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Rogier van der Weyden, Der Middelburger Altar (Detail) um 1445 - Gemäldegalerie SMPK
Im Übergang von Michaeli zum Advent stehen wir in einer Zeit der Auseinandersetzung mit der
Welt, die in den wunderschönen herbstlichen Tagen ihr warmes goldenes Licht verströmt und doch
am Welken und Sterben ist. Innerlich können wir in den Oktober-, November- und Dezemberwo-
chen einen echten Kontrapunkt zur Natur erleben:
In der Natur ist Erntezeit. Reich werden wir beschenkt mit Gemüse und Früchten. Innerlich ist Auf-
bruchszeit. Am Eurythmeum CH hat ein Studienjahr begonnen, das noch jung ist. Die Studie-
renden und auch die Lehrenden arbeiten nach der Sommerpause mit neuen, jungen Idealen. Neue
Themengebiete werden eingeführt, die Studierenden beinahe täglich an Neues herangeführt und
herausgefordert, sich damit zu verbinden, an sich zu arbeiten und eigene Hindernisse zu über-
winden.
An seine Grenzen zu stossen und die Konfrontation mit Hindernissen auszuhalten, gelingt nur mit
einer unbedingten Zuversicht in das Zukünftige. Es ist eine Kraft der Seele, die auch Hoffnung ge-
nannt werden kann. Die Seelenkraft der Hoffnung, der Zuversicht ist wie ein Werkzeug, mit dem
wir in der Eurythmie an unserem physischen Leib arbeiten. „Unser zentraler Wesenskern ist um-
hüllt von dem Glaubens- oder Astralleib, von dem Liebe- oder Ätherleib und von dem Hoffnungs-
oder physischen Leib“, so Rudolf Steiner in einem Vortrag vom 2. Dezember 1911 in Nürnberg
(GA 130). Glaube, Liebe und Hoffnung sind uns heute seelische Inhalte, Empfindungen. Einst aber
waren sie die Grundmotive, aus denen das physische Dasein des Menschen erschaffen wurde.
Die Zuversicht für die Zukunft gab dem physischen Leib Dichte und Halt, schon ganz im Urbeginn
auf dem alten Saturn. So ist der physische Leib auch ein Hoffnungsleib und es gibt in der Euryth-
mie Übungen, um diesen Hoffnungsleib zu stärken. Der in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit
gefallene Mensch sucht nur den Tod und das Ende. Die Überwindung dessen geschieht durch die
Kraft der Hoffnung. Mit jedem Laut, mit jedem Ton können wir uns in der Eurythmie willentlich mit
den Werdekräften verbinden. Die seelischen Tugenden von Glaube, Liebe, Hoffnung sind gewal-
tige Kräfte, die in der Eurythmie durch Tätigkeit aus der Abstraktheit erlöst werden können.
Im Kopfe Glaubenskraft
Im Herzen Liebesmacht
Im vollen Menschen starkes Hoffen
Hält und trägt das Leben.
Rudolf Steiner
Das Kollegium des Eurythmeum CH möchte Ihnen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit
wünschen. Viel Freude beim Lesen dieses Rundbriefes und einen herzlichen Dank an Sie, liebe
Leser und Leserinnen, dass wir in Ihnen Freunde des Eurythmeum CH gefunden haben.
Als Kollegium bedanken wir uns ganz herzlich bei all den Mitarbeitern, die zur Zeit unsere Arbeit
mit und für die Studierenden unterstützen. Unser Dank geht an:
*****
Am 8. November 2014 ist die langjährige Leiterin der Eurythmieschule Elena Zuccoli über die
Schwelle gegangen. Gerne möchten wir Ihnen den Lebenslauf, den Elisabeth von Stockar selber
geschrieben hat, in diesem Rundbrief zur Kenntnis bringen.
„Es schneite, als ich am 26. November 1919 in Wernigerode im Harz zur Welt kam. Ich erschien
etwas zu früh und war noch am ganzen Körper behaart, aber die Härchen verschwanden bald. Die
Erdennahrung, die Muttermilch, konnte ich erst richtig aufnehmen, nachdem die Hebamme diesem
Prozess mit ein paar Tropfen Rotwein zu Hilfe kam.
Die ersten 7 Jahre erinnere ich nur sehr lückenhaft. Sie waren
durch mehrere Ortswechsel etwas unruhig. Meine Mutter war
alleinerziehend. Der Vater war eigene Wege gegangen. Mit
meiner Mutter verband mich durch mein ganzes Leben ein
besonderes inniges Verhältnis. Die Fähigkeiten des Staunens
und der Begeisterung für alles Schöne konnte ich aufnehmen.
