massive Dosen an Vitamin C, Rutin, Vitamin A, Cholin.

Anmerkung
Aufgrund der Ernsthaftigkeit der Erkrankung rate ich, daß Patienten
mit Glaukom nicht an sich selbst herumexperimentieren, sondern un­
ter der dauernden Aufsicht eines vertrauenswürdigen Augenarztes
sein sollten und sich an dessen Rat halten sollten, ob es zweckmäßig
sei, eine der oben genannten Behandlungsmethoden anzuwenden.

Haarausfall
(Alopecia)

Die Ursache für die «männliche Kahlköpfigkeit» ist in über 98 % aller


Fälle eine Überproduktion der männlichen Sexualhormone. Dies
führt zu einer verdickten Kopfschwarte (eine Gewebeschicht an der
oberen Kopfhaut) und einer darauf folgenden Verengung der H aar­
gefäße der Kopfhaut und einer beeinträchtigten Blut Versorgung der
Haarwurzeln. Die unten angeführten Programme gelten sowohl für
die «männliche Kahlköpfigkeit» als auch für Haarausfall, der durch
unzulängliche Ernährung verursacht wird.
71
Ernährung
Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit Betonung auf rohem Gemüse,
besonders siliziumhaltige Pflanzen wie Luzerne, Beinwell, junge
Schachtelhalmpflanzen, Brennessel, Zwiebeln und Meeresalgen.
Vollkornprodukte, Samen und Nüsse; besonders Hafer (enthält sehr
viel Silizium), Buchweizen, Gerste, Sesamsamen, Roggen, Hirse und
Reis. Ziegenmilch ist besser als Kuhmilch, hauptsächlich als Joghurt,
Kefir usw. Rohe Eidotter zweimal pro Woche.
Die Diät soll in angemessener Menge hochqualitatives Eiweiß enthal­
ten, am besten pflanzliches Eiweiß: Sesamsamen, Sonnenblumen­
kerne, Kürbiskerne, Buchweizen, Mandeln, Bierhefe und Weizen­
keime (nur wenn frisch erhältlich, sollen nicht älter als eine Woche
sein). Obwohl das Haar aus Eiweiß besteht, ist die Ansicht falsch, daß
jemand, der an Haarausfall leidet, ungewöhnlich viel Eiweiß essen
soll. Erstens ist das Haar nicht allein aus Eiweiß aufgebaut, sondern
auch aus Mineralstoffen, die für die Gesundheit des Haares wichtiger
sind als Eiweiß. Zweitens zeigen die Statistiken, daß die Amerikaner
mehr Eiweiß als alle anderen Völker in der Welt essen - und es gibt
fünfzigmal mehr Kahlköpfigkeit in den USA als in Ländern, die eine
eiweißarme Ernährung haben wie China, Japan, Mexiko und Indien,
um nur einige zu nennen.
Vermeiden Sie Salz, Zucker, Tabak und Alkohol - besonders Salz und
Zucker. Mat hat herausgefunden, daß der übermäßige Konsum an
Salz und Zucker Schuppen und Haarausfall mitverursacht.
Biologische Heilmethoden
Um die Blutzirkulation in der Kopfhaut zu verbessern und um mehr
Blut an die Haarwurzeln zu bringen, haben sich die folgenden Maß­
nahmen (zusätzlich zu dem Ernährungsprogramm und den unten an­
gegebenen speziellen Vitaminen und Präparaten) als sehr erfolgreich
erwiesen:
1. Kopfstand, zwei- bis dreimal am Tag.
2. Regelmäßige Verwendung einer Hängeliege, mindestens zweimal
am Tag für je 15 Minuten, mit dem Kopf nach unten.
3. Massieren Sie die Kopfhaut mit den Fingern oder einem elektri­
schen Vibrator.
4. Waschen Sie die Haare nicht allzu häufig.
5. Vermeiden Sie länger andauernde geistige Arbeit und Stress, da
dadurch die Blutgefäße in der Kopfhaut zusammengezogen und die
Blutzirkulation beeinträchtigt wird.

72
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Biotin: 25 |ig
Inositol: 500-1000mg
Niacin: 100-300mg Cholin: 500-1000mg
Pantothensäure: 50 mg
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Bierhefe: 3-5'Eßlöffel
Folsäure: 1 mg
p-Aminobenzoesäure: 50 mg
Vitamin B6: 50 mg
Vitamin E: bis zu 12001. E.
Vitamin C: 1000 mg
Flavonoide: 50-100 mg
Lezithin: 2 Eßlöffel
Meeresalgenpräparat: 1 Teelöffel Granulat
Kieselerde: 3 Tabletten
Lebertran: 2 Teelöffel
Multimineral-Spurenelement-Präparat oder 2 Eßlöffel reines Meer­
wasser
Weizenkeime (nur falls frisch erhältlich, innerhalb einer Woche nach
ihrer Herstellung)
Pflanzenöle: 1 -2 Eßlöffel. Das Öl muß aus erster Pressung stammen
und kaltgepreßt sein. Oliven- und Sesamöl sind am besten. Bemer­
kung: Siehe Anleitung 2 in bezug auf Einnahme von isolierten B-Vit-
aminen in hoher Dosierung und über einen langen Zeitraum hinweg.
Säfte
Brennessel-, Spinat-, Karotten-, Rote-Bete und Luzernesaft. Ein we­
nig Zwiebelsaft kann den Gemüsesäften beigefügt werden.
Heilpflanzen
Schachtelhalm (junge Triebe), Brennessel, Luzerne, Petersilie, Mee­
resalgen, Birkenblätter, Bockshornklee, Zwiebeln, Cayenne. Oben­
genannte Kräuter können als Tee zubereitet werden oder als Gewürz
verwendet werden. Ein starker Tee aus Brennesseln, Schachtelhalm,
Kamille, Rosmarin, Salbei und Klette (einzeln oder zusammen) kann
als Haarspülung oder Conditioner verwendet werden. Brennesseln
sind schon seit Jahrhunderten dazu verwendet worden, das H aar­
wachstum zu fördern. Man reibt dazu eine starke Abkochung von
frischen oder getrockneten Brennesseln einmal am Tag in die Kopf­
haut ein, nachdem man diese mit warmem Wasser (ohne Seife) gewa­
schen hat.
73
Spezifisches
Biotin, Vitamin B6, Inositol, Niacin, Vitamin E, p-Aminobenzoe-
säure, Brennessel, Schachtelhalm, Bierhefe, Kieselerde. Kopfstand
und Kopfhautmassage. Optimale Diät mit Betonung auf siliziumhal­
tige Nahrungsmittel.
Anmerkungen
Die folgenden «Kuren» gegen Kahlköpfigkeit und Haarausfall sind
von einigen Ärzten und «Leidenden» erfolgreich angewandt wor­
den:
1. Mischen Sie 90 g Cayennepfeffer (roter Pfeffer) mit 180 ml Wodka
oder reinem Alkohol. Diese Mischung für 2 Wochen stehenlassen und
jeden Tag durchschütteln. Dann durch ein feines Tuch filtern. Massie­
ren Sie zweimal pro Tag ein wenig davon in die Kopfhaut ein.
Vorsicht, darf nicht in die Augen kommen!
2. Mischen Sie Rizinusöl und Jod zu gleichen Teilen. Massieren Sie
dies in die Kopfhaut ein, und legen Sie sich dann für 15 Minuten in die
Sonne. Diese Behandlung kann einmal pro Tag durchgeführt wer­
den.
3. Um grauem Haar wieder seine natürliche Farbe zu verleihen, sind
die folgenden Vitamine und Präparate erfolgreich angewandt wor­
den: p-Aminobenzoesäure, Pantothensäure, Folsäure, Bierhefe und
Melasse. Auch ein gutes Multimineral- und Spurenelementpräparat
oder Meerwasser (2 Eßlöffel pro Tag) haben sich als erfolgreich er­
wiesen.

Halitose
( ü b le r A te m g e r u c h )

Wird schlechter Atem durch einen kranken Zahn, eine Zahnfleisch­


erkrankung, Tonsilitis, Sinusitis, Rauchen oder Anämie verursacht,
dann müssen diese Krankheiten behandelt und geheilt werden, bevor
der schlechte Atemgeruch verschwinden wird. Meistens wird schlech­
ter Atem jedoch durch gastrointestinale Erkrankungen, Darmträg­
heit und insbesondere durch chronische Verstopfung verursacht. Der
unangenehme Geruch wird durch sehr große Mengen an Abfallpro­
dukten, die durch die Lunge ausgeschieden werden, erzeugt. In sol­
chen Fällen müssen die Ursachen - Darmträgheit und Verstopfung -
beseitigt werden.
74
Ernährung
Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit viel rohem und gekochtem Ge­
müse und Obst. Kauen Sie alles sehr gut. Vermeiden Sie Verstopfung
und bearbeitete kohlehydratreiche Nahrungsmittel, wie z.B . Indu­
striezucker, Weißbrot und Gebäck. Selbst Vollkornbrot sollte nicht
gegessen werden. Schlechte Verdauung von tierischem Protein (Fäul­
nis der Proteine aufgrund von Überkonsum oder eines Mangels an
Magenenzymen und Salzsäure) ist häufig die Ursache für schlechten
Atem und unangenehmen Körpergeruch.
Essen Sie von keinem Nahrungsmittel sehr viel.
Essen Sie 6 -8 eingeweichte Pflaumen bzw. einige getrocknete (oder
eingeweichte) Feigen zum Frühstück. Trinken Sie auch das Wasser, in
dem die Früchte eingeweicht wurden.
Nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich. Wenn man viel Wasser trinkt
(4 -6 Gläser pro Tag), verschwindet oft der schlechte Atem.

Biologische Heilmethoden
1. Falls Sie an Verstopfung leiden, sollten Sie das Anti-Verstopfungs­
programm befolgen (siehe Verstopfung).
2. Viel Bewegung! Mangel an ausreichender Bewegung ist eine der
Hauptursachen für Verstopfung.
3. Nehmen Sie sofort nach dem Aufstehen einen Teelöffel Tierkohle
in einem Glas Wasser ein.

Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)


Luzernetabletten: 6 Stück
Chlorophylltabletten: 3 Stück
Molkenpulver: 2 Eßlöffel
Vitamin B6: 50 mg
Vitamin C: 1000 mg oder mehr
Zink: 30-60 mg
Bierhefe: 2 -5 Eßlöffel pro Tag. Nehmen Sie die Bierhefe auf leeren
Magen in etwas saurem Obstsaft, Wasser mit Obstessig oder mit einer
Tablette Salzsäure ein.
Trinken Sie jeden Morgen «Excelsior» (siehe Rezepte)
Betainhydrochlorid: 1 Tablette nach jeder Mahlzeit, ab 40 Jahren
Natürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat

Säfte
Alle erhältlichen Gemüse- und Obstsäfte. Grünsaft ist besonders gut
(siehe Anleitung 5).
75
Heilpflanzen
Luzerne, Pfefferminze, Petersilie, kanadische Gelbwurzel, Rosma­
rin.
Spezifisches
Chlorophyll, Luzerne, Salzsäure, Vitamin C, viel Flüssigkeit, Anti-
Verstopfungsdiät .

Hämorrhoiden
Ernährung
Da chronische Verstopfung als eine der Hauptursachen für Hämor­
rhoiden angesehen wird, sollte man der Antiverstopfungsdiät (siehe
Kapitel Verstopfung) höchste Priorität einräumen. Venenstauungen,
Leberschäden oder Stoffwechselträgheit sind andere häufige Ursa­
chen für Hämorrhoiden. Schwangerschaft verursacht oder verschlim­
mert oft Hämorrhoiden. Eine Diät, die reich an frischem rohen Obst
und Gemüse und rohen und gekeimten Samen ist, stabilisiert den
Kreislauf. Eine Ernährung ohne tierisches Eiweiß wird bei der Kor­
rektur von Venenstauungen helfen. Nahrungsmittel, die reich an Vit­
amin C, Bioflavonoiden und Vitamin E sind, sind unbedingt erforder­
lich (frisches rohes Obst und Gemüse, besonders Kohl, grüner Pa­
prika, Zitrusfrüchte, Hagebutten und schwarze Johannisbeeren; und
Vollkorngetreide, Samen und Nüsse).
Viel Flüssigkeit: Wasser, Kräutertees, Säfte.
Vermeiden Sie alle bearbeiteten Nahrungsmittel und Industriezuk-
ker.
Biologische Heilmethoden
1. Regelmäßiger, häufiger, weicher und leichter Stuhlgang ist unbe­
dingt notwendig. Eine richtige Ernährung (siehe oben) und Stuhl­
gangtraining können dazu beitragen.
2. Viel und regelmäßige körperliche Bewegung, besonders Spazie­
rengehen sind unbedingt erforderlich. Unsere sitzende Lebensweise
ist eine Hauptursache für Hämorrhoiden.
3. Blütenpollenzäpfchen haben sich selbst im fortgeschrittenen
Stadium der Erkrankung als hilfreich erwiesen und brachten Erleich­
terung.
.
4 Zäpfchen aus einer geschälten Knoblauchzehe oder aus rohen Kar­
toffeln sollen Erleichterung bringen.
76
5. Verwenden Sie meine Formel F-Plus (siehe Anleitung 8) zur äuße­
ren Anwendung und als Gleitmittel.
6. In einigen Studien hat sich gezeigt, daß Vitamin B6, nach jeder
Mahlzeit eingenommen, zu einer schnellen Gesundung führt.
7. Täglich Sitzbäder (siehe Anleitung?).
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Flavonoidkomplex (Citrin 100mg, Hesperidin 50mg, Rutin 50mg):
12-15 Tabletten
Vitamin B6: 25 mg nach jeder Mahlzeit
Vitamin C: 1000-2000 mg
Blütenpollen
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Lezithin: 1 Eßlöffel
Vitamin E: 6001. E.
Vitamin A: 250001. E.
Vitamin K: besonders bei blutenden Hämorrhoiden
Säfte
Zitronen-, Orangen-, Grapefruit-, Papaya- und Ananassaft.
Heilpflanzen
Hamamelis (äußerlich anwenden), Blütenpollen, Hagebutte, Schaf­
garbe.
Spezifisches
Vitamin P (Flavonoide) und Vitamin B6, Blütenpollen, Blütenpollen­
zäpfchen, Zäpfchen aus rohem Knoblauch oder rohen Kartoffeln.
Viel Bewegung, besonders Spazierengehen.

Hauterkrankungen
(Ekzeme, Hauterkrankungen und Hautausschläge. Siehe auch das
besondere Kapitel über Psoriasis).

Ernährung
Die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit den drei grundlegenden Nah­
rungsgruppen: Samen, Nüsse und Getreide; Gemüse; Früchte. Alles
roh. Einige Samen, Körner und Bohnen wie Luzerne, Weizen, Mung-
und Sojabohnen können gekeimt werden. Ergänzen Sie diese Diät
mit kaltgepreßtem Pflanzenöl (Sesam- oder Olivenöl), Honig und viel
Bierhefe.
77
Kein Salz, keinen Kaffee, keine Schokolade und keinen Tee. Keinen
Zucker in irgendeiner Form. Keine entwerteten, behandelten oder
gekochten Nahrungsmittel. Kein Fleisch, keine Eier, keine Kuhmilch
und keinen Fisch. Ziegenmilch ist gestattet, am besten in saurer Form
(Joghurt, Kefir, usw.). Rohe Kartoffeln haben eine besonders gute
Wirkung.
Biologische Heilmethoden
1. Saftfastenkur für zwei bis drei Wochen (siehe Anleitung3). Nach
einer dazwischenliegenden vierwöchigen Diät mit Rohkost kann die
Saftfastenkur, falls nötig, wiederholt werden.
2. Waschen Sie sich nicht mit Seife oder Shampoo. Baden und wa­
schen Sie die erkrankten Hautflächen nur mit Wasser. Reiben Sie
nach dem Bad die erkrankten Stellen mit einer Gurkenscheibe ein.
Eine alkalifreie Seife kann verwendet werden.
3. Zur äußeren Anwendung:
- Lanolincreme mit den Vitaminen A und E
- Airola-Formel F-Plus (siehe Anleitung 8)
- Aloe Vera, frisches Gel oder Creme
- Pudern Sie die erkrankten Stellen jeden Morgen mit Molkenpulver
ein
4. Bei Verstopfung oder träger Verdauung sollten Sie das Anti-Ver­
stopfungsprogramm befolgen (siehe Kapitel über Verstopfung).
Chronische Verstopfung ist eine der Hauptursachen für viele Hauter­
krankungen.
5. Emotionelle und nervöse Erkrankungen - auch häufig die Ursache
für Hautkrankheiten - müssen geheilt werden.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin C: bis zu 1000 mg
Vitamin A: 50000 bis 750001. E ., 2 -3 Monate lang; nach einem In­
tervall von 1 Monat mit 25 0001. E. weitermachen
Vitamin B-Komplex, mit Vitamin B12 (natürlich, hochpotenziert)
Lebertran: 1 -2 Teelöffel
Vitamin B6: 50 mg
Biotin: 25 pg
p-Aminobenzoesäure: 50 mg
Inositol: 500 mg
Kalziumlaktat: 4 -6 Tabletten
Bierhefe: 2 -3 Eßlöffel
Molkenpulver: 2 -3 Eßlöffel
Lezithin: 2 -3 Teelöffel
78
Meeresalgenpräparat: 2 Teelöffel
Chlorophylltabletten
Betainhydrochlorid: 1 Tablette nach jeder Mahlzeit
Säfte
Grüne Gemüsesäfte, Karottensaft, Rote-Bete-Saft, Selleriesaft, Spi­
natsaft, Gurkynsaft, schwarzer Johannisbeersaft, roter Trauben­
saft.
Heilpflanzen
Beinwell, Klette, Alant, Wacholder, Goldrute, Stiefmütterchen, La­
vendel, Aloe Vera, Erdbeerblätter.
Spezifisches
Vitamin A-, C- und B-Komplex, Bierhefe, Karotten, grüne Gemüse­
säfte, Meeresalgen, rohe Kartoffeln, Saftfastenkur.
Anmerkung
Die häufigsten Ursachen für Ekzeme und andere Hauterkrankungen
sind schlechter Stoffwechsel, Verstopfung, schlechte Elimination von
Giftstoffen und Ernährungsmängel. Eine Saftfastenkur bringt fast im­
mer eine deutliche Verbesserung oder ein völliges Abklingen aller
Symptome mit sich. In einigen Fällen kann man am Anfang oder wäh­
rend der Fastenkur eine gewisse Verschlechterung der Erkrankung
feststellen, die die Folge der gesteigerten Elimination von Abfallpro­
dukten durch die Haut ist, aber bei andauerndem Fasten wird die
Besserung sicher nicht lange auf sich warten lassen.

Herzerkrankungen
Die Hauptursachen für Herzerkrankungen sind fehlerhafte Lebens­
und Essensgewohnheiten und verschiedenartige geistige und körper­
liche Umweltbelastungen. Die bekannte Framingham-Herzstudie des
National Heart and Lung Institute, USA, identifizierte folgendes als
die Hauptrisikofaktoren bei Herzkrankheiten:
a. Erhöhte Werte von Cholesterin, Triglyzeriden und anderen Fett­
substanzen im Blut.
b. Erhöhter Blutdruck.
c. Erhöhte Harnsäurewerte im Blut (werden hauptsächlich durch
eine eiweißreiche Diät verursacht).
d. Bestimmte Stoffwechselkrankheiten, insbesondere Diabetes.
79
e. Übergewicht
f. Rauchen
g. Mangel an körperlicher Bewegung.
Jeder dieser Risikofaktoren, aber besonders eine Kombination meh­
rerer Faktoren, kann zum Entstehen von Herzerkrankungen beitra­
gen. Die meisten Risikofaktoren haben ihren Ursprung in der Ernäh­
rung. Die erfolgreiche Behandlung von Herzerkrankungen hängt von
der Beseitigung aller oben genannten Risikofaktoren ab - den grund­
legenden Ursachen von Herzerkrankungen.

Ernährung
Lakto-vegetabile, natriumarme, kalorienarme Kost mit wenig tieri­
schem Eiweiß, aus hochqualitativen, natürlichen, organischen Nah­
rungsmitteln; hauptsächlich Vollkornprodukte, Samen und Nüsse,
frisches Obst und Gemüse und zusätzlich rohe, unpasteurisierte Milch
und selbstgemachter Sauermilchquark (siehe Rezepte).
Hirse, Buchweizen, Sonnenblumenkerne, Sesamsamen, Bananen,
Kartoffeln, Spargel, Äpfel, Honig, Bierhefe, Leinöl, Lezithin - diese
Nahrungsmittel besitzen bestimmte Nährstoffe, die bei Herzerkran­
kungen besonders heilungsfördernd sind. Buchweizen enthält sehr
viel Rutin, das die Arterien in einem guten Gesundheitszustand er­
hält. Kartoffeln und Bananen sind reich an Kalium, das für eine ge­
sunde Herzfunktion lebenswichtig ist. Äpfel enthalten Pektin, das
auch bei Arteriosklerose sehr nützlich ist. Leinöl ist reich an essentiel­
len Fettsäuren, besonders an Linolensäure, die für ein gesundes Herz
lebensnotwendig ist. Lezithin kann die Entstehung von Fettablage­
rungen in den Arterien (die zu Herzattacken führen) verhüten. Spar­
gel ist bei einem vergrößerten Herz hilfreich.
Kein Salz, keinen Zucker, keinen Kaffee, kein Fleisch - es wurde in
zuverlässigen Untersuchungen klar erwiesen, daß diese Nahrungs­
mittel bei der Verursachung von Herzkrankheiten beteiligt sind. Ver­
wenden Sie keine entwerteten oder behandelten Nahrungsmittel.
Vermeiden Sie tierische Fette und behandelte Fette, besonders Mar­
garine und andere gehärtete Fette. Kleine Mengen an sehr hochwerti­
gem Pflanzenöl, kaltgepreßt und unbehandelt (wie z. B. Olivenöl,
Leinöl, Distelöl oder Sesamöl), sind hilfreich und oft sogar lebensret­
tend, wenn sie mit Vitamin E ergänzt werden.
Essen Sie nie zuviel! Übergewicht ist eine der Hauptursachen für
Herzerkrankungen. Statistiken zeigen, daß das Risiko für Herzer­
krankungen oder Herzinfarkte bei Übergewichtigen 100% höher
ist.
80
Trinken Sie kein destilliertes Wasser. Vermeiden Sie weiches Wasser.
Hartes Wasser enthält Mineralien, besonders Chrom, das für ein ge­
sundes Herz lebensnotwendig ist. Natürlich soll das Wasser, das Sie
trinken, reines, nicht vergiftetes, nicht chloriertes und nicht fluorier­
tes natürliches Quellen- oder Brunnenwasser sein. Quellen- oder
Brunnenwasser erhält man fast überall in Flaschen.
Vermeiden Siü alle isolierten Kohlehydrate wie Weißmehl und wei­
ßen Zucker und alles, was daraus hergestellt wurde. Es konnte über­
zeugend dargelegt werden, daß ein Übermaß an Zucker und bearbei­
teten Nahrungsmitteln eine der Hauptursachen für Arteriosklerose
und Herzerkrankungen ist.
Trinken Sie kein chloriertes Wasser. Chlor zerstört Vitamin E im Kör­
per, das absolut für die Gesunderhaltung des Herzens notwendig ist.
Dies ist sehr wichtig!

Biologische Heilmethoden
1. Viel körperliche Bewegung ist unbedingt notwendig, sowohl zur
Vorbeugung als auch als therapeutische Maßnahme bei Herzerkran­
kungen (Spazierengehen, Joggen, Seilhüpfen, Reiten, Radfahren,
Schwimmen usw.). Genügend Bewegung in frischer Luft würde die
meisten Herzerkrankungen verhüten. Auch für diejenigen, die einen
Herzinfarkt überlebten, ist Bewegung die wichtigste Maßnahme, um
völlig zu genesen und das Leben zu verlängern. In Jugoslawien gibt es
ein bekanntes Rehabilitationszentrum für Herzinfarktpatienten, wo
die einzige Therapie, die angewendet wird, aus langsam länger wer­
denden Spaziergängen in hügeligem Gebiet besteht. Patienten, die
bei ihrer Ankunft kaum mehr als 30 m gehen konnten, wandern oder
joggen gewöhnlich innerhalb einiger Wochen schon einige Kilometer
und können nach dem Verlassen des Zentrums ihre normale Arbeit
wieder aufnehmen.
2 . Der zweitwichtigste präventive und therapeutische Faktor bei
Herzerkrankungen ist Vitamin E. Diejenigen, die an einer Herzer­
krankung leiden, sollten eine vorbeugende Dosis von 600-12001. E.
täglich einnehmen, und Herzinfarktpatienten sollten täglich
1600-20001. E. Vitamin E für den Rest ihres Lebens einnehmen.
3. Meiden Sie Smog. Verschmutzte Luft wirkt sich zweifellos bei
Herzerkrankungen negativ aus.
4 . Vermeiden Sie emotionellen Stress und Sorgen. Starke emotio­
nelle Belastungen verursachen krampfhaftes Zusammenziehen der
Arterien und können zum Herzinfarkt führen.
5. Nach Dr. Royal Lee ist die Verabreichung eines Extraktes aus Rin-
81
derherzgewebe sehr effektiv bei der Korrektur von Herzabnormitä­
ten und bei der Wiederherstellung der normalen Herzfunktionen
nach einem Herzinfarkt.
6. Rauchen Sie nicht! Eine erst kürzlich abgeschlossene zehnjährige
Untersuchung in Stockholm, Schweden, zeigt, daß Rauchen der si­
cherste Weg ist, um ein Herzinfarktkandidat zu werden. Statistiken
zeigen, daß 82 % aller Menschen, die an Herzinfarkt starben, Raucher
waren. Die anderen Faktoren, die zu Herzinfarkt beitrugen, waren:
Emotionale Belastung, Mangel an regelmäßiger körperlicher Bewe­
gung, Alkohol und hoher Cholesterin- und Lipid-(Fett)gehalt im
Blut.
7. Sprechen andere Behandlungsmethoden nicht an, dann kann mög­
licherweise ein periodisches Aderlässen durchgeführt werden, beson­
ders bei Patienten mit hoher Viskosität des Blutes. Aderlässen ist eine
volkstümliche Behandlungsmethode, die erst kürzlich von der moder­
nen Wissenschaft wiederentdeckt wurde (siehe Anmerkungen).
8. Arteriosklerose, bei der die Cholesterin- und Lipidwerte in den
Arterien erhöht sind, ist eine der Hauptursachen für koronare Herz­
erkrankungen. In klinischen Untersuchungen wurde gezeigt, daß A r­
teriosklerose zu einem Großteil durch Vitamin C-Mangel verursacht
wird.
Die Verabreichung großer Dosen von Vitamin C (1000-3000 mg täg­
lich) führte zu einer drastischen Verminderung des Cholesteringe­
halts im Blutserum. Dies wurde in klinischen Untersuchungen durch
Dr. C. Spittle in England, Dr. Boris Sololoff in den USA, Dr. N. F.
Zartsev in der Sowjetunion und Dr. Ginter in der Tschechoslowakei
gezeigt.
Bemerkung: Die Verabreichung von Vitamin C an Arteriosklerose­
patienten mag zeitweilig eine Steigerung des Cholesterinwertes im
Serum bewirken, was die Folge einer Freisetzung der Cholesterinab­
lagerungen in den Arterien ist. Obwohl dies nicht sehr bedeutsam ist
und obwohl die fortgeführte Behandlung schließlich den Cholesterin­
wert senken wird, sollte der Gesundheitszustand des Patienten stän­
dig von einem Arzt beobachtet werden, besonders bei koronaren
Herzerkrankungen.
Es gibt noch acht weitere Substanzen, die eine wichtige Rolle zur Bei­
behaltung der richtigen Werte von Cholesterin und Triglyzeriden im
Blut und in den Arterien spielen:
a. Vitamin F oder ungesättigte Fettsäuren. Vorkommen: rohe, kalt­
gepreßte Pflanzenöle, rohe Samen, Nüsse und Körner.
b. Lezithin. Die besten Nahrungsmittelvorkommen sind natürliche,
82
kaltgepreßte Pflanzenöle, Samen, Nüsse und Körner. Auch erhält­
lich als Granulat, Saft oder Tabletten.
c. Chrom. Die besten natürlichen Vorkommen für Chrom sind: unge­
sättigte, kaltgepreßte Öle, Vollkorngetreide, organisch angebautes
Obst und Gemüse, roher Zucker, Zuckerrohr und Bierhefe.
Chrom kommt auch in hartem Trinkwasser vor.
d. Niacin. Nofmalisiert die Blutgerinnung und reduziert deutlich die
Cholesterinwerte in den Arterien. Vorkommen in der Nahrung:
Bierhefe, Vollkornprodukte.
e. Kalzium. Zusätzlich verabreichtes Kalzium reduziert das Choleste­
rin im Blut. Vorkommen: Milch, Knochenmehl, Sesamsamen, Ge­
müse.
f. Vitamin B6 (Pyridoxin). Man hat herausgefunden, daß länger an­
dauernder Mangel an Vitamin B6 die Arterien schädigt und somit
zur Entstehung von Arteriosklerose beiträgt.
g. Magnesium. Man hat herausgefunden, daß viel Magnesium in der
Nahrung für die Gesunderhaltung des Herzens unbedingt erforder­
lich ist. Magnesium stärkt den Herzmuskel und kann Arterioskle­
rose und Herzinfarkt verhüten.
h. Zink. Neuere Untersuchungen zeigen, daß niedrige Zinkwerte in
Zusammenhang mit Arteriosklerose stehen (William Strain et al.).
Vorkommen in der Nahrung: Samen, Nüsse, Getreide, Milch,
Eier.

Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)


Vitamin E: bis zu 16001. E., je nach Alter und Gesundheitszustand
(bei rheumatischen Herzerkrankungen nicht mehr als 1751. E.). Ein
Arzt muß die Vitamin E-Dosis für jeden Patienten individuell festle­
gen, besonders bei rheumatischen Herzerkrankungen. Hypertonie
und Kompensationsstörungen des Herzens.
Magnesium: 500 mg oder mehr
Lezithin: 2 Eßlöffel
Kalzium: 1000 mg
Vitamin C: 1000-3000 mg
Zink: 30 mg (Zinkglukonat)
Niacin: 100 mg
Vitamin B6:100 mg
Bierhefe: 3 Eßlöffel
Leinöl: 2 Teelöffel
Meeresalgenpräparat: 1 Teelöffel Granulat
Naturreiner, nicht erhitzter Honig
83
Weizenkeime (nur wenn absolut frisch erhältlich; nicht älter als eine
Woche)
Natürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Säfte
Gemüsesäfte: Karotten-, Rote-Bete-, Sellerie- und Spargelsaft mit
kleinen Mengen an Knoblauchsaft und Zwiebelsaft.
Fruchtsäfte: Roter Traubensaft, schwarzer Johannisbeer-, Hagebut­
ten- und Heidelbeerensaft.
Heilpflanzen
Weißdornfrüchte, Herzgespann, Schachtelhalm, Baldrianwurzel, Ci­
micifuga, Mistel, Melisse, Rosmarin. Ein ausgezeichneter Tee für
Herzerkrankungen wird aus den holzigen, inneren Trennwänden der
Walnuß zubereitet. Nehmen Sie für eine Tasse 4 bis 5 Walnüsse. Über
Nacht einweichen lassen und am nächsten Morgen 15 Minuten ko­
chen. Trinken Sie 3 Tassen pro Tag. Dieser Tee lindert den Druck und
die Schmerzen im Brustkorb. D er Tee kann mit nicht erhitztem Honig
gesüßt werden. Chinarinde (Hauptwirkstoffe sind das Chinin und das
Chinidin) wird besonders bei der Behandlung von Vorhofflimmern,
einer Störung des Herzrhythmus, angewandt.
Spezifisches
Vitamin E, C, Magnesium, Lezithin, Leinöl, Weißdorn; eiweiß-, ka-
lorien-, natriumarme Diät. Kein Rauchen, kein Alkohol. Viel kör­
perliche Bewegung.
Anmerkungen
1. In einigen amerikanischen und schwedischen Untersuchungen
wurde festgestellt, daß Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten oft
eine ausgesprochen hohe Viskosität des Blutes zeigen (oder soge­
nanntes dickes Blut haben), mit einer erhöhten Anzahl an roten Blut­
körperchen. Die Wissenschaftler folgerten daraus, daß die jahrtau­
sendalte Methode, die früher in der Volksmedizin und von Ärzten
angewandt wurde, um Herzinfarkte zu verhüten - das periodische
Aderlässen - , auf festem wissenschaftlichen Boden stand. Aderlässen
verdünnt das Blut, senkt seine Viskosität (Hämatokrit) und verhütet
das Entstehen von Koronarthrombose und Blutgerinnsel. Daß
Frauen vor den Wechseljahren nicht im gleichen Ausmaß von Schlag­
anfällen und Herzinfarkten heimgesucht werden wie Männer, kann
mit ihrem normalerweise viel niedrigeren Hämoglobinwert in Zusam­
menhang stehen. Ich glaube, es braucht nicht extra erwähnt zu wer­
den, daß ein Aderlaß nur von einem qualifizierten Arzt durchge-
84
führt werden soll, der auch entscheiden sollte, ob eine solche Behand­
lung im Einzelfall anzuraten ist.
Ich wage es vorauszusagen, daß diese Methode der Verhütung von
Schlaganfällen und Herzinfarkten in der zukünftigen medizinischen
Praxis häufig angewendet werden wird - aber sicher erst nachdem
man für das «Aderlässen» einen wissenschaftlichen Namen gefunden
hat. Auch periödische Saftfastenkuren senken die Viskosität des Blu­
tes und vermindern somit das Risiko für Thrombosen und Schlagan­
fälle.
2. Kürzliche Untersuchungen der University of California in Davis,
USA, zeigen, daß ein Übermaß an sogenannten «freien Fetten» in der
Ernährung (alle Pflanzenöle, sogar kaltgepreßte Öle, Butter, Marga­
rine, Schweinefett, Käse, Schlagsahne, Speck und fettes Fleisch)
nicht nur das Risiko für die Entstehung von Herzinfarkten, sondern
auch von Darmkrebs, Brustkrebs und Zuckerkrankheit erhöht. Somit
ist eine fettarme Diät bei Herzerkrankungen und zur Vorbeugung vor
Krebs unbedingt notwendig. Beachten Sie, daß die Studie nur von
den sogenannten «freien Fetten» spricht; ölhaltige, ganze natürliche
Nahrungsmittel wie Nüsse und Samen sind überhaupt nicht schäd­
lich.

Hoher Blutdruck
(Hypertonie)

Hoher Blutdruck ist keine Erkrankung, sondern nur eine Abwehr­


und Korrekturmaßnahme des Körpers, um mit den pathologischen
Zuständen in den verschiedenen Teilen des Körpers, z. B. Blutvergif­
tung, beeinträchtigte Nierenfunktion, Drüsenstörungen, gestörter
Kalziumstoffwechsel, degenerative Veränderungen in den Arterien
(Arteriosklerose), Übergewicht, emotionell bedingte Störungen im
vasomotorischen Mechanismus usw. fertig zu werden. Deshalb ist es
nicht das Ziel eines biologisch orientierten Arztes, den Blutdruck mit
Arzneimitteln, spezifischen Vitaminen oder Nahrungsmitteln zu sen­
ken, sondern die Ursachen für den erhöhten Blutdruck zu beseitigen.
Sind diese Ursachen beseitigt, dann wird der Blutdruck automatisch
auf den Normalwert zurückgehen. Die unten angegebenen Pro­
gramme zielen darauf ab, die Ursachen für hohen Blutdruck zu besei­
tigen.

85
Ernährung
Die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit großen Mengen an natri­
umarmen, kaliumreichen Nahrungsmitteln: Gemüse, Obst und
Samen. Hirse, Buchweizen, Haferflocken und Reis sind die besten
Getreidesorten. In kleinen Mengen rohe Ziegenmilch.
Vermeiden Sie alles tierische Eiweiß (außer Ziegenmilch). Vermei­
den Sie Kaffee, Alkohol, Salz und alle scharfen Gewürze, besonders
Senf, schwarzen und weißen Pfeffer, Ingwer, Muskat usw. Solche Ge­
würze können hohen Blutdruck und Herzkrankheiten mitverursa­
chen.
Essen Sie viel rohes Grünblattgemüse und rohes Obst. Wassermelo­
nen sind sehr gut. Knoblauch ist besonders wichtig; essen Sie viel da­
von. Untersuchungen in der Sowjetunion zeigten, daß zwei Nah­
rungsmittel besonders gut sind, um hohen Blutdruck zu senken:
Knoblauch und Buchweizen (sehr reich an Rutin).
Essen Sie kleine Mahlzeiten, essen Sie niemals zuviel. Beachten Sie,
daß Übergewicht eine der Hauptursachen für hohen Blutdruck ist.

Biologische Heilmethoden
1. Nach meiner Erfahrung ist eine Saftfastenkur (siehe Anleitung 3)
die wirksamste Behandlungsmethode bei hohem Blutdruck. Sie
bringt in fast jedem Fall in sehr kurzer Zeit eine drastische Reduzie­
rung des systolischen Drucks mit sich. Gemüse- und Obstsäfte und
Gemüsebrühe (siehe Rezepte) beliefern das Blut und die Gewebe mit
dem wichtigen Mineralstoff Kalium, der dabei hilft, das in den Gewe­
ben angesammelte Natrium (Salz) zu eliminieren. Eine Saftfastenkur
normalisiert und korrigiert auch die meisten anderen Störungen im
Körper, die eventuell auch Ursachen für einen erhöhten Blutdruck
sein können. Empfohlene Dauer des Fastens: 3 -4 Wochen oder meh­
rere einwöchige Fastenkuren, falls längeres Fasten aus irgendwelchen
Gründen schwer durchzuführen ist. Solch ein Fasten kann alle 6 Mo­
nate wiederholt werden.
Nach dem Fasten sollte eine spezielle Diät, wie oben unter Ernährung
angeführt, befolgt werden.
2. Diejenigen, die aus irgendwelchen Gründen nicht fasten können,
sollten eine Woche lang eine Wassermelonendiät versuchen. Essen
Sie nichts anderes als Wassermelonen.
3 . Eine Reis-Obst-Diät hat sich auch als wirksam erwiesen: Essen Sie
für ein bis zwei Wochen nichts anderes als gekochten Naturreis und
gekochtes und rohes Obst.
4 . Trockenbürstenmassage, morgens und abends (siehe Anleitung 4).
86
Viel körperliche Bewegung, Wandern und Atemübungen. Obwohl
anstrengende Sportarten wie Gewichtheben und Wettkampfsport
nicht anzuraten sind, sollten Patienten mit hohem Blutdruck so viel
Sport wie möglich treiben. Sie sollten mit leichten Übungen und mit
Spazierengehen anfangen und die Dauer täglich steigern.
Vitamine und,Nahrungszusätze (pro Tag)
Roher Knoblauch oder Knoblauchkapseln: mehrmals am Tag
Rutin oder gemischte Bioflavonoide: 100 mg-300 mg
Vitamin C: 1000-3000 mg
Cholin (Lezithin ist eine gute Quelle für Cholin)
Kalium: Gemüsebrühe ist reich an Kalium (siehe Rezepte)
Magnesium: 500 mg
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin E: beginnen Sie mit 1001. E. und steigern Sie langsam auf
400-6001.E.
Ein Arzt sollte den Blutdruck beobachten, da Vitamin E den Blut­
druck manchmal für kurze Zeit erhöhen kann.
Natürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Säfte
Gemüsesäfte: Karotten-, Spinat-, Rote-Bete-, Beinwell- und Petersi-
liensaft und kleine Mengen an Zwiebel- und Knoblauchsaft, die man
den anderen Gemüsesäften beimengt.
Fruchtsäfte: alle Zitrussäfte, schwarzer Johannisbeer-, Trauben- und
Preiselbeersaft.
Heilpflanzen
Weißdorn, Mistel, Baldrian.
Spezifisches
Saftfastenkur, Knoblauch, vegetarische Diät, regelmäßig wenig es­
sen, Rutin, Cholin, Kalium, Magnesium, Vitamin C.
Anmerkungen
1. Hoher Blutdruck kann auch emotionellen Ursprungs sein. Emotio­
nelle Belastungen, Sorgen, Angst, Wettbewerbsdruck und länger an­
dauernde nervöse Anspannungen können den Blutdruck erhöhen.
Diese emotionellen Ursachen müssen beseitigt werden, bevor eine
ernährungsorientierte oder biologische Behandlungsmethode erfolg­
reich sein kann.
2. Auch Patienten mit niedrigem Blutdruck können fasten, aber nur
unter der Aufsicht eines Arztes. Die besten Säfte bei niedrigem Blut-
87
druck sind: Ananas-, Sellerie-, schwarzer Rettich-, Petersilie-, Karot­
ten-, Rote-Bete-, Trauben-, Zwiebel- und Knoblauchsaft. Nach der
Fastenkur sollte die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) befolgt werden.
Essen Sie viel Vollkornprodukte, rohe Nüsse und Samen, Milch und
Milchprodukte (z. B. Butter, Käse, am besten selbstgemachten Sau­
ermilchquark, siehe Rezepte). Als Nahrungszusätze: Vitamin B-
Komplex, viel Bierhefe, Vitamin B, (100mg) und Vitamin E und K;
alles zusätzlich zu der allgemeinen Empfehlung in Anleitung 2.

Hypoglykämie
(Niedriger Blutzucker)

Ernährung
Die allgemein empfohlene Diät bei Hypoglykämie (viel tierisches Ei­
weiß) ist nicht anzuraten. Obwohl eine eiweißreiche Diät dabei helfen
kann, die Krankheit unter Kontrolle zu halten, ist sie in anderer Hin­
sicht so schädlich, daß ihre Anwendung nur bedeuten würde, eine
Krankheit mit vielen anderen Krankheiten zu ersetzen. Die ständige
Anwendung einer eiweißreichen Diät kann zu Nierenleiden, Herzer­
krankungen, Arthritis, Krebs und sogar vorzeitigem Altern führen.
Die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) oder eine andere an natürlichen
Kohlehydraten reiche und an tierischem Eiweiß arme Diät, die auf
den drei Grundnahrungsgruppen basiert (Getreide, Samen und
Nüsse; Gemüse; Obst) ist der beste Weg, um Hypoglykämie wirksam
kontrollieren und heilen zu können. Diese Diät kann mit Milch,
Milchprodukten, Bierhefe und Pflanzenölen ergänzt werden.
Vollkorngetreide, Samen und Nüsse sollen die Grundlage der Ernäh­
rung bilden. Samen und Nüsse sollten roh, hauptsächlich als Früh­
stück, aber auch zwischen den Mahlzeiten als Snacks gegessen
werden. Getreide sollte gekocht werden (Breie). Die Verdauung von
gekochtem Getreide dauert zweimal so lange wie von rohem Getreide
- dies ist bei Hypoglykämie sehr wichtig. Wenn Sie zum Frühstück
oder zu Mittag einen Teller Buchweizen-, Hirse-, Weizen- oder Ha­
ferbrei mit einem Stück Butter oder einem Eßlöffel Pflanzenöl und
einem Glas Milch essen, so wird diese Mahlzeit viele Stunden lang
(einen halben Tag!) in Ihrem Magen bleiben und dabei langsam die
Nährstoffe und Zucker an das Blut abgeben. Das Ziel der Diät, die
wir hier empfehlen ist es, einen Mangel an Blutzucker zu verhüten,
indem immer eine genau dosierte Menge an verwertbarem Zucker fort-
88
während ans Blut abgegeben wird. Tierisches Eiweiß wird relativ
schnell verdaut. Nur das Eiweiß, das während der Verdauung vom
Körper benötigt wird, wird als Eiweiß verwertet. Der Rest wird in
Zucker umgewandelt und verbrannt; und damit werden auch die Blut­
zuckerwerte erhöht. Gekochtes Getreide jedoch wird sehr langsam
verdaut und gibt den Zucker langsam (bis zu 6 -8 Stunden nach der
Mahlzeit) an 'das Blut ab und hält dadurch die Blutzuckerwerte über
einen langen Zeitraum konstant und auf einem normalen Niveau.
Patienten, die an Hypoglykämie leiden, sollten 6 bis 8 kleine Mahlzei­
ten am Tag essen statt 2 -3 große Mahlzeiten. Zusätzlich zum Früh­
stück, Mittagessen und Abendessen sollten diese Patienten kleine
Zwischenmahlzeiten aus rohen Nüssen, Samen (z. B. Sonnenblumen­
oder Kürbiskerne) oder ein Glas Milch, einen Becher Joghurt oder
ein Stück Obst zu sich nehmen. Sogar frisches, süßes Obst kann geges­
sen werden, wenn Sie jeweils nur ein Stück davon essen. Obst- und
Gemüsesäfte können zwischen den Mahlzeiten und eine Stunde vor
den Mahlzeiten getrunken werden. Süße Obstsäfte müssen zur Hälfte
mit Wasser verdünnt werden.
Natürlicher, unbehandelter Käse, besonders selbstgemachter Sauer­
milchquark (siehe Rezepte) und Sauermilchprodukte wie Joghurt,
Kefir etc. sind in einer Anti-Hypoglykämiediät von großem Wert.
Vermeiden Sie alle entwerteten und behandelten Nahrungsmittel, In­
dustriezucker, Weißmehl und alles, was daraus hergestellt wird, wie
z. B. Torten, Kuchen, Eiscreme etc. Keinen Kaffee, keinen Alkohol,
keine zuckerhaltigen Erfrischungsgetränke. Rauchen Sie nicht. Na­
türlicher Honig ist in kleinen Mengen erlaubt.
Salz sollte nur sehr sparsam verwendet werden. Übermäßiger Salz­
konsum verursacht einen Mangel an Kalium im Blut, was den Blut­
zuckerspiegel senkt. Hier in knapper Form eine Diätempfehlung:
7.00 Uhr - 1 Glas Obstsaft. Süße Obstsäfte sollten zur Hälfte mit
Wasser verdünnt werden.
8.00 Uhr - Frühstück: Nüsse, Samen, Obst, Joghurt, Sauermilch­
quark oder Getreidebrei mit Öl und roher Milch.
10.00 Uhr - Zwischenmahlzeit: einige Nüsse, 1 Becher Joghurt oder
Obst.
12.00 Uhr - Ein Glas frischer Saft.
13.00 Uhr - Mittagessen: Gekochter Getreidebrei: Kruska, Buch­
weizen-, Hirsebrei etc. (siehe Rezepte), mit Öl und
Milch, falls nicht schon zum Frühstück gegessen. Oder
Obst- oder Gemüsesalat mit Joghurt und 2 Scheiben
Vollkornbrot mit Butter und Käse.
89
15.00 Uhr - Ein Glas Saft oder Kefir mit 2 Eßlöffel Bierhefe. Oder
einige Nüsse, Obst, Halvas (siehe Rezepte) etc.
17.00 Uhr - Ein Glas frischer Gemüsesaft.
18.00 Uhr - Abendessen: Gemüsesalat; gekochtes Gemüsegericht
mit Bohnen, grünen Bohnen, gebackenen Kartoffeln
usw.; ein bis zwei Scheiben Vollkornbrot; Sauermilch-
' quark, Joghurt. Tierisches Eiweiß, falls gewünscht.
20.00 Uhr - Ein Glas Milch oder einen Becher Joghurt, mit 1 oder 2
Eßlöffel Bierhefe.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin C: in hoher Dosierung, 2000-5000 mg
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Pantothensäure: 100 mg
Vitamin E: bis zu 16001. E.
Vitamin B6: 50 mg
Vitamin B12: 25-50 |ig, eventuell mehr unter ärztlicher Aufsicht
Magnesiumchlorid: 500 mg
Kaliumchlorid: 200 mg
Acidophilushefe
N atürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Bierhefe: 2 -3 Eßlöffel
Konzentriertes Meerwasser (Spurenelemente)
Vitamin C und B erhöhen die Toleranz gegenüber Zucker und Kohle­
hydraten und unterstützen die Normalisierung des Zuckerstoffwech­
sels. Pantothensäure, Vitamin B6 und Vitamin B-Komplex stärken
die Nebennieren, die bei Patienten, die an Hypoglykämie leiden, oft
überstrapaziert sind. Vitamin E unterstützt die Glykogenspeicherung
in den Muskeln und Geweben. Kalium und Meerwasser normalisie­
ren das Mineralstoffgleichgewicht und liefern die Spurenelemente,
die beim Zuckerstoffwechsel eine wichtige Rolle spielen.
Heilpflanzen
Sadebaum (Juniperus Sabina Pinaceae) hat eine korrigierende und
stimulierende Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse und ist äußerst
hilfreich bei Hypoglykämie und Zuckerkrankheit. Auch Süßholz ist
gut.
Säfte
Alle frischen Obst- und Gemüsesäfte. Süße Säfte sollten zur Hälfte
mit Wasser verdünnt oder nur in kleinen Mengen getrunken wer­
den.
90
Spezifisches
Vitamin C-, E- und B-Komplex, Airola-Diät mit vielen natürlichen
vollwertigen Kohlehydraten (Vollkorngetreide, Nüsse, Samen und
Gemüse) und wenig tierischem Eiweiß. Häufige kleine Mahlzeiten.
Anmerkung
Dr. A lanH . Nittier, einer der führenden Experten auf dem Gebiet
der Hypoglykämie, verabreicht Injektionen eines vollständigen adre-
nocortikalen Extraktes (ACE), intramuskulär (in Öl) oder intravenös
(in Wasser gelöster ACE) zusätzlich zu einem Ernährungsprogramm,
das viele natürliche Kohlehydrate, wie in diesem Kapitel empfohlen,
enthält.
Die von Dr. Nittier verwendeten Injektionen haben folgende Zusam­
mensetzung:
Wäßriger adrenocortikaler Extrakt: 1000 |ig
Vitamin B 12 (Cyanocobalamin): 1000 |ig
Vitamin C (Ascorbinsäure): 250mg
Vitamin B6 (Pyridoxin): 100 mg
Kalziumglyzerinphosphat: 2 cm3
Salzsäure, 1:1000 verdünnt: 10 cm3
(Aus «The New Breed of Doctor» von AlanH . Nittier, Pyramid
House, New York, USA, 1972)

Impotenz
Impotenz wird in den USA auch unter den jungen Männern schon fast
zur «Epidemie». Obwohl die meisten Psychiater die «Impotenzwelle»
mit psychischen Ursachen wie Hemmungen, Angst vor Versagen, Ge­
fühl der Unfähigkeit usw. (die durch die erhöhten Anforderungen der
emanzipierten Frauen hervorgerufen werden) begründen - und das
ist sogar teilweise richtig - , wird es immer offensichtlicher, daß die
Ursachen für Impotenz mehr diätetischer als psychischer Natur sind.
Die Furcht vor Versagen setzt sich erst dann fest (und wird daher erst
dann psychologisch erfaßbar), nachdem man einige Male versagt hat,
was gewöhnlich physische Ursachen hat.
Die unten angegebenen Programme zielen darauf ab, die diätetischen
und physiologischen Gründe für Impotenz zu korrigieren.

91
Ernährung
Spezielle Kraftdiät. Viele ganze, rohe Samen und Nüsse, besonders
Sesamsamen, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Mandeln und Erd­
nüsse. Buchweizen, Hirse und Haferflocken sind ausgezeichnete
Getreidesorten. Viel rohe Milch, frisch oder gesäuert, und selbstge­
machter Sauermilchquark (siehe Rezepte). Auch regelmäßig unbe­
handelter Käse und Butter sind hilfreich. Zweimal pro Woche
befruchtete Eier, die man auch roh essen kann. Halvas ist ein orienta­
lisches Nahrungsmittel zur Stärkung der Manneskraft (siehe
Rezepte). 2 Eßlöffel kaltgepreßtes Pflanzenöl: Olivenöl, Sojaöl, Son­
nenblumenöl, Sesamöl. Essen Sie reichlich gekeimte Samen und Kör­
ner (Mungbohnen, Sojabohnen, Weizen und Luzerne). Auch Avoka-
dos sind ein ausgezeichnetes Nahrungsmittel zur Steigerung der Man­
neskraft.
Nehmen Sie Bierhefe, Meeresalgen, Lezithin und andere Nahrungs­
zusätze, wie unten genannt.
Zinkreiche Nahrung ist für die Zeugungskraft sehr wichtig. Viele Un­
tersuchungen zeigen, daß ein Mangel an Zink in der Nahrung nicht
nur mit verminderter Potenz in Zusammenhang steht, sondern auch
mit verminderter Fruchtbarkeit und Prostataerkrankungen. Bearbei­
tete Nahrungsmittel zeigen einen Mangel an Zink. Zink kommt häu­
fig in Vollkorngetreide, Bierhefe, Austern, Eiern und Zwiebeln vor.
Auch Sonnenblumen- und Kürbiskerne sind zinkhaltige Nahrungs­
mittel. Fleisch und Geflügel enthalten heute oft das Wachstumshor­
mon Diäthylstilböstrol, das zweifellos die Manneskraft mindert.

Pep-up Cocktail
(ergibt 2 Gläser)
1 V i Glas rohe, unpasteurisierte Vollmilch
2 Eßlöffel Magermilchpulver (kein Instantpulver)
2 rohe Eigelb (auch ganze Eier können verwendet werden)
1 Eßlöffel Weizenkeimöl (nur falls frisch erhältlich, nicht ranzig, ver­
wenden Sie sonst kaltgepreßtes Sesam- oder Olivenöl)
2 Eßlöffel Weizenkeime (nur falls frisch erhältlich und nicht älter als
1 Woche)
1 Eßlöffel Sesamsamen
2 Eßlöffel Kürbiskerne
2 Teelöffel Lezithingranulat
1 Eßlöffel naturreiner, nicht erhitzter Honig
1 Eßlöffel zerstoßenes Eis

92
Zuerst die Sasamsamen und Kürbiskerne in einer Mühle mahlen.
Dann alle Zutaten in einen Mixer geben und vermischen. Nehmen Sie
das Getränk löffelweise zu sich oder trinken Sie es mit einem Stroh­
halm.
Dies ist das perfekte Abendessen für den gestressten, müden Ehe­
mann. Auch für die müde Ehefrau ist dies das perfekte Wiederbele­
bungsgetränk.'
Biologische Heilmethoden
1. Rauchen Sie nicht und trinken Sie keinen Alkohol. Beides ist
schädlich für die Manneskraft. Guter Wein in kleinen Mengen wirkt
entspannend, aber Alkohol in größeren Mengen hat eine schädigende
Wirkung auf die Manneskraft.
2. Vermeiden Sie alle bearbeiteten, denaturierten und entvitalisier-
ten Nahrungsmittel.
3 . Vermeiden Sie Smog. Das Blei im Smog ist schlecht für die Man­
neskraft.
4 . Kalte Bäder der Genitalien (Sitzbäder) einmal am Tag sind sehr
stimulierend (siehe Anleitung?). Frottieren Sie nach dem Bad die
Genitalien so lange, bis sie wieder warm sind. Schwimmen in kaltem
Meerwasser ist auch sehr wirksam.
5. Gero-H3-Aslan ist ein sehr bekanntes und beliebtes Verjüngungs­
und Belebungsmittel.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin E: bis zu 16001. E.
Weizenkeimöl: 2 Eßlöffel pro Tag (nur falls frisch erhältlich und nicht
ranzig; sonst sollten Sie Sesamöl oder Olivenöl verwenden)
Weizenkeime: eine halbe Tasse (nur falls frisch erhältlich und nicht
älter als eine Woche)
p-Aminobenzoesäure: 100 mg
Folsäure: 1,0 mg
Lezithin: 3 Eßlöffel
Meeresalgenpräparat: 2 Teelöffel Granulat oder 10 Tabletten
Vitamin C: bis zu 3000 mg
Lebertran (rein, ohne Zusätze): 3 Teelöffel
Bierhefe: 2 Eßlöffel
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Zinkpräparat: bis zu 30 mg
N atürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat

93
Säfte
Alle erhältlichen frischen Frucht- und Gemüsesäfte.
Heilpflanzen
Ginseng, Saraparille, kanadische Gelbwurzel.
Spezifisches
Vitamin E ,' p-Aminobenzoesäure, Folsäure, Lezithin, zinkreiche
Nahrungsmittel, Sesamsamen, Airola-Diät, Ginseng, hochquali­
tative Pflanzenöle, befruchtete Eier, rohe Milch.

Karies
Ernährung
Karies ist eine Zivilisationskrankheit, die nur dort auftritt, wo man
denaturierte, devitalisierte, bearbeitete und entmineralisierte Nah­
rungsmittel, die auf mineralstoffarmen Böden gewachsen sind, ißt.
Um Karies zu verhüten, muß man schon sehr früh mit vorbeugenden
Maßnahmen beginnen, am besten schon während der Schwanger­
schaft. Werdende Mütter müssen darauf achten, daß ihre Ernährung
genügend lebende Nährstoffe, besonders Mineralstoffe, Kalzium,
Magnesium und Phosphor, und alle Spurenelemente enthält. Das
Baby sollte so lang wie möglich gestillt werden, am besten über ein
Jahr lang. Nach dem Entwöhnen sollte man dem Essen des Kindes
Knochenmehl beigeben, zuerst einen halben Teelöffel, ab 2 Jahren
einen Teelöffel pro Tag. Kinder sollten Milch, am besten Ziegen­
milch, trinken, mindestens bis in das Jugendalter hinein. Die beste
Art von Milch sind Sauermilchprodukte wie Joghurt, Kefir usw. Alle
Süßigkeiten und behandelten Lebensmittel und alles, was aus Indu­
striezucker und Weißmehl hergestellt wird, sollte streng vermieden
werden.
Die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit den empfohlenen Nahrungs­
zusätzen garantiert Ihnen gesunde Zähne. Hirse und Sesamsamen
sind besonders gut. Sesamsamen sind besonders reich an Kalzium -
sie enthalten zweimal so viel Kalzium wie Phosphor. Bei anderen Ge­
treideprodukten und Samen ist dieses Verhältnis genau umgekehrt.
Erwachsene, die an ausgedehnter Karies leiden, sollten Knochen­
mehl und Mineralstoffpräparate einnehmen und nach jeder Mahlzeit
eine Tablette Salzsäure, die hilft, diese Mineralstoffe aufzuneh­
men.
94
Biologische Heilmethoden
1. Vermeiden Sie handelsübliche Zahnpaste. Die Reinigungssubstan­
zen in den Zahncremes sind schädlich für Zahnfleisch und Zähne.
2. Reinigen Sie Ihre Zähne nach jeder Mahlzeit mit einer weichen
Bürste und mit Wasser, eventuell auch mit feinem Salz. Bürsten Sie
am Morgen auch die Oberfläche Ihrer Zunge, besonders wenn sie
belegt ist. Maskieren Sie einmal am Tag mit Ihren Fingern das Zahn­
fleisch.
3. Essen Sie Nahrungsmittel, die sehr gut gekaut werden müssen.
Vermeiden Sie weiche, breiige Nahrung.
4 . Um Parodontose zu verhüten und zu behandeln, muß genügend
Kalzium durch die Nahrung oder als Nahrungszusatz zugeführt wer­
den. Kalziummangel ist eine Hauptursache für Parodontose.
5. Eine ausgezeichnete Behandlungsmethode bei Zahnfleischproble­
men, empfindlichem Zahnfleisch und Parodontose ist das morgend­
liche und abendliche Einreiben des Zahnfleisches mit Vitamin E, das
man aus einer Kapsel herausdrückt.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Knochenmehl: 1 Eßlöffel Pulver oder bis zu 1500 mg. Bei Kindern
halbe Dosierung
Magnesium: 500 mg
Vitamin A: 250001. E.
Vitamin C: 1000 mg
Vitamin F (ungesättigte Fettsäuren): 3 Kapseln oder 1 Eßlöffel Pflan­
zenöl
Umfassendes Multimineral-Spurenelementpräparat: 3 Tabletten
(oder 2 Eßlöffel Meerwasser)
Betainhydrochlorid: 1 Tablette nach jeder Mahlzeit mit einem halben
Glas Wasser (nur für Erwachsene über 40 Jahre)
Regelmäßig Sauermilchprodukte wie Kefir, Joghurt, Acidophilus-
Sauermilch usw.
Natürliches Multivitaminpräparat
Säfte
Alle Gemüsesäfte. Nur wenig Fruchtsäfte und immer zur Hälfte mit
Wasser verdünnt; dies trifft besonders bei den Zitrussäften zu.
Spezifisches
Knochenmehl, Sesamsamen, Sauermilchprodukte, Vitamin A und C,
Mineralstoffpräparat mit Magnesium, Airola-Diät.

95
Klimakteriumsbeschwerden
(Beschwerden der Wechseljahre)

Hitzewallungen, Störungen des Kalziumstoffwechsels, Schlaflosig­


keit, vermindertes Interesse an Sex, Reizbarkeit und geistige Instabi­
lität sind typische Symptome des Hormonmangels während der
Wechseljahfe. Obwohl die Wechseljahre nicht vermieden werden
können, können sie dennoch mit dem richtigen Ernährungspro­
gramm, speziellen Präparaten und der richtigen Geisteshaltung unge­
fähr 10-20 Jahre hinausgeschoben werden.
Ernährung
Airola-Diät und alle in Anleitung 1 empfohlenen Nahrungszusätze.
Viel vitamin-E-reiche, rohe und gekeimte Samen und Nüsse, unpa-
steurisierte hochqualitative Milch und hausgemachter Sauermilch­
quark (siehe Rezepte), viel rohes, organisch angebautes Obst und
Gemüse.
Völlige Beseitigung aller behandelten, verfeinerten und denaturier­
ten Nahrungsmittel wie Industriezucker und Weißmehl und alles, was
daraus hergestellt wird.
Bierhefe, Lezithin, kaltgepreßte Pflanzenöle und Meeresalgen sind
unbedingt notwendige Nahrungszusätze. Jeden Tag viel rohe Säfte.
Biologische Heilmethoden
1. Viel Bewegung im Freien, z. B. Wandern, Jogging, Schwimmen,
Reiten, Fahrradfahren usw., sind unbedingt notwendig, um die
Wechseljahre hinausschieben zu können.
2 . Vermeiden Sie alle geistigen und emotinellen Stress-Situationen
und Ängste. Sorgen Sie sich nicht über das Älterwerden, sondern un­
ternehmen Sie etwas, um das Altwerden hinauszuschieben!
3. Versuchen Sie, genügend Schlaf zu bekommen und sich richtig zu
entspannen. Gewöhnen Sie sich daran, am Nachmittag eine Siesta zu
halten.
4 . Folgen Sie allen Grundregeln zur Erhaltung der Gesundheit. Je
gesünder Sie sind, desto weniger Beschwerden werden Sie in den
Wechseljahren haben.
5. Nehmen Sie bestimmte Nahrungszusätze wie Vitamin E, C, B6,
p-Aminobenzoesäure und Pantothensäure zu sich, die die besondere
Fähigkeit haben, die körpereigene Produktion von Östrogen zu sti­
mulieren oder die Wirkung des vorhandenen Östrogens zu verstär­
ken.

96
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin E: bis zu 12001. E. (stimuliert die Produktion
von Östrogen)
Vitamin B6: bis zu 100 mg
Bierhefe: 3 -4 Eßlöffel
Vitamin A: 500001. E.
Vitamin Bt: 50 mg
Kalziumlaktat: 3 Tabletten
p-Aminobenzoesäure: bis zu 100 mg (natürlicher Ersatz
für Östrogen)
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Pantothensäure: bis zu 100 mg (kann die Wechseljahre
hinauszögern)
Knochenmehl: 3 Tabletten
Meeresalgenpräprarat: 3 Tabletten oder 1 Teelöffel Granulat
Betainhydrochlorid: 1 Tablette nach jeder Mahlzeit
Molkenpulver: 2 Teelöffel
Vitamin C: bis zu 3000 mg
Lebertran: 2 Teelöffel oder 4 Kapseln
Kaltgepreßte Pflanzenöle wie z. B. Sesam- oder Olivenöl
Säfte
Frisch zubereitete Frucht- und Gemüsesäfte, je nach Jahreszeit
Heilpflanzen
Sarsaparille, Heloniaswurzel, Holunder. Diese Heilpflanzen enthal­
ten das natürliche weibliche Sexualhormon Östrogen, das bis zu
einem gewissen Grad die zurückgegangene Hormonproduktion in
den Wechseljahren kompensieren kann.
Spezifisches
Vitamin E, C, A, B und B6, Bierhefe, p-Aminobenzoesäure, Panto­
thensäure, Mineralstoffpräparat, Heloniaswurzel, Holunder.
Anmerkung
In der letzten Zeit ist es populär geworden, Östrogenpräparate
(Östrogen = weibliches Sexualhormon) einzunehmen, um die Be­
schwerden der Wechseljahre zu verhüten oder hinauszuschieben. Ob­
wohl eine Hormonbehandlung offensichtlich ziemlich erfolgreich ist
und in vielen Fällen der Patientin helfen wird, sich wohler und jünger
zu fühlen, kann die Mehrheit der biologischen Ärzte diese Methode,
hauptsächlich wegen der möglicherweise vorhandenen krebsfördern­
den Wirkung, nicht empfehlen. Wird jedoch eine Östrogenbehand-
97
lung durchgeführt, dann sollte sie niemals zur gleichen Zeit mit
Vitamin E verabreicht werden. Die Einnahme von Östrogen und Vit­
amin E sollte einige Stunden auseinanderliegen. Die reichliche Ein­
nahme der Vitamine B6, C, p-Aminobenzoesäure, Folsäure, Panto­
thensäure und B j2 wird die Hormonwirkung von Östrogen verstär­
ken.

Krampfadern
Ernährung
Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit viel Vollkorngetreide, Samen,
Nüssen, Gemüse und Obst, davon 75-80% roh. Besonders gute Ge­
treidesorten sind: Weizen, Buchweizen und Hirse. Nehmen Sie alle in
Anleitung 2 empfohlenen Vitamine und Nahrungszusätze ein.
Vermeiden Sie Verstopfung, da dies häufig die Bildung von Krampf­
adern mitverursacht (siehe Anti-Verstopfungsdiät im Kapitel Ver­
stopfung).
Biologische Heilmethoden
1. Verwenden Sie täglich ein Hängestreckgerät. Falls möglich, auch
zweimal am Tag einen Kopfstand.
2 . Das Fußende des Bettes sollte leicht erhöht werden - ungefähr
7 -1 0 Zentimeter.
3. In schweren Fällen sind Gummistrümpfe anzuraten, da diese das
Blut in die tiefergelegenen Venen drängen.
4 . Sitzen ist laut Untersuchungen, die an der Auckland Medical
School gemacht wurden, eine der Hauptursachen für Krampfadern.
Vermeiden Sie es deshalb, viel zu sitzen. Spazierengehen, Radfahren
und Schwimmen sind gute Sportarten.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Rutin bzw. gemischte Bioflavonoide: 300-500 mg
Vitamin C: bis zu 3000 mg
Vitamin E: 600-12001. E.
Vitamin B-Komplex (hochpotenziert, natürlich)
Kalziumlaktat: 1000 mg
Bierhefe: 2 -3 Eßlöffel
Meeresalgenpräparat: 1 Teelöffel Granulat oder 5 Tabletten
N atürliches Multivitamin-Mineralstoff-Präparat
Lezithin: 2 Teelöffel

98
Säfte
Ananas-, Hagebutten-, schwarzer Johannisbeeren- und Traubensaft,
Zitrussäfte; Karotten-, Beinwell- und Spinatsaft, kleine Mengen an
Knoblauch- und Zwiebelsaft, die den Gemüsesäften zugegeben wer­
den.
Heilpflanzen
Ringelblume, Hamamelis, Schafgarbe, Mistel.
Spezifisches
Vitamin E und C, Rutin, Ananassaft, Buchweizen.

Krämpfe
( M u s k e lk rä m p fe , W a d e n k rä m p fe )

Muskel- und Wadenkrämpfe sind gewöhnlich auf Vitamin- und Mine­


ralstoffmangel zurückzuführen (besonders Mangel an Kalzium, Ka­
lium, Magnesium und Vitamin D und B6) oder auf die Unfähigkeit
des Körpers, diese Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Solche
Krämpfe treten gewöhnlich in der Nacht auf, wenn man sich nicht
bewegt. Die unten angegebenen Empfehlungen beziehen sich auf
Krämpfe, die durch Ernährungsmängel verursacht werden. In den
«Anmerkungen» wird auf weitere Krankheitsursachen und Behand­
lungsmethoden hingewiesen.
Ernährung
Die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit Betonung auf kalzium- und
magnesiumreiche Nahrungsmittel, wie z.B . Grünblattgemüse, Obst
(besonders Aprikosen), Sauermilchprodukte (Kefir, Joghurt, usw.).
Vermeiden Sie übermäßigen Genuß von Zitrusfrüchten und -säften.
Vermeiden Sie Fleisch, Leber und übermäßig viel Getreideprodukte,
besonders Weizen (und Weizenkleie), die wenig Kalzium enthalten.
Hirse ist die beste Getreidesorte; Sesamsamen sind hervorragend -
verwenden Sie beides in Ihrer täglichen Nahrung. Mandel- und Se­
sammilch (1 Tasse Mandeln oder Sesamsamen oder je eine halbe
Tasse davon, 4 Tassen Wasser, 1 Eßlöffel Honig, im Mixer mischen,
bis alles flüssig ist) sind eine ausgezeichnete Quelle für Mineralstoffe
und Proteine.

