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Untersuchungen zu den Totenbuch-Papyri der 18. Dynastie Google Studies in Egyptology Edited by: W.V. Davies, Deputy Keeper Department of Egyptian Antiquities The British Museum Already published: The Administration of Egypt in the Old Kingdom Nigel Strudwick Corpus of Reliefs of the New Kingdom from the Memphite Necropolis and Lower Egypt Volume 1 Geoffrey Thorndike Martin The Egyptian Temple Patricia Spencer Lost Tombs Lise Manniche Decoration in Egyptian Tombs of the Old Kingdom Yvonne Harpur The Fort Cemetery at Hierakonpolis Barbara Adams Problems and Priorities in Egyptian Archaeology Jan Assmann, Ginter Burkard and Vivian Davies Forthcoming: The Cobra Goddess of Ancient Egypt, Volume I Sally B. Johnson A Glossary of Ancient Egyptian Nautical Titles and Terms Dilwyn Jones The Monuments of Senenmut Peter Fitzgerald Dorman Untersuchungen zu den Totenbuch-Papyri der 18. Dynastie Kriterien ihrer Datierung D 7 “Géttinger Philosophische Dissertation” (Studies on the Book of the Dead of the 18th Dynasty) Irmtraut Munro KEGAN PAUL INTERNATIONAL LONDON AND NEW YORK Google First published in 1988 by Kegan Paul International Limited 11 New Fetter Lane, London EC4P 4EE Distributed by Associated Book Publishers (UK) Ltd 11 New Fetter Lane, London EC4P 4EE Routledge, Chapman & Hall Inc. 29 West 35th Street New York, NY 10001, USA PY ISS7 MSI (988 Printed in Great Britain by Whitstable Litho Printers Ltd © Imtraut Munro 1987 No part of this book may be reproduced in any form without permission from the publisher, except for the quotation of brief passages in criticism ISBN 0 7103 0288 6 Google GL. SO1ASEF MERE ¥- I 82 MEINEN KINDERN HARALD, MAUD UND ALMUT GEWIDMET Google Original from Digitized by Google UNIVERSITY OF MICHIGAN INHALT Vorwort Abkiirzungen Verzeichnis der Kurztitel Verzeichnis der verwendeten Publikationen von im Text genannten TT und Tb-Zeugen in TT der 18. Dyn. Einleitung Kapitel |. Stand der Forschung: Bisherige Methoden und Einzelargumentationen fir eine eingrenzende Datierung von Tb-Textzeugen 1, Text-externe Datierungskriterien a. Nennung eines Kénigsnamens in Textzeuge, Grab oder Grabinventar des Besitzers eines zuschreibbaren Tb-Zeugen b. Besitzer eines Tb in verwandtschaftlicher Beziehung zum Kénig c. Zuordnung eines Tb zu Persénlichkeiten mit Funktion unter einem bestimmten Konig d. Genealogische Beziige zu Persénlichkeiten, die durch einen Datierungshinweis in ihrem Grab (Name oder Darstellung des regierenden Kénigs) oder durch ihre berufliche Funktion unter einem bestimmten Kénig zeitlich ausgewiesen sind e. Zuordnung von Tb zu bekannten Grabinhabern 2. Text-interne Datierungskriterien a. Epitheton Wsjr b. Gebrauch des Demonstrativums pn c. Fehlen der Negation...und >< und des "schlagenden Armes" dg. Aufnahme von Hymnen in Tb-Papyri e. Abfolge der Spriiche fiir das Kennen der Seelen der heiligen Orte f. Gleiche Sequenzen g. Kurze, knappe Tb-Fassung als Kennzeichen friher Versionen h. Neudgyptizismen 3. Formale Kriterien a. Hieratische Schrift als Kriterium fiir die Nieder- schrift eines Tb ab der 20./21. Dyn. Google vil xu XIV xv Xvi vill b. Datierung aufgrund der Paldographie des Hieratischen und der Kursivhieroglyphen 4. Vignetten als Datierungsmerkmale a. Formale Kriterien b. Stilistische und ikonographische Kriterien Kapitel Il. Stilistische und ikonographische Untersuchung der Tb-Vignetten 1, Ikonographischer und stilistischer Vergleich zwischen Tb-Vignetten in Papyri und in datierten TT 2. Ikonographischer Vergleich verschiedener Elemente in datierten TT und Tb-Papyri a, Flatternde der an der den Sargschrein tragenden Barke und am Naos des Osiris b. Kioske/Naoi a. StabstriuBe B . Rinder-Protome y. Sdulen 6. Horuskinder auf der Blite c. Ikonographie und Stilistik der Personendarstellungen a. Merkmale der Personendarstellungen in den TT 8. Ubertragung der Personenmerkmale der TT auf die Tb-Papyri Kapitel Ill. Tradierung der Vignetten innerhalb der 18. Dyn. Kapitel IV. Texttradierung . Stemmatische Ubereinstimmung als Datierungskriterium 2. Sequenzen vollstindig erhaltener Tb-Exemplare, weitgehend vollstandig erhaltener Hss. und groBer Tb-Fragmente 2 . Einzeluntersuchungen von Sequenzen a. Sequenz der Verwandlungsspriiche (Tb 76-78, 80-88) b. Sequenz der Herzspriiche (Tb 26-30B) c. Sequenz der Spriiche vom Kennen der Seelen der heiligen Orte (Tb 108-109, 112-116) d. Die Stellung des Tb 125 innerhalb der Tb-Hss. e. Anfang und Ende der Tb-Exemplare > . Bedeutungswandel von ‘rj.t und bn als Datierungsmittel a Spruchumfang 2 . Die Aufnahme von Hymnen in das Tb-Repertoire Google 10 10 10 20 20 22 23 23 23 24 24 26 36 64 138 153 155 156 158 159 163 164 167 1. 8. 9. Spruchbestand innerhalb der 18. Dyn. Untersuchung von einzelnen Spriichen oder Spruchpassagen a. Tb 42, Z. 5-10 b. Tb 144, Namen der Torwachter Neudgyptizismen 10. Epitheton Wsjr als Abgrenzungskriterium 1 . Bezeichnung des Toten als NN pn 12, Determinierung des Personennamens 13. Die Determinierung von Verben, die eine mit den Handen ausgefihrte, oft Gewaltanwendung beinhaltende Tétigkeit bezeichnen, mite—#,42,48,% oder ohne Determinie- rung (@) als Datierungskriterium 14, Schreibung der Negation als Datierungskriterium 15. Schreibung der Gottesnamen Wsjr und StS Kapitel V. Paléographie als Datierungskriterium 1. 2. 3. Paléographischer Vergleich der hieratisch geschriebenen Tb oder hieratisch geschriebener Partien innerhalb kursiv- hieroglyphisch geschriebener Tb-Hss. a. Leder Nb-j-ms b. pLouvre E.11085 c. pMwtj d. pMs-m-ntr e. pNb-qd Hieratische Zeichen innerhalb kursivhieroglyphisch geschriebener Tb-Papyri als Datierungskriterium Kursivhieroglyphische Schrift als Datierungsmittel Kapitel VI. Formale Kriterien 8. 9. Héhe der Tb-Papyri Beidseitige Beschriftung von Tb-Papyri Verwendung von Blattgold Rahmung der Tb-Papyri Schreibrichtung der Tb-Papyri Gliederung des Textrahmens, Abgrenzung der Spriiche durch Spruchtitel und Spatien - Listenartige Wiedergabe des Textes als Ordnungsprinzip (bei Tb 42, 99B, 125B und 141/143) Haufigkeit der Vignetten Kolorierung der Vignetten Google 168 168 172 175 184 185 185 186 187 188 190 190 190 191 191 192 192 192 193 198 198 198 198 199 200 201 203 204 205 10. WW 12, Anordnung der Vignetten Beischriften der Vignetten Ubergreifen von Figuren und Figuren-Elementen ber gliedernde Ordnungselemente hinaus, Ineinandergreifen von Text und Vignette Kapitel Vil. Herkunft der Tb-Papyri Zusammenfassung Liste 1. Wachter-Darstellungen, Tb 144 Liste Liste Liste Liste Tb-Vignetten als Anbetungs-Szene Vignetten, die nur in der 18. Dyn. belegt sind Sequenz der Herzspriiche, Tb 26-30B Sequenz der Spriiche vom Kennen der Seelen der heiligen Orte, Tb 108-109, 112-116 2. 3. Liste 4, Sequenz der Verwandlungsspriche, Tb 76-78, 80-88 5. 6. Liste 7. Die Stellung des Tb 125 innerhalb der Tb-Hss. Liste 8. Anfang und Ende der Tb-Exemplare Liste 9. Nur in der 18 Dyn. belegte Spriche, erst ab Ende der 18. Dyn. belegte Spriiche Liste 10. Textvergleich Tb 42, Z. 5-10 Liste 11. Aufstellung der Torw&chter-Namen Liste 12. Epitheton Wsjr in den Tb-Exemplaren Liste 13. Bezeichnung des Toten als NN pn Liste 14. Determinierung des Personennamens Liste 15. Determinierung mit —#,4—#,48, oder @ Liste 16. Schreibung der Negation Liste 17. Schreibung des Gottesnamens Wsjr Liste 18. Schreibung des Gottesnamens StS Liste 19. Hieratische Zeichen innerhalb kursivhieroglyphisch geschriebener Tb-Papyri der 18. Dyn. Liste 20. Schreibung der Personendeterminative in der 19./20. Dyn. Liste 21. Héhe der Tb-Papyri Liste 22. Rahmung der Tb-Papyri Liste 23. Schreibrichtung der Tb-Papyri Liste 24. Gliederung des Textrahmens, Abgrenzung der Spriche durch Spruchtitel und Spatien Liste 25. Listenartige Wiedergabe des Textes als Ordnungsprinzip Google 206 207 209 212 213 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 231 237 239 241 243 245 247 251 254 257 258 259 261 263 265 Liste 26. Haufigkeit der Vignetten in den Tb-Papyri Liste 27. Kolorierung der Vignetten der 18. Dyn. Tb-Papyri Liste 28. Anordnung der Vignetten Liste 29. Herkunft der Tb-Papyri Katalog der behandelten Tb-Exemplare a. 18. Dyn. b. 19./20. Dyn. Anmerkungen Index 1. Vorkommen von Tb-Spriichen auf den im Text genannten Tb-Hss. Index Il. Die im Text genannten Tb-Exemplare, nach Standort geordnet Index Ill. Die im Text behandelten Tb-Exemplare Corrigenda et Addenda Tafel | - XXIV Google XI 268 269 270 271 274 296 309 334 352 359 369 xu VORWORT Die vorliegende Arbeit ist aus einer Detailfrage wahrend der Bear- beitung des pBrocklehurst fir das CAA entstanden, n&mlich der Frage seiner Datierung, jie sich ohne Hinzunahme s&mtlicher verfiigbarer Tb- Exemplare der 18. Dyn. und ohne eine Uberprifung der vorhandenen und eine Erarbeitung von weiteren Datierungskriterien nicht enger als in die 18. Dyn. hatte fassen lassen. Doch auch trotz Einbeziehung sémtlicher volistindiger und fragmen- tarischer Textzeugen dieses Zeitraums setzen oft die Quellen selbst ge- rade wegen ihres vielfach fragmentarischen Zustandes oder ihrer Unein- heitlichkeit die Grenzen far ine auf unterschiedlichsten Kriterien beru- hende Datierung: Nie ist ein Vergleich ein und desselben Aspektes auf allen Tb-Textzeugen miglich. Es mag den Leser verwirren, da er innerhalb der Arbeit unterschied- liche Datierungsangaben fur einzeine behandelte Tb-Hss. findet. Dies hat seine Ursache dari , daB aufgrund der verschiedenen Untersuchungen die Datierungen schrittweise eingegrenzt werden, an deren Ergebnis der Le- ser unmittelbar teilhaben soll. Die abschlieBende Festlegung der D: rung wird erst am Ende der Untersuchungen im Katalog der behandelten Tb-Exemplare gegeben. Der schlechten Publikationsiage der Tb-Papyri und der schwierigen Beschaffung der unpublizierten Exemplare zum Trotz konnten doch im- merhin 85 Textzeugen der 18. Dyn. benutzt werden. Dies ist nur dank der freundlichen Anteilnahme und GroBzigigkei ler Kolleginnen und Kollegen méglich gewesen, die entweder Photographien der Exemplare zur Verfigung stellten oder das Photographieren der Textzeugen in ihren Museen bereitwillig unterstitzten. Mein Dank gilt besonders Dr. H. Algiéri (Musée Calvet, Avignon), Prof. Dr. J. Assmann (Univ. Heidelberg), Or. R. Antelme (Musée du Louvre, Paris), Dr. H. Beinlich (Univ. Wirzburg), Dr. G. Burkard (Univ. Bibl. Heidelberg), Prof. Dr. H. Brunner (AS Tubingen), Dr. J.