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Übungsaufgaben
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
Sommersemester 2022
Aufgabe 1
a) Sind folgende Variablen diskret oder stetig? Welche Skalenniveaus haben sie?
(i) Beruf
(ii) Dienstrang (z.B. beim Militär; mit Ausprägungen General, Major, Leutnant, . . . )
(i) nominal,
(ii) ordinal,
(iii) metrisch.
Aufgabe 2
Diese Aufgabe dient der Wiederholung des Summenzeichens. Zur Erinnerung: Das Summenzeichen dient
Pn
zur kompakteren Notation von Summen, i.e. i=m ai = am + am+1 + ... + an . Ist m > n, so spricht man
Pn
von der leeren Summe und setzt i=m ai = 0.
(i) 1 + 4 + 9 + 16 + 25 + 36 + 49 + 64 + 81 + 100
(ii) 1 + 2 + 4 + 8 + 16 + 32 + 64 + 128
Pn
c) Vereinfachen Sie die Summe i=1 (ai − ai+1 ).
Aufgabe 3
Die relativen Häugkeiten der Ausprägungen eines Merkmals X aus einer Stichprobe sind in folgender
Tabelle dargestellt:
b) Geben Sie die empirische Verteilungsfunktion an und stellen Sie diese graphisch dar.
1
Aufgabe 4
50 Autofahrer wurden nach der von ihnen im Jahr 2010 per Auto zurückgelegten Kilometerzahl befragt.
2.5 3.7 4.1 4.5 4.5 6.3 6.7 6.9 7.3 11.1
11.7 11.9 12.3 12.4 15.7 15.9 16.1 17.1 18.7 19.7
21.7 22.5 22.8 24.5 25.1 27.2 27.8 27.9 28.0 28.9
32.3 33.5 33.7 34.0 35.0 39.5 40.5 41.0 41.5 41.5
43.0 55.5 60.8 75.7 83.1 85.1 85.6 86.0 88.0 95.0
1 0 − 10
2 10 − 25
3 25 − 40
4 40 − 80
5 80 − 100
b) Geben Sie die Häugkeitsdichte an und zeichnen Sie das zugehörige Histogramm.
Aufgabe 5
Wir betrachten erneut den Datensatz aus Aufgabe 3.
c) Wie würden sich das arithmetische Mittel ändern, wenn sich alle Datenpunkte um 3 erhöhen wür-
den? Wie würde es sich ändern, wenn sich alle Datenpunkte verdoppeln würden?
d) Was würde dann jeweils mit der mittleren quadratischen Abweichung passieren?
Aufgabe 6
Wir betrachten erneut den Datensatz aus Aufgabe 4.
a) Berechnen Sie das arithmetische Mittel und den Median auf Basis der Originaldaten.
c) Berechnen Sie die mittlere quadratische Abweichung auf Basis der Häugkeitstabelle.
2
Aufgabe 7
Gegeben seien zwei Datensätze x1 , ..., xn und y1 , ..., yn . Zeigen Sie:
a) Werden die Daten linear transformiert, yi = a + bxi , i = 1, ..., n, so auch das arithmetische Mittel:
ȳ = a + bx̄.
b) Addiert man die beiden Datensätze, zi = xi + yi , i = 1, ..., n, so ergibt sich das neue arithmetische
Aufgabe 8
Zeichnen Sie den Boxplot zum Datensatz aus Aufgabe 4. Bestimmen Sie die dazu benötigten Quantile
Aufgabe 9
Aus einer geordneten Stichprobe x(1) , x(2) , ..., x(25) vom Umfang 25 waren das arithmetische Mittel x̄ = 45,
die mittlere quadratische Abweichung d2x = 210 und der Median x0.5 = 41 berechnet worden. Der letzte
Wert der Stichprobe stellte sich jedoch als fehlerhaft heraus. Statt des korrekten Wertes xneu
(25) = 80 war
wenn der fehlerhafte Wert durch den korrekten Wert ersetzt wird?