Ein unendlicher Dank wird in mir immer lebendig sein für die
Liebe und das Verstehen, das sie meinem diesmaligen
Schicksal einverwoben hat.
Als ich 7 Jahre alt wurde, zogen wir nach Hamburg, weil dort
eine Waldorfschule war. Die Schule wurde zu meiner gelieb-
ten Heimat, und der erste grosse Kummer traf mich, als in
meinem 11. Schuljahr die Schule aus politischen Gründen
schliessen musste.
Meine Liebe galt schon von frühester Kindheit an der Euryth-
mie, der ich mit ca. 5 Jahren in der Kinder-Eurythmie begeg-
nete.
Nach der Schulschliessung, ich war 17 Jahr alt, konnte ich für
1 Jahr in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft bei M.U.
Schwarz in Worpswede die Arbeit mit der Erde kennenlernen
– Gemüse- und Obstbau, Stalldienst, Kühe melken, Kompost
zubereiten usw. – alles eine herrliche Vorbereitung für das Eurythmiestudium, das ich dann, 18-
jährig in Hamburg bei der russischen Eurythmistin Olga Samyslowa begann. Bei ihr lernte ich ganz
einzutauchen in das künstlerische Element der Eurythmie. Aber ich musste mir daneben in
Büroarbeit das Geld verdienen, 8 Stunden täglich, und am Abend kam der leuchtende Teil des
Tages mit der Eurythmie.
Als ich nach 3 Jahren nach Stuttgart ging, um bei Else Klink noch 1 Jahr weiterzulernen, wurde
bereits nach 6 Wochen die Eurythmie verboten (Pfingsten 1941). So machte ich in Heidelberg eine
Massage-Ausbildung und arbeitete anschliessend in Stuttgart, zuerst in einer Arztpraxis und dann
im Reservelazarett bis Mai 1945.
Nach dem Krieg, als die eurythmische Arbeit wieder möglich wurde, konnte ich nach ½ Jahr bei
Else Klink weiter lernen, um dann in Hamburg an der neu wieder beginnenden Waldorfschule Eu-
rythmie zu unterrichten. Die Arbeit mit den Kindern war herrlich, ich liebte alles, Kinder und Kolle-
gium, von ganzem Herzen, aber meine ganze Sehnsucht zog mich nach Dornach, wo ich schon
mit 15 bis 18 Jahren jeweils Ostern mit meiner geliebten Mutter sein konnte.
Nach 10-jähriger Schularbeit in Hamburg erfüllte sich mein grosser Lebenswunsch. Ich wurde ge-
fragt für die Mitarbeit an der Goetheanum-Bühne in Dornach. Während 7 Jahren, ab 1949, war ich
in jeden Sommerferien in Dornach und durfte jeweils in den grossen Eurythmie-Aufführungen zur
Sommertagung mitmachen. So kam ich Ostern 1956 in eine schon vertraute Bühnengemeinschaft
in die Eurythmie-Gruppe von Frau Zuccoli, Gritli Eckinger, Ida Schweigler und Rie Lewerenz, die
alle noch die Arbeit mit Rudolf Steiner erlebt hatten. Und ich konnte durch diese Eurythmistinnen,
zu denen auch Frau Dubach und Friedel Thomas gehörten, unendlich vieles lernen. Sie wirkten als
inspirierende Vorbilder und Bildner für uns Jüngere und Suchende. Eine herrliche, schöpferische
Zeit mit dem Erarbeiten vielfältigster eurythmischer Aufgaben erlebte ich hier über 30 Jahre.
Bald ergab sich auch gleichzeitig die Aufgabe, in der Eurythmieschule mitzuarbeiten. Diese Auf-
gabe war wie ein Weiterreichen des grossen Geschenkes, was mich mit der Eurythmie bis heute
durch mein ganzes Leben begleitet.
Mein immerwährender Dank gehört dem Schöpfer der Eurythmie, dieser geistigsten, modernsten
und zukünftigsten Kunst, gehört Rudolf Steiner.
In der Anthroposophie und der Eurythmie konnte mein diesmaliges Erdenleben seinen innersten
Sinn finden und erfüllen.
*****
Eine neue Mitarbeiterin
Neue Studierende
Ich bin in der Schweiz, auf dem Land im Kanton Schaffhausen auf-
gewachsen und durfte 13 Jahre lang in die Steiner-Schule gehen.
Seit meiner späten Jugend schlummert in mir der Wunsch, Euryth-
mie einmal richtig kennen zu lernen. Lange dachte ich nicht, dass
ich dies schon mit 21 Jahren tun werde. Zuerst wollte ich etwas
„Richtiges“ lernen, womit ich in der Welt helfend wirken kann.
