Sie sind auf Seite 1von 4

IRP Second Draft

Inwiefern wird ein Ausländerfeindliches Verhalten durch die AFD ausgedrückt

Alternative für Deutschland

Die AfD wurde als EU-skeptische und rechtsliberale Partei im Jahr 2013 gegründet. In der
AfD gibt es teils informelle Parteiflügel und Einzelmeinungen. Die Partei vertritt
nationalkonservative (Variante des Konservatismus, welche nationale Empfindungen sowie
kulturelle und ethnische nationale Identität betont), wirtschaftsliberale (ökonomische
Ausprägung des Liberalismus – geht von der freien wirtschaftlichen
Betätigungsmöglichkeiten jedes Einzelnen aus), wertkonservative (gesellschaftspolitischer
Konservatismus, welcher in einer Gesellschaft vermeintlich vorherrschende
Wertvorstellungen bewahren oder wiederherstellen will), christlich-fundamentalistische
(Denkrichtungen im Christentum, die sich ausdrücklich auf die Bibel als Fundament
berufen), direktdemokratische (politisches System, indem die Stimmberechtigte
Bevölkerung unmittelbar über politische Sachfragen abstimmt), autoritäre (diktatorische
Herrschaftsform), völkisch Nationalistische (ein rassistisches Konzept, welches die
gemeinsame weltanschauliche Basis der völkischen Bewegung bildet), homophobe,
antifeministische, antisemitische und geschichtsrevisionistische (Versuche ein
wissenschaftlich, politisch und gesellschaftlich anerkanntes Geschichtsbild zu revidieren)
Positionen. Mehrere Landesverbände und andere Teile der Partei unterhalten Verbindungen
zur neurechten (Neue Rechte: Konzeption einer uneinheitlichen rechtsextremen Strömung
in verschiedenen Staaten) Gruppen, wie die rechtsextreme «Identitären Bewegung»
(mehrere aktionistische, völkische Gruppierungen, welche nach einem Ethnopluralismus –
kulturelle Homogenität von Gesellschaften und Staaten – streben) und die Islamfeindliche
Organisation «Pegida.»

Im Jahr 2017 zog die AfD mit 12.6 Prozent der Stimmen in den 19. Bundestag, als
drittstärkste Kraft, ein. Zugewinne der AfD seit 2013 werden auf die Mobilisierung von
Nichtwähler, als auch Wechselwähler von CDU und FDP zurückgeführt. Man beobachtet
eine Herausbildung einer Stammwählerschaft, welche durch Ziele einer restriktiven
Zuwanderungspolitik und homogenen Gesellschaft vereint werden.

Flüchtlingspolitik

Von 2003 bis 2013 lag die Zahl der Asylbewerber in Deutschland durchschnittlich bei 34'000
pro Jahr. 2014 stieg sie auf 173'000. Im Jahr 2015 erfolgte die Erstregistrierung von
Schutzsuchenden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ca. 890'000. Der
Bürgerkrieg in Syrien war einer der Hauptgründe für die Flucht der vielen Migranten. Angela
Merkel ihre offene Flüchtlingspolitik zu damaliger Zeit wurde von der AfD kritisiert. Sie hielt
die Grenze zu Österreich für Flüchtlinge offen, ohne den Bundestag zu fragen und die AfD
nannte die damalige Entscheidung «Herrschaft des Unrechts.» Viele, welche mit dieser
offenen Flüchtlingspolitik unzufrieden waren, konnten zur Rechtsextremen AfD kehren,
welche eine viel strengere Flüchtlings- und Migrationspolitik hat. Die AfD wollte im Jahr
2017 die in 1949 im Grundrecht verankerten Schutz- und Asylgarantien «nicht
aufrechterhalten.» Die Deutschen Grenzen sollen laut der AFD «umgehend geschlossen»
werden, «um die ungeregelte Massenimmigration in unser Land und seine Sozialsysteme
durch überwiegend beruflich unqualifizierte Asylbewerber sofort zu beenden.» Die Partei
will in Sicherungssysteme investieren (wie z.B. Zäune) und meint das Deutschland
gemeinsam mit Europa sich auf die Sicherung der Aussengrenzen konzentrieren sollte. Die
angestrebten Maßnahmen sollen zu einer «Null-Zuwanderung» führen. Der Multikultu
ralismus gefährde laut der AFD die kulturellen Errungenschaften Deutschlands. Den Islam
sieht die Partei als «Träger von nicht integrierbaren kulturellen Traditionen und
Rechtsangeboten.»