Aufgabe 10
Ein Anleger hatte einem Portfoliomanager vor vier Jahren 100000e anvertraut, um sie anzulegen. Nun
interessiert er sich für die Wertentwicklung. Der Portfoliomanager berichtet ihm, dass er trotz schwerer
Zeiten immerhin eine durchschnittliche Rendite von 1,25% erzielen konnte. Der Anleger will es genauer
wissen und betrachtet sich die Werte seines Portfolios am Ende jedes Jahres. Nach dem ersten Jahr war
der Wert 80000e, nach dem zweiten 88000e, nach dem dritten 79200e und nach dem vierten 99000e. Er
wundert sich, dass sein Portfolio an Wert verloren hat, obwohl die durchschnittliche Rendite doch positiv
sein soll. Verunsichert sucht er Rat bei einem gut ausgebildeten Statistikstudenten.
c) *Berechnen Sie die mittlere geometrische Wachstumsrate. Warum ist diese das bessere Maÿ für eine
Durchschnittsrendite als das arithmetische Mittel?
3
Aufgabe 11
An einer Universität wurden folgende Daten erhoben: 500 Studierende schrieben eine Klausur in Statistik.
Von den 300 Studierenden, die während des Semesters die Übung besucht hatten, elen 30 durch. Von
denen, die die Übung nicht besucht hatten, bestanden 65% die Klausur.
b) Wie hoch war die Durchfallquote? Wie hoch war die Durchfallquote unter denen, die die Übung
besucht hatten und unter denen, die sie nicht besucht hatten?
c) Ermitteln Sie den normierten χ2 -Koezienten bzw. den Kontingenzkoezienten, um eine Aussagen
treen zu können, ob die Bestehensquote der OSTA Klausur abhängig von der Übungsteilnahme
ist.
Aufgabe 12
In der Wirtschaftstheorie wird oft ein linearer Zusammenhang zwischen den Konsumausgaben (Y ) und
dem verfügbaren Einkommen (X ) postuliert. Eine Befragung von 10 Haushalten lieferte folgende Daten:
ŷ = â + b̂ x.
a) Bestimmen Sie zunächst die empirische Kovarianz dxy zwischen Y und X und den Korrelationsko-
ezienten ρxy . Zeigen Sie dabei den Verschiebungssatz für die empirische Kovarianz dxy .
b) Erläutern Sie die Methode der kleinsten Quadrate zur Schätzung von der Steigung b und dem
c) Berechnen Sie nun die Steigung b̂ und den Achsenabschnitt â der Geraden.
d) Welchen Wert nimmt das Bestimmtheitsmaÿ R2 an? Wie groÿ ist der Erklärungsgehalt des zugrunde
liegenden linearen Modells?
Aufgabe 13
ŷ sei das arithmetische Mittel der Werte ŷi = â + b̂xi und ϵ̂ das arithmetische Mittel der Residuen
ϵ̂i = yi − ŷi Weisen Sie die Beziehung ŷ = y und ϵ̂ = 0 nach und geben Sie eine anschauliche Deutung an.
Aufgabe 14
Für einen Studenten sei die Wahrscheinlichkeit für das Bestehen einer Statistikklausur (Ereignis B ) 0,75.
Die Wahrscheinlichkeit, dass er die Übung besucht (Ereignis U ), sei 0,7. Die gemeinsame Wahrscheinlich-
keit für das Bestehen der Klausur und das Besuchen der Übung sei 0,6.
a) Die Situation in der Aufgabe ist sehr ähnlich zu der aus Aufgabe 9. Was ist jedoch der konzeptionelle
Unterschied?
4
Berechnen Sie nun die Wahrscheinlichkeiten für die folgenden Ereignisse und zeichnen Sie die passenden
Venn-Diagramme.
b) Er besteht die Klausur oder besucht die Übung oder beides tritt ein.
Aufgabe 15
1
Beim Drehen eines Glücksrades treten die Zahlen 1, 2 und 3 jeweils mit Wahrscheinlichkeit 3 auf. In einer
Spielrunde wird das Glücksrad zweimal gedreht. Ein Spieler kann sich zwischen den zwei Spielvarianten
Summe und Produkt entscheiden. Bei ersterer wird die Summe der gedrehten Zahlen, welche wir X
nennen, an den Spieler ausbezahlt, bei letzterer das Produkt, welches wir Y nennen.
c) Welche Gebühr muss der Glücksradbetreiber für jede der Spielvarianten verlangen, falls er faire
Spiele anbieten möchte, d.h. erwartete Prote von null machen möchte.
d) Der Glücksradbetreiber beschlieÿt beide Spiele als faire Spiele anzubieten. Welche Spielvariante
müsste ein risikofreudiger Spieler wählen, der gerne das Spiel mit der höheren Varianz spielen
würde?
