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Folge 5
Teil 3
Reihe 1
holzbau handbuch
1 Einleitung hh R1 T03 F05
2
hh R1 T03 F05 2 Ökologische Argumente
3
2 Ökologische Argumente hh R1 T03 F05
Holzindustrie wird ein erheblicher Teil der Tabelle 2.3 Energiebedarf zur Herstellung von Wänden
benötigten Energie aus Holzresten und
damit aus einem erneuerbaren Energie- Wohnblockhauswand, dreischichtig (k = 0,20 W/(m2 · K))
Wand 160 mm Holz- 100 mm Dämmung (Holzspäne)- 120 mm Holz 900 MJ/m3
träger erzeugt. Für den Bau eines Wohn-
blockhauses werden damit nur wenig Außenwand System Holzrahmenbau, Wanddicke 230 mm (k=0,32 W/(m2 · K)) 1)
fossile und damit endliche Energieträger mehrschichtig, beidseitig bekleidet, 100 mm Mineralfaserdämmstoff 840 MJ/m3
verbraucht. Mauerwerk verputzt, Wanddicke 510 mm (k = 0,39 W/(m2 · K)) 1)
Außenputz 25 mm-Backstein „Optitherm“ 470 mm-Innenputz 15 mm 1.670 MJ/m3
1) aus Richter und Seil 1992, EMPA-Bericht 115/24
Holz ist CO2-neutral und eine
CO2-Senke
Da Holz aus CO2 entsteht und genau die Die Gesamt-CO2-Bilanz für die Holzteile ist es möglich, das Holz nach Gebrauch
gleiche Menge an COs beim Verbrennen eines Blockhauses ist in Tabelle 2.4 dar- wieder- oder weiterzuverwerten, z.B. als
oder biologischem Abbau wieder frei gestellt (ohne Hausbetrieb während der Massivholz oder nach Aufbereitung als
wird, befindet sich der Kohlenstoff im Nutzung): Rohstoff für Platten. Die relativ hohen Holz-
Kreislauf. Durch die Speicherung von mengen in einem Wohnblockhaus erlauben
Kohlenstoff im Holz wird die CO2-Kon- Tabelle 2.4 Energie- und CO2-Bilanz für ein Blockhaus auch ein einfaches und kostengünstiges
zentration in der Atmosphäre gesenkt. Sortieren und Transportieren.
Lange Gebrauchsdauer von Holz bzw. Energie CO2
Produkten daraus und große Holzmen- Energieaufwand
für Herstellung
gen ergeben damit sehr positive Wirkun- Holz ist Baustoff und Energieträger
der Holzkomponenten 167.000 MJ
gen in der CO2-Problematik. Das Beispiel
in Tabelle 2.1 zeigt dies für ein Wohn- Emission CO2 aus Holz kann zuerst als Rohstoff z.B. für Voll-
fossilen Energieträgern 7,5 t
blockhaus von 100 m2 Grundfläche. holzprodukte verwendet und dann z.B. für
aus verbrannten Holzrest- Platten recycelt werden. Damit ist ein stoff-
stoffen 1) 7,5 t licher Kreislauf möglich. Schließt sich am
Tabelle 2.1 Holz- und Energieaufwand zur Herstellung
eines mittleren Wohnblockhauses Substitution fossiler Ende stofflicher Kreisläufe eine thermische
Energieträger durch Nutzung an, erfüllt das Holz in optimaler
Holzreststoffe 300.000 MJ 30 t Weise Anforderungen ökologischen Han-
Volumen Energie-
aufwand Substitution fossiler delns.
Energieträger durch
Massivholzprodukte ca. 25 m3 ca. 35.000 MJ thermische Verwertung
des Blockhauses 400,000 MJ 40 t
Volumen verleimte
Produkte ca. 10 m3 ca. 52.000 MJ Lastschrift CO2 7,5t
(aus fossilen Energieträgern)
Volumen Türen, Gutschrift CO2 70,0 t
Fenster, Fußbö-
den-Innenausbau ca. 10 m3 ca. 80.000 MJ CO2-Emissionseinsparung direkt: 62,5 t
Gesamt ca. 45 m3 ca. 167.000 MJ 1)
Holzreststoffe aus der Produktion; geht daher in die
Rechnung nicht ein
CO2-Äquivalent ca. 45 t
4
hh R1 T03 F05 3 Entwurfskriterien
3 Entwurfskriterien, Mitgliedsfirmen der Gütegemeinschaft Zur Erfüllung der Forderungen aus der
Konstruktionsprinzipien Blockhausbau e.V. unterwerfen sich Wärmeschutzverordnung reicht diese
einer freiwilligen Gütekontrolle mit Wanddicke nur dann aus, wenn im
Wenn Häuser ganz aus Holz gebaut wer- strengen Prüfbestimmungen für die gesamten Gebäude zusätzliche Wärme-
den, stellt sich natürlich als erstes die Materialgüte und die Herstellung von dämmaßnahmen vorgenommen werden.
Frage, welche Holzarten man verwenden Bauteilen aus Massivholz. Deshalb sind Blockhauswände mit außen
sollte. Durch den Erfahrungsschatz vieler angeordneter Zusatzdämmung und einer
Jahrhunderte haben sich einige Arten als hinterlüfteten Bekleidung – auch aus
besonders vorteilhaft, andere als eher Gründen des konstrukiven, baulichen
ungeeignet erwiesen. Für den Blockbau Holzschutzes – sinnvoll, allerdings für die
im Wand-, Decken- und Dachbereich meisten Bauherren inakzeptabel, weil der
werden heutzutage fast ausschließlich Blockhauscharakter dabei verloren geht.
