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am rand a ae ya RC LOE CST ee OAC LOLA A Use ce ee aa ee Oe ORES eee Lec OL ce ee OL aL ees Pearse cee Creo ce eects en ee eee Se ea So eRe ae) Soc cee a retreat Die Bauernhofe, die Wasche- ee cee Wir Co Poe coe Sereno eee oman Pen /} mec Pe cr Oe ces ee eos eae aod eos Coe ci i ne cme ete) ee a eee Pee ee a ee oO ce aes vorstellen, Am StraBenrand die- se struppigen gelben Blumen, aus de- Ie ce Rater cue Pear ee en eer ee eee Ce ee ae eee oe zehnten die Pferdetritume ihrer Téch- ter mit Voltigierunterticht kleinhalten, eee ee ee Creare eet Pcs eT Pees ese eae} in dessen Stimmen nachts die Lichter Pea eee Das gelbe Ortschild: Oherhof, Gemeinde ca coer ares eee ee a ters ggaben abschreiben kann, auch wenn es regnet. Dann geht es rechts rein ieee rs ct eee ean Ponce ee een) Seen ne eee ere mn eaters) die Musik aus dem Café. Noch 40 Sea emcee a Das Café, in dem Julia, Lexa und Stel eee re werden, ist zwar von einigen Leuten Peo em i rs Pe een ee Klofensters. Dann wird Klaus Rey- ee ae a CUE eR eeu und die Landschranzen und redet da- SOS eee Pee ee ey stammt aus derselben Zeit wie dieses um ens eae Crore a Poe eee ec ae eta A eae oe danke und wie eine Provokation: Café Sern OR ec rs ee es eer See ors cn Sem es Peas eee nt Pee ee ee Pe eS eee sc blonde Locken und weiB immer ziem- een ec ee eS mc mes Se eee ee ee Cae ec Co eee ons ae ay eer eate ee ea a Cee eee es ra Cea eee mee! Pema ee ee Ca RSD Ce ee eee Ce Oe ee ee sagt Julia, Komisch, daf wir jetzt erst Cee re ee Camo ae Ce erecta) ee ea) rm Dee cc OR ean alteren Freunden im Auto durch den Wald fuhr und nicht glauben konnt Tee a er eens ee eee oe ea Pee Peron cee eee Cres sah, die in die aus- Pe SSS co eens Sore SaaS Pere Rem ) is recon) Mario, der beim er stenmal eich von eo Cr eee oma? ae ae comer eae man Soren te Po ae cores eee gee eS een ens erence kn Osler Birgit, die mit 16 in der Katholi- schen Landjugendbewegung war und schon damals wie die meisten der fast ce eee ee aC ee as een Rt en eens een ae eae my COUR ecm Scare dann doch die Treppe hochgetraut, ee een ars Pe eee Pees Renee eee CeCe Come mrs Martens und hérte Punkmusik, .ob- SOT oe Seat Poe cma eee eee reece cee Cae mir zu zeigen, daf ich meinen eigenen Weg gehen kann’, Der fiihrie sie Mitt See eae ee eres ee ee CaS ee eae se ra eee ees Care Pea eC ue ean eee links unten, in einer Gegend, die far Einheimische Hotzenwald” und. fiir Coe eee ee ees Szene-Treff und zur besseren Orientie- Café Verkehrt rung an der Schweizer Cee et ee en hier ve Pee ete ers See er ee eeT Crna Sar RCC et et ear STS coe Pee ee cs eee ect sats ee ee eT Dach ingen, und am Wochenende ea eee Das ist nicht die Welt, Doch wenn man hier aufwachst und 15 wird, und die Dee ee een ce ee a cece ee cuca lang die Welt bedeutet. Weil es seit Pen ee ees eae cae ener? ee eae en ere crt Pe ee Ree ae ety Oberhof zurtck waren. Halbe Schul- een en ene mC ee aes Poems Essen oder aus Indien kommen. Am ae eee eae Poe es ces a rane ene en eae ae bckt, aber eigentlich ist sie die Secle davon. Die Sozialarbeiterin kennt sich OR ee eer ean ee een Cea ea dann so richtig zur Heimat wurde, als Cee ene ees Pear eee ae Wie bei jeder Heimat geht es dabei nicht allein um den Ort, sondern um ee err cea ee Peo eee ene eee RR cr eae Senta ee eS eae COM cS arn Pe ae cree ca gentlich Grunge mochte, Die Tische Skee ee ee ee eo ee te ere) Rca Pe ete ee ee ES Cee ees ar att Pen ee ee Ce ea eee er ee etd oat mes ts Cee MT Mees ag Sera ees eT cre Wange gekiit. Danach ist sie noch SC cnet ee Pe er ee esr Pee eee Peer er ee ter rt Pee ccm enw Pence een Ce ee an eS ea en ae ce ee en Ti Pen ces meee hut’ eigentlich?” Julia: ,Ja, schon. Mittwochs sind die beiden 17jahrigen oe besten Schulfreundinnen im Café, denn dann_sind alle da, inklusive manplicher Darsteller. Als sie nach der Schule Steini in der Stadt treffen, wis- sen sie auch, wer sie mitnimmt. Steini will was von Julia, und Julia will vor allem von Steini vor Mitternacht nach Hause gefahren werden. Ansonsten Findet sie Steini halt schon echt nett", vwas auf hochdeutsch heift, daB der Steini es echt vergessen kan, Lexa hatte gern, daB Frank an diesem Mittwoch auftaucht, Das liegt daran, da Frank mit ein paar Leuten am Wochenende eine Party veranstaltet, zu der Lexa gehen will, Uberhaupt freut sich Lexa, wenn sic ihn sicht. Frank ist ein cooler Schreiner aus Bad Sickingen, der michsten Kleinstadt. Er kommt mittlerweile nur noch selten ins Café, weil er sich mit Mario, David und ein paar Freunden einen ,ziem- lich unabhangigen