-L. de Ce- nival (Musée du Louvre, Paris), Prof. Dr. H. De Meulenaere (Musees Royaux d'Art et d'Histoire, Brissel), Dr. E. Feucht (AS Heidelberg), H. Guksch M.A. (Univ. Heidelberg), Prof. Dr. M. Heerma van Voss (Voor- Google Xi schoten), Prof. Or. E. Hornung (Univ. Basel), Or. T.G.H.James (BM, London), Dr. J. Karig (Agyptisches Museum, Berlin-West), Dr. Chr. Li- lyquist (MMA, New York), Dr. W. Miller (Agyptisches Museum, Berlin DDR), Prof. Dr. S. Pernigotti (Univ. Bologna), Dr. A. Roccati (Museo Egizio, Turin), Or. M. Saleh (Agyptisches Museum, Cairo), Dr. K. Simp- son (MFA, Boston), Dr. J. $liwa (Univ. Krakau), Dr. Chr. Sturtewagen S. J. (Ponti: Sammlung Agyptischer Kunst, Munchen). cio Istituto Biblico, Rom), Prof. Dr. D. Wildung (Staatliche Fir die freundliche Genehmigung zur Publikation der im Tafelteil ab- gebildeten Vignetten und Textproben sei dem Agyptischen Museum Cairo, den Trustees des British Museum, dem Musée du Louvre, dem Museo Ar- cheologico Florenz, H. Guksch M.A. und Dr. R. Stadelmann/DA! und dem Kestner-Museum Hannover gedankt. SchlieBlich méchte ich meinem verehrten Lehrer, Prof. Dr. W. Westen- dorf, fir seine stete Hilfsbereitschaft und die Annahme dieser Arbeit als Dissertation, im Frihjahr 1985 in Géttingen, danken. Hannover, im Januar 1986 Irmtraut Munro Google XIV ABKURZUNGEN (auBer den im Lexikon der Agyptologie gebrauchlichen allgemeinen Abkirzungen) A.d.0. - Anbetung des Osiris Al - AIV— - Amenophis |. - Amenophis IV. f ~ feminin H - Hatschepsut i - Leichentuch m - maskulin MA - Mittelagyptisch ma - mittelagyptisch NA - Neuagyptisch na - neuagyptisch R - Rubrum Tl- Tv - Thutmosis |. - Thutmosis IV. TG - Totengericht v - Vignette Google NIVERSITY OF MICH xv VERZEICHNIS DER KURZTITEL AuBer der im Lexikon der Agyptologie verwendeten abgekirzten Zitie- rung von Zeitschriften, Reihen und Monographien gelten hier folgende Kurztitel fir haufig gebrauchte Literatur: M. BAUD, Dessins - M. BAUD, Les dessins ébauchés de la nécropole thébaine (1935) A. BRACK/A. BRACK, Haremheb - A. BRACK/A. BRACK, Das Grab des Haremheb (1980) id., Tjanuni - A. BRACK/A. BRACK, Das Grab des Tjanuni. Theben Nr. 74 (1977) B. BRUYERE, Sen-nedjem - B. BRUYERE, La tombe no 1 de Sen-nedjem @ Deir el Médineh (1959) E.A.W. BUDGE, Facsimiles - E.A.W. BUDGE, Facsimiles of Egyptian Hieratic Papyri in the British Museum | (1910), Pl. XXXIX-XLVIII J. CAPART, Un Papyrus - J. CAPART, Un Papyrus du Livre des Morts aux Musées Royaux d'Art et d'Histoire, in: Bulletin de !'Academie royale de Belgique, Classe de lettre, série 5, 30 (1934), 242-251, PL, Il N. DE GARIS DAVIES, Nefer-hotep - N. DE GARIS DAVIES, The Tomb of Nefer-hotep at Thebes (1933) id., Scenes - N. DE GARIS DAVIES, Scenes from Some Theban Tombs, in: Private Tombs at Thebes IV (1963) E. DZIOBEK, Ikonographie - E. DZIOBEK, Die !konographie der Personen- darstellungen in Thebanischen Privatgrébern der 18. Dyn. (Ungedruckte Magisterarbeit, Heidelberg 1980) G. FOUCART, Tombes thébaines - G. FOUCART, Tombes thébaines (MIFAO 57, 1932) H. GUKSCH, Benja - H. GUKSCH, Das Grab des Benja gen. Paheqamen (Nr. 343) (1978) M. HEERMA VAN VOSS, Over het dateren - M. HEERMA VAN VOSS, Over het dateren van do- denboeken, in: Phoenix 23 (1977), 84-89 E. HORNUNG, Tb - E. HORNUNG, Das Totenbuch der Agypter (1979) R. LEPSIUS, Aelteste Texte - R. LEPSIUS, Aelteste Texte des Todten- buches nach Sarkophagen des altdgypti- schen Reichs im Berliner Museum (1867) E. LUDDECKENS, Untersuchungen - E. LUDDECKENS, Untersuchungen iber religiésen Gehalt, Sprache und Google Xvi Form der Sgyptischen Totenklage, in: MDAIK 11 (1943) U. LUFT, Ptahmose - U. LUFT, Das Totenbuch des Ptahmose, in: ZAS 104 (1977), 44-75 M. MEGALLY, Considerations - M. MEGALLY, Considerations sur les va- riations et la transformation des formes hiératiques du Papyrus E. 3226 du Louvre (1971) M. ABDUL-QADER MUHAMMED, Development - M. ABDUL-QADER MUHAMMED, The Development of the Funerary Beliefs and Practices displayed in the Tombs of the New Kingdom at Thebes (1966) kK. MYSLIWIEC, Le portrait royal - K. MYSLIWIEC, Le portrait royal dans le bas-relief du Nouvel Empire (1976) NAVILLE, Einl. NAVILLE, | NAVILLE 11 = Zitierung der Einzelbnde von NAVILLE, Tb S. RATIE, Neferoubenef - S. RATIE, Le papyrus de Neferoubenef (1968) U. ROSSLER-KOHLER, Kapitel 17 - U. ROSSLER-KOHLER, Kapitel 17 des Agyptischen Totenbuches (1979) P, RONSECCO, Tela - P, RONSECCO, La tela funebre della principessa Ahmose, in: OrAnt XIV (1975), 147-152 T. SAVE-SODERBERGH, Private Tombs - T. SAVE-SODERBERGH, Pri- vate Tombs at Thebes. Four Eighteenth Dyn. Tombs (1957) M. SALEH, Tb - M. SALEH, Das Totenbuch in den thebanischen Beam- tengribern des Neuen Reiches. Texte und Vignetten (AV 46, 1984) E. SCHIAPARELLI, Relazione | u. Il - E. SCHIAPARELLI, Relazione sui lavori_ della Missione archeologica italiana in Egitto 1 (1924), I (1927) CHR. SEEBER, TG - CHR. SEEBER, Untersuchungen zur Darstellung des Totengerichts im Alten Agypten (MAS 35, 1976) K.C. SEELE, Tjanefer - K.C. SEELE, The Tomb of Tjanefer at Thebes (1959) K. SETHE, bn& und ‘rj.t - K. SETHE, Die Tirteile bn& und rj.t. Zu Totb. Nav. 125 SchluBrede 28-34, in: ZAS 67 (1932), 115-117 id., Spriche - K. SETHE, Die Spriche fur das Kennen der Seelen der heiligen Orte, in: ZAS 57 (1922), 1-50; ZAS 58 (1923), 1-24 u. 57-78; ZAS 59 (1924), 1-20 u. 73-99 A.W. SHORTER, Catalogue - A.W. SHORTER, Catalogue of Egyptian Religious Papyri in the British Museum. Copies of the Book Pr(.t)-m-hrw (1938) Google XVI id., A Leather Manuscript - A.W. SHORTER, A Leather Manuscript of the Book of the Dead in the British Museum, in: JEA 20 (1934), 33 ff G. THAUSING/T. KERSZT-KRATSCHMANN, Totenbuch - G. THAUSING/ T. KERSZT-KRATSCHMANN, Das grofe agypti- sche Totenbuch (Papyrus Reinisch) der Papyrus- sammlung der Osterreichischen Nationalbibliothek (1969) J. VANDIER D'ABBADIE, Kh& - J. VANDIER D'ABBADIE, La chapelle de Kha, in: Deux tombes de Deir el Médineh (MIFAO 73, 1939) M. WEGNER, Stilentwicklung - M. WEGNER, Stilentwicklung der theba- nischen Beamtengraéber, in: MDAIK IV (1933), 38-164 M. WERBROUCK, Pleureuses - M. WERBROUCK, Les pleureuses dans l'Egypte ancienne (1938) Google N xv VERZEICHNIS DER VERWENDETEN PUBLIKATIONEN VON IM TEXT GENANNTEN TT UND Tb-ZEUGEN IN TT DER 18. DYN. TT TT TT TT TT TT TT TT TT TT TT TT TT cue TT TT TT 8 15 17 20 21 38 39 42 43 45 48 49 52 53 54 - E. SCHIAPARELLI, Relazione II J. VANDIER O'ABBADIE, Kha - EARL OF CARNARVON/H. CARTER, Five Years' Explorations at Thebes (1912), Pl. Ill - IX N. DE GARIS DAVIES, The Tomb of Tetaky at Thebes, in: JEA 11 (1925), 10-18, Pl. -V M. WERBROUCK, Pleureuses, Pl. Il! T. SAVE-SODERBERGH, Private Tombs, PI. XXI- XXVI SCHOTT-Photo 7469, 8643, 9248 DAVIES, Five Theban Tombs, Pl. Ii - XII M. BAUD, Dessins, PI. IV DAVIES, Five Theban Tombs, Pl. XIX - XXVIII SCHOTT-Photo 4331, 7242, 7244, 7246, 8451 WRESZ. Atlas I, Taf. 11(a), 143 M. WEGNER, Stilentwicklung, Taf. XV b A. CHAMPDOR, La peinture égyptienne ancienne, in: Art et archéologie | (1954), Pl. 1 N. DE GARIS DAVIES, Scenes, PI. | - Vil K. LANGE/M. HIRMER, Agypten (1967), Pl. XXV, XXVI SCHOTT-Photo 6637, 6643, 6649, 8549 DAVIES, Puyemré - DAVIES, Menkheperrasonb, Pl. XXXIII - XXXIX M. ABDUL-QADER MUHAMMED, Development, Pl. 36 W. HELCK, Das thebanische Grab 43, in: MOAIK XVII (1961), 99-106, Abb. 1-4 SCHOTT-Photo 2758, 2764, 7250 A. CHAMPDOR, La peinture égyptienne ancienne, in: Art et archéologie | (1954), PI. 2 WRESZ. Atlas |, Taf. 169 SCHOTT-Photo 7484, 7489, 7493, 8147 T. SAVE-SODERBERGH, Private Tombs, Pl. XXX - LV N. DE GARIS DAVIES, Nefer-hotep N. DE GARIS DAVIES, The Tomb of Nakht at Thebes (1917) SETTGAST, Bestattungsdarstellungen, Taf. 3 M. ABDUL-QADER MUHAMMED, Development, Pl. 52 SCHOTT-Photo 3746, 3747 - DAVIES, Ramose - M. ABDUL-QADER MUHAMMED, Development, Pi. 20 K. LANGE/M. HIRMER, Agypten (1967), Pl. XX K. MYSLIWIEC, Le portrait royal, Fig. 105 M. WEGNER, Stilentwicklung, Taf. XI a-c 1 ' Google TT i § TT TT TT a TT 1T 1T TT TT TT eof Td TT = TT TT TT 57 58 63 64 69 73 74 1 7 78 79 80 81 82 84 85 86 87 XIX WRESZ. Atlas |, Taf. 186 SCHOTT-Photo 3090, 3095, 5079, 8921 M. ABDUL-QADER MUHAMMED, Development, PI. 60 K. LANGE/M. HIRMER, Agypten (1967), Taf. 179 V. LORET, La tombe de Kh&-m-h&, in: Mém.Miss. | (1889), P.M, IV H. SCHAFER/W. ANDRAE, PKG (1925), Abb. 369 WRESZ. Atlas |, Taf. 189, 191, 197, 206, 209 K.P. KUHLMANN, Der Thron im Alten Agypten (1977), Taf. ll, Abb. 8 SCHOTT-Photo 7110, 7114 A. CHAMPDOR, La peinture égyptienne ancienne, in: Art et archéologie | (1954), Pl. 4 HAYES, Scepter Il, Fig. 85 P.E. NEWBERRY, The Sons of Tuthmosis IV, in: JEA 14 (1928), PI. XII RADWAN, Darstellung des regierenden Kénigs, Taf. XI - Xill K. LANGE/M. HIRMER, Agypten (1967), Taf. XIX CHR. SEEBER, TG, Abb. 4 W. WESTENDORF, Das Alte Agypten (1968), Abb. p. 120 WRESZ. Atlas |, Taf. 25(a), 231 SCHOTT-Photo 4160, 4244, 5691, 5746 Postkarte Nr. 1068 (Lehnert & Landrock) T. SAVE-SODERBERGH, Private Tombs, Pl. | - 1X A. BRACK/A. BRACK, Tjanuni DAVIES, Tombs of Two Officials, Pl. I! - XVIII SCHOTT-Photo 5213 RADWAN, Darstellung des regierenden Kénigs, Taf. XV A. BRACK/A. BRACK, Haremheb WRESZ. Atlas |, Taf. 253, 254 SCHOTT-Photo 3679, 7073, 7081, 8295 WRESZ. Atlas |, Taf. 258 SCHOTT-Photo 7040, 7041 N. DE GARIS DAVIES, Scenes, PI. XX! WRESZ. Atlas |, Taf. 265 DAVIES-GARDINER, Amenemhat RADWAN, Darstellung des regierenden Kénigs, Taf. IV RADWAN, Darstellung des regierenden Kénigs, Taf. V, VI SCHOTT-Photo 6911, 6925, 6933, 6992-4, 6999 MMA-Photo 2571, 2576, 2581, 2597, 2607 DAVIES, Menkheperrasonb, Pl. II! - XX1 A. LHOTE/HASSIA, Les chefs-d'oevre de la peinture egyp- tienne (1954), PI. 28 R. MOND, Report of Work in the Necropolis of Thebes, in: Google ' XX TT 1T TT TT TT 1T Td T i Td TT TT TT aca TT TT ef TT TT a 88 ASAE VI (1905), Pl. IV - 1X M. WEGNER, Stilentwicklung, Taf. VI b SCHOTT-Photo 4111 WRESZ. Atlas |, Taf. 280 SCHOTT-Photo 4383, 4390 90 - DAVIES, Tombs of Two Officials, Pl. XX - XXXVII 91 92 96 100 101 110 112 123 125 130 155 161 162 172 175 179 RADWAN, Darstellung des regierenden Kénigs, Taf. XIX M. ABDUL-QADER MUHAMMED, Development, Pl. 28 WRESZ., Atlas |, Taf. 295 SCHOTT-Photo 3509, 3517, 6839, 6862 K, LANGE/M. HIRMER, Agypten (1967), Taf. XXIII, XXIV A. LHOTE/HASSIA, Les chefs-d'oevre de la peinture égyp- tienne (1954), Pl. 68, 143 K. MYSLIWIEC, Le portrait royal, Fig. 106, 108, 110 M. SALEH, Tb, Abb. 107 M. WEGNER, Stilentwicklung, Taf. X b WRESZ. Atlas |, Taf. 308, 309 SCHOTT-Photo 5288, 5303, 5320, 5331, 5344-5, 5348 DAVIES, Rekh-mi-R&c A. CHAMPDOR, La peinture égyptienne ancienne, in: Art et archéologie | (1954), PI. 8 M, ABDUL-QADER MUHAMMED, Development, PI. 35 DAVIES, Menkheperrasonb, PI. XXIII - XXIX u. XXXI SETTGAST, Bestattungsdarstellungen, Taf. 3 SETTGAST, Bestattungsdarstellungen, Taf. 3 C. EVRARD-DERRIKS, Fragment de peinture murale, in: Ar- tisans de |'Egypte ancienne (Exposition Musée Royale de Ma- riemont, 1981), Nr. 28 M. WERBROUCK, Un groupe de deuillants a la XVIII® dynastie, in: CdE 34, No 67 (1959), 203-207, Fig. 6, 7 C. VANDERSLEYEN, PKG (1975), Abb. 288 M. WEGNER, Stilentwicklung, Taf. XV a W. WESTENDORF, Das Alte Agypten (1968), Abb. p. 129 SCHOTT-Photo 3071 A.FAKHRY, Tomb of Nebamun, Captain of Troops, in: ASAE 43 (1943), 369-379, Pl. XII-XV T. SAVE-SODERBERGH, Private Tombs, Pl. X - XIX SCHOTT-Photo 8740 N. DE GARIS DAVIES, Scenes, PI. XV - XX MMA-Photo 3065 M. WERBROUCK, Pleureuses, Pi. VI M. WEGNER, Stilentwicklung, Taf. VI a SCHOTT-Photo 4843 Google XXI TT 181 - DAVIES, Two Sculptors TT 188 - RADWAN, Darstellung des regierenden Kénigs, Taf. XXII TT 192 - K. LANGE/M. HIRMER, Agypten (1967), Taf. 166, 167 The Epigraphic Survey, The Tomb of Kheruef, OIP vol. 102 (1980) TT 226 - DAVIES, Menkheperrasonb, PI. XXX TT 256 - RADWAN, Darstellung des regierenden Kénigs, Taf. X SCHOTT-Photo 3904 TT 260 - SCHOTT-Photo 4206-7, 8647 TT 276 - SCHOTT-Photo 4312-13 TT 295 - SAYED HEGAZY/M. TOSI, A Theban Private Tomb. Tomb no. 295 (AV 45, 1983) TT 340 - M. TOSI, La capella di Maia (1972), Abb. p. 35 SCHOTT-Photo 8654, 8659, 8664, 8667 TT 343 - H. GUKSCK, Benja id., Das Grab des Benja, gen. Paheqamen, Theben Nr. 343, in: MDAIK 38 (1982), 195 ff, Taf. 31-51 TT 353 - H.E. WINLOCK, Museums'Excavations at Thebes, in: The Egyp- tian Expedition 1925-1927, Sec. Il (Febr. 1928), Fig. 37 u. 41 Photos J. ASSMANN TT 367 - A. FAKHRY, Tomb of Paser, in: ASAE 43 (1943), 389-414, Pl. XVI-XXVU A. PIANKOFF, Les peintures dans la tombe du roi Ai, in: MDAIK 16 (1958), 247-251, Pl. XXIII, 1-2 KV 35 - W. WESTENDORF, Das Alte Agypten (1968), Abb. p. 143 Grab des P3-hrj, El-Kab - JJ. TYLOR/F.LL. GRIFFITH, The Tomb of Paheri at el Kab (1894) KV 23 Grab des Mrj-mrj, Saqqgara - BOESER, Leiden IV, Pl. XIII - XVIII WRESZ. Atlas |, Taf. 422 Sarkophag der M‘d3 - R. SCHUMANN-ANTELME, Cercueil de la dame Madja, ~ in: Un siécle de fouilles frangaises en Egypte (Kat. Pa- ris 1981), 190-198, Nr. 217 Google Original from Digitized by Google UNIVERSITY OF MICHIGAN EINLEITUNG Nachdem die Redaktion des Tb als eines neuen Spruch-Corpus etwa ab der 12. Dyn. begonnen hatte! - die Redaktion fir Tb 17, eines der zen- tralen Spriche 188t sich fiir die 13. Dyn. wahrscheinlich machen® -, Text- zeugen der neuen Spruchgattung aber zunachst nur vereinzelt faGbar wer- den, nehmen Hss. ab der 17. Dyn. bzw. dem Begin der 18. Dyn.° und im weiteren Verlauf des NR an Zahl stetig zu. Trotz seiner klassisch-verbindlichen Form, die das Tb bis in die Spat- zeit bewahrt hat, sind doch im Laufe der langen Tradierung des Spruch- guts und seiner Illustrationen Veranderungen eingetreten, die es ermdgli- chen, auch text-intern einen Tb-Papyrus zeitlich genauer einzuordnen. Schwierig ist diese Frage besonders fur die Sp&tzeit-Papyri zu beant- worten, fir die die Abfolge der Spriche, von Ausnahmen abgesehen, ko- difiziert war‘, die Variation allenfalls die Auswahl von Tb betreffen und die Vignetten einem festgelegten Schema folgen, also ihre Datierung im wesentlichen nur aufgrund palgographischer oder stilistisch-ikonographi- scher Untersuchungen méglich ist?, wihrend die friheren Tb-Papyri viel- faltigere Wege fir eine genaue Datierung bieten. Seit der monumentalen Textedition von Tb des NR durch NAVILLE®, womit der grundlegenden saitischen Tb-Rezension” eine jingere thebani- sche Rezension zur Seite gestellt werden konnte, und den wenigen alteren Faksimile-Publikationen sind eine ganze Reihe weiterer, auch textlich noch nicht erfaBter Tb-Exemplare dieser Zeitspanne herausgegeben worden, aut deren Grundlage die Detailforschung einen grofen Aufschwung nahm. Nicht nur fir den einzelnen Text selbst ist ein genauer zeitlicher An- satz seiner Niederschrift von Bedeutung, sondern auch fir die verschieden- sten textkritischen® und stilistisch-ikonographischen Analysen? waren ge- naue Datierung und zeitliche Relation verschiedener Tb zueinander Voraus- setzung. So gibt es immer neue Ansatze einer zeitlichen Bestimmung, die jedoch durch ihre stark differierenden Angaben iberraschen. Auf diese bestehende Problematik hat LUFT im Rahmen seiner Publi- kation eines Tb-Fragments des Pth-ms hingewiesen und besonders deutlich “geradezu eine zeitliche Wanderung durch verschiedene Perioden" bei eini- Google gen Tb-Papyri demonstriert’®: des pQnn3, des pNfr-rnpt , des pNbt und des pP3-qrr. Die Anzahl der hier genannten Beispiele erweiterte HEERMA VAN voss'', indem er die Schwankung in der Datierung des pNfr-wbn-f, des pJnj-ph-f-nbt'® und des pP3-nfr-nfr aufzeigte. Was nach diesen Ex- empein, an der Vielzahi der existi: enden publizierten Tb gemessen, noch eher singulér erscheinen mag, l&Gt sich aber leider beliebig vermehren und spiegelt das hohe Mafi der bestehenden Unsicherheit in einer fiir das Totenbuch so zentralen Frage wie der Datierung. So stellt sich diese Untersuchung die Klassifizierung eines zeitlich be- grenzten Materials, der Tb-Papyri der 18. Dyn., zur Aufgabe mit dem Ziel, Kriterien fir eine exaktere Datierung der Tb dieser Zeit herauszu- arbeiten. Obwohl der Amarna-Stil am Ende der 18. Dyn. eine so deutliche Za- sur setzt, daB das Stil-Kriterium in vielen Fallen zum wichtigsten Datie- rungsmerkmal wird, stellt sich aber dariiber hinaus bei den Tb-Exempla- ren oder -Fragmenten ohne Illustration die Frage nach weiteren Kennzei- chen zur Abgrenzung der Tb-Papyri der 18. Dyn. von denen der Nach- Amarna-Zeit und der 19, Dyn.’ Geradezu im Gegensatz zu dem stark kanonisierten Spruchablaut der Sp&tzeit-Papyri, dessen Kapitel-Zéhlung auch fiir die dlteren Tb verbind- lich geworden ist, lassen die friihen Tb allenfalls nur ansatzweise gewisse Ordnungen in den Spruchabfolgen erkennen. Ein detaillierter Vergleich der Sequenzen der Tb-Exemplare kann erst die solide Material-Basis fur eine spatere Studie darstellen, ob und welche Ordnungsprinzipien feststellbar sind und gegebenenfalis damit dem Tb ein festgelegter Sinn, etwa als Ri- tualablauf!* oder gar als "Schilderung eines irdischen Initiationspfades"'°, zu unterstellen ist. Wie die Zusammentassung einer Aufstellung von Tb-Exemplaren der 18.