Nadelhölzer verwendet, obwohl es vor- In der Regel wird die Zusatzdämmung
kommt, daß manche Firmen noch nach mit Bekleidung deshalb innen eingebaut.
der traditionellen Methode den untersten Auf eine Dampfbremse wird dabei mei-
Balkenkranz aus Eiche herstellen, da stens verzichtet, weil das Holz der Block-
Eichenholz besonders widerstandsfähig wand evtl. auftretendes Tauwasser auf-
gegenüber Witterung und Feuchtigkeit nimmt und an die Außenluft abgibt.
ist. Von den Nadelhölzern wird Blockhäuser mit Doppelblockwänden
hauptsächlich Fichte, Kiefer, Lärche und und Zusatzdämmung im Mittelbereich
nun seit einigen Jahren die Douglasie stehen als weitere Alternative zur Aus-
genutzt. wahl.
Wie bei anderen Holzbauten muß das Im allgemeinen werden die einzelnen
verwendete Holz die Forderungen der Wandblöcke durch ein- oder mehrfache
Normen erfüllen. Es muß nach DIN 4074-1 Nut und Feder-Anordnungen verbunden,
(Sortierung von Nadelholz nach der Trag- in die (nicht immer!) vorkomprimierte
fähigkeit) mindestens der Sortierklasse Dichtungsbänder eingelegt werden. Für
S 10 entsprechen und darf eine mittlere die Fugendichtigkeit werden von ver-
Holzfeuchte von 20% nicht überschrei- Von verschiedenen Firmen werden ver- schiedenen Firmen vorgespannte Nylon-
ten. Für den Blockbau ist jedoch eine leimte Wandblockprofile angeboten, wobei seile senkrecht zur Fugenrichtung einge-
mittlere Holzfeuchte von 12–18% not- die Blöcke mit zwei senkrechten Fugen aus baut, die das Aufgehen von Fugen
wendig, da sonst nach dem Einbau von drei Bohlen gebildet werden. Die Formen infolge Schwindens verhindern.
ungenügend vorgetrocknetem Holz mit des Wandaufbaues beim traditonellen
Schwindverformungen und Rissen ge- Blockhausbau konnte man früher in zwei Mehrschaliger Wandaufbau wird in vielen
rechnet werden muß. Pilzbefall wird da- große Hauptrichtungen unterteilen: Varianten eingesetzt. Grundsätzlich ist
durch weitgehend eingeschränkt. dabei darauf zu achten, daß die Wasser-
– Erstens ging man von der Grundform des dampfdiffusion stattfinden kann, d.h.
Für die Gütebedingungen von Bauholz runden Stammes aus, in natürlicher dampfdurchlässigere Baustoffe immer an
für Zimmererarbeiten gilt neben DIN Gestalt als Ganzholz oder mit der Axt und der Außenseite angeordnet werden.
4074 ebenso die DIN 68365. Keil gespalten als Halbholz. Eine Abän- Andernfalls müßten Dampfbremsen die
derung dieser Form existierte auch als Tauwassergefahr verhindern.
Oval, deren längere, senkrechte Wand-
achse die Abtragung größerer Kräfte Durch den Einbau einer zusätzlichen
zuließ. Dämmschicht kann der Wärmedämm-
wert der Wand erheblich, bishin zu Wer-
– Zweitens das Beschlagen des Stammes, ten von Niedrigenergiewandkonstruktio-
um dadurch eine rechteckige Quer- nen, verbessert werden. Jeder Hersteller
schnittsform zu erreichen. Auch hier gab hat hierzu seine eigenen Systeme ent-
es die Variante des beschlagenen Halb- wickelt. Bei der Vollblockwand mit Profil-
holzes. schalung wird auf die Innenseite der tra-
Die wichtigsten Produktmerkmale: genden Blockwand mit Hilfe einer
• trocken u = 15% ± 3% Heute muß man die Aufteilung zwischen Unterkonstruktion eine Dämmschicht auf-
• kerngetrennt ein- und mehrschaligem Wandaufbau gebracht und mit Profilbrettern oder
• maßhaltig – Querschnittstoleranz vollziehen. Die Verwendung von runden schmalen Blockbalken bekleidet. Günsti-
± 1mm Stämmen fällt hinter der von Kanthölzern gerweise sollten die Bretter oder Balken
• festigkeitssortiert – DIN 4074-1, und Balken aus technischen und wirt- der zweiten Lage aus optischen Gründen
S 10 schaftlichen Aspekten weit zurück. Der die gleiche Höhe besitzen wie die Block-
• Anforderungskategorien für Gebrauch von Kanthölzern aus Vollholz wand. Die Möglichkeit der Bekleidung
– sichtbare Bereiche: oder aus verleimten Profilen dominiert im und Wärmedämmung auf der Außenseite
gehobelt, gefast, scharfkantig gesamten Holzbau. wäre, wie oben angeführt, sehr sinnvoll,
– nicht sichtbare Bereiche: wird aber selten praktiziert, da damit ein
egalisiert Bei Blockhäusern mit einschaligen Wän- größerer konstuktiver Aufwand, wie z.B.
• weiter definierte Eigenschaften den werden die Außenwände bis zu einer Gerüste oder spezielle Ausbildung der
z.B.: Krümmung, Harzgallen Dicke von ca. 190 mm ausgeführt und Verkämmung, verbunden sind. Wetter-
angeboten. schutzbekleidungen von Außenwänden
5
3 Entwurfskriterien hh R1 T03 F05
ohne Zusatzdämmung sind im Sinne des kann ein zusätzliches Verankern des gen im Dachverband dem Ausweichen
baulichen Holzschutzes vielerorts not- Daches notwendig werden. Zusätzlich konstruktiv (z.B. durch gleitend ausge-
wendig. muß ab einer Dachneigung von ca. 25° bildete Auflager der Sparren) begegnet
durch die großen Horizontalverformun- werden.
Bei der Doppelblockwand bestehen
beide Schichten aus Blockbalken mit
größeren Abmessungen, zwischen die
eine Wärmedämmung eingebracht wird.
