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Teststoff

Erstes Thema: UNO


1) Wann und warum wurde die UNO gegründet?

1945 um den Weltfrieden zu sichern und die internationale Zusammenarbeit der Staaten zu fördern.

2) Wie viele Staaten sind heute Mitglieder der UNO?

193

3) Wann ist ein Gebiet ein Staat und wann kann ein neuer Staat entstehen? Welche Probleme
können dabei auftreten?

Wenn es ein Staatsgebiet, ein Staatsvolk und eine Staatsgewalt gibt, kann es nach internationalem
Recht einen Staat geben.

Ein Gebiet kann sich nur dann von einem bestehenden Staat trennen und nach internationalem
Recht ein eigener Staat werden, wenn es die Verfassung des Landes erlaubt oder die eigene
Regierung die Menschenrechte der Menschen in diesem Gebiet in so einem extremen Ausmaß
verletzt, dass ausnahmsweise so eine Abspaltung erlaubt ist.

Tatsächlich (= Faktisch) kommt es oft darauf an, ob genug andere Staaten die Abspaltung akzeptieren
d.h. z.B. Pässe, Zollpapiere, etc. des neuen Staates akzeptieren. Ist das nicht der Fall, dann wird es für
den neuen Staat sehr schwierig werden, Handel zu treiben. Der Wohlstand wird in den meisten
Fällen sinken.

4) Wo hat die UNO ihren Hauptsitz, wo hat sie ihre Nebensitze?

New York (Hauptsitz), Wien, Genf, Nairobi

5) Nenne drei Beispiele für Unterorganisationen der UNO (ständige UN-Hilfsorganisationen).

WHO – Weltgesundheitsorganisation

UNHCR – UNO-Flüchtlingshilfswerk

UNESCO – Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur

FAO - Welternährungsorganisation

6) Nenne ein Beispiel für eine UNO-Unterorganisation, die ihren Sitz in Wien hat.

Buch Seite 113

7) Nenne 3 Beispiele für Erfolge der UNO-Unterorganisationen und der UNO

Zwischen dem Jahr 200 und dem Jahr 2015 wurde die extreme Armut (nach heutiger Definition ist
extrem arm, wer mit unter 1,9 US-Dollar am Tag leben muss) halbiert und obwohl 2001 auf der Erde
2 Milliarden Menschen mehr lebten als 25 Jahre davor, sank die Zahl der Hungernden von mehr als
einer Milliarde Menschen auf 795 Millionen.

Es gingen im Jahr 2015 gleich viele Mädchen wie Buben zur Grundschule (das war früher nicht der
Fall).

Quelle: https://www.kleinezeitung.at/politik/aussenpolitik/4762655/Jubilaeum-der-Vereinte-
Nationen_70-Jahre-Erfolg-und-Versagen-bei (17.5.2018)
Ende 2016 waren 65,5 Millionen Menschen auf der Flucht, 22, 5 Millionen Menschen davon haben
auf der Flucht ihr Land verlassen. 17,2 Millionen Menschen vom UNHCR versorgt. 2,8 Millionen
Menschen davon sind Asylant/innen. Der Rest flüchtet innerhalb des eigenen Landes in andere
Regionen (= Gebiete).

Quelle: http://www.unhcr.org/dach/at/services/statistiken (16..2018)

Aufgrund von Malaria (= eine Krankheit) sterben weltweit im Jahr 2016 viel weniger Menschen.
Insgesamt sank die Sterberate um 60%. Die WHO hat dabei mitgeholfen.

Quelle: https://www.epochtimes.de/wissen/forschung/erfolge-im-kampf-gegen-malaria-
a1324550.html (16.5.2018)

Auch viele andere Krankheiten konnten erfolgreich bekämpft werden.

In den 60er-Jahren wurden viele afrikanische Kolonialstaaten wieder eigene, selbstständige (=


souveräne) Staaten.

8) Haben alle Mitgliedstaaten in der UNO-Generalversammlung gleich viele Stimmen oder geht es
nach Bevölkerungszahl? Kann die Generalversammlung Entscheidungen treffen, an die sich alle
Staaten halten müssen?

Jedes Land hat eine Stimme – egal wie groß es ist und wie viele Einwohner/innen es hat. Die
Generalsversammlung kann aber keine Beschlüsse fassen, an die sich alle halten müssen. Ihre
Beschlüsse zeigen nur, wie die Mehrheit der Staaten denkt.