-20. Dyn. zeigt'®, 1aBt sich eine gesicherte oder erschlossene Herkunft durch Fund oder Erwerbung nur fir eine Minderheit der Hss. angeben. Ebenso unbefriedigend erscheint der Befund bei der Zusammenstellung ausschlieBlich der 18. Dyn, Tb-Papyri (s. Liste 29). So mu8 gepriift wer- den, welche gemeinsamen Kriterien bei Papyri unzweifelhafter Herkunft die Zuweisung weiterer Papyri mit nicht gesicherter Provinienz rechtfer- tigen kénnen, 18Bt nicht schon die Amtsfunktion eines Tb-Besitzers auf eine ganz bestimmte Herkunft schtieBen'?, Google Auf die urspriinglich vorgesehene Untersuchung, als Ergebnis dieser Klassifizierung gewisse Tendenzen einer "memphitischen" oder "thebani- schen" Tradierung aufzuzeigen, muBte verzichtet werden, da die Aussagen ber eine "memphitische" Tb-Herstellung nur auf einem einzigen gesi- cherten, volistandig erhaltenen Textzeugen ( pNb-snj ) und einigen weni- gen erschlossenen und nur fragmentarischen Tb-Hss. beruhen und die Ma- terial-Basis infolgedessen zu schmal erscheint. Einige Detail-Untersuchungen magen fiir die Frage der Datierung zwar ohne verwertbares Ergebnis bleiben, erschienen aber fir eine erstmalige Bestandsaufnahme des gesamten Materials doch von Bedeutung. Aus der Erfahrung heraus, daB bestimmte Fragestellungen an das Material auch ohne Resultat eine Hilfe darstellen kénnen, sollten deshalb hier die nega- tiven Ergebnisse nicht verschwiegen werden. Google KAPITEL |. Stand der Forschung: Bisherige Methoden und Einzelargumentationen fir eine eingrenzende Datierung von Tb-Textzeugen 1. Text-externe Datierungskriterien a. Nennung eines Kénigsnamens in Textzeuge, Grab oder Grabinventar des Besitzers eines zuschreibbaren Tb-Zeugen. Absolut zweifelsfrei und exakt lassen sich Textzeugen zeitlich be- stimmen, auf denen der Name des gerade regierenden Kénigs genannt ist, wie es im pHw-nfr '® oder auf dem L. Till der Fall ist’, womit das letztere durch die Angabe, Amenophis Il. habe es fiir seinen Vater herstellen lassen, auf den Beginn der Regierungszeit Ameno- 20. nicht weniger zweifelstrei lassen sich Datie- phis' Il. fixiert ist’ rungsangaben durch biographische Inschriften im Grab auch auf zuge- hdrige Textzeugen ibertragen. Dies gilt fir TT 82, in dem durch die genaue Datumsangabe auf einer Stele auch der Zeitpunkt der Nieder- schrift des Tb-Textes in der Grabkammer fixiert ist?’, oder fir TT 353, das an der Ostwand zweimal Sn-n-Mwt vor den Kartuschen Hatschepsuts zeigt, deren Regierungszeit folglich auch fiir die Anbrin- gung der Tb-Texte maBgebend war. Fir Datierungszwecke auszuschlieBen sind natirlich Félle, in denen Kénige und andere historische Persénlichkeiten zum Zeitpunkt ihrer Nennung oder Darstellung nicht mehr am Leben waren (Verehrung vergéttlichter Herrscher)=9, Nicht mit gleicher Sicherheit darf man nur aufgrund eines Kénigs- namens auf beweglichem Grabinventar auf die Datierung des Grabes selbst oder eines zuzuordnenden Tb schlieBen: So hat 2.8. das Leinen- tuch der Mumie des M3j-hr-prj mit dem Namen der Hatschepsut=* zunichst zu einer Ansetzung seines Grabes in die Zeit H/TIII ver- fuhrt?5, die aber neben anderen hauptsichlich aus stilistischen Grinden verfriht erscheint@®, Abzuwagen ist auch immer dann eine zeitliche Einordnung, wenn mehrere Kénigsnamen in Grab oder Grabinventar genannt sind: In TT 8 begrenzen zwar die Namen der Kénige All, TIV und All auf Ge- genstinden des Grabinventars den Zeitraum der beruflichen Tatigkeit Google z Kap. |. Stand der Forschung 5 des Grabbesitzers””, innerhalb dieses Zeitraums aber kann nur die Re- gierungszeit des letzten Kénigs als Herstellungszeit sowohl des im Grab gefundenen als auch des seiner Ehefrau zuschreibbaren Tb in Frage kommen? Besitzer eines Tb in verwandtschaftlicher Beziehung zum Kénig Sowoh! Grab und Grabausristung@? als auch zahlreiche andere Do- kumente weisen Jwj3 als Vater der Kénigin Teje aus und legen damit die Niederschrift seines Tb in die Zeit seines Schwiegersohnes All test. Auf dem L.s3.t nj-sw.t J&h-ms ist die Prinzessin als Tochter der S8t-Dhwtj und des Sqn-n-R© T3-°3 bezeichnet, des zweitletzten Ké- nigs der 17. Dyn.2’, was sowohl SCHIAPARELLI als auch einen spte- ren Bearbeiter verleitet hat, diesen Textzeugen ebenso in das Ende der 17. Dyn. zu datieren®, In diesem Falle reicht aber als Datierungskri- terium die Nennung einer verwandtschaftlichen Beziehung zu einem Ka- nig allein nicht aus, die richtige Datierung festzulegen, denn aufgrund einer genauen paléographischen Studie des j°h-Zeichens muB das L. der Tochter des Sqn-n-R© aus dem Beginn der 18. Dyn., frihestens vom Jahr 22 des Amosis an, stammen®’, Zuordnung eines Tb zu Persénlichkeiten mit Funktion unter einem be- stimmten Konig AuGer durch die Erwahnung in seinem Grab und auf verschiedenen Stelen ist Herkunft, Laufbahn und Funktion des Veziers Wsr/Wsr-Jmn auch durch Papyri hinlanglich bekannt. Seine hohe Funktion hat er zu- letzt unter Till ausgedbt, in dessen 28. Regierungsjahr er noch in- schriftlich erw&hnt ist. Die erste inschriftliche Nennung seines Nach- folgers und Neffen Rb-mj-R© im Jahre 32 TIIl grenzt den Zeitpunkt seines Todes zwischen Jahr 28 und 32 ein**, woraus man die Abfas- sund seines Tb in die Zeit H bis in die ersten Jahre der Alleinherr- schaft TIll ableiten kann. Ohne Datierungshinweise bleibt das Grab des Mnw-nbt (TT 87), der als einer der beiden Leiter der thebanischen Palastscheune eine hohe Funktion unter Till innehatte. Hinweise aber bieten seine Kenotaphe in Gebel-es-Silsilah®®, seine Statue mit der Kartusche THI®, vor allem aber pLouvre E. 3226 mit einem Wirtschaftstext aus den Jahren 28- Google Kap. |. Stand der Forschung 3a THe” zeitlich unter TIll ansetzen dirfen. Bereits NAVILLE hat in seiner Beschreibung des pLouvre N.3074 des Tnn3 auf zwei hohe Beamte gleichen Namens hingewiesen, ohne . Sicher wird man deshalb auch sein Grab mit seinen Texten sich fir eine Identifikation eines der beiden mit dem Besitzer des Tb zu entscheiden. Die b LUFT als méglich vertretene Identifizierung des Tb-Besitzers Tnn3 mit dem Kollegen des Mnw-nht (erw&hnt in plouvre €.9226)°8, wird auch von MEGALLY fevorisiert und durch ein weiteres Dokument aus der Zeit H/TIII mit Nennung eines Tnn3 n pr dw3.t-ntr erhartet, so dab einer Identifikation des hr.j mr.t n hm.t- ntr s& Thn3 mit dem Vorsteher der Palastscheune Tnn2 nichts im Wege stehen kénnte, zumal Tnn3 offensichtlich nur auf unterschiedlicher Karrierestufe dokumentiert ist*°, Die stilistisch-ikonographischen Kri- terien legen den Papyrus in die Zeit THI/All bis All fest (s.u. p. 47f) - ein wichtiges ikonographisches Detail weist ihn ab All aus (p. 18) - was durchaus in Einklang mit den nachgewiesenen beruflichen Ak: taten in den Jahren 28-34 Till zu bringen wire. Bei einer Annahme der Identitét aber erscheint folgender Umstand verwunderlich: Auf dem Tb ist Tnn3 mit dem einem jm.j-r3 Snw.tj gegeniiber niedrigeren Rang eines hr.j mr.t n hm.t-ntr s& bezeichnet, als er folglich den hé- heren Rang noch nicht oder nicht mehr innehatte. Da es aber wohl kaum anzunehmen ist, daB ein die Funktion eines jm.j-r3 Snw.tj aus- bender Tnn3 sich mit diesem Titel nicht auch auf seinem Tb hatte bezeichnen lassen und im allgemeinen die Beamten eher erst auf der Héhe ihrer Karriere Grab und Grabausstattung besorgt haben, kann man nur zwei Schlisse ziehen: -Tnn3 hat den Papyrus vor Erreichen des hiheren Ranges in Auftrag gegeben, also in der Zeit vor dem Jahr 28 TIll. - Inn ist wahgend seiner Funktion als jm.j-r3 Snw.tj in Ungnade ge- fallen und degradiert worden. W&hrend von den stilistisch-ikonographischen Gesichtspunkten her eine Datierung des pTnn3 in die Zeit TIll ausgeschlossen ist und somit der erste Schluf nicht haltbar ist, bleibt der zweite SchluB fir uns unbe- weisbar und damit die sehr wahrscheinliche Identifikation nicht voll stimmig. Zweifelsfrei gelang die Identifikation des 3 n js.t m s.t-M3°.t Google Kap. |. Stand der Forschung 1 p3-8d4", des Besitzers der TT 3 und 32642, mit dem Besitzer des pBM 9955. Eine umfassende Studie Gber die Angehdrigen der Werk- statten von Deir e! Medineh fixiert ihn in die frihe Zeit Ramses'11.43, in der er sich sowohl sein zweites Grab, TT 326, als auch sein Tb hat herstellen lassen. S Genealogische Beziige zu Persénlichkeiten, die durch einen Datierungs- hinweis in ihrem Grab (Name oder Darstellung des regierenden Ké- nigs) oder durch ihre berufliche Funktion unter einem bestimmten Kénig zeitlich ausgewiesen sind. Aufgrund von Verwandtschaft mit datierbaren hohen Beamten las- sen sich zwei Tb-Textzeugen datieren: das L. H3t-nfr, der Mutter des Sn-n-Mwt , deren Bestattung kurz vor dem Jahr 7 H/TIIl stattgefun- den haben muB**, und das Tb des Mn-hpr, des Inhabers von TT 794° und Sohnes des jm.j-r3 Snw.t] Mnw-nht, dessen Amt spater seinem Sohn dbertragen worden ist, das er bis in die Zeit All hinein ausge- bt haben durfte*®, . Zuordnung von Tb zu bekannten Grabinhabern’” 2 Diese Méglichkeit der Datierung kann solange nicht zu giltigen Ergebnissen fuhren - sie missen sich aufgrund fehlender eindeutiger Datierungshinweise im Grab ausschlieBlich auf stilistisch-ikonographi- sche Kriterien stitzen -, wie keine differenzierten Untersuchungen iiber die Stil-Entwicklung der 18. Dyn. und der Ramessidenzeit vor- tiegen*®, 2. Text-interne Datierungskriterien a. Epitheton Wsjr Seitdem NAVILLE erstmals das Epitheton Wsjr vor Titel und Name eines Tb-Besitzers als Abgrenzungskriterium von Papyri der 18. Dyn. von denen der 19, Dyn. notiert hat*®, ist dieses Argument immer wieder bernommen®” und auch angewendet worden®!. Eine genaue Untersuchung aller verfigbaren Textzeugen der 18. und 19./20. Dyn. wird priifen, ob dieses Kriterium stichhaltig ist (p. 184f). b. Gebrauch des Demonstrativums pn Als unterstitzendes Kriterium fir die Datierung eines Tb in das Google Kap. |, Stand der Forschung MR verwendete CAPART den ibermiBigen Gebrauch des Oemonstrati vums pn nach dem Namen des Tb-Besitzers mit Verweis auf die eben- falls reichliche Verwendung des NN pn in den Pyr.