6
hh R1 T03 F05 4 Rohbau
7
5 Ausbau hh R1 T03 F05
Bei Wand- und Deckenbekleidungen aus 5.3 Heizungs-, Sanitär-, Elektro- Besonders geeignet für Holzhäuser aller
Holz, Holzwerkstoffen oder Trockenbau- installationen Art, jedoch besonders für Wohnblock-
stoffen wie Gipskarton- oder Gipsfaser- häuser z.B. in Niedrigenergiebauart, sind
platten an Außenwänden oder zu kalten Die wesentlichen Punkte für den Einbau „Kontrollierte Wohnungslüftungen“ mit
Dachräumen spielt die Luftdichtigkeit der von Installationsleitungen aller Art in Brennwertgeräten und Wärmerückgewin-
Wandkonstruktion zur Vermeidung von Wohnblockhäusern sind: nung durch Wärmetauscher. Bei diesem
Wärmeverlusten eine wichtige Rolle. Des- kombinierten Heizungs- und Lüftungssy-
halb müssen bei mehrschichtigen Kon- – keine wasserführenden Installationslei- stem wird Außenluft vorgewärmt oder
struktionen, die Dämmstoffe enthalten, tungen an den Innenseiten von Außen- gekühlt über Kanäle in die Räume gelei-
Luftdichtigkeitsfolien eingebaut werden. wänden tet. Sie wird in Feuchträumen wie Küche
– Leitungen an Innenwänden aus Block- oder Bad abgesaugt, so daß im gesam-
bohlen quer zur Fugenrichtung müssen ten Haus jederzeit kontrollierte Klimabe-
gleitend befestigt werden, so daß Set- dingungen herrschen, die nach Bedarf
zungen niemals von Rohrleitungen behin- regulierbar sind.
dert werden (Gefahr von z.B. Wasser-
schäden) Man kann mit derartigen Anlagen den
– für den Einbau von Sanitärobjekten seri- Luftfeuchtegehalt ständig konstant halten
enmäßig hergestellte Installationsstella- und damit Schwindungserscheinungen
gen aus Metall verwenden und diese an Holzbauteilen, Fußböden oder Beklei-
gleitfähig befestigen dungen vermeiden. Auch wird die Gefahr
– gedämmte Heizungsleitungen im Fußbo- einer zu starken Fugenbildung in Bereich
denaufbau oberhalb der Rohdecke warmer oder heißer Rohrleitungen der Hei-
führen zung vermieden.
– Heizkörper mit Abstand an Außenwän-
den gleitend befestigen Viele Bauherren lassen in ihre Wohnblock-
– Elektro- und Antennenninstallationen zur bauten Kachelöfen oder Kaminöfen einbau-
Sicherheit nur in Leerrohren, die horizon- en. Hier empfiehlt es sich den hohen Luft-
tal verlaufenden Leitungen wie Heizungs- feuchteverlust bei täglichem Betrieb mit
leitungen im Fußbodenaufbau führen. Luftbefeuchtungsgeräten auszugleichen.
8
hh R1 T03 F05 6 Tragwerksplanung
9
6 Tragwerksplanung hh R1 T03 F05
10
hh R1 T03 F05 2 Ökologische Argumente
Zusammen mit dem Schubmodul des Die Summe aller auf der Wandoberkante
Holzes ergibt sich für die Drehfederkon- angreifenden Vertikallasten im Bereich
stante l – 8b soll folgenden Höchstwert nicht
überschreiten
b3 · h
cϕ ≈ 0,80 · G · . (4)
l 1 h2 b3
zulP = (E · b3 · 3 + 0,80 · G · ). (6)
3,5 l l
Setzt man die Federkonstanten in Glei-
chung (1) ein, so erhält man schließlich Hierin bedeuten
für die gesuchte kritische Last E Elastizitätsmodul in Faserrichtung
des Holzes; für Nadelholz ist
E = 1000 MN/m2
h2 b3
Pki = E · b3 · + 0,80 · G · . (5) G Schubmodul des Holzes ohne
l3 l
Abminderungen, für Nadelholz ist
G = 500 MN/m2
Auf eine Abminderung des Schubmoduls b Breite der Blockbalken
nach DIN 1052 Teil 1, Abschn. 4.1.1 kann h Höhe der Blockbalken
verzichtet werden, da Blockbalken – ins- l Achsabstand der Verkämmungen
besondere wegen der technischen Trock- der Blockwand
nung – verglichen mit üblichen Kanthölzern
erheblich weniger Risse aufweisen; weiter- Beanspruchungen der Blockwand recht-
hin wirkt hier der Einfluß der gegenseitigen winklig zur Blockwandebene mit Aus-
Verzahnung der Blockbalken günstig. nahme unmittelbarer Winddruck- und
Windsoglasten sind nicht zulässig. Beim
Nachweis der genannten Windbeanspru-
6.1.2.2 Bemessungskonzept chungen darf die rechnerische horizon-
tale Durchbiegung der Blockbalken nicht
In ein Bemessungskonzept sind auch mehr als 1/1000 der Stützweite l betra-
sicherheitstheoretische Belange einzube- gen (diese Forderung ist bei üblichen
ziehen. Ein Vergleich mit den Versuchser- Blockwänden in der Regel eingehalten).
gebnissen erlaubte für die Wahl eines Bei den Windlasten darf mit den Mittel-
möglichst einfachen Bemessungskon- werten der Wände gerechnet werden;
Bild 6.8 Abmessungen von Wänden mit Öffnungen;
zeptes eine Begrenzung der insgesamt eine Erhöhung wie bei Einzeltragglie- a eine Öffnung; b zwei Öffnungen
von einer Wand ohne Öffnungen abzutra- dern, braucht hier nicht angesetzt zu
genden Vertikallast auf den 1/3,5-fachen werden.
