IN
REGENWÜRMERN
Author(s): Anna Ida Eberhardt and Gerolf Steiner
Source: Zeitschrift für Morphologie und Ökologie der Tiere, Vol. 41, No. 2 (17. Dezember
1952), pp. 147-160
Published by: Springer
Stable URL: https://www.jstor.org/stable/43261849
Accessed: 20-07-2022 08:43 UTC
REFERENCES
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für Morphologie und Ökologie der Tiere
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Z. Morph, u. Ökol. Tiere, Bd. 41, S. 147-160 (1952).
Mit 3 Textabbildungen.
(Eingegangen am 23. Juni 1952.)
Inhalt. Seite
Anlaß der Untersuchung
Die Stellu
mögliche Erklärung
Zusammenfassung
Literatur
Anla
An m
westse
stitut
große
Stellen
wald, der mit Rotbuchen und Birken durchmischt ist. Der Boden des
Waldes ist zwischendurch gut besonnt, aber doch recht feucht. Der
Unterwuchs und der Bodenbewuchs sind spärlich, weil der Boden durch
spielende Kinder immer wieder begangen wird, so daß die nackte Erde
an vielen Stellen hervortritt und nur büscheliges Gras aufkommt. Hier-
mit im Zusammenhang sowie wegen der Abschüssigkeit des Geländes
ist die Waldstreu nicht gleichmäßig verteilt, sondern meist in Gräben
oder bergwärts der Baumstümpfe angehäuft. Abgesehen von Singvögeln,
wenigen Eichhörnchen, Waldmäusen und Waldwühlmäusen fehlen Wir-
beltiere. Größere Insekten sind selten, von größeren Schnecken Arion
vorhanden, aber auch selten. Indessen ist der Boden dicht mit Regen-
würmern besiedelt. Nach den frischen Kothäufchen zu schließen,
kommen auf den Quadratmeter 50 - 200 geschlechtsreife Würmer. Da
* Die Arbeit wurde im Rahmen einer von der Deutschen Forschungsgemein-
schaft unterstützten Untersuchung durchgefühlt. Für die großzügige Gewährung
der nötigen Mittel sei hier sehr gedankt.
Z. f. Morphologie, Bd. 41. 11
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148 Anna Ida Eberhardt und Gerolf Steiner:
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Über das Schmarotzen von Sarcophaga s pp. in Regenwürmern. , 149
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150 Anna Ida Eberhardt und Gerolf Steiner:
Eigene Untersuchungen.
Versuche mit Imagines .
Material und Zuchtmethode . Zur Untersuchung standen uns 3 Fliegenst
zur Verfügung, deren Stamm-Mütter in mit Regenwürmern beköderten
gefangen worden waren: 1. S. striata (Fangort: Stadtwald auf dem Gai
Heidelberg), 2. S . carnaria L. (Fangort : Altrheininsel bei Ketsch, Kreis Mann
3. S. carnaria L. (Fangort: Stadtwald auf dem Gaisberg, Heidelberg). Für d
Stimmung der Arten sind wir Herrn Hauptkonservator
Dr. E. Lindner, Stuttgart, zu großem Dank ver-
pflichtet.
Zunächst war es für die Versuche nötig, genügend
möglichst gleichmäßige Tiere zur Verfügung zu haben.
Wildfänge genügten nicht, waren auch zum Teil recht
hinfällig auf dem Transport zum Laboratorium. Wir
zogen daher die von oben genannten Wildfängen er-
haltenen Larven auf gehacktem Rindfleisch nach einer
früher von [Steiner (1), 1942] angegebenen Zucht -
weise auf und hielten die Imagines in der ebendort
beschriebenen Weise. Wie dort schon erwähnt, halten
sich Sarcophaginen gegenüberCalliphorinen schlechter.
Auch jetzt gelang es uns noch nicht, ihnen optimale
Bedingungen zu bieten. Zwar gelingt die Larven-
aüfzucht ohne weiteres. Aber die Vitalität der
Imagines und vor allem ihre geschlechtliche Aktivi-
tät bleibt hinter der von Tieren aus dem freien
Gelände zurück. Zugabe von Torula utilis (Waldhof-
Abb. 1. Zuchtkäfig : 1 Kon- Nährhefeflocken1) (Goetsch) zum Imagines-Futter
servenbüchse mit 25 W- verbesserte den Zustand der Tiere, so daß sich immer-
Birne; 2 flache Konserven- hin etliche Generationen züchten ließen. Wichtig war
büchse ; 3 Tüllschlauch, oben es, die Luftfeuchte in den Zuchtkästen hoch zu halten
festgebunden, unten über-
hängend und etwas gewul- (etwa 90% relative Luftfeuchte). Dies geschah da-
stet; 4 Tränke; 5 Würfel- durch, daß die Zuchtkästen entweder mit Blech aus-
zucker ; 6 Glasplättchen mit geschlagen wurden oder innen mit Luvithermfolie be-
aufgetrocknetem Nährhefe -
brei ; 7 Kölbchen mit Fleisch.
klebt wurden, die sich sehr bewährt hat, weil sie
1 und 2 innen mit saug- physiologisch einwandfrei und praktisch geruchfrei
fähigem, weißem Papier ist2. Durch entsprechende Stellung der Tränke sowie
ausgeschlagen.
