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Punkt 1beginnt bei Einbrechern, die nicht nur in Abwesenheit der Bewohner
in Wohnungen und Häuser einbrechen, sondern die Bewohner gezielt im
Schlaf überraschen oder am Tag abpassen, um Wertsachen herauszupressen
– und dabei geht es nicht nur um reiche Hausbesitzer, sondern auch um
ganz gewöhnliche Wohnungsmieter. Hierzu kann auch der Kassierer der
örtlichen Bank gehören, ein Sportschütze, der seine Waffe(n) zu Hause
aufbewahrt, oder ein Arzt, der über Betäubungsmittelrezepte verfügt.
Selbstredend nimmt in einer Krisensituation das Interesse an Dingen, die
anderen gehören, zu.
aus – also mindestens 404410 Fälle, in denen Unbefugte mit mehr oder
weniger Gewalt Unrecht in anderer Leute Haus und Hof verübt haben.
Dabei sind diese Zahlen längst nicht vollständig. Offen bleiben nicht nur
die Dunkelziffern nicht angezeigter Fälle, denn die PKS umfasst nur die der
Polizei bekannt gewordenen und durch sie endbearbeiteten Straftaten zum
Zeitpunkt der Abgabe an die Staatsanwaltschaft. Vielmehr sind in den oben
genannten Zahlen auch unberücksichtigt
Die Gesamtzahl der für dieses Buch relevanten Delikte dürfte demnach
noch viel höher liegen.
Teil 1
Wohnungseinbruchdiebstahl inkl.
Tageswohnungseinbruch
Tatbedingungen
Es zeigt sich, dass sich die Einbruchszahlen über Städte und Gemeinden aller Größenordnungen
verteilen. Gleichwohl gibt es eine Häufung in Städten mit mehr als 100000 Einwohnern: Dort
wohnen 30,8 Prozent der Bevölkerung, dort werden aber 50 Prozent aller Wohnungseinbrüche
und 56,4 Prozent der Tageswohnungseinbrüche begangen.
Einbrecher bei der Tat
Quelle: www.bauhaus.info
Es zeigt sich, dass sich die Einbruchszahlen auch zwischen den Großstädten massiv
unterscheiden, ohne dass man von der Größe einer Stadt auf die Einbruchshäufigkeit schließen
könnte.
Nach Bundesländern verteilt, fanden im Verhältnis zur Einwohnerzahl die
meisten Wohnungseinbruchdiebstähle in Bremen statt, gefolgt von
Hamburg und Berlin.
Die wenigsten Wohnungseinbruchdiebstähle passierten in Bayern,
gefolgt von Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern.
Die Häufigkeitsziffer lag in Bremen im Vergleich zu Bayern beim 7,9-
Fachen.
Es zeigt sich, dass die Einbruchszahlen in den drei Stadtstaaten am höchsten sind, während sie
in Flächenländern niedriger sind. Gleichwohl ist die Einbruchsproblematik ein bundesweites
Phänomen, das sich nicht auf bestimmte Regionen konzentriert.
Es zeigt sich, dass sich die Einbruchszahlen über Tag und Nacht verteilen – aber auch, dass die
zu erwartende nächtliche Anwesenheit der Bewohner Einbrecher nicht abschreckt. Im
Polizeijargon wird in diesen Fällen von »heißen Einbrüchen« gesprochen. 2017 wurden zum
Beispiel in Berlin zwei Tatverdächtige verhaftet, die als Teil einer albanischen Bande darauf
spezialisiert waren, zur Nachtzeit in – mindestens 260 – Einfamilienhäuser einzudringen,
während die Bewohner schliefen.
Einbrüche finden das ganze Jahr über statt, doch vermehrt in der Winterzeit zwischen Oktober
und März. Rund 40 Prozent aller Einbrüche finden im letzten Quartal statt, allein 17 Prozent im
Dezember. Das bedeutet zumindest, dass in dieser Zeit besondere, zusätzliche Aufmerksamkeit
geboten ist.
Gleichzeitig wird ein seit Jahren andauernder Trend deutlich: Immer mehr
Wohnungseinbrüche enden im Versuchsstadium.
Schadenssummen
84305 der 151265 registrierten Fälle, das heißt 55,7 Prozent, waren
vollendete Wohnungseinbruchdiebstähle. Sie verursachten im Jahr 2016
einen Schaden von 391659914 Euro.
Es zeigt sich, dass in den meisten Fällen vollendeter Wohnungseinbruchdiebstähle ein Schaden
von mindestens 500 Euro entsteht, dass aber auch Wohnungen Ziel von Einbrechern sind, in
denen weniger »zu holen« ist.
Dabei kommen ideelle Schäden wie gestohlene Erinnerungsstücke ebenso wenig zum Ausdruck
wie die seelischen Beeinträchtigungen, unter denen drei Viertel aller Einbruchsopfer leiden, ein
Gefühl der Demütigung und der Unsicherheit in den eigenen vier Wänden. 87 Prozent der
Einbruchsopfer haben Angst, dass die Täter zurückkommen. Etwa jeder dritte Geschädigte
erleidet einen akuten Schock, rund 15 Prozent haben längerfristig Beschwerden wie
Schlaflosigkeit, Albträume, Konzentrationsstörungen, Panikattacken und Depressionen – der
Einbruch wird zum traumatischen Erlebnis.
Aufklärungsquoten
Durchschnittlich 45 bis 60 Minuten haben Polizeibeamte nach einem Einbruch Zeit für die
Ermittlungen vor Ort, für Spurensicherung, Zeugenbefragung und Tatmusterbestimmung.
Daran schließt sich der Verwaltungsaufwand an, um Vorgänge anzulegen, gesicherte Spuren zu
dokumentieren, Zeugen zu benennen, Aussagen festzuhalten, die gestohlenen Gegenstände zu
beschreiben und vieles mehr. Auf einen Sachbearbeiter kommen durchschnittlich zwischen 100
und 300 Fälle.
Die Aufklärungsquote der Straftaten insgesamt lag 2016 bei 56,2 Prozent.
Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbruchdiebstahl inklusive
Tageswohnungseinbruch betrug 16,9 Prozent.
Es zeigt sich, dass nur ein Bruchteil der Wohnungseinbrüche aufgeklärt wird und der Anteil viel
geringer ist als bei anderen Straftaten.
Dies erklärt, warum auch eine zu erwartende nächtliche Anwesenheit der Bewohner Einbrecher
nicht abschreckt.
Polizeiliche Spurensicherung
Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention
Als aufgeklärt gilt ein Einbruch, wenn ein Tatverdächtiger ermittelt wurde –
unabhängig davon, ob er auch überführt wird, und ebenso unabhängig
davon, ob er am Ende verurteilt wird. Das Kriminologische
Forschungsinstitut Niedersachsen hat bei der Analyse einer Stichprobe aus
1606 polizeilich aufgeklärten Wohnungseinbrüchen in Berlin,
Bremerhaven, Hannover, Stuttgart und München 2016 herausgefunden,
dass der Großteil der Verfahren eingestellt wird und es lediglich in 2,6
Prozent der Fälle zu einer Verurteilung kommt. Demnach unterscheidet sich
die Verurteilungsquote zwischen den Städten nicht signifikant und bewegt
sich zwischen 1,5 und 3,6 Prozent.
Es zeigt sich, dass nicht nur die Aufklärungsquote lediglich einen Bruchteil der – überhaupt erst
polizeilich bekannt gewordenen und endbearbeiteten – Einbruchsfälle beträgt. Vielmehr zeigt
sich weiterhin, dass die Verurteilungsquote nur einen Bruchteil der Aufklärungsquote ausmacht.
Damit wird auch die 2017 erfolgte Gesetzesänderung, wonach Wohnungseinbrüche statt mit 3
Monaten nun mit mindestens einem Jahr Gefängnis bestraft werden, praktisch zur Makulatur.
Noch weiter geht der Polizeiwissenschaftler und Kriminologe Dr. Frank
Kawelovski, der 2016 in einer gutachterlichen Stellungnahme für den
Innenausschuss des Landtages von Nordrhein-Westfalen von einer
Statistikfälschung durch die Polizei gesprochen hat, weil zahlreiche
Diebstähle als aufgeklärt angegeben wurden, obwohl es keine
Ermittlungsansätze gab. Die »Endbearbeitung« der Fälle bestand demnach
in der Schließung der Akte. Mit eigenen Untersuchungen in den Jahren
2012 und 2015 bestätigt der Forscher, der Dozent an der Fachhochschule
für öffentliche Verwaltung und ehemaliger Kriminalhauptkommissar ist,
eine Verurteilungsquote von 2 bis 3 Prozent.
Ein anderes Gutachten, in diesem Fall von Prof. Dr. Thomas Feltes von
der Ruhr-Universität Bochum, hatte 2014 in Brandenburg aufgezeigt, dass
eine Änderung der Erfassungskriterien zu einer Reduzierung der Zahl der
aufgenommenen Anzeigen und damit der erfassten Fälle führt, was
verzerrte Aufklärungsquoten und damit eine verfälschte PKS nach sich
zieht.
Täterprofile
Es zeigt sich ein besonderes Gefahrenpotenzial, das aus Alkohol- und Drogeneinfluss,
Schusswaffeneinsatz und polizeibekannten männlichen Wiederholungstätern resultiert.
Es zeigt sich weiterhin, dass die nichtdeutschen im Vergleich zu den deutschen Tatverdächtigen
mobiler sind und dass der Anteil der Nichtdeutschen bei Wohnungseinbruchdiebstählen (noch)
höher liegt als bei den Straftaten insgesamt. In den vergangenen 10 Jahren hat sich der Anteil
nichtdeutscher Tatverdächtiger von gut 20 auf weit über 40 Prozent fast verdoppelt. Rund ein
Drittel sind reisende Einbrecher, die hauptsächlich aus Süd- und Osteuropa stammen und mit
einer bemerkenswerten Professionalität gezielter vorgehen und eine höhere Beute erzielen.
Gefragt, warum sie sich ausgerechnet Deutschland als Tatort aussuchen, antworteten verhaftete
Einbrecher mit der Aussicht auf hohe Beute, weil in Deutschland als reichem Land
vergleichsweise hohe Werte zu Hause aufbewahrt würden, weil die Deutschen weniger auf ihre
Sachen achten würden – und weil Häuser im Vergleich zu den Nachbarländern schlechter
gesichert seien. Darüber würden sich vernetzte Täter auch gegenseitig informieren. Zudem
sprächen die geringen Haftstrafen und die guten Haftbedingungen dafür, lieber in Deutschland
als woanders das – überschaubare – Risiko einzugehen.
Auch zeigt sich ein seit Jahren andauernder Trend, dass die Anzahl der
Tatverdächtigen beim Wohnungseinbruchdiebstahl insgesamt sinkt.
Umgekehrt spricht dies dafür, dass weniger Tatverdächtige eine größere Anzahl von Fällen zu
verantworten haben. So erklärte ein Einbrecher in einer Befragung nach seiner Verhaftung, dass
er in einer Nacht in bis zu sieben Haushalte eingebrochen sei. 2017 wurde gar ein
Tatverdächtiger in Frankfurt am Main verhaftet, dem 900 Einbrüche zur Last gelegt wurden –
und der 2004 schon einmal wegen einer Einbruchserie verurteilt wurde, in deren Rahmen ihm
1200 Taten nachgewiesen werden konnten. Ebenfalls 2017 stellte die Münchener Polizei
Ermittlungen zu einem europaweit agierenden Einbrecherclan vor, der in Deutschland »für
nahezu jeden fünften Einbruch infrage« kam.
Teil 2
»Einfacher« Diebstahl aus
Wohnungen sowie Boden-,
Kellerräumen und Waschküchen
Um einen Gesamtüberblick über die Problematik des Diebstahls aus
Wohnräumen und Nebenräumen zu erhalten, sind zu den vorgenannten
Fällen von Wohnungseinbruchdiebstahl die Fälle von »einfachem«
Diebstahl in/aus Wohnungen sowie Diebstahl in/aus Boden-, Kellerräumen
und Waschküchen hinzuzurechnen.
151265 Fälle von Wohnungseinbruchdiebstahl inkl. Tageswohnungseinbruch
+ 53402 Fälle von »einfachem« Diebstahl aus Wohnungen
+ 114365 Fälle von Diebstahl aus Boden-, Kellerräumen und Waschküchen
= 319032 Fälle insgesamt.
zusammen.
Tatbedingungen
Davon wurden
18,5 Prozent in Städten und Gemeinden mit weniger als 20000
Einwohnern,
26,7 Prozent in Städten und Gemeinden mit 20000 bis unter 100000
Einwohnern,
23,8 Prozent in Städten und Gemeinden mit 100000 bis unter 500000
Einwohnern sowie
30,9 Prozent in Städten und Gemeinden mit 500000 und mehr
Einwohnern begangen.
