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Tragwerksplan
für
Hochbauprojekte

Dr. Sinan Korjenic

September 2014
TU Wien,                                    Tragwerksplan für Hochbauprojekte   Dr. Sinan Korjenic 
 

Inhalt
1  Einleitung ................................................................................................................................ 4 
  Einheiten, Symbole, Indizes ..................................................................................................... 4 
  Tragwerkskonzept – Tragwerkspläne ...................................................................................... 5 
  Eurocode und OIB Richtlinie ‐ Unterlagen für Vorbemessung ................................................ 8 
  Sicherheitskonzepte ‐ Sicherheitsphilosophie ........................................................................ 9 
2  Einwirkungen und Lastableitung ............................................................................................ 10 
  Oft vorkommende lastableitende Bauteile ........................................................................... 10 
2.1.1  Decke, Unterzug, Stütze und Wand .............................................................................. 10 
2.1.2  Rahmen ......................................................................................................................... 10 
2.1.3  Aussteifungselemente ................................................................................................... 11 
2.1.4  Gründung (Fundamente) ............................................................................................... 11 
  Lasteinflussflächen ................................................................................................................ 11 
  Umrechnung für Lasten auf schräge Flächen ........................................................................ 12 
  Nutzlasten.............................................................................................................................. 13 
  Windlasten ............................................................................................................................ 14 
2.5.1  Windkräfte auf Dächern ................................................................................................ 15 
2.5.2  Winddruck auf Oberflächen .......................................................................................... 15 
  Schneelasten ......................................................................................................................... 18 
  Mustertabelle für Lastaufstellung ......................................................................................... 21 
3  Decken .................................................................................................................................. 22 
  Allgemeines ........................................................................................................................... 22 
  Darstellung ‐ Statisches Modell ............................................................................................. 22 
  Holzdecken ............................................................................................................................ 23 
3.3.1  Holzbalkendecken ......................................................................................................... 23 
3.3.2  Decken in Tafelbauweise ............................................................................................... 24 
3.3.3  Massivholzdecken ......................................................................................................... 24 
  Stahlbetondecken .................................................................................................................. 24 
3.4.1  Ortbetondecken ............................................................................................................ 24 
3.4.2  Einachsig gespannte Decke ........................................................................................... 26 
3.4.3  Zweiachsig gespannte Decke ......................................................................................... 26 
3.4.4  Flach‐ und Pilzdecken .................................................................................................... 27 

Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   1 
 
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3.4.5  Plattenbalkendecken ..................................................................................................... 28 
3.4.6  Rippendecken ................................................................................................................ 29 
3.4.7  Kassettendecke.............................................................................................................. 30 
3.4.8  Hohldielen ..................................................................................................................... 30 
3.4.9  Elementdecken (Teilmontagendecke) ........................................................................... 32 
  Vollmontagedecken ............................................................................................................... 32 
  Verbunddecken ..................................................................................................................... 32 
3.6.1  Trapezblechverbunddecken .......................................................................................... 32 
3.6.2  Slim‐Floor‐Decken ......................................................................................................... 32 
  Füllkörperdecke ..................................................................................................................... 33 
  Holz‐Beton‐Verbunddecken .................................................................................................. 33 
4  Treppen ................................................................................................................................. 34 
  Treppen aus Ortbeton und Fertigteiltreppen ....................................................................... 34 
  Holztreppen ........................................................................................................................... 36 
  Stahltreppen .......................................................................................................................... 37 
  Fahrtreppen (Rolltreppen) .................................................................................................... 37 
5  Träger – Unterzug ‐ Balken ..................................................................................................... 37 
  Stahlbetonträger ................................................................................................................... 37 
5.1.1  Geschoßhoher Stahlbetonträger ................................................................................... 39 
5.1.2  Stahlbeton‐ Fertigteilträger ........................................................................................... 39 
  Spannbetonträger ................................................................................................................. 40 
  Stahl‐Beton‐Verbundträger ................................................................................................... 40 
  Holzträger .............................................................................................................................. 40 
5.4.1  Holzträger aus Vollholz VH ............................................................................................ 40 
5.4.2  Holzträger aus Brettschichtholz BSH ............................................................................. 41 
5.4.3  Holz‐Fachwerkkonstruktionen ...................................................................................... 42 
  Stahlträger ............................................................................................................................. 42 
6  Stützen .................................................................................................................................. 43 
  Schlankheit und Knicklänge von Einzeldruckgliedern (Stütze) .............................................. 43 
  Holzstützen ............................................................................................................................ 44 
  Stahlstützen ........................................................................................................................... 47 
  Stahlbetonstützen ................................................................................................................. 57 
  Schleuderstützen ................................................................................................................... 59 

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  Verbundstützen ..................................................................................................................... 61 
7  Wände ................................................................................................................................... 65 
  Wände aus Mauerwerk ......................................................................................................... 65 
  Betonwände .......................................................................................................................... 65 
8  Steildächer ............................................................................................................................ 66 
8.1  Zu berücksichtigende Einwirkungen ..................................................................................... 66 
  Holzdächer ............................................................................................................................. 66 
8.2.1  Sparrendächer ............................................................................................................... 66 
8.2.2  Kehlbalkendach ............................................................................................................. 66 
8.2.3  Pfettendach ................................................................................................................... 67 
9  Fundamente .......................................................................................................................... 69 
  Einzelfundamente ................................................................................................................. 69 
  Streifenfundamente .............................................................................................................. 70 
  Plattenfundamente ............................................................................................................... 71 
10  Hallentragwerke ................................................................................................................ 72 
  Materialwahl ......................................................................................................................... 72 
  Übersicht zur Vorbemessung ................................................................................................ 72 
11  Bauteil‐ und Gebäudeaussteifungen................................................................................... 78 
  Horizontale Einwirkungen ..................................................................................................... 78 
  Aufnahme von Horizontalkräften .......................................................................................... 78 
  Anordnung der aussteifenden Elemente im Grundriss ......................................................... 79 
  Aussteifung bei Hallen ........................................................................................................... 81 
12  Quellenverzeichnis ............................................................................................................. 83 
13  Musterbeispiele ................................................................................................................. 85 
 

 
 
 
 
 
 
 
 

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1 Einleitung
Die vorliegende Zusammenstellung von ausgewählten Tragwerksdarstellungen und Angaben zu Ein‐
wirkungen soll der groben Vorbemessung von Bauteilen (Bauteilliste) und Konstruktionselementen im 
Hochbau dienen und ersetzt keinesfalls die für eine statische Bemessung im Sinne der Bauvorschriften 
notwendigen Nachweise. 
Durch das Institut für Architekturwissenschaften – ITI und Institut für Hochbau und Technologie – bi.ht 
kann keine Gewährleistung für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben übernommen werden. 

Einheiten, Symbole, Indizes


Folgende Symbole werden in den folgenden Zusammenfassungen häufig verwendet und werden daher 
an dieser Stelle zusammengefasst.  
Symbole                                                                                                 Indizes                                    
Bez  Bedeutung  Einheit    a  Baustahl 
A  Querschnittfläche   mm², cm², m²    c  Beton; Druck 
E  Elastizitätsmodul  N/mm²    cr  kritisch,  
F  Einwirkung, Kraft  N, kN, MN    eff  effektiv, wirksam 
G  ständige Einwirkung  kN, kN/m²    f  Flansch 
G  Schubmodul  N/mm²    G, g  ständige Einwirkung 
4 4
I  Trägheitsmoment  cm , mm ,    int  innen 
L, l  Länge, Spannweite, Systemlänge  mm, cm, m    k  charakteristisch 
M  Moment, Biegemoment  kNm, kNcm    m  Biegung; Baustoff; durchschnittl. 
N  Normalkraft  N, kN    M  Werkstoff/Material 
P  Vorspannkraft  N, kN    max  Maximalwert 
Q  veränderliche Einwirkung  kN, kN/m²    min  Minimalwert 
R  Widerstand, Tragfähigkeit  kN, kN/m    nom  Nominalwert 
T  Temperatur   K,  °C    P, p  Vorspannkraft 
V  Querkraft   N, kN    pl  Plastisch/plastischer Wert 
3
W  Widerstandsmoment  cm , mm³    Q, q  veränderliche Einwirkung 
e  Ausmitte, Exzentrizität   mm, cm, m    s  Betonstahl 
f  Festigkeit  N/mm²    t  Zug; Torsion 
h  Höhe (Gesamthöhe)  mm, cm, m    u  Zugfestigkeit 
i  Trägheitsradius  mm, cm    v  Querkraft 
‐6 ‐1
α  Wärmeausdehnungskoeffizient  10 .K     w  Steg(blech) 
γ  Teilsicherheitsbeiwert         ‐    y  Fließ‐, Streck‐ 
ε  Dehnung         ‐       
λ  Schlankheitsverhältnis         ‐       
σ  Normalspannung  N/mm²       
τ  Schubspannung  N/mm²       
           
 

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Umrechnungen für häufig verwendete Einheiten für Spannungen und Festigkeiten 
  N/mm²  N/cm²  N/m²=Pa  kN/mm²  kN/cm²  kN/m²  MN/m²=MPa 
N/mm²  1  100  106  0,001  0,1  1000  1 
N/cm²  0,01  1  104  10‐5  0,001  10  0,01 
N/m²=Pa  10‐6  10‐4  1  10‐9  10‐7  0,001  10‐6 
kN/mm²  1000  105  109  1  100  106  1000 
kN/cm²  10  1000  107  0,01  1  104  10 
kN/m²  0,001  0,1  1000  10‐6  10‐4  1  0,001 
MN/m²=MPa  1  100  106  0,001  0,1  1000  1 
 

Umrechnungen für häufig verwendete Einheiten für Dichte und Wichte 
  g/cm³  kg/cm³  kg/dm³  kg/m³  kN/m³  N/cm³  N/mm³ 
g/cm³  1  0,001  1  1000  0,1  10‐4  10‐7 
kg/cm³  1000  1  1000  106  100  0,1  10‐4 
kg/dm³  1  0,001  1  1000  0,1  10‐4  10‐7 
kg/m³  0,001  10‐6  0,001  1  10‐4  10‐7  10‐10 
kN/m³  10  0,01  10  104  1  0,001  10‐6 
N/cm³  104  10  104  107  1000  1  0,001 
N/mm³  107  104  107  1010  10‐6  1000  1 
 

Elastizitätsmodul, Schubmodul, Wichte, ausgewählter Baustoffe 
Baustoff,  Elastizitätsmo‐ Schubmodul G       
Material  dul E [N/mm²]  [N/mm²] 
Stahl  210000  81000       
Aluminium  70000  27000       
Beton  25000‐35000  10000‐15000       
Holz  10000‐12000  500‐1000       
Mauerwerk  1500‐10000  600‐4000       
 

Tragwerkskonzept – Tragwerkspläne
Nach den Entwürfen des Planers/Architekten wird ein Tragwerkskonzept ausgearbeitet. Dessen Dar‐
stellung erfolgt in Form einer Tragwerksstudie im Sinne eines Tragwerksplanes. Es gibt keine Norm, 
kein Regelwerk wie auch kein Gesetz, welche eindeutig vorschreiben wie die Tragwerkspläne aussehen 
müssen.   
 
Darstellung: 
• Tragwerkskonzepte sind im Maßstab 1:200 bzw. wenn es die Genauigkeit oder die Größe des Objek‐
tes erfordert auch größer (1:100, 1:50) darzustellen.  
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• Im Gegensatz zu der Einreich‐ und Ausführungsplanung gibt es hierfür keine genormte Darstellungs‐
methodik.  
• Es wird ausschließlich das Tragwerk, also alle tragenden Bauteile dargestellt, d.h. Wände, Stützen, 
Unterzüge,  Decken,  Fundamente,  Podeste,  Laufplatten  etc.  und  keine  nichttragenden  Bauteile  wie 
leichte Trennwände, Türblätter und ‐stöcke, Fenster etc.  
•  Im  Grundriss  ist  der  Schnitt  etwa  1,00  m  über  Fußbodenoberkante  anzusetzen,  die  Blickrichtung 
weist von der Schnittführung nach oben (Untersicht). D.h. es wird die darüber‐liegende Konstruktion 
gezeichnet (z.B. Decke über EG im Grundriss EG).  
• Die Darstellung der geschnittenen Bauteile (Stützen, Wände) erfolgt mit einer dickere Volllinie, jene 
der  über  der  Schnittebene  liegenden  Bauteile  (Unterzüge,  Decken  etc.)  mit  einer  strichlierten  Linie 
oder einer dünne Volllinie.  
• Decken sind mit einer „diagonalen“  Linie und  mit ihrer Spannrichtung über  dem  entsprechenden 
Bereich zu kennzeichnen. Spannrichtung ist durch die charakteristische (maßgebende) Spannweite de‐
finiert (in der Regel Achsenmaße ‐ Bauteilachsen).    
• Die Darstellung in Farben ergibt meistens einen guten Übersicht (5 Farben für 5 Bauteiltypen: Decke, 
Unterzug (Überzug), Wand, Stütze, Fundament). 
   
Planinhalt: 
• Sämtliche tragenden und aussteifenden Elemente, das sind: Decken, Unterzüge (Überzuge), Wände, 
Stützen, Fundamente, Podeste, Laufplatten, Treppenhäuser, Seile,  etc. 
•  Alle  charakteristische  Dimensionen  sind  zu  bemaßen.  Hierzu  können  auch  Bauteilachsen  bemaßt 
werden  (meistens  zu  empfehlen),  wenn  eine  entsprechende  Dimensionsangabe  des  Bauteils  in  der 
Bauteilliste vorgenommen wird (kann auch mithilfe einer Legende erfolgen bei wenigen Bauteilen). In 
der Bauteilliste sind min. 3 Angaben von Bauteilen notwendig: Bezeichnung (Name ‐ Durchnummerie‐
rung), Dimensionen und Baustoff anzugeben.  
• Höhenkote der Rohdeckenunterkante (RDUK) und Unterzugsunterkante (UZUK) bzw. kotenmäßige 
Festlegung von geneigten Flächen sind in Schnitten anzugeben. 
• Durchbrüche (für Installationen, Stiegen etc.) sind mit entsprechendem Symbol gekennzeichnet. Tür‐ 
und Fensterdurchbrüche in Wänden werden nur als solche eingezeichnet, falls die Scheibenwirkung 
der Wand empfindlich gestört ist.  
• Treppenläufe und Rampen sind mit Kennzeichnung der Neigung durch einen Pfeil in aufsteigender 
Richtung darzustellen. 
• Trennfugen (Setzungs‐, Dehnungs‐, Arbeitsfugen) sind als dünne, strichpunktierte Linien mit Sym‐
bol/Beschriftung darzustellen. 
• Außenbegrenzung des Gebäudes ist als eine dünne, durchgezogene Linie anzugeben. 
• Ein‐ und Ausgangsbereich ist mit einem Pfeil als solchen zu kennzeichnen. 
• Geländesituation ist durch markieren Geländekoten anzugeben.  
 
Bauteilbezeichnung und Nummerierung 
Die Bauteilbezeichnung und Nummerierung kann nach EN ISO 4157‐1 erfolgen (gute Empfehlung). Die 
Vorgaben dieser Norm ermöglichen eine sinnvolle Vereinheitlichung der Bezeichnungen. Stützen, De‐
cken, Wände, Träger etc. erhalten eine Hauptbezeichnung aus vier alphanumerischen Stellen.  
Der  Bauteil  wird  durch  einen  entsprechenden  Buchstaben  gekennzeichnet,  wobei  die  Abkürzungen 
den englischen Bezeichnungen entsprechen:  
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Stütze                C      (Column) 


Deckenplatte        S      (Slab) 
Wand                 W     (Wall) 
Träger                B     (Beam) 
Fundament          F     (Foundation)  
Die erste Ziffer der Bezeichnung gibt die Stockwerknummer an, die beiden letzten Ziffern sind fortlau‐
fende Nummern.  
Beispiel: C 201 … Stütze Nr. 1 im Stockwerk 2              Beispiel: Rasterbezeichnung nach EN ISO 8560 

             

Bezeichnung der tragenden Teile im Schnitt und Rasterbezeichnung nach EN ISO 4157‐1. 
 
Die Zeichenarbeit und Kommunikation auf der Baustelle wird im Bauwesen i. A. vereinfacht, wenn die 
Lage der Bauteile/Einbauten mithilfe eines Rasters festgelegt wird (oft gute Empfehlung). Die Bezeich‐
nung der Rasterlinien erfolgt für die (im Plan) vertikalen durch Nummern, die von links nach rechts 
ansteigen, für die (im Plan) horizontalen durch Buchstaben, die von unten nach oben ansteigen. 
Jedes Stockwerk wird durch ganzzahlige Nummern in steigender Reihenfolge gekennzeichnet, begin‐
nend mit 1 in der untersten Ebene, die allgemein genutzt werden kann (Abb.1.2). Null bezeichnet jene 
Ebene, die unmittelbar unter dieser untersten Ebene liegt. 

                                 
Nummerierung von Stockwerken und Übergang zwischen Stockwerken (aus EN ISO 4157‐1) 
 

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Der Übergang von einem Stockwerk zum nächsten wird am tragenden Deckenelement eingetragen. D. 
h. die tragende Decke 2 ist dem Stockwerk 2 zugeordnet (Abb.1.2). 
Ein Beispiel für einen Tragwerksplan (Positionsplan) zeigt folgende Darstellung (Abb.1.3), wobei der 
Übersichtlichkeit halber die Kotierung nicht dargestellt ist. 

             
Tragwerksplan ‐ Positionsplan (wegen Übersichtlichkeit nur Geschoßdecke über dem 2. Ge‐
schoß S201 und dazugehörende Unterzügen, Wänden, Stützen dargestellt) 

Eurocode und OIB Richtlinie ‐ Unterlagen für Vorbemessung


Die Eurocode (EC 0) und OIB Richtlinie (RL 1) geben Prinzipien und Anforderungen für allgemeine Trag‐
werksplanung (Tab.1.4).   
Eurocode: EC 0 bis EC 9                                                         6 OIB‐Richtlinien 
EN 1990  Grundlagen der Tragwerksplanung OIB 
Inhalt 
EC 0        –RL 
EN 1991  Einwirkungen auf Tragwerke                    
RL 1  Mechanische Festigkeit und Standsicherheit 
EC 1 
EN 1992  Entwurf, Berechnung und Bemessung 
RL 2  Brandschutz 
EC 2  von Stahlbetonbauten 
EN 1993  Entwurf, Berechnung und Bemessung 
RL 3  Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz 
EC 3  von Stahlbauten 
EN 1994  Entwurf, Berechnung und Bemessung 
RL 4  Nutzungssicherheit 
EC 4  von Stahl‐Beton‐Verbundbauten 
EN 1995  Entwurf, Berechnung und Bemessung 
RL 5  Schallschutz 
EC 5  von Holzbauteilen 
EN 1996  Entwurf, Berechnung und Bemessung 
RL 6  Energieeinsparung und Wärmeschutz 
EC 6  von Mauerwerksbauten 
EN 1997  Entwurf, Berechnung und Bemessung 
EC 7  in der Geotechnik 
EN 1998  Auslegung von Bauwerken gegen Erd‐ http://www.oib.or.at/
EC 8  beben  kostenfrei in Internet alle OIB RL 
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EN 1999  Entwurf, Berechnung und Bemessung  Anmerkung: 10 Eurocode (58 Teilnormen) haben


EC 9  von Aluminiumkonstruktionen  über 5 200 Seiten! 
 
