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Deutschland

Ab 1. Oktober 2017 dürfen homosexuelle Paare heiraten.

Ein Ehepaar mit einem oder zwei Kindern – das ist die deutsche Durchschnittsfamilie. Aber
die Familienmodelle werden vielfältiger: Es gibt einen hohen Anteil alleinerziehender Eltern,
Patchwork-Familien mit Kindern aus früheren Partnerschaften der Elternteile und
Regenbogenfamilien mit gleichgeschlechtlichen Paaren. Großfamilien mit mehreren
Generationen unter einem Dach sind dagegen selten geworden.

Kinder oder Karriere?


Deutschland braucht mehr Kinder, denn nach Japan ist es das Land mit der ältesten
Bevölkerung. Die Geburtenrate ist mit 1,5 Kindern pro Frau auf dem Höchststand seit der
Wiedervereinigung, liegt aber immer noch unter dem EU-Durchschnitt von 1,58.
Deshalb gibt es eine Vielzahl staatlicher Hilfen zur Förderung von Familien. Die wichtigsten
sind Kindergeld, Elterngeld, Steuervergünstigungen sowie Zuschüsse für Schwangere und
Familien, deren Einkommen nicht reicht, um die Grundbedürfnisse ihrer Kinder zu erfüllen.
Hinzu kommt gebührenfreie Schulbildung.

Vor allem viele junge Akademiker schieben die Familiengründung lange auf – erst möchten sie
ihr Studium absolvieren und dann im Beruf durchstarten. Deshalb sind Mütter bei der Geburt
des ersten Kindes im Durchschnitt schon knapp 30 und Väter 35 Jahre alt. Auch das ist ein
Grund für die niedrige Kinderzahl pro Familie.
Familie im Wandel

Kinder oder Karriere? Frauen und Männer sollen es leichter haben, beides miteinander zu
vereinbaren. Seit 2013 gilt für jedes Kind ab dem ersten Lebensjahr ein Rechtsanspruch auf
einen Kindergartenplatz. Die Bundesländer haben stark in den Ausbau von
Betreuungsangeboten für Kleinkinder und Schulkinder investiert.
Seit 2007 können Mütter und Väter eine bezahlte Auszeit vom Beruf nehmen. Für insgesamt
14 Monate zahlt der Staat Elterngeld in Höhe von 65 Prozent des Nettoeinkommens.

Der Vater verdient das Geld, die Mutter ist zuhause bei den Kindern – dieses Rollenmuster gilt
als überholt, ist aber durchaus noch anzutreffen. Zwar gehen 70 Prozent der Mütter arbeiten,
allerdings 40 Prozent nur in Teilzeit. Es zeichnet sich ein Wandel ab: Die junge
Vätergeneration möchte mehr Zeit mit den Kindern verbringen und sich stärker an der
Erziehung zu beteiligen. Derzeit nimmt jeder dritte Vater immerhin zwei bis drei Monate
Elternzeit.

Scheidung
Noch in den frühen 1960er-Jahren hatte eine Ehescheidung gravierende soziale und persönliche
Folgen. Sie war sozial unerwünscht und wurde gleichgesetzt mit persönlichem Scheitern und
Versagen. Doch Scheidung ist mittlerweile ein gesellschaftlich akzeptierter Schritt zur Auflösung
einer als unbefriedigend oder belastend empfundenen Ehe. Das gilt zunehmend auch für Ehen mit
kleinen Kindern. Mit einer Scheidung sind zumeist erhebliche Kosten und eine Verschlechterung
der ökonomischen Situation sowie, zumindest kurzfristig, psychische und emotionale Belastungen
verbunden. Dennoch ist ein Leben als geschiedene Person heute, im Unterschied zu früher,
unproblematischer und eine sozial anerkannte Alternative zur lebenslangen Ehe oder zur
Wiederheirat.

Österreich
Ab 1. Januar 2019 dürfen auch homosexuelle Paare heiraten.

Schweiz
Die Ehe für alle könnte in der Schweiz möglicherweise 2021 Realität werden. Selbst konservative
Politiker plädieren für eine Gesetzesänderung.

Die Familienformen sind im Wandel. Aufgrund gesellschaftlicher Entwicklung sind heutzutage


viele unterschiedliche Modelle denkbar. Das modernisierte Familienmodell mit dem Vater als
Haupternährer bleibt in der Schweiz aber weiterhin die Regel. Vater Vollzeit und Mutter Teilzeit
ist das am häufigsten gelebte Modell in Paarhaushalten.
Deutschland
90% der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre ist 2018 online.

Im Vergleich zu 2017 haben 2018 1 Million mehr Menschen einen Internetzugang. Insgesamt
hatten 2018 63 Millionen Menschen einen Internetzugang

Die tägliche Internetzungsdauer nimmt ebenfalls in allen Altersgruppen ab 14 Jahren zu. 2018
haben die 14-29-jährigen das Internet täglich etwa 80 Minuten mehr benutzt als noch im Vorjahr
und waren etwa 350 Minuten pro Tag im Internet. Erwachsene ab 14 Jahren waren nur etwa 200
Minuten täglich im Internet, aber euch ihre tägliche Nutzungsdauer hat im Vergleich zum Vorjahr
um 47 Minuten zugenommen.

Alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland sind online, Smartphones und mobiles
Die digitale Welt

Internet sind selbstverständlich. Fast alle Jugendlichen haben ein Smartphone oder ein Handy.
Drei Viertel der Jungen und zwei Drittel der Mädchen haben einen Computer oder einen Laptop.

Während die Beliebtheit von facebook sinkt, ist für 99 Prozent der Befragten WhatsApp nicht
mehr wegzudenken.

Deutsche Haushalte werden immer vernetzter.


Gut jeder Sechste nutzt vernetzte Schalter, Lautsprecher oder andere Smart-Home-Lösungen.
Unter den 35- bis 44-Jährigen ist der Anteil mit 23 Prozent am größten, zeigt eine Befragung von
ResearchNow. Von den über 65-Jährigen dagegen hat nur etwa jeder Elfte (9 Prozent) Smart
Home. Im Auftrag der Unternehmensberatung Deloitte wurden 2000 Personen zwischen 19 und
75 Jahren befragt.