Freiraum" ge- schaffen hat: die Post-Vita. Das ist ein selbstverwaltetes und selbstgeschrei nertes Kulturzentrum und heute so ‘modern, wie das Café es 1990 mal war. Dementsprechend finden manche Er- wachsene jetzt, da8 die Vita ein Drecksloch ist. Und die Stadt Bad Sckingen findet keinen Raum, in den die Jugendlichen nach elf Uhr abends noch Musik héren kénnten, was natrlich absurd ist. Frank hat deshalb cinen Brief an die Stadt geschrieben: Die missen uns nicht gerade an die Siuferste Peripherle schmeiBen, sonst fliegen wir noch von der Weltscheibe, uund das find’ ich scheiBe. Einstweilen ist samstags immer Vita tund mittwochs immer Café Der Café-Klaus Iebt vom Mittwoch. Der Mittwoch ist ~ aufler in den Seme sterferien ~ der einzige Abend, an dem sein Café noch richtig voll ist. Die Langhaarigen von friiher gibt es nicht 152 sacar special 11907 CCafé Verkehrt, Gaste: Fahrkarten zur Menschenkette gegen Pershing ‘mehr, und in die FHotzenwalder Klein- kunstbahne pro musis e. V, die seit Jahren Kultur ins Kaffe bringt, mag, sich auch keiner mehr einbringen. Neulich erschien sogar der Ortsvor- stcher, was friher einem politischen Selbstmord gleichgekommen ware. Friher war zum Beispiel der Novem ber °83, als im Finanzamt von Bad Siickingen cinmal cine Bombe explo- dierte, und das Geriicht ging, dab sich die RAF jetzt am Hochrhein festsetzen den Brickenkopf Verkehrt, Die Polizei, die das Café daraufhin wochenlang observierte, ersparte Rey: mann eine Imagekampagne. Oder als die Leute erzahiten, da die Lang- hhaarigen sich dort Haschisch spritzen’ Und die Sangerin, die nach einem Kreislaufkollaps mit dem Kranken- wagen abgeholt wurde - Oberhofs erste Drogentote? Oder das Friedens- fest, das die Grinen hier veranstaltet hhaben, und die Fahrkarten zur Men- schenkette gegen Pershing, die hier verkauft wurden. Aber das stimmte Als das Jahreehnt zu Ende ging, hatte der komische Klaus mit dem Ziegen- bart ein paar Mal beim Dorffest mit- gemacht, und keiner sagte mehr Drecksladen. Daflir muBte er dann die Benetton-Gymnasiasten im Verkehrt manchmal durchs Mikrofon anbrillen = die Technokids hérten thn schon nicht mehr, weil sie woanders hin- ingen, Nach einer Abschiedsparty 1993 machte Reymann trotzdem weiter, veil man sein Leben nicht einfach zu- machen kann: .Ich bin so verliebt ins Kaffe, weil ’s Kaffe bin ich. Das ist der sgroBte Teil meines Lebens.” Im Café Verkeht gibt es eine unaus- esprochene Sitzordnung, die jeder instinktiv zu kennen scheint. Die Neu- en sitzen meistens mit ihren Kumpels will = th ganz oben unterm Dach. Darunter liegt die Ebene mit Kokos- matten. Danach geht fs immer weiter nach unten, bis man an der Bar landet. Oder man Zicht weg und stellt sich in den Semester- ferien an die ‘Theke und gibt ein biftchen mit Berlin an. Wann man weggeht oder warum man da- geblieben ist, ist ein Dauerthema im Ve kehrt. Wer oben sitzt und 17 ist, hat gut reden, wie langweilig es auf dem Land ist. Wer unten sitzt und 29 oder 42 ist, redet lieber aber seinen letzten Urlaub oder wie arrogant XY doch in Berlin geworden ist Lexa und Julia sitzen an diesem ‘Abend auf der Galerie neben der Trep- pe = noch 2wei Ebenen von der Bar centfernt, Julia sagt, ihre Eltern denken immer noch, da8 sie in Freiburg stu- dieren werden. Dabei kennen sie Frei- burg schon. Aus Berlin hatte sie mal cinen schénen Ohrring vom Branden- burger ‘Tor. Unser Badezimmer in Berlin wird blau, sagt Lexa. Mit Leuchtfischen an der Wand, Dann rennt Julia kurz runter, weil sie sich bei einem Typ aus dem Tennis- verein dafir entschuldigen mu, da sie ihn kiralich versetat hat. Frank, der Schreiner, ist nicht aufietaucht, und Lexa ist ganz froh dariber, weil sie nicht so genau weiB, ob sie eigent: lich gllicklicher ist, wenn sie ihn sieht ‘oder wenn sie ihn nicht sieht Julia sagt, daB sie heute nach Hause Taufen will. Das macht sie manchmal ‘ganz gern, um Abstand zum Kaffe 2u gewinnen, Sie nimmt dann die Abkir- zung uber die Wiesen und denkt nach, ‘was an dem Abend passiert ist und mit vwem sie sich unterhalten hat. Hast du auch manchmal so'n Lachanfall, ein- fach so, vollkommen grundlos, wenn du nachts allein durch die Gegend Viufst? fragt Lexa. Den Anfang des Weges krieg’ ich gar nicht mit, ant- wortet Julia, bis kurz nach den’ Hau- sern, Dann ist die Wiese da und dann. kommen meine Gedanken, Wenn ich dann am Wasserreservoir vorbeilaufe, fallen mir witzige Sachen ein, die ich im Kaffe erlebt habe. Und dann kom- men schon die Huser, und dann denk ich, daf ich bald zu Hause bin

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