Tab. 1.4: Nationale Festlegungen zu den Eurocodes 
ÖNORM EN 199x‐x‐x  ÖNORM B 199x‐x‐x
Nationales Vorwort   National festgelegte Kenngrößen (Nationally Determined Parameters NDP)              
(National Foreword)  Erläuterungen (Comments) 
Weitere Anwendungsregeln (Further Rules of application)  
 
Jede Berechnung, Vordimensionierung oder Abschätzung eines reellen oder geplanten Bauwerks ba‐
siert auf einer schrittweisen Vereinfachung des Systems, wobei in den meisten Fällen eine Auflösung 
der räumlichen (komplexen) Strukturen in rechnerisch einfach erfassbare, möglichst zweidimensionale 
Strukturen angestrebt wird. 
 
Grenzzustände 
Ein Bauwerk muss die Anforderungen der Tragfähigkeit und der Gebrauchstauglichkeit erfüllen. Zu‐
stände, bei deren Überschreitung das Tragwerk die Entwurfsanforderungen nicht mehr erfüllt, werden 
Grenzzustände genannt.  
Laut Eurocode gib es 3 Grenzzustände:  
‐ Grenzzuständen der Tragfähigkeit GZ1 (ULS)  
Sie berücksichtigen: den Verlust des Gleichgewichts des Gesamttragwerkes oder einzelner Bauwerk‐
steile (Gleiten, Umkippen, kinematische Kette), Querschnittsversagen (Bruch oder bruchnaher Zustand 
von Bauteilen) und Stabilitätsversagen (Knicken, Beulen,…). 
‐ Grenzzuständen der Gebrauchstauglichkeit GZ2 (SLS)  
Sie  berücksichtigen: Verformungen, Durchbiegungen, Schwingungen,  Rissbildungen, Verlust der Be‐
ständigkeit, visuelle Beeinträchtigungen 
‐ Grenzzuständen der Dauerhaftigkeit GZ3 (DLS) 
Sie berücksichtigen:  Grenzzustände der Einwirkungen auf die Umwelt und Grenzzustand der Ein‐wir‐
kungen der Umwelt auf Baustoffe, Inventar, Bewohner. 
 

Sicherheitskonzepte ‐ Sicherheitsphilosophie
Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts haben wir ein sog. „Globales Sicherheitskonzept“ (eine Zahl) gehabt 
(Deterministisches‐Sicherheitskonzept). Im 21. Jahrhundert wurde mit den Eurocoden (zurzeit über 5 
000 Seiten) ein sog. „Teilsicherheitskonzept“ (mehrere Zahlen) eingeführt.  
Auf einer Seite der Gleichung haben wir die Teilsicherheitszahlen (Teilsicherheitsbeiwerte) für Einwir‐
kungen (Lasten), auf der andern Seite die Teilsicherheitszahlen für Materialien (Baustoffe). Wir multi‐
plizieren (erhöhen) die definierten charakteristischen Lasten mit den Teilsicherheitszahlen und erhal‐
ten sog. Designlasten (Bemessungslasten). Auf der zweiten Seite vermindern wir, durch das Dividieren 
mit Teilsicherheitszahlen, die festgelegten Materialfestigkeiten.    
 
 
  
Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   9 
 
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2 Einwirkungen und Lastableitung

Oft vorkommende lastableitende Bauteile

2.1.1 Decke, Unterzug, Stütze und Wand


Am  häufigsten  vorkommende  lastableitende  Bauteile  sind  Decken,  Unterzüge  (Überzuge),  Stützen,   
Wände und Fundamente. Diese 5 Bauteiltypen können mit 5 Farben in Tragwerksplänen dargestellt 
werden (guter Übersicht). Gleiches gilt für restliche Bauteile.  
Stützen werden parallel zu ihrer Achse (meistens vertikal) durch eine Einzellast in kN belastet. Wände 
werden  meistens  durch  eine  gleichmäßig  verteilte  Linienlast  in  kN/m  belastet.  Außenwände  haben 
eine schützende Funktion von Außeneiflüssen (Schall, Wärme, Feuchte, Brandschutz, ec.). Wenn die 
Spannweite oder hohe Lasten eine Linienauflagerung der Decke erfordern, kann diese mit einer Wand 
oder durch einen Unterzug und einzelne Stützen gelöst werden.   

                                 

  

2.1.2 Rahmen
Ein Rahmen entsteht durch die Verbindung von Balken (Stiel) und Stützen zu eine Einheit.  

                       

                                                                                   
bigeweiche Ecke (Gelenk)                                                    bigesteife Ecke ( wie ein Stück) 

 
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2.1.3 Aussteifungselemente
Die Aussteifungselemente dienen hauptsächlich zur Ableitung horizontalen Lasten. Horizontale Lasten 
entstehen aus: Erdbeben, Wind, Anprall, Kran und Erddruck. 

          

Aussteifungselemente sind: Scheiben, Fachwerke, Verbände, Rahmen und eingespannte Stützen. 
   

2.1.4 Gründung (Fundamente)


Die Gründung hat die Funktion die aus dem Bauwerk kommenden Lasten in den Baugrund abzuleiten. 
Die großen Lasten müssen über Gründungskörper auf eine größere Fläche verteilt werden.  
Abhängig von der Tiefe des tragfähigen Boden gibt es Flach‐ und Tiefgründungen. Die Gründungssohle 
muss immer in frostfreier Lage sein. 

Lasteinflussflächen
Die Aufteilung erfolgt nach folgendem einfachen Schema: 

                                

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Die  Belastung  eines  Trägers  (Unterzug  unter  der  Decke,  Überzug  über  der  Decke)  durch  auflie‐
gende/unterliegende Decken errechnet sich aus der Deckenlast mal Lasteinflussbreite zuzüglich Trä‐
gereigengewicht. 
 
q = qD x b2 + gB 
 
q Trägergesamtlast [kN/m], (Fläche x Wichte) 
qD  Deckeneinheitslast (Eigengewicht der Decke inkl. Aufbau,  Nutzlast, Trennwandzuschlag) [kN/m²] 
b2  Einflußbreite des Trägers [m] 
gB  Trägereigengewicht [kN/m], (Fläche x Wichte) 
 
Die Ermittlung der Lasteinflussfläche erfolgt i.d.R. nach der geometrischen Gegebenheiten des Trag‐
werks. Eine Deckenplatte, die z. B. symmetrisch auf zwei zueinander parallele Träger aufgelagert ist, 
verteilt ihre Last gleichmäßig auf die beiden Träger. 

Umrechnung für Lasten auf schräge Flächen

 
Umrechnung für die Lastarten Eigengewicht (g), Wind (w), Schnee (s) und Nutzlast (p) auf 
schrägen Flächen  

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Nutzlasten
Nutzlasten sind veränderliche Einwirkungen (Belastungen), die auf Grund der bestimmungsgemäßen 
Nutzung des Bauwerks zu erwarten sind (übliche Belastung durch Menschen, Möbel, Geräte u. dgl.). 
Leichte Trennwände zählen wegen der Möglichkeit des Versetzens zu den veränderlichen Einwirkun‐
gen und werden als gleichmäßig verteilter Zuschlag zur Nutzlast hinzugerechnet (siehe EN 1991, Teil 
2‐1). Ihrer Nutzung entsprechend sind die Bauteile sowohl mit den Flächenlasten als auch den Einzel‐
lasten (an ungünstigster Stelle situiert) zu bemessen. Grundsätzlich ist die ungünstigste Nutzungskate‐
gorie zuzuordnen. Kann die Deckenkonstruktion eine Querverteilung der einwirkenden Lasten gewähr‐
leisten,  darf  das  Eigengewicht  versetzbarer  Trennwände  im  Rechenmodell  durch  eine  gleichförmig 
verteilte Flächenlast, die dann als Nutzlast gilt ersetzt werden. 

Leichte Trennwände zählen wegen der Möglichkeit des Versetzens zu den veränderlichen Einwirkun‐
gen und werden als gleichmäßig verteilter Zuschlag zur Nutzlast hinzugerechnet (Tab.2.1; ÖNORM EN 
1991‐2‐1). Kann die Deckenkonstruktion eine Querverteilung der einwirkenden Lasten gewährleisten, 
darf das Eigengewicht versetzbarer Trennwände im Rechenmodell durch eine gleichförmig verteilte 
Flächenlast (Tab.2.1), die dann als Nutzlast gilt, ersetzt werden. 

 Nutzlastzuschlag für versetzbare Trennwände 
Trennwand nach Eigengewicht  qk [kN/m²] 
Eigengewicht  1,0 kN/m  0,50 
Eigengewicht  2,0 kN/m  0,80 
Eigengewicht  3,0 kN/m  1,20 
 

 Ansätze für Nutzlasten nach EN 1991 

Nutzungskategorien  qk [kN/m²]  Qk   [kN]


A  Wohnflächen  A1  Räume  in  Wohnungen Decken 2,0  2,0
und ‐häusern, Zimmer in Treppen in Wohnhäusern 3,0  2,0
Hotels  und  Herbergen, 
Balkone (Loggien) 4,0  2,0
Küchen, Toiletten  
 
A2  nicht ausbaubare, begehbare Dachböden1) 1,5  2,0
B   Büroflächen  B1  Büroflächen in bestehenden Gebäuden 2,0  2,0
2)
B2  Büroräume in Bürogebäuden 3,0  3,0
C  Flächen mit Personenan‐ C1  Flächen mit Tischen u. dgl., z.B. in Schulen, Cafés, 3,0  3,0
sammlungen (außer Kat.  Restaurants, Speisesälen, Lesezimmern, Empfang‐
A, B und D)  räumen3) 
C2  Flächen mit fester Bestuhlung4) 5), z.B. in Kirchen, 4,0  4,0
Theatern, Kinos, Konferenzräumen, Vorlesungssä‐
len,  Versammlungshallen,  Wartezimmern,  Bahn‐
hofswartesälen 
C3  Flächen  (Decken,  Treppen,  Zugangsflächen  sowie      
Balkone und Loggien) ohne Hindernisse für die Be‐
weglichkeit von Personen 

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C3.1  Flächen  mit  mäßiger  Personenfrequenz,  z.B.  in 4,0  4,0


Museen,  Ausstellungsräumen  u.  dgl.  sowie  Zu‐
gangsflächen in Bürogebäuden 
C3.2  Flächen  mit  möglicher  hoher  Personenfrequenz, 5,0  5,0
z.B.  Zugangsflächen  in  öffentlichen  Gebäuden, 
Schulen und Verwaltungsgebäuden, Hotels, Kran‐
kenhäusern und Bahnhofshallen 
C4  Flächen  mit  möglichen  körperlichen  Aktivitäten, 5,0  4,0
z.B. Tanzsäle, Turnsäle, Bühnen 
C5  Flächen mit möglichem Menschengedränge, z.B. in      
Gebäuden  mit  öffentlichen  Veranstaltungen,  wie 
Konzertsälen, Sporthallen mit Tribünen, Terrassen 
und Zugangsbereiche und Bahnsteige 
Decken 5,0  4,0
Treppen, Zugangsflächen  6,0  4,0
Balkone (Loggien)  6,0  4,0
D  Verkaufs‐flächen  D1  Flächen in Einzelhandelsgeschäften 4,0  4,0
D2  Flächen in Kaufhäusern 5,0  5,0
1)
  Ausbaubare Dachböden > Kat. C 
2)
  Zugangsflächen, Treppen und Balkone in Bürogebäuden > Kat. C3.1
3)
  Empfohlen, Flächen mit Tischen der Kat. C3.1 zuzuordnen, wenn auf diese Flächen bei Entfernung der Tische 
Veranstaltungen mit mäßiger Personenfrequenz nicht auszuschließen sind (v.a. bei Schulen, Gaststätten usf).
4)
  In Räumen mit fester Bestuhlung sind freie Flächen (ohne Bestuhlung) mit > 25 m² Kat. C3.2 zuzuordnen.
5)
  Tribünen mit festen Sitzen > Kat. C2, ansonsten Kat. C5
Anmerkungen: 
Terrassen und widmungsgemäß begehbare Dächer sind mind. der Nutzungskategorie der anschließenden Räume 
zuzuordnen. 
Für Flächen mit Nutzung als Archiv oder Bibliothek ist Kat. E1.4 zu beachten.
Nichtbefahrbare außerhalb der Gebäude liegende Flächen (z.B. Kellerdecken unter Höfen und Gärten) müssen je 
nach Personenfrequenz den entsprechenden Kategorien zugeordnet werden. 
 

Windlasten
 
Windlasten  sind  veränderliche,  zeitabhängige  Einwirkungen.  Die  Windlasten  nehmen  mit  der  Höhe 
über dem Erdboden zu. Sie wirken auf die Außenflächen geschlossener Baukörper und infolge von Öff‐
nungen auch auf innenliegende Flächen. Rechnerisch wird die Windbelastung angesetzt als Flächenlast 
in kN/m², die senkrecht auf die betrachtete Gebäudefläche wirkt, als Druck oder Sog. Der resultierende 
Druck/Sog auf ein Bauteil berechnet sich aus der Differenz des Außen‐ und Innendruckes. 

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2.5.1 Windkräfte auf Dächern


Die Windkräfte auf Dächern sind von der Dachneigung abhängig. Bei Flachdächern und bei leicht ge‐
neigten Dächern bis 25° entstehen abhebende Windsogkräfte. Auf die Sicherung gegen Sog ist beson‐
ders bei leichten Dächern zu achten. Die Dachschichten (Blech, Platten, ec.) sind mit ausreichenden 
Verbindungsmitteln auszuführen. Bei hölzernen Dächer sind sämtliche Teile wie Sparren, Pfetten, Pfos‐
ten usw. zugfest miteinander zu verbinden. Bei Steildächern entsteht auf der windzugewendeten Seite 
immer Druck, auf der windabgewendeten  Seite immer Sog. Da  die Windrichtung wechselt, werden 
beide Dachflächen auf Druck oder Sog beansprucht. Der ungünstigste Fall ist für die Bemessung der 
Bauteile maßgebend. 
 
 

2.5.2 Winddruck auf Oberflächen


Außendruck: Winddruck we [kN/m²], der auf eine Außenfläche eines Bauwerks wirkt 

, ∙ ∙    
Mit: 
qb,0  Bezugsstaudruck für mittlere Windgeschwindigkeiten [kN/m²] 
ce(ze)  Standortbeiwert, berücksichtigt die Geländerauigkeit (Geländekategorie), Topographie und 
Höhe z über GOK [‐] 
cpe  Druckbeiwert für den Außendruck, gestaltabhängig [‐] 
 
 
Die resultierende Windkraft aus Außenwinddruck ergibt sich aus dem Strukturbeiwert und dem Au‐
ßenwinddruck sowie der betrachteten Fläche: 
 
, ∙ ∙ ∙    
 
,   Strukturbeiwert 
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  Außenwinddruck [kN/m²] 
  Bezugsfläche [m²] 
 
Der Strukturbeiwert berücksichtigt das nicht gleichzeitige Auftreten von Spitzenwinddrücken auf der 
gesamten betrachteten Gebäudeoberfläche: 
 Bei Gebäuden h < 15m gilt cs , cd = 1. 
 Bei Fassaden und Dachelementen mit einer Eigenfrequenz f < 5Hz gilt cs, cde  = 1. 
 Bei Gebäuden in Skelettbauweise mit Wänden ausgesteift und h < 100m und h kleiner als das 
Vielfache der Gebäudetiefe, gilt cs, cd = 1 
 Kreisrunde Schornsteine h < 60m oder h < 6.5d gilt cs, cd = 1 
Die resultierende Windkraft kann auch folgendermaßen ermittelt werden: 

 
∙ ∙ , ∙ ∙    
 
 
Gesamtwindkraft [kN] 
,   Strukturbeiwert > 0,85 
  Kraftbeiwert 

Gesamtlastbeiwerte cf für prismatische Baukörper 
(h/b)/(d/b)  0,20  0,70  1,00  2,00  5,00 
0,5  1,05  1,15  1,05  0,95  0,95 
2,0  1,15  1,25  1,15  1,00  0,95 
5,0  1,30  1,55  1,35  1,10  0,95 
 

 Grundwerte von Basiswindgeschwindigkeit und Basisgeschwindigkeitsdruck für ausgewählte 
Orte 

Basiswindge‐ Basisgeschwin‐ Basiswindge‐ Basisgeschwin‐


See‐ schwindigkeit  digkeitsdruck  See‐ schwindigkeit  digkeitsdruck 
Ort    Ort 
höhe  höhe 
vb,0 [m/s]  qb,0 [kN/m²] vb,0 [m/s]  qb,0 [kN/m²]
 
Wien  Burgenland
Bezirke   151‐    Andau 118 25,1  0,39
10, 11, 21, 22  338  27,0  0,46 Eisenstadt 196 24,6  0,38
alle übrigen  151‐    Jennersdorf 241 22,4  0,31

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 Grundwerte von Basiswindgeschwindigkeit und Basisgeschwindigkeitsdruck für ausgewählte 
Orte 

Basiswindge‐ Basisgeschwin‐ Basiswindge‐ Basisgeschwin‐


See‐ schwindigkeit  digkeitsdruck  See‐ schwindigkeit  digkeitsdruck 
Ort    Ort 
höhe  höhe 
vb,0 [m/s]  qb,0 [kN/m²] vb,0 [m/s]  qb,0 [kN/m²]
Bezirke  542  25,1  0,39 St. Michael 253 23,9  0,36
       
Steiermark  Oberösterreich
Bad Aussee  657  20,2  0,26 Gosau 779 23,1  0,33
Graz ‐ Zentrum  369  20,4  0,26 Grein 250 24,6  0,38
Hartberg  360  21,6  0,29 Linz 260 27,4  0,47
St. Nikolai/Sölktal  1127  24,4  0,37 Wels 317 25,8  0,42
     
Salzburg  Kärnten
Oberndorf  394  24,4  0,37 Heiligenblut 1288 24,1  0,36
Obertauern  1649  27,0  0,46 Klagenfurt 448 17,6  0,19
Salzburg‐Zentrum  436  25,1  0,39 Naßfeld 1530 26,3  0,43
Zell/See  763  23,1  0,33 St. Andrä  im Lavantal 432 18,0  0,20
         
Niederösterreich  Tirol
Horn  309  24,3  0,37 Hall in Tirol 560 26,3  0,43
Mönichkirchen  980  26,6  0,44 Innsbruck 573 27,1  0,46
St. Pölten  265  25,8  0,42 Lienz 680 21,1  0,28
Schwechat  161  27,0  0,46 St. Christoph/Arlb. 1780 26,4  0,44
       
Vorarlberg     
Bregenz  398  25,5  0,41  
Gagellen  1432  24,3  0,37  
Lustenau  409  24,9  0,39  
Zürs  1720  25,5  0,41  
 
Windeinwirkungen werden als charakteristische Werte betrachtet, die aus der Basisgeschwindigkeit 
vb,0 und dem entsprechenden zugeordneten Staudruck ermittelt werden. 