Bund investiert 5,5 Milliarden in Schulen


Digitale Systeme und Werkzeuge durchdringen die Gesellschaft. Die Arbeitswelt verändert sich
im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung. Digitale Kompetenz ist deshalb von entscheidender
Bedeutung: für jeden und jede Einzelne, um digitale Medien selbstbestimmt und
verantwortungsvoll nutzen zu können und um gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben.
Schulen müssen deshalb überall auf schnelles Internet zurückgreifen können und über
entsprechende Anzeigegeräte wie Smartboards verfügen. Lehrerinnen und Lehrer müssen gut
qualifiziert sein, um digitale Medien nutzen und digitale Kompetenzen vermitteln zu können. Aus
diesem Grund fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung zusammen mit den
Bundesländern die Digitalisierung in deutschen Schulen. Der Bund investiert 2019 mindestens 5,5
Milliarden Euro für den Aufbau digitaler Bildungsinfrastrukturen.
Deutschland

Fernsehen
Das Bewegtbild (z. B. Videos, Filme, Serien) besitzt für Jugendliche eine hohe Attraktivität. Die
Beliebtheit von dem klassischen linearen Fernsehen (das Schauen von Fernsehinhalten zum Zeitpunkt
ihrer Ausstrahlung) nimmt jedoch ab, während die Beliebtheit von Sendungen, Serien und Filmen im
Internet (YouTube, Netflix) zunimmt.

Nur knapp die Hälfte der Jugendlichen nutzt regelmäßig Fernsehinhalte zum Zeitpunkt ihrer
Ausstrahlung. Im Vergleich zu 2017 hat sich die lineare Fernsehnutzung insgesamt verringert –
letztes Jahr sahen noch 55 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen regelmäßig Fernsehsendungen „live“
und ohne Unterstützung des Internets an (2018: 48 %).

Die Nutzung von Sendungen, Serien und Filmen im Internet hat im vergangenen Jahr noch einmal
einen deutlichen Schub erfahren und könnte eine Erklärung für die nun sichtbar schwindende
Bindung an das Fernsehen bzw. Fernsehsender und den dort ausgestrahlten Inhalten sein. Etwa 60%
der Jugendlichen schauen täglich oder mehrmals pro Woche Sendungen, Serien und Filme auf
YouTube und 47% auf Netflix.

In 95 Prozent der Haushalte, in denen Jugendliche aufwachsen, steht mindestens ein Fernsehgerät zur
Verfügung (2017: 96 %).

Mit großem Abstand ist ProSieben der Lieblingssender der deutschen Jugendlichen (33%) vor ARD
(9%) und ZDF (6%). Jungen schauen am liebsten lustige Sitcoms wie die Simpons, The Big Bang
Theory oder Two and a half Men. Mädchen bevorzugen hingegen Castingshows, wie Germany’s Next
Topmodel oder Deutschland sucht den Superstar und Soaps, wie Gute Zeiten Schlechte Zeiten oder
Berlin - Tag und Nacht.

Mode
„In“ zu sein, bedeutet heute vor allem Individualität auszuleben und seinen eigenen Stil zu finden.
Jugendkultur

Gerade Teenager drücken ihre Stimmungen und Vorlieben stark durch die Wahl der Garderobe aus.
So bevorzugen etwa passionierte Skater auch entsprechend sportliche Kleidung, etwa von Carhartt,
Element, Etnies, Vans oder dem kalifornischen Label Ezekiel. Angesagte Marken sind unter
Teenagern gerade Nike, Adidas, Hollister und insbesondere H&M.

Die wichtigsten Informationen zum Thema Mode erhalten Jugendliche über das Internet. Vor allem
über soziale Netzwerke und Mode-Blogs (z.B. über Influencer wie Caro Daur oder Magic Fox)
erfahren sie, welche Marken und Läden gerade angesagt sind.

Die Modetrends der Jugendlichen und Schulkinder unterscheiden sich gar nicht so stark von denen
der Erwachsenenwelt. Waren es 2016 noch die Trends der 90er, sind seit 2017 die 1980er zurück:
Jeansjacken, breite Gürtel, Puffärmel, Rüschen, Pailetten und Metallic. Trotzdem wird sich die Mode
für Jugendliche auch 2018 nicht komplett wandeln. Bequeme Sneakers wie das Modell „EQT Support
93/17“ von Adidas sind sehr beliebt. Skinnies, knackige Röhren und Treggings sind heute die Basics.

Musik
Nach dem zweiten Weltkrieg sangen viele Bands lieber auf Englisch, weil sie ihre deutsche
Muttersprache mit dem Nationalsozialismus in Verbindung brachten. Doch heutzutage ist deutsche
Popmusik so beliebt und erfolgreich wie noch nie. Songs von Jan Delay und Andreas Bourani laufen
Tag für Tag im Radio, die Lieder von Seeed und Marteria werden ständig unter Freunden geteilt.

Musik hat im jugendlichen Medienalltag einen hohen Stellenwert. Dabei verzeichnet 2018 die
Musiknutzung über Spotify erstmals einen höheren Anteil regelmäßiger Nutzer als die Musiknutzung
live im Radio.

Hip-Hop ist heute die erfolgreichste Jugendkultur des Landes. Die Szene ist sehr bunt. Es gibt nette
Stars wie Cro mit der Pandamaske, nachdenkliche Poeten wie Prinz Pi und Aufsteiger von der Straße
wie Megaloh. Sie alle gehen kreativ mit der deutschen Sprache um. Besonders Rapperinnen und
Rapper mit Migrationshintergrund sind für die Erfolge im Hip-Hop verantwortlich. Sie erzählen
Geschichten von den Härten der Großstadt. Jugendliche identifizieren sich mit dem rebellischen
Lebensstil der Rapper und sehen sie als Vorbilder für Anerkennung und Aufstieg (z.B. Azad,
Bushido, Shindy).

