Sie sind auf Seite 1von 60

HB_Waermebruecken_UM 04.06.

2008 9:42 Uhr Seite 1

Wärmebrücken

holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7


HOLZABSATZFONDS
Absatzförderungsfonds der deutschen Forst- und Holzwirtschaft

Godesberger Allee 142–148, D-53175 Bonn


Telefon 02 28 / 3 08 38-0, Telefax 02 28 / 3 08 38-30
info@holzabsatzfonds.de
www.holzabsatzfonds.de

H 595 (6.2008) ISSN-Nr. 0466-2114


HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 3

WÄRMEBRÜCKEN I INHALT 3
holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Inhalt

Seite 4 _ Einführung Seite 40 5 _ Wärmebrücken im Holzbau


40 5.1 _ Einflüsse wesentlicher
5 1 _ Wärmebrücken – Allgemein
konstruktiver Bestandteile
6 1.1 _ Kenngrößen für
eines Regelquerschnitts auf
Wärmebrücken
die Wärmebrückeneffekte
6 1.2 _ Normative Randbedingungen
40 5.1.1 _ Erläuterungen
7 1.2.1 _ EnEV Energieeinspar-
41 5.1.2 _ Durchführung der
verordnung
Parameterstudie
10 1.2.2 _ DIN 4108 „Wärmeschutz
43 5.1.3 _ Ergebnisse
und Energie-Einsparung
49 5.1.4 _ Zusammenfassung
in Gebäuden“
50 5.2 _ Allgemeine Planungsgrund-
19 1.2.3 _ DIN EN ISO 6946
lagen und -empfehlungen –
21 1.2.4 _ DIN EN ISO 10211 –
abgeleitet aus einzelnen
Wärmebrücken im Hochbau
Anschlussdetails des
23 1.2.5 _ Berechnungsbeispiele
Wärmebrückenkatalogs
25 2 _ Feuchtetechnische
54 6 _ Abbildungsverzeichnis
Bedeutung von
Wärmebrücken 55 7 _ Tabellenverzeichnis

28 3 _ Energetische Bedeutung 56 8 _ Literaturverzeichnis


von Wärmebrücken
58 _ Impressum
28 3.1 _ Konsequenzen der Wärme-
brückenerfassung auf die
übrige Gebäudeausführung
30 3.2 _ Einzelnachweis der
Wärmebrückenwirkung (∆UWB)

34 4 _ Der Wärmebrückenkatalog
mit Holzbaudetails
34 4.1 _ Die Programm-Oberfläche
34 4.2 _ Die Menüstruktur
35 4.3 _ Das Übersichtsfenster
36 4.4 _ Inhalte des
Wärmebrückenkatalogs
36 4.4.1 _ Der Bereich „Detail“
36 4.4.2 _ Der Bereich „Wärmeverluste“
37 4.4.3 _ Der Bereich
„Oberflächentemperatur“
38 4.4.4 _ Arbeiten mit dem
Wärmebrückenkatalog
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 4

4 WÄRMEBRÜCKEN I EINFÜHRUNG
holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Einführung

Guter baulicher Wärmeschutz ist Voraussetzung Bei der Bewertung des baulichen Wärmeschut-
für thermische Behaglichkeit in Räumen und zes muss mit Einführung der EnEV 2002 erst-
ist somit für gesundes Wohnen bzw. Arbeiten malig auch der Einfluss von Wärmebrücken
unabdingbar. Bei bauphysikalisch richtiger berücksichtigt werden. Der rechnerische Anteil
Anwendung ermöglicht er eine Senkung des der Wärmebrückenverluste am Transmissions-
Bauschadenrisikos und vermindert den Heiz- wärmeverlust, der vor Einführung der EnEV
energieverbrauch. Die daraus resultierende nicht berücksichtigt wurde, kann je nach Aus-
Senkung der Betriebskosten vermindert die führungsgüte und Konstruktionsart 30%, in
Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten und sehr ungünstigen Fällen auch darüber, betra-
hat ebenfalls positive Auswirkungen bezüglich gen. Bei guter Planung des Gebäudeentwurfs
deutlich geminderter Schadstoffemissionen. und der Anschlussdetails ist es aber auch mög-
lich, diesen Anteil auf 0% zu reduzieren.
Der Wärmeschutz von Wohngebäuden wird
generell geregelt durch das Energieeinsparungs- Die Minimierung des Bauschadenrisikos infolge
gesetz [1] und seine Konkretisierung in der von Wärmebrückeneinflüssen wird in der
„Verordnung über energiesparenden Wärme- DIN 4108-2 [3] geregelt. Hier werden Grenz-
schutz und energiesparende Anlagentechnik werte für minimale innere Oberflächentempe-
bei Gebäuden (Energieeinsparverordnung-EnEV, raturen festgelegt, die zum einen dem gesund-
derzeit gültige Fassung [2])“. Die Verordnung heitlichen Schutz der Bewohner und zum
bewertet die bauliche Güte des baulichen anderen dem Schutz der Bausubstanz dienen.
Wärmeschutzes und die Anlagentechnik in
Diese Folge des holzbau handbuchs soll den
einem gemeinsamen Bilanzierungsverfahren
Nutzer in die Lage versetzen, die Wärme-
und lässt dem Planer somit einen gewissen
brückenproblematik, speziell für den Holzbau,
Spielraum bei der Umsetzung.
besser verstehen und bewerten sowie den
Wärmebrückenkatalog-Holz gezielt einsetzen
zu können.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 5

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN 5


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

1 _ Wärmebrücken – Allgemein

Bauteile von Gebäuden setzen sich vielfach im Holzbau getrieben werden müsste, ist in den Grundsätzliches:

aus Materialien mit unterschiedlichen Wärme- meisten Fällen nicht zielführend. Je stärker sich die

dämmeigenschaften zusammen. Dadurch Wärmeleitfähigkeiten


In der Regel liegt immer eine Überlagerung die-
können sich thermische Schwachstellen in der der verwendeten Bau-
ser beiden zuvor beschriebenen Wärmebrücken-
Gebäudehülle ausbilden, bei denen örtlich – stoffe unterscheiden,
arten vor (Abb. 1.3).
zum Beispiel durch einen Materialwechsel – desto größer sind auch

mehr Wärme als bei den benachbarten Bautei- Eine weitere Art stellen massestrombedingte die sich einstellenden

len abfließt. Die Folgen sind einerseits ein Wärmebrücken dar. Sie treten dort auf, wo eine Wärmebrückeneffekte.

erhöhter Wärmeverlust und vielfach auch eine erhöhte Wärmeabfuhr über ein strömendes
punktuelle Absenkung der raumseitigen Ober- Medium erfolgt, also z.B. eine in der Außen-
flächentemperatur der Bauteile. Diese Wärme- wand verlegte Wasserleitung. Aber auch die
brückenart wird als „materialbedingte“ oder
Abbildung 1.1:
„stofflich bedingte“ Wärmebrücke bezeichnet
materialbedingte
(Abb. 1.1).
Wärmebrücke
Übliche Wand- oder Dachkonstruktionen im
Holzbau sind so genannte Tafel-, Skelett- oder
Fachwerkbauweisen. Hier findet man in den
Abbildung 1.2:
Querschnitten einzelne, regelmäßig auftre-
geometriebedingte
tende tragende Elemente (Holzstiele) und Aus-
Wärmebrücke
fachungsmaterialien aus unterschiedlichen
Dämmstoffen. Die bestimmende Größe für den
Wärmebrückeneinfluss ist bei Holzkonstruktio-
nen somit der Konstruktionsholzanteil in den
Bauteilen. Auf spezielle Effekte bezüglich Mate-
rialeigenschaft und Konstruktionsprinzip wird
im Kapitel 5 näher eingegangen.

Eine weitere Wärmebrückenart ist die „geome-


triebedingte“ Wärmebrücke (Abb. 1.2). Bei die-
sen Wärmebrücken wirken sich z.B. der Effekt
Abbildung 1.3:
der vergrößerten äußeren Oberfläche von z.B.
Überlagerung der
Außenecken, der Wechsel von Bauteildicken
geometrie- und
sowie Fehlstellen in der Wärmedämmschicht
materialbedingten
negativ auf den Wärmeschutz aus. Diese Effekte
Wärmebrückeneinflüsse
gelten gleichermaßen für den Holz- sowie den
Massivbau. Optimierungsmaßnahmen, welche
auf die Minimierung solcher geometriebeding-
ten Wärmebrückeneffekte abzielen, (Verrundung
vom Gebäudeecken, abschrägen von Fenster-
laibungen usw.) bringen jedoch nur geringen
Ertrag. Der konstruktive Aufwand, der speziell
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 6

6 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Luftströmung in einem Abwasserfallrohr mit Abschnitt 1.2.2.1). Dies hat den Vorteil für
Dachentlüftung sowie die Zufuhr kalter Außen- nachfolgende Berechnungen, daraus Ober-
luft durch Leckagen in der luftdichten Gebäude- flächentemperaturen für beliebige Innen-
hülle, die zu einer Auskühlung angrenzender und Außentemperaturen abzuleiten.
Bauteile führen, lassen sich in diese Kategorie Wärmebrücken erzeugen in Bauteilen in der
einordnen. Massestrombedingte Einflüsse durch Regel zwei bzw. dreidimensionale Wärme-
Wasser- und Abwasserrohre werden bisher ströme, die nur mit spezieller Software berech-
normativ nicht berücksichtigt und spielen auch net werden können. Da jedoch der Aufwand
in der Praxis für normale Wohngebäude keine für solche Berechnungen recht hoch ist, werden
große Rolle. Dieser Teil des Holzbau-Handbuchs für Standarddetails in zahlreichen Publikationen
behandelt im Folgenden nur geometrie- und (Wärmebrückenkatalogen, Wärmebrücken-
materialbedingte Wärmebrücken. Atlanten) die entsprechenden Kennwerte zur
Verfügung gestellt.
1.1 _ Kenngrößen für Wärmebrücken
1.2 _ Normative Randbedingungen
Die zusätzlichen Transmissionswärmeverluste,
die durch Wärmebrücken verursacht werden, Nachdem in den letzten Jahren der Wärme-
beschreibt man durch den längenbezogenen schutz der Bauteile immer mehr verbessert
Wärmedurchgangskoeffizient ψ, die Einheit ist wurde, spielen mittlerweile die Anschlüsse
W/mK. Punktförmige Wärmebrücken (einzelne dieser Bauteile aber auch Durchdringungen
Durchdringungen, Verbindungsmittel etc.) wer- durch diese Bauteile und dergleichen eine
den als punktbezogener Wärmedurchgangs- immer größere Rolle. Es ist mittlerweile verhält-
koeffizient χ mit der Einheit W/K gekennzeich- nismäßig einfach, Außenbauteile mit relativ
net (in älteren Normen werden längen- und kleinen Wärmedurchgangskoeffizienten zu
punktbezogene Wärmedurchgangskoeffizienten realisieren. Die Vermeidung von Wärmebrücken
auch als Wärmebrückenverlustkoeffizienten bzw. die Minderung von deren Wirkung wird
WBV bezeichnet). daher immer wichtiger und stellt eine Heraus-
forderung dar. Der Entwurf bzw. die Konstruk-
Eine weitere wichtige Größe ist die sich durch
tion von wärme- und feuchtetechnisch opti-
den Wärmebrückeneinfluss einstellende innere
mierten Bauteilanschlüssen sollte daher auch
Oberflächentemperatur. Zur Kennzeichnung
ein wesentlicher Bestandteil von Planungsleis-
wird der Temperaturfaktor fRsi verwendet.
tung sein. Der durch Wärmebrücken verur-
Er beschreibt die Differenz zwischen der Tem-
sachte zusätzliche Wärmeverlust am gesamten
peratur der Innenoberfläche und der Außen-
Transmissionswärmeverlust kann in ungünstigen
lufttemperatur, geteilt durch die Differenz
Fällen ca. 20% und mehr betragen. Deshalb
zwischen der Innen- und Außenlufttemperatur,
werden mit Einführung der EnEV 2002 diese
berechnet mit einem Wärmeübergangswider-
Einflüsse berücksichtigt.
stand Rsi an der Innenoberfläche des betrachte-
ten Bauteils (nähere Erläuterungen hierzu in
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 7

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN 7


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Die maßgeblichen Normen und Verordnungen, und Inhalte der EnEV wiedergegeben, die eine
die Aussagen bezüglich Wärmebrücken treffen, Einordnung der Wärmebrückenthematik in die
sind: Bilanzierungsweise der EnEV erlauben sollen.

– EnEV Energieeinsparverordnung Mit der Einführung der Energieeinsparverord-


2002 / 2004 [2] / 2006 [4] nung 2002 [2] erfolgte erstmals eine Erweite-
– Normenreihe DIN 4108 rung der Bilanzgrenzen hinsichtlich der Erfas-
– DIN EN ISO 6946 [5] sung der Transmissionswärmeverluste, die sich
im Bereich von Wärmebrücken einstellen. Als
– DIN EN ISO 10211 [6]
Anteil am Gesamt-Transmissionswärmeverlust
Nachfolgend wird auf die wichtigsten, die fließt der Wärmebrückenanteil seitdem in die
Wärmebrückenproblematik betreffenden Einzel- Berechnung des Heizwärmebedarfs ein.
heiten der jeweiligen Norm oder Verordnung
Der Jahres-Heizenergiebedarf oder auch End-
eingegangen.
energiebedarf ergibt sich schließlich aus der
Summation des Heizwärmebedarfs, des Warm-
1.2.1 _ EnEV Energieeinsparverordnung
wasserwärmebedarfs und der Verluste und
1.2.1.1 _ Erläuterungen zur Bilanzierung Hilfsenergien der Anlagentechnik.
nach EnEV 2002 / 2004
Der Primärenergiebedarf, berücksichtigt über
Das Thema Energieeinsparverordnung und den Endenergiebedarf des Gebäudes hinaus
Holzbau wird in einer eigenen Folge [7] des auch die Verluste, die bei Erzeugung und Trans-
holzbau handbuchs beschrieben. Im Folgenden port eines Energieträgers entstehen. Die Zusam-
werden daher nur die wesentlichen Aussagen menhänge verdeutlicht Abb. 1.4.

Abbildung 1.4:
Schematische Darstellung
der Einflussgrößen auf
den Primärenergiebedarf,
nach [8]
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 8

8 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Wird die Warmwasserbereitung mit in die Bilan-


zierung einbezogen – dieser Ansatz ist für
Gebäude mit wohnähnlicher Nutzung generell
vorgesehen – ergeben sich die Maximalwerte
des Jahres-Primärenergiebedarfs in Abhängig-
keit von der Art der Anlagentechnik in
kWh/(m2 K), wie in Abb. 1.5 dokumentiert.
Es wird hierbei zwischen zentraler und dezen-
traler Warmwasserbereitung unterschieden.

Die Ausgangsbasis zur Berechnung des Jahres-


Primärenergiebedarfs stellt der Jahres-Heiz-
wärmebedarf dar, der auf der Grundlage von
DIN EN 832 [10] nach DIN 4108-6 „Berechnung
des Jahres-Heizwärme- und des Jahres-Heiz-
energiebedarfs“ [11] zu ermitteln ist. Neben
der Monatsbilanzierung, die einen EDV-Einsatz
bedingt, findet ein Heizperiodenbilanzverfahren
Verwendung, das für einfache Anwendungen
herangezogen werden kann. Hierbei werden
jedoch einige Einschränkungen (z.B. Fensterflä-
chenanteil <
– 30%, Wärmebrückenzuschlag
∆UWB = 0,05 W/(m2 K)) für die zu bewertenden
Abbildung 1.5: Die maximal zulässigen Jahres-Primärenergie-
Gebäude gemacht.
Abhängigkeit des bedarfswerte werden in Abhängigkeit von der
Primärenergiebedarfs Warmwasserbereitung des zu bewertenden
vom A/V-Verhältnis für Gebäudes formuliert und stellen die Hauptan-
Wohngebäude mit forderungsgröße der EnEV dar.
unterschiedlicher Warm-
wasserbereitung [8]

Abbildung 1.6:
Bedarfsentwicklung zum
Primärenergiebedarf
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 9

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN 9


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Die Rechenvorschriften im Rahmen von DIN 1.2.1.3 _ Berücksichtigung der Wärme-


V 4701-10 „Energetische Bewertung heiz- und brückenwirkung in der Energie-
raumlufttechnischer Anlagen“ [12] sehen einsparverordnung
vor, dass die Beschreibung der energetischen
Im Bilanzierungsverfahren der EnEV 2002 für
Effizienz des Gesamtanlagensystems über Auf-
den Primärenergiebedarf werden auch Wärme-
wandzahlen erfolgt. Die Aufwandzahl stellt
brückeneffekte erstmals vom Verordnungsgeber
das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen dar und
berücksichtigt. Die Thematik Wärmebrücken
ist somit der Kehrwert des Nutzungsgrades,
erlangt hierdurch gegenüber dem Stand frühe-
der bislang in der Anlagentechnik hauptsächlich
rer Verordnungen einen deutlich höheren Stel-
Verwendung fand:
lenwert.
η = Nutzen /Aufwand = 1/e
Gemäß §6, Abs.2 der Energieeinsparverord-
Unter Berücksichtigung von Primärenergiefak- nung [2] sind zu errichtende Gebäude so auszu-
toren wird je nach Anlagentechnik und einge- führen, dass der Einfluss konstruktiver Wärme-
setztem Energieträger eine Primärenergieauf- brücken auf den Jahres-Heizwärmebedarf nach
wandzahl gebildet. Multipliziert mit der Summe den Regeln der Technik und den im Einzelfall
aus Heizwärme- und Warmwasserwärmebedarf wirtschaftlich vertretbaren Maßnahmen so
resultiert die Zielgröße, Jahres-Primärenergie- gering wie möglich gehalten wird. Der verblei-
bedarf QP. bende Einfluss der Wärmebrücken ist bei der

QP = (Qh + QW) · ep (Gl. 1) Ermittlung des spezifischen, auf die wärme-


übertragende Umfassungsfläche bezogenen

1.2.1.2 _ Konsequenzen der Anforderungs- Transmissionswärmeverlusts und des Jahres-

methodik Primärenergiebedarfs zu berücksichtigen [2].