Wert nach Gl. (5). Der Wert 3,5 entspricht Die Summe aller auf der Wandoberkante
in der Größenordnung dem in DIN 1052 Wände mit Öffnungen angreifenden Vertikallasten im Bereich l
implizit geforderten Abstand der zulässi- Bild 6.8 zeigt die beiden Wandtypen, für (Unterschied zu Wänden ohne Öffnun-
gen Längskraft von der rechnerischen die ein Bemessungskonzept aus den gen) soll folgende Höchstwerte nicht
Knicklast für Holzstäbe unter Druckbean- Versuchen abgeleitet wurde. Bild a stellt überschreiten:
fcapruchung (vgl. [5]). eine Wand mit nur einer Öffnung dar, Bild Für Wände entsprechend Bild 6.8a
b enthält zwei Öffnungen. Die nachste-
Zusätzlich sind in Anlehnung an die Ver- henden Berechnungshinweise gelten auch
suchsbedingungen konstruktive Mindest- dann, wenn anstelle einer Türöffnung
anforderungen einzuhalten. jeweils eine Fensteröffnung mit gleicher
Das Bemessungskonzept wird nachfol- Breite geplant ist. Für Wände entsprechend Bild 6.8b
gend auch für Wände mit zwei unter- Als Mindestanforderungen gelten auch
schiedlichen Öffnungstypen dargestellt. hier die angegebenen Überstände im
Die genannten konstruktiven Mindestan- Bereich der Verkämmungen und die ein-
forderungen sind aufgrund der geometri- getragene Mindesthöhe des obersten
schen Verhältnisse bei den experimentel- Deckprofils. Dieses Deckprofil soll (falls
len Untersuchungen gewählt. Sie sollen es kein ganzer Blockbalken der Höhe h
sicherstellen, daß der Aussagebereich ist) immer mit dem darunterliegenden
der Versuche nicht überschritten wird. Blockbalken schubfest verbunden wer- Für die mittragende Länge des Mittel-
den. Weiterhin ist darauf zu achten, daß streifens li darf höchsten ¼ der Länge lö
Wände ohne Öffnungen mindestens zwei ungeschwächte Block- in Gleichung (9) eingesetzt werden. Für
Bild 6.7 zeigt die Abmessungen einer balken über den Öffnungen durchlaufen. Ei ist der Elastizitätsmodul rechtwinklig
Wand ohne Öffnungen. Als Mindestanfor- An den vertikalen Seiten aller Öffnungen zur Faserrichtung des Holzes (bei Nadel-
derungen gelten die angegebenen Über- sind Zargen einzubauen, deren Biege- holz 300 MN/m2) einzusetzen.
stände im Bereich der Verkämmungen steifigkeit El für Biegung aus der Wan- Die übrigen Nachweise beim Standsi-
und die eingetragene Mindesthöhe des debene folgende Bedingung erfüllt cherheitsnachweis (z.B. Biegung der als
obersten Deckprofils. Dieses Profil soll 1 Stürze über den Öffnungen beanspruch-
(falls es kein ganzer Blockbalken der El ≥ · b4 · E . (7) ten Blockbalken, Druckspannungen
400
Höhe h ist) mit dem darunterliegenden rechtwinklig zur Faserrichtung des Hol-
Blockbalken schubfest verbunden wer- Für E ist der Elastizitätsmodul der Block- zes unter Einzellasten) sind zusätzlich zu
den. balken in Faserrichtung einzusetzen. erbringen.
11
6 Tragwerksplanung hh R1 T03 F05
6.1.3 Bemessungsgrundlagen für Die Spannungsverteilung und damit der maximale Wert σT in der Verkämmung hängt
Blockwände bei Horizontal- vom Verhältnis k = hB /bB ab:
belastung in Wandebene
Hierbei bedeuten insbesondere: Die zulässigen Kräfte für eine Verkämmung sind in Tabelle 6.1 angegeben.
V Vertikalbelastung der Wand
(Summe aus Dachbelastung Tabelle 6.1 Zulässige Horizontalkraft für eine Verkämmung in kN
und ggf. Deckenbelastung),
VA etwaige Verankerungskraft, Höhe der Breite der Blockbalken
G Eigengewicht der Wand, Block-
H Horizontalbelastung der Wand, balken bB (cm)
Hv Horizontalbelastung einer hB (cm) 6 7 8 9 10 11 12 14 16
Verkämmung,
13 1,8 2,5 3,2 4,1 5,3 7,0 9,4 11,4 13,0
tan δ = μ1 maßgebender Reibungskoeffi-
14 1,8 2,5 3,2 4,1 5,1 6,5 8,4 12,2 14,0
zient in der Verkämmung
(μ1 = 0,27). 15 2,5 3,2 4,1 5,0 6,3 7,9 13,1 15,0
16 4,1 5,0 6,1 7,6 11,8 16,0
Für die sichere Aufnahme von Horizontal- 18 7,3 10,5 15,8
kräften sind zwei Nachweise erforderlich: 20 10,0 14,0
6.1.3.1 Verkämmung
Bild 6.10 Spannungen an einer Verkämmung; Schnitt a-a Bild 6.11 Blockwand mit Kräften
12
hh R1 T03 F05 6 Tragwerksplanung
Besitzt eine Blockwand mehr als zwei 4 cm schwinden. In Bild 6.12 ist als Bei-
Verkämmungen mit Querwänden, so spiel eine Verankerungskonstruktion für
kann eine größere Horizontalkraft aufge- eine Ankerkraft bis 3,2 kN dargestellt. Der
nommen werden. Mit Rücksicht auf Sitz der Verankerung ist – vor allem in den
unvermeidbare Paßungenauigkeiten darf ersten Monaten nach Fertigstellung des
allerdings mit einem vollständigen Blockhauses – von Zeit zu Zeit zu überprü-
Zusammenwirken aller Verkämmungen fen, ggf. sind die Muttern nach zuziehen.
nicht gerechnet werden. Es wird daher Hierzu muß die Verankerung zugänglich
empfohlen, die zulässige Horizontalkraft sein, die Gewindelänge sollte etwa 150 mm
Hv nach Tabelle 6.1 bei drei oder vier betragen. Es ist sicherzustellen, daß der
Verkämmungen um 10 bzw. 15% abzu- Kraftschluß dauernd gewährleistet ist. Eine
mindern. Möglichkeit der Kraftregulierung stellt z.B.
der Einbau von Tellerfedern dar.