Es zeigt sich, dass sich auch die Fälle von Raubüberfall inklusive räuberischer Erpressung in
Wohnungen über Städte und Gemeinden aller Größenordnungen verteilen.
Es zeigt sich, dass der Anteil der Versuche wesentlich niedriger ist als bei den
Wohnungseinbruchdiebstählen, das heißt, dass es bei Fällen von Raubüberfall inklusive
räuberischer Erpressung in Wohnungen in viel weniger Fällen bei einem Versuch bleibt.
Opfer
Es zeigt sich, dass zuallererst Erwachsene Opfer von Raubüberfällen werden, bei denen mehr
»zu holen« ist als bei Kindern und Jugendlichen.
Schadenssummen
Es zeigt sich, dass kleinste zu erwartende Beträge ausreichen, damit Bewohner Ziel von
Raubüberfällen in Wohnungen werden.
Aufklärungsquoten
Es zeigt sich, dass die Aufklärungsquote wesentlich höher ist als bei den Wohnungseinbrüchen.
Da aber bei Raubüberfällen und insbesondere bei räuberischer Erpressung gleichzeitig von
einem wesentlich höheren Grad an Gewalt ausgegangen werden muss und die Aufklärung
physische und psychische Schäden nicht heilen kann, hilft dies den Opfern nur bedingt.
Täterprofile
Es zeigt sich ein tendenzielles Täterprofil männlicher Erwachsener jüngeren Alters, die bereits
früher polizeilich in Erscheinung getreten sind.
Teil 4
Hausfriedensbruch
Zur Gesamtbetrachtung der Fälle, in denen Unbefugte mit mehr oder
weniger Gewalt Unrecht in anderer Leute Haus und Hof verübt haben, sind
noch die Fälle von Hausfriedensbruch zu berücksichtigen.
Die Gesamtzahl von 82712 Fällen setzt sich aus 82608 Fällen von
Hausfriedensbruch und 104 Fällen von schwerem Hausfriedensbruch
zusammen.
Die Aufklärungsquote beträgt insgesamt 89,8 Prozent, was damit zu tun
haben dürfte, dass Täter und Opfer einander persönlich bekannt sind.
2
Einbruchschutz
Zugang zu Haus, Wohnung oder Keller Dachsicherung
Eigene Wachsamkeit
Fremde
Wenn
Gute Nachbarschaft
Auskundschaftung erschweren
Understatement
Ein Sichtschutz (zum Beispiel Bäume, Büsche, Hecken) schützt ein Haus
vor allzu aufdringlichen Blicken der Öffentlichkeit – aber auch mögliche
Einbrecher, die sich an einem Haus zu schaffen machen. Die Polizei
empfiehlt, eine schützende Bepflanzung zu vermeiden; das gilt in gleicher
Weise für Sichtschutzwände und ähnliche Bauten. Hier überwiegt die
fehlende Deckung für einen Einbrecher auch das Vorhaben, von außen
erkennbare Luxusgüter dem Blick der Öffentlichkeit zu entziehen.
Eine Barriere (etwa eine Mauer, ein Zaun oder ein Hoftor) stellt
einerseits einen Sichtschutz dar, der auch Einbrechern Schutz bietet.
Andererseits schützt sie in einem bestimmten Maß vor Einbrechern. Die
Polizei empfiehlt, Tore zu Grundstück und Garten abgeschlossen zu halten,
auch dann, wenn sich jemand im Haus befindet. Hier überwiegt der Schutz
vor dem Einbrecher den Aspekt des Schutzes des Einbrechers.
Psychologische Maßnahmen
Ist ein Einbrecher doch in ein Objekt eingedrungen, können ein paar
bereitgelegte Geldscheine ihn dazu bewegen, die Wohnung mit diesem
schnellen Erfolg wieder zu verlassen, ohne weiteren Schaden
anzurichten. Wie hoch ein Betrag sein muss, um ihn
zufriedenzustellen, und ob er die Gelegenheit, bereits im Haus zu sein,
nicht trotzdem nutzt, ist Spekulation.
Als Köder können ein Tablet-PC und ein Smartphone dienen, die für
einen Einbrecher zurechtgelegt werden. Dahinter verbergen sich
jedoch Alarmsysteme, die im Diebstahlfall mit Ton- und
Videoaufnahmen, Fluchtwegermittlung und Übertragung auf einen
sicheren Server den Täter überführen. Gleichzeitig dienen täuschend
echtes Hundegebell und laute Stimmen vom Band dazu, den Täter aus
der Wohnung zu vertreiben.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt eine Schmuckkassette, die gut
sichtbar als Köder platziert wird. Der Einbrecher soll zuerst nach
dieser Kassette greifen. Ein Erschütterungssensor und ein lauter Alarm
sollen ihn vertreiben, bevor er weiteren Schaden in der Wohnung
anrichtet.
Hilfsmittel
Schließverhalten
Schlüsselaufbewahrung
Der einfachste Weg in eine Wohnung ist der Schlüssel. Dabei sind
Einbrecher nicht nur selber raffiniert, sondern profitieren allzu oft von der
Leichtfertigkeit der Bewohner:
Gesunder Menschenverstand
Anwesenheit vortäuschen
Dummy TV
Quelle: www.bauhaus.info
Alte Gummistiefel oder Schuhe, die vor der Haustür stehen, ein Besen,
der vom Straßenfegen am Gartenzaun lehnt, ein halbvoller Sack Laub,
der nicht weggeräumt ist, Geschirr auf dem Küchentisch, das man
beim Blick durchs Fenster sieht – es geht darum, den Eindruck zu
vermeiden, dass jemand für längere Zeit verreist ist.
Wenn ein Nachbar in der Zwischenzeit die Blumen gießt, wird nicht
nur vermieden, dass vertrocknete Pflanzen die Abwesenheit verraten,
sondern das Haus wirkt dadurch bewohnter.
Zu diesem Zweck kann auch das eigene Auto während des Urlaubs vor
statt in der Garage parken oder der Nachbar sein Auto hin und wieder
in der Einfahrt abstellen.
Seit vielen Jahren gibt es zudem sogenannte Homesitter, die sich
engagieren lassen, um während des Urlaubs eine bestimmte
Betriebsamkeit vorzutäuschen. Bei der Auswahl ist eine entsprechende
Sorgfalt entscheidend.
Keine Abwesenheit erkennen lassen:
Während des Urlaubs muss der Briefkasten geleert oder eine
Postlagerung oder Nachsendung beantragt werden.
Zeitungsabonnements können für die Dauer der Abwesenheit
stillgelegt werden.
Auf keinen Fall dürfen im ganzen Haus die Rollläden heruntergelassen
werden; als Einbruchschutz ist das nicht nur untauglich, im Gegenteil:
Einbrecher werden erst auf die Abwesenheit hingewiesen. Wenn nicht
anders möglich, lässt eine Kombination aus offenen und geschlossenen
Rollläden zu jeder Tages- oder Nachtzeit den Interpretationsspielraum,
dass jemand zu Hause sein könnte.
Auch zu früh herausgestellte oder nach der Leerung nicht
weggeräumte Mülltonnen oder – säcke sind ein Indiz für eine
mehrtägige Abwesenheit – ebenso wie ein zu lange nicht gemähter
Rasen oder eine nicht erfolgte Schneeräumung im Winter.
Teil 3
Schutzmaßnahmen
Vorbemerkungen
Da Einbrecher sich den Weg aussuchen können, wie sie in ein Haus
gelangen, müssen alle infrage kommenden Wege, alle Schwachstellen
gesichert werden. Wenn man sich als Bewohner im Sinne einer
Schwachstellenanalyse vorstellt, die eigene Wohnungstür wäre
zugefallen, der Schlüssel würde in der Wohnung liegen und man
müsste einen anderen Weg hinein finden, kommt man der
Gedankenwelt eines Einbrechers näher.
Nicht ohne Grund wird bei Maßnahmen zum Einbruchschutz stets nur
von »einbruchhemmend« gesprochen; eine absolute Sicherheit gibt es
nicht. Irgendwann ist jede Form der Sicherung überwindbar – aber
genau dieses »irgendwann« macht den Unterschied: Es geht darum,
Einbrecher abzuschrecken, es ihnen so schwer wie möglich zu
machen, ihren Erfolg so lange wie möglich hinauszuzögern – bis sie
den Versuch abbrechen und es woanders probieren.
Es ist zwischen Pflicht und Kür zu unterscheiden: Das Muss ist eine
mechanische Absicherung, nur dabei geht es um wirklichen
Einbruchschutz. Ergänzend können elektronische Systeme wie
Alarmanlagen und Videoüberwachung die Einbruchzeit verkürzen
oder den Täter identifizierbar machen – den Einbruch verhindern
können sie aber nicht.
Jeder Einbruchschutz ist nur so gut wie die schwächste seiner
Komponenten. Einzelmaßnahmen nützen meist nicht viel, wenn sie
nicht sinnvoll aufeinander abgestimmt beziehungsweise in ein
Gesamtkonzept eingebettet sind, und die beste Sicherung nützt nichts,
wenn sie nicht professionell montiert wird.
Dabei werden die Resistance Classes RC1N und RC2N unter dem
Gesichtspunkt des Einbruchschutzes als nicht ausreichend erachtet und
mindestens die Klasse RC2 empfohlen. Die Klassen RC2N und RC2
unterscheiden sich bei sonst gleichen Tatbedingungen nur dadurch, dass die
Bauteile der Klasse RC2N ohne Sicherheitsverglasung ausgeführt sind.
Die DIN EN 1627 bezieht sich nur auf Türen, Fenster, Vorhangfassaden,
Gitterelemente und Abschlüsse. Schlösser, Schließzylinder,
Schutzbeschläge und Verglasungen unterliegen anderen DIN-Normen.
Deren Klassifizierungen entsprechen folgenden Resistance Classes:
Schlösser DIN Schließzylinder Schutzbeschläge Verglasung DIN DIN EN 1627
18251 DIN 18252 DIN 18257 EN 356
Klasse Klasse Klasse Klasse Resistance Class
3 1 BZ ES 1 – RC1 N
4 1 BZ ES 1 – RC2 N
4 1 BZ ES 1 P4A RC2
4 1 BZ ES 2 P5A RC3
5 2 BZ ES 3 P6B RC4
Hinweis:Wenn der Schutzbeschlag über einen Ziehschutz verfügt, muss nur
ein Schließzylinder mit Bohrschutz eingesetzt werden, um der Norm zu
entsprechen.
Grundstückssicherung
Außenschutz
Türblatt
Ein stabiles Türelement mit robusten Türbändern und einer soliden Zarge
ist die Voraussetzung für jedweden Einbruchschutz, doch jede Tür ist nur so
stark wie ihr schwächster Punkt.
In gut 5 Prozent der Fälle werden Türen einfach eingetreten. Dabei wird
entweder das Schließblech aus der Zarge gerissen, oder das Türblatt selbst
zerbricht. Hinzu kommt die Möglichkeit, das Holz mit einer Stichsäge
herauszuschneiden. Deshalb sollte zuerst der Aufbau der Tür geprüft
werden, bevor irgendwelche Sicherungsmaßnahmen unternommen werden
– denn ist das Türblatt wie bei einer leichten Waben- oder Röhrenspantür
dünn und instabil, erübrigen sich alle weiteren Überlegungen.
Insbesondere die Wohnungstüren in Altbauten sind häufig sehr schön
gestaltet, aber zu dünn. Statt durchgängiger Türblätter sind zum Beispiel
zusammengeleimte Kassettentüren verbaut, die oft auch noch über ein
Türfenster oder einen Briefschlitz verfügen. Zur Problematik des instabilen
Türblatts kommt dann auch noch die Gefahr, dass durch die Türöffnungen
(wie auch durch Katzenklappen) oder durch eingeschlagene Scheiben
hindurchgegriffen und die Tür entriegelt werden kann. Deshalb dürfen hier
auch keine Schließzylinder oder Zusatzschlösser mit Drehknauf auf der
Innenseite verbaut werden, ebenso wie der Türschlüssel nicht im Schloss
stecken gelassen werden darf.
Ein schwaches Türblatt sollte entweder durch eine Holz- oder
Metallplatte verstärkt oder durch ein massives Türblatt ersetzt werden. Als
Türblattverstärkung kommt zum Beispiel eine mindestens 12 Millimeter
dicke Furniersperrholzplatte (Multiplex- beziehungsweise MPX-Platte)
oder Hartholzplatte (beispielsweise aus Birke oder Kiefer) infrage, die die
Tür auf mindestens 5 Zentimeter verdickt. Alternativ kann eine Verstärkung
durch eine mindestens 3 Millimeter dicke Metall- beziehungsweise
Stahlblechplatte erfolgen. Wichtig ist, dass die Platte an möglichst vielen
Stellen mit der Tür verschraubt wird sowie Tür und Türbänder für das
zusätzliche Gewicht ausgelegt sind.