Im Sommer finden in ganz Deutschland große Musikfestivals statt. Für jeden ist etwas dabei. Unter
freiem Himmel genießen zehntausende von Fans spannende Shows vor spektakulären Kulissen: z.B.
das Hurricane-Festival in Scheeßel, das zu den größten Musikfestivals in Deutschland gehört. Bei
Deutschland
Das Oktoberfest eines der größten Volksfeste der Welt. Es hat jährlich rund sechs Millionen
Besucher. Es gibt zahlreiche Besucher aus dem Ausland, zum Beispiel aus den Nachbarländern
Italien, Österreich und Holland, aber auch aus den USA, Japan und Australien. Auf dem
Oktoberfest gibt es neben Bier und Essen auch Schausteller und Karussells. Der Höhepunkt eines
Besuches auf dem Oktoberfest ist der Besuch eines großen Festzelts, wo tausende Menschen
zusammen trinken, feiern, tanzen und singen. Die traditionelle Kleidung ist die Lederhose für den
Mann und das Dirndl für die Frau.

Das Schützenfest ist ein Volksfest, das sich aus dem regelmäßigen Treffen von
Schützenbruderschaften bzw. Schützenvereinen herleitet. Im Verlauf des Festes wird in der Regel
in einem Schießwettbewerb der beste Schütze (Schützenkönig) bestimmt. Auf dem Schützenfest
tragen die Schützen eine Uniform, die ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt. Außerdem gibt es einen
Feste und Traditionen

Marsch der Schützen durch die Stadt mit Musikkappellen. Touristen gibt es auf dem Schützenfest
eher wenige. Besonders Einheimische gehen zum Schützenfest, um eine Pause vom Alltag zu
haben.

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Festtag ist der 25. Dezember, dessen
Feierlichkeiten am Vorabend (Heiligabend) beginnen. Am 24.12. gibt es abends auch die
Bescherung. Am 25. Dezember essen die meisten Familien in Deutschland Geflügel (z.B. einen
Gänsebraten). Der 26. Dezember ist der zweite Weihnachtstag, der wie der 25. Dezember in
Deutschland, Österreich und der Schweiz ein gesetzlicher Feiertag ist.

Die Adventszeit beginnt am vierten Sonntag vor Weihnachten. In dieser Zeit steigt die Vorfreude
auf Weihnachten. An jedem Sonntag wird eine neue Kerze vom Adventskranz angezündet. Es gibt
auch einen Adventskalender ab dem 1. Dezember und an jedem Tag wird eine neue Tür geöffnet.
Die letzte Tür wird am 24. Dezember geöffnet.

Am 6.12. ist Nikolaus. Am Vorabend werden Stiefel, Schuhe oder ein Teller vor die Tür gestellt.
Meist sind es die Kinder, die erwatungsvoll darauf hoffen, dass der Nikolaus ihren Stiefel, Schuh
oder Teller mit Gaben befüllt. Traditionell bringt der Nikolaus Mandarinen, Äpfel, Nüsse und
andere Süßigkeiten. Aber es gibt manchmal auch kleine Geschenke.

Im Advent, teils auch noch in den Tagen nach Weihnachten, wird vielerorts ein Weihnachtsmarkt
abgehalten Es werden weihnachtliche Backwaren und regionale Spezialitäten wie Lebkuchen,
Spekulatius, Christstollen, diverse Süßigkeiten wie Schokoladenfiguren, Zuckerwatte, gebrannte
Mandeln, und warme Speisen angeboten. Es werden auch warme Getränke wie z. B. Glühwein
ausgeschenkt.

Es ist auch Tradition einen Weihnachtsbaum zu haben, der z.B. mit Lichterketten, Kugeln und
Strohsternen geschmückt wird.
Deutschland
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele Innenstädte zerstört. Köln, Düsseldorf, Dortmund und
Essen lagen am Ende des Zweiten Weltkriegs beispielsweise zu mehr als 90 Prozent in Trümmern.
Die Zerstörung der Städte hatte zwei Folgen: Sie mussten schnell wieder aufgebaut und
Wohnraum geschaffen werden. Und: Ein ganz neuer Städtebau konnte beginnen. Einige Städte
wollten zunächst wieder an die Geschichte anknüpfen. Beispiel dafür ist der Prinzipalmarkt in
Münster. Jeder hat heute das Gefühl, das sei wirklich alt. Die Fassaden wurden aber nach dem
Krieg neu aufgebaut und den historischen Vorbildern nachempfunden. Weitere Beispiele, die die
Sehnsucht einiger Städte nach dem Vergangenen verdeutlichen, sind das Stadtschloss in Berlin,
das im Moment wiederaufgebaut wird oder die Altstadt in Frankfurt, die rekonstruiert wurde.

Einige Architekten sahen aber auch die Chance die zerstörten Städte neu zu gestalten. Es war z.B.
ein großer Traum, die unterschiedlichen städtischen Funktionen räumlich zu entflechten. Arbeit,
Wohnen und Freizeit sollten getrennt werden. Hannover etwa gilt heute als Inbegriff einer in den
50er-Jahren gebauten neuen Stadt.
Viele mögen die eilig errichteten schmucklosen Häuser und Werksiedlungen der 50er oder 60er
nicht mehr. Aber es musste schnell etwas passieren. Für die Ausgebombten und Flüchtlinge
musste schnell Wohnraum geschaffen werden.

Bauhaus
Das Bauhaus ist eine Kunstschule, die 1919 vom Architekten Walter Gropius gegründet wurde.
Kunst und Architektur

Nach Art und Konzeption war es damals etwas völlig Neues, da das Bauhaus eine
Zusammenführung von Kunst und Handwerk darstellte. Das historische Bauhaus stellt heute die
einflussreichste Bildungsstätte im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs im 20.
Jahrhundert dar. Klare Formen, minimalistisch funktional, keine Schnörkel mehr, keine Schwulst:
Das Alltägliche sollte nun industriell herstellbar sein. Teure, prunkvolle und schlecht ausgestattete
Wohnungen sollten der Vergangenheit angehören. Das Konzept effizienter und industrialisierter
Bauten sollte dieses Problem beseitigen. Diese neue Art von Wohnungsbau, sowie industriell
hergestellte Gebrauchsgegenstände sollten für "gewöhnliche" Menschen die Möglichkeit bieten, in
besserer Lebensqualität zu leben. Die Idee des Gründers (Walter Gropius), dass jedes Produkt eine
Funktion erfüllen, preiswert und schön sein soll, wurde Grundlage modernen Industriedesigns und
moderner Architektur. Manche Gebäude und Siedlungen gehören inzwischen zum Weltkulturerbe.