6.1.3.2 Wandscheibe
6.1.4 Zur praktischen Bemessung
Zur Abtragung der horizontalen Kräfte von Blockwänden bei Horizon-
sind Wandscheiben geeignet, die minde- talbelastung in Wandebene
stens eine Verkämmung haben. Die
Zuordnung der Lastanteile auf eine 6.1.4.1 Blockhäuser ohne rechneri-
Bandscheibe kann nach anteiligen Wind- schen Nachweis
angriffsflächen erfolgen.
Sind Wände durch Türen oder Fenster Für mehrere ausgewählte Blockhausty-
unterbrochen, so entstehen in Kraftrich- pen wurden Standsicherheitsberechnun-
tung hintereinanderliegende Einzelschei- gen im Hinblick auf die Beanspruchung
ben. Die Summe der aufnehmbaren der Wände für Horizontalbelastungen in
Kräfte der Einzelscheiben muß größer als Wandebene durchgeführt. Die Ergeb-
die angreifende Kraft sein. Bei mehreren nisse sind im Bild 6.13 zusammenge-
Wandscheiben hintereinander sollte eine stellt. Etwaige Nachweise zur Aufnahme
Abminderung entsprechend Abschnitt der Vertikallasten sind erforderlichenfalls
6.1.3.1 erfolgen. noch zu erbringen, ebenso Nachweise
Für den Nachweis wird verlangt, daß sich für Verankerungen gegen Sogspitzen
in der Wandebene der Wandquerschnitt z.B. an den Dachrändern.
an der Wandunterkante bei Einwirkung
der größten Horizontalkraft zusammen
mit der kleinsten Vertikalkraft höchstens 6.1.4.2 Beispiel zum statischen
bis zum Schwerpunkt öffnen darf Nachweis einer Blockwand
für Vertikalbelastung
L
eu ≤ .
3
Im folgenden wird beispielhaft eine
Bei Bestimmung der Länge L sind im Außenwand mit Hilfe des vorgestellten
Unterschied zum Achsabstand der Ver- Bemessungskonzeptes untersucht. In
kämmungen l (nach Abschnitt 6.1.2) die Bild 6.14 ist der Grundriß für das Erdge-
Überstände mit anzusetzen. schoß, in Bild 6.15 ein Schnitt durch das
Nach Bild 6.11 ist betrachtete Blockhaus dargestellt. Im
weiteren interessiert die Abtragung der
vertikalen Lasten durch die Außenwand
W. Hierbei werden zwei Ausführungsvari-
anten W1 und W2 untersucht. Bei Vari-
Daraus kann eine zulässige Horizontal- ante W1 (s. Bild 6.16a) sind keine Wand-
kraft ohne Verankerung errechnet werden öffnungen vorgesehen, bei Variante W2
(s. Bild 6.16b) sind zwei Fensteröffnun-
gen geplant.
13
6 Tragwerksplanung hh R1 T03 F05
Variante W1 – Wand ohne Öffnungen Nach Abschnitt 6.1.2.2 darf die zulässige Belastung zul P = 29,3 kN
Aus Gl. (6) erhält man auf einer Länge gleich dem Achsabstand der Verkämmungen
angreifen. Als zulässige Linienlast ergibt sich somit
Für den linken Wandbereich in Bild 6.16b ergibt sich bei analo-
Damit ist der Nachweis zur Abtragung der vertikalen Wandlasten ger Berechnung zulq = 18,9 kN/m. Die Belastung der Wand
ohne weitergehende Verstärkungsmaßnahmen mit dem vorgestell- q = 6,60 kN/m kann damit sicher abgetragen werden.
ten Bemessungskonzept erbracht. Auf den Nachweis der Biegespannungen in den Blockbalken
über den Öffnungen infolge vertikaler Lasten wird an dieser
Stelle verzichtet.