Doch ich glaube, das kann ich auch einmal als Eurythmistin, auch
wenn mein Berufsalltag anspruchsvoller sein wird, als wenn ich
z.B. Pflegefachfrau geworden wäre. Gegenüber der grossen
Herausforderung steht aber auch die Freiheit, Eigeninitiative zu
ergreifen und kreativ das Leben durch meinen Beruf zu gestalten.
Ich bin glücklich, am Eurythmeum CH zu studieren, ich durfte
schon sehr viele bereichernde Momente erleben. Die Atmosphäre
an der Schule ist frisch, energievoll und durch die vielen Kulturen,
die sich hier treffen, so vielseitig. Ich freue mich auf die Zeit, die ich
Paul, Akimi, Franzisca, Angelika hier verbringen werde.
Angelika Kissling, Schweiz, 1. Ausbildungsjahr
Mein Name ist Akimi Takeuchi. Ich bin in Japan geboren und aufgewachsen. Ich habe mich immer
für Kunst und Spiritualität interessiert. Zuerst lernte ich Ikebana, die Kunst des Blumensteckens,
und habe dann eine Schule für Kunsttherapie besucht. Nach dreijährigem Studium am Emerson
College in England konnte ich meine Bildhauerausbildung abschliessen. Jetzt erlebe ich, dass es
Eurythmie ist, welche ich eigentlich gesucht habe. So bin ich sehr dankbar, hier die Kunst der Eu-
rythmie lernen zu dürfen.
Akimi Takeuchi, Japan, 1. Ausbildungsjahr
Ich bin Franzisca Teixeira, halb Brasilianerin und halb Schweizerin: Ich bin in Brasilien aufgewach-
sen und habe dort viel Theater gemacht, wodurch meine Liebe zur Körperbewegung und Ausdruck
erwachte. Später habe ich auch Tanzimprovisation gemacht und war dann auf der Suche nach
einer Tanzausbildung. Mir schien aber diese Welt der Tanzausbildung eher zerstörerisch als har-
monisch und heilend. Und weil ich mich schon sehr viel mit sozialen Fragen und mit dem Zustand
der Welt heutzutage beschäftigt hatte und mich immer noch damit beschäftige, wollte ich eine Aus-
bildung machen, die mir Sinn und Heilungskräfte bieten könnte. Die Eurythmie kam als Option und
ich habe mich entschieden, das zu versuchen. Ich bin jetzt im ersten Jahr und bin froh, dass ich
mein Instrument aufbauen kann, aber auch, dass ich aktiv in der Schule sein kann und die sozialen
Fragen, die ich in meinen Herzen trage, weiter leben lassen und forschen kann.
Franzisca Texeira, Brasilien/Schweiz, 1. Ausbildungsjahr
Als Zweitgeborener unter fünf Geschwistern bin ich am Sonntag, dem 14. Dezember 1986, auf die
Welt gekommen. In einer Familiengemeinschaft mit bio-dynamischem Hof und in der Rudolf
Steiner Schule bei München in Süddeutschland bin ich herangewachsen.
Durch eine erschütternde Wende im Lebenslauf erwachte 2010 in mir ein Bewusstsein, welches
der Geisteswissenschaft gewahr wurde und diese als zentralen Inhalt finden konnte.
Wie diese Hintergründe meiner wirksamen Jahre sich in Zukunft entfalten können, ist sehr offen,
die Richtung ist jedoch schon zu erahnen.
Nach einer Ausbildung in der Landwirtschaft und anderen Tätigkeiten stehe ich nun im 1. Ausbil-
dungsjahr vor einer neuartigen Herausforderung, welche ich am Eurythmeum CH angehen will. Ich
freue mich sehr auf diese Zeit und bin dankbar dafür, dass ich den Weg hierher gefunden habe.
In der Eurythmie als Schulungsweg und Kunst des ganzen Menschen sowie im Landbau mit seiner
Vielfalt elementarer Tätigkeiten und seinem sozialen Leben als Ort bewusster Menschwerdung im
Gleichschritt einer Verwandlung der Naturreiche liegt große Bedeutung für eine Heilung von
Hemmnissen menschlicher Entwicklung, welche zunehmend durch die Chaotisierung der zivilisato-
rischen Verhältnisse entstehen. Hier sehe ich wichtige Zukunftsaufgaben durch die Anthropo-
sophie gegeben.
Neben der Ausbildung werde ich an verschiedenen Arbeiten in der Sektion für das Geistesstreben
der Jugend am Goetheanum tätig sein.