°- (p. 185 ). Fehlen der Negatione=-undxs¢ und des "schlagenden Armes" Geradezu als eine der "Eigentimlichkeiten der alten Texte der XVIII. Dynastie" notiert NAVILLE das Fehlen des "schlagenden Armes" und der Negation... und + - ihre Ersetzung durcha_s oder —s und a» oder = -, eine graphische Besonderheit, die ebenso auf dem L. TIll zu finden ist, dessen zeitlicher Ansatz fir ihn also auch fir die ande- 53 ren Tb mit gleichen Schreibungen gilt"~. DaB diese Feststellung einer besonderen Priifung bedarf, zeigen NAVILLE's eigene Datierungen einer Hs. mit Anwendung der Zeichen&— undws in die 18. Dyn. °4, andererseits aber von pij in die 19. Dyn. trotz Negation a °° (s.u. p. 186ff). Aufnahme von Hymnen in Tb-Papyri In der Literatur werden zwei unterschiedliche Standpunkte iber den Zeitpunkt der Aufnahme von Hymnen in Tb-Hss. vertreten: Nach HORNUNG gehéren Hymnen, am Ende der 18. Dyn. in die Tb aufge- nommen, erst ab der 19. Dyn. zum festen Textbestand”©, nach RATIE sind Re-Hymnen schon fiir die zweite Halfte der 18. Dyn, charakte- ristisch°”, Widerspriichlich erscheint die erste These besonders in An- betracht von HORNUNG's eigenem Kommentar zu Tb 185°° nem Verweis auf Varianten des Hymnus®9, die den der A.d.O. beige- und sei- schriebenen Texten auf den Tb-Hss. der 18. Dyn. vergleichbar sind. So wird es nitzlich sein, beide Behauptungen am vorliegenden Material zu priifen und gegebenenfalls zu differenzieren (s.u. p. 167 f). Abfolge der Spriiche fiir das Kennen der Seelen der heiligen Orte Eine der wenigen auf mehreren Tb zusammenhangend tberlieferten Gruppierungen von Spriichen sind die Spriiche vom Kennen der Seelen der heiligen Orte. In seiner Bearbeitung unterscheidet SETHE eine jiungere und eine 60 <ere Gruppe von Tb-Hss.”, die er ebenso bei seiner Untersuchung: der beiden Turteile bn und Crj.t bestatigt sah’, worauf sich wiederum die spatere Datierung von SHORTER hinsichtlich des pNw stitzte. Google Kap. |. Stand der Forschung 9 Als ein sicheres Abgrenzungskriterium von Tb-Hss. der 18. Dyn. von denen der 19. Dyn. kann nach SETHE's Beobachtung das Vorhan- densein von Tb 114 gewertet werden®. seit dieser Untersuchung aber vor gut 50 Jahren sind nun doch so viel mehr Tb-Hss. zusammenge- tragen, daBi die Frage nach der Einteilung in eine jingere oder eine <ere Gruppe von Hss. innerhalb der 18. Dyn. neu gestellt werden muB (s.u. p. 156 ff). Gleiche Sequenzen Sind die von der Thematik her einheitlichen Tb 108-109, 112-116 erwartungsgemaB Uberwiegend geschlossen Uberliefert, wahrend bis auf andere homogene Gruppierungen wie die der Verwandlungsspriiche und der Herzspriiche eine gebruchliche Abfolge der Tb nicht ins Auge springt, muB besonders die gleiche Sequenz einiger nicht zusammenge- hériger Spriche bei zwei oder mehr Tb-Hss. aufmerken lassen®*, So erscheint es vorstellbar, daB bei Zusammensteilung der Spruch-Sequen- zen aller verfigbaren Tb der 18. Dyn. gleiche Abfolgen auch Konse- quenzen in Bezug auf die Datierung haben kénnten (s.u. p. 139 ff). . _Kurze, knappe Tb-Fassung als Kennzeichen friiher Versionen Bei der Bearbeitung zweier L. aus dem frihen NR fiel, gemessen an den Exemplaren der spateren 18. Dyn., eine knappere und nur auf die _wesentlichen Teile ohne Erklarungselemente reduzierte Sprache auf®, eine Feststellung, die einer besonderen Konkretisierung bedurft hatte, weil sie auch fir andere Tb-Fassungen einen Hinweis auf ihre frihe Niederschrift geben kdnnte. Neuagyptizismen Da bekanntlich erst in der Amarna-Zeit der eigentliche Umbruch in der Verwendung des NA als Schriftsprache auch fir religidse Texte stattfand®®, sind Beobachtungen von typischen Neuligyptizismen als besonders wichtige Datierungskriterien gewertet worden®’, die auf ihre Gultigkeit hin Uberprift werden sollen (s.u. p. 175 ff). Formale Kriterien Hieratische Schrift als Kriterium fiir die Niederschrift eines Tb ab der 20./21. Dyn. Google 10 Kap. |. Stand der Forschung Eine von NAVILLE ausfihrlich vorgetragene und von SETHE iber- nommene Feststellung, nach der die frihesten hieratisch geschriebenen Tb-Hss. erst in der Zeit der 20. und 21. Dyn. zu finden seien®®, hat- te zumindest seit der Bekanntgabe bzw. Publikation zweier hierati- scher Tb-Fragment: a beide Autoren dem MR zurechneten, relati- viert werden missen -. Mit Leder Nb-j-ms, einem hieratischen Tb-Fragment’°, dem hiera- tisch geschriebenen Tb 133 des pMs-m-ntr und plouvre E.11085 ist nun endgiltig die Existenz hieratisch geschriebener Tb vor der Zeit der 20./21. Dyn. gesichert. b. Datierung aufgrund der Paléographie des Hieratischen und der Kursiv- hieroglyphen Ein genauer Verleich aller verfigbaren hieratisch geschriebenen Tb mit dem diesbeziiglichen Standardwerk’’ wird - wie es auch bei Leder Nb-j-ms méglich war - eine eingrenzende Datierung liefern kénnen. Sowohl allgemeine Bemerkungen Uber gleiche oder unterschiedliche Paléographie zweier Tb-Hss./2, , als auch an einzeinen Tb konkretisier- te Bemerkungen, eine dicke Schrift als Kennzeichen der 18. Dyn. an- zusehen’?, veranlassen, das vorliegende Material auf paldographische Gemeinsamkeiten oder Unterschiede hin zu vergleichen (s.u. p. 193 ff). 4, Vignetten als Datierungsmerkmale a. Formale Kriterien Noch weit haufiger als die Texte selbst sind die Vignetten der Tb fir Datierungsversuche hinzugezogen worden. Allgemein akzeptiert scheint die Auffassung zu bestehen, daB die friihen Tb-Hss. nur weni- ge Vignetten zeigen, die Verwendung von Vignetten aber im Laufe der 18. Dyn. zahlireicher wird’*, ebenso daB die Entwicklung von we- nig farbigen Vignetten bei den frihen Tb-Hss. zu einer starken Far- bigkeit der INlustrationen der sp&teren Tb-Exemplare verlduft”>. Ein anderes formales Element, die Komposition zweier Vignetten- Themen zu einer einzigen Vignette, wird als mit dem 19.Dyn.-Papyrus des Nfr-rnpt kontemportires Datierungsmitte! gewertet”©. b. Stilistische und ikonographische Kriterien Google Kap. |. Stand der Forschung 1" Erst in Ans&tzen ist ein Bemiihen um den Vignettenstil einzeiner Tb-Hss. zu erkennen, das aber oft nur im allgemein Verbindlichen bleibt’”; hilfreicher erscheint dann schon die kurze treffende Charak- terisierung der Anfangsperiode der Tb-Herstellung, die in der linearen Ausfihrung der Figuren eine gewisse Unbeholfenheit zeige’®. Die weitaus genaueste stilistische Untersuchung bietet die Publika- tion des pNfr-wbn-f 7°. Die Vert. aber wertet die eindeutigen stili- stischen Ergebnisse als archaisierende Tendenzen und entscheidet sich fiir eine spatere Datierung des Tb°°. Ein starkes stilistisches Indiz stellen dabei die flatternden Bander an den Sdulen der Kioske dar®’, die einen unmittelbaren Einflu8 der Amarna-Kunst widerzuspiegein scheinen. Wohl brachte erst die Amarna-Zeit den eigentlichen Durchbruch des sog. "time and space concept"®* und somit vermehrt Bilder, in denen transitorisches Geschehen festgehalten ist, etwa zingeinde Flammen tber dem Opfertisch®? oder vom Wind bewegte Bander an Gebiudeteilen oder Kronen®*. Die Entwicklung aber eines st&rker aus- gepragten realistischen Stils ist durchaus schon vor der Amarna-Zeit erkennbar®®, So bietet sich geradezu ein Vergleich der Tb-Papyri mit Malereien ische datierter Graber an, eine Methode, die nicht nur fir stili: Fragen, sondern auch fir ikonographische Details anwendbar ist®°, Eine Vorliebe, die TG-Szene, die im frihen NR zu Tb 30B gehd- rig und erst spater mit Tb 125 verbunden sein soll®’, nur aus dem Wiegeakt bestehend wiederzugeben, ist fiir die frihesten und einfach- sten Darstellungen der 18. Dyn. festgestellt worden®®, wahrend die Erweiterung der Szene durch Hinzufaigen der Totenfresserin und ebenso die Einfuhrung des Anubis als Wiegemeister erst am Ende der 18.Dyn. beobachtet wird®?, Aussagen, die auf ihren Wert, als grobes Datie- rungsmerkmal innerhalb der 18. Dyn.°° oder als Abgrenzungskriterium zu den Tb der 19. Dyn. zu dienen, dberprift werden miissen; ebenso eine andere Beobachtung, nach der bei den alten Hss. das TG am An- fang eines Textes zu finden sei°’, Von den verschiedenen Maglichkeiten, die Vignetten von Tb 81 darzustellen, erschien diejenige, die den Kopf des Toten auf der Lo- tosbliite wiedergibt, erst nach der Amarna-Zeit entwickelt und be- Google Kap. |, Stand der Forschung legt®, . Die Untersuchung wird zeigen, ob diese erweiterte Darstel- lung wirklich als abgrenzendes Datierungsmerkmal zu den Tb-Papyri der 19. Dyn. gewertet werden darf. Als weiteres Abgrenzungsmerkmal wurde das Auftreten des Bildmo- tivs der Horuskinder auf der Lotosbliite stehend nach der Amarna- zeit genannt, das nicht nur vor dem thronenden Osiris auf Tb-Hss., sondern auch in Gr&bern, auf Stelen und Pektoralen erscheint??. Eine Einzelstudie anhand der zusatzlichen Tb kann die Richtigkeit die- ser These nur erh&rten. Eine fir die TT der Ramessidenzeit festgestelite’* und schon fast typisch zu nennende Vorliebe fiir Adorations-Szenen®> kénnte als ikonographisches Muster ebenso in den Tb der Ramessidenzeit festzustellen sein, so daB hieraus ein Abgrenzungsmerkmal zu den Tb der 18. Dyn. ableitbar ware. Geradezu als Kriterium ab der 19. Dyn. bezeichnet SETHE Tb-Hss., deren Tb 17 mit Illustrationen versehen sind®°, womit er wohl die Abfolge von Einzelszenen im Sinn hatte, auch als systematische Illu- strationen bezeichnet®’”, wovon einige Proben bei NAVILLE zusammen- gestelit sind®®, die allesamt von Tb-Hss. der Ramessidenzeit.stammen. Diese richtige Beobachtung sollte aber nicht dazu fuhren, jegliches Auftreten einer Vignette bei Tb 17 als Kennzeichen fir die Abfassung des Tb ab der 19. Dyn. anzusehen. Nicht als Datierungskriterien benutzbar schienen bisher die Ein- rahmung der Papyri®® und ihre zweiseitige Benutzung Google 13 KAPITEL II. Stilistische und ikonographische Untersuchung der Tb-Vignetten 1. Ikonographischer und stilistischer Vergleich zwischen Tb-Vignetten in Papyri und in datierten TT! Wegen des vornehmlich diesseits bezogenen Bildprogramms der TT der 18. Dyn.'