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Adverbiale Bestimmungen

Genau – es sind die adverbialen Bestimmungen (auch Adverbiale genannt). Adverbiale Bestimmungen
helfen dir, eine Handlung oder ein Geschehen genauer zu erläutern.
Man unterscheidet verschiedene Arten.
Klicke weiter und du lernst sie kennen!
Ort und Zeit
Adverbiale Bestimmungen des Ortes (lokales Adverbial):
Wo? Wohin? Woher? Joseph Mallord William Turner hat das Bild im Jahr 1829 mit Öl auf Leinwand
gemalt.
→ Worauf? auf Leinwand
Adverbiale Bestimmungen der Zeit (temporales Adverbial):
Wann? Seit wann? Wie lange? Joseph Mallord William Turner hat das Bild im Jahr 1829 mit Öl auf
Leinwand gemalt.
→ Wann? im Jahr 1829
Art und Weise und Grund
Adverbiale Bestimmungen der Art und Weise (modales Adverbial):
Wie? Auf welche Weise? Womit? Joseph Mallord William Turner hat das Bild im Jahr 1829 mit Öl auf
Leinwand gemalt.
→ Womit? mit Öl
Adverbiale Bestimmungen des Grundes (kausales Adverbial):
Warum? Weshalb? Sicher fällt dein Blick auf die heranstürmende Lokomotive in einem Flimmern von
Lichtern. Deshalb wirkt das Bild so kraftvoll.
→ Weshalb? Deshalb

Zweck und Bedingung


Adverbiale Bestimmungen des Zweckes (finales Adverbial):
Wozu? Zum besseren Verständnis schaue ich mir das Bild noch einmal genauer an.
→ Wozu? zum besseren Verständnis
Adverbiale Bestimmungen der Bedingung (konditionales Adverbial):
Unter welcher Bedingung? Bei genauer Betrachtung erkennt man einen großen Bogen.
→ Unter welcher Bedingung? bei genauer Betrachtung
Einräumung und Folge
Adverbiale Bestimmungen der Einräumung/des Gegengrundes (konzessives Adverbial):
Trotz welchen Umstands? Trotz der Helligkeit vieler Farben wirkt das Bild kraftvoll und aggressiv.
→ Trotz welchen Umstands? trotz der Helligkeit vieler Farben
Adverbiale Bestimmungen der Folge (konsekutives Adverbial oder Konsekutivsatz):
Mit welcher Folge? Die Kraft der Lokomotive fesselt den Betrachter so, dass man die Helligkeit des
restlichen Bildes vergisst.
→ Mit welcher Folge? dass man die Helligkeit des restlichen Bildes vergisst

Adverbiale Bestimmung oder Adverbialsatz


Adverbiale Bestimmungen eignen sich besonders gut, Beziehungen zwischen den Sätzen herzustellen.
Sicher fällt dein Blick auf die heranstürmende Lokomotive in einem Flimmern von Lichtern. Deshalb wirkt
das Bild so kraftvoll.
→ Weshalb? Deshalb
Auch Nebensätze können adverbiale Bestimmungen sein. Deshalb nennt man sie auch Adverbialsätze.
Sicher fällt dein Blick auf die heranstürmende Lokomotive in einem Flimmern von Lichtern, weil das Bild
dadurch so kraftvoll wirkt.
Achtung: Wortart Adverb!
Den Ausdruck adverbiale Bestimmung kann man leicht mit der Wortart Adverb verwechseln.
Die ungestüme Kraft der Lokomotive rechts bricht die Ruhe des restlichen Bildes.
In dem Satz ist rechts eine adverbiale Bestimmung des Ortes, wenn du das Satzglied meinst.
Du bezeichnest es als Adverb, wenn du die Wortart angeben willst.

Attribute sind keine Satzglieder, sondern Teile von Satzgliedern.