Die AfD ist im Jahre 2021 gegen die Aufnahme von Flüchtlingen und möchte aus dem UN-
Migrationspakt (Ziel ist es: Alle Aspekte internationale Migration sollen abgedeckt werden
und ein bedeutender Beitrag zur Zusammenarbeit beim Umgang mit weltweiten
Migrationsbewegungen soll erreicht werden. Dazu sollen Absichtserklärungen formuliert
und ein Fahrplan für deren Umsetzung aufgestellt werden) und dem UN-Flüchtlingspakt
(welche erarbeitet wurde, um eine planbare, angemessene Lasten- und
Verantwortungsverteilung in Flüchtlingsfragen unter allen Mitgliedern der UN zu erreichen)
aussteigen. Asylsuchende sollen von den Grenzen abgewiesen werden. Die AFD fordert eine
Abschiebeoffensive. Diese Ziele wurden im Wahlprogramm der AfD zum 20.
Bundestagswahl aufgezählt.

Im Bericht «Inside AfD» erklärt Franziska Schreiber, eine Aussteigerin der AfD, wie die AFD
die Flüchtlingskrise instrumentalisierte, um über die sozialen Medien ein Klima der Angst zu
schaffen. Viele Geflüchtete sind in Gegenden angekommen, wo es nur wenige Menschen
mit Migrationshintergrund gab. Die Einheimischen fühlten sich verunsichert und nutze dies
aus. Merkels Entscheidungen in Verbindung zu Flüchtlingskrise sorgte vor allem in
Ostdeutschland für viel Unmut, Angst und Missgunst. Facebook Kommentare von AfD-
Mitglieder zeigte, dass sich viele als Opfer von Merkels Flüchtlingspolitik fühlten.
(Ostdeutsche immer noch vom Sozialismus geprägt – Erwartung der Versorgerrolle des
Staates und der Politik ist im Osten stärker ausgeprägt als im Westen. AfD nutzte die Angst
der Menschen mit der Polemik: Flüchtlinge wären eine Bedrohung der Sicherheit für das
deutsche Volk und dass der Staat nun seine Pflichte vernachlässigt hat. Die AfD hat Daten
und Statistiken manipuliert, um die Eingewanderten als bedrohlicher zu erscheinen lassen.
(1. Die Junge Alternativen Sachsen brachte im September 2016 ein Tortendiagramm im
Umlauf, das zu zwei Dritteln blau und zu einem Drittel rot gefärbt war. Blau stand für den
«deutschstämmigen» Bevölkerungsanteil, rot für den mit Migrationshintergrund. Der
Kommentar darunter schilderte, dass man früher unter solchen Zahlen von «Umvolkung»
gesprochen hätte. Nicht erwähnt wurde, dass ein Großteil der Bevölkerung mit
Migrationshintergrund in Deutschland zur Welt kam. 2. Die AfD meldete nach einer Umfrage
der NDR, dass sich jede dritte Frau von «Ausländern und Flüchtlingen» bedroht fühlte. In der
ursprünglichen Umfrage bezogen sich Frage und Antworten auf alle Bedrohungsszenarien.
Die Ergebnisse wurden verzerrt dargestellt und tausendfach von AfD-Mitgliedern geteilt.)
Rechtspopulistische Ideologie (was man darunter verstehen kann)

- Rechtspopulistisch
o Populismus: Anti-Establishment-Orientierung und Volkszentrierung
o Rechtspopulismus: Abgrenzung bestimmter Gruppen (z.B ethnische
Minderheiten, Flüchtlinge, etc.)  Gelten als Bedrohung des Gemeinwesens
o Rechtsextremismus durch rassistische und antisemitistische Haltungen
gekennzeichnet

