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BS

BRANDSCHUTZ Praxis
IM BAUWESEN

Januar 2022
NEWSLETTER
KOSTENFREI
Fotos, v.l.: Esspe Studios/
Wöhr; Schindler; Adam
Mørk/Velux; Constantin
Meyer, Köln/JUNG

– ALLE 2 MONATE

Wohnen, Arbeiten,
Mobilität
Brandaktuelle Meldungen
in Bezug auf den baulichen
und gebäudetechnischen Fokus 52
Weg von der Straße
Brandschutz! Kann eine Quartiersgarage den Anwohnern eine Viertels mehr bieten als eine Parkmöglichkeit?
Jan Friedrich

Marktplatz 54

Direktlinks Brunner notebook, Daikin IAQ-Sensor, Lindner FLEXShell, FSB 1271, GIRA HomeServer, GIMA Elmo FK,
Warema Intelligente Verschattungssysteme, Ecophon Master Eg, Velux Modular Skylights, Moeding Alphaton,

zu kostenlosen Apps,
JUNG USB-Steckdose

Detail 58
Whitepapers und/oder Mobil im Frankfurter Omniturm
In einem Wohn-Büro-Hochhaus jeden ans richtige Ziel zu bringen, ist eine logistische Herausforderung

Websites bzw. Videos! Julia Savchenko

JETZT ANMELDEN
www.bsbrandschutz.de/newsletter Bauwelt 1.2022 BAUWELT PRAXIS 51
Fokus
Stellen wir uns einmal vor, die Erkenntnis, dass die Strecke, die man sich vorgenommen hat, fürs Oder kann ein solcher Ort einem Quartier mehr
öffentlicher Straßenraum in unseren Städten viel Fahrrad doch zu lang ist – oder das Wetter zu bieten als das?
zu wertvoll ist, um ihn weiterhin als Abstellplatz schlecht; wenn das Regal, das man vom Schrei-
für private PKW zu verschwenden, setzte sich in ner abholen möchte, fürs Lastenrad ein Stück- Ein Quartiersdock
nicht allzu ferner Zukunft allgemein durch. Der chen zu lang ist; wenn der Freund, den man be-
Konflikt darum, wem und welchen Nutzungen der suchen will, leider ganz schlecht mit öffentlichen Die Firma Wöhr Autoparksysteme aus dem
Text Jan Friedrich öffentliche Raum gehören soll, ist schließlich Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Oder schlicht schwäbischen Friolzheim hat Heller Designstu-
längst in vollem Gange, und Auto-Parkplätze ste- aus Bequemlichkeit. dio aus Stuttgart damit beauftragt, sich einmal
hen da meist nicht ganz oben auf der Liste. Bequemlichkeit ist ein gutes Stichwort in die- zu überlegen, wie ein solcher Mobilitätshub zu
Klar ist aber auch: Unsere Städte werden, sem Zusammenhang: Je bequemer es ist, anstel- einem regelrechten Quartierszentrum avancie-
selbst wenn das vielleicht wünschenswert wäre, le des Autos ein anderes Verkehrsmittel zu wäh- ren könnte. Basis des Hubs bilden eine Reihe
in absehbarer Zeit nicht vollkommen autofrei len, desto häufiger wird man es tun. Deshalb ist von automatischen Parksafes von Wöhr, in de-
sein. Vielleicht werden einzelne Quartiere auto- in letzter Zeit viel die Rede von sogenannten Mo- nen Autos, Fahrräder und andere Fahrzeuge
frei sein, vielleicht ganze Stadtteile. Aber das bilitätshubs, von Orten in der Stadt, an denen ich platzsparend gestapelt werden; im Vergleich zu
Auto wird – bald hoffentlich abgasfrei angetrie- bequem von einem Verkehrsmittel aufs andere einer konventionellen Garage benötigt ein Park-
ben – sicher auch in Zukunft eine Rolle für die Mo- wechseln kann, je nachdem, welches ich gerade safe rund 60 Prozent weniger Parkfläche. Der
bilität in unserer Gesellschaft spielen. tatsächlich benötige. auf diese Weise eingesparte Raum könnte damit