Einstellung der Lüftungsöffnung konnte die Luft-
feuchte auf die gewünschte Höhe mit etwa ±5%
eingestellt werden. JNeben diesen Zuchtkästen bewährten sich in den Sommer-
monaten noch einfache Käfige recht gut, welche aus 2 großen Konservenbüchsen
bestanden, die durch einen kurzen Schlauch aus Erbstüll3 verbunden waren
(Abb. 1). In der oberen Büchse war eine elektrische Birne (25 W) angebracht.
Die Büchsen hingen zu mehreren an einer waagrechten Latte, die über dem Tisch,
1 Die Hefeflocken wurden uns freundlicherweise durch die Zellstoff-Fabrik
Mannheim- Waldhof zur Verfügung gestellt.
2 Für die Überlassung der Luvithermfolie haben wir der Badischen Anilin- und
Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rhein, zu danken.
3 Der Erbstüll für die Zuchtbehälter sowie für die Freilandfallen wurde uns
von Herrn Direktor Braunsteffer von den Textilwerken Weinheim a. d. Berg-
straße freundlich weise zur Verfügung gestellt, wofür wir ihm hiermit herzlich
danken möchten.
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Über das Schmarotzen von Sarcophaga ssp. in Regenwürmern. 151
auf dem die unteren Büchsen standen, aufgehängt war. Abgesehen von den ge-
nannten, vielleicht durch den, Mangel an Ergänzungsstoffen - Umbelliferenblüten-
sekrete ? - bedingten Zuchtschwierigkeiten wurde die Zucht noch durch nicht be-
herrschbare Diapausen der Puppen gehemmt. Das gelegentliche Auftreten von
Mormoniella vitripennis Walk, konnte durch Halten der Puppen in verschlossenen
Gefäßen in bescheidenen Grenzen gehalten werden. Aus den genannten Gründen
konnten unsere Versuche leider nicht mit der wünschenswerten Menge von Fliegen
durchgeführt werden.
Versuche. Für die Wahlversuche mit Imagines wurde eine ähnliche
Anordnung getroffen wie in früheren Duftversuchen mit Phormia regina
Mg. [Steiner (2), 1943]: 16 50 cm3-Weithals- Stehkolben wurden in
einem Versuchskasten (40 X 80 X 40 cm), der innen mit drei 25 W-Birnen
beleuchtet war, folgendermaßen auf dessen Boden verteilt:
12 3 4
5 6 7 8
9 10 11 12
13 14 15 16
Der Abstand der Kölbchen unter sich betrug innerhalb der Längs- un
reihen von Mitte zu Mitte der Kölbchen 8 cm. In die Kolben mit der unterstrichenen
Nummer kam jeweils 5 g frisches Rinderhackfleisch, in die anderen je ein großer,
lebender Regenwurm (Lumbricus terr estris L.). Sowohl über dem Fleisch wie über
dem Regenwurm befand sich jeweils ein Stück feuchten Filterpapiers, so daß sich,
von oben gesehen, die Kolbeninhalte möglichst wenig optisch unterschieden.
(Der Regenwurm blieb aus Lichtscheu unter dem Filterpapier.) Nach 4 Std
wurden die Kolben aus dem Versuchskasten genommen und durch frisch beschickte
ersetzt. Um Standorteinflüsse auszuschalten, kam dieses Mal das Rindfleisch in die
Kolben mit der ununterstrichenen Nummer, die Regenwürmer in 1, 3, 6 usw.
Auch dieser 2. Versuch währte 4 Std. Jeweils ein Versuchspaar wurde bei der
Auswertung zu einem Doppelversuch zusammengefaßt. Die Regenwürmer blieben
die 4 Std am Leben; längere Versuchsdauer vertrugen sie jedoch schlecht. Es
wurde darauf geachtet, daß nur unverletzte Würmer zum Versuch kamen. Das
Hackfleisch hatte trotz der hohen Versuchstemperatur (etwa 28° C) auch ohne
Zusatz von Konservierungsmitteln nach 4 Std noch keinen für den Menschen
ekelhaften Geruch.
