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Datum 27.06.2022
UMWELT- UND KLIMASCHUTZ
Autorin/Autor Ajit Niranjan
Permalink
https://p.dw.com/p/4DCDy
Die Menschheit hat die Ozeane des Planeten stark geschädigt, der Temperaturanstieg, zunehmende
Übersäuerung und Unmengen Plastikmüll bedrohen das Tiere und Pflanzen im Meer, und
gefährliche Fangmethoden bedrohen zahlreiche Fischarten.
Die gute Nachricht: Treffen wir jetzt die richtigen Maßnahmen, könnte zumindest eine weitere
Verschlimmerung noch aufgehalten werden.
Politische Entscheidungsträger treffen sich diese Woche in Portugal, um den Schutz der Ozeane
voranzutreiben. Denn unsere Meere sind nicht nur die wichtigste Eiweißquelle für Milliarden von
Menschen und die Grundlage für das Einkommen von Millionen von Menschen durch Tourismus und
Fischerei. Sie sind auch eine wichtige Verteidigungslinie im Kampf gegen den Klimawandel.
Viele Menschen sind auf gesunde Meere angewiesen - ohne sie keine Nahrung und kein Einkommen
"Die Zeit läuft uns davon, aber wir noch können wir das Blatt wenden und in gesunde Ozeane zu
investieren", sagt Kristian Teleki, Ozeanexperte bei der gemeinnützigen Umweltorganisation World
Resources Institute.
Eine der wirksamsten Lösungen zum Schutz der Ozeane besteht darin, die Erwärmung des Planeten
zu stoppen.
Ozeane absorbieren gut ein Viertel aller Kohlendioxidemissionen und speichern rund 90 Prozent der
durch sie entstehenden Erwärmung. Gelingt es, den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem
vorindustriellen Niveau zu anzuhalten, dem Pariser Klimaziel von 2015, wird mit einem Rückgang der
Korallenriffe um "nur" 70 bis 90 Prozent gerechnet. Erhitzt sich die Welt dagegen weiter, auf zwei
Grad Celsius oder mehr, werden alle Korallen absterben.
Doch trotz einer Reihe von Versprechen zur Emissionsreduzierung seit dem Klimaabkommen von
2015 reichen die bisherigen Massnahmen nicht aus und die Welt rast auf einedeutlich höhere
Erhitzung zu.
Doch selbst bei einem sofortigen Stopp von CO2-Emissionen würden sich die Meere zunächst noch
weiter aufheizen, ehe eine Trendwende einsetzt. Es dauert sehr lange, bis sich die Meere erholen
könnten, so dass sich die Bedingungen für die meisten Tiere und Ökosysteme zunächst weiter
verschlechtern werden, sagt Toste Tanhua, Ozeanograph am Geomar Helmholtz-Zentrum für
Ozeanforschung Kiel. Das wissenschaftliche Institut setzt sich für bessere Systeme zu
Meeresüberwachung ein.
"Wir hoffen, dass die jungen Wal-Babys einen besseren Ozean vorfinden werden, wenn sie alt sind.
Aber das können wir derzeit nur hoffen."
Kurzfristig können Maßnahmen zum Schutz der Ozeane vor menschlichen Eingriffen dazu beitragen,
dass sich die Meeresfauna und das Klima erholen.
Die Ökosysteme der Meere sind durch nicht nachhaltige Fischerei und gefährliche Methoden wie die
Grundschleppnetzfischerei bedroht. Dabei wird der Meeresboden mit riesigen metallbeschichteten
Netzen abgefischt, die die Tierwelt zerstören und damit größere Mengen Kohlendioxid freisetzen als
die gesamte Luftfahrtindustrie.
Grundschleppnetze, die über den Meeresboden gezogen werden, richten großen Schaden an
"Die Fischbestände sind dezimiert, die Korallenriffe sterben und große ikonische Arten wie Wale
wurden an den Rand des Aussterbens gedrängt - der Schaden ist immens", sagt Minna Epps, Leiterin
der Abteilung Ozeane bei der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur (IUCN).
Die Vereinten Nationen (UN) und Naturschutzorganisationen drängen darauf, dass die führenden
Politikerinnen und Politiker der Welt 30 Prozent der Meere bis zum Jahr 2030 unter Schutz stellen.
Heute sind lediglich sieben Prozent der Ozeane als Meeresschutzgebiete ausgewiesen, und nur zwei
Prozent sind vollständig oder stark geschützt. Dabei könnte ein echter strategischer Schutz großer
Ozeanteile dazu führen, dass sich die maritime Tier- und Pflanzenwelt erholen, die Meere weiter
Kohlenstoff speichern und ausreichend Nahrung für Menschen liefern würden, wie eine im
vergangenen Jahr in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie zeigte.