Die  Geländekategorien  zur  Ermittlung  des  charakteristischen  Staudruckes  sind  in  Fehler!  Verweis‐
quelle konnte nicht gefunden werden.4 zusammengestellt. In Österreich sind nur die Geländekatego‐
rien II bis IV maßgebend. 

 Geländekategorien nach ÖNORM EN 1991‐1‐4 

Kategorie  Beschreibung des Geländes 
0  See, Küstengebiete die der offenen See ausgesetzt sind 
I  Seen, oder Gebiete mit niedriger Vegetation ohne Hindernisse gegen Windeinwirkung 
II  Gebiete mit niedriger Vegetation wie Gras und einzelnen Hindernissen (Bäume, Gebäude) mit 
Abständen von mind. 20‐facher Hindernishöhe 
III  Gebiete mit gleichmäßiger Vegetation oder Bebauung mit einzelnen Objekten mit Abständen 
von weniger als der 20‐fachen Hindernishöhe (z.B. Vorstadtgebiete, etc.) 
IV  Gebiete in denen mindestens 15% der Oberfläche mit Gebäuden mit einer mittleren Höhe von 
15 m bebaut sind. 
Es ist zwischen der Wirkung der Windkraft auf das Objekt (Umsturzsicherheit) und der Wirkung auf 
Objektteile, wie Wände oder Dächer, zu unterscheiden.     

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Schneelasten
Schneelast entsteht wie Eigenlast durch die Erdanziehung und wirkt lotrecht von oben nach unten, 
auch bei geneigten Dächern. Der charakteristische Wert der Schneelast auf dem Boden sk ist abhängig 
von der Lage und Seehöhe und kann aus der Tabelle 2.4 entnommen werden.  

                       

Die Schneelast ist als gleichmäßig verteilt bezogen auf die horizontale Projektion der Dachfläche anzu‐
nehmen und wird in ÖNORM EN 1991‐1‐3 geregelt. Die Schneelast auf Dächern wirkt senkrecht auf die 
horizontale Projektion der Dachfläche und ist folgendermaßen zu ermitteln: 
  
si = i  Ce  Ct  sk = i  sk               si = i  sk  
si …  charakteristischer Wert der Schnee Last auf dem Dach (auf die Grundrissprojektion der Dachfläche 
bezogen) 
i ... Formbeiwert der Schneelast entsprechend der vorliegenden Dachform 
Ce ... Umgebungskoeffizient (in Ö: Ce = 1) 
Ct ... Temperaturkoeffizient (in Ö: Ct = 1) 
sk ... charakteristischer Wert der Schnee last auf dem Boden 
 
Der charakteristische Wert der Schneelast auf dem Dach si ist abhängig von der Dachform i und dem 
charakteristischen Wert der Schneelast auf dem Boden sk. 
Die Formbeiwerte i sind abhängig von der Dachneigung. Sie gelten für Schnee, der am Abgleiten vom 
Dach nicht gehindert wird (anderenfalls darf der Formbeiwert nicht unter 0,8 liegen): 
 
 

 Formbeiwerte i der Schneelast für flache und geneigte Dächer 
Dachneigung   0°    30°  30° <  < 60°  60°   
0, 8  60   
1  0,8  0,0 
30
0,8  
2  0,8  1,6  1,6 
30  
 
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Bei Satteldächern sind nach Abb. 2.6 verschiedene Lastbilder zu untersuchen, von denen das ungüns‐
tigste maßgebend ist. Lastbild stellt sich ohne Windeinwirkung ein, die Lastbilder b und c erfassen Ver‐
wehungs‐ und Abtaueinflüsse. Letztere werden allerdings nur bei Tragwerken maßgebend, die emp‐
findlich gegenüber ungleichmäßig verteilten Lasten sind. Bei Flach und Pultdächern ist im Allgemeinen 
der Ansatz einer auf der gesamten Dachfläche gleichmäßig verteilten Schneelast ausreichend. 

Für andere Dachformen sind die Formbeiwerte wie auch örtliche Effekte und Eislasten aus der ÖNORM 
EN 1991‐1‐3 und EN 1991‐1‐3 zu entnehmen.  
 
Die charakteristischen Schneelasten beziehen sich ausschließlich auf die Seehöhe des jeweiligen Ortes. 
In Tab. 2.5 werden für jedes Bundesland die charakteristischen Schneelasten  sk für die Landeshaupt‐
stadt sowie jene Orte mit den lokalen Extremwerten angeführt. Wien ist dabei in drei Zonen eingeteilt, 
die signifikante Unterschiede in den Lastansätzen zeigen. 
 
 

 Charakteristischer Wert der Schnee last auf dem Boden in [kN/m²]  
Seehöhe  sk  Seehöhe  sk 
Ort/Bezirk    Ort/Bezirk 
[m]  [kN/m²]  [m]  [kN/m²] 
Burgenland        Watzmanns  772  5,13 
Andau, Rust    118  1,06    Wienerbruck  795  6,35 
Bad Tatzmannsdorf  350  1,60    Zistersdorf  198  1,40 
Eisenstadt    196  1,11         
Güssing  225  1,75    Oberösterreich     
Jennerdorf    241  2,15    Gosau    779  6,20 
Mattersburg  256  1,30    Grein    250  1,45 
Neufeld/Leitha  231  1,28    Linz   260  1,45 
Neusiedl/See  140  1,05         
Oberpullendorf  254  1,45    Salzburg    
Oberwart  318  1,55    Oberndorf    394  1,65 
Pinkafeld  400  1,70    Obertauern    1649  9,90 
St. Michael im Bgld.  253  1,80    Salzburg – Zentrum    436  1,75 
Steinbrunn  241  1,29         
        Steiermark    
Kärnten        Graz – Zentrum    369  1,65 
Klagenfurt   448  2,65    Hartberg    360  1,60 

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 Charakteristischer Wert der Schnee last auf dem Boden in [kN/m²]  
Seehöhe  sk  Seehöhe  sk 
Ort/Bezirk    Ort/Bezirk 
[m]  [kN/m²]  [m]  [kN/m²] 
Nassfeld    1530  9,90    St Nikolai/Sölktal    1127  6,55 
St Andrä   432  1,75         
        Tirol    
Niederösterreich        Hall in Tirol    560  2,05 
Bad Vöslau  277  1,50    Innsbruck    573  2,10 
Baden  233  1,40    St. Christoph/Arlberg    1780  13,50 
Bisamberg  192  1,38         
Deutsch‐Wagram  160  1,10    Vorarlberg    
Gänserndorf  165  1,20    Bregenz    398  2,10 
Gmünd  459  2,85    Lustenau    409  1,70 
Haag  346  1,59    Zürs    1720  12,75 
Hainburg/Donau  200  1,25         
Hochstraß  559  3,08    Wien    
Hollabrunn  245  1,45    Innere Stadt (1)  171  1,36 
Horn  309  1,55    Stephansplatz    171  1,36 
Korneuburg  164  1,70    Leopoldstadt (2.)  160  1,09 
Krems/Donau  232  1,40    Landstraße (3)  170  1,23 
Langenlois  217  1,40    Wieden (4)  175  1,37 
Lilienfeld  383  3,10    Margarethen (5)  175  1,37 
Marchegg  148  1,20    Mariahilf (6)  175  1,37 
Melk/Donau  215  1,40    Neubau  175  1,37 
Mistelbach  218  1,40    Josefstadt (8)  179  1,37 
Mönichkirchen    980  3,65    Alsergrund (9)  164  1,36 
Moorbad Harbach  683  4,54    Favoriten (10)  244  1,30 
Neunkirchen  365  1,60    Simmering (11)  169  1,10 
Pottenstein  321  1,55    Meidling (12)  219  1,41 
Puchberg/Schneeberg  580  2,10    Hietzing (13)  201  1,74 
Reichenau/Rax  486  1,85    Penzing (14)  218  1,76 
Reichharts  562  3,09    Rudolfsheim‐Fünfhaus (15)  216  1,41 
Reith  818  6,56    Ottakring (16)  222  1,76 
Retz  263  1,45    Hernals(17)  228  1,77 
Scheibbs  324  1,95    Neuwaldegg   271  2,20 
Schwechat    161  1,10    Währing (18)  178  1,37 
Semmering  1000  4,65    Döbling (19)  251  1,81 
St Pölten    265  1,45    Sievering  251  1,80 
Stockerau  167  1,35    Brigittenau (20)  164  1,36 
Tulln  177  1,35    Floridsdorf (21)  164  1,36 
Türnitz  466  4,09    Donaustadt (22)  158  1,09 
Waidhofen/Ybbs  358  2,40    Liesing (23)  196  1,73 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Mustertabelle für Lastaufstellung


 Beispiel für die Lastaufstellung für ein Muster‐Flachdach 
Objekt:  Flachdach 
Ständige Lasten  Charakteris‐ Teilsicherheits‐ Bemessungs‐
Dicke  Wichte 
tische Last  beiwert  last 
[cm]  [kN/m³]  [kN/m²]  [‐]  [kN/m²] 
1  Substrat / Begrünung  8,0  18,00  1,44  1,35  1,94 
2  Wurzelschutz  0,5  20,00  0,10  1,35  0,14 
3  Abdichtung  1,0  20,00  0,20  1,35  0,27 
4  Wärmedämmung (EPS ‐W)  16,0  2,00  0,32  1,35  0,43 
5  Gefällebeton in m.  8,0  22,00  1,76  1,35  2,38 
6  Stahlbetondecke  20,0  25,00  5,00  1,35  6,75 
7  Spachtelung  0,5  18,00  0,09  1,35  0,12 
8             
Aufbau    gk2 =  3,82  gd2 =  5,16 
Tragkonstruktion    gk1 =  5,09  gd1 =  6,87 
  gk =  8,91  gd =  12,03 
Veränderliche Lasten    Charakteris‐ Teilsicherheits‐ Bemessungs‐
tische Last  beiw. (inkl. ψ)  last 
[kN/m²]  [‐]  [kN/m²] 
1  Schnee  1,36  1,5  2,04 
2  Nutzlast / Instandsetzungsarbeiten  1,00  1,5  1,50 
3            
pk =  2,36  pd =  3,54 
 
      qk = gk+pk =       11,27                    qd = gd+pd =      15,57 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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3 Decken

Allgemeines
Decken sind meist horizontale Bauteile welche den Raumabschluss nach oben und unten Bilden. Ge‐
schoßdecken bilden gleichzeitig die begehbare Fläche für das Geschoß. Decken leiten die Lasten i.d.R. 
sowohl als Platten (vertikale Lasten) als auch als Scheiben (horizontale Lasten) ab. Decken werden ab‐
hängig vom der Richtung der Lastabtragung (Lastableitung) als einachsig oder als mehrachsig gespann‐
ten Platten bezeichnet. Eine zweiachsige Tragwirkung kann sich nur bei Platten mit einem Längen zu 
Breitenverhältnis von maximal 2:1 einstellen, da sich das Material sonst durch die auftretenden Ver‐
formungen der Mitwirkung entzieht.  

Darstellung ‐ Statisches Modell


Einachsig gespannte Decke: 
‐  zweiseitig gelagert (einachsige Tragwirkung durch Stützungsart, Abb. 3.1 ‐ links) 
‐  vierseitig gelagert, Seitenverhältnis: lx : ly > 2 (einachsige Tragwirkung durch Seitenverhältnis, Abb. 
3.2 ‐ rechts) 

                                          
Abb.3.1. Einachsig gespannte Decke 
 
Zweiachsig gespannte Decke: 
‐  vierseitig gelagert, Seitenverhältnis:  lx : ly ≤ 2 (Abb. 3.2 ‐ links) 
‐  dreiseitig gelagert (Abb. 3.2 ‐ rechts ) 
 

                                                 
Abb.3.2. Zweiachsig gespannte Decke 
 
Auskragende Decke: 
‐  Auskragung bei einseitig gespannte Decke (Abb. 3.3 ‐ links ) 
‐  Auskragung bei zweiseitig gelagerte Decke (Abb. 3.3 ‐ rechts ) 
 

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Abb.3.3. Auskragende Decke 
 
Voraussetzungen für die Anwendung der Vordimensionierungsformeln: 
‐  ausreichende Aussteifung der Gebäude 
‐  Verkehrslast bis 5,00 kN/m² 
‐  Deckenspannweiten bis 8,0 m 
‐  Geschosshöhe bis 4,0 m 

Holzdecken
Im modernen Wohnungsbau kommen neben Stahlbeton‐ und Ziegelfertigteildecken zunehmend Ge‐
schoßdecken aus Holz zum Einsatz. Holzdecken werden immer häufiger auch in Massivbauten mit Zie‐
gel‐ oder Stahlbetonwänden eingebaut, nicht nur in reinen Holzhäusern. Man unterscheidet drei Bau‐
arten von Geschoßdecken aus Holz: 
• Holzbalkendecken 
• Decken in Tafelbauweise und  
• Massivholzdecken 

3.3.1 Holzbalkendecken
Die Balken (Träme ‐ Tramdecken) werden bei modernen Decken oft enger als bei den alten Systemen 
gelegt, wodurch mit kleineren, wirtschaftlicheren Balkenquerschnitten gearbeitet werden kann. Klei‐
nere Balkenquerschnitte haben insbesondere auch den Vorteil, dass sie rascher auf die, laut ÕNORM 
B 2215 ‐ Zimmermeisterarbeiten ‐ vorgeschriebene Einbau‐Holzfeuchtigkeit von max. 18 % herabge‐
trocknet werden können. 
 
Tab.3.1: Bemessung neuer Holzbalkendecken 
Deckenbalken  aus  Nadelholz  (Fichte,  Tanne,  Kiefer),Genormte  Querschnitt;  Belastung  q=2,5/3,0 
kN/m², σzul=11,5 N/mm², E=10 000 N/mm²; Durchbiegung fzul≤ℓ/300 
Balkenabstand [cm]  40  60  70  80  90 
b/h [cm]  F[cm²]  W[cm³]  Zulässige lichte Spannweite in m 
8/14  112  261  3,43  3,00  2,85  2,72  2,62 
8/16  128  341  3,92  3,43  3,26  3,11  2,99 
8/20  160  533  4,90  4,28  4,07  3,89  3,74 
10/14  140  327  3,70  3,23  3,07  2,94  2,82 
10/16  160  427  4,23  3,69  3,51  3,35  3,23 
12/16  192  512  4,49  3,92  3,73  3,56  3,43 

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12/24  288  1152  6,74  5,88  5,59  5,35  5,14 


12/26  312  1352  7,30  6,38  6,06  5,79  5,57 
14/16  224  597  4,73  4,13  3,92  3,75  3,61 
14/18  252  756  5,32  4,65  4,41  4,22  4,06 
14/20  280  933  5,91  5,16  4,90  4,69  4,51 
14/22  308  1129  6,50  5,68  5,39  5,16  4,96 
 
 

3.3.2 Decken in Tafelbauweise


Im Zuge der sich immer weiter verbreitenden Fertigbauweisen werden Decken zunehmend als vorge‐
fertigte Tafelelemente hergestellt und montiert. Holztafeln im Sinne von ÖNORM B 2320 ‐ Wohn‐häu‐
ser aus Holz ‐ Technische Anforderungen ‐ sind Verbundkonstruktionen unter Verwendung von Rippen 
aus Holz und/oder anderen geeigneten Plattenwerkstoffen, die ein ‐ oder beidseitig angeordnet sind. 
Diese Balkenplankungen können je nach gewähltem Material entweder als mittragend oder nur aus‐
steifend gerechnet werden. ÖNORM B 2320 erläutert im Anhang die Berechnung von Holzhäusern in 
Tafelbauweise. Für die Vorbemessung sind die Angaben von Hersteller ausreichend. 

3.3.3 Massivholzdecken
Die Bauweise der Massivholzdecken gewinnt zunehmend an Bedeutung, da die im Sägewerk entste‐
henden Nebenprodukte ‐ Seitenbretter ‐ in wirtschaftlicher Weise zu hochwertigen Konstruk‐tionen 
verarbeitet werden können. Vollholzbalken werden üblicherweise mit Abmessungen von 60 – 140 mm 
Höhe hergestellt. 
Es werden vor allem zwei Bauarten unterschieden: 
• Decken aus Vollholzträgern 
• Decken aus Hohlkastenträgern  
Für die Vorbemessung sind die Angaben von Hersteller ausreichend. 
  

Stahlbetondecken
 

3.4.1 Ortbetondecken

Als  Ortbetonplattendecken  werden  Decken  bezeichnet,  welche  In‐Situ  auf  der  Baustelle  hergestellt 
werden.  

                    
Abb.3.4. Ortbetondecke  

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Mindestdicke von Platten gemäß ÖNORM B 1992‐1‐1; 2011 ‐ dazu kommen die Anforderungen aus 
Standsicherheit, Dauerhaftigkeit, Ausführbarkeit, Schallschutz, Brandschutz, Feuchteschutz, Bauteilak‐
tivierung (Wärme, Kälte, Speichermasse)  
‐ Ortbetonplatte generell: ≥ 7cm 
‐ befahrbare Ortbetonplatten: ≥ 12cm 
‐ Ortbetonplatten mit dynamischer Beanspruchung : ≥ 12cm 
‐ Ortbetonplatten mit dynamischer Beanspruchung und Aussparungen: ≥ 12cm 
 
Überwiegend Vorkommende Deckendicke in Wohn‐ und Bürobau bewegt sich zw. 16 und 30 cm.  
Für die Vordimensionierung (Vorbemessung) einer Ortbetonplattendecke sind im Normalfall nicht die 
Tragsicherheitsnachweise  maßgebend,  sondern  die  Nachweise  der  Gebrauchstauglichkeit  (Begren‐
zung der Verformungen). Der Nachweis der Begrenzung der Verformungen ist erbracht, wenn die Bie‐
geschlankheit  von  Stahlbetondecken,  also  das  Verhältnis  von  Stützweite  „l“  zu  statischer  Nutzhöhe 
„d“, gemäß der nachstehenden Tabelle aus ÖNORM EN 1992‐1‐1, 12/2011 oder ÖNORM B 1992‐1‐1, 
12/2011 gewählt wird. 
 