Paul Jakob Zebhauser, Deutschland/Schweiz, 1. Ausbildungsjahr
In search of the I
Eurythmy! I remember very well the first time I heard the name. It was five years ago. Oswald, our
director, was staging Faust, the first part of the tragedy, and he asked us one question: how can
we depict the voice of God? We were all practicing the Art of Speech and of course we thought of
a grandiose choir. “Well, well”, he said, “that is what the public will hear. But what will the public
see?”
Definitely, the old man with the white beard was no answer, unless it descended from Michel-
angelo’s Sixteenth Chapel, in flesh and blood. And even so, this jaded symbol was far from fulfilling
the artistic pursuits we embarked on.
We were all looking at Oswald, waiting for him to give us a satisfying answer. He did give us one,
but it was no soothing answer, on the contrary. The answer he gave was one that opened a narrow
entrance. Looking through, one could spend days and nights, weeks, months, years, trying to un-
derstand the wide scenery beyond. What is Eurythmy? How do I move in Eurythmy? What do I
move? What are the sounds? How do I make them?
Questions leading to answers that lead to other questions and it goes on and on, incessantly.
When I first began my training in Bucharest, in the first three months, I thought I got answers. I was
holding them beneath my feet so I could be taller, and able to look further, to see what’s ahead.
But then, the next trimester came, and new insights emerged, new things I had to teach my body,
mind and soul.
Still I was experiencing Eurythmy as a child, happy to see the grass and the trees, not knowing
he’s on a meadow, in front of a great forest. On my last Abschluss, I had a glimpse of the
tremendous journey I was in. Only then I thought of my vacation with a feeling of unpleasantness. I
didn’t want it to stop. I know that when I begin again, after a time of pause, I have to rework
through, regain reign over my everyday self.
In this life, I’ve had the opportunity to meet the arts in an applied way. I have studied scriptwriting,
acting and singing, and had the opportunity to practice them, thus having numerous artistic experi-
ences. After living for a while with Eurythmy, I became conscious of how it transformed the way I
sing, the way I move, the way I write. And I believe it is because Eurythmy helps oneself to get
closer in touch to the most intimate, secret space of man – the I am.
I truly hope, I will have the chance to go deeper into the newest art of mankind.
Ioana Ruxandra Fărcăşanu, Romania, 2. Ausbildungsjahr
Etwas vom schönsten in der Welt ist die Kunst, sie kann Menschen beglücken, bewegen, mitneh-
men und therapieren. Für mich war es stets etwas vom wunderbarsten, mich künstlerisch auszu-
drücken. In diesem Sinne kam mir die 12-jährige Schulzeit an der Rudolf Steiner-Schule Basel
sehr entgegen. Danach zog es mich zunächst in die Welt, nach Israel, nach Südamerika. Immer
deutlicher wurde, dass künstlerische Bewegung zu meinem Leben gehört und nun studiere ich in
einem tollen Kurs, in einer netten Schulgemeinschaft Eurythmie.
Aljona Everwijn, Schweiz, 2. Ausbildungsjahr
I am Sara, a girl who grew up in the quiet countryside, spending
my free time going on adventures in nature, or helping my
mother in her work as a seamstress. After attending high school
I found a job in a big industry. I worked seven years as an
administrative employee, where I learned many things related to
the economy and I have known a lot of people. After finishing
high school, I really wanted to join a ballet school, despite my
age, but I could never find the time to do so. Then, “quite by
chance” I heard about Eurythmy. Out of curiosity I attended a
little group which practiced social Eurythmy and after a while I
began to feel I would like to know something more, so I did five
cycles of Eurythmy for therapeutic purposes. I liked it. I felt its
effect on me, and my teacher suggested I enroll in the college
of London, but I was still young, and I did not have the economic Sara, Aljona, Gil
means to go. Then I discovered that there was a course training students in Eurythmy during the
weekends in Rome, so I enrolled there and started this way! It was, however, somewhat difficult to
reconcile my job with the training and the long journey between Rome and my town, which is near
Venice. I like Eurythmy, I believe in it very much because I feel it physically and inwardly, but I can
also see its action in the people close to me. My dream since childhood has been to work with
children, and over time I have come to feel that working with children is the right job for me. How
much better this will be if destiny finally leads me to this through the art that I hold so dear. So I
have accepted to leave every certainty, economic security, every stillness that you acquire when
you are really an expert in a job, all because my heart says that I have to do it!
