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(S5) Mutation (Änderung des denotativen Inhalts zugunsten einer anderen Invariante:
z.B. bei Reimzwang in 'formbetonten‘ Gedichtübersetzungen)
Ein Wiesel saß auf einem Kiesel inmitten Bachgeriesel – a weasel perched on an easel within a
patch of teasel
A. TEXTEXTERNE FAKTOREN (existieren schon vor dem Text – was weiß ich über den
Text):
Fragen: Wer übermittelt (Textproduzent), Wozu (Intention, Funktion, Wirkung), Wem
(Empfänger), über Welches Medium, Wo (Ort), Wann (Zeit), Warum
(Kommunikationsanlass), einen Text mit Welcher Funktion? (Textfunktion)
Beispiel – Intention des Textautors: In einem Touristenprospekt findet die ÜbersetzerIn einen
Abschnitt über die blühende Schwerindustrie über die historische Stadt Sagunto in Spanien. Sie
muss den Text für deutsche Leser übersetzen.
Antwort: die Deutschen, die sehr umweltbewusst sind, würden diese Stadt nich besuchen (der
Übersetzer ist der Kulturmittler, deshalb hat er die Aufgabe, dem Auftraggeber vorzuschlagen,
diesen Abschnitt harauszuschneiden oder umzuformulieren) (die positiven Konotationen sollten
die negativen Konotationen überwiegen)
2. Empfängerpragmatik
Für wen ist der Text geschrieben worden? Was weiß ich über den möglichen Empfänger? Richtet
sich der Autor direkt an den Leser? Gibt es Anzeichen dafür im Text? Gibt es Unterschiede
zwischen den Empfängern des ausgangssprachlichen Textes und den Empfängern der
Übersetzung (des zielsprachlichen Textes)? Was leitet sich daraus für die Übersetzung ab?
Beispiel: Was macht ein Übersetzer mit dem Hinweis „Lessing sagte einmal“ in einem
deutschen AT für die Leser der rumänischen Übersetzung?
Antwort: Der Übersetzer sollte Informationen über die jeweilige Persönlichkiet angeben(er ist
der deutsche Aufklärer und hat Nathan der Weise geschrieben usw.)
3. Medium / Kanal
Handelt es sich um einen geschriebenen oder um einen gesprochenen Text? Ist der Text in
mündlicher oder schriftlicher Form erschienen? Woran ist das im Text ersichtlich? Was leitet
sich daraus für die Übersetzung ab?
Beispiel: Situation: Ein 200 Seiten langer Text muss übersetzt werden, wobei aber der ZT nicht
mehr als 150 Seiten lang sein darf.
Antwort: Der Übersetzer verkürzt den Text, indem man die redundanten Textstellen, die
Wiederholungen und die eventuell für den Zieltextleser entbehrlichen Stellen verknappen und
straffen, vielleicht auch einige Abschnitte zusammenfasst.
4. Ortspragmatik
Wo wurde der Text verfasst? Wo ist der Text erschienen? Spielt der Ort für das Verstehen
und/oder den Stil des Textes eine Rolle? Gibt es Hinweise auf Orte oder andere Ortsbezüge im
Text? Was leitet sich daraus für die Übersetzung ab?
Beispiel: In einer Touristeninformation erscheinen Namen von Museen auch als Wegweiser.
Wie geht der Übersetzer vor?
Antwort: Die ausgangssprachlichen Eigennamen müssen im Zieltext erhalten bleiben, also
sowohl den originalen Namen als auch den übergesetzten Namen (Pergamonmuseum – muzeu pe
Insula Muzeelor din Berlin).
5. Zeitpragmatik
Wann wurde der Text verfasst? Wann ist der Text erschienen? Spielt der Zeitbezug für das
Verstehen und/oder den Stil des Textes eine Rolle? Gibt es Hinweise auf zeitliche Bezüge im
Text? Was leitet sich daraus für die Übersetzung ab?
Beispiel: Trauer in Entenhausen: Donald-DuckÜbersetzerin Erika Fuchs gestorben. Die deutsche
Stimme von Entenhausen ist gestern verstummt: Die Comic-Übersetzerin Erika Fuchs,
jahrzehntelang Chefredakteurin der deutschen "Micky Maus"-Ausgabe, ist im Alter von 98
Jahren verstorben. (Montag 25.04.2005)
Antwort: Der Übersetzer sollte gestern weglassen und mit 25.04.2005 zu ersetzen.
6. (Kommunikationsanlass)
Warum wurde den Text geschriben, also mit welchem Anlass?
Beispiel: Anlass der Kommunikation: Begrüßung für Trauergäste vs. Begrüßung zu einer
Hochzeit.
Antwort: Eine Feier wird in einem Land anders gefeiert als in dem anderen.
7. Textfunktion
Was soll mit dem Text bewirkt werden? Gibt es sprachliche Formulierungen, an denen ich das
ablesen kann? Was leitet sich daraus für die Übersetzung ab?
Beispiel: Situation: Signale der Instruktionsfunktion sind im Deutschen die elliptischen
Infinitivsätze und im Rumänischen? Was macht ein Übersetzer?
Antwort: ins Rumänische benutzt man das Imperativ oder diateza impersonala se.
TEXTINTERNE FAKTOREN (existieren nich vor dem Text – wovon handelt der Text?
Welche Strukturen und welche sprachlichen Besonderheiten kennzeichnen den Text):
Fragen: Worüber sagt er was, was nicht, in welcher Reihenfolge, unter Einsatz welcher
nonverbalen Elemente, in welchen Worten, in was für Sätzen, in welchem Ton, mit welcher
Wirkung?
