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DIGITALES KONSTRUIEREN 4.

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Digital Construction 4.0

BAP – BIM-Abwicklungsplan

In Zusammenarbeit mit:
Revisionsstand

Nr. Version Datum Änderung Verfasser


01 1.0 20.05.2021 Arbeitsdokument LS

Der BIM-Abwicklungsplan – kurz BAP – zählt zu den BIM-Dokumenten und definiert die Vorgehensweise
und Prozesse für die modellbasierten Kollaboration im Projekt. Der BAP baut auf den vom
Auftraggeber bereitgestellten AIA auf und beschreibt detailliert die Umsetzung der darin definierten
Ziele, Anwendungsfälle und sonstigen Anforderungen.

Dieser BAP stellt sicher, dass sich alle Projektbeteiligten über die Anwendungen, technischen
Projektanforderungen und Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit der Implementierung von BIM
im Projekt klar sind.

Im BAP werden außerdem mögliche Konflikte und Änderungen in der Abwicklung festgehalten. Es
handelt sich somit um ein Dokument, welches während des Projektverlaufs stetig fortgeschrieben
wird.

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 2


Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeine Projektinformationen ..................................................................................... 4


1.1 Projektbeschreibung .................................................................................................................................. 4
1.2 Projektphasen/Zeitplan Wettbewerb ................................................................................................... 5
1.3 Bereitgestellte Unterlagen ........................................................................................................................ 5
2 BIM‐Ziele und BIM‐Anwendungsfälle ................................................................................ 6
2.1 Zusammenfassung der BIM‐Ziele ........................................................................................................... 6
2.2 BIM‐Anwendungsfälle ................................................................................................................................ 7
3 Rollen und Verantwortlichkeiten ....................................................................................... 8
3.1 Projektorganigramm .................................................................................................................................. 8
3.2 Projektbeteiligte .......................................................................................................................................... 9
4 Projektanforderungen ......................................................................................................... 10
4.1 Software ....................................................................................................................................................... 10
4.2 Datenliefergegenstände ......................................................................................................................... 10
4.3 Dateinamenskonvention ........................................................................................................................ 11
5 Modellspezifische Anforderungen .................................................................................. 14
5.1 Modellierungsgrundsätze ...................................................................................................................... 14
5.2 Projektursprung ....................................................................................................................................... 14
5.3 Einheitensystem ........................................................................................................................................ 14
5.4 Bauteilnamenskonvention .................................................................................................................... 15
5.5 Informationsanforderungen ................................................................................................................. 15
6 Kollaboration und Koordination ..................................................................................... 16
6.1 Strategie der Kollaboration ................................................................................................................... 16
6.2 Gemeinsame Datenumgebung (CDE) ................................................................................................. 17
6.3 Modellteilung und Bearbeitungsbereiche ........................................................................................ 18
6.4 Qualitätsmanagement ............................................................................................................................. 18
Normen und Richtlinien .............................................................................................................. 20
Anhang 1: Modelliervorgaben und Bauteilnamenskonvention .................................... 21
Wände ......................................................................................................................................................................... 22
Geschoßdecken ......................................................................................................................................................... 23
Fußböden ................................................................................................................................................................... 25
Dächer ......................................................................................................................................................................... 26
Stützen ........................................................................................................................................................................ 27
Türen ........................................................................................................................................................................... 28
Fenster ........................................................................................................................................................................ 29
Geländer ..................................................................................................................................................................... 30

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 3


1 Allgemeine Projektinformationen
Projektname WorldSkills Schulungsprojekt
Auftraggeber Skills Austria
Projektnummer 12345
Projektadresse RoadtoWSK-Straße 1
1234 World Skills
Kontakt DI Larissa Schneiderbauer
Technikerstraße 13
6020 Innsbruck
iBT-AustrianSkills@uibk.ac.at
Tabelle 1-1: Allgemeine Projektinformationen

1.1 Projektbeschreibung
Beim Schulungsprojekt handelt es sich um ein 2-geschossiges Bürogebäude mit
Repräsentationsflächen, dazugehörigen Parkflächen mit Außenanlagen und einer Lagerhalle.
Der Grundriss ist offen gestaltet und über eine zentrale, freistehende einläufige Stiege miteinander
verbunden. Das äußere Erscheinungsbild ist geprägt von schlichter Einfachheit mit großzügigen
Fassadenelementen und der hinterlüfteten Holzfassade mit einer Querlattung aus
Lärchenrombuslatten mit Lärchengewänden zu den Fassadenelementen. Die fünfte Fassade, das
Dach, wird mit einem Flachdach mit Attikahochzug ausgebildet. Als Material für die notwendigen
Verblechungen kommt Rheinzink zum Einsatz um den zurückhaltenden Gesamtcharakter des Objekts
zu unterstützen.

Das Raumprogramm
Das Raumprogramm besteht im EG aus einem überdachten, integrierten Eingangsbereich, einem
Empfangs- und Informationsbereich sowie großzügig gestalteten Ausstellungsflächen für den
Fachbetrieb. Die Verbindungsstiege ins erste Obergeschoss ist eine freistehende offene Holzstiege mit
Flachstahlwangen. Im ersten Obergeschoss sind die Büroräumlichkeiten und die Sanitäranlagen
enthalten.
Für den Lagerbereich ist eine großzügige 8m hohe Halle vorgesehen welche neben Regal und
Werkstattflächen auch die Sanitärräumlichkeiten, die Umkleiden, den Gemeinschaftsraum für
MitarbeiterInnen beinhaltet. Die für die Verwendung der zweiten Lagerebene (über dem Bereich der
vor beschriebenen Allgemeinflächen) notwendige Stiege ist als reine Stahlstiege mit Gitterroststufen
einzuplanen.

Die Konstruktionselemente
Konstruktiv handelt es sich bei beiden Gebäudekomplexen um eine Flachgründung mit
Betonbodenplatte und einem umlaufenden Betonhochzug. Das Ausstellungs- und Bürogebäude wird
als Mehrschichtkonstruktion bestehend aus einer Massivholzkonstruktion, einer 20cm starken
Wärmedämmschicht aus Flachswärmedämmplatten und der zuvor beschriebenen, hinterlüfteten
Holzfassade mit Querlattung. Die Hinterlüftung ist mit einem 3cm Abstand zu den
Wärmedämmelementen herzustellen und in allen Anschlussbereichen zu berücksichtigen. Als
Fassaden- und Fensterelemente ist eine Holz-Alu Konstruktion mit normaler Deckschale vorgesehen.
Als Decken sind trägerunterstützte Brettsperrholzdecken mit beschichtetem Heizestrich vorgesehen.
Die Innenwände werden als Leichtbaukonstruktionen (z.B. Rigips) hergestellt. Als Türen sind
stumpfeinschlagende Holztüren mit Holzzargen mit einfachem Falz einzuplanen.