Sara Forner, Italien, 3. Ausbildungsjahr
Mein Name ist Gil Levy und ich bin 31 Jahre alt. Ich bin in Yodfat, einem Dorf im Norden Israels,
aufgewachsen. Mit 7 Jahren haben meine Eltern mich in die Waldorfschule in Harduf geschickt.
Dies war die Gründungsklasse der ersten Waldorfschule in Israel. Dort bin ich zum ersten Mal der
Eurythmie begegnet.
Schon von jungen Jahren an fühlte ich mich zum Theater und zur Bühnenkunst hingezogen. Nach
Abschluss der Schule konnte ich bei der Armee Dienst als Schauspielerin machen und danach
begann ich ein Studium an der Schule für die Bühnenkünste in Tel Aviv.
Mit 25 habe ich das Schauspielstudium abgeschlossen und habe angefangen, in verschiedenen
Theaterstücken in Israel aufzutreten. Aber ziemlich schnell habe ich das Gefühl gehabt, dass mir
etwas fehlt, dass ich etwas verpasse und dass die Stücke, in denen ich spiele, leer sind und keine
Phantasie haben. Ich wollte etwas anderes. Nach einer Weile habe ich eine Einladung bekommen,
ins "Hamila Theater" im Kibutz Harduf einzutreten, ein anthroposophisches Theater Ensemble.
Und so habe ich die grosse Stadt verlassen und bin dem "Hamila Theater" im Norden beigetreten.
Damals begann ich in der Waldorfschule als Regisseurin und als Assistentin für Kinder mit beson-
deren Bedürfnissen zu arbeiteten. Gleichzeitig habe ich ein Anthroposophisches Studienjahr ge-
macht und anschliessend das erste Jahr des Waldorflehrer-Seminars mit der Absicht, eine Thea-
terlehrerin zu werden.
Aber in dem Seminar bin ich der Eurythmie von Neuem begegnet. Die Eurythmiestunden waren für
mich das Herz des Seminars. Am Ende des Jahres, nachdem wir "Lohengrin" eurythmisch aufge-
führt hatten, hatte ich das Gefühl, dass ich die Eurythmie tiefer studieren muss.
Wie durch ein Wunder wurde gerade im Norden eine neue Eurythmie-Ausbildung aufgemacht und
so habe ich gleich begonnen. Die Ausbildung war teilzeitig. Nach zwei Jahren war es mir klar, dass
ich eine volle Ausbildung absolvieren wollte. Ich war zweimal zu Besuch im Eurythmeum CH, und
schon nach den ersten Stunden wusste ich, dass ich hier studieren möchte. Das Haus, die Stu-
denten und die Lehrer haben mich begeistert.
Es brauchte noch eine Weile, bis ich wirklich die Kraft für diesen Schritt gesammelt und Israel und
meine Theaterarbeit hinter mir gelassen habe. Jetzt bin ich hier, eine Studentin im dritten Jahr und
ich bin sehr glücklich!
Gil Levy, Israel, 3. Ausbildungsjahr
Berichte
There are four classes in the school. Each class has a weekly
meeting with the teacher who mentors that class. Within each
class group, the students get to know each other very well and
do many wonderful things together. As a whole school, there are
also some opportunities for students in different classes to get to
know each other, such as choir, therapeutic Eurythmy, music
theory and Menschenkunde, Eurythmie im Arbeitsleben and
Pedagogic courses, for example. We also spend time together
at end-of-trimester performances and other festivals throughout
the year.
However, there are many issues that relate to how we all live in
community together on a regular basis, all the way from inspir-
ing initiatives down to the nitty-gritty practical level such will take out the compost and recycling,
etc. In order to plan events and organize the life of the school, all the main teachers and students
meet for a Schulgespraech once per month. These meetings can be wonderful, but often we don't
have enough time to talk about all the things we want to do together here in the Eurythmeum CH!!!
Recently, a small group of students from different classes have been organizing and facilitating
weekly (rather than monthly) meetings for all of the students and the main teachers in the school.
Our wish is to build bridges between the different classes and to support the enlivening of the so-
cial/cultural life for all the students and teachers in the school. Each person is free to come to these
meetings or not. We are striving to create space to practice the Fundamental Social Law given by
Steiner1. Our aim is to make a space where each individual can bring forward the gifts/talents that
they have to enrich the community and to cultivate a thriving community life that is nourishing for
each individual in the school. So far, students have contributed: songs, a cello concert, a folk
dance, a discussion on how we use technology (such as cell phones) in our school, a nature
sculpture exercise, games and many ideas for new initiatives. One new initiative that has been
very successful several weeks in a row is a community meal once per week, offered by a student
who cooks delicious traditional food from her country for everyone to eat at a very low cost.