99
Biologische Heilmethoden
Massage, kombiniert mit heißen Umschlägen, sind die beste Behand­
lungsmethode bei akuten spastischen Muskelkrämpfen.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Kalziumlaktat: 3 -5 Tabletten
Magnesium,(am besten Magnesiumchlorid): 800mg
Vitamin D oder Lebertran
Vitamin B6: bis zu 100 mg
Pantothensäure: 100 mg
Vitamin E: 400-10001. E.
Multimineral- und Spurenelementpräparat
oder 2 Eßlöffel Meerwasser
Natürliches Multivitaminpräparat
Säfte
Karottensaft, Rote-Bete-Saft, Gurkensaft, süße Obstsäfte.
Heilpflanzen
Löwenzahn, Luzerne, Tollkirsche, Cayenne (bei Magenkrämpfen),
Frauenwurzel, Thymian.
Spezifisches
Kalzium-Magnesium-Präparat, Lebertran, Vitamin B6, E und D,
Meerwasser.
Anmerkungen
1. Die oben genannten Empfehlungen beziehen sich auf Krämpfe,
die durch einen stoffwechselbedingten Mangel an Kalzium, Magne­
sium, Vitaminen und Spurenelementen verursacht werden. Dies ist
der häufigste Grund für Krämpfe und Muskelspasmen. Es gibt jedoch
auch andere Ursachen. Eine davon ist chronischer Sauerstoffmangel
in den Geweben (die Symptome verstärken sich bei Anstrengung).
Vitamin C und E in hoher Dosierung sind hier sehr vorteilhaft. Mus­
kelkrämpfe der verschiedenen Organe (Herzarterien, Magen usw.)
können durch geistigen Stress, nervlich bedingte Reizbarkeit und an­
dere psychische Faktoren verursacht werden. Organische Mineral­
stoffe, besonders Kalium, können in solchen Fällen, zusätzlich zu den
anderen empfohlenen Programmen, sehr nützlich sein. Die Beseiti­
gung der psychischen Ursachen ist jedoch unbedingt notwendig.
Krämpfe, die mit dem Menstruationszyklus und den Wechseljahren
einhergehen, können das Ergebnis des Einflusses von Sexualhormo­
nen auf den Kalziumstoffwechsel oder die Folge von Funktionsstö-
100
rungen der endokrinen Drüsen sein. Zusätzlich Vitamin E, B12, B6,
RNS (Ribonukleinsäure) und Sarsaparille und Süßholz können in sol­
chen Fällen hilfreich sein (Sarsaparille und Süßholz sind natürliche
Quellen für Sexualhormone). Wadenkrämpfe während der Schwan­
gerschaft werden oft durch die Gabe von Vitamin B und Kalzium be­
seitigt.
2. Treten im hohen Alter (trotz ausreichender Kalziumzufuhr durch
die Nahrung) Wadenkrämpfe auf, kann als Ursache ein Mangel an
Salzsäure im Magen oder ein Mangel an Magnesium oder Vitamin D
in der Ernährung angenommen werden. Ohne Salzsäure, Magnesium
oder Vitamin D kann Kalzium nicht richtig verwertet werden. In sol­
chen Fällen kann die Gabe von Magnesium, Vitamin C und 2 Tablet­
ten Betainhydroclorid nach jeder Mahlzeit sehr hilfreich sein.
3. Nach meiner Erfahrung leiden diejenigen, die sich ausschließlich
von Früchten ernähren, oft an Wadenkrämpfen und zeigen auch an­
dere Anzeichen von ernstem Kalziummangel (zusätzlich zu dem ge­
wöhnlich vorherrschenden Mangel an Eiweiß und Fettsäuren).
Früchte besitzen nicht nur wenig Kalzium, sondern noch weniger Ma­
gnesium, ohne das Kalzium nicht verwertet werden kann (Samen,
Nüsse und Bohnen sind reich an Magnesium). Einige Obstsorten, be­
sonders solche, die sehr viel Zitronensäure enthalten, berauben den
Körper noch zusätzlich seiner Kalziumreserven, falls die Früchte im
Übermaß genossen werden. Die besten Quellen für Kalzium sind die
meisten Gemüsesorten, Hirse, Hafer, Reis, Sesam, Bohnen und na­
türlich Milch und Sauermilchquark.

Krebs
Krebs ist eine Zivilisationskrankheit. Krebs ist die Folge gesundheits­
zerstörender Essens- und Lebensgewohnheiten, die zu einer Störung
des biochemischen Gleichgewichts und physikalischen und chemi­
schen Reizungen des Gewebes führen. Zusätzlich zu den vielen Karzi­
nogenen in Nahrung, Wasser, Luft und Umwelt produziert auch der
Körper als Ergebnis des auf solche Art gestörten Metabolismus krebs­
erregende Substanzen. Viele Ärzte der Naturheilkunde - sowohl die,
die gegenwärtig sind, wie auch viele Pioniere in der Vergangenheit,
besonders die Ärzte Bircher-Benner, Duncan-Bulkley, A. Vogel,
Max Gerson, Kristine Nolfi, Ragnar Berg, Are Waerland, Werner
Zabel, J. H. Tilden, Alice Chase, um nur einige zu nennen - glauben,
101
daß falsche Ernährung eine der Hauptursachen für Krebs sein kann.
Auf der Grundlage ihrer eigenen umfassenden Praxis und dem Stu­
dium der Essensgewohnheiten von krebsfreien Völkern auf der gan­
zen Welt kommen sie zu der Schlußfolgerung, daß, zusätzlich zu den
bekannten umweltbedingten Karzinogenen wie Rauch und chemi­
sche Gifte in Nahrungsmitteln und Umwelt, die Häufigkeit von Krebs
in direktem Verhältnis zu der Menge an verzehrtem tierischen Eiweiß
(besonders Fleisch) steht. Bei Völkern und Nationen, die wenig
Fleisch essen, kommt Krebs nicht so häufig vor wie bei solchen, die
sehr viel Fleisch verzehren. Untersuchungen zeigen, daß Sieben-
Tage-Adventisten, Mormonen und Navajo-Indianer, die wenig oder
kein Fleisch essen, viel weniger an Krebs erkranken als der durch­
schnittliche fleischessende Amerikaner. Erst kürzlich wurde die Ver­
bindung zwischen hohem Fleischkonsum und Krebs von Dr. Wil-
lardJ. Visek, Forscher an der Cornell-Universität, USA, erläutert.
Dr. Visek behauptet, daß die eiweißreiche Diät der Amerikaner mit
der Häufigkeit von Krebs in den USA in Verbindung steht. Laut Dr.
Visek ist Ammoniak, das karzinogene Nebenprodukt bei der Verdau­
ung von Fleisch, der Verursacher.
Unser eigentlicher täglicher Eiweißbedarf liegt nur zwischen 20 und
30 g, was durch zahlreiche Studien in der ganzen Welt bewiesen
wurde. Eiweiß, das über den eigentlichen Bedarf hinaus konsumiert
wird, kann nicht richtig verdaut oder verwertet werden und wirkt im
Körper als Giftstoff und Karzinogen. Zusätzlich strapaziert der über­
mäßige Konsum an Eiweiß die Bauchspeicheldrüse und führt zu
einem chronischen Mangel an Bauchspeichelenzymen, die für einen
gut funktionierenden Einweißstoffwechsel notwendig sind.

Ernährung
Deshalb muß eine wirksame Behandlung von Krebs, zusätzlich zu an­
deren innerlich oder äußerlich angewendeten Arzneimitteln (z. B.
Laetrile, auch Vitamin B17 genannt, Tekarina, Hydrazininumsulfat
etc.), mit der völligen Beseitigung der grundlegenden Verursacher
beginnen - der Elimination aller umweltbedingten Karzinogene wie
Rauch und krebserregende chemische Substanzen in Luft, Wasser
und Nahrungsmitteln. Weiter ist eine totale Umstellung der Ernäh­
rung unbedingt notwendig. Zuerst müssen alle tierischen Proteine eli­
miniert werden. Stellt sich eine Verbesserung ein, kann die Diät mit
roher Ziegenmilch, rohem Eigelb und Sauermilchprodukten aus Zie­
genmilch (Joghurt, Kefir oder Acidophilus-Sauermilch) ergänzt wer­
den. Die Diät sollte nur aus Rohkost bestehen; viel rote Bete und ein
102
Minimum an hochqualitativem pflanzlichen Eiweiß aus Mandeln,
Buchweizen, Hirse, Sesamsamen und gekeimten Samen und Kör­
nern. Alle Nahrungsmittel müssen natürlich, vollwertig, unbehandelt
sowie aus organischem Anbau sein und dürfen keine Chemikalien
enthalten. Pürierter Spargel, vier Eßlöffel pro Tag, solle, wie berich­
tet, eine wirksame Ergänzung der Anti-Krebs-Diät sein.
Mandeln sind als Eiweißträger besonders zu empfehlen. Vor 11 Uhr
sollte kein Eiweiß verzehrt werden. Als Frühstück sollte man frisches
Obst, frische Säfte und Kräutertees zu sich nehmen. Man kann täglich
einen halben Liter frische oder gesäuerte Ziegenmilch trinken und
jeden zweiten Tag zwei rohe Eigelb von befruchteten Eiern essen.
Viele rohe Gemüse und Fruchtsäfte sollten getrunken werden. Grün­
saft aus Luzerne, Beinwell, Weizengras, Rote-Bete-Stengel usw. ist
besonders gut.
Anti-Krebs-Diät sollte viele Nahrungsmittel enthalten, die reich an
Vitamin E und C und dem Spurenelement Selen sind. Dies sind natür­
liche Antioxidationsmittel, und Chromosomenschäden (die durch
Karzinogene verursacht werden und schließlich zu Krebs führen) wer­
den dadurch verhindert.

Biologische Heilmethoden
1. Falls der Patient nicht zu geschwächt ist, kann eine kurze dreitägige
Reinigungsfastenkur mit rohen Obst- und Gemüsesäften durchge­
führt werden (siehe Anleitung 3). Um die Leber und deren Entgif­
tungsarbeit zu stimulieren, sollte während der Fastenkur Rote-Bete-
Saft oder vergorener Rote-Bete-Saft getrunken werden (ein halbes
Glas dreimal täglich). Es sollten auch täglich Bleibeeinläufe mit Kaf­
fee gemacht werden (1 Tasse starker Kaffee pro Y i Liter Wasser).
Milchsauer vergorener Rote-Bete-Saft steigert merklich die Sauer­
stoffversorgung der Zellen.
Nach einer kurzen Fastenkur, die nach 3 oder 4 Wochen wiederholt
werden kann, sollte die Airola-Diät mit Rohkost (siehe Anleitung 1)
durchgeführt werden. Samen und Getreideprodukte sind besonders
gut, besonders in gekeimter Form. Ist der Patient auf dem Weg der
Besserung, dann können auch einige gekochte Getreidesorten wie
Hirse, Naturreis, Buchweizen, Gerste und Hafer in die Diät mit auf­
genommen werden.
2. Eine der wirksamsten Krebsbehandlungsmethoden, die in der be­
kannten Krebsklinik von Dr. Josef Issels in Deutschland sowie in vie­
len anderen biologischen Kliniken auf der ganzen Welt angewandt
wird, ist die Fieberbehandlung (siehe Anleitung?).
103
3. Viel Ruhe, keine Sorgen und kein geistiger Stress, viel frische, sau­
bere Luft. Ist der Patient stark, viel Bewegung und Spazierengehen
und eine allgemein gesundheitsstärkende Lebensweise.
4 . In vielen Ländern der Welt wird Laetrile (auch Amygdalin oder
Vitamin B17), ein Arzneimittel, das von den Ärzten Ernst Krebs se­
nior und junior, USA, entwickelt wurde, mit Erfolg zur Behandlung
von Krebs angewandt.
Die Behandlung wird in Mexiko und in vielen europäischen Ländern
durchgeführt.
5 . Tekarina ist ein anderes, nicht giftiges, injizierbares Mittel, das aus
Algen gewonnen wird. Es wurde von G. Lo Monaco aus Mexiko ent­
wickelt und zeigt eine außergewöhnlich hohe Erfolgsrate. Tekarina ist
ein starkes Entgiftungsmittel und ist deshalb auch bei der biologi­
schen Behandlung vieler anderer Krankheiten nützlich.
6. Viele Ärzte und Kliniken, die auf Krebsbehandlung spezialisiert
sind, gebrauchen verschiedene impfstoffähnliche Arzneimittel, um
das Immunsystem des Körpers zu aktivieren und seine Abwehr- und
Heilkräfte zu stärken - um dadurch dem Körper zu helfen, sich selbst
zu heilen.

Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)


Zusätzlich zu den in Anleitung 2 aufgeführten Vitaminen und Mine­
ralstoffen werden besonders die folgenden Anti-Krebs-Vitamine
empfohlen:
Vitamin C: bis zu 5000 mg
Vitamin A: als vorbeugende Dosierung 500001. E.
(Falls Sie starken Karzinogenen ausgesetzt sind: 1000001.E. In
einem kurzen therapeutischen Programm bis zu 2 Monaten Dauer
2500001. E.)
Vitamin B3 (Niacin oder Nicotinamid): 100 mg
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin E: bis zu 12001. E.
Bemerkung: Vitamin E und Vitamin B-Komplex sind besonders
wichtig bei Leberzirrhose.
Cholin: 500-1000 mg
Vitamin B15: 100 mg (50 mg morgens, 50 mg vor dem Zubettgehen)
Bierhefe: 3 -4 Eßlöffel
Bemerkung: Neuere Untersuchungen an der Züricher Universität
und am Londoner Polytechnikum haben gezeigt, daß Bierhefe die
Widerstandskraft gegen Krebs erhöht. Bierhefe ist eine der besten
Quellen für Selen, einem wichtigen Antikrebsmineral.
104
Multi-Enzym-Verdauungspräparat (einschließlich Bauchspeichel­
enzymen, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin, Betainhydrochlorid,
Papain, Pepsin).
Multi-Mineral- und Spurenelementpräparat, das besonders viel Ka­
lium enthalten sollte.
Säfte
Rote-Bete-Saft (aus den Knollen und aus den Stengeln), Karotten­
saft, Traubensaft und alle dunklen Säfte wie z. B. Karottensaft,
Schwarzkirschensaft und schwarzer Johannisbeersaft.
Bemerkungen: Obstsäfte trinkt man am besten am Morgen und Ge­
müsesäfte am Nachmittag und am Abend.
Heilpflanzen
Eukalyptusöl (äußerlich), Aprikosenkerne, Knoblauch, wohlrie­
chendes Veilchen (als Packung bei Hautkrebs oder als Tee), Wiesen­
kleeblüten (als Tee), Ginseng, kanadische Gelbwurzel, Löwenzahn­
wurzel und isländisches Moos.
Spezifisches
Vitamin A und C, Niacin, Vitamin B-Komplex, Mandeln, Aprikosen­
kerne, Rote-Bete-Saft, Bierhefe, Rohkost, Diät mit wenig tierischem
Eiweiß, Knoblauch.
Bemerkung: Krebs ist eine Erkrankung des ganzen Systems und kann
mit «spezifischen» Heilmethoden allein nicht wirksam behandelt wer­
den. Nur ein TOTALES Unterstützungs- und Heilungsprogramm, so
wie oben dargestellt, kann wirksam sein und dem Körper helfen, sich
selbst zu heilen.
Anmerkungen
1. Laut neueren schwedischen klinischen Untersuchungen im Karo-
linska- und Umeä-Krankenhaus ist Vitamin C in hoher Dosierung ein
wirksames Vorbeugungsmittel gegen Krebs. Es wurde gezeigt, daß
der abnorme Stoffwechsel der Aminosäure Tryptophan mit anschlie­
ßender Oxidation ihrer Metaboliten zur Entwicklung von Gallen­
krebs führen kann. Vitamin C kann diese Krebsbildung verhindern,
indem es die Oxidation hemmt. Schwedische Forscher haben Vitamin
C als Krebsverhütungsmittel empfohlen.
2. Vitamin C und A in hoher Dosierung sind zwei natürliche Substan­
zen, die vom Körper dazu benutzt werden, die Bildung von Hyalur-
anidase, einem Enzym, das in Krebsgewebe gefunden wird, zu hem­
men. Vitamin C schützt wirksam gegen die meisten karzinogenen
Gifte (einschließlich Nitrate).
105
3. Laut einigen Untersuchungen besitzt Vitamin A eine hemmende
Wirkung auf die Entstehung von Krebs. Eine neuere Untersuchung
von Dr. Raymond J. Shamberger, Professor der Abteilung für Bio­
chemie an der Cleveland Clinic in Ohio, USA, zeigte, daß Vitamin A
eine der wichtigsten Hilfen für das körpereigene Abwehrsystem bei
der Bekämpfung und der Verhütung von Krebs ist. Wenn dieses Vit­
amin mit Karzinogenen in Kontakt kommt, dann zeigt es die erstaun­
liche Fähigkeit, die Entstehung bzw. das Wachstum von sowohl gutar­
tigen wie bösartigen Tumoren zu verhindern.
4. Falls Verdacht auf Krebs besteht, raten wir dringend, unter keinen
Umständen «Hausmittel» diätetischer Art oder auch jeder anderen
A rt anzuwenden. Statt dessen sollte sofort ein verläßlicher, am besten
ein biologisch orientierter Arzt aufgesucht werden. Der Patient sollte
nur die Therapien anwenden (einschließlich der in diesem Buch ge­
nannten Therapien), die laut ärztlichem Rat am besten für ihn sind.
5. Da es sehr unwahrscheinlich ist, daß die Behandlungsmethoden,
die in diesem Teil des Buches beschrieben sind, mit der allgemeinen
medizinischen Meinung übereinstimmen, sind wir gezwungen, alle
Informationen in diesem Teil nur für Lehr- und Versuchszwecke an­
zubieten - als objektiven wissenschaftlichen Bericht und nicht als
Empfehlung oder Bekräftigung.

Leberleiden
(Insuffizienz, Vergrößerungen, Verfettung)

Ernährung
Beginnen Sie mit einem Leberreinigungsprogramm (siehe Biologi­
sche Heilmethoden). Befolgen Sie dann die Airola-Diät (siehe Anlei­
tung 1) mit rohen, organisch angebauten Nahrungsmitteln. Ausrei­
chende Mengen an hochqualitativem Eiweiß sind bei Leberleiden
sehr wichtig. Die besten vollständigen Eiweißkörper für Leberpatien­
ten findet man in Bierhefe (auch reich an B-Vitaminen, die für eine
gesunde Leber lebenswichtig sind), roher Ziegenmilch, selbstge­
machtem Sauermilchquark (siehe Rezepte), gekeimten Samen und
Körnern, rohen Nüssen, besonders Mandeln. Sesambutter ist bei Le­
bererkrankungen besonders gut, da sie einen ungewöhnlich hohen
Anteil an Methionin, ungesättigten Fetten, Kalzium und hochquali­
tativem Eiweiß enthält.
Essen Sie nie zuviel. Essen Sie häufig kleine Mahlzeiten.
106
Essen Sie einige Wochen lang kein Fett und kein Öl. Vermeiden Sie
alle behandelten, entwerteten Nahrungsmittel und Konserven. Ver­
meiden Sie alle chemischen Zusätze in der Nahrung und Giftstoffe in
Luft, Wasser und Umwelt. Umweltgifte schädigen die Leber. Vermei­
den Sie synthetische Vitamine. Auch sie sind schädlich, und eine län­
gere Einnahme kann Leberschäden hervorrufen. Vermeiden Sie che­
mische Arzneimittel.
Kein Salz, keine scharfen Gewürze (Senf, schwarzer und weißer Pfef­
fer), keinen Zucker (in welcher Form auch immer), keinen Alkohol.
All dies kann die Leber schädigen. Alkohol beraubt den Körper sei­
ner B-Vitamine. Verwenden Sie Honig zum Süßen.
Rote Bete, Rote-Bete-Saft oder Rote-Bete-Pulver sind bei Leberer­
krankungen besonders hilfreich; auch Endivien, Artischocken, Gur­
ken, Knoblauch und Zitronen.

Biologische Heilmethoden
1. Saftfastenkur (siehe Anleitung 3) für 7 bis 10 Tage, mit viel Rote-
Bete-Saft.
2. Bei Leberstauung ist das folgende dreitägige Leberentgiftungsfa­
sten zu empfehlen:
Mischen Sie den Saft von 10 Zitronen und zwei Liter Wasser, und
süßen Sie mit naturreinem Honig. Trinken Sie alle zwei Stunden ein
Glas davon. Trinken Sie auch zweimal täglich einen grünen Gemüse­
saft, der zur Hälfte mit Rote-Bete-Saft vermischt wurde.
Nach der Saftfastenkur zwei Wochen Airola-Diät wie oben. Wieder­
holen Sie die Saftfastenkur, falls nötig.
3. Eine andere weit verbreitete Leberreinigungsmethode ist die fol­
gende:
Trinken Sie an zwei Abenden 1 Tasse frischen Zitronensaft mit Oli­
venöl (je 60 ml). Trinken Sie am dritten Abend die doppelte Menge
davon (je 120ml). Machen Sie am darauffolgenden Morgen einen
Einlauf, danach sofort einen zweiten Einlauf, dem Sie eine Tasse
frisch gemachten Kaffee zufügen. Dieser Kaffeeinlauf sollte so lang
wie möglich zurückgehalten werden - bis zu 20 Minuten. Wiederho­
len Sie den Kaffeeinlauf am Abend.
Diese Methode reinigt sowohl die Leber als auch die Gallenblase. Sie
wird besonders bei Gallensteinen empfohlen.
4. Viele biologisch orientierte Ärzte empfehlen tierische Leber oder
Leberpräparate für die Behandlung von Lebererkrankungen. Diese
Behandlungsmethode war vor ein paar Jahrzehnten hilfreich, als man
noch gesunde tierische Leber erhalten konnte. Da die heute erhält-
107
liehe tierische Leber mit Giften beladen ist (Leber ist das Entgiftungs­
organ des Körpers, das die Gifte ausfiltert und speichert), können wir
solch eine Behandlung nicht empfehlen, falls nicht eine völlig giftfreie
Leber verwendet wird. Einige Hersteller verkaufen getrocknete Ren­
tierleber von Rentieren aus Alaska, die relativ frei von Giftstoffen
sein soll. Eine wenig erhitzte, getrocknete Leber von argentinischen
Tieren könnte man eventuell empfehlen.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Bierhefe: 3 -5 Eßlöffel
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin C: hohe Dosen bis zu 3000 mg
Cholin: bis zu 10 g pro Tag, zwei Wochen lang
Vitamin B6: 50 mg
Vitamin B12: 50 pg
Vitamin E: bis zu 6001. E.
Vitamin A: 25 0001. E .
Lezithin: 2 Eßlöffel
Niacin: 100 mg
Säfte
Rote-Bete-Saft (aus Blättern und Knollen hergestellt), Zitronensaft,
Papayasaft (besonders bei vergrößerter Leber), Traubensaft. R et­
tich-, schwarzer Rettich- und Löwenzahnsaft wird dem Rote-Bete-
Saft in kleinen Mengen zugesetzt.
Heilpflanzen
Löwenzahn, Schachtelhalm, Birkenblätter, Johanniskraut, Lobelien­
kraut, Petersilie, Sarsaparille, Leberblümchen, Goldrute.
Spezifisches
Rote-Bete-Saft, Saftfastenkur, Vitamin B-Komplex, Vitamin C,
Cholin, Bierhefe, Zitronensaft, Löwenzahn, Artischocken. Airola-
Diät mit einer ausreichenden Menge an hochqualitativem Eiweiß, am
besten aus selbstgemachtem, fettarmem Käse, Quark (siehe Rezepte)
und Sesambutter.
Anmerkung
Die Leber ist an fast allen Krankheiten beteiligt. Deshalb kann ein
Leberreinigungsprogramm bei der Behandlung von fast jeder chroni­
schen Erkrankung von Vorteil sein. Liegt ein ernsthafter Leberscha­
den vor, dann dauert es lange, bis man wieder gesund ist. Die Patien­
ten sollten nicht sofortige Resultate erwarten, sondern die Geduld
108
aufbringen, eine bestimmte Diät und andere therapeutische Pro­
gramme für längere Zeit durchzuhalten (oft bis zu drei Monaten oder
einem Jahr).

Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre


Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre können - neben den üb­
lichen ernährungs- und stoffwechselbedingten Ursachen - auch durch
starke nervliche und geistige Belastung verursacht werden. Deshalb
müssen die psychischen Gründe geklärt oder beseitigt werden, bevor
eine ernährungsorientierte oder biologische Behandlung erfolgreich
sein kann. Menschen, die zu Magengeschwüren neigen, sollten geisti­
gen Stress und längere nervliche Belastung vermeiden. Völlige Ruhe
und die Erholung von allen anstrengenden Problemen und Sorgen
sind unbedingt notwendig.
Ernährung
Alles, was die Schleimhäute des Magens und des Zwölffingerdarms
irritieren kann, muß aus der Diät eliminiert werden. Sie sollten häufig
kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, möglichst 6 bis 8 kleine Mahlzeiten
pro Tag. Die Nahrung sollte sehr gut gekaut werden, vierzigmal pro
Bissen! Es ist wichtig, daß alle Nahrung gut eingespeichelt wird. Kann
der Patient nicht gut kauen, dann sollte die Nahrung in einem Mixer
zerkleinert oder püriert werden und dann so gekaut werden, als ob sie
nicht zerkleinert worden wäre.
In akuten Fällen, bei akuten Geschwüren, sollten zu Beginn der Be­
handlung Vollkorngetreide, Nüsse, Vollkornbrot und Getreidebreie
vermieden werden. Aber gut gekochter Hirsebrei mit Milch ist sehr
gut und kann sogar zu Beginn der Behandlung in kleinen Mengen
verabreicht werden. Auch gekochter, weißer Reis mit Milch wird gut
vertragen. Mandelmilch, die aus blanchierten Mandeln in einem Mi­
xer hergestellt wird, ist sehr gut, da sie die überschüssige Säure im
Magen bindet und hochqualitatives Eiweiß liefert. Auch auf Körper­
tem peratur erwärmte Milch wird gut vertragen, besonders rohe Zie­
genmilch. Rohe Ziegenmilch hilft Magengeschwüre auszuheilen.
Sauermilchprodukte wie Joghurt, Kefir usw. können auch gegessen
werden. Bierhefe kann in Sauermilch auf leeren Magen zwischen den
Mahlzeiten genommen werden.
Rohes Obst und Gemüse sollte für einige Wochen gemieden werden,
109
da manches Obst und Gemüse die Magenschleimhaut besonders
reizt. Kartoffeln, Avocados und rohe Bananen werden jedoch gut
vertragen.
Alle sauren Früchte sollten vermieden werden, besonders Zitrus­
früchte. Süßes Obst kann in Maßen gegessen werden.
Alles Gebratene muß vermieden werden. Man hat herausgefunden,
daß erhitztes Pflanzenöl zur Entstehung von Geschwüren beitragen
kann.
Das folgende muß absolut vermieden werden: Tabak, Alkohol, Kaf­
fee, Tee, Schokolade, Salz und alle scharfen Gewürze wie weißer und
schwarzer Pfeffer, Senf, Essig, Chili usw. Es ist bekannt, daß diese
den Fluß der Verdauunssäfte erhöhen und daß dadurch die Magen­
wand angegriffen wird. Auch weißer Zucker und alle Limonaden soll­
ten gemieden werden.
Vermeiden Sie Nahrung und Getränke, die entweder zu heiß oder zu
kalt sind. Alle Getränke und Nahrungsmittel sollten am besten bei
Raum- oder Körpertemperatur verzehrt werden.

Biologische Heilmethoden
1. Die wirksamsten biologischen Heilmethoden:
Bei Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
Roher, frisch zubereiteter Kohlsaft, ein halbes Glas, einige Male am
Tag. Falls der Patient Schwierigkeiten hat, den Kohlsaft unverdünnt
zu trinken - er schmeckt sehr streng kann er zur Hälfte mit Karot­
ten- bzw. Selleriesaft verdünnt werden.
Auch roher Kartoffelsaft ist bei Ulcus duodeni sehr gut.
Bei Magengeschwür (Ulcus ventriculi)
Roher, frisch zubereiteter Kartoffelsaft, möglicherweise mit ein we­
nig Kohlsaft, ein halbes Glas, mehrere Male am Tag auf leeren Ma­
gen.
Beachten Sie: Sowohl Kohl- wie Karottensaft müssen in Ihrem eige­
nen Entsafter frisch hergestellt werden und sofort nach der Herstel­
lung getrunken werden. Ich meine wirklich sofort! Wenn man auch
nur eine Minute wartet, schwindet der medizinische Wert. Beide
Säfte enthalten medizinische Heilfaktoren (Vitamin U ist in Kohlsaft
enthalten), die bei der Lagerung aufgrund rascher Oxydation verlo­
rengehen.
2. Starker Tee aus getrocknetem Beinwellkraut und getrockneten
Beinwellwurzeln, mehrere Male am Tag auf leeren Magen getrunken
(der Tee sollte natürlich Körpertemperatur haben), ist bei Ulcus pep-
110
ticum und Ulcus duodeni auch eine sehr effektive Behandlungsme­
thode.
3. Wenn man nichts anderes zur Verfügung hat, dann kann man auch
ausgiebig Wasser trinken, um die Schmerzen zu lindern.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin E: 600-1200. E.
Bierhefe: 2 -3 Eßlöffel pro Tag, vermischt mit Sauermilch, zwischen
den Mahlzeiten auf leeren Magen eingenommen.
Vitamin A: 25000-500001. E.
Vitamin B-Komplex (natürlich), einschließlich Vitamin B12. Das Prä­
parat soll nur natürliche B-Vitamine enthalten - keine synthetischen
Vitamine.
Chlorophylltabletten: 3
Lebertran: 2 -3 Teelöffel
Wenn der Patient auf dem Weg der Besserung ist, dann können auch
alle anderen in Anleitung 2 genannten Vitamine eingenommen wer­
den.
Säfte
Roher Kohlsaft (Vitamin U) bei Ulcus duodeni
Roher Kartoffelsaft bei Ulcus ventriculi.
Heilpflanzen
Beinwellwurzel, Süßholz, Wohlriechendes Veilchen, kanadische
Gelbwurzel, Gewürznelke, Kamille, Leinsamen. Tee sollte nicht
heiß, sondern bei Körpertemperatur getrunken werden.
Spezifisches
Roher Kohl- und Kartoffelsaft, Vitamin E und A, Beinwelltee, Zie­
genmilch, Bierhefe, häufig kleine Mahlzeiten, völlige Entspannung
und keine seelischen Belastungen und Sorgen; strenges Vermeiden
von Tabak, Alkohol, Kaffee, Tee, Salz und allen scharfen Gewür­
zen.
Anmerkungen
1. Um festzustellen, ob es sich um ein Magen- oder Zwölffingerdarm­
geschwür handelt, macht man gewöhnlich Röntgenaufnahmen. Wenn
Sie die Röntgenaufnahmen vermeiden wollen, dann können Ihnen
vielleicht die folgenden Symptome helfen: Magengeschwüre verursa­
chen immer Schmerzen nach der Mahlzeit, während Zwölffinger­
darmgeschwüre Schmerzen vor oder zwischen den Mahlzeiten verur­
sachen (sog. «Hungerschmerz»).
111
2. Beachten Sie, daß völliges Fasten oder Saftfasten bei Magenge­
schwüren nicht anzuraten ist. Es ist am besten, wenn man die Kohl-
und Kartoffelsafttherapie mit dem oben genannten Ernährungspro­
gramm kombiniert.
3. Niedriger Blutzucker (Hypoglykämie) steht oft in Verbindung mit
Ulcus pepticum. Untersuchungen zeigen, daß 75 % der Patienten mit
Ulcus pepticum auch Hypoglykämie haben. Befolgen Sie das Anti-
Hypoglykämie-Ernährungsprogramm (siehe Kapitel Hypoglykä­
mie), falls dies der Fall ist.
4 . Einige Untersuchungen zeigen, daß Vitamin E und A, besonders
wenn sie zusammen eingenommen werden, nicht nur vor der Entste­
hung von Geschwüren, die durch Stress verursacht werden, schützen,
sondern auch eine Heilwirkung bei schon bestehenden Geschwüren
haben.

Menstruationsbeschwerden
Viele Hormon- und Stoffwechselveränderungen treten vor und wäh­
rend der Menstruation auf und verursachen solche unangenehmen
Symptome wie Depressionen, Angespanntheit, Krämpfe, Ohn-
machtsanfälle, Schwermut, Empfindsamkeit der Brüste, Wasser­
ansammlungen, hohe Pulsfrequenz, Rückenschmerzen usw. Obwohl
diese Symptome häufig Vorkommen, sind sie nicht normal. Gesunde
Frauen, die natürlich leben und sich mit natürlichen Nahrungsmitteln
richtig ernähren (wie die Frauen in Hunza, China, der Sowjetunion
und die mittelamerikanischen Indianer), machen dieses monatliche
Martyrium der Frauen in den westlichen Industrienationen nicht
durch. Die meisten Menstruationsbeschwerden werden durch fehler­
hafte Ernährung verursacht, was zu einem Mangel bzw. einem unge­
nügenden Stoffwechsel der weiblichen Sexualhormone, die während
der Menstruation reichlich vorhanden sind, führt. Die Vitamine E
und B6 spielen dabei eine besondere Rolle, auch die Mineralstoffe
Kalzium und Jod.
Ernährung
Die Diät sollte genügend (aber nicht zu viel) hochqualitatives Eiweiß
enthalten, am besten in der Form von unpasteurisierter Milch und
Sauermilchprodukten wie Joghurt, Kefir etc.; und täglich eine Tasse
selbstgemachter Sauermilchquark (siehe Rezepte).
112
Vollkorngetreide, Nüsse und Samen, besonders gekeimt, sollten die
Grundlage der Ernährung darstellen. Mandeln, Buchweizen, Hirse,
Haferflocken, Sesamsamen, Sonnenblumenkerne liefern nicht nur
hochqualitatives Protein, sondern auch lebenswichtige Mineralstoffe
und Vitamine, besonders die überaus wichtigen Vitamine E und B-
Komplex.
Bierhefe, kaltgepreßte Pflanzenöle, Meeresalgen, Hagebutten, Lezi­
thin und die Vitamine E und B6 sind wichtige Nahrungszusätze.
Besonders eisenhaltige Nahrungsmittel sollten gegessen werden: Me­
lasse, Aprikosen, Milch, Eier, Körner und Nüsse. Viel rohes Gemüse
und Obst, insbesondere Trauben und rote Bete. Vitamin C hilft bei
der Absorption von Eisen aus der Nahrung. Essen Sie häufig kleine
Mahlzeiten statt wenige große Mahlzeiten, um niedrigen Blutzucker
zu vermeiden, der häufig während der Menstruation auftritt (siehe
Kapitel Hypoglykämie).
Biologische Heilmethoden
1. Rauchen Sie nicht! Rauchen verschlimmert die Menstruations­
beschwerden.
2. Täglich ein heißes Sitzbad (siehe Anleitung?) mit Kamille als
Badezusatz.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin B12: bis zu 50 ug; unter Aufsicht eines Arztes bis zu 200 pg
pro Tag.
Bierhefe: 2 -3 Eßlöffel
Kalziumlaktat oder Knochenmehl: 6 Tabletten (besonders bei
Krämpfen)
Vitamin B6: 50-100 mg
Vitamin C: bis zu 1000 mg (unterstützt die Absorption des Eisens)
Vitamin E: bis zu 6001. E. (stellt die Regelmäßigkeit der Menstrua­
tion wieder her)
Meeresalgenpräparat: 3 Tabletten oder 1 Teelöffel Granulat
Vitamin F (essentielle Fettsäuren): 3 Kapseln
Natürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Säfte
Grünsaft (siehe Anleitung 5), Rote-Bete-Saft, dunkle Obstsäfte wie
Traubensaft, Pflaumensaft, Kirschsaft, schwarzer Johannisbeer­
saft.

113
Heilpflanzen
Cimicifuga (bei ausbleibender Menstruation), Frauenwurzel und
Schafgarbe (bei Menstruationsschwierigkeiten), Herzgespann (ver­
stärkt den Menstruationsfluß). Auch Knoblauch unterstützt den
Menstruationsfluß. Wermut und Frauenminze (bei schmerzhafter
Menstruation).
Spezifisches
Airola-Diät mit ausreichenden Mengen an hochqualitativer Milch,
pflanzlichen Proteinen und eisenreichen Nahrungsmitteln. Vitamin
B-Komplex, C, B6, B12und E, Bierhefe, Kalziumpräparat. Heilpflan­
zen wie oben.
Anmerkungen
1. Prämenstruelle Ödeme, Schwellungen und Wundsein werden oft
durch die Gabe von Vitamin B6, 50-150 mg pro Tag, besonders wäh­
rend der 10 Tage vor dem Einsetzen der Menstruation, erleichtert.
2. Vitamin B12 hilft, den normalen Menstruationszyklus wieder her-
züstellen. Gewöhnlich werden 25-100 pg empfohlen.
3. Unregelmäßige bzw. zu starke Menstruation kann durch einen
Mangel an Schilddrüsenhormonen verursacht werden. Meeresalgen
sind hier sehr hilfreich.

Migräne
Ernährung
Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit Betonung auf rohe alkalische
Nahrungsmittel, Obst, Gemüse und gekeimte Samen.
Vermeiden Sie Salz und säurebildende Nahrungsmittel wie z.B.
Fleisch, große Mengen an Getreideprodukten und Brot (auch Voll­
kornprodukte).
Nehmen Sie häufig kleine Mahlzeiten zu sich. Vermeiden Sie es, zu­
viel zu essen (siehe Ernährung bei Hypoglykämie).
Biologische Heilmethoden
1. Während der Nacht viel Ruhe, und wenn möglich ein Nickerchen
am Nachmittag. Schlafen Sie bei offenem Fenster.
2. Viel körperliche Bewegung und Wandern in frischer Luft. Atem­
übungen sind besonders gut.
3. Falls Sie unter Verstopfung leiden, dann sollten Sie das Anti-Ver­
stopfungsprogramm befolgen (siehe Kapitel Verstopfung).
114
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Niacin: 300mg (100mg dreimal am Tag); in akuten Fällen 200mg
dreimal täglich. Ein Arzt muß die genaue Dosierung feststellen.
Rutin: 200 mg
Vitamin B15: 100 mg
Vitamin E: bis zu 12001. E.
Vitamin B-Ko'mplex (natürlich, hochpotenziert) mit Vitamin B12
Vitamin B6: 50 mg
Pantothensäure: 100 mg
Kalziumpräparat
Vitamin C: bis zu 1000 mg
Bierhefe: 2 Eßlöffel
Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Säfte
Frische Fruchtsäfte, je nach Saison.
Heilpflanzen
Rosmarin, Pfefferminze.
Spezifisches
Niacin (bei akuten Fällen), Airola-Diät, Rutin, Vitamin B15, Vitamin
B-Komplex, Kalzium.

Multiple Sklerose
Ernährung
Nur organisch angebaute, giftfreie, vollwertige, naturbelassene Roh­
kost. Rohes Obst. Viel Wurzelgemüse, Milch (am besten Ziegen­
milch), rohe befruchtete Eier, rohe Samen und Nüsse, rohe Hafer-
Hocken (frisch hergestellt und nicht gedünstet).
Rohe, unpasteurisierter, selbstgemachter Sauermilchquark (siehe
Rezepte) und selbstgemachte Sauermilch.
Rohe, ungesalzene, frische Butter (muß aus «biologischer» Milch her­
gestellt worden sein).
Rohes Keimöl (wie z. B. Weizenkeimöl), naturbelassen, kaltgepreßt,
nicht ranzig - als Quelle für Arachidonsäure, eine ungesättigte Fett­
säure, die bei der Behandlung von multipler Sklerose von besonders
großem Wert ist.
Rohe gekeimte Samen und Körner, besonders gekeimter Weizen und
Roggen (siehe Rezepte), einige Male am Tag.
115
Essen Sie täglich milchsauer vergorene Nahrungsmittel wie Sauer­
kraut, eingelegte Gurken und Gemüse (siehe Rezepte). In Reform­
häusern, Naturkostläden etc. kann man milchsauer vergorene Nah­
rungsmittel und Säfte bekommen, die für MS-Patienten sehr wichtig
sind.
Nicht erhitzter, naturreiner Honig ist das einzige erlaubte Mittel zum
Süßen. Keihen Kaffee, keinen Tee, keine Schokolade, kein Salz,
keine Gewürze (Senf, Pfeffer und Essig), keinen Zucker und keine
anderen behandelten, konservierten oder gefrorenen Nahrungsmit­
tel. Vermeiden Sie besonders alle isolierten Kohlehydrate.
Früchte und Beeren sind sehr heilungsfördernd. Die besten Gemüse­
sorten bei MS sind Karotten, Kohl, Rettich, Kohlrabi, Gurken, rote
Bete und Tomaten. Molke enthält Orotsäure (Vitamin B13), bei der
sich gezeigt hat, daß sie bei der Behandlung von multipler Sklerose
besonderen Wert hat. Wenn Sauermilchquark zu Hause hergestellt
wird, sollte die Molke nicht weggeschüttet werden, sondern zum Trin­
ken verwendet werden.
Biologische Heilmethoden
1. Kurze Saftfastenkur (siehe Anleitung 3), vier bis fünf Tage lang.
Nach dem Fasten sollte eine lakto-vegetabile Rohkostdiät mit rohem
Obst und Gemüse, Milch, Samen, Keimlingen und milchsauer vergo­
renen Nahrungsmitteln (siehe oben) durchgeführt werden.
2. Ausgedehnte physiotherapeutische Behandlung: Massage, kör­
perliche Bewegung, Schwimmen, kalte Duschen am Morgen und am
Abend, heiße Bäder, heiße Mineralbäder (siehe Anleitung? bezüg­
lich therapeutischer Bäder).
3. Die Verabreichung von Vitaminen ist bei der Behandlung von MS
sehr wichtig. Dr. Frederick Klenner, Riedsville, N. C., USA, ge­
braucht mit großem Erfolg hohe Dosen an Vitamin B1; B3 und B6.
Auch Vitamin F (essentielle Fettsäuren) und Vitamin E sind bei der
Behandlung von MS sehr wichtig.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin E: bis zu 18001. E.
Vitamin F (essentielle Fettsäuren): 6 Kapseln
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert) mit Vitamin B12
Vitamin B,: 100 mg
Vitamin B6:100 mg
Vitamin B3:100 mg
Vitamin B2: 100 mg
Vitamin B12: 100 pg
116
Inositol: 500 mg
Vitamin C: bis zu 1000 mg
Lezithin: 3 Eßlöffel Granulat
Pantothensäure: 100 mg
Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren als Quelle für Arachidonsäure
(aus naturbelassenen, kaltgepreßten Ölen und frischem, nicht ranzi­
gem Weizenkeimöl)
Bierhefe: 2 -3 Eßlöffel
Magnesiumpräparat
Knochenmehl: 3 Tabletten
Sauermolke
N atürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Säfte
Alle erhältlichen rohen Gemüse- und Fruchtsäfte aus organisch ange­
bautem Obst und Gemüse.
Heilpflanzen
Sarsaparille.
Spezifisches
Rohe, organisch angebaute Nahrungsmittel, gekeimter Weizen, Lezi­
thin, Vitamin B (, B3, B6, F und E , milchsauer vergorene Nahrungs­
mittel; frische ungesalzene Butter vom Bauernhof.

Neuritis
(Nervenentzündung)

Neuritis kann durch eine Vielzahl von Ernährungsfehlern und Stoff­


wechselstörungen wie z. B. schlechten Kalziumstoffwechsel, Mangel
an einigen B-Vitaminen (B12, B6, B1; Pantothensäure, B2), Toxämie,
chronische Übersäuerung des Blutes, Störungen des Phospholipid­
stoffwechsels usw. verursacht werden. Die beste Behandlung bei
Neuritis ist eine optimale Ernährung mit allen in Anleitung 2 empfoh­
lenen Vitaminen und Präparaten, aber besonders den spezifischen
Präparaten, die unten angeführt sind. Die Nahrung muß auch gut assi­
miliert werden.

117
Ernährung
Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit viel Vollkorngetreide, besonders
Weizen, Buchweizen und Naturreis, rohen Samen und Nüssen, be­
sonders Mandeln. Rohes Obst und Gemüse. Gekeimte Samen, Arti­
schocken, rohe Milch (besonders Sauermilchprodukte) und täglich
eine Tasse selbstgemachter Sauermilchquark (siehe Rezepte).
Biologische Heilmethoden
1. Täglich Trockenbürstenmassage (siehe Anleitung 4) und Wechsel­
duschen (siehe Anleitung?).
2. Täglich Spaziergänge und körperliche Übungen, falls dies dem Pa­
tienten möglich ist.
3. Verstopfung und andere Erkrankungen müssen korrigiert wer­
den.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert), in hoher Dosie­
rung. Die Vitamine B1; B2, B3, B6, B12 und Pantothensäure sollten
alle in hoher Konzentration in diesem Präparat enthalten sein. Oder
sie können auch einzeln eingenommen werden.
Bierhefe: 3 -5 Eßlöffel
Magnesiumchlorid: 400 mg
Kalziumlaktat: 6 Tabletten
Kieselerde: 3 Tabletten
Natürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Säfte
Karotten-, Rote-Bete-, Zitrus-, Apfel- und Ananassaft.
Spezifisches
B-Komplex-Vitamine in hoher Dosierung, Bierhefe, optimale Ernäh­
rung. Kalzium, Magnesium, Kieselerde.

Nierenerkrankungen
( N e p h ritis )

Ernährung
Eiweißarme, vegetarische Diät. Viel rohes und gekochtes Gemüse
und rohe Früchte. Vermeiden Sie Gemüsesorten, die große Mengen
an Oxalsäure enthalten (wie z. B . Spinat und Rhabarber). Auch Scho­
kolade und Kakao enthalten Oxalsäure und sollten deshalb nicht ge-
118
gessen werden. Knoblauch, Kartoffeln, Spargel, Petersilie, Meer­
rettich, Kresse, Gurken und Sellerie sind ausgezeichnet. Die besten
Obstsorten: Papayas und Bananen - beide besitzen eine große
Heilwirkung bei Nierenerkrankungen. Auch Wassermelonen sind
sehr gut. Sie sollten nicht zusammen mit anderen Nahrungsmitteln
gegessen werden. Kleine Mengen an Sauermilchprodukten und
selbstgemachtem Sauermilchquark, am besten aus roher Ziegen­
milch hergestellt, können in die Diät mit aufgenommen werden.
Auch naturreiner, nicht erhitzter Honig ist bei der Behandlung von
Nierenerkrankungen von medizinischem Wert. Naturreis ist auch
gut.
Essen Sie fünf bis sechs kleine Mahlzeiten statt wenige große Mahlzei­
ten.
Verwenden Sie kein Salz.
Biologische Heilmethoden
1. Bei akuten Erkrankungen sollte eine zwei bis dreiwöchige Saftfa­
stenkur (siehe Anleitung 3) durchgeführt werden. Verwenden Sie
hauptsächlich Gemüsesäfte wie Gurken-, Sellerie-, Wassermelonen-
und Karottensaft. Fügen Sie kleine Mengen an Meerrettich-, Kresse-
und Knoblauchsaft den anderen Gemüsesäften zu. Trinken Sie viel
Gemüsebrühe (siehe Rezepte). Preiselbeersaft ist hervorragend bei
Nierensteinen und Blasenentzündung.
2. Rauchen Sie nicht! Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt,
daß Rauchen die Funktion der Nieren beeinträchtigt.
3. Viel Bewegung! Mangel an körperlicher Bewegung trägt zur Ent­
stehung von Nierensteinen bei.
4 . Die folgende Behandlungsmethode hat sich bei Nephritis als wirk­
sam erwiesen:
Eine Woche Saftfastenkur wie oben, gefolgt von zwei Wochen Zie­
genmilchdiät: Trinken Sie nichts anderes als 4 Liter rohe Ziegenmilch
pro Tag. Die Milch muß auf Körpertemperatur erwärmt werden. Pro
Liter Milch wird 1 Eßlöffel Melasse zugegeben. Nehmen Sie während
dieser Behandlung jeden Tag 1000 I.E . Vitamin E und 75000 I.E .
Vitamin A ein.
5. Bohnenschalentherapie: In der europäischen Volksmedizin wird
diese Heilmethode bei allen Arten von Nieren- und Blasenerkran­
kungen wie z. B . Ödemen (aufgrund von Nieren- oder Herzkrankhei­
ten), Nierenentzündungen, Nieren- und Blasensteinen wie auch bei
chronischer Gicht und Zuckerkrankheit als besonders heilsam ange­
sehen.

119
Anwendung:
a. Befolgen Sie das oben genannte Ernährungsprogramm.
b. Trinken Sie alle 2 Stunden lG las Bohnenschalenabkochung. Die
Abkochung wird wie folgt hergestellt: 50 g frische Bohnenschalen
(ohne Samen) in 4 Liter Wasser langsam kochen lassen (4 Stunden).
Dann durch ein feines Tuch abseihen und 8 Stunden stehen lassen.
c. Die Abkdchung muß jeden Tag frisch zubereitet werden. Ist sie
älter als 24 Stunden, dann hat sie jeglichen medizinischen Wert verlo­
ren.
d. Behandlungsdauer: 4 -8 Wochen.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag):
Vitamin A: 750001.E. (nach 3 Monaten Reduzierung auf 10000
IE.)
Vitamin C: 1000-3000 mg. Es hat sich gezeigt, daß sowohl ein Mangel
an Vitamin A als auch ein Mangel an Vitamin C zur Entstehung von
Nierensteinen beitragen.
Vitamin E: bis zu 10001. E.
Kaliumchlorid: 1 -5 g, zwei Wochen lang
Cholin: 1000 mg
Vitamin B6: 50 mg
Vitamin B2: 25 mg
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Lezithin: 1 Eßlöffel
Magnesium-Kalziumpräparat
Honig
Meeresalgenpräparat
Säfte
Wassermelonen-, Gurken- und Selleriesaft. Karottensaft mit kleinen
Mengen an Meerrettich-, Kresse- und Knoblauchsaft. Preiselbeer-
saft.
Heilpflanzen
Tee aus den Hülsen der Gartenbohne, Birkenblätter, Färberröte,
Hirtentäschel (harntreibend), Goldrute, Löwenzahn (harntreibend
und Nierenstimulator), Bärentraube, Meeresalgen, Spierstrauch,
Wacholder, Katzenminze (bei Nierensteinen), Petersilie (harntrei­
bend und löst Nierensteine auf), Spargel (harntreibend), Hagebut­
tenkerne.

120
Spezifisches
Natriumarme, eiweißarme, vegetarische Diät, Bohnenschalentee,
Vitamin A, C, B6, Cholin, Kalium, Birkenblätter, Goldrute, Wasser­
melonen, Petersilie, Löwenzahn, Färberröte, Spargel.
Anmerkungen
1. Bei Nierensteinen: Zusätzlich zu den oben genannten Vitaminen
und Nahrungszusätzen 500 mg Magnesiumoxid.
Bei schwerer Nephritis: zusätzlich hohe Dosen an Vitamin C, bis zu
5000 mg, und 500 mg Bioflavonoid-Komplex.
2. Untersuchungen an der Harvard-Universität, USA, zeigten, daß
die Verabreichungen von Vitamin B6und Magnesium die Bildung von
Nierensteinen verhindern kann.
3. Eine Heilpflanze, von der man sagt, daß sie Nierensteine auflösen
kann, ist die Färberröte oder Krappflanze (Rubia tinctorum).
4 . Preiselbeersaft ist ein altes Hausmittel, das heute auch von einigen
Ärzten und Kliniken bei Nierensteinen und Pyelonephritis ange­
wandt wird. Preiselbeeren enthalten China- und Benzoesäure sowie
bakteriostatische Substanzen, die unverändert durch die Nieren und
den Blasentrakt hindurchgehen. Preiselbeersaft erhöht den Säurege­
halt des Urins und schafft dadurch ungünstige Lebensbedingungen
für krankheitserregende Bakterien.

Osteoporose
Bei älteren Menschen wird abnorme Porosität der Knochen gewöhn­
lich durch fehlerhafte Ernährung (fehlende Vitamine und Mineral­
stoffe in der Nahrung), durch die Unfähigkeit des Körpers, Nährstoffe
richtig zu absorbieren und zu verarbeiten, durch zu hohen Konsum von
Fleisch, durch Hormonungleichgewicht nach den Wechseljahren und
abnehmende körperliche Aktivität im Alter verursacht. Die oben ge­
nannten Ursachen können einzeln oder gemeinsam zu der Entstehung
von Osteoporose führen. Auch eine längere Behandlung mit Cortison,
das die Knochenbildung hemmt und die Aufnahme von Kalzium im
Darm vermindert, kann Osteoporose verursachen.
Ernährung
Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit mineralstoffreichen Nahrungs­
mitteln wie Vollkomgetreide, Samen, Nüsse, gekochtes und rohes
Gemüse und Obst, rohe Milch und Milchprodukte, wie z. B. selbstge-
121
machter Sauermilchquark (siehe Rezepte). Nahrungsmittel, die reich
an Mineralstoffen sind, besonders an Kalzium, Magnesium, Kalium
und Silizium (wie sie in grünen Gemüsen, Kohl, Karotten, Obst und
Beeren jeder Art - Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren etc. - zu
finden sind), sollten oft gegessen werden. Sesamsamen und Sonnen­
blumenkerne sind bei Osteoporose auch eine ausgezeichnete Nah­
rung. Sie sollten auch reichlich milchsauer vergorene Nahrungsmittel
wie Sauerkraut, eingelegtes Gemüse, Sauerteigbrot und Sauermilch­
produkte (siehe Rezepte) essen. Haferflocken, Gerste, Buchweizen,
Hirse und Reis sind hier die besten Getreidesorten.
Die Airola-Diät sollte ergänzt werden mit einem guten umfassenden
Mineralstoff- und Spurenelementpräparat und Betainhydrochlorid­
tabletten zu jeder Mahlzeit, um eine richtige Assimilation der Nah­
rung zu gewährleisten.
Vermeiden Sie große Mahlzeiten und essen Sie niemals zuviel. Essen
Sie langsam, und kauen Sie das Essen besonders gut. Vermeiden Sie
weißen Zucker und Weißmehlprodukte. Vermeiden Sie behandelte
und denaturierte Nahrungsmittel. Vermeiden Sie Fleisch, besonders
Rindfleisch, das 25mal soviel Phosphor wie Kalzium enthält; eine Er­
nährung mit viel Fleisch führt unweigerlich zu Kalzium- und Magne­
siummangel.
Biologische Heilmethoden
Verminderte körperliche Aktivität und Verlust der Muskelkraft sind
Faktoren, die zu seniler Osteoporose beitragen. Genug regelmäßige
körperliche Bewegung ist sowohl zur Vorbeugung als auch bei der
Behandlung von Osteoporose notwendig.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Schachtelhalm (Quelle für Silizium): als Extrakt oder in Form von
Tee; oder Kieselerdetabletten
Knochenmehl: 3 Tabletten
Kalzium-Magnesiumpräparat: je 500 mg
Magnesiumchlorid: 400 mg
Vitamin D: bis zu 50001. E Oder Lebertran (nicht angereichert):
3 Teelöffel
Vitamin C: bis zu 1000 mg Kaliumjodid
Meerwasser: 2 Eßlöffel
Betainhydrochlorid: 1 oder 2 Tabletten nach jeder Mahlzeit mit
einem halben Glas Wasser
Multimineral- und Spurenelementpräparat, oder Meerwasser
Vitamin E: 6001. E.
122
Luzernetabletten
Zu den Mahlzeiten Obstessig: 1 Teelöffel auf ein Glas Wasser und ein
Teelöffel Honig
Natürliches Multivitaminpräparat
Säfte
Rohe Gemüsesäfte: Grünsaft mit Rübenblättern, Luzerne und Bein­
well; Rote-Bete-, Karotten- und Selleriesaft. Obstsäfte: Ananas-, Zi­
tronen-, Papayasaft.
Heilpflanzen
Schachtelhalm, Brennessel, Beinwell, Petersilie, Luzerne.
Spezifisches
Knochenmehl, Kieselerde, Vermeidung von phosphorreichen Nah­
rungsmitteln (Rindfleisch, Leber), Magnesium, VitaminD, C, E,
Salzsäure.
Anmerkungen
1. Nach Dr. L. C. Kervran, dem Verfechter des biologischen Trans­
mutationskonzeptes, ist die Verabreichung von kalziumreichen Nah­
rungsmitteln oder Kalziumpräparaten bei Osteoporose, Kalzium­
mangel oder Entkalkung der Knochen nicht anzuraten. Er empfiehlt
als eine viel wirksamere Methode die Gabe von Kieselerde, Magne­
sium und Kalium, um den Mineralstoffwechsel zu verbessern und um
die Ablagerung von Kalzium in den Knochen und anderen Geweben
zu stimulieren. Durch den «biologischen Transmutationsprozeß»
wird Kieselerde im Körper in leicht verwertbares Kalzium umgewan­
delt. Dr. Kervran empfiehlt besonders junge Schachtelhalmpflanzen
(Auszug oder Tee) als beste Quelle für Kieselerde.
2. Trinkt man über einen längeren Zeitraum hinweg destilliertes Was­
ser, so führt dies oft zur Entstehung von Osteoporose, da destilliertes
Wasser nicht nur viele der notwendigen Mineralien nicht enthält, son­
dern auch dem Körper Mineralien entzieht. Wer trotzdem destillier­
tes Wasser trinken will, sollte Meerwasser zugeben, um die verloren­
gegangenen Mineralien wieder hinzuzufügen.

123
\

Parkinsonsche Krankheit
Ernährung
Reine Rohkostdiät mit organisch angebauten Nahrungsmitteln. Die
Betonung liegt auf rohen Samen, Nüssen und Körnern: Viel Keim­
linge, rohe Milch, am besten Ziegenmilch, und rohes Obst und Ge­
müse. Grünblattgemüse und gelbe Kohlrüben sind besonders hilf­
reich. Sesamsamen und Sesambutter sind hier auch hervorragend.
Nehmen Sie ein- bis zweimal pro Woche einen halben Teelöffel reine
Gelatine mit der Nahrung oder mit Zitrus- oder Tomatensäften ver­
mischt ein.
Bei Parkinsonscher Krankheit ist im allgemeinen eine eiweißarme
Diät aus rohen, organisch angebauten Nahrungsmitteln am besten.
Biologische Heilmethoden
Kurze, wiederholte Reinigungssaftfastenkuren, jeweils 6-10 Tage
lang (siehe Anleitung 3).
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag):
Vitamin B 6: 200 mg. Bis zu 2000 mg können unter der Aufsicht eines
Arztes eingenommen werden. Einige Ärzte haben erfolgreich Injek­
tionen von Vitamin B 6 und Magnesium verabreicht.
Vitamin B2: bis zu 100 mg (verbessert die Blutzirkulation)
Vitamin B-Komplex, mit hohem Anteil an Niacin (natürlich, hoch­
potenziert)
Glutaminsäure: bis zu 8 Tabletten
Magnesium: 500 mg
Kalziumlaktat: 3 Tabletten
Bierhefe: 3 - 4 Eßlöffel
Vitamin E: 6001.E.
Vitamin C: bis zu 1000 mg
Reines Meerwasser: 1 - 2 Eßlöffel
Lezithin: 2 Eßlöffel Granulat
Säfte
Alle rohen Gemüse- und Obstsäfte, je nach Jahreszeit.
Heilpflanzen
Ginseng, Cayenne.

124
Spezifisches
Vitamin B-Komplex, Vitamin B6, Glutaminsäure, Magnesium,
Meerwasser, optimale Diät mit rohen, organisch angebauten Nah­
rungsmitteln, viel Keimlingen und roher Ziegenmilch.
Anmerkungen
1. In den Anfangsstadien der Erkrankung kann man mit Ernährungs­
programmen und biologischen Therapien gute Resultate erzielen. Bei
chronischer, fortgeschrittener Krankheit, besonders wenn die Ursa­
che emotioneller Art ist oder wenn Nervengewebe zerstört ist, wird
eine substantielle Verbesserung schwer zu erreichen sein. Jedoch ver­
hüten gute Ernährung und die oben angeführten Methoden wenig­
stens eine Verschlechterung der Erkrankung - was bei der Parkinson-
schen Erkrankung schon als ein Erfolg angesehen werden kann.
2. Die Behandlung mit L-Dopa (eine Aminosäure, Vorstufe des
Dopamins) hat sich in vielen Untersuchungen und klinischen Anwen­
dungen als wirksam erwiesen. Eine L-Dopa-Behandlung muß von
einer eiweißarmen Diät begleitet werden (0,5 g Eiweiß pro kg Kör­
pergewicht, pro Tag). Die Aufnahme von großen Mengen an Eiweiß
zerstört die positive Wirkung von L-Dopa (Journal of the American
Dietetic Assoc. 82,1973, S. 520).

Prostataleiden
( C h ro n is c h e P r o s ta titis )

Ernährung
Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit viel rohen Samen und Nüssen,
besonders Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen, Mandeln und Se­
samsamen. Alle diese Nahrungsmittel sind reich an hochqualitativem
Eiweiß, ungesättigten Fettsäuren und Zink-Nahrungsbestandteile,
die für die Gesundheit der Prostata wichtig sind.
Nehmen Sie viel rohes Gemüse, Obst und frische Säfte zu sich. Ver­
wenden Sie kaltgepreßtes Pflanzenöl, wie z. B. Sonnenblumenöl, Se­
samöl oder Olivenöl als Quelle für Fettsäuren, und Lezithin, Bierhefe
und Vitamin E (wichtige Faktoren für die Gesundheit der Pro­
stata).
Vermeiden Sie Kaffee, Alkohol und alle scharfen Gewürze. Man
nimmt an, daß diese die Anfälligkeit gegenüber Prostatitis erhö­
hen.
125
Es hat sich gezeigt, daß ein Mangel an Zink und VitaminE (ungesät­
tigte Fettsäuren) Prostataleiden mitverursachen kann. Die Einbezie­
hung dieser Nährstoffe in die Diät hat gute Resultate bei Prostatalei­
den gebracht.
Biologische Heilmethoden
1. Vermeiden Sie sexuelle Erregung ohne Samenerguß oder Orgas­
mus. Praktiken wie fortgeschrittenes Petting und Koitus interruptus
ohne Orgasmus führen zu Blutandrang und unterdrücktem oder un­
vollständigem Samenerguß, was sowohl zu funktionellen als auch zu
strukturellen Schädigungen führen kann.
2. Vermeiden Sie die bewußte Verlängerung des Geschlechtsver­
kehrs, wobei der Samenerguß zurückgehalten wird.
3 . Vermeiden Sie unangebrachte Abstinenz von sexueller Befriedi­
gung. Entwickeln Sie «sexuelle Regelmäßigkeit», und halten Sie, falls
möglich, einen Rhythmus ein.
4 . Bemühen Sie sich um einen guten Gesundheitszustand. Optimale
Gesundheit ist für gesunde Geschlechtsorgane und Drüsen unbedingt
notwendig.
5 . Viel Bewegung! Spazierengehen ist die beste körperliche Übung,
um die Prostata in guter Form zu halten. Ein bis zwei Stunden Spazie­
rengehen am Tag sind nicht zuviel.
6. Eine andere wirksame Methode (Prostatamassage) wird wie folgt
ausgeführt: Legen Sie sich flach auf Ihren Rücken, ziehen sie die Knie
so weit wie möglich auseinander, und pressen Sie dann die Fußsohlen
zusammen. Halten Sie die Fußsohlen zusammengepreßt, und versu­
chen Sie mit einer kräftigen Bewegung die Knie so weit wie möglich
nach unten zu drücken. Wiederholen Sie diese Übung so oft wie mög­
lich.
7. In akuten Fällen sind tägliche heiße Sitzbäder (siehe Anleitung?),
wobei man dem Wasser Kamillentee zusetzt, zu empfehlen.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Blütenpollen: 6 Tabletten oder 2 Teelöffel
Vitamin F (essentielle Fettsäuren): 6 Kapseln
Vitamin E: 6001. E. oder mehr
Chlorophyll (Vorstufe der Sexualhormone)
Organisches Zinkpräparat: 30 mg
Lezithin: 1 oder 2 Eßlöffel
Vitamin C: 1000 mg. In akuten Fällen bis zu 5000 mg
Vitamin B 6: 50 mg
Lebertran (natürlich, ohne Zusätze): 2 Teelöffel
126
N atürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Meeresalgenpräparat: 2 Teelöffel Granulat oder 6 Tabletten
Bierhefe: 2 Eßlöffel (Quelle für organisches Zink)
Säfte
Alle rohen Gemüse- und Obstsäfte, je nach Jahreszeit.
Heilpflanzen'
Wacholder, Ginseng, Meeresalgen, Sonnenhut (bei vergrößerter und
schwacher Prostata), M utterkorn, Birkenblätter.
Spezifisches
Blütenpollen, Zink, Kürbiskerne, Vitamin E und F, regelmäßiger Se­
xualverkehr, viel Spazierengehen und andere Körperübungen.

Psoriasis
Ernährung
Airola-Diät mit Betonung auf rohe Samen und Nüsse, besonders Se­
samsamen, Leinsamen, Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne. Viel
rohes Gemüse und Obst, organisch angebaut, je nach Jahreszeit.
Kaltgepreßte Pflanzenöle wie z. B. Sesam- und Leinöl, 2 Eßlöffel pro
Tag. Die Pflanzenöle müssen aus erster Pressung stammen, kaltge­
preßt, nicht raffiniert und nicht erhitzt sein. Vermeiden Sie alle tieri­
schen Fette (gesättigte Fette) wie Schweinefleisch, Milch, Butter und
Eier. Keine entwerteten oder behandelten Nahrungsmittel. Keine
Nahrungsmittel, die gehärtete Fette oder Industriezucker enthal­
ten.
Vermeiden Sie Zitrusfrüchte und besonders Zitrussäfte. Preiselbeer-
und Apfelsaft sind erlaubt. Stellt sich eine Verbesserung ein, dann
können Ziegenmilch, Joghurt und selbstgemachter Quark zur Diät
hinzugefügt werden.
Biologische Heilmethoden
1. Da Psoriasis eine Stoffwechselerkrankung ist, ist zu Beginn der Be­
handlung immer eine zwei- bis dreiwöchige Reinigungssaftfastenkur
anzuraten. Die Fastenkur kann nach 4 Wochen Diät (siehe oben) wie­
derholt werden.
2. Vermeiden Sie zu häufiges Baden. Verwenden Sie keine Seife.
3. Mineralbäder sind besonders heilungsfördernd, insbesondere
heiße Mineralbäder; auch regelmäßige Meerwasserbäder.
127
4. Man kann äußerlich auf die erkrankten Stellen einmal täglich
Meerwasser mit Watte auftupfen.
5. Häufiges Sonnenbaden der erkrankten Hautstellen, insbesondere
in Verbindung mit Schwimmen im Ozean, ist besonders heilsam und
führt oft zu einer auffallenden Besserung.
6. Zur äußerlichen Anwendung: Formel F-Plus (siehe Anlei­
tung 8).
7. Regelmäßig viel körperliche Bewegung in frischer Luft; setzen Sie
besonders die erkrankten Stellen der frischen Luft aus. Außerdem
tiefe Atemübungen.
8 . Ist regelmäßiges Schwimmen im Ozean nicht möglich, dann sollten
Sie sich einmal wöchentlich zu Hause ein Salzbad bereiten (siehe An­
leitung 7). Oder nehmen Sie einmal wöchentlich ein Essigbad. Für ein
Essigbad müssen Sie eine halbe Tasse Obstessig Ihrem Badewasser
zusetzen. Dies hilft, den Säuregehalt der Haut wiederherzustellen,
was für die Wiedererlangung der Gesundheit unbedingt notwendig
ist.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin E: bis zu 16001. E.
Vitamin A: bis zu 100 0001. E ., einen Monat lang; reduzieren Sie dann
für drei Monate die tägliche Dosis auf 25000I.E.; wiederholen Sie
diese Behandlung. Lezithin: 4 Eßlöffel Granulat, nach 2 Monaten Re­
duzierung auf 2 Eßlöffel Kalzium-Magnesium-Präparat: je 500 mg
Vitamin F (essentielle Fettsäuren) als Kapseln oder in Form von Lein­
samen, Sesamsamen oder Sojaöl: 2 Eßlöffel pro Tag
Vitamin B-Komplex (natürlich, hoch potenziert) mit Vitamin B12, B6
und Folsäure
Bierhefe: 2 -3 Eßlöffel
Meeresalgenpräparat: 5 Tabletten oder l-2T eelöffel Granulat
Vitamin C mit Bioflavonoiden: bis zu 3000 mg
Molkenpulver
Meerwasser: 2 -3 Eßlöffel pro Tag (Quelle für Spurenelemente)
Säfte
Karotten-, Rote-Bete-, Gurken-, Trauben- und schwarzer Johannis­
beersaft. Vermeiden Sie Zitrussäfte.
Heilpflanzen
Sarsaparille, Klette, Löwenzahn, Sassafras, Wollblume.

128
Spezifisches
Lezithin, Vitamin E-, A-, B-Komplex, Sesamsamen, Sesamöl. Häufi­
ges Sonnenbaden und Mineral- und Meerwasserbäder. Spezifische
Heilkräutertees.