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 4


Beim Lagerhallen- und Werkstattbereich handelt es sich um eine Stahlkonstruktion mit
Sandwichelementen, Fensterelementen und einem Stahlfachwerkträger für die Dachkonstruktion auf
einer flachgegründeten Betonbodenplatte mit umlaufendem Betonhochzug. Als Bodenbelag ist in der
Halle ein beschichteter Industrieestrich (staplerbefahrbar) und in den Sozial- und Sanitärräumen ein
Heizestrich analog dem Ausstellungsbereich einzuplanen. Die Zwischenwände sind als
Leichtbaukonstruktion (z.B. Rigips) herzustellen. Als Türen finden stumpf einschlagende
Stahlumfassungszargen mit Holztüren vorzusehen.

1.2 Projektphasen/Zeitplan Wettbewerb


Die untenstehende Tabelle zeigt den Zeitplan für den Wettbewerb und die zu den jeweiligen
Zeitblöcken zugewiesenen Projekte auf.

Beschreibung Verantwortlichkeit Start Ende


TAG 1 Teil 1 10:15 13:00
Projekt 1

MITTAGSPAUSE 13:00 14:00


TAG 1 Teil 2 14:00 17:30
TAG 2 Teil 1 9:00 12:00
MITTAGSPAUSE 12:00 13:00
Projekt 2

TAG 2 Teil 2 13:00 16:30

TAG 3 Teil 1 9:00 12:00


Projekt 3

MITTAGSPAUSE 12:00 13:00

TAG 3 Teil 2 13:00 15:30

Tabelle 1-2: Zeitplan Wettbewerb

1.3 Bereitgestellte Unterlagen


In nachfolgender Tabelle werden alle Dokumente und Unterlagen, welche vom AG bereitgestellt
werden und für die Projektabwicklung zu berücksichtigen sind aufgelistet.

Dokumente und Daten Inhalt

BIM-Abwicklungsplan (BAP) Projekt-Ziele, BIM-Anwendungsfälle,


Modellanforderungen seitens AG
Begleitheft Wettbewerb Aufgaben Wettbewerb,
Checkliste Wettbewerb
Skizzen Projektangaben 2D-Grundrisse, Schnitte, 3D-Ansicht

Revit-Projektvorlage

Revit-Projektvorlage CAD-Archiv

Tabelle 1-3: Bereitgestellte Unterlagen

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 5


2 BIM-Ziele und BIM-Anwendungsfälle

2.1 Zusammenfassung der BIM-Ziele


In der nachfolgenden Tabelle werden die Ziele aus den AIA für das Projekt im BAP übernommen und
durch die Angabe des umzusetzenden Anwendungsfalls konkretisiert.

Ziel Beschreibung Anwendungsfall


Optimierung des Erstellung eines digitalen Zwillings; AwF 1: Koordination des
Planungsprozesses frühzeitige Koordinierung der Planungsteams
Planungsdisziplinen (integraler AwF 2:
Planungsansatz), Reduzierung von Kollisionsprüfungen
Schnittstellenfehlern, unter Einbindung
AwF 3: Ableitung von
von Lebenszyklusbetrachtungen,
Planungsunterlagen
Qualitätssteigung der Planunterlagen durch
Ableitung direkt aus dem Modell (keine
Inkonsistenzen zwischen
Grundrissen/Schnitten)
Verbesserung der Kommunikation über das Modell, AwF 1: Koordination des
Kollaboration transparentes und integrales Arbeiten des Planungsteams
/Transparenz Planungsteams AwF 2:
Kollisionsprüfungen
Verbesserung der Kosten- Integration von Kosten- und AwF 4: Kostenplanung
und Terminsicherheit Terminkennwerten am Modell, für die AwF 5: Terminplanung
Anwendung im Kosten- und
Terminmanagement
Verwendung des Modells Erstellung von Visualisierungen des AwF 6: Visualisierungen
für Marketingzwecke entstehenden Koordinationsmodells zur
Verwendung im Marketing und der
Öffentlichkeitsarbeit
Digitalisierung des AwF 7:
Mängelmanagements Baustellenmanagement
Auslesen von FM- Verwendung des digitalen Zwillings in der
Parametern aus dem Betriebsphase zur Verwendung im FM
Modell
Tabelle 2-1: BIM-Ziele aus AIA mit Zuordnung zu Anwendungsfällen

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 6


2.2 BIM-Anwendungsfälle
In Tabelle 2-2 werden jene modellbasierten Anwendungsfälle, welche in den AIA definiert wurden
angegeben. Des Weiteren erfolgt eine Zuordnung zu den verantwortlichen Beteiligten.

AwF Bezeichnung Beschreibung Verantwortlichkeit


AwF 1 Koordination des Trennung des Modells in BIM-
Planungsteams Bearbeitungsbereiche innerhalb Gesamtkoordinator
einer Planungsdisziplin (Ausnahmen
TWP) und in Fachmodelle
übergreifend über
Planungsdisziplinen,
Zusammenführen von
Planungsdisziplinen in
Koordinationsmodellen
AwF 2 Kollisionsprüfungen Qualitätsprüfung der Planung im BIM-
Sinne der Überprüfung von Gesamtkoordinator
Überschneidungen von (übergeordnet), BIM-
Modellkomponenten – innerhalb Koordinator (intern)
eines Modells und
Modellübergreifendend, Soft-
Clashes inbegriffen
AwF 3 Ableitung von Planunterlagen Konsistenz in Grundriss und Schnitt BIM-Ersteller
erhalten, teilautomatisierte
Planerstellung
AwF 4 Kostenplanung BIM-Manager, BIM-
Gesamtkoordinator
AwF 5 Terminplanung BIM-Manager, BIM-
Gesamtkoordinator
AwF 6 Visualisierungen Erstellung von Visualisierungen in BIM-Ersteller
Hinblick auf Marketingzwecke
AwF 7 Baustellenmanagement Verteilung von Aufgaben, BIM-Koordinator –
Mängelmanagement Ausführung
AwF 8 Übernahme in Facility Vereinfachung von Modellinhalten BIM-Manager, BIM-
Management (IFC-Modell mit FM-Parametern) – Ersteller
COBie-Parameter (Umgang mit IFC-
Exporter)

Tabelle 2-2: Umsetzung der in den AIA definierten BIM-Anwendungsfälle

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 7


3 Rollen und Verantwortlichkeiten
Die digitale Projektabwicklung mit BIM erfordert neue Rollen und damit geht obendrein eine neue
Verteilung der Zuständigkeiten einher. Für die Beschreibung der Rollenbilder wird auf die AIA
verwiesen. Das Projektorganigramm bildet die Strukturierung der Rollen im Projekt ab.

