Kommaregel Nr. 1: hier ist das Komma bei Infinitivgruppen optional
Sie können Infinitivgruppen in der Regel mit einem Komma abtrennen, wenn Sie ein Missverständnis vermeiden möchten oder wenn Sie die Gliederung des Ganzsatzes verdeutlichen wollen. Beispiele: Ich überlege(,) meinen Schreibtisch anders zu stellen. Viele meldeten sich(,) bei der Veranstaltung zu helfen. Ich habe mich bereit erklärt(,) das Protokoll zu schreiben.
Kommaregel Nr. 2: hier ist das Komma bei Infinitivgruppen Pflicht
Es gibt einige Fälle, bei denen Infinitivgruppen mit einem Komma abgetrennt werden müssen: 1. Wird zum Beispiel eine Infinitivgruppe mit Worten wie um, statt, anstatt, als, außer oder ohne im Satz eingeleitet, muss nach Reform der Rechtschreibung ein Komma gesetzt werden. Ich habe dem Kunden eine E-Mail geschrieben, um seine neue Adresse in Erfahrung zu bringen. Ich bleibe heute Mittag am Platz, statt in die Kantine zu gehen. Meine Mutter verwendet lieber ihre alte Schreibmaschine, anstatt sich an einen Computer zu gewöhnen. Es gibt nach einem anstrengenden Tag im Büro nichts Schöneres, als abends noch ein wenig Yoga zu machen. Ich habe neulich mit einem Kunden auf Englisch telefoniert, ohne einen Fehler zu machen. 2. Hängt eine Infinitivgruppe von einem Substantiv ab, muss ebenfalls ganz klar ein Komma im Satz gesetzt werden: Er klemmte sich bei dem Versuch, das kaputte Fenster zu öffnen, den Finger ein. Wir haben den Plan gefasst, unseren Chef zu seinem Geburtstag zu überraschen. Ich habe den Wunsch, am Freitag das Büro früher zu verlassen. • 3. Hängt eine Infinitivgruppe von einem Korrelat (z. B.es) oder einem Verweiswort ab, muss im Satz ebenfalls ein Komma gesetzt werden: Er prahlt in der Regel damit, viele Sprachen zu sprechen. Einmal pünktlich zu gehen, das wäre schön. Achtung! Wenn in den Fällen b. und c. nur ein einfacher Infinitiv mit zu vorliegt, kann das Komma weggelassen werden (sofern es zu keinen Missverständnissen kommt). Sie hat den Wunsch(,) zu gehen. Ich liebe es(,) mit guter Rechtschreibung zu schreiben.