Another initiative is that we are currently practicing a social sculpture exercise in how we wash our
dishes in the kitchen. Instead of taking responsibility for oneself, we are trying to serve someone
else (brotherhood/sisterhood). This initiative is inspired by Rudolf Steiner's Economics Course (GA
340). We are trying to learn how to work not for wages/for ourselves. By practicing this idea on a
very safe, small scale we hope to bring Steiner's ideas of Social Threefolding directly into practical
life and to build capacities for working out of Steiner's indications for Associative Economics in our
own lives on a larger scale later. As Eurythmy students, the issue of how we will give our labour in
the future is a very living question and we hope to educate and prepare ourselves to be able to
work in the world in a way that contributes to the social health of the communities in which we find
ourselves after we graduate. A small group of students will also meet in the spring for an intensive
study of Steiner's Economic Course (GA 340). These are simply a few of the many initiatives that
are currently growing and blossoming in the Eurythmeum CH at the moment.
We are an incredibly diverse group of individuals from all over the world. Personally, I feel so
grateful for this opportunity to live and work in community with so many wonderful people from all
walks of life.
Thank you to everyone in the wider community who helps to make the Eurythmeum CH possible!!!!
It would not be possible without the generosity, support and hard work of so many people.
Thank you! Olivia Hanna, Canada, 3. Ausbildungsjahr
1
"The healthy social life is found
When in the mirror of each human soul
The whole community is shaped,
And when in the community
Lives the strength of each human soul."
(Rudolf Steiner, Anthroposophy and the Social Question, 1919, GA 34.)
Das Eurythmeum CH zu Gast beim 11. Internationalen Forum - Eurythmie Witten
Einer Einladung folgend fuhren wir als Schulgemeinschaft (1.- 3. Studienjahr sowie Dozenten,
Spieler und Sprecher) am 28. Mai 2014 nach Witten. Die Anreise wurde uns dankenswerterweise
durch großzügige Spendengelder ermöglicht. Voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg
Richtung Norden. Angekommen quartierten wir uns im Klassenzimmer der 11. Klasse der Blote-
Vogel-Schule ein und versammelten uns dann gegen 18 Uhr mit rund 500 anderen Teilnehmern
für die Eröffnungsfeier.
Die Atmosphäre war ungezwungen und erwartungsvoll. Man konnte spüren, wie alle sich freuten,
etwas aus ihrer Arbeit zeigen zu dürfen. Das Miterleben der verschiedenen Gruppen, Waldorf-
schulklassen, Eurythmie-Schulen, Bühnen-Gruppen und freien Ensembles war vielseitig, sehr
anregend, farbig, und zugleich berührend und bereichernd. Die Frische und Freude der Jugend-
lichen stand neben Experimenten, zum Beispiel mit Formen durch leuchtende Stäbe im Dunkeln
gebildet, neben witzigen und schalkhaften Darbietungen, neben Märchenhaftem und Ernstem.
Tagsüber gab es verschiedene Workshops und nach den Aufführungen konnten wir den Abend
noch im Nacht-Café bei Live-Musik mit gemeinsamem Tanzen ausklingen lassen…
Neben vielem Zuschauen bereiteten wir uns auch auf unsere Aufführung vor und zeigten am Don-
nerstag als einzige Ausbildung das 1., 2. und 3. Jahr nacheinander mit verschiedenen Stücken. So
konnten wir uns als ganze Schule in Witten vorstellen. Bei der Aufführung war die Luft dicht, der
ganze Saal folgte uns aufmerksam. Den herzlichen Beifall nahmen wir mit Freude auf.
Im späteren Programm folgte dann noch unser Bühnenensemble mit Ausschnitten aus seinem
Programm, die das Publikum begeisterten!
Insgesamt war die Fahrt nach Witten eine wunderbare Sache - wir konnten als Schule einen blei-
benden Eindruck hinterlassen und haben sehr viel gesehen und erlebt und es gab Möglichkeiten in
verschiedensten Austausch zu kommen - es war wie ein großer, intensiver „Tag der offenen Tür“.
Auch für das Soziale untereinander war dieser Ausflug als Schulgemeinschaft nach Witten für uns
ungeheuer stärkend und bereichernd!
Diese Erfahrung möchten wir nun nicht einmalig bleiben lassen und haben uns entschlossen, einer
erneuten Einladung folgend im Frühling 2016 wieder als Schule nach Witten zu fahren (2015 wird
wahrscheinlich nur das 4. Jahr als Repräsentant dort sein).
Bis dahin hoffen wir auf genügend Spendengelder, sodass die Anfahrt wieder allen Teilnehmern
ermöglicht werden kann und wir wieder an diesem Ereignis teilhaben können!
