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Aluminium

Von Bauxit zu Oxid zu Aluminium


Der Prozess der Aluminiumgewinnung aus dem wichtigsten Erz, dem Bauxit, durch das Bayer-Verfahren
und der Schmelzflusselektrolyse.

Inhalt
Bauxit ............................................................................................................................................................................ 1
Von Bauxit zu Oxid ........................................................................................................................................................ 1
Vom Oxid zu Aluminium ............................................................................................................................................... 2

Bauxit
Bauxit ist das Wichtigste Erz der Aluminiumherstellung. Es werden jährlich etwa 300 Millionen Tonnen,
vorwiegend im Tagebau, gefördert. Zu den grössten Produzenten gehören Australien, China und Guinea.
Das Erz kommt auch in Europa vor. Die zu den grössten Fundorten gehören hier Griechenland, Bosnien
und Frankreich.
Das Erz besteht aus Aluminiumoxid (Al2O3) ca. 60%, Eisenoxid (Fe2O3) 7 - 30%, Siliciumoxid (SiO2) 1-
15%, Titanoxid (TiO2) 3-5% und chemisch gebundenem Wasser 12-30%. Es wurde nach dem ersten
Fundort, nämlich Les Baux-de-Provence in Südfrankreich, benannt. Aus 2 bis 3t Bauxit entstehen je nach
Qualität 1t Aluminiumoxid, welches danach zu Aluminium verarbeitet wird.

Von Bauxit zu Oxid

Wie in der oberen Abbildung zu erkennen ist wird das Bauxit zuerst gebrochen und gemahlen. Während
diesem Prozess wird verdünnte Natronlauge hinzugefügt, welches als Aufschluss Mittel dient. Ein
Aufschluss ist ein Vorgang, bei dem Schwerlösliche Stoffe, meist Oxide, Silikate oder Sulfate, mit Hilfe
eines Aufschlussmittels in eine Säure oder Wasserlösliche Verbindung überführt werden. Der Aufschluss
erfolgt in Autoklaven. Das sind Gefässe, in denen ein erhöhter Druck und Temperatur herrscht. Die
Aluminiumhydroxide lösen sich dabei unter Bildung von Natriumaluminat, während andere Bestandteile wie
Eisen- und Titanoxid ungelöst ausfallen und als sogenannter Rotschlamm abgetrennt werden. Der
Rotschlamm hat seinen Namen durch die rote Färbung , aufgrund des Eisenanteils.
Danach wird das Natriumaluminat auf etwa 60° Celsius abgekühlt, wodurch sich reines Aluminiumhydroxid
ausscheidet. Dies wird auf Vakuumfiltern abgetrennt und dann in einem Drehrohrofen bei etwa 1000° bis
1300° Celsius dehydratisiert. Ein Drehrohrofen ist ein Ofen, welcher sich kontinuierlich um die eigene
Achse dreht und leicht geneigt ist. Die Neigung und Drehung sorgen für den Produkttransport.
Durch den Drehrohrofen entsteht technisch reines Aluminiumoxid. Es ist ein weisses Pulver, dass auch
Tonerde genannt wird. Es darf höchstens 0,01-0,03% Fe2O3; 0,01-0,02% SiO2 und 0,3-0,6% Na2O
enthalten.

Vom Oxid zu Aluminium


Die Reduktion von Aluminiumoxid zum Metall erfolgt durch eine Elektrolyse in einer Schmelze. Da der
Schmelzpunkt des reinen Oxids über 2000 °C liegt, löst man 5-10 % Aluminiumoxid in einer Schmelze
von Kryolith. Durch die Mischung von Kryolith und Aluminiumoxid ist der Schmelzpunkt niedriger als bei
den beiden Einzelsubstanzen. Kryolith, auch Eisstein genannt, ist ein Mineral, dessen einziges bekanntes
Vorkommen der Welt in Ivittuut in Grönland war. Abgebaut wurde es dort zwischen 1865 und 1987. Der
Abbau der ehemaligen Hauptvorkommen in Grönland ist nicht mehr lohnend, daher wird die Verbindung
aus Aluminiumhydroxid, Natronlauge und Fluorwasserstoffsäure hergestellt.
Al(OH)3  +   3 NaOH    +    6 HF    →  Na3AlF6    +    6 H2O

Der Kryolithschmelze werden außerdem verschiedene Salze zugemischt, deren Aufgabe es ist, den
Schmelzpunkt zu senken, die Leitfähigkeit zu erhöhen und Strom zu sparen. Typische Zusammensetzung
der Schmelze: 80-85 % Na3AlF6; 5-7 % CaF2 (Calciumfluorid); 5-7 % AlF3 (Aluminiumfluorid); LiF
(Lithiumfluorid); darin sind 5-10% Al2O3 gelöst. Die Elektrolysezelle ist eine feuerfest ausgemauerte
Stahlblechwanne. An der Katode, die aus Kohle besteht, werden Aluminiumionen zum Metall reduziert.

Das flüssige Aluminium sammelt sich unter der Schmelze und wird regelmäßig durch ein Vakuum abgesaugt.
Auch die Anode besteht aus Kohle, hier werden die Oxid-Ionen zu Sauerstoff oxidiert, der mit dem
Anodenmaterial zu Kohlenstoffmonooxid und Kohlenstoffdioxid reagiert.Da die Kohleanode durch die
Reaktion mit Sauerstoff verbraucht wird, muss sie von Zeit zu Zeit erneuert werden.
Durch die Abscheidung von Aluminium und Sauerstoff nimmt der Gehalt von Aluminiumoxid in der Schmelze
ab, darum muss regelmäßig Oxid nachgegeben werden, um die gewünschte Konzentration zu halten.

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