Rauchen
Ich nehme das Kapitel Rauchen in diese Liste der Krankheiten mit auf,
da mich so viele Leute gefragt haben, ob es irgend etwas gibt, was man
Rauchern geben kann, damit sie ihre Sucht nach Zigaretten verlie­
ren.
Nach meiner Erfahrung gibt es eine hundertprozentig wirksame Me­
thode, sich Rauchen, Alkohol, Kaffee oder Drogen abzugewöhnen.
Die Methode ist: Saftfasten (siehe Anleitung 3).
Das intensive Verlangen nach Tabak, Alkohol, Kaffee oder Drogen
wird durch eine körperliche Abhängigkeit hervorgerufen, die durch
längere Sucht entsteht. Der Gehalt an Nikotin, Alkohol, Koffein oder
Drogen im Blut des Süchtigen muß jederzeit groß sein. Sinkt dieser
Giftgehalt, dann fühlt der Süchtige den «Wunsch», sich eine neue Ziga­
rette anzünden oder eine neue Tasse Kaffee zu trinken, um diesen Wert
wieder nach oben zu bringen.
D er einzige Weg, diese physiologische Abhängigkeit zu brechen, ist
eine völlige Reinigung des Körpers von allen angesammelten Gift­
stoffen, seien es Nikotin, Koffein, Alkohol oder Heroin. Während der
Saftfastenkur werden alle Giftstoffe wirksam ausgeschieden, alle Ge­
webe gereinigt und von Giftstoffen befreit. Auch das Blut wird völlig
gereinigt - und alles «Verlangen» wird weg sein!
Ich hatte unzählige Patienten, die sich das Rauchen oder Trinken mit
Saftfasten abgewöhnt haben. Normalerweise verschwindet nach 2 -3
Wochen Saftfastenkur das physiologische Verlangen, was bedeutet,
daß der Körper von allen Giftstoffen gereinigt und der Patient von
seiner Sucht befreit ist.
Das psychische Verlangen-z. B. die Gewohnheit, etwas zwischen den
Fingern zu halten - wird noch für ein paar Monate anhalten, aber auch
langsam verschwinden.
Selbstverständlich sollte nach dem Fasten eine gesundheitsfördernde
Diät mit natürlichen Nahrungsmitteln befolgt werden (die Airola-Diät
für optimale Ernährung, siehe Anleitung 1, mit unbehandelten, natur­
belassenen, giftfreien Nahrungsmitteln).
129
Anmerkungen
Frauen, die rauchen, altem zweimal so schnell wie ihre nichtrauchen­
den Geschlechtsgenossinnen. Man sieht dies besonders an Anzeichen
wie Falten und matter, lebloser, gealterter Haut. Ich kann sofort jede
Frau erkennen, die mehr als fünf Jahre lang geraucht hat, wenn ich
nur ihre Haut betrachte - ausgenommen, sie trägt starkes Make-up.
Rauchen ist nicht nur die ziemlich unweiblichste Sache, die eine Frau
tun kann, sondern verursacht auch das, was viele Frauen am meisten
fürchten: vorzeitiges Altern - von Krebs ganz zu schweigen! Saftfa­
sten ist eine einfache und wirksame Lösung hierfür.

Schizophrenie
Ernährung
Schizophrenie wird fast immer von Hypoglykämie begleitet. Hypo­
glykämie ist, zusammen mit vielen ernährungsbedingten Mängeln
und biochemischem Ungleichgewicht, möglicherweise eine der Ursa­
chen für Schizophrenie. Die Hauptursache aber ist eine chronische
Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Deshalb ist es äußerst
wichtig, daß der Blutzuckerwert jederzeit konstant gehalten wird und
niemals zu tief abfällt. Häufige kleine Mahlzeiten mit hochqualitati­
ven natürlichen Nahrungsmitteln, hauptsächlich Vollkornprodukten,
die langsam verdaut werden (z. B. Buchweizen, Hirse, Haferflocken,
brauner Reis, Gerste, etc.), und reichliche Mengen an ganzen, rohen
und gekeimten Samen und Nüssen sind ausgezeichnet. Mandeln, Erd­
nüsse, Sesamsamen, Sonnenblumen- und Kürbiskerne sind beson­
ders empfehlenswert (siehe Antihypoglykämiediät im Kapitel Hypo­
glykämie).
Eine ausreichende Menge an hochqualitativem Protein ist notwendig,
aber vollständige Eiweißkörper pflanzlichen Ursprungs sind tieri­
schem Protein vorzuziehen. Sojabohnen, Mandeln, Erdnüsse, Buch­
weizen, Sesamsamen, Sonnenblumenkerne, alle gekeimten Samen,
alle Gemüse und Bierhefe liefern leicht verdauliches Eiweiß von
höchstem biologischen Wert. Diese Nahrungsmittel enthalten auch
viel Vitamin E und B , Zink und andere Spurenelemente, die von Schi­
zophreniekranken benötigt werden.
Nach Dr. Carl Pfeiffer vom New Jersey Neuropsychiatric Institute in
Princeton, USA, ist Schizophrenie hauptsächlich eine biochemische
Störung des Gehirns, die hauptsächlich durch ein Ungleichgewicht
130
der Mineralien und Spurenelemente verursacht wird. Er nennt haupt­
sächlich den Mangel an Zink in Verbindung mit einem Überschuß an
Kupfer. Seine Untersuchungen zeigten, daß 80 % der Schizophrenie­
patienten einen Mangel an Zink und einen Überschuß an Kupfer und
Eisen in ihren Geweben aufwiesen. E r empfahl die dietätische Verab­
reichung von Zink und Mangan. Laut Dr. Pfeiffer zeigten 95 % der
Schizophreniekranken deutliche Verbesserungen nach der Spuren­
elementbehandlung.
Vermeiden Sie alle bearbeiteten und denaturierten Nahrungsmittel.
Völliges Verbot von Zucker, Weißmehl und allen Nahrungsmitteln
und Getränken, die Zucker oder Weißmehl enthalten. Kein tierisches
Eiweiß - es beraubt den Körper des sehr notwendigen Niacins, des
Vitamin B6 und Magnesiums.

Biologische Heilmethoden
1. Die beste biologische Behandlungsmethode bei Schizophrenie ist
eine Saftfastenkur (siehe Anleitung 3). Wiederholte kurze Saftfasten­
kuren oder eine lange Fastenkur (4 -6 Wochen) normalisieren ge­
wöhnlich alle Körperfunktionen, beseitigen biochemische Störungen
und Unausgewogenheiten und stellen die Gesundheit des Patienten
wieder her. Mehrere meiner Patienten hatten mit dieser Behand­
lungsmethode ausgezeichnete Erfolge. Selbstverständlich soll eine
Fastenkur bei Schizophrenie in jedem Fall nur auf Empfehlung eines
Arztes und unter dauernder ärztlicher Aufsicht, am besten im Kran­
kenhaus, durchgeführt werden. Beachten Sie, daß der Blutzucker­
wert, der bei Patienten, die an Schizophrenie leiden, sehr wichtig ist,
während des Fastens auf normalem Niveau bleibt. Der reinigende
und normalisierende Effekt des Fastens bringt die Heilung. Fastende
Patienten sollten alle zwei Stunden Säfte und Gemüsebrühe zu sich
nehmen. Nach der Fastenkur sollten die Patienten die Airola-Diät mit
den empfohlenen Vitaminen und Präparaten, wie sie in diesem Kapi­
tel empfohlen werden, durchführen.
2. Schizophrenie wurde von den Ärzten A. Hoffer, H. Osmond et al.
erfolgreich mit massiven Dosen von Niacin in der Form von Niacin­
amid behandelt; zu jeder Mahlzeit wurden 1000-3000 mg Niacinamid
gegeben, oft 25000-30000 mg pro Tag. Diese Behandlung sollte mit
der gleichen Menge an Vitamin C, hochpotenzierten B-Komplex-Vit-
aminen, besonders Pantothensäure, und drei bis fünf Eßlöffel Bier­
hefe ergänzt werden. Nach der Genesung muß eine hohe Dosierung
von Niacin für unbegrenzte Zeit weiterhin verabreicht werden, damit
die Erkrankung nicht wieder auflebt.
131
Schizophreniekranke haben offensichtlich einen Mangel an dem En­
zym NAD (Nicotinamid-adenin-dinucleotid), das für den Adrena­
linstoffwechsel gebraucht wird. Ein Mangel an NAD bewirkt die A n­
sammlung von bestimmten Stoffwechselgiften, die dann auf Nerven
und Gehirn chemisch einwirken. Niacin neutralisiert die Gifte und
unterstützt den Körper dabei, sein eigenes NAD zu produzieren.
Obwohl Niäcinamid auch in extrem hoher Dosierung nicht giftig zu
sein scheint (Dr. Hoffer, der Entdecker der Niacinbehandlung für
Schizophrenie, gab über einen kurzen Zeitraum Dosen bis zu
24000 mg pro Tag), sollten hohe Dosen von Niacin nicht länger als
1 -3 Monate gegeben werden. In ein paar Fällen verursachten massive
Dosen, die mehr als 1 Jahr gegeben wurden, Magengeschwüre, Gelb­
sucht, Leberschäden und Impotenz, da Niacin möglicherweise ein
Ungleichgewicht unter den B-Komplex-Vitaminen hervorrief. Die
Menge an Niacin, die individuell benötigt wird, ist sehr unterschied­
lich. Personen, die an Schizophrenie leiden, zeigen einen ungewöhn­
lich hohen Bedarf an diesem Vitamin und scheinen Niacinamid, sogar
in hoher Dosierung und für so lange Zeit wie 10-15 Jahre, sehr gut zu
vertragen. Trotzdem sollte man die großen individuellen Unter­
schiede beachten. Und jeder, der eine Megavitaminbehandlung
wünscht, sollte die Dosierung von einem Arzt bestimmen lassen. Nia­
cin sollte nur in Form von Niacinamid verwendet werden, obwohl
kleine Mengen an reinem Niacin (oder Nikontinsäure) den hohen Do­
sen von Niacinamid beigefügt werden können.

Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)


Niacin oder Niacinamid: siehe Biologische Heilmethoden. Vorbeu­
gende Dosierung: 100-200 mg täglich
Zink- und Manganpräparat, wenn möglich in Kombination mit ande­
ren Spurenelementen
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert) mit Vitamin B12
Vitamin C: massive Dosen, die sich der Niacinamiddosierung anglei­
chen
Vitamin Bj: 100-300 mg
Bierheft: 3 -5 Eßlöffel
Inositol: 500 mg
Vitamin B6: 100-300 mg
Vitamin E: bis zu 10001. E.
Vitamin B15:100 mg
Lithiumkarbonat (therapeutische Dosierung)
Natürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
132
Säfte
Alle Obst- und Gemüsesäfte, je nach Jahreszeit. Überaus süße Säfte
sollten zur Hälfte mit Wasser verdünnt werden.
Spezifisches
Niacin, Niacinamid, Vitamin C, B-Komplex, B1; B6, B15, Zink,
Mangan, Bierhefe. Häufige kleine Mahlzeiten. Airola-Diät.
Anmerkungen
Hier noch einige zusätzliche Anmerkungen zur Toxizität von Niacin
und Niacinamid:
Laut Dr. Harvey Ross und Dr. Carl Pfeiffer kann Niacinamid in hoher
Dosierung giftig sein und sollte selten in höheren Dosen als 3 g pro
Tag verabreicht werden, da es Leberschäden und möglicherweise an­
dere Krankheiten verursachen kann. Bei Niacin andererseits gäbe es
keine Kontraindikationen, außer bei Magengeschwüren.

Thrombophlebitis
Ernährung
Strenge natürliche Rohkostdiät, mit Betonung auf gekeimte Samen
und Körner (z. B. gekeimter Weizen, Luzernesamen und Soja- oder
Mungbohnen), rohes Obst und Gemüse und frische Säfte. Besonders
gute Nahrungsmittel sind hier: Ananas, Zitrusfrüchte, Papayas, Lu­
zerne, Beinwell und Sesamsamen.
Biologische Heilmethoden
1. Vermeiden Sie Bewegungsmangel. Beginnen Sie langsam mit re­
gelmäßigen Aktivitäten im Freien, besonders Spazierengehen, und
steigern Sie die Dauer mit jedem Tag.
2. Wechselduschen am Morgen und am Abend (siehe Anleitung 7).
3. Trockenbürstenmassage, 15 Minuten lang morgens und abends
(siehe Anleitung 4).
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin E: 600-8001.E. oder mehr, falls notwendig bis zu
16001. E.
Bromelin (Ananasenzym): 6 -8 Tabletten
Rutin: 100-200 mg
133
Vitamin C: hohe Dosen bis zu 5000 mg
Vitamin B-Komplex (natürlich, hoch potenziert)
Pantothensäure: 100 mg
Natürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Säfte
Ananas-, Zitronen- und Grünsaft (siehe Anleitung 5).
Heilpflanzen
Lobelienkraut, Ringelblume.
Spezifisches
Vitamin E und C, Bromelin, Rutin, Rohkostdiät.
Anmerkung
Thrombophlebitis kann zu ernsten Konsequenzen führen, falls sich in
den Venen Blutgerinnsel (Emboli) bilden, sich loslösen und zum H er­
zen oder zur Lunge abtransporitert werden. Deshalb keine Selbstbe­
handlung bei Thrombophlebitis (auch nicht mit Emährungstherapien
oder anderen Behandlungsmethoden!). Wir empfehlen Patienten,
die an Thrombeophlebitis leiden, ständig unter ärztlicher Aufsicht zu
bleiben und sich an den Rat des Arztes zu halten, welche Behand­
lungsmethode und welches Ernährungsprogramm sie befolgen sol­
len.

Verbrennungen
Die folgenden biologischen Behandlungsmethoden haben sich bei
Verbrennungen, Bestrahlungsschäden und Sonnenbrand als wirksam
erwiesen:
1. Drücken Sie bei frischen Verbrennungen sofort eine oder mehrere
Vitamin-E-Kapseln auf die Brandwunde aus. Nehmen Sie hoch­
potenziertes Vitamin E, falls erhältlich. Wird diese Behandlungsme­
thode innerhalb weniger Sekunden nach dem Unfall angewandt, dann
wird sogar bei schweren Verbrennungen die Bläschenbildung verhin­
dert, und die Schmerzen werden innerhalb von wenigen Minuten ge­
lindert. Wiederholen Sie bei schweren Verbrennungen diese Behand­
lung stündlich. Nehmen Sie auch 6001. E. VitaminE oral ein.
Läßt sich die Erstbehandlung nicht sofort durchführen und haben sich
bereits Bläschen gebildet, dann beschleunigt die Behandlung mit Vit­
amin E den Heilungsprozeß und verhindert Narbenbildung.
134
2. Eine der wirksamsten Behandlungsmethoden bei kleineren Ver­
brennungen ist das sofortige Eintauchen in eiskaltes Wasser. Tauchen
Sie die verbrannten Körperteile ins Wasser, bis die Schmerzen ver­
gangen sind. Dies verhindert fast immer Rötungen und Bläschenbil­
dung.
3. Als Schutz bei Sonnenbrand hat sich p-Aminobenzoesäure-Creme
als wirksam eiwiesen. Bei stark verbrannter und entzündeter Haut
sind Stärkebäder (1 Pfund Maisstärke auf 1 Wanne Wasser) oder ein
Essigbad (2 Tassen Obstessig auf eine Wanne Wasser) heilsam und
lindernd. Tragen Sie nach dem Bad Formul F-Plus auf (siehe Anlei­
tung 8).
4. Vitamin C, oral eingenommen bzw. auf die Haut gesprüht, hat sich
in vielen bedeutsamen medizinischen Untersuchungen als eine sehr
effektive Behandlung bei schweren Verbrennungen erwiesen.
5. Beinwellumschläge aus frischen Blättern oder Wurzeln, auf die
entzündeten Bläschen aufgetragen, beschleunigen den Heilungspro­
zeß.
6. Auch Honig, der auf die Wunden aufgetragen wird, unterstützt die
Heilung von Verbrennungen.
7. Behandlung bei Bestrahlungsschäden: Tragen Sie häufig frisches
Aloe-Vera-Gel auf; es fördert eine rasche Heilung ohne Narbenbil­
dung. Aloe-Vera-Gel ist bei allen Verbrennungen sehr wirksam.

Verdauungsstörungen
(Verdauungsstörungen, Blähungen,
schlecht riechender Stuhl)

Die Hauptgründe für Verdauungsstörungen und Blähungen sind


übermäßige Nahrungszufuhr, der Genuß von falschen Nahrungsmit­
telkombinationen, zu schnelle Nahrungszufuhr und die Vernachlässi­
gung des Kauens und der Einspeichelung der Nahrung. Bei älteren
Menschen ist die häufigste Ursache für unzureichende Verdauung
und Blähungen meist ein Mangel an Verdauungssäften, wodurch die
Nahrung schlecht verdaut wird und im Darm verwest (trifft besonders
bei Eiweiß und Kohlehydraten zu). Die Einnahme von ein bis zwei
Tabletten Salzsäure und einiger Dolomit-Tabletten mit jeder Mahl­
zeit behebt gewöhnlich dieses Problem.
135
Ernährung
Während meiner Forschungsarbeit und klinischen Praxis habe ich
eine Entdeckung in bezug auf Verdauungsstörungen gemacht, die
so neuartig wie weitreichend in ihrer Anwendung ist. Ich habe her­
ausgefunden, daß einer der Hauptgründe für diese häufige Krank­
heit (ein Arzt erzählte mir, daß 90 Prozent seiner Patienten an
Blähungen litten!) einseitige und völlig unnatürliche Essensgewohn­
heiten sind: z. B. ein großer Salat am Anfang jeder Mahlzeit - be­
vor eiweißhaltige Nahrungsmittel gegessen werden. Eiweißhaltige
Nahrungsmittel benötigen zur richtigen Verdauung sehr viele Salz­
säure. Wird der Magen zuerst mit kohlehydratreicher Nahrung ge­
füllt, die keine Salzsäure zur Verdauung benötigt, und wird dann
die Mahlzeit mit proteinreicher Nahrung beendet, so wird das
Eiweiß zu einem Großteil unverdaut bleiben, weil nicht genügend
Salzsäure im Magen vorhanden ist. Deshalb sollte der Salat entwe­
der mit den eiweißhaltigen Nahrungsmitteln gegessen werden oder
danach, aber niemals zuvor. Versuchen Sie dies, und Sie werden
feststellen, wie sehr das Ihre Verdauung verbessern wird. Beim Stu­
dium der verschiedenen Essensgewohnheiten von Völkern in der
ganzen Welt habe ich herausgefunden, daß bei einer Mahlzeit das
Eiweiß (Fleisch, Fisch, Bohnen, Käse) immer zuerst oder mit dem
Salat gegessen wird. Niemals aber kommt der Salat vor dem
Eiweiß.
Die Meinung, daß jede Mahlzeit mit Rohkost beginnen soll, weil man
«die Enzyme der Rohkost braucht, um bei der Verdauung der ande­
ren Nahrung zu helfen», ist falsch. Es gibt überhaupt keinen wissen­
schaftlichen Beweis, daß die Enzyme im Salat die Verdauung von
Proteinen unterstützen.
D er ideale Weg ist natürlich, nur ein Nahrungsmittel bei jeder Mahl­
zeit zu essen, seien es Getreideprodukte, Salat, Obst oder andere
eiweißhaltige Lebensmittel. Diese Essensgewohnheit wird dabei hel­
fen, Blähungen und sogar viele andere Verdauungsstörungen zu be­
seitigen.
Wichtige Regeln: kleine Mahlzeiten essen, sehr langsam essen und
die Nahrung sehr gut kauen. Essen Sie niemals, wenn Sie nicht hung­
rig sind. Essen Sie niemals, wenn Sie aufgeregt sind. Essen Sie nicht
zu viele verschiedene Nahrungsmittel bei einer Mahlzeit. Essen Sie
niemals rohes Obst und rohes Gemüse zur selben Zeit. Rohes Obst
und Gemüse benötigen nämlich zur Verdauung verschiedenartige En­
zymkombinationen und - wenn sie gemeinsam gegessen werden - ver­
wirren nur die Verdauungsaktivität und verursachen dadurch Verdau-
136
ungsstörungen. Vermeiden Sie Verstopfung (siehe Kapitel Verstop­
fung).
Essen Sie zu jeder Mahlzeit oder wenigstens einige Male am Tag Jo­
ghurt oder andere mit Bakterien versetzte Milchprodukte. Auch an­
dere milchsauer vergorene Nahrungsmittel wie Sauerkraut, einge­
legte Gemüse, Sauerteigbrot usw. unterstützen die Verdauung und
können Fäulnisbildung im Darm verhindern (siehe Rezepte). Bei
Blähungen ist Knoblauch das beste Heilmittel. Er neutralisiert die
durch Fäulnis hervorgerufenen Gifte und zerstört unerwünschte Bak­
terien, eliminiert dadurch Blähungen und entlastet die Verdauung.
Blütenpollen, als Granulat oder in Kapseln, haben den gleichen Anti-
Fäulnis-Effekt im Darm wie milchsauer vergorene Nahrungsmittel
oder Knoblauch. Alle isolierten Kohlehydrate, wie Zucker in jeder
Form und stärkehaltige, bearbeitete Getreideprodukte (Weißmehl -
Produkte), sollten streng vermieden werden.

Biologische Heilmethoden
Bei hartnäckigen und chronischen Verdauungsproblemen können
wiederholte kurze Saftfastenkuren (siehe Anleitung 3) den Verdau­
ungsorganen Zeit geben, sich auszuruhen und zu erholen.

Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)


Salzsäure, am besten Betainhydrochlorid: l-2T abletten nach jeder
Mahlzeit mit V i Glas Wasser einnehmen. Dies gilt nur für ältere Leute
und diejenigen, die an Salzsäuremangel leiden.
Beinwell-Pepsin-Präparat: 2 -3 Kapseln
Viele milchsauer vergorene Nahrungsmittel, z. B. Sauermilch, Sauer­
kraut, Gemüse usw.
Knoblauch oder Knoblauchölkapseln
Verdauungsenzympräparat mit Gallenflüssigkeit, Papain, Pankreatin
und Bromelin, zu jeder Mahlzeit
Magnesium: am besten in Form von Dolomit oder Magnesiumchlo­
rid
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin B^ 50 mg
Vitamin B6: 50 mg
Niacin: 100 mg
Vitamin F (essentielle Fettsäuren) aus kaltgepreßtem Pflanzenöl
Säfte
Rohe, frisch zubereitete Säfte von Papaya, Ananas, Zitrone.

137
Heilpflanzen
Knoblauch, Ginseng, Pfefferminze, Anis, Dill, Petersilie, Cayenne,
Kamille, kanadische Gelbwurzel.
Spezifisches
Salzsäure, Verdauungsenzyme, Knoblauch, B-Komplex-Vitamine,
Dolomit, milchsauer vergorene Nahrungsmittel, Blütenpollen. Essen
Sie wenig, essen Sie langsam, und kauen Sie das Essen gut.
Anmerkungen:
1. Siehe Anleitung 1, Abschnitt 9.
2. Fein geriebene Äpfel, denen Honig und rohe Ziegenmilch beige­
mengt wird, werden sogar von denjenigen, die überhaupt nichts mehr
zu verdauen scheinen, gut vertragen.

Verjüngungstherapie
(Zur Verhütung und Behandlung
von vorzeitigen Altersbeschwerden)

Ernährung
Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit großen Mengen an speziellen ver­
jüngenden Nahrungsmitteln, von denen empirisch und wissenschaft­
lich festgestellt wurde, daß sie vor geistigem, körperlichem und
sexuellem Leistungsabbau schützen und zur Verlängerung jugend­
licher Vitalität und jugendlichem Aussehen verhelfen. Hier einige
dieser Nahrungsmittel und Nahrungssubstanzen: Hagebutten;
Molke; Sauermilchprodukte wie z. B. Quark, Joghurt, Kefir usw., am
besten aus Ziegenmilch hergestellt; Buchweizen; Hirse; Knoblauch;
Lezithin; Vitamin E, A, C und Rutin; milchsauer vergorene Nah­
rungsmittel wie selbstgemachtes Sauerkraut, eingelegte Gemüse,
Sauermilchprodukte und Sauerteigbrot; Honig, Blütenpollen; Halvas
(wird aus Sesamsamen und Honig hergestellt); Cayennepfeffer; Gin­
seng; Sarsaparille; Meeresalgen; kaltgepreßte Pflanzenöle und Bier­
hefe.
Biologische Heilmethoden
1. Körperliche Betätigung in frischer Luft bzw. genügend Bewegung
sind unbedingt notwendig, um jugendliche Vitalität zu erhalten und
den Alterungsprozeß zu verlangsamen.
2. Regelmäßig wenig essen ist eines der Geheimnisse für ein langes
138
Leben in jugendlicher Vitalität. Bleiben Sie schlank. Übergewicht
läßt sie viel schneller altern - geistig, physisch und sexuell.
3 . Vermeiden Sie: Rauchen, Kaffee, Tee, Salz und alle behandelten,
konservierten und denaturierten Nahrungsmittel, besonders Indu­
striezucker und Weißmehl und alles, was daraus hergestellt wurde.
4 . Denken Sie jung! Seien Sie aktiv! Seien Sie sexuell aktiv! Sexuelle
Untätigkeit bringt eine Rückbildung der Keimdrüsen mit sich, denn
Sie werden nur so jung sein, wie es Ihre endokrinen Drüsen und
Keimdrüsen erlauben!
5. Periodische Saftfastenkuren (siehe Anleitung 3) können Ihnen
helfen, länger jung zu bleiben.
6. G ero-H 3-Aslan, das von der rumänischen Ärztin Dr. Ana Aslan
entwickelt wurde, ist ein in Europa weitverbreitetes Heilmittel zur
Verjüngung und Steigerung der Vitalität. Es ist ein auf Procain ba­
sierendes Präparat, das mit B-Komplex-Vitaminen angereichert
wurde.

Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)


Bierhefe: bis zu 5 Eßlöffel
Vitamin E (d-alpha-Tocopherol): bis zu 12001.E. (zweimal so viel,
wenn gemischte Tocopherole verwendet werden).
Natürliches Vitamin A in Form von Lebertran: bis zu 1000001. E.
(siehe Anleitung 2 bezüglich der hohen Dosierung dieses Vit­
amins)
Rutin: bis zu 200 mg
Vitamin C: bis zu 3000 mg
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Ribonukleinsäure (RNS): 30-300mg; oder viel Bierhefe
Vitamin B 6: bis zu 100 mg
Lezithin: 2 Eßlöffel
Meeresalgenpräparat: 5 Tabletten oder 2 Teelöffel Granulat
Knoblauch oder Knoblauchölkapseln
Molkenpulver
N atürliches Multivitamin-Mineralstoffpräparat
Multienzympräparat (nur für ältere Menschen)
Bei allen oben genannten Vitaminen und Präparaten hat sich sowohl
in zahlreichen klinischen als auch anderen Untersuchungen gezeigt,
daß sie starke Verjüngungsfaktoren besitzen, die das Leben verlän­
gern und jugendliche Vitalität bis ins hohe Alter hinein erhalten
können. Zwei weitere Nahrungsstoffe, die ich absichtlich weggelas­
sen habe, weil es eigentlich unmöglich ist, sie frisch zu bekommen,
139
sind Weizenkeiipe und Weizenkeimöl. Beide können phantastische
Verjüngungsmittel sein, wenn sie absolut frisch und nicht ranzig
sind.
Säfte
Frischer Ananas-, Papaya-, Zitronen-, Limonen- und Aprikosensaft,
und andere frische Gemüse- und Obstsäfte je nach Jahreszeit.
Heilpflanzen
Ginseng, Süßholz (für Frauen), Sarsaparille, Falsches Einkorn, Ho­
lunder, Knoblauch.
Spezifisches
Bierhefe, Vitamin E-, A-, C- und B-Komplex, Ribonukleinsäure,
Ginseng und andere verjüngende Heilkräuter, Knoblauch, Rutin,
Airola-Diät mit speziellen verjüngenden Nahrungsmitteln (siehe
oben bei Ernährung).
Anmerkungen
1. Das für sich allein gesehen stärkste Verjüngungsmittel ist Bierhefe.
Mit seinem hohen Anteil an verjüngenden Nukleinsäuren (15 % des
Gesamtgewichts!) und den altersverhütenden B-Vitaminen (ein­
schließlich Vitamin B 6, organischem Zink und 40% des höchstquali-
tativen Eiweißes), kann Bierhefe Sie bei regelmäßiger Einnahme
jung erhalten, Degenerationskrankheiten verhüten und den A lte­
rungsprozeß hinauszögern.
2 . Vitamin E ist ein starkes Verjüngungsmittel, da es Oxydationspro­
zesse im Körper verhütet, die Zelloxygenation erhöht, die endokri­
nen Drüsen, einschließlich der Keimdrüsen, in gutem Zustand erhält
und dadurch auch die Sexualhormonproduktion unterstützt.
3. Regelmäßige Anwendung von Süßholz, falschem Einkorn, Holun­
der und Vitamin E kann bei Frauen die Wechseljahre hinauszögern,
da diese Heilmittel natürliche Hormonsubstanzen liefern bzw. den
Körper in der Hormonproduktion unterstützen.
4 . Vitamin B 6kommt mit fortschreitendem Alter im Körper in immer
geringeren Mengen vor. Dadurch wird die Anfälligkeit gegenüber In­
fektionen und den Krankheiten des fortgeschrittenen Alters erhöht.
Deshalb ist die Verabreichung von Vitamin B6 unbedingt notwendig,
um vorzeitiges Altern zu verhüten. Bierhefe ist die beste Quelle für
Vitamin B6.

140
Verstopfung -
Chronische Verstopfung kann das Ergebnis einer Vielzahl von phy­
siologischen und psychologischen Störungen sein, z. B. Mangel an
ausreichender Bewegung, Unterfunktion der Schilddrüse, Wasser­
mangel (wenn zu wenig Wasser getrunken wird), Leberfunktions­
störungen, bestimmte Nahrungsmittelallergien (siehe Dr. Coca, «The
Pulse Test», Lyle Stuart, New York, N.Y., USA), gewohnheits­
mäßige Mißachtung der Naturgesetze, ständiger Gebrauch von Ab­
führmitteln, dauernde Besorgnis, Nervosität oder Kummer, stark
bearbeitete Nahrungsmittel, Vitamin- und Mineralstoffmangel (be­
sonders an VitaminB, Inositol und Kalium), zuviel tierisches Eiweiß
in der Nahrung und die daraus folgende Fäulnisbildung im Darm usw.
Diese Ursachen müssen beseitigt werden, bevor die Erkrankung,
trotz des Einsatzes der in diesem Kapitel genannten biologischen
Heilmittel, auf Dauer kuriert werden kann.
Ernährung
Die Airola-Diät (siehe Anleitung 1) mit ballaststoffreichem Gemüse
und Obst, roh und gekocht, zusätzlich Vollkorngetreide, Samen und
Nüsse. Gekeimte Samen sind von besonderem Wert.
Die folgenden Nahrungsmittel sollten regelmäßig gegessen werden:
Sauerkraut (trinken Sie auch den Sauerkrautsaft), Sesamsamen, ein­
geweichte Pflaumen und getrocknete Feigen (morgens und abends),
Joghurt, Kefir oder andere Sauermilchprodukte, Honig (naturrein,
nicht erhitzt), gekeimte Samen wie Luzerne und Mungbohnen, viel
rohes Obst, besonders Äpfel und Gemüse je nach Jahreszeit. Neh­
men Sie täglich 2 Eßlöffel kaltgepreßtes Pflanzenöl ein (Oliven-, Se­
sam-, Distelöl). Trinken Sie morgens und abends je lG las »Excel-
sior« (siehe Rezepte), das aus Gemüsebrühe, Leinsamen und Wei­
zenkleie hergestellt wird. Zerkauen Sie die Leinsamen nicht, sondern
schlucken Sie sie im Ganzen. Nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich:
Säfte, Kräutertees, Wasser, Gemüsebrühe.
Biologische Heilmethoden
1. Bei ernsthafter und länger andauernder Verstopfung ist eine lOtä-
gige Saftfastenkur anzuraten (siehe Anleitung 3). Beginnen Sie das
Fasten, indem Sie 2 Eßlöffel Rizinusöl in einem Glas Orangensaft zu
sich nehmen. Während des Fastens zweimal pro Woche Colonics
(siehe Kapitel Dickdarmentzündung) und jeden Tag ein Einlauf. Be­
folgen Sie nach der Fastenkur die oben genannte vegetarische
Diät.
141
2 . Mangel an genügend körperlicher Bewegung ist eine der Hauptur­
sachen für Verstopfung. Bewegen Sie sich! Wandern, Schwimmen,
Radfahren, Reiten, Tanzen, Joggen - irgend etwas! Allein Spazieren­
gehen (für 2 oder mehr Stunden am Tag) kann die Sache in den mei­
sten Fällen schon in Ordnung bringen. Machen Sie Atemübungen,
während Sie Spazierengehen.
3. Vermeiden Sie alle handelsüblichen Abführmittel. Verwenden Sie
in Notfällen pflanzliche Abführmittel, die in Reformhäusern und Na­
turkostläden angeboten werden.
4 . Vermeiden Sie alle entwerteten und behandelten Nahrungsmittel.
Vermeiden Sie Salz, Zucker und Weißmehl in irgendeiner Form. Ver­
meiden Sie Kaffee, Tee und Alkohol - dies sind verstopfende Ge­
tränke.

Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)


Bierhefe: 3 -4 Eßlöffel zwischen den Mahlzeiten mit etwas saurem
Obstsaft. Molkenpulver: 2 Eßlöffel
Leinsamen, Weizenkleie oder Reiskleie, in «Excelsior» eingeweicht
(siehe Rezepte)
Selbstgemachtes Sauerkraut
Vitamin B-Komplex (natürlich, hochpotenziert)
Vitamin B ^ 100 mg
Cholin: 500mg
Inositol: 500 mg
Vitamin A: 250001.E.
Vitamin C: 1000 mg
Honig (naturrein, nicht erhitzt)
Regelmäßig Joghurt oder Kefir
Kaltgepreßte pflanzliche Öle: 2 Eßlöffel

Säfte
Spinat-, Kresse- und Brennesselsaft; den Gemüsesäften setzt man
kleine Mengen an Knoblauch- und Zwiebelsaft zu. Schwarzer Ret­
tichsaft und Löwenzahn werden milderen Säften wie Karotten-, Gur­
ken-, Sellerie-, Kohl-, Rote-Bete- und Tomatensaft zugesetzt. Obst­
säfte: Apfelsaft, Zitronensaft. Sauerkrautsaft ist sehr gut, wenn der
Patient ihn verträgt - bei einigen Patienten verursacht er Blähun­
gen.

142
Heilpflanzen
Sennesblätter oder Sennesschoten, Löwenzahn, Podophyllum, Süß­
holz oder Süßholzwurzel, Himbeerblätter, Ingwer, Flohsamenkraut,
Amerikanischer Faulbaum.
Spezifisches
Leinsamen, Flohsamenkraut, Molkenpulver, Bierhefe, Vitamin-B-
Komplex, Joghurt, eingeweichte Pflaumen und Feigen, Süßholztee,
ballaststoffreiche Diät, viel Bewegung.
Anmerkung
Wenn Einläufe gemacht werden, dann sollten Himbeerblätter der
Einlaufflüssigkeit hinzugefügt werden.

Warzen
Die folgenden biologischen Methoden haben sich bei der Beseitigung
von Warzen als wirksam erwiesen:
1. Vitamin E. Drücken Sie den Inhalt einer 1001.E.-Kapsel Vit­
amin E auf ein normales Pflaster aus, und kleben Sie dieses über die
Warze. Wiederholen Sie dies 2 -3 Wochen lang.
2. Rizinusöl. Tragen Sie jeden Abend und jeden Morgen einige Mo­
nate lang reichlich Rizinusöl auf die Warze auf.
3 . Vitamin A und E, innerlich eingenommen. Nehmen Sie 10001.E.
Vitamin A und 6001. E. Vitamin E einen Monat lang ein.
4 . Feigen. Man gibt den milchigen Saft von frischen, gerade reif ge­
wordenen Feigen einige Male am Tag für einige Wochen direkt auf die
Warzen.
5. Papayas. Man gibt den Saft von grünen Papayas einige Male am
Tag auf die Warzen.
6. Kartoffeln. Schneiden Sie eine rohe Kartoffel auf und reiben Sie
die Warze damit ein. Wiederholen Sie dies einige Wochen lang mehr­
mals täglich.
7 . Spargel. Essen Sie jeweils 4 Eßlöffel Spargelpüree, zweimal am
Tag. Verwenden Sie den Spargel und die Flüssigkeit.
Bemerkung
Es ist meine Meinung (die auf einer lebenslangen Erfahrung beruht),
daß der Glaube des Patienten an die Behandlungsmethode - sei es
eine der oben genannten oder eine der vielen Hundert anderen be­
kannten Warzenkuren - eine äußerst wichtige Rolle bei der Heilung
143
spielt. Natürlich trifft dies auf alle Erkrankungen oder Behandlungs­
methoden zu, aber bei der Behandlung von Warzen scheint dies von
noch größerer Bedeutung zu sein.

Wassersucht
(Ö d e m )

Wird die Wassersucht durch eine Herzerkrankung verursacht, dann


sollte der Patient die Diät im Kapitel Herzerkrankungen befolgen.
Wird die Wassersucht durch ein Nierenleiden, was auch eine häufige
Ursache ist, oder durch etwas anderes verursacht, dann wird das fol­
gende Programm empfohlen.
Ernährung
Viel rohes Gemüse und Obst, besonders Gurken, Wassermelonen
und Ananas und alle siliziumreichen Nahrungsmittel, wie z. B. junge
grüne Pflanzen, Luzerne, Brennessel, Schachtelhalm, Knoblauch,
Zwiebeln, Pastinaken, Spargel, Äpfel, Erdbeeren, Trauben, rote
Bete und Kokosnüsse.
In angemessener Menge können rohe Nüsse (Mandeln) und Samen
(Sesamsamen, Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Kürbiskerne)
gegessen werden. Hirse, Reis und Haferflocken sind geeignete Ge­
treidesorten. Kein tierisches Eiweiß: kein Fleisch, keine Eier, keinen
Fisch. Kleine Mengen an Sauermilchprodukten und selbstgemachtem
Quark (siehe Rezepte). Der Genuß von Salz sollte auf ein Minimum
reduziert werden. Verwenden Sie nur natürliches Meersalz in kleinen
Mengen.
Biologische Heilmethoden
1. Ein- bis zweiwöchige Saftfastenkur (siehe Anleitung 3), trinken Sie
abwechselnd Gurken-, Ananas- oder Wassermelonensaft, insgesamt
6 Gläser pro Tag. Einmal pro Woche Colonics (siehe Kapitel Dick­
darmentzündung), Einläufe täglich. Trinken Sie täglich 2 Gläser Boh­
nenschalentee. Nach der Fastenkur sollte man eine Wassermelonen­
diät für weitere 10 Tage einhalten. Essen Sie nichts anderes als reife
Wassermelonen, so oft Sie möchten, aber jeweils nur in kleinen Men­
gen. Machen Sie weiterhin täglich Einläufe.
Danach lakto-vegetabile Diät mit rohem und gekochtem Gemüse, be­
sonders Grünblattgemüsen, Samen, Nüssen und Joghurt. Folgen Sie
den oben angegebenen Ernährungsempfehlungen.
144
2 . Heiße Bäder, zweimal pro Woche, am besten Sauna.
3 . Viel anstrengende körperliche Übungen wie Jogging, Wandern,
Tennis, usw., um das Schwitzen zu fördern.
4 . Bohnenschalentherapie - siehe Kapitel Nierenleiden.
Vitamine und Nahrungszusätze (pro Tag)
Vitamin B 6: 50-200 mg
Vitamin C: 2000-5000 mg
Kalium (Kaliumglukonat)
Bromelin (Ananas-Enzym): 6 - 8 Tabletten
Silizium (natürliches Diuretikum): am besten in organischer Form
(getrocknete frische Pflanzen), z. B. Schachtelhalm oder Kieselerde,
2 -3 Tabletten pro Tag.
Säfte
Gurkensaft, Ananassaft, Wassermelonensaft, alle grünen Säfte.
Heilpflanzen
Tee aus Bohnenhülsen (Gartenbohne), Maiglöckchen, Wacholder,
Knoblauch, Petersilie, Schachtelhalm.
Spezifisches
Vitamin B 6 und C, Bohnenschalentee, Schachtelhalm, Kalium, Bro­
melin, Gurken, Wassermelonen, Knoblauch.
Anmerkungen
1. Wassersucht, die in Zusammenhang mit Schwangerschaft auftritt,
kann normalerweise eingedämmt werden, indem man den Salzkon­
sum einschränkt und täglich Vitamin B 6, 50-100 mg, einnimmt.
2 -3 Tabletten Kieselerde sind auch sehr hilfreich.
2 . D er Wassersucht, die in Verbindung mit der Menstruation auftritt,
kann man mit Vitamin B 6, 50-100 mg täglich, abhelfen.

Wurmkrankhesten
(Würmer im Verdauungstrakt wie Madenwürmer
und Bandwürmer)

Die folgenden harmlosen - sowohl herkömmlichen wie modernen


biologischen - Behandlungsmethoden haben sich bei der Beseitigung
von Würmern bewährt:
1. Knoblauch: Knoblauch wurde für diesen Zweck schon in der frü-
145
hen Geschichte von den Chinesen, Griechen, Römern, Hindus und
Babyloniern verwendet. Heute wird er von vielen modernen, biolo­
gisch orientierten Ärzten angewandt. Sowohl frischer Knoblauch wie
auch Knoblauchöl (in Kapseln erhältlich) sind wirksam. Für diejeni­
gen, die den Geschmack und Geruch von Knoblauch nicht ertragen
können und Knoblauch nicht mögen (besonders Kinder), kann viel­
leicht eine althergebrachte Methode die Antwort sein: Legen Sie
einige frische Knoblauchzehen in beide Schuhe - ja, in jeden Schuh!
Während das Kind geht, wird der Knoblauch zerdrückt und das
wurmabtötende Knoblauchöl durch die Haut aufgenommen und über
das Blut zu den Eingeweiden geleitet. Knoblauch dringt sehr gut ein.
Wenn man Knoblauch auf die Haut einreibt, dann kann man ihn
schon nach 10 Minuten im Atem feststellen.
2. Papayasamen: Frische Papayasamen, ungefähr 1 Eßlöffel, sollten
gekaut und auf leeren Magen eingenommen werden. Sie können
zwecks besseren Geschmacks auch mit Honig genommen werden.
Wiederholen Sie dies einige Male. Auch getrocknete Papayasamen
können verwendet werden. Zerkleinern Sie die getrockneten Samen,
und nehmen Sie sie mit etwas Wasser ein.
3. Natriumchlorid: Natriumchlorid (oder Kochsalz) ist ein altherge­
brachtes Heilmittel bei Madenwürmern. Kinder, die an Würmern lei­
den, haben oft einen Salzmangel. Eine sehr salzhaltige Diät für 1 bis 2
Wochen hat sich oft als sehr wirksam bei der Beseitigung von Maden­
würmern erwiesen.
4. Areka- oder Betelnußpalme: Diese Heilpflanze wurde von be­
kannten Kräuterheilkundigen zur Behandlung bei Bandwürmern
verwendet. Dosis: 8 - 15 g.
5. Rainfarn, Wurmfarn und Wermut: Diese Heilkräuter werden häu­
fig verwendet, um alle Arten von Würmern aus dem Darm zu beseiti­
gen.
6. Kürbiskerne: Dieses völlig harmlose und nützliche Nahrungsmittel
wird in der Volksmedizin verwendet, um Würmer zu beseitigen.
7. Wurmfarn: Diese Heilpflanze wird für die Beseitigung von Wür­
mern, insbesondere Bandwürmern, verwendet. 1 Teelöffel Wurm­
farnwurzel in 1 Tasse Wasser geben und eine halbe Stunde kochen.
Abkühlen lassen und täglich 1 -2 Tassen davon trinken.

146
Weitere Behandlungstips
Hier folgen nun einige biologische und ernährungsorientierte Be­
handlungsmethoden von Erkrankungen, die in den voranstehenden
Kapiteln nicht behandelt wurden. Bitte verstehen Sie, daß dies nur
eine Zusammenfassung ist und daß die Behandlungsmethoden nicht
vollständig und ausführlich dargestellt werden können.
Afterjucken: Täglich heiße Sitzbäder (siehe Anleitung?); nach dem
Baden Zitronensaft oder Obstessig mit einem Wattebausch auftra­
gen. Oder reiben Sie alle erkrankten Stellen nach dem Waschen und
Trocknen mit Weizenkeimöl ein.
Antibabypille (zum Schutz vor der krebserregenden Wirkung von
Östrogen): Jod (Meeresalgen). B-Komplex-Vitamine. VitaminC.
Zum Schutz vor dem durch die Pille verursachten Pyridoxinmangel
und den daraus folgenden Depressionen: Vitamin B 6-Präparat. Zum
Schutz vor Mangelkrankheiten bei Einnahme von Antibabypillen: B-
Komplex-Vitamine, besonders Vitamin B 12und Folsäure.
Aufgesprungene Lippen: Vitamin B 2, Bierhefe.
Augen: Zur Stärkung der Augen, besonders bei Sehschwäche infolge
von Diabetes, nimmt man Vitamin A.
Beinkrämpfe (nachts): Magnesium, Kalziumlaktat, Vitamin B 6, Kie­
selerde.
Beklemmung: (Anspannung): Knochenmehl, 5-10Tabletten pro
Tag, und 2 Kapseln Lebertran (als Quelle für Vitamin D ); Vitamin B-
Komplex, Bierhefe.
Bettnässen: Zimtrindentee. Noch besser ist es, wenn man die Zimt­
rinde kaut.
Bienenstiche: Gegenmittel: Säurebildende Mineralstoffe wie z.B.
Kalziumchlorid, Salzsäure oder Ammoniumchlorid.
Blähungen: Knoblauch, Papayasaft, Salzsäure mit den Mahlzeiten.
Heilpflanzen: Kalmus, Pfefferminze.
Blasenkatarrh: Gedünstete Auberginen, Obstessig.
Brennende Füße: Vitamin B 6.
Brennen im Mund: Vitamin B-Komplex, B 12, Niacin, Folsäure.
Bronchitis: Vogelmierentee und Wollblumentee. Inhalieren Sie hei­
ßen Katzenminzentee.
Buerger-Krankheit: Vitamin E, hohe Dosen bis zu 24001.E.; Lezi­
thin; Vitamin C.
Cushing-Syndrom: Kalium in hohen Dosen.
Erkältungen (Grippe etc.): Vitamin C, A, B 6 (Vitamin B 6 ist ein na­
türliches Antihistaminikum).
147
Fieber: Vitamin C. Chinarindentee. Zitronen- oder Grapefruitsaft.
Fieberbläschen: Joghurt oder Acidophiluspräparat. Viel Vitamin C.
Klettenwurzeltee. Vermeiden Sie Süßigkeiten und Zitrusfrüchte.
Frieselausschlag: Vitamin C, 1000 mg oder mehr oral einnehmen. Mit
milder Seife zweimal täglich waschen, mit Apfelessig (V4 Teelöffel auf
ein Glas Wasser) nach dem Baden einreiben.
Fußpilz: Hammeltalg. Um den Talg herzustellen, nimmt man Ham­
melfett (vorzugsweise Leberfett - fragen Sie Ihren Metzger) und
kocht es langsam. Dann abseihen und in einem reinen Topf lagern.
Waschen Sie abends Ihre Füße, und tragen Sie den Hammeltalg auf.
Wechseln Sie jeden Tag die Socken. Bestäuben Sie Ihre Füße mit
Knoblauchpulver.
Gerötete Augen: Vitamin B2, Bierhefe.
Geschwächter Geruchs- und Geschmackssinn: Zinktabletten, oral
eingenommen, 30-60 mg.
Geschwüre: Sarsaparillentee, Wiesenkleetee, Brennesseltee; Karot­
ten- und Rote-Bete-Saft.
Gicht: Kirschen - roh, als Saft oder gefroren. Purinfreie Diät (wenig
tierisches Eiweiß, wenig Getreide).
Graue Haare: Zur Wiederherstellung der natürlichen Haarfarbe:
p-Aminobenzoesäure, Pantothensäure, Folsäure, Bierhefe, Melasse.
Multimineral- und Spurenelementpräparat oder Meerwasser
(2 -3 Eßlöffel pro Tag).
Grauer Star: Vitamin B 2. Am Abend einen Tropfen Honig in jeden
Augenwinkel geben.
Grind: Mehrmals täglich Obstessig aufgetragen. Mit Borax einreiben.
Mit Rizinusöl oder Kastanienöl einreiben.
Gürtelrose: Hohe Dosen von Vitamin C, Rutin, B-Komplex, Kal­
zium, Lezithin, Vitamin F. Tragen Sie mehrere Male am Tag Obstes­
sig äußerlich auf. 2-3m al pro Woche heiße Bäder.
Hautausschlag (Impetigo): Man trägt Knoblauchöl auf die erkrank­
ten Stellen auf.
Hautreizungen: Fügen Sie dem Badewasser Essig zu. Nehmen Sie
täglich 2Eßlöffel Pflanzenöl ein. Heilpflanzen: Schafgarbe, Majoran,
wohlriechendes Veilchen. Trockenbürstenmassage (siehe Anlei­
tung 4).
Heuschnupfen: Blütenpollen (Granulat oder Tabletten), pollenrei­
cher (nicht erhitzter) Honig. Heilpflanzen: Cimicifuga.
Hornissenstiche: Tragen Sie naturreinen, nicht erhitzten Honig einige
Male auf den Stich auf. Dies lindert die Schmerzen und verhütet oder
vermindert Schwellungen.
148
Hyperkinese bei Kindern: Hohe Dosen von Kalzium, Magnesium
und Kalium; ausgewogenes, hochpotenziertes Vitamin B-Komplex-
Präparat (30 mg Vitamin B ,, B 2, B 6, 100 mg Niacin, p-Aminobenzoe­
säure und Pantothensäure, 500 mg Inositol und Cholin, Vitamin B 12
und Folsäure). Vermeiden Sie alle Nahrungsmittel mit künstlichen
Geschmacks- und Farbstoffen.
Kalte Hände und Füße: Niacin, RNS (Ribonukleinsäure), Vit­
amin B 2.
Lähmungen: (infolge von Nervenschädigungen, Schlaganfällen,
Hirnfunktionsstörungen usw.): Vitam inB6, bis zu 2000mg, injiziert
oder oral, nur unter ärztlicher Aufsicht.
Leberflecke: Löwenzahnwurzeltee; setzen Sie sich nicht zu oft der
Sonne aus.
Lupus Erythematodes: Äußerlich: p-Aminobenzoesäure-Creme. In­
nerlich: Karottensaft, Vitamin A, Manganpräparat. Kein Sonnenba­
den.
Lupus vulgaris: Vitamin D 2, Vitamin C.
Mückenstiche: 1. Vorbeugung: Essen Sie viel rohen Knoblauch; ver­
meiden Sie Zucker und Weißmehl in jeder Form; ergänzen Sie Ihre
Nahrung mit Vitamin B-Komplex bzw. Bierhefe. 2. Schmerzlinde­
rung bei Mückenstichen: (a) Mit einer rohen Knoblauchzehe oder
frischem Limonen- oder Zitronensaft einreiben. Sooft als gewünscht
wiederholen, (b) Mit feuchtem Salz einreiben, (c) Mit Vitamin C-
Tablette oder -Pulver einreiben.
Muskelkater: Vorbeugung und Behandlung: Hohe Dosen Vit­
amin C.
Muskelkrämpfe: Kalziumlaktat, Honig, Magnesiumchlorid, Kiesel­
erde.
Muskelschwäche: Vitamin B 6, Kalium (beste Quellen sind: Bananen,
Kartoffeln, Bohnen, Rosinen, Grünblattgemüse, Gemüsesäfte).
Myasthenia Pseudoparalytica: Arachidonsäure (kommt in Keimölen
vor), flüssiges Lezithin, Kalzium, VitaminD, Cholin, Mangan.
Myopie (Kurzsichtigkeit): Vitamin D (hohe Dosen) und Kalzium.
Nagelerkrankungen: (spröde, dünne Fingernägel): Bierhefe, Kno­
chenmehl, Gelatine, Kieselerde, Schachtelhalmtee oder -extrakt,
Salzsäure. Bei weißen Flecken auf Finger- und Zehennägeln: Zink­
präparat.
Natürliches Empfängnisverhütungsmittel: Steinsamentee (Gattung
Lithosperum). Man stellt einen Tee aus den Wurzeln her (wird von
den Indianern in Nevada, USA, verwendet).
Warnung: Autor und Verlag übernehmen keine Verantwortung.
149
Diese Information wird nur zu Lehr- und Versuchszwecken weiterge­
geben.
Neuralgie: Vitamin B-Komplex, B 12, B 6, Pantothensäure, Lezithin,
Kalzium, Sesamsamen, Hefe.
Neurasthenie: Niacin, Vitamin B-Komplex.
Niedriger Puls: Vitamin B u
Ohrenschmerzen: Einige Tropfen warmes Rizinusöl ins Ohr geben;
Ohr mit Watte verschließen.
Osteomalazie: Vitamin D (für kurze Zeit bis zu 500001. E. pro Wo­
che), viel Sonne, Salzsäure bei älteren Patienten.
Paradontose: Vitamin C-Komplex mit allen bekannten Bioflavonoi­
den. Vitamin A und B 12. Reiben Sie am Abend und am Morgen das
Zahnfleisch mit Vitamin E ein.
Pellagra: Niacin in hohen Dosen, Vitamin B-Komplex.
Prellungen, Quetschungen: Hamamelis abkochen, äußerlich einrei­
ben.
Reisekrankheit: Hohe Dosen an Bierhefe und B-Komplex-Vit-
aminen einige Wochen vor der Reise einnehmen.
Rückenschmerzen: Vitamin E und C, Kalzium, Magnesium und
Mangan.
Scheidenkatarrh (Pilzinfektion): Vitamin B-Komplex, hochpoten­
ziert, oral.
Schilddrüsenunterfunktion: Meeresalgen (Granulat oder Tabletten);
Vitamin C und E; Olivenöl. Heilpflanzen: Kanadische Gelbwurzel,
Myrrhe, Chimicifuga.
Schlaflosigkeit: Magnesiumchlorid, Kalzium, Vitam inB6, Panto­
thensäure, Vitamin B 15. Vor dem Zubettgehen eine Tasse Süßholz-,
Pfefferminz-, Baldrian- oder Hopfentee. Hopfen- und Süßholztee
sind besonders wirksam.
Schlechte Blutzirkulation: Niacin, Vitamin E, RNS, Folsäure.
Schlecht heilende Wunden: 1. Äußerlich: Vitamin E, 200I.E. pro
Tag. 2. Äußerliche Anwendung von starkem Beinwellwurzel- oder
Beinwellkrauttee. Oder Auflage aus frischem Beinwellkraut und fri­
schen Beinwellwurzeln. 3. Auflage: Paste aus rohem Knoblauch auf­
tragen, mit Mullbinde umwickeln, 8-10 Stunden einwirken lassen.
Oral: Vitamin C, A, Zink, Kalzium.
Schleimbeutelentzündung: Innerlich: Erdnußöl, 1 Eßlöffel pro
Tag; alkalische Diät. Chloridhaltige Nahrungsmittel: Meeresal­
gen, Kresse, Avocados, Endivie, Tomaten, Sellerie, Haferflocken
usw.
Schuppen: Brennesseltee, innerlich und äußerlich anwenden. Spülen
150
Sie das Haar mit Essigwasser. Rizinusöl, äußerlich. Eliminieren Sie
allen Zucker aus der täglichen Nahrung. Vitamin B-Komplex.
Schwangerschaft: (zur Vorbeugung vor Toxämie, Übelkeit und Öde­
men während der Schwangerschaft): Vitamin B^, B-Komplex und C,
in hoher Dosierung, am besten natürliche Vitamine.
Schwellungen: (infolge von Wassersucht, Arthritis, Prellungen, Ver­
stauchungen,'Infektionen, Entzündungen): Bromelin (frisches Ana­
nasenzym), als Tabletten oder in Form von frischem Ananassaft.
Schwindelanfälle (Vertigo, Meniere-Krankheit): Niacin, Vitamin B t,
B 2, B 6, Pantothensäure, VitaminC, Katzenminzentee.
Seborrhöe: Vitamin B-Komplex, B 2, Bierhefe, p-Aminobenzoe­
säure.
Sichelzellenanämie: Zink, Vitamin C, E.
Sinusitis: Knoblauch, VitaminC und B 6. Heilpflanzen: Sabal (Säge­
palme), Hagebutte, Wollblume, kanadische Gelbwurzel, Hopfen,
Wiesenklee.
Sterilität (bei Frauen): Weizenkeimöl, Vitamin E, gekeimte Körner
und Samen, rohe Nüsse.
Taubheit («Einschlafen» der Hände und Füße etc.): Vitam inB6.
Trockene Haut: Mandelöl, Sesamöl, Formel F-Plus (siehe Anlei­
tung 8).
Venenentzündung: Manganpräparat.
Vitiligo: p-Aminobenzoesäure, Pantothensäure, Salzsäure.
Wundliegen: Äußerlich: VitaminE. Oral: Vitamin E, A, C, Zink.
Auch Honig wird äußerlich angewendet.
Zahnbelag: 1. Zähne mit frischen Erdbeeren bürsten: Geben Sie eine
Erdbeere auf die Zahnbürste, und bürsten Sie die Zähne wie ge­
wohnt. 2. Bürsten Sie die Zähne mit Tierkohlepulver (in Apotheken
erhältlich).
Teil 2 •

WAS KANN MAN TUN


Wie man sich gegen häufig vorkommende
Gifte in Nahrungsmitteln,
Wasser, Luft und Umwelt schützt.
Ich glaube, ich brauche keine Tinte zu verschwenden, um zu bewei­
sen, daß die Gifte in unserer Umwelt eine reale Bedrohung für unsere
Gesundheit darstellen. Diejenigen von uns, die noch vor 10 Jahren
vor den Gefahren der Umweltgifte gewarnt haben, wurden Panikma­
cher und Spinner genannt. Heute gehört es zum Allgemeinwissen,
daß die allmähliche Akkumulation von krankheitserregenden Giften
in der Luft, im Wasser, in der Erde und in der Nahrung einen kriti­
schen Punkt erreicht hat.
Viele Wissenschaftler, die das Ausmaß dieser Verschmutzung unter­
sucht haben, meinen, daß der Mensch schon jetzt mit Erfolg seinen
eigenen Planeten (Boden, Luft und Wasser) bis zu einem Punkt, wo es
kein Zurück mehr gibt, zerstört und vergiftet hat. Sie sagen voraus,
daß die Menschheit in sehr naher Zukunft einer Massenvernichtung
durch giftige Chemikalien entgegengeht, falls nicht sehr rasch etwas
Drastisches geschieht.
Niemand zweifelt mehr daran, daß Gifte in unserer Umwelt Krank­
heiten und Tod hervorrufen, von den vagen, nicht klinisch behandel­
baren Symptomen wie Kopfschmerzen, Gereiztheit, chronische gei­
stige oder physische Müdigkeit und Verdauungsstörungen bis zu
unseren meist gefürchteten «Killern» wie Herzkrankheiten und
Krebs.
Heute wird viel über die Umweltverschmutzung geredet. Sogar der
Präsident der Vereinigten Staaten sagte: «Entweder wir säubern un­
sere Umwelt, oder wir gehen zugrunde!» Aber falls Sie denken, daß
die, die für unsere Gesundheit zuständig sind, etwas unternehmen
werden, um unsere Luft, das Wasser und die Nahrung von krankheits­
erregenden und tötenden Giften zu reinigen, dann werden Sie sich
sehr wundern. Lange Zeit wird nichts Bedeutendes getan werden. Sie
sollten sich darauf vorbereiten, daß alles noch viel schlimmer werden
muß, bevor etwas geschehen wird. Bevor nicht wirkliche Massentra­
gödien passieren und Millionen Menschen tot Umfallen, werden keine
wirklich effektiven Maßnahmen getroffen werden. Die Kräfte, die
unser Land wirklich regieren, sind die Finanz- und Industriebosse der
chemisch-pharmazeutischen Industrie, der Lebensmittelindustrie
und der Auto- und Öl-Lobby und ähnliche Interessengruppen. Sie
werden alles unternehmen, damit nichts getan wird, was ihre Profite
schmälern würde. Es stört sie nicht im geringsten, daß die Gifte in
Luft, Boden, Wasser und Nahrung uns alle zu sehr kranken Menschen
155
machen. Die ökonomische Struktur der chemisch-pharmazeutischen
und medizinischen Industrie basiert auf folgendem Prinzip: «Je mehr
Krankheit - desto mehr Profit!» Die Regierungsstellen, die uns vor
den Giften in der Nahrung, in den Arzneimitteln und in der Umwelt
schützen sollen, werden von diesen Interessengruppen kontrolliert.
Wenn Sie deshalb vor den immer größer werdenden Mengen an töd­
lichen Giften in unserer Umwelt - in der Luft, die Sie atmen, im Was­
ser, das Sie trinken, in den Nahrungsmitteln, die Sie essen - geschützt
werden wollen, dann müssen Sie selbst etwas dafür tun. Was können
Sie tun?
Ich habe über diese Frage gründliche Nachforschungen angestellt, mit
dem Resultat, daß ich viele Wege und Hilfsmittel gefunden habe, die
Sie zu Ihrem Schutz anwenden können. Der Schaden, der Ihrem Kör­
per durch die häufig vorkommenden Gifte in der Luft, im Wasser und
in den Lebensmitteln zugefügt wird, kann durch die regelmäßige Ein­
nahme von bestimmten Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Sub­
stanzen teilweise verringert oder sogar ganz verhindert werden.
Bestimmte Mineralien und Vitamine neutralisieren bzw. wirken den
Giften entgegen. Bestimmte Nahrungsmittel können die Entwicklung
und das Wachstum nützlicher Bakterien in den Eingeweiden unter­
stützen, die zur Entgiftung und Neutralisation giftiger Rückstände in
der Nahrung beitragen. Verschiedene Vitamine und Lebensmittelzu­
sätze können die Toleranz und die Widerstandskraft des Körpers ge­
gen Giftstoffe anheben. Andere Vitamine unterstützen den Körper,
verdaute Gifte auszuscheiden. Hier nun einige unbezahlbare Rat­
schläge, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Gesundheit, vielleicht
sogar Ihr Leben, in dieser vergifteten Welt zu erhalten.

Kohlenmonoxyd
Kohlenmonoxyd ist der gesundheitsgefährdendste Bestandteil der
verschmutzten Luft. Kohlenmonoxyd beeinflußt die Sauerstoffver­
sorgung aller Zellen Ihres Körpers, da es die Absorption von
Sauerstoff durch die Lungen verhindert. Kohlenmonoxyd kann At­
mungsstörungen, Reizbarkeit, Gedächtnisverlust, Kopfschmerzen,
Kurzatmigkeit, Angina, Emphyseme, Anämie, Herzkrankheiten
und Krebs hervorrufen.

156
Schutzmaßnahmen
1. Vitamin E. Vitamin E verbessert die Sauerstoffversorgung der Ge­
webe und vermindert den Sauerstoffverbrauch des Körpers, da es die
unerwünschte Oxydation von Lipiden im Blutstrom verhindert.
Dosis: 400 bis 6001. E. pro Tag. Falls eine höhere Dosis benötigt wird,
oder falls Sie, an hohem Blutdruck oder einer rheumatischen Herz­
krankheit leiden, sollten Sie einen Arzt konsultieren.
2. Vitamin B 15 oder Pangamsäure. Vitamin B 15 erhöht deutlich die
Toleranz Ihres Körpers gegenüber Sauerstoffmangel, der durch Koh­
lenmonoxyd hervorgerufen wird.
Dosis: 30 mg dreimal täglich, oder je 50 mg morgens und abends.
3. Vitamin A. Es besitzt eine spezielle Schutzwirkung gegen Kohlen­
monoxyd und andere Gifte in der Luft, da es die Durchgängigkeit der
Blutkapillaren erhöht und dadurch eine bessere Sauerstoffzufuhr zu
den Zellen garantiert. Dosis: 250001. E. pro Tag. Im Smoggebieten
bis zu 500001. E. pro Tag.

Ozon und Stickstoffdioxyd


Diese photochemischen Luftverschmutzer sind gesundheitszerstö­
rende Bestandteile des Smogs. Sie können viele Atembeschwerden
und andere Krankheiten hervorrufen, besonders Emphyseme.

Schutzmaßnahmen
1. Vitamin A. Es schützt die Schleimhäute, einschließlich die der
Lungen, gegen Zerstörung durch Ozon, Stickstoffdioxyd und andere
Luftverschmutzer. Dosis: 500001. E. pro Tag.
2. Vitamin E. Es wurde bewiesen, daß Vitamin E Schutz gegen die
giftige Wirkung von Ozon und Stickstoffdioxyd gewährt. Es hält auch
das Ozon davon ab, Vitamin A im Körper zu zerstören. Dosis: bis zu
12001.E. pro Tag.

Blei
Blei kommt in der Luft, im Wasser und in der Nahrung in immer grö­
ßeren Mengen vor. Blei ist eines der giftigsten Metalle und kann selbst
in kleinen Mengen tödlich sein. Das Umweltgift Blei kommt meist
157
von verbleitem Benzin, aber auch von bleihaltiger Malerfarbe, kera­
mischen Glasuren und anderen industriellen Quellen.
Blei ist ein kumulatives Gift. Frühe Symptome einer Bleivergiftung
können sehr schwer zu diagnostizieren sein: Appetitmangel, Müdig­
keit, Nervosität. Wenn sich mehr Gift ansammelt, dann werden die
Nieren, die Leber, das Herz und das Nervensystem zerstört. Schließ­
lich treten Lähmung von Extremitäten, Blindheit und geistige Störun­
gen auf, und es können sich sogar Geisteskrankheiten entwickeln.
Einige Wissenschaftler glauben, daß multiple Sklerose durch Bleiver­
giftung hervorgerufen wird. Bleivergiftung kann auch Anämie, Zeu­
gungsunfähigkeit, Herabsetzung der Fruchtbarkeit, Fehlgeburten,
Totgeburten und Sterilität hervorrufen. Chronische Bleivergiftung
kann auch sexuelle Impotenz bei Männern verursachen.
Blei ist besonders für werdende Mütter gefährlich. Kinder, die von
bleivergifteten Frauen geboren werden, leiden oft an Wachstumsstö­
rungen, nervösen Störungen und Geisteskrankheiten.

Schutzmaßnahmen
1. Kalzium. Kalzium besitzt eine vorbeugende und auch heilende
Wirkung bei Bleivergiftung, da es dem Körper hilft, das Blei auf si­
chere Weise aus dem Körper auszuscheiden.
Dosis: täglich 5 bis 10Tabletten Knochenmehl oder Kalziumlaktat.
Kalziumglukonat (intravenös) hilft, die Schmerzen bei akuten Koli­
ken infolge von Bleivergiftung zu beseitigen.
2. Vitamin D. Bei akuter Bleivergiftung haben Kalzium und Vit­
amin D, intravenös injiziert, eine rasche Heilung erzielt.
3. Vitamin C. Ist ein kraftvolles Gegengift. Hebt die giftige Wirkung
des Bleis auf. Schützt die Muskelgewebe vor Zerstörungen durch
Blei.
Dosis: 1000mg bis 300mg pro Tag. In akuten Fällen bis zu 10000mg
(1000 mg stündlich, am besten intravenös).
4. Vitamin B , Besonders wertvoll als Schutz vor Blei. Dosis: 25 mg
bis 100 mg täglich, zusammen mit einer hochpotenzierten Vitamin-B-
Komplex-Tablette.
5. Vitamin A. Vitamin A hilft bei der Aktivierung von Enzymen, die
bei der Entgiftung mitwirken. Dosis: 25 0001. E.
6. Lezithin. Lezithin ist ein «Neutralisator» von Giften im Körper. Es
schützt auch die Myelinscheiden der Nervenfasern vor der Zerstörung
durch Blei. Dosis: 1 bis 2 Eßlöffel täglich.
7. Mineralstoffe und Spurenelemente, in Tablettenform oder aus na­
türlichen Quellen wie z. B. Meerwasser. Laut Dr. Henry Schroeder
158
hilft eine mineralstoffreiche Kost, die Schäden, die durch Vergiftung
mit Schwermetallen verursacht werden, aufzuheben.
8. Kaliumjodid. Verbindet sich im Körper mit Blei und unterstützt
den Körper bei der Ausscheidung des Bleis.
9. Rauchen Sie nicht! Zigarettenrauchen kann die tägliche Aufnahme
von Blei bis zu 25 % erhöhen.
10. Hülsenfrüchte. Helfen, wenn sie großzügig verwendet werden,
das Blei aus dem Körper auszuscheiden.
11. Algin (aus braunen pazifischen Meeresalgen hergestellt) oder Na­
triumalginat haben sich dabei hilfreich erwiesen, Blei aus dem Körper
auszuscheiden. Algin ist ein gelatineartiger Stoff, der die Eingeweide
passiert, ohne absorbiert zu werden. Algin verbindet sich mit dem
Blei und führt es mit sich, wenn es aus dem Körper austritt. Pulveri­
siertes Algin kann man verschiedenen Getränken und Nahrungsmit­
teln beimengen.

Quecksilber
Quecksilber ist eines der häufigsten Gifte in unserer Umwelt. Es hat
bereits unseren Erdboden, unser Wasser, unser Essen und unsere
Nahrung vergiftet. Quecksilber ist ein tödliches, kumulatives Gift. Es
kann zu Schädigungen im Gehirn und am Zentralnervensystem füh­
ren. Es beeinflußt auch die Enzymaktivität, schädigt die Nieren und
die Leber und ruft Lähmungen und Blindheit hervor.
Schutzmaßnahmen
1. Bierhefe. Bierhefe enthält Selen, ein Spurenelement, das als Ge­
gengift wirksam ist, da es das Quecksilber im Körper zerstört.
Dosis: 3 bis 5 Eßlöffel täglich.
2. Essen Sie nur biologisch angebaute Nahrungsmittel. Trinken Sie
viel rohe Obst- und Gemüsesäfte. Biologische Nahrungsmittel enthal­
ten Selen.
3. Trinken Sie kein Leitungswasser. Trinken Sie sauberes, nicht ver­
giftetes Brunnen- oder Quellwasser.
4. Nehmen Sie täglich große Dosen der folgenden Vitamine ein, von
denen bekannt ist, daß sie vor den schädlichen Wirkungen aller Gifte,
einschließlich Quecksilber, schützen: Vitamin C-, E-, A- und B-Kom-
plex.
5. Kalzium. Hilft bei der Neutralisierung von Quecksilber und bei
dessen Ausscheidung. Dosis: bis zu 100 mg pro Tag.
159
6. Salzsäure. Eine Tablette nach jeder Mahlzeit, wenn Sie über
40 Jahre alt sind und einen Mangel an Salzsäure haben.
7. Lezithin. Lezithin mindert die Wirkung von Quecksilber. Dosis:
täglich 1 bis 2 Eßlöffel Granulat.