Wesentliche, praktische Konsequenzen der Die zusätzlichen Wärmeverluste infolge der

EnEV laufen darauf hinaus, dass in einem frü- Wärmebrückenwirkung sind sowohl bei den

hen Stadium die Abstimmung zwischen den Gebäuden mit normalen Innentemperaturen als

Planern des baulichen Wärmeschutzes und der auch bei den Gebäuden mit niedrigen Innen-

Anlagentechnik erfolgt. Über „Bonusanreize“, temperaturen jeweils mit zu erfassen und aus-

die eine gute Detailplanung – und natürlich zuweisen.

auch eine gute Detailausführung – belohnen, Die relevanten Berechnungsalgorithmen werden


wird eine verbesserte Qualität der Baukonstruk- von der DIN V 4108, Teil 6 bereitgestellt und in
tion erreicht. Darüber hinaus wird in dem Nach- Abschnitt 1.2.2.2 erläutert.
weisverfahren der Verordnung die Effizienz
einer guten Gebäudeanlagentechnik deutlich
herausgestellt und es resultieren Anreize für den
Einsatz optimierter Heizungs- und Warmwas-
serbereitungssysteme.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 10

10 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

1.2.1.4 _ Die novellierte EnEV 2007 Im Einzelnen betragen die pauschalen Ansätze
für
Die weitere Entwicklung energetischer Gebäude-
standards ist in der EU-Richtlinie „Gesamt- – innengedämmte Gebäude

energieeffizienz von Gebäuden“ (Richtlinie (50% der Außenwand) 0,15 W/m2 · K

2002/91/EG) [13] beschrieben. Die Richtlinie ist – wenn Anschlussdetails nicht


am 4. Januar 2003 in Kraft getreten, mit der dem Bblt. 2 entsprechen 0,10 W/m2 · K
Maßgabe, dass sie innerhalb von drei Jahren in – wenn Anschlussdetails
den einzelnen Mitgliedstaaten in nationales konform sind 0,05 W/m2 · K
Recht umzusetzen ist. In Deutschland geschieht
Wenn der Einzelnachweis über alle Anschluss-
dies im Rahmen der Novellierung der EnEV, die
details mit Hilfe von ψ-Werten und mit den
ursprünglich bis zum Januar 2006 in Kraft tre-
zugehörigen Einflusslängen erbracht wird, kann
ten sollte. Am 26. Juli 2007 wurde die Verord-
der exakte Wert ∆UWB-Wert in Ansatz gebracht
nung im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und
werden.
trat am 1. Oktober 2007 in Kraft. Mit Ein-
führung der Novelle sind Energiepässe in
1.2.2 _ DIN 4108 „Wärmeschutz und
bestimmten Fällen auch für Bestandsgebäude
Energie-Einsparung in Gebäuden“
Pflicht. Während die Berechnungsgrundlage für
Wohngebäude mit der aktuellen DIN 4108-6 1.2.2.1 _ DIN 4108, Teil 2
und der DIN 4701-10 beibehalten wird und
Die Anforderungen an den Mindestwärme-
sich im Wohnungsbau damit nur geringfügige
schutz an Bauteile sind in DIN 4108-2 [3] fest-
Änderungen ergaben, wurde für Nichtwohn-
gelegt. Der Geltungsbereich der Norm erstreckt
gebäude eine neue Berechnungsgrundlage
sich über die Planung und Ausführung von
erarbeitet, die es ermöglicht, auch den Energie-
Aufenthaltsräumen in Hochbauten, die ihrer
bedarf für Kunstlicht und Raumklimatisierung
Bestimmung nach auf normale Innentempera-
in die Bilanz zu integrieren. Das neue Berech-
turen (> 19 °C) beheizt werden sowie auf
nungsverfahren liegt seit Juli 2005 mit der Vor-
Aufenthaltsräume mit Innentemperaturen über
normenreihe DIN V 18599 „Energetische
12 °C und unter 19 °C. Nebenräume, die zu
Bewertung von Gebäuden“ [14] vor.
Aufenthaltsräumen gehören, sind dabei wie
Die Methodik zur pauschalen Bilanzierung von Aufenthaltsräume zu behandeln. Die Norm
Wärmebrücken bleibt unverändert, wird aber wurde mehrfach überarbeitet (neuste Ausgabe:
hinsichtlich überwiegend innengedämmter 2003-07) und durch die Energieeinsparverord-
Gebäude erweitert. nung in Bezug genommen.

In der Norm werden Mindestanforderungen


– an die Wärmedämmung von Bauteilen,
– an Wärmebrücken in der Gebäudehülle,
– an die Luftdichtheit von Bauteilen und
– an den sommerlichen Wärmeschutz
festgelegt.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 11

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN 11


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Die wesentlichen Ziele, die im Vordergrund Es wird leider nicht immer sofort klar, welche
stehen, sind zum einen für die Bewohner ein Hauptanforderung die Grundlage einzelner
hygienisches Raumklima sicher zu stellen und Grenzwerte der DIN 4108-2 ist. So sind z.B. die
zum anderen die Bausubstanz selbst vor klima- Anforderungen an den Wärmedurchlasswider-
bedingten Feuchteeinwirkungen und deren stand R für Geschossdecken gegen Außenluft
Folgeschäden zu schützen. Ein weiteres Ziel ist höher als die an Außenwände; die Begründung
die Sicherstellung eines energetischen Mindest- steckt in einer Fußnote: „Erhöhter Wärme-
standards zur Reduzierung von Transmissions- durchlasswiderstand wegen Fußkälte“.
wärmeverlusten. In dieser Hinsicht wird jedoch
Bei Einhaltung der Mindestanforderungen wird
über eine Nebenanforderung der EnEV ein
bei einer ausreichenden Beheizung (20 °C) und
Höchstwert des spezifischen auf die wärme-
Lüftung (Luftwechsel n = 0,5 h–1) der Räume
übertragende Hüllfläche bezogenen Transmis-
davon ausgegangen, dass hygienisch unbe-
sionswärmeverlusts HT’ vorgeschrieben. Diese
denkliche Verhältnisse sichergestellt sind. Der
Anforderung an die energetische Qualität der
Wärmedurchlasswiderstand von Außenwänden
Gebäudehülle ist im Vergleich zu den Mindest-
darf z.B. den Wert von 1,20 m2 K/W nicht
anforderungen der DIN 4108-2 deutlich schär-
unterschreiten. Bei Decken gegen Außenluft
fer, sodass im Neubausektor im Allgemeinen
nach oben beträgt der Grenzwert ebenfalls
davon ausgegangen werden kann, dass über
1,20 m2 K/W und bei Decken gegen Außenluft
die Anforderungen der Energieeinsparverord-
nach unten 1,75 m2 K/W. Beim unteren
nung immer Bauteile zum Einsatz kommen, die
Abschluss nicht unterkellerter Aufenthaltsräume
deutlich über den Anforderungen des Mindest-
ist wenigstens ein Wert von 0,90 m2 K/W ein-
wärmschutzes liegen. Da es sich bei dieser
zuhalten. Die geringere Anforderung leitet sich
Anforderung der EnEV aber um eine ganzheit-
hier aus der höheren Temperatur des Erdreichs
liche Forderung handelt und nur die Summe der
im Vergleich zur Außenluft ab. Darüber hinaus
energetischen Verluste über die Gebäudehülle
sind bei Außenwänden und Decken unter nicht
begrenzt werden, könnte es im Einzelfall dem-
ausgebauten Dachräumen und Dächern mit
nach vorkommen, dass zwar die ganzheitliche
einer flächenbezogenen Gesamtmasse unter
energetische Anforderung an HT’ erfüllt ist,
100 kg/m2 erhöhte Wärmedurchlasswiderstände
einzelne Bauteile oder Bauteilanschlüsse das
mit einem Mindestwert von 1,75 m2 K/W vor-
Mindestwärmeschutzniveau nach DIN 4108-2
zusehen – die höheren Anforderungen gegen-
aber unterschreiten. Daher gilt zusätzlich zu der
über Außenwänden resultieren hier aus dem
Anforderung an HT’ auch von Seiten der EnEV
instationären Heizbetrieb und dem sommer-
grundsätzlich als Mindestanforderung an jedes
lichen Wärmeverhalten. Bei Rahmen- und
Bauteil das Mindestwärmeschutzniveau nach
Skelettbauarten gelten diese erhöhten Anfor-
den anerkannten Regeln der Technik, also nach
derungen nur für den Gefachbereich, wobei
der DIN 4108-2.
im Mittel bei derartigen Konstruktionen ein
Wärmedurchlasswiderstand von 1,0 m2 K/W
einzuhalten ist.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 12

12 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

DIN 4108-2 fordert zur Vermeidung von Schim- Für übliche Verbindungsmittel, wie z.B. Nägel,
melpilzbildung die Sicherstellung minimaler Schrauben und Drahtanker braucht in Bezug
raumseitiger Oberflächentemperaturen. Die auf Schimmelpilz- bzw. Tauwasserfreiheit kein
Oberflächentemperatur wird sinnvollerweise Nachweis geführt zu werden.
nicht in Grad Celsius angegeben, da diese nur
für definierte Randbedingungen, d.h. vorge- 1.2.2.2 _ DIN 4108, Teil 6
gebene Raum- und Außenlufttemperaturen
Die exakte Ermittlung des Transmissionswärme-
Gültigkeit hätte. Zur Kennzeichnung dient viel-
bedarfs QT erfolgt gem. folgender Gleichung:
mehr der in DIN EN ISO 10211 angegebene
Temperaturfaktor fRsi (in der Literatur ist auch QT = FGt ( ΣF U A + Σ F ψ l + Σ F χ )
i
i i i
j
j j j
k
k k (Gl. 3)
noch die Bezeichnung Temperaturdifferenzen-
mit:
Quotient Θ zu finden), der folgendermaßen
QT [kWh/a] Transmissionswärmeverlust
definiert ist:
FGt [–] Faktor Heizgradtagzahl
θsi – θe
fRsi = (Gl. 2) F [–] Temperaturfaktor, allg.
θi – θe
U [W/(m2K)] Wärmedurchgangskoeffizient
mit
A [m2] Bauteilfläche
θsi [°C] raumseitige Oberflächentemperatur
ψ [W/(mK)] Längenbezogener Wärme-
θi [°C] Raumlufttemperatur
brückenverlustkoeffizient
θe [°C] Außenlufttemperatur
l [m] Länge der Wärmebrücke
f = 1 [–] entspricht der Raumlufttemperatur
χ [W/(K)] Punktbezogener Wärmebrücken-
f = 0 [–] entspricht der Außenlufttemperatur
verlustkoeffizient
Als Mindestanforderung nennt DIN 4108-2 die
Wenngleich für viele Details ψ- und χ-Werte
Einhaltung eines Temperaturfaktors an der
aus entsprechenden Katalogen und Atlanten,
ungünstigsten Stelle der Konstruktion (Wärme-
beispielsweise [15] – [21], entnommen werden
brücke) von fRsi ≥ 0,7. Bei einer Raumlufttempe-
können, erschien diese Vorgehensweise für
ratur von 20 °C und eine Außenlufttemperatur
gewöhnliche Nachweise wenig praktikabel, da
von – 5 °C entspricht dies einer raumseitigen
ohne Hilfsmittel zu aufwändig. Deshalb wurde
Oberflächentemperatur von 12,6 °C. Unter die-
bereits in [23] ein Pauschalierungsansatz gem.
sen Randbedingungen ist davon auszugehen,
folgender Definition vorgeschlagen:
dass keine Schäden durch Schimmelpilzbildung
auftreten. Fenster – d.h. Verglasung und Rah- QT = FGt (ΣF U A + ∆U
i
i i i WB Ages ) (Gl. 4)
men – sind allerdings von dieser Anforderung
mit:
ausgenommen. Eine quantitative Einordnung
∆UWB [W/(m2 K)] pauschaler Wärmebrücken-
der normativ angesetzten Temperaturen, insbe-
zuschlag
sondere in Hinblick auf den Zusammenhang 2
Ages [m ] Gebäudehüllfläche
zwischen zulässiger Raumluftfeuchte bei unter-
schiedlichen Raumtemperaturen in Abhän-
gigkeit von dem Temperaturfaktor geht aus
Abb. 2.2 in Kapitel 2 hervor.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 13

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN 13


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Die Bestimmung des Transmissionswärmebe- tuellen Wärmebrücken unmittelbar zur Bestim-


darfs kann unter Berücksichtigung aller Bauteile mungsgleichung für den ∆UWB-Wert:
der wärmeübertragenden Umfassungsfläche
und der Wärmebrückeneffekte bei Verwendung
ΣF ψ
j
j l
j j
∆UWB = (Gl. 6)
von ∆UWB wie folgt vorgenommen werden: Ages

Für die Berechnung müssen auch hier die


(
QT = FGt UAW AAW + UW AW + (Gl. 5)
FD UD AD + FG UG AG + UDL ADL + ψ-Werte der relevanten Anschlussdetails be-
kannt sein, was den Aufwand für den Nachweis
FAB UAB AAB + ∆UWB Ages )
natürlich erhöht. In vielen Fällen kann sich die-
Index Bedeutung ser Aufwand jedoch auszahlen, weil kleinere
und damit für die Energiebilanz günstigere
Gt Gradtagszahl
∆UWB-Werte nachgewiesen werden können.
AW Außenwand
∆UWB-Werte gleich oder nahe Null sind im Holz-
W Fenster
bau häufig ohne erheblichen konstruktiven
D Dach
Mehraufwand erreichbar (vgl. [7]).
G gegen Erdreich
DL Decke gegen Außenluft Die größenordnungsmäßige Einordnung dieses
AB Angrenzende Bauteile Einflusses auf den Primärenergiebedarf ist in
WB Wärmebrücke Abb. 1.7 dargestellt. Würde man beispielsweise
ges gesamt bei der Nachweisführung für ein Haus mit
einem Primärenergiebedarf ≤ 60 KWh/m2a Abbildung 1.7:

Ohne genauere Betrachtung der Wärmebrücken- den pauschalen Wärmebrückenzuschlag ∆UWB Wärmebrückenanteile

problematik kann nach EnEV / DIN 4108-6 für von 0,1 W/m2 K in Ansatz bringen, so entfiele pauschal, beiblattkonform

den ∆UWB-Wert immer ∆UWB = 0,1 W/(m2 · K) bereits ein Drittel des zulässigen Höchstwertes und detailliert
2
bzw. 0,15 W/(m · K) bei überwiegend innen-
gedämmten Außenwänden gewählt werden. Anteil Wärmebrücken:
UWB = 0,1W/m2K
Der Nachweis der Schimmelpilzfreiheit nach
DIN 4108, Teil 2 (fR, si ≥ 0,7) ist dann jedoch für qp,WB = (500 m2 • 0,1 w/m2K • 66)
• 1,0
165 m2
jedes Anschlussdetail zu erbringen!
qp,WB = 20 kWh/m2a
Entsprechen die Regelkonstruktionen und
Anschlussdetails im Sinne einer Vergleichbar- Anteil Wärmebrücken:
UWB = 0,05 W/m2K
keit den in DIN 4108, Beiblatt 2 [22], darge- 10 m

stellten Musterlösungen darf nach EnEV mit qp,WB = (500 m2 • 0,05 w/m2K • 66)
•1,0
165 m2
∆UWB = 0,05 W/(m2 K) gerechnet werden.
qp,WB = 10 kWh/m2a
Volumen V = 700m3
Als dritte Möglichkeit bleibt der detaillierte
Hüllfläche A = 500m2
Nachweis des tatsächlich vorhandenen Anteil Wärmebrücken:
Nutzfläche AN = 165m2
∆UWB-Wertes. Der Vergleich von (Gl. 3) und UWB = 0,02 W/m2K
Aufwandszahl eP,H+W = 1,0
(Gl. 4) führt bei Vernachlässigung der punk- qp,WB = (500 m2 • 0,02 w/m2K • 66)
•1,0
165 m2

qp,WB = 4 kWh/m2a
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 14

14 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Tabelle 1.1: Wärmebrückenverlust und Dämmniveau

HT’ (W/m2 K)

0,30 0,40 0,50


∆UWB ∆UWB ∆UWB ∆UWB ∆UWB ∆UWB ∆UWB ∆UWB ∆UWB

0,10 0,05 0,02 0,10 0,05 0,02 0,10 0,05 0,02


33% 17% 7% 25% 12,5% 5% 20% 10% 4%

für den Primärenergiebedarf auf den Wärme- der Gleichwertigkeit anderer Konstruktionen
brückenanteil. Bei Ausführung der Anschluss- maximale längenbezogene Wärmedurchgangs-
details gemäß Beiblatt 2 reduziert sich dieser koeffizienten ψ (in älteren Normen als Wärme-
Anteil bereits auf ca. 17%. Erst ein Einzelnach- brückenverlustkoeffizienten bezeichnet) auf-
weis der Wärmebrückenwirkung, in diesem geführt werden. Eine erneute Überarbeitung
Beispiel mit 0,02 W/m2 K geführt, bringt eine erfolgte im Jahr 2005. Die aktuelle Fassung
akzeptable Größenordnung bezüglich des zu des Beiblatts 2 ist die Ausgabe März 2006, die
bilanzierenden Wärmebrückenanteils in Höhe für den öffentlich-rechtlichen Nachweis mit
von ca. 7%. Veröffentlichung der Energieeinsparverordnung
(2007/07) verbindlich ist.
Noch deutlicher wird diese Abhängigkeit, wenn
man den pauschalen Wärmebrückenzuschlag Die Einhaltung der im Beiblatt 2 empfohlenen
dem Wärmetransferkoeffizient HT’ („mittlerer Konstruktionsprinzipien gewährleistet einen
U-Wert des Gebäudes“) gegenüberstellt. Hier ausreichenden Wärmeschutz zum einen hin-
wird ersichtlich, dass mit steigendem Wärme- sichtlich der zu erwartenden Oberflächentem-
dämmniveau der Wärmebrückenanteil immer peraturen und zum enderen hinsichtlich der
stärker zu Buche schlägt. energetischen Verluste im Bereich von Wärme-
brücken. Besonders im Rahmen der öffentlich-
1.2.2.3 _ Das Beiblatt 2 der DIN 4108 rechtlichen Nachweisführung ist das Beiblatt 2
relevant, da bei Einhaltung der dort empfoh-
Das Beiblatt 2 zur DIN 4108 bietet Hilfestellung
lenen Konstruktionsprinzipien gewisse Verein-
und Empfehlungen bei der Konstruktion von
fachungen in Ansatz gebracht werden können,
Detaillösungen, wodurch auch in Anschluss-
welche die Nachweisführung erheblich erleich-
bereichen eine Einhaltung der durch die
tern bzw. den nötigen Aufwand reduzieren.
DIN 4108-2 formulierten Mindestanforderun-
gen sichergestellt werden kann. Bei der Verwendung dieser Musterlösungen
darf ein pauschaler Wärmebrückenzuschlag von
Das ursprünglich für die beschriebene Einord-
∆UWB = 0,05 W/m2 K anstelle von ∆UWB =
nung der Wärmebrücken heranzuziehende
0,10 W/m2 K im EnEV-Nachweis angesetzt wer-
Beiblatt 2 stammt aus dem Jahre 1998 und
den. Außerdem entfällt für diese Anschluss-
wurde erstmalig im Januar 2004 weitgehend
details der Nachweis der Schimmelpilzfreiheit.
überarbeitet, indem einerseits der Umfang der
dargestellten Details erheblich erweitert wurde
und andererseits für die Nachweisführung
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 15

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN 15


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Aufgrund der großen Bandbreite an möglichen Darüber hinaus sind Festlegungen getroffen, in
Erscheinungsformen einzelner Anschlussdetails, welchen Fällen auf eine Berücksichtigung der
die verständlicherweise nicht durch das Bei- Wärmebrücken verzichtet werden darf (Bagatell-
blatt 2 abgedeckt werden können, muss für regelung).
nicht dargestellte bzw. stark konstruktiv/stofflich
Danach dürfen bei der energetischen Betrach-
abweichende Anschlussdetails ein so genannter
tung folgende Details vernachlässigt werden:
Gleichwertigkeitsnachweis geführt werden.
Hierbei wird für das entsprechende Anschluss- – Anschluss Außenwand/Außenwand (Außen-

detail eine Wärmebrückenberechnung unter und Innenecke)