Presseveröffentlichungen der AfD

- Bundestagswahl 2017: AFD betont auf Kriminalität verbunden mit der Aufnahme von
Flüchtlingen und wehrt sich damit gegen die Flüchtlingsaufnahme und lehnt gegen
Immigranten ab. Repräsentative der AFD warnen oft vor einer zunehmenden Bedrohung
der Kriminalität, die mit den Immigranten kommen. Die wahrgenommene Bedrohung
der Kriminalität ist für die Politische Partei wichtig, denn somit kann sie Bürger zur AfD
anlocken. 242 Presseveröffentlichungen der AFD wurden im Jahr 2018 analysiert. Es
wurden meist nur gewalttätige Verbrechen von der AFD berichtet.
o 35.1% der Presseveröffentlichungen befassten sich mit Extremismus
(generell)
 davon 50.6 % Linksextremismus
 davon 32.9 % religiöser Extremismus berichtet
 2.9 % befasste sich um Anti-Semitismus – AFD macht Verbindung zum
Islam und meint, dass antisemitistischen Meinungen in arabischen
Ländern populär wären
o AFD malt ein Bild, in der Messer als Kriminalitätsinstrument der Immigranten
gelten: “It used to be customary in Germany to discuss problems. Today,
many immigrants quickly have a knife at their fingertips.” Die AfD benutzt das
Wort «Messermigration» häufig und erklärt, dass sie diese beenden wolle. In
den AfD Presseveröffentlichungen in der es sich um Häuslicher Gewalt
handelt fokussiert die AfD auf Instrumente der Gewalt. (66.7 Prozent Messer;
30.0 Prozent Schusswaffen; 3.3 Prozent andere Waffen)

o Statistiken zeigen auch, dass kaum von Verbrechen, welche von


Deutschstämmigen verursacht wurden, in AfD Presseveröffentlichungen
mitgeteilt wird (nur in 2.5% der Fälle – Jedoch Deutsche für fast 2/3 der
Verbrechen verantwortlich sind)
o Die AfD zeigt sich in ihren Presseveröffentlichungen auch als Hauptopfer.
o In den Wahlprogrammen zur Europawahl von 2019 hatte die AfD den
höchsten Anteil an Migrationsthemen (18 Prozent) – Die Partei mit dem
nächsthöchsten Anteil an Migrationsthemen war die CDU / CSU mit 13
Prozent

^Statistiken stammt von einer Studie, welche von der Cambridge University Press
Veröffentlicht wurde: «Crime in Germany as Portrayed by the Alternative for Germany
(AfD)»
Die AfD fokussiert in ihren Presseveröffentlichungen vor allem auf gewalttätige Kriminalität
der Nicht-deutschen Bevölkerung. Dies kreiert eine falsche Wahrnehmung der Kriminalität,
welche die Ausländerfeindlichen Meinungen der AFD unterstützt.

Ostdeutschland

Die meisten AfD Wähler kommen aus Ostdeutschland


- Bundesländer mit dem höchsten Zweitstimmenanteil der AfD: Sachsen (27.5% -
2019); Brandenburg (23.5% - 2019); Thüringen (23.4% - 2019); Sachsen-Anhalt
(20.8% -2021)
- Bundesländer mit dem niedrigsten Zweitstimmenanteil der AfD: Hamburg (5,3% -
2020); Schleswig-Holstein (5.9% - 2017); Bremen (6.1% - 2019); Saarland (6.2% -
2017)

Laut den Autoren vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ist


in Ostdeutschland die Gefahr, dass man als Asylsuchender Opfer eines Hassverbrechens ist,
zehnmal so hoch wie in den westlichen Bundesländern. Ein wichtiger Einflussfaktor wäre
wie viel Erfahrung Einheimische zuvor mit Zuwanderer gesammelt haben. Zwischen 2013
und 2015 gibt es Bundesweit 118 Kreise, in denen kein einziger Übergriff auf Asylsuchende
gemeldet wurde. Von diesen 118 Kreisen liegen nur 4 in östlichen Bundesländern.

Rassismus der AfD

Im Bericht «Inside AfD» erklärt Franziska Schreiber, eine Aussteigerin der AfD, wie die AFD
sich allerhöchstens halbherzig von antisemitischen und rassistischen Stimmen abgrenzte.
Pegida-Gründer Lutz Bachmann bezeichnete arabisch-stämmige Menschen in Facebook-
Posts als «Gelumpe» und «Dreckspack.» Die AfD Politiker haben sich von solchen
fremdenfeindlichen Aussagen nicht distanziert – ganz im Gegenteil. Es wurden immer mehr
AfD-Politiker auf den Montagsdemonstrationen der Dresdner Pegida gesehen. Nicht nur
dies, aber André Poggenburg, einer der führenden Köpfe des rechten Flügels, applaudierte
im Jahr 2016 auf Twitter, dass es «endlich geschafft» sei, dass AfD-Mitglieder offen bei
Pegida-Veranstaltungen auftraten.

Islamophobie

- 2017 wollte die AFD den bekenntnisgegeben Islamunterricht in Schulen abschaffen. Den
Islam sieht die Partei als «Träger von nicht integrierbaren kulturellen Traditionen und
Rechtsangeboten.»

- Islamophobe Werbeplakate der AFD

Das könnte Ihnen auch gefallen