Aufgabe 16
Sei X eine Zufallsvariable mit Dichte
c
, für x≥1
f (x) = x3 .
0, sonst
Bestimmen Sie
a) die Konstante c.
b) die Verteilungsfunktion.
c) den Erwartungswert.
d) die Varianz.
e) das p-Quantil xp .
5
Aufgabe 17
Zeigen Sie, dass für eine Zufallsvariable X mit endlicher Varianz der Verschiebungssatz gilt, also
Aufgabe 18
Ein Fuÿballtrainer lässt das Schieÿen von Elfmetern trainieren, um für ein eventuelles Elfmeterschieÿen
gerüstet zu sein. Wie nehmen an, dass der Torerfolg eines Spielers unabhängig von den Torerfolgen der
a) Wie groÿ ist die Wahrscheinlichkeit von mindestens vier Treer (bei fünf Versuchen), wenn die
Wahrscheinlichkeit für einen Torerfolg jedes einzelnen Schützen bei 80% liegt?
b) * Wie groÿ ist die Wahrscheinlichkeit, dass der erste verschossene Elfmeter erst im fünften Versuch
auftritt, wenn die individuelle Tresicherheit jedes Spielers bei 80% liegt?
c) Welche Anzahl von Treern ist zu erwarten, wenn drei der fünf Spieler mit 90%-iger Sicherheit ein
Tor erzielen, zwei der fünf Spieler jedoch unsicher sind und nur mit 50%-iger Sicherheit ein Tor
erzielen?
Aufgabe 19
Bestimmen Sie die Schiefe einer Bernoulli-verteilten Zufallsvariablen X∼ Be(p) in Abhängigkeit von der
Aufgabe 20
Wir betrachten eine Zufallsvariable X mit Dichtefunktion
1 −|x|
f (x) = e , x ∈ R.
2
a) Bestimmen Sie die Verteilungsfunktion.
b) Bestimmen Sie einen Ausdruck für das p-Quantil xp mit 0 < p < 1.
Aufgabe 21
Sei X eine Zufallsvariable mit E[X] = µ und Var(X) = σ2 . Zeigen Sie, dass für die Zufallsvariable
X−µ
Y = σ folgendes gilt: E[Y ] = 0 und Var(Y ) = 1.
Aufgabe 22
Nehmen Sie an, die Körpergröÿe von europäischen Frauen sei normalverteilt mit Erwartungswert 165cm
a) Wie groÿ ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass eine europäische Frau gröÿer als 190cm ist?
6
Aufgabe 23
Ein Reiseveranstalter verkauft einen Billigug nach Neuseeland. Um den niedrigen Preis halten zu können,
wählt der Veranstalter kurzfristig und ohne Wissen der Passagiere diejenige Fluglinie aus, die zufällig zum
Die folgende Tabelle enthält in der zweiten Spalte die Wahrscheinlichkeiten, mit denen die betreenden
Fluglinien vom Veranstalter ausgewählt werden. Ferner sind in der dritten Spalte die Wahrscheinlichkeiten
dafür angegeben, dass ein Flugzeug der jeweiligen Linie während des Fluges notlanden muss.
a) Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Passagier eine Notlandung erlebt?
b) Der Flug eines Passagiers sei ohne Notlandung verlaufen. Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist er mit
Aufgabe 24
Wir betrachten erneut die Situation aus Aufgabe 11. Zeigen Sie, dass das Bestehen der Klausur (B ) und
Aufgabe 25
Wir betrachten erneut die Situation aus Aufgabe 15. Die Erwartungswerte der Auszahlungen der beiden
Spielvarianten lassen sich auf alternativen Wegen sehr schnell berechnen. Dazu betrachten wir die Zu-
fallsvariable W, die den Ausgang bei einmaligen Drehen des Glücksrads beschreibt, d.h. die Werte 1,2
1
und 3 jeweils mit Wahrscheinlichkeit
3 annimmt. Wir nennen die Ausgänge der beiden Glücksraddrehs
eines Spieles W1 und W2 . Es gilt also X = W1 + W2 und Y = W1 · W2 .
a) Berechnen Sie unter Benutzung dieser Darstellung erneut den Erwartungswert von X.
b) Zeigen Sie, dass für zwei unabhängige Zufallsvariablen R und S folgendes gilt:
E[RS] = E[R]E[S] .
c) Berechnen Sie nun erneut den Erwartungswert von Y unter Benutzung der obigen Darstellung.