3.1 Projektorganigramm
Die Organisation im Projekt baut sich wie folgt auf:

Abbildung 3.1-1: Projektorganigramm mit Bezug auf BIM-Rollen

Die WettbewerbsteilnehmerInnen müssen im Rahmen der Umsetzung des Wettbewerbs Aufgaben aus
den Bereiche des BIM Erstellers (Modellierer in der Funktion des Projektplaners / Architekten), des
BIM Koordinators (Koordination von Fach- Teilmodellen im Fachbereich) des BIM Gesamtkoordinators
(fächerübergreifende Koordination von Fach-Teilmodellen) und des BIM Koordinators in der
Ausführung (Modellbasierte Aufgabenverteilung) umsetzen.

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 8


3.2 Projektbeteiligte
Die im Projektorganigramm dargelegten Rollen werden folgendermaßen besetzt:

BIM-Rolle Disziplin Kürzel Firma Name Kontakt

BIM-Manager Projektleitung BM UIBK Larissa Schneiderbauer iBT-AustrianSkills@uibk.ac.at

BIM- Objektplanung BGK WSK Name wsk.schulung#@gmail.com


Gesamtkoordinator Wettbewerbsteilnehmer
BIM-Koordinator Elektroplanung BK-ELE ELEP Eva Elbenhut wsk.elektroplanung1@gmail.com
Elektro
BIM-Ersteller Elektroplanung BE-ELE ELEP Elias Ecker wsk.elektroplanung2@gmail.com
Elektro
BIM-Koordinator HKL-Planung BK-HKL HKL Heidi Holster wsk.hklplanung1@gmail.com
HKL
BIM-Ersteller HKL HKL-Planung BE-HKL HKL Heinrich Herfurth wsk.hklplanung2@gmail.com

BIM-Ersteller HKL HKL-Planung BE-HKL HKL Helga Hummel wsk.hklplanung3@gmail.com

Tabelle 3-1: Projektbeteiligte

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 9


4 Projektanforderungen
Folgendes Kapitel beschreibt die allgemeinen Projektinformationen und definiert die inhaltlichen
Vorgaben an die zu verwendende Software, die Datenliefergegenstände und die einzuhaltende
Dateinamenskonvention.

4.1 Software
Im Projekt kommen folgende Softwareprodukte zum Einsatz. Die Verwendung dieser
Softwareprodukte gilt für die angegebenen Verwendungszwecke als verpflichtend. Im Falle einer
Aktualisierung oder eines Wechsels der Software muss auf jeden Fall eine Abstimmung mit dem BIM-
Management erfolgen.

Kürzel
Software Version Disziplin Verwendungszweck
Datenformat
Autodesk Revit 2022 OP, ELE, RVT Modellerstellung, Kollaboration,
HKL Bauteillisten, …
Autodesk 2022 BIM-GK NWF Modellkoordination, Kollisionskontrollen,
Navisworks Manage Simulation, Analyse
Enscape 2022 OP EXE Visualisierungen, Rendering

Dynamo DYN Visuelle Programmierung

Tabelle 4-1: Software

4.2 Datenliefergegenstände
Am Ende jedes Projekts (siehe Zeitplan in Kapitel 1.2) sind Modelle, Dokumente bzw. Daten in
festgelegten Formaten zu liefern und auf der CDE bereitzustellen. Nachfolgende Tabelle gibt die
Liefergegenstände mit dem verknüpften Anwendungsfall und der verantwortlichen Projektdisziplin
an.

Liefergegenstand Lieferzeitpunkt Verantwortlichkeit

Modell Objektplanung Projekt 1 WSK-Wettbewerbsteilnehmer


(Ende Tag 1 Teil 2,
Ende Tag 2 Teil 1)
Modell Objektplanung (angepasst) Ende Projekt 2 WSK-Wettbewerbsteilnehmer

Koordinationsmodell Ende Projekt 2 WSK-Wettbewerbsteilnehmer

Abgeleitete Planunterlagen Ende Projekt 1 WSK-Wettbewerbsteilnehmer

Prüfbericht Kollisionskontrolle Ende Projekt 2 WSK-Wettbewerbsteilnehmer

Visualisierung/Animation Ende Projekt 3 WSK-Wettbewerbsteilnehmer


Architekturmodell
Aufgabenverteilung Ende Projekt 3 WSK-Wettbewerbsteilnehmer

Tabelle 4-2: Datenliefergegenstände

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 10


Die angeführten Liefergegenstände sind in folgenden Formaten auf der CDE zu übermitteln.

Formate RVT IFC Excel PDF NWF BCF Other

Fachmodelle X X

Koordinationsmodelle X X

Planunterlagen (2D-Zeichnungen) X

Prüfbericht Kollisionskontrolle X X (HTML)

Berichte/Spezifikationen X

Visualisierungen X (MPEG)
X (JPEG)
Aufgabenverteilung X (HTML)

Tabelle 4-3: Datenformate Liefergegenstände

4.3 Dateinamenskonvention
Es wird eine einheitliche und gut nachvollziehbare Benennung der Dateien festgesetzt, welche sich
an die Anforderungen der ISO 19650-2 orientiert. Alle Dateien sind entsprechend folgendem Schema
zu benennen:

Feld 1 Feld 2 Feld 3 Feld 4 Feld 5 Feld 6 Feld 7 Feld 8

Funktionelle Räumliche
Projekt _ Ersteller _ _ _ Art _ Disziplin _ Nummer _ Beschreibung
Teilung Teilung

WSK _ XXXX _ XX _ XX _ XX _ XXX _ XXX _ ..XXXX..

Die oben angegebenen Felder sind entsprechend nachfolgender Angaben zu befüllen:

Feld 1: Projekt
Es wird ein Code oder eine Nummer, die das Projekt identifiziert, verwendet. Das Kürzel für das
Projekt lautet: WSK

Feld 2: Ersteller
Dieses Feld gibt einen Identifikator für die Organisation an, welche die Datei erstellt hat und somit
als Urheber gilt. Es sind folgende Codes zu verwenden:

Kürzel Organisation/Firma
ADSK Autodesk
WSK World Skills / Teilnehmer
UIBK Universität Innsbruck
ELEP WSK Elektroplanung
HKL WSK HKL-Planung
Tabelle 4-4: Dateinamenskonvention – Ersteller

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 11


Feld 3: Funktionelle Teilung
Feld 3 dient zur Angabe der funktionellen Teilung eines Gebäudes (z.B. Bereiche, Phasen,
Gebäudeteil oder Zone des Projekts). Ist die funktionelle Teilung nicht zutreffend, d.h. für den
gesamten Gebäudekomplex anwendbar, ist ein entsprechender Code zu verwenden. Es gilt
nachfolgende Codes für die funktionelle Teilung heranzuziehen:

Kürzel Teilung
B1 Bürogebäude
B2 Produktionshalle
BG Alle Baukörper betreffend
XX Keinem Baukörper zuordenbar
Tabelle 4-5: Dateinamenskonvention – Funktionelle Teilung

Feld 4: Räumliche Teilung


Dieses Feld dient als Kennung für die räumliche Unterteilung eines Gebäudes. Für das folgende Projekt
wird eine Unterteilung in Geschoßen vorgegeben, sodass die Angaben in nachfolgender Tabelle gelten.

