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Name / Vorname
Punkte: von
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Matrikel-Nr
Note:
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Datum Beginn Ende
Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Punkte
Hinweise:
• Denken Sie bitte daran, daß Ihre Antworten / Lösungen gut lesbar sind!
• Keine Taschen und Handy`s auf dem Tisch oder in greifbarer Nähe!
** Die Aufgaben sind hier im Unterschied zur „realen“ Klausur direkt hinter-
einander aufgelistet.
FT-UEK-1 2
3 Nennen Sie 4 Hauptpositionen beim Schweißen und skizzieren Sie diese am Beispiel
von Kehlnähten an Blechen oder Rohren.
5 Gasgeschütztes Metall-Lichtbogenschweißen
5.1 Welche Vorteile / Nachteile bieten allgemein die Aktivgaskomponenten in Mischgasen gegen-
über dem Schweißen unter reinem Argon?
5.2 Welche Schutzgase / Schutzgasmischungen (Gashauptgruppen) werden beim Schweißen von
- rostfreien Cr-Ni-Stählen
- unlegierten Stählen mit geringen Zähigkeitsanforderungen
eingesetzt?
5.3 Von welche Parametern ist die Einstellung der verschiedenen Lichtbogenarten abhängig?
Welche Vorteile bietet der Impulslichtbogen?
5.4 Wie kann man grundsätzlich ausgehend von einem eingestellten Arbeitspunkt AP
a) das Nahtprofil verbreitern?
b) die Naht überwölben?
c) die Abschmelzleistung vergrößern?
Erläutern Sie Ihre Vorschläge schematisch in einem Kennlinienfeld, wobei die Änderung der
Lichtbogenlänge daraus ersichtlich wird!
FT-UEK-1 3
6 UP-Schweißen
6.1 Nach welchen Gesichtspunkten wählt man allgemein Draht-Pulver-Kombinationen aus?
6.2 Wie ist der Zu- und/oder Abbrand von Legierungsbestandteilen beim UP-Schweißen definiert?
Wovon ist der Zu- bzw. Abbrand anhängig?
6.3 Zeichnen Sie die Zu-/Abbrand-Linie des Elements Mn für ein Schweißpulver A unter der
Voraussetzung, daß
- der Neutralpunkt bei 2% Mn-Gehalt der Drahtelektrode liegt,
- bei Verwendung einer Elektrode mit 1% Mn ein Zubrand von 0,6% vorliegt.
Zeichnen Sie die Zu-/Abbrand-Linie für ein Schweißpulver B, das einen geringeren Mn-gehalt
als A hat. Skalieren und beschriften Sie die Achsen!
6.4 Welchen Nutzen haben solche Schweißpulver-Diagramme, in denen zudem die Zu-/ Abbrand-
Linien bei unterschiedlichen Schweißbedingungen aufgetragen sind?
7 Widerstandspunktschweißen
Für die Wärmeerzeugung Qzu beim Widerstandspunktschweißen gilt das Joule´sche Gesetz:
t
Qzu = C ∫ I2 (t) . Rg (t) . dt
.
0
7.1 Welche Auswirkungen / Konsequenzen haben
↓ Auswirkungen / Konsequenzen
Zinkschichten auf
Stahlblechen?
eine ungleichmäßige
Oberflächenbeschaf-
fenheit?
erhöhte Kontaktwider-
stände zwischen
- den Blechen
- Elektroden und Ble-
chen?
8.1 In welchen Schritten geht man bei der Fertigung von Schweißkonstruktionen aus
Baustählen sinnvollerweise vor?
8.2 Nach welchen Kriterien kann die Festlegung einer Vorwärm- bzw. Zwischenlagen-Temperatur
(Arbeitstemperatur) erfolgen?
8.3 Zu schweißen sind die Mittellagen einer V-Naht aus dem Stahl S355. Die Blechdicke beträgt
20 mm.
Der Zusammenhang zwischen Höchsthärte und Übergangstemperatur T27 in der WEZ in Ab-
hängigkeit von der Abkühlzeit t8/5 ist für den Stahl S355 in den angefügten Unterlagen enthal-
ten, Bild 8.3-12.
