1) Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehest dein
Bild. Dann fördere zutage, was du im Dunkeln gesehen, dass es zurückwirke auf
andere von außen nach innen. (Caspar David Friedrich)
2) Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich
sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich
sieht. Sonst werden seine Bilder den spanischen Wänden gleichen, hinter denen
man nur Kranke oder gar Tote erwartet. (Caspar David Friedrich)
4) Heilig sollst du halten jede fromme Regung deines Gemütes, heilig achten jede
fromme Ahndung; denn sie ist Kunst in uns! In begeisternder Stunde wird sie zur
anschaulichen Form; und diese Form ist dein Bild! (Caspar David Friedrich)
5) Ein Bild muss empfunden, nicht erfunden sein. (Caspar David Friedrich)
6) Wir träumen von Reisen durch das Weltall: ist denn das Weltall nicht in uns? Die
Tiefen unseres Geistes kennen wir nicht. – Nach innen geht der geheimnisvolle Weg.
In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und
Zukunft. (Novalis)
8) Wo soll aber der Künstler seine erhabene Meisterin, die schaffende Natur, finden,
um sich mit ihr gleichsam zu beraten, da sie in keiner äußeren Erscheinung enthalten
ist? In seinem eigenen Innern, im Mittelpunkte seines Wesens durch geistige
Anschauung kann er es nur, oder nirgends. (August Wilhelm Schlegel)