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Inhaltsverzeichnis
1Geschichte
2Vorkommen
3Aluminium als Mineral
4Gewinnung
o 4.1Primäraluminium (Herstellung aus Mineralien)
o 4.2Sekundäraluminium (Herstellung durch Aluminium-Recycling)
5Eigenschaften
o 5.1Physikalische Eigenschaften
5.1.1Mikrostruktur
5.1.2Dichte
5.1.3Mechanische Eigenschaften
5.1.4Thermische Eigenschaften
5.1.5Elektrische Eigenschaften
5.1.6Magnetische Eigenschaften
o 5.2Chemische Eigenschaften
6Isotope
7Aluminiumlegierungen
8Wirtschaftliche Bedeutung
9Verwendung
o 9.1Konstruktionswerkstoff allgemein
o 9.2Fahrzeugbau
o 9.3Elektrotechnik
9.3.1Elektrische Leitungen
9.3.2Elektronik
o 9.4Verpackung und Behälter
o 9.5Optik und Lichttechnik
o 9.6Architektur und Bauwesen
9.6.1Betonherstellung
9.6.2Konstruktions- und Funktionswerkstoff
o 9.7Weitere Anwendungen
10Verarbeitung
o 10.1Gießen
o 10.2Umformende Verfahren
o 10.3Spanende Verfahren
o 10.4Schweißen und Löten
11Aluminium in Natur und Organismen
o 11.1Aluminium im menschlichen Körper
o 11.2Pflanzen
o 11.3In Lebensmitteln
12Toxizität
o 12.1Alzheimer-Krankheit
o 12.2Brustkrebs
13Aspekte der Ökobilanz
o 13.1Abbau
o 13.2Herstellung
o 13.3Recycling
o 13.4Energieeinsparung gegenüber anderen Werkstoffen
14Nachweis
o 14.1Nachweis mittels Kryolithprobe
o 14.2Nachweis als fluoreszierender Morinfarblack
15Verbindungen
16Siehe auch
17Literatur
18Weblinks
19Einzelnachweise
Geschichte
Humphry Davy
Hans Christian Ørsted
Vorkommen
Aluminium ist mit einem Anteil von 7,57 Gewichtsprozent nach Sauerstoff und Silicium das
dritthäufigste Element der Erdkruste und damit das häufigste Metall. Allerdings kommt es
aufgrund seines unedlen Charakters praktisch ausschließlich in gebundener Form vor. Die
größte Menge befindet sich chemisch gebunden in Form von Alumosilicaten, in denen es in
der Kristallstruktur die Position von Silicium in Sauerstoff-Tetraedern einnimmt.
Diese Silicate sind zum Beispiel Bestandteil von Ton, Gneis und Granit.
Seltener wird Aluminiumoxid in Form des Minerals Korund und seiner Varietäten Rubin (rot)
und Saphir (farblos, verschiedenfarbig) gefunden. Die Farben dieser Kristalle beruhen auf
Beimengungen anderer Metalloxide. Korund hat mit fast 53 Prozent den höchsten
Aluminiumanteil einer Verbindung. Einen ähnlich hohen Aluminiumanteil haben die noch
selteneren Minerale Akdalait (etwa 51 Prozent) und Diaoyudaoit (etwa 50 Prozent).
Insgesamt sind bisher (Stand: 2017) 1156 aluminiumhaltige Minerale bekannt.[26]
Das einzige wirtschaftlich wichtige Ausgangsmaterial für die Aluminiumproduktion ist Bauxit.
Vorkommen befinden sich in Südfrankreich (Les Baux), Guinea, Bosnien und Herzegowina,
Ungarn, Russland, Indien, Jamaika, Australien, Brasilien und den Vereinigten Staaten. Bauxit
enthält ungefähr 60 Prozent Aluminiumhydroxid (Al(OH)3 und AlO(OH)), etwa 30
Prozent Eisenoxid (Fe2O3) und Siliciumdioxid (SiO2).