Vorgesehen ist das MAG-Schweißen.
c) Mögliche Werte für die Schweißspannung, den Schweißstrom und die Schweißgeschwin-
digkeit, mit denen die Streckenenergie realisiert werden kann.
Geben Sie bitte an, welche Formel oder Grafik aus den Anlagen Sie jeweils benutzen!
FT-UEK-1 5
Musterlösung
Aufgabe 1: „Fügen durch Anpressen bzw. Einpressen “
1.1 Verfahren, bei denen beim Fügen die Fügeteile sowie etwaige Hilfsfügeteile im Wesentlichen
nur elastisch verformt werden und ungewolltes Lösen durch Reibung / Kraftschluss (Wirkprin-
zip) verhindert wird.
1.2 Beispiele
1.3 Eine lösbare Verbindung ist eine durch Fügen hergestellte Verbindung, die ohne Beschädi-
gung der gefügten Teile wieder gelöst werden kann.
Die oben aufgeführten Beispiele sind i.A. ohne Zerstörung der Fügeteile lösbar!
Aufgabe 2.1:
Die Arbeitspunkte (U-, I- Werte) ergeben sich beim Schweißen aus den Schnittpunkten der stati-
schen Energiequellen-Kennlinie mit der jeweiligen Lichtbogenkennlinie (siehe auch Bild 2.1-6. der
Vorlesung). Der Schweißlichtbogen verhält sich im Bereich der üblichen Schweißströme und -
spannungen als ohmscher Widerstand, d.h., die Lichtbogenkennlinie wird als Gerade ausgebildet.
Sie gibt somit die Werte der Lichtbogenspannung für einen Lichtbogen bestimmter gleichbleiben-
der Länge in Abhängigkeit vom Schweißstrom an. Erläuterung anhand Skizze:
oder
Kennlinien (I, II, III) einer Konstantstrom Kennlinien (I, II, III) einer Konstantspan-
– Quelle (CC) und Lichtbogenkennlinien nungs – Quelle (CV) und Lichtbogenkennli-
(A, B, C), schematisch nien A, B, C), schematisch
U
U
I C
I II III C A
II B
A
III
B
I I
Aufgabe 2.2:
Bauarten Merkmale
A Schweißtransformatoren - Einfach, robust, kostengünstig,
- geringer Leistungsfaktor cos ϕ,
- geringere magnet. Blaswirkung
- LB erlischt beim Stromnulldurchgang
B Schweißumformer - Geringer Wirkungsgrad,
- universeller Einsatz, Baustelleneinsatz,
- Geräuschentwicklung
- höherer Leerlaufverbrauch
C Schweißgleichrichter - Gute / sehr gute Schweißeigenschaften,
- besserer Wirkungsgrad
- stärkere magnetische Blaswirkung
D Schweißenergiequellen mit Leistungs- - Steuerung und Regelung der Vorgänge im
elektronik: Inverterstromquellen Lichtbogen zur gezielte Beeinflussung des
Tropfenübergangs (Werkstoffübergang) bei
abschmelzenden Elektroden
- geringes Baugewicht
- Gute / sehr gute Schweißeigenschaften
- teurer
Aufgabe 3: gemäß Norm DIN EN ISO 6947 besteht folgende Auswahl (nur 4 sind gemäß Auf-
gabenstellung erforderlich!)
Aufgabe 4
4.1: Aufgaben der Umhüllung (siehe auch Vorlesung, Seite 2-18 ff)
- Verbesserung der Leitfähigkeit der LB-Strecke
- Bilden eines Schutzgasstroms
- Bilden einer Schlacke
- Beeinflussung des Tropfenübergangs und der Schmelzeviskosität
R Rutil Typ:
- gutes Widerzündverhalten
- hohe Strombelastbarkeit
- fein- bis mitteltropfiger Werkstoffübergang
- eher flache Nähte
- sehr gute Schlackenentfernbarkeit
- leichte Handhabbarkeit
- „Allround“-Elektrode
B Basischer Typ
- geringstes Oxidationspotential und damit geringer Abbrand von Leg.-elementen, daher:
sehr gute mechan. Schweißguteigenschaften
- Verwendung für hochwertige Schweißungen, Feinkornbaustähle
- grobtropfiger Werkstoffübergang, daher: geeignet für Zwangslagenschweißen, gute
Spaltüberbrückbarkeit, aber: leicht überwölbte Nähte
- mäßig gute Schlackenentfernbarkeit
- Umhüllung ist hygroskopisch (trocknen vor Schweißen!)