Beispiel – literarische Texte: Eine deutsche Erzählung spielt in Deutschland, es ist aber nicht
ausdrücklich gesagt – wie übersetzt man: „Ich glaube, er spricht kein Deutsch“ ins Rumänische?
Antwort: Man sagt nicht ausdrücklich die Sprache sondern neutralisiert (Cred ca nu ne intelege /
Cred ca nu stie limba) – aber es hängt davon ab, ob es wichtig ist, die deutsche Sprache bekannt
zu geben.
2. Präsuppositionen
Muss der Leser spezielles Vorwissen haben, um den as Text zu verstehen? Haben auch die Leser
der Übersetzung dieses Vorwissen? Oder muss man ihnen Dinge erklären? An welchen
Textstellen wird spezielles Vorwissen zum Verständnis des Textes vorausgesetzt? Was leitet sich
daraus für die Übersetzung ab?
Beispiel: “Gerhard Schröders Agenda 2010 hat die Republik verändert: Durch Hartz IV wurden
die Arbeitslosenhilfe abgeschafft, Zeitarbeit und Minijobs liberalisiert…”
Antwort: In einem deutschen Text für deutsche Leser braucht man nicht zu erklären, was Hartz
IV ist. Wohingegen sollte das für die rumänischen Leser erklärt werden. (ajutor de somaj II,
denumire populara)
5. Syntax
Wie sind die Sätze des Textes strukturiert? Gibt es vor allem Hauptsätze, gibt es Nebensätze,
Wie erfolgt die Verknüpfungen zwischen den Sätzen? Gibt es typische as Strukturen, die ich bei
der Übersetzung nicht übernehmen kann? Was leitet sich daraus für die Übersetzung ab?
Beispeil: Herta Müller, Atemschaukel – vom Kofferpacken: Alles, was ich habe, trage ich bei
mir. Oder: Alles Meinige trage ich mit mir. Getragen habe ich alles, was ich hatte. Das Meinige
war es nicht. Es war entweder zweckentfremdet oder von jemand anderem. Der
Schweinslederkoffer war ein Grammophonkistchen. Der Staubmantel war vom Vater. (Der
Autorin spielt mit der Syntax)
7. Nonverbale Textelemente
Beinhaltet der Text Tabellen, Abbildungen, Zeichnungen u.ä., auf die man sich im Text bezieht?
Wie erfolgt dieser Bezug? Was leitet sich daraus für die Übersetzung ab?
Beispiel: Schmerzmittel DTHebräisch
Antwort: Die Richtung des Lesens im Hebräischen ist umgekehrt. (Der Übersetzer sollte den
Auftraggeber darauf aufmerksam machen die nonverbalen Textelemente zu verändern)
DAS UNBEKANNTE IN DER ZIELKULTUR – ZUM TRANSFER KULTURELLER
EINHAITEN IN DER TRANSLATION
Individualismus Kollektivismus
Maskulinität Femininität
Individualismus: Gesellschaften, in denen die Bindungen zwischen den Individuen locker sind.
Kollektivismus: Gesellschaften, in denen der Mensch von Geburt an in starke geschlossene Wir-
Gruppen integriert ist, die ihn ein Leben lang schützen, dafür aber bedingungslos Loyalität
verlangen.
Machtdistanz: ist das Ausmaß, bis zu welchem die weniger mächtigen Mitglieder von
Organisationen etc. erwarten und akzeptieren, dass Macht ungleich verteilt ist.
Maskulinität: kennzeichnet eine Gesellschaft, in der die Rolle der Geschlechter klar
gegeneinander abgegrenzt sind.
Feminität: kennzeichnet eine Gesellschaft, in der sich die Rollen der Geschlechter
überschneiden.
Unsicherheitsvermeidung: ein hoher UVI bedeutet, dass sich die Mitglieder dieser Kultur in
einem hohen Maße durch ungewisse oder unbekannte Situationen bedroht fühlen.
kurzfristige vs. langfristige Orientierung: Respekt für die Traditionen vs. Anpassung von
Traditionen an moderne Gegebenheiten
+ Genuss vs. Zurückhaltung: Wie genussorientiert die Freizeitgestaltung, wie offen Sexualität
ausgelebt, buntere bzw. weniger bunte Kleidung, eher ein optimistischerer bzw.
pessimistischerer Blick auf die Zukunft. In Kulturen mit stärkerer Beschränkung empfinden die
Mitglieder eine stärkere Kontrolle über das eigene Leben: Erhaltung von Recht und Ordnung hat
eine hohe Priorität.
Deutschland (blau) und Rumänien (lila) – Vergleich
Der Übesetzer ist ein Kulturmittler (der Experte für transkulturelle Botschaften), weil er
eine reibungslose Kommunikation ermöglicht und die Verständigungshindernisse beseitigt.
Nur durch diese zwei Handlungen kann ein funktionsentsprechender Transfer erfolgt. (die
Translation ist eine sondersorte kulturellen Tranfers, interkulturelle Handlung)
KULTURELLE EINHAITEN:
1. Realie – Realia, Realien (Element des Alltags, der Geschichte, der Kultur, der Politik u.
drgl. eines bestimmten Volkes, Landes, Ortes, die keine Entsprechung bei anderen
Völkern, in anderen Ländern, an anderen Orten hat)
a. eingebürgete Realie (keine Übersetzung nötig, also wenn sie im Rechtschreibewörterbuch
erscheint)
Beispiele: Pizza, Cowboy, Sarafan, Novio
b. fremd gebliebene Realie (Übersetzung nötig)
Beispiele: Kaiserschmarren, Gesten
Proxemik: die
Distanzhaltung (räumliche
Nähe und Distanz)
parasprachlich: +
Stimmqualität, Intonation,
Sprechweise
Wörter + Sätze + Texte:
Pragmatik