In den Versuchen, in denen nicht nur die Larvenabgabe, sondern die Anlockung
der Imagines ganz allgemein festgestellt werden sollte, kamen auf die Kölbchen
Reusen aus Drahtgaze wie bei den erwähnten Phormia- Versuchen.
Die abgelegten Larven wurden nach 24stündiger Bebrütung bei 30° C der
exponierten Kölbchen ausgezählt. Es erschien uns sinnvoll, bei der Auswertung
dieser Versuche sowohl die Zahl je Versuchspaar belegter Kölbchen als auch die
Gesamtzahl der in sie abgegebenen Maden aufzuführen. Im einzelnen läßt es sich
nämlich schwer beurteilen, inwieweit die in einem Kölbchen gefundenen Maden
von einem oder von mehreren Weibchen stammen, oder wie die einzelnen Weibchen
ihre Jungen in kleinen Schüben auf mehrere Kölbchen verteilt haben. Im Gegen-
satz zu manchen Calliphorinen (besonders Phormia), die ihre Eier in geschlossenen
Gelegen mit einer gewissen Sorgfalt absetzen, verstreuen die Sarcophaga- Weibchen
ihre Brut in oft dem Sinne nach nicht recht durchschaubarer Weise. Immerhin
besteht in unseren Versuchsergebnissen eine deutliche Korrelation zwischen der
Zahl der belegten Kölbchen und der Gesamtzahl der in sie abgesetzten Maden.
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152 Anna Ida Eberhardt und Gerolf Steiner:
S. striata 15
In Prozent
S. carnaria (K) 15
In Prozent
S. carnaria (G) 10
In Prozent
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Über das Schmarotzen von Sarcophaga spp. in Regenwürmern. 153
Stamm suchs- Gef.Ima- Belegte Zahl der Gef.Ima- Belegte Zahl der
tiere gines Fallen Larven gines Fallen Larven
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154 Anna Ida Eberhardt und Gerolf Steiner:
S. carnaria (K) 1 24 10 0
das Glas gebracht und
2 24 10 0 dann mit Erde bedeckt
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Über das Schmarotzen von Sarcophaga ssp. in Regenwürmern. 155
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156 Anna Ida Eberhardt und Gerolf Steiner:
Abb. 2. Larven von Sarcophaya carnaria (Gaisberg) haben sich am Clitellum versammelt
(lebend photographiert).
Eindringen der Larven, dann findet man diese in der Leibeshöhle ; nach
24 Std stecken sie mit ihrem Vorderende im Darm (Abb. 3). Das Hinter-
ende mit den Stigmen bleibt jedoch stets in zeitweiliger Berührung mit
der Außenluft durch das ursprüngliche Bohrloch.
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Über das Schmarotzen von Sarcophaga spp. in Regenwürmern. 157
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158 Anna Ida Eberhardt und Gerolf Steiner:
ihre Gelege absetzen oder gar ihre Eier verstreuen. Man kann
Leerlaufreaktionen sprechen, wenn man diesen Ausdruck (sofe
einigermaßen die „Formalitäten" der Gelege- Abgabe gewahrt
hier anwenden will.
Wie eingangs erwähnt, ist der Biotop, in dem sich S. carnaria auf dem
Gaisberg so zahlreich findet, durch den wahrscheinlich sehr geringen
Anfall von „Klein- Aas" ausgezeichnet, welches sonst die gegebene Brut-
stätte für die in kleinen Schüben ihre Brut verteilenden, saprozoischen
Sarcophaga- Arten bildet. Man könnte nun annehmen, daß die an
regenwurmreichen Örtlichkeiten lebenden Sarcophaga- Populationen es
sich leisten können, durch ihre Hochträchtigkeit nicht zu intensiver
Suche nach Brutplätzen aktiviert zu werden, sondern daß sie der eben
beschriebenen Schwellenerniedrigung ohne gesteigerte Suchaktivität
Raum geben können. Dort, wo die Weibchen sich sonnen - also auf dem
kahlen Boden und dem über diesen herausragenden Regenwurmhäuf -
chen - , würden dann die Larven ziemlich wahllos abgegeben. Bei der
dichten Besiedlung des Bodens mit Regenwürmern ist die Wahrscheinlich-
keit, daß die Larven solche finden, groß. Zum Eindringen wählen die Lar-
ven die zarteste, drüsenreichste Stelle des Wurmes entsprechend ihrer Nei-
gung, auch im Aas die zartesten Stellen zum Eindringen zu bevorzugen.
Der Übergang zum Parasitismus wäre dann aus einem Antriebsverlust der
Weibchen und der hieraus sich ergebenden Schwellenerniedrigung zu
erklären , zum mindesten in Hinsicht auf das Verhalten der Imagines.