° sind nur wenige direkte Vergleiche zwischen Tb-Vig- netten und entsprechenden Illustrationen in TT méglich: Tb 110: TT 57, TT 120, TT 353, TT B.2 Tb 112: TT 57 Tb 113: TT 57 Tb 117: TT 57 Tb 125, TG: TT 69, TT 78, TT 120 Tb 134: TT 82 Tb 136A/B: TT 353 Tb 137B: TT353 Tb 144: TT 353 Tb 145/146: TT 162, TT 353 Tb 148: TT 82, TT 353 Tb 149/150: TT 353 Tb 151: TT 96 < <<<<< BPI = plwia Wie aber die Wiedergabe des einfachen Sargschlittens des nach Amar- na gearbeiteten pNbt zeigt, ist auch noch nach der Zeit All mit der Verwendung alter Vorlagen zu rechnen'®5, so daB der einfache Sarg- schlitten in Tb 1 nur zus&tzlich zu einem Bindel friher Merkmale als Datierungskrit also nur der durch die Barke erweiterte Sargschlitten gelten darf. ‘ium verwendet werder als sicherer terminus post quem Als seltene Variante des Leichenzuges ohne Ziehen des Sarkophages durch Rinder und/oder Ménner erscheint eine Gruppe von Ménnern, die den Sarkophag auf den Schultern tragen, eine Variante, die ebenfalls bei V Tb 1 auf dem L. Swansea W 869 anzutreffen ist, das aufgrund eines Vergleichs dieser Variante mit TT in die 19./20. Dyn. datiert worden ist’ Folgende Zusammenstellung zeigt das Vorkommen dieser Variante vom frihen NR bis in die Ramessidenzeit 67; Sarg mit Barke auf den Schultern frdhes NR-All: TT 340168 THAN: TT 13078? Alli: Grab des Mrj-mrj (Saqqara)'”° 19. Dyn.: Grab des H¢-m-Wast!’' und des Hrw-Mnw'’* (Saqgara) Ramses W.: TT 45°73, tr ga1'74, tr 4ogt?5 Da diese Variante also mindestens zweimal in Grabern der 18. Dyn. belegt ist, kann ebenso fir das L. Swansea W 869 eine entsprechend fri- here Datierung erwogen werden, die angesichts der kurzen Schurzform der Google Vergleich Tb-Vign. in Papyri und TT 19 Sargtréger auch mehr Wahrscheinlichkeit fiir sich hat. Die anderen Elemente der Begrabnis-Szene, etwa die Wiedergabe des 177 Grabeingangs'”®, die Personifikation des Westens als Géttin’’’, die Dar- stellung von Schlachtopfern in Zusammenhang mit der Begrabnis-Szene'”®, das Besorgen der Mumie durch Anubis’’® und die Anzahl der ziehenden Rinder 18° 181 jie2 und/oder Manner oder das Geschlecht der Zugtiere er- scheinen zu wenig zeitgebunden, als daB sich aus ihnen sichere Datie- rungsméglichkeiten ableiten lieBen. Ebenso geben Darstellungen des Be- grabniszuges ohne dr.tj seitlich des Sarkophages'®? oder mit drt] 14 mit dr.tj-Priesterinnen und Klageweiber-Statuetten, ihre nominale Ablé- sund durch Isis und Nephtys, die in den TT erst in Grébern unter Alll belegt ist'®5, wahrend sie bei den Tb-Papyri sehr viel friher zu finden ist’®5 oder inre antithetisch symmetrische Anordnung’®” keinerlei An- haltspunkte far eine eingrenzende Datierung. Die von FOUCART in seiner umfangreichen Studie festgestelite, seit Ende des ersten Drittels der 18. Dyn. zunehmende Verhillung des Sarg- schreins ohne Blick auf die aufgebahrte Mumie wie in der frihen 18. Dyn.'88, wie auch das Aufkommen floraler Elemente (Stabstréufe und Girlanden), die fiir die Ramessidenzeit charakteristisch sind, seit Mitte der 18. Dyn.'89, erscheinen auf die Vignetten der Tb bezogen so wenig systematisch und konsequent, daB auch diese Elemente fir eine sichere Datierungsgrundiage kaum verwendbar sind'90, Dagegen verspricht ein stilistischer Vergleich zwischen den Trauerge- sten in datierten TT und den Tb sehr wohl, Hinweise fir die Datierung zu liefern. Allerdings finden sich Trauergesten nur im pNb-ad, in verschiede- nen Haltungen, die auch sonst in den Grébern der 18. Dyn. anzutreffen sind: Da heben zun&chst vier Klageweiber in lockerer Staffelung ihre Ar- me zu einem hieroglyphisch konzipierten Klagegestus’®’, der aus dem MR und der 18. Dyn. bekannt ist’, nicht aber mehr nach der Amarna-Zeit zu finden ist. ‘Aber schon in TT 55, in dem dieser Trauergestus als einer von vielen bei einer eng gestaffelten Gruppe von Klageweibern erscheint!°%, sind im Gegensatz zur Darstellung des pNb-qd besonders die Vielfalt, Bewegtheit und Lebendigkeit der Gesten und eine Ballung der Trauernden auffallig, 194 und auch noch nach der Amarna- 195 die am Ende der 18. Dyn. einsetzt Zeit in der 19. Dyn. bestimmend bleibt Google 20 Kap. II. Stilist.-ikonograph. Untersuchung der Vignetten Die Haltung der dr.tj seitlich des Sarkophages ist konventionell und nur durch die antithetische Anordnung auf den Sarkophag bezogen - zwei andere Belege derselben Haltung weisen in die 18. Dyn, 196 -, so di auch sie sich deutlich von der in der 19. Dyn. dblichen Haltung der die fraheren dr.ti-Priesterinnen ersetzenden Statuetten abhebt'?”. Wichtig ist aber die dritte Trauerhaltung, die fiir die Datierung des pNb-qd ab TIV bestimmend ist: Eine Kauernde berihrt mit der Rechten den Boden und legt die Linke auf den Scheitel. Das Gesicht ist himmel- warts gerichtet, Trénen quellen aus den Augen. Die gleiche Haltung findet sich in TT 69°, in tT 162'%, tr 572, tr 181207 und Tr 55702, Eine Wiedergabe von Trénen als Ausdruck des Schmerzes, bisher frihestens seit TIV/Alll in TT 54 belegt?°>, bestimmt besonders die ee ng TT Ue, Amarna-Zeit beliebtes Ausdrucksmittel“°°, pNb-qd kombiniert also in Trauer-Szenen in TT 55° , bleibt aber auch nach der der Begrabnis-Szene die giingigen alten Klagegesten mit einem Gestus und Ausdrucksmittein, die fir seine Zeit eine absolute Neuheit darsteller Gestitzt wird d meinsamkeiten mit Graébern unter TIV/AIIl durch Né&he zu stilistischen und ikonographischen Ge- e Szene, die auf PNb-ad innerhalb der singularen Grabdarstellung in V Tb 1 wiedergegeben ist, eine Szene, die zwar einen frihen Vorléufer in der AR-Nekropole Saqqara hat, sonst aber in etwas erweiterter Form nur noch in zwei TT vorkommt”07, in TT 75 (TIV) und TT 57 (Alll): die Szene des Opfers vor einem mit Blumen geschmickten Sessel-°%, 2. Ikonographischer Vergleich verschiedener Elemente in datierten TT und Tb-Papyri a. Flatternde Bander an der den Sargschrein tragenden Barke und am Naos des Osiris Gerade dieses Detail bei pNfr-wbn-f lieB RATIE an eine Reminis- zenz der Amarna-Zeit denken und folglich als ein starkes Indiz flr die Datierung dieses Papyrus werten@°°, Obwohl das Motiv “flatternde Bander" wegen seines Vorkommens an der den Sargschrein tragenden Barke unmittelbar an die vorangegangene Behandlung einzelner stilisti- scher Elemente von V Tb 1 anzuschlieBen ware, sollte ihm hier doch innerhalb des belegten Gesamtrahmens eigens nachgegangen werden. Denn die "flatternden Bander" sind nicht nur auf den Tb als schmik- Google Flatternde Bander an Barke und Naos 2 kendes Beiwerk an Bug und/oder Heck der Barken mit dem Mumien- schrein anzutreffen, sondern schmiicken auch die Séulen der Naoi des Osiris. Wahrend nur verhaltnism&Big wenige Tb der 18. Dyn.2'? an den Barken die "flatternden Bander" wiedergeben und diese auch in den TT der 18. Dyn. nur vereinzelt zu finden sind@'', gehdren die "flat- ternden Bander" ab der Nach-Amarna-Zeit schon fast obligatorisch zum Erscheinungsbild der Barken@'. Einen fir die 18. Dyn. ginstigeren Befund liefert die Durchsicht des Motivs "flatternde Bander” an den Naoi auf Tb-Papyri oder in TT und an den Thron-Kiosken in TT@'3. Weiterhin sind die "flat- ternden Bander" seit der Amarna-Zeit besonders als Schmuckelement der Kronen*!* und an Gebdudeteilen bekannt@"5, Betrachtet man die Entwicklung des Motivs "flatternde Bander" chronologisch, so fallt auf, daB bei dem friihest belegten Beispiel aus der Zeit TIII/All die oberhalb des Saulen-Kapitells herabhangenden Bander zwar frei von der Séule abstehend, aber doch starr und unbe- weglich gestaltet sind und noch nicht als flatternd bezeichnet werden kénnen®'8. sie unterscheiden sich nur durch die von der Séule ab- standliche Wiedergabe von dem unter TIli belegten Beispiel aus TT 867. Die ersten wirklich vom Wind bewegten "flatternden Bander" sind erst ab der Zeit TIV belegt. Jetzt haben sich die beiden Bander nicht nur voneinander gelést, sondern flattern, zwar noch parallel, aber jedes in eigener gewellter Linie@'®. Diese Tendenz ist aber innerhalb der Zeit Alll keineswegs einheit- lich oder fortschreitend, wie fiinf zusatzliche Beispiele aus dieser Zeit zeigen: So sind zwar die sogar dreifachen Bander an den Séulen des Thron-Kioskes in TT 226°'° stark gewellt, aber zusammenhangend mit fur geringem Abstand von der Séule wiedergegeben, wahrend die Ban- der an den Séulen der Thron-Kioske von TT 48°29, TT 55221, ty 1922 ung TT 57°23 direkt an den Séulen anliegend dargestellt sind. Eine Ausnahme dabei bilden die Bander, die unterhalb der Rinder- Protome frei herabfallen, aber auch hier ohne jegliche Schwingung ge- staltet sind@@4, In der Amarna-Zeit zeigen dann wiederum alle Bander oder auch Wimpel an Kronen, Séulen oder Standarten eine starke Bewegtheit@-> Google 22 Kap. Il. Stilist.