Kürzel Teilung
ZZ Mehreren Geschoßen zuordenbar
XX Keinem Geschoß zuordenbar
EG Erdgeschoß
O1 1. Obergeschoß
O2 2. Obergeschoß
U1 1. Untergeschoß
U2 2. Untergeschoß
Tabelle 4-6: Dateinamenskonvention – Räumliche Teilung

Feld 5: Art
Jede Datei soll eine einzige Art von Information enthalten. Es wird eine eindeutige Kennung definiert
und für Modelldateien und Dokumente folgendermaßen festgelegt:

Kürzel Art Kürzel Art Kürzel Art


AF Animation File BQ Bill of Quantities PP Presentation
(Animationsdatei)
M1 2D-Datei - nicht vom CA Calculation PR Programme
Modell abgeleitet (Kalkulation)
M2 2D-Datei - vom CO Correspondence RD Room Data Sheet
Modell abgeleitet
M3 3D Modell CP Cost Plan RI Request of
(Kostenplanung) Information
MR Koordinationsmodell DB Database RP Report
VS Visualisierungsdatei FN File Note SA Schedule of
Accommodation
HS Heath & Safety SH Schedules
IE Information SN Snagging List
Exchange File
MI Minutes/Action SP Spezifikation
Notes
MS Method Statement SU Survey
Tabelle 4-7: Dateinamenskonvention – Art

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 12


Feld 6: Disziplin
Gibt die Fachdisziplin an, in der die Datei angesiedelt ist:

Kürzel Fachdisziplin
AG Auftraggeber
ARC Architekt/Objektplanung
TWP Tragwerksplanung
ELE Elektroplanung
HKL HKL-Planung
VMS Vermessung
INT Innenarchitekt/Interior-Planung
BAU Ausführung/Baumeister
ALL Allgemein (keiner Disziplin zuordbar)
Tabelle 4-8: Dateinamenskonvention – Disziplin

Feld 7: Nummer
Es sollte eine fortlaufende Nummerierung mit einem 3-stelligen numerischen Bezeichner verwendet
werden. Es ist zu beachten, dass die Nummer nur fortgeführt werden kann, wenn die vorangestellten
Felder gleich sind.

Feld 8: Beschreibung
Dieses Feld dient für ergänzende Beschreibungen, um den Typ der in der Datei dargestellten Daten
zu definieren. Es sollen Wiederholung von Informationen, die in anderen Feldern gekennzeichnet sind,
vermieden werden. Dieses Feld kann verwendet werden, um einen anderen Aspekt der enthaltenen
Daten zu erläutern. Zu beachten ist, dass KEINE Umlaute, Sonder- oder Leerzeichen verwendet
werden.

BEISPIEL für eine Modelldatei der Disziplin Architektur:

Feld 1 Feld 2 Feld 3 Feld 4 Feld 5 Feld 6 Feld 7 Feld 8

WSK _ WSK _ B1 _ XX _ M3 _ ARC _ 001 _ Gebaeudemodell

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 13


5 Modellspezifische Anforderungen

5.1 Modellierungsgrundsätze
Im Folgenden werden einige Aspekte hervorgehoben, welche während der Modellerstellung und -
bearbeitung als grundlegend gelten. Zu erwähnen ist außerdem, dass diese Ansätze
gewerkübergreifend angewendet weitergeführt werden:
 Es wird so modelliert, so wie gebaut wird.
 EIN Ursprung – d.h. ein Modellnullpunkt wird zu Projektstart definiert, auf welchen sich alle
weiteren Teilmodelle beziehen.
 EINE Geschoßstruktur – mit der einheitlichen Geschoßverwaltung werden die einzelnen
Geschoßebenen festgelegt, sodass die Bauteile den jeweiligen Geschoßen richtig zugeordnet
werden. (Ein Geschoß ist definiert von Rohdeckenoberkante bis Rohdeckenoberkante des
darüber liegenden Geschoßes. Diese Geschoßstruktur wird im österreichischen BIM-Standard
ÖNORM A 6241-2 ebenso festgelegt.)
 Einheiten – die Definition der zu verwendenden Einheiten sind wesentlich, sodass es zu keinen
fehlerhaften Auswertungen aufgrund von differierenden Einheiten kommt.
 Eindeutige Daten – Varianten innerhalb einer Modelldatei sind nicht zulässig, da diese
zwangsläufig zu Fehlern in der Auswertung führen, z.B. doppelte Mengen.
 Einhaltung von Strukturen – die Beibehaltung von Nomenklaturen und Parameterstrukturen
erleichtert den Modellierablauf und die Zusammenarbeit maßgeblich und beugt Fehlern in der
Auswertung und Weiterverwendung von Daten vor.

5.2 Projektursprung
Der Projektursprung – also der Modellnullpunkt – und ein führendes Koordinatensystem werden zu
Beginn festgelegt. Sämtliche Teilmodelle haben sich auf diesen Ursprung zu beziehen. Dadurch kann
sichergestellt werden, dass alle Bauteile und Liefergegenstände lagerichtig und im gleichen
geodätischen Bezugssystem modelliert werden. Das Verhältnis zwischen dem Projektursprung/dem
Projektkoordinatensystem und den geografischen Koordinaten ist gleichermaßen festzulegen und wie
folgt zu definieren:
- Bezug des Projektursprungs zum geografischen Ursprung
- Bezug des Projektnordens zum geografischen Norden (Projektausrichtung)
- Bezug der Projekthöhe (0,00) zur geografischen Höhe (m.ü.NN)

Projektnullpunkt Hochwert [x] Rechtswert [y] Höhe [z] Winkel gegen


in geogr. Norden
Weltkoordinaten 40.624,9575 233.391,8753 689,3 323,73°
Tabelle 5-1: Definition des Projektnullpunkts

5.3 Einheitensystem
Für eine Erleichterung beim Zusammenführen und Prüfen der digitalen Bauwerksmodelle wird eine
homogene Einheitenkonsistenz vorgeschrieben. In der nachfolgenden Tabelle werden die Einheiten
und die zu verwendende Anzahl der Nachkommastellen festgelegt.
Gewerksspezifische Variationen des Einheitensystems (z.B.: TGA in mm) sind abzustimmen und
werden in folgender Tabelle in der rechten Spalte festgehalten.