 
 
Tab.3.2:  Biegeschlankheit von Stahlbetonbauteilen ohne Normalkraft gemäß ÖNORM B 1992‐1‐1,  
12/2011 (Tabelle 11),  
Beton  hoch  Beton  gering
beansprucht  beansprucht 
Statisches System 
ƍ = 1,5%  ƍ = 0,5% 
–  – 
frei drehbar gelagerter Einfeldträger 
gelenkig gelagerte einachsig gespannte Platte  ‐ 18  25 
gelenkig gelagerte zweiachsig gespannte Platte 
Endfeld  eines  Durchlaufträger  oder  einer  einachsig  gespannten 
durchlaufenden Platte 
‐ 23  32 
Endfeld  einer  zweiachsig  gespannten  Platte,  die  kontinuierlich 
über die längere Auflagerseite durchläuft 
Mittelfeld eines Balkens oder einer einachsig oder zweiachsig ge‐
‐ 25  35 
spannten Platte 
Platte, die ohne  Unterzüge auf Stützen gelagert ist (Flachdecke) 
‐ 21  30 
(auf Grundlage der größeren Spannweite)  
Kragträger  ‐ 7  10 
Bewehrungsgrad    • As / (b[cm] • d[cm]) = [%]    
ANMERKUNG 1:  Die angegebenen Werte befinden sich in der Regel auf der sicheren Seite, und genauere rech‐
nerische Nachweise führen häufig zu dünneren Bauteilen. 
ANMERKUNG 2: Für zweiachsig gespannte Platten ist in der Regel der Nachweis auf Grundlage der kürzeren 
Stützweite durchzuführen. Bei Flachdecken ist in der Regel die größere Stützweite zugrunde zu legen. 
ANMERKUNG 3:  Die für Flachdecken angegebenen Grenzen sind weniger streng als der zulässige Durchhang 
von 1/250 der Stützweite. Erfahrungsgemäß ist dies ausreichend.
 

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3.4.2 Einachsig gespannte Decke

‐ Anwendungsbereich: l  < 7 (8) m (wirtschaftlich) 

                            
Abb.3.5. Einachsig gespannte Decke, als Einfelddecke oder als durchlaufende Decke 
Die Durchbiegungen bei eine durchlaufende Decke sind kleiner als bei einer Einfelddecke bei gleicher 
Spannweite. Daher sollte immer die Möglichkeit einer durchlaufenden Decke genutzt werden, wenn 
sie vom Grundriss her vertretbar ist. 
Die Bemessung in statischer Hinsicht erfolgt wie bei Einfeldträgern, wobei  die Platte wie  ein 1,0  m 
breiter Träger behandelt wird. Für die Ermittlung der notwendigen Hauptbewehrung in Spannrichtung 
ist die Tragfähigkeitsnachweis erforderlich. 

3.4.3 Zweiachsig gespannte Decke

‐ Anwendungsbereich: l ≤ 8 (9) m, Wirtschaftlich für e = lmax/lmin < 1,4 
 

                           
 
Abb.3.6. vierseitig gelagerte, zweiachsig gespannte  Decke, als Einfelddecke oder als durchlau‐
fende Decke 
Bei zweiachsig oder kreuzweise gespannten Decken werden beide Richtungen für die Lastabtragung 
herangezogen. Die Biegemomente werden verringert Die zweiachsig gespannte Decke wird in beiden 
Richtungen durch ein Biegemoment beansprucht und damit ein Bewehrungsersparnis erzielt. Es sollte 
daher immer die Möglichkeit einer zweiachsigen durchlaufenden Decke genutzt werden, wenn sie vom 
Grundriss her vertretbar ist. 

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Zweiachsig gespannte Platten sind nur bis zu einem Verhältnis der längeren Seite zur kürzeren Seite 
2:1 sinnvoll, bei größeren Seitenverhältnissen wirkt die Decke wie eine einachsig gespannte Decke. 
 

3.4.4 Flach‐ und Pilzdecken


Stahlbetonplatten können als punktförmig unmittelbar auf den Stützen aufgelagert sein. Man unter‐
scheidet punktgestützte Decke in Flach‐ und Filzdecken.  
 
Flachdecke: 
Die Deckenlast ist bei einer punktgestützten Decke direkt in die Stützen ohne Unterzügen eingeleitet. 
Deswegen sollten die Rand‐ und Eckstützen um mindestens den Stützendurchmesser dst nach innen 
gerückt werden, um eine einwandfreie Lasteinleitung zu ermöglichen. 
Überschlägige Vorbemessung nach Abb.3.7 für verschiedene Nutzlasten und Bewehrungsarten oder 
Faustformel: 
l l  
h Flachdecke  bis  
25 20

              

Abb.3.7. Abschätzung der Plattendicke bei Flachdecken bei verschiedenen Nutzlastanteilen g2 + q 
und schlaffer sowie vorgespannter Ausführung [Pauser] 
Bei Flachdecken besteht wegen der direkten Eintragung der Deckenlasten in die Stützen die Gefahr 
des  "Durchstanzens".  Im  Versagensfall  einer  Flachdecke  würde  die  stütze  wegen  der  hohen 
Schubspannungen einen kegelförmigen Bereich aus der Platte herausdrücken. Den Durchstanzkegel 
kann man einer steifen Stahlplatte zwischen Stütze und Decke vergrößern (Abb. 3.8[S1]). 

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Abb.3.8. Durchstanzen bei einer Flachdecke 
 
 
Pilzdecke: 
Durch eine Verstärkung der Decke im Bereich der Stützen mit einem geneigten oder rechtwinkligen 
Pilzkopf wird die hohe Schubspannung im Stützenbereich abgemindert. 

                                   
Abb.3.9. Übliche Formen der Pilzdecke 
 
Überschlägige Vorbemessung nach Faustformel: 
 
hPilzdecke  0 ,8  hFlachdecke  
 

3.4.5 Plattenbalkendecken

                        
Abb.3.10. Plattenbalkendecke, zweiseitiger und einseitiger Plattenbalken 
Die Deckenplatte ist quer zu den Balken gespannt und trägt ihre Lasten über Biegung von Balken zu 
Balken.  Die  Plattenbalken  wirken  zusammen  mit  der  Deckenplatte  ebenfalls  auf  Biegung  quer  zur 
Deckenspannrichtung. Der Bereich der Platte, der bei der Aufnahme der Betondruckkräfte mitwirkt, 
wird als mitwirkende Plattenbreite bm bezeichnet. 
 
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Abb.3.11. Geometrie einer typischen Plattenbalkendecke 
 
Überschlägige Vorbemessung nach Faustformel: 
 
l l
h  i,Unt.  i,Unt.        oder genauer   h  1,2  li,Unt.  g  q         mit          b  h  h  20 cm , 
14 20 3 2
li,Unt. Unterzugslänge   
 
Übliche Abmessungen: 
Deckenspannweite ‐ Unterzugslänge       li = 7 bis 14 m 
Lichter Balkenabstand:                     lPlatte = 1,20 bis 4,50 m 
Plattendicke:                               hf ≥ 7cm (bis 12 cm) 
 

3.4.6 Rippendecken

Bei  Rippendecken  ist  in  der  Druckzone  die  Decke  vorhanden,  während  die  Zugzone  zur 
Gewichtsverminderung  bis  auf  einzelne  Rippen  für  die  Aufnahme  der  konzentrierten 
Biegezugbewehrung ausgespart wird.  Die Achsenabstände der Rippen sind übliherweise zwieschen 60 
– 70 cm. 

                             
Abb.3.12. Geometrie einer typischen Rippeendecke 
 
Überschlägige Vorbemessung nach Faustformel: 
li li
h                   Wirtschaftlich bis h = 50 cm, Spannweite 7 bis 14 m 
15 20

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3.4.7 Kassettendecke

Um bei zweiachsig gespannten Decken Gewicht zu sparen, wenn bei großen Spannweiten die Platten‐
dicken zu groß werden, bietet sich analog zur einachsig gespannten Rippendecke oder Plattenbalken‐
decke eine Kassettendecke an. 
 

                                        
 
Abb.3.13. Geometrie einer typischen Kassettendecke 
 
Überschlägige Vorbemessung nach Faustformel: 
li
h  
20
 

3.4.8 Hohldielen

Die Hohldielen sind mit der EN 1168 geregelt. Für Hohldielen ist charakteristisch das große Gewichtser‐
sparnis durch Anordnung von Hohlkörpern. Die vorgespannten Hohldielen werden gegenwärtig häufi‐
ger eingesetzt als die schlaff bewehrte. Bei den vorgespannten Hohldielen besteht die Bewehrung aus‐
schließlich aus vorgespannten Litzen. Größe Nachteil von Hohldielen ist Schallschutz, wegen fehlende 
Masse.  
 

   
Abb.3.14. Hohldiele (Hohlplatte), 1:Hohlraum, 2: Steg und Anschluss 
 
Regelbreite:  1,20 m 
Elementdicken:   16, 20, 26.5, 32, 40, 45, 50 cm 
Elementlänge:  max. 18 m (22 m) 
Spannbetongüte:   C 50/60, C 60/75 
Vergußbeton:   C 25/30 
 
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Statisches System: einachsig gespanntes Einfeldträgersystem 
 
Durch Fugenverguss und Rostausbildung kann man eine Scheibenwirkung der Decke erreichen. Kap‐
pen (meistens aus Kunststoff) an den Hohlraumenden verhindern das Einfließen von Beton beim Be‐
tonieren des Rostes (Ringanker). Auskragungen sind bis 1,20 m möglich. 
  
Spannweiten bis 22 m sind möglich, im Hallenbau werden sie als massive Eindeckung für Binderab‐
stände bis 10 m ohne Pfetten eingesetzt.  
Wesentlich ist die Beachtung der Querverteilungswirkung bei höheren, ungleich verteilten Lasten, wie 
z.B. bei Hochregallagern, bei Hubstaplerbetrieb, bei Parkdecks etc. (Abb.3.15). Eine biegesteife Kopp‐
lung der Elemente ist nicht möglich. 

                  

Abb.3.15.  Querverteilungszahlen von 1,20 m breiten Hohldielen [Pauser] 
Eine grobe Vordimensionierung der Hohldielen bietet Abb.3.16Abb.3.16. Für genauere Dimensionie‐
rungen sind die Vorbemessungshilfen der Hersteller heranzuziehen (z.B. Oberndorfer). 

   

Abb.3.16. Höhe und Eigengewicht g1 von vorgespannten Hohldielen abhängig von der Stützweite 
und von g2 + q (g2 … Aufbau, q … Verkehrslast) [Pauser] 
 

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3.4.9 Elementdecken (Teilmontagendecke)

Oft werden die Deckenelemente verwendet, die auf der Baustelle mit einer Ortbetonschicht zu einer 
Massivdecken ergänzt werden. In den 4 ‐ 6 cm dicken Deckenelementen ist die erforderliche Beweh‐
rung in Längs‐ und Querrichtung vorhanden. Die vorgefertigten Deckenelemente dienen als Schalung 
für den Ortbeton und müssen nur in bestimmten Abständen unterstützt werden. Die Vorbemessung 
ist genau wie bei einer Ortbetondecke.  

                              
Abb.3.17. Elementendecke und Stoß zweie Elementendecke 
 

Vollmontagedecken
Der Vorteil von Vollmontagedecken liegt v.a. in der unterstützungsfreien Montage. Zur längsseitigen 
Querkraftübertragung sind nur sehr geringe Ortbetonmengen erforderlich. Einige Varianten von Voll‐
montagedecken: Vollplatte aus Stahlbeton (bis ca. 6 m Länge verwendbar),  Porenbetonplatte  (v.a. 
für Halleneindeckungen),  Hohldiele,  Trogplatte  gestürzt  (für  eine  ebene  Untersicht),  Doppelsteg‐
platte (auch TT‐Platte und π‐Platte genannt),  Doppelstegplatte  mit  Aufbeton,  usw.  Die  Dimensionen 
sind laut Herstellerangaben zu wählen.  
 

Verbunddecken

3.6.1 Trapezblechverbunddecken

Verbunddecken bestehen aus einem durch Kaltwalzen profilierten, verzinkten Stahlblech, auf das der 
Beton aufgebracht wird, der nach dem Erhärten mit dem Stahlblech in schubfester Verbindung steht. 
Auf  Grund  der  üblichen  Brandschutzanforderungen  kommen  im  Hochbau  nur  wenige  Ausführungs‐
möglichkeiten in Betracht, wobei die Verbunddecke aus wirtschaftlichen Überlegungen meist bevor‐
zugt wird. Die Dimensionen sind laut Herstellerangaben zu wählen. 
 

3.6.2 Slim‐Floor‐Decken

Die Slim‐Floor‐Decke ist nach ihrer Wirkungsweise eine Unterzugsdecke in Verbundkonstruktion, be‐
sitzt  aber  durch  die  deckengleichen  Träger  im  fertigen  Zustand  die  Vorteile  einer  Flachdecke.  Als 
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Haupttragsystem werden die sogenannten Slim‐Floor‐Träger zur Lastabtragung herangezogen. In Qu‐
errichtung kommen vorgefertigte Deckenelemente (Element‐, Profilblech‐ oder Hohldiele) oder Ort‐
beton  in  herkömmlicher  Schalung  zur  Ausführung.  Die  Dimensionen  sind  laut  Herstellerangaben  zu 
wählen. 
 

                                           
 
Abb.3.18. Deckengleicher Unterzug in Stahlbetonausführung und Hohldielen 
 
 

                                                 
 
Abb.3.19. Varianten deckengleicher Unterzüge mit Stahlträgern 
 
 

Füllkörperdecke
Füllkörperdecken bestehen aus deckengleichen Trägern, zwischen denen Füllkörper eingehängt wer‐
den. Die im Bereich des Trägers entstehenden Fugen müssen mit Ortbeton vergossen werden, allen‐
falls ist auch  ein Aufbeton notwendig.  Das Material der Füllkörper reicht von gebranntem Material 
(Ziegel) bis zu Porenbeton. Die Dimensionen sind laut Herstellerangaben zu wählen. 
 

Holz‐Beton‐Verbunddecken
Der Schwerpunkt der Anwendung von Holz‐Beton‐Verbunddecken liegt in der Revitalisierung von Bau‐
ten, da der Erhalt von bestehender Bausubstanz einen hohen Stellenwert in der modernen Stadtpla‐
nung besitzt. In den folgenden Abbildungen zeigen typischen Aufbauten für Holz‐Beton‐Verbundde‐
cken: 

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Belag 
Estrich 
Trennlage 
Trittschalldämmung 
Aufbeton 
Dippelbaum, verdübelt 
Putzträger (Schilfrohre) 
  Putz 

Abb.3.20.  Dippelbaumdecke mit Aufbeton im Verbund 

4 Treppen

Treppen aus Ortbeton und Fertigteiltreppen


Treppen und Aufzüge sind die vertikalen Verbindungen zwischen den verschiedenen Ebenen eines Ge‐
bäudes und sollen die sichere Erreichbarkeit der Geschosse sicherstellen. Sie sollen daher bequem zu 
begehen sein und die zu erwartende Anzahl der Bewohner oder Nutzer eines Gebäudes auch in Zeiten 
hohen Bedarfs aufnehmen können. Treppen sind meistens Fluchtwege, die besonderen Auflagen un‐
terliegen. 

                     
Abb..4.1. Bezeichnungen (Grundriss, Schnitt/Ansicht nach B 5371)  
 
 
 
 
 
 

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Tab.4.1. Mindestbreiten von Treppenläufen und Stufenhöhe/Stufenauftritt nach OIB‐RL 4 
Treppenarten  Nutzbare  Stufen‐ Stufenauf‐
Treppenart 
lichte Trep‐ höhe  tritt 
penlauf‐ Haupttreppen 
breite in cm  Im Freien  16  30 
Allgemeine  Höchstens  18  27 
 Haupttreppen 
Gebäudetrep‐ 3 Ge‐
Im Freien  120  pen  schosse 
Allgemeine   Höchstens 3 Ge‐ 120  Oder > 3  18  27 
Gebäudetrep‐ schosse  Geschosse 
pen  Oder > 3 Geschosse  120  mit Aufzug 
mit Aufzug  3 Ge‐ 16  30 
3  Geschosse  ohne  120  schosse 
Aufzug  ohne Auf‐
zug 
Wohnungstreppen  90  Wohnungstreppen  20  24 
Nebentreppen  60  Nebentreppen  21  21 
 
  
 
Tab.4.2. Stahlbetontreppen: grobe  Vorbemessung (Beton mindestens C 25/30) 
System  Geb. d [cm]  Podest 
Typ Lauf  Podest  Balken 
1.  Laufplatten liegen auf den quergespannten Podest auf (oder WH 10‐12 
  3seitig  gelagerten)  Stützweite  l  ≈  3,0  bis  4,0  m  rechnet  bis 
etwa 1/3 der Podestbreite 
2 cm 
dicker 
BH,   
als 
GH,  12‐14 
Lauf 
Sch

         
2.  Laufplatte spannt sich über Podest hinweg bis zur Wand  WH 15‐18 
Stützweite l ≈ 4,5 bis 5,0 
 

BH,   
GH,  18‐20 
Sch

       
3.  Läufe (und Podeste) liegen auf Podestbalken auf; meistens im  WH 10‐12 
Fertigteilbau Stützweite l ≈ 3,0 bis 4,0 m 
 

b/d  
BH, 
12/20 
GH,  12‐14 
Sch

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4.  Treppenläufe  und  Zwischenpodest  freitragend;  Auflager  am WH 17‐18 


An‐ und Austritt 
 

BH,   
GH,  19‐21 
Sch

   
5.  Wendeltreppe  mit  großem  Treppenauge  Auflager  nur  am 
Kopf und am Fuß der Laufplatte H ≤ 3,5m  R ≈ 3,0m 

GH
15‐18     
Sch

         
6.  Wendeltreppe  mit  kleinem  Treppenauge  Auflager  nur  am  WH 14‐16 
Kopf und Fuß r = 0,5m, R = 3,0m 
   

   
GH  15‐17 

          
Abkürzungen: WH ‐   Wohnhaus,    BH – Bürohaus,    GH ‐   Geschäftshaus,    Sch ‐ Schule 
 

Holztreppen
Holztreppen dürfen als Haupttreppe nur in Einfamilienhäusern und Wohnhäusern mit maximal 2 Ge‐
schoßen, sonst nur als Nebentreppe verwendet werden. Sie werden aus Vollholz oder Holzwerk‐stof‐
fen hergestellt. Nach der Konstruktion von Holztreppen unter‐scheidet man in: 
‐  eingeschobene Treppen                   ‐  halbgestemmte Treppen 
‐  eingestemmte Treppen                    ‐  aufgesattelte Treppen 
 

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Stahltreppen
Stahltreppen  werden  vorwiegend  im  Gewerbe‐  und  Industriebau  eingesetzt.  Als  Nebentreppen  in 
Wohngebäuden werden Stahltragwerke mit Stufen aus Holzwerkstoffen; aus Kunst‐ oder Steinplatten 
sowie Glas hergestellt. In Österreich finden Stahltreppen wegen der rigorosen Brandschutzbedingun‐
gen relativ wenig Verwendung. 