Bei der Herstellung unterscheidet man Primäraluminium, auch Hüttenaluminium genannt, das
aus Bauxit gewonnen wird, und Sekundäraluminium aus Aluminiumschrott.
Die Wiederverwertung benötigt nur etwa 5 Prozent der Energie der Primärgewinnung.
Aluminium als Mineral
Infolge der Passivierung kommt Aluminium in der Natur sehr selten auch elementar
(gediegen) vor. Erstmals entdeckt wurde Aluminium 1978 durch B. V. Oleinikov, A. V.
Okrugin, N. V. Leskova in Mineralproben aus der Billeekh Intrusion und dem Dyke OB-255 in
der Republik Sacha (Jakutien) im russischen Föderationskreis Ferner Osten.[27][28] Insgesamt
sind weltweit bisher rund 20 Fundorte (Stand 2019) für gediegen Aluminium bekannt, so
unter anderem in Aserbaidschan, Bulgarien, der Volksrepublik
China (Guangdong, Guizhou, Jiangsu und Tibet) und in Venezuela. Zudem konnte gediegen
Aluminium in Gesteinsproben vom Mond, das die Sonde der Luna-20-Mission vom Krater
Apollonius mitbrachte, nachgewiesen werden.[29]
Aufgrund der extremen Seltenheit hat gediegen Aluminium zwar keine Bedeutung als
Rohstoffquelle, als gediegen vorkommendes Element ist Aluminium dennoch von
der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständiges Mineral anerkannt
(Interne Eingangs-Nr. der IMA: 1980-085a).[30] Gemäß der Systematik der Minerale nach
Strunz (9. Auflage) wird Aluminium unter der System-Nummer 1.AA.05 (Elemente – Metalle
und intermetallische Verbindungen – Kupfer-Cupalit-Familie – Kupfergruppe)[31] eingeordnet.
In der veralteten 8. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ist Aluminium dagegen noch
nicht aufgeführt. Nur im zuletzt 2018 aktualisierten „Lapis-Mineralienverzeichnis“, das sich
aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch an dieser Form der
System-Nummerierung orientiert, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. I/A.3-05.
[32]
Die vorwiegend im englischsprachigen Raum verwendete Systematik der Minerale nach
Dana führt das Element-Mineral unter der System-Nr. 01.01.01.05.[33]
In der Natur kommt gediegen Aluminium meist in Form körniger Mineral-Aggregate und
Mikronuggets vor, kann in seltenen Fällen aber auch tafelige Kristalle bis etwa einen
Millimeter Größe entwickeln. Frische Mineralproben sind von metallisch glänzender,
silberweißer Farbe. An der Luft dunkeln die Oberflächen durch Oxidierung nach und wirken
grau. Auf der Strichtafel hinterlässt Aluminium einen dunkelgrauen Strich.[32]
Je nach Fundort enthält Aluminium oft Fremdbeimengungen von anderen Metallen (Cu, Zn,
Sn, Pb, Cd, Fe, Sb) oder tritt eingewachsen in beziehungsweise mikrokristallin verwachsen
mit Hämatit, Ilmenit, Magnetit, Moissanit und Pyrit beziehungsweise Jarosit auf.[34]
Typmaterial, das heißt Mineralproben aus der Typlokalität des Minerals, wird im
Geologischen Museum der Akademie der Wissenschaften in Jakutsk in der russischen
Teilrepublik Sacha (Jakutien) aufbewahrt.[34]
Gewinnung
Primäraluminium (Herstellung aus Mineralien)
Produktion Produktion
Rang Land Reserven
2019 2020
Brasilien (Aluminiumindustrie
4 34.000 31.000 2.700.000
in Brasilien)
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aluminiumproduktion 2019 und 2020 und die maximal
mögliche Produktionsleistung der Hüttenwerke nach Ländern.
Angaben in Tausend Tonnen [42][41]
Vereinigte Arabische
5 2.600 2.520 2.700
Emirate