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Eine Bemerkung zur Theorie der regressiven Funktionen.


Von G. F O D O R in S z e g e d .

Sei A eine Ordnungszahl von zweiter Art, die nicht mit n konfinal ist
und M eine Teilmenge der Menge W(A) aller t, für die ? < A gilt. Auf M
sei eine transfinite Funktion f(a)<a mit a i ; l (und <p(0)=0 im Fall, daß
0 £ Af) definiert. Wir nehmen an, daß M stationär ist. Im vorliegenden Artikel
wollen wir uns mit dem folgenden Problem befassen.
P r o b l e m . Gibt es immer eine Ordnungszahl ß<A und eine stationäre
Teilmenge N von M, so daß /(et) ß für alle c. £ N ist ?
Wir werden zeigen, daß die Lösung dieses Problems positiv ist.
Bei den Bedingungen dieses Problems gilt der folgende Satz:
a) Es gibt eine Ordnungszahl ß< A und eine Menge der Ordnungs-
zahlen «£ £ M, die mit M zusammengehörig ist, so daß /(«;) ^ ß für alle ci(
ist (G. FODOR [7]).

Dieser Satz wurde vor der genannten Arbeit des Verfassers in den fol-
genden speziellen Fällen bewiesen:
1. a = (,)x u n d M = W ( o j 1 ) (ALEXANDROFF und URYSOHN [1]),
2. A = und M=W(oj,.-i) (BEN DUSHNIK [2]),
3. M = W(A) (P. Erdös [3]),
4. A = ojj und M eine abgeschlossene Teilmenge von (J. N o -
VAK [4]),
5 . A eine reguläre Limeszahl ( W . N E U M E R [ 5 ] ) ,
6. M eine mit W(A) ähnliche abgeschlossene Teilmenge von W(A)
(H. BACHMANN [6]).
Ferner gilt der Satz:
b) Wenn M nicht stationär ist, so läßt sich auf M eine regressive
Funktion (p definieren, so daß für jedes ß<A die Menge der a £ AI, für die
<p(a) s ß gilt, nicht-zusammengehörig mit W(A) ist (vgl. [6] § 9 , Satz 2).
Wir brauchen folgende Definitionen und Bezeichnungen (vgl. z. B. [6]).
Ist A eine Ordnungszahl, so bedeute W(A) die Menge aller Zahlen 5, f ü r
die £ < A ist. Sind M und N zwei Teilmengen von W(A) ohne Maximum,
s o heißen M und N zusammengehörig, wenn es zu jeder Ordnungszahl jeder
140 G. Fodor

der beiden Mengen eine größere Ordnungszahl in der anderen Menge g i b t .


Sind u und r zwei Limeszahlen, so heißt konfinal mit r, wenn ,« d e r
Limes einer wachsenden Folge vom Typ v ist. Ist a eine Limeszahl, s o
bedeute cf(a) den Index y der kleinsten Ordnungszahl ioy, mit der a konfinal
ist. Eine Teilmenge M von W(A) heißt in W{A) abgeschlossen, wenn sie zu
jeder Fundamentalfolge von Zahlen aus ihr auch deren Limes enthält, sofern
dieser <A ist. Eine in W(A) abgeschlossene, mit W(A) zusammengehörige
Teilmenge von W(A) heißt ein Band von W(A). Eine Teilmenge M von,
W(A) heißt stationär, wenn W(A)—M kein Band von W(A) enthält. Eine
auf einer Teilmenge Af von W(/l) definierte Funktion y heißt regressiv, wenn
7(2) < 5 für alle Argumente mit (und <je(0) = 0 im Fall, daß-
0 € M).

Wir schicken folgenden Hilfssatz voraus:


H i l f s s a t z . Sei A eine Limeszahl mit cf(A) > 0 (d.h. A ist nicht mit
t<> konfinal), \Ka\az (t tk f»cf(A)) eine Folge vom Typ r ^ , ( von nicht-
leeren und paarweise disjunkten nicht-stationären Teilmengen von W(A) und
x„ das erste Element von Ka (c. < i). Ist die Menge U = {x„}a<t nicht-stationärr
und im Falle r = i»rf(A) mit W(A) zusammengehörig, so ist die Menge U Ka
nicht-stationär.')
B e w e i s . Wenn y eine regressive Funktion auf N ^ W ( A ) ist, s o
bezeichnen wir mit H'<j, die Menge aller Ordnungszahlen ,«, für die <p(/«) ^ tj
ist: H ^ = { f i ^ N : < p ( f t ) ^ r l } . Nach b) existiert eine regressive Funktion ü>
auf U und zu jedem a< r eine regressive Funktion tpa auf Ka—{*„}, so
d a ß für jede n < A die Menge Hit bzw. H £ a ( a < t ) nicht-zusammengehörig
mit W(/i) ist. Es sei für « < t
?>«.(§) für § € * " „ — / / £ — {*.},
xa für í£Hvaa.
Da die Menge ( c < T) nicht-zusammengehörig mit W(A) ist, so ist ga
für jedes c < r eine regressive Funktion auf Ka—{xa} mit ga(?) s xa f ü r
§ 6 K„ — {*„). Es sei weiter
U(l) für u u ,
g
\ g & ) iör S € / < « - { * « } und a < r .
g ist eine regressive Funktion auf K= U Ka, so daß für jedes u < A die