Österreich
Verschnörkelter Historismus bestimmte um 1900 die Architektur in Österreich. In dieser Zeit
schockierte ein Wiener Architekt seine Zeitgenossen mit ungewohnt strengen Formen und neuen
Materialien. Otto Wagner war seiner Zeit Jahrzehnte voraus. In seinem Buch „Moderne
Architektur“ von 1896 forderte er, dass sich die Baukunst von nun an ausschließlich an den
Bedürfnissen des „modernen Lebens“ orientieren müsse, und nicht mehr in die Vergangenheit
blicken dürfe. Ein neuer Baustil, so Wagner, werde nur aus neuen Konstruktionen hervorgehen,
und die Funktion rückte in den Mittelpunkt: „Etwas Unpraktisches kann nicht schön sein.“
Daneben forderte Wagner aber auch eine zweckmäßige und ökonomische Bauweise: an die Stelle
massiver, kostspieliger und zeitintensiver Steinbauten, wie sie etwa an der Ringstraße üblich
waren, sollte kostengünstiges Ziegelmauerwerk treten, das anschließend mit Steinplatten
verkleidet werden konnte.
Er baute z.B. die Kirche am Steinhof, die die erste moderne Kirche war oder das
Majolikahaus: Das exzentrische Ornament verwirrte die Zeitgenossen: Es ließ
sich keiner historischen Epoche zuordnen, sondern entsprach vielmehr dem Geschmack
der Zeit.

Schweiz
Die Schweizer Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron gründeten 1978 zusammen das
Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron. Neben dem Hauptsitz in Basel haben sie
mittlerweile fünf weitere Büros in London, New York City, Madrid, Hamburg und Hongkong. Sie
bauten unter anderem das Nationalstadion in Peking oder auch die Elbphilharmonie in Hamburg,
deren Fassade aus 595 individuell gekrümmten Glaselementen besteht. So soll der Eindruck eines
riesigen Kristalls entstehen, der den Himmel, das Wasser und die Stadt immer wieder anders
reflektiert. Die Elbphilharmonie hat über 4,5 Millionen Besucher pro Jahr.
Die Hauptstadt zieht Künstler, Kreative, Kulturliebhaber und Theaterfans magisch an. Rund 200
Museen, Sammlungen und Gedenkstätten, 400 Galerien, drei Opernhäuser und acht große
Sinfonieorchester, mehr als 90 Kinos, etwa 150 Theater und Bühnen sowie zahlreiche weitere
Kultureinrichtungen sorgen für eine unerschöpfliche Auswahl.

Ob in der größten Theaterbühne der Welt (Friedrichsstadt-Palast) oder in Berlins ältestem


Musical-Theater (Stage Theater des Westens) – Show- und Musical- Liebhaber kommen in der
Hauptstadt auf ihre Kosten. Im Friedrichstadt-Palast gibt es Shows mit opulenten Kostümen und
mitreißenden Choreografien wie „The One“ zu bestaunen. Das Stage Theater des Westens bietet
seinen Gästen wechselnde Musicaldarstellungen in einer einzigartigen Atmosphäre. Auch der
Admiralspalast steht für ein vielseitiges Programm und über hundert Jahre Berliner
Kulturgeschichte.

Die Deutsche Oper, die Komische Oper, die Staatsoper und das Staatsballett Berlin zeigen
zahlreiche Inszenierungen jeglicher Epochen. Acht große Orchester erweitern die Vielfalt der
Kulturhauptstadt. Im Konzerthaus am Gendarmenmarkt und in der Berliner Philharmonie können
Das Berliner Kulturleben damals und heute

Gäste den bedeutendsten Orchestern der Welt zuhören. Auch das Angebot der rund 150 Berliner
Theater und Bühnen ist vielfältig. Auf den Spielplänen stehen Inszenierungen von antiken
Tragödien bis hin zu zeitgenössischen Stoffen.

Kunst
In mehr als 180 Berliner Museen und 440 Galerien können bedeutende Kunstwerke aus allen
Epochen und die Kunst von morgen entdeckt werden. Die Berliner Museumsinsel bildet das
Herzstück – sie ist das größte Museumsensemble der Welt und zählt zum UNESCO-Welterbe. Die
Sammlungen der dazugehörigen Museen bewahren mehr als 6.000 Jahre Kunst- und
Kulturgeschichte.

Geschichte
Zahlreiche Gedenkstätten erinnern an die bewegenden Ereignisse der Stadt. Das
Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ gehört zu den meist besuchten
Erinnerungsorten Berlins. Auf dem Gelände befanden sich von 1933 bis 1945 die wichtigsten
Zentralen des nationalsozialistischen Terrors. Die Gedenkstätte an der Bernauer Straße ist ein Ort
der Erinnerung an die Berliner Mauer (1961-1989) und ihre Opfer. Zwischen den Bezirken
Wedding und Mitte wurde auf dem ehemaligen Grenzstreifen ein Abschnitt der Berliner Mauer
exemplarisch neu aufgebaut.

Kulturelle Vielfalt

 Etwa 25 Prozent der Berliner haben keinen deutschen Pass


 Ende 2017 lebten 880.000 Ausländer in Berlin
 In der Stadt wohnen Menschen aus 191 Nationen.
 Nur aus 16 Ländern ist gar kein Mensch in Berlin vertreten
Das multikulturelle Berlin hat vieles zu bieten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch in
einem französischen Theater, dem Genuss von lateinamerikanischem Essen oder dem Lesen einer
spanischsprachigen Zeitung bei einem guten italienischen Kaffee?

Beispiel Türkei:
Türkische Spezialitäten:
Wer auch in Berlin nicht auf türkische Spezialitäten verzichten möchte, kann in den türkischen
Restaurants zwischen zahlreichen Angeboten wählen.

Türkische Literatur:
In mehreren Bibliotheken und Buchläden in Berlin werden türkische Literatur und Medien
angeboten.