Weg von der


Doch was genau ist ein solcher Mobilitätshub? allerlei anderen Quartiersfunktionen wie Café,
Kann eine Quartiers- Vielfalt an Verkehrsmitteln Ist das einfach eine Art Quartiersgarage, in der
ich private PKW abstellen und aufladen kann, Car-
Werkstätten, Packstationen, Reinigung, Fitness-
studio bis hin zur Kita zugutekommen. Auf den
garage Anwohnern Wenn vielleicht auch immer weniger Menschen Sharing-Fahrzeuge abholen und wieder abge- Dächern des als „Quartiersdock“ bezeichneten

Straße
mehr bieten als Park- einen privaten PKW besitzen werden, so werden
sie doch gelegentlich einen nutzen wollen: wenn
ben, Fahrräder, Lastenbikes, E-Roller und was es
in Zukunft noch so geben wird mieten kann?
Komplexes könnte Urban Gardening betrieben
werden, ebenso ein Freiluftkino.
plätze, die auf der
Straße nicht mehr zur
Verfügung stehen? Die Gestalter von Heller
Designstudio haben ein ex-
schen, unter und auf vier
Parksafes entwickelt, wie
emplarisches „Quartiers- die Firma Wöhr sie anbietet.
dock“ gezeichnet – ein Quar- Schaubilder: Heller Design-
tierszentrum, das sich zwi- studio, Stuttgart

Rechts: ein Wöhr Parksafe


583 – der auf neun Ebenen
über 135 m2 Grundfläche 52
Stellplätze bietet –, wie er
am Kneuterdijk in Den Haag
neben einem alten Bank-
haus eingebaut wurde.
Foto: Esspe Studios

52 BAUWELT PRAXIS Bauwelt 1.2022 Bauwelt 1.2022 BAUWELT PRAXIS 53


Behutsam
Platzsparend Für mehr Wohlbefinden

GIRA
Daikin
Brunner
Einen Arbeitsplatz in limitierten Räumlich- Der neue Indoor Air Quality (IAQ) Sensor

­revitalisiert
keiten bietet der Objektmöbelhersteller von Daikin überwacht 15 Qualitätspara-
Brunner mit dem Wandtisch notebook des meter der Raumluft, z.B. CO2-Gehalt, Luft-
Stuttgarter Designer-Duos jehs+laub. Die feuchtigkeit, Luftqualität, Temperatur,
schlanke MDF-Tischplatte wird von einem Feinstaub, Umgebungslicht und Elektro-
elastischen Gurtsystem eng an der Wand smog. Werden die Schwellenwerte über- Research
gehalten. Aufgeklappt bietet sie gut einen schritten, sendet das System eine Warn-
halben Quadratmeter Arbeitsfläche, im In- meldung und entsprechende Maßnah-
neren außerdem eine Formvlieswanne mit men können eingeleitet werden. Das Ge- Eine Bauherrengemeinschaft ver- 1 2
Stauraum und Kabeldurchlass im Falz, op- rät lässt sich auf jeder ebenen Fläche
wirklichte in einem ehemaligen
tionale Laptop- und Bildschirmhalterung so- aufstellen oder an der Wand montieren.
Fabrikgebäude aus dem Jahr 1939
wie Leuchte und Filzorganizer, die magne-
tisch an der Metallrückwand haften.
IAQ-Sensor, www.daikin.de in der Stuttgarter Neckarvor-
stadt ihre Vorstellungen vom Woh-
notebook, www.brunner-group.com nen, Arbeiten und Leben unter
einem Dach.
Agile Arbeitsumgebung