DDT
DDT ist heute überall zu finden. Obwohl man den Gebrauch von
DDT eingeschränkt hat (nicht verboten hat, was allgemein angenom­
men wird), wird es dennoch in großem Maße überall auf der Welt
verwendet, besonders in Entwicklungsländern. Unser ganzer Planet
ist mit DDT vergiftet worden. Es wurden sogar nördlich des Polar­
kreises Vögel gefunden, die in ihren Geweben DDT enthielten.
Würde man von heute an kein DDT mehr verwenden, so würde es
viele Jahrzehnte dauern, bis es aus der Umwelt beseitigt wäre, da es
sich sehr langsam abbaut.
DDT ist ein kumulatives Gift und wird hauptsächlich im Fettgewebe
des Körpers gespeichert. Diätprogramme, die einen raschen Ge­
wichtsverlust vorsehen, können gefährlich sein, da dabei viele Gifte
aus dem Fett freigesetzt werden und den ganzen Körper schädigen
können. Falls Fasten zur Gewichtsreduzierung eingesetzt wird, sollte
man nur eine Saftfastenkur durchführen (siehe Anleitung 3), was die
Gefahr einer DDT-Vergiftung auf ein Minimum reduziert. Befolgen
Sie die nachstehenden Schutzmaßnahmen.

Schutzmaßnahmen
1. Joghurt und andere Sauermilchprodukte. Man hat bewiesen, daß
die Bakterien in Sauermilchprodukten das DDT im Darm neutralisie­
ren und es «sicherer» machen, d. h. die zerstörende Wirkung des
DDTs auf den Körper abschwächen. Essen Sie täglich Joghurt.
2. Lezithin. Neue Forschungen an der Oregon State University,
USA, haben gezeigt, daß Lezithin DDT im Körper binden und den
schädlichen Effekt auf den Organismus reduzieren kann. Dosis: 2 bis
3 Eßlöffel Granulat pro Tag.
3. Molke. Molke unterstützt die nützlichen Bakterien in den Einge-
weiden, die dabei helfen, DDT zu neutralisieren.
4. Vitamin C. Hilft, alle Gifte zu neutralisieren (einschließlich DDT),
und schützt die Gewebe vor schädlichen Wirkungen.
160
Kadmium
Obwohl Kadmium in sehr kleinen Mengen und in organischer Form
nützlich ist, ist es als Umweltgift sehr toxisch. Kadmium findet man
häufig in verschmutzter Luft, da es meist aus Autoabgasen stammt.
Viele Benzinmarken und Schmieröle enthalten Kadmium. Auch die
gebräuchlichsten Phosphatdünger enthalten Kadmium, wodurch
auch der Erdboden vergiftet wird. Dort wird Kadmium vom Gemüse
aufgenommen, besonders von den verschiedenen Getreidesorten.
Die meisten Wasservorräte, besonders das sogenannte weiche Was­
ser, sind stark mit Kadmium verseucht.
Einer der häufigsten Gründe für eine langsame chronische Kad­
miumvergiftung ist das allmorgendliche Wassertrinken, da das Was­
ser, während es in der Nacht in den Rohren steht, gefährliche Men­
gen an Kadmium aufnimmt. Verzinkte Wasserleitungen, aber auch
die neuen Plastikrohre, enthalten Kadmium, das durch die Säuren
im Wasser herausgelöst wird. Heißes Wasser löst sogar mehr heraus
als kaltes Wasser und sollte deshalb nie zum Kochen oder Trinken
verwendet werden.
Schalentiere und tierische Leber enthalten Kadmium in konzentrier­
tem Maße und sind deshalb als Nahrungsmittel nicht zu empfeh­
len.
Eine Kadmiumvergiftung kann auch durch den Gebrauch von email­
lierten Küchengegenständen und Töpfen hervorgerufen werden.
Giftiges Kadmium wird verwendet, um beim Emaillieren die leuch­
tenden Farben herzustellen (auf dieselbe Art wird Blei in der Kera­
mik verwendet). Das Kadmium wird durch die Säuren in der Nah­
rung gelöst und kommt somit in unseren Körper. Kadmium ist sogar
gefährlicher für unsere Gesundheit als Blei. Es kann hohen Blut­
druck, Herzkrankheiten, Eisenmangelanämie, Arteriosklerose, Em­
physeme, chronische Bronchitis, Lungenfibrose, Nierenschädigun­
gen und Krebs hervorrufen.

Schutzmaßnahmen
1. Vitamin C. Vitamin C ist ein spezifischer Schutzstoff gegen die to­
xische Wirkung von Kadmium. Dosis: große Dosen bis zu 3000 mg
pro Tag. Bei akuter Vergiftung höhere Dosis.
2. Nehmen Sie zinkreiche Nahrungsmittel in Ihre Diät mit auf (z. B.
Kürbiskeme, Sonnenblumenkerne und andere rohe Samen, Nüsse
und Körner). Zink verhindert die Assimilation von Kadmium. Kad­
mium und Zink sind chemische «Antagonisten». Wenn Zink in gro-
161
ßen Mengen in der Nahrung vorhanden ist, dann wird es statt des
Kadmiums im Körper gespeichert.
3. Vermeiden Sie Weißmehl und alles, was daraus hergestellt wurde.
78 % des Zinks, das in Vollkornweizen vorkommt, wird mit der Wei­
zenkleie und dem Weizenkeim während des Mahlens abgetrennt, und
im Weißmehl bleibt nur eine große Menge Kadmium zurück.
4. Meiden Sie alle emaillierten Gegenstände. Gebrauchen Sie Glas,
Tonwaren oder Gegenstände aus Edelstahl.
5. Trinken Sie kein Leitungswasser. Trinken Sie in Flaschen abgefüll­
tes Quellwasser.

Strontium-90

Die Atomversuche in der ganzen Welt haben den ganzen Erdball mit
toxischem Strontium-90 verseucht. Die Wissenschaftler sagen, daß
jeder von uns bereits gefährliche Mengen an radioaktivem Strontium-
90 in den Knochen mit sich trägt. Strontium-90 verbleibt während des
ganzen Lebens im Körper und sendet radioaktive Strahlen aus, ähn­
lich den Röntgenstrahlen. Anämie, Leukämie, Sarkome der Kno­
chengewebe (Knochenkrebs) und viele andere Krebserkrankungen,
so glaubt man, werden durch Strontium-90 hervorgerufen.

Schutzmaßnahmen
1. Algin. Ein Auszug aus braunen pazifischen Meeresalgen; diese
Substanz kann auf effektive Weise radioaktives Strontium-90 aus dem
Körper eliminieren. Algin kann in der täglichen Kost statt Gelatine
oder Stärke verwendet werden oder mit Milch und anderen Geträn­
ken vermischt werden.
2. Pektin. Pektin bindet radioaktives Strontium-90 im Darm und ver­
mindert dessen Absorption und Ablagerung im Skelett. Nur Pektin,
das aus Sonnenblumen gewonnen wird, ist bei Strontium-90 wirksam.
Essen Sie täglich viele Sonnenblumenkerne.
3. Kalzium und Magnesium. Beide helfen Ihrem Körper, Strontium-
90 auszuscheiden. Wenn Sie sich Ihre Nahrungszusätze aussuchen,
dann überzeugen Sie sich, daß Kalzium und Magnesium nicht aus
Knochenmehl stammen, das große Mengen an Strontium enthält. Die
besten Knochenmehle werden aus südamerikanischen Knochen her­
gestellt, da diese nicht so verunreinigt sind. Knochenmehl mit Kno­
chenmark ist am besten. Aus tiefen Erdschichten gewonnene Mine-
162
ralstoffe wie Dolomit etc. sind empfehlenswert. Dr. Linus Pauling
sagt, daß eine hohe Kalziumzufuhr die Strontiumabsorption um 50 %
reduziert.
4. Joghurt und andere Sauermilchprodukte helfen, die radioaktiven
Chemikalien im Darm zu neutralisieren und auf sichere Weise aus
dem Körper abzutransportieren. Bis zu 1 Liter Sauermilchprodukte
sollen pro Tag konsumiert werden.
5. B-Komplex-Vitamine oder Bierhefe. Es wurde in Tierversuchen
gezeigt, daß Bierhefe vor Radioaktivität schützt.
6 . Meeresalgen. Natriumalginat, das in Meeresalgen enthalten ist, re­
duziert die Absorption von Strontium-90 um 50% bis 80%. Nehmen
Sie täglich 1 bis 2 Eßlöffel Granulat ein.
7. Lezithin. Lezithin in der täglichen Kost kann Strahlungsschäden
verhüten.
8. Die folgenden Vitamine schützen vor radioaktiven Giftstoffen:
VitaminE-, C- und B-Komplex.

Radioaktives Jod
(Jod-131)

Radioaktives Jod ist, wie Strontium-90, ein gefährliches Gift, das aus
radioaktivem Niederschlag stammt. Jod-131 kann jedoch noch ge­
fährlicher als Strontium-90 sein. Es kommt meist in Milch vor; des­
halb ist es besonders für Kinder gefährlich, da diese viel Milch trin­
ken.
Radioaktives Jod wird leicht vom Körper aufgenommen und sammelt
sich besonders in der Schilddrüse an. Wenn die Akkumulation genü­
gend groß ist, ruft radioaktives Jod Schilddrüsenkrebs hervor.

Schutzmaßnahmen
1. Meeresalgen. Wird die Kost mit ausreichenden Mengen an leicht
assimilierbarem organischen Jod angereichert, wie es z. B. in Meeres­
algen enthalten ist, dann wird das radioaktive Jod nicht durch die
Schilddrüse absorbiert.
Dosis: täglich 1 bis 2 Teelöffel Granulat.
2. Weitere Schutzmaßnahmen wie bei Strontium-90.

163
Röntgenstrahlen
Röntgenstrahlen wurden von Ärzten, Krankenhäusern, Zahnärzten
und Chiropraktikern jahrzehntelang mißbraucht, da man ihre poten­
tielle Gefahr ignorierte. Röntgenstrahlen sind kumulativ. Und sogar
kleine Mengen, wie sie z. B. durch Farbfernseher, Armbanduhren
oder Wecker abgegeben werden, sind gefährlich, weil sie zu der Ge­
samtmenge addiert werden, die man von überallher empfängt.
Eine zu große Bestrahlung kann Leukämie, Krebs und Geburtsschä­
den hervorrufen. Wenn eine Mutter während der Schwangerschaft
am Bauch mit Röntgenstrahlen bestrahlt wird, dann kann dies sogar
beim Kind zur späteren Entstehung von Leukämie führen.

Schutzmaßnahmen
1. Rutin. Rutin stärkt die Kapillarwände und vermindert Blutungen,
die durch Röntgenstrahlen hervorgerufen werden. In Tierversuchen
hat Rutin (ein Flavonoid) die Todesrate, die durch exzessive Rönt­
genbestrahlung hervorgerufen wurde, um 800% verringert. Dosis:
Zur Vorbeugung täglich 100 bis 200 mg. Bei Bestrahlungen: täglich
800 mg oder mehr. Rutin ist harmlos.
2. Vitamin C. Große Mengen an Vitamin C, die gemeinsam mit Rutin
eingenommen werden, können die Wirkung von Rutin verstärken
und vor den schädigenden Wirkungen der Röntgenstrahlen schüt­
zen.
3. Pantothensäure. Pantothensäure schützt vor Strahlungsschäden.
In Tierversuchen wurde die Überlebenschance der Versuchstiere um
200 % erhöht, wenn man vor der Bestrahlung Pantothensäure gab.
Dosis: Zur Vorbeugung 5 bis 15 mg für Kinder, 25 bis 50 mg für Er­
wachsene. Doppelte oder dreifache Dosis als Therapie nach Bestrah­
lung. Bierhefe ist bei weitem die beste natürliche Quelle für Panto­
thensäure.
4. Bierhefe. Es wurde gezeigt, daß roher Hefeextrakt einen sicheren
Schutz vor tödlichen Strahlungsmengen gewährt.
5. VitaminF (essentielle Fettsäuren). Kommt in allen kaltgepreßten
Pflanzenölen vor. Gewährt Schutz vor der schädigenden Wirkung von
Röntgenstrahlen.
6. Inositol (kommt hauptsächlich in Lezithin vor). Verhütet Schäden
durch Röntgenstrahlen und andere Bestrahlung.
7. Zitrone oder Zitronenschalenkonzentrat. Experimente in einigen
Krankenhäusern zeigten, daß Patienten nach der Einnahme von Zi­
tronenpräparaten ausgedehnte therapeutische Bestrahlungen ohne
164
Schaden für die gesunden Gewebe überstehen konnten (ohne Zweifel
wegen der BioflaVonoide, die in großen Mengen in Zitronen und Zi­
tronenschalen vorhanden sind).
8. Lezithin. Täglich 2 bis 3 Eßlöffel gewähren Schutz vor Strahlungs­
schäden.

Anmerkung: Falls eine Röntgenbestrahlung oder -therapie vorgese­


hen ist, helfen hohe Dosen der oben erwähnten Vitamine und beson­
deren Nahrungszusätze, Strahlungsschäden zu verhindern und erlau­
ben höhere Strahlungsdosen.

Toxische Wirkung
von chem ischen Arzneimitteln

Alle chemischen Arzneimittel sind mehr oder weniger giftig und kön­
nen schädliche Nebenwirkungen hervorrufen. Man schätzt (sehr vor­
sichtige Schätzung), daß zumindest 10 % aller Patienten an Krankhei­
ten leiden, die durch Medikamente verursacht wurden. Selbst so ein
«harmloses» Mittel wie Aspirin, von dem z. B. in den USA täglich
30Tonnen konsumiert werden, hat viele Tote und unzählige Krank­
heiten verursacht.
Die meisten Medikamente beeinflussen auch die normale Enzym-
und Vitaminaktivität im Körper und rufen so ein Ungleichgewicht im
Stoffwechsel hervor und stören die lebenswichtigen Prozesse. Chemi­
sche Arzneimittel zerstören lebenswichtige Vitamine und Mineralien
bzw. verhindern deren Absorption. Viele Medikamente schädigen
die Leber und die Nieren und können schwere Erkrankungen, ein­
schließlich Impotenz, Unfruchtbarkeit, Geburtsschäden und Krebs,
hervorrufen. Natürlich gibt es Situationen, in denen chemische Arz­
neimittel notwendig sind und lebensrettend sein können. Aber chemi­
sche Arzneimittel sollten nur in absoluten Notfällen verwendet wer­
den und nur dann, wenn sie von einem kompetenten Arzt verordnet
sind.
Schutzmaßnahmen
1. Falls irgendwelche chemische Arzneimittel eingenommen werden,
dann sollten Sie die tägliche Einnahmemenge der folgenden Vitamine
erhöhen:
o Vitamin C: hohe Dosen bis zu 10000 mg pro Tag, wenn hohe Dosen
von chemischen Medikamenten eingenommen werden.
165
o Vitamin B-Komplex (hochpotenziert): Wird besonders nach einer
Therapie mit Antibiotika benötigt,
o Lezithin: täglich 2 bis 3 Eßlöffel.
Diese drei Substanzen schützen vor den schädlichen Wirkungen von
chemischen Medikamenten und verhindern Schädigungen der Leber
und anderer Organe, die von einer großen Anzahl von chemischen
Arzneimitteln hervorgerufen werden können.
2. Vitamin C und E gewähren besonders Schutz vor den schädigen­
den Nebenwirkungen von Aspirin.
3. Joghurt und Molke. Falls Antibiotika eingenommen wurden (oral
oder durch Injektion), dann sollten Sie Joghurt, andere Sauermilch­
produkte, Acidophiluspräparate oder Molkenpulver nach der Anti­
bio tika-Therapie über einen längeren Zeitraum hinweg einnehmen,
um den Aufbau einer Flora von nützlichen Darmbakterien, die durch
die Antibiotika zerstört wurde, zu unterstützen.

Nitrate und Nitrite

Heute werden viele Lebensmittel, insbesondere alle Fleischprodukte,


mit diesen toxischen Chemikalien konserviert. Bei frischem Fleisch
verwendet man sie, um die Farbe des Fleisches vorteilhaft zur Gel­
tung zu bringen. Selbst Babynahrung enthält Nitrate. Nitrathaltige
Düngemittel, die heute überall verwendet werden, verseuchen auch
den Erdboden und die Wasservorräte. Nitrosamine, die im Körper
bei der Verdauung der Nitrate und sekundären Amine gebildet wer­
den, sind äußerst giftig und ohne Zweifel karzinogene Substanzen.
Sie rufen Krebs in Leber, Magen, Gehirn, Zwölffingerdarm, Blase,
Nieren und einigen anderen Organen hervor. Sie bewirken auch ho­
hen Blutdruck und Herzkrankheiten. Nitrate und Nitrite stören auch
die Umwandlung von Carotin in Vitamin A und zerstören sogar das
im Körper gespeicherte Vitamin A.

Schutzmaßnahmen
1. Vitamin C. Hohe Dosen bis zu 5000 mg pro Tag. Bei akuten Vergif­
tungen einen Tag lang 2000 mg alle eineinhalb Stunden, dann Redu­
zierung auf 5000 mg pro Tag. Eine neuere Studie, die am Eppley Insti­
tute für Krebsforschung an der University of Nebraska, USA, ge­
macht wurde, zeigte, daß Vitamin C in effektiver Weise Nitrite im
Magen neutralisieren und zerstören und ihre Umwandlung in Nitros-
166
amine verhindern kann. Vitamin C sollte immer in hohen Dosen ein­
genommen werden, wenn nitrinhaltige Nahrung gegessen wird. Am
besten ist es, VitaminC täglich zur Vorbeugung einzunehmen, weil
man diesen Giften heutzutage schwer aus dem Weg gehen kann.
2. Vitamin B-Komplex, A, E und Lezithin sind andere Substanzen,
die sich hilfreich bei der Neutralisierung oder Reduzierung der schä­
digenden Effekte von Nitraten und Nitriten erwiesen haben.

Allgem eine Schutzm aßnahm en


gegen Umweltgifte

Die Schutzmaßnahmen, die in diesem Abschnitt bisher vorgeschlagen


wurden, behandeln spezifische Gifte und schädliche Substanzen in
unserer Umwelt. Wenn Sie jetzt oder in Zukunft diesen Giften oder
gesundheitszerstörenden Einflüssen ausgesetzt sind bzw. sein wer­
den, dann können die vorgeschlagenen Maßnahmen helfen, Ihre Ge­
sundheit zu schützen. Das Wissen um diese spezifischen, harmlosen
Vitamine und Nahrungssubstanzen, die man verwenden kann, um die
Wirkung von Giften in der Umwelt zu verringern oder zu neutralisie­
ren, kann von großem Wert sein.
Aber das größte Problem für die meisten von uns sind nicht die einzel­
nen Gifte, sondern der ständige Giftangriff von allen Seiten. Jeden
Tag sind wir radioaktiven Substanzen und Hunderten von Giften und
toxischen Chemikalien ausgesetzt. Die Luft, die wir atmen, die Nah­
rung, die wir essen, das Wasser, das wir trinken - sogar die Kleidung,
die wir tragen, und die Betten, in denen wir schlafen -, sind alle mit
Giften verseucht, denen niemand von uns auch nur irgendwie aus dem
Weg gehen kann. Selbst diejenigen, die sehr angestrengt versuchen,
ein giftfreies Leben zu führen, und nur organisch angebaute Lebens­
mittel essen, sind trotzdem vielen Giften ausgesetzt. Selbst organisch
angebaute Nahrungsmittel wachsen in einer verschmutzten Luft und
werden mit verseuchtem und mit Chemikalien versetztem Wasser be­
wässert. Und die Luft ist heute fast überall stark verschmutzt.
Wir können auch sicher sein, daß die Gifte für lange Zeit in unserer
Umwelt verbleiben werden. Selbst wenn von nun an keine neuen
Umweltgifte unsere Erde, unsere Luft oder unser Wasser mehr ver­
schmutzen würden, wären die heute existierenden Gifte für Jahr­
zehnte - manche für Jahrhunderte - präsent. Deshalb sollten diejeni­
gen von uns, die sich des Ernstes der heutigen Lage bewußt sind, alle
167
Anstrengungen unternehmen - alles Menschenmögliche tun um
uns vor den tödlichen Umweltgiften zu schützen, die keiner von uns
wirklich vermeiden kann.
Hier sind nun einige allgemeine Schutzmaßnahmen, die uns beim
Überleben in dieser vergifteten Welt, die wir uns selbst geschaffen
haben, helfen können:
1. Unternehmen Sie jede Anstrengung, um von Städten mit Smog
wegzuziehen. Kaufen Sie sich eine Hütte oder eine kleine Farm au­
ßerhalb der Stadt, und nehmen Sie es in Kauf, evtl, ein bis zwei Stun­
den zur Arbeit zu fahren. Dann können Sie auch die meisten giftfreien
Nahrungsmittel selbst züchten. Falls Sie in einer Stadt mit Smog woh­
nen müssen, dann sollten Sie jedes Jahr zumindest für ein paar Wo­
chen in smog-freier Luft leben, um Ihrem Körper, Ihrer Leber und
Ihren Lungen eine Möglichkeit zur Regeneration zu geben und eine
gewisse Gesundheitsreserve aufzubauen.
2. Unternehmen Sie alle Anstrengungen, um organisch angebaute
Nahrungsmittel zu bekommen. Viele Reformhäuser, Naturkostläden
etc. bieten heute eine reiche Auswahl davon an. Oder wandeln Sie
Ihren Hof in einen biologischen Garten um. Die organischen Lebens­
mittel aus Ihrem eigenen Garten werden nicht völlig giftfrei sein, aber
werden besser sein als das, was auf herkömmliche Art und Weise pro­
duziert wurde und im Supermarkt erhältlich ist.
3. Falls Sie keinen eigenen Garten haben, dann können Sie am Bal­
kon oder Küchenfenster Weizengras züchten. Auch seine eigenen
Keimlinge kann ein jeder selbst hersteilen.
4. Falls Sie Produkte aus dem Supermarkt essen, sollten Sie alle ge­
kauften Gemüse und Früchte sehr sorgfältig mit Seife und warmem
Wasser waschen. Abspülen mit Wasser allein genügt nicht. Obst und
Gemüse, die man nicht waschen kann, sollten geschält werden.
Hier nun eine Methode, die empfohlen wird, um Spuren von Arsen,
DDT und anderen giftigen Sprays von Gemüsen und Früchten zu
entfernen: Mischen Sie 30ml reine Salzsäure (wird in Apotheken
verkauft) mit 3 Liter Wasser (gebrauchen Sie dazu nur Glas- oder
Tongefäße). Geben Sie das Gemüse für 5 Minuten in diese Lösung.
Herausnehmen und mit reinem Wasser gut abspülen. Diese Lösung
kann aufgehoben und oft wiederverwendet werden. Man kann auch
eine Salzsäurelösung, die noch verdünnter ist, verwenden.
5. Verwenden Sie in Ihrem Haushalt keine giftigen Chemikalien
mehr (Sprays für den Garten, Lufterfrischer, Fliegenbänder, Reini­
gungsmittel, Waschmittel, Insektenvertilgungsmittel usw.). Gebrau­
chen Sie als einziges Waschmittel Seife - sogar für das Waschen der
168
Kleidung. Geben Sie Ihre Kleidung nicht mehr in die Reinigung. Falls
eine chemische Reinigung doch notwendig ist, dann sollten Sie Ihre
Kleidung nach der Reinigung einige Tage lang auslüften.
6. Gute Ernährung wird Ihnen dabei helfen, den Giften in der Um­
welt zu widerstehen. Die Airola-Diät, wie sie in Anleitung 1 dieses
Buches beschrieben ist, wird Ihnen die beste Ernährung und größt­
möglichen Schutz gegen eine vergiftete Umwelt geben.
7. Bereichern Sie Ihre Diät mit den folgenden Vitaminen, Mineral­
stoffen und Nahrungszusätzen, von denen in umfangreicher weltwei­
ter Forschung festgestellt wurde, daß sie spezifische schützende, neu­
tralisierende und entgiftende Substanzen gegen die Gifte in Umwelt,
Luft, Wasser und Nahrung beinhalten:
o Joghurt und andere Sauermilchprodukte. Man hat herausgefun­
den, daß Milchsäurebakterien die meisten Gifte neutralisieren,
insbesondere DDT und Strontium-90, und ihre schädliche Wir­
kung auf den Körper verringern. Trinken Sie einen halben Liter
pro Tag.
o Meeresalgen. Bieten ausgezeichneten Schutz gegen radioaktive
Niederschlagssubstanzen wie Strontium-90 und radioaktives Jod.
1 bis 2 Teelöffel Granulat pro Tag.
o Lezithin. Lezithin neutralisiert alle Gifte. 1 bis 3 Eßlöffel pro
Tag.
o Bierhefe. Ist das beste natürliche Lebensmittel gegen Umweltgifte.
Hilft Ihrer Leber bei der Entgiftungsarbeit. Nehmen Sie Bierhefe
großzügig ein: 2, 3 oder mehr Eßlöffel pro Tag.
o Vitamin B-Komplex (hochpotenziert). B-Vitamine schützen Sie
gegen viele giftige Rückstände in der Nahrung,
o VitaminBj. Bietet spezifischen Schutz gegen die schädliche Wir­
kung von Blei. 25 mg pro Tag.
o Vitamin B 15. Wirksamer Schutz gegen Luftverschmutzung, beson­
ders gegen die gefährliche Wirkung von Kohlenmonoxyd. 100 mg
pro Tag.
o Pantothensäure. Gewährt Schutz gegen Strahlungsschäden, etc.
Bis zu 100 mg pro Tag. Bierhefe ist eine gute Quelle für Pantothen­
säure.
o Vitamin C. Das wichtigste Gegengift. Es hilft Ihrem Körper, Gif­
ten besser zu widerstehen und Schädigungen zu verhindern. Vit­
amin C wird alle Ihre Organe und Drüsen schützen. Hohe Dosen
bis zu 3000 mg pro Tag. In akuten Vergiftungsfällen bis zu 1500 mg
stündlich (bis zu 10000mg pro Tag),
o Vitamin E. Effektiver Schutz gegen Gifte in verschmutzter Luft,
169
Kleidung. Geben Sie Ihre Kleidung nicht mehr in die Reinigung. Falls
eine chemische Reinigung doch notwendig ist, dann sollten Sie Ihre
Kleidung nach der Reinigung einige Tage lang auslüften.
6. Gute Ernährung wird Ihnen dabei helfen, den Giften in der Um­
welt zu widerstehen. Die Airola-Diät, wie sie in Anleitung 1 dieses
Buches beschrieben ist, wird Ihnen die beste Ernährung und größt­
möglichen Schutz gegen eine vergiftete Umwelt geben.
7. Bereichern Sie Ihre Diät mit den folgenden Vitaminen, Mineral­
stoffen und Nahrungszusätzen, von denen in umfangreicher weltwei­
ter Forschung festgestellt wurde, daß sie spezifische schützende, neu­
tralisierende und entgiftende Substanzen gegen die Gifte in Umwelt,
Luft, Wasser und Nahrung beinhalten:
o Joghurt und andere Sauermilchprodukte. Man hat herausgefun­
den, daß Milchsäurebakterien die meisten Gifte neutralisieren,
insbesondere DDT und Strontium-90, und ihre schädliche Wir­
kung auf den Körper verringern. Trinken Sie einen halben Liter
pro Tag.
o Meeresalgen. Bieten ausgezeichneten Schutz gegen radioaktive
Niederschlagssubstanzen wie Strontium-90 und radioaktives Jod.
1 bis 2 Teelöffel Granulat pro Tag.
o Lezithin. Lezithin neutralisiert alle Gifte. 1 bis 3 Eßlöffel pro
Tag.
o Bierhefe. Ist das beste natürliche Lebensmittel gegen Umweltgifte.
Hilft Ihrer Leber bei der Entgiftungsarbeit. Nehmen Sie Bierhefe
großzügig ein: 2, 3 oder mehr Eßlöffel pro Tag.
o Vitamin B-Komplex (hochpotenziert). B-Vitamine schützen Sie
gegen viele giftige Rückstände in der Nahrung,
o Vitamin B t. Bietet spezifischen Schutz gegen die schädliche Wir­
kung von Blei. 25 mg pro Tag.
o Vitamin B i 5. Wirksamer Schutz gegen Luftverschmutzung, beson­
ders gegen die gefährliche Wirkung von Kohlenmonoxyd. 100 mg
pro Tag.
o Pantothensäure. Gewährt Schutz gegen Strahlungsschäden, etc.
Bis zu 100 mg pro Tag. Bierhefe ist eine gute Quelle für Pantothen­
säure.
o VitaminC. Das wichtigste Gegengift. Es hilft Ihrem Körper, Gif­
ten besser zu widerstehen und Schädigungen zu verhindern. Vit­
amin C wird alle Ihre Organe und Drüsen schützen. Hohe Dosen
bis zu 3000 mg pro Tag. In akuten Vergiftungsfällen bis zu 1500 mg
stündlich (bis zu 10000mg pro Tag),
o Vitamin E. Effektiver Schutz gegen Gifte in verschmutzter Luft,
169
Teil 3

ANLEITUNGEN
Beschreibung der diätetischen, pflanzlichen
und biologischen Therapien,
die in Teil 1 dieses Buches empfohlen wurden.
Anleitung 1.
Die Airola-Diät
Das optimale diätetische Programm, um Krankheiten zu
heilen und die Gesundheit wiederherzustellen, aufzubauen und
zu erhalten.

In Teil I dieses Buches verweisen wir oft auf die Airola-Diät, die eine
sehr effektive Therapie ist, um die meisten Krankheiten zu heilen, zu
korrigieren und die Gesundheit wiederherzustellen, aufzubauen und
zu erhalten. Was ist die Airola-Diät?
Als erstes möchte ich ein paar Worte über den Namen dieser Diät
verlieren. Während meiner jahrzehntelangen Lehrtätigkeit und
schriftstellerischen Arbeit habe ich Hinweise auf eine ideale Diät ge­
geben, die das größte Potential zur Verhütung von Krankheiten und
zur Erhaltung der Gesundheit haben würde. Ich habe eine solche Diät
einmal (mit Instruktionen und Rezepten) in einem Buch beschrieben,
habe ihr aber nie einen speziellen Namen gegeben. Manchmal be­
ziehe ich mich in meinen Schriften auf diese Diät als die «optimale
Diät» oder die «moderne makrobiotische Diät». Aber während der
letzten Jahre habe ich erkannt, daß Tausende Leser, Studenten und
Hörer meiner Vorträge darauf bestehen, die Diät, die ich vorschlug,
als «meine Diät» oder «Airola-Diät» zu bezeichnen. Die «Airola-
Diät» wurde ein fest etabliertes Konzept einer lakto-vegetabilen Diät
mit Betonung auf die drei grundlegenden Nahrungsgruppen: (1)
Samen, Getreide und Nüsse, (2) Gemüse und (3) Obst (nach ihrer
Bedeutung angeordnet), ergänzt mit Milch und Milchprodukten,
milchsauer vergorenen Nahrungsmitteln, kaltgepreßten Pflanzen­
ölen, Honig, Bierhefe und einer langen Liste von Vitaminen und Mi­
neralstoffen. Weil man so darauf bestand, die von mir empfohlene
Diät als «Airola-Diät» zu bezeichnen, habe ich schließlich nachgege­
ben und mich mit der Publikation dieses Buches entschlossen, diesen
Namen «offiziell» zu machen. Vielleicht sollte ich noch daraufhinwei­
sen, daß dieses diätetische Programm das Resultat meiner lebenslan­
gen Studien, meiner Forschungsarbeit und meiner persönlichen und
klinischen Erfahrung ist, und daß es sich in vielen wichtigen Punkten
von anderen sehr bekannten lakto-vegetabilen Diäten wie der Waer-
land-Diät oder der Bircher-Benner-Diät unterscheidet, die beide vor
173
einigen Jahrzehnten formuliert wurden, bevor die meisten Vitamine
entdeckt waren und bevor der Mensch weltweiter Umweltvergiftung
ausgesetzt war. Die Airola-Diät kombiniert das Wissen der Waerland-
und Bircher-Benner-Diät mit den neuesten ernährungswissenschaft­
lichen Erkenntnissen und den ökologischen und umweltbedingten
Anforderungen dieser Zeit. Sie ist die optimale Diät für optimale Ge­
sundheit, Vorsorge gegen Krankheit und langes Leben, angepaßt an
die jetzige Zeit mit ihren anwachsenden gesundheitszerstörenden
Umwelteinflüssen.
Obwohl die Mehrheit der orthodoxen Ärzte generell die Ernährung
als einen wichtigen Faktor für Gesundheit und Krankheit ablehnt,
stimmen alle verantwortungsbewußten Diätetiker und einige biolo­
gisch und ernährungswissenschaftlich orientierte Ärzte darin überein,
daß richtige Ernährung eine der wichtigsten Maßnahmen zur Errei­
chung optimaler Gesundheit ist. Die Uneinigkeit unter den Ernäh­
rungswissenschaftlern beginnt dann, wenn sie festlegen wollen, Was
die richtige Ernährung ist oder was die optimale Diät für eine opti­
male Gesundheit ist.
Es gibt Wissenschaftler, die glauben, daß die sogenannten «vier
grundlegenden» Nahrungsgruppen die beste Ernährung gewährlei­
sten. Es gibt solche, die eine Diät propagieren, die viel tierisches Ei­
weiß und viel Fleisch enthält. Es gibt einige Wissenschaftler, die alle
Samen und Körner verdammen («Samen sind für die Vögel»), und es
gibt diejenigen, die Samen, aber keine Körner essen. Es gibt For­
scher, die behaupten, daß man nur Rohkost essen soll, und solche, die
glauben, daß die Entdeckung des Feuers der größte Segen für die
Menschheit ist. Es gibt diejenigen, die nur das Gemüse essen, das
oberhalb des Erdbodens wächst, und solche, die Tomaten und Zwie­
beln als giftig ansehen. Dann gibt es Ernährungswissenschaftler und
Gesundheitsschriftsteller, die einem jeden gefallen wollen (genau wie
die Politiker - das bringt mehr Geld, Sie verstehen schon) und emp­
fehlen, alles zu essen, was einem gefällt, oder «was einem guttut»,
solange es natürlich ist und nicht verfeinert wurde. Es gibt diejenigen,
die der Meinung sind, daß man die Kost zusätzlich mit Vitaminen
anreichern sollte, und solche, die geltend machen, daß alle zusätz­
lichen Vitamine schädlich sind und daß man seine Vitamine aus der
Nahrung bekommen sollte.
Wer hat recht und wem soll man glauben?
Die Airola-Diät, die nachfolgend beschrieben wird, gründet sich
nicht auf mein Wunschdenken oder das, was ich persönlich glau­
be, sondern gründet sich auf verläßliche wissenschaftliche Quellen
174
und wird durch überwältigende empirische Beweise und meine ei­
gene lebenslange Forschungsarbeit erhärtet. Diese Diät besitzt nicht
nur das größte Potential, die Gesundheit aufzubauen und zu erhal­
ten und Krankheiten vorzubeugen, sondern ist auch die wirksamste
Diät, um dort die Gesundheit wiederherzustellen, wo sie verloren­
ging-

Die zehn Grundprinzipien


für optimale Ernährung

1. Die optimale Diät sollte aus den folgenden drei


Grundnahrungsgruppen zusammengesetzt sein
(nach ihrer Bedeutung angeordnet):

A. Samen, Nüsse und Körner


B. Gemüse
C. Obst
A. Samen, Nüsse und Körner sind die wichtigsten und die wirksam­
sten Nahrungsmittel. Ihr Nährwert ist unübertroffen. Sie sollten meist
roh oder gekeimt gegessen werden. Aber auch gekocht beinhalten sie
alle wichtigen Nährstoffe in der Kombination, die für das Wachstum,
für die Erhaltung der Gesundheit und zur Vorbeugung vor Krankheit
unbedingt notwendig sind. Zusätzlich beinhalten sie das Geheimnis
des Lebens selbst - den Keim - , die Reproduktionskraft, die die E r­
haltung der A rt sichert. Diese Reproduktionskraft, der Lebensfunke
in den Samen, ist von äußerster Wichtigkeit für das menschliche Le­
ben, für die Gesundheit, die Zeugungskraft und Fortpflanzungsfähig­
keit.
Alle Samen und Körner sind gesund und nützlich, aber vorwiegend
sollten die gegessen werden, die in Ihrer Umwelt wachsen. Hirse,
Buchweizen, Weizen, Hafer, Gerste, brauner Reis, Sesamsamen,
Bohnen und Erbsen sind sehr gesunde Nahrungsmittel. Aus Weizen,
Mungbohnen, Luzernesamen und Sojabohnen lassen sich leicht
Keimlinge hersteilen. Das Keimen vergrößert ihren Nährwert um ein
Vielfaches. Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Mandeln, Erdnüsse,
Sesamsamen, Buchweizen und Sojabohnen enthalten vollständige Ei-
175
weißkörper von höchstem biologischen Wert. Samen und Getreide,
die keine vollständigen Eiweißkörper (oder nicht alle essentiellen
Aminosäuren) enthalten, werden zu einer vollständigen Eiweißnah­
rung, wenn mehrere zusammen gegessen werden (z. B. Maistortillas
mit Bohnen, oder Buchweizen mit Weizen) oder wenn sie mit Ge­
müse oder Milch verzehrt werden.
Samen, Nüsse und Getreide sind nicht nur hervorragende Bezugs­
quellen für Eiweiß, sondern auch für die essentiellen ungesättigten
Fettsäuren, ohne die unsere Gesundheit nicht aufrechterhalten wer­
den könnte. Diese Nahrungsmittel sind auch die beste natürliche
Quelle für Lezithin und die meisten B-Komplex-Vitamine. Gekeimte
Samen enthalten auch viel Vitamin C und A. Das vielleicht wichtigste
Vitamin für die Erhaltung der Gesundheit und zur Verhinderung von
vorzeitiger Alterung ist VitaminE. Samen, Körner und Nüsse sind bei
weitem die beste natürliche Bezugsquelle für dieses lebenswichtige
Vitamin.
Samen, Körner und Nüsse sind auch «Goldminen» in bezug auf Mine­
ralstoffe und Pazifarine (antibiotische Substanzen, die die natürliche
Widerstandsfähigkeit des Menschen gegen Krankheiten erhöhen).
Sie enthalten auch Auxone, natürliche Substanzen, die die Produk­
tion von Vitaminen im Körper unterstützen und auch bei der Verjün­
gung der Zellen eine Rolle spielen und vorzeitiges Altern verhüten.
Vollkornprodukte, Samen und Nüsse führen dem Körper auch die
nötigen Ballaststoffe zu. Die Kleie in Körnern und Samen ist lebens­
wichtig für die normale Funktion der Verdauungsorgane und zur Ver­
hütung von Krankheiten wie Blinddarmentzündung, Divertikulitis
und Darmkrebs, wie durch neuere Studien von Dr. Dennis P. Burkitt
gezeigt wurde.
Alle Samen und Nüsse sollten roh gegessen werden. Samen und Kör­
ner, die man keimen kann, sollten in gekeimter Form verwendet wer­
den. Einige Getreidesorten, wie Reis, Buchweizen, Hirse, Roggen
und Gerste, können als Getreidebreie oder Brot zubereitet werden
(siehe Rezepte über das Ankeimen, Brotbacken und die Zubereitung
der Getreidebreie). Besonders gut ist Brot, das mit Sauerteig gebak-
ken wurde. Während des natürlichen Säuerungsprozesses, der durch
die enzymatische Reaktion im Getreide bewirkt wird, entwickelt sich
wertvolle Milchsäure, die eine gesundheitsfördernde und krankheits­
verhütende Substanz ist, wie von Dr. Johannes Kühl und anderen
demonstriert wurde. Auch macht die Fermentation bestimmte Nähr­
stoffe im Korn für die Assimilation im Verdauungstrakt leichter ver­
fügbar. Dies trifft besonders in bezug auf Zink, Mangan und andere
176
Spurenelemente zu. Roggen ist das geeignetste Getreide, um Sauer­
teigbrot herzustellen. Hirse- und Buchweizenbreie schmecken sehr
gut und sind sehr nahrhaft. Bohnen und Erbsen können gekocht wer­
den und sollten oft gegessen werden.
B. Die zweitwichtigste der «drei Grundnahrungsgruppen» ist Ge­
müse.
Gemüse ist eine sehr wichtige Nahrungsquelle für Mineralstoffe, En­
zyme und Vitamine. Die meisten grünen Gemüse besitzen auch voll­
ständige Eiweißkörper von höchster Qualität; diese sind oft von höhe­
rem biologischen Wert als tierische Proteine. Proteine von Kartoffeln
und Grünblattgemüsen sind vollständige Eiweißkörper von höchstem
biologischen Wert.
Die meisten Gemüsesorten sollten roh oder als Rohkostsalate geges­
sen werden. Einige Gemüsesorten, wie z.B . Kartoffeln oder grüne
Bohnen, können auch gekocht, gebacken oder gedünstet werden.
Großzügige Verwendung von Knoblauch, Zwiebeln und einer großen
Anzahl von Heilkräutern und natürlichen Gewürzen wird Ihre Ge­
sundheit verbessern und langweilige Gemüsespeisen in Leckerbissen
verwandeln.
Essen ist die beste Medizin - und Gemüse (Heilkräuter) sind die be­
sten medizinischen Nahrungsmittel.
C. Die drittwichtigste Nahrungsgruppe in der Airola-Diät ist Obst.
Wie Gemüse, so ist auch Obst eine ausgezeichnete Bezugsquelle für
Mineralstoffe. Vitamine und Enzyme. Früchte sind reinigende Nah­
rungsmittel. Sie werden leicht verdaut und über eine reinigende Wir­
kung auf das Blut und den Verdauungstrakt aus.
In die Airola-Diät können, zusätzlich zu allem frischen, je nach Jah­
reszeit erhältlichen Obst, auch getrocknete Früchte mit einbezogen
werden, besonders dann, wenn frisches Obst nicht erhältlich ist. Un-
geschwefelte, organisch angebaute Rosinen, Pflaumen, getrocknete
Aprikosen und Feigen sind in Reformhäusern, Naturkostläden etc.
erhältlich.
Obst ißt man am besten zum Frühstück am Morgen oder als Imbiß
zwischen den Mahlzeiten. Im allgemeinen sollte jede Nahrungs­
gruppe den Hauptteil einer Mahlzeit ausmachen: Obst zum Früh­
stück, Samen, Nüsse oder Getreide zum Mittagessen und Gemüse als
Abendessen; natürlich kann diese Reihenfolge geändert werden.
Siehe auch das vorgeschlagene Gesundheitsmenü am Ende dieses
Abschnittes.

177
2. Essen Sie hauptsächlich rohe, lebendige Nahrung

Mindestens 75% bis 80% unserer Nahrung sollte aus Nahrungsmit­


teln in ihrem natürlichen, ungekochten Zustand bestehen. Es gibt
zahlreiche Untersuchungen, die die Überlegenheit roher, lebendiger
Nahrung sowohl für die Erhaltung der Gesundheit wie auch für die
Verhütung und Heilung von Krankheiten zeigen. Das Kochen zer­
stört bei den meisten Nahrungsmitteln einen Großteil der Nährstoffe.
Durch das Kochen werden auch viele Vitamine teilweise zerstört, Mi­
neralstoffe herausgelaugt (beim Kochen in Wasser). Und alle Enzyme
werden bei Temperaturen über 50 °C zerstört.
Kochen ändert auch die biochemische Struktur der Aminosäuren
(Proteine) und Fettsäuren und macht sie teilweise unverdaulich. Das
Max-Planck-Institut für Ernährungsforschung hat vor kurzem ge­
zeigt, daß man nur halb soviel Eiweiß mit der Nahrung zuführen
müßte, wenn man eiweißreiche Nahrung roh anstatt gekocht essen
würde.
Das Ankeimen ist eine sehr gute Methode, um Samen, Bohnen und
Körner roh essen zu können. Das Keimen erhöht den Nährwert der
Nahrung; viele neue Vitamine werden während des Keimprozesses in
den Samen produziert oder vermehrt. Das Keimen erhöht auch die
Qualität des Proteins in Samen und Körnern. Manche Körner und
Hülsenfrüchte, die keine vollständigen Eiweißkörper enthalten, be­
kommen durch das Keimen vollständige Eiweißkörper (siehe Re­
zepte).
Eine andere Methode, den Anteil an Rohkost in der täglichen Nah­
rung zu erhöhen, ist der Genuß von milchsauer vergorenem Gemüse,
wie Sauerkraut, Gurken usw. (siehe Rezepte). Die milchsaure Gä­
rung von Nahrungsmitteln ist besonders für diejenigen, die in kalten,
nördlicheren Regionen leben, eine hervorragende Methode, Gemüse
für die Wintermonate zu konservieren - und nicht nur zu konservie­
ren, sondern auch ihren Nährwert ohne Kochen zu steigern!
Natürlich wäre es ideal, eine Diät aus 100% Rohkost zu essen. Dies
ist möglich, wenn man in einem tropischen oder subtropischen Klima
lebt - dem natürlichen Lebensraum des Menschen, wo frische, natür­
liche Nahrung das ganze Jahr über erhältlich ist. In den kälteren,
nördlicheren Regionen der USA, Kanadas und Europas wäre eine
hundertprozentige Rohkostdiät für die meisten Leute schwer durch­
zuhalten, obwohl einige diätetisch sehr gut ausgebildete Rohköstler
fähig sind, dies zu tun. Eine praktische Lösung wäre deshalb, die mei­
ste Nahrung, circa 80 %, in rohem, ungekochtem Zustand zu verzeh-
178
ren. Praktisch alle Früchte, Gemüse und Samen können roh geges­
sen werden. Einige Gemüse (wie Kartoffeln, getrocknete Bohnen
und Erbsen) und einige Getreidearten (wie Roggen, Reis, Buchwei­
zen und Hirse) können gekocht werden. Gekochte Nahrungsmittel
sollten aber nicht mehr als 20 % der Nahrungszufuhr ausmachen.
Wird die Airola-Diät als Teil eines therapeutischen Programms zur
Behandlung von Krankheiten angewendet, dann ist gewöhnlich
100% Rohkost zu empfehlen, es sei denn, es besteht eine Kontra­
indikation gegenüber einigen Nahrungsmitteln (siehe Teil I).

3. Essen Sie nur natürliche Nahrungsmittel

Ihre Nahrung sollte aus vollwertigen, unbearbeiteten und unverfei-


nerten Nahrungsmitteln bestehen, die auf fruchtbarem Boden biolo­
gisch angebaut wurden. Diese Nahrungsmittel sollten am besten aus
Ihrer Umwelt stammen und je nach Jahreszeit gegessen werden.
Es ist eine erwiesene wissenschaftliche Tatsache, daß Ihre Gesund­
heit und Lebenserwartung in direkter Beziehung zu der Natürlich­
keit der Nahrungsmittel, die Sie essen, stehen. Eingeborene, die
natürliche, vollwertige, unbearbeitete und unverfeinerte Nahrung
essen, erfreuen sich vollkommener Gesundheit, der Freiheit von
Krankheiten und eines langen Lebens. Wenn denaturierte, verfei­
nerte, von Menschen bearbeitete Nahrungsmittel (z. B. Industrie­
zucker, Weißmehl und Konserven) eingeführt werden, breiten sich
Krankheiten aus.
Natürliche Nahrungsmittel sind solche, die auf fruchtbarem Boden
ohne chemische Dünger und Sprays gewachsen sind und in unverän­
dertem Zustand konsumiert werden, mit allen Nährstoffen, die die
Natur in sie hineingelegt hat, wobei nichts weggenommen und nichts
dazugetan wird. Weißbrot zum Beispiel ist ein denaturiertes Nah­
rungsmittel, dem fast alle lebenswichtigen Nährstoffe entzogen wur­
den; die sogenannte «Anreicherung» ist ein Schwindel - nur 4 Nähr­
stoffe werden zurückgegeben, während über 20 wichtige Nährstoffe
beim Mahlen entfernt wurden. Die fertigen Frühstücksmischungen
(Cornflakes, Frosties etc.) sind denaturierte Nahrungsmittel mit
einigen «Zusätzen» (toxischen Konservierungsmitteln und lebens­
zerstörendem weißen Zucker). Eier aus dem Supermarkt sind keine
natürlichen Nahrungsmittel; sie kommen von eingesperrten Hüh­
nern, die niemals einen Hahn gesehen haben (deshalb unbefruchtete
Eier) und denen man ein Mischfutter, das mit Chemikalien versetzt
179
ist, fütterte. Sie haben einen geringen Nährwert, weniger Vitamine
und mehr Cholesterin als natürliche Eier.
Wie in vielen Untersuchungen gezeigt wurde, enthalten organisch an­
gebautes Obst und Gemüse mehr Vitamine, Mineralstoffe und En­
zyme als die Produkte, die auf erschöpftem, chemisch gedüngtem Bo­
den gewachsen sind. Biologische Nahrungsmittel haben ein höheres
gesundheitsförderndes und krankheitsverhütendes Potential. Wis­
senschaftler haben kürzlich darüber berichtet, «daß in organisch an­
gebauten Nahrungsmitteln offensichtlich Anti-Krebs-Faktoren ent­
halten sind». Dies sind nur einige Beispiele dafür, daß nur natürliche
Nahrung Gesundheit optimal fördern und Krankheiten Vorbeugen
kann. Synthetische, denaturierte und entvitalisierte Nahrungsmittel
werden die Gesundheit nicht erhalten, sondern werden unweigerlich
eine langsame Degeneration der natürlichen Körperfunktionen und
schließlich Krankheit hervorrufen.
Wenn man eine therapeutische Diät zur Behandlung von Krankheiten
plant, ist es besonders wichtig, darauf zu achten, daß alle Nahrungs­
mittel natürlichen Ursprungs sind. Nur natürliche, vollwertige, unbe­
handelte und organisch angebaute Nahrungsmittel besitzen therapeu­
tischen Wert.

4. Essen Sie nur giftfreie Nahrung

Ihre Nahrung sollte ohne Zuhilfenahme chemischer Düngemittel an­


gebaut worden sein und sollte keine Rückstände von toxischen Insek­
tiziden, chemischen Zusätzen oder Konservierungsmitteln enthal­
ten.
Fast alle Nahrungsmittel, die heute im Supermarkt verkauft werden,
enthalten einige Chemikalien, die entweder bei der Produktion ver­
wendet wurden oder die während der Bearbeitung oder der Verpak-
kung zugesetzt werden. Viele der Gifte im Obst oder Gemüse können
nicht mehr herausgewaschen oder durch Schälen entfernt werden,
weil sie die ganze Frucht durchdringen. Die einzige Lösung scheint
die zu sein, daß man seine eigenen Nahrungsmittel anbaut oder daß
man nachweisbar organisch angebaute Nahrungsmittel kauft; und in­
dem man vermeidet, alle bearbeiteten und verpackten Lebensmittel
zu essen, da diese die meisten Chemikalien enthalten.
Da es unwahrscheinlich ist, daß in dieser vergifteten Welt irgend je­
mand es vermeiden kann, einige Gifte im Körper aufzunehmen, wäre
es weise, die Ratschläge in Teil II dieses Buches zu befolgen («Wie
180
man sich gegen häufig vorkommende Gifte in Nahrungsmitteln,
Wasser, Luft und Umwelt schützt.»).

5. Ergänzen Sie Ihre drei gesundheitsbildenden


Grundnahrungsgruppen mit dem Folgenden:

A. Milch. Der Wert von Milch in der menschlichen Ernährung


wurde in den USA viel diskutiert. Einige Kapazitäten auf diesem
Gebiet behaupten, daß Milch ein hervorragendes und nicht zu erset­
zendes Nahrungsmittel für den Menschen ist - andere bestehen dar­
auf, daß Milch ein Nahrungsmittel für Kälber ist und Gift für den
Menschen, und daß der Mensch Milch nicht richtig verdauen kann,
daß Milch Schleim bildet, Allergien verursacht usw.
Die Antwort auf diese Milchkontroverse ist einfach: beide Seiten ha­
ben recht! Milch ist ein hervorragendes Nahrungsmittel für die, die
Milch vertragen, und Gift für diejenigen, die sie nicht vertragen.
Wer verträgt Milch und wer nicht? Dies wurde einfach und klar von
Dr. Robert D. McCracken, Anthropologist an der University of Ca­
lifornia School of Public Health, USA, dargelegt. Die Nachkommen
aus Ländern, wo schon seit der frühen Geschichte Milchkühe ge­
züchtet wurden und die traditionsgemäß mit einer laktosereichen
Diät aufgewachsen sind (Milch, Käse usw.), vertragen Milch ge­
wöhnlich gut. Ihre Eingeweide enthalten in ausreichender Menge
das Enzym Laktase, das den Milchzucker Laktose so abbaut, daß
der Körper ihn verwerten kann. Deshalb wird Milch für diese
Menschen ein hervorragendes und gesundes Nahrungsmittel sein.
Diejenigen hingegen, deren Vorfahren nie oder selten Milch als
Hauptnahrungsmittel gebraucht haben, vertragen gewöhnlich Milch
nicht, weil ihre Eingeweide nicht in genügender Menge Laktase ent­
halten.
Wenn also Ihre Vorfahren aus Europa oder dem Mittleren Osten
stammen, dann ist Ihr Körper genetisch vorprogrammiert, Milch
richtig zu verdauen.
Wenn Ihre Vorfahren aus Afrika (ausgenommen die ostafrikani­
schen Niloten), aus China oder den Philippinen kommen oder wenn
Ihre Vorfahren amerikanische Indianer, australische Eingeborene
oder Eskimos waren, dann ist Ihr Körper nicht darauf program­
miert, Milch richtig zu verdauen.
So hat man herausgefunden, daß 75% der Farbigen in den USA
Milch nicht vertragen, während über 95% der weißen Amerikaner
181
keine Probleme bei der Verdauung von Milch haben. So einfach ist
das! Diese genetische Programmierung läßt sich nicht einfach in eini­
gen Generationen verändern - es würde Tausende von Jahren dau­
ern, um dies zu bewirken.
Ich glaube, ich brauche nicht extra zu betonen, daß ich jedesmal,
wenn ich Milch empfehle, nur unvergiftete, rohe Milch von höchster
Qualität und von gesunden Tieren meine. Die heutige pasteurisierte,
im Supermarkt verkaufte Milch ist voll von toxischen und gefähr­
lichen Arzneimitteln, Chemikalien und Rückständen von Pestiziden,
Herbiziden und Waschmitteln. Solch eine Milch ist nicht für den
menschlichen Genuß geeignet. Wenn Sie die Möglichkeit haben,
«richtige» Milch, frisch, roh, vom Bauern, von gesunden Kühen, de­
nen organisch angebaute Nahrung gefüttert wurde, zu bekommen,
dann können Sie diese Milch trinken. Beachten Sie, daß die Leute,
die wir normalerweise mit erstaunlicher Gesundheit in Verbindung
bringen - die Skandinavier, Bulgaren, Russen traditionsgemäß viel
Milch trinken.
Am besten nimmt man Milch in gesäuerter Form zu sich: als Joghurt,
Kefir, Acidophilus-Sauermilch usw. Selbstgemachter Sauermilch­
quark kann aus jedem dieser Sauermilchprodukte hergestellt werden
(siehe Rezepte). Gesäuerte Milchprodukte sind besser als Süßmilch,
da sie in vorverdauter Form vorliegen und sehr leicht assimiliert wer­
den. Sie helfen auch, die gesunde Darmflora zu erhalten, und verhü­
ten Fäulnis im Darm und Verstopfung.
Ziegenmilch ist für die menschliche Ernährung besser als Kuhmilch.
Kuhmilch wird bei den Ernährungsprogrammen für Arthritis, rheu­
matische Erkrankungen und Krebs nicht empfohlen. Ziegenmilch
hingegen wird bei diesen Krankheiten sehr wohl empfohlen, da sie
sowohl Anti-Arthritis- als auch Anti-Krebs-Faktoren enthält.

B. Kaltgepreßte Pflanzenöle. Frische, kaltgepreßte, rohe und unraffi­


nierte Pflanzenöle von hoher Qualität werden als Bereicherung für
die Nahrung empfohlen. Die durchschnittliche Tagesmenge sollte 2
Eßlöffel nicht übersteigen.
Pflanzenöle sind reich an ungesättigten Fettsäuren, an Vitamin F und
E und Lezithin.
Überzeugen Sie sich davon, daß die Öle nicht ranzig sind (wenn Öl
ranzig ist, kann man dies am Geschmack feststellen), und wirklich
kaltgepreßte Öle sind. Die meisten Öle, die als «naturrein» verkauft
werden, sind nicht kaltgepreßt, sondern werden chemisch oder durch
Hitze extrahiert. Die einzigen wirklich kaltgepreßten Öle sind Oliven-
182
öl, Sesamöl oder Sonnenblumenöl, das in Reformhäusern, Naturkost­
läden etc. angeböten wird, oder Olivenöl aus Italien oder Spanien,
das in den meisten Delikatessengeschäften verkauft wird.
C. Honig. Naturreiner, nicht erhitzter und unbehandelter Honig ist
das einzige Mittel zum Süßen, das in der Airola-Diät - besonders in
der Ernährung von älteren Leuten und Kindern - verwendet werden
darf. 1 bis 2 Eßlöffel pro Tag werden empfohlen. Honig besitzt sehr
wichtige Nährstoffe und medizinische Wirkstoffe und wurde schon
seit der Frühgeschichte zur Behandlung von Krankheiten verwendet.
Man hat herausgefunden, daß die meisten Hundertjährigen in Ruß­
land und Bulgarien Honig sehr großzügig verwenden. Honig erfüllt
besser als jedes andere Nahrungsmittel die Anforderungen, die Hip-
pokrates an das ideale Nahrungsmittel stellt: «Unsere Nahrung sollte
unsere Medizin sein - unsere Medizin sollte unsere Nahrung sein.»
Honig erhöht die Kalziumverhaltung im Körper, verhindert Mangel­
anämien, ist hilfreich bei Nieren- und Leberleiden, Erkältungen,
schlechter Blutzirkulation und Hautproblemen.
D. Besondere Nahrungsmittel als Schutz vor Giften: Bierhefe, Mee­
resalgen, Weizenkeime (nur wenn frisch erhältlich und nicht älter als
eine Woche) und Lebertran (nur in kälteren Klimazonen während der
Wintermonate).
Die hier erwähnten Nahrungsmittel sind wahre «Wundermittel». Sie
sind «Speicher» wichtiger Nährstoffe.
Bierhefe ist ein Supernahrungsmittel und sollte ein wichtiger Be­
standteil jeder Diät sein. Bierhefe enthält 40% Protein von höchster
Qualität; sie enthält viele B-Komplex-Vitamine, organisches Eisen
und die meisten Mineralstoffe und Spurenelemente. Kürzlich wurde
in wissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt, daß viel Bierhefe die
Entstehung von Krebs verhüten kann.
Meeresalgen sind ein anderes Wundermittel. Sie enthalten wertvolles
Jod und die meisten anderen Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie
enthalten auch vollständige Eiweißkörper und die Vitamine C, K, A,
E. D und B12 (Vitamin B12 kommt sonst sehr selten in pflanzlicher
Nahrung vor).
Weizenkeime sind ein weiteres Supernahrungsmittel, das äußerst
viele vollständige Eiweißkörper, essentielle Fettsäuren, B-Komplex-
Vitamine und Vitamin E enthält. Weizenkeime wären eine ausge­
zeichnete Ergänzung zur Airola-Diät, wenn man sie frisch bekommen
könnte. Weizenkeime werden sehr rasch schlecht und innerhalb einer
Woche ungenießbar (ranzig). Passen Sie auf, daß Sie keine ranzigen
183
Weizenkeime essen. Ranzige Nahrungsmittel sind äußerst schädlich
und krebserregend!
Lebertran liefert wichtige Vitamine. Den meisten Menschen, beson­
ders solchen in nördlichen Ländern, fehlt es an Vitamin A und D.
Achten Sie darauf, daß Sie einen Lebertran bekommen, der nicht mit
synthetischen Vitaminen angereichert wurde (nur reiner, natürlicher
Lebertran von Dorsch oder Heilbutt). Lebertran ist auch in Kapseln
erhältlich. Lebertran sollte während der Wintermonate und beson­
ders von sehr jungen und sehr alten Menschen eingenommen wer­
den.
E. Natürliche Vitamine und Mineralstoffpräparate zur wirksamen
Absicherung gegen ernährungsbedingte Mängel und als Schutz vor
den schädlichen Einflüssen unserer immer mehr vergifteten Umwelt
und vor den giftigen Rückständen und Zusätzen in unserer Nahrung.
Siehe auch Teil II und Anleitung 2 als praktische Anweisung dafür,
wie man Vitamine und Mineralstoffpräparate gebraucht.

6. Essen Sie wenig Eiweiß

Die Airola-Diät mit den drei grundlegenden Nahrungsgruppen - Sa­


men, Nüsse und Körner; Gemüse; Obst - , ergänzt mit den speziellen
Nahrungsmitteln und Nahrungszusätzen, die oben genannt wurden,
wird Sie mit einer ausreichenden Menge an Nährstoffen, die für eine
optimale Gesundheit benötigt werden, beliefern (einschließlich genü­
gender Mengen an vollständigen Eiweißkörpem höchster Qualität).
Einige Eier und etwas Fisch oder Fleisch können zusätzlich zu dieser
grundlegenden Diät gegessen werden (besonders Fisch in Küstenge­
bieten oder Fleisch in den sehr nördlichen Regionen mit langen Win­
tern), aber dies ist nicht unbedingt notwendig. In gemäßigten, subtro­
pischen und tropischen Klimazonen kann optimale Gesundheit und
langes Leben am besten ohne Fleisch erreicht und beibehalten wer­
den.
Wird die Diät therapeutisch angewandt, d. h. als Teil eines umfassen­
den Programms zur Heilung von Krankheiten, dann sollte eine rein
vegetarische oder lakto-vegetabile Diät vorgezogen werden. Tieri­
sche Proteine, besonders Fleisch, haben immer einen nachteiligen
Einfluß auf den Heilungsprozeß.
Aber auch bei einer Diät, die zur Vorbeugung dient, sollte ein über­
mäßiger Konsum an tierischem Eiweiß vermieden werden. Eine Er-
184
nährung, die einen hohen Gehalt an tierischem Eiweiß aufweist, ist
auf jeden Fall gesundheitsschädlich und kann viele Krankheiten ent­
weder hervorrufen oder verschlimmern.
In diesem Zeitalter des «Eiweißkults» wurde Ihnen eingeredet, daß
eine eiweißreiche Ernährung unbedingt notwendig ist, um eine opti­
male Gesundheit zu erreichen und Krankheiten zu verhüten. Gesund­
heits-Schriftsteller und «Experten», die eine proteinreiche Diät pro­
pagierten, wurden durch einseitige wissenschaftliche Studien, die von
der Milch- oder Fleischindustrie finanziert wurden, oder durch unge­
nügende Information und längst überholte Lehrmeinungen verführt.
Ein Großteil der heutigen weltweiten (wissenschaftlichen und auch
empirischen) Forschung weist immer überzeugender nach, daß unser
Glaube an einen hohen Eiweißbedarf überholt und falsch ist, und daß
der tatsächliche tägliche Bedarf an Eiweiß in der menschlichen E r­
nährung sehr weit unter dem liegt, was man bisher als notwendig
angesehen hat. Forscher, die unabhängig an vielen Orten der Welt
arbeiteten, sind zu dem Schluß gekommen, daß unser tatsächlicher
täglicher Bedarf an Eiweiß nur 25 bis 35 Gramm beträgt - sogar weni­
ger, wenn rohes Eiweiß aus Milch oder Gemüse gegessen wird (rohes
Eiweiß wird doppelt so gut verwertet als gekochtes Eiweiß). Unab­
hängige Forscher, die nicht von der Milch- oder Fleischindustrie be­
zahlt wurden, zeigen auch auf, daß - entgegen unserem früheren
Glauben - die Proteine aus vielen pflanzlichen Quellen ihrem Nähr­
wert nach entweder höher als tierische Proteine einzustufen sind oder
zumindest diesen gleichwertig sind. Sie sind nicht minderwertiger, wie
einige Anhänger des «Fleischkults» behaupten. Mandeln, Sesamsa­
men, Sojabohnen, Buchweizen, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne,
Kürbiskeme, Kartoffeln und alle Grünblattgemüse enthalten kom­
plette Eiweißkörper, die qualitätsmäßig mit tierischen Proteinen ver­
gleichbar sind. Diese Information kommt von dem verläßlichsten und
angesehensten Forschungsinstitut der Welt, dem Max-Planck-Institut
für Ernährungsforschung in Deutschland.
Aber noch wichtiger ist, daß die weltweite Forschung fast täglich die
Bestätigung für die wissenschaftliche Prämisse bringt, die ich als er­
ster vor 6 Jahren in den USA veröffentlichte, und die die Anhänger
des Eiweißkults sehr schockierte: Proteine, obwohl sie lebenswichtig
sind, können sehr schädlich sein, wenn man sie über den tatsächlichen
Bedarf hinaus konsumiert. Besonders zuviel gekochtes, tierisches Ei­
weiß kann schwerwiegende gesundheitliche Störungen hervorru­
fen.
Der Stoffwechsel der Proteine, die über den tatsächlichen Bedarf hin-
185
aus konsumiert werden, läßt giftige Stoffwechselabfälle in den Gewe­
ben zurück, bewirkt Selbstvergiftung des Blutes, übermäßige Säure­
bildung und ernährungsbedingte Mängel, Ansammlung von Harn­
säure und Purinen in den Geweben, Fäulnis in den Eingeweiden und
begünstigt die Entstehung von vielen unserer häufigsten und schwer­
sten Krankheiten wie z. B. Arthritis, Nierenleiden, Zahnbetterkran­
kungen, Schizophrenie, Osteoporose, Arteriosklerose, Herzkrank­
heiten und Krebs. Eine eiweißreiche Ernährung fördert vorzeitige
Alterung und senkt die Lebenserwartung.
Alle oben genannten Folgen einer an tierischem Eiweiß reichen E r­
nährung wurden durch verläßliche wissenschaftliche Studien be­
legt.
Eine Forschungsarbeit unter der Leitung von Dr. Lennart Krook,
USA, zeigt, daß ein übermäßiger Konsum von Fleisch zu einem Un­
gleichgewicht der Mineralstoffe im Körper führt - zuviel Phosphor
und zuwenig Kalzium (Fleisch enthält 20 mal so viel Phosphor wie
Kalzium) - was zu schwerem Kalziummangel und als Folge davon zu
Zahnausfall und zu Zahnbetterkrankungen führt.
Die Studien, die vom U. S. Army Medical Research and Nutrition
Laboratory in Denver, USA, gemacht wurden, zeigen, daß der Man­
gel an Vitamin B6 immer größer wird, je mehr Fleisch konsumiert
wird. Eine eiweißreiche Diät ruft schweren Mangel an Vitamin B6,
Magnesium, Kalzium und Niacin (Vitamin B3) hervor. Geisteskrank­
heiten und Schizophrenie werden oft durch Niacinmangel verursacht
und wurden erst kürzlich mit hohen Dosen von Niacin behandelt. Der
russische Forscher Dr. Uri Nikolayev hat große Erfolge erzielt, indem
er Schizophreniekranke mit einer proteinarmen Diät heilte.
Umfassende Untersuchungen in England zeigten eindeutig eine Ver­
bindung zwischen einer eiweißreichen Diät und Osteoporose. Und
die Ärzte am Vascular Research Laboratory in Brooklyn, USA, ha­
ben eine Forschungsarbeit durchgeführt, die zeigt, daß übermäßiger
Fleischgenuß der Grund für die weitverbreitete Arteriosklerose und
Herzerkrankungen sein kann. Zu demselben Schluß kamen die Wis­
senschaftler Dr. C. D. Langen aus Holland und Dr. A. Hoygaard aus
Dänemark.
Dr. Ph. Schwarz von der Frankfurter Universität in Deutschland und
Dr. Ralph Bircher, der bekannte Biochemiker aus Zürich in der
Schweiz, berichten, daß der Alterungsprozeß durch Amyloid, ein
Nebenprodukt des Proteinstoffwechsels, hervorgerufen wird, das in
allen Bindegeweben abgelagert wird und Organ- und Gewebedegene­
ration hervorruft - und dadurch zu früher Alterung führt. Dies er-
186
klärt, warum Menschen, die traditionsgemäß eine eiweißarme Diät
essen - die Hunzäs in Pakistan, die Bulgaren, russischen Kaukasier,
Yucatan-Indianer, indische Toda - die höchste durchschnittliche Le­
benserwartung in der Welt (90 bis 100 Jahre!), haben, und warum die
Menschen, die sich von viel tierischem Eiweiß ernähren, wie z. B. die
Eskimos, Grönländer, Lappländer, russischen Kirgisen, die niedrig­
ste Lebenserwartung in der Welt haben (30 bis 40 Jahre). Die Ameri­
kaner führen die industrialisierte Welt im Pro-Kopf-Fleischkonsum
an - und sie stehen in der Lebenserwartung auch am 21. Platz unter
den Industrienationen!
Kürzlich hat Dr. Willard J. Visek von der Cornell University, USA,
festgestellt, daß ein Zusammenhang zwischen eiweißreicher Ernäh­
rung und der Entstehung von Krebs besteht. Ammoniak, das in gro­
ßen Mengen als Nebenprodukt des Proteinstoffwechsels produziert
wird, ist höchst karzinogen und kann Krebs hervorrufen. Eine pro­
teinreiche Ernährung schädigt auch die Bauchspeicheldrüse, senkt
die Widerstandskraft gegen Krebs und fördert die Entstehung von
Zuckerkrankheit.
Dies sind nur einige Beispiele aus der neueren Forschung und über­
wältigende wissenschaftliche Beweise, die zeigen, daß eine Ernäh­
rung, die viel tierisches Eiweiß enthält, sehr gefährlich ist.
Nicht nur tierische Proteine, sondern alle Proteine sollten in Maßen
konsumiert werden. Übermäßiger Proteingenuß, selbst wenn das
Protein aus Milch, konzentrierten Proteinpulvem oder aus pflanzli­
chen Quellen stammt, kann gefährlich werden.
Ein guter Grundsatz sollte sein: Genug Eiweiß, aber nicht zuviel.
Wenn Sie die drei Grundnahrungsgruppen der Airola-Diät essen
- Samen, Nüsse, Körner; Gemüse; Obst - , ergänzt mit Milch und
Bierhefe, 80% davon in der natürlichen, ungekochten Form, dann
können Sie sicher sein, daß Sie alle wichtigen Nährstoffe einschließ­
lich ausreichender Mengen von kompletten Eiweißkörpern in ihrer
natürlichen Ausgewogenheit und in der richtigen Kombination mit
allen anderen wichtigen Nährstoffen erhalten, die Sie für eine opti­
male Gesundheit und zur Vorbeugung vor Krankheiten brauchen.