C Zellulose Typ
- starke Rauchentwicklung (organ. Umhüllungsbestandteile!)
- mitteltropfiger Werkstoffübergang, glatte bis schuppige Nähte
- gutes Zwangslagenschweißen und gute Spaltüberbrückbarkeit
- gute Schlackenentfernbarkeit
- Anwendung für Feldschweißungen
Vorteile:
Eigenschaftsbezogene Nachteile:
Gashauptgruppen1 M1 M2 M3 C
Cr-Ni-Stähle* X* 0*
Unleg. Stähle, geringere 0 X X
Zähigkeitsanforderungen
X hauptsächlich
* deutlich geringerer Gehalt an aktiven Gasen
0 je nach Stahlsorte / Anforderungen auch möglich
1
siehe auch Vorlesung Seite 2-36 + Mitschrift
- alle Positionen
- geringste Spritzerbildung
- alle Metalle
5.4 Veränderung des Nahtprofils und der Abschmelzleistung ausgehend von einem einge-
stellten Arbeitspunkt AP
Spannung U
b) a) c)
Längerer
Mittlerer
Kürzerer LB
Mitte:
Ursprünglich eingestellter
Arbeitspunkt
Drahtfördergeschwindigkeit vD
Aufgabe 6
6.3
1,2
1,0
A
0,8
0,6
↑ Neutral-
0,4
punkt
0,2
∆ Mn 0,0
0,4 0,8 1,2 1,6 2,0 2,4
-0,2
-0,4
B
-0,6
↓
-0,8
-1,0
-1,2
Mn – Gehalt der Elektrode
Aufgabe 7
7.1
Auswirkungen / Konsequenzen
eine höhere elektrische Leitfä- Stoffwiderstände der Bleche tragen weniger zur Widerstander-
higkeit der zu fügenden Bleche? wärmung bei / höhere effektive Ströme beim Schweißen erfor-
derlich
Aufgabe 8
3 Ermittlung der Streckenenergie aus den Beziehungen zwischen Abkühlzeit und mechanischen
Eigenschaften der Wärmeeinflußzone
8.3 a) Arbeitstemperatur
Für S 355 ist bei einer Blechdicke von d = 15 mm ein Vorwärmen nicht zwingend, siehe Vorle-
sungsskript Seite 8-30, Punkt I: Re < 355 MPa und d < 30 mm.
Die übrigen Angaben aus den Punkten II bis V können in der Beurteilung der Vorwärmtemperatur
nicht verwertet werden, da Angaben zur chemischen Zusammensetzung fehlen
daher: To = 20°C
FT-UEK-1 12
t8/5 ≤ 25 sec
Bild 8.3-12:
Mit Bild 8.3.1-3, rechts für d = 20 mm, gilt für T0 = 20°C und t8/5 = 25 s:
W = E ⋅ η ⋅ F2 = 30 kJ / cm
Q = 30 kJ/cm
Für Q = 30 kJ/cm und T0 = 20°C ist dü = 26 mm < dsoll = 20 mm, somit: Annahme richtig
Maximale Streckenenergie:
Die Werte für I, U und vs werden mit der Gl. E = (U.I) / vs bestimmt.
Wählt man einen „mittleren“ Leistungsbereich für das MAG-Schweißen – siehe auch Seite 2-44,
Bild 2.3-11 der Vorlesung – dann könnte beispielsweise der Strom mit 350 A und die Spannung mit
40 V vorgegeben werden (LB-Art: Sprüh-LB). Für die Schweißgeschwindigkeit ergibt sich dann:
U ⋅ I 40 ⋅ 350 V ⋅ A cm cm
vs = = = 0,39667 bzw. vs = 23,8
E 35294 J / cm s min