Verwendung der im Beiblatt angegebenen – Anschluss Innenwand an durchlaufende


Randbedingungen durchgeführt. Der so ermit- Außenwand oder obere oder untere Außen-
telte ψ-Wert des zu bewertenden Anschluss- bauteile, die nicht durchstoßen werden bzw.
details muss kleiner oder gleich dem im Bei- eine durchlaufende Dämmschicht mit einer
blatt 2 angegebenen Referenzwert sein. Der Dicke ≥ 100 mm bei einer Wärmeleitfähigkeit
ermittelte fR, si-Wert zum Nachweis der Schim- von 0,04 W/(mK) aufweisen.
melpilzfreiheit muss gleich oder größer 0,7 sein. – Anschluss Geschossdecke (zwischen beheiz-
ten Geschossen) an Außenwand, bei der eine
Im Einzelnen werden hinsichtlich der Führung
durchlaufende Dämmschicht mit einer Dicke
des Gleichwertigkeitsnachweises folgende Fest-
≥ 100 mm bei einer Wärmeleitfähigkeit von
legungen getroffen
0,04 W/(mK) vorliegt.
– Bei der Möglichkeit einer eindeutigen Zuord-
– Einzeln auftretende Türanschlüsse von
nung des konstruktiven Grundprinzips und
Wohngebäuden in der wärmeübertragenden
bei Vorliegen der Übereinstimmung der
Hüllfläche (Haustür, Kellerabgangstür, Keller-
beschriebenen Bauteilabmessungen und Bau-
außentür, Türen zum unbeheizten Dach-
stoffeigenschaften ist eine Gleichwertigkeit
raum).
gegeben.
– kleinflächige Querschnittsänderungen in der
– Bei Materialien mit abweichender Wärmeleit-
wärmeübertragenden Hüllfläche z.B. durch
fähigkeit erfolgt der Nachweis der Gleichwer-
Steckdosen und Leitungsschlitze
tigkeit über den Wärmedurchlasswiderstand
der jeweiligen Schicht. – Anschlüsse außenbelüfteter kleinflächiger
Bauteile wie z.B. Unterzüge und untere
– Ist auf diesem Wege keine Übereinstimmung
Abschlüsse von Erkern mit außen liegenden
zu erzielen, so sollte die Gleichwertigkeit des
Wärmedämmschichten mit R ≥ 2,5 (m2K)/W
entsprechenden Anschlussdetails mit einer
Wärmebrückenberechnung nach dem in Abb. 1.8 und Abb. 1.9 zeigen jeweils Beispiele
DIN EN ISO 10211 beschriebenen Verfahren aus Beiblatt 2, DIN 4108, März 2006.
unter Verwendung der im Beiblatt ange-
gebenen Randbedingungen vorgenommen
werden.
– Ebenso können ψ-Werte Veröffentlichungen
oder Herstellernachweisen entnommen wer-
den, die auf den im Beiblatt festgelegten
Randbedingungen basieren (z.B.: [15] – [21]).
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 16

16 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Kellerdecke 80 Prozent und damit die wichtigste Bedingung


für Schimmelpilzbildung ausgeschlossen.
Bekanntermaßen sind die niedrigsten Ober-
flächentemperaturen im Bereich von Außenbau-
teile üblicherweise aber nicht in der Fläche zu
finden, sondern vorwiegend im Bereich von
Holzbauart mit Ecken und Kanten oder dort, wo innerhalb
37 Hinterlüftung – — Ψ ≤ 0,24 W/(m · K)
eines Bauteils ein Materialwechsel auftritt.
beheizter Keller
An Stellen, wo sich geometrisch- und/oder
materialbedingt mehrdimensionale Wärme-
transportmechanismen ergeben und infolge-
dessen zu reduzierten Oberflächentemperatu-
ren führen, stellt die DIN 4108-2 gesonderte
Anforderungen. Im Bereich von Wärmebrücken
Abbildung 1.8:
muss an der ungünstigsten Stelle die Min-
Detail Kellerdecke,
destanforderung fRsi ≥ 0,7 eingehalten wer-
Beiblatt 2, DIN 4108
den. Dieser Temperaturfaktor fRsi kann nach
DIN EN ISO 10211-2 gemäß (Gl. 2), bei bekann-
ter minimaler innerer Oberflächentemperatur,
Die Fuge zwischen bestimmt werden.
Blendrahmen und
53 Baukörper ist mit ≤ 0,03 W/(m · K)
Holzbauart
Dämmstoff (≥ 10 mm)
Für die monolithischen Ecken von Außenbau-
ausgefüllt.
teilen gilt diese Anforderung an den Tempe-
raturfaktor als erfüllt, wenn die einzelnen
Bauteilkomponenten die Anforderungen an
den Wärmedurchgangswiderstand aus der
Abbildung 1.9: Im Folgenden wird erläutert, wie das Beiblatt
DIN 4108-2 erfüllen. Für alle anderen Bauteil-
Detail Fensterlaibung, bestimmungsgemäß eingesetzt werden kann,
anschlüsse muss die Einhaltung dieses Tempe-
Beiblatt 2, DIN 4108 um die Vorteile hinsichtlich der Nachweisfüh-
raturfaktors nachgewiesen werden. Da eine
rung zu nutzen, die sich bei Einhaltung der dort
derartige Nachweisführung für alle betroffenen
empfohlenen Konstruktionsprinzipien ergeben.
Bauteilanschlüsse aber nur unter sehr hohem
Zeit- und damit verbundenen Kostenaufwand
Feuchtebedingter Wärmeschutz
möglich wäre, gibt die DIN 4108 über das Bei-
Für die sog. Regelquerschnitte gelten nach blatt 2 Konstruktionsempfehlungen für übliche
DIN 4108-2 Mindestwerte für den Wärme- Bauteilanschlüsse, für die die Einhaltung dieser
durchlasswiderstand einzelner Bauteile, durch Anforderung bereits nachgewiesen ist. Falls die
die gewährleistet wird, dass das Risiko der dort aufgeführten Konstruktionsempfehlungen
Schimmelpilzbildung durch ein ausreichend im konkreten Fall vorliegen oder eine Gleich-
hohes Niveau der raumseitigen Oberflächen- wertigkeit vorhandener oder geplanter Bau-
temperaturen ausgeschlossen wird. Zumindest teilanschlüsse nachgewiesen werden kann,
für die Oberflächen der Regelquerschnitte wird braucht für diese Anschlüsse kein gesonderter
auf diese Weise ein Ansteigen der relativen Nachweis über die Einhaltung des Tempe-
Feuchte auf den Bauteiloberflächen über raturfaktors geführt zu werden.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 17

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN 17


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Folglich stellt sich die Frage, wie im konkreten Bereich von Wärmebrücken bei der Bilanzierung
Fall eine solche Gleichwertigkeit nachgewiesen der Wärmeverluste gefordert.
werden kann. Gemäß DIN 4108, Beiblatt 2,
Hinsichtlich der energetischen Bilanzierung von
Abschnitt 3.5 bestehen prinzipiell zwei Möglich-
Wohngebäuden werden die zu verwendenden
keiten, eine solche Gleichwertigkeit nachzu-
Algorithmen von der DIN V 4108-6, Juni 2003
weisen. Einerseits ist diese gegeben, wenn
bereitgestellt und von der Energieeinsparver-
eine eindeutige Zuordnung des konstruktiven
ordnung in Bezug genommen. Zur Berücksich-
Grundprinzips bei Übereinstimmung der
tigung des Transmissionswärmeverlusts im
beschriebenen Bauteilabmessungen und Bau-
Bereich von Wärmebrücken gibt es prinzipiell
stoffeigenschaften möglich ist. Kommen bei der
drei verschiedene Möglichkeiten. Ohne beson-
Möglichkeit einer eindeutigen Zuordnung des
deren Nachweis der Detailausbildung muss der
konstruktiven Grundprinzips Materialien mit
Wärmebrückenanteil am Transmissionswärme-
abweichender Wärmeleitfähigkeit zum Einsatz,
verlust über eine Quasi-Verschlechterung eines
so erfolgt die Nachweisführung über die Gleich-
jeden U-Wertes durch einen pauschalen Wärme-
wertigkeit des Wärmedurchlasswiderstandes
brückenzuschlag ∆UWB = 0,10 W/(m2K) berück-
der jeweiligen Schicht.
sichtigt werden.
Wenn auf diese Weise keine Übereinstimmung
Wenn allerdings für alle Anschlussdetails im
der vorliegenden Konstruktion mit im Beiblatt
konkreten Fall eine Gleichwertigkeit zu im Bei-
aufgeführten Anschlüssen zu finden ist, muss
blatt aufgeführten Anschlussdetails gemäß der
die Einhaltung von fRsi ≥ 0,7 mit einer Wärme-
auf Seite 15 beschriebenen Bedingungen nach-
brückenberechnung nach den in DIN EN ISO
gewiesen werden kann, so darf eine Berück-
10211-1 beschriebenen Verfahren nachgewie-
sichtigung des Wärmebrückeneinflusses durch
sen werden.
einen pauschalen Wärmebrückenzuschlag in
Höhe von nur ∆UWB = 0,05 W/(m2 K) erfolgen.
Energetischer Wärmeschutz
Für den Fall, dass nicht für alle Anschlussdetails
Mit den einzelnen wärmetechnisch relevanten
eine Gleichwertigkeit durch Übereinstimmung
Verordnungen der letzten Jahrzehnte ist das
des konstruktiven Grundprinzips bzw. Wärme-
Wärmedämmniveau unserer Wohngebäude all-
durchlasswiderstandes einzelner Schichten bei
gemein gestiegen. Durch diesen Anstieg fällt
abweichenden Materialien nachgewiesen wer-
die Bedeutung des Transmissionswärmeverlusts
den kann, muss rechnerisch für die betroffenen
im Bereich von Wärmebrücken immer mehr ins
Anschlüsse eine Einhaltung des im Beiblatt
Gewicht, da die Einsparungen durch Anheben
explizit und nur zu diesem Zweck angegebenen
des Wärmedämmniveaus im Bereich von flä-
Referenz-ψ-Wertes nachgewiesen werden. Kann
chigen Bauteilen verhältnismäßig höher sind
dieser Nachweis erbracht werden, darf jedoch
als die Einsparungen im Bereich von Wärme-
der reduzierte pauschale Wärmebrückenzu-
brücken. Es ist daher notwendig, dass diesen
schlag in Höhe von ∆UWB = 0,05 W/(m2 K) in
Bereichen während der Planung und bei der
Ansatz gebracht werden. Die in Beiblatt 2 an-
Ausführung besondere Aufmerksamkeit ge-
gegebenen Referenz-ψ-Werte sind keinesfalls
schenkt wird. Aus diesem Grund wird mit
dazu gedacht, mit ihnen einen detaillierten Ein-
Einführung der EnEV 2002 erstmals eine Be-
zelnachweis für alle Anschlussdetails zu führen.
rücksichtigung der energetischen Verluste im
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 18

18 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Tabelle 1.2: Normative Berücksichtigung von Transmissionswärmeverlusten infolge Wärmebrücken

Verfahren Transmissionswärmeverlust

1 vereinfachtes Verfahren
pauschaler Wärmebrückenzuschlag
∆UWB = 0,10 W/(m2K)
ohne besonderen Nachweis
HT = Σ (Fx,i *Ai * Ui) + Σ Ai *∆UWB
i i
2 vereinfachtes Verfahren
pauschaler Wärmebrückenzuschlag
∆UWB = 0,05 W/(m2K)
mit Nachweis der Gleichwertigkeit
zu Beiblatt 2 – Details

3 detailliertes Verfahren
Einzelnachweis
HT = Σ (Fx,i *Ai * Ui) + Σ (Fx,i * li * ψi )
Σi Fx,i li ψi i i
∆UWB =
Ages

mit HT [W/K] Transmissionswärmeverlust


F [–] Temperaturfaktor, allg.
U [W/(m2K)] Wärmedurchgangskoeffizient
A [m2] Bauteilfläche
ψ [W/(mK)] Längenbezogener Wärmebrückenverlustkoeffizient
l [m] Länge der Wärmebrücke

Diese Art der Berücksichtigung des Transmis- rechnerisch deutlich höhere Verluste im Ver-
sionswärmeverlusts infolge von Wärmebrücken gleich zu der aufwendigeren Ermittlung nach
durch einen pauschalen Wärmebrückenzuschlag dem detaillierten Einzelnachweisverfahren ge-
lässt sich sehr einfach durchführen, da lediglich mäß DIN V 4108-6, März 2003, Abschnitt 6.1.2.
das Produkt aus der ohnehin zu ermittelnden
Hiernach müssen in die Ermittlung des Transmis-
wärmeübertragenden Hüllfläche mit dem anzu-
sionswärmeverlusts infolge Wärmebrücken fol-
setzenden ∆UWB-Wert gebildet werden muss
gende Anschlussdetails berücksichtigt werden:
und so in die Bilanz als Anteil am Transmissions-
– Gebäudekanten
wärmeverlust einfließt.
– bei Fenstern und Türen: Laibungen
Gerade für den Holzbau ergeben sich aber nach (umlaufend)
diesem vereinfachten Verfahren, selbst unter
– Decken- und Wandeinbindungen
Ansatz des reduzierten pauschalen Wärme-
– Deckenauflager
brückenzuschlags von ∆UWB = 0,05 W/(m2 K)
– wärmetechnisch entkoppelte Balkonplatten
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 19

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN 19


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Nach diesem detaillierten Verfahren werden 1.2.3.1 _ Wärmedurchlasswiderstand R


alle tatsächlichen Einflusslängen der zuvor auf-
Eine zentrale Größe bei der Beschreibung der
geführten Anschlussdetails multipliziert mit
wärmeschutztechnischen Wirkung ebener Bau-
zugehörigen berechneten oder aus Tabellen-
teile ist der Wärmedurchlasswiderstand, der
werken entnommenen ψ-Werten in die Bilanzie-
mit einem R gekennzeichnet wird. Er errechnet
rung übernommen. Diese ψ-Werte können in
sich wie folgt:
einigen Fällen auch Herstellerangaben entnom-
d
men werden. R= (Gl. 7)
λ
Tabelle 1.2 führt nochmals die drei Möglichkei- mit
ten auf, nach denen der Transmissionswärme- d [m] Schichtdicke
verlust einschließlich des Wärmebrückenanteils λ [W/(mK)] Bemessungswert der Wärmeleit-
bestimmt werden kann. fähigkeit

Wärmedurchgangswiderstand mehrschichtiger
1.2.3 _ DIN EN ISO 6946
Bauteile:
Die DIN EN ISO 6946 [5] hat bereits 1996 den
RT = Rsi + R1 + R2 + … + Rn + Rse (Gl. 8)
entsprechenden Teil der 4108 zur Bestimmung
mit
des Wärmedurchlasswiderstands und des
Rsi [m2K/W] innerer Wärmeübergangswider-
Wärmedurchgangskoeffizienten abgelöst. Sie
stand
legt im Einzelnen eine neue, europäisch harmo-
Ri [m2K/W] Bemessungswerte des Wärme-
nisierte Nomenklatur fest und befasst sich im
durchlasswiderstands jeder Schicht
Abschnitt 5 mit der Bestimmung des Wärme-
Rse [m2K/W] äußerer Wärmeübergangswider-
durchlasswiderstands von homogenen Schich-
stand
ten, im Abschnitt 6 um Bauteile aus homogenen
und inhomogenen Schichten. Handelt es sich um zusammengesetzte Quer-
schnitte, wie sie bei Holzbauteilen üblich sind,
Die Anhänge A–D – jeweils normativ – stellen
so kann die Ermittlung des mittleren Wärme-
Berechnungsansätze zur Behandlung
durchgangskoeffizienten gemäß dem in
– des Wärmeübergangswiderstands DIN EN ISO 6946 angegebenen Näherungs-
– des Wärmedurchlasswiderstands von unbelüf- verfahren erfolgen. Der seitliche Einfluss von
teten Lufträumen Konstruktionshölzern auf den Wärmestrom
– des Wärmedurchgangskoeffizienten von findet bei dem Verfahren sowohl durch die Bil-
Bauteilen und keilförmigen Schichten dung einer mittleren Wärmeleitfähigkeit als

– von Korrekturen von Wärmedurchgangs- auch durch den mittleren Wärmedurchlass-

koeffizienten widerstand der einzelnen Schichten Berücksich-


tigung.
zur Verfügung.
Hierbei wird ein unterer Grenzwert (RT’’) und ein
Nachfolgend wird jedoch nur der zentrale Punkt
oberer Grenzwert (RT’) für den Wärmedurch-
der Norm, die Bestimmung des Wärmedurch-
gangswiderstand berechnet. Zum besseren
lasswiderstands, behandelt.
Verständnis der folgenden Gleichungen sei an
dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sich die
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 20

20 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Die Ergebnisse aus (Gl. 9) werden zur Berech-


nung des unteren Grenzwerts des Wärmedurch-
lasswiderstands RT’’ in (Gl. 10) eingesetzt.

RT“ = Rsi + R1 + R2 + … + Rse (Gl. 10)


mit
Rsi innerer Wärmeübergangswider-
stand
R1, R2 , …, Rn Wärmedurchlasswiderstände
jeder Schicht aus (Gl. 9)
Rse äußerer Wärmeübergangswider-
stand

Der so ermittelte Wert wird kurz als unterer


Wärmedurchlasswiderstand RT‘’ bezeichnet. Der
unter Annahme eines eindimensionalen Wärme-
transports durch ein Bauteil flächengemittelte
Abbildung 1.10: Berechnung des unteren Grenzwertes RT’’ auf Wärmedurchlasswiderstand wird als oberer
Abschnitte und Schichten die Teilwiderstände der Schichten Rj parallel Wärmedurchgangswiderstand RT’ bezeichnet.
eines thermisch inhomo- zur Oberfläche bezieht, während sich die Be-
1 fa fb fq
genen Bauteiles, Skizze rechnung des oberen Grenzwertes RT’ auf die –– = + –––– + … + ––––
–––– (Gl. 11)
RT’ RTa RTb RTq
aus DIN EN ISO 6946 [5] Teilwiderstände der Schichten senkrecht zur
mit
Oberfläche bezieht. Zur Verdeutlichung ein-
RTa , RTb , ..., RTq die Wärmedurchgangwider-
zelner Parameter und der Vorgehensweise
stände von Bereich zu Bereich
zeigt Abb. 1.10 die entsprechende Skizze aus
für jeden Abschnitt, berechnet
DIN EN ISO 6946 [5].
nach (Gl. 8)
Beginnend mit der Berechnung des unteren
Der resultierende Wärmedurchgangswiderstand
Grenzwerts RT’’ ist zunächst der mittlere Wärme-
RT ist der arithmetische Mittelwert aus oberem
durchlasswiderstand der Schichten parallel zur
und unterem Wärmedurchgangswiderstand.
Oberfläche folgendermaßen zu bestimmen:
(RT’ + RT”)
1 fa fb fq RT = (Gl. 12)
–– = –––– + –––– +…+ –––– (Gl. 9) 2
Rj Ra, j Rb, j Rq, j
mit
mit RT’ oberer Grenzwert des Wärmedurchgang-
Ra, j Wärmedurchgangwiderstand des widerstandes;
Teilbereichs a, der Schicht j; RT” unterer Grenzwert des Wärmedurchgang-
j 1, 2, 3, …, n (Nummerierung der widerstandes.
Schichten)
fa , fb , ..., fq Teilflächen jedes Abschnitts Der durch die europäische Normung entstan-
dene erhöhte Rechenaufwand bewirkt jedoch
nur geringe Unterschiede zum alten, flächen-
anteiligen Ansatz. Dieser so ermittelte R-Wert
darf jedoch nur, wie auch der „alte“ flächenan-
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 21