Fahrtreppen (Rolltreppen)
Fahrtreppen werden sind in der ÖNORM EN 115 geregelt. Für die Bemessung der Auflagerkonstruktion 
ist vor allem der Auflagerabstand I, maßgebend. Die Konstruktion ist für das Eigengewicht der Roll‐
treppe und eine Nutzlast von 5 kN/m² auszulegen. Die Belastungsfläche ist der Auflagerabstand multi‐
pliziert mit der Nennbreite der Stufen. Die Nennbreite der Stufen ist das maßgebende Kriterium für 
die Kapazität von Rolltreppen. Die Stufenbreite bewegt sich zwischen 58 und max. 110 cm. 

5 Träger – Unterzug ‐ Balken

Stahlbetonträger
Bei Ortbetonträgern wird aus schalungstechnischen Gründen die Rechteckform bevorzugt. Die folgen‐
den Angaben zur Vordimensionierung von Unterzügen gelten für Rechteckquerschnitte, Plattenbalken 
und Überzuge. 
Die Höhe eines Stahlbetonträgers wird aufgrund der höheren Lasten (im Vergleich zu Platten) oft auf 
Grund der vorhandenen Schnittkräfte bestimmt. Die zulässige Schlankheit nach ÖNORMEN EN 1992‐
1‐1 und B 1992‐1 1 ist meistens maßgebend.  

                           
Abb.5.1. Plattenbalken, Überzug, Rechteckquerschnitt 
 
Voraussetzungen für die Anwendung der Vordimensionierungsformeln: 
‐ ausreichende Aussteifung der Gebäude 
‐ Nutzlasten bis 5 kN/m2 
‐ Trägerspannweiten bis ca. 10,0 m 
‐ Geschosshöhe bis 4,0 m 
‐ Vereinfacht wird für die statische Nutzhöhe angenommen:  d  h  5cm   Dabei ist  
‐ h  die Trägerhöhe (gesamte Höhe) in [cm] 
‐ d  die wirksame Höhe (statische Höhe) in [cm] 
h
Das Höhen/Breiten Verhältnis liegt meist bei:    1, 5  3  
b
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Für Träger und Unterzüge, die nur Lasten aus einem (darüber liegenden) Geschoß abtragen müssen 
beträgt die Trägerhöhe üblicherweise: 
li li
h        ‐ für Einfeldträger 
10 12
l l
h        ‐ für Durchlaufträger 
12 15
 
Die Vorbemessung des Trägers kann Innerhalb des im folgenden Diagramm grau angelegten Bereiches 
frei gewählt werden. Die Breite b des Querschnitts sollte ungefähr bei h/2 liegen. 
 
 
 

                    
Abb.5.2. Diagramm zur Vorbemessung des Einfeldträgers aus Stahlbeton   
 
Grenzschlankheit 
Um sich den Nachweis der Durchbiegungsberechnung zu ersparen soll die Schlankheit l/d (l ‐ Stütz‐
weite bzw. Kraglänge, d ‐ Nutzhöhe) nach ÖN B1992‐1‐1:2011 Tabelle 11, nicht überschritten werden:  
l / d   Tabellenwerte 
Tab.5.1.  Biegeschlankheit von Stahlbetonbauteilen ohne Normalkraft gemäß ÖNORM B 1992‐1‐
1,  12/2011 (Tabelle 11), 
Beton  hoch  Beton  gering
beansprucht  beansprucht 
Statisches System 
ƍ = 1,5%  ƍ = 0,5% 
–  – 
frei drehbar gelagerter Einfeldträger 
gelenkig gelagerte einachsig gespannte Platte  ‐ 18  25 
gelenkig gelagerte zweiachsig gespannte Platte 
Endfeld  eines  Durchlaufträger  oder  einer  einachsig  gespannten 
‐ 23  32 
durchlaufenden Platte 
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Endfeld  einer  zweiachsig  gespannten  Platte,  die  kontinuierlich 


über die längere Auflagerseite durchläuft 
Mittelfeld eines Balkens oder einer einachsig oder zweiachsig ge‐
‐ 25  35 
spannten Platte 
Platte, die ohne  Unterzüge auf Stützen gelagert ist (Flachdecke) 
‐ 21  30 
(auf Grundlage der größeren Spannweite)  
Kragträger    7  10 

Bewehrungsgrad    • As / (b[cm] • d[cm]) = [%]    
 
 
 
 
Bei  Plattenbalken  oder  I‐Profilen,  bei  denen  das  Verhältnis  von  mitwirkender  Breite  zu  Stegbreite 
(beff/bw) den Wert 3 übersteigt, sind die Tabellenwerte mit 0,8 zu multiplizieren. 
 
 

5.1.1 Geschoßhoher Stahlbetonträger


In bestimmten Situationen (z.B. Auskragungen) kann es sinnvoll  sein, tragende Betonwände als ge‐
schoßhöhe Betonbalken heranzuziehen (Stahlbetonwand). Hierbei entspricht die Balkenhöhe der Ge‐
schoßhöhe. Geschoßhoher Stahlbetonträger benutzt man hauptsächlich zur Abfangung großer Lasten. 

                           
Abb.5.3. Wandartige Träger für Öffnungen und Auskragungen  
Wandartige Träger wirken nicht wie Balken auf Biegung. Die Last wird über einen Druckbogen (Beton) 
und ein Zugband (Betonstahl) abgetragen. Öffnungen in wandartigen Trägern dürfen weder das Zug‐
band noch den Druckbogen durchschneiden. 
 

5.1.2 Stahlbeton‐ Fertigteilträger


Fertigteile werden im Betonbau meist aus wirtschaftlichen Gründen (Zeitersparnis, große Zahl gleicher 
Bauteile, hohe Betongüte und Fertigungsgenauigkeit bei Werksfertigung) eingesetzt. Bei der Dimensi‐
onierung  kann  von  einfeldrigen  Rechteck‐  bzw.  Plattenbalkenquerschnitten  (T‐Träger)  ausgegangen 
werden. Wesentlich ist v.a. die Berücksichtigung der Auflagerungssituation. Die Vorbemessung kann 
laut Angaben von Hersteller erfolgen. 
  

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Spannbetonträger
Spannbetonträger werden im Hochbau fast ausschließlich vorgefertigt. Sie zeichnen sich durch eine 
geringe Bauhöhe und Durchbiegung aus.  
Die  maximale  Stützweite  eines  Spannbetonträgers  mit  Rechteckquerschnitt  kann  grob  abgeschätzt 
werden mit: 
bh ∗ , ∗
l zul    0 ,1  q  3          oder          
2
b Breite [dm] 
h Höhe [dm] 
q charakteristische Trägerlast [kN/m] 
für die Breite des Trägers gilt:   b  ( 1 bis 2 )  h  
2 3
Die Vorbemessung kann laut Angaben von Hersteller erfolgen. 

Stahl‐Beton‐Verbundträger
Stahl‐Beton‐Verbundträger nützen die Vorteile von Beton und Stahl, indem der Stahlträger in der Zug‐
zone und der Betonträger in der Druckzone des Trägers angeordnet wird, was durch die Einbindung 
der Geschoßdecke (als Teil der Betondruckzone des Verbundträgers) zu einer Optimierung der Quer‐
schnittshöhe  führt.  Wesentlich  für  das  Funktionieren  des  Verbundträgers  ist  eine  entsprechende 
schubfeste Verbindung von Stahlträger und Betondecke. Er zeichnet sich weiters durch eine hohe Trag‐
fähigkeit bei geringer Konstruktionshöhe und geringer Durchbiegung aus.  
Im Stahlhochbau werden Verbundträger meist gemeinsam mit einer Profilblechverbunddecke oder ei‐
ner Fertigteildecke verwendet. Diese Konstruktionsart wird meist bei Nutzlasten über 5,0 kN/m² ge‐
wählt.  
Die Vorbemessung kann laut Angaben von Hersteller erfolgen. 
 

Holzträger
 

5.4.1 Holzträger aus Vollholz VH


Überschlägige Dimensionierung von Unterzügen aus Holz (unter Holzbalkendecken in Wohngebäuden 
für Vollholz (VH): 
L E
DVH  
22 33  
L E
BVH  
40 50  
 
Tab.5.2. Tragfähigkeitsnachweise im Standardfall für Holzbalken NH C24, NKL 1+2, einfeldrig, mit 
Gleichlast 

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Rechteck b/h  Abstand der seitl.  TSNW für Biegebeanspr.  TSNW für Schubbeanspr. 


[mm/mm]  Abstützung für den  Erfüllt, wenn Msd≤  erfüllt, wenn Vd≤ 
Kippnachweis eseitl< 
60/240  2,00 m  8,5 kNm  15,9 kN 
80/160  5,40 m  5,0 kNm  14,2 kN 
80/240  3,60 m  11,3 kNm  21,2 kN 
100/240  6,80 m  9,8 kNm  22,1 kN 
120/240  8,10 m  17,0 kNm  31,9 kN 
 
  
 

5.4.2 Holzträger aus Brettschichtholz BSH


Brettschichtholz besteht aus mindestens 3 faserparallel verleimten Brettlamellen. In der Regel werden 
BSH‐ Bauteile auf Biegung beansprucht, so dass die höchsten Spannungen in der Zug‐ und Druckzone 
auftreten. Beim Biegeträger (Binder) werden daher die hochwertigen Lamellen in die Randzonen ge‐
legt. 
Die Vorbemessung kann entweder nach den einfachen Faustformeln, nach Tabellenwerte aus der Li‐
teratur oder nach Vorbemessungsprogrammen erfolgen. 

 
Abb.5.4. Vorbemessung von Brettschichtholzbindern (b=20 cm) nach Pierer. 
 
 
DBSH  0,95 DVH  
 
BBSH 18 cm  
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5.4.3 Holz‐Fachwerkkonstruktionen
Die Knotenausbildungen sollen bei Holzfachwerken möglichst einfach und damit kostengünstig gestal‐
ten werden. In der Regel werden Druckdiagonalen (steigen bei Einfeld‐Fachwerken vom Auflager zur 
Mitte hin an) bevorzugt, da der Anschluss von Zugstäben größere Probleme bereitet. 

                                   
Abb.5.5. Holzfachwerkkonstruktion und Binderauflager auf zweiteiliger Holzstütze (Stöcher) 
 

Stahlträger
 
Die Vorbemessung kann laut Angaben von Hersteller erfolgen. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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6 Stützen
 Stützen sind stabförmige Bauteile, die in Längsrichtung meisten durch Druckkraft belastet werden. Bei 
Rahmentragwerken können die Stützen auch als aussteifende Elemente wirken. Unterschieden wird 
aus konstruktiver Sicht generell zwischen 2 folgenden Typen: 
‐ Stützen im unverschieblichen System 
Die horizontalen Kräfte werden dabei im Gebäude durch die Scheiben oder Kernen abgetragen.  
‐ Stützen im verschieblichen System 
Diese müssen neben der Abtragung der Vertikallasten auch noch Horizontalkräfte in den Boden ablei‐
ten. Dies führt zu Stützenkopfverschiebungen und zu einem Zusatzmoment aus Last, weshalb ihre „sta‐
tische Effizienz“ geringer ist als die der Stützen mit unterbundener Kopfauslenkung. Da letztere mit der 
dritten Potenz der Höhe eines Druckglieds anwächst, finden solche Systeme meist nur bei Hallen und 
Objekten mit max. 3 bis 5 Geschoßen Anwendung. 
 

Schlankheit und Knicklänge von Einzeldruckgliedern (Stütze)


Die Schlankheit wird mit folgender Gleichung definiert: 
 
s
 k                       λ ‐ Schlankheit [‐],  
i
sk ‐ Knicklänge [m]   
i ‐Trägheitsradius um die Knickachse [m];  
(Rechteckquerschnitt: i = 0,289 ∙ Seitenlänge, Kreisquerschnitt: i = 0,25 ∙ Durchmesser) 
Generell gilt im Geschoßbau bei Verwendung von Pendelstützen:  
sk = Geschoßhöhe = Systemlänge der Stütze 

l
sk  l
l sk  l 2 sk 
2

sk  2  l

Fall 3 Fall 4

Fall 1 Fall 2
          
Abb.6.1 Beispiele verschiedener Knickfiguren und der entsprechenden Knicklängen von Einzelstützen 
 
 
 

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Holzstützen
 
Mit  der  Normalkraft  und  der  Knicklänge  kann  die  erforderliche  Querschnittsfläche  einer  Holzstütze 
(Vollholz, Brettschichtholz) mit quadratischem Grundriss folgendermaßen grob abgeschätzt werden: 
 s 
Aerf  53  N Stütze  1  1  130  k 
 N
         Stütze  
Aerf ‐    Querschnittsfläche der Holzstütze [mm²] 
NStütze ‐  charakter. Stützenlast [kN] 
sk ‐      Knicklänge [m] 
 

   
   

   
   
Abb.6.2 Abb. aus Entwurfshilfen für Architekten und Bauingenieure‐ Schneider, Widjaja‐ Berlin, 2012 
Legende:  
NKL … Nutzungsklassen 
KLED … Klassen der Lasteinwirkung 
kmod … Modifizierung der Baustoffeigenschaften 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Tab.6.1. Tab. aus Entwurfshilfen für Architekten und Bauingenieure‐ Schneider, Widjaja‐ Berlin, 2012 
Quadratstützen 

Werte  liegen  über‐


halb  der  Schlankheit 
λmax=150 

 
 

Werte  liegen  über‐


halb  der  Schlankheit 
λmax=150 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Rechteckstützen 

Werte  liegen  über‐


halb  der  Schlankheit 
λmax=150 

 
 
 
Quadratstützen aus BSH 

Werte  liegen  über‐


halb  der  Schlank‐
heit λmax=150 

 
 
 
 

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Stahlstützen

   

   
Abb.6.3 Abb. aus Entwurfshilfen für Architekten und Bauingenieure‐ Schneider, Widjaja‐ Berlin, 2012 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Tab.6.2. Tab. aus Entwurfshilfen für Architekten und Bauingenieure‐ Schneider, Widjaja‐ Berlin, 2012 
HEA 

 
 

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HEB 

 
 

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TU Wien,                                    Tragwerksplan für Hochbauprojekte   Dr. Sinan Korjenic 
 

HEM 

 
 

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IPE 

 
 

 
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Kreisförmige Hohlprofile  

 
 

 
 
 
 
 
 
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Quadratische Hohlprofiele  

 
 

 
 
 
 

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Stahlbetonstützen
 
Mindestabmessungen für Stützen aus Ortbeton 
Für Stützen aus Ortbeton gelten die Mindestabmessungen in Tabelle 6.1. 
Tab.6.3. Mindestabmessungen für Stützen aus Ortbeton nach ÖNORM B 1992‐1‐1, 2011 (Tabelle 14)  
Zeile   Querschnittsform   Ortbeton, stehend hergestellt 
cm 
1   Vollquerschnitt   20 
2   Aufgelöster  Querschnitt,  z.  B.  T‐oder  L‐Form  14 
(Flansch‐und Stegdicke)  
3   Hohlquerschnitt (Wandungsdicke)   12 
 
Beträgt die freie Flanschbreite (z.B. Länge „a“) mehr als das 5fache der kleinsten Flanschdicke (z.B. 
Breite „b“), so ist der Flansch als Wand nach ÖNORM EN 1992‐1‐1 :2011, Abschnitt 9.6 zu behandeln. 
Dies gilt auch für Wandungen (z.B. Wanddicke) von Hohlquerschnitten, wenn die Breite die 10fache 
kleinste Wandungsdicke übersteigt. 
 
Voraussetzungen für die Anwendung der Vordimensionierungsformeln: 
‐ Seitenverhältnis b/h: ≤4 
‐ Querschnitt allgemein: ≥20cm 
‐ Gesamthöhe (Länge): l≥3h 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Tab.6.4. Tab. aus Entwurfshilfen für Architekten und Bauingenieure‐ Schneider, Widjaja‐ Berlin, 2012  

      
 

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Abb.6.4 Zulässige Belastung von Stützen mit quadratischen und rundem Querschnitt (ρ = 3%) in 
einem unverschieblichen System [Pauser] 
 
 

Schleuderstützen
Schleuderbeton ist eine stark verdichtete, hochfeste Betonart mit geringem Wasser‐Zement‐Wert. Die 
Verdichtung wird durch längs rotierende runde Hohlkörper geleistet. Schleuderbeton ist ein stark kom‐
primiertes Material. 
 
 
 
 

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Tab.6.5. Tab. aus Entwurfshilfen für Architekten und Bauingenieure‐ Schneider, Widjaja‐ Berlin, 2012 

 
 
 
 

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Verbundstützen
 
Um sehr hohe Stützenlasten aufnehmen zu können oder um möglichst geringe Stützenabmessungen 
zu erhalten, sind Verbundstützen aus Stahlbauprofilen und Beton oder Sonderlösungen möglich, die 
allerdings teurer als konventionelle Stahlbetonstützen sind. Werden Stahlstützen mit Beton umman‐
telt oder gefüllt, entstehen Verbundstützen, bei denen sowohl das Stahlprofil als auch der Betonquer‐
schnitt einen Teil der Last übernimmt. Verbundstützen sind schlank und besitzen eine große Steifigkeit. 
Gebräuchliche Querschnitte sind: 
•  einbetonierte (ummantelte Stahlprofile) 
•  ausbetonierte Hohlprofile 
•  zusammengesetzte Walzprofile mit Betonkern 
Die  Tragfähigkeit  eines  einbetonierten  Stahlprofils  wird  durch  die  mitwirkende  Betonummantelung 
gesteigert. 
 

   
   

 
   
Abb.6.5 Abb. aus Entwurfshilfen für Architekten und Bauingenieure‐ Schneider, Widjaja‐ Berlin, 2012 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Tab.6.6. Tab. aus Entwurfshilfen für Architekten und Bauingenieure‐ Schneider, Widjaja‐ Berlin, 2012 

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7 Wände
Alle seitlichen Begrenzungsflächen von Räumen oder Baukörpern heißen Wände. Gemeinsam mit der 
Decke bzw. mit dem Dach und dem Boden bilden und definieren die Wände den architektonischen 
Raum. Man unterscheidet grundsätzlich in: 
•  Tragende Wände und 
•  Nichttragende Wände 
 
Das Zusammenwirken Decke/Wand innerhalb der Tragstruktur bewirkt für beide Bauteile Beanspru‐
chungen als Scheibe wie auch als Platte. Eine Zusammenstellung der Angaben zur Bemessung und Kon‐
struktion von Mauerwerksbauten (vereinfachte Berechnungsmethoden für unbewehrte Mauerwerks‐
bauten nach ON EN 1996‐3 und ON B 1996‐3) findet sich in ON‐Regel 2‐1996‐2. Dies ON‐Regel enthält 
die vereinfachten Berechnungsmethoden der EN 1996‐3, mit denen die Bemessung und Konstruktion 
der folgenden unbewehrten Mauerwerkswände, Mantelbetonwände und unbewehrten Betonwände 
unter den folgend aufgelisteten definierten Anwendungsbedingungen festgelegt werden: 
•    vertikal und durch Windkräfte sowie Erdbeben beanspruchte Wände; 
•    Wände unter Einzellasten; 
•  Wandscheiben; 
•  Kellerwände, beansprucht durch horizontalen Erddruck und vertikale Lasten; 
•  horizontal, jedoch nicht vertikal beanspruchte Wände; 
 

Wände aus Mauerwerk


Die Vorbemessung hängt von der Steinart und Mörtel. Die Vorbemessung kann laut Angaben von Her‐
steller erfolgen. 

