Die Hand-Methode habe ich für die Teilnehmer meiner Achtsamkeitskurse entwickelt.
Mit dieser Methode saugen Sie mit allen Sinnen sämtliche unmittelbaren Eindrücke auf. Wie ein
trockener Schwamm, der ins Wasser getaucht wird. Sie können sie jederzeit nutzen, um den
gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen.
Jedem Finger wird ein Sinneskanal und der Handinnenfläche der aktuelle Gedankengang zugeordnet.
Der Handrücken dient als Erinnerung an die Wahrnehmung ohne Bewertung.
Befinden Sie sich in einer Wartesituation (z. B. in einer Warteschlange im Supermarkt, an einem
Ticketschalter, im Patientenzimmer der Zahnarztpraxis), können Sie diese Zeit nutzen, um sich
mithilfe der Hand-Methode in Achtsamkeit zu üben.
Gehen Sie in Gedanken die 5 Finger der Reihe nach durch und halten Sie jeweils kurz inne. Nehmen
Sie also bewusst wahr:
Hören
„Was höre ich genau jetzt? Welche Geräusche, Klänge und Töne in unmittelbarer Nähe, welche in der
Ferne? Sind es viele Geräusche oder eher wenige? Welches ist das lauteste, das präsenteste, welches
das leiseste?“
Sehen
„Was sehe ich, wenn ich nach unten/oben, seitlich, geradeaus blicke? Was ist neu, was ist mir noch
nie aufgefallen? Welche Farbe überwiegt in meinem Blickfeld? Was bewegt sich?“
Spüren/Fühlen
„Was spüre ich wo in/an meinem Körper? Wie nehme ich die Umgebungstemperatur wahr? Wie ist
mein Atem? Wie/was fühle ich gerade?“
Schmecken
„Was schmecke ich mit meiner Zunge? Habe ich einen eher süßen, salzigen, bitteren oder sauren
Geschmack im Mund?“ (Wenn Sie nichts schmecken, weil Sie kürzlich nichts zu sich genommen
haben, ist das natürlich auch in Ordnung. Nichts muss, alles kann!)
Riechen
„Welchen Geruch gewahren Sie? Woher kommt er?“ (Während wir durch Schmecken nur sehr
wenige Geschmacksrichtungen erfassen, gibt es unzählige Gerüche, die wir riechen können. Indem
Sie schnüffeln wie ein Hund oder Kaninchen, nehmen Sie Gerüche intensiver wahr.)
Handinnenfläche:
„Wo war ich gerade mit meinen Gedanken? Bei einem vergangenen Erlebnis, bei einem Ereignis in
der Zukunft, ganz woanders? Oder vielleicht doch bei der aktuellen Tätigkeit?“
Handrücken:
Der Handrücken soll Sie in diesem Moment nur daran erinnern, dass alles, was Sie wahrnehmen,
ohne Bewertung erfolgen soll, gemäß dem Achtsamkeitsleitsatz: Wahrnehmen, annehmen, wertfrei
akzeptieren!