-ikonograph. Untersuchung der Vignetten -teils flattern sie fast waagerecht im Wind@“® - ein Detail, das uch nach der Amarna-Zeit und in der Ramessidenzeit bestimmend bleibt. Wichtig ist aus dieser Untersuchung festzuhalten, daB keineswegs erst ab der Amarna-Zeit mit dem Motiv "flatternde Bande: zu rech- nen ist, sondern die bewegte Darstellung der Bander ab der Zeit TIV einsetzt, somit auch das Vorkommen dieses stilistischen Moments auf Papyri einer Datierung in die Zeit TIV nicht entgegensteht, ja sogar mit ihm schon ab THI/All gerechnet werden kann. Allerdings darf man nicht unbedenklich die fortgeschrittene freie Bewegtheit der Bander fir ein spates, eine zurickhaltende unbewegli- chere Gestaltung fir ein frihes Datierungsmerkmal halten, wovor die oben aufgefiihrten Beispiele aus der Zeit Alll warnen, Erst in einem Bindel verschiedener Kriterien mag auch dieses Merkmal Gewicht er- halten. So wird man kaum nur aufgrund der etwas freieren Wiederga- be der B&nder bei pJmn-htp Cc gegeniiber der Darstellung in TT 85 das Tb ohne zus&tzliche Argumente in einer sp&teren Periode ansetzen dirfen. b. Kioske/Naoi Obwohl ein strukturaler Vergleich der Thron-Kioske und der Naoi des Osiris in TT und auf Tb zu vertreten ware, da Osiris als der Herrscher des Jenseits einen "Thronsitz" beanspruchen kann und dies die Agypter auch selbst entweder in fast identisch gestalteten Kios- ken dokumentiert haben@@”, oder aber dadurch, da Elemente des Thron-Kioskes, etwa die Rinder-Protome“®, der Sockel@@9 oder die oberen Schmuckfriese@°°, ebenso am Naos des Osiris angebracht wur- den, muB doch ein Gesamtvergleich unergiebig bleiben, weil sich ein- mal innerhalb der 18. Dyn. keine verbindlich wechselnde Ikonographie herausgebildet hat?! , auf deren zeitlicher Fixierung ein Vergleich mit den Darstellungen auf den Tb diese ebenfalls datieren kénnte, zum anderen die meisten Naoi der Tb-Papyri weitaus schlichter gestaltet sind als die Thron-Kioske der TT. So erscheint nur mehr ein Vergleich einiger weniger ikonographi- scher Details sinnvoll, die sowohl an den Kiosken/Naoi der TT als auch an den Naoi auf Papyri vorkommen. Google a. Kioske/Naoi 23 StabstréuBe Nur in Grabern aus der Zeit TIV und der frihen Zeit Alll sind Darstellungen von Kiosken/Naoi belegt, die an zumindest einer der vorderen Sdulen einen schmiickenden Stabstrau8 angebunden zeigen@* oder als Variante davon der Stabstrau8 sich ohne Anbindung dem Ké- nig bzw. Osiris zuneigt?*%, Dasselbe Detail findet sich auf zwei gleichzeitigen Papyri, némlich denen des H°. . Rinder-Protome Die Rinder-Protome an den Baldachinen der Kioske sind von der 234 Zeit H bis in die Nach-Amarna-Zeit nachweisbar@°, Ikonographisch sind innerhalb dieser Zeit zwei Details auffallig, zum ersten sind bei drei Darstellungen der Rinderképfe die Zungen herausgestreckt@°°, zum anderen sind um die Képfe der Rinder Bander gebunden bzw. fal- len Bander von ihnen herab@°, Beide Details sind am Naos des pNb-qd vereinigt, die zwar wiederum nicht als allein stichhaltiges Kriterium, aber wohl im Bindel zusatzlicher Argumente gewogen werden diirfen. Sdulen Auf eine Ausweitung der Séulen-Kapitelle zu zwei- und dreige- schossigen Kapitellen, vereinzelt schon unter All, verstérkt aber ab TIV und Alll, um dann seit der Amarna-Zeit in der Uberzahl zu 237 hat KUHLMANN bereits erschépfend hingewiesen->°. So mag das Vorkommen mehrgeschossiger Kapitelle auf einem Tb sein’ eher fiir seine Datierung ab TIV bis in die Ramessidenzeit hinein gelten oder zumindest hilfsweise als zusatzliches Argument dienen, eine Feststellung, die fir pBM 9955 und pNbt zwar ohne Einschrén- kung gelten darf, nicht aber zu dem Schluf fihren sollte, daB alle Tb mit Sdulen ohne dreigeschossige Kapitelle somit in die 18. Dyn. zu datieren seien. Ein Gegenbeispiel bietet pHw-nfr, dessen Datierung in die Zeit Sethos' |. sicher ist und der als Sdulen des Naos eine ein- fache Papyrusdolde aufweist. Trotz Neueinfihrung bestimmter Ele- mente, selbst wenn sie duBerst beliebt und nahezu obligatorisch wur- den, gibt es doch immer genug Beispiele dafiir, daB die Agypter im Einzelfalle zih an alten ikonographischen Elementen festhalten konn- ten (vgl. p. 18). Google 24 6. Kap. Il. Stili -ikonograph. Untersuchung der Vignetten Horuskinder auf der Blite Vergebens wird man in den TT der 18. Dyn. Darstellungen des thronenden Osiris im Naos mit den vier Horuskindern entweder im Naos selbst oder in seiner unmittelbaren Nahe finden, wahrend nach der Amarna-Zeit ein pldtzliches und héufiges Auftreten dieses Bild- 239 motivs zu bemerken ist*>’, das nicht nur durch das vermehrte Reper- toire an jenseitigen Darstellungen in Grabern der Ramessidenzei klarbar ist?40, So gibt das ausschlieBliche Vorkommen dieses Bildmotivs in ver- 241 auch far die Tb er- schiedenerlei Quellengattungen ab der 19. Dyn. einen terminus post quem (Amarna-Z ) an und somit ein voligilti- ges Abgrenzungskriterium zu den Tb der 18. Dyn., das sich bei p3nj, pHw-nfr, pBusca, pHnm-m-hb, pAnonym Zagreb und pBM10478besta- tigt. Jedoch darf man wiederum nicht dem Umkehrschluf verfallen, dai ein Fehlen der Horuskinder auf der Blite vor dem thronenden Osiris zu einer Datierung vor die Amarna-Zeit berechtigt, da das neue Bild- motiv keineswegs obligatorisch erscheinen mufte@‘2. Ikonographie und Stilistik der Personendarstellungen Anhand der bei PM und durch WEGNER aufgrund seiner Untersu- chung dber die allgemeine Stilentwicklung der TT743 getroffenen Da- tierungen, die auf einer soliden und nur im Einzelfall zu modifizieren- den Grundlage stehen, sollen die stilistischen und ikonographischen Elemente der Personendarstellungen in den TT mit denen auf den Tb verglichen und zeitlich klassifiziert werden. Wertvolle Hilfe und Korrektiv bildet dabei die unabhangig entstan- dene Magisterarbeit von DZIOBEK2“4 nen TT-Publikationen zwei wichtige Photo-Sammliungen (Mond- und MMA-Photos) benutzen konnte@49, Nach WEGNER wird man die Zuordnung der stilistischen und iko- nographischen Elemente nicht zu strikt in die Einteilung nach kénig- lichen Regierungsjahren pressen dirfen®*©, da Stilentwicklung und , die zusitzlich zu den vorhande- ikonographische Neuerungen ihre Impulse nicht von den jeweiligen wechselnden Regierungen erhielten und sie umsetzten - eine Ausnah- me hiervon bildet bekanntlich die Amarna-Zeit -, sondern festen Google Ikonographie und Stilistik der Personendarstellungen 25 Eigengesetzlichkeiten unterlegen sind, die noch einer grundlegenden Untersuchung bedirfen47. Die Einteilung in die Perioden H/TIII, THA, All, TIV, TIV/AIIL und Alll nach WEGNER zu dbernehmen, erschien deshalb einstweilen als sinnvoll und fir den Vergleich mit den Tb-Papyri differenziert genug. Die folgende Untersuchung ist unter der Prémisse angestellt wor- den, daB dergleiche Mode-Stil - das von allen am ehesten kurzfristig wandelbare Element - sich gleichzeitig auch auf verschiedenen Denk- malergattungen (TT und Tb) wiederfindet. Vor einer Ubertragbaren Zuordnung der Tb also sind Voruntersuchungen bei den TT notwendig, die sich auf zweierlei Wegen durchfihren lassen: - Ein bestimmtes stilistisches oder ikonographisches Merkmal wird durch die gesamte zu untersuchende Epoche hindurch verfolgt und sein’ Vorkommen notiert. Dabei ist unbedingt wichtig festzustellen, wann gegebenenfalls das Detail innerhalb des Gesamtzeitraums kul- miniert. Ist das Merkmal nur in ein oder zwei Perioden nachweis- bar, ergibt es einen guten Datierungshinweis, w&hrend es, Uber mehrere Perioden belegt, fiir eine genaue Datierung an Wert zwar verliert, es aber am wahrscheinlichsten dem Zeitraum zuzuordnen ist, in dem es am haufigsten begegnet. - Innerhalb einzeiner Perioden werden simtliche Details notiert und diese entsprechend ihrem Anteil am méglichen Gesamt-Vorkommen relativiert. Hier soll der erste Weg beschritten werden, wahrend die zweite Me- thode, nach der DZIOBEK vorgegangen ist, als Bestatigung oder Kor- rektiv dient. Denn beide Wege miissen bei der Auswahl gleicher un- tersuchter Details zum gleichen Ergebnis fuhren. Bei dieser Studie sind aber nicht alle Personendarstellungen in den TT verwendet worden, sondern nur die des Grabherrn und seiner Ehe- frau, hilfsweise nur n&chste Angehérige, wenn diese ebenso reprisen- tativ wiedergegeben wurden. Tendenzen einer bestimmten Entwicklung sind oft schon bei sozial niedriger stehenden Personenkreisen erkenn- bar und somit auch in die Wertung einzubeziehen. Entsprechend bieten sich nicht alle Tb mit Personendarstellungen fir einen Vergleich an, sondern nur solche mit reprisentativen de- tailreichen Vignetten, Anbetungs-Szenen, Opfer- oder Reinigungs- Google 26 Kap. Il. Stilist.