Soll die Tür ausgetauscht werden, bietet sich – neben den unten
beschriebenen einbruchhemmenden Türen – insbesondere eine Vollholztür
an, die nicht nur stabil aufgebaut ist, sondern an der auch die nachfolgend
beschriebenen mechanischen Sicherungsprodukte gut befestigt
beziehungsweise nachgerüstet werden können. Auch eine Füllungstür kann
gegen einen Einbruch schützen, wenn das gesamte Element, von der Zarge
bis zur Füllung, robust aufgebaut ist. Auch hier können mechanische
Sicherungen stabil nachgerüstet werden.
Eine Besonderheit stellen Metalltüren dar, die als Brandschutztüren
angeboten werden; sie sehen meist äußerlich sehr solide aus, sind jedoch
von Einbrechern leicht zu überwinden, weil insbesondere Schloss und
Schließblech höchst einfach ausgeführt sind.
Aufgebrochene Tür
Quelle: www.nicht-bei-mir.de
Türmechanik
Grundsätzlich gilt, dass wirksame Sicherungsmaßnahmen zugleich Tür und
Zarge wie auch Schloss- und Bandseite der Tür umfassen müssen.
Türsicherung
Quelle: www.bauhaus.info
Türbänder:
Die Bandseite der Tür wird meistens nur durch die Türbänder
stabilisiert. Als zusätzliche Sicherung bieten sich Hinterhaken an.
Dabei handelt es sich um massive Metallbolzen oder Zapfen, die
seitlich an der Schmalseite des Türblattes oder im Türfalz befestigt
werden und beim Schließen der Tür in gegenüberliegende verstärkte
Aussparungen in der Zarge greifen.
Sie schützen gegen das Aufhebeln und auch dagegen, dass eine Tür
aus den Angeln getreten wird, während die Schlossseite noch intakt ist.
ABUS TAS102
Quelle: www.abus.de
Kastenschloss:
Eine Tür muss rundum gesichert werden; Experten raten dazu, auf
Schloss- und Bandseite im Abstand von einem Meter Höhe jeweils
eine Sicherung anzubringen.
Um analog zur Bandseite auch die Schlossseite zu sichern, bieten sich
Kastenschlösser an, die von innen über einen Drehgriff und von außen
über einen Schließzylinder zu schließen sind.
Normalerweise können Zusatzschlösser mit dem Hauptschloss
entsprechenden beziehungsweise gleichschließenden Schließzylindern
ausgestattet werden, sodass keine zusätzlichen Schlüssel für ihre
Bedienung erforderlich sind.
Ein Kastenschloss wird entbehrlich, wenn ein Querriegelschloss
verbaut wird.
Querriegelschloss (Balkenriegel/Panzerriegel):
Hersteller: erwe
Website: www.erwe.at
Zweck: Mechanische Absicherung von Türen
Einsatzbereich: Horizontale Montage (je zwei gehärtete Bolzen verriegeln
die Türe nach links und nach rechts)
Alleinstellungsmerkmale:
Längen von 550 bis 1000 mm, abgestuft in 50 mm Schritten
(Sonderlängen auf Anfrage)
VdS und FH geprüft
Testurteil »gut« bei »Stiftung Warentest« 2016
Preis (durchschnittlich): ca. 380 €
Varianten/Zubehör:
Gehflügel/Stehflügel
Mauerschließblech
Außenrosette mit Kernziehschutz
Brandschutz-Set
Montageplatte für nach außen öffnende Türen
Bohrschablone
ECON-VSBR Stangenschloss für Gehflügel
Hersteller: erwe
Website: www.erwe.at
Zweck: Mechanische Absicherung von Türen
Einsatzbereich: Vertikale Montage (je zwei gehärtete Bolzen verriegeln
die Türe nach oben und nach unten)
Alleinstellungsmerkmale:
Längen von 1000 bis 4000 mm
Montage über dem Hauptschloss oder daneben
Testsieger bei »Stiftung Warentest« 2016
Preis (durchschnittlich): ca. 595 €
Varianten/Varianten/Zubehör:
Gehflügel/Stehflügel
Bodenschließblech
Bodenhülse
Außenrosette mit Kernziehschutz
Brandschutz-Set
Montageplatte für nach außen öffnende Türen
Bohrschablone
Gemeinsame Funktionsmerkmale
Geeignete Türen:
nach innen und außen öffnende Türen (bei nach außen öffnenden
Türen Montagesatz erforderlich)
auch für Doppelflügeltüren mit Stehteil (Stehflügel per Hand
bedienbar ohne Schließzylinder)
auch für Nebentüren (nur von innen ohne Zylinder)
auch für Balkon- und Terrassentüren
Türen aus Holz, Metall oder Kunststoff
Schließeigenschaften:
Riegelausschluss rechts/links getrennt einstellbar
Sperrrichtung rechts/links einfach umstellbar
kann ein- und zweitourig gesperrt werden
Schließzylinder-Eignung:
Profilzylinder mit normaler Sperrnase
Zahnritzelzylinder
erforderliche Zylinderlänge: innen 30 mm/außen Türbreite + 15 mm
Produkteigenschaften / Material:
alle Teile aus Metall (keine Kunststoffteile, viele Jahre vor
Verschleiß geschützt)
Farben:
Standardfarben: weiß, braun, Silber gebürstet (Edelstahllook)
Sonderlackierung auf Anfrage (alle RAL-Farben)
Qualitätsstandard:
in Österreich entwickelt und produziert
patentierte Getriebeeinheit
von der Versicherung Generali für eine Prämienreduktion der
Haushaltsversicherung anerkannt
Türschloss (Mehrfachverriegelung)
Schließzylinder (Profilzylinder)
Türschild (Türbeschläge)
Zarge
Die Zarge, auch Türrahmen genannt, ist der feststehende Teil der Tür, an
dem das bewegliche Türblatt mittels Bändern und Angeln befestigt ist.
Entscheidend ist die Stabilität der Zarge an sich. Zargen bestehen bei
Wohnungsabschlusstüren zumeist aus Holz, bei Hauseingangs-,
Brandschutztüren oder im gewerblichen Bereich auch aus Metall (Stahl
oder Aluminium) oder Kunststoff. Das Material wirkt sich natürlich auf die
Stabilität aus; Massivholz ist Holzwerkstoffen vorzuziehen, aber
zunehmend ersetzen Stahlzargen die klassischen Holzzargen.
Wichtig ist auch, dass eine stabile Zarge ausreichend fest mit dem
Mauerwerk verbunden wird. Schrauben und Dübel müssen als Maueranker
tief ins Mauerwerk reichen, dreiseitige Umfassungszargen sind zweiseitigen
Eckzargen vorzuziehen. Die Bausubstanz muss eine massive Grundlage für
eine sichere Befestigung bieten.
Da die Bereiche des Schließblechs und der Bänder bevorzugt attackiert
werden, ist hier besonders auf eine stabile Befestigung zu achten. Zu
beachten ist weiterhin, dass der Abstand zwischen Türblatt und Zarge auf
Schlossebene, die sogenannte Falzluft, höchstens 5 Millimeter, besser nur 3
Millimeter, beträgt.
Oft werden Türzargen lediglich mit wenigen kleinen Schrauben fixiert
und dann großflächig mit Bau- beziehungsweise Montageschaum
»befestigt«. Doch der Schaum erfüllt lediglich die Aufgabe, die
vorhandenen Hohlräume auszufüllen; zur sicheren Befestigung reicht das
Ausschäumen nicht aus. Zum Vergleich: »Richtige« einbruchhemmende
Türen als Komplettsysteme werden mit mehreren Dutzend Schrauben im
Mauerwerk verankert.
Schließblech
Automatischer Türschließer
Nachrüstung
Einbruchhemmende Türen
Außenschutz
Ein Außenschutz ist eine erste Barriere, die im besten Fall den direkten
Zugriff auf das Fenster verhindert.
Fenstergitter:
Stabilit-Passfenstergitter
Quelle: www.bauhaus.info
Rollladen:
Rollladensicherung
Quelle: www.bauhaus.info
Fensterladen:
Fenstermechanik
Fenstersicherung
Quelle: www.bauhaus.info
Pilzkopfzapfen mit Schließblech
Quelle: www.zuhause-sicher.de
Rahmensicherungen:
Zusatzschlösser (Kastenschlösser):
ABUS FTS-E
Quelle: www.abus.de
Scharnierseitensicherungen (Bandseitensicherungen):
ABUS
Scharnierseitensicherung
FAS101
Quelle: www.abus.de
Stangenschloss:
Abschließbare Fenstergriffe:
Fensterscheibe
Eingeschlagene Fensterscheibe
Quelle: www.nicht-bei-mir.de
Insbesondere bei sehr alten Fenstern, bei denen die Glashalteleisten an der
Außenseite angebracht sind oder bei denen die Scheiben von außen mit
Fensterkitt eingeklebt sind, besteht zudem die Möglichkeit des Ausbaus der
Scheiben.
Nachrüstung
Einbruchhemmende Fenster
Zunehmend ist festzustellen, dass Einbrecher sogar durch das Dach selbst
einsteigen, weil dieses üblicherweise am schlechtesten beziehungsweise gar
nicht gesichert ist. Sie decken die Dachpfannen ab, sägen die Dachbalken
durch und treten die Dämmung ein. Dafür suchen sie sich lohnende
Objekte, nehmen sich dann aber auch die nötige Zeit; insbesondere in der
Winterzeit kommt ihnen die früh einsetzende Dunkelheit entgegen. Deshalb
sollte auch der Zugang vom Wohnbereich zum Dachboden gesichert
werden.
Kellergeschoss
Auf die Sicherung des Fensters selbst kann bei nur über Lichtschächte
erreichbaren Kellerfenstern verzichtet werden, wenn der Lichtschacht
ausreichend gesichert wurde.
Beim Neubau von Lichtschächten sollten betonierte Schächte errichtet
werden, die sich besonders gut sichern lassen.
Lichtschächte müssen durch stabile, engmaschige Gitterroste gesichert
werden. Infrage kommen auch Rollstabgitter, bei denen die
Berührungspunkte der Gitterstäbe miteinander und die Enden mit dem
Rahmen verschweißt sind. Alternativ kann eine
Lichtschachtabdeckung aus stahlarmierten Glasbausteinen montiert
werden, die über Lüftungsöffnungen verfügt und im geschlossenen
Zustand wetterdicht ist, wobei eine Notausstiegsöffnung vorgesehen
werden kann.
Alle Arten der Abdeckung müssen allerdings auch selbst (am besten
an allen vier Ecken des Lichtschachtes) durch Abhebesicherungen
gegen das Abheben geschützt werden, welche wiederum zum Beispiel
mit Flacheisen tief im Lichtschacht verankert werden müssen; bei
Kunststofflichtschächten ist die Verdübelung im Mauerwerk der
Hauswand sinnvoll.
Vor allem bei geteilten Gitterrosten muss bei der Anbringung der
Gitterrostsicherungen darauf geachtet werden, dass die besonders
gefährdeten Eckbereiche der Roste gesichert werden.
ABUS Gitterrost-Sicherung GS 60
Quelle: www.bauhaus.info
4
Elektronische Sicherung
Nachdem mit mechanischen Mitteln die Grundlagen des Einbruchschutzes
geschaffen wurden, können verschiedene elektronische Hilfsmittel zu einer
erweiterten Absicherung führen. Sie ergänzen die Mechanik und heben das
Sicherungsniveau weiter an.
Teil 1
Alarmanlage
(Einbruchmeldeanlage/EMA,
Überfallmeldeanlage/ÜMA)
Zunächst einmal ist zwischen Einbruch- und Überfallmeldeanlage zu
unterscheiden. An dieser Stelle geht es um den Einsatz einer
Einbruchmeldeanlage. Die ergänzende Funktionalität einer
Überfallmeldeanlage wird im Kontext der Heimverteidigung beschrieben.
Bei der Planung einer Einbruchmeldeanlage sind zahlreiche Aspekte zu
bedenken, die im Folgenden beschrieben werden.
Zweck
Komplexität
Einzelprodukte:
Alarmtürstopper
Quelle: www.bauhaus.info
Durchgangsalarm
Quelle: www.bauhaus.info
Hat man als Mieter nicht die Möglichkeit, eine Alarmanlage aus vielen
Einzelkomponenten installieren zu lassen, scheut man den Aufwand
oder die Kosten, dann gibt es mittelkomplexe All-in-one-
Komplettsysteme zum Selbsteinbau, die über das Sicherheitsniveau
von Einzelprodukten hinausreichen.
Dabei handelt es sich beispielsweise um Stand-alone-Geräte, die an
geeigneter Stelle platziert werden, teilweise auch für den Außenbetrieb
geeignet sind, an das Stromnetz angeschlossen oder per Solarpanel,
Akku, Batterien oder Powerbank betrieben werden, in bestimmtem
Umfang noch konfiguriert werden können, aber ansonsten fix und
fertig voreingestellt sind.