Betonwände
Mindestdicke von Betonwänden 
Laut ÖNORM B 1992‐1‐1, 2011 werden für Betonwände folgende Mindestdicke festgelegt: 
1.   Wände, die als Druckglied wirken (tragende Wände), müssen im Allgemeinen eine Mindestdicke 
von 12 cm aufweisen. Für werksmäßig hergestellte Wände gilt eine Mindestdicke von 10 cm. 
2.   Für werksmäßig hergestellte Fassadenelemente gilt eine Mindestdicke von 7 cm. 
3.   Wände, die nur zur Aussteifung der tragenden Wände dienen, müssen mindestens 8 cm dick sein. 
4.   Die Standsicherheit, Dauerhaftigkeit, Ausführbarkeit sowie Schall‐ oder Brandschutz können grö‐
ßere Wanddicken als die genannten Mindestdicken erfordern. 
 
Die Mindestdicke einer tragenden Stahlbetonwand z.B. der Feuerwiderstandsklasse REI 90 betrögt 15 
cm bei einseitiger und 18 cm bei beidseitiger Brandbeanspruchung. 

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8 Steildächer

8.1 Zu berücksichtigende Einwirkungen


Folgende Einwirkungen sind in der Vorbemessung jedenfalls zu berücksichtigen: 
 Eigenlast (Eindeckung, Latten, Sparren, Dämmung, Sperr‐ und Dichtungsbahnen, Putz) 
 Schneelasten  
 Windkräfte 
In manchen Fällen ist die Befestigung von Dachaufbauten (Parabolantennen, etc.) ebenfalls bereits in 
der Vorbemessung zu berücksichtigen. 

Holzdächer
8.2.1 Sparrendächer
Typische Anwendung: 
Dachneigung    20° 
Hausbreite < 10 m, mit Vollholz 
Hausbreite > 10 m, Sonderkonstruktionen z.B. Leimholzbinder, DSB‐Binder sind möglich 
Es ist besonders auf die Aufnahme der horizontalen Auflagerkäfte zu achten! 
 
Sparrendach 
Dachneigung:  
30°45° 
Sparrenab‐
stand:   Spannweite  
60e90cm  l8(10)m 
Sparrenhöhe  Windrispen 
(Holz): 
ds/24+2 (cm) 
4/10 cm 
Sparrenbreite 
Windrispen 
be/108 cm 
(Stahl): 
   
2/40 mm 
 

Abb. 8.1:  Vordimensionierung eines Sparrendachs [Widjaja] 

 
 

8.2.2 Kehlbalkendach
Typische Anwendung: 
Dachneigung    20° 
Hausbreite < 14 m, mit Vollholz 
Hausbreite > 14 m, Sonderkonstruktionen z.B. Leimholzbinder; DSB‐Binder 

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Empfehlung für Höhenlage der Kehlbalken:  hu / h  0,6  0,8  


Kehlbalkendach, verschieblich 
Sparrenabstand:   Dachneigung: 
60e90cm  30°45° 
Sparrenhöhe:  Spannweite  
ds/24+4 (cm)  l12(14)m 
Sparrenbreite:  Windrispen : 
  be/88 cm  siehe oben  
Kehlbalkendach, unverschieblich 

Sparrenabstand:   Dachneigung:  
60e90cm  30°45° 
Sparrenhöhe:  Spannweite: 
ds/24+4 (cm)  l12(14)m 
Sparrenbreite:  Windrispen (s. 
be/88 cm  oben) 
 
Details Kehlbalkendach 

Kehlbalkenhöhe: 
dk lk/20   
(mit Lastanteil Spitz‐  
boden) 
 

Kehlbalkenbreite: 
bke/8 (einteilig) 
bke/16 (zweiteilig)   
 
 
 

Kehlbalkenbreite: 

bke/8 (einteilig)   

bke/16 (zweiteilig) 
 

 
 

8.2.3 Pfettendach
Typische Anwendungen: 
Dachneigung: beliebig 

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Hausbreite: beliebig 
 
Strebenloses Pfettendach 
Sparrenabstand:  
60e90cm 
Sparrenhöhe:  Dachneigung 
ds/24 (cm)  35° 
Sparrenbreite: 
be/88 cm 
 
Details (Last aus Dach ohne ausgebautem Spitzboden) 

Pfettenhöhe: 
 
(45°) 
dplp/24+a/30 
(15°) 
 
dplp/24+a/50 
  Pfettenbreite: 
bplp/40+a/50; 
bp0,50,7dp 

 
Details (Last aus Dach mit ausgebautem Spitzboden) 

Pfettenhöhe: 
dplp/24+ (a1+a2)/30 
Pfettenbreite: 
  bplp/24+ (a1+a2)/50 
 
  Säule (quadratisch): 
dSt(6.N)1/2  
(N in kN) 
 

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9 Fundamente
Durch die Fundamente werden die Lasten des Bauwerks auf den tragfähigen Baugrund übertragen. 
Um  eine  Weiterleitung  von  vertikalen  und  horizontalen  Kräften  in  den  Boden  zu  ermöglichen,  sind 
Fundamentkonstruktionen erforderlich, die die auftretenden Kräfte über eine größere Fläche in den 
Baugrund ableiten. Die Solle des Fundaments muss in frostfreier Tiefe (min 0,8m) sein. 
 Je nach Lage des tragfähigen Baugrunds ist eine Flach‐ oder Tiefgründung auszuführen. Die wichtigs‐
ten Arten von Flachgründungen sind: 
•    Einzelfundamente (unter Stützen = Punktlasten)  
•    Streifenfundamente (Stützenreihen oder Wänden = Linienlasten)  
•    Plattenfundamente (die zunehmend auch bei kleineren Objekten zur Anwendung kommen) 

Einzelfundamente
Einzellasten aus Stützen können gut durch Einzelfundamente aufgenommen werden. 

                         
Abb.9.1 Einzelfundamente (übliche Ausführung – ohne oder 1 bis 2 Stufen)  
 
Vorbemessung für quadratisches Einzelfundament (bf = a) mit zentrischer Belastung:  
 
1, 2 F  kN 
a m                 Dicke – unbewehrt:  d F  m   a  bst  0 ,5 m  
 zul  kN / m²  2

                                                         Dicke – bewehrt:    d F  m   a  bst  0 ,5 m  
6
 
Köcher‐ und Blockfundamente 
Fertigteilstützen im Gewerbe‐ und Industriebau werden i.d.R. in Köcher‐ oder Blockfundamenten fun‐
diert. Die Lasteintragung aus der Stütze in das Fundament ist vom Zusammenwirken von Köcherwand 
und Stütze abhängig.  
 
 
 
 
 
 
 

Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   69 
 
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Abb.9.2 Köcherfundament (links) und Blockfundament (recht) 
 

Streifenfundamente
Unter  tragenden  Wänden  und  engen  Stützenreihen  kommen  die  Streifenfundamenten  zur  Anwen‐
dung.  

                                                
Abb.9.3 Streifenfundament (60° gilt allgemein) 

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Wenn bF  nicht zu groß ist, kann ein unbewehrtes Betonfundament geplant werden. Die notwendige 
Dicke dF des Fundaments ist vom zulässigen Winkel α abhängig: je höher die Betonqualität, umso klei‐
ner darf α bzw. dF sein. 
Vorbemessung für zentrische Last: 
1, 2 N  kN / m 
b m                 Dicke – unbewehrt:  d F m   0,6 ( b  bw )  0,5m  
 zul  kN / m² 

                                                         Dicke – bewehrt:    d F  m   b  bw  0 ,5 m  
6
 

Plattenfundamente
Unter  einer  Fundamentplatte  versteht  man  eine  unter  dem  gesamten  Bauwerk  oder  Teilen  davon 
durchgehende Sohlplatte mit oder ohne Tragbalken unter den Stützen. Die Plattengründungen werden 
oft bei Bauwerken angeordnet, bei denen die Belastung relativ gleichmäßig verteilt ist und relativ klein 
ist. Fundamentplatten stellen eine herstellungstechnisch einfache und oft wirtschaftliche Gründungs‐
art dar. Sie ist notwendig wenn: 
• Die Bauwerkslast sehr hoch oder der Baugrund sehr schlecht ist, so dass der gesamte Bauwerks‐
grundriss als Fundamentfläche zur Sicherung gegen Grundbruch erforderlich bzw. das Bauwerk 
gegen Grundwasser abzudichten ist, 
•   Große Horizontalkräfte in der Gründungssohle zu übertragen bzw. 
• Unterschiedliche Setzungen zu erwarten sind. 
 

                                    
Abb.9.4 „M“ Verlauf und Bewehrung bei Fundamentplatte mit und ohne Verstärkungen 
 
Vorbemessung der Fundamentplatte: 
H O b je k t  c m 
d cm   8 bis 10  Anzahl der Geschosse             oder     d  c m    30cm  
30
 
 
 

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10 Hallentragwerke
Im diesen Kapitel werden einfache Tragsysteme für Hallen (Gewerbe‐ Industrie‐ und Sporthallen) be‐
handelt. Oft vorkommende Systeme sind: 
‐ Rahmentragwerke  (Zweigelenkrahmen,  Dreigelenkrahmen,  Eingespannte  Rahmen,    Fachwerks‐
rahmen, usw.) 
‐ Binder auf im Fundament eingespannten oder gelenkig gelagerten Stützen (Einfache Binder, Un‐
terspannte Binder, Binder als ebene Fachwerkskonstruktionen, Dreigurtbinder, usw.). 
 

Materialwahl
Hinsichtlich  der  Materialwahl  für  das  Primärtragwerk  können  folgende  Anhaltspunkte  festgehalten 
werden: 
•  Holz: Besonders für leichte Bauten (Lagerhallen, Verkaufshallen) geeignet, bevorzugt als Fach‐
werkssysteme mit holzsparenden Knoten oder als Leimbinder auf Stahlbetonstützen ausgeführt. 
•  Stahl: Flexibel, leicht anpassbar. Es können hohe Einzellasten angebracht werden. Bevorzugte 
Systeme: Rahmentragwerke, Fachwerkskonstruktionen, Raumfachwerke. 
•  Stahlbeton: Meist in FT‐Bauweise als System von Bindern auf eingespannten massivstützen, wi‐
derstandsfähig gegen chemische Angriffe, wenig flexibel, hohes Transportgewicht 
 

Übersicht zur Vorbemessung


Zur groben Vorbemessung können die Angaben aus folgender Zusammenstellung herangezogen wer‐
den, wobei darauf hinzuweisen ist, dass die Schneelasten einen wesentlichen Einflussfaktor darstellen 
und daher die Dimensionen bei höheren Schneelasten entsprechend größer zu wählen sind. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
    
 
 
 

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System  Vordimensionierung    System  Vordimensionierung 


Einfeldträger (Hallentragwerk) aus BSH    Fachwerkbinder aus Kantholz 

Hl/17   
a= 4  10 m 
10≤l≤35m 
h  l/9 
 
 l= 5,0  20m  
   Ausnutzung nur in Feldmitte 

Durchlaufträger (Hallentragwerk) aus BSH    Satteldachfachwerk (angehobene Traufe) aus Holz 
Hl/20    a= 4  10 m 
10≤l≤30m  =  3  8° 
hl/12 
  l = 7,5  35 m 
Durchlaufträger mit Vouten (Hallentragwerk) aus BSH    Pultdachfachwerk aus Holz 

Hl/16   
hl/22  a= 4  10 m 
10≤l≤35m  =  3  80° 
  hl/10 
  Vouten ziehen Schnittkräfte  l = 7,5  20 m 
(M,V) an 
Zweigelenk‐ oder Dreigelenk‐ Stabzug (mit Zugband oder   
Stahl‐Vollwandträger für Hallen (bevorzugt IPE‐Träger) 
Widerlagern) 
  hl/30÷l/20 
h ∙s ∙ s  3<l<20m 
h1/18s÷1/20   
  l=15‐50 m  Installationsführung in 
Stegdurchbrüchen 
 
Unterspannter Hallenträger, Holz    Unterspannte Stahl‐Vollwandträger für Hallen (IPE) 

h bis     Hl/12 
Hl/40  hl/50÷l/35 
5≤l≤20m  6<l<60m 
   
 
Genauere Bemessung siehe  Genauere Bemessung siehe 
TW/BKL  TW/BKL 

Kragträger aus BSH    Unterspannte Stahl‐Vollwandträger für Hallen (IPE) 
Hlk/10    Hl/12 
hH/3  hl/50÷l/35 
5≤lk≤25m  6<l<60m 
   
  Zugfeste Verankerung wegen  Genauere Bemessung siehe 
Windsog  TW/BKL 
   

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System  Vordimensionierung    System  Vordimensionierung 


Dreieckfachwerk aus Holz    Fachwerkträger aus Stahl 
 
a= 4  10 m 
a= 5  10 m 
=  12  30° 
hl/15l/10 
hl/10 
l = 8  75 m 
l = 7,5  30 m 
 
 
Abb.10.1 Vordimensionierung von Bindern aus Holz und Stahl und  von Fachwerksbindern und ‐rahmen  
im Hallenbau (nach Widjaja) 
 
System  Vordimensionierung    System  Vordimensionierung 
Zweigelenk‐ oder Dreigelenkrahmen aus BSH    Zweigelenkfachwerkrahmen aus Kantholz 

 
h1/15(so+su)÷1/20(so+su)  a= 5  10 m 
l= 15  60 m  hs/10 
  h s s s s    l = 10  50 m 

Mehrfeldrahmen aus Holz    Stahlrahmen aus Vollprofilen 
  h  
5≤l≤45m 
h1/20l   
l = 10  25 m  Bei maßgebenden Horizontal‐
  lasten (Wind, Kranbahn) ist die 
Einspannung der Stützen von 
Vorteil 
Dreigelenkfachwerkrahmen aus Kantholz    Fachwerksrahmen aus Stahl 
  h  
8≤l≤60m 
a= 5  10 m 
 
hs/10 
Lastangriffe nur in Fachwerks‐
l = 10  50 m  knoten, Optimierung hinsicht‐
  lich des Materialeinsatzes und 
Transportes 

 
Abb.10.2 Vordimensionierung von einfachen Rahmen im Hallenbau (nach Widjaja) 
   
 
 
 
 
 
 
 

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System  Vordimensionierung    System  Vordimensionierung 


Trägerrost aus BSH    Trägerrost aus Stahl 
  h  
h  
10≤l≤70m 
10≤l≤25m  
lmax/lmin≤1,5 
lmax/lmin ≤1,5 
 
 
Bei weitgespannten Syste‐
  Bei weitgespannten Systemen    men mit Überhöhung her‐
mit Überhöhung herzustellen 
zustellen 
Raumfachwerk aus Holz    Fachwerkträgerrost aus Stahl 
  h   
h 16 
10≤l≤90m 
lmax/lmin≤1,5 
lmax/lmin≤1,5 
 
 
Die Knoten können wie im Stahl‐
bau als Systemknoten ausgeführt  Bei weitgespannten Sys‐
    temen mit Überhöhung 
werden 
herzustellen 
Trägerrost aus Stahl    Raumfachwerk aus Stahl    

h     h  
10≤l≤70m  20≤l≤120 
lmax/lmin≤1,5  lmax/lmin≤1,5 
  Bei weitgespannten Sys‐
  Bei weitgespannten Systemen  temen mit Überhöhung 
 
mit Überhöhung herzustellen  herzustellen 
Abb.10.3 Vordimensionierung  von  Trägerrosten  und  von  Raumfachwerken  im  Hallenbau  (nach  Wid‐
jaja,) 
 
System  Vordimensionierung 
Dreigelenkbogen aus BSH 

Hl/40 
20l100 m 
f/l>1/7 
 
Bogen aus Stahl 

h=l/70l/50 
25l70 m 
H/l>1/8 
 
 
Fachwerkbogen aus Stahl 

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System  Vordimensionierung 
h=l/50l/30 
40l120 m 
H/l>1/8 
 
Vorteil: Öffnungen in Quer‐
richtung, einfacher Transport 
  und Montage 
Abb.10.4  Vordimensionierung von Bogenkonstruktionen [Widjaja] 
 
System  Vordimensionierung 
Seilbinder (Jawerth‐Binder) 

HuHol/18÷l/10 
40 ≤ l ≤ 150 m 
 
Spreitzbinder 

Hl/10÷l/5 
tl/10000÷1000 
20≤l≤150m 
 
Seilnetz 

tl/10000÷l/1000 
20≤l≤150m 

 
Abb.10.5 Vordimensionierung von Seiltragwerken [Widjaja] 
 
System  Vordimensionierung    System  Vordimensionierung 
Kugelschale aus Beton    Konoidschale (Als Regelfläche) aus Beton 
 
Hl/4÷l/3 
Hl/6÷l/4 
12≤l≤20m 
35≤l≤60m 
b=6÷12cm 
d=6÷12cm 
d=6÷12cm 
 
Tonnenschale aus Beton    Hyparschale (als Regelfläche) aus Beton 
 
Hl/15÷l/10  Hl/5÷l/4 
20≤l≤45m  40≤l≤60m 
b=8÷15cm  b=0,7 l÷l 
d=6÷9cm  d=7÷10cm 
 
Hyparschale (als Translationsfläche) aus Beton       

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System  Vordimensionierung    System  Vordimensionierung 


     
Hl/5÷l/4 
40≤l≤60m 
b=0,7l÷lcm 
d=7÷10cm 
 
Abb.10.6 Vordimensionierung von Schalenkonstruktionen [Widjaja] 

        
Abb.10.7 Vertikale  Lastableitung  bei  einem  einfachen  Rahmensystem  ohne  lastverteilenden  Pfetten 
(links);  vertikale Lastableitung bei  einem einfachen Rahmensystem mit lastverteilenden Pfetten 
(rechts) (nach Kindmann und Krahwinkel) 
 

    
Abb.10.8 Abtragung  seitlicher  Windkräfte  ohne  Wandriegel  (links);  Abtragung  seitlicher  Windkräfte 
mit Wandriegel (rechts) (nach Kindmann und Krahwinkel) 
 
 

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11 Bauteil‐ und Gebäudeaussteifungen

Horizontale Einwirkungen
Horizontale Einwirkungen werden unterteilt in: 
•   veränderliche Einwirkungen: Wind, der quasistationär mittels Ersatzkräfte in den Deckenebe‐
nen modelliert wird; 
•   außergewöhnliche Einwirkungen:  
‐  Wind, der instationär wirkt (meist aus Versuchen im Windkanal ermittelt), 
‐  Erdbeben (aus quasistationären Modellen oder dynamischen Berechnungsmethoden). 