Aber die Politik stößt auch auf Widerstand bei den Menschen, die von der Umweltzerstörung am
stärksten betroffenen sind.
Indigene Gruppen kritisieren, dass sie in politischen Vorschlägen zum Schutz der biologischen Vielfalt
vernachlässigt wurden, obwohl wissenschaftlich erwiesen ist, dass sie effektive Verwalter der Natur
sind. So zeigte eine Studie, die 2019 in der Zeitschrift Environmental Science and Policy veröffentlicht
wurde, dass in Australien, Brasilien und Kanada die von indigenen Völkern bewirtschafteten Flächen
eine größere Artenvielfalt aufweisen als staatlich geschützte Naturschutzgebiete.
Ecuador hat das Meeresschutzgebiet um die Galápagos-Inseln erweitert - es ist nun das zweitgrößte der Welt
Wenn sie durch marine Schutzbestimmungen am Fischen gehindert werden, könnten indigene
Küstengemeinden ihre Nahrung und Lebensgrundlage verlieren. In Gebieten, in denen die
industriellen Fischerei verboten wird, könnten sie hingegen von gesünderen Gewässern und größeren
Fischpopulationen profitieren.
"Ich glaube nicht, dass wir sagen sollten, dass jedes Meeresschutzgebiet vollständig geschützt
werden muss", meint Tanhua und verweist auf bestehende Nationalparks, die noch ein gewisses Maß
an Nutzung durch den Menschen zulassen. "Wir können den Ozean ebensog behandeln und in
verschiedenen Gebieten unterschiedliche Schutzniveaus für unterschiedliche Zwecke etablieren."
Eine dritte Lösung besteht darin, die Verschmutzung zu stoppen, bevor sie in die Ozeane gelangt. Wird
Plastikmüll einfach in der Natur entsorgt, gelangt es über Flüsse und Regen oft in den Ozean. Einmal
dort angekommen, ist es fast unmöglich, den Kunststoff wieder herauszuholen.
Darüber hinaus schädigt Plastik die Ökosysteme auch, wenn es sich zersetzt. So ergab eine im Februar
veröffentlichte Studie der Naturschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF), dass sich die
Menge an Mikroplastik in den Ozeanen selbst dann verdoppeln würde, wenn ab sofort keinerlei Plastik
mehr ins Meer gelangen würde.
An einem Strand ist vor lauter Plastikmüll kaum noch der Sand zu sehen
Nur ein Bruchteil des Plastikmülls wird an die Strände angeschwemmt, wie hier in Indonesien
Besseres Sortieren und Lagern von Abfällen könnte verhindern, dass Plastik weiterhin in die Ozeane
gelangt. Das würde bedeuten, dass Müll in sichere Deponien oder in Verbrennungsanlagen gebracht
werden müsste. Allerdings entstehen bei der Verbrennung von Plastik auch wieder
Treibhausgasemissionen.
Das gestiegene Bewusstsein der Verbraucher für die Bedrohung des Meere durch Plastik hat dazu
geführt, dass die Politik das Problem ernster nimmt. So haben viele Länder inzwischen Einweg-
Plastiktüten verboten oder besteuert. Letztes Jahr hat die EU die Produktion von zehn verschiedenen
Einwegplastikartikeln verboten, darunter etwa Strohhalme und Besteck. Dennoch wird sich die
Plastikverschmutzung der Meere bis 2030 voraussichtlich verdoppeln.
Für Meeresschildkröten sehen Plastiktüten wie ihre Lieblingsnahrung Quallen aus - viele Tiere verenden qualvoll
Doch Maßnahmen zum Schutz der Meere vor weiteren Bedrohungen wie Klimawandel und
Überfischung finden bislang in der Öffentlichkeit wenig Unterstützung, meint Judith Hauck,
stellvertretende Leiterin der Abteilung Marine Biogeowissenschaften am Alfred-Wegener-Institut in
Deutschland.
Die Menschen seien sich nicht bewusst, wie wichtig die Ozeane für ihr eigenes Leben seien, sagt
Hauck. "Es fällt uns schwer, einen Bezug zum Ozean herzustellen. Selbst wenn wir am Strand sind,
befinden wir uns nur an der Grenze zum Meer."
Natur in der Krise: Wie stoppen wir den Verlust der Artenvielfalt?
Eine Million Pflanzen, Tiere und Pilze sind vom Aussterben bedroht, viele Ökosysteme ebenso. Wir gehen
der Frage nach, was getan werden kann, um die kostbare biologische Vielfalt der Erde zu bewahren.
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