Üblicherweise umfasst die Funktionalität eine Einbruchmeldeanlage
auf Grundlage eines Bewegungsmelders in Verbindung mit einer
Videoüberwachung mit Nachtsichtfunktion. Die Geräte sind ins
WLAN eingebunden, die Alarmierung erfolgt in der Regel
automatisch per Sirene sowie E-Mail, SMS und Push-Nachrichten an
voreingestellte Adressen; dabei werden auch automatisch gestartete
Foto- und Videoaufnahmen übertragen, die in der Anlage selbst, auf
einer Speicherkarte oder in der Cloud gespeichert werden. Die
Steuerung erfolgt zumeist per Smartphone-App für iOS- und Android-
Geräte sowie Browser und ermöglicht auch eine Fernüberwachung und
weitere (digitale) Funktionen. Teilweise verfügen die Geräte auch über
Tür- und Fenstersensoren, Lautsprecher und Mikrofon sowie LED-
Flutlichtstrahler. Manche Geräte lassen sich in erweiterbare Systeme
mit Glasbruch-, Vibrations-, Rauch- und Gasmelder integrieren, zum
Teil auch in Verbindung mit der Möglichkeit, eine Alarmzentrale
mitzubuchen.
Bei diesen Anlagen ist es besonders bedeutend, genauer hinzusehen:
Das Spektrum reicht von Billigprodukten bis zu guten, hochwertigen
Systemen. Besonders wichtige Aspekte sind die Qualität der Kamera,
das zuverlässige Funktionieren des Bewegungsmelders ohne
Fehlalarme und der Sabotageschutz im Online-Betrieb.
Andere Systeme sind modular aufgebaut und unterscheiden sich von
der Vielfalt der integrierbaren Geräte sowie dem Funktionsumfang her
kaum von individuell konfigurierten Systemen, sind jedoch bis auf die
Zusammenstellung der Komponenten komplett zur
Selbstinbetriebnahme voreingestellt.
Produktvergleich
Hersteller
somfy ASSA ABLOY
Website
www.somfy.de www.yalelock.de
Zweck
Einbruchmeldeanlage mit Videoüberwachung Smart-Home – Sicherheitssystem mit
Fotoaufnahmen
Einsatzbereich
Zur Überwachung der Innenräume mit Melder Zur Überwachung der Innenräume, optional
für den Außenbereich Melder für den Außenbereich
Alleinstellungsmerkmale
hochwertige Videokamera mit vollständiges smartes Sicherheitssystem
Überwachungsfunktionalität mit zahlreichen optionalen Komponenten
innovative Bewegungsmeldertechnologie unterschiedliche Scharfschaltbereiche
optionaler Leitstellenservice automatischer Fotoversand ans
Smartphone im Alarmfall
Lieferumfang
zentrales Gerät: Somfy One+ (Stand- zentrales Gerät: Smart Hub
alone-Gerät) (Alarmzentrale)
Funkmelder, Kamera: 1 integrierter Funkmelder, Kamera: 1 externer
Bewegungsmelder mit Kamera im Bewegungsmelder mit Kamera, 1 externer
zentralen Gerät, 1 externer Funk- Bewegungsmelder ohne Kamera, 2 externe
Erschütterungssensor für Türen und Tür-/Fensterkontakte
Fenster Sirene: integrierte Sirene (94 Dezibel) im
Sirene: integrierte Sirene (90+ Dezibel) im zentralen Gerät
zentralen Gerät Fernbedienung
Fernbedienung
Preis (durchschnittlich)
400 Euro 510 Euro
Kaufhinweis
Die Produktvariante Somfy One+ ist
ausschließlich im Fachhandel erhältlich.
Funktionsweise
Melder detektieren Einbruch Melder detektieren Einbruch
akustischer Alarm (Sirene) wird ausgelöst akustischer Alarm (Sirene) wird ausgelöst
Fernalarm (Benachrichtigung) wird Fernalarm (Benachrichtigung) wird
ausgelöst ausgelöst
Foto- und Videoaufnahme wird ausgelöst Fotoaufnahme wird ausgelöst
Bewegungsmelder/Sensoren bzw. Kontakte
Bewegungsmelder mit Kamera: Bewegungsmelder mit/ohne Kamera:
duale Bewegungserkennung anhand Reaktion auf Bewegungen bis 15 Meter
Bildanalyse (Bewegung im Bild) und Entfernung
Infrarotsensoren (Temperaturveränderung zusätzliche Bewegungsmelder (auch
durch Körperwärme), die nur bei tierimmun, für den Außenbereich, mit
kombinierter Meldung Alarm auslöst Foto- oder Videokamera) und
Raumsensoren optional erhältlich
Unterscheidung von Haustieren
(Körperwärme) oder Saugrobotern und
Zweigen vor dem Fenster (Bewegung)
selektive Überwachung festgelegter
Bereiche
zusätzliche Bewegungsmelder und
Kameras optional erhältlich
Funk-Erschütterungssensor für Türen und Tür-/Fensterkontakte:
Fenster: zusätzliche Tür-/Fensterkontakte optional
bis zu 200 Meter Drahtlosbetrieb erhältlich
für Außenbereich spritzwassergeschützt
(Schutzklasse IP 54)
zusätzliche Erschütterungsmelder optional
erhältlich
Alarmierung
Internalarm: Internalarm:
integrierte Sirene (90+ Dezibel) im integrierte Sirene (94 Dezibel) im
zentralen Gerät zentralen Gerät
zusätzliche Innensirene (110 Dezibel) zusätzliche Innensirene (104 Dezibel)
optional erhältlich optional erhältlich
Externalarm: Externalarm:
zusätzliche Außensirene optional zusätzliche Außensirene optional
erhältlich erhältlich
Fernalarm: Fernalarm:
automatische Alarmierung automatische Alarmierung
Push-Benachrichtigungen am Smartphone, Push-Benachrichtigungen am Smartphone
SMS (ohne Zusatzkosten), E-Mail
Alarmierung mehrerer Personen möglich
Alarmierung weiterer Somfy Ones in der
Nähe im Rahmen des Somfy-Around-
Netzwerks möglich
Leitstelle:
optional 24/7-Notfalldienst in Verbindung
mit Versicherung für Einbruchschäden an
Gläsern und Schlössern (ab 9,99
Euro/Monat):
nach Alarmmeldung kann ein
Sicherheitsmitarbeiter von AXA
Assistance angefordert werden, der
zwecks Alarmvorprüfung zum Objekt
fährt und im Bedarfsfall die Polizei
alarmiert
falls das Objekt nicht mehr gesichert ist,
übernimmt AXA Assistance für 24
Stunden die Bewachung durch einen
Wachmann
umgehende Suche eines Schlossers oder
Glasers und Übernahme der
Reparaturkosten bis 200 Euro/Erstattung
der Instandsetzungskosten bis 100 Euro
Kamera
Foto- und Videokamera Fotokamera
Full-HD Auflösung (1920 × 1080 Pixel) 60°-Blickwinkel auf der horizontalen
Nachtsichtfunktion durch integrierte Achse
Infrarot-LEDs (bis 6 Meter Entfernung)
digitaler 8× Zoom
130° großer diagonaler Weitwinkel
Foto- und Videoaufnahmen: Fotoaufnahmen:
im Alarmfall wird automatisch ein Foto im Alarmfall wird automatisch ein Foto
aufgenommen sowie eine Videoaufnahme aufgenommen
ausgelöst Bild wird automatisch an Smartphone
je nach Abonnementtarif 10-sekündiger gesandt
Videoclip (kostenlos), 1 Tag Bilder können über die App abgerufen
ununterbrochene Videoaufzeichnung (ab werden
4,99 Euro/Monat), 7 Tage Live-Video kann auch manuell über App
ununterbrochene Videoaufzeichnung (ab ausgelöst werden
9,99 Euro/Monat)
Speicherung auf einer internen SD-
Speicherkarte in Verbindung mit der Cloud
(je nach Tarif mit unterschiedlicher Dauer
und Downloadmöglichkeit)
Aufnahmen können über die App
abgerufen werden
Live-Foto kann auch manuell über App
ausgelöst werden
Smartphone/App
Netzwerkanschluss: via WLAN Netzwerkanschluss: via LAN
Server: Anwendung erfordert Nutzung des Server: Anwendung erfordert Nutzung des
Somfy-Servers; bei unterbrochener Yale-Servers; bei unterbrochener Verbindung
Verbindung eingeschränkte Funktionalität eingeschränkte Funktionalität
App: Somfy Protect App für iOS und Android App: Yale Smart Living App für iOS und
Android
App-Funktionalität: App-Funktionalität:
Alarm und Kamera aktivieren oder Alarmanlage komplett oder teilweise
deaktivieren (auch automatische Scharf- aktivieren oder deaktivieren
und Unscharfschaltung möglich) (unterschiedliche Scharfschaltbereiche)
Alarm konfigurieren Alarmstatus prüfen
Alarm konfigurieren
E-Mail-, SMS- oder Push-Nachricht bei Nachricht bei Systemänderungen (zum
Alarm erhalten Beispiel Alarmdeaktivierung) erhalten
Nachricht bei Wahrnehmung des Alarms Push-Nachricht bei Alarmen oder
im Wohnraum vorhandener Rauchmelder erkannten Aktivitäten erhalten
erhalten aufgezeichnete Aufnahmen des
auf aufgezeichnete Aufnahmen in der Bewegungsmelders mit Kamera ansehen
Cloud zugreifen bei Bedarf Aufnahmen des
Störungen angezeigt bekommen Bewegungsmelders mit Kamera manuell
mit Personen in der Nähe der Anlage auslösen
kommunizieren (Gegensprechanlage) alle Komponenten auf ordnungsgemäße
bei Bedarf Sirene manuell auslösen Funktion prüfen
(Panikalarm) Protokoll aller zuletzt vermerkten
Admin-Rechte konfigurieren Ereignisse prüfen
Zugang mit weiteren Vertrauenspersonen System konfigurieren, weitere Geräte
teilen hinzufügen
Benutzerrechte administrieren (PINs zur
Scharf-/Unscharfschaltung)
Alternativsteuerungen: Echo/Alexa
(Amazon), Nest (Google/Alphabet), TaHoma
(Somfy), wird sukzessive erweitert
Installation
Somfy Protect App auf das Smartphone Yale Smart Living App auf das
herunterladen Smartphone herunterladen
Somfy One+ platzieren und an Smart Hub per LAN-Kabel an Router und
Stromversorgung anschließen an Stromversorgung anschließen,
App führt durch Einrichtungsprozess möglichst mit Bewegungsmelder
WLAN-Zugangsdaten werden per absichern
Bluetooth vom Smartphone an Somfy Komponenten platzieren, werden
One+ übermittelt automatisch per Funk verbunden,
WLAN-Zugangsdaten werden per Reichweite bis zu 30 Meter
Bluetooth vom Smartphone an Somfy Geräte innerhalb eines Sets sind bereits
One+ übermittelt miteinander vorverbunden; weiteres
Erschütterungssensor und Fernbedienung Zubehör über die App hinzufügen
in der App konfigurieren
Sabotagesicherheit
Kommunikation per WLAN und Passwortsicherung aller kritischen Befehle
Bluetooth und des Aktivierens der Alarmanlage
sichere Datenübertragung (SSL/TLS mit kontrollierte Funkfrequenz (868 MHz, für
RSA) Fotos und Videos wegen größerer
verschlüsselte Cloud-Speicherung (AES- Datenmengen 2,4 GHz)
256) Sabotagealarm, gefederte Montage der
kontrollierte Funkfrequenz (868 Tür-/Fenster-Kontakte als
Megahertz) Manipulationsschutz
akustische und Fernalarmierung bei
Anheben des Gerätes,
Standortveränderung, Ausstöpseln,
Zerstörungsversuch
Stromausfallschutz
3–6 stündiger netzunabhängiger Betrieb Batteriebetrieb aller Smart-Living-
dank integriertem Akku Komponenten
eingeschränkter Weiterbetrieb bei bis 8-stündiger netzunabhängiger Stand-
unterbrochener Internetverbindung by-Betrieb dank Notfallbatterie des Smart
(Notfallkommunikation über Somfy Ones Hubs
in der Nähe im Rahmen des eingeschränkter Weiterbetrieb bei
SomfyAround-Netzwerkes, Aufzeichnung unterbrochener Internetverbindung
aller Ereignisse im internen Speicher) (akustische Alarmierung ohne Fernalarm)
Zubehör:
mit sämtlichen Somfy-Sicherheits-Plug & mit bis zu 40 Gerätekomponenten aus dem
Play-Produkten kompatibel und Yale-Smart-Living-Produktsortiment
erweiterbar: erweiterbar, davon bis zu 6 Kameras mit
Bewegungsmelder (70 Euro) Bild oder Video:
IntelliTAG Erschütterungssensor für IP-Kamera für innen oder außen
Fenster & Türen, auch für den vernetzbare Schließlösung wie digitales
Außenbereich (50 Euro) Türschloss ENTR (Schließzylinder, PIN-
Innensirene (130 Euro) Tastatur, Fingerscan, Fernbedienung usw.)