Variante W2 – Wand mit Öffnungen
14
hh R1 T03 F05 6 Tragwerksplanung
Blockhaus Typ a: Blockhaus ohne Mittel- Blockhaus Typ d: Blockhaus mit leichter
1 Dachdeckung pfette Dacheindeckung
2 Firstpfette, Stützweite ≤ 4,0 m zu 1 Ziegeldach o. dgl., Gewicht ein- zu 1 Bitumenschindeln, Gewicht ein-
3 Mittelpfette, Stützweite ≤ 4,0 m schl. Verkleidung und Unterkon- schl. Verkleidung und Unterkon-
4 Fußpfette struktion ≥ 1,0 kN/m2, struktion ≥ 0,4 kN/m2, Dachnei-
5 Dachüberstand am Giebel Dachneigung 15° bis 30° gung 15°
0,9 bis 1,5 m zu 3 keine Mittelpfette zu 3 keine Mittelpfette
6 Dachüberstand an der Traufe zu 11 Zwischendecke möglich zu 7 Hausbreite nur 7,0 bis 9,0 m
0,8 bis 1,2 m zu 12 Verankerung nicht notwendig zu 9 Blockbalkendicke ≥ 7 cm, Länge
7 Hausbreite b-8,0 bis 10,0m ≥ 3,0 m ohne Öffnung oder 2
8 Außenwände, Blockbalkendicke Blockhaus Typ b: Blockhaus mit Mittel- Wände mit je 1 Tür und ≥ 6,0 m
≥ 6,5cm pfette Gesamtlänge
9 Längswand etwa in Hausmitte: zu 1 Ziegeldach o. dgl., Gewicht ein- zu 10 Blockbalkendicke ≥ 7 cm, Länge
b1 ≈ 0,5 · b schl. Verkleidung und Unterkon- ≥ 3,0 m ohne Öffnung oder 2
Blockbalkendicke ≥ 8 cm, struktion ≥ 1,0 kN/m2, Wände mit je 1 Tür und ≥ 6,0 m
Länge ≥ 4,0 m ohne Öffnungen Dachneigung 15° bis 30° Gesamtlänge
alternativ: 2 Wände mit je 1 Türöff- zu 3 Abstand zur Fuß- und Mittelpfette zu 11 Zwischendecke möglich
nung und l ≥ 8,0 m etwa gleich groß zu 12 Verankerung in den Gebäude-
10 Querwände im Abstand a ≤ 4,0 m, zu 11 Zwischendecke möglich ecken, in den Außenwänden im
Blockbalkendicke ≥ 10 cm, zu 12 Verankerung nicht notwendig Abstand ≤ 4,5 m, zwei weitere
Länge ≥ 4,0 m ohne Öffnung, Verankerungen in der Innenlängs-
alternativ: 2 Wände mit je einer Blockhaus Typ c: eingeschossig mit aus- wand ≈ 4,0 m vom Giebel, Anker-
Türöffnung und ≥ 7,0 m Gesamt- gebautem Dachgeschoß kraft ≥ 2,0 kN
länge zu 1 Ziegeldach o. dgl., Gewicht
11 Zwischendecke einschl. Verkleidung und Unter-
12 Verankerung für Horizontal- konstruktion ≥ 1,0 kN/m2, Dach-
belastung in Wandebene neigung ≤ 30° bei Traufhöhe hT ≈ Blockhaus Typ e: Blockhaus mit Zwi-
4,0 m oder ≤ 45° bei hi ≤ 3,0 m schendecke
zu 3 Lage im mittleren Drittel der zu 1 Ziegeldach o. dgl., Gewicht ein-
Dachtiefe schl. Verkleidung und Unterkon-
zu 10 Blockbalkendicke ≥ 12 cm, struktion ≥ 1,0 kN/m2, Dachnei-
Länge ≥ 4,0 m ohne Öffnung oder gung 15° bis 30°
2 Wände mit je 1 Tür und ≥ 7,0 m zu 3 Lage im mittleren Drittel der Dach-
Gesamtlänge tiefe
zu 11 Eigengewicht ≥ 1,0 kN/m2, zu 11 Eigengewicht ≥ 1,0 kN/m2,
Stützweite 4,0 m Stützweite ≈ 4,0 m
zu 12 Verankerung nicht notwendig zu 12 Verankerung nicht notwendig
15
6 Tragwerksplanung hh R1 T03 F05
Der Nachweis wird für die in Bild 6.17 ➾ Kleinste vertikale 3,80 kN/m
gezeigte Wand geführt. Maßgebend sind Linienlast
hier die kleinsten vertikalen Lasten:
Bild 6.15 Schnitt durch ein Blockhaus Bild 6.17 Ansicht Wand W (wie Bild 6.16b)
Bezeichnungen für Abschnitt 6.1.4.3
16
hh R1 T03 F05 6 Tragwerksplanung
Die anteilige Horizontalkraft aus Wind Die Lasteinflußlängen für die lotrechten Die mittlere Wandscheibe b muß eben-
ergibt sich nach Bild 6.15 zu Lasten betragen falls eine Verkämmung mit einer Quer-
H = 1,3 · 0,5 · 5,19/2 · (2,4 + 2,9/3) wand erhalten. Diese war nach Abschnitt
= 5,70 kN Iva = 1,30 + 1,00/2 = 1,80 m und 6.1.4.2 auch für die Abtragung der verti-
kalen Lasten notwendig.
Verkämmung: lvc = 1,30 + 1,40/2 = 2,00 m .
Für Balken 14/20 beträgt nach Tabelle Vb = 0,90 · 3,73 · 3,80 = 12,76kN ,
6.1 die zulässige Horizontalkraft Das angesetzte Berechnungsgewicht wird Gb = 4,00 · 0,14 · 2,40 · 2,53 = 3,40 kN ,
Hv= 10,0 kN auf das 0,9-fache verringert.
Eine Verkämmung ist ausreichend.
Va = 0,90 · 1,80 · 3,80 = 6,16 kN ,
Wandscheiben: = 5,15 kN < zul Hv = 10,0 kN
Nach Bild 6.17 in der zunächst geplanten Vc = 0,90 · 2,00 · 3,80 = 6,84 kN .
Ausführung ohne zusätzliche Verkäm-
mung zwischen den beiden Öffnungen Die gesamte zulässige Horizontalkraft
stehen die Wandscheiben Wg und Wc beträgt dann mit Abminderung bei drei
mit Längen von je: Dazu kommt noch das Wandgewicht hintereinander liegenden Wandscheiben:
la = lc = 1,30 + 0,42 = 1,72 m Ga = Gc = 4,00 · 0,14 · 2,40 · 1,72 = 2,31 kN.
zur Verfügung. Die zulässigen H-Kräfte sind: zul H = 0,9 · (0,84 + 5,15 + 3,78)
= 8,30 kN > H = 5,70 kN .