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN 21


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

teilig gemittelte Rm-Wert nur zur energetischen Die Norm beruht auf folgenden Annahmen:
Bewertung herangezogen werden. Für die – Verwendung stationärer Bedingungen;
Berechnung von Oberflächentemperaturen muss
– die physikalischen Eigenschaften von Baustof-
dann jeweils wieder mit RGefach bzw. RStiel gerech-
fen sind temperaturunabhängig;
net werden.
– Bauteile besitzen keine Wärmequellen.
1.2.3.2 _ Wärmdurchgangskoeffizient U
Sie darf auch für die Ermittlung von längenbe-
Der Wärmedurchgangskoeffizient U (W/(m 2K)) zogenen und punktbezogenen Wärmedurch-
errechnet sich bei homogenen Schichten aus gangskoeffizienten und Oberflächentemperatur-
dem Wärmedurchlasswiderstand gemäß kennzahlen angewendet werden.
(Gl. 8) und bei inhomogenen Schichten gemäß
Die Norm definiert eine Wärmebrücke folgen-
(Gl. 12) zu
dermaßen:
1
U= (Gl. 13)
RT „Teil der Gebäudehülle, wo der ansonsten
gleichförmige Wärmedurchlasswiderstand signi-
fikant verändert wird
1.2.4 _ DIN EN ISO 10211 –
Wärmebrücken im Hochbau durch:

Die DIN EN ISO 10211, ursprünglich, aus zwei – eine vollständige oder teilweise Durchdrin-

Teilen (DIN EN ISO 10211-1: 1995-11 und gung der Gebäudehülle durch Baustoffe mit

DIN EN ISO 10211-2: 2001-06) bestehende unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit und/

Norm liegt seit Juni 2005 als DIN EN ISO 10211: oder

2005-06 als Entwurfsfassung vor. – eine Änderung der Dicke der Bauteile und/
oder
Diese Norm legt die Grundlagen und Rand-
bedingungen für die Berechnung von Wärme- – eine unterschiedlich große Differenz zwischen
brücken zur Bestimmung Innen- und Außenfläche, wie sie bei Wand-,
Fußböden- und Deckenanschlüssen
– von Wärmeströmen zur Abschätzung der
Gesamtwärmeverluste eines Gebäudes oder auftritt.“
Gebäudeteils; Zur Beschreibung der Berechnungsverfahren
– der niedrigsten Oberflächentemperaturen zur führt DIN EN ISO 10211 folgendes aus:
Abschätzung des Risikos einer Schimmelpilz- „... Berechnungsverfahren sind als numerische
bzw. Tauwasserbildung Verfahren (z.B. finites Element-, finites Diffe-
fest. renz-, Wärmebilanzverfahren) bekannt. Diese
numerischen Verfahren erfordern eine Diskreti-
Es werden Festlegungen bezüglich der geome-
sierung des betrachteten Objekts. Das Verfahren
trischen Modellgrenzen, der Unterteilungen des
besteht aus einer Reihe von Regeln zur Aufstel-
Modells, der wärmetechnischen Grenzen und
lung eines Systems von Gleichungen, deren
der zu verwendenden wärmetechnischen Kenn-
Anzahl proportional zur Anzahl der Unterteilun-
werte und Beziehungen getroffen.
gen ist. Das Gleichungssystem wird entweder
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 22

22 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

iterativ oder mittels eines direkten Lösungsver- Der den wärmetechnischen Einfluss der jeweili-
fahrens gelöst. Aus der Lösung des Gleichungs- gen Wärmebrücke beschreibende ψ-Wert ergibt
systems können üblicherweise die Temperaturen sich zu
an bestimmten Punkten sowie an jedem belie- J

bigen Punkt des betrachteten Objekts (durch ψ = L2D – ΣU ·


j=1
j lj [W/mK] (Gl. 15)
Interpolation) abgeleitet werden; außerdem kön-
mit:
nen die Wärmeströme durch bestimmte Ober-
L2D [W/K] der längenbezogene thermische
flächen abgeleitet werden.“
Leitwert aus einer 2-D-Berech-
Der vollständige Berechnungsansatz der zur nung des Teils, der die jeweiligen
Beschreibung des thermischen Gesamtleitwer- beiden Räume trennt;
2
tes L der Gebäudehülle notwendig ist, stellt Uj [W/m K] der Wärmedurchgangskoeffizient
sich folgendermaßen dar des 1-D-Teils j, der die jeweiligen

N M
beiden Räume trennt;
L i, j = Σ χ n (i, j) + Σψ m (i, j) · lm +
n=1 m=1
lj [m] die Länge, über die der Uj gilt;
K

ΣU
k=1
k (i, j) · Ak [W/K] (Gl. 14) Anhand dieser Gleichung kann nun auch erläu-
tert werden, – was vielfach schwer verständlich
mit: ist – warum bei bestimmten Anschlussdetails
χ n (i, j) [W/K] punktbezogener Wärme- auch negative ψ-Werte auftreten können.
brückenverlustkoeffizient des
Teils n des Raumes oder Aus Vereinfachungsgründen wird bei der
Gebäudes; Beschreibung der Gebäudegeometrie (Außen-
ψ m (i, j) [W/mK] längenbezogener Wärme- maßbezug) in einigen Fällen „großzügig/prag-
brückenverlustkoeffizient des matisch“ vorgegangen und dadurch ein höherer
Teils m des Raumes oder Wärmeverlust beschrieben, als er physikalisch
Gebäudes; tatsächlich vorhanden ist.
lm [m] die Länge, über die der ψ m (i, j)-
Die Summe der Produkte aus Uj · lj ist dann
Wert gilt;
größer als der thermische Leitwert der sich aus
Uk (i, j) [W/m2K] der Wärmedurchgangskoeffi-
einer exakten Wärmebrückenberechnung
zient von Teil k des Raumes
ergibt, da die einzelnen Bauteilabmessungen
oder Gebäudes;
bzw. festgelegten Maßbezüge vereinfacht ange-
Ak [m2] die Gesamtoberfläche des
setzt werden. Negative ψ-Werte können auch
Bereichs einer Gebäudehülle,
in Fällen auftreten, in denen z.B. aus konstruk-
für den der Wert Uk (i, j) gilt;
tiven Gründen bessere physikalische Zustände
N [–] die Anzahl der punktbe-
vorliegen, als sie durch den U-Wert des jeweili-
zogenen Wärmebrückenver-
gen Regelquerschnitts beschrieben werden.
lustkoeffizienten;
M [–] die Anzahl der längenbe- An Abb. 1.11 wird deutlich, dass die tatsächliche
zogenen Wärmebrückenver- thermische Situation (durch die Überdeckung
lustkoeffizienten; des Blendrahmens mit Wärmedämmstoff) bes-
K [–] die Anzahl der Wärmedurch- ser sein kann, als sie durch die normativ richtige
gangskoeffizienten; Beschreibung von U-Wert und festgelegtem
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 23

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN 23


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Maßbezug beschrieben wird. Durch die Breite X


des Überdeckungsbereich X des Blendrahmens
kann, je nach Detailausführung der Wärme-
brückeneinfluss dieser Anschlusssituation aus-
lAW lW
geglichen (ψ = 0), ja sogar überkompensiert
(ψ-Wert negativ) werden.

Im Anhang der Norm werden außerdem Bei-


spiele zur Überprüfung von Rechenprogrammen
oder zur Absicherung eigener Ergebnisse auf-
geführt.

Der Anwender von Wärmerückenkatalogen


muss sich normalerweise nicht mit diesen Din-
gen auseinander setzen.

1.2.5 _ Berechnungsbeispiele

Die Berechnungsverfahren der DIN EN ISO Konstruktionsbeispiels einer Außenwand darge- Abbildung 1.11:
6946 [5] und die genaue Berechnungsmethode stellt. Für die Berechnungsbeispiele werden Fensteranschluss
mit Hilfe von ψ-Werten und zugehörigen Achs- die Materialdaten der DIN V 4108-4 [25] und mit Darstellung der
abständen werden im Folgenden anhand eines der DIN EN 12524 [26] herangezogen. Maßbezüge

Tabelle 1.3: Bauteilquerschnitt, Materialdaten und Berechnung der Wärmedurchlasswiderstände

Baustoff d λ R
[mm] [W/(m K] [m2 K/W]

Gipsplatte 12,5 0,25 0,05

Luftschicht 0,18

OSB-Platte 13 0,13 0,1

Wärmedämmstoff 160 0,04 4

MDF, paraffiniert 15 0,14 0,107

Wärmedämmstoff 60 0,04 1,5 Flächenanteile

Kunstharzputz, armiert 8 0,70 0,011 fGefach fStiel

Summe 268,5 5,949 0,904 0,096


HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 24

24 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN – ALLGEMEIN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Tabelle 1.4: Berechnungsbeispiel gemäß DIN EN ISO 6946

Oberer Grenzwert R T’

– flächenanteilige Mittelung der Wärmedurchgangswiderstände aller Schichten

gem. (Gl. 8) für Gefach:


R’T, Gefach = Rsi + R1 + R2 + R3 + R4 + R5 + R6 + Rse
R’T, Gefach = 0,04 + 0,05 + 0,18 + 0,115 + 4,0 + 0,107 + 1,5 + 0,011 + 0,13 = 6,132 m2 · K/W

gem. (Gl. 8) für Stiel:


R’T, Stiel = Rsi + R1 + R2 + R3 + R4 + R5 + R6 + Rse
R’T, Stiel = 0,04 + 0,05 + 0,18 + 0,115 + 1,231 + 0,107 + 1,5 + 0,011 + 0,13 = 3,364 m2 · K/W

gem. (Gl. 11):


1/ R’T = fGefach / R’T, Gefach + fStiel / R’T, Stiel
1/ R’T = 0,904 / 6,132 + 0,096 / 3,364 = 0,176 W/(m2 · K)
R’T = 5,683 m2 · K/W

Unterer Grenzwert RT’’

– flächenteilige Mittelung der Wärmedurchgangswiderstände jeder einzelnen Schicht

homogene Schicht, deshalb Wert aus Tabelle R1 = 0,05 m2 · K/W


homogene Schicht, deshalb Wert aus Tabelle R2 = 0,18 m2 · K/W
homogene Schicht, deshalb Wert aus Tabelle R2 = 0,115 m2 · K/W

gem. (Gl. 11) für Schicht 3:


1/ R3 = fGefach / RGefach + fStiel / fStiel
1/ R3 = 0,904 / 4,00 + 0,096 / 1,231 = 0,304 R3 = 3,29 m2 · K/W
homogene Schicht, deshalb Wert aus Tabelle R4 = 0,107 m2 · K/W
homogene Schicht, deshalb Wert aus Tabelle R5 = 1,5 m2 · K/W
homogene Schicht, deshalb Wert aus Tabelle R6 = 0,011 m2 · K/W

gem. (Gl. 10):


R“T = Rsi + R1 + R2 + R3 + R4 + R5 + R6 + Rse
R“T = 0,04 + 0,05 + 0,18 + 0,115 + 3,29 + 0,107 + 1,5 + 0,011 + 0,13 = 5,423 m2 · K/W

gem. Gleichung (6):


RT = (R’T + R“T) / 2
RT = (5,683 + 5,423) / 2 = 5,553 m2 · K/W

gem. (Gl. 13):


U = 1 / RT
U6946 = 0,180 W/(m2 · K)

Tabelle 1.5: Berechnungsbeispiel gemäß Näherungsverfahren U Gefach + ψ /e

UGefach = 1 / (5,949 + 0,13 + 0,04) = 0,163 W/(m2 K)

U = UGefach + (ψ / e)

U = 0,163 + (0,011 / 0,625) = 0,181 W/(m2 K)


HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 25

WÄRMEBRÜCKEN I FEUCHTETECHNISCHE BEDEUTUNG VON WÄRMEBRÜCKEN 25


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

2 _ Feuchtetechnische Bedeutung von


Wärmebrücken

In der allgemeinen Diskussion über Baumängel 30


haben Schimmelpilzschäden einen großen Stel- 3
[[g/m
g/m3]]
lenwert. Hauptursache dieser Schäden ist die D C B A
sich auf Bauteilen und in oberflächennahen 25
Bereichen ansammelnde Feuchte. Ursache die- 23,1
ser Feuchtigkeitsansammlung ist das Zusam-
mentreffen von hoher relativer Raumluftfeuchte 20
Wassergehalt der Luft

10,3 g/m3
und niedrigen Temperaturen der Bauteilober-
flächen. Zum besseren Verständnis der Zusam- 17,3

4,5 g/m3
menhänge muss hierzu der Begriff „relative
15
Luftfeuchte“ näher erläutert werden.
12,8
In Abb. 2.1 ist beispielhaft für einen Raum die
6,0 g/m3

Entwicklung der relativen Luftfeuchtigkeit dar- 10


gestellt. Fall A beschreibt die Ausgangssituation
der Raumluftkonditionen mit 25 °C Lufttempe- m 6,8 12,8 g/m3
ratur und einer relativen Feuchte von ca. 55%. 5
Der Wassergehalt der Raumluft beträgt unter
diesen Randbedingungen 12,8 g/m3, die Luft 188" % 100 % 74 % 55 %
könnte bis zum Erreichen der Sättigungsgrenze 0
0 5 10 15 20 25 [ C] 30
(23,1 g/m3) noch 10,3 g/m3 Wasser aufnehmen.
Temperatur
Sinkt nun (Fall B) die Temperatur auf 20 °C
(der absolute Wassergehalt der Luft bleibt dabei
Abbildung 2.1:
gleich), so steigt die relative Luftfeuchtigkeit oder in oberflächennahen Bereichen von Bau-
Relative Luftfeuchte:
auf 74% an und die freie Speicherkapazität der stoffen einlagert.
Wassergehalt der Luft
Raumluft hat sich auf nur noch 4,5 g/m3 verrin-
Für den Holzbau besteht jedoch für übliche in Abhängigkeit von
gert. Im Fall C, die Raumluft beträgt nur noch
Wand- und Dachkonstruktionen sowie für die der Temperatur
15 °C, erreicht die Luft ihre Sättigungsgrenze
überwiegende Anzahl der Anschlussdetails –
und hat nun keine „Reserve“ mehr. Die relative
unter normalen Nutzungsbedingungen – keine
Luftfeuchte beträgt jetzt 100% – die Taupunkt-
Gefahr der Tauwasserbildung. Die raumseitigen
temperatur ist erreicht –, mehr Feuchte kann
Oberflächentemperaturen von Bauteilen sind
die Luft nicht mehr aufnehmen. Da jedoch in
in der Regel ausreichend hoch, die Einhaltung
Räumen die Oberflächentemperaturen von Bau-
der Mindestanforderung an den Wärmeschutz
teilen gegen Außenluft im Winter üblicherweise
nach DIN 4108-2 stellt dies sicher.
niedriger sind als die Raumluft, schlägt sich bei
unterschreiten der Taupunkttemperatur, das Zieht man die Definition des Temperaturfaktors
„überschüssige“ Wasser an diesen „kalten“ gemäß (Gl. 2) heran und wählt bestimmte
Stellen nieder. Im Fall D, die „Oberflächen“- Temperatur-Randbedingungen für Innen- und
Temperatur beträgt in diesem Fall 5 °C, tritt Außenlufttemperatur, so kann die in einem
ein Überschuss von 6,0 g/m3 Wasser auf, der Raum zulässige relative Raumluftfeuchte be-
sich dann in Form von “flüssigem“ Wasser auf stimmt werden, bei der Tauwasser- bzw. Schim-
z.B. Fensterscheiben (Abb. 2.3) niederschlägt melpilzfreiheit gewährleistet wird.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 26

26 WÄRMEBRÜCKEN I FEUCHTETECHNISCHE BEDEUTUNG VON WÄRMEBRÜCKEN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Die Bedingung für Tauwasserfreiheit lautet: Im Holzbau treten bei Regelquerschnitten und
bei der überwiegenden Anzahl von Anschluss-
109,8 + f · (θi – θe) + θe 8,02
ϕ≤
( 109,8 + θ i ) · 100% (Gl. 16) details praktisch keine f-Werte unterhalb 0,8
auf. Für den in Abb. 2.1 grau dargestellten
mit Bereich von möglichen Raumlufttemperaturen
ϕ [%] relative Feuchte der Raumluft kann in der Regel davon ausgegangen werden,
θe [°C] Lufttemperatur außen dass keine Schimmelpilzgefahr besteht. Wärme-
θ i [°C] Lufttemperatur innen brückenkataloge (z.B. [15] – [21]) bieten eine
gute Möglichkeit, sich ein „Gefühl für die
Die für Schimmelpilzwachstum ausreichenden
Empfindlichkeit“ von Konstruktionsdetails zu
Mengen an Wasser entstehen nicht erst, wie
verschaffen.
oftmals vermutet, wenn an Bauteiloberflächen
Tauwasserbildung stattfindet. Vielmehr reicht es Zur besseren Einschätzung von f-Wert und
bereits aus, wenn im Bereich der Bauteilober- Schimmelpilzrisiko ist in Abb. 2.3 Schimmelpilz-
fläche relative Luftfeuchten von ca. 80% auf- befall auf/in der Silikoneindichtung und Tau-
treten. wasserbildung im Eckbereich der Fensterscheibe
dargestellt. Hauptursache ist die mangelnde
Zur Vermeidung von Schimmelpilz muss fol-
thermische Qualität des Glasrandverbunds
gende Bedingung eingehalten werden:
durch die metallischen Abstandhalter – in die-
109,8 + f · (θi – θe) + θe 8,02 sem Bereich können sich Temperaturfaktoren fRsi
ϕ ≤ 0,8 ·
( 109,8 + θ i ) · 100% (Gl. 17)
um 0,5 einstellen – und eine Raumluftfeuchte
von über 65%.
In Abb. 2.2 sind die Zusammenhänge für f-Wert
und zulässigen Raumluftfeuchten dargestellt. Nutzungsbedingte Maßnahmen zur Vermeidung
Hieraus ist ersichtlich, dass bei kleinen Tempera- von Schimmelpilzen laufen darauf hinaus, dass
turfaktoren, die im Bereich von Wärmebrücken Gebäude ausreichend beheizt und gelüftet
auftreten können, mit Schimmelpilzbildung zu werden, um zu hohe Werte der relativen Raum-
rechnen ist. luftfeuchte zu vermeiden. Modere Lüftungs-
anlagen mit Wärmerückgewinnung (Wärme-
rückgewinnungsgrad ≥ 75%, Stromverbrauch
Abbildung 2.2:
≤ 0,50 Wh/m3) sind in der Lage diese notwendi-
Maximal zulässige
gen Raumluftkonditionen sicherzustellen und
Raumluftfeuchte in
sind außerdem aus energetischen Gesichtspunk-
Abhängigkeit von
ten sinnvoll.
Raumlufttemperatur
f = 0,8
und f-Wert In baulich/konstruktiver Hinsicht ist darauf zu
f = 0,7
achten, dass im Bereich von Anschlussdetails
möglichst hohe raumseitige Oberflächentempe-
raturen vorliegen.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 27

WÄRMEBRÜCKEN I FEUCHTETECHNISCHE BEDEUTUNG VON WÄRMEBRÜCKEN 27


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Abbildung 2.3:
Tauwasserbildung am
Abstandhalter
fRsi Scheibenrand/Glaseinstand

Besondere Beachtung muss jedoch der Anbin- 1 Abbildung 2.4:


2
dung von Holzbauteilen an Massivbauteile 3 Bodenplatte ohne
4
geschenkt werden. Hier sind vor allem metal- Stirndämmung
lische Verbindungsmittel (Winkel, Dübel, Band-
stahlanker usw.) als Schwachstellen bekannt.
5 6 7 8 9 10
Speziell die freien Stirnseiten von Bodenplatten
nicht unterkellerter Gebäude sollten mit einer
ausreichenden Dämmung versehen werden
(Abb. 2.4, Abb. 2.5).

Weiterführende Literatur zur Schimmelpilz-


problematik findet sich unter anderem in [27]
und [28].