Außensirene (150 Euro) sowie digitaler Türspion
Security Kamera (200 Euro) Alarmsystem
KeyFob 2-in-1 Funksender und Bewegungsmelder (60 Euro)
Chipausweis (30 Euro) Bewegungsmelder tierimmun (70 Euro)
Funkverstärker (100 Euro) Bewegungsmelder für den Außenbereich
(150 Euro)
Raumsensor (120 Euro)
Tür-/Fensterkontakt (40 Euro)
Innensirene (130 Euro)
Außensirene (150 Euro)
Dummy Außensirene (40 Euro)
Bewegungsmelder mit Fotokamera (180
Euro)
Bewegungsmelder mit Videokamera (250
Euro)
Tastatur (50 Euro)
Fernbedienung (40 Euro)
Rauchmelder (70 Euro)
Panikknopf (50 Euro)
Netzstecker (für selbst programmierbare
Smart-Home-Szenarien, 70 Euro)
wird sukzessive um neue Komponenten
und neues Smart-Home-Zubehör erweitert
Aufbau
Schalteinrichtung
Es gibt zwei Möglichkeiten der Scharfschaltung: die interne und die externe
Scharfschaltung:
Wichtig ist, dass die Alarmanlage vor der Scharfschaltung vor offenen
Fenstern warnt, um die Gefahr eines Einbruchs und eines Fehlalarms zu
bannen.
Detektionsweise
Fallenüberwachung:
Außenhautüberwachung:
Öffnen und Durchbrechen der sicherheitsrelevanten Öffnungen in der
Außenhaut, das heißt insbesondere von Türen und Fenstern, stehen im
Mittelpunkt der Außenhautüberwachung.
Sie hat zwei Vorteile gegenüber der Fallenüberwachung: Die Meldung
erfolgt bereits, bevor jemand (unerlaubt) in einen bestimmten Bereich
eindringt, und die Anlage kann auch bei (nächtlicher) Anwesenheit der
Bewohner angeschaltet bleiben.
Zur Außenhautüberwachung stehen unterschiedliche Melder zur
Verfügung, die sich je nach Einsatzzweck unterscheiden:
Für die Überwachung von Türen und Fenstern gegen
unberechtigtes Öffnen sind insbesondere magnetische Öffnungs-
und Verschlussmelder gedacht; ein Magnet im feststehenden
Rahmen überwacht im Zusammenspiel mit einem
Kontaktelement auf dem beweglichen Türblatt oder Fensterflügel
den Öffnungs- und Verschlusszustand.
Die Melder können drahtgebunden sein oder per Funk betrieben
werden. In der Funkvariante kommt zu den Magnetkontakten
noch eine Funkempfangseinheit hinzu.
Ein weiterer Meldertyp sind Fadenzugkontakte, die auf Zug und
Seilbruch reagieren. Sie werden vorwiegend in Bereichen
verwendet, die normalerweise nicht geöffnet, aber überwacht
werden müssen, und eignen sich insbesondere für Dachluken,
Luftschächte oder Notausgänge.
Für die zusätzliche Überwachung von Flächen wie Verglasungen,
Türblätter, Wände, Fußböden oder Decken können verschiedenste
weitere Melder eingesetzt werden.
Für die zusätzliche Überwachung des Durchbruchs beispielsweise
von Fensterscheiben eignen sich Glasbruchmelder. Dazu werden
passive oder aktive Melder auf der Innenseite der Glasscheibe
befestigt. Gute Melder enthalten eine Art Mikrofon, das auf die
typischen Schwingungen reagiert, die bei einem Glasbruch
entstehen.
Glasflächen können auch mit Alarmdrähten in den Glasscheiben
überwacht werden, die zumeist in hochwertigen
Verbundsicherheitsgläsern als Alarmglas verbaut werden.
In den Bereich der Flächenüberwachung fällt auch eine spezielle
Alarmdrahttapete, die an die Wand tapeziert wird, eingearbeitete
Kupferdrähte enthält, an eine Alarmzentrale angeschlossen wird
und bei Zerstörung (zum Beispiel Wanddurchbruch) eine
Meldung auslöst.
Weitere spezielle Meldertypen sind Körperschallmelder,
Vibrationskontakte oder verschiedene Folien.
Durch die zahlreichen erforderlichen Melder und die gegebenenfalls
erforderliche Verkabelung ist eine reine Außenhautüberwachung recht
teuer; deshalb werden Außenhaut- und Fallenüberwachung oft
kombiniert. Dabei können auch unterschiedliche Scharfschaltbereiche
definiert werden, die es ermöglichen, nachts nur die Außenhaut- und
bei Abwesenheit beide Überwachungsarten scharfzuschalten.
Das Herzstück jeder Alarmanlage ist die Alarmzentrale. Hier laufen die
Meldungen aus Fallen- und Außenhautüberwachung zusammen, hier
werden gegebenenfalls die anschließenden Aktionen ausgelöst. Die
Programmierung der Alarmierungssystematik erfolgt anhand der
individuellen Anforderungen.
Aufgrund ihrer Bedeutung muss eine Sabotage der Alarmzentrale
ausgeschlossen werden. Deshalb sollte die Alarmzentrale versteckt und
erschwert erreichbar platziert sowie gegebenenfalls im Sinne einer
Schwerpunktüberwachung zusätzlich gesichert werden. Eine zuverlässige
Alarmauslösung im Sabotagefall kann solche Sicherungsmaßnahmen
entbehrlich machen.
Alarmierung
Internalarm:
Externalarm:
Aufgabe des Externalarms ist es, den Täter abzuschrecken und die
Nachbarschaft aufmerksam zu machen.
Bei scharfgeschalteter Anlage werden im Alarmfall akustische und
optische Externsignalgeber ausgelöst.
Um sicherzustellen, dass der Einbrecher den Alarm auch hört, kann ein
interner akustischer Signalgeber kombiniert werden.
Fernalarm:
Aufgabe des Fernalarms ist es, Personen außerhalb des Objektes über
die Alarmmeldung zu informieren und gegebenenfalls Hilfe
herbeizurufen – denn nicht immer sind Nachbarn zur Stelle.
Der Fernalarm wird automatisch und blitzschnell durch eine in die
Alarmanlage integrierte Übertragungseinrichtung (Telefonwählgerät)
ausgelöst und per Textnachricht oder Sprachansage übertragen, die an
der Alarmzentrale eingegeben beziehungsweise aufgenommen werden
kann. Viele Anlagen bieten die Möglichkeit, im Alarmfall automatisch
ausgelöste Bild- oder Videoaufnahmen mit zu übertragen.
Je nach Übertragungsgerät erfolgt die Übertragung
via Telefonleitung: Dazu ist lediglich ein Telefonanschluss
erforderlich. Die Rufnummern, die im Alarmfall verständigt
werden sollen, werden ebenso einprogrammiert wie die zu
übermittelnden Nachrichten, die sich je nach Ereignis
unterscheiden können.
via Internet: Die Alarmmeldung wird zum Beispiel als Push-
Nachricht oder E-Mail versandt.
via Mobilfunk: Mit einem GSM-Modul wird die Meldung über
die Mobilfunknetze übertragen.
Empfänger der Nachricht kann man (bei Abwesenheit) selbst sein und
darüber hinaus frei wählbare Personen, zum Beispiel
Familienmitglieder, Nachbarn oder Freunde, die im Fall des Falles
nach dem Rechten sehen sollen.
Mithilfe des Fernalarms kann das Meldungsereignis aber auch an eine
Hilfe leistende Stelle weitergeleitet werden, die – auch bei
Abwesenheit der Bewohner – schnell und angemessen auf den Alarm
reagiert. Dafür gibt es an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzte
Notruf- und Service-Leitstellen (NSL) von Wach- und
Sicherheitsunternehmen, deren Leistungen gebucht werden können
und auf die die Alarmanlage »aufgeschaltet« werden kann. Dort
werden Alarme aus Schutzobjekten entgegengenommen und gemäß
den vertraglich vereinbarten Maßnahmen bearbeitet. Hierzu kann zum
Beispiel eine Alarmvorprüfung zählen, das heißt, dass jemand zum
Objekt fährt und die Gefahrensituation analysiert; aufgrund der
erforderlichen Qualifikation und der möglichen Konfrontation mit den
Einbrechern wird hierfür ein sogenannter Interventionsdienst
eingesetzt, der entweder zum Sicherheitsdienstleister selbst gehört
oder von diesem beauftragt wird.
Die Alarmweiterleitung direkt zur Polizei hingegen erfolgt nur auf
Antrag und in besonderen Fällen, wenn die betreffenden Personen
besonders gefährdet sind und an ihrer Sicherheit ein besonderes
öffentliches Interesse besteht.
Fehlalarm:
Stiller Alarm
Sabotageschutz
Beleuchtung Multimedia-System
Rauchmelder Solarsteuerung
Türkontrolle Gerätesteuerung
Haussteuerung und -sicherheit per App
Quelle:www.bauhaus.info
Doch schon das Mitlesen von Daten, die zwischen einem Endgerät und der
Steuerungszentrale online ausgetauscht werden, also das Ausspähen von
Lebensgewohnheiten und Tagesabläufen, hilft, Anwesenheitsprofile zu
erstellen – und erlaubt eine optimale Einbruchsplanung.
Hinweise zum Smart Home:
Automatische Nebelsysteme
Automatische Reizgassysteme
Weniger weit verbreitet, aber auf den gleichen Einsatzzweck abzielend und
dann noch aggressiver sind Reizgassysteme. Statt Nebel versprühen sie im
Aktivierungsfall Reizgas und zielen damit auf eine aktive, vollautomatische
Personenabwehr ab.
Reizgassysteme werden meistens als Zusatzbauteil zum Anschluss an
eine bestehende Alarmanlage angeboten, können aber auch ohne
Alarmanlage aktiviert werden; Voraussetzung ist lediglich eine
Stromversorgung. Sie sind mit Infrarot-Auslösebewegungsmelder, zum
Beispiel mit einem Erkennungswinkel von 180° und einem
Erfassungsbereich von 12 Metern, sowie mit Lautsprecher, Sprühdüse,
Reizgasflasche, Schalteinrichtung und Batteriepack oder Notstromakku
bestückt.
Reizgassysteme gibt es in unterschiedlichen Varianten für verschiedene
Raumgrößen; üblich sind Geräte mit bis zu 400 Milliliter großen
Reizgasflaschen für bis 300 Kubikmeter Raumvolumen. Zur Sicherung
größerer Räume können Erweiterungsmodule angeschlossen werden,
technisch sind auch mehr als 12000 Kubikmeter möglich.
Reizgassysteme sind für den sichtbaren Wandanbau oder zum versteckten
Einbau in Wände oder den Zwischenraum der Decke verfügbar, wobei das
Reizgas durch ein flexibles Leitungssystem zur Deckenaustrittsdüse
weitergeleitet wird. Bestimmte Düsen lassen auch einen Weitstrahl zu.
Zur eigenen Sicherheit im Falle eines Fehlalarms und aus
haftungsrechtlichen Erwägungen sollten mehrere Warnstufen vorgeschaltet
werden; bevor diese nicht vom Einbrecher ignoriert und überwunden
wurden, sollte kein Reizgas ausgelöst werden:
Ein Mittelweg zwischen Nebelsystemen, die bloß die Sicht behindern, und
Reizgassystemen, die den Täter massiv attackieren, sind automatische
Tätermarkiersysteme auf Basis ungiftiger Farbstoffkombinationen.
Auch Tätermarkiersysteme setzen an, wenn ein Täter in ein Objekt
eindringt. Die Sensoren einer angebundenen Funkalarmanlage detektieren
den Einbruch, die Sirene wird aktiviert, das eingebaute Telefonwählgerät
mit GSM-Anbindung löst einen Fernalarm aus. Parallel werden die
angeschlossenen Markierungseinheiten scharfgeschaltet.
Da jede Markierungseinheit mit einem eigenen (Bewegungs-)Melder
ausgerüstet ist und einzeln in Gang gesetzt wird, erfolgt die Markierung
genau dort, wo der Einbrecher den Detektionsimpuls auslöst. Mit einer
lauten Gasdruckentladung wird eine Staubwolke freigesetzt, die dem Täter
die Sicht raubt und ihn markiert.
Im Optimalfall veranlasst ihn dies zur Flucht und macht eine spätere
Identifizierung sowohl des Täters als auch der Beute möglich.
Der Markierungsstaub setzt sich auf Kleidung, Haut und Haaren fest und
wird lose auf alles übertragen, was der Täter berührt. Die Anhaftung kann
mehrere Tage überdauern.