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 14


Modelleinheit Einheit Nachkomma- Ausnahmen
stelle
Länge Zentimeter cm 1
Fläche Quadratmeter m2 3
Volumen Kubikmeter m3 2
Ebener Winkel Grad grad 3
Geodätischer
Gon gon 3
Winkel
Zeit Sekunde s 3
Masse Kilogramm kg 2
Anzahl Stück St 0
Kraft Newton N 2
Kilometer pro
Geschwindigkeit km/h 2
Stunde
Temperatur Grad Celsius °C 2
Kosten Euro € 2
Tabelle 5-2: Einheitensystem

5.4 Bauteilnamenskonvention
Die Benennung der Bauteile im Modell folgt einer eindeutig definierten und dokumentierten
Namenskonvention. Hierfür wird auf Anhang 1: Modelliervorgaben und Bauteilnamenskonvention
verwiesen.

Die Namenskonvention erfolgt über Abkürzungen für die wichtigsten Eigenschaften des Bauteils
getrennt durch einen Unterstrich, zur eindeutigen Kategorisierung eines Bauteiltyps. Wird eine noch
eindeutigere Bezeichnung notwendig, kann dies in Form eines Stichwortes bzw. Kommentars
hintenanstellt werden, wiederum getrennt durch einen Unterstrich. Hierbei ist die Verwendung von
Umlauten, Satz- und Sonderzeichen zu vermeiden.

5.5 Raumbezeichnung
Die Benennung und Nummerierung für Räume erfolgen auf Basis des Raumprogramms und orientieren
sich an den Vorgaben des Bauherrn. Folgender Code ist für die Raumnummerierung einzuhalten:

Feld 1 Feld 2
Geschoßcode - Nummer
EG - 01
Tabelle 5-3: Raumcodes

Verwenden Sie die in Tabelle 5-4 angebebenen Kürzel für die Geschoßcodes in Feld 1.

5.6 Informationsanforderungen
Für den notwendigen Informationsgehalt des Modells wird auf Anhang 2 verwiesen. Dabei erfolgen
Angaben zu ausgewählten Elementklassen mit den Mindestanforderungen an den Informationsgehalt,
welcher zu den angegeben Datenlieferzeitpunkten nach 1.2 gegeben sein muss.

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 15


6 Kollaboration und Koordination

6.1 Strategie der Kollaboration


Eine effiziente Strategie für die Zusammenarbeit und Kommunikation unter den Projektbeteiligten ist
entscheidend für den Projekterfolg. Im Mittelpunkt dieser Strategie steht die Verwendung einer
gemeinsamen Datenumgebung (engl. CDE = Common Data Environment). Diese ist von allen
Projektbeteiligten verpflichtend für die Bereitstellung und das Beziehen von Informationen im Sinne
von Modell- und Plandateien und weiteren Dokumenten zu verwenden.

Die Strategie zur Zusammenarbeit folgt den Prinzipien der Normenreihe ISO 19650, welche auf der
Verwendung von Informationscontainern, d.h. Projektordner auf der CDE, beruhen. Nachfolgende
Abbildung stellt das Konzept der Informationscontainer dar. Jedes „Kästchen“ repräsentiert dabei
einen Ordner für das Datenmanagement auf der CDE. Informationen im Sinne von Daten werden dabei
beim Übergang in einen anderen Status zwischen den jeweiligen Ordnern verschoben bzw. kopiert,
wenn dies der Entwicklungsstand erfordert. Diese Übergänge werden durch Freigabeverfahren durch
die jeweilige verantwortliche Einheit begleitet.

Tabelle 6-1: Konzept der Ordnerstruktur zur Zusammenarbeit im Projektteam

Status „In Bearbeitung“ bzw. „WIP“ (Work in Progress)


Befinden sich Daten in der Entwicklung sind sie im jeweiligen Ordner mit Status „In Bearbeitung“ des
Planungsteams einer Disziplin einzusortieren. Pro Fachdisziplin wird ein Projektordner „WIP“
bereitgestellt, sodass die Akteure der weiteren Fachdisziplinen auf die darin abgelegten Daten keinen
Zugriff haben. Nach Sicherstellung der Qualitätskriterien durch den BIM-Gesamtkoordinator bzw. den
BIM-Koordinator der jeweiligen Disziplin können die Daten und Informationen für das Projektteam
bereitgestellt werden.

Status „Geteilt“ bzw. „Shared“


Sind Informationen soweit entwickelt, dass sie für weitere Entwicklungsprozesse für das Projektteam
bereitgestellt werden, sind diese dem Status „Geteilt“ zuzuordnen.

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 16


Werden weitere Bearbeitungen notwendig, ist es notwendig den Status aus „In Bearbeitung“
zurückzusetzen.

Informationen, welche als „geteilt“ gekennzeichnet sind, können auch für die gemeinsame Nutzung
im Projektteam herangezogen werden, z.B. für die Referenzierung/Verknüpfung von Fachmodellen
unterschiedlicher Planungsdisziplinen. Zu beachten ist, dass die „geteilten“ Daten den weiteren
Planungsteams zugänglich gemacht werden sollen, aber für sie nicht bearbeitbar sind.

Status „Veröffentlicht“ bzw. „Published“


Der Status „veröffentlicht“ wird für Informationen und Daten verwendet, die zur Verwendung
freigegeben wurden, z.B. für die Übergabe von Modell- und Planunterlagen an die Baustelle. Zu
beachten ist, dass die zu veröffentlichen Daten einen Qualitätssicherungsprozess nach 6.5 durchlaufen
und bestanden haben. Sind Änderungen bzw. Anpassungen notwendig, müssen die Daten wiederum in
den Status „In Bearbeitung“ gesetzt werden.

6.2 Gemeinsame Datenumgebung (CDE)


Als gemeinsame Datenumgebung (engl. CDE = Common Data Environment) wird Autodesk Construction
Cloud verwendet. Diese ermöglicht eine modell- und rollenbasierte Zusammenarbeit aller
Fachdisziplinen.