Baustoffe (Abb. 2.4 und 2.5) 1 Abbildung 2.5:


2
1 Außenputz 3 Bodenplatte mit
4
2 Holzwerkstoffplatte Stirndämmung
3 Dampfbremse/Luftdichtheitsbahn
4 Gipskartonbauplatte
5 Befestigungswinkel, Stahl
6 Estrich
7 Trennlage 5 6 7 8 9 10

8 Wärmedämmstoff
9 Dampfsperre/Sperrschicht
10 Stahlbeton
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 28

28 WÄRMEBRÜCKEN I ENERGETISCHE BEDEUTUNG VON WÄRMEBRÜCKEN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

3 _ Energetische Bedeutung von Wärmebrücken

3.1 _ Konsequenzen der Wärmebrücken- Wird als Ausgangsfall (Variante 0) für das in
erfassung auf die übrige Gebäude- Abb. 3.1 gezeigte Gebäude eine natürliche
ausführung Lüftung mit Nachweis der Dichtheit, die Aus-
führung der Wärmebrücken gem. DIN 4108
Für die Berücksichtigung der Transmissions-
Beiblatt 2, eine Zentralheizung mit Niedertem-
wärmeverluste infolge Wärmebrücken bestehen
peraturkessel (55/45 oC) und eine kombinierte
normativ die in Tabelle 1.2 aufgeführten Mög-
Trinkwassererwärmung zugrunde gelegt, ergibt
lichkeiten. Für ein Einfamilienhaus folgen Bilan-
sich hieraus ein Jahresprimärenergiebedarf
zierungsbeispiele, wobei diese drei Ansätze
in Höhe von 125,2 kWh/m2a, wenn die in
– mit Nachweis der Gleichwertigkeit zu Tabelle 3.1 (unten rechts) für Variante 0 ange-
im Beiblatt 2 der DIN 4108 aufgeführten gebenen U-Werte eingehalten werden. Eben-
Anschlüsse (Variante 0), falls aus dieser Tabelle gehen die Anteile der
– ohne besondere Berücksichtigung der jeweiligen Verlustelemente für diese (oben
Bauteilanschlüsse (Variante 1) und links) und die beiden Varianten 1 (oben rechts)
– mit Einzelnachweis und 2 (unten links) hervor.

gegenübergestellt werden. Aus der Maßgabe, Wird demgegenüber auf die Führung des Nach-
dass aus den drei Beispielrechnungen derselbe weises über das Beiblatt verzichtet und der
Primärenergiebedarf hervorgehen und sich an pauschale Korrekturwert von 0,1 W/(m2K) in
der Anlagentechnik nichts verändern soll, ergibt Ansatz gebracht (Variante 1), müssen deutlich
sich eine direkte Abhängigkeit des Primärener- kleinere Wärmedurchgangskoeffizienten bei den
giebedarfs von der energetischen Qualität der übrigen Bauteilen realisiert werden, um den-
Gebäudehülle, also dem spezifischen auf die selben HT’-Wert einzuhalten. Im Vergleich zu
wärmeübertragende Hüllfläche bezogenen der energetischen Qualität der Bauteile im Aus-
Transmissionswärmetransferkoeffizienten HT’. gangsfall muss in diesem Fall z.B. der U-Wert

Abbildung 3.1: Gebäudedaten: Anforderung gemäß EnEV 2002/2004


Kennzeichnung des freistehendes Einfamilienhaus HT‘, max = 0,48 W/(m2 K)
betrachteten Fensterflächenanteil Fassade QP‘’, max = 125,3 kWh/(m2a)
Nord 15%, Süd 35%, Ost/West 20% bzw. = 136,8 kWh/(m2a)
Einfamilienhauses
natürliche Lüftung (Fensterlüftung) mit bei überwiegend elektrischer
Nachweis der Dichtheit Warmwasserbereitung
Ausführung der Wärmebrücken gemäß DIN 4108,
Beiblatt 2

Gebäudegeometrie:
Ve = 459 m3, A/Ve = 0,85 m–1,
AN = 147 m2

Anlagentechnik:
Zentralheizung (Niedertemperaturkessel 55/45 °C)
mit kombinierter Trinkwassererwärmung
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 29

WÄRMEBRÜCKEN I ENERGETISCHE BEDEUTUNG VON WÄRMEBRÜCKEN 29


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Tabelle 3.1: Varianten unterschiedlicher Wärmebrückenbilanzierung

Auswirkungen unterschiedlicher Bilanzierung der Wärmebrücken bei konstantem HT‘

Variante 0: Wärmebrücken gem. 4108 Beiblatt 2, Variante 1: Wärmebrücken Standard,


∆UWB = 0,05 W/(m2 K) ∆UWB = 0,10 W/(m2 K)

Bilanzanteile am Jahresprimärenergiebedarf [kWh/m2*a] Bilanzanteile am Jahresprimärenergiebedarf [kWh/m2*a]


50 50
40,8 Fenster 40,8 Fenster
40 interne Wärmegewinne 40 interne Wärmegewinne
30 Wände, Türen 30 Wände, Türen
22,3
18,5 Dach/Decken Dach/Decken
20 14,7 15,1 16,9 20 14,8 15,1 17
11,5 11,2 12,5 10,6 unt. Gebäudeabschluß 11,4 12,5 10,6 unt. Gebäudeabschluß
8,2
10 5 Wärmebrücken 10 5 Wärmebrücken
0 Lüftung 0 Lüftung
-1,4 Warmwasser -1,9 Warmwasser
-10 -10
Verteilung/Übergabe Verteilung/Übergabe
-20 Speicherung -20 Speicherung
Erzeugung -30 Erzeugung
-30
-30,2 Primärenergie -30,5 Primärenergie
-40 -40

Variante 2: Wärmebrücken detailliert, U-Werte-Vergleich bei unterschiedlicher Wärme-


∆UWB = 0,02 W/(m2 K) brückenbilanzierung und gleich bleibendem HT’

spezifische Wärmeverluste [W/m2 K]


Bilanzanteile am Jahresprimärenergiebedarf [kWh/m2*a]

50
40,8 Fenster
40 interne Wärmegewinne
30 Wände, Türen
19,1 18,5 Dach/Decken
20 13,1 15,1 16,9
12,5 10,6 unt. Gebäudeabschluß
10 4,5 5 Wärmebrücken
0 Lüftung
-1 Warmwasser
-10
Verteilung/Übergabe
-20 Speicherung

-30 Erzeugung
-29,9 Primärenergie
-40

der Außenwand (UAW) um 26%, der U-Wert des bar (siehe Abschnitt 3.2). Aus der Gegenüber-
Daches (UD) um 28% und der U-Wert der stellung der spezifischen Wärmeverluste in
Bodenplatte (UG) um 40% verbessert werden, Tabelle 3.1 geht hervor, dass durch diesen redu-
um den Wärmebrückenanteil zu kompensieren. zierten Anteil der Wärmebrückenverluste im
Im Vergleich zu Variante 0 wird der bedeutende Vergleich zum Ausgangsfall deutlich geringere
Einfluss infolge des pauschalen Wärmebrücken- Anforderungen an die energetische Qualität
zuschlags von ∆UWB= 0,1 W/(m K) auf die Höhe 2
einzelner Bauteile gestellt werden, wenn der
der Transmissionswärmeverluste deutlich. ursprüngliche HT‘-Wert beibehalten werden
soll. Ein weitaus wichtigeres Argument für die
Das Berechnungsbeispiel Variante 2 berücksich-
Führung des Einzelnachweises ist die Tatsache,
tigt einen detaillierten Nachweis der Wärme-
dass durch einmaligen Planungsaufwand bei
brückenwirkung. Für dieses Gebäude liefert der
den Detaillösungen und bei unverändertem
detaillierte Nachweis einen auf die wärmeüber-
Materialeinsatz bei den Regelkonstruktionen
tragende Hülle bezogenen Wert für ∆UWB von
ein deutlich besseres Ergebnis erzielt werden
0,02 W/(m2 K). In zahlreichen Fällen sind, wie
kann.
erwähnt, auch Werte um 0 W/(m2 K) nachweis-
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 30

30 WÄRMEBRÜCKEN I ENERGETISCHE BEDEUTUNG VON WÄRMEBRÜCKEN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Abbildung 3.2:
3,50 1,90 1,90
Schematische Darstellung 2,25 1,40 1,40
1,30
der Einflussgrößen auf 1,40
1,90
den Primärenergiebedarf 1,40
α=30

(Beispielgebäude)
9,50

1,0
1,30 2,0
1,40

65 65
1,40 1,40

11,00

1,90
1,40 1,30
1,40
9,50

1,30
1,40
1,30
1,40

11,00

Der Vergleich ist dabei nicht im Sinne einer Emp- 3.2 _ Einzelnachweis der Wärmebrücken-
fehlung zu verstehen, etwa durch einen exak- wirkung (∆UWB )
ten Nachweis der Wärmebrückenwirkung die
Tabelle 3.2 zeigt, wie ein detaillierter Wärme-
wärmeschutztechnische Qualität der Regelquer-
brückennachweis im Rahmen eines EnEV-Nach-
schnitte aufzuweichen, es soll hier nur die
weises geführt werden kann. Mit Hilfe des
Bedeutung des Einflusses verdeutlicht werden.
Wärmebrückenkatalogs auf CD-ROM kann die
Vielmehr können bei Ausbildung der Regelquer-
hier nur auszugsweise dargestellte Zusammen-
schnitte gemäß Ausgangsfall und detailliertem
stellung aller linienförmigen Wärmebrücken des
Nachweis geringere Werte des Primärenergie-
Beispielgebäudes auf einfache Art und Weise
bedarfs nachgewiesen werden oder die detail-
erfolgen. Siehe hierzu Abb. 4.7.
lierte Planung der Anschlussdetails und der ent-
sprechende Nachweis wird dazu herangezogen,
die jeweils wirtschaftlichste Lösung zu finden.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 31

WÄRMEBRÜCKEN I ENERGETISCHE BEDEUTUNG VON WÄRMEBRÜCKEN 31


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Tabelle 3.2: Einzelnachweis der Wärmebrückenwirkung

Anlage zum EnEV – Nachweis: BV Müller-Lüdenscheid / Dr. Klöber


Einzelnachweis der Wärmebrückenwirkung – Berechnung von ∆UWB

Nr. Detailbezeichnung Länge l Fx ψ-Wert HT, WB Detail


Bemerkung [m] [–] [W/mK] [W/K]

1 Außenecke 16,0 1 – 0,033 – 0,53


Holzbauart
(80/0,035)
WBK-Detail 1/64

2 Sockelanschluss 36,50 1 – 0,026 – 0,95


Gebäude
nicht unterkellert
Holzbauart
(120/120)
WBK-Detail 14/64
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 32

32 WÄRMEBRÜCKEN I ENERGETISCHE BEDEUTUNG VON WÄRMEBRÜCKEN


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Tabelle 3.2: Einzelnachweis der Wärmebrückenwirkung (Fortsetzung)

Nr. Detailbezeichnung Länge l Fx ψ-Wert HT, WB Detail


Bemerkung [m] [–] [W/mK] [W/K]

3 Innenwand 16,0 0,6 0,116 1,1


an Bodenplatte
Holzbauart
(80/120)
WBK-Detail 28/64

9 Fensterlaibung 36,5 1 – 0,004 – 0,15


Holzbauart
(80/0,04)
WBK-Detail 51/64
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 33

WÄRMEBRÜCKEN I ENERGETISCHE BEDEUTUNG VON WÄRMEBRÜCKEN 33


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Tabelle 3.2: Einzelnachweis der Wärmebrückenwirkung (Fortsetzung)

Nr. Detailbezeichnung Länge l Fx ψ-Wert HT, WB Detail


Bemerkung [m] [–] [W/mK] [W/K]

10 Ortgang 22 1 – 0,019 – 0,42


Holzbauart
(0,040/20,040)
WBK-Detail 43/64

11 Innenwand 15,0 1 0,023 3,45


an geneigtes Dach
Holzbauart (80/0,040)
WBK-Detail 46/64

Σ HT, WB = 1,15 W/K

entspricht, bezogen auf


eine Hüllfläche von 418 m2 ∆UWB = 0,00 W/m2 K

(1,15 / 418 = 0,003 < 0,00)


HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 34

34 WÄRMEBRÜCKEN I DER WÄRMEBRÜCKENKATALOG MIT HOLZBAUDETAILS


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

4 _ Der Wärmebrückenkatalog mit Holzbaudetails

Der Wärmebrückenkatalog auf CD-ROM mit 4.1 _ Die Programm-Oberfläche


Holzbaudetails enthält für zahlreiche Konstruk-
Das Programm-Fensters ist grundsätzlich in drei
tionsdetails aus dem Bereich des Holzbaus
Bereiche aufgeteilt (siehe Abb. 4.1).
umfassende Informationen hinsichtlich ihrer
energetischen und hygrischen Wärmebrücken- Der Bereich 1 stellt den Navigationsbereich dar,
wirkung. über dessen Schaltflächen zwischen einzelnen
Anschlussdetails gewechselt werden kann.
Für jedes Anschlussdetail werden die ψ-Werte
für die Bilanzierung der Wärmeverluste und die Die Bedeutung der Schaltflächen im Einzelnen:
f-Werte für die Bestimmung der Oberflächen- “|<“: Gehe zum ersten Datensatz
temperaturen ausgewiesen, wobei anschluss-
“<“: Gehe zum vorherigen Datensatz
spezifisch jeweils geometrische oder stoffliche
“>“: Gehe zum nachfolgenden Datensatz
Parameter variiert wurden.
“>|“: Gehe zum letzten Datensatz
Der Wärmebrückenkatalog soll grundsätzlich
zwei Aufgabenstellungen erfüllen. Der Bereich 2 enthält verschiedene grafische
Darstellungen der Anschlussdetails mit Kenn-
a) dem Nutzer relativ schnell einen Überblick
zeichnung der jeweils maßgeblichen Parameter.
über die maßgeblichen Einflussgrößen bieten
Abbildung 4.1:
und In Bereich 3 werden Detailinformationen in
Programm-Oberfläche
b) die Führung des Einzelnachweises der Wär- Abhängigkeit von dem in Bereich 2 gewählten
Wärmebrückenkatalog
mebrückenwirkung (∆UWB) ermöglichen. Reiter (Detail, Wärmeverluste oder Oberflächen-
(WBK)
temperatur) ausgewiesen.

4.2 _ Die Menüstruktur

Über die Menüleiste (Abb. 4.2) des Programms


können alle grundlegenden Bedienelemente des
Wärmebrückenkatalogs ausgeführt bzw. auf-
gerufen werden.

Über das Menü „Bearbeiten“ können Funktio-


nen aufgerufen werden, die beispielsweise bei
der Dokumentation von Projekten hilfreich sind.
Besonders hilfreich ist hier einerseits der Menü-
punkt „Bild kopieren“, wodurch die aktuelle
grafische Darstellung aus Bereich 2 (Abb. 4.1)
in die Zwischenablage kopiert wird und so zur
Weiterbearbeitung innerhalb von anderen Pro-
grammen bereitsteht und dort eingefügt wer-
den kann. Der gesamte Fensterinhalt wird durch
die Funktion „Screenshot“ in die Zwischenab-
lage kopiert und steht so in gleicher Weise zur
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 35

WÄRMEBRÜCKEN I DER WÄRMEBRÜCKENKATALOG MIT HOLZBAUDETAILS 35


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Abbildung 4.2:
Menüleiste WBK

Weiterverarbeitung zur Verfügung. Außerdem Thema Wärmebrücken, eine kategorische Über-


wird durch Ausführen dieser Funktion ein neues sicht über alle Anschlussdetails und ein Berech-
Windows-Fenster geöffnet, welches den aktuel- nungsfenster für die näherungsweise Berech-
len Fensterinhalt als Grafik darstellt. Ein Rechts- nung des punktförmigen Wärmedurchgangs-
klick in einen Bereich der Programmoberfläche koeffizienten im Bereich von 3-dimensionalen
bietet ebenfalls die „Screenshot“-Funktion an. Ecken aufgerufen werden.
Mit dieser Funktion werden Vergleiche zwischen
Das „Hilfe“-Menü bietet programmspezifische
Datensätzen erleichtert (Merkzettelfunktion).
Hilfestellungen in Form der üblichen Struktur
Dabei gilt: Rechtsklick vergrößert die Darstel-
einer Hilfe-Datei.
lung, Ziehen mit der linken Maustaste verschiebt
den Bildausschnitt und Doppelklick skaliert die
4.3 _ Das Übersichtsfenster
Abbildung auf die aktuelle Fenstergröße.
Durch Drücken der Schaltfläche Übersicht im
Das „Screenshot“-Fenster kann wie übliche
Navigationsbereich (siehe Abb. 4.1) oder wie
Windows-Fenster beliebig verschoben und ska-
bereits erwähnt über den Menüpunkt „Über-
liert werden, es verbleibt immer im Vorder-
sicht“ im Menü „Inhalt“ kann in einem geson-
grund.
derten Fenster (Abb. 4.3) eine kategorische
Die Funktionen aus dem Menü „Bearbeiten“ Vorauswahl für die aktuelle Zusammenstellung
sind auch über die im Menü selbst mit aufge- der Konstruktionen getroffen werden.
führten Shortcuts ausführbar. So wird beispiels-
Um die aktuelle Zusammenstellung im Anwen-
weise über die Tastenkombination „STRG+L“
dungsfenster beispielsweise auf Außenwand-
die Legende des aktuellen Anschlussdetails in
ecken zu beschränken ist aus der Oberkate-
Textform in die Zwischenablage kopiert.
gorie (1) „Wandanschluss“ und aus der Unter-
Über das Menü „Inhalt“ und den Menüpunkt kategorie (2) „Außenecke“ auszuwählen.
„Einleitung“ kann eine allgemeine Einführung Wenn hinsichtlich der Bauweise (beispielsweise
in das Thema Wärmebrücken aufgerufen wer- monolithisch, außengedämmt oder kernge-
den. Diese Einführung soll einen kurzen Über- dämmt usw.) keine Einschränkung erfolgen soll,
blick darüber geben, was Wärmebrücken sind so werden durch Drücken der dargestellten
und auf welchen Randbedingungen die im Schaltfläche (3) alle Bauweisen in die aktuelle
Programm gezeigten Ergebnisse basieren. Des Zusammenstellung eingeschlossen. Analog
Weiteren kann über das Menü „Inhalt“ eine können über die entsprechenden Schaltflächen
Berechnungstabelle für den detaillierten Nach- im Bereich Oberkategorie und Unterkategorie
weis des ∆UWB-Wertes, Literaturhinweise zum getroffene Einschränkungen aufgehoben wer-
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 36