-ikonograph. Untersuchung der Vignetten Szenen, also Darstellungen, die den Tb-Besitzer md in einem seiner Wirde und Rang. gem&Ben Pracht-Ornat wi a. Merkmale der Personendarstellungen in den TT - der Manner Lange Periicke, Ohren frei Sie ist als eine der héufigsten Perickenformen durch die gesamte 18. Dyn. belegt. innerhalb dieses Gesamt-Zeitraums aber ist der Hufigkeit des Vorkommens wegen der Zeit H/TIII bis All der Vorzug 248 zu geben. H/TIN: TT 20, TT 39, TT 82, TT 86, TT 87, TT 112, TT 155, TT 343, TT 353, Sarkophag der M°d3, Grab desP3-hrj THI/AU: TT 17, TT 79, TT 84, TT 85, TT 100 All: TT 45, TT 93, TT 96, TT 367 TIV: TT 38, TT 74, TT 162, (TT 295] TIV/AIII: TT 90 Alli: TT 48, TT 55, TT 139, TT 181, TT 192 Lange Periicke, Ohren bedeckt Sie ist eine der weniger gebrauchlichen Periickenformen und auch nicht durchglingig bezeugt. Nach einem eher sporadischen Auftreten in der Zeit TII/All und All ist sie erst wieder seit TIV haufiger vertreten. H/TII: = THI/All: TT 100 All: TT 96 TIV: TT 74, TT 162 TIV/AIN: - All: TT 55, TT 181 Kurze Periicke, Ohren frei Eine der wenig gebrauchlichen Haartrachten und nur in einer kur- zen Zeitspanne belegt. H/TIll: TT 39, TT 155 THI/AL: - All: TT 92 TIV bis Alll: - Kurze Periicke, Ohren bedeckt Diese aus dem AR und MR bekannte "klassische" Periickenform ist im NR nur bis in die Zeit All bezeugt. In der Zeit H/TIIl macht sie etwa ein Drittel der Beispiele aus“, Tl bis H/TIII: TT 81 Google Merkmale der Personendarstellungen in den TT, Manner 27 H/T; TT 20, TF 21, TT 39, Tr 78, TH @2, Th 66, TT 112, TT 155 THI/All: TT 85, TT 88 All: TT 96, TT 367 TIV bis All: - Halblange Pericke (franselig) Die frihesten Beispiele dieser Perickenform sind erst ab All be- legt; sie ist dann zwar bis in die Zeit Alll hinein bezeugt, erfreut sich aber von der Zeit TIV bis TIV/AIIl besonderer Beliebtheit. H/TIM bis THI/AIL: - All: TT 45, TT 56, TT 93, TT 367 TW: TT 74 TIV/AIII: 90 All: TT 8, TT 226 Periicken anliegend Nicht nur die speziellen Periickenformen, sondern auch die Wieder- gabe des Ubergangs von Periicke zur Stirn 18Bt sich in der Tendenz fiir eine Zeitaussage verwenden. So sind Uberwiegend von H/TIII bis All die Periicken anliegend wiedergegeben, wahrend ab TIV ein gré- Berer Prozentsatz der Darstellungen eine Uberstehende Periicke be- vorzugt@9°, H/TIll: TT 20, TT 21, TT 39, TT 82, TT 86, TT 112, TT 343, Sarkophag der Md, Grab des P3-hrj THA: TT 17, TT 85, TT 88, TT 100 All: TT 92, TT 93, TT 96, TT 367 TW: TT 38, (TT52], TT 74, [TT 295] Alll: TT 48, TT 55, TT 57, TT 139, TT 181, TT 192, TT 226 Periicken iberstehend H/Till: TT 20, TT 39 THAN: - All: TT 45, TT 56 TIV: TT 38, TT 64, TT 74 TIV/AlIL: TT 90 Alll: TT 55, TT 57, TT 139, TT 181, TT 226 Ohrringe Ohrringe bei m&nnlichen Grabinhabern erscheinen in der zu unter- suchenden Zeitspanne als zu sporadisch und individuell beschrénkt@>", als daB hieraus ein Datierungskriterium abgeleitet werden kénnte. Nackter Oberkérper Vorherrschende Bedeutung als ikonographisches Merkmal hat der nackte Oberkérper vor allem in der Zeit H/TIIl, vermindert sich aber Google 28 Kap. Il. Stilist.-ikonograph. Untersuchung der Vignetten merklich in der Zeit TII/All, um in der Folgezeit bis All nur noch ungewichtig belegt zu sein. TI bis H/TI: TT 81 H/Till: TT 20, TT 21, TT 39, TT 73, TT 82, TT 86, TT 87,TT 112 TT 155, TT 343, Sarkophag der M‘d3, Grab des P3-hrj THAN: TT 17 All: TT 45, TT 96 TIV: TT 38, TT 74 TIV/AI: ~ Alll: TT 139, TT 181, TT 226 Enges Hemd Enge Hemden sind innerhalb des gesamten zu untersuchenden Zeitraums bezeugt, als datierendes ikonographisches Merkmal sind sie aber besonders fur die Zeit TII/All bis All relevant. H/T: TT 73, TT 343 TUHI/All: TT17, TT 85, TT 88 All: TT 45, TT 93, TT 96, TT 367 Tiv: TT 38, TT 74, TT 75, TT 162 TIV/AlI: TT 90 Alli: TT 48, TT 139, TT 226 Weites Hemd@5* Es ist frihestens ab TIII/All nachweisbar, seltsamerweise fast aus- zuschlieBen in der Zeit All und erst wieder ab TIV gebrauchlich. H/THI: - 253 TIN/All: TT 79, TT 84, TT 85, TT 172 All: TT 56, TT 80 TIV: TT 38, (TT 43, TT 69), TT74, [TT 295] TIV/AIII: TT 90 Alll: TT 48, TT 55, TT 57, TT 181, TT 192, TT 226 Langer Rock, vorn spitzzipfelig und mit spitzem Zipfel als Uberschlag in der Mitte Diese Rockform, die aus dem MR bekannt ist?°*, iat sich nur noch in der Zeit H/TIIl nachweisen, zusatzlich zu den Belegen in den TT auf einer Stele aus Sarbut el Chadem?>5, frdhe 18. Dyn.: TT 15 H/TW: TT 20, TT 86, TT 353 (dreimal) TII/AN bis All: ~ Langer Rock, vorn spitzzipfelig Als Rockform in dem gesamten zu untersuchenden Zeitraum be- legt, ist er aber vorrangig in den ersten drei Perioden wiedergegeben. TI bis H/TIIl: TT 81 H/TIll: TT 20, TT 39, TT 73, TT 82, TT 86, TT 87, TT 112, Google . Merkmale der Personendarstellungen in den TT, Manner 29 TT 155, TT 343 TUVAN: TT 17, TT 84, TT 85 All: TT 56, TT 93, TT 96 Tiv: (TT52, TT69, TT 295] TIV/AIII: TT 90 Alll: TT 48, TT 139 Langer Rock, vorn gerade Nur selten in der Zeit H/TII! und TIII/All belegt, beginnt er ab All haufiger zu werden. In der Zeit Alll ist der Uberschlag des kur- zen Schurzes meist plissiert. H/TU: TT 39, TT 155 THAN: TT 85 All: TT 56, TT 367 TIV: TT 38, TT 74, TT 75, (TT 295] TIV/AIII: TT 90 Alll: TT 48, TT 139, TT 181, TT 192 Kurzer Rock Diese Rockform, die eher den sozial niedriger stehenden Personen vorbehalten war, blieb fir die reprisentative Wiedergabe der Grab- herrn selten und ist nur in zwei Perioden belegt, der Zeit H/TIII und All, Die Beispiele aus der Zeit Alll zeigen aber alle den kurzen Rock in der Sonderform mit plissierter Schirzung. H/TIll: TT 39, TT 155 THI/ALL bis TIV/AII: = Alll: TT 181, TT 226 Langer Rock, mit schwalbenschwanzartigem kurzen Rock und spitzem Zipfel Als eine der weniger gebrauchlichen Rock-Kombinationen erhailt sie erst ab TIII/All eine gewisse Bedeutung, die bis in die Zeit TIV/Alll ansteigt, sie aber in der Zeit All wieder fast ganz verliert. H/TIl: TT 39 THAN: TT 88 All: TT 56, TT 367 TIV: TT 38, TT 74, TT 75, TT 162 TIV/AII: TT 90 Alll: TT 57 Zwei Ubereinander gezogene Récke, Unterrock eng@°© Diese Kombination aus zwei ereinander gezogenen Récken 1aBt sich fruhestens ab TIII/All beobachten, nimmt schon in der Zeit TIV merklich ab und ist in der Periode TIV/AIIl nur noch bei einem Graffito in Sehé!l des Besitzers von TT 78 belegt. Google Kap. Il. Stilist.-ikonograph. Untersuchung der Vignetten H/TIN: - THM/All: TT 17, TT 85297, Tr 8828, rr 172759 All: TT 367 TI: TT 74 TIV/AII: Graffito in Séhel Alli: - Rocksaum hinten abfattend@©° Dieses ikonographische Merkmal ist erst ab TIV zu beobachten und ist auch ebenso héufig bei sozial niedriger stehenden Personen anzutreffen (2.8. TT 63). H/TIN bis All: - TIV: TT 38, TT 64, TT 74, CTT 101], TT 162, [TT 295] TIV/AII: TT 90 Alll: TT $7, TT 181, TT 226 Gewelite Rock-Vorderlinie Deutlich unterschiedlich wird die Vorderlinie der Récke sowohl der im Stehen als auch im Sitzen wiedergegebenen Personen gestal- tet. Uberwiegend ist eine gerade Vorderlinie zu beobachten, wahrend ab All die Rock-Vorderli Detail ist bis TIV/AIll bedeutsam, in der Zeit Alll jedoch nur noch als Einzelfall bezeugt. H/TIM bis THI/AIL All: TT 56, pMn-hpr TIV: TT 38, (TT 52], TT 162, [TT 295] TIV/AIIL: TT 90 Alll: Grab des Mrj-mrj (Saqqara) auch gewellt wiedergegeben wird. Dieses Girtel im Ricken verbreitert, mit langen Girtelbindern@©! Ab TIV fallt eine starke Verbreiterung der Girtel im Ricken auf, die in langen Enden an der Vorderseite des Rockes herabhingen; die Enden sind in der Zeit Alll iiberwiegend plissiert. H/TIN bis THI/AN: - All: TT 56 TIV: TT 38, (TT 69], TT 74, [TT 101], TT 162, [TT 295] TIV/AII: TT 90 Alll: TT 55 (Nebenfiguren), TT 57, TT 226 - der Frauen Die differierenden weiblichen Periicken und ihre Attribute sind als wertvolle Datierungskriterien erkannt und abgehandelt7°, Google Merkmale der Personendarstellungen in den TT, Frauen 31 ilige Perticke@O? Obwohl noch vereinzelt in der Zeit Alll anzutreffen, ist sie aber Dreit nur fir die Zeit H/TIIl von besonderer Bedeutung. Bereits in der Zeit TIN/AN 18Bt ihre Beliebtheit in der Wiedergabe nach. TI bis H/TII: TT 81 H/TUl: TT 20, TT 21, TT 39, TT 61, TT 82, TT 112, TT 155, TT 343, Sarkophag der M°d3, Grab des P3-hrj TUI/AN: TT 85, TT 100, TT 145 — All: TT 45 TIV bis TIV/AIII: - Alli: TT 55, TT 181 Volle Periicke, Schulter durchscheinend@°* Als eine der beiden Ubergangsfrisuren von der dreiteiligen Periicke zur vollen, die Schulter bedeckenden Periicke ist sie nur in einer kur- zen Zeitspanne bei den weiblichen Hauptpersonen der TT wiedergege- ben, in der vorangehenden Periode ist diese Periickenform nur bei Nebenpersonen zu beobachten, etwa in TT 82 oder TT 21. H/TIM: - TIN/All: TT 17, TT 79, Nebenpersonen in TT 22, TT 100 All: TT 92, TT 96 TIV bis Alll: - Dreiteilige Periicke, mit breiten Partien vor der Schulter und schma- ler Strahne im Ricken (durchbrochene Periicke) Die zweite Ubergangsperiicke ist nur selten in den Darstellungen der Hauptpersonen der TT vertreten, ist aber umso haufiger unter den Nebenpersonen zu beobachten. Ihr erstes Auftreten laBt sich ab TII/AIl notieren und tritt nach TIV nicht mehr in Erscheinung@©>, H/TII: ~ oa TUI/All: TT 17, TT 79, TT 85, TT 88°, Nebenpersonen in[TT 22, TT 145], TT 100 Al TY 85, TT @2, TT 104267 TV: TT 75, TT 7768, Nebenpersonen in TT 38, TT 63, [TT 69] TIV/AIII bis All: - Volle Pericke, Ohren frei Diese Periickenfcrm als Variante der vollen, einteiligen Pericke ist die seltener wiedergegebene und ist von TIII/All -bis TIV vertre- 269 ten269_ H/THI: THI/ALL: CTT 145) All: TT 96 Google

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