Türkische Schulen:
In Berlin gibt es mittlerweile viele Schulen, die eine bilinguale Erziehung und Ausbildung
anbieten. Türkische Muttersprachler haben so die Möglichkeit in ihrer Landessprache unterrichtet
zu werden.
Deutschland
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Mehr als 22 Prozent der Bevölkerung haben einen
Migrationshintergrund.

Deutschland verstand sich trotz hoher Zuwanderung lange Zeit nicht als Einwanderungsland.
Migrationspolitische Reformen wurden so blockiert. Erst 2005 trat ein umfassendes Zuwanderungsgesetz in
Kraft, das auf die Steuerung von Migration unter Berücksichtigung wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer
Interessen zielt und Integrationsförderung als staatliche Aufgabe festschreibt. Begründet wird die Öffnung
gegenüber bestimmten Zuwanderergruppen mit dem Hinweis auf den demografischen Wandel und den
zunehmenden Fachkräftebedarf.

Fachkräfteeinwanderungsgesetz: Ab 2020 soll es Arbeitskräfte nach Deutschland bringen. Bleiben darf aber
nicht jeder, betonten die zuständigen Minister.
Der demografische Wandel und die Digitalisierung stellten die deutsche Wirtschaft vor große
Herausforderungen. Bereits jetzt seien rund 1,2 Millionen Stellen bundesweit unbesetzt.
Qualifizierung spielt eine große Rolle. Für die sollen strenge Kriterien erhoben werden - gute
Sprachkenntnisse, einen Schulabschluss, eine abgeschlossene Ausbildung.
Migranten haben eine Chance auf Bleiberecht, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Die
Betroffenen müssen mindestens 18 Monate mindestens 35 Stunden pro Woche gearbeitet haben, ihren
Unterhalt selbst verdienen, ihre Identität muss zweifelsfrei geklärt sein, sie dürfen nicht straffällig geworden
sein und ihre Kinder müssen die Schule besuchen. Wer diese Kriterien erfüllt, kann eine "gesicherte
Beschäftigungsduldung" über 30 Monate und danach das unbefristete Aufenthaltsrecht bekommen.

2016 wurden in Deutschland etwa 750000 Asylanträge gestellt, in Italien, wo es die zweitmeisten Anträge in
der EU gab, waren es nur etwa 120000 und in Österreich nur knapp über 40000. Viele Menschen kommen
nach Deutschland, weil sie in Deutschland ein Land der Hoffnungen und Chancen sehen. Sie wissen, dass sie
in Deutschland in Frieden und Sicherheit leben können und die Menschenrechte gelten. Außerdem haben
Einwanderung

viele Asylsuchende Freunde und Angehörige in Deutschland, die schon länger dort leben. Sie suchen bewusst
Schutz in Deutschland, weil ihnen diese Menschen beim Ankommen in Deutschland helfen können.
Einige Flüchtlinge wollen aber auch nach Deutschland, weil ihnen Schleuser und Schlepper falsche
Versprechungen machen und Gerüchte in die Welt setzen.

Nach dem sogenannten "Königsteiner Schlüssel" wird festgelegt, wie viele Asylsuchende ein Bundesland
aufnehmen muss. Dies richtet sich nach Steuereinnahmen (2/3 Anteil bei der Bewertung) und der
Bevölkerungszahl (1/3 Anteil bei der Bewertung). Die Quote wird jährlich neu ermittelt. Im Jahr 2019 hat
Nordrhein-Westfalen die höchste Quote (ca. 21%) und Bremen die niedrigste Quote (ca. 1%).

Österreich
Österreich ist ein Einwanderungsland – und der Anteil an Menschen, die selbst oder deren Eltern Wurzeln in
einem anderen Land haben, steigt: Knapp zwei Millionen Menschen mit Migrationshintergrund leben in
Österreich. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Wohnbevölkerung ist seit 2008 von 16
auf 23 Prozent gestiegen.

Der Kampf gegen die „Zuwanderung in die Sozialsysteme“ ist eines der Lieblingsprojekte der
rechtskonservativen Regierung in Wien. Österreich verschärft nun mit Blick auf die Zuwanderung die
Voraussetzungen für staatliche Sozialleistungen.
Asylberechtigte sollen künftig nur dann die volle Mindestsicherung von 863 Euro im Monat bekommen, wenn
sie über ausreichend Deutschkenntnisse verfügten und ihren Integrationswillen durch den Besuch von
Wertekursen bewiesen hätten, erklärten Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian
Strache (FPÖ) am Mittwoch in Wien. „Deutsch ist ein Schlüssel zur Mindestsicherung“, sagte Strache.

Schweiz
Die Schweiz ist ein Einwanderungsland. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist auch 2016 markant
gewachsen. Mittlerweile haben fast 37 Prozent der sieben Millionen Erwachsenen im Land ausländische
Wurzeln. 

Offenheit ist eine Stärke der Schweiz. Das Engagement der CVP (Christlich Demokratische Volkspartei) in
Bundesbern zielt auf eine konstruktive Migrationspolitik. Im Zentrum stehen dabei eine Zuwanderung gemäß
wirtschaftlichen Bedürfnissen, Anstrengungen zur verbesserten Integration von Menschen mit
Migrationshintergrund sowie eine konsequente Missbrauchsbekämpfung.
Dies fördert Sicherheit und Zusammenhalt in der Schweiz. Zudem setzt sich die CVP für ein stärkeres
Engagement in Herkunftsländern von Asylsuchenden ein. Dadurch wird die Situation vor Ort verbessert und
Migrationsströme eingedämmt.
Deutschland
Ein Blick in die amtlichen Statistiken offenbart, dass die Integration in Deutschland trotz aller
Probleme und Defizite oft weiter ist als angenommen. Der positive Trend wurde bereits 2015 durch
die Studie "Migrant Integration Policy Index" nachgewiesen. Nachfolgend fünf Bereiche, in denen
Fortschritte erzielt wurden.