Katharina, Sophie, Barbara
Mexiko, Barcelona……?
Die Zusammenarbeit des Kollegiums mit dem mexikanischen Architekten und Künstler Santiago
Borja* geht weiter: Wir sind eingeladen, Teil seines Projektes „ASTRAL BODIES / INVISIBLE
PLANES“ in Mexiko City (Museo de Arte Carrillo Gil) und in Barcelona (Mies Van de Rohe
Pavillon) zu sein. Wenn alles klappt, können wir im nächsten Rundbrief viel darüber berichten.
*siehe Bericht im Weihnachtsrundbrief des Eurythmeum CH 2013.
Ingrid Everwijn
Zugunsten unserer Abschlusstournee haben wir eine Reihe von Benefiz-Veranstaltungen begon-
nen. Es sind Vorträge mit dem übergeordneten Thema „Der spirituelle Impuls der Eurythmie“. Frau
Dr. Martina Maria Sam hat die Reihe mit sehr interessanten Anregungen zum Thema auf ge-
schichtlichem Hintergrund eröffnet, Johannes Greiner setzte sie fort mit dem Untertitel „Die soziale
Fähigkeit der Eurythmie“, Frau Dr. Wilburg Keller-Roth sprach über „Die Bedeutung von Goethes
wissenschaftlichem Impuls für die Entwicklung der Eurythmie“ und der noch ausstehende Vortrag
von Wolfgang Held trägt den Titel „Zur Kosmologie der Eurythmie“.
Zu diesem letzten Vortrag am Sonntag, den 11. Januar 2015 um 17.00 Uhr im Eurythmeum CH,
Apfelseestrasse 9a in Aesch laden wir sehr herzlich ein.
Ein anschliessendes Zusammensein mit Suppe und Focaccia dient unserer Spendenbüchse und
birgt eine schöne Begegnungsmöglichkeit. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Sophia Gabriel Hildesheimer
Unsere Finanzen – anders betrachtet als üblich
In vielen Märchen werden drei Fragen gestellt, von denen eine nicht oder nicht vollständig beant-
wortet werden kann. Daraufhin beginnt für den Helden/die Heldin das Abenteuer – die eigentliche
Märchenhandlung. Das Märchen endet glücklich, wenn die dritte Frage aufgrund der gemachten –
meist dornenvollen – Erfahrungen schliesslich beantwortet werden kann.
Vor etwas mehr als 2000 Jahren ging einer in die Wüste. Da trat der Widersacher an ihn heran und
stellte ihm drei Fragen. Eine Frage – diejenige, die das Wirtschaftsleben betrifft – konnte Er nicht
beantworten, weil Er noch nie zuvor auf der Erde inkarniert war; denn das Wirtschaftsleben, das
Ringen um das tägliche Brot, ist eine irdische Angelegenheit.
Wer aber muss auf diese unbeantwortet gebliebene Frage die Antwort finden?
Bei der Verrichtung unserer täglichen Arbeit - unseres Broterwerbs - ringen wir um die Antwort auf
diese Frage - bewusst oder unbewusst - und oft ist dieses Ringen mit Leid verbunden.
Das in unserem letztjährigen Rundbrief Geschriebene über die Finanzierung des Eurythmeum CH
ist im Grundsatz immer noch aktuell. Dank eines Vermächtnisses können die akuten Fehlbeträge
des Eurythmeum CH vorerst abgedeckt werden, bis die verschiedenen Massnahmen und Aktionen
(z.B. die von Studierenden getragene Initiative 1000 x 100) zu einem so starken finanziellen Strom
angewachsen sind, dass sie die jährlichen Finanzbedürfnisse unserer Eurythmieschule vollständig
zu decken vermögen.
Ein wichtiger Aspekt und eine Notwendigkeit dabei ist, dass die Studierenden nebst dem Schulgeld
in voller Höhe auch ihre Lebenskosten – also ihr tägliches Brot – bezahlen können. Da bestehen
viele dornenreiche Hürden und Klippen: Etliche haben kein oder nur wenig Erspartes, die Zimmer-
preise sind zwar „ortsüblich“, aber für Studenten-Budgets sehr hoch und das Arbeiten nebst dem
Studium ist kräftezehrend. Vielfach erhalten Studierende erst ab drittem und viertem Ausbildungs-
jahr Stipendien.