Menge H',¡ nicht-zusammengehörig mit W(A) ist. W ü r d e nämlich eine


Zahl /i0 < A existieren, für die H¡¡° mit W(A) zusammengehörig ist, so

I ) Beim Beweis wird eine Modifikation eines Beweises von G. BLOCH benutzt
(vgl. [8J, S. 266).
Zur Theorie der regressiven Funktionen. 141

"könnten die Elemente von Hg" entweder in U oder in M e n g e n * K a — { x a } mit


Xa ^ ,"o v o r k o m m e n , also g ä b e e s entweder in der M e n g e U o d e r in einer
M e n g e Ka„ mit ^ eine mit W(A) z u s a m m e n g e h ö r i g e T e i l m e n g e von
H,j°, im W i d e r s p r u c h zur Definition von •</' bzw. g„t<.
W i r beweisen nun d e n

S a t z 1. Sei A eine Limeszahl mit cf(A)> 0 (d.h. A sei nicht mit o>
konfinal) und M eine Teilmenge von W(A). Wenn M stationär ist, so existiert
zu jeder auf M definierten regressiven Funktion <+ eine Ordnungszahl a < A
und eine stationäre Teilmenge N von M, so daß (p (ß) ^ et fitr olle N ist.
B e w e i s . W i r betrachten ein Band B — W(/(l) vom T y p m,/(,d
in W(A), wobei ß, = 0 ist. W i r bezeichnen mit H,. die M e n g e aller O r d n u n g s -
zahlen <<£Ai, f ü r die ßr ^ <K") < ßr+i i s t : H,. = {,« £ M: ßv g ?(,«) < j.
Offenbar ist Har\H, = 0 f ü r a =|= r . D a B ein Band ist, da also l i m & . = &
v<\
f ü r jede Limeszahl / < und lim ßr = A ist, so ergibt sich hieraus nach

der Definition von Hv, daß

M = U H v
<V<. i,

ist. Sei nun {//, £ )f r ( r g w,/(,!)) die Folge der nicht-leeren Mengen Hr
und y„ f sei d a s erste Element von H r ( f ü r alle c < -r. Da tf eine regressive
Funktion ist, so ist ßvg < yr(. W i r definieren nun auf d e r M e n g e V = {y,. i } i r r
(r § i)) eine regressive Funktion i p :

V0v{) = ßn •

Man sieht sofort, daß y>(«) =t= iO(ß) ist, wenn c. u n d ß zwei verschiedene
Elemente von Y sind. So ergibt sich hieraus auf G r u n d von a), d a ß die
M e n g e Y nicht-stationär ist. D a M stationär ist und

[} Hvt = M
i •'

ist, existiert nach dem Hilfssatz ein i,, < r , für das Hr( stationär ist.
Damit ist der Satz bewiesen.

S a t z 2. Ist A eine reguläre Limeszahl > m und M eine stationäre


Teilmenge, so existiert für jede auf M definierte regressive Funktion ip eine
stationäre Teilmenge von M von Argumenten, für die die Werte von <j ein-
ander gleich sind.
B e w e i s . Sei Z.« = {,« £ M : r/> (,«) = «]• Nach Satz 1 existiert eine
Zahl ß<A derart, d a ß die M e n g e N der y£M, f ü r die ( p ( y ) ^ ß gilt/
142 G. Fodor: Zur Theorie der regressiven Funktionen.

s t a t i o n ä r ist. O f f e n b a r i s t
N= U U.
Da N s t a t i o n ä r ist, existiert n a c h d e m H i l f s s a t z e i n e Z a h l ac ( c o ^ ß< A), für
d i e L„0 s t a t i o n ä r ist.

Literaturverzeichnis.

[1] P. S. A L E X A N D R O F F — P . U R V S O H N , Mémoire sur les espaces topologiques compacts,.


Verh. Akad. Wiss. Amsterdam, (1) 45, Nr. 1, 1—96. y
[ 2 ] B E N D U S H N I K , A note on transfinite ordinals, Bulletin Amer. Math. Soc., 3 7 (1931),
8G0—862.
[3] P. ERDÔS, Some remarks on set theory, Proceedings Amer. Math. Soc., i (1950),.
127—141.
[4] J. NOVÁK, A paradoxical theorem, Fundamenta Math., 3 7 ( 1 9 5 0 ) , 7 7 — 8 3 .
[5] W . NEUMER, Verallgemeinerung eines Satzes von Alexandroff und Urysohn,
Math.
Zeitschrift, 5 4 ( 1 9 5 1 ) , 2 5 4 - 2 6 1 .
[6] H. BACHMANN, Transfinite Zahlen (Ergebnisse der Math, und ihrer Grenzgebiete,
Neue Folge, Heft 1, Berlin—Heidelberg—Göttingen, 1955), S. 43.
[7] G. F O D O R , Generalization of a theorem of Alexandroff and Urysohn, Acta Sei.
Math., 16 (1955), 204—206.
[8] G- BLOCH, Sur les ensembles stationnaires de nombres ordinaux et les suites
distinguées d e fonctions regressives, C. R. Acad. Sei. Paris, 2 3 6 (1953), 265—267.

(Eingegangen am 24. September 1956.)

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