Bildung: Zwischen 2005 und 2016 haben junge Migranten im Bereich der akademischen Bildung
ihren Rückstand aufgeholt. Schafften 2005 gerade einmal 13,9 Prozent der 25- bis 35-Jährigen einen
Hochschul- oder Fachhochschulabschluss, waren es 2016 laut Statistischem Bundesamt bereits 26
Prozent.
Auch die Schulbildung nimmt zu. Laut offiziellem Integrationsbericht stieg der Anteil der
Abiturienten bei Schülern mit familiären Einwanderungsgeschichten von neun Prozent (2010) auf
17 Prozent (2015). Einen mittleren Abschluss erwarben 2015 rund 44 Prozent, sechs Prozent mehr
als 2010.

Beschäftigung: Die Zahl der Arbeitslosen sinkt auch bei Zuwanderern. Der Anteil der Erwerbslosen
mit Migrationshintergrund fiel von 17,9 Prozent im Jahr 2005 auf 7,1 Prozent im Jahr 2016. Er liegt
allerdings noch immer wesentlich höher als bei der deutschen Bevölkerung. Hier sank die
Arbeitslosenrate im Vergleichszeitraum von 9,8 auf 3,4 Prozent.
Positive Entwicklungen gibt es auch bei der Gruppe der Asylbewerber. Nach Angaben der
Bundesagentur für Arbeit gehen inzwischen 216.000 Flüchtlinge, also jeder Vierte, der seit 2015 aus
Integration I

Kriegs- und Krisenländern nach Deutschland gekommen ist, einer sozialversicherungspflichtigen


Beschäftigung nach. Geringfügig Beschäftige sind in dieser Statistik nicht berücksichtigt.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) schätzt, dass allein in diesem Jahr
100.000 Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt einsteigen werden. Zur Wahrheit gehört
allerdings auch, dass die Zahl der Sozialhilfeempfänger unter arabischen und afrikanischen
Flüchtlingen noch immer sehr hoch ist. Eine knappe Million lebt von den staatlichen Leistungen.

Einbürgerung: Die Zahl der Einbürgerungen nimmt seit 2014 wieder kontinuierlich zu. Vor vier
Jahren erwarben 108.422 Zuwanderer die deutsche Staatsbürgerschaft, im vergangenen Jahr lag die
Zahl bei 112.211 Personen. Auf dem Höhepunkt der Aussiedlerwelle Ende der 1990er Jahre war die
Zahl der Einbürgerungen allerdings fast doppelt so hoch. Am häufigsten lassen sich türkische
Staatsangehörige einbürgern.

Politische Teilhabe: Von den insgesamt 709 Abgeordneten des neuen Deutschen Bundestages
stammen laut Mediendienst Integration 58 aus Einwandererfamilien, was einem Anteil von 8,2
Prozent entspricht. 2013 lag der Anteil bei 5,9 Prozent, im 2009 gewählten Bundestag erst bei 3,4
Prozent. Auch wenn die politische Teilhabe von Migranten kontinuierlich zunimmt – politisch sind
sie allerdings weiterhin unterrepräsentiert.

Sport: Karatekämpfer, Kricketspieler, Kicker – die Integrationsarbeit deutscher Sportvereine ist sehr
erfolgreich und wird mit öffentlichen Mitteln gefördert. Zu den bekanntesten Projekten gehört die
Initiative "1:0 für ein Willkommen" vom Deutschen Fußballbund (DFB). Die Bilanz kann sich
sehen lassen: Mehr als 40.000 Flüchtlinge gehören mittlerweile einer Fußballmannschaft an. Auch
der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erhält für sein langjähriges Programm "Integration
durch Sport" öffentliche Fördermittel.

In Deutschland gibt es über 2000 Initiativen, die die Integration fördern, z.B. Integration durch Sport
Das neue Integrationsgesetz von 2016
Für Asylbewerber sollen mit Bundesmitteln mehr Jobs geschaffen werden. Gleichzeitig sollen
rechtliche Hürden abgebaut werden, um Asylbewerber in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dazu
zählt eine Lockerung der sogenannten Vorrangsprüfung , wonach bei einem Jobangebot erst geprüft
werden muss, ob die Stelle auch mit einem deutschen Bewerber oder EU-Bürger besetzt werden
kann.

Asylbewerber, die in Deutschland eine qualifizierte Berufsausbildung finden, werden während der
gesamten Dauer geduldet. Weder sie noch die Betriebe müssen also eine Abschiebung während
dieser Zeit fürchten. Außerdem gilt der Status der Duldung noch bis zu einem halben Jahr nach der
Ausbildung weiter, um dem Absolventen die Möglichkeit zu geben, in Deutschland einen Job zu
finden.
Integration II

Für Asylbewerber, die Leistungen beziehen (Geld, Unterkunft etc.), sollen Integrationskurse
verpflichtend sein, wenn sie von einer Behörde dazu aufgefordert werden. Das soll auch für
diejenigen gelten, die sich bereits gut auf Deutsch verständigen können. Statistiken zeigen, dass die
meisten Teilnehmer Integrationskurse freiwillig besuchen. Das Recht, an den Kursen teilzunehmen,
soll nun aber schon nach einem Jahr statt wie bisher nach zwei Jahren erlöschen.

Sollten sich Asylbewerber den vorgeschriebenen Integrationsmaßnahmen entziehen, sollen sie


künftig dafür bestraft werden können. Es sieht in dem Fall einer Weigerung eine Kürzung der
Leistungen vor.

Derzeit erhalten anerkannte Flüchtlinge nach drei Jahren eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis,
wenn sich die Situation in ihrem Herkunftsland nicht grundlegend geändert hat. Künftig soll das
nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich sein. Dazu gehört das Beherrschen der deutschen
Sprache auf hohem Niveau und ein weitgehend gesicherter Lebensunterhalt. Das bedeutet nicht,
dass anerkannte Flüchtlinge, die kein Deutsch können, wieder ausgewiesen werden. Ihr
Aufenthaltstitel könnte dann aber befristet bleiben.

Wohnsitzregelung: Die Bundesländer sollen entscheiden können, in welchem Ort oder welcher
Stadt die Asylbewerber untergebracht werden. Gleichzeitig haben sie dem Entwurf zufolge auch
die Möglichkeit, eine Zuzugssperre zu verhängen, etwa um Gettobildung zu vermeiden.
Deutschland
Pegida, kurz für Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes
(Eigenschreibung PEGIDA), ist eine islam- und fremdenfeindliche, völkische, rassistische und
rechtspopulistische Organisation.