Literatur
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7 Wärmeschutz hh R1 T03 F05
Tabelle 7.1 Mindestwerte der Wärmedurchlaßwiderstände 1/A und Maximalwerte der Wärmedurchgangskoef-
fizienten k für Außenwände, Decken unter nicht ausgebauten Dachräumen und Dächer mit einer flächenbezo-
genen Gesamtmasse unter 300 kg/m2 (leichte Bauteile)
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hh R1 T03 F05 7 Wärmeschutz
7.2 Wärmeschutzverordnung
95 + 80 + 28 = 203 mm 0,32
70 + 100 + 20 = 190 mm 0,30
95 + 100 + 20 = 215 mm 0,28
95 + 140 + 28 = 263 mm 0,22
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7 Wärmeschutz hh R1 T03 F05
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hh R1 T03 F05 7 Wärmeschutz
Lüftungsanlage mit elektrisch angetrie- Tabelle 7.2 Anforderungen an den Wärmedurchgangskoeffizienten für einzelne Außenbauteile der wärme-
übertragenden Umfassungsfläche A bei zu errichtenden kleinen Wohngebäuden
bener Wärmepumpe soweit je kWh auf-
gewendeter elektrischer Arbeit minde-
stens 4 kWh nutzbare Wärme abge- Zeile Bauteil max. Wärme-
geben wird: durchgangskoeffizient
kmax in W/(m2 K)
QL = 0,80 · 22,85 VL Spalte 1 2
1 Außenwände kw ≤ 0,50
Die mit den genannten Anlagentechniken
erzielbaren Energieeinsparungen sind in 2 Außenliegende Fenster und km,eq,F ≤ 0,7
der Praxis häufig größer als hier ausge- Fenstertüren sowie Dachfenster
wiesen. Baulichen Maßnahmen soll 3 Decken unter nicht ausgebauten kD ≤ 0,22
jedoch Priorität gegeben werden. Dachräumen und Decken
(einschließlich Dachschrägen),
Für die nutzbaren internen Wärmege- die Räume nach oben und unten
winne Qi ist ein Wert von 8 kWh/(m3a) gegen die Außenluft abgrenzen
bzw. 25 kWh/(m2a) anzusetzen. Für Büro-
öder Verwaltungsgebäude beträgt der 4 Kellerdecken, Wände und kG ≤ 0,35
Wert 10 kWh/(m3a) bzw. 31,25 kWh/(m2a). Decken gegen unbeheizte Räume
Werden diese erhöhten Wärmegewinne in sowie Decken und Wände, die
Ansatz gebracht, finden o.g. Lüftungsanla- an das Erdreich grenzen
gen keine Berücksichtigung.
Anforderungen
oder
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8 Schallschutz hh R1 T03 F05
1)
Bewertetes Schalldämmaß nach DIN 52210, Teil 3,
bei 135 mm Materialdicke R’w = 37 dB
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hh R1 T03 F05 8 Schallschutz
* Als Teppichbelag ist ein solcher mit einem Trittschall-Verbesserungsmaß VM (für Massivdecken) von 20 dB angenommen.#
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1 Einleitung hh R1 T03 F05
9 Brandschutz
Vollholz-Blockwände
– Die in Tabelle 9.1 angegebenen Normal- – Sofern zur Aussteifung Dielen bzw. – Bei einseitig bekleideten und durch Holz-
kräfte dürfen für die festgelegten Wand- Dächer herangezogen werden, müssen rippen ausgesteiften Wänden entspre-
dicken erf d nicht überschritten werden. diese ebenfalls der Feuerwiderstands- chend Bild 9.1 darf auf 65 mm abgemin-
Max. N ergibt sich aus Bild 9.2. klasse F 30 angehören. dert werden, wenn die Normalkraft max.
N ≤ 10 kN/m ist.
– Die Wandhöhen dürfen 2,0 m bzw. 3,0 m – Die Anschlüsse und Fugen müssen den
nicht überschreiten. Detailangaben von Bild 9.2 entsprechen.
[1] Holz-Brandschutz-Handbuch von Kordina,
Bei Anordnung einer Bekleidung nach K., u. Meyer-Ottens, C. Herausgegeben von
– Der Abstand der aussteifenden Quer- Bild 9.1 dürfen die Fugen auch mit einer der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung
wände muß ≤ 3,0 m bzw. 6,0 m sein. Feder ausgeführt werden. (DGfH), München (1994)
Tabelle 9.1 Mindestdicke d von Vollholz-Blockwänden in Abhängigkeit von Belastung, Abstand aussteifender
Wände und Wandhöhe nach [1] für F30-B
1 1 ohne DA 10,0 70 80
2 1 mit DA 18,3 90 100
3 2 ohne DA 26,1 120 140
Bild 9.1 Vollholz-Blockwände als Außenwände mit 4 2 mit DA 34,5 140 180
innenliegender Dämmschicht und Bekleidung
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hh R1 T03 F05 2 Ökologische Argumente
10 Holzschutz teilen ist durch geeignete Maßnahmen drei Seiten des Bauteiles muß möglich sein.
sicherzustellen, daß sich ihr Feuchte- Anm. d. Red).
Die Herausgabe der DIN 68 000 Teil 2 gehalt durch nachteilige Einflüsse, z.B.
(1996-05) ist für den Wohnblockbau von aus Bodenfeuchte, Niederschlagen sowie
wesentlicher Bedeutung. Es kann auf die infolge Austrocknung, nicht unzuträglich 3. Zur Vermeidung von Schäden
Anwendung chemischer Holzschutzmittel verändert... .“ durch Pilzbefall
verzichtet werden, wenn die Vorausset- a) Bei Außenwänden eine dauerhaft siche-
zungen des „Baulichen Holzschutzes“, „...Holz und Holzwerkstoffe sind mit mög- re Ausbildung des Wetterschutzes ge-
im übrigen die des „gesunden Verstan- lichst dem Feuchtegehalt einzubauen, genüber Niederschlagen, einschließlich
des“ im Holzbau angewendet werden. der während der Nutzung als Mittelwert der Anschlüsse an andere Bauteile, z.B.
zu erwarten ist... .“ Fenster und Türen. Das gilt sinngemäß
Im vorliegenden Entwurf des Kommen- auch für Innenwände in Naßbereichen,
tars zu DIN 68 800 Teil 2 ist vorgesehen, „...wird Holz ohne chemischen Holz- z.B. Duschwände.