36 WÄRMEBRÜCKEN I DER WÄRMEBRÜCKENKATALOG MIT HOLZBAUDETAILS


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

4.4 _ Inhalte des Wärmebrückenkatalogs

4.4.1 _ Der Bereich „Detail“

Jedes Detail wird anhand einer Schnittzeichnung


mit Benennung der Konstruktionselemente und
Beschreibung der maßgeblichen bauphysikali-
schen Eigenschaften (Rohdichte und Wärmeleit-
fähigkeit) dargestellt. Darüber hinaus geht der
Temperaturverlauf innerhalb der Konstruktion
aus einer farblichen Isothermengrafik hervor,
die durch Drücken der farbigen Schaltfläche
innerhalb des Reiters „Detail“ anstelle der
Detailzeichnung im Fenster erscheint. (verklei-
nerte Darstellung hier als Bild im Bild). Neben
der Legende sind im rechten Fensterteil der
Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) sowie
der Temperaturfaktor (f-Wert) für den eindimen-
Abbildung 4.3: den. Wenn keine Spezifizierung erfolgt, dann
sionalen Wärmedurchgang im Regelquerschnitt
Übersichtsfenster WBK werden in die aktuelle Zusammenstellung, wie
angegeben.
in Abb. 4.4 gezeigt, alle 64 Anschlussdetails in
die aktuelle Zusammenstellung übernommen.
4.4.2 _ Der Bereich „Wärmeverluste“
Weiterhin gibt es in diesem Fenster die Mög-
Die Darstellung der energetisch relevanten
Abbildung 4.4: lichkeit, zusätzliche Datenbanken zu installieren,
ψ-Werte ist über den Reiter Wärmeverluste auf-
Bereich „Detail“ WBK zu deinstallieren und zu verwalten.
zurufen, wobei neben der grafischen Darstellung
im linken Fensterteil der Innen- oder Außen-
maßbezug für die Ausweisung der ψ-Werte im
rechten Fensterteil auszuwählen ist. Hier wer-
den in tabellarischer Form unterschiedliche
ψ-Werte ausgewiesen, wobei die jeweils variier-
ten Parameter aus Zeichnung und Tabellenbe-
schriftung hervorgehen. Im dargestellten Beispiel
in Abb. 4.5 sind die Ständerbreite a und die
Wärmeleitfähigkeit λ der Dämmschicht variiert.
Wie für eine Außenecke üblich, wenn die Bilan-
zierung nach Außenmaßbezug erfolgt, sind die
ψ-Werte hier negativ, da die eindimensionale
Berechnung der Transmissionswärme über die
Außenflächen und ihre U-Werte die Ecke des
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 37

WÄRMEBRÜCKEN I DER WÄRMEBRÜCKENKATALOG MIT HOLZBAUDETAILS 37


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Details gewissermaßen doppelt bilanziert. Der Über den Reiter „°C-Werte“ (Abb. 4.6) besteht Abbildung 4.5:

sich infolge der Wärmebrücke einstellende die Möglichkeit, die maximalen relativen Raum- Bereich „Wärmeverluste“

Transmissionswärmestrom in diesem Bereich ist luftfeuchten zu berechnen, nach denen gemäß WBK

aber effektiv geringer, sodass hier über den DIN 4108-2 Tauwasser- bzw. Schimmelpilz-
negativen ψ-Wert eine Korrektur der eindimen- freiheit besteht. Hierzu sind die Eingabe von
sionalen „Doppelt“-Berechnung des Eckbereichs Außen- und Innentemperatur sowie die Aus-
erfolgt. wahl eines f-Wertes direkt aus der Tabelle nötig.
Außen- und Innentemperatur sind mit den
4.4.3 _ Der Bereich „Oberflächentemperatur“ Standardrandbedingungen der DIN 4108-2 vor-
belegt.
Die für die Bewertung einer Konstruktion hin-
sichtlich der Gefahr der Schimmelpilz- bzw. Aus einer Ständerbreite von a = 80 mm und
Tauwasserbildung wichtigen Temperatur-Diffe- einer Wärmeleitfähigkeit der Dämmschichten
renzen-Quotienten (f-Werte) werden über den von λ = 0,04 W/(mK) ergibt sich im dargestell-
Reiter Oberflächentemperatur (Abb. 4.6) auf- ten Beispiel ein f-Wert von 0,879. Bei einer
gerufen. Wie die ψ-Werte, so sind auch die Außentemperatur von – 5 °C und einer Innen-
f-Werte in Abhängigkeit der variierten Para- temperatur von 20 °C besteht über 66,2 Prozent
meter in tabellarischer Form zusammengestellt. relativer Raumluftfeuchte Schimmelpilzgefahr
und über 82,8 Prozent relativer Raumluft-
feuchte die Gefahr von Tauwasserbildung.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 38

38 WÄRMEBRÜCKEN I DER WÄRMEBRÜCKENKATALOG MIT HOLZBAUDETAILS


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Abbildung 4.6: 4.4.4 _ Arbeiten mit dem Wärmebrücken- kataloges anzuwählen und in der hierfür vorge-
Bereich „Oberflächen- katalog sehenen Tabelle zur Ermittlung des ∆UWB-Wer-
temperatur“ WBK tes zusammenzustellen. Über die Angabe der
4.4.4.1 _ Detaillierter Nachweis des Wärme-
Größe der Wärme übertragenden Hüllfläche
brückenzuschlags ∆UWB nach EnEV
aus der eindimensionalen Bilanzierung über
Zur Durchführung des detaillierten Einzel-Nach- Einzelflächen und ihre U-Werte wird schließlich
weises von Wärmebrücken nach der Energie- der ∆UWB-Korrekturwert berechnet und aus-
einsparverordnung stellt der IBH-Wärme- gewiesen.
brückenkatalog ein einfach zu handhabendes
Instrument (Abb. 4.7) zur Ermittlung des ∆UWB- 4.4.4.2 _ Benutzung der Berechnungstabelle
Wertes zur Berücksichtigung von Transmissions-
Im Berechnungsfenster werden die durch Dop-
wärmeströmen infolge Wärmebrücken bereit.
pelklick im Programmfenster übernommenen
Das dort dargestellte Berechnungsbeispiel be- ψ-Werte mit der Lauflänge l der entsprechen-
inhaltet alle linienförmigen Wärmebrücken, die den Wärmebrücken multipliziert und dann auf-
nur auszugsweise dargestellt sind. summiert.

Die Kenntnis der Detailausführung aller Bauteil- Durch Drücken der Return-Taste oder wenn die
anschlüsse und ihrer Einflusslängen in Bezug Zelle durch Mausklick verlassen wird, wird eine
auf die linienförmige Wärmebrückenwirkung Neuberechnung der Tabelle ausgelöst, ebenso
vorausgesetzt, sind entsprechende Konstruktio- durch Klick auf das blaue Taschenrechner-Sym-
nen aus der Datenbank des Wärmebrücken- bol in der Symbolleiste links unten.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 39

WÄRMEBRÜCKEN I DER WÄRMEBRÜCKENKATALOG MIT HOLZBAUDETAILS 39


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Unten rechts wird die Summe als Σ HT, WB in W/K Die Symbolleiste enthält Schaltflächen die (von
angezeigt. links nach rechts)
– eine vorher gespeicherte Tabelle öffnen
Dabei ist zu beachten, dass nur gleichartige
ψ-Werte summiert werden dürfen, also ent- – die angezeigte Tabelle als Tab-formatierte

weder ausschließlich innenmaßbezogene oder Textdatei speichern

ausschließlich außenmaßbezogene Werte (ein – die Summe in die Zwischenablage kopieren


Wechsel des Maßbezuges wird programmtech- – die gewählte Tabellenzeile löschen
nisch verhindert). Bei der Nachweisführung ge- – eine Neuberechnung durchführen
mäß EnEV werden außenmaßbezogene ψ-Werte – zur Ansicht Wärmeverluste zurückkehren
verlangt.
Die Tab-formatierten Textdateien lassen sich mit
Wenn sich bereits ψ-Werte einer Art in der jeder beliebigen Tabellenkalkulation, wie bei-
Tabelle befinden, warnt das Programm beim spielsweise in Tabelle 3.2 dargestellt, weiterver-
Versuch andersartige Werte zu übernehmen arbeiten.
und bietet an, die bereits in der Tabelle befind-
Wenn beim Beenden des Wärmebrückenkata-
lichen Werte zu löschen und den betreffenden
logs auf CD-ROM ungespeicherte Tabellen-
Wert stattdessen einzutragen oder die Eintra-
inhalte vorliegen, wird vor dem Schließen eine
gung abzubrechen.
entsprechende Warnung ausgegeben.

Abbildung 4.7:
WBK-Berechnungstabelle
für Einzelnachweis
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 40

40 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

5 _ Wärmebrücken im Holzbau

5.1 _ Einflüsse wesentlicher konstruktiver Die folgenden Darstellungen sollen den Einfluss
Bestandteile eines Regelquerschnitts der wesentlichen konstruktiven Bestandteile
auf die Wärmebrückeneffekte eines Regelquerschnitts der Holz-Leichtbauweise
5.1.1 _ Erläuterungen auf die energetischen und hygrischen Wärme-
brückeneffekte beschreiben. Es wird erläutert,
Das Beiblatt 2 der DIN 4108 enthält für Bau-
welche die entscheidenden Größen hinsichtlich
teilanschlüsse überwiegend Ausführungs-
der Wärmebrückenwirkung darstellen und
empfehlungen für Massivbauteile. Für übliche
welche stofflichen oder geometrischen Para-
Konstruktionen der Holz-Leichtbauweise bleibt
meter eher von untergeordneter Bedeutung
zu hoffen, dass im Zuge der Fortschreibung
sind. Die Grundlage für die Darstellungen in
dieses Beiblatts in Zukunft dieser Bauweise grö-
diesem Kapitel bildet eine umfangreiche Para-
ßere Beachtung zukommt und entsprechende
meterstudie für einen Regelquerschnitt der
Anschlussdetails aufgenommen werden. Zum
Holz-Leichtbauweise. Im Rahmen dieser Unter-
gegenwärtigen Zeitpunkt bleibt, will man den
suchung wurde in Abhängigkeit der konstruk-
reduzierten pauschalen Wärmebrückenzuschlag
tiven Bestandteile – variiert jeweils in der Band-
von 0,05 W/m2 K in Ansatz bringen, nur die
breite ihrer üblichen Erscheinungsform – jeweils
Möglichkeit des Gleichwertigkeitsnachweises,
der energetische und hygrische Wärmebrücken-
wie in Abschnitt 1.2.2.3 beschrieben. Um die-
einfluss berechnet.
sen Nachweis zu führen, fehlt jedoch oftmals
das Wissen darüber, welche physikalischen und
geometrischen Größen die wesentlichen hin- Abbildung 5.1:
sichtlich der Wärmebrückenwirkung darstellen. Ausgangskonstruktion
Vor diesem Hintergrund wurden zahlreiche
Wärmebrückenberechnungen für einen Regel-
querschnitt der Holz-Leichtbauweise durch-
geführt. Die wesentlichen Ergebnisse der Unter-
suchung sind in diesem Kapitel dokumentiert
und sollen helfen, die Wärmebrückenwirkung
für Bauteile und Bauteilanschlüsse im Holzbau
richtig einschätzen zu können. Eine ingenieur-
mäßige Anwendung dieses Wissens kann a Dicke der Kerndämmung

beispielsweise den Aufwand bei der Führung b Dicke der Beplankung


eines detaillierten Wärmebrückennachweises, c Breite des Stegs bzw. Stiels
wie in Abschnitt 5.1.4 empfohlen, erheblich l (λ) Wärmeleitfähigkeit
reduzieren. (nur für schmale Stege variiert)
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 41

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU 41


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

5.1.2 _ Durchführung der Parameterstudie

Die für die Untersuchung nötigen Wärme-


brückenberechnungen wurden mit einem eigens
für die Durchführung von umfangreichen Para-
meterstudien entwickelten Wärmebrücken-
programm durchgeführt. Die Variation der ein-
zelnen Parameter ergaben 5.130 einzeln zu
berechnende Wärmebrücken. Mit einem kon-
ventionellen Wärmebrückenprogramm wäre
diese Untersuchung nicht mit vertretbarem Zeit-
aufwand möglich gewesen.

Abb. 5.3 zeigt das Schema der Parameterstudie


Abbildung 5.2: mit allen veränderlichen Parametern. Sowohl
Ausgangskonstruktion mit zusätzlicher Bandbreite als auch Schrittweite der untersuch-
Außen- (oben) bzw. Innendämmung (unten) ten Größen können dieser Darstellung entnom-
men werden.

Zunächst wird anhand einer Ausgangskons- Die Parameter der in Abb. 5.1 dargestellten Abbildung 5.3:
truktion, wie sie in Abb. 5.1 dargestellt ist, der Ausgangskonstruktion wurden in der im Folgen- Schema der Parameter-
Einfluss einzelner Parameter wie Steg- bzw. den erläuterten Weise rechnerisch untersucht. studie
Stielbreite, Wärmeleitfähigkeit des Stegs, Stärke
der Dämmstoffschicht im Gefachbereich und
unterschiedlicher Beplankungseigenschaften
untersucht.

Aufbauend auf dieser Untersuchung der Aus-


gangskonstruktion wird anschließend der Ein-
fluss einer zusätzlich aufgebrachten Außen-
bzw. Innendämmung (Abb. 5.2) in verschiede-
nen Dämmstoffstärken auf die zuvor ohne
zusätzliche Dämmung ermittelten Wärme-
brückenkennwerte ermittelt.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 42

42 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Die Dicke der Kerndämmung wurde von 100 bis ren bei der Betrachtung einer zusätzlich auf die
300 mm in Schrittweiten von 40 mm und die Ausgangskonstruktion aufgebrachten Innen-
Stärke der Beplankung von 10 bis 20 mm in dämmung. Für die Dicke dieser Innendämmung
Schrittweiten von 5 mm variiert. Für die Breite c wird der Parameter e Dicke der zusätzlichen
des Stegs bzw. Stiels wurde eine differenzierte Innendämmung eingeführt (2), wobei die
Betrachtung angestellt. Einerseits wurden nach innen abschließende Schicht eine 12,5 mm
wärmetechnische optimierte Bauteilquerschnitte Gipsplatte darstellt (Parameter g).
mit schmalen Stegen untersucht, wobei Steg-
Sowohl die nach außen abschließende Kunst-
breiten von 10 bis 40 mm mit einer Schrittweite
harzputzschicht als auch die nach innen
von 10 mm modelliert wurden. Um die Band-
abschließende Gipsplatte werden als fixe Rand-
breite der möglichen Erscheinungsformen
bedingungen angesetzt und innerhalb der
solcher optimierter Bauteilquerschnitte abzu-
Parameterstudie nicht variiert.
bilden, wurde für diese Stegbreiten zusätzlich
die Wärmeleitfähigkeit l (λ) der Stege von 0,10 Die den durchgeführten Berechnungen zu-
bis 0,4 W/mK in Schrittweiten von 0,1 W/mK grunde liegenden stofflichen Kenngrößen sind
variiert. Zur Abgrenzung von den wärmetech- in Tabelle 5.1 zusammengestellt. Neben den
nisch optimierten Querschnitten zu den konven- Wärmeleitfähigkeiten sind in dieser Tabelle
tionellen Konstruktionen wird der Parameter c ebenfalls die jeweils untersuchten Schichtdicken
ab einer Stärke von 40 mm als Stielbreite ver- aufgeführt. Der sich aus Schichtdicke und
standen und in Schrittweiten von 20 mm bis Wärmeleitfähigkeit eines jeden Materials erge-
zu einer Breite von 160 mm untersucht. Hierbei bende Wärmedurchlasswiderstand R, der eben-
wird die Wärmeleitfähigkeit einheitlich mit falls in der Tabelle aufgeführt ist, lässt bereits
0,13 W/mK angesetzt. erkennen, welche Bedeutung den einzelnen
Querschnittselementen hinsichtlich des wärme-
Aufbauend auf den Untersuchungen der Aus-
technischen Verhaltens eines solchen Regel-
gangskonstruktion wurde als nächstes der Para-
querschnitts zuzuschreiben ist. Bezüglich des
meter d Dicke der zusätzlichen Außendäm-
Stegs bzw. Stiels sei an dieser Stelle darauf hin-
mung eingeführt (1), der für jeden der unter-
gewiesen, dass die in folgender Tabelle ange-
suchten Fälle der Ausgangskonstruktion in der
gebenen Schichtdicken nicht der Variation des
Bandbreite der üblichen Erscheinungsformen
Parameters c, also der Breite des Stegs bzw.
in der Praxis variiert wurde. Als nach außen
Stiels entsprechen, sondern die Dicke senkrecht
abschließende Schicht und feste Größe wurde
zur Bauteiloberfläche.
ein Kunstharzputz modelliert (Parameter f).
Die Auswirkung dieser zusätzlichen Außen- Ziel der Untersuchung war es, den Einfluss
dämmung auf die wärmebrückentechnischen der Wärmebrückenwirkung unter bestimmten
Kennwerte wurde für Dämmstoffstärken von Randbedingungen quantifizieren zu können
40 mm bis 160 mm in einer Abstufung von und insbesondere beurteilen zu können, unter
20 mm untersucht. Die nach außen abschlie- welchen Vorraussetzungen von einem zu ver-
ßende Schicht Kunstharzputz wurde hierbei ein- nachlässigenden Wärmebrückeneinfluss einzel-
heitlich mit 15 mm angesetzt. ner Parameter auszugehen ist.

Analog zu der Berechnung der Auswirkungen Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse
von zusätzlicher Außendämmung wird verfah- der Untersuchung erläutert.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 43

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU 43


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Tabelle 5.1: Materialeigenschaften der untersuchten Parameter

Parameter Schicht Dicke Wärmeleit- Wärmedurchlass-


fähigkeit λ widerstand R
[m] [W/(m*K)] [(m2*K)/W]

a Kerndämmung 0,10 – 0,30 0,04 2,50 – 7,50

b Beplankung Kern 0,01 – 0,02 0,15 0,07 – 0,13

c Steg (Breite 10 bis 20 mm) 0,10 – 0,30* 0,10 – 0,40 0,25 – 3,00

Stiel (Breite 40 bis 160 mm) 0,10 – 0,30* 0,13 0,77 – 2,31

d Außendämmung 0,04 – 0,16 0,04 1,00 – 4,00

e Innendämmung 0,04 – 0,16 0,04 1,00 – 4,00

f Kunstharzputz (außen) 0,01 0,70 0,01

g Gipsplatte (innen) 0,01 0,25 0,04

* entspricht nicht der Variation des Parameters c, beschreibt Schichtdicke senkrecht zur Bauteiloberfläche

5.1.3 _ Ergebnisse

Die in diesem Abschnitt in Form von Diagram- Diagramme erleichtern. Die rot dargestellten
men dokumentierten Ergebnisse der oben Querschnittselemente stellen für die jeweils fol-
beschriebenen Parameterstudie liefern einerseits gende(n) Darstellung(en) variable Größen dar,
die energetischen (jeweils auf der linken Seite) sodass deren Einfluss auf die wärmebrücken-
und andererseits die hygrischen (jeweils auf der technischen Kennwerte direkt aus den Diagram-
rechten Seite) Wärmebrückenkennwerte in men ablesbar ist. Schwarz dargestellte Elemente
Abhängigkeit einzeln untersuchter Parameter. stellen demgegenüber jeweils für Ergebnisse
Den Diagrammen jeweils vorangestellte Quer- des folgenden Diagramms feste Randbedingun-
schnittsskizzen sollen hierbei das Lesen der gen dar. Elemente, die grau dargestellt sind,

untersuchte Parameter: Abbildung 5.4:


Stegbreite c Skizze Einfluss Steg
Wärmeleitfähigkeit Steg l (λ)
dargestellt in Abhängigkeit
der Dicke der Kerndämmung a

feste Parameter:
Dicke der
Beplankung b = 15 mm
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 44

44 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Abbildung 5.5:
Untersuchung Steg,
Breite 10 mm

wurden in der aktuellen Untersuchung nicht Erwartungsgemäß fallen die energetischen Ver-
modelliert und sind insofern für die dann fol- luste für einen Steg von 10 mm Breite sehr
genden Darstellungen als nicht vorhanden anzu- niedrig aus. Selbst bei der höchsten Wärmeleit-
nehmen. fähigkeit von λ = 0,4 W/mK und der geringsten
untersuchten Kerndämmung von 100 mm ergibt
Der Einfluss von schmalen Stegen zwischen den
sich lediglich ein ψ-Wert von ca. 0,01 W/mK.
Beplankungen wärmetechnisch optimierter
Eine Verdreifachung der Kerndämmung führt
Holzbau-Querschnitte geht aus den Darstel-
ungefähr zu einer Halbierung des energetischen
lungen in Abb. 5.5 (Stegbreite 10 mm) und
Verlusts. Wenn die Wärmeleitfähigkeit des
Abb. 5.6 (Stegbreite 20 mm) hervor. Für diese
Stegs mit λ = 0,1 W/mK angesetzt wird, ist der
schmalen Stege wurde die Bandbreite der mög-
energetische Verlust bereits bei einer Kerndäm-
lichen konstruktiven und materiellen Erschei-
mung von 100 mm annähernd gleich Null.
nungsformen durch veränderliche Stegbreiten
und zusätzlich über die Variation der Wärme-
leitfähigkeiten des Stegmaterials abgebildet.