Optional können zum Beispiel Lichtschranken, Magnetkontakte und
Erschütterungssensoren, ein Stroboskop oder ein Lautsprecher, der vor der
Auslösung des Markierungsstaubes einen Warnton abgibt, angebunden
werden. Die Markierungseinheiten können drahtgebunden oder per Funk
angesteuert werden, die Steuerung der Anlage lässt sich per Fernbedienung,
Handy, Telefon oder an der Zentrale vornehmen. Die
Scharf-/Unscharfschaltung kann mit einer Fernbedienung oder via RFID-
Technologie erfolgen.
Teil 5
Notstromversorgung
Ob Alarmanlage, Videoüberwachung oder aktiver Einbruchschutz: Bis auf
Kleinstgeräte, die mit einem Akku betrieben werden oder Batterien zur
Pufferung kurzer Stromausfälle enthalten, sind alle elektronischen
Sicherheitssysteme auf eine ununterbrochene Stromversorgung angewiesen.
Zum Schutz vor Störungen im Stromnetz wie netzseitige
Spannungsspitzen und Stromausfälle oder Sabotage bieten sich
batteriegestützte Unterbrechungsfreie-Stromversorgungs(USV)-Anlagen an.
Im Gegensatz zu Benzin- oder Dieselstromerzeugern überbrücken die
Batterien einer USV-Anlage Stromausfälle im Prinzip unterbrechungsfrei
und verhindern, dass Geräte – wie ein Radiowecker – bei einer
Stromunterbrechung ausfallen; lediglich bei einfachsten USV-Anlagen kann
die Stromversorgung für wenige Millisekunden unterbrochen sein, was sich
aber in der Regel nicht auf die Funktionsfähigkeit der angeschlossenen
Verbraucher auswirkt. USV-Anlagen können auch Dieselstromerzeugern
vorgeschaltet werden, um deren Anlaufzeit zu überbrücken.
USV-Anlagen werden in die Stromzuleitung zwischen dem Stromnetz
(Steckdose) und dem Verbraucher (zum Beispiel Alarmanlage) platziert und
laufen parallel zum Netzbetrieb mit, wobei ihre Batterien permanent
nachgeladen werden. In dem Moment, in dem der Strom ausfällt, wird der
Energiebedarf nicht mehr aus dem Stromnetz, sondern aus den Batterien der
USV-Anlage weiterbedient; die Kapazität einer USV-Anlage hängt dabei
vom Energiebedarf der angeschlossenen Verbraucher sowie der
gewünschten Überbrückungszeit ab.
Zur Absicherung der Sicherheitssysteme eines Objektes genügen in den
meisten Fällen USV-Anlagen als Stand-alone-Geräte, die mit Leistungen
von etwa 300 Voltampere bis hin zu mehreren 100 Kilovoltampere als
Seriengeräte hergestellt werden; nur wenn weitere Verbraucher
angeschlossen werden sollen, die bei einem Stromausfall ebenfalls
weiterbetrieben werden, kommen große USV-Anlagen mit externen
Batterieanlagen in Betracht.
Kombiniert mit einem Internet-Surf-Stick können USV-Anlagen im Falle
eines Stromausfalls auch die weitere Anbindung der angeschlossenen
Technik ans Internet gewährleisten.
5
Spezielle Wertsachensicherung
Seit der Finanzkrise, seitdem die Stabilität des Euros und selbst großer
Banken infrage steht und es ohnehin keine Zinsen mehr für Kontoguthaben
und Sparbücher gibt, bewahren viele Menschen wieder mehr Geld zu Hause
auf und knüpfen damit an den traditionellen Sparstrumpf an. Auch
Fremdwährungen aus dem letzten Urlaub, Edelmetalle wie Gold und Silber,
Schmuck, Uhren und andere Accessoires, Münzen und sonstige
Sammlungen finden sich in vielen Haushalten – allesamt kleine, mobile
Wertsachen, die sich leicht mitnehmen und verwerten lassen.
Gestohlener Schmuck
Quelle: www.zuhause-sicher.de
Teil 1
5 Regeln für den Umgang mit
Wertsachen
1. Teure Wertsachen, die nur selten benötigt werden, gehören in ein
Bankschließfach – auch wenn Bankschließfächer Gebühren kosten und
nicht überall verfügbar sind. Besonders bei längeren Urlaubsreisen
sollten so wenig wie möglich Wertsachen ungesichert zu Hause
bleiben.
3. Alle Werte, die sich zu Hause befinden, müssen für den Verlustfall
dokumentiert werden. Kauf- und Reparaturbelege sind sicher
aufzubewahren, am besten getrennt von den dokumentierten
Gegenständen in einem zweiten Tresor – oder noch besser im
Bankschließfach.
Ein Tresor muss zuallererst einen guten Widerstand gegen einen Aufbruch
bieten. Die Qualität von Tresoren ist jedoch nicht immer sofort erkennbar.
Selbst wenn ein Tresor fast immer sehr massiv aussieht, sagt das nichts
darüber aus, wie lange er tatsächlich einem Angriff widerstehen kann.
Billige einwandige Blechtresore aufzubrechen ist für Profis ein
Kinderspiel. Auch ein zweischaliger Wandaufbau mit stabilen Türen und
Scharnieren bietet keine Sicherheitsgarantie. Neben Schlagwerkzeugen wie
einem Vorschlaghammer und Elektrowerkzeugen wie Bohrmaschine und
Winkelschleifer werden auch sogenannte heiße Werkzeuge wie
Brennschneider eingesetzt, um selbst mehrere Zentimeter dicke Stahlplatten
zu durchtrennen. Ein Tresor sollte nicht gerade in einer Werkstatt aufgestellt
werden, wo infrage kommende Werkzeuge den Einbrecher geradezu zu
einem Aufbruchversuch animieren.
Abhängig davon, wie lange Tresore speziellen Aufbruchtests mit
unterschiedlichsten Werkzeugen standhalten, unterscheidet man
verschiedene Sicherheitsstufen beziehungsweise Widerstandsgrade nach
unterschiedlichen Normen.
Die niedrigsten Sicherheitsanforderungen bestehen an sogenannte
Stahlschränke nach der VDMA-Norm 24992, die zwar 2003 zurückgezogen
wurde, mit der jedoch bis heute Tresore gekennzeichnet werden und die nur
begrenzten Einbruchschutz bietet. Höher sind die Anforderungen an
Sicherheitsschränke nach der Norm EN 14450, die zwei Sicherheitsstufen
unterscheidet und einen geprüften Einbruchschutz bietet. Am höchsten sind
die Sicherheitsanforderungen an Wertschutzschränke der Norm EN 1143-1,
die einen geprüften Einbruchschutz mit bestimmten Widerstandseinheiten
bieten; statt vom Widerstandsgrad wird auch synonym von der VdS-Klasse
gesprochen, die gleichbedeutend ist.
Sicherheitsstufe / Widerstandsgrad Kurzbeschreibung
Stufe A nach VDMA 24992 (Stand 05/95) Tür doppelwandig, Korpus einwandig
Stufe B nach VDMA 24992 (Stand 05/95) Tür und Korpus doppel- oder dreiwandig,
umlaufender Feuerfalz
Sicherheitsstufe S 1 nach EN 14450 Tür doppelwandig, Korpus einwandig und
Riegelwerk
Sicherheitsstufe S 2 nach EN 14450 Tür doppel-, Korpus meist doppelwandig
Widerstandsgrad N (0) nach EN 1143-1 Tür und Korpus mehrwandig, umlaufender
Feuerfalz
Widerstandsgrad I nach EN 1143-1 Tür und Korpus mehrwandig, Tür mit
Spezialfüllung, umlaufender Feuerfalz
Widerstandsgrad II nach EN 1143-1 Tür und Korpus dreiwandig, umlaufender
Feuerfalz
Widerstandsgrad III nach EN 1143-1 Tür und Korpus mit Spezialfüllung
ab Widerstandsgrad IV nach EN 1143-1 komplett mit Spezialbeton gefüllt
Tresorschloss
Hartmann Heim-/Möbeltresor
Quelle: www.hartmann-tresore.de
Teil 3
Geheimverstecke
Einbrecher kennen die klassischen Verstecke: den Ersatzschlüssel im
Blumentopf, das Geld im Schlafzimmer, sei es unter der Matratze oder im
Wäschestapel im Kleiderschrank, den Schmuck im Nachtkästchen oder im
Badezimmerschrank, die Kiste unter dem Bett, die Geldscheine im
Küchenschrank oder im Gefrierfach. Dementsprechend zeigt sich nach
vielen Einbrüchen das gleiche Bild: Die Kommoden waren durchwühlt, die
Schränke standen offen, die Betten waren verrückt; Kinderzimmer,
Dachböden und Kellerräume hingegen sind seltener das Ziel.
Umso wichtiger ist es, Gegenstände, die nicht in Tresoren verstaut
werden können, aber auch Tresore selbst und eventuelle Tresorschlüssel,
kreativ zu verstecken – und mehrere dezentrale Verstecke zu wählen, um
das Entdeckungsrisiko zu streuen.
Es gibt zahlreiche Produkte im Handel: ausgehöhlte Kerzen- und
abschließbare Buchsafes, Bier- oder Konservendosenattrappen, die
unauffällig zwischen anderen Kerzen, Büchern und Lebensmitteln versteckt
werden können. Auch andere Alltagsgegenstände werden als
Versteckattrappen angeboten: Auto-Zigarettenanzünder, Batterien,
Kosmetikdosen, Lippenstifte, Zündkerzen, Thermometer, Schrauben,
Lampen, Vogelhäuschen, Schraubendreher, Wanduhren, Schirmgriffe,
Haarbürsten, Taschenlampen, Getränkeflaschen, Chipsdosen,
Steckdosenattrappen und vieles mehr. Mit mehr Fantasie lassen sich etwa
echte Sonnencreme- oder Bodylotionverpackungen, die dann auch aktuellen
Designs entsprechen, modifizieren.
Ebenso eignen sich CD- oder DVD-Hüllen, Kinder- und
Gesellschaftsspiele, Aktenordner und vieles mehr – je nachdem, wie viele
ähnliche Produkte sich in einem Haushalt befinden, unter denen sich das
Versteckgefäß unauffällig platzieren lässt. Aber auch größere im Haushalt
vorhandene Gegenstände lassen sich mit wenig Aufwand als Verstecke
nutzen, zum Beispiel Lampengehäuse, Sonnenschirmfüße oder
Rauchmelder.
Noch vielversprechender ist es, Hohlräume, Nischen oder
Wandzwischenräume zu identifizieren, die sich leicht verkleiden lassen.
Altbekannt sind unter Schubladenböden, hinter Spiegel oder an
Schrankrückseiten geklebte Schlüssel. Auch ein doppelter Boden in einem
Schrankfach, lockere Fußbodendielen, eine verborgene Holzleiste,
abnehmbare Schranksockel oder Sockelleisten unter der Küchenzeile, der
Einbau individueller Wandregale oder die Nutzbarmachung der
Revisionsöffnungen an Dusche oder Badewanne bergen gute
Versteckpotenziale.
An Grenzen geraten all diese Verstecke angesichts des noch recht neuen
Trends, dass Einbrecher Metalldetektoren einsetzen; ein Tresor oder
Tresorschlüssel in einer Bücherwand ist damit kein sicheres Versteck mehr,
sondern auch das Versteck muss von Metall umgeben sein. Eine kreative
Möglichkeit wäre unter Umständen der Einbau des Tresors in ein Klavier;
ein Schlüssel kann zum Beispiel im Batteriefach eines alten Elektrogerätes
(das zu stehlen sich nicht lohnt), im Tower eines Computers, im Gehäuse
eines Fernsehers, unter der Abdeckplatte einer Waschmaschine, hinter dem
Fettfilter einer Dunstabzugshaube, in einem verdeckten Sicherungskasten
oder sogar in einem Gefäß zwischen einer Vielzahl weiterer gleichartiger
Schlüssel versteckt werden.
Ein echtes Geheimversteck für einen (größeren) Tresor wird nur eine
Geheimtür oder ein größeres Geheimfach bieten. Geheimtüren werden
beispielsweise in Regale, Wand- oder Deckenverkleidungen integriert oder
hinter Spiegeln verborgen; sie können mit oder ohne zusätzliche
Verriegelungen und Schlösser errichtet werden. Regaltüren für Norm-
Wandöffnungen werden bereits als Standardprodukte angeboten.
Geheimtüren können ein geprüftes Türelement der Resistance Class 1 oder
2 erhalten. Geheimfächer werden zum Beispiel als Schublade oder Tür in
Möbel oder andere Objekte eingebaut; einige Anbieter installieren Tresore
in Betten oder Couchen.
6
Heimverteidigung
Teil 1
Tatbedingungen
Eine Erinnerung an den G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017: mehr als
30000 Polizisten, fast 10 Prozent der gesamten deutschen Polizei; wohl
75000 überwiegend friedliche Demonstranten, aber auch gewaltbereite
Störer; etwa 1000 Verletzte.