Aufgabe 26
Dem Glücksradbetreiber aus Aufgabe 15 ist aufgefallen, dass er seine Kosten nicht decken kann, weil er
nur faire Spiele anbietet. Er denkt also über weitere Spielvarianten nach.
7
a) Eventuell möchte er die Variante Double Four anbieten, bei der ein Spieler nur dann gewinnt, wenn
sowohl die Summe als auch das Produkt in einer Spielrunde vier ergeben, also X =4 und Y =4
gilt. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass dies passiert?
b) Berechnen Sie auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das Produkt vier ergibt, wenn man schon
weiÿ, dass die Summe den Wert vier annimmt? Wie hoch ist umgekehrt die Wahrscheinlichkeit,
dass die Summe vier ergibt, bedingt darauf, dass das Produkt vier ergibt?
Aufgabe 27
Der Glücksradbetreiber aus Aufgabe 15 entschlieÿt sich letzendlich die Spielvariante Mega anzubieten,
bei der man zweimal am Rad dreht und dann sowohl die Summe der gedrehten Zahlen als auch das
a) Der Betreiber verlangt für die Spielvariante Mega eine Gebühr von zehn Euro. Ist dieses Spiel fair?
Aufgabe 28
Seien X1 , ..., Xn i.i.d. mit E[Xi ] =µ und Var(Xi ) = σ 2 , i = 1, ..., n. Diese Annahme wird uns in nächster
Zeit häuger begegnen. Daher soll sie hier genauer beleuchtet werden.
a) In der beschreibenden Statistik wurden die Beobachtungen, also die Elemente der Stichprobe
x1 , ..., xn mit Kleinbuchstaben bezeichnet. Hier werden nun Groÿbuchstaben verwendet. Was ist
der Grund dafür und wie stehen X1 , ..., Xn und x1 , ..., xn in Beziehung zueinander?
b) Was verbirgt sich hinter der Abkürzung i.i.d.? Erklären Sie die beiden Annahmen, die dahinter
stecken und geben Sie für jede Annahme je ein Beispiel, wo sie erfüllt und eines, wo sie nicht erfüllt
ist.
Aufgabe 29
Seien X1 , ..., Xn i.i.d. mit E[Xi ] =µ und Var(Xi ) = σ 2 , i = 1, ..., n.
Nun betrachten wir folgende spezielle Situation: Wir wiederholen ein Zufallsexperiment n-mal und interes-
sieren uns dabei für die Häugkeit des Auftretens eines Ereignisses A. Wir denieren die Zufallsvariablen
1, falls A eintritt
Xi = , i = 1, ..., n.
0, falls A nicht eintritt
Pn
Die Summe i=1 Xi gibt also die absolute Häugkeit des Ereignisses A an und das arithmetische Mittel
1
Pn
X̄ = n i=1 Xi die relative Häugkeit.
8
b) Wenden Sie das Gesetz der groÿen Zahlen auf diese Situation an. Welche Aussage ergibt sich?
Aufgabe 30
Seien X1 , ..., Xn unabhängige und identisch verteilte Zufallsvariablen mit E[Xi ] =µ und Var(Xi ) = σ2 ,
i = 1, ..., n.
a) Bestimmen Sie den Erwartungswert und die Varianz der Summe der Zufallsvariablen.
b) Bestimmen Sie den Erwartungswert und die Varianz des arithmetischen Mittels der Zufallsvariablen.
c) Nehmen Sie nun zusätzlich an, die Zufallsvariablen seien normalverteilt, also Xi ∼ i.i.N (µ, σ 2 ), i =
1, ..., n. Wie lauten dann die Verteilung der Summe und des arithmetischen Mittels?
d) Wir behalten die Annahmen aus c) bei. Wie groÿ ist die Wahrscheinlichkeit, dass das arithmetische
Mittel um mehr als σ von seinem Erwartungswert abweicht für n = 1, n = 10 und n = 100?
e) Wir lassen nun die Normalverteilungsannahme wieder fallen. Kann man dann Aussagen über die
exakte oder die approximative Verteilung der Summe und des arithmetischen Mittels treen? Ist es
berechnen?