9) Wie setzt sich der UNO-Sicherheitsrat zusammen und wie werden dort Entscheidungen gefällt?
Müssen sich die Mitgliedstaaten an die Entscheidungen des Sicherheitsrats halten?

Der UNO-Sicherheitsrat besteht aus 15 Mitgliedern. 10 werden von der Generalversammlung auf 2
Jahre gewählt, 5 Länder haben einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat (China, Russland, USA,
Großbritannien, Frankreich). Der Sicherheitsrat stimmt ab, aber wenn eines der ständigen Mitglieder
gegen etwas ist, kommt kein Beschluss zustande („Vetorecht“)

10) Warum haben die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats das Vetorecht, mit dem sie
jeden Beschluss in Sachen Friedenssicherung verhindern können?

Als die UNO gegründet wurde, wollte man Fehler wie bei früheren ähnliche Organisationen
verhindern. Früher konnte jeder Staat z.B. beim Völkerbund eine Entscheidung verhindern, bei der
UNO können das nur noch manche Staaten. Außerdem kann die UNO auch etwas gegen Staaten, die
einen Beschluss des Sicherheitsrats nicht beachten, machen (= Sie kann Sanktionen verhängen. ) Man
wollte außerdem die damals mächtigen Staaten der Welt unbedingt mit dabeihaben. Damit diese
überhaupt bereit waren mitzumachen, musste man ihnen dieses besondere Recht geben.

11) Welche Maßnahmen kann der UNO-Sicherheitsrat beschließen, um den Weltfrieden zu


wahren? Nenne drei verschiedene Beispiele.

Er kann Vermittler/innen schicken, er kann ein Embargo verhängen (= verbieten, dass mit einem Land
Handel getrieben wird oder dass einem Land Waffen geliefert werden), er kann UNO-Truppen
schicken (um eine Grenze nach einem Waffenstillstand zu sichern oder ein Flüchtlingslager zu sichern
oder auch um einen angegriffenen Staat zu helfen).
12) Was ist der Unterschied zwischen dem Internationalen Gerichtshof und dem Internationalen
Strafgerichtshof?

Der Internationale Gerichtshof entscheidet z.B. über Grenzstreitigkeiten zwischen Staaten, beim
Internationalen Strafgerichtshof werden Kriegsverbrecher/innen verurteilt (Es haben aber viele große
Staaten den Internationalen Strafgerichtshof immer noch nicht anerkannt.)

13) Was meint man mit Kriegsverbrecher/innen?

Ein harter Kern an Grundrechten/Menschenrechten gilt aufgrund internationaler Verträge (Genfer


Abkommen, an deren Zustandekommen das Internationale Komitee vom Roten Kreuz federführend
beteiligt war) auch während des Krieges: Wer dagegen verstößt, begeht Kriegsverbrechen z.B.
Quälen und Töten von Kriegsgefangenen, Zivilist/innen, Schiffbrüchigen und Verletzten,
Vergewaltigung, Angriff von Spitälern,…

14) Hat die UNO eigene Truppen oder muss sie die Mitgliedstaaten um Unterstützung bitten, wenn
sie die „Blauhelme“ in ein Land schicken will?

Sie hat keine eigenen Truppen und muss die Mitgliedstaaten um Soldaten bitten. Das macht – wenn
es einen entsprechenden Beschluss des Sicherheitsrats dazu gibt – der UNO-Generalsekretär. Das ist
derzeit Antonio Guterres aus Portugal.

15) Welche friedenssichernden Maßnahmen der UNO kennst du?

z.B.

 armen Ländern finanziell helfen, damit sie zu mehr Wohlstand kommen (Armut und
Hoffnungslosigkeit ist oft ein Grund dafür, dass Menschen anfällig für extremes Gedankengut
werden oder Kriminalität entsteht)
 bei internationalen Konflikten (= Streitereien) Vermittler schicken
 gegen ein Land, das andere angreift, ein Waffenembargo verhängen (= verbieten, diesem
Land Waffen zu liefern)
 nach einem Waffenstillstand UNO-Truppen schicken, damit es bei Provokationen an der
Grenze nicht gleich wieder zu einem Krieg kommt z.B. wie in Zypern
 UNO-Truppen schicken, um Flüchtlingslager oder die Zivilbevölkerung zu schützen
 nach einem Bürgerkrieg bei der Organisation von Wahlen helfen, damit eine Demokratie
entstehen kann, in der sich alle Bürger/innen des Landes halbwegs fair behandelt fühlen
 in Bürgerkriegssituationen der Regierung helfen, Milizen (= nicht staatliche bewaffnete
Truppen) der Bürgerkriegsparteien zu entwaffnen
 Entminen von Gebieten nach einem Krieg, damit die Menschen wieder sicher leben können
und ihre Felder bebauen können
 nach einem Bürgerkrieg finanziell und durch Erfahrungsaustausch dabei helfen, eine
funktionierende Polizei und funktionierende Gerichte aufzubauen, die nach demokratischen
Regeln d.h. fair gegenüber allen Bürger/innen arbeiten