Lindner
Das raumbildende Arbeitsplatzmodul Lind- Mit der Idee, stadtnahes Wohnen und Arbeiten zu
ner FLEXShell ist darauf ausgelegt, Meta- verbinden, war Architektin Wallie Heinisch samt
morphosen zu durchlaufen, abgestimmt Partnern vom Stuttgarter Büro METARAUM lange In der ehemaligen Gießerei 1
entstanden auf 4000 m2
auf anstehende Herausforderungen, aber auf der Suche nach einer passenden Immobilie.
zwei Büros im Erdgeschoss
auch auf die Tagesform seiner Nutzer. Wie Heinisch ist Teil einer sechsköpfigen Bauherren- und vier Wohnateliers 2 in
Die Maxime des Umbaus: So Türkommunikations-Sys-
eine Muschel kann es sich nach außen gemeinschaft, bestehend aus vier Familien mit den Obergeschossen.
wenig wie möglich, so ein- tem, Präsenzmeldern
öffnen oder schließen: Selbst im größten je eigenen Büros für Energie- und Unternehmens- fach wie möglich verändern und Rauchwarnmeldern von
Großraumbüro lassen Akustikelemente beratung, Kommunikations- und Grafikdesign 3+4. Das Wohnloft 5 ist mit Gira bestens vernetzt.
und ein Akustikvorhang eine ruhige Arbeits- sowie Architektur. Schließlich erwarb die Gruppe
3 4
atmosphäre zu. In die Systemdecke mit eine seit 20 Jahren leerstehende Fabrik, die, An-
akustisch wirksamen Metallkassetten ist fang des Zweiten Weltkriegs erbaut, ursprünglich
eine Arbeitsplatzleuchte integriert, die fle- als Gießerei gedient hatte. Auf der ca. 4000 m2
xibel dimmbar ist. großen Geschossfläche sind zwei Büros im Erd-
geschoss und vier Wohnateliers in den Oberge-
FLEXShell, www.lindner-group.com
schossen entstanden. Die vormals zusammen-
hängenden Geschosshallen wurden einzig durch
Neugedachte Klassiker eine mittige Brandschutzwand untergliedert –

FSB
In der Entwicklungsphase des Programms und ein Rückgrat aus Gemeinschaftsbereichen:
FSB 1271 setzte sich der Architekt Jürgen Kinderloft, Fitnessbereich und Lounge, die tags-
Engel kritisch mit bestehenden Entwürfen über für geschäftliche Meetings und nach Feier-
5
von FSB auseinander, um die ideale Form abend zum geselligen Austausch genutzt wird.
zu entwickeln. Diverse Modelle wurden Alle elektrischen Komponenten im Haus –
auf ihre Handhabe, Montage und gestalte- Leuchten, Heizung, Rauchmelder, Sicherheits-
rische Einheitlichkeit geprüft. Das Ergeb- system, Wetterstation und Türkommunikation –
nis: eine zeitgemäße Familie von Türdrü- sind via KNX System miteinander verknüpft. Die
ckern, Rahmentürdrückern und Fenster- Steuerzentrale dahinter ist der Gira HomeSer-
griffen, die mit dem Kontrast einer flächig ver, bei dem alle Informationen zusammenlaufen
geschwungenen Vorderseite und einer und ausgewertet werden. Durch die Kopplung
haptisch weich gerundeten Innenkontur des Servers ans Internet lassen sich alle Funktio-
geometrische Präzision und höchsten nen über eine entsprechende Smart Home App
Komfort für die Hand vereinen. auch von unterwegs aus steuern. Störmeldungen
und Alarmsignale werden per SMS empfangen.
FSB 1271, www.fsb.de

Architekten
METARAUM Architekten BDA, Stuttgart

Hersteller
Gira – Giersiepen GmbH & Co. KG, Radevormwald

Fotos
1–5 Ulrich Beuttenmüller für Gira

54 BAUWELT PRAXIS Bauwelt 1.2022 Bauwelt 1.2022 BAUWELT PRAXIS 55


Foto: Alexander Bernhard

Foto: Adam Mørk/Velux


Aus echten Klinkersteinen Ausdrucksstarke Akustikdecke Tageslicht im Wissenschaftszentrum

VELUX
Ecophon
GIMA
GSP Architekten planten am Standort ei- Ecophon Master Eg hat den German De- CEBRA Architects haben das naturwissen-
ner alten Siederei in München den Neu­- sign Award 2022 gewonnen. Das Akustik- schaftliche Museum „Experimentarium“
bau eines Bürogebäudes. Die Neue Siede- deckensystem wurde für Großraumbüros im dänischen Hellerup erweitert. Dabei
rei greift den historischen Bezug nicht nur und starkfrequentierte Räume entwickelt, entstanden auch zwei große Atrien, de-
im Namen auf: „Klinker war von Anfang an in denen es besondere Anforderungen an ren Dachflächen die Architekten mit zwölf
als nachhaltiges Material gesetzt, auch Akustik und Sprachverständlichkeit zu er- Lichtbändern aus insgesamt 159 Velux
um dem vormals industriellen Gebietscha- füllen gilt. Die zweifarbigen Plattenkanten Modular Skylights ausstatteten, um die
rakter seine Reverenz zu erweisen“, er- erzeugen zusammen mit der schwarzen Gemeinschaftsbereiche mit Tageslicht
klärt Projektleiter Igor Cerwinski. Die Pro- Unterkonstruktion einen fast schweben- und ausreichend Frischluft zu versorgen.
duktwahl fiel auf Architekturkeramik von den Charakter. Die große Auswahl an For-
Modular Skylights,
GIMA – Girnghuber GmbH. Deren Riem- maten erlaubt eine Vielfalt in der Verlegung.
www.veluxcommercial.de
chenproduktion erfolgt ungleich marktüb- Die Farbauswahl reicht von sanften Tönen
licher Fertigungstechniken in Form ech- bis zu markanten Farben.
ter Klinkersteine, die dann zu Riemchen ge-
Ecophon Master Eg, www.ecophon.com/de
spalten werden. So bleiben die authenti-
sche Optik und Haptik sowie die Qualität