Wenn unsere Studierenden aller Ausbildungsjahre dank Ihrer Spende an den Studenten-Hilfsfonds
des Eurythmeum CH das volle Schulgeld bezahlen können, helfen Sie damit auch dem Euryth-
meum CH: Indem Sie den Studenten-Hilfsfonds des Eurythmeum CH unterstützen, helfen Sie mit,
dass dessen Finanzen gestärkt werden und dadurch auch das jeweils benötigte Geld an die Stu-
dierenden aller Ausbildungsjahre vergeben werden kann. Dies erfolgt jeweils rasch und kompetent,
denn die Betreuer des Studenten-Hilfsfonds sind am Puls des Geschehens im Eurythmeum CH.
Studenten-Hilfsfonds Eurythmeum CH
Für die im letzten Jahr an den Studenten-Hilfsfonds eingegangenen Spenden möchten wir Ihnen
an dieser Stelle nochmals herzlich danken; sie haben es uns ermöglicht, Studierenden in Notlagen
zu helfen.
Dank einer grösseren Zuwendung ist es uns nun möglich geworden, nebst Darlehen auch Stipen-
dien vergeben zu können, welche von den Empfängern nicht zurückbezahlt werden müssen. Für
die Betreffenden ist es eine grosse Erleichterung, wenn sie schuldenfrei in das ohnehin nicht ein-
fache Berufsleben als Eurythmist/Eurythmistin einsteigen können.
Aus diesem Grunde möchten wir in Zukunft nach Möglichkeit vermehrt Stipendien vergeben und
würden uns sehr freuen, wenn Sie uns in diesem Bestreben unterstützen könnten.
Die Spenden an den Studenten-Hilfsfonds Eurythmeum CH sind steuerlich abziehbar und kommen
vollumfänglich den Studierenden des Eurythmeum CH zugute. Für Spenden ab CHF 50.00 erhal-
ten Sie eine Spendenbestätigung.
Bei Fragen dürfen Sie sich gerne direkt an uns wenden:
Monica Nelson 061-701 59 92, Regula Aegler 061-411 48 36 oder Beat Hersperger 079-761 40 42.
Herzlichen Dank!
IBAN DE10 6601 0075 0180 0987 56, BIC PBNKDEFF, bei der Postbank NL Karlsruhe,
BLZ 660 100 75, Konto Nr.180 098 756 z.G. Verein Eurythmeum CH, CH-4147 Aesch
Spenden für den Studenten-Hilfsfonds können Sie auf folgendes Bankkonto einzahlen:
IBAN CH85 0839 2000 1503 7930 7 bei der Freien Gemeinschaftsbank, 4001 Basel,
Konto Nr. 40-963-0, z.G. Verein Eurythmeum CH, 4147 Aesch
2014
Do. 11. Dezember 20.00 Uhr Das Traumlied des Olaf Åsteson
Eurythmie-Aufführung des Ensemble Eurythmeum CH
Fr. 12. Dezember 20.00 Uhr Trimesterabschluss
Sa. 13. Dez. 2014 – Mo. 5. Jan. 2015 Weihnachtsferien
2015
Di. 6. – Fr. 23. Januar 1. – 3. Ausbildungsjahre:
Praktika an Rudolf Steiner-/Waldorfschulen
Mo. 26. – Fr. 30. Januar Epoche mit Annemarie Ehrlich
Mo. 2. – Fr. 6. Februar Eurythmische Menschenkunde, Toneurythmie-Epoche
Sa. 21. – Di. 24. Februar Fasnachtsferien
Sa. 21. März 10.00 – 16.00 Uhr Tag der Offenen Tür mit Osterabschluss
Mo. 23. März - So. 12. April Osterferien
(6.- 10. April, fakultativ) Eurythmie-Tagung am Goetheanum
Mo. 13. April Unterrichtsbeginn nach Stundenplan
So. 3. Mai 17.00 Uhr Premiere des Programms des 4. Ausbildungsjahres
Mi. 20. Mai Projekttag
8.30 – 10.30 Uhr Stabprojekt I
11.00 – 13.00 Uhr Lautprojekt II
15.30 – 17.30 Uhr Tonprojekt III
Fr. 19. Juni 20.00 Uhr Soli und kleine Gruppen der Ausbildungsjahre 1 – 3
Do. 25. Juni 20.00 Uhr Trimesterabschlüsse, Goetheanum, Grundsteinsaal
Fr. 26./27. Juni 20.00 Uhr Diplomabschlüsse, Goetheanum, Grundsteinsaal
Mo. 24. August Unterrichtsbeginn nach den Sommerferien
2. und 3. Ausbildungsjahr: Pädagogik,
4. Ausbildungsjahr:
Vorbereitung Referate/Demonstrationen
www.eurythmeum.ch / www.eurythmie.ch