Neben Vorteilen in der integralen Planung, bietet Autodesk Construction Cloud eine Reihe weiterer
Features, welche den gesamten Planungsprozess straffer und effizienter gestalten. Mit einem
einzelnen Speicherort, der alle Dateitypen unterstützt, erfolgt eine Zentralisierung aller
projektrelevanten Dateien und Daten. Dokumentenkontrolle auf verschiedenen Stufen (Rolle,
Unternehmen, Benutzer) inklusive fünf Berechtigungsstufen erlauben eine optimierte
Dateienstruktur. Mit einem Browser- und App-basierten Zugriff auf die Plattform und einer
integrierten Viewer-Funktion können Aufgaben vielseitig bearbeitet werden. Außerdem entfällt für
Personen mit reinem Viewer-Status die Notwendigkeit entsprechende Softwareprodukte zum Öffnen
der Dateien zugänglich zu haben. Eine Plattform-interne Koordinationsmöglichkeit erlaubt zusätzlich
eine erste rasche Clash-Detection mit der Möglichkeit RFIs, Anmerkungen und Aufgaben zu verteilen
und zu organisieren.

Für die kollaborative Projektabwicklung mithilfe der Autodesk Construction Cloud sind folgende
Punkte zu beachten:
 Einhaltung der beschriebenen Ordnerstruktur und Zugriffsrechte entsprechend der
fachdisziplinabhängigen Rolle nach 6.1
 die Namenskonvention nach 4.3 ist beim Upload bzw. Publizieren von Daten verpflichtend
einzuhalten
 beim erneuten Upload bzw. Publizieren von Daten wird automatisiert eine neue Version
angelegt und die bereits vorhanden Daten bleiben in Form von älteren Versionen erhalten,
d.h. einer Versionierung im Dateinamen ist abzuraten und nur im Ausnahmefall unter
Abstimmung mit dem BIM-Management vorzunehmen.
 Die Zusammenführung der Fachmodelle zu einem Koordinationsmodell erfolgt über die
Autodesk Construction Cloud

6.3 Status und Revision


Jeder Datei, welche auf die CDE geladen wird, sind die Attribute Status und Revision zuzuordnen, um
in Ergänzung zur Dateinamenskonvention und deren Einordnung in der Ordnerstruktur den weiteren

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 17


Projektteilnehmern zusätzliche Informationen zur Eignung für weiterführende Nutzungen zu liefern.
Die Status-Codes sind folgendermaßen einzuhalten:

Status Eignung Ordner


S0 Anfangsstatus/In Bearbeitung WIP
S1 Bereit für Koordination Shared
S2 Bereit für Information Shared
A Approved/Genehmigt Published
Tabelle 6-2: Statuscodes

6.4 Modellteilung und Bearbeitungsbereiche


Bearbeitungsbereiche sind gemäß der untenstehenden Tabelle zu benennen. Alle Änderungen an der
Modellunterteilung oder der Bearbeitungsbereiche müssen mit dem gesamten Planungsteam
abgestimmt werden. Alle Änderungen sind in der untenstehenden Tabelle zu vermerken.
Bearbeitungsbereiche sollten so erstellt werden, dass der Austausch von Geometrie mit Modellen von
Unterauftragnehmern zu erleichtern.

Disziplin Fach-/ Teilmodell Bearbeitungsbereich


Objektplanung Hochbau ARC_Rohbau
(Architektur und ARC_Ausbau
Tragwerksplanung) ARC_Moebel
Grundstück GRU_Gelaende
GRU_Außenanlagen
TGA HKLS HKL_Lueftung
Elektro ELE_Elektro
Tabelle 6-3: Fachmodelle und Bearbeitungsbereiche

6.5 Qualitätsmanagement
Im folgenden Abschnitt wird die Qualitätssicherungsstrategie für das Projekt beschrieben. Dies
beinhaltet die Methoden und Verantwortlichkeiten für die Daten- und Informationserstellung und
deren Austausch.
Durch ein erfolgreiches Qualitätsmanagement werden eine verbesserte Arbeitsqualität für alle
Projektbeteiligten, ein effizienter und störungsfreier Daten- und Informationsaustausch und eine
früherer Kosten- und Terminsicherheit für das Projekt erwartet.
Nachfolgende Tabelle dient der Deklaration der vorgesehenen Prüfmechanismen und der
Verantwortlichkeit der jeweiligen Organisationseinheit.

Prüfroutine Prüfmechanismus Verantwortlichkeit


Prüfkriterien auf Modellebene
QCC Prüfung geometrischer Beziehungen (Kollisionsprüfung, Abstände...) als
Qualitäts- auch inhaltlicher Beziehungen (Elementabmessungen, BIM-Koordinator
Kriterien-Check Elementabhängigkeiten, ...) innerhalb eines Fachmodells
Prüfkriterien auf Koordinationsebene
KKC Kollisionsprüfung von Fachmodellen zueinander auf Grundlage des
Kollisions- Koordinationsmodells in Navisworks Manage; Geometrische Toleranzen: BIM-Gesamtkoordinator
Kriterien-Check lt. Begleitheft

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 18


Prüfroutine Prüfmechanismus Verantwortlichkeit
MVC Änderungskontrolle von Fachmodellen (aktueller Stand zu vorherigem
Model-Vergleichs- Stand) – geometrisch und alphanumerisch erfolgt mit entsprechenden BIM-Gesamtkoordinator
Check
Koordinationswerkzeugen auf der Kollaborationsplattform

Tabelle 6-4: Methoden der Qualitätssicherung

Die Prüfberichte der Qualitätssicherheitsüberprüfungen sind in den in Kapitel 4.2 angegeben


Formaten auf der Kollaborationsplattform bereitzustellen.

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 19


Normen und Richtlinien
Die Verwendung einer gemeinsamen Sprache und abgestimmter Standards ist notwendig, um einen
vollständig kollaborativen BIM-Prozess zu erreichen. Um die Konsistenz der dreidimensionalen und
alphanumerischen Informationen zu unterstützen, müssen die Modelle nach vereinbarten Normen,
Richtlinien und projektspezifischen Standards erstellt werden. Bei Widersprüchen zwischen diesem
Dokument und den nachstehenden Normen und Richtlinien hat der BAP Vorrang:

(eng. common data environment)


(eng. Level of information)
(eng. object naming)

(eng. Level of detail)


Zeichnungsinhalte

Detaillierungsgrad
(eng. collaboration)

(eng. classification)
Objektbenennung

Informationstiefe
Zusammenarbeit

Datenumgebung
Dateibenennung
(eng. file naming)

Klassifizierung

Vertragswesen
(eng. guidance)

(eng. contracts)
(eng. drawing)
Anleitung
Richtlinien Jahr

ÖNORM A 6241-1 Digitale Bauwerksdokumentation, Teil 1: CAD-Datenstruktur 2015


und Building Information Modeling (BIM) - Level 2 M M M

ÖNORM A 6241-2 Digitale Bauwerksdokumentation, Teil 2: Building Information 2015


Modeling (BIM) - Level 3-iBIM M M M

ÖNORM A 2063-1 Austausch von Daten in elektronischer Form für die Phasen 2021
Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung (AVA), Teil 1: Austausch von
Leistungsbeschreibungs-, Ausschreibungs-, Angebots-, Auftrags- und
Abrechnungsdaten
ÖNORM A 2063-2 Austausch von Daten in elektronischer Form für die Phasen 2021
Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung (AVA), Teil 2: Berücksichtigung der
Planungsmethode Building Information Modeling (BIM) Level 3