16) Welche Probleme können auftreten, wenn die UNO UNO-Soldat/innen schickt, damit sie in
einem Bürgerkriegsland der Regierung helfen, Milizen (= nicht staatliche bewaffnete Truppen) der
Bürgerkriegsparteien zu entwaffnen?

Wenn das Land eine Diktatur ist und die Truppen der Regierung selbst viele Kriegsverbrechen
begangen haben/begehen, kann die UNO nicht gemeinsame Sache mit den Regierungstruppen
machen, weil sie dann nur als noch eine zusätzliche Bürgerkriegspartei gesehen wird.
Außerdem macht es einen Unterschied, ob die UNO Milizen bekämpfen, die in eigenen
Truppenlagern leben, sodass bei Angriffen nur diese Milizen getötet werden oder ob die Angehörigen
der Milizen in den Dörfern leben. Greift die UNO dort an, kann sie nicht verhindern, dass auch
Zivilist/innen getötet werden. Das kann den Konflikt verschärfen und dazu führen, dass die UNO in
den Konflikt hineingezogen wird.

17) Welche Probleme können auftreten, wenn die UNO UNO-Soldat/innen schickt, damit sie in
einem Bürgerkriegsland ein Flüchtlingslager/die Zivilbevölkerung beschützt?

Das macht nur dann Sinn, wenn die UNO so viele gut ausgerüstete Soldat/innen schickt, dass diese
auch in der Lage sind, die Menschen erfolgreich zu beschützen bzw. die bloße Anwesenheit der UNO-
Truppen aufgrund der Truppenstärke schon abschreckend wirkt. Ist das nicht der Fall, kann es
passieren, dass die UNO in einen Bürgerkrieg hineingezogen wird und es den Menschen nichts nützt,
dass die UNO-Soldat/innen dort sind. Damit die UNO genug Truppen schicken kann, müssen ihr die
Mitgliedstaaten Truppen zur Verfügung stellen – die UNO kann sie nicht dazu zwingen.

2. Thema: EU (Kursives müsst ihr nicht lernen)


18) Warum wurde die EU gegründet?

Die 6 Gründungsstaaten wollten Frieden und Wohlstand für Europa. Sie gingen davon aus, dass
Kriege oft wegen Rohstoffen geführt werden und dachten, dass ein gemeinsamer Abbau von
Rohstoffen und ein gemeinsamer Markt Frieden und Wohlstand fördert. Sie gingen davon aus, dass
es keinen Sinn macht, Kriege gegen die eigenen Kund/innen zu führen.

19) Wie heißen die ersten drei Verträge, aus denen später die heutige EU wurde, wann wurden
sie abgeschlossen und was war der Inhalt dieser drei Verträge?

1951 wurde die „Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ gegründet und beschlossen, die
Rohstoffe Kohle und Stahl gemeinsam abzubauen und zu verwalten. Das war besonders
bemerkenswert, weil es sich um Rohstoffe handelte, die man für die Rüstungsindustrie braucht und
der 2. Weltkrieg erst seit 6 Jahren vorbei war und zu den 6 Gründungsstaaten auch Frankreich und
Deutschland zählten.

1957/58 wurden die "Römischen Verträge abgeschlossen. Dabei ging es um die Wirtschaft und einen
gemeinsamen Markt ohne Zölle untereinander (EWG-Vertrag) und um die gemeinsame Nutzung der
zivilen Atomkraft (Euratom-Vertrag). Von einem gemeinsamen Markt erwartete man sich mehr
Wohlstand.

20) Wie heißen die Gründungsstaaten der EU?