Abbildung 5.6:
Ergebnisse Steg,
Breite 20 mm
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 45

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU 45


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

untersuchte Parameter: Abbildung 5.7:


Stielbreite c Skizze Einfluss Stiel
dargestellt in Abhängigkeit
der Dicke der Kerndämmung a

feste Parameter:
Dicke der Beplankung b = 15 mm
Wärmeleitfähig-
keit Stiel l (λ) = 0,13 W/mK

Abbildung 5.8:
Ergebnisse Stiel

Hygrisch können für die untersuchten Quer- unterhalb von fünf Prozent ein. Nach wie vor
schnitte grundsätzlich unkritische Werte festge- bewegen sich die zu erwartenden Oberflächen-
halten werden. Der ermittelte f-Wert von 0,85 temperaturen im deutlich unkritischen Bereich.
für den Steg mit der höchsten untersuchten
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Unter-
Wärmeleitfähigkeit liegt hinsichtlich des norma-
suchung für wärmetechnisch nicht optimierte
tiv einzuhaltenden Wertes von 0,7 deutlich im
Querschnitte der konventionellen Holzbauweise
sicheren Bereich hinsichtlich der zu erwartenden
dargestellt. Abb. 5.7 zeigt für diese Unter-
Oberflächentemperaturen.
suchung die Prinzipskizze. Für die untersuchten
In Abb. 5.6 sind die Ergebnisse der Untersuchung Stielbreiten wurde hier einheitlich mit einer
des 20 mm breiten Stegs zusammengestellt. Wärmeleitfähigkeit von 0,13 W/mK gerechnet.

Im direkten Vergleich zu den Berechnungen für Wie für die dünnen Stege erfolgt die Darstel-
den 10 mm breiten Steg ergeben sich bei der lung der energetischen und hygrischen Kenn-
Verdopplung der Stegbreite und ansonsten glei- werte in Abb. 5.8 auch für die breiteren Stege
chen Randbedingungen in etwa die doppelten in Abhängigkeit der Dicke der Kerndämmung.
energetischen Verluste. Hinsichtlich der Ober- Untersucht wurden Stielbreiten von 40 mm bis
flächentemperaturen tritt eine geringfügige Ver- 160 mm.
schlechterung der Werte im ungünstigsten Fall
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 46

46 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Abbildung 5.9: untersuchte Parameter:


Skizze Einfluss Beplankung Dicke der Beplankung b
Stegbreite c
dargestellt in Abhängigkeit
der Dicke der Kerndämmung a

feste Parameter:
Wärmeleitfähig-
keit Stiel l (λ) = 0,13 W/mK

Abbildung 5.10:
Einfluss Beplankung
bei 40 mm Stielbreite

Auch bei dieser Untersuchung kann ein an- Der Einfluss der Beplankung wird für den
nähernd linearer Zusammenhang zwischen schmalsten Stiel (Abb. 5.10) und für den brei-
Stielbreite und energetischen Verlusten festge- testen Stiel (Abb. 5.11) jeweils für Beplankungs-
stellt werden. So ergibt sich bei einer Stielbreite stärken von 10, 15 und 20 mm dargestellt.
von 40 mm und einer Kerndämmung von
Wie aus Abb. 5.10 hervorgeht, ist bei einer
100 mm ein ψ-Wert von ca. 0,011 W/mK.
Stielbreite von 40 mm ein Einfluss der Beplan-
Eine Vervierfachung der Stielbreite führt zu
kung auf den ψ-Wert praktisch nicht erkenn-
einem ψ-Wert von ungefähr 0,044 W/mK. Hin-
bar. Lediglich für Stärken der Kerndämmung
sichtlich der Oberflächentemperaturen kann
von 100 und 140 mm sind minimal höhere
für den hier ungünstigsten Fall der größten
ψ-Werte mit abnehmender Beplankungsstärke
Stielbreite und der geringsten Kerndämmung
festzustellen. Ab 180 mm verlaufen die Linien
ein absolut unkritischer f-Wert von 0,82 fest-
nahezu deckungsgleich. Im Hinblick auf die
gehalten werden.
Oberflächentemperaturen können, resultierend
Für die folgende Untersuchung soll das Haupt- aus einem höheren Wärmedurchlasswider-
augenmerk auf den Einfluss der Beplankung stand, für größere Schichtdicken der Beplan-
gerichtet sein. Abb. 5.9 zeigt wie gewohnt kung auch jeweils geringfügig höhere f-Werte
zunächst die zugehörige Prinzipskizze. erzielt werden.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 47

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU 47


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Abbildung 5.11:
Einfluss Beplankung bei
160 mm Stielbreite

Die Berechnungsergebnisse für eine Stielbreite schlechteste Fall abgebildet. Somit kann festge-
von 160 mm sind der folgenden Abb. 5.11 zu halten werden, dass sich für Regelquerschnitte,
entnehmen. deren konstruktive Ausbildung sich über inner-
halb der hier präsentierten Studie aufgeführte
Beim Vergleich von Abb. 5.10 und Abb. 5.11
Parameter beschreiben lässt, ψ-Werte unterhalb
wird deutlich, dass die Stielbreite im Vergleich
von 0,05 W/mK ergeben. Ebenso kann für die
zu der Beplankungsstärke einen deutlich
f-Werte eine sichere Einhaltung des normativen
größeren Einfluss auf die sich einstellenden
Grenzwertes von f ≥ 0,7 bestätigt werden. Hier
ψ-Werte hat als die Dicke der Beplankung. Mit
liegt der schlechteste berechnete Wert inner-
zunehmender Dicke der Kerndämmung wird
halb der Untersuchung bei f ≈ 0,8.
der Einfluss unterschiedlicher Beplankungs-
stärken immer geringer. Dies gilt sowohl für Nachdem für den betrachteten Regelquerschnitt
die ψ-Werte als auch für die sich einstellenden die Einflüsse der konstruktiven Bestandteile
f-Werte. auf die Wärmebrückenwirkung quantifiziert
wurden, bleibt zu klären, inwieweit sich eine
Mit der größten Stielbreite und der geringsten
zusätzliche und durchgehende Dämmebene auf
Beplankungsstärke innerhalb der Untersuchung
der Außen- bzw. Innenseite der Konstruktion
ist in Abb. 5.11 der hinsichtlich der energeti-
auswirkt. Hierzu in Abb. 5.12 zunächst die Prin-
schen und hygrischen Wärmebrückenwirkung
zipskizze für den Fall Außendämmung.

untersuchte Parameter: Abbildung 5.12:


Dicke der Kerndämmung a Skizze zusätzliche
Stegbreite c
Außendämmung
dargestellt in Abhängigkeit
der Dicke der Außendämmung d
feste Parameter:
Dicke der Beplankung b = 15 mm
Wärmeleit-
fähigkeit Stiel l (λ) = 0,13 W/mK
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 48

48 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Abbildung 5.13:
Einfluss zusätzlicher
Außendämmung bei
100 mm Kerndämmung

Für die folgenden Ergebnisdarstellungen ist zu Abb. 5.14 stellt die Abhängigkeit der Wärme-
beachten, dass auf der horizontalen Achse nicht brückenkennwerte von einer zusätzlichen
mehr der Parameter a für die Dicke der Kern- Außendämmung bei einer Kerndämmung von
dämmung abgetragen ist, sondern die Dicke 300 mm dar. Der am linken Rand ohne zusätz-
der zusätzlich aufgebrachten Außen- (d) bzw. liche Dämmschicht dargestellte Fall liefert unge-
Innendämmung (e). Dargestellte werden jeweils fähr die gleichen ψ-Werte wie der in Abb. 5.13
die Einflüsse bei 100 mm und 300 mm Kern- dargestellte Fall für 100 mm Kerndämmung
dämmung. Jeweils am linken Rand der x-Achse und 40 mm Außendämmung. Bei diesem Ver-
befindet sich zum Vergleich der entsprechende gleich ist das Verhältnis von U-Wert des Regel-
Ausgangsfall ohne zusätzliche Dämmschicht. querschnitts zum berechneten ψ-Wert ent-
scheidend. Der Regelquerschnitt mit 300 mm
Während sich in Abb. 5.13 für den Fall ohne
Kerndämmung ohne zusätzliche Dämmschicht
zusätzliche Dämmschicht in Abhängigkeit der
weist einen U-Wert von 0,13 W/m2K auf und
Stielbreite ψ-Werte von 0,011 bis 0,044 W/mK
der Regelquerschnitt mit 100 mm Kerndäm-
ergeben, reduziert sich die Bandbreite bei nur
mung und 40 mm zusätzlicher Außendämmung
40 mm Außendämmung bereits absolut auf
einen U-Wert von 0,26 W/m2K. Insofern ist der
Werte von 0,005 (bei Stielbreite von 40 mm)
Anteil am Transmissionswärmeverlust infolge
bis 0,019 W/mK (bei Stielbreite von 160 mm).
der materialbedingten Wärmebrücke im Bereich
Die gleiche Situation liefert hinsichtlich der
des Stiels bei dem betrachteten Fall mit 300 mm
Oberflächentemperaturen eine Verbesserung
Kerndämmung doppelt so groß wie bei 100 mm
um ca. 5–10 Prozent der ohnehin unkritischen
Kerndämmung mit 40 mm Außendämmung.
f-Werte. Die Abhängigkeit der Wärmebrücken-
kennwerte von größeren zusätzlichen Dämm-
schichten geht aus Abb. 5.13 anschaulich hervor.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 49

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU 49


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Abbildung 5.14:
Einfluss zusätzlicher
Außendämmung bei
300 mm Kerndämmung

Da sich die Auswirkungen auf die energetischen – die Dicke und die Wärmeleitfähigkeit von
Wärmebrückenkennwerte infolge einer zusätz- Beplankungsmaterialien haben nur einen
lichen Innendämmung nur unwesentlich von relativ geringen Einfluss auf den ψ-Wert,
denen infolge einer zusätzlichen Außendäm- – der Holzanteil ist die bestimmende Größe, er
mung unterscheiden, wird an dieser Stelle auf geht nahezu linear in den ψ-Wert ein.
die grafische Darstellung der entsprechenden
Berechnungsergebnisse verzichtet. Resultierend Für die Verwendung von „Ersatzwerten“ im
aus der durchgehenden Dämmschicht auf der Einzelnachweis der Wärmebrückenwirkung wird
Innenseite mit sehr hohem Wärmedurchlass- folgende Vorgehensweise vorgeschlagen.
widerstand ergeben sich im Vergleich zum Fall – Form und Bauteildicken der Vergleichs-
Außendämmung für die Innendämmvariante Anschlussdetails sollten relativ ähnlich sein.
um ca. 0,05 höhere f-Werte. Hinsichtlich der
– den so gefundenen „Ersatzwert“, falls positiv,
Temperaturdifferenz zwischen Raumlufttem-
mit dem Sicherheitsfaktor 2 multiplizieren,
peratur und Oberflächentemperaturen wird
falls negativ, nicht bilanzieren,
demzufolge im Vergleich zur Anordnung einer
zusätzlichen Außendämmung das ohnehin hohe – dann im Einzelnachweis den Ansatz doku-
Niveau der thermischen Behaglichkeit im Holz- mentieren.
bau positiv beeinflusst.
Es bleibt somit dem Planer überlassen, ob der
gewählte Ansatz ökonomisch vertretbar ist,
5.1.4 _ Zusammenfassung
oder ob sich nicht doch eine Einzelberechnung
Für die Beurteilung von Konstruktionsdetails von solchen fehlenden Anschlussdetails, auch
des Holzbaus, die man nicht in Veröffentlichun- im Hinblick auf die weitere Verwendung in
gen findet, kann man aus den vorausgegan- Folgeprojekten, rechnet.
genen Untersuchungen folgendes ableiten:
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 50

50 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

5.2 _ Allgemeine Planungsgrundlagen und bezogen korrigierten“ Wärmebrückeneinfluss.


-empfehlungen – abgeleitet aus einzel- Ein direktes Ableiten der Abhängigkeiten und
nen Anschlussdetails des Wärme- insbesondere eine größenordnungsmäßige Ein-
brückenkatalogs schätzung kann demnach nur von innenmaß-
bezogenen ψ-Werten erfolgen.
Für die Beurteilung der Tabellen und Grafiken
des Wärmebrückenkatalogs auf CD-ROM wer- Als erstes Beispiel dient der in Abb. 5.15 ge-
den, was den „versteckten“ Informationsgehalt zeigte Anschluss Außenecke. Im Bild aus der
angeht, nachfolgend Erläuterungen gegeben. Tabelle unten rechts sowie aus dem darüber
liegenden Diagramm kann der Einfluss aus
Zur besseren Nachvollziehbarkeit bei der Dar-
Wärmeleitfähigkeit der Dämmung und aus dem
stellung physikalischer Zusammenhänge und
Holzanteil im Bereich der Außenecke abgelesen
hieraus abgeleiteter Erkenntnisse werden die
werden.
innenmaßbezogenen ψ-Werte zugrunde gelegt.
Nur aus diesen geht die direkte Abhängigkeit Das Diagramm in Abb. 5.15 gibt grafisch die
von den entscheidenden Parametern unmittel- ψ-Werte der zweiten Spalte (λ = 0,04 W/mK)
bar hervor. Die außenmaßbezogenen ψ-Werte, aus dem Diagramm wieder. So kann für
wie sie im Rahmen eines EnEV-Nachweises ver- eine Stielbreite von 60 mm ein ψ-Wert von
langt werden, beinhalten stets einen Korrek- 0,061 W/mK abgelesen werden. Eine Verdopp-
turanteil aufgrund der auf die Außenmaße lung der Stielbreite auf 120 mm liefert einen
bezogenen Bilanzierung über Flächen und ψ-Wert von 0,075 W/mK, was einer Verschlech-
Abbildung 5.15: U-Werte. Sie beschreiben demnach nicht mehr terung um ca. 23% entspricht. Als feste Größen
Anschluss Außenecke den „reinen“, sondern eher einen „außenmaß- für die Berechnung wurden eine 60 mm dicke
Außendämmung und eine 160 mm dicke Kern-
dämmung modelliert. Dem Diagramm kann
außerdem entnommen werden, dass zwischen
ψ-Wert und Stielbreite eine annähernd lineare
Abhängigkeit besteht. Entscheidend beeinflusst
wird diese Abhängigkeit durch die Dicke der
Außendämmung. So ergäbe sich ohne Vorhan-
densein einer Außendämmung und ansonsten
gleichen Randbedingungen ein deutlich steilerer
Verlauf der Kurve. Vergleiche hierzu Abb. 5.13
und Abb. 5.14 für den untersuchten Regel-
querschnitt, wobei sich ohne Außendämmung
bei Verdopplung der Stielbreite in etwa eine
Verdopplung des ψ-Wertes einstellt.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 51

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU 51


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Bei dem folgenden Beispielanschluss „Innen-


wand an Außenwand“ wurden ebenfalls die
Parameter Stielbreite (a) und Wärmeleitfähig-
keit (λ) der Dämmschichten variiert. Den
Berechnungen für den in Abb. 5.16 gezeigten
Anschluss liegen wie im vorigen Beispiel Dämm-
stoffdicken von 160 mm für die Kerndämmung
und 60 mm für die Außendämmung zugrunde.

Das Diagramm in Abb. 5.16 beschreibt die


berechneten ψ-Werte für eine Breite der Kon-
struktionshölzer von a = 60 mm. Liest man die
Werte in der ersten Spalte der in Abb. 5.16
enthaltenen Tabelle von oben nach unten,
ergibt sich, bezogen auf den ψ-Wert (rot), bei
einer Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit von
0,035 W/mK auf 0,05 W/mK eine Verschlech-
Das folgende Beispiel stellt einen Innenwandan- Abbildung 5.16:
terung um 15 Prozent. Absolut gesehen wirkt
schluss an die Decke eines unbeheizten Kellers Anschluss Innenwand
sich unter Beibehaltung einer Wärmeleitfähig-
im Auflagerbereich einer Kellerwand dar. an Außenwand
keit von 0,035 W/mK eine Verdopplung der
Stielbreite (oberste Zeile der Tabelle) von 60 mm Die in Abb. 5.17 ausgewiesenen ψ-Werte ver-
auf 120 mm in gleicher Weise auf den ψ-Wert deutlichen den Einfluss der Wärmeleitfähigkeit
aus. Dies geht aus den in der ersten Zeile der der obersten Steinlage der Kellerwand in
Tabelle in Abb. 5.16 aufgeführten Werten hervor. Abhängigkeit der Dicke der unterseitigen Däm-
mung der Kellerdecke. Der für diesen Anschluss
Aus den in Abb. 5.15 und Abb. 5.16 dargestell-
hinsichtlich der Wärmebrückenwirkung maß-
ten Abhängigkeiten kann in Verbindung mit den
gebliche Parameter ist die Wärmeleitfähigkeit
Erkenntnissen aus Abb. 5.13 abgeleitet werden,
der obersten Steinlage, da die unterseitige
dass eine durchgehende Dämmschicht (Außen-
Dämmung der Kellerdecke in diesem Bereich
dämmung oder Innendämmung) den Einfluss
nicht geschlossen geführt werden kann. Der
der Stielbreite auf den ψ-Wert entscheidend
im Diagramm in Abb. 5.17 dargestellte Verlauf
reduziert. In welchem Maße dieser Einfluss
des Graphen beschreibt den Fall einer Aus-
reduziert wird, hängt selbstverständlich von der
führung der obersten Steinlage als konven-
Dicke der durchgehenden Dämmschicht ab.
tionelles Mauerwerk (4. Spalte der Tabelle in
Es kann jedoch festgehalten werden, dass bei
Abb. 5.17) mit einer Wärmeleitfähigkeit von
üblichen Dämmstoffdicken ab 60 mm der
λ = 0,99 W/mK. Eine Ausführung in Beton wird
materialbedingte Wärmebrückeneinfluss auf
von den Werten in der 5. Spalte beschrieben.
absolut gesehen sehr geringe ψ-Werte sinkt
Es fällt auf, dass eine derartige Ausführung
und zudem der Holzanteil eine untergeordnete
dieses Anschlusses zu vergleichsweise hohen
Rolle spielt. Ist hingegen keine durchgehende
energetischen Verlusten führt. Vergleicht man
Dämmschicht vorhanden, so ist der Holzanteil
der den ψ-Wert bestimmende Einfluss.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 52