7. Trinken Sie reines, natürliches Wasser

Sauberes, unvergiftetes Quell-, Fluß- oder Brunnenwasser ist ein


wichtiger Teil der Airola-Diät für optimale Gesundheit. Trinken Sie
destilliertes Wasser nicht über einen längeren Zeitraum hinweg. Dies
187
wurde vor kurzem wegen der weltweiten Wasservergiftung zu einer
Modewelle. Destilliertes Wasser enthält keine Mineralstoffe mehr,
und längere Verwendung kann die Mineralreserven des Körpers aus­
laugen und zu schwerem Mineralstoffmangel und zu Osteoporose,
Zuckerkrankheit, Zahnerkrankungen und Herzkrankheiten führen.
In ausgedehnten weltweiten Untersuchungen wurde bewiesen, daß in
Gegenden, wo die Menschen hartes oder hoch mineralisiertes Wasser
trinken, oben genannte Krankheiten weniger oft auftreten. Minera­
lien, wie sie im natürlichen Trinkwasser Vorkommen, sind schon im­
mer seit Menschenbestehen ein wichtiger Teil der Mineralstoffzufuhr
gewesen.
Im Gegensatz zu dem, was manche «Experten» behaupten, werden
anorganische Mineralien gut absorbiert und im menschlichen Stoff­
wechsel gut verwertet, und sie rufen nicht Verhärtung der Arterien,
Nierensteine oder andere Krankheiten hervor. Im Gegenteil! Wir
brauchen für eine optimale Gesundheit sowohl anorganische wie or­
ganische Mineralien. Die Hunzas, von denen man annimmt, daß sie
die gesündesten Menschen auf dieser Erde sind, und die niemals ver­
härtete Arterien, Nierensteine, Zahnfäule, Arthritis, Osteoporose
oder Herzkrankheiten hatten, trinken seit 2000 Jahren ein Wasser,
das so viel Kalk und andere anorganische Mineralien enthält, daß es
milchig aussieht. Dies ist wahrscheinlich ein besseres Argument als
irgendwelche pseudo-wissenschaftlichen Beweise.
Leider wird es immer schwieriger, unvergiftetes, reines, natürliches
Wasser in dieser vergifteten Welt zu finden. Man kann aber fast
überall in Flaschen abgefülltes Quellwasser oder gereinigtes Wasser
kaufen. Passen Sie dabei auf, daß bei der Reinigung die natürlichen
Mineralstoffe nicht verändert werden. Wenn Sie gezwungen sind,
destilliertes Wasser zu trinken, dann sollten Sie natürliche Minera­
lien zugeben, wie z. B. reines Meerwasser (2 bis 3 Eßlöffel pro Li­
ter). Wir empfehlen aber reines, unvergiftetes, natürliches Mineral­
wasser, falls dies erhältlich ist.

8. Reinigen Sie periodisch Ihren Körper


mit Saftfastenkuren

Ständige Überernährung und das ständige Überangebot an Nah­


rungsmitteln sind ein relativ junges Phänomen in der menschlichen
Geschichte. Durch die historische Entwicklung wurde der genetische
Code des Menschen auf eine periodische Abstinenz von Nahrungs-
188
mittein hin programmiert. Dies wurde durch die periodische Unver­
fügbarkeit von Nahrungsmitteln notwendig, speziell während der
Hungersnöte und während des Winters und Frühjahrs, als die Nah­
rungsmittelvorräte erschöpft waren und die neue Ernte noch nicht reif
war. In Hunza und vielen anderen Teilen der Welt ist so etwas wie der
Hunger im Früh j ahr selbst heute noch anzutreffen .Jedes Früh j ahr gibt
es eine Periode von 4 bis 6 Wochen, in der die Leute ihren Gürtel enger
schnallen müssen und durch ein natürliches, ungewolltes Fasten hin­
durchgehen müssen, weil von den Vorräten nicht mehr viel übrig ist.
Obwohl die primitiven Völker, die gezwungen waren zu hungern
(fasten), natürlich den gesundheitlichen Nutzen, den sie daraus zogen,
nicht verstanden oder schätzten, bleibt die Tatsache bestehen, daß
periodische Abstinenz von Nahrung einen günstigen Einfluß auf ihre
Gesundheit hatte. D er Körper unserer Vorfahren brauchte diese
Zeitabschnitte, um sich von dem giftigen Abfall, der sich während
des Überangebots ansammelte, zu reinigen. Diese periodischen Fa­
stenzeiten halfen auch, Krankheiten zu kurieren und zu heilen, den
Verdauungs- und Ausscheidungsorganen Ruhe zu geben und die
Funktionen aller Drüsen und Organe wiederherzustellen und zu nor­
malisieren. Aufgrund dieser unfreiwilligen Fastenzeiten erfreuten sich
unsere Vorfahren besserer Gesundheit, einer besseren Widerstands­
kraft gegen Krankheiten und lebten länger. Wir können dies heute
behaupten, da die moderne wissenschaftliche Forschung gezeigt hat,
daß systematische Unterernährung und periodisches Fasten die zwei
wichtigsten Faktoren für Gesundheit und langes Leben sind.
Was unsere Vorfahren gegen ihren Willen getan haben - gezwungen
durch unfreundliche Umweltbedingungen und Umstände, die außer­
halb ihrer Kontrolle standen - , müssen wir heute bewußt tun. Ein
periodisches Reinigungsfasten, vielleicht jedes Jahr einige Wochen
lang im Frühjahr, würde außerordentlich helfen, um unsere Gesund­
heit zu verbessern, Krankheiten zu verhindern und unsere Lebenser­
wartung zu erhöhen. Wegen unserer sitzenden Lebensweise, dem
Mangel an Bewegung und unserer Neigung, uns zu überessen, braucht
unser Körper solch eine Frühj ahrsreinigung, um in guter Verfassung zu
bleiben.
Man hat herausgefunden, daß das Saftfasten als Teil einer umfassen­
den biologischen Therapie die sicherste und wirksamste Methode ist,
die Gesundheit wiederherzustellen. Aber Saftfasten hat auch eine
große vorbeugende Wirkung. Periodisches Saftfasten beschleunigt die
Ausscheidung von toxischen Abfallprodukten und toten Zellen aus
dem Körper und stimuliert die Bildung von neuen Zellen. Saftfasten
189
wird auch alle Stoffwechsel- und Nervenfunktionen normalisieren
und die Sauerstöffversorgung der Zellen erhöhen. Nach dem Fasten
ist die Verdauung der Nahrung und die Verwertung der Nährstoffe in
hohem Maße verbessert, und Stoffwechselträgheit und Wasseran­
sammlungen werden verhindert. Dies wird einen weitreichenden Ef­
fekt auf die Widerstandskraft des Körpers gegen Stress und Krankhei­
ten haben. '
(Siehe Anleitung 3 und Anleitung 5 bezüglich weiterer Details über
Saftenfasten: warum, wann, wie, etc.)

9. Gewöhnen Sie sich folgende gesundheitsfördernde


Essensgewohnheiten an:

A . Essen Sie nur, wenn Sie wirklich hungrig sind.


Es gibt alle möglichen Theorien darüber, wann man essen und trinken
sollte, und wann nicht - Theorien, die von Wissenschaftlern aufge­
stellt wurden. Sie sagen, daß man gleich nach dem Aufstehen ein gro­
ßes, eiweißreiches Frühstück mit Fleisch, Leber, Eiern usw. essen
soll. Sie erzählen einem, wann man etwas Schweres essen soll und
wann man etwas Leichtes essen soll, wann und wieviel man trinken
soll usw__ All dies sind unbegründete pseudo-wissenschaftliche
Theorien. Aber Sie brauchen keine Wissenschaftler und keine Theo­
rien, um sich zu sagen, wann und wieviel Sie essen sollen. Die Natur
hat in unserem Gehirn einen Mechanismus eingebaut, der uns unfehl­
bar sagt, wann wir etwas essen oder trinken sollen. Sie sollten etwas
essen, wenn Sie hungrig sind, und etwas trinken, wenn Sie durstig
sind. Auf der anderen Seite sollten Sie nie etwas essen, wenn Sie nicht
hungrig sind (sehr wenige Menschen sind z. B. am frühen Morgen
hungrig, obwohl die «Experten» ihnen etwas anderes einreden wol­
len), und Sie sollten nie etwas trinken, wenn Sie nicht durstig sind.
Dies ist der einzige Weg, diese kontroverse Frage beantworten zu
können. Ihr Bedarf an Nahrung und Getränken ist einzigartig und
anders als bei allen anderen Menschen. Aber Sie können nie den fal­
schen Weg gehen, wenn Sie Ihrem Hunger- und Durstgefühl fol­
gen.
Nahrung, die gegessen wird, wenn man keinen Hunger hat, wird
Ihnen nicht guttun. Diese Nahrungsmittel werden Ihnen vielleicht
Schaden zufügen, indem sie die Verdauungsorgane mit unnötigem
Material überlasten, und werden Verdauungsstörungen, Blähungen
und ähnliches hervorrufen.
190
B. Essen Sie langsam und in einer angenehmen Atmosphäre.
Langsam essen und gut kauen ist notwendig für eine gute Verdauung.
Gutes Kauen erhöht die Verwertung der Nährstoffe, und man wird
mit weniger Nahrung satt. Kauen Sie jeden Bissen mindestens 40mal!
D er Speichel enthält Verdauungsenzyme, deshalb ist gut gekautes
und reichlich mit Speichel versetztes Essen praktisch halb verdaut,
bevor es den Magen erreicht.
Die Nahrung sollte in einer angenehmen Atmosphäre gegessen und
genossen werden. Biologisch gesehen tun nur die Nahrungsmittel, die
mit wirklicher Freude gegessen wurden, etwas Gutes. Eine friedliche,
ruhige und glückliche Atmosphäre rund um den Tisch wird sich be­
zahlt machen, und zwar in bezug auf eine verbesserte Verdauung und
Verwertung der Nahrung - und deshalb auch in bezug auf eine bessere
Gesundheit.

C. Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt
statt wenige große Mahlzeiten.
Während meiner lebenslangen Studien über Ernährung konnte ich
keine wissenschaftliche Begründung dafür finden, daß man nur we­
nige große Mahlzeiten pro Tag essen soll. Auf meinen Reisen und bei
meinen Untersuchungen über die Essensgewohnheiten von verschie­
denen Völkern, die wegen ihrer guten Gesundheit bekannt sind, habe
ich herausgefunden, daß diese immer mehrere kleine Mahlzeiten
über den Tag verteilt essen. Zusätzlich zu 2 oder 3 Hauptmahlzeiten
essen sie auch einige Snacks oder Zwischenmahlzeiten, während sie
ihrer Arbeit nachgehen. Während ich die Bauern auf den Feldern in
Rußland und der Ukraine während der Arbeit beobachtete, habe ich
bemerkt, daß sie ihre Arbeit ungefähr alle zwei Stunden unterbra­
chen, um ein wenig zu essen und zu trinken (Obst, ein Glas kalte
Sauermilch, eine Wassermelone, einen Teller kalten Borschtsch oder
frisches Gemüse wie z. B. Gurken, Tomaten, Karotten - oder nur
eine Scheibe Sauerteigbrot mit Zwiebeln darauf!). Wenn ein Mexika­
ner zur Arbeit geht, dann nimmt er einige Orangen, Mangos oder die
überall erhältlichen Limonen mit und ißt zwischendurch immer wie­
der ein wenig davon.
Es ist besser, 4, 5 oder 6 kleinere Mahlzeiten pro Tag zu essen als 2
oder 3 große Mahlzeiten. Solche Essensgewohnheiten würden 99%
aller Hypoglykämieprobleme (Probleme mit niedrigem Blutzucker)
lösen. Wenn Sie zu Fettleibigkeit neigen, dann sollten Sie wissen, daß
2000 Kalorien, die bei zwei Mahlzeiten gegessen werden, neues Fett
bilden, während 2000 Kalorien, bei 6 kleinen Mahlzeiten gegessen
191
(mit 2 bis 3 Stunden Abstand), nicht nur kein zusätzliches Gewicht
ansetzen, sondern sogar zu einer Gewichtsreduzierung beitragen.
D . Essen Sie nicht zu viele verschiedene Nahrungsmittel zur selben
Zeit.
Es gibt viele Beweise dafür, daß die Verdauung und Verwertung um
so besser funktioniert, je weniger verschiedene Nahrungsmittel zur
selben Mahlzeit gegessen werden. Jedes Nahrungsmittel - jedes Obst
oder Gemüse - benötigt eine andere Enzymkombination, und zu viele
verschiedene Nahrungsmittel zur gleichen Zeit haben eine schlech­
tere Verdauung zur Folge.

E. Essen Sie nie rohes Obst und rohes Gemüse zur selben Zeit.
Rohe Gemüse und rohes Obst benötigen völlig verschiedene Enzym­
kombinationen, um richtig verdaut zu werden, und deshalb sollten sie
nie bei einer Mahlzeit zusammen gegessen werden. Dies würde nur
eine schlechte Verdauung und Blähungen zur Folge haben. Auch Obst­
und Gemüsesäfte sollten nie miteinander kombiniert werden.
Es wäre empfehlenswert, daß eine Mahlzeit pro Tag nur aus Obst
bestehen würde, wobei alles erhältliche Obst gegessen werden darf,
eventuell mit Joghurt und rohen Samen und Nüssen; und eine andere
Mahlzeit könnte eine reine Gemüsemahlzeit sein. Die dritte Mahlzeit
könnte eine Getreidemahlzeit sein. Ausnahmen zu dieser obigen Re­
gel (es scheint, daß es zu jeder Regel Ausnahmen gibt!): Zitronen und
Papayas. Beide können mit allen Nahrungsmitteln kombiniert wer­
den. Eine andere Ausnahme: Avocados (sind eine Obstsorte) können
gemeinsam mit Gemüse gegessen werden.
F. Wenn proteinreiche Nahrung mit anderen Nahrungsmitteln geges­
sen wird, dann sollte man immer die proteinreiche Nahrung zuerst
essen!
Proteine benötigen eine große Menge an Salzsäure im Magen, um
richtig verdaut werden zu können. Wenn Sie kohlehydratreiche Nah­
rungsmittel wie z. B. Gemüse zu sich nehmen, dann bildet Ihr Magen
nicht viel Salzsäure, weil sie für die Verdauung von Kohlehydraten
nicht gebraucht wird. Wenn Sie also zuerst Ihren Magen mit vorwie­
gend kohlehydrathaltigen Nahrungsmitteln füllen (z. B. wenn Sie die
Mahlzeit mit einem großen rohen Gemüsesalat beginnen, wie es man­
che «Experten» empfehlen) und dann die Mahlzeit mit einem eiweiß­
reichen Nahrungsmittel beenden, dann bleibt das Eiweiß zum größ­
ten Teil unverdaut, da eine nicht ausreichende Menge von Salzsäure
im Magen vorhanden ist.
192
Deshalb ist es am besten, die proteinreichen Nahrungsmittel zuerst
zu essen, auf leeren Magen, wenn die Salzsäureausscheidung ausrei­
chend sein wird; dann sollten Sie mit kohlehydratreicher Nahrung
fortfahren. Praktisch würde das heißen: Das Steak zuerst und dann
den Salat! Oder Bohnen zuerst und dann Salat. Oder Sie essen den
Salat gemeinsam mit der eiweißreichen Nahrung, aber nicht davor.
Dies ist anders, als es Ihnen von «Experten» gesagt wurde, nicht
wahr? Aber man wird es an den «Früchten» erkennen - es funktio­
niert! Versuchen Sie es selbst, und Sie werden bemerken, wie Ihre
Verdauung funktionieren wird und daß sogar Bohnen kein «musika­
lisches» Nahrungsmittel mehr sein wird.
G. Praktizieren Sie systematische Unterernährung.
Systematische Unterernährung ist d a s G e h e im n is für Gesundheit
und langes Leben. Überernährung auf der anderen Seite, selbst mit
Gesundheitskost, ist einer der Hauptgründe für Krankheit und vor­
zeitiges Altern.
Studien über die Hundertjährigen in der ganzen Welt zeigen, daß
alle während ihres ganzen Lebens mäßige Esser waren. Sie werden
keinen dicken Hundertjährigen finden.
Wissenschaftliche Untersuchungen, die in der Sowjetunion und in
den USA durchgeführt wurden, zeigen, daß Überessen einer der
Hauptgründe für die meisten Degenerationskrankheiten ist. Die
Nahrung, die über den eigentlichen Bedarf des Körpers hinaus ge­
gessen wird, wirkt im Körper wie Gift. Sie stört die richtige Verdau­
ung, ruft Trägheit und Blähungen hervor, bewirkt eine vollständige
Aufnahme der Nährstoffe (daher kommen ernährungsbedingte
Mangelerscheinungen) und Fäulnis im Darm und vergiftet schließ­
lich den ganzen Körper. Übermäßiger Genuß von Eiweiß ist beson­
ders schädlich. Überessen ist besonders für ältere Menschen gefähr­
lich, da sie weniger aktiv sind und einen langsameren Stoffwechsel
haben.
Die unglaubliche Wahrheit ist, daß Sie sich um so weniger hungrig
fühlen, je weniger Sie essen, denn die Nahrung wird besser verdaut
und besser verbraucht werden.

193
10. Vermeiden Sie die folgenden
Anti-Gesundheits-Faktoren:

Hier werden nun einige Anti-Gesundheits-Faktoren aufgezählt, die


Sie vermeiden müssen, wenn Sie optimale Gesundheit erreichen wol­
len. Bei allen diesen Faktoren wurde wissenschaftlich bewiesen, daß
sie die Gesundheit schädigen können. Meine Akten quellen über mit
belastenden Beweisen gegen jeden einzelnen Faktor,
o Tabak, einschließlich Zigarren
o Kaffee, Tee, Schokolade, Cola-Getränke und Limonaden
o übermäßiger Konsum Salz
o übermäßiger Konsum Alkohol
o schädliche Gewürze wie Senf, schwarzer und weißer Pfeffer;
Branntweinessig
o Industriezucker und Weißmehl und alles, was daraus hergestellt
wird: Brot, Gebäck, Frühstücksmischungen, Kuchen, Eiscreme,
Süßigkeiten, Kaugummi usw. usw.
o alle bearbeiteten, raffinierten, in Konserven verpackten oder in
der Fabrik hergestellten Nahrungsmittel
o alle ranzigen Nahrungsmittel (auch Gesundheitskost wie Weizen­
keime, Samen und Pflanzenöle, wenn diese nicht absolut frisch
sind)
o alle chemischen Arzneimittel, außer in absoluten Notfällen und
wenn von einem Arzt verordnet
o alle Haushaltschemikalien und giftigen Umweltchemikalien: Gar­
tensprays, Lufterfrischer, Reinigungsmittel, Waschmittel (verwen­
den Sie Seifenflocken), Haarsprays, chemisch gereinigte Kleidung
und Betten, chemisch behandelte Tapeten, Ungeziefervertilgungs­
mittel usw.
o sitzende Lebensweise, wenig Bewegung, wenig Entspannung.
All die oben genannten Punkte benötigen keine Erklärung, und der
durchschnittliche Leser wird sich sicherlich ihrer potentiellen Gefahr
für die Gesundheit bewußt sein. Den letzten Punkt möchte ich noch
ein wenig weiter ausführen.
Die heutige sitzende Lebensweise ist einer der Hauptgründe für un­
sere physische Degeneration. Da ich ein Ernährungswissenschaftler
bin, beschäftigen sich die meisten meiner Schriften mit der Ernährung
und wie sie mit Gesundheit und Krankheit in Verbindung steht. Dies
bedeutet aber nicht, daß ich die Bedeutung von anderen wichtigen
Faktoren, wie z. B. frischer Luft, ausreichender Bewegung, ausrei­
chender Entspannung und innerem Frieden, gering achte. All dies
194
sind sehr wichtige gesundheitsfördernde und krankheitsverhütende
Faktoren.
In der Medizin gibt es erdrückende Beweise dafür, daß regelmäßige
Bewegung für eine gute Gesundheit unbedingt notwendig ist. Ein
Mangel an Bewegung trägt zu den meisten tödlichen Krankheiten bei
und ist einer der Hauptgründe für die Millionen Herzinfarkttoten.
Genügend Bewegung ist aus zwei Gründen für eine gute Gesundheit
unbedingt notwendig.
o Sie wird den Muskeltonus erhöhen, die Verdauung und den Stoff­
wechsel verbessern, die Ausscheidungsorgane des Körpers bei ih­
rer Arbeit unterstützen - und allgemein gesehen zu einer besseren
Blutzirkulation und besseren Funktion aller Organe und Drüsen
beitragen.
o Ausreichende Bewegung wird die Sauerstoffversorgung der Ge­
webe erhöhen und verbessern. Der eigentliche Grund aller Krank­
heiten und von vorzeitigem Altern ist Sauerstoffmangel in den Zel­
len. Anstrengende körperliche Übungen werden Ihre Zellen und
Gewebe ausreichend mit Sauerstoff versorgen und auf dem Gipfel
ihrer Funktionstüchtigkeit erhalten.
Entspannung und innerer Frieden - dies sind zwei andere Faktoren für
optimale Gesundheit, die im Leben des modernen Menschen fehlen.
Emotioneller und geistiger Stress können Ihre Gesundheit schneller
zerstören als falsche Ernährung. Und dies ist schon eine erstaunliche
Aussage für einen hingegebenen Ernährungswissenschaftler.
Es wurde wissenschaftlich erwiesen, daß emotioneller und geistiger
Stress, wie z.B . Ärger, Furcht, Sorgen, Anspannung, Depression,
Haß, Eifersucht, Liebesentzug und Einsamkeit, praktisch jede
Krankheit verursachen können, die man in einem medizinischen
Wörterbuch finden kann - einschließlich solcher Krankheiten wie A r­
thritis, Geschwüre, Verstopfung, Asthma, Schlaganfälle, Diabetes,
hohen und niedrigen Blutdruck, Angina, Drüsenstörungen, Herzer­
krankungen und Krebs.
Entspannung, innerer Frieden, eine positive Lebenseinstellung, ein
zufriedener Geist, die Abwesenheit von Neid und Eifersucht, Liebe
für die Menschen, Glaube an Gott - dies alles sind bedeutende ge­
sundheitsfördernde Faktoren, ohne die eine optimale Gesundheit
nicht erzielt werden kann. Wenn die Gesundheit verlorengegangen
ist, dann kann sie nicht wiederhergestellt werden, ohne daß alle oben
genannten emotionellen und geistigen Stressfaktoren beseitigt wer­
den. Auch ein adäquates Ernährungsprogramm und eine biologische
Behandlung müssen mit einer guten Dosis «Vitamin X» ergänzt wer-
195
den: Entspannung, innerer Frieden, eine positive und glückliche Le­
bensanschauung und Glaube daran, daß die Natur und Gott ihren Teil
zur Wiederherstellung der Gesundheit tun werden, wenn wir das Un­
sere dazu tun.
Dies war nun die Airola-Diät - ein wissenschaftlich und empirisch
bewiesenes Ernährungsprogramm, das Millionen von Menschen
überall auf der Welt eine bessere Gesundheit gebracht hat - während
der vielen Jahrtausende, in denen sie angewandt wurde. Dieses opti­
male Ernährungsprogramm wird Ihnen beste Gesundheit, größere
Widerstandskraft gegen Krankheiten, Schwung, Dynamik, Kraft und
mehr Ausdauer, eine bessere geistige Effektivität, bessere Zeugungs­
kraft und ein längeres Leben in jugendlicher Vitalität garantieren.

Gesundheitsmenü

Auf der Grundlage der in diesem Abschnitt genannten Tatsachen


sollte Ihr täglicher Speiseplan mit der gesundheitsfördernden und vi-
talisierenden Airola-Diät ungefähr so aussehen:
Beim Aufstehen: 1 Glas reines Wasser, evtl, mit frisch ausgepreßtem
Zitrussaft aus %Limone oder V* Zitrone oder Vi Grapefruit oder
1 Orange pro Glas Wasser.
Oder: Eine große Tasse warmer Kräutertee, gesüßt mit Honig. Je
nach Vorliebe Hagebuttentee, Pfefferminztee, Kamillentee oder ir­
gendein anderer Ihrer liebsten Kräutertees (siehe Anleitung 6).
Oder: Ein Glas frisch ausgepreßter Obstsaft aus allen erhältlichen
Früchten oder Beeren, je nach Saison (Äpfel, Ananas, Orangen, Kir­
schen, Birnen, etc.). Der Saft sollte zur Hälfte mit Wasser verdünnt
werden. Keine abgepackten oder gefrorenen Säfte - der Saft muß
unmittelbar vor dem Trinken in Ihrem Entsafter hergestellt oder von
Hand ausgepreßt werden.
Nach diesem Morgentrank sollten Sie eine Stunde in der frischen Luft
Spazierengehen und Ihren Spziergang mit tiefen Atemübungen und
Gymnastik kombinieren. Falls Sie einen Garten haben oder auf
einem Bauernhof leben, dann sollten Sie für ein paar Stunden harte
körperliche Arbeit tun.
Nachdem Sie von Ihrem langen Spaziergang oder der Gartenarbeit
zurückgekehrt sind und nach einer kalten Dusche, die dazu dient, den
Schweiß abzuwaschen, können Sie Ihr Frühstück zu sich nehmen
(aber nicht früher).
Frühstück: Frisches Obst: Äpfel, Orangen, Bananen, Trauben, Gra­
pefruits oder andere erhältliche Beeren und Früchte, je nach Jahres­
zeit. Alles Obst sollte am besten aus Ihrer Umgebung stammen und
organisch angebaut sein.
1 Becher Joghurt, Kefir oder hausgemachte Sauermilch, am besten
aus Ziegenmilch (siehe Rezepte).
Eine Handvoll rohe Nüsse, wie z. B. Mandeln, Cashewnüsse, Erd­
nüsse, oder einige Eßlöffel Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne oder
Sesamsamen. Die Nüsse und Samen können zerquetscht oder in Ihrer
eigenen Mühle gemahlen werden (die Mühle können Sie in einem
Reformhaus, Naturkostladen etc. kaufen) und über den Joghurt ge­
streut werden.
Z iTasse selbstgemachter Sauermilchquark (siehe Rezepte).
Oder: Eine große Schüssel frischer Obstsalat ä la Airola (siehe Re­
zepte).
Oder: Eine Schüssel rohe Haferflocken mit 4 bis 6 eingeweichten
Pflaumen oder 2 bis 3 Feigen und einer Handvoll ungeschwefelter Ro­
sinen.
Ein Glas rohe unpasteurisierte Milch, vorzugsweise Ziegenmilch,
oder Joghurt.
Oder: Eine Schüssel gekeimter Weizen oder andere gekeimte Samen
mit Joghurt bzw. frischem Obst.

Zwischenmahlzeit am Morgen: 1 Apfel, 1 Banane oder ein anderes


Obst.
Mittagessen: Eine Schüssel Vollkornbrei, z.B . Hirsebrei, Buchwei­
zenbrei oder Kruska (sihe Rezepte). Auch jedes andere erhältliche
Vollkorngetreide kann verwendet werden, wie z.B . Hafer, Gerste,
Reis, Mais, etc. Trockenmilchpulver (nicht Instant-Pulver!) kann
dem Wasser während des Kochens zugefügt werden.
1 großes Glas rohe Milch, am besten Ziegenmilch.
Ein Eßlöffel kaltgepreßtes Pflanzenöl bzw. ein Eßlöffel Honig kön­
nen dem Getreidebrei beigegeben werden.
Oder: 1 große Schüssel ä la Airola (wenn der Obstsalat nicht schon
zum Frühstück gegessen wurde).
Oder: Ein Teller frisch zubereitete Gemüse-, Erbsen- oder Bohnen­
suppe oder irgendeine andere gekochte Gemüsespeise, wie z. B. Kar­
toffeln, Bohnen etc. Meeresalgen, Meersalz, kaltgepreßte Pflanzen­
öle und frische Butter können zum Würzen verwendet werden.
Ein Glas Joghurt oder ein anderes Sauermilchprodukt.
1 bis 2 Scheiben Vollkornbrot, am besten Sauerteigroggenbrot (siehe
197
Rezepte), 1 oder 2 Scheiben Naturkäse (erhältlich in Reformhäusern
oder Naturkostläden). Essen Sie nie behandelten Käse.
Zwischenmahlzeit am Nachmittag: Ein Glas frischer Obst- oder Ge­
müsesaft.
Oder: Eine Tasse Ihres liebsten Kräutertees, gesüßt mit Honig.
Oder: Ein j\pfel oder ein anderes Obst.
Abendessen: Eine große Schüssel frischer, grüner Gemüsesalat. Ver­
wenden Sie alle erhältlichen Gemüsesorten, je nach Jahreszeiten, ein­
schließlich Tomaten, Avocados und alle erhältlichen Keimlinge, wie
Luzernekeimlinge, Mungbohnenkeimlinge, etc., Karotten, zerklei­
nerte rote Bete und Zwiebeln sollten einen Hauptteil jedes Salates
ausmachen. Wenn es Ihre Lebensumstände zulassen, können Sie
auch Knoblauch essen. Der Salat sollte gut garniert werden und mit
einer selbstgemachten Salatsoße aus Zitronensaft (oder Obstessig)
und kaltgepreßtem Pflanzenöl serviert werden, gewürzt mit Kräu­
tern, Knoblauchpulver, ein wenig Meersalz, Cayennepfeffer usw.
Alle Gemüse können auch auf einer Platte angerichtet, attraktiv gar­
niert werden und so einzeln gegessen werden - dies ist bei weitem der
beste Weg, Gemüse zu sich zu nehmen. 2 oder 3 mittelgroße, ge­
kochte oder gebackene Kartoffeln mit Schale. Falls gewünscht, auch
gekochtes Gemüse: Auberginen, Artischocken, oder andere Gemü­
sesorten. Verwenden Sie ein wenig Meeresalgenpulver oder Meersalz
zum Würzen und auch einige oder alle der üblichen Gartenkräuter.
Frischer hausgemachter Sauermilchquark oder 1 bis 2 Scheiben Na­
turkäse. Frische Butter oder 1 Eßlöffel kaltgepreßtes Pflanzenöl (für
Salat, Suppe oder Kartoffeln).
Ein Becher Joghurt oder ein anderes Sauermilchprodukt.
Oder: Eines der vorgeschlagenen Mittagessen, falls der frische Ge­
müsesalat zu Mittag gegessen wurde.
Vor dem Zubettgehen: Ein Glas frische Milch, Nuß- oder Samen­
milch (im elektrischen Mixer aus rohen Samen oder rohen Nüssen mit
Wasser und evtl. Milch zubereitet) mit 1 Eßlöffel Honig.
Oder: 1 Becher Joghurt mit Bierhefe.
Oder: 1 Tasse Ihres liebsten Kräutertees mit einer Scheibe Vollkorn­
brot mit Butter und mit einer Scheibe Naturkäse.
Oder: 1 Apfel.
Anmerkungen:
1. Der obige Speiseplan ist nur ein sehr allgemein gehaltener Vor­
schlag, ein Gerüst, mit dessen Hilfe man eine idividuelle Diät zur opti-
198
malen Ernährung erstellen kann. Natürlich kann man diese Diät so
befolgen, wie sie dargestellt wurde. Ich kenne Tausende von Men­
schen, die sich mit einer solchen Diät ernähren und sich außeror­
dentlicher Gesundheit erfreuen. Sie kann aber auch modifiziert und
geändert und an Ihre spezifischen Anforderungen und Lebensge­
wohnheiten angepaßt werden - an die Eigenheiten Ihres Landes, Ih­
rer Klimazonö, die erhältlichen Nahrungsmittel, Ihren Gesundheits­
zustand, Ihren Geschmack etc.
2 . Falls Sie an der Diät etwas ändern, sollten Sie beachten, daß der
Großteil Ihrer Nahrung aus Samen, Nüssen, Getreide, frischem Ge­
müse und Obst - vorzugsweise organisch angebaut - bestehen sollte.
Bis zu 80% davon sollte als Rohkost gegessen werden. Essen Sie
soviel verschiedene Nahrungsmittel wie möglich, aber natürlich
nicht zur selben Zeit. Verzichten Sie nicht auf Kartoffeln, Bananen
und Avocados, weil Sie denken, daß diese dick machen - das stimmt
nicht!
3. Das Menü für das Mittag- und Abendessen kann vertauscht wer­
den. Zumindest einmal am Tag sollte ein großes Gemüsemahl geges­
sen werden. Falls das Gemüsegericht zu Mittag gegessen wird, dann
können einige der Vorschläge fürs Mittagessen auf den Abend verlegt
werden.
4 . Nicht vergessen: Wenn Sie eiweißreiche Nahrung (Quark, Nüsse,
Bohnen usw.) zusammen mit kohlehydratreicher Nahrung (Salate,
Obst usw.) zu sich nehmen, sollte die eiweißreiche Nahrung zuerst
gegessen werden oder gemeinsam mit den kohlehydratreichen Nah­
rungsmitteln, aber niemals danach.
5 . Nehmen Sie während des Essens keine Flüssigkeit zu sich. Wenn
Sie durstig sind, dann sollten Sie zwischen den Mahlzeiten oder 15 Mi­
nuten vor den Mahlzeiten etwas trinken. Milch oder Joghurt zählen zu
den Nahrungsmitteln (und nicht zu den Getränken).
6. Nehmen Sie Vitamine und andere Nahrungszusätze während der
Mahlzeiten zu sich (siehe Anleitung 2 bezüglich der empfohlenen Vit­
amine und Nahrungszusätze und wie man sie einnehmen soll).
7. 1 oder 2 Eßlöffel Bierhefe sollten entweder beim Frühstück, beim
Mittagessen oder zwischen den Mahlzeiten mit Fruchtsaft oder Jog­
hurt eingenommen werden.
8. Befolgen Sie dieses Gesundheitsmenü jeden Tag Ihres Lebens, und
Sie werden ein langes Leben haben und sich optimaler Gesundheit
erfreuen. Und seien Sie versichert, daß diese Airola-Diät Sie nicht
nur mit allen Vitaminen, Mineralstoffen, essentiellen Spurenelemen­
ten, Enzymen und den anderen identifizierten und nicht identifizier-
199
ten Nährstoffen versorgen wird, sondern auch mit ausreichenden
Mengen an hochqualitativem Eiweiß, die Sie für eine optimale Ge­
sundheit brauchen!

Anleitung 2'
Warum und wie man Vitamine und
Nahrungszusätze verwendet
Im Idealfall sollten alle Vitamine, Mineralstoffe und andere Nähr­
stoffe mit dem Essen aufgenommen werden, ohne Zusatz von kon­
zentrierten Vitaminen in Tablettenform. Dies war auch vor 100 oder
sogar 50 Jahren noch möglich, als alle Nahrungsmittel auf fruchtba­
rem Boden angebaut wurden, unbearbeitet und nicht entwertet wa­
ren und alle Nährstoffe enthielten, die die Natur für sie vorgesehen
hatte. Aber heute, wo der Boden ausgelaugt ist, wo unsere Nahrung
die Rückstände von Hunderten von giftigen Insektiziden und anderen
Chemikalien enthält und wo der Nährwert fast aller Nahrungsmittel
durch eine vitamin-, eiweiß- und enzymzerstörende Nahrungsmittel­
produktion und Nahrungsmittelverarbeitung (wie z.B . das Ernten,
bevor das Produkt reif ist) drastisch erniedrigt worden ist, ist der Zu­
satz von Vitaminen und Nahrungszusätzen zu unserer täglichen Nah­
rung von äußerster Wichtigkeit. Die minderwertigen und vergifteten
Nahrungsmittel von heute schaffen viele Ernährungsmängel, ein che­
misches Ungleichgewicht und eine verminderte Widerstandsfähigkeit
gegenüber Krankheiten.
Der Hauptzweck von Nahrungszusätzen ist der Ausgleich von ernäh­
rungsbedingten Mängeln, die durch eine falsche Ernährungsweise
und durch minderwertige Nahrungsmittel hervorgerufen wurden.
Da wir uns in diesem Buch vornehmlich der Heilung von Krankheit
widmen, können Vitamine und Nahrungszusätze, therapeutisch an­
gewendet, von großer Hilfe bei der Bekämpfung von Krankheiten
sein und die Heilung beschleunigen.
Vitamine können auf zwei verschiedene Arten gebraucht werden:
1. Zur Behebung von Ernährungsmängeln. Wird ein spezifischer Vit­
amin- oder Mineralstoffmangel festgestellt, dann können die empfoh­
lenen Vitamine oder Mineralstoffe diesen Mangel beheben und die
Krankheit, die durch diesen ernährungsbedingten Mangel hervorge­
rufen wurde, heilen.
200
2. Als Medikament. Viele fortschrittliche Ärzte auf der ganzen Welt
verwenden bei der Behandlung von allen Arten von Krankheiten
Vitamine in hohen Dosen - Dosen, die weit über dem tatsächlichen
Bedarf liegen. Man hat herausgefunden, daß bei vielen Vitaminen
hohe Dosen eine wundersame Heilkraft entwickeln und eine stimu­
lierende bzw. schützende Wirkung auf viele Körperfunktionen ha­
ben, die von ihrer normalen Wirkung als Katalysator völlig verschie­
den ist.
Hier einige Beispiele:
Vitamin C. Man braucht 100 bis 200 mg Vitamin C pro Tag, um die
normale, gesunde Funktion des Körpers aufrechtzuerhalten. Aber
wenn man dasselbe Vitamin in hohen Dosen, wie z.B . 5000 bis
10000 mg pro Tag, einnimmt, dann wird dieses Vitamin völlig andere
Funktionen übernehmen und kann solche Wunder bewirken wie:
o Zerstörung krankheitserregender Bakterien (wirkt wie ein harm­
loses Antibiotikum)
o Verhütung und Heilung von Erkältungen und Infektionen (wirkt
wie ein natürliches Antihistaminikum)
o Effektive Neutralisation verschiedener Gifte im Körper, da Vit­
amin C ein sehr wirksames Gegengift ist
o Beschleunigung des Heilungsprozesses bei praktisch allen Krank­
heiten
o Stärkung der Zeugungskraft
o Verhütung von vorzeitiger Alterung durch die Stärkung des kolla-
genen Gewebes und der Verhütung degenerativer Prozesse.
Vitamin E. Für die normale, gesunde Funktion aller Ihrer Organe
und Drüsen benötigen Sie vielleicht 100 I. E. Vitamin E pro Tag (die
offiziellen Empfehlungen belaufen sich nur auf 45 I. E.). Aber wenn
Sie hohe Dosen Vitamin E, wie z.B . 600 bis 1600 I.E . oder sogar
mehr, einnehmen, nimmt dieses Vitamin eine ähnliche Rolle wie ein
Medikament ein und kann Folgendes bewirken:
o Vitamin E verringert deutlich den Sauerstoffbedarf des Körpers
o Es schützt gegen die schädlichen Wirkungen vieler Umweltgifte in
Luft, Wasser und Nahrung
o Es kann Leben retten (z. B. bei arteriosklerotischen Herzerkran­
kungen), indem es die Blutgefäße erweitert und als wirksame An­
tithrombin wirkt
o Es verhindert die Narbenbildung bei Verbrennungen, Hautverlet­
zungen und Operationswunden
o Es besitzt eine günstige Wirkung auf die Fortpflanzungsorgane: es
201
verhindert Mißgeburten, erhöht die Fruchtbarkeit bei Mann und
Frau und hilft hei der Wiederherstellung der Potenz des Mannes.
Vitamin A. Die offiziell empfohlene tägliche Dosis beträgt 40001. E.
Aber wenn es in so hohen Dosen wie 1000001. E. pro Tag eingenom­
men wird, dann ist bekannt, daß Vitamin A:
o Schwer zu heilende Hautkrankheit heilt
o Chronische Infektionen und Augenkrankheiten heilt
o Die Toleranz des Körpers gegenüber Giften erhöht
o Vorzeitiges Altern verhindert, besonders den Alterungsprozeß der
Haut.
Niacin. Die offiziell empfohlene tägliche Dosis beträgt 10 mg, aber
viele Ärzte auf der ganzen Welt haben hohe Dosen von Niacin (bis zu
25000 mg) gebraucht, um Schizophrenie zu behandeln, und haben
tatsächlich erstaunliche Resultate mit dieser sogenannten Mega-Vit-
amin-Therapie erreicht.
Diese Beispiele zeigen, wie Vitamine erfolgreich in hoher Dosierung
und anstelle vieler gebräuchlicher Arzneimittel verwendet werden
können. Während chemische Arzneimittel immer giftig sind und viele
unliebsame Nebenwirkungen haben, sind Vitamine grundsätzlich
nicht giftig und hundertprozentig ungefährlich. Im Teil I dieses Bu­
ches haben wir Vitamine und Nahrungszusätze genannt, die erfolg­
reich bei der Behandlung der verschiedensten Krankheiten ange­
wandt werden können (siehe Einleitung «Wichtige Hinweise für den
Benutzer», Abschnitt 8 und 9, wie man Vitamine therapeutisch ge­
brauchen kann).
Wenn keine spezifische Krankheit erkennbar ist, aber der Patient eine
kräftigende, gesundheitsfördernde Diät zur Erreichung optimaler
Gesundheit, höherer Vitalität und Widerstandskraft gegen Krankhei­
ten benötigt, dann empfehlen wir die Airola-Diät (siehe Anleitung 1),
ergänzt mit den folgenden Nahrungszusätzen und Vitaminen. Diese
Zusätze werden auch allen empfohlen, die von einer Krankheit gene­
sen sind und ihre Gesundheit und Vitalität so rasch wie möglich wie­
derherstellen wollen.
1. Vitamin C - wenn möglich in natürlicher Form als Hagebuttenkon­
zentrat oder aus einer anderen natürlichen Quelle: 1500 bis 3000 mg
pro Tag; bei allen akuten Krankheiten sogar mehr. Vitamin C ist sogar
in hohen Dosen völlig ungiftig.
2. Vitamin A - natürlich aus Lebertran oder Citronellgras: 25000
I. E. pro Tag. Unter ärztlicher Aufsicht kann es in Dosen bis zu
100000 Einheiten pro Tag für kurze Zeit eingenommen werden.
202
3 . Vitamin E - natürliches d-alpha-Tocopherol aus Pflanzenölen: 600
I. E. pro Tag. Falls Sie Vitamin E vorher nie eingenommen haben,
dann beginnen Sie mit 1001. E. und steigern Sie die Dosis jede Woche
um 1001. E. Falls Sie an hohem Blutdruck oder rheumatischen Herz-
erkrankungen leiden, sollten Sie wegen der richtigen Dosierung Ihren
Arzt konsultieren.
4 . Vitamin B-Komplex, mit Vitamin B12 - natürlich, aus Bierhefe­
konzentrat, hochpotenziert: 1 bis 3 Tabletten oder Kapseln pro Tag
(gewöhnlich übersteigt die Konzentration der Vitamine Bl5 B2, B6 im
Vitamin-B-Komplex nicht 10 mg).
5. Bierhefe: 1 bis 3 Eßlöffel pro Tag.
6. Meeresalgen: 1 bis 2 Teelöffel Granulat oder 3 Tabletten pro
Tag.
7. Lebertran - nicht angereichert, als Quelle für Vitamin D und A:
1 Teelöffel pro Tag.
8. Lezithin: 1 bis 2 Teelöffel Granulat pro Tag.
9 . Mineralstoffpräparat (Knochenmehl oder Kalziumlaktat): 1 Tee­
löffel Pulver oder 3 Tabletten pro Tag.
Ein paar Tips, wie man Vitamine und Nahrungszusätze einnimmt:
1. Grundsätzlich sollten alle Vitamine und Nahrungszusätze gemein­
sam mit den Mahlzeiten eingenommen werden oder sofort nach dem
Essen. Sie werden besser verwertet, wenn sie mit den Mahlzeiten ein­
genommen werden.
2 . Teilen Sie alle empfohlenen Tagesmengen auf drei Mahlzeiten
auf.
3 . Nehmen Sie alle Vitamine und Zusätze regelmäßig ein. Ausnah­
men: Hochpotenzierte B-Komplex-Vitamine, hohe Dosen von syn­
thetischen isolierten B-Bitaminen und hohe Dosen von Vitamin A
und D sollten jeweils nur einen Monat lang eingenommen werden,
dann einen Monat lang abgesetzt und wieder einen Monat lang einge­
nommen werden usw. Der Grund dafür ist, daß die oben genannten
Vitamine kumulativ sind und ein Ungleichgewicht im Vitaminhaus­
halt des Körpers hervorrufen können, falls sie in hohen Dosen über
einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden. Auch kann
die ständige Einnahme von bestimmten isolierten B-Vitaminen in ho­
her Dosierung Mangel an anderen B-Vitaminen hervorrufen bzw. mit
der körpereigenen Synthese dieser Vitamine im Darm in Konflikt ge­
raten. Natürlich können Bierhefe (Vitamin B-Komplex) und reiner
Lebertran (Vitamine A und D) immer eingenommen werden.
4 . In Teil I dieses Buches werden besondere medizinische Nahrungs­
zusätze (wie z. B. Verdauungsenzyme und Salzsäure, besondere Vit-
203
amine und Mineralstoffe) in großen Dosen empfohlen. Diese sollten
nur während der Behandlung eingenommen werden oder für ca. 1 bis
3 Monate und dann nicht mehr. Nach einer Pause von 1 bis 3 Monaten
kann die Behandlung, falls notwendig, wiederholt werden. Zwischen
den Behandlungszeiträumen sollten vitamin- und mineralstoffreiche
natürliche Nahrungszusätze verwendet werden wie z.B . Bierhefe,
Knochenmehl, Lezithin, Lebertran, Hagebutte usw. Vitamin C kann
in kleinen Dosen immer eingenommen werden. Falls Vitamin E zur
Behandlung einer Herzkrankheit eingenommen wird, dann sollte es
nicht abgesetzt werden.
5. Obwohl Vitamin E in der Form von gemischten Tocopherolen für
einen gesunden Menschen, der Vitamine zur Vorbeugung einnimmt,
vollkommen sicher ist, sollte Vitamin E für therapeutische Zwecke
oder zur Behandlung von spezifischen Krankheitsfällen nur in Form
von reinem d-alpha-Tocopherol (eventuell mit einem Zusatz von ge­
mischten Tocopherolen) verwendet werden. Nur von dem alpha-To-
copherol-Anteil im Vitamin E-Komplex ist heute bekannt, daß er bei
der Bekämpfung von Krankheiten wirksam ist.
6. Grundsätzlich sollten alle Vitamine und Nahrungszusätze gemein­
sam eingenommen werden; da sie Zusammenwirken, sind sie so am
wirksamsten und ergänzen einander. Es gibt aber eine wichtige Aus­
nahme zu dieser Regel. Vitamin E und Eisenpräparate sind Antago­
nisten. Eisentabletten behindern die Verwertung von Vitamin E.
Deshalb sollten Eisentabletten, z.B . bei Anämie, 8 bis 12Stunden
vor oder nach Vitamin E eingenommen werden. Nehmen Sie z. B. die
ganze Tagesdosis Vitamin E zum Frühstück ein und die Eisentablet­
ten zum Abendessen. Natürliche eisenhaltige Nahrungsmittel jedoch
behindern die Verwertung von Vitamin E nicht.
7. Wir müssen noch einmal, wie in der Einleitung, darauf hinweisen,
daß es, obwohl wir in Teil I dieses Buches spezifische Vitamine zur
biologischen Behandlung der meisten Krankheiten auflisten und die
gebräuchlichen therapeutischen Dosen angeben, keinen «Modellpa­
tienten» gibt. Wie Dr. Roger J. Williams so treffend sagte: «Zwischen
den einzelnen Menschen besteht ein großer Unterschied, was die E r­
nährungsbedürfnisse anbelangt.» Jeder Patient spricht auch unter­
schiedlich auf Vitamine und andere therapeutische Substanzen an,
abhängig vom Gesundheitszustand, seiner natürlichen Statur, der
Qualität seiner Nahrung, seiner Fähgikeit, Nährstoffe zu assimilie­
ren, dem Mineralgehalt seines Trinkwassers, dem Grad der Vergif­
tung seiner Umwelt, seiner emotionellen Gesundheit usw. Vielleicht
liegen physische oder geistige Störungen vor, und die Vitamine kön-
204
nen nicht richtig verwertet werden. Schlechte Zähne, Durchfall, ein
Mangel an Verdauungssäften, Parasiten im Darm, Infektionen, Coli­
tis , Gallenblasen- oder Lebererkrankungen und geistiger Stress - dies
sind nur ein paar Krankheiten, die die Vitaminverwertung beeinflus­
sen. Dann gibt es unzählige Stoffe, die den Vitaminen entgegenwir­
ken, die verdaute Vitamine zerstören oder ihre Wirkung stören, wie
z.B . Nikotin (Vitamin C), Aspirin und andere Medikamente (Vit­
amin C), Alkohol (Vitamin B), ranzige Nahrungsmittel (Vitamin E),
gechlortes Wasser (Vitamin E), Abführmittel (Vitamin C und B)
usw.
Bitte verstehen Sie deshalb, daß die in Teil I dieses Buches vorge­
schlagene Dosierung nur als sehr generelle Richtlinie gelten kann und
sich immer auf die höchsten Dosierungen bezieht, die von Ärzten, die
sich auf Vitamintherapie spezialisiert haben, verabreicht werden.
Diese Mengen werden nicht für jeden empfohlen, da der Bedarf jedes
Patienten anders ist. Ihr Arzt muß nach einer sorgfältigen Untersu­
chung und einer ernährungsorientierten und metabolischen Beurtei­
lung Ihres Zustandes die exakte Dosierung und die Dauer der Vit­
amintherapie speziell für Sie entscheiden.
8. Falls möglich, sollten alle Vitamine natürlichen Ursprungs und
nicht synthetisch hergestellt worden sein. Siehe auch den folgenden
Abschnitt über die Unterschiede zwischen natürlichen und syntheti­
schen Vitaminen, und wie man diesen Unterschied herausfinden
kann.

NatürlicheVitamine kontra synthetischeVitamine

Die meisten Vitamine, die man in der Apotheke bekommt, werden


aus synthetischen, chemischen Stoffen hergestellt - sie sind nicht A b­
kömmlinge natürlicher Nahrungssubstanzen. Obwohl dies auch auf
einige Marken, die in Naturkostläden und Reformhäusern verkauft
werden, zutrifft, bestehen die meisten Vitamine, die in Reformhäu­
sern und Naturkostläden verkauft werden, aus konzentrierten Nähr­
stoffen, die aus natürlichen Quellen stammen, z. B. aus Hagebutten,
grünem Paprika und Acerolakirschen (Vitamin C); Bierhefe, Leber
und Reiskleie (Vitamin B); Lebertran und Citronellgras (Vitamin A
und D); Pflanzenölen (Vitamin E); Meeresalgen (Jod); Knochen­
mehl, Eierschalen und Milch (Mineralstoffe); usw.
Es gibt eine große Kontroverse über den Unterschied und die Nütz­
lichkeit von synthetischen und natürlichen Vitaminen. Vertreter der
205
natürlichen Gesundheitslehre behaupten gewöhnlich, daß syntheti­
sche Vitamine nutzlos, ineffektiv und sehr schädlich sind. Die meisten
orthodoxen Ärzte und Ernährungswissenschaftler behaupten, daß
synthetische Vitamine in ihrer molekularen Struktur mit den soge­
nannten natürlichen Vitaminen identisch sind und daß sie genauso
wirksam sind. Wer hat recht?
Ich habe Forschungsberichte über Vitamine aus der ganzen Welt stu­
diert, um die richtige Antwort auf diese Frage zu finden.
In Schweden wurden zwei Gruppen von Silberfüchsen dieselbe Nah­
rung gefüttert, aber eine Gruppe bekam Nahrungszusätze in der
Form von allen bekannten synthetischen B-Vitaminen, und die an­
dere Gruppe erhielt die Vitamine in Form von Bierhefe und Leber.
Die Tiere, denen synthetische Vitamine gefüttert wurden, wuchsen
schlecht, hatten schlechtes Fell und zogen sich viele Krankheiten zu.
Die Tiere, denen die natürlichen Vitamine gefüttert wurden, wuchsen
normal, entwickelten schönes Fell und erfreuten sich guter Gesund­
heit. Fast dieselben Resultate wurden durch andere Tierversuche in
verschiedenen Ländern erzielt.
«Im großen und ganzen können wir der Natur mehr trauen als dem
Chemiker und seinen synthetischen Vitaminen», sagte Dr. A. J. Carl-
son von der Chicago University, USA.
Wir müssen bedenken, daß natürliche Vitamine nie isoliert Vorkom­
men. Sie kommen in der Form von Vitaminkomplexen vor.
Es gibt 24 bekannte Faktoren im Vitamin C-Komplex. Es gibt 22 be­
kannte Vitamin B-Faktoren. Vitamin E, wie wir es kennen, setzt sich
aus mindestens neun natürlichen Tocopherolen zusammen. Und die
Aufzählung könnte weitergehen. Wenn Sie natürliche Vitamine, z. B .
in der Form von Hagebutten, Bierhefe oder Pflanzenölen, einneh­
men, dann bekommen Sie alle Vitamine und vitaminartigen Faktoren
mit, die in diesen Nahrungsmitteln natürlich Vorkommen - d. h. all
die, die bereits gefunden wurden und auch die, die noch nicht ent­
deckt wurden. Unser Wissen über die Vitamine ist nicht vollständig.
Immer wieder werden neue Vitamine bekannt. Es wurde z. B. in kli­
nischen Versuchen gezeigt, daß Nahrungsmittel, die von Natur aus
viel Vitamin B enthalten, wie z. B. Bierhefe und Leber, sehr wirk­
same, aber bis heute nicht identifizierte oder isolierte Vitamin B-Fak­
toren enthalten. Wenn Sie Vitamine in der Form von vitaminreichen
Zusätzen oder in Form von «Komplexen» einnehmen, dann bekom­
men Sie die Vorteile von allen bekannten wie auch unbekannten Vit­
aminen mit.
Bedeutet dies, daß synthetische Vitamine unnütz sind? Nicht immer.
206
Synthetische Vitamine haben ihren Platz dort, wo extrem hohe Dosen
von leicht löslichen und schnellwirkenden Vitaminen gebraucht wer­
den. Zum Beispiel hat Dr. W. J. McCormick, eine weltberühmte A u­
torität auf dem Gebiet der therapeutischen Anwendung von Vitamin
C, erfolgreich hohe Dosen von Ascorbinsäure (Vitamin C) bei akuten
Fällen von Vergiftungen oder Infektionen, vorwiegend intravenös,
angewendet. Seine Behandlung brachte spektakuläre Resultate mit
sich und hat oft Leben gerettet. Sie können nicht gut Hagebutten in­
travenös injizieren und solche Resultate erreichen. Dr. Linus Pauling
hat synthetische Ascorbinsäure erfolgreich verwendet, um Erkältun­
gen abzuheilen. In hohen Dosen wirken synthetische Vitamine wie
schnell wirkende Medikamente. Ihre Wirkung setzt oft schneller ein,
als dies bei natürlichen Vitaminen der Fall ist. Das Wissen um diese
Tatsache kann bei akuten Vergiftungen oder akuten Krankheiten un­
bezahlbar sein.
Vitamin E ist ein gutes Beispiel dafür. Verfechter von natürlichen Vit­
aminen empfehlen, vitamin-E-haltige Pflanzenöle einzunehmen, be­
sonders Weizenkeimöl, statt Kapseln mit soliertem Vitamin E. Wenn
man jedoch Kapseln einnehmen will, dann schlagen sie vor, daß man
Vitamin E in der Form von gemischten Tocopherolen, so wie sie in der
Natur Vorkommen, einnimmt. Aber Dr. Evan und Dr. Wilfried
Shute, die größten Autoritäten in bezug auf die therapeutische An­
wendung von Vitamin E, haben nur ein isoliertes alpha-Tocopherol in
ihrer erfolgreichen Praxis und Forschungsarbeit angewandt. Sie be­
haupten, daß alpha-Tocopherol der einzige aktive Teil des Vitamin E-
Komplexes ist und daß die anderen Tocopherole zum therapeutischen
Gebrauch nicht notwendig sind.
Ich persönlich weiß von gesundheitsbewußten Patienten, die an einer
Herzkrankheit litten und einen Herzinfarkt dadurch vermeiden woll­
ten, indem sie Vitamin E in der Form von gemischten Tocopherolen
zu sich nahmen. Einige von ihnen bezahlten dieses Experiment mit
ihrem Leben. Dr. Wilfried Shute nämlich empfiehlt bis zu 1600 I. E.
Vitamin E bei Herzerkrankungen. Wenn ein herzkranker Patient
1600 I. E. Vitamin E in der Form von gemischten Tocopherolen ein­
nimmt , dann bekommt er vielleicht pro Tag nur 4001. E . oder weniger
vom aktiven alpha-Tocopherol - und bringt daher sein Leben in Ge­
fahr.
Hier nun eine Antwort auf die Kontroverse «synthetische kontra na­
türliche Vitamine»:
Isolierte und synthetische Vitamine und Mineralstoffe in hohen Do­
sen haben ihren festen Platz und sind unersetzlich bei der kurzzeitigen
207
Behandlung von akuten Erkrankungen oder schweren Mangelkrank­
heiten oder wenn nur die isolierten Fraktionen eines Vitaminkom­
plexes für spezifische therapeutische Zwecke benötigt werden. Aber
diejenigen, die nicht an einer bestimmten Krankheit oder an einem
bestimmten Mangel leiden, sondern an Nahrungszusätzen und Vit­
aminen hauptsächlich zur Vorbeugung interessiert sind (um ihre
Gesundheit zu schützen und Krankheiten und vorzeitiges Altern zu
vermeiden), sollten natürliche Vitamine in Form von Bierhefe, Flage­
buttenkonzentrat, Meeresalgen, Knochenmehl, Lebertran und
pflanzliche Öle usw. zu sich nehmen. In diesen Zusätzen sind alle Vit­
amine und andere Nährstoffe in einer natürlichen ausgewogenen
Kombination enthalten, was für gute Assimilation, gemeinsame und
maximale biologische Wirkung notwendig ist.
Wir empfehlen denen, die darüber verwirrt sind, welche Vitamine
synthetisch und welche natürlich sind (da sogar die meisten Natur­
kostläden und Reformhäuser beide Arten verkaufen), die Aufkleber
zu lesen. Grundsätzlich kann man sagen, daß ein Vitamin synthetisch
hergestellt wurde, wenn auf der Packung nicht angegeben wird, daß
das Vitamin natürlich ist oder aus einer natürlichen Quelle stammt.
Die Hersteller von natürlichen Vitaminen sind immer sehr eifrig, ihre
natürlichen Quellen anzugeben. Es gibt aber immer mehr Vit­
aminhersteller, die rein synthetische Vitamine verkaufen, aber die
Worte «natürlich» bzw. «organisch» auf ihren Packungen verwenden.
Es sind nur sehr wenige Vitamin B-Komplex-Produkte erhältlich, die
ausschließlich aus natürlichen Quellen gewonnen werden. Oft wer­
den komplizierte chemische Namen verwendet, die der Konsument
nicht versteht, damit er keine intelligente Entscheidung treffen kann.
Einige Hersteller versuchen auch, den Kunden durch eine schlaue
Wortwahl irrezuführen, oder versuchen, mit farbigen Abbildungen
von Früchten und Beeren glauben zu machen, daß ihr Produkt ein
hundertprozentiges Naturprodukt ist, obwohl dies in Wirklichkeit
nicht zutrifft. Wenn es z. B. auf einer Verpackung heißt «Vitamin C -
Hagebutten», bedeutet dies nicht unbedingt, daß das Produkt aus Ha­
gebutten gewonnen wurde, sondern dies kann auch bedeuten, daß
95 % Ascorbinsäure mit einem Zusatz von 5 % Hagebuttenkonzen­
trat versehen wurde. Man muß schon ein Fachmann beim Beurteilen
von Aufklebern sein, selbst in Naturkostläden und Reformhäu­
sern!
Um Ihnen bei der Orientierung zu helfen, wenn sie lange Regale mit
vielen Vitaminpräparaten durchsuchen, finden Sie hier nun eine hilf­
reiche Aufstellung der häufigsten Vitamine:
208
Synthetische und natürliche Vitamine
Vitamin: Angabe der dies bedeutet:
Bezugsquelle:
Hagebutten, Acerola­
Vitamin C kirschen, Zitrus­ natürlich
früchte, grüner Paprika
Ascorbinsäure, oder
Vitamin C falls Quelle nicht synthetisch
angegeben
Vitamin B-Komplex Bierhefe natürlich
Vitamin B-Komplex Quelle nicht angegeben synthetisch
Vitamin B: Hefe oder Reiskleie natürlich
Thiaminhydrochlorid
Vitamin B, synthetisch
oder Thiaminchlorid
Vitamin BL Thiaminmononitrat synthetisch
Vitamin B2 Hefe oder Reiskleie natürlich
Vitamin B2 Riboflavin synthetisch
Vitamin B6 Hefe oder Reiskleie natürlich
Vitamin B6 Pyridoxinhydrochlorid synthetisch
Niacin (B3) Hefe oder Reiskleie natürlich
Niacin oder
Quelle nicht angegeben synthetisch
Niacinamid
Vitamin B12 Hefe oder Leber natürlich
Cobalamin oder natürliches
Vitamin B12 Cyanocobalamin Fermentations­
produkt
p-Aminobenzoesäure Hefe natürlich
p-Aminobenzoesäure Quelle nicht angegeben synthetisch
Folsäure Hefe natürlich
Pteroylglutaminsäure
Folsäure oder Quelle nicht synthetisch
angegeben
Pantothensäure Hefe natürlich
Pantothensäure Kalziumpantothenat synthetisch
Sojabohnen, Mais oder
Inositol natürlich
Hefe
Sojabohnen oder
Cholin natürlich
Hefe
Cholin Cholinbitartrat synthetisch
Biotin Hefe natürlich
Biotin d-Biotin synthetisch
Lebertran oder
Vitamin A natürlich
Citronellgras
Vitamin A Acetat oder Palmitat synthetisch
Vitamin D oder D3 Lebertran natürlich
Bestrahltes Ergosterol
Vitamin D oder D2 synthetisch
oder Calciferol
Pflanzenöle, Weizen­
Vitamin E keime, gemischte natürlich
Tocopherole
d-alpha-Tocopherol oder
Vitamin E natürlich
Tocopherylacetat
Alpha-Tocopherolacetat
Vitamin E oder d 1-alpha- synthetisch
Tocopherol
(oder Tocopherylacetat)
kann natürlich
Vitamin E Succinate oder
synthetisch sein
Vitamin K Luzerne natürlich
Vitamin K Menadion synthetisch
Vitamin P oder Bioflavonoide, Rutin,
natürlich
Bioflavonoide Hesperidin, Citrin
Anleitung 3
Saftfasten - der beste Weg zu Gesundheit
und langem Leben
Die Hauptursache für Krankheit und vorzeitige Alterung ist bioche­
mische «Erstickung» - eine Störung des Zellstoffwechsels und der
Regeneration der Zellen. Der berühmte kanadische «Stress-Dok­
tor» Hans Selye sagte: «Das Leben, die biologische Kette, die alle
unsere Körperteile zusammenhält, ist nur so stark wie ihr schwäch­
stes Glied, die Zelle.» Sie sind nur so jung und gesund wie Ihr
schwächstes Glied, die Zellen. Krankheit und Alterung beginnen,
wenn die normalen Abläufe der Zellregeneration und des Zellwie­
deraufbaus verlangsamt werden. Diese Verlangsamung wird durch
die Ansammlung von Abfallprodukten in den Geweben hervorge­
rufen. Dadurch wird die Ernährung und Atmung der Zellen ge­
stört.
Jede Zelle Ihres Körpers ist ein eigenständiges Lebewesen mit eige­
nem Stoffwechsel. Die Zellen benötigen eine geregelte Sauerstoffzu­
fuhr und ausreichende Ernährung in Form aller bekannten Nähr­
stoffe, wie z. B. Proteine, Mineralstoffe, Fettsäuren, Spurenelemente
usw. Wenn also ernährungsbedingte Mängel, träger Stoffwechsel, sit­
zende Lebensweise, Mangel an frischer Luft und frischem Wasser,
übermäßiges Essen und als Folge schlechte Verdauung und Verwer­
tung der Nahrung vorliegen, dann werden die Zellen der Nahrung
beraubt, die sie benötigen, degenerieren und beginnen zusammen­
zubrechen. D er normale Austausch von alten Zellen mit neuen
Zellen und das Zellwachstum werden verlangsamt, und der Körper
beginnt alt zu werden. Seine Widerstandskraft wird geschwächt, und
verschiedene Krankheiten werden auftreten. Dies kann in jedem Al­
ter geschehen.
Nur ungefähr die Hälfte unserer Zellen steht auf dem Höhepunkt
ihrer Entwicklung und ihrer Funktion. Ein Viertel der Zellen befin­
det sich gewöhnlich im Wachstum, und das andere Viertel stirbt ge­
rade oder wird ersetzt. Es ist von großer Bedeutung, daß die ster­
benden Zellen so rasch wie möglich abgebaut und aus dem Körper
ausgeschieden werden. Eine rasche und wirksame Ausscheidung der
toten Zellen stimuliert den Aufbau und das Wachstum neuer Zel­
len.
Hier greift das Saftfasten als die wirksamste Methode für die Wie­
derherstellung der Gesundheit und für die Verjüngung des Körpers
211
ein. Während des Saftfastens wird die Geschwindigkeit der Aus­
scheidung von alten und sterbenden Zellen erhöht, und die Bildung
von neuen Zellen wird beschleunigt und stimuliert. Zur gleichen Zeit
werden die giftigen Abfallprodukte, die die Ernährung der Zellen stö­
ren, wirksam ausgeschieden und die normale Stoffwechselrate und
Sauerstoffversorgung der Zellen wiederhergestellt.

Warum ist Fasten so wirksam?


1. Während einer längeren Fastenkur wird Ihr Körper (nach den er­
sten drei Tagen) von seiner eigenen Körpersubstanz leben. Wenn der
Körper der nötigen Nahrung beraubt wird, speziell der Proteine und
Fette, wird er mittels eines Prozesses, der Autolyse oder Selbstver­
dauung genannt wird, die eigenen Gewebe verbrennen und verdauen.
Aber Ihr Körper wird dies nicht unkontrolliert tun! In seiner Weisheit
- und hier liegt das Geheimnis der außerordentlichen Nützlichkeit des
Fastens als kurierende und verjüngende Therapie! - wird der Körper
zuerst die Zellen und Gewebe abbauen und verbrennen, die krank,
zerstört, alt oder tot sind.
Beim Fasten ernährt sich der Körper von den unreinsten und minder­
wertigsten Materialien, wie z. B. toten Zellen, Tumoren, Abszessen,
Fettgeweben usw. Dr. Otto Buchinger, vielleicht die größte Kapazität
auf dem Gebiet des Fastens (und ich bin stolz, daß er mein Lehrer
war), nennt das Fasten sehr passend «Müllverwertung» oder «Müll­
verbrennung». Die lebenswichtigen Gewebe und Organe, die Drü­
sen, das Nervensystem und das Gehirn werden während des Fastens
nicht angegriffen oder verdaut.
2. Während des Fastens, wenn die alten Zellen und kranken Gewebe
abgebaut und verbrannt werden, wird die Bildung von neuen, gesun­
den Zellen beschleunigt. Dies mag unglaublich erscheinen, da wäh­
rend des Fastens keine oder nur eine begrenzte Nährstoffzufuhr er­
folgt. Aber es ist trotzdem eine physiologische Tatsache. Während
der berühmten schwedischen Fastenmärsche, als zuerst 11 und dann
19 Männer in 10 Tagen von Göteborg nach Stockholm marschierten
(eine Strecke von über 520 km) und dabei fasteten, wurde beobach­
tet, daß der Proteingehalt im Blut der Fastenden (Plasma-Albun^in-
gehalt) während der ganzen Fastenzeit konstant und normal blieb (die
Blutzuckerwerte blieben auch normal!), obwohl kein Protein geges­
sen wurde. Der Grund dafür ist, daß sich die Proteine im Körper in
einem sogenannten dynamischen Zustand befinden, d. h. dauernd ab­
gebaut, resynthetisiert und bei den verschiedenen Prozessen im Kör­
per wiederverwertet werden. Wenn alte oder kranke Zellen abgebaut
212
werden, dann gehen die Aminosäuren nicht verloren, sondern werden
freigesetzt und bei der Neubildung von jungen vitalen Zellen wieder­
verwendet.
3. Während des Saftfastens wird die Reinigungs- und Ausscheidungs­
kraft der Ausscheidungsorgane - Lunge, Leber, Nieren und Haut -
sehr gesteigert, und große Mengen an angesammelten Stoffwechselab­
fällen und Giften werden rasch ausgeschieden. Während des Fastens
kann z. B . die Konzentration der Giftstoffe im Urin zehnmal höher als
normal sein, weil Verdauungskanal, Leber und Nieren von ihrer ge­
wöhnlichen Tätigkeit, d. h. von der Verdauung des Essens und der
Ausscheidung der daraus resultierenden Abfallprodukte, befreit sind
und sich der Reinigung der Gewebe von den alten angesammelten
Abfallprodukten und Giften (z. B. Harnsäure, Purine) widmen kön­
nen. Dieser Eliminationsprozeß zeigt sich durch die folgenden typi­
schen Symptome: schlechter Atem, dunkler Urin, bei Verabreichung
eines Einlaufs lang andauernde Stuhlentleerung und große Mengen an
Exkrementen, Hautausschläge, viel Schweiß, Auswurf von Schleim
(Schnupfen).
4 . Das Fasten schenkt den Verdauungs-, Assimilations- und Schutz­
organen eine physiologische Ruhepause. Das Fasten verbessert die
Verdauung der Nahrung und die Verwertung der Nährstoffe, und Träg­
heit und eine weitere Ansammlung von Stoffwechselabfällen werden
verhindert.
5. Das Fasten hat somit eine normalisierende, stabilisierende und
verjüngende Wirkung auf alle lebenswichtigen physiologischen und
geistigen Funktionen des Körpers. Das Nervensystem wird verjüngt;
die geistigen Kräfte werden erhöht; der Stoffwechsel der Drüsen und
die Hormonsekretion werden stimuliert und erhöht; das biochemi­
sche und mineralische Gleichgewicht der Gewebe wird normali­
siert.
Aus dem oben Genannten kann man leicht erkennen, warum Fasten
bei der Wiederherstellung der Gesundheit und bei der Verjüngung so
wirkungsvoll ist.