Deutschland, Frankreich, Italien und die Benelux-Staaten ( = Belgien, Niederlande, Luxemburg)

21) Welche Staaten sind heute Mitglieder der EU? Welches Land ist 2020 ausgetreten?
Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Malta, Griechenland, Zypern, Bulgarien, Rumänien, Ungarn,
Kroatien, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Österreich, Deutschland, Belgien, Niederlande,
Schweden, Dänemark, Irland, Finnland, Lettland, Estland, Litauen, Polen, Luxemburg

Großbritannien ist 2020 ausgetreten.

22) Seit wann ist Österreich Mitglied der EU? Warum musste das Volk gefragt werden, ob es für
den EU-Beitritt ist?

Seit 1995 – Da EU-Recht österreichisches Recht verdrängen kann (= wenn österreichisches Recht und
EU-Recht einander widersprechen, gilt EU-Recht), musste eine Volksabstimmung abgehalten werden.
Die Österreicher/innen entschieden sich für die EU.

23) Welche Voraussetzungen muss ein Staat erfüllen, wenn er Mitglied der EU werden möchte?

Ein Staat, der der EU beitreten möchte, muss das bestehende Recht weitgehend übernehmen und
die „Kopenhagen Kriterien“ erfüllen. Das bedeutet, dass der Staat folgendes beachten muss:

 Demokratie
 Rechtsstaat
 Wahrung der Menschenrechte
 Minderheitenschutz
 Marktwirtschaftliches System, das stark genug ist, dass es die Konkurrenz in der EU aushält

23a) Welche Länder sind derzeit Beitrittskandidaten bzw. welchen Ländern wurde eine
Mitgliedschaft in Aussicht gestellt?

Beitrittskandidaten (= mit diesen Staaten wird bereits über den Beitritt verhandelt oder sie
wurden zumindest als mögliche Beitrittskandidaten akzeptiert): Türkei, ehemalige jugoslawische
Republik Nordmazedonien, Montenegro, Serbien, Albanien, Bosnien und Herzegowina und
Kosovo

24) Wenn EU-Recht und österreichisches Recht einander widerspricht: welches Recht gilt?

EU-Recht

24a) Was versteht man unter dem „Subsidiaritätsprinzip“?

Die EU darf alles regeln, wofür sie aufgrund der Verträge vom Thema her zuständig ist, wenn es
unbedingt gemeinsam geregelt werden muss, damit die EU funktioniert. Sie darf aber nichts
regeln, was besser von den einzelnen Staaten selbst geregelt werden kann.

24b) Wie viele Amts- und Arbeitssprachen hat die EU?


24 Amtssprachen

25) Seit wann gilt das „Schengener Abkommen“ und was ist der Inhalt des „Schengener
Abkommens“?

Mit dem Schengener Abkommen wurden die Personenkontrollen an den Binnengrenzen der
Länder des Schengenraumes – dazu gehören 22 EU-Staaten - abgeschafft. Gleichzeitig wurden
verstärkte Kontrollen an den EU-Außengrenzen und eine gemeinsame Visumpolitik eingeführt.
Deshalb müssen EU-Bürgerinnen und -Bürger bei Reisen in die fünf Nicht-Schengen-Länder der
EU oder, wenn Sie über die EU-Außengrenzen ein- oder ausreisen, einen gültigen Reisepass oder
Personalausweis vorlegen. Eines dieser beiden Dokumente ist auch bei Reisen innerhalb der EU
stets mitzuführen, für den Fall, dass man sich ausweisen muss. Ein Führerschein wird dabei nicht
als gültiger Identitätsnachweis anerkannt.

Zum Schengenraum gehören auch Liechtenstein, Island, Norwegen und die Schweiz, obwohl sie
keine EU-Länder sind.

Nicht dazu gehören die EU-Staaten Irland, sowie Kroatien, Bulgarien, Rumänien und Zypern.
Großbritannien gehörte – auch vor dem Brexit – nie dazu.

(Quelle: http://www.zukunfteuropa.at/site/5880/default.aspx [13.3.2014]

Vorübergehend kann es so wie derzeit z.B. aus Sicherheitsgründen Grenzkontrollen zwischen den
Schengen-Staaten geben.

26) Haben alle EU-Staaten den Euro? Welche/welche nicht?

Es haben nicht alle EU-Staaten den Euro. Folgende Staaten haben den Euro nicht: Schweden,
Ungarn, Polen, Tschechien, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Dänemark.

27) Seit wann haben wir in Österreich den Euro als alleiniges Zahlungsmittel?