ÖNORM EN ISO 19650-1 Organisation von Daten zu Bauwerken - 2019


Informationsmanagement mit BIM M M R M
Teil 1: Konzepte und Grundsätze

ÖNORM EN ISO 19650-2 Organisation und Digitalisierung von Information zu 2019


Bauwerken und Ingenieurleistungen, M M R M M
Teil 2: Planungs-, Bau- und Inbetriebnahmephase

ÖNORM EN ISO 19650-3 Organisation und Digitalisierung von Information zu 2021


Bauwerken und Ingenieurleistungen, Teil 3: Betriebsphase der Assets

EN ISO 16739 Industry Foundation Classes (IFC) für den Datenaustausch in der 2017
Bauindustrie und im Anlagenmanagement M

EN ISO 29481-1 Bauwerk Informations Modelle - Informationslieferungs 2016


Handbuch R

EN ISO 29481-2 Virtuelle Gebäudemodelle (BIM) - Informationshandbuch , Teil 2: 2016


Interaction Framework R

EN 17412-1 Building Information Modelling - Level of Information Need 2020


R R

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 20


Anhang 1: Modelliervorgaben und Bauteilnamenskonvention
In Anhang 1 werden die Anforderungen an die umzusetzende Modelliervorgaben im „grauen Kästchen“
und die einzuhaltende Bauteilnamenskonvention je Revit-Bauteilkategorie beschrieben. Die einzelnen
Segmente der Bauteilnamenskonvention sind durch die Reihenfolge sowie durch Abkürzungen
eindeutig definiert und durch „Unterstriche“ zu teilen. Die kursiv angegebenen Segmente sind als
optionale Ergänzung zur evtl. notwendigen, detaillierten Kennzeichnung des Typs bzw. der Familie
anzusehen.

Folgende Tabelle gibt eine Zuweisung der zugrundeliegenden Bauteilarten zu den Revit-
Bauteilkategorien an.

Bauteilart Kürzel Revit-Bauteilkategorie


Wand WA Wand: tragend
Nichttragende Wand
Geschoßdecke GD Geschoßdecke: tragend
Nichttragende Geschoßdecke
Fußboden FB Nichttragende Geschoßdecke
Dach DA Dach
Stütze ST Stütze
Tür TU Tür
Fenster FE Fenster
Geländer GL Geländer
… … …

Tabelle Anhang1-0-1: Zuweisung Bauteilarten zu Revit-Bauteilkategorie

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 21


Wände

Modellierung: Zusatzinfos (optional):

- Grundsätzlich ist eine Trennung der REI60 Feuerwiderstandsklasse

Wandschichten in tragende und nichttragende geneigt

Schichtpakete einzuhalten: …

- Tragende Wände werden im Regelfall OK RFB


bis UK RD des jeweiligen Geschoßes modelliert Wandstärke (in mm):
- Wände werden idealerweise an ihrer Unter- 0001 1 mm
und Oberseite mit Ebenen verknüpft  0010 1 cm
Versätze vermeiden 0100 10 cm
0200 20 cm
Funktion: 1000 1m
WAND Wand
DAEM Dämmung
FASS Fassade
BRUS Brüstung
ATTI Attika
FROS Frostriegel
SOCK Sockel

Typname:
(beispielhaft) Bauteilart:
WA Wand

WSK_WA_TR_WAND_STB_0250_C2530_Zusatzinfo

Wettbewerbscode:
WSK World Skills

Tragfunktion:
TR tragend
NT nicht tragend

Material:
STB Stahlbeton
BFT Fertigteil Beton
HOR Holz-Rahmenbau
HOM Holz-Massiv
ZIE Ziegel
PUT Putz
GLA Glas
TRB Trockenbau
WDH Wärmedämmung hart
WDW Wärmedämmung weich

Material Ergänzung (optional):
C2530 Stahlbeton
GK Gipskarton
XPS

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 22
Geschoßdecken

Modellierung:
- Tragende Geschoßdecken werden im Zusatzinfos (optional):
Regelfall auf OK RFB des jeweiligen REI60 Feuerwiderstandsklasse
Geschoßes modelliert U unter GD (gilt für nur für DAEM)
- Zu beachten: Fußböden folgen einer UE über GD (gilt für nur für DAEM)
gesonderten Bauteilnamenskonvention Var mit Gefälle

Deckenstärke (in mm):


0001 1 mm
0010 1 cm
0100 10 cm
0200 20 cm
1000 1m

Funktion:
GEDE Geschoßdecke
DAEM Dämmung
BODP Bodenplatte
FUND Fundament

Typname:
(beispielhaft) Bauteilart:
GD Geschoßdecke

WSK_GD_TR_GEDE_STB_0250_C2530_Zusatzinfo

Wettbewerbscode:
WSK World Skills

Tragfunktion:
TR tragend
NT nicht tragend

Material:
STB Stahlbeton
BFT Fertigteildecke Beton
HFT Fertigteildecke Holz
PUT Putz
GLA Glas
TRB Trockenbau
WDH Wärmedämmung hart
WDW Wärmedämmung weich

Material Ergänzung (optional):
C2530 Stahlbeton
GK Gipskarton
XPS

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 23


Decken

Material Ergänzung (optional):


GK Gipskarton

Material:
HOL Holz
TRB Trockenbau
ALU Aluminium

Typname:
(beispielhaft) Bauteilart:
DE Decke

WSK_DE_ABGD_TRB_0015_GK_Zusatzinfo

Wettbewerbscode:
WSK World Skills

Funktion:
ABGD Abgehängte Decke

Deckenstärke (in mm):
0001 1 mm
0010 1 cm
0100 10 cm
0200 20 cm
1000 1m

Zusatzinfos (optional):
Raster 1000-1000

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 24


Fußböden

Modellierung:
- Fußböden werden als nicht tragende
Geschoßdecke modelliert
- Fußböden werden im Regelfall als
mehrschichtiges Bauteil modelliert
- Fußböden werden mit Ebene OK FFB
des jeweiligen Geschoßes verknüpft

Fußbodenbelag (oberste Schicht):


Fliesen
Parkett
Linoleum
Naturstein

Bauteilart:
FB Fußboden

Typname:
(beispielhaft) WSK_FB_0150_Fliesen_Zusatzinfo

Wettbewerbscode:
WSK World Skills

Deckenstärke (in mm):