Attributsätze
In der Liste der Attribute hast du gesehen, dass auch Relativsätze Attribute sein können. Sie sind dann
meistens aus Adjektivattributen hervorgegangen.
Beispiel: Bellende Hunde beißen nicht.
Hunde, die bellen, beißen nicht.
Solche Sätze heißen Attributsätze.
Relativpronomen bei Attributsätzen
Attributsätze werden von Relativpronomen ( der, die, das, welcher, welche, welches, wer, was )
eingeleitet, die sich auf ein Nomen im übergeordneten Satz beziehen.
Die verschiedenen Formen solltest du auswendig lernen:
SINGULAR PLURAL
NOMINATIV der, die, das die
GENITIV dessen, deren, dessen deren
DATIV dem, der, dem denen
AKKUSATIV den, die, das die
Kommas bei Attributsätzen
Attributsätze werden immer mit einem Komma vom übergeordneten Satz getrennt.
Beispiel: Der Fußballspieler, der nach seiner Verletzung ein Comeback feiert, wird von den Fans stürmisch
begrüßt.
Manchmal steht eine Präposition (Vorwort) vor dem Relativpronomen.
Beispiel: Er besitzt ein Auto, um das ihn alle beneiden.
Attributsätze und Appositionen
Oft werden Attributsätze und Appositionen verwechselt oder nicht sofort erkannt.
Attributsätze und Appositionen sind Attribute und dienen zur näheren Bestimmung des vorangestellten
Satzgliedes.
Beispiele: Semir, mein Brieffreund, wird mich in den Sommerferien besuchen. (= Apposition)
Semir, der mein Brieffreund ist, wird mich in den Sommerferien besuchen. (= Attributsatz)
Im Gegensatz zum Attributsatz ist die Apposition kein Gliedsatz. Sie steht im selben Fall wie das Wort,
auf das sie sich bezieht.
Beispiel: Ich besuche mit meinem Vater, einem begeisterten Musiker, ein Konzert.
Präpositionalobjekte
In den Beispielsätzen findest du aber ein weiteres Satzglied im Nominativ (ersten Fall):
Ein Jahr lang hat keiner nach dem Gewinnerlos gefragt.
Einige Verben werden zusammen mit einer Präposition gebraucht.
Präpositionen sind z. B.: für, auf, an, von, um, über, vor, mit, nach usw.
Solche Verben sind z. B.: warten auf, sich kümmern um, denken an, drohen mit, danken für
Schau dir das Beispiel noch einmal an:
Ein Jahr lang hat keiner nach dem Gewinnerlos gefragt.
→ fragen nach
Das auf die Präposition folgende Objekt nennt man präpositionales Objekt oder Präpositionalobjekt.
Das Präpositionalobjekt ist also eng mit dem Verb verbunden.
Du kannst das Objekt nur mit einer Präposition erfragen:
Präpositionalobjekte und adverbiale Bestimmungen
Rein äußerlich sehen Präpositionalobjekte und adverbiale Bestimmungen gleich aus.
Ich komme zum Sportplatz.
Ich komme zur Sache.
Du kannst sie jedoch voneinander unterscheiden, indem du danach fragst.
Nach einer adverbialen Bestimmung fragst du mit den W-Fragen:
wo, wann, wie, warum, wie lange, wohin, seit wann, womit …?
Ich komme zum Sportplatz.
→ Wohin? zum Sportplatz
Präpositionalobjekte erfragst du mit einer Präposition:
Ich komme zur Sache.
→ Zu was? zur Sache
Präpositionalobjekte und adverbiale Bestimmungen unterscheiden
Es gibt noch einen Trick, das Präpositionalobjekt von der adverbialen Bestimmung zu unterscheiden.
Bei adverbialen Bestimmungen kannst du die Präposition sinnvoll durch eine andere Präposition
ersetzen.
Bei Präpositionalobjekten geht das nicht! Ich komme zum Sportplatz.
→ Ich komme an den Sportplatz.
Ich komme zur Sache.
→ Ich komme an die Sache.
Das Wichtigste in Kürze
Verben die mit einer Präposition verwendet werden, fordern ein Präpositionalobjekt. Diese können nur
mit einer Präposition erfragt werden. Anders als bei der adverbialen Bestimmung des Ortes ist die
Präposition beim Präpositionalobjekt nicht ersetztbar.

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