Die medizinische Wissenschaft entdeckt das Fasten wieder


Fasten ist die älteste Heilmethode, die dem Menschen bekannt ist.
Selbst vor der Entdeckung der Heilkünste hörte der Mensch instinktiv
zu essen auf, wenn er sich krank fühlte und blieb der Nahrung so lange
fern, bis seine Gesundheit wiederhergestellt war. Vielleicht hat er dies
von den Tieren gelernt, die immer fasten, wenn sie sich nicht gut füh­
len.
213
In der Medizin wurde das Fasten immer als eine der verläßlichsten
Heilmethoden angesehen. Hippokrates, Galen, Paracelsus und viele
andere «große» Mediziner haben Fastenkuren verschrieben.
Aber mit dem Auftreten der modernen, chemieorientierten Medizin
ist das Fasten bei den orthodoxen Ärzten in Ungnade gefallen. Alle
Arten von Schlankheitsdiäten werden bejaht, aber die totale Absti­
nenz von Nahrung - die beste Methode zum Abnehmen wie zum Hei­
len - wird selten empfohlen.
Glücklicherweise ändern sich jetzt die Dinge. Heute werden überall
auf der Welt, besonders in Europa, viele wissenschaftliche Untersu­
chungen angestellt, um den prophylaktischen, therapeutischen und
verjüngenden Nutzen des Fastens zu erkennen.
Das Karolinska-Institut in Stockholm, eine weltberühmte medizini­
sche Forschungsinstitution, führte klinische Studien über langes Fa­
sten (bis zu 55 Tagen) unter Dr. P. Reizenstein und Dr. J. Keilberg
durch. Diese Studien demonstrierten, daß Fasten nicht nur völlig un­
gefährlich ist, sondern auch einen deutlichen Heilungseffekt hat.
Die berühmten schwedischen Fastenmärsche, die von Dr. Lennart
Edren angeführt wurden, zeigten der Welt sowohl das große Potential
als auch die Sicherheit des Fastens. Obwohl diejenigen, die bei diesen
Fastenmärschen mitmachten, unter einer extremen Belastung stan­
den, da sie zehn Tage lang je 50 km marschierten, hatte sich ihr Ge­
sundheitszustand verbessert und «sie fühlten sich stärker und hatten
mehr Kraft und Vitalität nach dem Fasten als vorher», wie von Dr.
Karl-Otto Aly, einem der Teilnehmer an dem Fastenmarsch, berich­
tet wurde.
In Deutschland werden heute in Hunderten von biologischen Klini­
ken unter ärztlicher Aufsicht Fastenkuren durchgeführt. Dr. Otto Bu-
chinger junior hat über 90000 erfolgreiche Fastenkuren überwacht. In
deutschen und schwedischen Kliniken wird Fasten heute routinemä­
ßig für die Heilung von fast allen Krankheiten angewandt - für rheu­
matische Erkrankungen, Verdauungsstörungen, Hauterkrankungen,
Herz- und Gefäßerkrankungen usw.
In der Sowjetunion haben Ärzte das Fasten experimentell 23 Jahre
lang angewandt und berichten von ausgezeichneten Resultaten. Der
jüngste Bericht aus der Sowjetunion zeigt, daß kontrolliertes Fasten
die effektivste Behandlungsmethode bei Schizophrenie ist. Nach 20
bis 30 Tagen kontrollierten Fastens zeigten 64 % der Patienten eine
Besserung.
Einige neuere Tierversuche in den USA haben gezeigt, daß peri­
odisches Fasten die Lebenserwartung drastisch erhöhen kann. In
214
einer Studie konnte gezeigt werden, daß Würmer, die periodisch fa­
steten (jeden zweiten Tag), fünfzigmal länger lebten als gewöhnlich!
Bei größeren Tieren und dem Menschen mag dies nicht erreicht wer­
den, doch Untersuchungen der Cornell University, USA, mit Ratten
zeigten, daß systematisches Hungern und mäßiges Füttern deren Le­
benserwartung zweieinhalbmal erhöhte!

Wie sicher ist Fasten?


Die folgende Geschichte hat sich in England ereignet. Ein verzweifel­
ter 50jähriger Mann, dessen Frau ihn mit einem jungen Liebhaber
verlassen hatte, beschloß, seinem Leben durch Verhungern ein Ende
zu machen. E r flüchtete in die hohen Berge, hielt sich von aller Nah­
rung fern, dachte über seine zerbrochene Ehe nach und trank ab und
zu mal frisches Wasser aus einer Quelle. Er dachte, in einigen Tagen
zu sterben. Aber zu seiner Verwunderung kam der erwünschte Tod
nicht. Hingegen entdeckte er zu seinem Entsetzen, daß er sich nach
einigen Tagen besser und stärker fühlte.
Das Ende dieser Geschichte ist, daß der Mann nach 74 Tagen ohne
Nahrung schließlich seine Meinung änderte (Fasten verbessert die
geistigen Fähigkeiten und hilft logischem und klarem Denken!), da er
fühlte, daß es nicht wert war, sich wegen seiner Frau zu töten und daß
es schließlich noch andere Frauen auf dieser Welt geben müsse. Er
kehrte in die Zivilisation zurück und lebte noch glücklich weitere
30 Jahre - mit einer neuen Frau!
Ich persönlich kenne einen jungen 27jährigen Mann in Schweden, der
143 Tage fastete. Dies tat er nicht aus Protest, sondern um «seinen
Körper und seinen Verstand zu reinigen, zu regenerieren und zu ver­
jüngen» (wie es viele große Philosophen einschließlich Plato und So­
krates in der Vergangenheit taten).
Eine 54jährige Schottin hielt eine 249tägige Saftfastenkur durch. Das
hat ihr nicht geschadet, sondern hatte den angenehmen Nebeneffekt,
daß ihre schmerzhafte Arthritis verschwand und sie 33 kg Körperge­
wicht verlor.
Ich habe Hunderte von Saftkuren in Europa, den USA, Kanada und
Mexiko überwacht und habe die erstaunlichsten Genesungen von den
verschiedensten Krankheiten beobachten können. Viele meiner Pa­
tienten fasteten bis zu 40Tagen, und fast ohne Ausnahme sagten sie
mir, daß sie sich nach dem Fasten kräftiger fühlten und mehr Vitalität
hatten als zuvor, zusätzlich zu der Tatsache, daß die meisten Krank­
heiten während des Fastens völlig verschwanden.
Fräulein B. fastete wegen einer Herzerkrankung und wegen vieler
215
vager aber hartnäckiger Alterserscheinungen. Sie war mehr als
70 Jahre alt. Sie verwunderte den ganzen Kurort, weil sie ihre täglichen
Spaziergänge immer mehr ausdehnte, bis sie am Ende ihrer vierzigtägi­
gen Fastenkur (sie nannte es «40 Tage und 40 Nächte») über 8 km pro
Tag wanderte. Obwohl sie einige sogenannte Heilungskrisen während
ihrer langen Fastenzeit erlebte (hervorgerufen durch beschleunigte
Elimination'der angesammelten Abfallprodukte in ihrem Körper),
fühlte sie sich am 40. Tag der Fastenkur gesünder und kräftiger als am
ersten Tag. Und Sie hätten den Applaus hören sollen, den sie von den
Kurgästen bekam, als sie schließlich ihr Fasten abbrach.
Ich könnte ein ganzes Buch füllen mit den Berichten über erfolgreiche
Fastenkuren, die ich überwacht habe.
Um nun die Antwort auf die Frage «Wie sicher ist Fasten?» zu geben,
kann ich sagen - nachdem ich das Fasten über 30 Jahre lang zusam­
men mit den größten Spezialisten auf der Welt studiert habe (Dr. Are
Waerland, Dr. Ragnar Berg, Dr. Otto Buchinger junior, usw.) und
ihre Resultate, wie auch meine eigene Erfahrung mit Hunderten von
Patienten, auswertete daß das Fasten nicht nur die wirksamste
Heilmethode ist, die dem Menschen bekannt ist, sondern auch die
sicherste.

Die beste Fasten methode


Die beste, sicherste und wirksamste Methode des Fastens ist das Saft­
fasten. Obwohl die alte klassische Form des Fastens ein reines Was­
serfasten ist, stimmen alle führenden Fachleute heute darin überein,
daß Saftfasten viel besser als ein reines Wasserfasten ist. Falls es früher
die Möglichkeit gegeben hätte, rohe Gemüsesäfte und Fruchtsäfte so
einfach wie heute herzustellen, dann hätten vielleicht die Heiler der
alten Welt dieses Fasten auch angewendet. Ich habe beide Arten von
Fasten überwacht und stimme mit Dr. Otto Buchinger junior überein,
der mehr Fastenkuren als jeder andere Arzt beaufsichtigt hat, daß das
Fasten mit frischen rohen Gemüse- und Fruchtsäften plus Gemüse­
brühe und Kräutertee eine viel schnellere Genesung von Krankheiten
und eine viel wirkungsvollere Reinigung und Verjüngung der Gewebe
mit sich bringt, als es das traditionelle Wasserfasten tut. Das Wasser­
fasten bringt eine sehr starke physische und psychische Belastung für
den Patienten mit sich, und deshalb sind die Resultate oft nicht befrie­
digend. Vielleicht ist das der Grund, warum das Fasten heute in den
Vereinigten Staaten nicht mehr gebraucht wird, während es in Europa
in großem Maßstab angewandt wird. In Deutschland gibt es Hunderte
von Kliniken, wo Fasten die am meisten angewandte Methode für die
216
Heilung aller Krankheiten ist. Und dort gebraucht man ausschließlich
Saftfasten.
Dr. Ragnar Berg, die weltberühmte Kapazität auf dem Gebiet der
Ernährungswissenschaft und Biochemie, sagt über den größeren Wert
des Saftfastens im Vergleich zum Wasserfasten:
«Während des Fastens verbrennt und scheidet der Körper große Men­
gen an angesämmelten Abfallprodukten aus. Wir können diesen Rei­
nigungsprozeß unterstützen, indem wir während des Fastens statt Was­
ser alkalische Säfte trinken. Ich habe viele Fastenkuren überwacht und
ausgedehnte Untersuchungen und Tests mit fastenden Patienten ange­
stellt und bin davon überzeugt, daß das Trinken von alkalischen
Frucht- und Gemüsesäften den Heilungseffekt des Fastens erhöhen
wird. Die Elimination von Harnsäure und anderen anorganischen Säu­
ren wird dadurch beschleunigt, und die Zucker in den Säften werden
das Herz stärken. Deshalb ist Saftfasten die beste Form des Fastens.»
Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, Spurenelemente und die natür­
lichen Farbstoffe von frischen rohen Gemüse- und Fruchtsäften sind
außerordentlich wirksam bei der Normalisierung aller Vorgänge im
Körper, da sie die notwendigen Substanzen für die eigenständige Heil­
kraft des Körpers und für die Zellregeneration zur Verfügung stellen
und dabei die Genesung beschleunigen. Diese Säfte müssen nicht ver­
daut werden und werden sehr leicht direkt in den Blutstrom aufgenom­
men, so daß sie den Heilungsprozeß und den verjüngenden Prozeß der
Autolyse oder Selbstverdauung nicht unterbrechen, wie es von eini­
gen, die das Wasserfasten propagieren, unterstellt wird.
Das Ungleichgewicht der Mineralstoffe in den Geweben ist einer der
Hauptgründe für zu geringe Sauerstoffversorgung und die daraus re­
sultierenden Krankheiten und vorzeitiges Altern. Die großen Mengen
an Mineralstoffen in den Säften helfen dabei, das biochemische und
mineralische Gleichgewicht in den Geweben und Zellen wiederherzu­
stellen.
Nach Dr. Ralph Bircher beinhalten rohe Säfte auch einen noch uniden-
tifizierten Faktor, der eine sogenannte mikro-elektrische Spannung im
Körper aufbaut, die für die Fähigkeit der Zellen, Nährstoffe aus dem
Blutstrom zu absorbieren und Stoffwechselabfälle auszuschalten, ver­
antwortlich ist.
In Teil I dieses Buches zählen wir Säfte auf, die man bei der Behandlung
von verschiedenen Krankheiten trinken soll. Diese Säfte, die spezifi­
sche medizinische Inhaltsstoffe besitzen, sollten während einer Saftfa­
stenkur und auch dann getrunken werden, wenn der Patient eine spezi­
fische Diät befolgt.
217
Wie soll man fasten?
Es ist empfehlenswert, sich mit einer kurzen Reinigungsdiät auf das
Fasten vorzubereiten. Man sollte zwei bis drei Tage lang nichts anderes
als rohes Obst und Gemüse essen (eine Mahlzeit pro Tag nur Obst, die
andere Mahlzeit ein frischer Gemüsesalat).
Das Fasten beginnt man gewöhnlich mit einer Darmreinigung unter
Zuhilfenahme von Abführmitteln wie z. B . Glaubersalz oder Rizinus­
öl. Dr. Buchingergebrauchtca. 50 g Glaubersalz auf einen halben Liter
warmes Wasser am Morgen des ersten Fastentages. Da das Glauber­
salzgetränk nicht sehr gut schmeckt, trinkt man danach gewöhnlich ein
Glas Fruchtsaft. Das Glaubersalz wird wiederholten und kräftigen
Stuhlgang hervorrufen und den Darm gründlich reinigen. Einige euro­
päische Kliniken verwenden Rizinusöl. Am ersten Fastentag, ein oder
zwei Stunden vor einem Einlauf, werden 2 Eßlöffel reines Rizinusöl in
einem Glas Wasser, dem der Saft einer halben Zitrone zugegeben
wurde, getrunken. Natürlich können Sie eine Fastenkur auch ohne
Abführmittel beginnen, dann sollten Sie aber einen doppelten Einlauf
machen. Nehmen Sie für den ersten Einlauf einen halben Liter reines
Wasser und für den zweiten einen ganzen Liter Wasser, dem Kamillen­
tee oder einige Tropfen Zitronensaft zugefügt werden.
Befolgen Sie während des Fastens das folgende Programm:
Nach dem Aufstehen: Ein Einlauf
Nach dem Einlauf: Trockenbürstenmassage, gefolgt von
Wechselduschen (siehe Anleitung 4).
9.00 Uhr: Eine Tasse Kräutertee (warm, nicht heiß).
Gesundheitskostläden und Reformhäuser
führen ein großes Sortiment an Kräuter­
tees. Wenn Sie aus therapeutischen Grün­
den fasten, dann sollten Sie die Heilkräuter
gebrauchen, die in Teil I aufgelistet sind
(spezifische Heilkräuter für spezifische
Krankheiten). Siehe Anleitung 6 über die
Zubereitung von Kräutertees.
11.00 Uhr: Ein Glas frisch gepreßter Obstsaft, zur
Hälfte mit Wasser verdünnt.
11.00-13.00 Uhr: Spazierengehen, leichte körperliche
Übungen oder Sonnenbaden, falls das Wet­
ter dies zuläßt. Verschiedene therapeuti­
sche Bäder oder andere Behandlungen
können zu dieser Zeit erfolgen.
218
13.00 Uhr: Ein Glas frisch gemachter Gemüsesaft
oder eine Tasse Gemüsebrühe (siehe Re­
zepte).
13.00-16.00 Uhr: Ausruhen (im Bett).
16.00 Uhr: Eine Tasse Kräutertee.
16.15-19.00 Uhr: Spazierengehen, therapeutische Bäder,
Übungen und andere Behandlungen.
19.00 Uhr: Ein Glas verdünnter Gemüse- oder
Fruchtsaft.
21.00 Uhr: Eine Tasse Gemüsebrühe.
Wenn Sie durstig sind, dann sollten Sie reines lauwarmes Wasser oder
Mineralwasser trinken. Die Gesamtmenge an Saft und Gemüsebrühe
pro Tag sollte zwischen %Liter und 14 Liter liegen. Verdünnen Sie fri­
sche Säfte niemals mit Gemüsebrühe, nur mit reinem Wasser. Insge­
samt sollten pro Tag ungefähr sechs bis acht Gläser Flüssigkeit getrun­
ken werden. Aber scheuen Sie sich nicht, mehr zu trinken, falls Sie
durstig sind.
Ich empfehle, daß ein therapeutisches Fasten von einem Arzt oder
von jemand, der gut genug darüber Bescheid weiß, überwacht werden
sollte. Unter der Aufsicht eines Experten kann solch eine Fastenkur
zu Hause und bis zu einer Dauer von 30 Tagen durchgeführt werden.
Wenn Sie an einer Krankheit leiden und in ärztlicher Behandlung ste­
hen, dann können Sie vielleicht Ihrem Arzt dieses Buch und die In­
struktionen über das Fasten zeigen, und ihn bitten, Ihr Fasten zu be­
aufsichtigen und Ihren Gesundheitszustand während des Fastens zu
untersuchen. Ich würde vorschlagen, ohne ärztliche Aufsicht nicht
länger als sieben bis zehn Tage zu fasten. Nach einigen Wochen mit
einer optimalen gesundheitsbildenden Diät kann dann das Fastenpro­
gramm wiederholt werden. Wenn Sie sich entschließen, ohne ärztli­
che Aufsicht zu fasten, sollten Sie sehr gut über alle Details und Pha­
sen des Fastens informiert sein und wirklich von der Sicherheit und
der Heilkraft des Fastens überzeugt sein.

Wie man eine Fastenkur abbricht


Ob eine Fastenkur zu einem Erfolg oder zu einem Mißerfolg wird,
hängt sehr stark davon ab, wie man eine Fastenkur abbricht. Es ist die
wichtigste Phase der Fastenkur. D er Nutzeffekt des Fastens könnte
total zerstört werden, wenn das Fasten nicht richtig abgebrochen
wird. Dr. Otto H. F. Buchinger sagt: «Sogar ein Tor kann fasten. Aber
nur ein weiser Mensch weiß, wie man das Fasten richtig abbricht und
wie man nach dem Fasten richtig darauf aufbaut!»
219
Die wichtigsten Regeln für das Abbrechen einer Fastenkur sind:
1. Essen Sie nicht zuviel!
2. Essen Sie langsam und kauen Sie Ihr Essen sehr gut!
3. Langsamer Übergang von einigen Tagen Dauer zur normalen
Kost:
E rster Tag: Essen Sie am Morgen einen halben Apfel
und zum Mittagessen ganz wenig frische
Gemüsesuppe. Zusätzlich sollen Säfte und
Gemüsebrühe, wie bei der Fastenkur emp­
fohlen, getrunken werden.
Z w eiter Tag: Zum Frühstück einige eingeweichte Pflau­
men oder Feigen (mit dem Einweich­
wasser). Eine kleine Schüssel frischer
Gemüsesalat zum Mittagessen. Gemüse­
suppe ohne Salz zum Abendessen. Zwei
Äpfel können zu den Mahlzeiten gegessen
werden. Zusätzlich sollen Säfte und Ge­
müsebrühe, wie bei der Fastenkur emp­
fohlen, getrunken werden.
D ritter Tag: Dasselbe wie am zweiten Tag, aber zum
Frühstück zusätzlich ein Glas Joghurt und
fünf bis sechs rohe Nüsse (fein gemahlen).
Essen Sie zu Mittag etwas mehr Salat als
am zweiten Tag und eine gekochte oder ge­
backene Kartoffel. Am Abend eine
Scheibe Vollkornbrot mit Butter und einer
Scheibe Käse; und eine Tasse Suppe.
V ierter Tag: Sie können normal essen, aber halten Sie
sich an die reinigende Airola-Diät, wie sie
in Anleitung 1 empfohlen wird. Wenn Sie
länger als 10 Tage lang gefastet haben,
dann solte die Übergangsperiode für je
vier Fastentage um einen weiteren Tag
verlängert werden.
Um vom Fasten zu profitieren, ist es sehr wichtig, daß man nach dem
Fasten eine Aufbaudiät mit vitalstoffreichen, natürlichen Nahrungs­
mitteln einhält. Solch eine Diät wird die Heilung unterstützen und die
regenerativen Kräfte des Körpers mit allen nötigen Stoffen versor­
gen, so daß die Reinigung, die Regeneration, die Verjüngung und der
Heilungsprozeß, die während des Fastens im Körper begonnen wur­
den, weitergeführt werden können.
220
Aber am wichtigsten ist, daß Sie beim Abbrechen des Fastens die
erste Regel befolgen: E ssen S ie n ich t zu viel! Diese Regel ist auch das
wichtigste Gebot, um gesund und länger jung zu bleiben.

Einige Tips zum Fasten


1 . E in la u f. Während des Fastens wird eine große Menge an toten Zel­
len und Geweben verbrannt; und die giftigen Abfallprodukte, die sich
jahrelang in den Geweben ansammelten und Krankheit und vorzei­
tige Alterung verursachten, werden gelöst und aus dem System ausge­
schieden. Diese Abfallprodukte werden über die Nieren, den Darm,
die Haut und die Lunge eliminiert. Aber der Verdauungskanal ist der
Hauptweg, auf dem diese Gifte aus dem Körper ausgeschieden wer­
den. Da während des Fastens keine natürliche Darmentleerung er­
folgt, würden die giftigen Abfälle den Körper nicht verlassen können,
außer man hilft mit Einläufen nach. Wenn Sie ohne Einläufe fasten,
bleiben diese Gifte in Ihrem Darm und werden wieder absorbiert und
vergiften den ganzen Körper. Ihr Körper wird versuchen, diese Gifte
durch andere Ausscheidungsorgane loszuwerden, besonders durch
die Nieren, die als Folge davon oft überlastet und sogar geschädigt
werden.
Deshalb sind während des Fastens Einläufe unbedingt notwendig.
Einläufe unterstützen den Körper bei der Reinigung und Entgiftung,
indem alle giftigen Abfallprodukte aus dem Verdauungskanal heraus­
gewaschen werden.
Einläufe sollten zumindest einmal, oder besser zweimal pro Tag ge­
macht werden: beim Aufstehen und kurz vor dem Zubettgehen. Vi bis
1 Liter lauwarmes Wasser genügt. Irrigatoren dazu sind in jeder Apo­
theke erhältlich.
2. M ed ik a m en te. Grundsätzlich wird während des Fastens eine völ­
lige Abstinenz von allen Medikamenten empfohlen. Ausnahmen: Di­
gitalis-Präparate bei Herzkrankheiten, Insulin bei Diabetes und Kor­
tisonpräparate bei Arthritis - falls diese Medikamente vorher über
einen längeren Zeitraum eingenommen wurden. Diejenigen, die Me­
dikamente einnehmen, sollen nur unter der Aufsicht eines erfahrenen
Therapeuten fasten.
3 . V ita m in e. Während des Fastens sollte die Einnahme von Vit­
aminen und Nahrungszusätzen vollständig eingestellt werden. Drei
Ausnahmen: a) Bei schweren Herzkrankheiten sollte während des
Fastens Vitamin E eingenommen werden, b) Sehr kranken Patienten
kann man extra Vitamin C verabreichen (bis zu 3000 mg pro Tag, mit
Fruchtsäften), c) Sehr schwache Patienten können ein bis zwei Teelöf-
221
fei naturreinen Honig einnehmen, evtl, zum Süßen der Kräuter­
tees.
4 . R a u ch en und T rinken. Natürlich sollten Sie nicht rauchen und kei­
nen Kaffee oder Alkohol trinken. Zufällig ist Fasten die beste Me­
thode, um sich das Rauchen und Trinken abzugewöhnen. Nach unge­
fähr zwei Wochen Fasten verschwindet das Verlangen nach Nikotin
oder Alkohol, wie dies von Hunderten von fastenden Patienten bestä­
tigt wurde (siehe Kapitel Rauchen und Alkoholismus in Teil I).
5. K on train dik ation. Im fortgeschrittenen Stadium von Diabetes, ak­
tiver Tuberkulose, bösartigen Geschwüren, Geisteskrankheiten und
schwachem Herzen bei älteren Patienten wird Fasten nicht empfoh­
len. Falls Sie an irgendeiner Krankheit leiden, sollten Sie nicht fasten,
ohne Ihren Arzt zu konsultieren. Und Sie sollten sich an seine Ent­
scheidung halten, ob es ratsam ist, in Ihrer Situation zu fasten.
6 . S ä fte. Alle Säfte sollten frisch hergestellt und sofort getrunken wer­
den. Verwenden Sie keine Dosensäfte oder gefrorenen Säfte. Dies
bedeutet, daß Sie einen eigenen Entsafter besitzen müssen, wenn Sie
zu Hause fasten wollen (siehe Anleitung 2). Dosensäfte oder gefro­
rene Säfte können sehr sparsam verwendet werden, aber nur in Notsi­
tuationen, wenn frische Säfte nicht erhältlich sind.
7 . K räu tertees. Die besten Kräutertees, die man während des Fastens
trinken sollte, sind Pfefferminz-, Hagebutten- und Kamillentee; aber
Sie können jeden Kräutertee trinken. Ihr Reformhaus oder Natur­
kostladen führt sicherlich ein großes Sortiment an diesen und auch
anderen Kräutertees (siehe Anleitung 6). Wenn Sie fasten, um eine
Krankheit zu heilen, dann sollten Sie dazu die spezifischen Heilkräu­
ter nehmen, die in Teil I vorgeschlagen werden.
8 . A rb eit. Muß man während des Fastens mit der täglichen Arbeit
aufhören, rasten oder im Bett bleiben? Nicht im geringsten! Im Ge­
genteil! Wenn man während des Fastens im Bett bleibt, ist dies sicher­
lich schädlich (außer natürlich, um in der Nacht zu schlafen und am
Nachmittag eine kleine Siesta zu halten). Sie können normal weiterle­
ben und während des Fastens Ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Und
Sie werden auch genügend Kraft dazu haben. Es sei denn, Sie sind
Schwerarbeiter. In diesem Fall raten wir Ihnen, nicht so hart zu arbei­
ten.
9 . B e w eg u n g . Der Körper braucht frische Luft, Bewegung und Leibes­
übungen, um eine gründliche Reinigung des Blutes und der Gewebe zu
bewerkstelligen und auf effektive Weise alle Körperfunktionen zu re­
generieren und zu revitalisieren. Deshalb sollten Sie viel Spazierenge­
hen und leichte Körperübungen in der frischen Luft und auch tiefe
222
Atemübungen machen - auch Sonnenbaden. Schlafen Sie immer bei
offenem Fenster.
10. T äglich e B äd er. Ungefähr ein Drittel der Unreinheiten und Ab­
fallstoffe des Körpers werden durch die Haut eliminiert. Da die in­
nere Reinigung und rasche Beseitigung von giftigen Abfallstoffen
der Hauptgrund fürs Fasten sind, ist es wichtig, daß die Hautporen
weit offen sind und die Ausscheidung durch die Haut so wirkungs­
voll wie möglich bleibt. Tägliche Duschen, besonders in Verbindung
mit einer Trockenbürstenmassage (siehe Anleitung 4) werden emp­
fohlen. Falls Ihr Herz und Ihre Blutzirkulation in Ordnung sind (Ihr
Arzt muß dies feststellen), dann sollten Sie heiße Bäder nehmen, in
die Sauna gehen und oft Wechselduschen anwenden (siehe Anlei­
tung 7).
11. Trinkw asser. Während einer Fastenkur, wie sie in diesem Kapitel
vorgeschlagen wird, trinkt man während eines Tages insgesamt sechs
Gläser Säfte, Gemüsebrühe und Kräutertees. Falls Sie sich noch im­
mer durstig fühlen, können Sie zusätzlich Wasser trinken (natürlich
nur sauberes, unvergiftetes Wasser). Vermeiden Sie gechlortes und
fluoriertes Wasser. Hartes Wasser ist besser als destilliertes Wasser
(siehe auch den Abschnitt über Wasser in Anleitung 1).
12. H u nger. Wird man während des Fastens hungrig sein? Natürlich,
aber nur während der ersten drei oder vier Tage. Danach wird das
Unglaubliche geschehen: Je länger Sie fasten, desto weniger hungrig
werden Sie sich fühlen - bis der Körper sein Reinigungswerk voll­
endet hat. Dann werden Sie ein quälendes Hungergefühl spüren.
Dies ist ein verläßliches Signal, daß es Zeit ist, das Fasten abzubre­
chen und wieder mit dem Essen anzufangen.
1 3 . E in e p o sitiv e H a ltu n g . Die Geisteshaltung ist während des Fa­
stens sehr, sehr wichtig. Vermeiden Sie negative Einflüsse oder Ge­
danken. Hören Sie nicht auf die geschockten Verwandten und
«Freunde» und ihre «Warnungen». Haben Sie völliges Vertrauen in
das, was Sie tun. Erinnern Sie sich daran, daß Hunderttausende vor
Ihnen erfolgreich gefastet haben. Vielleicht wird es Ihnen helfen,
wenn Sie daran denken, daß Sie auf einer «Saftdiät» sind statt auf
einer Saftfastenkur!
14. D ie D iä t n ach d em F a sten . Die wunderbaren Resultate, die wäh­
rend des Fastens erreicht wurden, können in sehr kurzer Zeit wieder
zunichte gemacht werden, wenn nach dem Fasten wieder die Nah­
rungsmittel gegessen werden, die den schlechten Gesundheitszu­
stand hervorgerufen haben und der durch das Fasten so erfolgreich
korrigiert wurde. Die Regeneration, Verjüngung und Heilung, die
223
durch das Fasten in Ihrem Körper begonnen wurden, müssen nach der
Fastenkur weitergeführt werden.
Deshalb sollte dem Fasten die Airola-Diät folgen (eine gesundheitsbil­
dende Diät für die optimale Ernährung), wie sie in Anleitung 1 dieses
Buches beschrieben wird. Wenn Sie nach dem Fasten die Airola-Diät
für optimale Gesundheit befolgen, dann können Sie sicher sein, daß Sie
auf dem, was das Fasten hervorgebracht hat, aufbauen - und nicht
abbauen.

Anleitung 4
Trockenbürstenmassage
E in e e in f a c h e a b e r w ir k u n g s v o ll e B e h a n d lu n g z u r
W ie d e r h e r s te llu n g d e r G e s u n d h e it u n d z u r V e r jü n g u n g

Ich werde Ihnen nun eine einfache Methode zeigen, die nicht mehr als
ein paar Mark kostet und nur 5-10 Minuten pro Tag in Anspruch
nimmt, aber die Ihnen bessere Gesundheit, besseres Aussehen und
längeres Leben im Wert von vielen Millionen Mark schenken wird. Ich
habe diese Methode 25 Jahre lang an mir selbst und an Tausenden von
Patienten und Studenten ausprobiert. Diese Methode wird Trocken­
bürstenmassage genannt. Ich habe unzählige Dankesbriefe von denen
erhalten, die diese einfache Methode täglich praktizieren. Die Trok-
kenbürstenmassage ist besonders wichtig bei Bettlägrigkeit und wäh­
rend der Rekonvaleszenz.
Wie wendet man die Trockenbürstenmassage an?
Als erstes müssen Sie eine brauchbare Bürste kaufen. Die beste Bürste
für eine solche Massage ist eine Bürste aus natürlicher Borste, die
mindestens so groß wie Ihre Hand ist. Leider wird es immer schwerer,
eine Bürste aus natürlichen Borsten zu finden. Die Bürste sollte einen
langen Griff haben, damit Sie alle Körperteile erreichen können. Falls
Sie keine Bürste aus natürlichen Borsten finden können, aber die Trok-
kenbürstenmassage durchführen wollen, dann können Sie als Alterna­
tive auch Folgendes verwenden:
o Eine preiswerte Wurzelbürste aus natürlicher Pflanzenfaser, die Sie
fast in jedem Haushaltswarengeschäft bekommen können,
o Ein Luffahandschuh (Luffa ist ein harter, natürlicher Schwamm).
224
Achtung: Verwenden Sie keine Bürste aus Nylon oder synthetischen
Fasern. Diese Bürsten sind zu scharf und können Ihre Haut verlet­
zen.
Noch ein Tip: Beginnen Sie mit einer weicheren Bürste und bürsten
Sie zuerst sanft, bis sich Ihre Haut daran «gewöhnt» hat, dann können
Sie eine härtere Bürste verwenden.
Fangen Sie mit den Fußsohlen an. Massieren Sie jeden Teil des Kör­
pers, indem Sie heftig bürsten und dabei Kreisbewegungen ausfüh­
ren. Drücken Sie beim Bürsten so stark auf, daß es für Sie gerade noch
angenehm ist. Die Sensibilität der Haut ist bei jedem Menschen an­
ders. Auch sind die verschiedenen Körperpartien unterschiedlich
empfindsam. Das Gesicht, die Innenseite der Oberschenkel, der
Bauch und die Brust sind die empfindlichsten Körperteile. Bürsten
Sie in dieser Reihenfolge: Zuerst die Füße und Beine, dann die Hände
und Arme, dann den Rücken, den Bauch, die Brust und den Nak-
ken.
Bürsten Sie so lange, bis Ihre Haut warm und rosig ist. Die trocken-
bürstenmassage soll 5-10 Minuten dauern, obwohl einige Leute
gerne länger bürsten. Aber schrubben Sie nicht die ganze Haut weg!
Man genießt am besten alles in Maßen - auch die Trockenbürstenmas­
sage.
Die Trockenbürstenmassage führt man am besten gleich nach dem
Aufstehen und unmittelbar vor dem Zubettgehen durch.

Massage und Dusche


Nach der Trockenbürstenmassage sollte man sich duschen oder mit
einem Schwamm oder einem nassen Handtuch abreiben, um die toten
Hautpartikel abzuwaschen. Die Trockenbürstenmassage löst große
Mengen von toten Hautschichten ab, die auf Ihrer Haut als «Staub»
sichtbar sind.
Man kann die Dusche auf zwei Arten anwenden. In europäischen Kli­
niken nimmt man zuerst Wechselduschen, gefolgt von der Trocken­
bürstenmassage. Zuerst duscht man ca. 3 Minuten sehr heiß, bis man
völlig aufgewärmt ist, dann duscht man ungefähr 10-20 Sekunden mit
kaltem Wasser (so kalt, wie man es vertragen kann). Wiederholen Sie
dies dreimal, und hören Sie immer mit der kalten Dusche auf. Nach
diesen Wechselduschen sollten Sie sich mit einem rauhen Handtuch
abtrocknen und die Trockenbürstenmassage anwenden, die Sie wie­
der gründlich aufwärmen wird.
Bei der anderen A rt, die für relativ gesunde Menschen am besten ist,
wendet man zuerst die Trockenbürstenmassage an und hört mit
225
Wechselduschen auf. Falls Sie die Wechselduschen nicht vertragen,
können Sie auch nur heiß duschen. Jedoch haben die Wechselduschen
eine außerordentlich nützliche und stimulierende Wirkung auf alle
Lebensfunktionen Ihres Körpers, besonders auf das Drüsensystem.
Sie beleben und verjüngen auch die Haut. Trockenbürstenmassage
und Wechselduschen sind ein guter Anfang und Abschluß für jeden
Tag.

Warum ist Trockenbürstenmassage so wirksam?


Die Hauptursache für alle sogenannten degenerativen Krankheiten
und für vorzeitige Alterung ist die Störung des Zellstoffwechsels und
eine verlangsamte Zellregeneration. Diese Störung des Zellstoff­
wechsels wird hauptsächlich durch die Ansammlung von Abfallpro­
dukten in den Geweben hervorgerufen, die dann die Ernährung und
Sauerstoffversorgung der Zellen stören.
U nter idealen Umständen reinigt sich der Körper automatisch ohne
irgendeine bewußte Anstrengung Ihrerseits. Der Körper besitzt einen
raffiniert angelegten Selbstreinigungs-, Selbstschutz- und Selbsthei­
lungsmechanismus. Diese Selbstreinigung wird durch eine große
Gruppe von besonders dazu konstruierten Organen, Drüsen und
Transportsystemen ausgeführt: den Verdauungskanal, die Nieren,
die Leber, die Lunge, die Haut, das Lymphgefäßsystem und die
Schleimhäute der verschiedenen Leibeshöhlen usw. Aber das größte
Ausscheidungsorgan ist die Haut.
Man nimmt an, daß ein Drittel aller Verunreinigungen des Körpers
durch die Haut ausgeschieden werden. Die Ärzte nennen sehr pas­
send die Haut auch «dritte Niere». Die unzähligen kleinen Schweiß­
drüsen haben nicht nur die Aufgabe, die Körpertemperatur zu regeln,
sondern wirken auch wie kleine Nieren (Entgiftungsorgane), die das
Blut reinigen und den Körper von gesundheitszerstörenden Giften
befreien. Eine chemische Analyse des Schweißes zeigt, daß er fast
dieselbe Zusammensetzung wie Urin hat. Harnsäure, das Hauptab­
fallprodukt des Stoffwechsels und eine natürliche Komponente des
Urins, wird auch in großer Menge im Schweiß gefunden. Falls die
Haut nicht mehr aktiv ist und die Poren durch Millionen von toten
Zellen verstopft sind, bleiben die Harnsäure und andere Unreinhei­
ten im Körper. Die anderen Ausscheidungsorgane, hauptsächlich die
Leber und die Nieren, müssen dann - wegen der nicht mehr aktiven
Haut - ihre Entgiftungsarbeit intensivieren mit dem Resultat, daß sie
zuviel arbeiten und schließlich geschwächt oder krank werden. Die
Gifte und Abfälle werden dann in den Geweben abgelagert. Daher
226
sollten Sie erkennen, wie wichtig es ist, daß Sie ihre Haut immer in
einwandfreiem Zustand erhalten.
Die Leistungsfähigkeit der Haut als Ausscheidungsorgan wird da­
durch demonstriert, daß pro Tag mehr als ein Pfund Abfallprodukte
durch die Haut ausgeschieden werden. Dies erklärt auch, warum der
Mensch die Heilwirkung des Schwitzens sehr früh erkannt hat. Die
finnische Saüna und die türkischen, russischen und römischen Bäder
wurden Hunderte Jahre lang zur Heilung benutzt. Der berühmte hol­
ländische Arzt Sylvius, der im 17. Jahrhundert lebte, sagte: «Ein Drit­
tel aller Krankheiten kann durch Schwitzen geheilt werden.» Die
Haut hat aber auch viele andere lebenswichtige Funktionen. Der Kör­
per atmet durch die Haut, indem er Sauerstoff absorbiert und das
Kohlendioxyd, das sich in den Geweben gebildet hat, ausatmet.
Durch die Haut werden auch bestimmte Nährstoffe aufgenommen.
Wissenschaftliche Studien aus der Sowjetunion zeigen, daß während
eines Urlaubs am Meer Mineralstoffe aus Meerwasser und Meeresluft
durch die Haut aufgenommen werden. Andere wissenschaftliche Stu­
dien haben demonstriert, daß die Haut fähig ist, verschiedene Vit­
amine, Mineralstoffe und sogar Proteine direkt durch die Haut aufzu­
nehmen. Es ist auch schon lange bekannt, daß durch die Einwirkung
von Sonnenstrahlen auf die Öle, die durch die Talgdrüsen der Haut
produziert werden, Vitamin D erzeugt wird. Danach wird dieses Vit­
amin D durch die Haut in den Körper aufgenommen.
Wie Sie sehen können, ist die Haut ein lebenswichtiges Organ mit
einer Vielzahl von wichtigen Funktionen. Es ist eine Tragödie, daß
die Haut des modernen Menschen ein sehr vernachlässigtes und
schlecht behandeltes Organ ist. In unserem täglichen Leben wird die
Haut sehr selten der lebengebenden frischen Luft oder stimulieren­
den Temperaturänderungen ausgesetzt. Wie oft haben Sie diese Wo­
che im Freien gearbeitet oder Sport getrieben, bis Sie richtig ins
Schwitzen gekommen sind? Die Trockenbürstenmassage wird Ihre
Haut stimulieren und reinigen - ihr also das geben, was sie normaler­
weise durch unsere sitzende Lebensweise nicht bekommt.
Hier folgt nun eine Liste der Vorteile, die Ihnen eine regelmäßige
Trockenmassage bringt:
1. Die Trockenbürstenmassage wird die toten Hautschichten und an­
dere Unreinheiten entfernen und die Poren offenhalten.
2. Sie wird die Blutzirkulation in allen unter der Haut liegenden Or­
ganen und Geweben und besonders in den kleinen Blutkapillaren der
Haut stimulieren und erhöhen.
3. Die Trockenbürstenmassage wird die Ausscheidungskapazität Ih-
227
rer Haut erhöhen, sie revitalisieren und ihr dabei helfen, die Gifte aus
dem Körper auszuscheiden.
4. Sie wird die hormon- und ölproduzierenden Drüsen stimulieren.
5. Sie hat einen außerordentlich verjüngenden Einfluß auf das Ner­
vensystem, da sie die Nervenenden der Haut stimuliert.
6. Die Trockenbürstenmassage wird besonders dann, wenn sie ge­
meinsam mit Wechselduschen angewandt wird, Erkältungen verhin­
dern können.
7. Sie wird zu einem gesünderen Muskeltonus führen und zu einer
besseren Verteilung der Fettgewebe.
8. Sie wird Ihr Aussehen verbessern und Sie jünger aussehen las­
sen.
9. Sie werden sich besser fühlen.
10. Die Trockenbürstenmassage wird Ihren allgemeinen Gesund­
heitszustand verbessern und vorzeitiger Alterung Vorbeugen.
Die Trockenbürstenmassage ist eine der angenehmsten und erfreu­
lichsten Do-it-yourself-Therapiemaßnahmen. Sind Sie nicht auch von
den oben genannten Vorteilen so beeindruckt, daß Sie mit der Trok-
kenbürstenmassage beginnen wollen? Ich weiß ganz sicher: Wenn Sie
die Trockenbürstenmassage einmal ausprobiert haben, werden Sie
nie mehr damit aufhören!

Einige wichtige Tips für die Trockenbürstenmassage


1. Ungefähr alle zwei Wochen sollten Sie Ihre Bürste mit Seife und
Wasser waschen und sie in der Sonne oder an einem warmen Ort
trocknen lassen. Die Bürste wird rasch schmutzig werden und sollte
deshalb regelmäßig gereinigt werden.
2. Aus hygienischen Gründen sollte für jedes Familienmitglied eine
eigene Bürste vorhanden sein.
3. Vermeiden Sie es, die Hautpartien zu bürsten, die gereizt, krank
oder infiziert sind.
4 . Die Kopfhaut sollte auch gebürstet werden. Zum Bürsten der
Kopfhaut ist eine gute Borstenbürste unbedingt notwendig. Etwas an­
deres kann man dafür nicht verwenden. Das Bürsten der Kopfhaut
wird den Haarwuchs fördern (da die Blutzirkulation angeregt wird)
und wird die Kopfhaut frei von Schuppen, altem Fett und anderen
Unreinheiten halten.
5. Die Gesichtshaut der meisten Leute ist zu empfindlich, um gebür­
stet werden zu können. Deshalb sollte sie besser nicht gebürstet wer­
den.
6. Falls Sie keine Bürste mit einem verlängerten Griff haben, dann
228
bitten Sie Ihren Partner, Ihnen beim Bürsten zu helfen. Die Trok-
kenbürstenmassage ist noch angenehmer, wenn jemand anderer sie
bei Ihnen anwendet. Gegenseitige Trockenbürstenmassage am Mor­
gen und am Abend kann sogar Ihrer Ehe einen neuen Reiz geben!
7. Falls Ihre Haut trocken ist und Anzeichen vorzeitiger Alterung
zeigt, dann können Sie die Qualität Ihrer Haut verbessern und Ihr
Aussehen verschönern, indem Sie Ihren ganzen Körper sofort nach
der Trockenbürstenmassage mit einem Nähröl einreiben. Besonders
empfehle ich die folgenden Öle: Sesamöl, Avocadoöl, Mandelöl; am
besten ist meine Formel F-Plus (siehe Anleitung 8).

Anleitung 5
Säfte
Herstellung und Anwendung
In Teil I dieses Buches wird die therapeutische Anwendung von Säf­
ten bei fast allen Krankheiten empfohlen. Säfte gehören zu den
wichtigsten biologischen und therapeutischen Heilmitteln. Die mei­
sten biologisch orientierten Ärzte und biologischen Kliniken wenden
die Safttherapie an und erzielen außerordentlich gute Resultate da­
mit. In der berühmten Krebsklinik von Dr. Max Gerson bildeten
frische Säfte den Hauptteil des therapeutischen Programms. Alle
biologischen Kliniken in Europa verabreichen rohe Säfte, und zwar
sowohl beim Fasten als auch in Verbindung mit einer therapeuti­
schen Diät.
Säfte (die Extrakte aus Pflanzen und Früchten) besitzen bestimmte
medizinische Inhaltsstoffe. Deshalb sollten sie so wie in Teil I be­
schrieben, angewendet werden - spezifische Säfte für spezifische
Krankheiten.
Neben den spezifischen medizinischen Inhaltsstoffen haben rohe
Obst- und Gemüsesäfte auch eine außerordentlich revitalisierende
und verjüngende Wirkung auf alle Organe, Drüsen und Körperfunk­
tionen. Aus diesem Grund werden rohe Säfte in allen Kurorten und
Schönheitsfarmen verwendet.
Rohe Säfte wirken reinigend und entgiftend. Sie reinigen das Blut
und alle Gewebe des Körpers, neutralisieren die Abfallprodukte des
Stoffwechsels und helfen, neue Gewebe aufzubauen. Sie werden
229
richtigerweise «die inneren Bäder für Gesundheit und Jugend» ge­
nannt.
Die vorteilhafte Wirkung von rohen Säften bei der Behandlung von
Krankheiten, besonders in Kombination mit Saftfasten, wird den fol­
genden physiologischen Tatsachen zugeschrieben:
o Rohe Säfte sind außergewöhnlich reich an Vitaminen, Mineralstof­
fen, Spurenelementen, Enzymen und natürlichen Zuckern,
o Fast 100% aller lebenswichtigen Nährstoffe in den Säften werden
direkt vom Blutstrom aufgenommen, ohne das Verdauungssystem
zu belasten.
o Rohe Säfte beschleunigen die Heilung von Krankheiten, indem sie
die nötigen Substanzen, die der Körper für die Heilung und Zellre­
generation braucht, bereitstellen.
o Rohe Säfte wirken alkalisch und sind deshalb außerordentlich
wichtig für die Normalisierung des Säure-Basen-Gleichgewichts im
Blut und in den Geweben, da Übersäuerung meistens der Grund
für einen schlechten Gesundheitszustand ist und als Mitursache für
die Entstehung von Krankheiten angesehen wird,
o Die großen Mengen an leicht assimilierbaren organischen Mineral­
stoffen, besonders Kalzium, Kalium und Silizium, helfen dabei,
das biochemische und mineralische Gleichgewicht in den Geweben
und Zellen wiederherzustellen. Das mineralische Ungleichgewicht
in den Geweben ist einer der Hauptgründe für eine verringerte
Sauerstoffversorgung, die zu vorzeitiger Alterung der Zellen und
zu Krankheiten führt.
o Rohe Säfte enthalten auch Hormone und Antibiotika. Man weiß,
daß grüne Bohnen insulinähnliche Substanzen enthalten. Auch
Gurkensaft und Zwiebelsaft enthalten Hormone, die von den Zel­
len der Bauchspeicheldrüse benötigt werden, um Insulin zu produ­
zieren. Antibiotika sind in Knoblauch-, Zwiebel-, Radieschen- und
Tomatensaft enthalten.
o Verschiedene Studien zeigen, daß rohe Säfte einen bis jetzt uniden-
tifizierten Faktor enthalten, der eine mikroelektrische Spannung in
den Geweben aufbaut und für die Fähigkeit der Zellen, die Nähr­
stoffe aus dem Blutstrom zu absorbieren und Stoffwechselabfälle
aus den Zellen auszuscheiden, verantwortlich ist.
o Auch Farbsubstanzen (Gelb, Rot, Grün und Blau in allen Schattie­
rungen und Intensitäten) sind in großen Mengen in allen rohen Ge­
müse- und Obstsäften vorhanden und vom therapeutischen Stand­
punkt aus gesehen sogar von besonderer Bedeutung. Sie erhöhen
die Produktion der roten Blutkörperchen, beeinflussen die Ver-
230
dauung und Assimilation der Nahrung und nehmen am Stoffwech­
sel der Proteine und des Cholesterins teil.
Aus Obigem ist leicht zu erkennen, warum rohe Gemüse- und Obst­
säfte bei der biologischen Behandlung fast jeder bekannten Krank­
heit so bedeutsam sind.

Wichtige Fakten über Säfte

1. Die Säfte, die zu therapeutischen Zwecken gebraucht werden,


müssen frisch, roh und natürlich sein und unmittelbar vor dem Trin­
ken in Ihrem eigenen Entsafter hergestellt werden.
2. Der beste Entsafter zur Zubereitung von frischen Säften ist ein hy­
draulischer Entsafter. Obwohl diese Entsafter in der Anschaffung
teuer sind, haben die Säfte, die mit ihnen hergestellt werden, eine
höhere Qualität und einen höheren Mineralgehalt als die Säfte, die
mit den gebräuchlicheren und billigeren elektrischen Zentrifugalent­
saftern zubereitet werden.
3. Nur frische, reife Früchte, Pflanzen, Beeren und Gemüse, am be­
sten organisch angebaut, sollten zum Bereiten von Säften verwendet
werden.
4. Falls Obst und Gemüse im Supermarkt gekauft wird, dann sollte es
gründlich gewaschen werden. Siehe die Instruktionen in Teil II («Wie
man sich gegen häufig vorkommende Gifte in Nahrungsmitteln, Was­
ser, Luft und Umwelt schützt»).
5. Stellen Sie nur so viel Saft her, wie Sie sofort trinken können. Selbst
wenn rohe Säfte kühl gelagert werden, oxydieren sie rasch und verlie­
ren ihren Wert. Schon nach 10 Minuten verlieren rohe Säfte viel von
ihrem medizinischen Wert.
6. Falls die Säfte sehr süß sind, wie es z. B. oft bei Karottensaft, Rote-
Bete-Saft, Traubensaft, Apfelsaft oder Birnensaft der Fall ist, sollten
sie zur Hälfte mit Wasser verdünnt oder mit weniger süßen Säften
gemischt werden. Dies ist besonders bei einigen Krankheiten (z. B.
Diabetes, Hypoglykämie, Arthritis und hohem Blutdruck) sehr wich­
tig-
7. Mischen Sie nie Gemüse- und Obstsäfte. Obst- und Gemüsesäfte
sollten einzeln zubereitet und niemals zur selben Zeit getrunken wer­
den. Zwischen dem Genuß von Obst- und Gemüsesäften sollte immer
eine Zeitspanne von VA bis 2 Stunden liegen. Einige Autoren geben
den Rat, Grünsaft aus Spinat, Luzerne, Petersilie oder anderem grü­
nen Gemüse mit ein wenig Ananassaft im Mixer herzustellen. Dies ist
231
sicherlich nicht richtig. Wenn Gemüse- und Fruchtsäfte vermischt
werden, dann können sie nicht richtig verdaut werden. Das Resultat
sind Blähungen; auch wird nur ein Teil der Nährstoffe assimiliert.
8. Grundsätzlich sollten Gemüse- und Fruchtsäfte nur zwischen den
Mahlzeiten getrunken werden oder eine Stunde vor den Mahlzei­
ten.

Wie man Grünsaft herstellt

«Grünsaft» wird in Teil I dieses Buches zur Behandlung von verschie­


denen Krankheiten empfohlen. Er ist bei den meisten Krankheiten
äußerst hilfreich, da er wertvolles Chlorophyll und viele Vitamine,
Mineralstoffe, Spurenelemente, Enzyme, Farbstoffe und natürliche
medizinische Inhaltsstoffe enthält. Flier nun die Anleitung, wie man
grünen Saft herstellt:
Nehmen Sie dazu jegliches erhältliche, grüne Gemüse: Sellerie, Spi­
nat, Kohl, Mangold, Rübenblätter, Radieschenblätter, Weizengras,
Beinwell, je nach Jahreszeit. Auch wilde Pflanzen wie z. B. Löwen­
zahn, Brennessel, die Stengel von wilden Karotten, Luzerne usw.
können gebraucht werden.
Falls Sie einen hydraulischen Entsafter besitzen, können alle diese
grünen Gemüse wie jede andere Gemüseart zerkleinert und gepreßt
werden. Mischen Sie ungefähr VsGrünsaft mit 2A Karottensaft, Selle­
riesaft, Rote-Bete-Saft oder anderen Gemüsesäften. Falls Sie einen
gebräuchlichen, elektrischen Zentrifugalentsafter besitzen, sollten
Sie zuerst ein Glas Karottensaft, Rote-Bete-Saft oder Selleriesaft zu­
bereiten. Dann den Saft in einen elektrischen Mixer geben und lang­
sam laufen lassen. Die erhältlichen grünen Gemüse langsam dazuge­
ben. Dann auf schnell schalten und gut durchmischen. Nun ist Ihr
Grünsaft - das Heilungs- und Verjüngungsgetränk fertig!
Trinken Sie ihn, wie auch jeden anderen Saft, langsam; speicheln Sie
ihn gut ein.

Milchsauer vergorene Säfte

Nach Meinung der meisten europäischen biologischen Ärzte und be­


sonders nach Meinung des größten Experten auf dem Gebiet der
milchsauer vergorenen Nahrungsmittel, Dr. Johannes Kühl, enthal­
ten vergorene Säfte außerordentlich wichtige medizinische Inhalts-
232
Stoffe und sollten in der biologischen Behandlung von vielen Krank­
heiten angewandt werden. Fermentierte Säfte eignen sich besonders
für die Behandlung von Krebs, Arthritis, Verdauungsstörungen, Nie­
renschäden und Leberschäden. In Teil I dieses Buches haben wir sol­
che Säfte bei einigen Krankheiten genannt.
Milchsauer vergorene Säfte werden in den meisten Naturkostläden
und Reformhäusern verkauft.

Anleitung 6
Die therapeutische Anwendung von
Heilpflanzen und Kräutertees
Heilpflanzen wurden als Medizin seit Beginn der Zivilisation von je­
dem Volk auf dieser Erde verwendet. Auf der ganzen Welt hatten die
primitiven Völker ein erstaunliches Wissen über den medizinischen
Wert von bestimmten Wurzeln, Rinden, Samen und Pflanzen, die in
ihrer Umwelt wuchsen. Dieses Wissen wurde von einer Generation
zur anderen weitergegeben.
Später, als der primitive Medizinmann vom modernen Arzt verdrängt
wurde, waren fast 90% der Arzneimittel, die die Ärzte damals ver­
wendet haben, botanischen Ursprungs (Heilkräuter, Wurzeln etc.).
Die älteste medizinische Literatur wie z. B. das Ebers Papyrus (1600
v. Chr.), das Atharvaveda und alle Aufzeichnungen der persischen,
römischen, hebräischen, chinesischen und ägyptischen Medizin zei­
gen, daß die Heilpflanzenmedizin höchstes Ansehen genoß und Heil­
pflanzen zur Heilung von fast allen bekannten Krankheiten herange­
zogen wurden. Bis ins 19. Jahrhundert waren 80% der erhältlichen
Arzneimittel pflanzlichen Ursprungs.
Obwohl die Ärzte heute mit dem Fortschritt der chemischen Wissen­
schaften die Schätze der Naturmittel fast vergessen haben, werden in
vielen Teilen der Welt Heilkräuter noch immer als Heilmittel ge­
braucht. In Mexiko entwickelte sich die botanische Medizin während
der Hochkulturen der Mayas, Inkas und Azteken sehr rasch weiter
und hat bis zur heutigen Zeit überlebt. Es ist keine Übertreibung,
wenn man behauptet, daß in Mexiko heute mehr Heilkräuter als che­
mische Arzneimittel zur Heilung verwendet werden, wenn man die
Menge an Heilpflanzen, die in zahllosen Heilkräutergeschäften und
Ständen auf jedem Markt und in jedem Dorf verkauft werden, sieht.
233
In Indien, China, Mittel- und Südamerika, Afrika und den pazifi­
schen Inseln werden Heilpflanzen noch sehr häufig verwendet, da die
Kunst der Kräutermedizin von Kräuterheilkundigen sehr sorgfältig
erhalten wurde.
Sogar die moderne medizinische Wissenschaft des 20. Jahrhunderts
geht jetzt, nachdem sie jahrzehntelang die Heilpflanzen verachtete,
«zurück zur Natur» und engagiert sich weltweit bei der Erforschung
von alten Heilmitteln. Einige unserer größten pharmazeutischen Fir­
men testen heute unzählige Heilpflanzen, in der Hoffnung, einen me­
dizinisch wirksamen Inhaltsstoff zu isolieren und in Tablettenform
vermarkten zu können. Einige der gebräuchlichsten Beruhigungsmit­
tel werden aus der Heilpflanze Rauwolfia (Schlangenwurzel) gewon­
nen. Viele Arzneimittel für Herzkranke werden aus den Blättern des
Fingerhuts (Digitalis) gewonnen. In Mexiko werden Testosteronta­
bletten (Testosteron = männliches Sexualhormon) von einer führen­
den pharmazeutischen Firma aus Sarsaparillewurzeln hergestellt. Die
Chemiker aller größeren pharmazeutischen Betriebe studieren heute
alte Bücher über Heilpflanzen in der Hoffnung, effektive und harm­
lose Arzneimittel zu entdecken und damit einige schädliche und inef­
fektive chemische Medikamente ersetzen zu können. Sogar das Na­
tional Cancer Institute (Nationales Krebsforschungsinstitut der USA)
untersucht heute natürliche Heilmethoden zur Behandlung von
Krebs. Einige Universitäten in den USA, unter ihnen die Universität
von Arizona, das California College of Medical Evangelists, die Uni­
versität von Utah und andere, die Geld von der Regierung und priva­
ten Fonds erhalten, erforschen medizinisch interessante Pflanzen, die
eine immer größer werdende Liste von Krankheiten heilen können,
gegen die chemische Medikamente machtlos sind (Krebs, Arthritis,
multiple Sklerose, Psoriasis, Herzkrankheiten etc.).
Die medizinische Wissenschaft bestätigt heute das, was uns die Bibel
von Anfang an erzählt hat und was «primitive» Völker überall auf der
Welt schon immer gewußt haben - nämlich, daß die beste Medizin
dem Menschen ganz nahe ist - im Pflanzenreich. Es gibt keine einzige
Krankheit, für die nicht ein entsprechendes Heilmittel in Form eines
Krautes, einer Wurzel, einer Rinde etc. gefunden werden kann. Es
heißt: «Für jede Krankheit gibt es ein Heilmittel», und diese Heilmit­
tel wurden dem Menschen durch einen weisen und liebenden Schöp­
fer in seiner nahen Umwelt zur Verfügung gestellt, im Pflanzenreich.
Es ist unsere Pflicht, etwas über diese von Gott gegebenen Heilkräu­
ter zu lernen und sie zur Heilung unserer Krankheiten zu gebrau­
chen.
234
In Teil I dieses Buches sind für fast alle Krankheiten die wirksamsten
Heilpflanzen angeführt. Die meisten Heilpflanzen sind in Naturkostlä-
den, Reformhäusern und Apotheken erhältlich. Sie werden auch von
vielen Kräuterhäusern per Post versandt. Schauen Sie vielleicht einmal
in den Gelben Seiten nach. Gewöhnlich machen solche Anbieter auch
in Gesundheitszeitungen Reklame. Einige der angeführten Heilpflan­
zen wachsen'vielleicht auch in Ihrer eigenen Umwelt: Löwenzahn,
Birkenblätter, Kamille, Brennessel, Luzerne, Pfefferminze, Beinwell,
Hagebutten, Himbeerblätter, Wacholderbeeren, Petersilie, um nur
einige zu nennen. Diese Heilpflanzen können geerntet und zum späte­
ren Gebrauch getrocknet werden. Sie sollten im frühen Sommer ge­
pflückt werden, wenn die Pflanze in voller Blüte steht .Die Heilkräuter
sollten dann draußen im Schatten an einem gut durchlüfteten Ort ge­
trocknet werden. Wenn sie ganz trocken sind, dann sollten sie in sehr
gut verschlossenen Gläsern oder in Papiertüten aus festem Packpapier
aufbewahrt werden. Dasselbe gilt für Rinden und Wurzeln. Diese
brauchen aber viel länger zum Trocknen.

Zubereitung und Anwendung der Heilpflanzen


Heilpflanzen werden am häufigsten für die Bereitung von Kräutertees
(oder Aufgüssen, wie man dies in der Fachsprache bezeichnet) verwen­
det. Dies trifft besonders auf kleine Pflanzen, Blätter und Blüten zu.
Zubereitung von Kräutertees: Man nimmt einen Teelöffel getrocknete
Kräuter auf eine Tasse Wasser oder ca. 30 g Kräuter auf einen halben
Liter Wasser. Das Wasser zum Kochen bringen. Die Kräuter in eine
Tasse oder Kanne geben, das kochende Wasser sodann über die Kräu­
ter gießen. Bedecken und für 15 Minuten ziehen lassen. Danach um­
rühren, wieder absetzen lassen, dann abseihen und auf Trinktempera­
tur abkühlen. Trinken Sie den Tee nie zu heiß! Es hat keinen Sinn,
Akne zu kurieren und an Magenkrebs zu sterben, der durch den Genuß
von brennend heißen Flüssigkeiten hervorgerufen werden kann! Der
Tee kann mit ein wenig Honig gesüßt werden. Anmerkung: Aufgüsse
oder Kräutertees sollten nie gekocht werden!
Heilpflanzen werden auch in Form von Abkochungen verwendet. Ab­
kochungen stellt man her, indem man die Heilpflanzen lange Zeit in
Wasser kocht. Harte Materialien wie z. B. Wurzeln, Rinden, Samen
etc. werden normalerweise als Abkochung zubereitet, da es länger
dauert, bis die aktiven Inhaltsstoffe aus ihnen extrahiert sind.
Zubereitung einer Abkochung: Ungefähr 30 g Wurzeln, Rinde oder
Samen in 3/4Liter kaltes Wasser geben. Zudecken und für eine halbe
Stunde kochen lassen. Dann eine halbe Stunde ziehen lassen. Absei-
235
hen, kalt werden lassen und trinken oder in einem Einmachglas im
Kühlschrank zur weiteren Verwendung lagern. Während Tee jeden
Tag frisch zubereitet werden sollte, kann eine Abkochung ungefähr
eine Woche lang aufgehoben werden.
Einige Heilpflanzen verwendet man auch in Form von Tinkturen.
Tinkturen sind Kräuterauszüge, die mit Hilfe von reinem oder ver­
dünntem Alkohol, Branntwein oder Wodka hergestellt werden. Der
Hauptgrund für die Herstellung von Tinkturen ist der, daß die medizi­
nischen Inhaltsstoffe einiger Kräuter durch Hitze zerstört werden und
daß bei einigen Kräutern die aktiven Inhaltsstoffe nicht durch Wasser
allein extrahiert werden können.
Herstellung von Tinkturen: 30 g pulverisierte Heilpflanzen vermischt
man mit 350 ml reinem Alkohol und 120 ml Wasser. Wodka oder
Brandy verwendet man ohne Wasser. Die Mixtur läßt man 10-14 Ta­
ge stehen. Die Flasche jeden zweiten Tag durchschütteln. Den Inhalt
durch ein feines Flanelltuch abseihen, den Rückstand wegwerfen und
die reine Tinktur zum späteren Gebrauch in Flaschen abfüllen.
Heilpflanzen können auch für Packungen verwendet werden. Kräu­
terpackungen werden normalerweise auf zwei Arten angewendet.
1. Frische, ganze Blätter (normalerweise große Blätter wie z. B.
Beinwell-, Kohl, Himbeer- oder Brennesselblätter) werden direkt auf
den kranken Körperteil wie z. B. Gelenke, Bauchdecke usw. in
einigen Schichten aufgelegt, dann mit einem Tuch abgedeckt und
schließlich mit einem großen Handtuch oder einer Decke umwickelt.
Solch eine Packung «zieht» die Krankheit heraus und lindert den
Schmerz.
2. Frische Blätter oder Pflanzen zerkleinern und in wenig Wasser
(manchmal auch Rizinusöl) erwärmen. So heiß, wie es noch erträglich
ist, direkt auf die kranken Körperteile legen und mit einem Tuch be­
decken. Darauf kommt ein Plastiktuch, ein Handtuch und ein elektri­
sches Heizkissen. Die Packung sollte eine halbe bis eine Stunde ein­
wirken. Die medizinischen Inhaltsstoffe der Kräuter in Verbindung
mit der Hitze haben einen sehr starken Heileffekt, besonders bei
rheumatischen und arthritischen Krankheiten. Es können für eine
solche Packung auch getrocknete Kräuter verwendet werden, falls
frische nicht erhältlich sind. Eine sehr wirksame, stimulierende und
heilende Kräuterpackung, die z. B. bei Arthritis auf die Gelenke
aufgetragen wird, stellt man aus Cayenne (roter Pfeffer) und einigen
anderen Kräutern her (siehe Kapitel Arthritis in Teil I).

236
Anleitung 7
Therapeutische Bäder
Anwendung von Überwärmungsbädern, Sitzbädern, Sauna,
Wechselduschen, Kneippbädern, Salzwasserbädern etc.

Wasser wurde seit der Urzeit des Menschen zu medizinischen Zwek-


ken angewandt. Die Eingeborenen in verschiedenen Erdteilen be­
nutzten die Heilkräfte von natürlichem Wasser, Mineralquellen,
Meerwasser, Flüsse und Quellen. Am Anfang der medizinischen
Wissenschaft wurde das Heilen mit Wasser als eine der wichtigsten
Behandlungsmethoden angesehen. Hippokrates, Celsus, Galen und
andere große Mediziner der Vorzeit priesen Wasser wegen seiner
vielfältigen Heilkräfte. In allen Hochkulturen der Antike wurde das
Baden wegen seiner Heilkräfte in hohen Ehren gehalten.
In der modernen Zeit wurden die Heilkräfte des Wassers durch Seba­
stian Kneipp, Maria Schlenz, Prießnitz und andere europäische Was­
serheilpioniere populär gemacht. In den meisten europäischen Län­
dern gibt es Hunderte von Kurorten, in denen therapeutische Bäder
als wichtigste Behandlungsmethode angewendet werden, besonders
die sogenannten Kneippbäder. Wie Sebastian Kneipp gesagt hat:
«Wasser enthält große Heilkraft» - und jährlich können Millionen
Besucher bezeugen, daß Wasser wirklich von großem therapeuti­
schen Wert ist.
Hier nun folgen einige therapeutische Bäder, die bei der Heilung und
zur Vorbeugung von Krankheiten angewandt werden können. Einige
von ihnen, wie z. B. die Überhitzungsbäder, sollten von einem Arzt
oder einer Krankenschwester überwacht werden, doch die meisten
können zu Hause selbst durchgeführt werden.

Wechselduschen

Biologische Kliniken messen den Wechselduschen große Bedeutung


bei. Solche Bäder stimulieren alle Körperfunktionen, insbesondere
die Nebennieren und andere endokrine Drüsen. Wechselduschen hel­
fen sehr, die Aktivität der Haut zu revitalisieren und die Blutzirkula­
tion zu verbessern.
Anwendung: Als erstes nimmt man für 3-5 Minuten eine heiße Du­
sche, um den Körper aufzuwärmen. Dann dreht man das kalte Wasser
237
auf und duscht für ungefähr 10-15 Sekunden so kalt wie möglich.
Dann duscht man sich wieder mit heißem Wasser für 3-5 Minuten.
Wiederholen Sie dies dreimal, und hören Sie mit dem kalten Wasser
auf. Wärmen Sie sich nach der Dusche wieder auf, indem Sie sich mit
einem rauhen Badetuch abreiben und eine Trockenbürstenmassage
(siehe Anleitung 4) an wenden.