Tag für Tag werden in Deutschland Straf- und Gewalttaten mit rechtem Hintergrund begangen, im
Jahr 2016 zum Beispiel ereignete sich statistisch betrachtet etwa alle 22 Minuten ein Fall. Diese
Taten sind von Hass gegen Minderheiten getragen.
Im März 2018 wurde zum Beispiel versucht ein Flüchtlingsheim in Nußdorf (Bayern) in Brand zu
setzen.

Bei #MeTwo handelt es sich um eine Rassismusdebatte, die durch den deutschen Nationalspieler
Mesut Özil (Sohn türkischer Eltern) große Aufmerksamkeit erlangt hat, nachdem er nach der
Fußballweltmeisterschaft 2018 aus der Fußballnationalmannschaft ausgestiegen ist und schwere
Vorwurfe gegen den Deutschen Fußballbund (DFB) und die Zivilgesellschaft geäußert hatte.
Auslöser waren Diskussionen um seine Person, da er sich vor der Fußballweltmeisterschaft mit dem
türkischen Präsident Erdogan hat fotografieren lassen, wofür er stark kritisiert wurde. Two soll
ausdrücken, dass sich die Personen nicht nur mit Deutschland, sondern auch mit einem zweiten
Land bzw. einer zweiten Kultur verbunden fühlen. Unter dem Hashtag haben zigtausende Menschen
ihre Erfahrungen mit Diskriminierung geteilt. Innerhalb von zwei Tagen wurde es zum
meistgeteilten Begriff in den deutschsprachigen sozialen Netzwerken.
Außenminister Heiko Maas schrieb dazu: Wer glaubt, Rassismus in Deutschland sei kein Problem
mehr, dem empfehle ich, sich sämtliche #MeTwo-Tweets durchzulesen. Es ist beeindruckend und
schmerzhaft, wie viele Menschen hier ihre Stimme erheben. Erheben wir unsere Stimme mit ihnen:
gegen Rassismus, jederzeit, überall.

Asylsuchende stoßen in der Bevölkerung auf wachsende Ablehnung. Das ist das Ergebnis einer
Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die am 25.04.2019 veröffentlicht wurde.
Laut der Studie sind in Deutschland negative Einstellungen gegenüber Asylsuchenden weit
Rassismus

verbreitet: Jeder Zweite äußert Vorbehalte, wenn er zu Asylsuchenden befragt wird.


Außerdem neigt jeder fünfte Befragte deutlich zu rechtspopulistischen Einstellungen, bei 42 Prozent
lässt sich eine Tendenz dazu feststellen. Die Werte haben sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum
verändert. Deshalb lautet auch hier ein Teilfazit der Studie: Äußerungen aus diesem Bereich sind in
der breiten Bevölkerung angekommen, gelten teilweise als normal und akzeptiert.
Zugenommen hat hingegen die Bereitschaft der Befragten, sich in Antworten negativ über
Asylsuchende zu äußern. Der Wert stieg von 49,5 Prozent im Jahr 2016 auf nun 54,1 Prozent an. Es
ist das höchste Ergebnis, seitdem 2011 erstmals Meinungen über Asylsuchende abgefragt wurden.

Osten kritischer gegenüber "Fremden"


In den neuen Bundesländern sind rechtspopulistische Einstellungen stärker verbreitet als im Westen.
Das gilt vor allem für die Abwertung von "Fremden":
 Fremdenfeindlichkeit: Osten 23 Prozent, Westen 18 Prozent
 Abwertung von Muslimen: Osten 26 Prozent, Westen 19 Prozent
 Abwertung Asylsuchender: Osten 63 Prozent, Westen: 51

Im Oktober 2018 haben etwa 240000 Menschen in Berlin gegen Rassismus und für eine offene
Gesellschaft demonstriert.

Österreich
Mit 1162 rassistisch motivierten Vorfällen hat der bundesweit aktive Verein ZARAim Vorjahr einen
neuen Höchststand dokumentiert. Zurückzuführen ist die Zunahme in erster Linie auf die stetig
steigende Zahl an Hasspostings. Laut Rassismusreport machten die herabwürdigenden Artikel,
Postings und Kommentare, die über Online-Portale oder soziale Medien verbreitet wurden, 44
Prozent aller erfassten Fälle aus.
Hass und Hetze richteten sich dabei laut ZARA nach wie vor am Häufigsten gegen Muslime sowie
Geflüchtete.

Schweiz
Die Schweizer Rassismus-Beratungsstellen verzeichneten im vergangenen Jahr über 300 Fälle
von rassistischer Diskriminierung. Das sind 50 Prozent mehr als 2016 und so viele wie noch nie
in der zehnjährigen Statistik. Die meisten Angriffe gehen auf eine generelle
Ausländerfeindlichkeit zurück (112 Fälle), dahinter folgen Rassismus gegen Schwarze (95) und
gegen Muslime (54). Sehr oft wurden Benachteiligungen und Beschimpfungen registriert, es
gab zum Beispiel aber auch zwei Angriffe mit Waffen.
Allgemeines
Deutschland war neben fünf anderen Staaten 1951 Gründungsmitglied der von Robert Schuman
initiierten Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, kurz Montanunion , ein Vorläufer der
Europäischen Union.

Mit rund 82,7 Millionen Einwohnern ist Deutschland das bevölkerungsreichste Land der EU.
Deutschland entsendet mit derzeit 96 Abgeordneten die meisten Abgeordneten ins Europäische
Parlament.

Deutschland war 2017 der größte Nettozahler der EU. Die Bundesrepublik zahlte 13 Milliarden
Euro mehr an die EU als sie Fördergelder von ihr erhielt.

Es profitiert kaum eine andere Volkswirtschaft so sehr vom EU-Binnenmarkt wie die deutsche. Im
Jahr 2017 exportierte Deutschland Waren im Wert von 750 Milliarden Euro in andere EU-Staaten.
Deutschland und die EU

Umgekehrt importierte Deutschland Güter für 590 Milliarden Euro.

Deutschland hat sich im letzten Jahrzehnt zum wirtschaftlich stärksten Mitglied der EU
entwickelt.

