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Seine Figuren und Sketche kennt ganz Deutschland. Die Nation hat von ihm das La-
chen gelernt. Loriot hat es wie kein anderer zuvor geschafft, die Deutschen zu kari-
kieren. Am 22.08.2011 starb er im Alter von 87 Jahren.
Generationen von Deutschen hat Loriot fasziniert: Ein Mann, der mit ernstem Gesicht eine
Lachnummer nach der anderen ablieferte. Der 1923 in Brandenburg geborene Bernard
Victor Christoph-Carl von Bülow war ohne Zweifel einer der größten Humoristen und Ka-
rikaturisten Deutschlands. Seinen Künstlernamen Loriot legte er sich bereits früh zu –
es ist das französische Wort für den Pirol, das Wappentier der Familie von Bülow.
Typisch für Loriot war seine Satire: Ganz normale Szenen aus dem Leben wurden so
überzogen, dass sie absurd wirkten. Immer wieder tauchte in seinem Werk sein Lieb-
lingshund, der Mops, auf. Loriots bekanntestes Zitat ist: "Ein Leben ohne Mops ist mög-
lich, aber sinnlos." Unvergessen sind auch das Pärchen beim romantischen Nudel-Dinner
oder die beiden Herren, die sich um einen Platz in der Badewanne streiten. Loriot zeichne-
te nicht nur, sondern arbeitete auch als Moderator und drehte Fernsehsketche.
Sein perfektes weibliches Gegenstück war die Schauspielerin Evelyn Hamann. Die
Sketch-Shows, die sie zwischen 1976 und 1978 gemeinsam auf Loriots berühmtem Sofa
moderierten, sind legendär. Große Teile dieser Shows können viele Deutsche bis heute
auswendig nachsprechen. Gemeinsam mit Evelyn Hamann produzierte Loriot auch in den
Jahren 1988 und 1991 die beiden großen Kinoerfolge "Ödipussi" und "Pappa ante Portas".
Nach seinen Kinofilmen zog sich Loriot als Komiker zurück. Vielleicht weil das Sterben
selbst für den Meister des makabren Humors ein schwieriges Thema war. Schon vor 20
Jahren gab Loriot in einem Interview zu, dass er über seinen eigenen Tod nicht lachen
könne. Er sagte: "Da beschäftigt mich in steigendem Maße der Gedanke, dass es mich
bald nicht mehr geben wird, und dies ist ganz sicher nicht komisch." Jetzt ist sein Sofa
leer.
Glossar
Sketch, der – eine kurze, oft witzige Szene auf der Bühne oder im Fernsehen
Humorist/in, der/die – Person, die andere Menschen zum Lachen bringt; → der/die Ko-
miker/in
Künstlername, der – der unechte Name eines Künstlers, mit dem er berühmt geworden
ist → das Pseudonym
sich etwas zulegen – sich etwas anschaffen; sich etwas holen; hier: etwas erfinden
Wappen, das – ein Zeichen in Form eines Schildes, das für eine bestimmte Person oder
Personengruppe symbolisch ist
Satire, die – ein Art von Humor, mit der man sich über andere Menschen auf ironische
Weise lustig macht
auswendig – so, dass man etwas nachsprechen kann, ohne es zu lesen oder zu hören
Arbeitsauftrag
Schauen Sie sich auf Youtube.com den im Text erwähnten Sketch mit dem romantischen
Nudel-Dinner an: http://www.youtube.com/watch?v=nJhNUE2tbS8. Was glauben Sie,
möchte der Mann der Frau sagen? Diskutieren Sie im Kurs.