Diese gigantischen, aber nüchternen Zahlen sagen nichts darüber aus,
was die Ausschreitungen für diejenigen bedeuteten, die in Hamburg
wohnen und in ihrem Lebensalltag plötzlich mit Demonstrationen,
Straßenschlachten, Vandalismus, brennenden Autos, geplünderten Läden
und sonstigen Übergriffen konfrontiert waren.
Sie sagen nichts darüber aus, wie Menschen aus ihren Fenstern oder von
ihren Balkonen das Geschehen vor ihrer Haustür beobachtet und sich
verbarrikadiert haben in der Hoffnung, dass das Feuer nicht von den Autos
auf ihre Häuser übergreift und die plündernden Horden, die sich in ihren
Hauseingängen zusammengerottet haben, nicht in ihre Häuser eindringen.
Sie sagen nichts über die Sorgen aus, als vor dem Haus, hinter dem Haus,
im ganzen Viertel, am Tag, in der Nacht, viele Stunden am Stück,
vermummte Einzeltäter oder ganze Tätergruppen eine Apokalypse aus
Feuer und Zerstörung entstehen ließen, den Tante-Emma-Laden gegenüber
oder die Terrasse des Italieners an der Ecke zerlegten, als das eigene
Wohlergehen lediglich von einer Laune der Randalierer abhing, weil längst
ein rechtsfreier Raum entstanden war – in dem die Einzigen, die nicht zu
sehen waren, Polizisten waren.
Sie sagen nichts über die Hilflosigkeit und Ohnmacht aus, als dunkle
Gestalten Steine zum Werfen aus dem Kopfsteinpflaster brachen,
Verkehrsschildpfosten als Waffen missbrauchten, Molotowcocktails
mischten, an Fassaden emporkletterten, auf den Vor- und Hausdächern der
Häuser hin- und her huschten.
Sie sagen nichts über die Ängste aus, als Fremde plötzlich von außen an
den Fenstern rüttelten und die Bewohner sich endgültig in ihrer eigenen
Wohnung gefangen fühlten, das Licht ausgeschaltet und nur noch gehofft
haben.
Und sie sagen nichts über das Finale aus, die Formierung der
Einsatzkräfte, die Stürmung des Schwarzen Blocks, die Gewaltorgie vor der
eigenen Haustür – und die Hoffnung, es mögen keine Steine durch die
Fenster fliegen oder die Wohnung doch noch gestürmt werden.
Zugegeben: Der G20-Gipfel war ein Extremfall, auf den sich auch die
Anwohner, die vorher ahnten, dass ihre Straße betroffen sein könnte, kaum
vorbereiten konnten. Wenn Hunderte vor der Haustür randalieren, hat der
Einzelne keine wirkliche Chance.
Doch diese – hoffentlich – einmaligen Erfahrungen »im Großen« zeigen
Bedrohungen, die im Kleinen viel häufiger bestehen: Allein über 85000
Fälle von Raubüberfall, räuberischer Erpressung und Hausfriedensbruch
jedes Jahr machen deutlich, wie wichtig es ist, nicht gänzlich schutzlos zu
sein – und dabei sind eskalierende Demonstrationen oder Begegnungen mit
Einbrechern noch gar nicht mitgezählt.
Ebenfalls 2017 ging ein Kriminalfall aus dem Weiler Höfen bei Königsdorf
im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen in Oberbayern durch die Medien –
eines der brutalsten Gewaltverbrechen in der Region, eine Gewaltorgie, die
auch in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ungelöst zum Thema wurde:
In einem Einfamilienhaus wurden zwei Tote und eine Schwerstverletzte
gefunden, die einen durch massive, stumpfe Gewalt getötet, die andere hat
trotz massiver Schläge den Mordversuch überlebt. Vorangegangen war ein
Einbruch, an dem mehrere Personen beteiligt waren: eine 49-jährige Polin,
die sich zuvor als Pflegekraft um den inzwischen verstorbenen Ehemann
der Hauseigentümerin gekümmert hatte, ihr 43-jähriger Bruder, ihr 23-
jähriger Sohn und ein weiterer 32-jähriger polnischer Staatsangehöriger.
Aufklärung:
Voralarmierung:
Ergänzende Außensicherung:
Zutrittskontrolle
Verhaltensmaßnahmen:
Technische Lösungen:
Aufbruchsicherung:
Wie eine Tür zu sichern ist, geht aus den mechanischen Maßnahmen
zum Einbruchschutz hervor. Hilfsweise können eine Reihe einfacher
Maßnahmen helfen, die Tür zusätzlich gegen ein gewaltsames Öffnen
von außen zu sichern:
eine Türkralle, die den Türgriff gegen Herunterdrücken sichert,
ein sogenannter Door Jammer, der von innen unter die Tür
geschoben wird und bei Gegendruck die Tür nach oben hebelt,
eine Vorlegestange analog zu einem Querriegelschloss,
eine massive Baustütze, Teleskopstange oder – leiter, die
zwischen Tür und gegenüberliegender Wand ausgefahren wird,
oder
ein auf Maß geschnittenes Rohr, das eine Schiebetür blockiert und
ein Aufhebeln verhindert.
Adressaten:
Erreichbarkeit:
Es sollte sich immer ein Telefon in der Nähe befinden – nicht nur ein
Telefon für den nächtlichen Notfall am Bett, sondern auch
Schnurlosapparate an unterschiedlichen Orten in der Wohneinheit
verteilt. Telefonleitungen sollten zudem unterirdisch ins Haus geführt
und die Verteiler im Haus gesichert werden, damit sie nicht gekappt
beziehungsweise manipuliert werden können.
Eine Ergänzung kann ein Funkgerät sein, wenn entsprechende
Adressaten mit eigenen Geräten im Stand-by-Modus einen Notruf
empfangen können.
Alarmauslöser:
Verteidigungsfähigkeit
Freie Waffen:
Platzierung:
Heimverteidigungsfall:
Notwehr:
Der Ratgeber Freie Waffen geht sehr ausführlich darauf ein, wann freie
Waffen eingesetzt werden dürfen, was Notwehr und Notstand sind und
wann sie vorliegen. Ergänzend sollen einige Momentaufnahmen aus
den Medien, die auf der Perspektive der Hausbesitzer basieren,
deutlich machen, dass auch im Einbruch- und Heimverteidigungsfall
nicht alle Mittel erlaubt sind, sondern dass es auf die konkreten
Umstände ankommt.
2016 wurde ein 63-Jähriger in Neuenrade nachts auf einen Einbruch in
sein Haus aufmerksam. Der Einbrecher, ein 18-jähriger albanischer
Flüchtling, war über eine Leiter in das Haus eingestiegen. Der
Hausbesitzer überraschte den Einbrecher in einem Raum neben seinem
Schlafzimmer. Weil der Einbrecher ein Messer in der Hand hielt, fühlte
sich der Hausbesitzer bedroht und schoss mit einem Revolver auf ihn.
Als Jäger war der Hausbesitzer rechtmäßiger Waffenbesitzer.
Ermittlungen hat die Polizei dennoch gegen den Hausbesitzer
aufgenommen.
2015 hatte ein wohnsitzloser 18-jähriger Einbrecher mit zwei
Komplizen versucht, nachts in das Haus eines 41-jährigen
Autohändlers in Hannover-Anderten einzudringen. Der Hausbesitzer
sah durch das Fenster, dass der 18-Jährige bewaffnet war. Angesichts
vorangegangener Raubüberfälle auf Autohändler mit dramatischen
Begleitumständen holte der Hausbesitzer seine eigene Pistole, ging vor
das Haus und schoss auf die Einbrecher. Als Sportschütze war der
Hausbesitzer rechtmäßiger Waffenbesitzer. Weil der 18-Jährige starb,
wurde der Hausbesitzer wegen Totschlags zu 3 Jahren Haft verurteilt.
2010 überwältigten fünf junge Männer einen 77-Jährigen und zerrten
ihn in der Hoffnung auf reiche Beute in sein Haus in Sittensen. Sie
bedrohten ihn mit einer Waffe, würgten ihn mit einem Schal und
raubten ihm eine Brieftasche mit gut 2000 Euro, eine Halskette und
eine Uhr. Als die Täter versuchten, einen Tresor zu öffnen, lösten sie
Alarm aus und stürmten auf die Terrasse. Der Hausbesitzer, der schon
einmal Opfer einer Erpressung geworden war, nutzte die Gelegenheit,
um zwei geladene Waffen zu holen. Als er glaubte, einen Schuss zu
hören, feuerte er aus Angst um sein Leben in Richtung der Täter. Als
Jäger war der Hausbesitzer rechtmäßiger Waffenbesitzer. Weil ein 16-
Jähriger starb, wurde der Hausbesitzer wegen Totschlags zu einer
Bewährungsstrafe von 9 Monaten verurteilt.
2015 hatte ein 30-jähriger Wohnungsmieter in Hofheim verdächtige
Geräusche aus dem Keller des Mehrfamilienhauses gehört und stieß
dort auf einen 17-jährigen polizeibekannten, 200-fachen
Serieneinbrecher. Weil der Einbrecher einen Schraubendreher in der
Hand hielt, schlug der Mieter ihn mit einem Schlag ins Gesicht nieder.
Die Polizei erstattete sofort Anzeige – gegen den Mieter.
Flucht
Nach der Alarmierung von Helfern und dem Versuch der Verteidigung
bleibt unter Umständen nur noch der Rückzug.
Das Vorhandensein eines gut erreichbaren, möglichst versteckten,
sicheren Gebäudebereichs kann die Funktion eines Panik- oder
Schutzraums erfüllen, in den sich die Bewohner bei Gefahr zurückziehen
können; der Eingang besteht im Optimalfall aus einer Geheimtür mit
besonderer Sicherheitsausstattung. Dieser Raum kann zugleich als Tresor-
oder Waffenraum ausgeführt sein, wo Inhaber einer Waffenbesitzkarte ihre
»scharfen« Waffen aufbewahren können. Sinnvollerweise sollten hier auch
die zentralen Elemente der Alarmanlage und der Videoüberwachung
zusammenlaufen, die USV-Anlage stehen und sich eine
Kommunikationsmöglichkeit nach außen sowie eine Erste-Hilfe-
Ausrüstung befinden.
Von dort aus sollte es einen Fluchtweg zu einem Hinterausgang des
Gebäudes geben.
7
Exkurs: Hinweise zum
Brandschutz im Privathaus
Teil 1
Tatbedingungen
Ob brennende Autos vor der Haustür beim G20-Gipfel, gelegte Feuer zur
Vertuschung von Einbruchspuren oder gezielte Brandstiftung mit dem Ziel,
die Bewohner zum Herauskommen zu zwingen: Einige grundlegende
Überlegungen zum Brandschutz sind im Kontext Einbruchschutz und
Heimverteidigung unverzichtbar.
Mit einem Feuer sind aus Bewohnersicht mehrere Gefahren verbunden:
das Feuer selbst, das sich nach und nach durch die Wohnung frisst, der
Rauch, der das größte, vor allem zunächst unbemerkte Gesundheitsrisiko
für die Bewohner darstellt, und die Löscharbeiten, die oft zu zusätzlichen
Wasserschäden führen.
Sachschäden lassen sich ab einem gewissen Umfang des Feuers vom
Bewohner nicht mehr verhindern; wenn die Ausbreitung nicht gleich zu
Beginn gestoppt werden kann, führen Löschversuche nur noch zu einer
zusätzlichen persönlichen Gefährdung – vor allem, weil Wärme, Rauch und
Verbrennungsgase sich erheblich schneller ausbreiten als das Feuer selbst.
Über 500 Menschen sterben bei Bränden jedes Jahr durch Rauchvergiftung
und Ersticken, rund 6000 werden schwer verletzt.
Der Fokus beim Brandschutz muss deshalb neben Vorsorgemaßnahmen
vor allem auf dem Personenschutz liegen.
Teil 2
Schutzmaßnahmen
Die Schutzmaßnahmen, die dazu ergriffen werden können, bauen auf den
genannten Verhaltensweisen und Maßnahmen zum Einbruchschutz und zur
Heimverteidigung auf, sie setzen diese voraus und ergänzen sie.
Der Brandschutz bildet gewissermaßen die Spitze der Schutzpyramide:
Wo nichts ist, was brennen kann, kann sich nichts entzünden oder entzündet
werden. So banal es klingt: Das ist die Grundlage des Brandschutzes.
Deshalb gilt es, auf leicht entzündliche und brennbare Materialien so weit
wie möglich zu verzichten; dies bezieht sich zum Beispiel auf den
Brennholzstapel an der Hauswand, Papiermülltonnen oder Palettenstapel.