Als wirtschaftlich stärkster und bevölkerungsreichster Mitgliedstaat nimmt Deutschland eine


Führungsrolle ein.

Einstellung der Deutschen zur EU


81 Prozent der Bundesbürger halten die Mitgliedschaft Deutschlands in der EU für eine gute Sache.
Nur fünf Prozent halten die EU-Mitgliedschaft im Wortlaut für eine „schlechte Sache“. 76 Prozent
der Deutschen sehen darin konkrete Vorteile für die Bundesrepublik. Als maßgeblichen Vorteil
führen die befragten Bundesbürger vor allem an, dass die EU das Wirtschaftswachstum ankurbelt.
47 Prozent nannten das als Hauptgrund, noch vor der „Erhaltung des Friedens und Stärkung der
Sicherheit“ (45 Prozent). Auf dem dritten Platz dahinter: Die Zusammenarbeit mit anderen Ländern
(35 Prozent).

Laut einer durch die EU-Kommission durchgeführten Umfrage ist allerdings eine knappe Mehrheit
der Deutschen mit dem eingeschlagenen Weg der Europäischen Union nicht einverstanden. So
waren 51 Prozent der Befragten der Meinung, dass sich die Dinge eher nicht in die richtige
Richtung bewegten. Als wichtigstes Problem der EU gaben 47 Prozent der Befragten in
Deutschland das Thema Einwanderung an. Denn die Mehrheit der Deutschen sind unzufrieden mit
der Migrationspolitik der EU und wollen, dass die EU-Außengrenzen besser geschützt werden.

Pulse of Europe (englisch für „Europas Puls“) ist eine überparteiliche und unabhängige
Bürgerinitiative, die 2016 in Frankfurt am Main gegründet wurde. Ihr Ziel ist es, „den europäischen
Gedanken wieder sichtbar und hörbar [zu] machen“. Einer Entwicklung, die durch den EU-Austritt
des Vereinigten Königreichs und das Anwachsen rechtspopulistischer und nationalistischer Parteien
geprägt ist, soll eine öffentliche, pro-europäische Bewegung entgegentreten. Seit dem 7. April 2017
ist Pulse of Europe ein eingetragener Verein.
Deutschland
Bei den vergangenen sieben Bundestagswahlen war die Wahlbeteiligung in der Altersklasse der 60-
bis 70-Jährigen am höchsten. 80 Prozent der Wahlberechtigten in diesem Alter gaben 2013 ihre
Stimme ab. Von den 18- bis 21-Jährigen waren es nur 64 Prozent, von den 21- bis 25-Jährigen sogar
nur 60 Prozent.
67,5% der 18- bis 29-jährigen sind der Auffassung, dass sich die Politik nicht ausreichend mit den
wichtigen Themen ihre Generation befasst.

Die deutsche Jugend galt lange als politisch desinteressiert. Doch schon die letzte Shell-
Jugendstudie aus dem Jahr 2015 zeigte, dass Jugendliche mittlerweile anders ticken, als noch vor
zehn oder fünfzehn Jahren. Das Interesse an Politik steigt - und auch am Thema Umweltschutz.
Gaben 2002 noch 30 Prozent der Jugendlichen an, politisch interessiert zu sein, waren es 2015 rund
41 Prozent. Fast sechs von zehn Befragten haben sich auch politisch engagiert, meist durch
Boykotte und Petitionen.
Der Trend zu punktuellem Aktivismus, der nicht Hand in Hand mit einem Parteiprogramm geht,
kann beobachtet werden. Gerade Initiativen, bei denen man sich nicht verlässlich anmelden muss,
Die Politik und die Jugend

sondern einfach mitmachen kann, wenn man will und Zeit hat, haben Zulauf.
Ein Indiz für geänderte Prioritäten sind die Schulstreiks "Fridays for Future". Am 15. März gingen
in Deutschland allein in Berlin und München Zehntausende junge Leute auf die Straße. Die Polizei
spricht von insgesamt 300.000 Teilnehmenden an den Demonstrationen in insgesamt 200 deutschen
Städten.

Der Umweltschutz gehört für fast alle Jugendlichen zu den größten Herausforderungen. Sie haben
allerdings nur wenig Hoffnung, dass der Mensch die menschengemachten Umweltprobleme lösen
kann.

Die deutliche Mehrheit der Jugendlichen plädiert allgemein dafür, dass Deutschland mehr
Flüchtlinge aufnimmt, teilweise mit dem einschränkenden Zusatz: "solange Deutschland die
Kapazitäten dafür hat". Vor allem in bildungsnahen Milieus gilt Migration als "unverschuldete
Konsequenz aus politischen Krisen und Kriegen". Teils wird die Entscheidung zur Flucht und der
Mut für einen Neuanfang in einem fremden Land bewundert.

Diejenigen Jugendlichen, die eine ablehnende Haltung gegen die Aufnahme von Flüchtlingen
haben, stammen nicht nur aus bildungsfernen Milieus, sondern auch aus gesellschaftlichen Mitte.
Bei der Ablehnung spielt demnach die Sorge eine Rolle, "dass der Traum, sich durch harte Arbeit
einen bescheidenen Wohlstand aufzubauen" dadurch platzen könnte. Dieses Konkurrenzdenken
vermischt sich teils mit ausländerfeindlichen Vorurteilen.

„Wenn morgen ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft Ihres Landes stattfinden würde: Wie
würden Sie entscheiden“, fragten die Meinungsforscher von YouGov. Von den deutschen
Jugendlichen entschieden sich 80 Prozent (plus 11 Prozent zum Vorjahr) für die EU-Mitgliedschaft.

Materielle Werte wie Erfolg und hoher Lebensstandard verlieren an Bedeutung. Wichtiger sind
Toleranz, Freiheit und Nachhaltigkeit. „Die Vielfalt der Menschen anerkennen und respektieren“ –
das zählt für die Mehrheit der jungen Deutschen. Dazu gehört auch religiöse Toleranz. Diese
Auffassung teilen Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund gleichermaßen. Die wichtigsten
Werte sind:
 Freundschaft, Partnerschaft und Familie
 Respekt vor Gesetz und Ordnung
 Umweltschutz und nachhaltiger Konsum

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