Seit 2002

27a) Wer achtet neben den Mitgliedstaaten der Eurozone darauf, dass der Euro eine stabile
Währung ist?

Die EZB = Europäische Zentralbank

27b) Dürfen Euro-Staaten Schulden machen, soviel sie wollen?

Nein, eigentlich dürfen sie nicht mehr als 60% des BIP an Schulden insgesamt haben und jährlich
dürfen nicht mehr als 3% des BIP an neuen Schulden gemacht werden. Nur ausnahmsweise darf
es mehr sein z.B. wenn irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, was den Staat viel kostet oder
wenn er die Schulden aufnimmt, um eine Krise zu bekämpfen.
Derzeit haben wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise viele Staaten mehr Schulden als eigentlich
erlaubt, manche haben große Schwierigkeiten und brauchen die Hilfe anderer Staaten der EU.

28) Was sind die drei stärksten Einnahmequellen (= "Einnahmeposten") der EU? = Woher
bekommt die EU das Geld?

 Mitgliedsbeiträge der Mitgliedstaaten (die reichen Staaten zahlen mehr als die armen
Staaten in der EU)
 Die Zölle
 Ein Teil der Mehrwertsteuer

29) Wofür gibt die EU das meiste Geld aus?

 Für die Förderung der Landwirtschaft


 Für die Hilfe für ärmere Regionen (= Gebiete) in der EU
 Für wirtschaftliches Wachstum

30) Die EU basiert auf Verträgen (= ist auf Verträgen zwischen den Mitgliedstaaten aufgebaut).
Wie heißt der letzte Vertrag, der abgeschlossen wurde, wann wurde er abgeschlossen und
worum geht es in diesem Vertrag zum Beispiel?

2009 Vertrag von Lissabon: Es wurden die Demokratie (z.B. mehr Mehrheitsentscheidungen, EU-
Grundrechtskatalog) und die Bürgerrechte (z.B. Europäische Bürgerinitiative bei einer Million
Unterschriften von wahlberechtigten EU-Bürger/innen aus mindestens 7 EU-Staaten wurde
eingeführt - damit kann man erreichen, dass die EU sich mit einem "Gesetzes"-Vorschlag der
Bürger beschäftigen muss, man kann aber nicht erzwingen, dass die EU genau so ein "Gesetz"
beschließt) gestärkt und die EU wurde leichter verständlich gemacht.

31) Wie setzt sich der Europäische Rat zusammen und welche Aufgaben hat er?

Er besteht aus den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten und dem Präsidenten der EU-
Kommission und der Hohen Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik. Der
Europäische Rat bestimmt die Grundsatzfragen – er ist sozusagen die Chef-Ebene. Derzeit ist
Präsidentin der EU-Kommission die Deutsche Ursula von der Leyen. Der Rat wird vom
Ratspräsidenten, das ist derzeit der Belgier Jean Michel einberufen. Hohe Vertreterin der Union
für Außen- und Sicherheitspolitik ist derzeit der Spanier Josep Borrell.

32) Wie setzt sich der Rat der EU - Ministerrat = Rat der Europäischen Union zusammen und
welche Aufgaben hat er?

Je nach Thema sind es die 28 zuständigen Minister/innen, die sich treffen und gemeinsam mit
dem EU-Parlament die „EU-Gesetze“ beschließen.

33) Mit welcher Mehrheit werden die Entscheidungen im Ministerrat getroffen?


Bei ganz wenigen Themen müssen sich alle einig sein. Bei fast allen Themen gilt das Prinzip der
doppelten Mehrheit: man braucht sowohl die qualifizierte Mehrheit der Staaten (55%) als auch
der Bevölkerung (65%).

Zur Erinnerung: qualifizierte Mehrheit = eine Mehrheit von mehr als 50%

34) Wie setzt sich das Europäische Parlament zusammen und welche Aufgaben hat es?

Es sind alle Staaten je nach Bevölkerungszahl vertreten. Das EU-Parlament beschließt die „EU-
Gesetze“ sowie den Haushalt (= das Budget, eine Gegenüberstellung der Einnahmen und der
Ausgaben des Staates) und kontrolliert z.B. die Kommissare d.h. es kann ihren Rücktritt
erzwingen.

35) Von wem und auf wie viele Jahre wird das Europäische Parlament gewählt?

Vom EU-Volk auf 5 Jahre.