Aufgabe 31
Eine Versicherungsgesellschaft soll 50 Schadensfälle regulieren. Die Gesellschaft geht aufgrund langjähri-
ger Erfahrung davon aus, dass die einzelnen Schadenshöhen Realisierungen unabhängiger und identisch
verteilter Zufallsvariablen X1 , X2 , ..., X50 sind, wobei es sich bei der Verteilung jeweils um eine Pareto-
a) Geben Sie Erwartungswert und Varianz des Gesamtschadens S = X1 + X2 + ... + X50 an.
b) Die Gesellschaft stellt die Reserve R = (1 + a) · E(S) zur Deckung des Gesamtschadens bereit. Wie
groÿ ist der Zuschlag a∈R zu wählen, damit der Gesamtschaden mit einer Wahrscheinlichkeit von
90% unterhalb der Reserve bleibt? (Hinweis: Verwenden Sie eine geeignete Näherungsverteilung.)
Aufgabe 32
Seien U1 , U2 , ... i.i.SG(a, b). Zeigen Sie, dass für
√ n
!
12 X a+b
Sn = √ Ui − n
(b − a) n i=1
2
gilt:
a
Sn ∼ N (0, 1).
9
Aufgabe 33
Wir wollen uns noch einmal vor Augen führen, welches Problem entsteht, wenn man eine diskrete durch
eine stetige Verteilung annähert, da bei einer diskreten Verteilung einzelne Werte in der Regel positive
Wahrscheinlichkeiten haben, bei einer stetigen Verteilung die Wahrscheinlichkeit genau bei einem Wert
zu landen aber 0 ist. Das klassische Beispiel dafür ist die Normalapproximation der Binomialverteilung.
a) Wir betrachten eine binomialverteilte Zufallsvariable Y, also Y ∼ Bi(n, p). Warum ist die standar-
b) Sei nun n = 100 und p = 0, 5. Wir wollen P (Y ≤ 40) auf vier unterschiedliche Weisen berechnen
bzw. annähern:
(ii) Da Y eine diskrete Zufallsvariable ist, gilt P (Y ≤ 40) = P (Y < 41). Berechnen Sie nun
(iii) Berechnen Sie diese Wahrscheinlichkeit exakt. (Hinweis: Sie müssen den Wert einer groÿen
Summe berechnen. Falls Ihr Taschenrechner keine Summenfunktion hat, können Sie diesen
Aufgabenteil weglassen.)
Aufgabe 34
X1 , ..., Xn seien unabhängig und identisch verteilt mit E[Xi ] =µ und Var(Xi ) = σ2 .
a) Wir nehmen an, dass µ bekannt sei und wir σ2 schätzen wollen. Zeigen Sie, dass der Schätzer
2 1
Pn 2 2
V = n i=1 (Xi − µ) erwartungstreu für σ ist.
b) Wir nehmen an, dass µ unbekannt sei und wir σ2 schätzen wollen. Zeigen Sie, dass der Schätzer
2 1
Pn 2 2
S = n−1 i=1 Xi − X erwartungstreu für σ ist.
Aufgabe 35
X1 , ..., Xn seien unabhängig und identisch verteilt mit E[Xi ] =µ = σ 2 . Wir
und Var(Xi ) wollen folgende
1
Pn
Schätzer für den Erwartungswert µ vergleichen: µ̂1 = Xn , µ̂2 = X , µ̂3 = n+1 i=1 Xi .
b) Welche der Schätzer sind erwartungstreu? Falls ein Schätzer nicht erwartungstreu sein sollte, be-
rechnen Sie für diesen den Bias und entscheiden Sie, ob er asymptotisch erwartungstreu ist.
d) Welcher unter den konsistenten Schätzern hat den kleineren mittleren quadratischen Fehler?
Aufgabe 36
10
Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter sitzt vor seinem Computer. Die Zeiten Xi (in Minuten), i = 1, ..., n,
die zwischen dem Eintreen der (i − 1)-ten und der i-ten E-Mail vergehen seien exponentialverteilt mit
b) Welche Schätzwerte ergeben sich für λ aus der obigen Schätzfunktion, wenn bei einer Stichprobe
Aufgabe 37
*Es seien X1 , ..., Xn unabhängige Zufallsvariablen, die jeweils der Gleichverteilung mit Dichte
1
b−a für a≤x≤b
f (x) = .
0 sonst
folgen.
Konstruieren Sie Schätzfunktionen für die Parameter a und b mit Hilfe der Momentenmethode, indem
a+b (b−a)2
Sie E(Xi ) = 2 durch das arithmetische Mittel und V ar(Xi ) = 12 durch die mittlere quadratische
Abweichung ersetzen.