Foto: Anke Müllerklein


ganzer Klinkersteine gewahrt, anstatt die­- Wie aus einem Guss

Moeding
se lediglich zu imitieren. Für das Projekt Die Arge office03 und De Zwarte Hond hat
wurden Klinkerriemchen im Sonderformat in Krefeld ein Wohn- und Geschäftshaus
52 x 15 x 386 Millimeter sowie elf verschie- mit Arztpraxen, Einzelhandel, Wohnungen,
dene Winkelformsteine gefertigt. Die Win- Gastronomie und Büros geplant und dabei
kelsteine sind ebenfalls in einem Stück mehrere Einzelparzellen mit unterschied-
produziert und nicht nachträglich geschnit- lich hohen, klar ablesbaren Volumen wie
ten und geklebt. Dadurch bleibt die homo- aus einem Guss bebaut. Keramikelemente
gene Klinkeroptik durchgängig gewahrt, es aus profilierten Moeding Keramikplatten
gibt zudem keine Klebestellen, die sich im umfassen jedes Geschoss und jede Fens-
Laufe der Zeit auflösen können. tereinheit wie Bilderrahmen. Dabei wird
nicht zwischen Wohnen und Gewerbe dif-
Elmo FK, www.gima-ziegel.de
ferenziert. Vielmehr kommuniziert die ab-
strakte Fassade die Idee einer weitgehend
nutzungsneutralen Gebäudestruktur. Die
haptische Struktur der Keramik orientiert
Viel Tageslicht bei flexibler Verschattung sich am textilen Prinzip der Raffung – eine

Warema
Für die Leistungsfähigkeit ist eine gute Reminiszenz an die Historie der Stadt. In
Tageslichtausbeute wichtig, ebenso die einem hellen Grau gehalten, verändern die
Möglichkeit aus dem Fenster zu schauen. dreidimensional geformten Keramiken je
Es bieten sich neutrale Verglasungen an, nach Lichteinfall ihr Farbspektrum.
die annähernd das vollständige Sonnen-
Keramikplatten Alphaton, www.moeding.de
spektrum durchlassen. Dafür braucht es
jedoch einen flexiblen Sonnenschutz, mit
dem sich Blendung und Überhitzung ver-
meiden lassen. Die intelligent gesteuerten
Raffstore- und Jalousiesysteme von Wa- Steckdosen mit USB-Ladeeinheiten

JUNG
rema stellen den Lamellenwinkel automa- Die JUNG Schuko-Steckdosen mit integ-
tisch so ein, dass keine Blendung auftritt, rierten USB-Ports Typ A und C sind über-
aber noch genügend Tageslicht einfällt, all dort sinnvoll, wo viele Geräte schnell
ohne dass sich der Raum aufheizt. Sie las- und teils parallel mit Energie versorgt wer-
sen immer die richtige Menge an Tages- den müssen. Die Variante mit JUNG Quick
licht in das Innere von Gebäuden. Charge hat einen Single-USB-A- oder USB-
C-Anschluss und stellt eine elektrische
www.warema.de
Leistung von 18 Watt bereit, was bedeutet:
Ein neues iPhone ist in nur 105 Minuten
komplett aufgeladen. Die Steckdosen las-
sen sich in die JUNG Rahmen der Serien A
und LS integrieren, die eine vielseitige De-
sign- und Farbauswahl bieten.

