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wird bewirkt, daß der Gefrierpunkt des Lösungsmittels absinkt und der
Siedepunkt desselben steigt. Da dies eine für das betreffende Lösungs.
mittel ganz charakteristische und gleichbleibende Eigenschaft und
Größe ist, kann durch Auflösen unbekannter Substanzen und Be·
stimmung der dadurch verursachten Differenz im Siede· bzw. Ge·
frierpunkt (Messung mit BECK1tfANN·Thermometer) das Molekular·
gewicht des aufgelösten Stoffes nach bestimmten Formeln errechnet
werden.
Benutzte Literatur:
HOUBEN: Methoden der organischen Chemie. 1925.
LASSAR·COHN: Arbeitsmethoden für organisch.chemische Labora·
torien. 1923.
Chemiker· Taschenbuch, 60. Auf!. 1937.
18. Eindampfen.
Das Eindampfen hat den Zweck, eine Lösung zu konzentrieren.
Ist das Lösungsmittel Wasser, so bedient man sich der eigentlichen
Verdampfungsmethode, während organische Lösungsmittel in den
meisten Fällen durch Abdestillieren wiedergewonnen werden.
Unter Abdampfen versteht man die Entfernung einer Flüssig-
keit durch Verflüchtigung; der Hauptwert wird zum Unterschied
von der Destillation auf den Rückstand gelegt.
Das Verdampfen einer Flüssigkeit kann geschehen:
a) unterhalb der Siedetemperatur (Verdunsten) oder
b) unter Sieden der Flüssigkeit.
1. Verdampfen einer Flüssigkeit unterhalb der Siedetemperatur.
Die Verdunstung geht langsam vor sich und erfolgt nur an der
Oberfläche.
Die Gefäße sollen daher eine Form
besitzen, die die Ausbreitung auf eine
möglichst große Oberfläche gestattet.
Bechergläser verwendet man fast nur
bei Anwendung tieferer Temperaturen
und nur dann, wenn der Abdampfrück-
stand keine festen Krusten bildet. Am
vorteilhaftesten sind Schalen. Bei größe-
ren Flüssigkeitsmengen wird zunächst in
größeren Gefäßen eingedampft, die man
später gegen kleinere auswechselt.
Beschleunigt wird das Abdampfen
dadurch, daß man die sich bildenden Abb. 208. Eindampftrichter.
Dämpfe wegbläst oder absaugt. Man
stülpt über das Gefäß einen abgesprengten Trichter, in den ein
Glasrohr reicht, durch das die Luft abgesaugt wird (Abb.208).