Baulich kann die Ausbreitung eines Feuers behindert werden, indem
nichtbrennbare Baustoffe (etwa Sand, Kies, Beton, Stahl, Schaumglas oder
Steinzeug), Baustoffe, die in ihren Grundbestandteilen nicht brennbar sind,
jedoch geringfügige brennbare Substanzen enthalten (zum Beispiel
Gipskartonfeuerschutz-/GKF-Platten ab 12,5 Millimeter, Glasfaser oder
Polystyrolbeton) sowie schwer entflammbare Baustoffe (beispielsweise
Gipskartonfeuerschutz-/GKF-Platten bis 12,5 Millimeter, mineralisch
gebundene Holzwolle-Leichtbau-/HWL-Platten oder mit Brandschutzmittel
behandeltes Holz) gegenüber normal oder gar leicht entflammbaren
Baustoffen bevorzugt werden.
Auch dort, wo es keine speziellen Brandschutzanforderungen für den
Bau von Decken, Wänden und Dächern gibt, sollten bei der Ausführung
von Baumaßnahmen sinnvolle Maßnahmen des Brandschutzes wie
Abschottungen von Kabeln, Rohren und Lüftungen berücksichtigt werden.
Nachgerüstet werden können Feuerschutzabschlüsse und
Rauchschutztüren. Wird eine Multifunktionstür eingebaut, die die
Anforderungen sowohl des Brandschutzes als auch des Einbruchschutzes
erfüllt, bietet sie doppelte Sicherheit.
Feuer
Quelle: www.zuhause-sicher.de
So groß die Gefahr ist, dass Rauch und Wärme, die nicht schnell genug
abgeführt werden, zu Sekundärbränden und gegebenenfalls zur Entzündung
explosiver Gase, dem sogenannten Flash-over, führen, sind schützende
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen für den Privatbereich doch wohl eher
überdimensioniert.
Spezielle Dokumentensicherung
Nicht nur unter dem Aspekt des Einbruchschutzes, sondern auch unter dem
Gesichtspunkt des Brandschutzes besitzt ein geeigneter Tresor eine große
Bedeutung – allerdings unterscheiden sich die Tresore ja nach
Einsatzzweck. Es gibt kleine Tresore, die einen guten Widerstand gegen
einen Aufbruch, aber keinen Feuerschutz bieten, und umgekehrt gute
Feuerschutzkassetten ohne Einbruchschutz.
Unter dem Aspekt des Brandschutzes geht es hierbei insbesondere um
die Sicherung von Daten und Dokumenten im Brandfall, zum Beispiel
notarielle Urkunden, Fahrzeugbriefe, persönliche Dokumente, Bank- und
Versicherungsunterlagen oder eine Wertsachendokumentation. Die
Wiederbeschaffung solcher Dokumente ist aufwendig und im Einzelfall
vielleicht sogar unmöglich.
Geprüfte Feuerschutztresore schützen ihren Inhalt insbesondere durch
spezielle Füllungen und Dichtungen wirksam vor Feuer, Brandrauch und
Löschwasser. Einen Grundschutz bieten Brandschutzschränke nach DIN
EN 15659. Sie eignen sich zum begrenzten Schutz von Papierdokumenten,
die Temperaturen von 170 bis 180 °C widerstehen können. Zur
feuergeschützten Aufbewahrung von Disketten, die schon bei 50 °C
unbrauchbar werden, sind sie aber nicht geeignet. Hochwertiger sind
sogenannte Datensicherungsschränke nach DIN EN 1047-1, die eine
geringere Hitzeentwicklung im Innenraum zulassen als
Brandschutzschränke.
Besonders empfehlenswert sind sogenannte Duplexschränke, die
geprüften Einbruch- und Feuerschutz miteinander verbinden. Auch hier
wird je nach Hitzeentwicklung zwischen Brandschutz- und
Datensicherungsschrank unterschieden. Alle Feuerschutztresore sind auch
in Kombination mit verschiedenen Einbruchsicherheitsstufen
beziehungsweise – widerstandsgraden erhältlich.
Feuersicherheitsklasse Sicherheitsmerkmal Kurzbeschreibung
LFS 30 P nach EN 15659 30 Minuten leichter Feuerschutz Leichter Schutz vor Feuer,
für Papier Brandrauch und Löschwasser
LFS 60 P nach EN 15659 60 Minuten leichter Feuerschutz
für Papier
S 60 P nach EN 1047-1 60 Minuten Feuersicherheit für Hohe Feuersicherheit, Schutz
Papier gegen Brandrauch und
S 120 P nach EN 1047-1 120 Minuten Feuersicherheit für Löschwasser
Papier
S 60 DIS nach EN 1047-1 60 Minuten Feuersicherheit für
Datenträger
S 120 DIS nach EN 1047-1 120 Minuten Feuersicherheit für
Datenträger
Hilfsweise ist es natürlich auch möglich, geprüfte Feuerschutzkassetten in
einem Tresor mit geprüftem Einbruchschutz aufzubewahren.
Bei hermetisch abgeschlossenen Tresoren und Feuerschutzbehältnissen
besteht die Problematik der Feuchtigkeit. Weil die Luft im Innern nicht
zirkulieren kann, bildet sich bei Temperaturschwankungen, zum Beispiel
durch Veränderung der Raumtemperatur, Kondenswasser im Innern des
Behältnisses, das nicht entweichen kann. Dadurch können muffiger Geruch
und sogar leichte Schimmel- und Rostbildung entstehen. Das Problem
betrifft nicht nur, aber besonders Tresore, die in feuchten Kellern oder
kühlen Räumen oder in gut beheizten Räumen an einer kalten Außenwand
stehen.
Gegen die Kondenswasserbildung kann eine regelmäßige Öffnung und
Durchlüftung des Behältnisses helfen. Die Luftzirkulation und der
Luftaustausch können eine Kondenswasserbildung verhindern.
Zusätzlich können Silica-Granulatbeutel, die auch speziell für die
Verwendung in Tresoren angeboten werden, ins Innere des Behältnisses
gelegt werden, die Feuchtigkeit aufnehmen und der Luft entziehen und so
die aufbewahrten Papiere vor Kondenswasser schützen. Auch die Silica-
Beutel müssen regelmäßig ausgetauscht werden, weil sie nur begrenzt
Feuchtigkeit aufnehmen.
Eine hochwertige Alternative zu Silica-Beuteln sind Trockenmittel mit
einem Indikator, der die Restfeuchte anzeigt. Sie entziehen der
Umgebungsluft die Feuchtigkeit, bis eine relative Luftfeuchtigkeit von
unter 60 Prozent erreicht ist. Weiterhin gibt es spezielle Trockenzylinder
und Elektroheizungen, die für einen trockenen Innenraum sorgen.
Burg-Wächter Tresor CombiLine 20 E mit zertifiziertem Feuerschutz
Quelle: www.burg.biz
Brandwarnmeldung
Brandbekämpfung
Der Feuerlöscher ist stets mit dem Wind von vorne nach hinten und
von unten nach oben auf das Feuer zu richten.
Der Löschmittelstrahl muss direkt auf die Feuerquelle gerichtet
werden, das heißt bei festen Stoffen nach unten und bei Fließ-
beziehungsweise Tropfbränden nach oben.
Aufgrund der begrenzten Löschmittelmenge und der zugleich hohen
Ausstoßrate ist die Funktionsdauer recht kurz:
Wasser- und Schaumlöscher: bei 2 Litern circa 12 Sekunden, bei
6 Litern circa 25 Sekunden
Wassernebellöscher: bei 2 Litern circa 20 Sekunden, bei 6 Litern
circa 50 Sekunden, bei 9 Litern circa 60 Sekunden
Pulverlöscher: bei 1‒2 Kilogramm 6–12 Sekunden, bei 6
Kilogramm circa 19 Sekunden, bei 12 Kilogramm circa 25
Sekunden
Kohlenstoffdioxidlöscher: bei 2 Kilogramm circa 7 Sekunden, bei
5 Kilogramm circa 12 Sekunden
Der Feuerlöscher sollte stets nur mit kurzen Stößen ausgelöst und nicht
komplett entleert werden, um immer noch eine kleine
Löschmittelreserve zurückzuhalten.
Mehrere vorhandene Feuerlöscher sollten gleichzeitig und nicht
nacheinander eingesetzt werden, um eine maximale Wirkung zu
erzielen.
Glutnester müssen zur Sicherheit mit Wasser nachgelöscht werden.
Zusätzlich können
vorgehalten werden.
Flucht
Beitragsbeeinflussende Faktoren
Versicherte Leistung
Hausratsdokumentation
Ein solches Verzeichnis dient nicht nur der Entschädigung durch die
Versicherung, sondern auch der Polizei, um gefundenes Diebesgut
zurückgeben zu können.
Versicherungssumme
Damit die Versicherung den Schaden in voller Höhe erstattet, muss der
Hausrat auch in voller Höhe versichert sein. Dabei geht es jedoch nicht nur
um den seltenen Fall, dass der Hausrat zu 100 Prozent ersetzt werden muss.
Vielmehr geht es darum, dass die Versicherung grundsätzlich einen Schaden
nur anteilig im Verhältnis des Hausratwertes zur Höhe der vereinbarten
Versicherungssumme ersetzt. Entspricht die Versicherungssumme
beispielsweise nur 50 Prozent des tatsächlichen Hausratwertes, werden auch
nur 50 Prozent des Schadens erstattet – mit der Versicherungssumme als
Obergrenze. Dann spricht man von einer Unterversicherung.
Deshalb muss der komplette Hausratwert bei Abschluss der
Hausratversicherung berechnet werden. Dazu zählen alle Gegenstände, die
zur Einrichtung, zum Gebrauch oder Verbrauch bestimmt sind, also Möbel,
Einbauten, Inventar wie Kleidung, Wäsche, Geschirr, Besteck, Bücher oder
CDs, Elektrogeräte, Freizeitgeräte, Accessoires, Wertgegenstände,
Haushaltsartikel, Ess- und Trinkvorräte, persönlicher Bedarf, ebenso
geliehenes Fremdeigentum und Ähnliches – nicht jedoch zum Beispiel die
Einbauküche, die dem Vermieter gehört. Es gibt sogenannte
Wertermittlungstabellen, die bei der Berechnung helfen, eine Über- oder
Unterversicherung verhindern und auch im Schadensfall herangezogen
werden können. Diese Berechnung muss bei großen Veränderungen
überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
Alternativ kann der Wert des Hausrates über einen Pauschalwert
festgelegt werden, der bei den meisten durchschnittlichen Haushalten passt.
Üblicherweise werden dabei 650 Euro pro Quadratmeter angenommen;
wird dieser Betrag mit der Wohnfläche multipliziert und als
Versicherungssumme angesetzt, verzichtet die Versicherung auf die Prüfung
einer Unterversicherung und erstattet den Schaden vollständig, auch wenn
der Wert des Hausrates die Versicherungssumme übersteigt. Dies kann aber
zu zweierlei führen: zu einer Überversicherung und damit zu unnötig hohen
Beiträgen oder zu einer Unterversicherung, wenn der Hausrat im
individuellen Fall tatsächlich mehr als 650 Euro pro Quadratmeter wert ist.
Bei einem Totalschaden ersetzt die Hausratversicherung jedoch höchstens
die maximale Versicherungssumme.
Wertsachenobergrenze
Ergänzende Hinweise:
nicht bezuschusst.
Der Ratgeber Freie Waffen gibt auf 124 Seiten mit rund 70 Abbildungen
einen Überblick über die wichtigsten frei verkäuflichen Waffen:
• Schlagwaffen
• Hieb- und Stichwaffen
• Wurf- und Schleuderwaffen
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Jede Waffe wird erläutert, abgebildet und mit einem rechtlichen Hinweis
versehen,
Dieses Buch greift auf 95 Seiten mit rund 30 Bildern aus der Masse der
freien Waffen solche heraus, die sinnvoll, wirksam sowie – im
Notwehrfall – erlaubt sind und gibt 15 konkrete Empfehlungen für den
Einsatz zu Hause, im Auto oder unterwegs. Es erläutert zahlreiche
Produktdetails und Varianten sowie Funktionsweise, Einsatzbereich,
Handhabung, Anwendungsrisiken, rechtliche Aspekte, Kosten und
Fragen zum Kauf; dabei wird auch deutlich, welche Verteidigungsmittel
für Minderjährige geeignet und zulässig sind. Zudem stellt es mehr als 20
neue Entwicklungen und Trends bei (freien) Waffen vor.
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die richtigen Fragen zu stellen – über die Produkte hinaus, die der
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realistisch gegen Angreifer wehren können, welche Techniken in
Stresssituationen wirklich funktionieren und welche Sie besser nicht
anwenden sollten.
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Kampfpsychologie und zu den einzelnen Phasen eines typischen
Straßenkampfes. Thematisiert werden zudem die üblichen Fehler von
Laien, die nicht selten tödliche Folgen haben.
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und wie Sie einen Straßenkampf vermeiden
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welche in der Regel versagen
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