www.jung.de/USB-Steckdose

56 BAUWELT PRAXIS Bauwelt 1.2022 Bauwelt 1.2022 BAUWELT PRAXIS 57


Detail
Mit einer Geschwindigkeit
von sieben Metern pro
Sekunde überwinden die

In einem Wohn-Büro-Hochhaus Fahrstühle vom Typ


Schindler 7000 die 185 Me-

alle ans richtige Ziel zu bringen,


ter des Omniturms.
Alle Abb.: © Schindler

ist eine Logistik-Herausforderung

Text Julia Savchenko

Projektentwickler Dem Omniturm im Frankfurter Bankenviertel, Deutschlands erstem Hoch-


Tishman Speyer haus mit gemischter Nutzung, sieht man sein heterogenes Innenleben an:
Eine Ausscherung über mehrere Geschosse markiert den Wohnbereich, der
Eigentümer sich mitten in den ansonsten für Büros genutzten Turm schiebt, während
Commerz Real die unteren Stockwerke wiederum als öffentlich zugängliche Sockelzone aus-
Architekten
scheren. Die Nutzungsmischung ist das Ergebnis städtischer Vorgaben,
BIG Bjarke Ingels Group, Kopenhagen/New York
die das dänische Architekturbüro BIG Bjarke Ingels Group in der prägnanten
Gestalt des Turms umsetzte (Bauwelt 16.2020). Aufgrund der verschiede-
Partnerarchitekten nen Nutzergruppen war ein besonderes Augenmerk auf die vertikale Erschlie-
B &V Braun Canton Park Architekten, Frankfurt am Main ßung nötig. Projektentwickler Tishman Speyer lobte dafür einen Konzept-
wettbewerb aus. Die Wahl fiel auf ein Aufzugsystem der Firma Schindler.
Fahrstühle
Um die bis zu 2200 Menschen, die sich täglich im Gebäude aufhalten,
Schindler, www.schindler.de
reibungslos zwischen den 45 Geschossen des 185 Meter hohen Turms zu
transportieren, setzt Schindler ein intelligentes System namens PORT ein,
das die Zugangsberechtigungen der verschiedenen Nutzergruppen anhand
ihres Kennzeichens, einer Chipkarte oder ihres Smartphones, erkennt.
Gäste erhalten hierfür einen temporären Code. Einer von acht Aufzügen
vom Typ Schindler 7000 wird daraufhin in die Eingangshalle geschickt –
sechs von ihnen fahren ausschließlich in die Büroetagen, zwei sowohl in
die Büro- als auch die Wohngeschosse, zwei bedienen auch die Tiefga-
rage; ein neunter Fahrstuhl ist der Feuerwehr-Lastenaufzug. Bewohnerin-
nen und Bewohner des Hauses können im Apartment per Videochat mit
Gästen sprechen und für diese ebenso wie für sich selbst zum Verlassen
des Gebäudes einen Aufzug rufen. Hierfür gibt es ein Terminal in der Woh-
nung.
Bereits an der Zugangs- Sechs Aufzüge fahren nur
Mit einer Geschwindigkeit von sieben Metern pro Sekunde überwinden
schranke erkennt das die Büroetagen an, zwei
PORT-System, in welche die Aufzüge die Höhen des Omniturms. Die vernetzte Steuerung soll ver- bedienen sowohl die Büro-
Etage es gehen soll. hindern, dass sich die unterschiedlichen Nutzergruppen mischen, und als auch die Wohnetagen.

gleichzeitig gewährleisten, dass die Wege möglichst effizient und ohne


Zwischenstopps zurückgelegt werden – es wird immer der gerade am
günstigsten gelegene Fahrstuhl in die Eingangshalle geschickt. Während
der Pandemie lässt sich mit dem System außerdem zuverlässig die An-
zahl der Personen in der Kabine begrenzen.
Bereits für die Bauphase hatte Schindler ein Fahrstuhl-Konzept erarbei-
tet: Die CLIMB-Lifte, mit denen Materialien und Personen auf der Bau-
stelle transportiert wurden, nutzten die Schächte der späteren Erschlie-
ßungsaufzüge. Durch die auf diese Weise nach innen verlagerte Gebäu-
deversorgung konnten die Bauunternehmen die Fassade früher als üblich
schließen – und früher mit dem Innenausbau beginnen.

58 BAUWELT PRAXIS Bauwelt 1.2022 Bauwelt 1.2022 BAUWELT PRAXIS 59

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