Sitzbad
(nach Sebastian Kneipp)

Es gibt drei Arten von Sitzbädern: heiße Sitzbäder, kalte Sitzbäder


und Wechselsitzbäder.
Die heißen Sitzbäder helfen bei der Linderung von Schmerzen und
bei Entzündungen der Fortpflanzungsorgane und anderer Organe der
Beckenregion. Das Wasser sollte so heiß sein, wie man es gerade noch
ertragen kann, und das Bad sollte 10 -15 Minuten dauern.
Kalte Sitzbäder haben eine stimulierende und belebende Wirkung auf
die Fortpflanzungsorgane und die Wirbelsäule. Kalte Sitzbäder wer­
den manchmal volkstümlich «Verjüngungsbäder» genannt, da die
Blutzirkulation zu den lebenswichtigen Körperteilen verbessert wird
und dadurch ein verjüngender Effekt erzielt wird. Die Temperatur
des Wassers sollte zwischen 10 und 18°C liegen, und die Dauer des
Bades sollte zwischen 3 und 5 Minuten betragen. Nach dem Bad soll­
ten Sie sich mit einem rauhen Handtuch warmreiben.
Wechselsitzbäder sind bei den meisten inneren Krankheiten von gro­
ßem therapeutischen Wert. Nicht nur die Organe und Drüsen der
Beckenregion werden stimuliert und revitalisiert, sondern praktisch
alle Körperfunktionen werden günstig beeinflußt. Dieses Bad ist be­
sonders nützlich für alle, die wenig Vitalität verspüren.
Für Wechselsitzbäder benötigt man zwei Wannen: Eine für das heiße
Wasser und eine für das kalte Wasser. Für ein Do-it-yourself-Sitzbad
können Metall- oder Plastikwannen (z. B. eine Babybadewanne) ver­
wendet werden. Die Temperatur des heißen Wassers sollte ungefähr
37 °C betragen und die des kalten Wasser ungefähr 10- 18 °C. Sitzen
Sie zuerst fünf Minuten lang im heißen Wasser und dann für 5 -1 0 Se­
kunden im kalten Wasser. Wiederholen Sie dies zweimal.
Für heiße oder kalte Sitzbäder können Sie auch die normale Bade­
wanne zu Hause gebrauchen. Füllen Sie die Badewanne ungefähr
20 cm hoch oder etwas weniger als halbvoll mit Wasser. Setzen Sie sich
in die Wanne mit hochgezogenen Knien (verwenden Sie als Auflage
238
für die Füße einen Schemel oder einen kleinen Stuhl), so daß nur Ihre
Sitzfläche im Wasser ist. Wird einem schwachen Patienten ein kaltes
Sitzbad verordnet, dann ist es empfehlenswert, seine Füße in eine
kleine Wanne mit warmem Wasser zu tun.
Ein Sitzbad kann zwei- bis dreimal pro Woche angewendet werden.

Fußbad
(nach Sebastian Kneipp)

Für ein Fußbad benötigen Sie zwei kleine Wannen. Eine sollten Sie
mit ungefähr 36 - 43°C heißem Wasser füllen; die andere mit kaltem
Wasser mit einer Temperatur von 10 bis 18 °C. Das Wasser sollte 20 bis
30 cm tiefsein.
Halten Sie für 3 - 5 Minuten Ihre Füße ins heiße Wasser; dann dreißig
Sekunden ins kalte Wasser. Wiederholen Sie dies zweimal.
Ein Fußbad ist eine ausgezeichnete Behandlungsmethode bei: Erkäl­
tung, chronischen Kopfschmerzen, Neuritis, Katarrh, Sinusitis, kal­
ten Füßen, schlechter Blutzirkulation, nervösen Störungen und Blut­
andrang im Abdomen und den Organen der Beckenregion.

Armbad
(nach Sebastian Kneipp)

Verwenden Sie zwei kleine Wannen oder ein großes Waschbecken


und eine Wanne. Füllen Sie eine Wanne mit heißem Wasser
(37-40 °C), die andere mit kaltem Wasser (10-18°C).
Halten Sie die Arme, am besten bis über den Ellbogen, 5 Minuten ins
heiße Wasser, dann für 15 Sekunden ins kalte Wasser. Wiederholen
Sie dies dreimal. Ein Armbad hilft bei Herzkrankheiten, rheumati­
schen Erkrankungen der Hände und Arme, Schleimbeutelentzün­
dungen und Neuritis.

239
Kalte Dusche
Der bekannte Pionier der Naturheilkunde, Dr. Henry Lindlahr,
sagte: «Es gibt kein Allheilmittel für alle Krankheiten - aber wenn es
eines geben würde, dann wäre es die richtige Anwendung von kaltem
Wasser.»
Eine Duschtherapie mit kaltem Wasser hat eine besondere, den Stär­
kungsmitteln ähnliche Wirkung, indem sie einen verjüngenden und
heilenden Effekt auf den ganzen Körper ausübt. Sie stimuliert die
Blutzirkulation und erhöht den Muskeltonus und die Nervenkraft. Sie
stimuliert das Drüsensystem, verbessert die Verdauung und beschleu­
nigt den Stoffwechsel. Wenn sie regelmäßig angewendet wird, erhöht
sie die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Erkältungen.
Sie hat einen großen Einfluß auf das Zentralnervensystem, das Ge­
hirn und alle lebenswichtigen Organe des Körpers. Sie verbessert das
Blutbild, wie in zahlreichen Studien gezeigt wurde. Sie hat eine elek­
tromagnetische Wirkung auf den Körper, indem sie die Lebensener­
gieströme stimuliert und die Einnahme von Sauerstoff auf sehr ein­
drucksvolle Weise erhöht.
Wie Sie sehen, machte Dr. Lindlahr keinen Scherz!
Wenn Sie die Kraft des Wasserstrahls regulieren können, dann sollten
Sie das Wasser so weit wie möglich aufdrehen. Je härter der Wasser­
strahl ist, desto größer ist der therapeutische Wert der Dusche.
Eine kalte Dusche kann zweimal am Tag angewandt werden - am
Morgen und am Abend. Falls Sie eine Dusche haben, die groß genug
dazu ist, um eine Liege oder zumindest einen Stuhl darin aufzustellen,
dann können Sie auch eine lange Dusche nehmen, indem Sie das Was­
ser auf einer angenehmen Temperatur halten (eventuell sogar warm)
und den kraftvollen Wasserstrahl lange auf Ihren Körper niederpras­
seln lassen und dabei jeden Teil Ihres Körpers diesem Strahl ausset­
zen, indem Sie sich dementsprechend auf Ihrer Liege drehen. Solche
Duschen hat man mit großem Heilerfolg schon mehrere Stunden lang
angewandt.

Salzwasserbad

Salziges Meerwasser besitzt eine größere Heilwirkung als alle ande­


ren Wässer. Salzwasser ist außerordentlich reich an allen nützlichen
Mineralstoffen. Meerwasser kann als Mineralzusatz oral eingenom­
men werden (zwei Eßlöffel pro Tag). Mineralstoffe werden sogar
240
durch die Haut absorbiert, wenn man im Ozean schwimmt und wenn
man mineralstoffreiche Luft an der Küste einatmet.
Falls Sie nicht am Meer wohnen, folgt hier nun die Beschreibung eines
sehr leicht durchzuführenden Do-it-yourself-Salzwasserbades, das
Sie zu Hause in Ihrer Badewanne durchführen können.
Drei oder vier Pfund Meersalz werden in einer halbvollen Badewanne
kalten Wassers aufgelöst. Reiben Sie sich auch kräftig mit dem Salz­
wasser ein. Dann sollten Sie sich abtrocknen und mit einem rauhen
Handtuch warmreiben. Falls Meersalz nicht erhältlich ist, können die
folgenden Zusätze als Ersatz dafür verwendet werden:
1,7 kg normales Salz
250 g Magnesiumchlorid
250 g Epsomer Bittersalz

Schwefelbad

Ein Schwefelbad wird bei rheumatischen Erkrankungen, Hautkrank­


heiten, nervösen Störungen und Neuritis angewandt. Apotheken füh­
ren gewöhnlich fertige Flüssigpräparate für ein Schwefelbad; gebrau­
chen Sie diese nach Anleitung.

Mineralbäder

Mineralbäder wurden zu Heilzwecken schon seit Beginn der Mensch­


heit verwendet. In vielen europäischen Ländern haben Wissenschaft­
ler den therapeutischen Wert von Mineralbädern untersucht und sind
zu dem Schluß gekommen, daß solche Bäder sehr wirksam sind. In
Deutschland, in der Sowjetunion und in vielen anderen osteuropäi­
schen Ländern gibt es unzählige Kurorte, in denen Millionen von
Menschen das Mineralwasser sowohl zum Trinken als auch zum Ba­
den verwenden, oft unter der Anleitung von qualifizierten Ärzten.
Falls Sie einige Wochen lang in so einem Bad zur «Kur» bleiben kön­
nen, dann sollten Sie sich glücklich schätzen. Heiße Mineralbäder ha­
ben eine Heilwirkung bei fast allen Krankheiten, die in medizinischen
Lehrbüchern gefunden werden können, besonders bei rheumatischen
und arthritischen Krankheiten, Herzkrankheiten, schlechter Blut­
zirkulation, nervösen Störungen, Hautkrankheiten und Altersbe­
schwerden.
241
Überwärmungstherapie

«Gebt mir die Möglichkeit, Fieber zu schaffen, und ich will jede Krank­
heit heilen», sagte der große Arzt Parmenides vor 2000 Jahren.
Fieber ist eine Schutz- und Heilmaßnahme des Körpers, die zum
Zweck der Wiederherstellung der Gesundheit geschaffen wurde. Die
hohe Körpertemperatur beschleunigt den Stoffwechsel, stört das
Wachstum von eingedrungenen Viren oder Bakterien und verbrennt
buchstäblich den Feind in der Hitze. Fieber hilft nicht nur gegen Er­
kältungen und Infektionen, sondern auch gegen schwere Krankheiten
wie Kinderlähmung und Krebs. In biologischen Kliniken wird die
Überwärmungstherapie (oder künstlich induziertes Fieber) mit Er­
folg bei der Behandlung von akuten Infektionen, Arthritis, rheumati­
schen Krankheiten, Hautkrankheiten, Schlaflosigkeit, Muskel­
schmerzen und Krebs, um nur einige wenige zu nennen, angewandt.
«Giganten» der medizinischen Wissenschaft, wie der Nobelpreisträ­
ger Dr. A. Lwoff, Dr. Werner Zabel und Dr. Josef Issels, empfehlen
und verwenden Fiebertherapie in großem Maßstab. Kürzlich hat ein
Forschungsteam unter der Leitung von Dr. David S. Muchles von der
Oxford University berichtet, daß ihre Studien das bestätigt haben,
was die alten Ärzte und biologischen Doktoren schon immer gewußt
haben - daß Fieber bei der Bekämpfung von vielen Krankheiten, ein­
schließlich Krebs, erfolgreich ist.
Es gibt viele Wege, Fieber zu induzieren. Einige Ärzte verwenden
bestimmte Impfstoffe (wie z. B. BCG) oder Arzneimittel, um künst­
liches Fieber zu erzeugen. Ich persönlich bin mehr für eine natürliche
Methode. Obwohl das Fieber, das durch Medikamente induziert
wird, eine günstige Wirkung haben kann und die natürlichen Abwehr­
kräfte und den immunbiologischen Mechanismus des Körpers «auf­
weckt» und stimuliert, ist es für den Körper weniger belastend, wenn
das Fieber durch ein Schlenzbad induziert wird. Schlenzbäder wurden
fast ein Jahrhundert lang zu diesem Zweck verwendet.

Schlenzbad

Hier nun folgt, wie das heilende Schlenzbad angewandt wird: Zuerst
einmal sollte der Patient zumindest zwei Stunden lang vor dieser Be­
handlung nichts essen. Falls möglich, sollten die Blase und der Darm
entleert werden. Die Badewanne sollte so groß und tief als möglich
sein.
242
Der Patient muß völlig vom Wasser bedeckt sein, einschließlich des
Kopfes; nur seine Nase, die Augen und der Mund - und so wenig von
diesen wie möglich - sollte unbedeckt bleiben. Beginnen Sie mit einer
Temperatur von ungefähr 36°C (oder ungefähr Körpertemperatur).
Lassen Sie langsam warmes Wasser einlaufen und rühren Sie fortwäh­
rend um. In 15 bis 20 Minuten sollten Sie die Temperatur des Wassers
auf ungefähr'38 °C gebracht haben; später auf ungefähr 39,5 °C oder
sogar ein wenig höher, abhängig davon, wie sich der Patient fühlt.
Die Behandlungsdauer sollte ungefähr eine Stunde betragen. Obwohl
die Wassertemperatur nicht sehr hoch ist, wird die Körpertemperatur
des Patienten unweigerlich bis zur Temperatur des Badewassers erhöht
werden, da der Patient vollständig von Wasser bedeckt ist und keine
Hitze aus dem Körper entweichen kann.
Ein Schlenzband, falls es bei einem Kranken angewandt wird, muß
beaufsichtigt werden. Der Puls sollte nie über 130 bis 140 liegen. Die
Temperatur des Badewassers sollte laufend mit einem Badethermo­
meter kontrolliert werden. Falls der Patient sich nicht wohl fühlt, dann
sollte er sich aufsetzen und für einige Zeit sitzen bleiben. Es wird auch
empfohlen, daß eine Krankenschwester den Patienten während des
Bades mit einer Bürste aus natürlichen Borsten massiert. Dies bringt
das Blut an die Hautoberfläche und befreit das Herz von unnötiger
Belastung.

Sauna

Ein Saunabad oder ein finnisches Dampfbad ist eine andere ausge­
zeichnete Methode, um von der Überwärmungstherapie zu profitie­
ren. Neben einem künstlich induzierten Fieber, das durch ein längeres
Dampfbad immer herbeigeführt wird, fördert die Sauna ausgiebiges
Schwitzen.
Die Haut ist unser größtes Ausscheidungsorgan - «die dritte Niere».
Man nimmt an, daß die Haut 30% der Abfallstoffe des Körpers mit
dem Schweiß ausscheidet. Durch den Mangel an körperlicher Arbeit
und durch unseren vorwiegend sitzenden Lebensstil, und da wir fast nie
schwitzen, ist die Haut des modernen Menschen als Ausscheidungsor­
gan degeneriert. Wenn die Gesundheit wiederhergestellt werden soll,
ist es außerordentlich wichtig, daß die Eliminationsaktivität der Haut
wieder stimuliert wird. Wenn man regelmäßig eine Sauna oder Dampf­
bäder (ein- oder zweimal pro Woche) nimmt, dann hilft dies, die Reini­
gungsfähigkeit der Haut wiederherzustellen und zu revitalisieren.
243
Der therapeutische Wert der Sauna wird den folgenden Tatsachen
zugeschrieben:
o Überwärmung stimuliert und beschleunigt die Stoffwechselpro­
zesse und behindert das Wachstum von Viren und Bakterien
o Alle lebenswichtigen Organe .und Drüsen werden stimuliert, und
ihre Aktivität wird erhöht
o Die Heilkräfte des Körpers werden verstärkt, und die Heilung wird
beschleunigt
o Die Ausscheidungs-, Entgiftungs- und Reinigungsarbeit der Haut
wird durch reichliches Schwitzen in hohem Maße verstärkt

Do-it-yourself-Sauna

Falls Sie keine eigene Sauna haben oder in keine Sauna gehen kön­
nen, dann können Sie eine Do-it-yourself-Sauna zu Hause in Ihrem
Schlafzimmer wie folgt durchführen:
Zuerst sollten Sie ein heißes Bad nehmen - so heiß wie Sie es gerade
noch aushalten können. Dann sollten Sie sich abtrocknen und in ein
dickes Badetuch einwickeln. Legen Sie Plastik- oder Gummitücher
auf Ihr Bett, um die Matratze vor dem Schweiß zu schützen. Legen Sie
sich auf das Bettuch, nehmen Sie einige heiße Wärmflaschen mit ins
Bett und decken Sie sich mit einer elektrischen Heizdecke zu, die voll
aufgedreht ist. Decken Sie sich soweit zu, daß gerade noch ein kleiner
Spalt zum Atmen frei bleibt. Verwenden Sie auch, falls nötig, einige
dicke Decken. Bleiben Sie während des Schweißausbruches im Bett
(für eine Stunde oder länger). Danach sollten Sie sich duschen.
Anmerkung: Obwohl Fieber etwas Natürliches ist und der Heilung
dient und die Fiebertherapie eine der wirkungsvollsten Maßnahmen
im Arsenal der biologischen Heilmethoden ist, muß ich betonen, daß
Fiebertherapie immer von einem Experten beaufsichtigt und nur auf
Anraten eines Arztes unternommen werden sollte. Der Zustand des
Herzens, die Fähigkeit zu schwitzen und der allgemeine Gesundheits­
zustand des Patienten sollten überprüft und seine Reaktion während
der Therapie sollten überwacht werden. Auch die Dauer der Über­
wärmungstherapie und die Dosis von fieberinduzierenden Arzneimit­
teln (falls welche verwendet werden) sollten von einem Arzt ermittelt
werden.
Diese Warnung gilt für alle Patienten, die krank sind. Natürlich be­
steht keine Gefahr für gesunde Menschen, die eine Sauna, ein
Dampfbad, ein heißes Bad oder ein Schlenzbad regelmäßig zur Vor-
244
beugung, Reinigung und als gesundheitsbildende Maßnahme anwen­
den, so wie das Millionen von Leuten in Europa und überall auf der
Welt tun.

Anleitung 8 ,
Formel F-Plus
In Teil I dieses Buches wird Formel F-Plus als Teil des biologischen
Behandlungsprogramms bei vielen Krankheiten, besonders Haut­
krankheiten, empfohlen.
Formel F-Plus wurde von mir erfunden. Formel F-Plus enthält nur
natürliche, leicht erhältliche Substanzen und kann von jedermann zu
Hause hergestellt werden. Die aufgelisteten Zutaten werden in Na­
turkostläden, Reformhäusern und Apotheken verkauft. So stellt man
Formel F-Plus her:
2 Eßlöffel Sesamöl
1 Eßlöffel Olivenöl
2 Eßlöffel Avocadoöl
2 Eßlöffel Mandelöl
20001. E. Vitamin E, gemischte Tocopherole
1000001. E. Vitamin A
1 oder 2 Tropfen Ihres liebsten Parfüms
Geben Sie die Öle in eine leere Flasche oder einen Glasbehälter. Neh­
men Sie 10 Gelatinekapseln Vitamin E zu je 2001. E. (oder 5 Kapseln
zu je 400 I. E.) und 4 Kapseln Vitamin A zu je 25000 I. E. (oder 10
Kapseln zu je 10000 I. E.). Stechen Sie die Kapseln mit einer Nadel
an, oder schneiden Sie die Enden mit der Schere ab und drücken Sie
den Inhalt in die Flasche aus. Geben Sie 1 oder 2 Tropfen Ihres Lieb-
lingsparfums dazu, verschließen Sie die Flasche und schütteln Sie alles
gut durch. Bewahren Sie die Flasche im Kühlschrank auf. Verwenden
Sie kein Eau de Cologne, sondern die reine Parfumessenz. Formel F-
Plus kann natürlich auch ohne Parfüm hergestellt werden, falls Sie der
ölige, leichte Fischgeruch nicht stört. Man kann natürlich den Fisch­
geruch, den natürliche Vitamin-A-Kapseln manchmal haben, vermei­
den, indem man ein synthetisches Vitamin A nimmt.
Ich habe diese Formel besonders für diejenigen entworfen, die einen
schlechten Teint und eine vorzeitig gealterte, trockene, leblose und
faltige Haut haben. Die heilenden, nährenden und verschönernden
Öle der Formel F-Plus, ergänzt mit den Vitaminen A und E, werden
245
Ihre Haut mit den Nährstoffen versorgen, die sie braucht, und die
natürliche Aktivität der Haut wiederherstellen und reaktivieren. For­
mel F-Plus ist auch ein ausgezeichnetes Heilmittel zur äußerlichen
Anwendung bei Hämorrhoiden und bei vielen Hautkrankheiten, be­
sonders bei Akne, Ekzemen und Psoriasis.
Am besten benutzt man Formel F-Plus am Abend vor dem Zubettge­
hen. Waschen Sie Gesicht, Hals, Hände und Arme mit milder natür­
licher Seife und warmem Wasser (verwenden Sie bei Krankheiten wie
Psoriasis keine Seife). Nehmen Sie ein paar Tropfen Formel F-Plus,
und massieren Sie diese sanft in Gesicht, Hände und Arme ein (am
ganzen Körper, falls Sie dies wünschen), und lassen Sie die Formel
über Nacht einwirken. Am Morgen werden die Öle vollständig von
der Haut absorbiert worden sein, und Ihr Teint wird nicht nur seidig
und weich und schmeichelhaft aussehen und sich auch so anfühlen,
sondern die physiologischen Funktionen der Haut und ihre gesunde
Aktivität werden durch die heilenden und verjüngenden Inhaltsstoffe
der Formel F-Plus wiederhergestellt worden sein.
Verwenden Sie Formel F-Plus regelmäßig, und Sie werden über die
verjüngende und heilende Wirkung, die sie auf schlechte, kranke,
fehlerhafte, trockene, leblose, faltige und vorzeitig gealterte Haut
hat, erstaunt sein.
Teil 4

f
Rezepte
Spezielle Nahrungsmittel und diätetische Nahrungszusätze, die in
diesem Buch empfohlen werden.

Hirsebrei

1 Tasse geschälte Hirse


3 Tassen Wasser
'/ Teelöffel Honig
Vi Tasse Magermilchpulver
Die Hirse in warmem Wasser abspülen und abtropfen lassen. Zusam­
men mit dem Magermilchpulver in einen Topf mit Wasser geben und
zum Kochen bringen. Bei schwacher Hitze 10 Minuten kochen lassen
und einige Male umrühren, um das Anbrennen zu vermeiden. Vom
Herd nehmen und eine halbe Stunde oder länger stehen lassen. Mit
Milch, Honig, Öl, Butter oder selbstgemachtem Apfelmus servieren.
Genießen Sie diesen nahrhaftesten Brei der Welt!
Man kann Hirsebrei (und auch jeden anderen Getreidebrei) auch wie
folgt herstellen:
Alle Zutaten in einen Topf mit festem Verschluß geben. Verwenden
Sie, wenn möglich, hitzebeständiges Material: Jenaer Glas, Ton oder
rostfreien Stahl. Das Backrohr auf ca. 90 °C (eventuell auch weniger)
vorheizen und den Topf 3-4 Stunden oder länger ins Backrohr stel­
len; der Brei wird aber schon nach 3 Stunden fertig sein. Um die
Kochzeit zu verkürzen, kann man den Brei, bevor er ins Backrohr
kommt, kurz zum Kochen bringen.
Diese Methode ist vorzuziehen, da der Brei nicht so stark erhitzt wird
und dadurch die Nährstoffe (besonders die Proteine) leichter assimi­
liert werden können.
Hirse ist ein ausgezeichnetes, vollwertiges Nahrungsmittel. Es kann
ohne Zweifel als König der Getreidebreie bezeichnet werden und teilt
diese Ehre nur mit dem Buchweizen. Hirse hat einen hohen Anteil an
vollständigen Eiweißkörpern und enthält wenig Stärke. Sie wird sehr
gut verdaut und ruft nie Blähungen oder Gärungen im Magen hervor
wie andere gekochte Breie, die reich an Stärke sind. Dr. Harvey Kel-
249
logg, der berühmte Diätetiker, sagte, daß man sich ausschließlich von
Hirse ernähren könnte und daß Hirse das einzige Getreide ist, bei dem
dies möglich ist. Neben den vollständigen Eiweißkörpern ist Hirse
reich an Vitaminen, Mineralstoffen und wichtigen Spurenelementen
wie Molybdän und Lezithin.
Ich betrachte Hirse- und Buchweizenbrei als die zwei wichtigsten Ge-
treidebreie'in der Airola-Diät.

Buchweizenbrei

1 Tasse Buchweizenkörner
2 bis 2 A Tassen Wasser
Das Wasser zum Kochen bringen, den Buchweizen in das kochende
Wasser einrühren und 2-3 Minuten kochen lassen. Die Hitze kleiner
drehen, für weitere 15-20 Minuten auf kleiner Flamme kochen lassen
und von Zeit zu Zeit umrühren. Falls Gewürze gewünscht werden,
kann man ein wenig Meersalz verwenden. Wenn das ganze Wasser
verkocht ist, vom Herd nehmen und 15 Minuten stehen lassen. Dieser
Brei darf nie zerkocht werden. Mit Sonnenblumenöl, Olivenöl, Sesam­
öl oder Butter heiß servieren.
Dies ist der Lieblingsbrei der Menschen in der Sowjetunion und vielen
anderen osteuropäischen Ländern. Buchweizenbrei hat einen sehr fei­
nen Geschmack und ist äußerst nahrhaft. Er enthält vollständige Ei­
weißkörper von hohem biologischen Wert, die tierischen Proteinen
gleichwertig sind, wie in neueren Untersuchungen gezeigt wurde.
Am besten bereitet man Buchweizenbrei im Backofen zu, wie oben bei
Hirsebrei beschrieben.

Kartoffelbrei

2 große, rohe Kartoffeln


2 Eßlöffel Vollkornmehl
1 Eßlöffel Weizenkleie
1 Eßlöffel Weizenkeime (überzeugen Sie sich, daß sie frisch sind und
nicht ranzig)
4 Tassen Wasser
Das Wasser zum Kochen bringen, Mehl und Kleie zugeben, 2-3 Minu­
ten kochen lassen. Eine feine Raspel nehmen und die Kartoffeln rasch
in den Topf raspeln. Gut durchrühren und vom Ofen nehmen. Den Brei
250
einige Minuten stehen lassen und heiß mit Milch, Butter oder Sahne
servieren; die Weizenkeime oben darüberstreuen.
Dies ist ein alkalischer und außerordentlich nahrhafter Brei. Er wird
oft in schwedischen biologischen Kliniken verwendet, besonders bei
Patienten mit Rheumatismus, wobei das Mehl weggelassen wird und
nur die Kleie und die Weizenkeime verwendet werden.

Molinobrei

1 Eßlöffel grobes Vollkornweizenmehl


2 Eßlöffel Weizenkleie
2 Eßlöffel ganze Leinsamen
2 -3 zerkleinerte Feigen oder 2 -3 eingeweichte Pflaumen
1 Eßlöffel ungeschwefelte Rosinen
Alle Zutaten mit einer Tasse Wasser in einen Topf geben. Zum Ko­
chen bringen und 5 Minuten kochen lassen, einige Male dabei umrüh­
ren, um das Anbrennen zu verhindern. Sofort mit Milch, ein wenig
Honig oder selbstgemachtem Apfelmus servieren.
Dieser Brei wird in europäischen Kliniken Patienten mit schlechter
Verdauung, Divertikulose und Verstopfung serviert.

Waerland Kruska (für 4 Personen)

1 Eßlöffel Weizen
1 Eßlöffel Roggen
1 Eßlöffel Gerste
1 Eßlöffel Hirse
1 Eßlöffel Hafer
2 Eßlöffel Weizenkleie
2 Eßlöffel ungeschwefelte Rosinen
Die fünf Vollkorngetreide nehmen und in einer Getreidemühle grob
mahlen. Zusammen mit 1-154 Tassen Wasser und der Kleie und den
Rosinen in einen Topf geben. 5-10 Minuten kochen lassen, dann den
Topf mit einer Decke oder mit Zeitungen umwickeln und einige Stun­
den stehen lassen. Experimentieren Sie mit der Wassermenge. Der
Brei darf nicht klebrig sein, sondern sollte die Konsistenz eines sehr
dicken Porridge haben. Heiß, mit Milch und selbstgemachtem Apfel­
mus oder eingekochten Früchten servieren. Dieser Brei ist außeror­
dentlich nahrhaft und stellt eine eigene Mahlzeit dar.
251
Ungekochtes Schnell-Kruska

Dieselben Zutaten wie oben verwenden. Kochendes Wasser über die


frisch gemahlenen Körner und anderen Zutaten geben, für eine halbe
Stunde ziehen lassen. Dieses Schnell-Kruska schmeckt köstlich und
wird leichter verdaut, da die Enzyme erhalten bleiben. Heiß mit
Milch und selbstgemachtem Apfelmus oder eingekochten Früchten
servieren.

Obstsalat ä la Airola

1 Schüssel frisches Obst, möglichst organisch angebaut


1 Handvoll rohe Nüsse bzw. Sonnenblumenkerne
3 - 4 eingeweichte Pflaumen oder eine Handvoll ungeschwefelte Rosi­
nen
3 Eßlöffel Sauermilchquark, am besten selbstgemacht und ungesal­
zen
1 Eßlöffel Weizenkeime, aber nur, wenn frisch erhältlich
3 Eßlöffel Joghurt
1 Eßlöffel Weizenkeimöl
2 Teelöffel naturreiner, nicht erhitzter Honig
1 Teelöffel frischer Zitronensaft
Alle Früchte sorgfältig waschen und abtrocknen. Verwenden Sie alle
erhältlichen Früchte und Beeren, und versuchen Sie, zumindest drei
oder vier verschiedene Sorten zu bekommen. Pfirsiche, Trauben, Bir­
nen, Papayas, Bananen, Erdbeeren und frische Ananas geben einen
besonders abgerundeten Geschmack.

Würfeln oder zerschneiden Sie die größeren Früchte, aber lassen Sie
die Trauben und Beeren ganz. In einen großen Topf geben. Die Pflau­
men und Nüsse zugeben (Nüsse und Sonnenblumenkerne können ge­
mahlen werden).
Ein Dressing aus einem Teelöffel Honig (oder mehr, wenn der Groß­
teil des Obstes sauer ist), einem Teelöffel Zitronensaft und 2 Eßlöffel
Wasser herstellen.. Über das Obst geben und Weizenkeime darüber­
streuen. Gut durchmischen, Sauermilchquark, Joghurt, Weizenkeim­
öl und einen Teelöffel Honig in einem separaten Glas vermischen, bis
alles flüssig ist, und über den Salat schütten. Nüsse und Sonnenblu­
menkerne darüberstreuen. Servieren Sie den Salat sofort.
Dieser Salat schmeckt nicht nur sehr gut, sondern ist auch sehr nahr-
252
haft und enthält alle Nährstoffe in ausgewogenem Verhältnis. Er ist
ein «Warenlager» für hochqualitative Proteine und alle essentiellen
Vitamine, Mineralstoffe, Fettsäuren und Enzyme, die man für eine
optimale Gesundheit braucht.

Wie stellt man Keimlinge her?

Zuerst sollten Sie feststellen, ob die Samen oder Körner, die Sie ein­
gekauft haben, für den menschlichen Genuß bestimmt sind. Sie soll­
ten unter keinen Umständen normales Saatgut verwenden. Normales
Saatgut enthält sehr wahrscheinlich Quecksilberverbindungen oder
andere giftige Chemikalien. Gehen Sie auf Nummer Sicher, und kau­
fen Sie Samen und Getreidekörner in einem Gesundheitskostladen
oder Reformhaus ein.
Die Samen, die am häufigsten zum Keimen verwendet werden, sind:
Luzerne, Mungbohnen, Sojabohnen und Weizen.
Es gibt viele verschiedene Methoden, wie man Samen zum Keimen
bringt. Langsam keimende Samen wie z. B. Weizen oder Sojabohnen
läßt man zuerst 2 Tage lang in Wasser einweichen (man wechselt dabei
das Wasser zweimal pro Tag). Dann dünn auf einem Teller oder einem
Papierhandtuch zwei bis drei Tage lang ausbreiten und jeden Tag drei­
mal unter laufendem Wasser waschen, um das Schimmeln zu vermei­
den.
Hier ist meine Methode, Samen ankeimen zu lassen: 2 Eßlöffel Luzer­
nesamen in ein Glas, das ungefähr 1 Liter faßt, geben, und dieses mit
Wasser anfüllen. Über Nacht einweichen lassen. Die Samen am fol­
genden Morgen gut abspülen und ohne Wasser zurück ins Glas geben.
Das Glas mit einem dünnen Mulltuch verschließen, wobei das Tuch
durch ein Gummiband gehalten wird. Die Samen drei- bis viermal pro
Tag durchspülen. In zwei oder drei Tagen sind die Luzernesamen fer­
tig zum Essen. Wenn die Samen völlig angekeimt sind, das heißt, daß
die Keimlinge 2 Vi bis 5 cm lang sind, dann sollten Sie einen Deckel auf
das Glas tun und die Keimlinge, falls sie nicht sofort gegessen werden,
im Kühlschrank aufbewahren. Keimlinge können für sich alleine ge­
gessen werden, als Salat oder zusammen mit anderen Nahrungsmit­
teln. Sie können auch zermahlen werden und Gemüsesäften beige­
mengt werden.

253
Selbstgemachter Joghurt

1 Liter Magermilch fast bis zum Kochen erhitzen. Dann auf Raum­
temperatur abkühlen. 2-3 Eßlöffel Joghurt zugeben. Gut durchrüh­
ren, in eine Thermosflasche mit weißem Hals schütten. Zudecken und
über Nacht stehen lassen. In fünf bis acht Stunden wird der Joghurt
fest und fertig zum Essen sein. Wenn Sie keine Thermosflasche ha­
ben, dann können Sie ein gewöhnliches Einmachglas verwenden. Ge­
ben Sie dazu das Einmachglas in einen Topf mit heißem Wasser, lassen
Sie das Ganze bei kleiner Hitze vier bis fünf Stunden auf dem Herd
stehen.
Verwenden Sie zwei bis drei Eßlöffel frischen, selbstgemachten Jo­
ghurt zum Ansetzen für den nächsten Joghurt.

Selbstgemachter Kefir

Wenn Sie Ihren eigenen Kefir machen wollen, dann brauchen Sie Ke­
firferment.
1 Liter Milch aufkochen und auf Zimmertemperatur (ca. 19-22 °C)
abkühlen. Kefir-Ferment einrühren und bei Zimmertemperatur
ca. 20-24 Stunden stehen lassen. Für weitere Zubereitungen jeweils 4
Eßlöffel dieses Kefir auf 1 Liter Milch geben. Kefir ist ein wahres
Lebenselexir, das von Hundertjährigen in Bulgarien und im Kaukasus
als wichtiger Teil ihrer täglichen Ernährung verwendet wird.

Selbstgemachter Sauermilchquark

Selbstgemachte Sauermilch nehmen und auf 45 °C im Wasserbad er­


wärmen. Wenn die Milch dick geworden ist, ein tiefes Sieb mit einem
dünnen Tuch auslegen und die dick gewordene Milch hineinschütten.
Warten Sie ab, bis alle Flüssigkeit durch das Sieb geflossen ist. Was im
Sieb zurückbleibt, ist frischer, gesunder selbstgemachter Sauermilch­
quark. Falls der Quark zu hart geworden ist, sollten Sie ein wenig Süß­
oder Sauerrahm zufügen und umrühren. Je höher die Temperatur ist,
desto härter wird der Quark und umgekehrt. Rohen Sauermilchquark
stellt man her, indem man die Sauermilch durch ein feines Tuch ab­
seiht, ohne sie vorher zu erwärmen.
Werfen Sie die Molke nicht fort - sie ist ein außergewöhnlich nahrhaf­
tes und verjüngendes Getränk.
254
Selbstgemachte Sauermilch

Verwenden Sie nur unpasteurisierte, rohe Milch. Einen Liter Milch


im Wasserbad bis auf Körpertemperatur erwärmen. Die Milch in eine
Tasse oder einen tiefen Teller füllen, einen Eßlöffel Joghurt einrüh­
ren, dann mit einem Papierhandtuch (zum Schutz vor Staub) abdek-
ken und an einem warmen Ort stehen lassen, - z . B. beim Ofen, beim
Heizkörper oder wo immer es warm ist. Die Milch wird in ungefähr 24
Stunden gerinnen.
Verwenden Sie einen oder zwei Eßlöffel Sauermilch als Kultur für das
nächste Mal (verwenden Sie Joghurt oder Buttermilch nur beim er­
stenmal).

Halvas

1 Tasse S e sa m sa m e n
2 T eelö ffel H o n ig , a m b esten kristallisierter, fe s te r H o n ig
Mahlen Sie die Sesamsamen in einer kleinen elektrischen Samen­
mühle. Schütten Sie das Sesammehl in eine Schüssel, und vermengen
Sie mit einem großen Löffel den Honig mit dem Mehl, bis der Honig
gut verteilt ist und das Halvas die Konsistenz eines harten Teiges an­
nimmt. Servieren Sie nun das Halvas. Sie können aber auch kleine
Bällchen daraus machen und diese in ganzen Sesamsamen, Kokos­
flocken oder Sonnenblumenkernen rollen. Halvas ist eine köstliche
und nahrhafte Süßigkeit, die von Kindern und Erwachsenen heiß ge­
liebt wird.

Roggenbrot mit Sauerteig (Russisches Schwarzbrot)

8 Tassen fr is c h g e m a h le n e s R o g g e n v o llk o r n m e h l
3 Tassen w a rm es W asser
Vi Tasse S auerteig
Mischen Sie sieben Tassen Mehl mit dem Wasser und dem Sauerteig.
Zudecken und an einem warmen Ort 12-18 Stunden stehen lassen.
Dann das restliche Mehl zugeben und gut durchmischen. Den Teig in
eine eingefettete Pfanne geben. Den Teig ungefähr eine halbe Stunde
gehen lassen. Das Brot nun 1 Stunde lang bei 180 °C backen, eventuell
auch länger. Lassen Sie immer eine halbe Tasse Teig als Kultur in
einem fest verschlossenen Glas in Ihrem Kühlschrank. Vor dem er-
255
sten Mal wird es nötig sein, den Sauerteig bei einem Bäcker zu kau­
fen.
Dieses Rezept ist für 2 Laibe zu je 1000 g berechnet.

Gemüsebrühe

2 g ro ß eK a rto ffe ln , g e w ü rfe lt o d e r in d ic k e n S ch e ib e n


1 Tasse K a ro tten , g era sp elt o d e r in S ch e ib e n
1 Tasse Sellerie, g e w ü rfe lt o d e r gera sp elt, ein sch ließ lich d er B lä tte r
1 Tasse ein es a n d eren G e m ü se s: R o te-B e te -S te n g e l, R ü b en b lä tter, P e ­
tersilie, o d e r e in w en ig v o n allen. D ie B rü h e k a n n a b er a u ch n u r m it
K a rto ffe ln , K a ro tte n u n d S ellerie g e m a c h t w erd en . G e b e n S ie ein w e ­
n ig K n o b la u c h , Z w ie b e ln b zw . n a tü rlich e G e w ü r ze zu .
Das Gemüse in einen Topf aus rostfreiem Stahl geben, 1 Vi Liter Was­
ser zugeben, zudecken und für ungefähr eine halbe Stunde langsam
kochen lassen. Abseihen, etwas abkühlen lassen und servieren. Falls
die Brühe nicht sofort verwendet wird, sollte sie im Kühlschrank auf­
bewahrt und vor dem Servieren aufgewärmt werden.
Gemüsebrühe ist eines der Standardgetränke in allen biologischen
Kliniken in Schweden. Fastende Patienten beginnen den Tag immer
mit einem großen Teller Gemüsebrühe - einem reinigenden, alkalisch
wirkenden und mineralstoffreichen Getränk.

Excelsior

1 Tasse G e m ü se b r ü h e w ie o b e n
1 E ß lö ffe l g a n z e L e in s a m e n
1 E ß lö ffe l W eize n k le ie
Weichen Sie die Leinsamen und die Weizenkleie über Nacht in der
Gemüsebrühe ein. Am Morgen die Brühe aufwärmen, gut umrühren
und mit den Samen trinken. Kauen Sie die Samen nicht. Schlucken
Sie sie im Ganzen. Excelsior ist besonders für Patienten, die an Ver­
stopfung leiden, heilsam. Es hilft, die normale Peristaltik wiederher­
zustellen. Wenn Excelsior während des Fastens getrunken wird, muß
es abgeseiht werden.

256
Selbstgemachtes Sauerkraut

Nehmen Sie ein kleines hölzernes Faß oder einen großen Topf aus
Steingut. Es können auch große Eimer aus rostfreiem Stahl oder
große Glasbehälter verwendet werden.
Weißkohl mit einem großen Messer oder einem Reibeisen in schmale
Streifen schneiden und in das Faß geben. Wenn die Krautlage unge­
fähr 10-15 Zentimeter dick ist, ein paar Wacholderbeeren, Kümmel
bzw. schwarze Johannisbeerblätter darüberstreuen - verwenden Sie
das, was Ihnen am meisten zusagt oder was Sie gerade zu Hause ha­
ben. Karotten, grüner Paprika und Zwiebel können auch verwendet
werden. Streuen Sie ein wenig Meersalz - nicht mehr als 50 g pro 10 kg
Kraut darüber. Dann eine weitere Lage geschnittenes Kraut und Ge­
würze zugeben usw., bis der Behälter voll ist. Jede Lage sollte gepreßt
und kräftig mit den Fäusten oder einem Stück Holz eingestampft wer­
den, so daß keine Luft zwischen den einzelnen Lagen bleibt und das
Kraut mit eigenem Saft durchtränkt wird.
Wenn der Behälter voll ist, sollten Sie das Kraut mit einem reinen,
dünnen Tuch abdecken, ein Holzbrett darüberlegen und darauf einen
reinen, schweren Stein plazieren. 10-14 Tage stehen lassen - länger,
wenn die Temperatur unter 21 °C liegt. Von Zeit zu Zeit den Schaum
und den möglicherweise gebildeten Schimmel von der Krautoberflä­
che, dem Stein und den Faßrändern entfernen. Tuch, Brett und Stein
sollten ab und zu entfernt werden, mit warmem Wasser gut abgewa­
schen und mit kaltem Wasser gespült werden. Wenn das Sauerkraut
fertig zum Essen ist, kann es im Faß bleiben, das nun an einem kühlen
Ort gelagert werden sollte, oder es kann in Gläser abgefüllt und im
Kühlschrank aufbewahrt werden.
Sauerkraut wird am besten roh gegessen - sowohl was den Ge­
schmack als auch den gesundheitlichen Wert betrifft. Trinken Sie auch
den Sauerkrautsaft. Sauerkrautsaft ist außerordentlich gesund und
nahrhaft.

Selbstgemachtes eingelegtes Gemüse

Wenden Sie dieselbe Methode, wie oben bei Sauerkraut beschrieben,


an, um gesundheitsförderndes, milchsauer vergorenes, eingelegtes
Gemüse herzustellen. Rote Bete, Karotten, grüne und rote Paprika,
Mangold und Sellerie sind zum Einlegen besonders geeignet.

257
Selbstgemachte saure Gurken

Nur kleine, harte Gurken verwenden. Über Nacht in kaltes Wasser


legen, dann gut abtrocknen.
Die Gurken in ein Holzfaß, ein großes Steingutgefäß oder ein großes
Glas legen. Einige schwarze Johannisbeerblätter, Senfsamen und Dill
zufügen. Salzwasser herstellen (ca. 120 g Meersalz auf 5 Liter Wasser)
und zum Kochen bringen. Das Wasser abkühlen lassen. Dann über
die Gurken schütten. Die Gurken mit einem feinen Tuch abdecken
und ein Holzbrett darüberlegen. Darauf kommt ein reiner, schwerer
Stein. Es sollte genug Salzwasser da sein, um das Holzbrett zu bedek-
ken. Das Gefäß sollte ungefähr eine Woche an einem warmen Ort
stehen und dann an einem kühleren Ort aufgestellt werden. Die Gur­
ken sind in ungefähr 10-14 Tagen fertig zum Essen - es dauert länger,
wenn die Raumtemperatur niedriger ist. Jede Woche sollte der Stein,
das Tuch und das Brett entfernt werden und zuerst in warmem Wasser
und dann in kaltem Wasser gut abgewaschen werden; dann sollte alles
wieder wie vorher aufgelegt werden. Halten Sie die Oberfläche des
Wassers rein von Schaum und Schimmel. Wenn die Gurken fertig zum
Essen sind, dann können sie in Glasgefäßen im Kühlschrank gelagert
werden.
Teils

VI7AMINE UND
III Vfcfeai .u
Vitamine
Vitamin A
Auch alsAntixerophtalmie-Vitamin bekannt. Mengenangabe in
Internationalen Einheiten (I. E.)

Funktion
Verstärkt die Widerstandskraft gegen alle Arten von Infektionen.
Hält die Schleimhäute des Körpers in gesundem Zustand. Verhütet
Augenkrankheiten, schützt vor Nachtblindheit und schwacher Seh­
kraft, da es die Produktion von Sehpurpur fördert. Spielt eine wich­
tige Rolle bei der Nährstoffversorgung der Haut und der Haare. Ist
während der Schwangerschaft und während des Stillens unbedingt
notwendig. Erhält die Hoden in gutem Gesundheitszustand. Fördert
Wachstum und Vitalität. Fördert die Sekretion der Verdauungssäfte
und hilft bei der Verdauung der Proteine. Hilft gegen vorzeitige Alte­
rung und Senilität, indem es die Stabilität der Zellwände erhöht.
Schenkt jugendliche Vitalität und erhöht die Lebenserwartung.
Schützt vor den schädlichen Einflüssen von verschmutzter Luft. Er­
höht die Durchlässigkeit der Blutkapillaren und fördert so eine bes­
sere Sauerstoffzufuhr zu den Geweben.
Mangelerscheinungen
Entzündete Augen, schwache Sehkraft, Nachtblindheit, erhöhte An­
fälligkeit gegen Infektionen (besonders der Atemwege), häufige Er­
kältungen, Wachstumsschwierigkeiten bei Kindern, Mangel an Ap­
petit und Energie, schlechte Zähne und schlechtes Zahnfleisch,
rauhe, schuppige und trockene Haut, Hautkrankheiten (wie Akne,
Pickel, Furunkel, frühzeitige Hautfalten und Psoriasis), trockenes,
glanzloses Haar, Schuppen und Haarausfall, brüchige oder gefurchte
Nägel, schlechter Geschmacks- und Geruchssinn.
Natürliche Quellen
Obst und Gemüse, besonders Karotten, Grünblattgemüse (z. B.
Kohl, Rübenblätter, Spinat), Melonen, Tomaten; befruchtete Eier
und Vollmilch. Lebertran ist besonders rein an natürlichem Vitamin
A.

261
Täglicher Bedarf*
40001. E. Kleinkinder: 15001. E. Übliche therapeutische Dosierung:
25000 bis 500001. E. pro Tag. Unter Aufsicht eines Arztes kann Vit­
amin A in hohen Dosen bis zu 125000 I. E. pro Tag (nicht länger als
4 Wochen) gegeben werden.

Vitamin B 1
Thiamin. Mengenangabe in Milligramm (mg).

Funktion
Bekannt als Anti-Beriberi-, Anti-Neuritis- und Anti-Alterungs-Vit-
amin. Ist notwendig für den Proteinstoffwechsel. Fördert das Wachs­
tum, schützt den Herzmuskel, stimuliert die Gehirntätigkeit. Ist für
die Gesundheit des Nervensystems unbedingt notwendig. Hilft bei
der Verdauung und dem Stoffwechsel der Kohlehydrate. Verbessert
die Peristaltik und verhütet Verstopfung. Hilft, die richtige Anzahl
von roten Blutkörperchen aufrechtzuerhalten. Schützt bei Bleiver­
giftung. Verhütet Ödeme (oder Wasseransammlungen), die in Ver­
bindung mit Herzerkrankungen auftreten. Verbessert die Blutzirku­
lation. Schützt vor Ermüdung und erhöht die Vitalität. Verhindert
vorzeitiges Altern.
Mangelerscheinungen
Appetitlosigkeit, Muskelschwäche, schwacher Herzschlag, Reizbar­
keit, ungenügende Salzsäureproduktion im Magen und Verdauungs­
störungen, chronische Verstopfung, Gewichtsverlust, Diabetes,
Depressionen und nervliche Erschöpfung. Schwerer Mangel über
längere Zeit kann Beriberi, Neuritis und Ödeme verursachen. Vit-
amin-Br Mangel kann durch übermäßig viel Alkohol, Zucker und
durch entwertete und behandelte Nahrungsmittel hervorgerufen
werden.

* Der tägliche Bedarf ist eine Empfehlung für gesunde Personen. Die Dosierung
wurde so gewählt, daß Mangelkrankheiten verhütet werden. Jeder, der erkrankt
ist oder an Mangelkrankheiten leidet, sollte höhere Dosen einnehmen. Die an­
gegebenen therapeutischen Dosierungsmengen beziehen sich auf das, was die
meisten Ernährungswissenschaftler und ernährungsorientierten Ärzte empfeh­
len.

262
Natürliche Quellen
Bierhefe; Weizerikeime und Weizenkleie; Reiskleie; die meisten Voll­
korngetreide, besonders Weizen, Hafer und Reis; alle Samen, Nüsse
und Nußbutter; Bohnen, besonders Sojabohnen; Milch und Milch­
produkte; Gemüse, z.B. rote Bete, Kartoffeln und Grünblattge­
müse.
Täglicher Bedarf
1,0 mg. Zu therapeutischen Zwecken bis zu 100 mg für kurze Zeit. *

Vitamin B 2
Riboflavin. Vitamin G. Mengenangabe in Milligramm (mg).

Funktion
Wichtig für das Wachstum und einen guten allgemeinen Gesundheits­
zustand. Wichtig für gesunde Augen, Haut, Nägel und Haare. Kann
verschiedene Arten von grauem Star verhindern.
Mangelerscheinungen
Blutunterlaufene Augen, abnorme Lichtempfindlichkeit, Jucken und
Brennen der Augen, Entzündungen im Mund, entzündete und bren­
nende Zunge (magentarote Zunge), aufgesprungene Lippen und
Mundwinkel, glanzloses oder fettes Haar, fettige Haut, vorzeitige
Faltenbildung im Gesicht und an den Armen, Ekzeme, brüchige Nä­
gel und Altersbeschwerden, z.B. «Verschwinden» der Oberlippe.
Kann auch Krankheiten wie Seborrhöe, Anämie, Scheidenjucken,
grauen Star und Geschwüre mitverursachen.
Natürliche Quellen
Milch, Käse, Vollkorngetreide, Bierhefe, Weizenkeime, Mandeln,
Sonnenblumenkerne, Leber, gekochte Blattgemüse.
Täglicher Bedarf
1,2 mg. Übliche therapeutische Dosis 25-50 mg.

* Um gute Erfolge zu erzielen, sollten alle B-Komplex-Vitamine gleichzeitig ver­


abreicht werden. Wird nur eines der isolierten B-Komplex-Vitamine für längere
Zeit in hohen Dosen eingenommen, so kann dies zu einer überhöhten Ausschei­
dung und schließlich zu einem Mangel an den anderen B-Vitaminen führen.

263
Vitamin B 3
Niacin. Nikotinsäure. Niacinamid. Nikotinamid. Mengenangabe in
Milligramm (mg). Niacinamid hat dieselbe Wirkung und denselben
therapeutischen Wert wie Niacin. Niacinamid verursacht aber kein
Brennen, Erröten und Jucken der Haut, was normalerweise auftritt,
wenn Niacin eingenommen wird.

Funktion
Anti-Pellagra-Vitamin. Wichtig für die Blutzirkulation und für die
Funktion des Nervensystems. Erhält die normale Funktion des Ver­
dauungstraktes. Wichtig für den Protein- und Kohlehydratstoffwech­
sel. Wichtig für die Gesunderhaltung der Flaut. Kann Migräne verhin­
dern. Erweitert die Blutgefäße und erhöht die Blutzirkulation zu den
peripheren Kapillaren. Wird oft bei kalten Händen und Füßen ver­
schrieben. In hohen Dosen wurde Niacin erfolgreich bei der Behand­
lung von Schizophrenie verwendet.
Mangelerscheinungen
Geringer Mangel kann belegte Zunge, Mundgeschwüre, Reizbarkeit,
Nervosität, krankhafte Veränderungen der Haut, Diarrhöe, Vergeß­
lichkeit, Schlaflosigkeit, chronische Kopfschmerzen, Verdauungsstö­
rungen und Anämie hervorrufen. Längerer schwerer Mangel kann
Pellagra, Neurasthenie, geistige Störungen, Depressionen, Stumpf­
sinnigkeit, Desorientiertheit und Geisteskrankheiten verursachen.
Natürliche Quellen
Bierhefe, Weizenkeime, Reiskleie, Nüsse, Sonnenblumenkerne,
Erdnüsse, Weizenprodukte (aus Vollkorn), brauner Reis, grüne Ge­
müse, Leber.
Täglicher Bedarf
10,0 mg. Therapeutische Dosierung: 100 mg oder mehr zu jeder
Mahlzeit (am besten zusammen mit den anderen B-Komplex-Vit­
aminen).
Anmerkung: Obwohl Niacin heute bei der Behandlung von Schizo­
phrenie, hohen Cholesterinwerten und Arteriosklerose in hoher Do­
sierung verwendet wird (bis zu 25000 mg), warnen einige Fachleute,
daß eine längere Einnahme von hohen Dosen gefährlich sein kann
und Magengeschwüre, Leberschäden, Gelbsucht, Colitis und Impo­
tenz verursachen kann.

264
Vitamin B 6
Pyridoxin. Mengenangabe in Milligramm (mg).

Funktion
Unterstützt die Assimilation der Nahrung und den Protein- und Fett­
stoffwechsel, besonders den Stoffwechsel der essentiellen Fettsäuren.
Aktiviert viele Enzyme und Enzymsysteme. Ist an der Produktion
von Antikörpern beteiligt. Wichtig für die Synthese und richtige
Funktion der DNS und RNS. Unterstützt die Funktion des Nervensy­
stems und Gehirns. Wichtig für die Fortpflanzung und Schwanger­
schaft. Verhindert Nerven- und Hautkrankheiten, z. B. Akne.
Schützt vor degenerativen Krankheiten wie z. B. erhöhten Choleste­
rinwerten und einigen Herzkrankheiten und Diabetes. Verhindert
Karies. Wurde als natürliches Diuretikum verwendet. Einige Studien
zeigen, daß Vitamin B6 epileptische Anfälle verhindern oder mildern
kann. Verhindert und lindert prämenstruelle Ödeme; hilft auch bei
Übergewicht, das durch Wasseransammlungen verursacht wurde.
Vitamin B6kontrolliert das Verhältnis zwischen Natrium und Kalium
im Körper. Bei Parkinsonscher Krankheit wurden Injektionen von
Vitamin B6 (zusammen mit Magnesium) mit gutem Erfolg ange­
wandt. Vitamin B6wird für die Assimilation von Vitamin B12 und für
die Produktion von Salzsäure benötigt.
Mangelerscheinungen
Anämie, Ödeme, Depressionen, Hautkrankheiten, entzündeter
Mund und entzündete Lippen, Halitose, Nervosität, Ekzeme, Nie­
rensteine, Darmentzündung, Schlaflosigkeit, Karies, Reizbarkeit,
Verlust der Kontrolle über die Muskelbewegungen, Migräne, Alters­
beschwerden und vorzeitige Senilität.
Natürliche Quellen
Bierhefe, Bananen, Avocados, Weizenkeime, Weizenkleie, Sojaboh­
nen, Walnüsse, Melasse, Warzenmelonen, Weißkohl, Milch, Eidot­
ter, Leber, Grünblattgemüse, grüne Paprika, Karotten und Erdnüsse.
Pekannüsse sind besonders reich an Vitamin B6. Rohkost enthält
mehr Vitamin B6 als gekochte Nahrung, da das Kochen und die Bear­
beitung von Nahrungsmitteln Vitamin B6zerstören.
Täglicher Bedarf
2,0 mg (0,2 mg für Kinder, 2,5 mg für schwangere und stillende
Frauen). Therapeutische Dosierung: Bis zu 200 mg wurden täglich für
einige Monate eingenommen. Wird am besten in Kombination mit
anderen B-Komplex-Vitaminen eingenommen.
265
Biotin
Vitamin H. Mengenangabe in Mikrogramm (ng).

Funktion
Spielt eine wichtige Rolle beim Protein- und Fettstoffwechsel und
beim Wachstum der Haare. Verhindert Haarausfall. Wirkt antisep­
tisch. Wurde zur Behandlung von Malaria angewandt.
Mangelerscheinungen
Ekzeme, Schuppen, Haarausfall, Seborrhöe, Hautkrankheiten (z. B.
Pallor), Herzstörungen, Lungeninfektionen, Anämie, Appetitman­
gel, starke Ermüdung, Verwirrung, Depressionen, Schläfrigkeit und
Halluzinationen.
Natürliche Quellen
Die beste natürliche Quelle ist Bierhefe. Andere Quellen: unpolierter
Reis, Sojabohnen, Leber, Nieren. Biotin wird normalerweise auch im
Darm produziert, falls eine gesunde Darmflora existiert.
Täglicher Bedarf
150 bis 300 pg.

Folsäure
Vitamin Bg Pteroylglutaminsäure. Folinsäure. Mengenangabe in
Milligramm (mg)

Funktion
Zusammen mit Vitamin B12 ist Folsäure für den Aufbau der roten
Blutkörperchen notwendig. Folsäure wird für Zellwachstum, Zelltei­
lung und für die Produktion von RNS und DNS (die Nukleinsäuren,
die die Erbinformation tragen) benötigt. Unterstützt den Eiweißstoff­
wechsel und fördert normales Wachstum. Unterstützt die Heilungs­
prozesse im Körper. Hilft bei der Bildung von Antikörpern und ver­
hindert und heilt Infektionen. Ist notwendig für gesunde Haut und
gesundes Haar. Verhindert vorzeitiges Ergrauen der Haare. Folsäu­
remangel zeigt sich in Durchfall, Wassersucht, Magengeschwüren
und Menstruationsbeschwerden. Folsäure wurde zur Behandlung von
Arteriosklerose, schlechter Blutzirkulation, Anämie, Strahlungs­
schäden, Verbrennungen und Sprue (eine ernährungsbedingte Tro­
penkrankheit, deren Symptome Anämie und akuter Durchfall sind)
verwendet.
266
Mangelerscheinungen
Ernährungsbedingte megaloblastische Erythropoese, schwere
Hautkrankheiten, Haarausfall, schlechte Blutzirkulation, graue
Hautfarbe, Ermüdungserscheinungen, Depressionen, Fortpflan­
zungsstörungen (spontane Fehlgeburten, schwierige Geburten, hohe
Säuglingssterblichkeit), Mangel an Libido bei Männern.
Natürliche Quellen
Dunkelgrüne Blattgemüse, Brokkoli, Spargel, Limabohnen, Kartof­
feln, Spinat, Kopfsalat, Bierhefe, Weizenkeime, Pilze, Nüsse, Erd­
nüsse, Leber.
Täglicher Bedarf
0,4 mg. Um Mangelkrankheiten und Anämie zu heilen: täglich 5 mg
oder mehr. Die gewöhnliche therapeutische Dosierung, die von Ärz­
ten empfohlen wird, liegt bei 5 bis 10 mg täglich. Es wurde bewiesen,
daß Folsäure auch in hohen Dosen harmlos ist, falls sie zusammen mit
anderen B-Komplex-Vitaminen (Bierhefe) und Vitamin B12 einge­
nommen wird. Wichtig: Einige Fachleute glauben, daß bei Leukämie
und Krebs eine Kontraindikation für Folsäure besteht.

p-Aminobenzoesäure
Para-Aminobenzoesäure. Vitamin Bx. Mengenangabe in Milligramm
(mg).

Funktion
Wachstumsvitamin. Stimuliert den Stoffwechsel und alle lebenswich­
tigen Prozesse des Körpers (wahrscheinlich gemeinsame Wirkung mit
Folsäure). Verhindert altersbedingte Hautveränderungen. Verhin­
dert das Ergrauen der Haare. Wurde zusammen mit Pantothensäure,
Cholin und Folsäure bei der Behandlung von grauen Haaren mit eini­
gem Erfolg angewendet. Ist für eine gesunde Haut notwendig. Lin­
dert die Schmerzen bei Brandwunden und Sonnenbrand. Wenn man
p-Aminobenzoesäure einer Salbe beimengt, kann sie vor Sonnen­
brand und sogar vor Hautkrebs schützen. Schützt auch vor einer Viel­
zahl anderer Hauterkrankungen, einschließlich Ekzeme und Lupus
Erythematodes.

267
Mangelerscheinungen
Große Müdigkeit, Ekzeme, Anämie, graue Haare, Fortpflanzungs­
störungen, Unfruchtbarkeit, Vitiligo und Verlust der Libido.
Natürliche Quellen
Bierhefe, Vollkornprodukte, Milch, Eier, Joghurt, Weizenkeime,
Melasse und Leber, p-Aminobenzoesäure wird auch von den nütz­
lichen Bakterien in der gesunden Darmflora synthetisiert.
Täglicher Bedarf
p-Aminobenzoesäure wird heute in sehr hohen therapeutischen Do­
sen bis zu mehreren 100 mg täglich verwendet. Wichtig: Nach Mei­
nung einiger Wissenschaftler sollten höhere Dosen von p-Aminoben­
zoesäure nicht über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen
werden, da p-Aminobenzoesäure dann für Herz, Leber und Nieren
schädlich sein kann.

Pantothensäure
Vitamin Bs. Kaiziumpantothenat. Mengenangabe in Milligramm
(mg).

Funktion
Spielt bei allen wichtigen Körperfunktionen eine große Rolle. Stimu­
liert die Nebennieren und erhöht die Produktion von Kortison und
anderen Nebennierenhormonen. Wird hauptsächlich als Anti-Stress-
Vitamin angewendet. Schützt vor körperlicher und geistiger Bela­
stung und vor den meisten Giften. Erhöht die Vitalität. Schützt gegen
Infektionen und beschleunigt die Genesung. Fördert normales
Wachstum und die Ausbildung des Zentralnervensystems. Kann vor­
zeitige Alterung verhüten (Falten und andere Altersbeschwerden).
Kann vor Strahlungsschäden schützen.
Mangelerscheinungen
Chronische Müdigkeit, erhöhte Anfälligkeit gegenüber Infektionen,
Ergrauen der Haare und Haarausfall, Depressionen, Reizbarkeit,
Schwindelanfälle, Muskelschwäche, Magenschmerzen, Verstopfung,
Hautkrankheiten, Wachstumsstörungen, schmerzende und bren­
nende Füße, Schlaflosigkeit, Muskelkrämpfe, Nebenniereninsuffi­
zienz, niedriger Blutzucker (Hypoglykämie) und niedriger Blutdruck.
Pantothensäuremangel wird als eine der Ursachen für Allergien und
Asthma gehalten.
268
Natürliche Quellen
Bierhefe, Weizenkeime, Weizenkleie, Gelee Royal, Vollkornbrot,
Vollkornbreie, grüne Gemüse, Erbsen, Bohnen, Erdnüsse, Melasse,
Leber, Eidotter.
Täglicher Bedarf
Wurde nicht festgelegt, wird aber zwischen 30 und 50 mg pro Tag an­
genommen. Bei einigen Untersuchungen wurden täglich 1000 mg und
mehr sechs Monate lang ohne Nebenwirkungen verabreicht. Die ge­
wöhnliche therapeutische Dosis liegt zwischen 50 und 200 mg. Wich­
tig: Es wird angenommen, daß Folsäure die Assimilation von Panto­
thensäure unterstützt.

Cholin
Gehört zu den B-Komplex-Vitaminen. Ist eine «lipotrope Substanz».
Mengenangabe in Milligramm (mg).

Funktion
Die wichtigste Funktion des Cholins ist die Zusammenarbeit mit Ino-
sitol als Teil des Lezithins. Cholin ist notwendig für den Fettstoff­
wechsel. Lezithin hilft bei der Verdauung, Absorption und beim
Transport der Fette und der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K im
Blut. Ist notwendig für die Synthese der Nukleinsäuren DNS und
RNS. Vermindert die Fett- und Cholesterinablagerungen in der Le­
ber und in den Arterien. Ist notwendig für die Gesunderhaltung der
Myelinscheiden der Nerven. Reguliert und verbessert die Funktion
der Leber und der Gallenblase. Ist notwendig für die Synthese von
Phospholipiden. Cholin ist bei der Behandlung von Nephritis wirk­
sam. Kann die Bildung von Gallensteinen verhindern. Hilft bei der
Reduzierung von hohem Blutdruck. Wurde bei der Behandlung von
Arteriosklerose, Nierenschäden, Glaukomen und Myasthenia gravis
verwendet.
Mangelerscheinungen
Längerer Mangel kann hohen Blutdruck, Leberzirrhose, Fettleber,
Arteriosklerose und Verhärtung der Arterien hervorrufen.

269
Natürliche Quellen
Lezithin (aus Sojabohnen), Bierhefe, Weizenkeime, Eidotter, Leber,
Grünblattgemüse und Hülsenfrüchte.
Täglicher Bedarf
Nicht festgelegt, aber viele Fachleute schätzen, daß der tägliche Be­
darf bei ungefähr 1000 mg oder mehr liegt. Übliche therapeutische
Dosis: 500 bis 1000 mg. Ist in Dosen unter 6000 mg nicht giftig. Wich­
tig: Längere Einnahme von isoliertem Cholin in hoher Dosierung
kann einen Mangel an Vitamin B6verursachen. Deshalb sollte Cholin
immer zusammen mit anderen B-Komplex-Vitaminen eingenommen
werden.
Cholin kann bei gesunden Menschen, die eine optimale Ernährung,
besonders ausreichende Mengen an Vitamin B6, B12, Magnesium,
Folsäure und Methionin (eine Aminosäure) erhalten, im Körper syn­
thetisiert werden.

Inositol
Gehört zu den B-Komplex-Vitaminen.

Funktion
Ist wichtig für das Haarwachstum. Kann vor Haarausfall und Kahlheit
schützen. Als Teil des Lezithins spielt es bei allen Funktionen des
Lezithins eine wichtige Rolle. Ist für den Herzmuskel wichtig. Kann
den Cholesterinspiegel senken. Wurde bei der Behandlung von Fett­
sucht und Schizophrenie verwendet.
Mangelerscheinungen
Haarausfall, Verstopfung, Ekzeme, Augenkrankheiten und hoher
Cholesterinwert im Blut.
Natürliche Quellen
Bierhefe, Weizenkeime, Lezithin, unverarbeitetes Vollkorngetreide
(besonders Hafer und Mais), Nüsse, Milch, Melasse, Zitrusfrüchte
und Leber.
Täglicher Bedarf
Nicht festgelegt, aber die meisten Fachleute empfehlen dieselbe
Menge Inositol wie Cholin. Inositol ist - außer Niacin - das häufigste
Vitamin im menschlichen Körper. Ein Eßlöffel Bierhefe ergibt unge­
fähr 40mg Cholin und 40mg Inositol. Therapeutische Dosis: 500 bis
1000 mg pro Tag.
270
Vitamin B 12
Cobalamin. Cyanocobalamin. Mengenangabe in Mikrogramm
(V9)-

Funktion
Wichtig für die Produktion und Regeneration der roten Blutkörper­
chen. Verhütet Anämie. Fördert bei Kindern das Wachstum. Spielt
bei vielen wichtigen metabolischen und enzymatischen Prozessen
eine Rolle.
Mangelerscheinungen
Vitamin B12-Mangel-Anämie, perniziöse Anämie, Appetitmangel,
Wachstumshemmung bei Kindern, chronische Müdigkeit, Entzün­
dungen im Mund, Gefühl der Taubheit und Steifheit. Verlust der gei­
stigen Vitalität. Konzentrationsschwierigkeiten.
Natürliche Quellen
Milch, Eier, gereifter Käse (z.B. Roquefortkäse), angereicherte
Bierhefe, Sonnenblumenkerne, Beinwellblätter, Meeresalgen, Bana­
nen, Erdnüsse, rohe Weizenkeime, Blütenpollen.
Täglicher Bedarf
1 bis 5pg. Therapeutische Dosis: 50 bis 100 pg. Da Vitamin B12,
wenn oral eingenommen, schwer assimiliert wird, verwenden die mei­
sten Ärzte für therapeutische Zwecke Injektionen. Da Vitamin B12in
Gemüse nur in sehr kleinen Mengen enthalten ist, wird Vegetariern
empfohlen, Milch und/oder angereicherte Bierhefe oder Vitamin B12
in Tablettenform als Nahrungszusatz einzunehmen.

Vitamin B 13
Orotsäure.

Funktion
Wichtig für die Biosynthese der Nukleinsäuren. Lebenswichtig für die
regenerativen Prozesse in den Zellen. Man nimmt an, daß Vit­
amin B13bei der Behandlung von multipler Sklerose wirksam ist.
Mangelerscheinungen
Mangelkrankheiten sind nicht bekannt, aber man nimmt an, daß ein
Mangel an Vitamin B13 zu Leberfunktionsstörungen, Zelldegenera­
tion, vorzeitiger Alterung und vielleicht auch zu einer allgemeinen
Degeneration, wie z. B. multipler Sklerose, führt.
271
Natürliche Quellen
Vitamin B ist in Molke enthalten, besonders Sauermolke.
13

Täglicher Bedarf
Nicht bekannt.

Vitamin B 15
Pangamsäure. Mengenangabe in Milligramm (mg).

Funktion
Erhöht die Widerstandskraft des Körpers gegen Hypoxie (Herabset­
zung des Sauerstoffpartialdrucks im Blut bzw. in den Körpergewe­
ben). Unterstützt die Regulierung des Fettstoffwechsels. Stimuliert
das Drüsen- und Nervensystem. Hilft bei der Behandlung von Herz­
krankheiten, Angina, erhöhten Cholesterinwerten, beeinträchtigter
Blutzirkulation und vorzeitiger Alterung. Schützt bei Kohlenmon­
oxydvergiftung. Vitamin B ist als Entgiftungsmittel bekannt.
15

Mangelerscheinungen
Verringerte Sauerstoffversorgung der Zellen, Hypoxie, Herzerkran­
kungen, Drüsen- und Nervenstörungen.
Natürliche Quellen
Vollkorngetreide, Samen, Nüsse, brauner Reis.
Täglicher Bedarf
Nicht bekannt. Gebräuchliche therapeutische Dosierung: 100 mg pro
Tag (50mg am Morgen vor dem Frühstück und 50mg am Abend).
Wird sehr oft in der Sowjetunion verwendet.

Vitamin B 17
Amygdalin. Auch als Laetrile bekannt. Mengenangabe in
Milligramm (mg).

Funktion
Dient zur Vorbeugung und Bekämpfung von Krebserkrankungen,
wie der Entdecker Dr. Ernst T. Krebs junior behauptet.