0001 1 mm
0010 1 cm
0100 10 cm
0200 20 cm
1000 1m
Zusatzinfos (optional):
EI30 Feuerwiderstandsklasse
Terrasse Nutzung

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 25


Dächer

Modellierung:
- Für Flachdächer gilt: Tragende Schicht wird
als „Geschoßdecke“ modelliert,
Flachdachaufbau als Bauteilkategorie
„Dach“ Zusatzinfos (optional):
REI60 Feuerwiderstandsklasse
Kaltdach
Warmdach
Umkehrdach
Var mit Gefälle (bei FD)

Dachstärke (in mm):


0001 1 mm
0010 1 cm
0100 10 cm
0200 20 cm
Bauteilart:
DA Dach

Typname:
(beispielhaft)
WSK_DA_FD_0200_begrünt_Zusatzinfo

Wettbewerbscode:
WSK World Skills

Funktion:
FD Flachdach
DN Dach geneigt

Dachbelag (optional):
Ziegel
Schiefer
Bitumen
Kies
Begrünt

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 26


Stützen/Träger

Modellierung:
- Stützen werden an das Geschoss verknüpft, von
dem deren Errichtung und Nutzung ausgeht
- Tragende Stützen müssen an ihrer Unterseite
Verbindung zu tragenden Elementen
aufweisen, für die Oberseite gilt dies nicht

QS-Abmessungen (nur bei STB od. HOL)


Für Kreis-QS Ø (in mm):
0200 20 cm Durchmesser
Für RE-Querschnitt (in mm)
0200x0300 20cmBreite/30cmHöhe

Material:
STB Stahlbeton
HOL Holz
STA Stahl

Bauteilart:
ST Stützen
TR Träger

Typname: WSK_ST_TR_STB_RE_0200x0300_C2530_Zusatzinfo
(beispielhaft)

Wettbewerbscode:
WSK World Skills

Tragfunktion:
TR tragend
NT nicht tragend

Querschnitt (nur bei STB):


RE Rechteck
RU Kreisquerschnitt
IPE100
HEM300
SO Sonderform

Material (optional):
C2530 Stahlbeton

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 27


Türen

Öffnungsart
Dreh Drehtür
Schiebe Schiebetür
Pendel Pendeltür
Falt Falttür

Anzahl Flügel:
FL1 1-flügelig
FL2 2-flügelig

Bauteilart:
TU Tür

Familienname:
(beispielhaft) WSK_TU_I_FL1_UZ_Dreh_Zusatzinfo

Wettbewerbscode:
WSK World Skills

Funktion:
A Außentür
I Innentür
T Tor

Zargenart:
UZ Umfassungszarge
BZ Blockzarge
EZ Eckzarge
Typname: BR Blendrahmen
(beispielhaft) Durchgangsbreite (in mm):
0800 80cm Zusatzinfo (optional):
0900 90cm EI2-30C Feuerwiderstandsklasse
Flächenbündig
Falztür
Bauteilart:
TU Tür

WSK_TU_DL-0900-2000_Zusatzinfo

Wettbewerbscode: Modellierung:
WSK World Skills - Türelemente müssen Bestandteil einer Wand
sein.
Durchgangslichte: - Türelemente werden an das Geschoss
DL Durchgangslichte verknüpft, von dem deren Errichtung und
ML Mauerlichte Nutzung ausgeht.
Durchgangshöhe (in mm):
2000 200cm
2100 210cm

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 28


Fenster

Zusatzinfo (optional):
EI2-30 Feuerwiderstandsklasse
Anzahl Teile:
1-tlg 1-teilig
2-tlg 2-teilig
3-tlg 3-teilig

Bauteilart:
FE Fenster
Familienname:
(beispielhaft)
WSK_FE_FE_1-tlg_DrehKipp_Zusatzinfo

Wettbewerbscode:
WSK World Skills

Funktion:
FE Fenster
FT Fenstertür
OL Oberlichte

Beschreibung:
DrehKipp
Fixverglasung
Nurglasecke
Fix-DrehKipp
konfigurierbar

Mauerlichte Breite (in mm):


0800 80cm
0900 90cm
Typname:
(beispielhaft)
Bauteilart:
FE Fenster

WSK_FE_ML-0900-1000_Zusatzinfo
Modellierung:
Wettbewerbscode: - Fensterelemente müssen Bestandteil einer
WSK World Skills Wand sein.
- Fensterelemente werden an das Geschoss
Mauerlichte: verknüpft, von dem deren Errichtung und
ML Mauerlichte Nutzung ausgeht.

Mauerlichte Höhe (in mm):


1000 100cm

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 29


Geländer

Abmessung: (nur für AT)


0250 25cm

Bauteilart:
GL Geländer
Typname:
(beispielhaft)
WSK_GL_GL_0250_Zusatzinfo

Wettbewerbscode:
WSK World Skills

Funktion:
GL Geländer
AT Attikablech

Zusatzinfo (optional):
vertikal Stäbe vertikal
horizontal Stäbe horizonal
außen Außengeländer
innen Innengeländer

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 30


Anhang 2: Informationsanforderungen an FM
Für folgende Elementklassen werden vom Auftraggeber die in den nachfolgenden Tabellen enthalten
Merkmale zum geforderten Datenlieferzeitpunkt benötigt:
 Türen (IfcDoor)
 Fenster (IfcWindow)

Türen
Parameter PSet für IFC-Export Datenlieferzeitpunkt Verantwortlichkeit
Artikelnummer Pset_ManufacturerTypeInformation Ende Projekt 1 Objektplanung
Hersteller Pset_ManufacturerTypeInformation Ende Projekt 1 Objektplanung
Baujahr Pset_ManufacturerTypeInformation Ende Projekt 1 Objektplanung
Gewährleistungsbeginn Pset_Warranty Ende Projekt 1 Objektplanung
Gewährleistungsende Pset_Warranty Ende Projekt 1 Objektplanung
Gewährleistungsdauer Pset_Warranty Ende Projekt 1 Objektplanung

Fenster
Parameter PSet für IFC-Export Datenlieferzeitpunkt Verantwortlichkeit
Artikelnummer Pset_ManufacturerTypeInformation Ende Projekt 1 Objektplanung
Hersteller Pset_ManufacturerTypeInformation Ende Projekt 1 Objektplanung
Baujahr Pset_ManufacturerTypeInformation Ende Projekt 1 Objektplanung
Gewährleistungsbeginn Pset_Warranty Ende Projekt 1 Objektplanung
Gewährleistungsende Pset_Warranty Ende Projekt 1 Objektplanung
Gewährleistungsdauer Pset_Warranty Ende Projekt 1 Objektplanung

BIM-Abwicklungsplan BAP Schulungsprojekt WSK – Version 0.1 31

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