o Kaiser Karl V. konnte Wormser Edikt (Verbot der Lehre Luthers) wegen seiner außenpolitischen
Situation nicht durchsetzen
Er benötigte die wirtschaftliche und militärische Hilfe aller deutschen Fürsten und musste den
Anhängern der „neuen Religion“ Zugeständnisse machen
o Sicherte beim 1 Reichstag in Speyer (1526) freie Religionsausübung zu
o Schloss mit Frankreich Frieden und Osmanen zogen aus Wien ab (1529) strenge Durchführung
des Edikts
o Evangelischen Reichsstädte und Fürsten protestierten dagegen („Protestanten“) und überreichten
dem Kaiser auf dem Augsburger Reichstag (1530) ihr Glaubensbekenntnis
Karl V. blieb unnachgiebig protestantischen Reichsstädte schlossen sich zum Schmalkaldischen
Bund zusammen
Religionskonflikt wurde zu politischem Konflikt (konfessioneller und politischer Widerspruch)
Karl V. wollte die Fürsten aus 2 Gründen mit aller Macht unterwerfen:
1. Er gehörte den Habsburgern an und war deshalb auch streng katholisch und sah sich als
gottberufener Schützer der Kirche
2. Der Machtzuwachs der Landesherren (Luther sah diese als Leiter der evangelischen Landeskirchen
vor) schwächte seine zentrale Reichsgewalt
Protestantischen und auch katholische Fürsten verbündeten sich daraufhin mit dem franz. König
Karl V. war sehr geschwächt, zog sich in ein Kloster in Spanien zurück und überließ die Regierungsgeschäfte
seinem Bruder Ferdinand I.
Jean Calvin (1509-15634) war ein Reformator, der aus dem katholischen Frankreich in die Schweizer Stadt
Genf geflüchtet war (Schweiz war liberal)
Luther: gütiger und gnädiger Gott, Glauben und Reue reicht aus, einzige Glaubensquelle ist die Bibel
Calvin: Prädestinationslehre (Vorsehungslehre) = das Schicksal eines jeden Menschen ist durch Gottes
unergründlichen Ratsschluss zur Verdammnis oder ewigen Seligkeit vorbestimmt
o Strebsames und pflichterfülltes Leben führen zu Auserwählten für die ewige Seligkeit gehören
o Man kann am eigenen Leben ablesen, ob man zu den Auserwählten (Geretteteb9 gehört, ein
Kriterium: wirtschaftlicher Erfolg Folge: Calvinisten strengen sich an
1. demokratisch organisiert
Kollegium aus Geistlichen und Laienältesten leiten die Kirchengemeinde und wählten Pastoren und
Prediger
2. auf eine asketische und zurückhaltende Lebensführung ausgerichtet (Arbeiten, sich abmühen)
überwachte und kontrollierte des tägliche Leben der Menschen: ob es im Haus friedlich zugeht,
Streit zwischen Nachbarn gibt, Menschen regelmäßig die Kirche besuchen
Verboten waren: Tanz, Gesang, Theater, verschwenderischer Lebenswandel, Fluchen, Karten- und
Würfelspiele
3. intolerant gegenüber Andersgläubigen
Beruft sich auf das Widerstandrecht: falls die Staatsgewalt die Gebote Gottes missachtete, hat jeder
Mensch das Recht sich dagegen aufzulehnen
Stände in vielen Ländern z.B. in Holland, England, Schottland und Frankreich kämpften aktuv gegen die
Herrschaftsansprüche der katholischen Fürsten und Könige an
Aufgaben:
tagte mit Unterbrechungen und zog einen endgültigen Trennstrich gegenüber den Protestanten
o Heilige Schrift und Tradition (Päpstliche und Konzilsbeschlüsse; Lehren der Kirchenväter z.B.
Augustinus, Ambrosius) bilden gemeinsam die verbindliche Glaubensgrundlage
Luther: Bibel (heilige Schrift) als einzige Glaubensgrundlage
o Geweihte Priester bleiben weiter Mittler zwischen Gott und Mensch, für das Wort Gottes
Luther: Jeder Mensch der Gottes Wort hört und versteht, kann selbst den Weg zu Gott finden
o Alle 7 Sakramente gelten als von Christus eingesetzt (= Sakramentslehre)
Luther: Für ihn gelten nur das Abendmahl und die Taufe
o Erlösung durch die Gnade Gottes, aber auch durch gute Werke (abmühen, schuften)
Luther: Glaube steht im Vordergrund, die guten Werke sind eine logische Folge
o Im Tridentiner Glaubensbekenntnis wurde die Lehre zusammengefasst (Kirchengesetze) und ist bis
heute gültig
Eine Reihe von Verordnungen sollten die alten Missstände ausrotten. Es wurden verboten:
Heute: katholische und protestantische Kirche bemühen sich um die Ökumene, durch gemeinsame
Gottesdienste, Feierlichkeiten
Alte Orden: Franziskaner, Benediktiner, Dominikaner, Kapuziner, Serviten, Klarissen, Augustiner, Karteuser
Gegenreformation: Klosterzucht wurde verschärft & neue Orden entstanden (z.B. Ursulinen, Piaristen,
Barmherzige Brüder)
Ziel: Gegenreformation voranbringen, abgefallene Christen zurückführen & Ungläubige bekehren, durch:
Gegenreformation:
„cuius regio, eius religio“ Menschen gerieten in Gewissensnöte und wanderten aus
z.B. unsere Gegend war katholisch, Protestanten mussten sich verstecken, verstellen oder
auswandern
1781 erlässt Kaiser Joseph II. (Sohn von Maria Theresia) das Toleranzpatent Protestanten und
Calvinisten in den österreichischen Ländern erhielten Religionsfreiheit