272
Mangelerscheinungen
Längerer Mangel kann zu einer verminderten Widerstandskraft ge­
gen Krebs führen.
Natürliche Quellen
Die meisten Obstsamen und Kerne und viele Getreidesorten und Ge­
müse: Aprikosen-, Pfirsich-, Pflaumen- und Apfelkerne; Himbeeren,
Preiselbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren; Mungbohnen, Lima­
bohnen; Hirse, Buchweizen und Leinsamen.
Täglicher Bedarf
Vitamin B17 wird offiziell nicht als Vitamin anerkannt, und deshalb
wurde der tägliche Bedarf für den Menschen nicht bestimmt. Die the­
rapeutische Dosierung muß von den Ärzten, die es zur Behandlung
von Krebs anwenden, selbst bestimmt werden. Falls Aprikosenkerne
und andere Kerne zur Vorbeugung verwendet werden, dann sollten
sie nur in kleinen Mengen eingenommen werden (nur einige Kerne
pro Tag). Man nimmt an, daß ein Mangel an Vitamin B17schwer mög­
lich sein wird, wenn die Nahrung genügend Samen, Vollkornpro­
dukte, Nüsse, Bohnen und andere oben genannte Nahrungsmittel
enthält (siehe auch Kapitel Krebs in Teil 1).

Vitamin C
Ascorbinsäure. Mengenangabe gewöhnlich in Milligramm (mg).
Manchmal auch in Internationalen Einheiten (1 m g= 2 0 1. E.).

Funktion
Wichtig für die Gesunderhaltung des kollagenen Gewebes. Spielt bei
der Funktion aller Drüsen und Organe eine wichtige Rolle. Ist not­
wendig für gesunde Zähne, Zahnfleisch und Knochen. Stärkt alle
Bindegewebe. Wichtig für die Funktion der Nebennieren und der
Schilddrüse. Unterstützt die Heilung aller Krankheiten. Schützt vor
Erkältungen und heilt sie. Schützt vor allen physischen und geistigen
Stresserkrankungen. Schützt vor den schädlichen Wirkungen von gif­
tigen Chemikalien in Umwelt, Nahrung, Wasser und Luft. Neutrali­
siert die schädlichen Wirkungen von chemischen Arzneimitteln.
Wurde erfolgreich bei Schlangenbissen und als Antibiotikum verwen­
det. Wirkt besonders bei Fieber, allen Arten von Infektionen und Stö­
rungen des Verdauungstraktes. Ist ein allgemeines Entgiftungsmittel.
Bietet spezifischen Schutz gegen Kadmium.
273
Mangelerscheinungen
Karies, Zahnbetterkrankungen, Hautblutungen, Kapillarschwäche,
Zerstörung des kollagenen Gewebes, Anämie, schlecht heilende Ge­
schwüre und Wunden, vorzeitige Alterung, Schilddrüseninsuffizienz
und schlechte Widerstandskraft gegen Infektionen, schädliche Arz­
neimittel und Umweltgifte. Längerer Mangel kann Skorbut hervorru-
fen.
Natürliche Quellen
Alle frischen Früchte und Gemüse. Besonders reiche Quellen sind:
Hagebutten, Zitrusfrüchte, schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren,
Äpfel, Dattelpflaumen, Acerolakirschen, Kartoffeln, Weißkohl,
Brokkoli, Tomaten, Rübenblätter und grüne Paprika.
Täglicher Bedarf
Offizielle Empfehlung: 30 bis 70 mg. Wird therapeutisch in hoher Do­
sierung von 100 bis 10000 mg pro Tag angewendet. Bei akuten Vergif­
tungen oder bei Infektionen 1000 bis 2000 mg, am besten als Injektion
(kann alle 1 Vi bis 2 Stunden verabreicht werden). Vitamin C ist selbst
in hoher Dosierung nicht giftig.

Vitamin D
Ergosterol. Calciferol. Bekannt als « Sonnenschein-Vitamin».
Mengenangabe in Internationalen Einheiten (I.E.).

Funktion
Hilft bei der Assimilation von Kalzium, Phosphor und anderen Mine­
ralstoffen. Wichtig für den Zustand der Nebenschilddrüse, die den
Kalziumspiegel im Blut reguliert. Wichtig für die Gesunderhaltung
der Schilddrüse. Besonders wichtig für richtiges Zahnwachstum und
Knochenwuchs im frühen Kindesalter und bei Jugendlichen. Verhin­
dert Rachitis. Verhindert Karies und Zahnbetterkrankungen. Einige
Wissenschaftler sind der Ansicht, daß Vitamin D eher ein Hormon ist
als ein Vitamin, da es eine hormonähnliche Funktion hat.
Mangelerscheinungen
Längerer Mangel kann zu Rachitis, Karies, Zahnbetterkrankungen,
Osteomalazie, Osteoporose, Wachstumsstörungen und schlechtem
Knochenwuchs bei Kindern, Muskelschwäche, Mangel an Vitalität,
schlechter Assimilation von Mineralstoffen und vorzeitiger Alterung
führen.
274
Natürliche Quellen
Lebertran, Eidotter, Milch, Butter, gekeimte Samen, Pilze, Sonnen­
blumenkerne. Vitamin D wird in der Haut durch das Sonnenlicht ge­
bildet und vom Körper durch die Haut absorbiert.
Täglicher Bedarf
4001.E. Therapeutische Dosis bis zu 4000-50001.E. pro Tag für Er­
wachsene; für Kinder die Hälfte. Dies ist eine ungefährliche Dosie­
rungsmenge, falls sie nicht länger als einen Monat angewandt wird.
Vitamin D kann toxisch sein, wenn es in hoher Dosierung eingenom­
men wird, besonders bei Kleinkindern.

Vitamin E
Tocopherot. d-alpha-Tocopherol. Gemischte Tocopherole. Meistens
wird zu Therapiezwecken nur d-alpha-Tocopherol angewendet.
Mengenangabe gewöhnlich in Internationalen Einheiten (LE.),
manchmal auch in Milligramm (mg). Eine LE. entspricht 1 mg.

Funktion
Hilft bei der Sauerstoffzufuhr zu den Geweben und reduziert merk­
lich den Bedarf an Sauerstoff. Verhindert die Zerstörung von unge­
sättigten Fettsäuren, Sexualhormonen und fettlöslichen Vitaminen
durch Sauerstoff. Verhindert das Ranzigwerden. Ist ein wirksamer
Vasodilator (erweitert die Blutgefäße und verbessert die Blutzirkula­
tion). Verhindert Narbenbildung bei Verbrennungen und Verletzun­
gen. Verhindert Thrombosen oder Blutgerinnsel. Kann die Blutzir­
kulation in den Kapillaren verbessern. Schützt die Lungen und auch
andere Gewebe vor Zerstörung durch verschmutzte Luft. Zögert
den Alterungsprozeß hinaus. Ist notwendig für die Funktion der Fort­
pflanzungsorgane. Unbedingt notwendig zum Schutz und zur Be­
handlung von Herzkrankheiten, Asthma, Venenentzündungen, Ar­
thritis, Brandwunden (beschleunigt die Heilung und verhindert
Narbenbildung), Angina pectoris, Emphysemen, Beingeschwüren,
Krampfadern, Hypoglykämie und vielen anderen Krankheiten. Er­
höht die Glykogenspeicherung in den Muskeln. Wurde erfolgreich bei
der Vorbeugung und der Behandlung von Fortpflanzungsstörungen,
Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit bei Männern und Frauen, Totgebur­
ten und Klimakteriums- und Menstruationsbeschwerden ange­
wandt.

275
Mangelerscheinungen
Mangel kann zu degenerativen Koronarerkrankungen, Lungen­
embolien, Herzinfarkt und Herzkrankheiten führen. Kann zu De­
generation des Epithels und der Keimzellen in den Hoden und zu
sexueller Impotenz führen. Längerer Mangel kann zu Frühgeburten,
Fehlgeburten, Sterilität bei Mann und Frau, Muskelstörungen
und zu einer verminderten Resistenz der roten Blutkörperchen füh­
ren.
Natürliche Quellen
Nicht raffinierte, kaltgepreßte Pflanzenöle, besonders Weizenkeim-
und Sojaöl. Alle rohen und gekeimten Samen, Nüsse und Körner -
besonders Weizen. Frische Weizenkeime (absolut frisch und nicht äl­
ter als eine Woche; ranzige Weizenkeime enthalten kein Vitamin E),
Grünblattgemüse und Eier.
Täglicher Bedarf
Offiziell angenommener Bedarf: 151.E. Diätetiker nehmen einen tat­
sächlichen Bedarf von 100 bis 200 I.E. pro Tag an. Therapeutische
Dosierung: täglich 200 bis 2400 I.E. (je nach Gesundheitszustand).
Personen mit hohem Blutdruck, Herzkrankheiten und rheumatischen
Herzerkrankungen oder solche, die mehr als 6001.E. pro Tag einneh­
men, sollten ihren Arzt konsultieren; der sollte die richtige Do­
sierungsmenge für sie feststellen. Bekannte Antagonisten (die die
Funktion von Vitamin E beeinträchtigen oder es zerstören) sind: an­
organisches Eisen, Östrogen (nur synthetisches Östrogen), Chlor
oder gechlortes Wasser.

Bioflavonoide
Vitamin P. Flavonoide. Bioflavonoidkomplex: Citrin, Hesperidin,
Quercitin, Rutin. Wird als Teil des Vitamin-C-Komplexes angesehen.
Mengenangabe in Milligramm (mg).
Funktion
Bioflavonoide stärken die Kapillarwände und verhüten oder heilen
Brüchigkeit der Kapillaren. Verhindern Blutungen in den Kapillaren
und wirken als Anti-Koagulationsmittel. Können Schlaganfälle ver­
hindern. Schützen Vitamin C vor der Zerstörung durch Oxydation.
Sind ein Vitamin-Synergist (steigern die Wirkung von Vitamin C).
Heilungsfördernd bei hohem Blutdruck, Infektionen der Atemwege,
Hämorrhoiden, Krampfadern, Blutungen, blutendem Zahnfleisch,
276
Ekzemen, Psoriasis, Leberzirrhose, Netzhautblutungen, Strahlen­
krankheiten, koronarer Thrombose und Arteriosklerose.
Mangelerscheinungen
Brüchigkeit der Kapillaren. Violette und blaue Flecken auf der Haut.
Verringerte Vitamin-C-Wirkung. Verringerte Widerstandskraft ge­
gen oben genannte Krankheiten.
Natürliche Quellen
Frisches Obst und Gemüse, Buchweizen, Zitrusfrüchte (besonders
das Fruchtfleisch), grüner Paprika, Trauben, Aprikosen, Erdbeeren,
schwarze Johannisbeeren, Kirschen, Pflaumen. Kochen zerstört weit­
gehend Bioflavonoide.
Täglicher Bedarf
Nicht festgestellt. Übliche therapeutische Dosierung: 50 bis 200 mg
oder mehr. Offiziell wird angenommen, daß Bioflavonoide keinen
diätetischen, therapeutischen oder vorbeugenden Wert haben. Des­
halb wird obige Information über die Funktion, Mangelerscheinun­
gen und natürlichen Quellen der Bioflavonoide nur zu Lehr- und Ver­
suchszwecken weitergegeben, aber nicht als Empfehlung.

Vitamin F
Essentielle Fettsäuren. Linol- und Linolensäure werden als die
wichtigsten Fettsäuren angesehen. Mengenangaben in Gramm
oder Milligramm (mg).

Funktion
Man nimmt an, daß Vitamin F für die Senkung des Cholesterinwertes
im Blut bei Arteriosklerose wichtig ist, deshalb auch zur Vorbeugung
von Herzkrankheiten. Es ist wichtig für die normale Funktion der
Drüsen, besonders der Nebenniere, wichtig für eine gesunde Haut
und gesunde Schleimhäute. Vitamin F ist ein Wachstumsvitamin.
Wird für viele Stoffwechselvorgänge benötigt. Macht Kalzium und
Phosphor besser für die Zellen verfügbar. Kann vor Strahlungsschä­
den schützen.
Mangelerscheinungen
Hautkrankheiten (z.B. Akne, Ekzeme, trockene Haut), Gallen­
steine, Haarausfall, Wachstumsstörungen, Fortpflanzungsstörungen,
Nierenschäden, Prostataerkrankungen, Menstruationsbeschwer­
den.
277
Natürliche Quellen
Unbearbeitete Pflanzenöle, besonders Sojaöl, Maisöl, Leinöl, Distel­
öl und Sonnenblumenöl.
Täglicher Bedarf
Nicht festgestellt. Das National Research Council (Forschungsrat),
USA, empfiehlt, daß essentielle, ungesättigte Fettsäuren zumindest
1 % der Gesamtkalorienzufuhr ausmachen sollten.

Vitamin K
Menadion. Mengenangabe in Milligramm (mg).

Funktion
Wichtig für die Produktion von Prothrombin, einer Substanz, die für
die Blutgerinnung notwendig ist. Wichtig für die normale Funktion der
Leber. Ein «Anti-Blutungs-Vitamin». Wichtiger Vitalitäts- und Ver­
jüngungsfaktor. Spielt eine Rolle bei energieproduzierenden Prozes­
sen in den Geweben, besonders den Geweben des Nervensystems.
Mangelerscheinungen
Blutungen in allen Bereichen des Körpers aufgrund einer längeren
Blutgerinnungszeit (Nasenbluten, blutende Geschwüre etc.). Verrin­
gerte Vitalität. Vorzeitige Alterung.
Natürliche Quellen
Meeresalgen, Luzerne und andere grüne Pflanzen, Sojaöl, Eidotter,
Kuhmilch, Leber. Wird auch durch die nützlichen Bakterien in der
Darmflora synthetisiert.
Täglicher Bedarf
Nicht ermittelt.

Vitamin T
Existenz bekannt, eswurdeaber nicht identifiziert.
Wird meist als Vitamin T bezeichnet.

Funktion
Unterstützt die Funktion der Thrombozyten. Heilungsfördernd bei
der Behandlung von Mangelanämien. Fördert die Entstehung von
Blutplättchen und bekämpft Anämie und Bluterkrankheit (Hämophi­
lie). Hilft bei Gedächtnisstörungen.
278
Natürliche Quellen
Sesamsamen, Sesambutter, Eidotter und einige Pflanzenöle.

Vitamin U
Vitaminähnlicher Faktor, der in einigen Gemüsen, insbesondere
Weißkohl, gefunden wird.

Funktion
Unterstützt die Heilung bei Magengeschwüren und Zwölffingerdarm­
geschwüren.
Natürliche Quellen
Roher Kohlsaft, frischer Kohl, selbstgemachtes Sauerkraut.

Wichtige Bemerkung über Vitamine


Die Mangelerscheinungen, die oben genannt werden, sind die Folge
einer unzureichenden Vitaminzufuhr mit der Nahrung oder einer län­
ger andauernden Unfähigkeit des Körpers, die mit der Nahrung zuge­
führten Vitamine aufzunehmen. Die angeführten Symptome alleine
beweisen noch keinen Vitaminmangel, da dieselben Symptome auch
durch eine große Anzahl von anderen Erkrankungen oder Störungen
im Körper hervorgerufen werden können. Falls nach Zufuhr von ad­
äquaten Mengen dieser Vitamine die Symptome weiterbestehen,
dann weist dies wahrscheinlich nicht auf einen Vitaminmangel, son­
dern auf eine andere Krankheit hin.
Falls Sie an einer schweren Krankheit leiden, ist es nicht ratsam, eine
Selbstbehandlung mit Vitaminen, Mineralstoffen oder anderen Heil­
methoden zu versuchen. Sie sollten einen Arzt konsultieren (am be­
sten einen, der ernährungsbewußt ist) und sich an dessen Rat halten,
welche Therapie für Sie geeignet ist.

279
Mineralstoffe
Kalzium (Ca)
Funktion
Wichtig für alle Körperfunktionen. Wird zur Bildung von Knochen
und Zähnen und für das normale Wachstum benötigt. Ist notwendig
für die Funktion des Herzens und für alle Muskelaktivitäten. Viel
Kalzium in der Nahrung kann gegen radioaktives Strontium-90 schüt­
zen. Kalzium ist für die Blutgerinnung notwendig und für viele enzy­
matische Prozesse. Kalzium ist außerordentlich wichtig in der
Schwangerschaft und für stillende Mütter. Es beschleunigt den Hei­
lungsprozeß. Unterstützt die Ausgewogenheit zwischen Natrium, Ka­
lium und Magnesium. Ist notwendig für die richtige Verwertung von
Phosphor, Vitamin D, A und C.
Mangelerscheinungen
Osteomalazie und Osteoporose (poröse und brüchige Knochen),
Wachstumsstörungen, Karies, Rachitis, Nervosität, Depressionen,
Herzklopfen, Muskelkrämpfe, Schlaflosigkeit und Reizbarkeit.
Natürliche Quellen
Milch und Käse; die meisten rohen Gemüse, besonders dunkle Grün­
blattgemüse wie Endivie, Kopfsalat, Kresse, Kohl, Löwenzahnblät­
ter, Rosenkohl und Brokkoli. Sesamsamen sind sehr reich an Kal­
zium. Andere Nahrungsquellen sind Hafer, Mandeln, Walnüsse,
Hirse und Sonnenblumenkerne. Natürliche Nahrungszusätze, die
reich an Kalzium sind: Knochenmehl und Kalziumlaktat.
Täglicher Bedarf
Erwachsene: 800 mg. Kinder und Frauen während der Schwanger­
schaft und der Stillzeit: 1000-1400 mg.

Phosphor (P)
Funktion
Phosphor und Kalzium arbeiten zusammen und müssen im richtigen
Gleichgewicht vorhanden sein, um ihre volle Wirksamkeit zu entfal­
ten. Phosphor wird für den Knochenbau und die Zahnbildung benö­
tigt. Es ist wichtig für den Kohlehydratstoffwechsel, die Erhaltung des
richtigen Säure-Basen-Gleichgewichts im Blut und in den Geweben
und für die Nerven und geistige Vitalität.
280
Mangelerscheinungen
Schlechte Verkalkung der Knochen, Wachstumsstörungen, Rachitis,
gestörte Funktion der Nerven und des Gehirns, verminderte sexuelle
Vitalität, allgemeine Schwäche.
Natürliche Quellen
Vollkorngetreide, Samen, Nüsse, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Ei­
dotter, Fisch, getrocknetes Obst, Mais.
Täglicher Bedarf
Erwachsene: 800 mg. Kinder und Frauen während der Schwanger­
schaft und der Stillzeit: 1000-1400 mg. Mangelerkrankungen sind sel­
ten, da Phosphor ein Element ist, das sehr häufig in der Nahrung vor­
kommt.

Magnesium (Mg)
Funktion
Wichtiger Katalysator bei vielen enzymatischen Reaktionen, beson­
ders bei der Energiegewinnung. Hilft bei der Verwertung von Vit­
amin B und E, von Fetten, Kalzium und anderen Mineralstoffen.
Wird für einen gesunden Muskeltonus, gesunde Knochen und eine
wirkungsvolle Synthese der Proteine benötigt. Wichtig für die
Gesunderhaltung des Herzens. Reguliert das Säure-Basen-Gleichge-
wicht im Körper. Spielt eine wichtige Rolle bei der Lezithinproduk­
tion. Ist ein natürliches Beruhigungsmittel. Verhütet die Bildung von
Cholesterin und somit auch Arteriosklerose.
Mangelerscheinungen
Längerer Mangel an Magnesium führt zu einem Mangel an Kalzium
und Kalium, Nierenschäden, Nierensteinen, Muskelkrämpfen, Arte­
riosklerose, Herzanfällen, epileptischen Anfällen, Reizbarkeit, De­
pressionen, Verwirrung, gestörtem Eiweißstoffwechsel und vorzeiti­
ger Faltenbildung.
Natürliche Quellen
Nüsse, Sojabohnen, rohe und gekochte Grünblattgemüse (besonders
Kohl, Endivie, Mangold, Sellerie, Rote-Bete-Kraut, Luzerne), Fei­
gen, Äpfel, Zitronen, Pfirsiche, Mandeln, Vollkorngetreide, Sonnen­
blumenkerne, brauner Reis und Sesamsamen.

281
Täglicher Bedarf
350 mg. Therapeutische Dosierung: bis zu 700 mg pro Tag. Wenn man
Magnesium zuführen will, verwendet man am besten Magnesium­
chlorid, obwohl Magnesium auch in anderer Form verwendet werden
kann.

Kalium (K)
Funktion
Kalium ist ein wichtiger basenbildender Mineralstoff, der das Säure-
Basen-Gleichgewicht im Blut und in den Geweben kontrolliert. Ver­
hindert Übersäuerung. Ist für die Muskelkontraktion notwendig und
deshalb auch wichtig für die Herzfunktion, besonders für einen nor­
malen Herzschlag. Fördert die Sekretion von Hormonen. Unterstützt
die Entgiftungsarbeit der Nieren. Verhindert Frauenkrankheiten, in­
dem es die endokrine Hormonproduktion stimuliert. Spielt eine
große Rolle bei der Funktion des Nervensystems.
Mangelerscheinungen
Schwerer Mangel kann große Ansammlungen von Natrium (Koch­
salz) in den Geweben verursachen, mit schwerwiegenden Konse­
quenzen wie Natriumvergiftung, Ödemen, hohem Blutdruck und
Herzversagen. Kann zu Schädigungen des Herzmuskels und zu Herz­
infarkten führen. Längerer Mangel führt zu Verstopfung, Funktions­
störungen der Nerven, extremer Müdigkeit, Muskelschwäche und
niedrigem Blutzucker (Hypoglykämie).
Natürliche Quellen
Alle Gemüse (besonders Grünblattgemüse), Orangen, Vollkornpro­
dukte, Sonnenblumenkerne, Nüsse, Milch, Kartoffeln (insbesondere
Kartoffelschalen) und Bananen sind sehr reich an Kalium.
Täglicher Bedarf
2000 mg - 2500 mg.

Natrium (Na)
Funktion
Natrium steht in engem Zusammenhang mit Kalium und Chlor und
beeinflußt viele lebenswichtige Körperfunktionen. Von Kalium,
282
Chlor und Natrium ist bekannt, daß sie das Elektrolytgleichgewicht
im Körper regulieren, indem sie sich in elektrisch geladene Ionen ver­
wandeln, die die Nervenimpulse weitertragen. Sie kontrollieren und
regulieren den osmotischen Druck, der für den Transport der Nähr­
stoffe vom Darm ins Blut verantwortlich ist. Sie sind auch dafür ver­
antwortlich, daß die Körperflüssigkeiten auf normalem Niveau blei­
ben. Natrium' ist wichtig für die Produktion der Salzsäure im Magen
und spielt auch bei vielen anderen Drüsenfunktionen eine wichtige
Rolle.
Mangelerscheinungen
Natriummangel kommt sehr selten vor und kann durch übermäßiges
Schwitzen, zu lange Anwendung von Diuretika und durch chronische
Diarrhöe (Durchfall) hervorgerufen werden. Ein Mangel kann
Schwindelanfälle, Muskelschwäche, Hitzschlag, Apathie und Atem­
störungen hervorrufen. Ein Überangebot an Natrium im Körper ist
ein bekannteres Problem, da meist zuviel Natriumchlorid (Kochsalz)
mit der Nahrung aufgenommen wird. Zuviel Natrium kann zu Was­
serverhaltung, hohem Blutdruck, Magengeschwüren, Magenkrebs,
Verhärtung der Arterien und Herzkrankheiten führen.
Natürliche Quellen
Meeresalgen, Sellerie, Wassermelonen, Spargel, Meerwasser, Meer­
salz.
Täglicher Bedarf
200 mg - 600 mg (nach Meinung von Dr. Ragnar Berg). Einige Fach­
leute empfehlen 2-4 g. Kommt mehr als genug in der Nahrung vor.

Chlor (CI)
Funktion
Chlor ist notwendig für die Produktion der Salzsäure im Magen. Die
Magensäure wird für die Verdauung von Proteinen und zur Mineral­
stoffaufnahme gebraucht. Unterstützt die Leber bei der Entgiftungs­
arbeit. Spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des richti­
gen Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts im Körper.
Mangelerscheinungen
Gestörte Verdauung der Nahrung. Gestörtes Flüssigkeitsgleichge­
wicht im Körper.

283
Natürliche Quellen
Meeresalgen, Kresse, Avocados, Mangold, Tomaten, Kohl, Endivie,
Grünkohl, Rüben, Sellerie, Gurken, Spargel, Ananas, Hafer, Mee­
resfische.
Täglicher Bedarf
500 mg.

Schwefel (S)
Funktion
«Schönheitsmineral». Wichtig für gesundes Haar, für gesunde Haut
und für gesunde Nägel. Spielt eine wichtige Rolle bei Redoxvorgän-
gen.
Mangelerscheinungen
Brüchige Nägel und Haare. Hautkrankheiten: Ekzeme, Hautaus­
schläge etc.
Natürliche Quellen
Rettich, Rüben, Zwiebel, Sellerie, Meerrettich, grüne Bohnen,
Kresse, Kohl, Sojabohnen, Fisch, Fleisch.
Täglicher Bedarf
Nicht bestimmt. Man nimmt an, daß Schwefel in der Nahrung in genü­
gender Menge vorhanden ist.

Eisen (Fe)
Funktion
Unbedingt wichtig für die Bildung des Hämoglobins, das den Sauer­
stoff von den Lungen in jede Körperzelle transportiert. Erhöht die
Qualität des Blutes und erhöht die Widerstandskraft gegen Stress und
Krankheiten.
Mangelerscheinungen
Eisenmangelanämie, geringere Widerstandsfähigkeit gegen Krank­
heiten, allgemeines Erschöpfungsgefühl, Kurzatmigkeit während
körperlicher Betätigung, Kopfschmerzen, Blässe und wenig Interesse
an Sex. Ein Eisenmangel kommt häufig bei jungen Mädchen und
schwangeren Frauen vor.

284
Natürliche Quellen
Aprikosen, Pfirsiche, Bananen, Melasse, Pflaumen, Rosinen, Bier­
hefe, Vollkornbreie, Rübenkraut, Spinat, Rote-Bete-Kraut, Lu­
zerne, rote Bete, Sonnenblumenkerne, Walnüsse, Sesamsamen,
Vollkornroggen, Bohnen, Linsen, Meeresalgen, Speise-Rotalge, Le­
ber, Eidotter.
Eine ausreichende Menge an Verdauungssäften, besonders an Salz­
säure, ist für die richtige Assimilation von Eisen notwendig. Ältere
Menschen leiden oft, trotz genügend großer Eisenzufuhr mit der Nah­
rung, an Eisenmangelanämie, da sie zu wenig Salzsäure im Magen
haben. Deshalb sind eisenhaltige Früchte, die die für die Eisenver­
dauung und -assimilation notwendigen Enzyme und Säuren selbst er­
halten, die besten Nahrungsquellen für diätetisch zugeführtes Eisen.
Auch Vitamin C (bis zu 500 mg täglich) hilft bei der Absorption von
Eisen. Achtung: Kaffee und Tee stören die Assimilation von Eisen.
Täglicher Bedarf
10 mg bei Männern, 18 mg bei Frauen.

Kupfer (Cu)
Funktion
Ähnlich wie die des Eisens. Ohne Kupfer kann Eisen nicht absorbiert
werden. Ist notwendig für die Produktion der RNS. Spielt eine wich­
tige Rolle beim Proteinwechsel, bei Heilungsprozessen und bei der
Erhaltung der natürlichen Haarfarbe. Fördert die Knochenbildung,
die Gehirnfunktion und die Funktion der Nerven und der Bindege­
webe.
Mangelerscheinungen
Anämie, Haarausfall, gestörte Atmung, Verdauungsstörungen, Er­
grauen der Haare, Schädigung des Herzens.
Natürliche Quellen
Mandeln, Bohnen, Erbsen, Grünblattgemüse, Vollkornprodukte,
Pflaumen, Rosinen, Granatäpfel, Leber.
Täglicher Bedarf
2mg.

285
Jod (I)
Funktion
Wichtig für die Bildung von Thyroxin. Dieses Schilddrüsenhormon
reguliert einen Großteil der körperlichen und geistigen Funktionen.
Reguliert die Stoffwechselrate, die Energieproduktion und das Kör­
pergewicht; Schützt vor rauher und faltiger Haut. Eine große Menge
an Jod in der Nahrung kann vor Vergiftungen durch radioaktives Jod-
131 schützen. Wichtig für die Gesunderhaltung der Schilddrüse.
Mangelerscheinungen
Kropf, Vergrößerung der Schilddrüse und Exophtalmus. Längerer
Mangel kann Kretinismus verursachen. Mangel an Jod in der Nah­
rung kann zu Anämie, Müdigkeit, Lethargie, wenig Interesse an Sex,
verlangsamtem Puls, niedrigem Blutdruck und zu Übergewicht füh­
ren. Ein schwerer Mangel kann zu Schilddrüsenkrebs, einem hohen
Blutcholesterinspiegel und Herzkrankheiten führen.
Natürliche Quellen
Die besten Nahrungsquellen sind Meeresalgen, Speise-Rotalgen und
andere Algen. Andere gute Nahrungsquellen sind Mangold, Rüben­
kraut, Knoblauch, Kresse, Ananas, Birnen, Artischocken, Zitrus­
früchte, Eidotter, Meeresfrüchte und Lebertran.
Täglicher Bedarf
150 pg (0,15 mg).

Mangan(Mn)
Funktion
Wichtiger Bestandteil einiger Enzyme, die mit dem Metabolismus
der Kohlehydrate, Fette und Proteine in Zusammenhang stehen.
Gemeinsam mit Cholin unterstützt es die Verdauung und Verwer­
tung von Fetten. Hilft bei der Ernährung der Nerven und des Ge­
hirns und fördert die Koordination zwischen Gehirn, Nerven und
Muskeln, und zwar im ganzen Körper. Spielt eine wichtige Rolle bei
der Fortpflanzung und bei der Funktion der Brustdrüsen.

286
Mangelerscheinungen
Wachstumsstörungen, Verdauungsstörungen, abnorme Knochenent­
wicklung und Deformationen, Sterilität bei Mann und Frau, Impo­
tenz bei Männern, schlechter Gleichgewichtssinn, Asthma und My-
astenia gravis.
Natürliche Quellen
Grünblattgemüse, Spinat, rote Bete, Rosenkohl, Heidelbeeren,
Orangen, Grapefruits, Aprikosen, die äußere Hülle von Nüssen und
Getreiden (Kleie), Erbsen, Meeresalgen, roher Eidotter und frische
Weizenkeime.
Täglicher Bedarf
Nicht bekannt.

Zink (Zn)
Funktion
Sehr wichtig für die Bildung der RNS und DNS und für die Synthese
der Proteine im Körper. Spielt eine wichtige Rolle bei vielen enzyma­
tischen und hormonellen Prozessen. Ist besonders wichtig für die En­
zyme der Fortpflanzungsorgane. Beeinflußt die Zellatmung und
Wachstumsprozesse. Wird zur Bildung des Insulinmoleküls ge­
braucht. Als Inhaltsstoff des Insulins spielt Zink beim Kohlehydrat-
und Energiestoffwechsel eine wichtige Rolle. Ist wichtig für das
Wachstum der Geschlechtsorgane und für die Funktion der Prostata.
Hilft bei der Ausscheidung von giftigem Kohlendioxyd. Verbessert
die Heilung bei Verbrennungen und Wunden. Wird für den Vitamin-
A-Stoffwechsel und für die Knochenbildung gebraucht.
Mangelerscheinungen
Wachstumsstörungen, Geburtsschäden, unterentwickelte Ge­
schlechtsdrüsen, Vergrößerung der Prostata, Verlust der Fruchtbar­
keit, geringere Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen, langsam
heilende Wunden und Hautkrankheiten, weiße Flecken auf Finger-
und Zehennägeln, schlechter Geruchs- und Geschmackssinn, Lethar­
gie, Apathie, Haarausfall, Schuppen und vermindertes Interesse am
Lernen. Zinkmangel wird auch mit Arteriosklerose, Epilepsie und
Osteoporose in Verbindung gebracht.

287
Natürliche Quellen
Weizenkleie, frische Weizenkeime, Kürbiskerne, Sonnenblumen­
kerne, Bierhefe, Milch, Eier, Zwiebeln, Austern, Hering, Nüsse,
Grünblattgemüse. Das Zink in Getreide und Samen wird schlecht auf­
genommen, da es von Phytinsäure «eingeschlossen» ist, kann aber
durch Gärung (wie z. B. beim Sauerteigbrot) oder durch Keimen «be­
freit» werden.
TäglicherBedarf
15 mg. Vorbeugende Dosierung: bis zu 30 mg. Therapeutische Dosen
unter Aufsicht eines Arztes: bis zu 600 mg täglich.

Silizium (Si)
Funktion
Wichtig für die Bildung der Knochen und für das Wachstum der
Haare, Nägel und Zähne. Hilft bei allen Heilungsprozessen und
schützt den Körper vor vielen Krankheiten wie z. B. Tuberkulose,
Reizung der Schleimhäute und Hautkrankheiten.
Mangelerscheinungen
Weiche, rissige Nägel, Alterserscheinungen der Haut (Falten), Haar­
ausfall, schlechtes Knochenwachstum, Schlaflosigkeit, Osteopo­
rose.
NatürlicheQuellen
Junge grüne Pflanzen (z. B. Schachtelhalm,Nessel,Luzerne),Meeres­
algen, Leinsamen, Hafer, Äpfel, Erdbeeren, Trauben, rote Bete,
Zwiebeln, Pastinaken, Mandeln, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne.
TäglicherBedarf
Nicht bekannt.

Fluor (F)
Funktion
Wichtig für den Knochenbau und die Zahnbildung. Schützt gegen In­
fektionen. Wirkt antiseptisch. Zu hohe Mengen an Fluor (besonders
in Form von Natriumfluorid, wie z. B. in fluoriertem Wasser) rufen
Flecken auf den Zähnen hervor und können giftig sein.
288
Mangelerscheinungen
Unbekannt.
Natürliche Quellen
Organisches Fluor wird in Hafer, Sonnenblumenkernen, Milch,
Käse, Karotten, Knoblauch, Rote-Bete-Kraut, grünen Gemüsen und
Mandeln vorgefunden. Kommt normalerweise auch in Meerwasser
und hartem Wasser vor.
Täglicher Bedarf
Nicht bekannt. Der Körper benötigt nur sehr geringe Mengen an
Fluor.

Chrom (Cr)
Funktion
Bestandteil vieler Enzyme und Hormone. Co-Faktor des Insulins,
hilft Glukose aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. Wichtig
beim Cholesterinstoffwechsel. Wichtig für die Verwertung von Zuk-
ker. Spielt eine wichtige Rolle bei der Synthese des Herzproteins. Be­
sitzt einen «Glukosetoleranzfaktor».
Mangelerscheinungen
Schwerer Mangel an Chrom kann ein Mitverursacher von Diabetes,
hohen oder niedrigen Blutzuckerwerten, Verhärtung der Arterien
und Herzkrankheiten sein.
Natürliche Quellen
Normalerweise kommt Chrom in hartem (hochmineralisiertem) Was­
ser vor. Der natürliche Chrom-Komplex (der Glukosetoleranzfaktor)
wird in Vollkornbrot, Pilzen, Leber, Bierhefe, rohem Zucker und
Zuckersirup gefunden.
Täglicher Bedarf
Nicht bekannt. Der Körper benötigt nur sehr geringe Mengen an
Chrom. Industriezucker, der mit der Nahrung zugeführt wird, führt
zu einem Mangel an Chrom.
289
Molybdän (Mo)
Funktion
Bestandteil bestimmter Enzyme (besonders der Enzyme, die bei
Oxydationsprozessen eine wichtige Rolle spielen). Wird für einen
Antagonisten des Kupfers gehalten. Daher kann Molybdän vor Kup­
fervergiftungen schützen. Spielt eine wichtige Rolle beim Kohlehy­
dratstoffwechsel.
Mangelerscheinungen
Unbekannt.
Natürliche Quellen
Vollkorngetreide (besonders brauner Reis, Hirse und Buchweizen),
Bierhefe, Hülsenfrüchte, hartes Wasser.
Täglicher Bedarf
Nicht bekannt. Der Körper benötigt nur sehr geringe Mengen an Mo­
lybdän.

Kobalt (Co)
Funktion
Bestandteil von Vitamin B12. Wird für die Synthese dieses Vitamins
gebraucht. Falls Kobalt in der richtigen Menge vorhanden ist, kann
der Körper Vitamin B12 selbst synthetisieren. Fördert die Hämoglo­
binbildung.
Mangelerscheinungen
Mangel kann zu perniziöser Anämie führen.
Natürliche Quellen
Leber, alle Grünblattgemüse.

290
Lithium (Li)
Funktion
Spielt eine wichtige Rolle beim Natriumstoffwechsel und beim Trans­
port des Natriums zu den Nerven und Muskeln. Unterstützt die Funk­
tion des autonomen vegetativen Nervensystems.
Mangelerscheinungen
Mangel kann zu nervösen Störungen und Geisteskrankheiten führen,
besonders paranoider Schizophrenie.
Natürliche Quellen
Meeresalgen, Meerwasser, natürliches (lithiumreiches) Mineralwas­
ser.
Täglicher Bedarf
Nicht bekannt. Zu therapeutischen Zwecken wird Lithium in der
Form von Lithiumkarbonat verwendet. In hoher Dosierung ist Li­
thium sehr giftig.

Selen
Funktion
Antioxydationsmittel. Die biologische Aktivität von Selen steht in en­
gem Zusammenhang mit der des Vitamin E. Verringert den Bedarf
des Körpers an Vitamin E. Schützt das Hämoglobin in den roten Blut­
körperchen vor Zerstörung durch Oxydation. Kann die Regeneration
der Leber nach Schädigung, besonders nach Leberzirrhose, fördern.
Kann den Alterungsprozeß verlangsamen, indem es die Bildung von
freien Radikalen verhindert. Schützt den Körper bei Quecksilberver­
giftung. Ist sehr wichtig für die Funktion des Enzyms Glutathionper­
oxidase.
Mangelerscheinungen
Leberschäden, Muskeldegeneration, vorzeitige Alterung. Längerer
schwerer Mangel kann zur Entstehung von Krebs (besonders im Ma-
gen-Darm-Trakt) führen.
Natürliche Quellen
Bierhefe, Meerwasser, Meeresalgen, Knoblauch, Pilze, organisch an­
gebaute Nahrungsmittel, Meeresfrüchte, Milch, Eier, Getreidepro­
dukte und die meisten Gemüsesorten.

291
Täglicher Bedarf
Nicht erfaßt. Selen ist in hoher Dosierung sehr giftig.

Wichtige Bemerkungen über Spurenelemente


Es gibt noch weitere Spurenelemente, die für die menschliche Ernäh­
rung wichtig sind, z. B. Bor, Strontium, Nickel, Brom und Vanadium,
um nur einige zu nennen. Sie werden im Körper in sehr geringen Men­
gen (Spuren) vorgefunden, aber ob sie für den Körper notwendig
sind, wurde nicht bestimmt, da Mangelerscheinungen nicht bekannt
sind.
Wir raten allen, die ihre Nahrung mit Spurenelementen bereichern
wollen, vorsichtig zu sein. Obwohl geringe Mengen dieser Substanzen
für einen guten Gesundheitszustand wichtig sind, können große Men­
gen giftig sein. Wenn man seine Ernährung mit isolierten Mineralstof­
fen, besonders Spurenelementen, ergänzen will, sollte man sehr vor­
sichtig sein, damit das chemische Gleichgewicht im Körper nicht ge­
stört wird und Gesundheitsschäden vermieden werden. Um Vergif­
tungen und chemisches Ungleichgewicht im Körper zu vermeiden,
verwendet man am besten ein Multi-Mineralstoff-Spurenelementprä­
parat, besonders in natürlicher Form wie z. B. Meerwasser, durch
Bergbau gewonnene Mineralstoffe, Mineralwasser, Knochenmehl,
Meeresalgen, rohe Gemüse- und Fruchtsäfte und die natürlichen
Nahrungsmittel, die oben bei den einzelnen Mineralstoffen angeführt
wurden.

Säurebildende und basenbildende Nahrungsmittel


Für die Aufrechterhaltung der Gesundheit und zur Heilung von
Krankheiten ist ein ausgewogenes chemisches Gleichgewicht im Kör­
per außerordentlich wichtig. Azidose oder Übersäuerung in den Ge­
weben ist eine der Hauptursachen für viele Krankheiten, besonders
für arthritische und rheumatische Erkrankungen.
Alle Nahrung wird im Körper «verbrannt» - oder besser «verdaut» -
wobei Asche als Resultat der «Verbrennung» oder Verdauung zu­
rückbleibt. Diese Asche kann sauer, neutral oder alkalisch sein, was
weitgehend von der Mineralstoffzusammensetzung der Nahrung ab­
hängt. Einige Nahrungsmittel lassen eine saure Asche zurück, andere
eine alkalische. Saure Asche bleibt dann zurück, wenn die Alkalire-
292
serven des Körpers erschöpft sind oder die Reserven an beständigen
Basen im Blut und in den Geweben verringert sind. Deshalb ist es
äußerst wichtig, daß ein geregeltes Verhältnis zwischen säurebilden­
den und basenbildenden Nahrungsmitteln in der Nahrung vor­
herrscht. Das natürliche Verhältnis in einem gesunden Körper ist un­
gefähr 1:4- ein Teil Säuren und vier Teile Basen oder 20 % zu 80 %.
Wird dieses ideale Verhältnis beibehalten, dann besitzt der Körper
eine starke Widerstandskraft gegen Krankheiten. Bei Krankheiten,
wenn also der Patient an Azidose leidet, wird die Heilung um so
rascher sein, je höher der Anteil an alkalischen Nahrungsmitteln ist.
Basen neutralisieren Säuren. Deshalb ist es bei der Behandlung der
meisten Krankheiten wichtig, daß die Diät des Patienten eine große
Menge an alkalischen Nahrungsmitteln enthält, um die. säurebildende
Wirkung aufzuheben und ein gewisses Übergewicht an Basen zu
schaffen.
Ein gesunder Körper hat gewöhnlich eine hohe Alkalireserve, die in
Notsituationen verwendet wird, wenn zu viele säurebildende Nah­
rungsmittel gegessen werden. Diese Reserven können aufgebraucht
werfen. Wenn das Säure-Basen-Gleichgewicht unter 1:3 absinkt,
kann die Gesundheit schwer geschädigt werden. Der Körper kann nur
dann richtig funktionieren und die Gesundheit erhalten, wenn genü­
gend Basen vorhanden sind und ein adäquates Säure-Basen-Gleich­
gewicht in allen Geweben und im Blut vorherrscht.
Die Airola-Diät, wie in Anleitung 1 beschrieben, wird ein ausgewoge­
nes chemisches Verhältnis und das richtige Säure-Basen-Gleichge­
wicht hersteilen, da die säurebildenden Nahrungsmittel der ersten
Nahrungsgruppe (Samen, Nüsse und Getreide) mit den basenbilden­
den Nahrungsmitteln der zweiten und dritten Nahrungsgruppe (Ge­
müse und Obst) im richtigen Verhältnis stehen. Für eine optimale
Gesundheit und Widerstandskraft gegen Krankheiten ist es unbe­
dingt notwendig, daß die Diät ein wenig alkalisch ist. Laut Dr. Ragnar
Berg, dem früher weltberühmten Experten auf dem Gebiet des
Säure-Basen-Gleichgewichts, ist das ideale Verhältnis zwischen
säure- und basenbildenden Nahrungsmitteln in der Diät ungefähr
20% säurebildende und 80 % basenbildende Nahrungsmittel.
Hier nun folgt eine Aufstellung der häufigsten Nahrungsmittel mit
Angabe der Azidität oder Basizität, auf der Grundlage von je 30 g
jedes Nahrungsmittels.

293
Basenbiidende Nahrungsmittel

Feigen 30,0 Kresse 2,0


Sojabohnen 12,0 Kartoffeln 2,0
Limabohnen 12,0 Ananas 2,0
Aprikosen 9,5 Weißkohl 1,8
Spinat 8,0 Grapefruit 1,7
Rüben- oder Rote- Tomaten 1,7
Bete-Kraut 8,0 Pfirsiche 1,5
Rosinen 7,0 Äpfel 1,0
Mandeln 3,6 Trauben 1,0
Karotten 3,5 Bananen 1,0
Datteln 3,0 Wassermelonen 1,0
Sellerie 2,5 Hirse 0,5
Gurken 2,5 Paranüsse 0,5
Warzenmelonen 2,5 Kokosnüsse 0,5
Kopfsalat 2,2 Buchweizen 0,5

Neutrale (oderfast neutrale) Nahrungsmitte!

Milch Pflanzliche Öle


Butter Industriezucker

Säurebildende Nahrungsmittel
Austern 5,0 Die meisten Getreidesorten 3,0
Kalbfleisch 3,5 Reis 2,5
Die meisten Fischsorten 3,5 Vollkornweizen­
Innereien 3,0 oder-roggenbrot 2,5
Leber 3,0 Die meisten Nüsse außer
Huhn 3,0 Mandeln und Paranüssen 2,0
Fleisch und Naturkäse 1,5
Geflügel 3,0 Linsen 1,5
Eier 3,0 Erdnüsse 1,0

Die meisten Getreidesorten sind säurebildende Nahrungsmittel, au­


ßer Hirse und Buchweizen, die für basenbildend gehalten werden.
Gekeimte Samen und Getreide werden durch das Keimen alkali­
scher.
294
Alle Gemüse und Fruchtsäfte sind sehr alkalisch. Die alkalischsten
Säfte sind: Feigensaft, Grünsaft aus allen grünen Gemüsen, Karot­
tensaft, Rote-Bete-Saft, Selleriesaft, Ananassaft und Zitrussäfte.
Auch Gemüsebrühe (siehe Rezepte) ist ein sehr alkalisches Ge­
tränk.
TABELLEN
Q uelle: W i l l i W ir th s , K le in e N ä h r w e r tt a b e lle ,
Tabellen: Empfehlenswerte Höhe der Nährstoffzufuhr F r a n k fu r t 1 9 8 2 (3 0 . a ua .)

Vitam in A Vitam in D Vitam in E Thiamin R iboflavin


(R etinol- (a -T o c o p h -
Äquival.) Äquival.) m g 4) m g 4)

m g 4) ^9 mg m w m w

Erwachsene 0,95) 2,5 12 1,6 1,4 2,0 1,8

Säuglinge 0— 6 Monate 0,6 10 6 0,4 0,5

7 — 12 Monate 0,7 10 6 0,5 0,6

K inder 1— 3 Jahre 0,7 10 6 0,7 0,8

4 - 6 Jahre 0,7 5 7 1,0 1,1

7— 9 Jahre 0,8 2,5 8 1,2 1,6

1 0 - 1 2 Jahre 0,8 2,5 10 1,4 1,2 1,9 2,0

1 3 - 1 4 Jahre 0,9 2,5 11 1,4 1,2 1,9 2,0

Jugendliche 15 — 18 Jahre 0,9 2,5 12 1,6 1,4 2,3 1,9

S chw angere ab 6. M onat 1,2 10 12 1,6 2,3

S tillende 2,0 10 20 1,8 2,5


Niacin Vitamin B6 Folsäure Pantothen- Vitamin B 12 Vitamin C
(Niacin- säure
Aquival.) m g 4)

mg m w ng mg ng m g6)

9 -1 5 1 87) 1,67) 400 8 5 75 Erwachsene

4 0,3 100 4 0,5 35 Säuglinge 0— 6 M onate

6 0,5 100 4 1 60 7 — 12 M onate

8 0,7 200 5 2,5 70 Kinder 1— 3 Jahre

14 1,1 300 5 2,5 70 4— 6 Jahre

14 1,4 300 6 5 70 7— 9 Jahre

16 1,6 400 6 5 75 1 0 - 1 2 Jahre

16 2,1 400 8 5 75 13 — 14 Jahre

16 2,1 1,7 400 8 5 75 Jugendliche 15 — 18 Jahre

12 3,6 800 10 7,5 100 Schwangere ab 6. Monat

16 2,0 1000 10 7,5 110 Stillende

6) Ungefähr 40% Zubereitungsverluste sind berücksichtigt. Quelle: DGE 1975


') Erwachsene über 65 Jahre 2.4 mg Vitamin B6
Nährstoffzusammensetzung der gebräuchlichsten Nahrungsmittel
E n e rg ie - A b fa ll D e r e ß b a re T e il v o n 100 g e in g e k a u fte r W a re e n th ä lt:
g e h a lt
in 100 g P ro ­ F e tt G e s ä ttig te M e h rt C ho­ P/S- K o h le n ­ E n e r g ie R e s o r b ie r te
L e b e n s m it t e l
e ß b a re m te in F e tt ­ u n g e s ä tt le s te rin Q u o tie n t h y d ra te E n e r g ie -
A n te il s ä u re n F e tts m enge
kcal % g g g g mg g kJ kcal %
W eizenkeim e 400 0 27 9 5 46 1675 400 87
W eizenkleie 361 0 16 5 51 1510 361 52
Roggenm ehl, Type 1150 356 0 9 75 1490 356 92
M aisstärkem ehl 367 0 + 87 1535 367 99
R og g e nvo llko rnb ro t 239 0 7 1 46 1000 239 88
R o g g e nb ro t 253 0 6 1 51 1060 253 88
P um pernickel 247 0 6 1 49 1035 247 89
Leinsam enbrot 280 0 8 4 47 1170 280
B rö tch e n (Semmeln) 278 0 7 T + + 0 58 1165 278 97
G raham brot 250 0 8 1 0,4 48 1045 250 53
M isch b ro t
(R oggen-W eizen) 252 0 7 1 52 1055 252 94
W eize n vo llko rn bro t 241 0 8 1 47 1010 241 88
W eizen-Toastbrot 297 0 10 2 65 1240 297
K n ä ckeb ro t 380 0 10 1 77 1590 380 89
Zw ieback, eifrei 403 0 10 4 76 1685 403 96
B iskuit 441 0 9 5 2,0 0,1 280 0,05 82 1845 441 95
Kuchen i. D. 314 0 7 13 39 1315 314- 95
Puddingpulver 366 0 5 2 80 1530 366 94
Paniermehl 352 0 13 1 72 1470 352 94
Bierhefe, g e tro ckn e t 344 0 • 48 1 36 1440 344 80
Bäckerhefe, gepreßt 102 0 17 1 7 425 102 81
Klare Suppen
m it Einlagen 350 0 12 6 59 1465 3501) 98
G ebundene Suppen m it
G etreideerzeugnissen 385 0 10 10 61 1610 3852) 98
') je Teller (250 ccm) etwa 18 g Substanz = 60 bis 65 kcal = 250 bis 270 kJ ’) je Teller etwa 20 g Substanz = 75 bis 80 kcal = 315 bis 335 kJ
') je Teller etwa 22 g Substanz = 85 bis 90 kcal = 355 bis 375 kJ
Der eßbare Teil von 100 g eingekaufter Ware enthält:

M in e ra ls to ffe V ita m in e Lebensmittel Bemerkungen

Natrium Kalium Calcium Phos- Eisen A B, b2 Niacin C


phor
mg mg mg mg mg .ug mg mg mg mg
5 837 69 1100 8,1 160 2,00 0,72 4,5 W eizenkeim e
2 2 43 1240 3,6 4 0,65 0,51 W eizenkleie
1 295 20 235 2,4 + 0,20 0,10 1,2 Roggenm ehl, Type 1150
7 + 30 0,5 + + 0,01 + + M aisstärkem ehl
425 290 45 220 3,3 50 0,20 0,15 0,5 R og g e nvo llko rnb ro t
220 100 20 135 1,9 + 0,15 0,10 1,0 R og g e nb ro t
370 340 55 145 0,05 Pum pernickel
Leinsam enbrot
485 115 25 110 0,6 + 0,10 0,05 1,0 + B rötchen (Semmeln)
370 210 45 180 1,6 0,21 0,11 2,5 G raham brot
M isch b ro t
300 410 20 145 1,5 0,15 0,10 1,5 (Roggen-W eizen)
430 95 265 2,0 0,25 0,15 3,3 + W eizenvollkornbrot
640 130 110 100 2,2 0,17 0,04 1,8 W elzen-Toastbrot
460 435 55 320 4,7 + 0,20 0,20 1,0 + K n äckebrot
265 160 40 120 1,5 1,5 Zw ieback, eifrei
50 145 30 B iskuit
80 100 1,0 50 0,15 0,10 0,5 1 K uchen i. D.
.115 90 + 17 0,05 0,15 + + P uddingpulver
Panierm ehl
1410 1900 17,6 12,00 3,75 44,8 + Bierhefe, g e tro ckn e t
35 650 28 605 4,9 1,45 2,30 17,4 Bäckerhefe, gepreßt
Klare Suppen
m it Einlagen
G ebundene Suppen mit
G etreideerzeugnissen
Nährstoffzusammensetzung der gebräuchlichsten
Nahrungsmittel
Energie­ Abfall Der eßbare Teil von 100 g eingekaufter Ware enthält:
gehalt
in 100 g P ro ­ Fett Gesättigte Mehrf Cho­ P/S- K o h le n ­ E n e rg ie Resorbierte
Lebensmittel eßbarem tein Fett­ ungesätf lesterin Quotient h ydra te Energie-
Anteil säuren Fetts. menge
kcal % g g g g mg g k'J kcal %
Remoulade 490 0 1 50 9 2050 490 95
Salat-D ressing 237 0 2 21 10 990 237 95
Rindertalg 920 0 1 97 47,2 4,3 100 0,09 + 3850 920 95
Schweineschm alz 947 0 + 100 38,0 10,0 90 0,26 + 3960 947 95
H albflüssige Fritie r-
und B ratfe tte 910 0 . + 99 22,0 30,0 0 1,36 + 3810 910 95
K o ko sfe tt 925 0 0,8 99 + 3870 925 95
Maiskeim öl 930 0 100 12,4 40,5 + 3,27 3890 930 95
O livenöl 927 0 + 100 19,0 8,0 0 0,42 + 3880 927 95
S onnenblum enöl 928 0 + 1001) 11,0 64,0 0 5,82 + 3885 928 95
Lebensm ittel p flanzlicher H erkunft
G e tre id e e rze u g n is se
Vollreis 371 0 7 2 75 1550 371 96
Reis, poliert 368 0 7 1 79 1540 368 98
G erstengraupen 371 0 10 1 74 1550 371 92
H aferflocken 402 0 14 7 1,0 4,2 0 4,2 66 1680 402 94
W eizengrieß 370 0 10 1 75 1550 370 97
C orn-flakes 388 0 8 1 83 1625 388 97
Leinsamen 420 0 19 31 1,9 22,0 11,58 13 1760 420
M ais-Korn 375 0 9 4 0,6 1,8 3,00 71 1570 375 77
Müsli (Früchtem üsli) 371 0 11 6 68 1550 371 94
Eierteigw aren (Nudeln,
Makk., S paghetti u. ä.) 390 0 13 3 1,0 0,6 140 0,60 72 1630 390 96
Weizenmehl, Type 1050 370 0 12 2 71 1550 370 92
Weizenmehl, Type 550 370 0 11 1 74 1550 370 96
W eizenmehl, Type 405 368 0 11 1 74 1540 368 97
1) 55 g Linolsäure
Der eßbare Teil von 100 g eingekaufter Ware enthält:

M in e ra lsto ffe V ita m in e Lebensmittel Bemerkungen

Natrium Kalium Calcium Phos- Eisen A B, b2 Niacin C


phor
mg mg mg mg mg pg mg mg mg mg
Rem oulade
Salat-Dressing
10 6 + 7 0,3 250 + + + 1 Rindertalg
1 1 + + + + + Schweineschm alz
H albflüssige Fritier-
und B ra tfe tte
2 2 2 1 + K o ko sfe tt
1 1 15 1,3 35 M aiskeim öl
1 1 (20) Olivenöl
1 4 S onnenblum enöl
Lebensm ittel pfla n zlich er Herkunft
G e tre id e e rze u g n is se
10 150 25 325 2,6 + 0,40 0,10 5,0 + Vollreis
6 105 6 120 0,6 + 0,05 0,03 1,5 + Reis, poliert
5 190 14 190 (2,0) 0,10 0,10 3,1 + G erstengraupen
3 360 65 405 3,6 0,40 0,15 1,0 H aferflocken
1 110 17 85 1,0 0,10 0,05 1,5 Weizengrieß
915 140 13 60 2,0 + 0,05 1,4 + C orn-flakes
+ 590 260 + - 75 0,41 0,96 4,9 Leinsamen
6 330 15 260 1,5 60 0,36 0,20 1,5 M ais-Korn
50 435 55 290 3,0 10 0,36 0,15 2,2 48 M üsli (Früchtem üsli)
Eierteigw aren (Nudeln,
7 155 20 195 2,1 60 0,20 0,10 2,0 Makk., S paghetti u. ä.)
2 205 14 230 2,8 + 0,45 W eizenm ehl, Type 1050
3 125 16 95 1.1 20 0,10 0,10 0,5 Weizenm ehl, Type 550
2 110 15 90 1,0 10 0,06 0,03 0,5 Weizenm ehl, Type 405
Sachregister

A B
Afterjucken 147 Bäder, therapeutische 237-245
Airola-Diät 173 - Armbad 239
Akne, Behandlung 25 - Fußbad 239
Algin (Natriumalginat) 159 - Kalte Dusche 240
- und Bleivergiftung 159 - Mineralbäder 241
- undStrontium-90-Vergiftung 162 - Salzwasserbad 240
Alkoholismus, Behandlung 27 - Sauna 243
Allergien, Behandlung 29 - Schlenzbad 242
Alopecia 71 - Schwefelbad 241
Alterung, 186 - Sitzbad 238
- und eiweißreiche Diät 186 - Überwärmungstherapie 242
- vorzeitige 138 - Wechselduschen 237
Ammoniak und Krebs 187 - Bandwürmer 145
Amyloid und Alterungsprozeß 186 - Beingeschwüre,Behandlung 44
Anämie, Behandlung 31 - Beinkrämpfe 147
Angina pectoris 33 Beklemmung 147
Antibabypille, Schutz 147 Berg,Dr. Ragnar 101,216,293
Appetitzentrum, Funktion 62,64 Bestrahlungsschäden 163
Arteriosklerose 35 Bienenstiche 147
- und eiweißreiche Diät 186 Bierhefe 140,183,203
Arthritis, Behandlung 36,151 - verjüngende Wirkung 140
Aslan,Dr. Ana 139 Bioflavonoide 210,276
Asthma, Behandlung 40 Biologische Medizin 10,23
Atemgeruch, Ursachen und Biotin 210,266
Behandlung 74 Bircher,Dr. Ralph 186,217
Aufgesprungene Lippen 147 Bircher-B enner Diät 173
Blähungen 135,147
Blasenentzündung, Behandlung 43
Blasenkatarrh 147
Blei, Schutzmaßnahmen 157,158
Blütenpollen, bei Asthma 41
- bei Heuschnupfen 148
Bohnenschalenther apie 119

307
Brennende Füße 147 - Gefahren 63,185,187
Brennen im Mund 147 - und Mineralstoffmangel 186
Bromelin 38 - und vorzeitige Altersbe­
Bronchialkatarrh 60 schwerden 187
Bronchitis 147 - und Zahnbetterkrankungen 186
Buchinger, Dr. Otto Jr. 212 - und Schizophrenie 186
Buchweizenbrei, Rezept 250 Empfängnisverhütungsmittel,
Buefger-Krankheit 147 natürliche 149
Burkitt, Dr. Dennis P. 176 Empfehlenswerte Höhe der
Nährstoffzufuhr (pro Tag)
(Tabelle) 298
Emphysem, Behandlung 55
Epilepsie, Behandlung 57
c Erkältungen, Behandlung 60,147
«Excelsior», Rezept 256
Chemische Arzneimittel, Gefahren 165
Chlor 283
Cholin 210,269
Chrom 289
Coca, Dr. Arthur F. 29,45,141 F
Colitis, Behandlung 45
Cushing-Syndrom 147 Fasten 188,211-224
- Fastenkur 217
- Kontraindikationen 222
- Einläufe während des Fastens 221
- Sicherheit 215
D - bei Schizophrenie - 214
- Rauchen und Fasten 129
DDT, Schutzmaßnahmen 160 - Saftfasten, die beste
Destilliertes Wasser, Fastenmethode 216-217
Gefahren 81,123,187 - Wirksamkeit 212
Diabetes mellitus, Behandlung 47 Fettsucht 61
Divertikulose, Behandlung 51 - und Leberschäden 64
Durchfall, Behandlung 52 Fieber 148,242,244
- Behandlung bei Krebs 103,242
- Bläschen 148
Fluor 288
Folsäure 209,266
E Formel F-Plus 245
- bei Hauterkrankungen 246
Einläufe, Verabreichung 221 Frieselausschlag 148
Eisen 284 Fußpilz 148
Eisenmangelanämie 31
Eiweißreiche Diät und
Arteriosklerose 186
- bei Schlankheitskuren 63

308
G Heuschnupfen 148
Hirsebrei, Rezept 249
Gallenblasenerkrankungen, Hoher Blutdruck, Behandlung 85
Behandlung 64 - emotionelle Ursachen 87
Gallensteine 64 Honig 183
Gelbsucht, Behandlung 67 Hornissenstiche 148
Gemüsebrühe, Rezept 256 Hyperkinese bei Kindern 149
Gerötete Augen 148 Hypoglykämie, Behandlung 88
Gero-H3-Aslan 93,139 - Ernährungsprogramm 89
Geschwüre 148 - und Ulcus pepticum 112
- infolge von Diabetes 44 Hypothalamus 28
Gesundheitsmenü 196
Gesundheitszustand 196
- und Bewegung 196
- und Ernährung 173
- und Entspannung 196 I
Gicht, Behandlung 68,148
- und Intelligenzquotient 70 Impotenz 91
Glaukom, Behandlung 70 Inositol 210,270
Glutamin, Behandlung von Issels, Dr. Josef 103,242
Alkoholismus 28
Graue Haare, Wiederherstellung
der natürlichen Haarfarbe 148
Grauer Star 148
Grind 148 J
Grippe, Behandlung 60
Gürtelrose 148 Jod 286
Joghurt, Herstellung 254

H
K
Haarausfall, Behandlung 71
Hämorrhoiden, Ursachen und Kadmium, Schutzmaßnahmen 161
Behandlung 76 Kahlköpfigkeit, Behandlung 71
Hagebutte 209 Kalium 282
Halitose, Ursachen und Kalte Hände und Füße 149
Behandlung 74 Kalzium 280
Halvas, Rezept 255 - und eiweißreiche Diät 186
Hautausschlag 148 Karies, Behandlung 94
Hauterkrankungen 77 Kartoffelbrei, Rezept 250
Hautreizungen 148 Kefir, Rezept 254
Heilpflanzen, Zubereitung und Keimlinge, Herstellung 253
Anwendung 233,235 Kervr an, Louis C. 33,123
Herzerkrankungen, Behandlung 79 Klimakteriumsbeschwerden 96

309
Kohlenmonoxyd, Milch, Wert in der menschlichen
Schutzmaßnahmen 156 Ernährung 181
Koronarthrombose 84 Mineralstoffe,
Krämpfe, Behandlung 99 - Mangelerscheinungen infolge
Krampfadern 98 von destilliertem Wasser 292
Krankheit, Definition 11 - Gefahren bei Überdosierung 292
Krebs, Behandlung 101 - Funktion, Mangelerscheinungen
- und eiweißreiche Diät 187 und natürliche Quellen 280-292
Krebs, Dr. Ernst Jr. 104 - zur Vorbeugung 203
Krook, Dr. Lennart 186 Molybdän 290
Kruska, Rezept 251 Monodiät 29
Kühl, Dr. Johannes 176,232 Mückenstiche 149
Kupfer 285 Multiple Sklerose 115
Kurzsichtigkeit 149 Muskelkater 149
Muskelkrämpfe 99
Myasthenia Pseudoparalytica 149
Myopie 149

L
Lähmungen 149
L-Dopa-Behandlung 125 N
Leberleiden, Behandlung 106
Lebertran 183,203 Nährstoffzusammensetzung der
Lezithin 203 gebräuchlichsten Nahrungsmittel
Lithium 291 (Tabelle) 300
Lupus Erythematodes 149 Nagelerkrankungen 149
Lupus vulgaris 149 Nahrungsmittelkombinationen 192
Nahrungszusätze, warum und
wie man sie anwendet 200,204
Natrium 282
Nephritis 118
M Neuralgien 150
Neurasthenie 150
Madenwürmer 145 Neuritis 117
Magengeschwüre, Behandlung 109 Niedriger Blutzucker 88
Magnesium 281 Niedriger Puls 150
- und eiweißreiche Diät 186 Nierenerkrankungen, Behandlung 118
Mandelentzündung 60 Nierensteine 119
Mangan 286 Nikolayev, Dr. Uri 186
Max-Planck-Institut für Nitrate und Nitrite,
Ernährungsforschung 178,185 Schutzmaßnahmen 166
McCormick, Dr. W. J. 207 Nittier, Dr. Alan H. 91
Meeresalgen 183,203
Menstruationsbeschwerden 112
Migräne 114

310
o R
Obstsalat ä la Airola 252 Radioaktives Jod,
Ohrenschmerzen 150 Schutzmaßnahmen 163
Organische Nahrungsmittel 180 Rauchen, Behandlung 129
Osteomalazie 150 - und Hautveränderungen 130
Osteoporose 121 Reisekrankheit 150
- und eiweißreiche Diät 122 Röntgenstrahlen, Mißbrauch 164
Ozon, Schutzmaßnahmen 157 - Schutzmaßnahmen 164
Östrogen, Gefahren 112 Rückenschmerzen 150
- natürliche Quellen 113

s
p
Säfte 229
p-Aminobenzoesäure 209,267 - Grünsaft 232
Pantothensäure 210,268 - Zubereitung 231
Parkinsonsche Krankheit 124 - milchsauer vergorene 232
Parodontose 95,150 - Anwendung 229-233
Pauling, Dr. Linus 207 Säure-Basen-Gleichgewicht 293
Pazifarine 176 Säure- und basenbildende
Pellagra 150 Nahrungsmittel 292
Perniziöse Anämie 32 Sauerkraut, Herstellung 257
Pfeiffer, Dr. Carl 130 Sauermilchquark, Rezept 254
Pflanzliche Öle 182 Sauerteigbrot, Rezept 255
Phosphor 280 Schilddrüsenunterfunktion 150
Polyzythämie 33 Schizophrenie, Behandlung 130
Prämenstruelle Ödeme 114 - und eiweißreiche Diät 186
Prellungen, Quetschungen 150 - und Zink 130
Prostataleiden 125 Schlaflosigkeit 150
Psoriasis 127 Schlaganfälle 85
Pyelonephritis 121 Schlankheitskuren, Gefahren 63,64
Schlechte Blutzirkulation 150
Schlecht heilende Wunden 150
Schleimbeutelentzündung 150
Schlenz, Maria 237
Q Schuppen 150
Schwefel 284
Quecksilber, Schutzmaßnahmen 159 Schwindelanfälle 151
Seborrhöe 151
Sehprobleme, als Folge
von Diabetes 51
Sehschwäche 147
Selen 291

311
Sexueller Leistungsabbau 138 Vitamin A 202,261
Shute, Dr. Evan 207 - Säure 25
Shute, Dr. Wilfried E . 50 - Bi, Thiamin 209,262
Silizium 288 - B2, Riboflavin 209,263
Sinusitis 60,151 - B3,Niacin 209,264
Stickstoffdioxyd, Schutzmaß­ - b6 209,265
nahmen 162 - und eiweißreiche Diät 186
Strontium-90, Schutzmaßnahmen 162 _ B12 203,209,271
- B13, Brotsäure 271
- B15,Pangamsäure 272
- B17, Amygdalin 272
T - C 201,202,209,273
- D 210,274
Taubheit der Hände, Füße etc. 151 - E 201,203,204,210,275
Thrombophlebitis 133 - F, essentielle Fettsäuren 277
Toxämie, während der - K 278
Schwangerschaft 151 - T 278
Trockenbürstenmassage 224-229 - U 279
- Wirkung 226 - Antagonisten 204
Trockene Haut 151 - komplette Aufstellung 261
- Gefahren einer Selbstbehandlung
23, 205,279
- Funktion, Mangelerscheinungen
und natürliche Quellen 261 - 279
u - individueller Bedarf 204
- natürliche kontra synthetische
Übelkeit, während der 205-210
Schwangerschaft 151 - Dosierung 202,261-279
Ulcus pepticum 110 - Verwendung 200-205,261-279
Umweltvergiftung, Schutz­ Vitiligo 151
maßnahmen 155,156,167,194
Unterernährung, Nutzen 138,193

w
y Waerland,Are 101,173
Warzen 143
Venenentzündung 151 Wassersucht, Behandlung 144
Verbrennungen, Behandlung 134 - bei Menstruation 145
Verdauungsstörungen, Behandlung 135 - und Schwangerschaft 145
Verjüngungstherapie 138 Weizenkeime 183
- Heilpflanzen 140 ranzige, Gefahren 183
Verstauchungen 151 Williams, Dr. Roger J. 204
Verstopfung, Behandlung 141 Würmer, im Verdauungstrakt 145
Vertigo 151 Wunden, schlecht heilende 150
Visek,Dr. WillardJ. 102 Wurmkrankheiten 145

312
z - bei Prostataleiden 126
- bei Schizophrenie 130
Zabel, Dr. Werner 242 - und sexuelle Entwicklung 287
Zahnbelag 151 Zwölffingerdarmgeschwüre,
Zahnfleischerkrankungen 95 Behandlung 109
Zink 287 - und Kohlsaft 112
- und Kadmiumvergiftung 161 Zystitis 42
«Natürlich gesund» stellt die verschiedensten
Naturtherapien vor, die auf spezifischer Ernährung,
auf Säften, Heilkräutern, Fastenkuren, Bädern und
vielen anderen diätischen und biologischen Heil­
methoden ■beruhen. Von «Akne bis Wassersucht»
werden die häufigsten Krankheiten untersucht und
Behandlungsvorschläge gemacht.

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