daß die spezielle Situation von Holz- schutz mit einer Holzfeuchte u1 > 20%
blockhäusern besonders behandelt wird. (z.B. halbtrocken nach DIN 4074 Teil 1) b) Bei Dächern die Sicherstellung einer
Zu jeder Zeit wurden für den Schutz des eingebaut (U1: gemessener Einzelwert), größeren Verdunstungsmöglichkeit für
Holzes bei Blockbauten weite, vor Witte- dann muß sichergestellt werden, daß die den Bauteilquerschnitt gegenüber un-
rungseinflüssen schützende Dachüber- Holzfeuchte u1 < 20% innerhalb einer vorhersehbaren Feuchtezutritt, erreich-
stände gebaut. Diese sinnvolle Konstruk- Zeitspanne von höchstens 6 Monaten bar durch eine weitgehend diffusionsof-
tion schützte die Wandbauteile vor Feuch- und ohne Beeinträchtigung der gesam- fene Abdeckung,
tigkeitsaufnahme und so vor Wasserschä- ten Konstruktion erreicht wird, z.B. durch
den und Pilzbefall. die Wahl eines ausreichend diffusionsof- – bei geneigten Dächern (mit Dachdek-
fenen Bauteilquerschnittes... .“ kung) an der Oberseite, möglichst zu-
DIN 68 800 Teil 2, ermöglicht die Zuord- sätzlich auch an der Unterseite,
nung in die Gefährdungsklasse 0, gemäß Bedingungen für die Zuordnung zur
DIN 68 800 Teil 3. Es ist kein chemischer Gefährdungklasse 0 – bei Flachdächern (mit Dachabdichtung)
Holzschutz notwendig! an der Unterseite.“
„...die Bedingungen der Gefährdungs-
Die Forderung nach insektenundurchläs- klasse 0 gelten als erfüllt, wenn über die Hinweis:
siger Abdeckung bei Außenbauteilen gilt Anforderungen nach DIN 4108 Teil 3 hin- Blockhausaußenwände und Holzbeklei-
hauptsächlich für die mehrschichtigen aus, besondere bauliche Maßnahmen dungen, die ohne pigmenthaltige Wetter-
Wandquerschnitte des Holzrahmenbaus. getroffen werden. Zu diesen Maßnahmen schutzanstriche belassen werden, verfär-
Für die einschichtige Blockwand ohne gehören insbesondere: ben sich infolge von UV-Strahlung des
chemischen Holzschutz muß gewährlei- Sonnenlichtes, Bewitterung und Luftver-
stet sein, daß die Holzfeuchte über 20% 1. Zur Vermeidung eines schmutzung. Diese Verfärbungen sind
innerhalb von sechs Monaten abgebaut Insektenbefalls ungleichmäßig an den Außenwänden
wird. Da die Holzbaufirmen in Verantwor- Eine allseitige insektenundurchlässige festzustellen. Je nach Sonnen- und
tung ihres Gewerbes technisch getrock- Abdeckung des zu schützenden Holzes; bei Bewitterungseinfall führt dies nach Jah-
netes Holz verwenden, wird die obenge- Außenbauteilen sind nicht belüftete Quer- ren über eine Grau- zu einer Braunfär-
nannte hohe Holzfeuchte nur in ganz schnitte Voraussetzung. (z.B. Vollblockwän- bung der Holzoberfläche. Viele Bauher-
seltenen Fällen anzutreffen sein. de. Anm. d. Red.). ren halten diese Verfärbungen für die
beginnende Beschädigung oder den
Das schließt aber nicht aus, daß verant- 2. Zur Vermeidung von Schäden Verfall des gesunden Holzes. Tatsache
wortungsvolle Bauherren ihre Gebäude durch Insektenbefall ist aber, daß diese Verfärbungen ledig-
in regelmäßigen Abständen inspizieren Schäden an Holz, zu dem Insekten Zutritt lich auf den Holzoberflächen stattfinden
und bei Bedarf Schadensquellen behe- haben, z.B. in nicht ausgebauten Dachräu- und diese Erscheinung keinerlei Beein-
ben. men, gelten als vermeidbar, wenn Holz in trächtigung der Holzkonstruktion oder
solchen Gebäudebereichen kontollierbar ist der Standsicherheit eines Gebäudes
An Wetterseiten werden viele Blockbau- (d.h. die visuelle Begutachtung von mind. bedeutet.
ten aus Gründen der Vorsorge mit hinter-
lüfteten Holzbekleidungen überdeckt.
Allgemeines
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Wohnbehaglichkeit hh R1 T03 F05
26
hh R1 T03 F05 11 Zusammenfassung
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hh R1 T03 F05
Impressum
Herausgeber:
Absatzförderungsfonds der deutschen
Forst- und Holzwirtschaft
– HOLZABSATZFONDS –
Anstalt des öffentlichen Rechts
Godesberger Allee 142–148
D-53175 Bonn
und
DGfH Innovations- und Service GmbH
Postfach 31 01 31
D-80102 München
mail@dgfh.de
www.dgfh.de
Bearbeitung:
• Innenarchitekt W. Teetz, Eurasburg
• Bau-Ing. (FH) L. Mähler, München
• Prof. Dr. A. Frühwald, Ordinariat für
Holztechnologie der Universität Hamburg
• Prof. Dr.-Ing. G. Hauser, Universität
Gesamthochschule Kassel
• Prof. Dr.-Ing. H. Gröger, Fachhochschule
Würzburg
• Prof. Dr.-Ing. H. Kreuzinger, Universität
München, und Dr.-Ing. R. Kneidl,
Ing.-Büro Dr. Schroeter und Dr. Kneidl,
München
Hinweise zu Änderungen,
Ergänzungen und Errata unter:
www.informationsdienst-holz.de
Erschienen: 11/1996
Inhaltlich unveränderter Nachdruck: 07/2001
ISSN-Nr. 0466-2114
holzbau handbuch
Reihe 1: Entwurf und Konstruktion
Teil 3: Wohn- und Verwaltungsbauten
Folge 5: Das Wohnblockhaus
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