Aufnahme von Horizontalkräften


Die Aufnahme und Ableitung der Horizontalkräfte kann bei üblichen Hochbauten (Wohn‐ und Verwal‐
tungsbauten mit weniger als 10 Geschoßen) durch folgende Konstruktionselemente erfolgen:  
•   einen Erschließungskern, der aus einzelnen Tragwänden oder aus einem geschlossenen Kern 
besteht, 
•   Aussteifungswände (Scheiben), 
•   Rahmentragwerke oder 
•   Fachwerkskonstruktionen  (bzw.  Windverbände)  –  werden  meist  im  Stahlhochbau  und  Ver‐
bundbau verwendet. 
 
Weiter unterscheidet man zwischen vertikalen und horizontalen Aussteifungselementen: 
• Vertikale Aussteifungselemente: Stützen, Wände, Scheiben 
• Horizontale Aussteifungselemente:  Geschossdecken, Scheiben, Fachwerke, Rahmen,  
 
 

   
Abb.11.1 Möglichkeiten der Aussteifung eines Tragwerkes (Engel) 
Die Windlast wirkt als horizontale FlächenIast[kN/m²] senkrecht auf die Fassade. Die Fassade verteilt 
diese  Windlasten  als  senkrecht  stehende  Plate  jeweils  auf  die  darüber‐  und  darunterliegende 
Geschossdecke. Die Geschossdecken werden dann aus der Fassade durch eine horizontal wirkende 
Gleichlast [kN/m] belastet. 

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Abb.11.2 Aussteifung von Gebäuden mit Deckenscheiben 
Die Geschossdecken dienen dabei als horizontale Aussteifungselemente, sie verbinden sämtliche ver‐
tikalen Aussteifungselemente miteinander und verteilen die Horizontallasten auf die vertikalen Aus‐
steifungselemente. Die vertikalen Aussteifungselemente leiten die Lasten zum Fundament weiter. 
 

Anordnung der aussteifenden Elemente im Grundriss


Da Wandscheiben, Fachwerke (Windverbände) und Rahmen ihre aussteifende Wirkung nur in ihrer 
Ebene entwickeln und quer dazu günstigstenfalls als weiche, eingespannte Stützen wirken, sollen in 
folgenden Überlegungen alle angesprochenen Aussteifungselemente als (aussteifende) "Scheiben" be‐
zeichnet werden. 

           
Abb.11.3 Aussteifungselemente als „aussteifende Scheiben" 
Die Frage ist: wie viele Scheiben sind erforderlich, um ein Tragwerk ausreichend zu stabilisieren? Über 
diese Frage, wieviele Scheiben und wo diese Scheiben günstig anzuordnen sind, sollte man sich in einer 
möglichst frühen Phase des Entwurfsprozesses Klarheit verschaffen, weil sie z.B. auf die Raumauftei‐
lung  und  Fassadengestaltung  sowie  auf  die  Ausbildung  und  Dimensionierung  dieser  aussteifenden 
Bauteile entscheidende Bedeutung hat. 
 

                       
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Abb.11.4 Drei aussteifenden vertikalen Scheiben im Grundriss für eine horizontale Scheibe (Decke) 
Da Die "Scheiben" können  die Kräfte nur in ihrer Ebene aufnehmen und so wirken sie wie „einwertige 
–  verschiebliehe“  Auflager.  Es  sind  drei  verschibliche  Auflager  erforderlich,  um  eine  Horisontale 
Scheibe unverschieblieh mit der darunterliegenden verikalen Scheiben zu verbinden.  
Die Notwendigkeit der drei aussteifenden Scheiben im Grundriss ist auch aus folgender Überlegung 
ersichtlich: 

 
Abb.11.5 Stabile und instabile Lage im Bezug auf horisontale Kraft 
Stabilität ist nur gegeben, wenn die Horizontallast in der Scheibenebene angreift. Ist die Horizontallast 
seitlich versetzt oder greift sie quer zur Scheibenebene an, ist das Tragwerk nicht ausgesteift. 

 
Abb.11.6 Stbile und labile Lage zwei paralelle vertikale Scheibe im Bezug auf horisontale Kraft 
Die Stabilität ist bei beliebigem Lastangriff parallel zu den beiden Längsscheiben gegeben. Greift die 
Horizontallast quer zu den beiden Längsscheiben on, dann ist das System instabil. 

 
Abb.11.7 Stabile und labile Lage zwei rechtwinklig angeordneten aussteifenden Scheiben im Bezug 
auf horisontale Kraft  
Das  System  mit  zwei  rechtwinklig  angeordneten  aussteifenden  Scheiben  ist  nur  stabil,  wenn  die 
Horizontallost  jeweils  in  einer  der  Scheibenebenen  angreift.  Bei  einem  Lastangriff  außerhalb  der 
Scheibenebenen  kann  das  entstehende  Verdrehungsmoment  nicht  aufgenommen  werden.  Zur 
Aufnahme eines Momentes ist immer  ein Kräftepaar aus zwei entgegengesetzt gerichteten Kräften 
erforderlich. 

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Abb.11.8 Stabiles System mit drei aussteifenden Scheiben  
Mit drei aussteifenden Scheiben wird das System bei beliebig gerichteter Lasteinwirkung stabilisiert. 
Mit drei Scheiben kann jedes Verdrehungsmoment aufgenommen werden. 
 
Zwei  Bedingungen  zur  Anordnung  der  drei  aussteifenden  Scheiben  im  Grundriss  sind  immer  zu 
beachten: 
•  die Wirkungslinien der aussteifenden Scheiben dürfen nicht parallel sein . 
•  die Wirkungslinien der drei aussteifenden Scheiben dürfen keinen gemeinsamen 
Schnittpunkt hoben. 
 
 

Aussteifung bei Hallen


Die Hallen besitzen in der Regel keine horizontale und vertikale Scheibe, so dass die Erreichung von 
solchen besondere Aufmerksamkeit bekommt. Die Hallen müssen in Querrichtung wie auch in Längs‐
richtung Aussteifung bekommen. In Längs‐ und Querrichtung muss die Halle, wenn keine aussteifende 
Deckenscheibe vorhanden ist, durch mindestens einen in der Dachebene liegenden Fachwerkverband 
in beiden Richtungen ausgesteift werden, der die Horizontalkräfte in je zwei vertikale Aussteifungsele‐
mente in den „Längswänden“ und Querwende einleitet. Dabei sind alle Stützen oben und unten gelen‐
kig angeschlossen und sind nur durch Vertikallasten beansprucht. 
 

                         
Abb.11.9 Minimalaussteifung für eine Halle ohne Dachscheibe 
 
Minimalaussteifung: 
•  Zwei sich kreuzende horizontale Verbände in der Dachebene 
•    Je zwei vertikale Verbände in den Giebel‐ und Längswänden 
 

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Während die Aussteifung im Stahl‐ und Holzbau hauptsächlich mit Verbänden erfolgt, werden Hallen 
im Stahlbetonfertigteilbau vorwiegend mit in beiden Richtungen eingespannten Stützen ausgesteift. 
Da wie bei der Aussteifung mit Rahmen können hindernde Verbände oder Wandscheiben in der Halle 
entfallen. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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12 Quellenverzeichnis
[1] Korjenic S, Melber C.: Handbuch Stahlbetontragwerke ‐ nach EUROCODE 2, ÖNORM EN 1992‐1‐
1:2011/2007 und ÖNORM B 1992‐1‐1 : 2011/2007, Verlag Horn, 2012. 
[2] Taheri, A., Korjenic S.,  Kolbitsch A.: Sanierung einzelner gebrochener Steinstufen, 2. Auflage, Fach‐
buch für Steinstufensanierung, AV Akademikerverlag, 2012 
[3] Bachmann, H.: Hochbau für Ingenieure. Stuttgart: Teubner, 1994. 
[4] Bergmeister, K.: Tragverhalten und Modellierung von Platten. In: Beton‐Kalender 2007: Verkehrs‐
bauten – Flächentragwerke. Berlin: Ernst & Sohn, 2007. 
[5] Beyer, K.: Die Statik im Stahlbetonbau. 6. Auflage Berlin: Springer, 1956 
[6] Czerny, F.: Tafeln für Rechteckplatten und Trapezlatten. Betonkalender 85 (1996), Teil 1. Berlin: 
Ernst u. Sohn, 1996. 
[7] Engel, H.: Tragsysteme – Structure Systems, Ostfildern‐Ruit: Verlag Gerd Hatje, 1997 
[8] Friedrich, R.: Vereinfachte Berechnung vierseitig gelagerter Rechteckplatten nach der Bruchlinien‐
theorie. In: Beton‐ und Stahlbetonbau 90 (1995), S. 113. 
[9] Gekeler, E.W.: Mathematische Methoden zur Mechanik; ein Handbuch mit Matlab®‐Experimenten. 
2. Auflage. Heidelberg, Dordrecht, New York, London: Springer, 2010. 
[10] Girkmann, K.: Flächentragwerke, 6. Auflage. Wien: Springer‐Verlag, 1963. 
[11] Goris, A: Stahlbeton‐Praxis nach DIN 1045 neu, Band 1 Grundlagen, Bemessung, Beispiele. Berlin 
Bauwerk, 2002. 
[12] Hahn, J.: Durchlaufträger, Rahmen, Platten und Balken auf elastischer Lagerung. 14. Auflage. Düs‐
seldorf: Werner‐Verlag, 1985. 
[13] Hake, E., Meskouris, K.: Statik der Flächentragwerke. Berlin, Heidelberg, New York: Springer‐Ver‐
lag, 2001. 
[14] Heller, H.: Padia 1 – Grundlagen Tragwerkslehre. Berlin: Ernst & Sohn, 1998. 
[15] Herzog, M.: Die Bruchlast ein‐ und mehrfeldriger Rechteckplatten aus Stahlbeton nach Versuchen. 
In: Beton‐ und Stahlbeton 71 (1976), S. 69‐71. 
[16] Herzog, M.: Vereinfachte Schnittkraftermittlung für umfanggelagerte Rechteckplatten nach der 
Plastizitätstheorie. In: Beton‐ und Stahlbeton 85 (1990), S. 311‐315. 
[17] Herzog, M.: Vereinfachte Stahlbeton‐ und Spannbetonbemessung, 4 Teile. In: Beton‐ und Stahl‐
beton 90 (1995). 
[18] Hirschfeld, K.: Baustatik – Theorie und Beispiele, 4. Auflage. Berlin, Heidelberg, New York: Sprin‐
ger‐Verlag, 1998. 
[19]  Krauss,  F.,  Führer,  W.:  Jürges,  T.:  Tabellen  zur  Tragwerklehre.  11.  Auflage.  Köln:  Verlagsgesell‐
schaft R. Müller, 2010 
[20] Leonhardt, F.: Spannbeton für die Praxis. Berlin, München, Düsseldorf: Ernst & Sohn, 1973. 
[21] Liew, K.M., Peng, L.X., Kitipornchai, S.: Geometric non‐linear analysis of folded plate structures by 
the spline kernel particle method. In: Int. J. Numer. Meth. Engng 2007:71: 1102‐1133 
[22] Mang, H.: Flächentragwerke. In: Der Ingenieurbau‐Grundwissen: Rechnerorientierte Baumecha‐
nik. Berlin : Ernst & Sohn, 1995. 
[23] Marti, P.: Baustatik; Grundlagen, Stabtragwerke, Flächentragwerke. Berlin: Ernst und Sohn, 2012 
[24] Meskouris, K.(et al.): Baustatik in Beispielen. Berlin, Heidelberg: Springer, 2005. 
[25] Moussavi, F.: The Function of Form: Actar and Harvard University, 2009. 

Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   83 
 
TU Wien,                                    Tragwerksplan für Hochbauprojekte   Dr. Sinan Korjenic 
 

[26]  Pieper,  K.,  Martens,  P..  Durchlaufende  vierseitig  gestützte  Platten  im  Hochbau.  In:  Beton‐  und 
Stahlbeton 61 (1966), und in: Beton‐ und Stahlbeton 62 (1976). 
[27] Potucek, W.:(Hrsg.): Eurocode 2 – Praxisbeispiele; Konstruktion und Bemessung von Stahlbeton‐ 
und Spannbetontragwerken des Hochbaus. Wien: Austrian Stadards plus GmbH. 2008 
[28] Rosman, R.: Gegliederte Wandscheiben mit stufen‐artig veränderlichen Querschnittswerten. Ber‐
lin, München: Ernst & Sohn, 1967. 
[29] Rosmann, R.: Statik und Dynamik der Scheiben‐systeme des Hochbaues. Berlin, Heidelberg, New 
York: Springer, 1968 
[30] Schlaich, J., Bergemann, R.: leicht weit, light structures. München, Berlin, London, New York: Pres‐
tel 2003. 
[31]  Schmitz,  U.,  P.:  Statik  (Scheiben).  In:  Stahlbetonbau  aktuell,  Praxishandbuch  2004.  Berlin:  Bau‐
werk, 2004. 
[32] Schmitz, U., P.: Statik (Stabtragwerke, Plattentrag‐werke). In: Stahlbetonbau aktuell, Praxishand‐
buch 2005. Berlin: Bauwerk, 2004. 
[33] Schneider K.J. (et al.): Baustatik kompakt; statisch bestimmte und statisch unbestimmte Systeme. 
6. Auflage. Berlin: Bauwerk, 2007. 
[34] Schneider, K.J., Volz, H. (Hrsg.): Entwurfshilfen für Architekten und Bauingenieure – Faustformeln 
für Tragkonstruktionen, Tragfähigkeitstafeln, Bauwerksaussteifung. Berlin: Bauwerk, 2004. 
[35] Stiglat, K., Wippel, H.: Massive Platten – Ausgewählte Kapitel der Schnittkraftermittlung und Be‐
rechnung. In: Betonkalender 1997, Teil I, Beton‐kalender 2000, Teil II. 
[36] Stiglat, K., Wippel, H.: Platten. Dritte Auflage. Berlin, München: Ernst & Sohn, 1983 
[37] Stoiser, H.: Zur Gültigkeit der Dreischübegleichung in der Gelenksfaltwerksthheorie. In: Stahlbeton 
und Baustatik‐Aktuelle Probleme. Wien: Springer 1965. 
[38] Theimer, O.F.: Hilfstafeln zur Berechnung wandartiger Stahlbetonträger, 5. Auflage. , Berlin, Mün‐
chen, Düsseldorf: Verlag W. Ernst und Sohn 1975 
[39] Widjaja, E. (Hrsg.): Baustatik – einfach und anschaulich: baustatische Grundlagen, Faustformeln, 
neue Wind‐ und Schneelasten. Berlin: Bauwerk, 2007. 
[40] Zilch, K., Zehetmaier, G.: Bemessung im konstruktiven Betonbau. 2. Auflage. Heidelberg, Dord‐
recht, London, New York: Springer, 2010. 
[41] Leicher, Gottfried W.: Tragwerkslehre in Beispielen und Zeichnungen, Düsseldorf: Werner, 2002 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   84 
 
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13 Musterbeispiele
Musterbeispiel 1 
 
Allgemeine Planungsgrundlage 
Auf einem vorgegebenen Grundstück ist unter Berücksichtigung des städtebaulichen Umfelds für das 
bestehende Schulgebäude der Neubau des Oberstufen‐Schultrakts zu planen. Die übrigen Baukörper 
sind zu erhalten und bei der Planung zu berücksichtigen. Die Planungsaufgabe umfasst sowohl die Er‐
stellung eines Gebäudeentwurfs, der sich gestalterisch und funktionell in die bestehende Bebauung 
eingliedert,  als  auch  die  Entwicklung  einer  geeigneten  Baukonstruktion.  Der  Schultrakt  soll  für  120 
Schüler konzipiert werden. Der ganztägige Unterricht findet im Kurssystem statt. Hierfür sind die im 
Raumprogramm angeführten Fach‐ und Gruppenräume vorzusehen, die in geringem Umfang auch von 
den Schülern der Mittelstufen‐Jahrgänge genutzt werden. 
Für die Durchführung dieser Planung wurden die techn. Bauvorschriften von Wien herangezogen. Die 
Grundstücksfläche beträgt ca. 32.250 m². Das Gelände ist leicht geneigt. Der aktuell höchste Grund‐
wasserstand liegt bei 6 m Tiefe. Unter der Mutterbodendecke steht zunächst feinkörniger Sand an, der 
nach der Tiefe zu mittel‐ bis grobkörnig wird. Ab etwa 5,0 m ist mit einer Geröllschicht, darunter mit 
hartem Geschiebemergel zu rechnen. Die Sande sind mitteldicht gelagert und bilden einen tragfähigen 
Baugrund. 
 
Bauwerksgliederung 
Der bestehende Schulbau gliedert sich funktionell und konstruktiv in vier Bereiche: 
‐  Baukörper I    Oberstufe  (Neubau) 
‐  Baukörper II    Aula, Verwaltung (Bestand) 
‐  Baukörper III   Mittelstufe (Bestand) 
‐  Baukörper IV   Turnhalle  (Bestand) 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   85 
 
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Städtebauliche Situation 

    
Abbildung 1: Städtebaulicher Rahmenplan 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   86 
 
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Lageplan 

Kanal

Ufer Park anla


ge

+36.30

Wohnhäuser

4650

88175
Schulgarten

45.8 4.0
13.5
+36.80

+35.90

Bauklasse 3
Offene Bauweise
39.5

kt
fe

Gemischtes Baugebiet
Schultra
Oberstu

Turnha
lle
52.5

Sportflächen
Busc
hkrug

37.0
allee

30.0

Schultra Aula
kt
28.5

5.5 Mittelstu
ng

12.7 fe
Verwaltu

38.4

37.3 Vorplatz PKW- und Fahrrad-


+38.60 +38.00
Stellplätze
25.8
5.1

13.5
9.6

Haarlemer Straße

Maßstab 1:1.500 (Maße in m)

0 10 20 30 40 50 100m

 
 
 
Raumentwurf 
Im Rahmen des Vorentwurfs wurden für alle Geschoße entsprechende Entwurfsskizzen angefertigt. 
Nachfolgend sind exemplarisch die Entwurfsskizzen des Erdgeschoßes und des 2.Obergeschoßes dar‐
gestellt. 
 