Daß im vorliegenden Fall die Wendung zum Parasitismus noch
durch andere Faktoren mitbedingt ist, scheint aus den Versuchen mit
den Larven hervorzugehen; denn die Larven des Gaisberg- Stammes
waren ja die einzigen, die den Regenwurm ohne weiteres „annahmen".
Aber hier könnte der Einwand zu Recht bestehen, daß nicht etwa diese
Larven spezialisiert wären, sondern die anderen, mit ihnen verglichenen,
d. h. daß nicht die Gaisberg-Larven eine besondere „Affinität" zu
Regenwurm hätten, sondern daß die anderen Larven weniger indifferent
wären als sie und vor dem Regenwurm „Ekel" hätten, weil sie auf ein
anderes Tier spezialisiert oder lediglich auf Aas eingestellt wären. Für
S. striata liegt die erste, für den Ketscher Stamm von S. carnaria
die zweite dieser Vermutungen näher, zumal ja das Wohngelände von
S. carnaria bei Ketsch aus tierreichen Niederungswiesen und Bruchwald
besteht, wo der Anfall von „Klein-Aas" groß ist. Diese Fragen in
Freiland- und Laboratoriumsexperimenten nachzuprüfen, haben wir
uns für die kommenden Sommer vorgenommen. Nach unseren bis-
herigen Versuchen an Imagines und Larven ist die Wahrscheinlichkeit
immerhin schon sehr groß, daß das Schmarotzen auf Regenwürmern
ein durch nur ganz geringfügige Instinktabänderungen (Antriebsverlust
bei den Imagines, Schema-Erweiterung bei den Larven genügen als
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Über das Schmarotzen von Sarcophaga spp. in Regenwürmern. 159
Zusammenfassung.
1. Freilandbefunde haben gezeigt, daß lebende Regenwürmer durch
Sarcophaga spp. befallen werden.
2. Wahlversuche im Laboratorium ergaben, daß die Weibchen von
Sarcophaga striata Fleisch als Larvenablagestätte lebenden Regenwür-
mern vorziehen. Für einen Stamm von Sarcophaga carnaria (Fundort :
Gaisberg bei Heidelberg, Biotop sehr regenwurmreich) gilt vielleicht das
Umgekehrte. Ein anderer Stamm von Sarcophaga carnaria (Fundort:
Ketscher Rheininsel) verhielt sich gleichgültig.
3. Gegenüber zur Wahl gestellter Gartenerde und frischem Regen-
wurmkot verhielten sich alle 3 untersuchten Stämme gleichgültig (Wahl-
verhältnis annähernd 1:1).
4. Versuche, in denen frisch abgelegten Larven lebende Regenwürmer
geboten wurden, die sich in Erde eingegraben hatten, ergaben, daß
keiner von den zugesetzten 100 Larven von Sarcophaga striata befallen
wurde, hingegen von 97 Larven von Sarcophaga carnaria (Gaisberg) 46 in
den Regenwürmern wiedergefunden wurden. Von 20 Larven von
Sarcophaga carnaria (Ketsch) wurde keine in Regenwürmern wieder-
gefunden.
5. Versuche, in denen das Verhalten der Larven beim Zusammen-
treffen mit unverletzten, lebenden Regenwürmern in Petrischalen beob-
achtet wurde, zeigten, daß die Larven von Sarcophaga striata nicht in
die Würmer eindrangen. Bei Sarcophaga carnaria (Ketsch) drangen
in 2 von 11 Fällen die Larven in lebende Würmer ein. - Die Larven von
Sarcophaga carnaria (Gaisberg) drangen regelmäßig ein, und zwar am
Clitellum.
6. Es wird vermutet, daß bei diesem fakultativen Parasitismus
dem Ausfall der Brutplatz -Suchflüge der Imagines und der Schema-
Erweiterung der verstreut abgesetzten Larven eine besondere Bedeu-
tung zukommt.
Literatur.
Baer, W. : Die Tachinen als Schmarotzer der schädlichen Insekten. Z. angew.
Entomol. 6, 185 (1920); 7, 97, 394 (1921). - Fitsch, C. P.: Animal parasites
affecting equines. J. Amer. Vet. Med. Assoc. 53, 312 (1918). - Gösswald, K. :
Zur Biologie und Ökologie von Parasetigena segregata Rond, und Sarcophaga
schützet Kram, nebst Bemerkungen über die forstliche Bedeutung. Z. angew.
Entomol. 21, 1 (1934). - Goetsch, W. : Der Einfluß von Vitamin T auf Körper-
form und Entwicklung. Naturwiss. 33, 149 (1946). - Hafez, M. : On the behaviour
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160 A. I. Eberhardt und G. Steiner: Über das Schmarotzen von Sarcophaga ssp.
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