Sie sind auf Seite 1von 2

Die im Energy Lab 2.0 verknüpften Anlagen sind Das Energy Lab 2.

0 ist eine Forschungsinfrastruktur


der Helmholtz-Gemeinschaft im Aufbau. Die Feder-
1 MWp Solarstromspeicherpark, führung liegt beim Karlsruher Institut für Technologie.
bioliq®-Pilotanlage zur Erzeugung von Biokraft- Partner sind das Forschungszentrum Jülich und das
stoffen aus Reststoff-Biomasse, Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
drei Mikro-Gasturbinen mit einer Leistung von
100 kWel zur Stromerzeugung aus Synthesegas Energy Lab 2.0
und Erdgas,
Lithium-Ionen-Batteriespeichersystem mit einer intelligent, vernetzt, erneuerbar
Kapazität von 1,3 MWh,
je eine Anlage zur Umwandlung von Strom und
Kohlendioxid in synthetisches Methan (Power-to- Das Vorhaben wird gefördert vom Ministerium Das Energiesystem der Zukunft im Fokus
Gas) und in synthetische Kraftstoffe – sogenann- für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Würt-
te e-fuels (Power-to-Fuel) – mit einer Leistung temberg und von den Bundesministerien für Bildung
von je etwa 100 kWth, und Forschung sowie Wirtschaft und Energie.
Hochtemperatur-Feststoff-Wärmespeicher und
Anlage zum dynamischen Testen großer Elektro-
lyseure.
KIT-ZENTRUM ENERGIE
Die Installation der Komponenten wird Ende 2019

100 % Recyclingpapier mit dem Gütesiegel „Der Blaue Engel“


abgeschlossen sein. Langfristig lassen sich in das
Energy Lab 2.0 in Kooperation mit der Industrie Weitere Informationen: www. elab2.kit.edu
auch große externe Energieerzeuger wie Windparks,
Geothermieanlagen oder konventionelle Kraftwerke Kontakt

sowie große industrielle Verbraucher einbinden. Prof. Dr. Roland Dittmeyer


Institut für Mikroverfahrenstechnik
Telefon: +49 721 608-23114
E-Mail: roland.dittmeyer@kit.edu

Prof. Dr. Veit Hagenmeyer


Institut für Angewandte Informatik
Telefon: +49 721 608-29200
E-Mail: veit.hagenmeyer@kit.edu

Herausgeber
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Präsident Professor Dr.-Ing. Holger Hanselka
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
www.kit.edu

Karlsruhe © KIT 2017

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft www.kit.edu


Die Herausforderung „Energiewende“ Zur Untersuchung dieser Fragestellungen wird ein
Bis 2050 soll der Anteil erneuerbarer Energien an der beispielhaftes intelligentes Energienetz als Validie-
Brutto-Stromerzeugung in Deutschland auf mindes- rungsplattform aufgebaut. Herzstück, oder besser
tens 80 Prozent gesteigert werden. Dies erfordert „Gehirn“, des Energy Lab 2.0 ist dabei das Smart En-
einen weiteren, erheblichen Zubau von Wind- ergy System Simulation and Control Center, kurz
energie- und Photovoltaik-Anlagen. Allerdings SEnSSiCC. Von hier aus können nicht nur viele der
liefern Wind und Sonne nicht zu jeder Tages- Anlagen gesteuert werden, hier laufen auch alle Daten
und Jahreszeit gleich viel Strom und auch der zusammen, die dann gespeichert, vielfältig dargestellt
Stromverbrauch unterliegt starken Schwan- und eingehend analysiert werden können.
kungen. Hinzu kommt, dass die besten Wind-
standorte im Norden Deutschlands an den Küsten
liegen, während der meiste Strom in den industria-
lisierten Ballungsgebieten im Westen und Süden ver-
braucht wird.

Intelligentes Energiesystem der Zukunft Reallabor und Simulationszentrum


Damit die Energiewende gelingt, müssen Transport, Im Mittelpunkt der Forschung im Energy Lab 2.0 stehen
Verteilung, Speicherung und Nutzung des Stroms folgende Fragestellungen:
verbessert werden. Dies erfordert eine neue Netzarchi-
tektur, die Integration verschiedener Speichertechno- Wie können wir die verschiedenen Speichertechnolo-
logien, neue Netzhardware und Regelstrategien sowie gien mit Stromerzeugern und Energieverbrauchern im Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten
eine intelligente Verknüpfung von Strom, Wärme und Netz koppeln, um ein „intelligentes Energiesystem‘‘ mit Als Entwicklungsumgebung für die Regelung und
chemischen Energieträgern durch effiziente Umwand- erheblich reduziertem CO2-Ausstoß zu erzeugen? Steuerung lokaler intelligenter Energiesysteme
lungstechnologien. Wie erhöhen wir die Flexibilität bezüglich Last und bietet das SEnSSiCC ein Experimentierfeld mit allen
Brennstoff bei der Stromerzeugung aus chemischen relevanten Komponenten im Labormaßstab. Das
Um diese komplexe Thematik umfassend zu untersuchen Energieträgern? Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten ist
wird derzeit eine großskalige Forschungsinfrastruktur an Wie kompensieren wir die Rolle der zurückgehenden entscheidend und kann hier auf einzigartige Weise
den Helmholtz-Zentren Karlsruher Institut für Technolo- rotierenden Massen im Netz durch Energiesystem- untersucht und gesteuert werden. Ein weiterer Be-
gie, Forschungszentrum Jülich und Deutsches Zentrum Dienstleistungen auf Basis dezentraler Komponenten? standteil ist ein Labor zur realistischen, aber sicheren
für Luft- und Raumfahrt aufgebaut – das Energy Lab Wie können wir dies durch Schaffung eines parallelen Testung elektrischer Betriebsmittel in Echtzeit mit
2.0! Energie-Informationsnetzwerks erreichen? Wie muss hoher elektrischer Leistung auch unter kritischen
das Informationsnetzwerk hierfür gestaltet werden? Betriebsbedingungen. Im SEnSSiCC können zudem
Welche Netztopologien sind am besten geeignet für ein mehrskalige Energiesysteme verschiedener Energie-
Szenario mit größtenteils dezentraler Bereitstellung von träger erforscht und simuliert werden.
elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen?

Das könnte Ihnen auch gefallen