Aufgabe 38
Im Rahmen einer Lebensmittelkontrolle wurden 26 Packungen Kokosmilch aus dem Sortiment eines
Supermarkts überprüft. Jede Tüte soll 1000 ml Kokosmilch enthalten. Bei der Messung der in jeder Tüte
tatsächlich enthaltenen Kokosmilch fand man für das arithmetische Mittel und die Stichprobenvarianz
x̄ = 998, s2 = 10.
Es kann angenommen werden, dass die Stichprobenvariablen unabhängig sind und einer Normalverteilung
b) Nehmen Sie nun an, σ2 sei doch bekannt und habe den Wert 10,1. Konstruieren Sie erneut ein
c) Nun sei σ2 wieder unbekannt und Sie zweifeln daran, dass die Stichprobenvariablen normalverteilt
sind. Konstruieren Sie ohne diese Annahme ein approximatives Kondenzintervall zum Niveau 95%
für µ.
d) Geben Sie unter den ursprünglichen Annahmen das approximative Kondenzintervall zum Niveau
11
Aufgabe 39
Seien X1 , ..., Xn unabhängige Bernoulli(p)-verteilte Stichprobenvariablen. Der klassische Punktschätzer
für p ist p̂ = X̄ . Nach dem zentralen Grenzwertsatz ist das standardisierte p̂ näherungsweise standard-
p̂ − p a
q ∼ N (0, 1).
p̂(1−p̂)
n
Leiten Sie unter Verwendung dieser approximativen Verteilung ein approximatives Kondenzintervall für
Aufgabe 40
Es soll getestet werden, ob eine Person an einer bestimmten Krankheit leidet. Die Hypothesen lauten:
a) Welche beiden Fehler können bei einem solchen Hypothesentest auftreten und was bedeuten sie hier
inhaltlich?
b) Welcher Fehler hätte hier wohl schlimmere Konsequenzen? Warum ist es also gut, dass die Hypo-
thesen auf diese Weise formuliert sind und nicht etwa umgedreht?
Aufgabe 41
Testen Sie, basierend auf den Informationen aus Aufgabe 32, die Nullhypothese, dass der erwartete
Aufgabe 42
Ein regelmäÿiger Besucher eines Spielkasinos hegt den Verdacht, dass die Kugel am Roulette-Tisch nicht
mit der behaupteten Wahrscheinlichkeit von 18/37 auf einem roten Feld liegen bleibt. Bei n = 2000 Spielen
beobachtete er, dass die Kugel 900-mal auf ein rotes Feld el. Es bezeichne p die Wahrscheinlichkeit, dass
die Kugel auf einem roten Feld landet.
Er möchte
testen. Der Test soll auf zwei verschiedene Weisen durchgeführt werden, einmal durch Vergleich der
Teststatistik mit dem passenden kritischen Wert und einmal unter Verwendung des P-Wertes.
b) Wie lautet der kritische Wert? Wird bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von α = 0, 01 die Nullhy-
pothese abgelehnt?
c) Wie lautet der P-Wert und wie die sich daraus ergebende Testentscheidung bei einer Irrtumswahr-
scheinlichkeit von α = 0, 01
12
Aufgabe 43
Ein anderer Besucher des Kasinos aus der vorigen Aufgabe hat dieselben Daten beobachtet, möchte aber
Der Test soll auf drei verschiedene Weisen durchgeführt werden, einmal durch Vergleich der Teststatistik
mit dem passenden kritischen Wert, einmal unter Verwendung des P-Wertes und einmal mit Hilfe des
passenden Kondenzintervalls.
b) Wie lautet der kritische Wert? Wird bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von α = 0, 01 die Nullhy-
pothese abgelehnt?
c) Wie lautet der P-Wert und wie die sich daraus ergebende Testentscheidung bei einer Irrtumswahr-
scheinlichkeit von α = 0, 01
d) Wie sieht das passende Kondenzintervall aus und wie geht hieraus die Testentscheidung hervor?
Aufgabe 44
Testen Sie, basierend auf den Informationen aus Aufgabe 32, die Nullhypothese, dass die Varianz des
Tüteninhalts kleiner oder gleich 9 ist, auf einem Signikanzniveau von 5%.