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Entwurfsskizze Erdgeschoss 
12.50m
4.50m 8.00m

Unterrichtsräume

Verkehrsflächen
750 Kunstunterricht 750 7.50m
Stiegen GF: 93,75 m²

Luftraum

Glasfassade
Sammlung 375
GF: 30,00 m²
7.50m

Kunst-
unterricht 1000
GF: 80,00 m²
7.50m

Sammlung 375
GF: 30,00 m²

7.50m 52.50m
Sammlung 375
GF: 30,00 m²

4500

a Kunst- 7.50m a
unterricht 1000
GF: 80,00 m²

Sammlung 375
GF: 30,00 m² 7.50m

Natur-
wissenschaften 1000
GF: 80,00 m² 7.50m

450 800
Maßstab 1:250 (Maße in cm)
0 1 2 3 4 5 10m
 
 
Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   88 
 
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Entwurfsskizze 2. Obergeschoss 
12.50m
4.50m 8.00m

Unterrichtsräume

Verkehrsflächen Kleiner
750 Mehrzweckraum 750 7.50m
Stiegen GF: 93,75 m²

Luftraum

Glasfassade

Sammlung
GF: 60,00 m² 750 7.50m

1500

7.50m
Musik
1125
Fachraum
GF: 90,00 m²

750 7.50m 52.50m

Musik
1125
Fachraum
GF: 90,00 m²
a 7.50m a

Kursraum 600
2250 GF: 48,00 m² 7.50m

Kursraum 500
GF: 40,00 m²

7.50m
Ruheraum
400
GF: 32,00 m²

200 250 800


Maßstab 1:250 (Maße in cm)
0 1 2 3 4 5 10m
 
 
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Raumprogramm 
Raumbezeichnung Fläche [m²] Raumbezeichnung Fläche [m²]
Kunstunterricht 89,17 Kleiner Mehrzweckraum 89,17
Sammlung 27,51 Sammlung 56,57
Kunstunterricht 77,11 Musik Fachraum 86,41
Sammlung 28,29 Musik Fachraum 86,41
Sammlung 28,29 Kursraum 47,73
Kunstunterricht 76,72 Kursraum 38,05
Sammlung 28,29 Ruheraum 26,42
Naturwissenschaften 74,79 Summe Klassenräume 430,76
Summe Klassenräume 430,17 Verkehrsflächen 107,42
Verkehrsflächen 107,42
Summe Erdgeschoss 537,59 Summe 2. Obergeschoss 538,18
1. Obergeschoss 3. Obergeschoss
Raumbezeichnung Fläche [m²] Raumbezeichnung Fläche [m²]
Sprachlabor 89,17 Naturwissenschaften 89,17
Sammlung 27,51 Sammlung 27,51
Informatik 76,52 Naturwissenschaften 76,52
Sammlung 28,29 Sammlung 28,29
Sammlung 28,29 Sammlung 28,29
Informatik 76,72 Naturwissenschaften 76,72
Sammlung 28,29 Sammlung 28,29
Informatik 74,79 Naturwissenschaften 74,79
Summe Klassenräume 429,58 Summe Klassenräume 429,58
Verkehrsflächen 121,83 Verkehrsflächen 104,82
Summe 1. Obergeschoss 551,41 Summe 3. Obergeschoss 534,40
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   90 
 
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3D Modell 

 
Abbildung 2: Ansicht Frontseite 

 
Abbildung 3: Ansicht Rückseite 
 
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Tragwerkentwurf  
Erläuterung des statischen Grundkonzepts  
Für  den  Oberstufen‐Schultrakt  wurde  eine  Stahlbeton‐Scheibenkonstruktion  gewählt.  Aufgrund  der 
Mittelganganordnung  ist  die  Flurwand  als  tragende  Längswand  in  Massivbauweise  ausgeführt.  Die 
Querwände werden als nichttragende leichte Trennwände nachträglich eingebaut. 
Die  einachsig  gespannten  Decken  aus  Ortbeton  sind  als  durchlaufende  Platten  mit  Auskragung  im 
Gangbereich konzipiert. Sie sind einerseits auf der tragenden Mittelwand, andererseits auf zwischen 
quadratischen Stahlbetonstützen verlaufenden, einfeldrigen Überzügen aufgelagert. Der Achsabstand 
der Stützen beträgt 7,50 m in Längsrichtung. 
Das Tragwerk der westlichen Glasfassade wird als Pfosten‐Riegelkonstruktion ausgeführt. Die einfeld‐
rigen  Stahlriegel  sind  mittels  Stahlträger  an  über  alle  Geschosse  durchlaufende  Stahlbetonstützen 
montiert. 
Abtragung der vertikalen Lasten: 
Die vertikalen Lasten werden über die Mittelwandscheibe und die Überzüge, die ihrerseits die Lasten 
an die Stahlbetonstützen weitergeben, abgeleitet. 
Abtragung der horizontalen Lasten, Aussteifung: 
Die vertikale Aussteifung erfolgt in Längsrichtung durch die mittige Wandscheibe und in Querrich‐tung 
durch an beiden Enden des Baukörpers orthogonal angeordnete Stahlbetonwände. Die hori‐zontalen 
Lasten werden an der Ostseite über die Fassade in die Deckenscheiben geleitet, die das horizontale 
Aussteifungssystem bilden. An der Westseite übernehmen die eingespannten Stützen die Windlasten 
und leiten sie in den Baugrund ab. 
Das Tragwerk des 1. und 2.OG sind identisch, die Darstellung des 1.OG entfällt daher. 
 
Tragwerksentwurf Schnitt a ‐ a 
1 2 3
12.50m
4.50m 8.00m
B301 120
Dach +15.00
Tragende Wand B302 S301
C301 630
W301 3.50m
Stütze B201 120
3.OG +11.50
S201
Träger C201 630
W201 3.50m
Glasfassade B101 120
2.OG +8.00
S101
1500 C01 C101 630
W101 3.50m
B001 120
1.OG +4.50
S001

W001 C001 450 4.50m

EG ±0.00
Maßstab 1:250 (Maße in cm)
200 250 800
0 1 2 3 4 5 10m
 
 
 
 

Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   92 
 
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Tragwerksentwurf Erdgeschoss 
1 2 3
12.50m
4.50m 8.00m

H
Tragende Wand W001

Nichttragende Wand
750 S0 7.50m
Träger 01

310 90 710 90
Glasfassade
G
W001

7.50m
±0.00 ±0.00 ±0.00

1215
C01 C001
F

7.50m

90
200 250 800

C01 C001
E

860
7.50m

90 C01 C001
D
S001

a 7.50m a

1285
C01 C001
C

7.50m

90
C01 C001
B

855 7.50m

W002
A
Maßstab 1:250 (Maße in cm)
210 180 860
0 1 2 3 4 5 10m
 
 
Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   93 
 
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Tragwerksentwurf 1. Und 2. Obergeschoss  
1 2 3
12.50m
4.50m 8.00m

H
Tragende Wand W201

Nichttragende Wand
750 S2 7.50m
Träger 01
310 90 850
Glasfassade
G
W201
±0.00 +8.00 +8.00

800 7.50m

C01 C201
F
90

7.50m

1035
C01 C201
E
+8.00 +8.00 +8.00

7.50m
90
200 250 800

C01 C201
D
S201

a 7.50m a

1445 C01 C201


C

7.50m
90

C01 C201
410
B
±0.00 +8.00 +8.00

90
100
7.50m
90

260
W202
A
Maßstab 1:250 (Maße in cm)
210 180 860
0 1 2 3 4 5 10m
 
 
Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   94 
 
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Tragwerksentwurf 3. Obergeschoss 
1 2 3
12.50m
4.50m 8.00m

H
Tragende Wand W301

Nichttragende Wand
750 S3 7.50m
Träger 01
310 90 850
Glasfassade
G
W301
+11.50 +11.50

800 7.50m

C01 C301
F
90 B302

7.50m

1035
C01 C301
E
B302
±0.00 +11.50 +11.50

7.50m
90
200 250 800

C01 C301
D
B302
S301

a 7.50m a

1445 C01 C301


C
B302

7.50m
90

C01 C301
410
B
B302

90
100
7.50m
90

260
W302
A
Maßstab 1:250 (Maße in cm)
210 180 860
0 1 2 3 4 5 10m
 
 
Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   95 
 
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Bauteilnummerierung  
Tabelle 1: Bauteilnummerierung Aufbauten 
Dächer, Decken, Böden
Gruppen-Nr.
Bauteil-Nr. Bezeichnung
001-020 Außenbodenbeläge
021-040 Dachaufbauten
000 041-060 Geschoßdecken
061-080 Erdberührte Fußböden
081-100 Stiegen, etc.
Wände, Fassaden
Gruppen-Nr. Bauteil-Nr. Bezeichnung
101-120 Außenwände tragend
121-140 Außenwände nicht tragend
100 141-160 Innenwände tragend
161-180 Innenwände nicht tragend
181-200 Fassaden
Stützen
Gruppen-Nr. Bauteil-Nr. Bezeichnung
201-250 Außenstützen
200
251-300 Innenstützen

Bauteil-Bezeichnung
S Decken - Slab
W Wände - Wall
B Träger - Beam
C Stützen - Column  
 
Tabelle 1: Veränderliche Lasten gemäß ÖNORM B und EN 1991‐1 
1 Nutzlasten gemäß ÖNORM B und EN 1991-1-1 [kN/m²]
1.1 Flachdach: für Instandsetzungsarbeiten begehbar 0,50
1.2 Flachdach: begehbar (Pausenfläche, Flucht) 5,00
1.3 Decken: Klassenräume (incl. Zw.wandzuschlag 0,5 kN/m²) 4,50
1.4 Decken: Menschenansammlungen (Mzw.Saal, Bibliothek) 5,00
1.5 Stiegen, Gänge, Podeste 5,00
2 Schneelasten gemäß ÖNORM B und EN 1991-1-3 [kN/m²]
2.1 Nominelle Schneelast z.B. 0,75
3 Windlasten gemäß ÖNORM B und EN 1991-1-4 [kN/m²]
3.1 Winddruck, Wände z.B. 0,70
3.2 Winddruck, Dächer z.B. 0,20
 
 
 
 
 
 
 
Vorbemessungshilfe für Architekturstudenten   96 
 
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Aufbauten, Lastaufstellung 
1.1 Flachdach
Bauteil-Nr. Aufbauten Bauteil-Nr. Tragwerksentwurf
021 S301
Charakterist. Teilsicherheits- Bemessungs-
Dicke Wichte
Ständige Lasten Last beiwert last
[cm] [kN/m³] [kN/m²] [] [kN/m²]
1 Kies 6,0 23,00 1,39 1,35 1,88
2 Bituminöse Abdichtung (2lagig) 0,8 12,00 0,10 1,35 0,13
3 Dampfdruckausgleichsschicht - - - - -
4 Wärmedämmung (EPS) im Gefälle 22,0 0,50 0,11 1,35 0,15
5 Dampfsperre - - - - -
6 Dampfdruckausgleichsschicht - - - - -
7 Tragkonstruktion: Stahlbetonplatte (C35/45, BSt550) 35,0 25,00 8,75 1,35 11,81
8 Spachtelung - - - - -
9
10
11
g k= 10,35 gd= 13,97
Charakterist. Teilsicherheits- Bemessungs-
Veränderliche Lasten Last beiwert last
[kN/m²] [] [kN/m²]
1 Nutzlast gem. Tabelle 3, Absatz 1.1* 5,00 1,5 7,50
2 Schneelast gem. Tabelle 3, Absatz 2* 0,75 1,5 1,13
3 Winddruck gem. Tabelle 3, Absatz 3.2* 0,20 1,5 0,30
4
*) für mehrere veränderliche Lasten ist der Teilsicherheitsbeiwert mit p k= 5,95 pd= 8,93
1,35 anzusetzen. Im Musterbeispiel wurde der Beiwert mit 1,5 angesetzt.
qk=gk+pk= 16,30 qd=gd+pd= 22,89
Die Berechnungen liegen damit auf der sicheren Seite.
 
1.2 Glasdach
Bauteil-Nr. Aufbauten Bauteil-Nr. Tragwerksentwurf
022 -
Charakterist. Teilsicherheits- Bemessungs-
Dicke Wichte
Ständige Lasten Last beiwert last
[cm] [kN/m³] [kN/m²] [] [kN/m²]
1 Dreifach Wärmeschutzglas beschichtet 2,8 3,00 0,09 1,35 0,12
4-8-4-8-4 (Xe)
2 Tragkonstruktion: Stahlprofile - - 2,00 1,35 2,70
3
4
5
6
7
8
9
10
g k= 2,09 gd= 2,82
Charakterist. Teilsicherheits- Bemessungs-
Veränderliche Lasten Last beiwert last
[kN/m²] [] [kN/m²]
1 Nutzlast gem. Tabelle 3, Absatz 1.1* 0,50 1,5 0,75
2 Schneelast gem. Tabelle 3, Absatz 2* 0,75 1,5 1,13
3 Winddruck gem. Tabelle 3, Absatz 3.2* 0,20 1,5 0,30
4
*) für mehrere veränderliche Lasten ist der Teilsicherheitsbeiwert mit p k= 1,45 pd= 2,18
1,35 anzusetzen. Im Musterbeispiel wurde der Beiwert mit 1,5 angesetzt.
qk=gk+pk= 3,54 qd=gd+pd= 5,00
Die Berechnungen liegen damit auf der sicheren Seite.
 
 
 
 
 
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2.1 Geschoßdecken Klassenräume


Bauteil-Nr. Aufbauten Bauteil-Nr. Tragwerksentwurf
041 S001-S201
Charakterist. Teilsicherheits- Bemessungs-
Dicke Wichte
Ständige Lasten Last beiwert last
[cm] [kN/m³] [kN/m²] [] [kN/m²]
1 Parkett 2,5 6,00 0,15 1,35 0,21
2 Zementestrich 6,0 20,00 1,20 1,35 1,62
3 PE-Folie - - - - -
4 Trittschalldämmung (TDPt) 3,0 2,00 0,06 1,35 0,09
5 Tragkonstruktion: Stahlbetonplatte 28,0 25,00 7,00 1,35 9,45
6 Spachtelung - - - - -
7
8
9
10
11
g k= 8,42 gd= 11,37
Charakterist. Teilsicherheits- Bemessungs-
Veränderliche Lasten Last beiwert last
[kN/m²] [] [kN/m²]
1 Nutzlast gem. Tabelle 3, Absatz 1.3 4,50 1,5 6,75
2
3
4
p k= 4,50 pd= 6,75

qk=gk+pk= 12,92 qd=gd+pd= 18,12


 
2.2 Geschoßdecken Gänge
Bauteil-Nr. Aufbauten Bauteil-Nr. Tragwerksentwurf
049 S001-S201
Charakterist. Teilsicherheits- Bemessungs-
Dicke Wichte
Ständige Lasten Last beiwert last
[cm] [kN/m³] [kN/m²] [] [kN/m²]
1 Steinplatten 2,0 27,00 0,54 1,35 0,73
2 Mörtelbett 2,0 21,00 0,42 1,35 0,57
3 Zementestrich 6,0 20,00 1,20 1,35 1,62
4 PE-Folie - - - - -
5 Trittschalldämmung (TDPt) 3,0 2,00 0,06 1,35 0,08
6 Tragkonstruktion: Stahlbetonplatte (C35/45, BSt550) 28,0 25,00 7,00 1,35 9,45
7 Spachtelung - - - - -
8
9
10
11
g k= 9,22 gd= 12,45
Charakterist. Teilsicherheits- Bemessungs-
Veränderliche Lasten Last beiwert last
[kN/m²] [] [kN/m²]
1 Nutzlast gem. Tabelle 3, Absatz 1.5 5,00 1,5 7,50
2
3
4
p k= 5,00 pd= 7,50

qk=gk+pk= 14,22 qd=gd+pd= 19,95


 
 
 
 
 
 
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Bauteilliste 
Tabelle 4: Übersicht Bauteile 
Anmerkun-
Bauteil-Nr. Bauteil Baustoff Baustoffgüte Dimension
gen
B 001 Überzug Stahlbeton C35/45, BSt550 20×120cm UK +4,22m
B 101 Überzug Stahlbeton C35/45, BSt550 20×120cm UK +7,72m
B 201 Überzug Stahlbeton C35/45, BSt550 20×120cm UK +11,22m
B 301 Überzug Stahlbeton C35/45, BSt550 20×120cm UK +14,65m
B 302 Primärträger Glasdach Stahl S235 IPE300 UK +14,72m
C 01 Runde Außenstütze Stahlbeton C45/55, BSt550 Ø50cm -
C 001 Quadrat. Außenstütze Stahlbeton C45/55, BSt550 30×30cm -
C 101 Quadrat. Außenstütze Stahlbeton C45/55, BSt550 30×30cm -
C 201 Quadrat. Außenstütze Stahlbeton C45/55, BSt550 30×30cm -
C 301 Quadrat. Außenstütze Stahlbeton C45/55, BSt550 30×30cm -
S 001 Geschoßdecke Stahlbeton C35/45, BSt550 h=28cm UK +4,22m
S 101 Geschoßdecke Stahlbeton C35/45, BSt550 h=28cm UK +7,72m
S 201 Geschoßdecke Stahlbeton C35/45, BSt550 h=28cm UK +11,22m
S 301 Geschoßdecke Stahlbeton C35/45, BSt550 h=28cm UK +14,72m
W 001 Massive Tragwand Beton C20/25, BSt550 h=20cm -
W 101 Massive Tragwand Beton C20/25, BSt550 h=20cm -
W 201 Massive Tragwand Beton C20/25, BSt550 h=20cm -
W 301 Massive Tragwand Beton C20/25, BSt550 h=20cm -
S 01 Stiegenlaufplatte Stahlbeton C20/25, BSt550 h=24cm -
S 02 Stiegenlaufplatte Stahlbeton C20/25, BSt550 h=20cm -
S 03 Stiegenlaufplatte Stahlbeton C20/25, BSt550 h=20cm -
P 01 Stiegenpodest Stahlbeton C20/25, BSt550 h=24cm -
P 02 Stiegenpodest Stahlbeton C20/25, BSt550 h=20cm -
P 03 Stiegenpodest Stahlbeton C20/25, BSt550 h=20cm -
F 01 Fundamentplatte Stahlbeton C20/25, BSt550 h=32cm -
Tabellarische Übersicht qualitativ als Legende für den Tragwerksplan verwendbar. 
 
Aufbauten für ein Bauteil 
 
Bauteil 050:
Aufbau (von oben nach unten)
Steinplatten 2.0cm
Mörtelbett 2.0cm
Zementestrich 4.0cm
PE-Folie 0.02cm
Trittschalldämmung (TDPt) 3.0cm
Wärmedämmung (MW-WD) 5.0cm
Abdichtung: Bitumenbahn 1-lagig
Fundamentplatte Stahlbeton (C35/45, BSt550) 40.0cm
Sauberkeitsschicht 10.0cm
PE-Folie 0.02cm
Rollierung 15.0cm
 

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Musterbeispiel 2 
 
Beispiel eines Tragwerksplanes – Werkhof  
   

          

                                               
Tragwerksplan: Grundriss EG mit Bauteilliste, Entwurf des tragenden Systems 

              
Raster, Bauwerksfuge 

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Tragelemente 

        
Durchbrüche, Koten, Schnittführung… 

                              
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Treppenhaus 

                           
Bauteilliste 

 
      
 
 
 

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