36) Wo hat das Europäische Parlament seinen Sitz?

In Straßburg und Brüssel

36a) Gibt es im Europäischen Parlament Parteien?

Ja, allerdings vertreten diese Parteien nicht immer dieselben Meinungen wie die inländischen
Parteien z.B. kann es sein, dass die Europäische Volkspartei andere Meinungen vertritt als die
ÖVP (= Österreichische Volkspartei).

37) Wie setzt sich die Europäische Kommission zusammen, wo hat sie ihren Sitz und welche
Aufgaben hat die Europäische Kommission?

Je Land gibt es einen EU-Kommissar oder eine EU-Kommissarin. Der derzeitige österreichische
EU-Kommissar heißt Hahn und ist für Haushalt und Verwaltung zuständig. Die EU-Kommission
hat ihren Sitz in Brüssel und hat folgende Aufgaben:

 Sie vertritt die EU nach außen


 Sie verwaltet das Geld der EU
 Sie kann Vorschläge für „EU-Gesetze“ machen
 Sie ist die „Hüterin der Verträge“ d.h. sie führt Verfahren gegen Staaten, Organe und
Unternehmen/Unternehmer/innen beim Europäischen Gerichtshof, wenn diese sich
nicht an das EU-Recht halten.

38) Welche Aufgaben hat der Europäische Gerichtshof und wo hat er seinen Sitz?
Es gibt z.B. Verfahren gegen Staaten, Organe oder Unternehmen/Unternehmer/innen, die sich
nicht an EU-Recht halten.

Der Europäische Gerichtshof sorgt auch dafür, dass das EU-Recht in allen Mitgliedstaaten gleich
ausgelegt (= verstanden) wird.

Der Europäische Gerichtshof hat seinen Sitz in Luxemburg.

38a) Welche Aufgaben hat der Europäische Rechnungshof?

Der Europäische Rechnungshof kontrolliert, ob die EU-Verwaltung das Geld ordentlich verwendet
hat. Der Bericht wird veröffentlicht. Eventuell verständigt er auch das Europäische Amt für
Betrugsfälle.

39) Was ist der Unterschied zwischen einer EU-Richtlinie und einer EU-Verordnung?

Eine EU-Verordnung gilt (so wie ein Gesetz im Inland) ab Veröffentlichung für alle Bürger/innen
der EU.

Eine EU-Richtlinie gilt zuerst nur für die Staaten und die nationalen Parlamente. Diese müssen
innerhalb einer bestimmten Frist Gesetze beschließen, die der Richtlinie entsprechen. Im
Ergebnis kann es sein, dass es wieder 28 verschiedene Regeln gibt, die aber alle einem
gemeinsamen Mindeststandard entsprechen.

40) Wer beschließt „EU-Gesetze“ (= z.B. EU-Richtlinien und EU-Verordnungen)?

Das EU-Parlament gemeinsam mit dem EU-Ministerrat.

40a) Welche Rolle spielt der/die Europäische Bürgerbeauftragte = Europäische Ombudsmann?

Alle EU-Bürger/innen können sich dort beschweren, wenn sie mit EU-Behörden Schwierigkeiten
haben.

41) Was versteht man unter den 4 (wirtschaftlichen) Grundfreiheiten in der EU? Nenne je
mindestens ein Beispiel.

Warenverkehrsfreiheit z.B. man kann ohne Zoll Waren ein- und ausführen, wenn ein Produkt in
einem Mitgliedsland erlaubt wird, muss man es auch in den anderen Staaten erlauben

Personenverkehrsfreiheit z.B. man kann ohne Probleme in einem anderen EU-Land leben und
arbeiten (und ein Unternehmen gründen) oder studieren.

Dienstleistungsfreiheit z.B. man kann Beratungsleistungen ohne Probleme in einem anderen


Land anbieten

Kapitalverkehrsfreiheit z.B. man kann sein Geld im Ausland anlegen z.B. im Ausland Immobilien
oder Wertpapiere kaufen
42) Gibt es in der EU für die EU-Bürger/innen die Möglichkeit, einen Vorschlag für ein EU-
Gesetz zu machen?

Ja, es gibt die Europäische Bürgerinitiative. Wenn 1 Million Wahlberechtigte aus mindestens 7
Mitgliedstaaten einen Vorschlag zu einem Thema, für das die EU zuständig ist, unterschreiben,
müssen sich die EU-Organe damit beschäftigen.

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