Aufgabe 45
Nehmen Sie an, die Daten
a) Testen Sie H0 : µ ≥ 20 gegen H1 : µ < 20 zum Niveau α = 0, 01 (bei bekannter Varianz σ 2 = 4).
b) Berechnen Sie den Wert der Gütefunktion des Tests aus a) an der Stelle µ = 19. Wie groÿ ist die
Wahrscheinlichkeit für einen Fehler 2. Art, wenn µ = 19 der wahre Parameterwert ist?
13
Aufgabe 46
Ein Medikament steht unter Verdacht, den Blutdruck zu verändern. Bei acht Patienten wurde daher je
zweimal der systolische Blutdruck gemessen; einmal vor und einmal nach Einnahme des Medikaments.
Patient 1 2 3 4 5 6 7 8
Blutdruck ohne Medikament 140 130 130 120 150 130 120 120
Blutdruck mit Medikament 160 120 110 140 160 150 120 160
Testen Sie auf dem Niveau 20% die Hypothese, dass das Medikament keine Auswirkungen auf den mitt-
leren Blutdruck hat. Nehmen Sie dabei an, dass die Dierenzen der Werte vor und nach der Einnahme
Aufgabe 47
In einer Studie sollen die jährlichen Ausgaben (in Euro) privater Haushalte für Urlaub in Deutschland
und Frankreich verglichen werden. Folgende Ergebnisse, die aus je einer Zufallsstichprobe aus deutschen
Führen Sie einen passenden zweiseitigen Test der Nullhypothese Gleichheit der mittleren Ausgaben in
Deutschland und Frankreich zum Signikanzniveau α = 0.05 durch. Verwenden Sie zur Durchführung
Aufgabe 48
Im Rahmen einer Studie über den Insektenbefall von Apfelbäumen wurden die beiden Apfelsorten A und
B überprüft. Die Untersuchung von 100 Bäumen einer Obstplantage auf Insektenbefall (gering, mittel
Sorte A 30 11 5
Sorte B 20 19 15
Testen Sie mit Hilfe des χ2 -Unabhängigskeitstests auf dem Niveau α = 10% die Hypothese, dass Insek-
Aufgabe 49
Für n = 46 Bundesstaaten liegen Daten vor über die durchschnittliche Anzahl konsumierter Päckchen
Zigaretten (pro Kopf und Jahr), Yi , und über den (durchschnittlichen) Preis pro Päckchen, Xi . Als
14
empirischer Korrelationskoezienten wurde rxy = −0.546 berechnet. Testen Sie bei einer Irrtumswahr-
scheinlichkeit von 5% die Nullhypothese, dass zwischen Preis und konsumierter Menge keine Korrelation
besteht.
Aufgabe 50
Ein Möbelkonzern will bei seinen Filialen die Abhängigkeit des Jahresumsatzes von der Verkaufsäche
untersuchen. In einem bestimmten Geschäftsjahr wurden daher 10 Filialen einer Prüfung unterzogen.
Bezeichnet yi den Jahresumsatz (in Millionen Euro) und xi die Verkaufsäche (in 1000 qm) der i-ten
Filiale, i = 1, 2, 3, ...10, so ergaben sich die folgenden Daten.
10
X 10
X 10
X 10
X 10
X
xi = 20, x2i = 50, yi = 30, yi2 = 122, xi yi = 77.
i=1 i=1 i=1 i=1 i=1
a) Berechnen Sie den empirischen Korrelationskoezienten rxy zwischen Verkaufsäche und Jahres-
umsatz.
b) Es sollen die Annahmen der linearen Einfachregression gelten. Wie lauten diese?
c) Schätzen Sie den Steigungsparamter b und den Achsenabschnitt a nach der Methode der kleinsten
d) Die Beobachtungen lieferten ferner den Schätzwert σ̂ 2 = 0.39 für die Varianz der Störterme. Testen
Sie auf dem Niveau α = 5% die Hypothese b ≤ 1.5 gegen die Alternative b > 1.5.
Aufgabe 51
In einer Studie, an der n = 21 Länder teilnehmen, soll geprüft werden, inwieweit die Anzahl polizeilich
erfasster Straftaten Y durch die durchschnittliche Intensität der Computernutzung pro Kopf in Stunden
Nehmen Sie an, dass die in der Vorlesung diskutierten Annahmen an die Störterme erfüllt seien, dass
diese also unabhängig, identisch- und normalverteilt mit endlicher Varianz seien. Aus den Daten wurden
das Bestimmtheitsmaÿ berechnet: R2 = 0, 532. Testen Sie die Nullhypothese, dass x2 und x3 gemeinsam
15