52 WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

ßer als λ = 0,35 W/mK (3., 4. und 5. Spalte in


Abb. 5.17) verschlechtert sich der Wärme-
brückeneinfluss mit zunehmender Dicke der
unterseitigen Kellerdeckendämmung. Wird bei
Ausführung der obersten Steinlage als konven-
tionelles Mauerwerk anstelle von 80 mm eine
160 mm dicke unterseitige Dämmung vorge-
sehen, was den U-Wert der Kellerdecke von
0,29 W/m²K auf 0,18 W/m²K verbessert, so ver-
schlechtert sich der lineare Wärmebrückenein-
fluss von 0,26 W/mK auf 0,32 W/mK. Somit
erbeben sich durch weniger als 60 cm Einfluss-
länge dieser Wärmebrücke die gleichen Trans-
missionswärmeverluste wie durch einen Qua-
dratmeter Deckenfläche. Es sollte also stets das
Verhältnis von U-Werten zu ψ-Werten beachtet
Abbildung 5.17: den U-Wert im Ausgangsfall für die Kellerdecke werden. Gegebenenfalls können, wie im gerade
Anschluss Innenwand (80 mm Kellerdeckendämmung, 120 mm Beton- beschriebenen Fall für höhere unterseitige
an Keller unbeheizt decke, 40 mm Trittschalldämmung, 50 mm Kellerdeckendämmungen, die erhöhten Trans-
Estrich) in Höhe von U = 0,29 W/m²K mit den missionswärmeverluste im Bereich der Keller-
für eine Ausführung der obersten Steinlage als wandeinbindung durch beidseitiges Dämmen
Mauerwerk angegebenen ψ-Werten (ψ + ψ), der Kellerwand im oberen Bereich minimiert
so ergibt sich aus einem Meter Anschlusslänge bzw. reduziert werden.
größenordnungsmäßig annähernd der gleiche
Ähnlich wie bei dem vorigen Beispiel stellt der
Transmissionswärmeverlust in Höhe von
in Abb. 5.18 dargestellte Sockelanschluss eines
0,26 W/mK wie aus einem Quadratmeter
unterkellerten Gebäudes hinsichtlich der Füh-
Deckenfläche. Wird die oberste Steinlage mit
rung einer geschlossenen Dämmebene einen
einem Material geringer Wärmeleitfähigkeit
Problembereich dar. Die außenseitige Dämm-
ausgeführt, kann der Wärmeverlust im Bereich
ebene und die unterseitige Kellerdeckedäm-
dieser Wärmebrücke entscheidend reduziert
mung werden zwangsläufig im Auflagerpunkt
werden.
der Decke unterbrochen, sodass der Wärme-
An dem Anschlussdetail in Abb. 5.17 lässt sich durchlasswiderstand in diesem Bereich entschei-
ein weiteres wichtiges Phänomen beobachten: dend für den energetischen Verlust im Bereich
bei den Ausführungen der obersten Steinlage dieser Wärmebrücke ist.
der Kellerwand mit Wärmeleitfähigkeiten grö-
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 53

WÄRMEBRÜCKEN I WÄRMEBRÜCKEN IM HOLZBAU 53


holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Neben der Wärmeleitfähigkeit der obersten


Steinlage der Kelleraußenwand stellt die Dicke
der unterseitigen Kellerdeckendämmung eben-
falls eine wichtige Größe für den wärme-
brückenbedingten Transmissionswärmeverlust
dar. Liest man die Werte der in Abb. 5.18 ent-
haltenen Tabelle spaltenweise, wird der Einfluss
deutlich. Wie bei dem Beispiel aus Abb. 5.17,
hier jedoch für alle untersuchten Wärmeleit-
fähigkeiten, kann mit zunehmender Dicke
der Kellerdeckendämmung ein Ansteigen der
ψ-Werte beobachtet werden. Der Grund hierfür
ist das Anheben des Temperaturniveaus der
Kellerdecke. Überall dort, wo die Dämmebene
nicht geschlossen geführt werden kann, im vor-
liegenden Fall also am Auflager der Kellerdecke,
besteht quasi eine Schleuse (Brücke) für den immer im Verhältnis zu den U-Werten der Abbildung 5.18:

Transmissionswärmestrom. Mit zunehmender Regelquerschnitte gesehen werden müssen und Sockelanschluss,

Dicke der unterseitigen Kellerdeckendämmung dass die einzelnen Maßnahmen zur Verbesse- Gebäude unterkellert

und damit einhergehender Temperaturniveau- rung des Wärmeschutzes aufeinander abge-


erhöhung vergrößert sich zwangsläufig auch die stimmt werden müssen.
Temperaturdifferenz zwischen innen und außen.
Das aufmerksame Betrachten und Analysieren
Hierdurch ergibt sich schließlich auch ein höhe-
der in Wärmebrückenkatalogen dargestellten
rer Transmissionswärmestrom in diesem Bereich.
Berechnungsergebnisse für Bauteilanschlüsse
Eine Möglichkeit, diesen Transmissionswärme- sowie die hieraus abgeleiteten Erkenntnisse
strom zu reduzieren, besteht darin, im Auflager- schaffen wichtiges Planungswissen. Durch
bereich ein Material mit geringer Wärmeleit- gezielten Einsatz dieses Wissens können Folge-
fähigkeit einzusetzen. (Tabellenwerte zeilenweise schäden, die aus mangelhafter Detailplanung
lesen). Eine weitere Möglichkeit besteht, ähn- resultieren, im Vorfeld bereits ausgeschlossen
lich wie bei dem Anschluss Innenwand/Keller- werden. Sowohl in der Neubauplanung aus
decke, die Kelleraußenwand innen im oberen auch im Bereich der Sanierung von Bauwerken
Bereich zu dämmen, um den Wärmeabfluss in stellt das durch intensive Auseinandersetzung
den Keller zu unterbinden bzw. zu reduzieren. mit dem Thema Wärmebrücken gewonnene
Andererseits kann zusätzlich die außenseitige Fachwissen eine Grundvorrausetzung für den
Dämmung der Kellerwand vergrößert werden. Projekterfolg dar.
Auch für dieses Beispiel gilt, dass die energeti-
schen Verluste im Bereich der Wärmebrücke
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 54

54 WÄRMEBRÜCKEN I ABBILDUNGSVERZEICHNIS
holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

6 _ Abbildungsverzeichnis

Abb. 1.1: materialbedingte Wärmebrücke 5 Abb. 4.1: Programm-Oberfläche


Abb. 1.2: geometriebedingte Wärmebrücke 5 Wärmebrückenkatalog (WBK) 34
Abb. 1.3: Überlagerung der geometrie- Abb. 4.2: Menüleiste WBK 35
und materialbedingten Wärme- Abb. 4.3: Übersichtsfenster WBK 36
brückeneinflüsse 5 Abb. 4.4: Bereich „Detail“ WBK 36
Abb. 1.4: Schematische Darstellung der Abb. 4.5: Bereich „Wärmeverluste“ WBK 37
Einflussgrößen auf den Primär- Abb. 4.6: Bereich „Oberflächen-
energiebedarf, nach [8] 7 temperatur“ WBK 38
Abb. 1.5: Abhängigkeit des Primär- Abb. 4.7: WBK-Berechnungstabelle für
energiebedarfs vom A/V-Ver- Einzelnachweis 39
hältnis für Wohngebäude mit Abb. 5.1: Ausgangskonstruktion 40
unterschiedlicher Warmwasser- Abb. 5.2: Ausgangskonstruktion mit
bereitung [8] 8 zusätzlicher Außen- (oben) bzw.
Abb. 1.6: Bedarfsentwicklung zum Primär- Innendämmung (unten) 41
energiebedarf 8 Abb. 5.3: Schema der Parameterstudie 41
Abb. 1.7: Wärmebrückenanteile pauschal, Abb. 5.4: Skizze Einfluss Steg 43
beiblattkonform und detailliert 13 Abb. 5.5: Untersuchung Steg, Breite
Abb. 1.8: Detail Kellerdecke, Beiblatt 2, 10 mm 44
DIN 4108 16 Abb. 5.6: Ergebnisse Steg, Breite 20 mm 44
Abb. 1.9: Detail Fensterlaibung, Beiblatt 2, Abb. 5.7: Skizze Einfluss Stiel 45
DIN 4108 16 Abb. 5.8: Ergebnisse Stiel 45
Abb. 1.10: Abschnitte und Schichten eines Abb. 5.9: Skizze Einfluss Beplankung 46
thermisch inhomogenen Bauteil, Abb. 5.10: Einfluss Beplankung bei 40 mm
Skizze aus DIN EN ISO 6946 [5] 20 Stielbreite 46
Abb. 1.11: Fensteranschluss mit Darstellung Abb. 5.11: Einfluss Beplankung bei
der Maßbezüge 23 160 mm Stielbreite 47
Abb. 2.1: Relative Luftfeuchte: Wasser- Abb. 5.12: Skizze zusätzliche Außen-
gehalt der Luft in Abhängigkeit dämmung 47
von der Temperatur 25 Abb. 5.13: Einfluss zusätzlicher Außen-
Abb. 2.2: Maximal zulässige Raumluft- dämmung bei 100 mm Kern-
feuchte in Abhängigkeit von dämmung 48
Raumlufttemperatur und f-Wert 26 Abb. 5.14: Einfluss zusätzlicher Außen-
Abb. 2.3: Tauwasserbildung am Scheiben- dämmung bei 300 mm Kern-
rand/Glaseinstand 27 dämmung 49
Abb. 2.4: Bodenplatte ohne Stirndämmung 27 Abb. 5.15: Anschluss Außenecke 50
Abb. 2.5: Bodenplatte mit Stirndämmung 27 Abb. 5.16: Anschluss Innenwand an
Abb. 3.1: Kennzeichnung des betrachteten Außenwand 51
Einfamilienhauses 28 Abb. 5.17: Anschluss Innenwand zu Keller
Abb. 3.2: Schematische Darstellung der unbeheizt 52
Einflussgrößen auf den Primär- Abb. 5.18: Sockelanschluss, Gebäude
energiebedarf (Beispielgebäude) 30 unterkellert 53
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 55

WÄRMEBRÜCKEN I TABELLENVERZEICHNIS 55
holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

7 _ Tabellenverzeichnis

Tabelle 1.1: Wärmebrückenverlust und Tabelle 1.5: Berechnungsbeispiel


Dämmniveau 14 gemäß Näherungsverfahren
Tabelle 1.2: Normative Berücksichtigung UGefach + ψ / e 24
von Transmissionswärmever- Tabelle 3.1: Varianten unterschiedlicher
lusten infolge Wärmebrücken 18 Wärmebrückenbilanzierung 29
Tabelle 1.3: Bauteilquerschnitt, Material- Tabelle 3.2: Einzelnachweis der Wärme-
daten und Berechnung der brückenwirkung 31
Wärmedurchlasswiderstände 23 Tabelle 5.1: Materialeigenschaften der
Tabelle 1.4: Berechnungsbeispiel gemäß untersuchten Parameter 43
DIN EN ISO 6946 24
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 56

56 WÄRMEBRÜCKEN I LITERATURVERZEICHNIS
holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

8 _ Literaturverzeichnis

[1] EnEG Gesetz zur Einsparung von Energie [10] DIN EN 832: Wärmetechnisches Verhalten
in Gebäuden. Bundesgesetzblatt Teil 1, von Gebäuden. Berechnung des Heiz-
S. 2121–2132 energiebedarfs von Wohngebäuden.
(Jun. 2003)
[2] EnEV 2002, Verordnung über energiespa-
renden Wärmeschutz und energiesparende [11] DIN V 4108-6: Wärmeschutz und Energie-
Anlagentechnik bei Gebäuden (Energieein- einsparung in Gebäuden – Teil 6: Berech-
sparverordnung – EnEV), Bundesgesetzblatt nung des Jahresheizwärme- und des
21.11.2001, S. 3085ff. Jahresheizenergiebedarfs (Jun. 2003)

[3] DIN 4108-2: Wärmeschutz und Energie- [12] DIN 4701-10: Energetische Bewertung
einsparung in Gebäuden – Teil 2: Mindest- heiz- und raumlufttechnischer Anlagen –
anforderungen an den Wärmeschutz. Teil 10: Heizung Trinkwassererwärmung,
(Jul. 2003) Lüftung. (Aug. 2003)

[4] EnEV 2006, Verordnung über energiespa- [13] EU-Richtlinie „Gesamtenergieeffizienz von
renden Wärmeschutz und energiesparende Gebäuden“ (Richtlinie 2002/91/EG)
Anlagentechnik bei Gebäuden (Energie-
[14] Normenreihe DIN V 18 599: Energetische
einsparverordnung – EnEV), noch nicht
Bewertung von Gebäuden – Ermittlung
erschienen
des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs
[5] DIN EN ISO 6946: Bauteile – Wärmedurch- für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarm-
lasswiderstand und Wärmedruchgangs- wasser und Beleuchtung. (Jul. 2005)
koeffizient – Berechnungsverfahren. (ISO
[15] Hauser, G.; Stiegel, H.; Haupt, W.: Wärme-
4946:1996); Deutsche Fassung EN ISO 4946
brückenkatalog auf CD-ROM, Ver. 1.2.5.
(Okt. 2003)
Zentrum für Umweltbewusstes Bauen e.V.,
[6] DIN EN ISO 10211: Wärmebrücken im Kassel 2006.
Hochbau – Wärmeströme und Oberflächen-
[16] Hauser, G.; Stiegel, H.: Wärmebrücken-
temperaturen – Detaillierte Berechnungen.
Atlas für den Mauerwerksbau. Bauverlag
(Entwurfsfassung Jun. 2005)
Wiesbaden, pdf-reprint der 3. durchge-
[7] Hauser, G.; Otto, F.; Ringeler, M.; Stielgel, H.: sehenen Auflage (1996), Zentrum für
Holzbauhandbuch Reihe 3, Teil 2, Folge 2: Umweltbewusstes Bauen e.V., Kassel 2006.
Holzbau und die Energieeinsparverordnung.
[17] Hauser, G.; Stiegel, H.: Wärmebrücken-
Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Entwick-
Atlas für den Holzbau, Bauverlag Wies-
lungsgemeinschaft Holzbau i.d. DGfH, Düs-
baden, pdf-reprint der 1. Auflage (1992),
seldorf/München, 2000.
Zentrum für Umweltbewusstes Bauen e.V.,
[8] Maas, A., Hauser, G. und Höttges, K.: Die Kassel 2006.
Energieeinsparverordnung. Bauphysik 24
[18] Hauser, G.; Stiegel, H.: Wärmebrücken-
(2002), H. 1, S. 26–38; wksb 47 (2002),
katalog für Modernisierungs- und Sanie-
H. 48, S. 15–25.
rungsmaßnahmen zur Vermeidung von
[9] Hegner, H.-D. und Vogler, I.: Energieeinspar- Schimmelpilzen. Fraunhofer IRB Verlag,
verordnung EnEV – für die Praxis kommen- Stuttgart, 2006
tiert. Ernst & Sohn, Berlin (2002).
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 57

WÄRMEBRÜCKEN I LITERATURVERZEICHNIS 57
holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

[19] Pavatex Wärmebrückenkatalog (Holzbau), [24] Otto, Frank: Vereinfachter Ansatz für die
im Internet verfügbar unter: U-Wert-Berechnung von Bauteilen mit
www.pavatex.de inhomogenen Schichten gem. DIN EN ISO
6946. Forschungsbericht im Auftrag der
[20] Xella Wärmebrückenkatalog EnEV-XP,
Deutschen Gesellschaft für Holzforschung,
download unter: http://www.xella.de/html/
Zentrum für Umweltbewusstes Bauen,
deu/de/fermacell_downloads_software.php
Kassel, März 2006
[21] Tichelmann, K.; Ohl, R.: Wärmebrücken
[25] DIN V 4108-4: Wärmeschutz und Energie-
Atlas. Trockenbau, Stahl-Leichtbau, Bauen
einsparung in Gebäuden – Teil 4: Wärme-
im Bestand. Rudolf Müller Verlag, 2005.
und feuchteschutztechnische Bemessungs-
[22] DIN 4108 – Beiblatt 2: Wärmeschutz und werte (Jul. 2004)
Energieeinsparung in Gebäuden – Wärme-
[26] DIN EN 12524: Wärme- und feuchte-
brücken – Planungs- und Ausführungs-
schutztechnische Eigenschaften. tabellierte
beispiele. (Mrz. 2006)
Benmessungswerte. (Jul. 2000)
[23] Hauser, G.; Stiegel, H.: Dokumentation der
[27] Moriske, H.-J.; Szewzyk, R.: Leitfaden
Wärmebrückenwirkung bei Häusern in
zur Ursachensuche und Sanierung bei
Holztafelbauart gegenüber konventionell
Schimmelpilzwachstum in Innenräumen.
errichteten Gebäuden und Festlegung pau-
Umweltbundesamt, Berlin, 2005,
schaler Korrekturfaktoren. Forschungsbe-
richt AIF-Forschungsvorhaben-Nr.: 9109, [28] Sedlbauer, Klaus: Vorhersage von Schim-
Baunatal, 1994. melpilzbildung auf und in Bauteilen.
Dissertation, Universität Stuttgart, 2001.
HB_Waermebruecken:Inhalt 07.07.2008 9:10 Uhr Seite 58

58 WÄRMEBRÜCKEN I IMPRESSUM
holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7

Impressum

Herausgeber: Arbeitsgruppe:
HOLZABSATZFONDS Werner Eckert, Weilheim
Absatzförderungsfonds der Dipl.-Ing. Dominik Herfurth, Iphofen
deutschen Forst- und Holzwirtschaft Dipl.-Ing. Peter Jonak, Michelstadt
Godesberger Allee 142–148 Dipl.-Ing. Daniel Kehl, Leipzig
D-53175 Bonn Dipl.-Ing. Georg Lange, Bad Honnef
02 28 / 3 08 38-0 Uwe Klaus Lange, Feldkirchen
02 28 / 3 08 38-30 Fax Dr.-Ing. Mandy Peter, Berlin
info@holzabsatzfonds.de Dipl.-Ing. (FH) Johannes Ranzmeyer, Aichach
www.holzabsatzfonds.de Dipl.-Ing. Wolfgang Schäfer, Stuttgart
Dipl.-Ing. Eberhard Strobel, Gau-Algesheim
Projektleitung: Dr.-Ing. Tobias Wiegand, Wuppertal
Dipl.-Ing. (FH) Jörg Bühler, Bonn
Die technischen Informationen dieser Schrift
Technische Anfragen an entsprechen zum Zeitpunkt der Veröffent-
Überregionale Fachberatung: lichung den anerkannten Regeln der Technik.
0 18 02 / 46 59 00 (0,06 Euro / Gespräch)* Eine Haftung für den Inhalt kann trotz
fachberatung@infoholz.de sorgfältigster Bearbeitung und Korrektur
www.informationsdienst-holz.de nicht übernommen werden.
* aus dem Festnetz der DT AG,
ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz

Hinweise zu Änderungen, Ergänzungen


Bearbeitung: und Errata unter:
Ingenieurbüro Prof. Dr. Hauser GmbH, Kassel www.informationsdienst-holz.de
Dipl.-Ing. Horst Stiegel

Koordination:
Deutsche Gesellschaft für Holzforschung e.V.,
München
Dipl.-Ing. (FH) Martin Fischer
Erschienen: 5/2008
ISSN-Nr. 0466-2114
Bestellnummer: H 595

holzbau handbuch
Reihe 3: Bauphysik
Teil 2: Feuchteschutz
Folge 7: Wärmebrücken
HB_Waermebruecken_UM 04.06.2008 9:42 Uhr Seite 1

Wärmebrücken

holzbau handbuch REIHE 3 I TEIL 2 I FOLGE 7


HOLZABSATZFONDS
Absatzförderungsfonds der deutschen Forst- und Holzwirtschaft

Godesberger Allee 142–148, D-53175 Bonn


Telefon 02 28 / 3 08 38-0, Telefax 02 28 / 3 08 38-30
info@holzabsatzfonds.de
www.holzabsatzfonds.de

H 595 (6.2008) ISSN-Nr. 0466-2114

Das könnte Ihnen auch gefallen