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Kapitel 2

Mehrfachintegrale

Wiederholung des Begri↵es des bestimmten Integrals bei Funktionen


einer Veränderlichen
Es sei f (x) beschränkt über dem Intervall [a, b]. Das Intervall wird in n Teilintervalle mit der
Länge hi = xi xi 1 ; i = 0, 1, ..., n eingeteilt. Es sei = max hi .
0in

Zb n
X
f (x)dx = lim f (⇠i )hi
!0
a i=1

Verallgemeinerungen dieses Integralbegri↵es:

1. Betrachtung von Volumina oder Flächen anstelle des Intervalles [a, b]


=) Bereichsintegrale

2. Erweiterung der Funktionenklasse, die integriert werden soll

3. Betrachtung von Vorgängen, die nicht in Achsenrichtung ablaufen, sondern längs be-
stimmter Kurven, z.B. die Arbeit bei der Verschiebung eines Massepunktes im Kraftfeld
entlang einer Kurve
=) Kurvenintegrale
=) Oberflächenintegrale, wenn die Variablenzahl beim Integrieren erhöht wird.

37
2.1. INTEGRALE ÜBER EBENE BEREICHE - (OBER-)FLÄCHENINTEGRALE 38

2.1 Integrale über ebene Bereiche - (Ober-)Flächenintegrale


Wir betrachten das Volumen unter einer Fläche der skalaren Funktion f (x, y):

Voraussetzungen:
Pn
1. Wir bilden Vn (!) = i=1 f (⇠i , ⌘i )|4Gi | mit (⇠i , ⌘i ) 2 4Gi für beliebige Zerlegungen !
des Gebietes G.

2. f (x, y) sei stetig und beschränkt auf G

3. G sei beschränkt und abgeschlossen.

Definition 2.1 Gilt für jede Zerlegung von G mit limi!1 maxi |4Gi | = 0

lim Vn (!) = I
n!1

mit ein und derselben Zahl I, so heißt


ZZ
I= f (x, y)dxdy
G

Flächenintegral von f (x, y) über G.


2.1. INTEGRALE ÜBER EBENE BEREICHE - (OBER-)FLÄCHENINTEGRALE 39

Eigenschaften, die aus der Definition folgen:


RR RR
1. G cf (x, y)dxdy = c G f (x, y)dxdy
RR RR RR
2. G (f (x, y) + g(x, y))dxdy = G f (x, y)dxdy + G g(x, y)dxdy
RR RR RR
3. G f (x, y)dxdy = G1 f (x, y)dxdy + G2 f (x, y)dxdy
f ür G = G1 [ G2 ^ G1 \ G2 = ; (bzw. eine Menge vom Maß Null)
Bemerkung 2.1 dxdy ist zunächst als Symbol für das Flächenelement 4Gi zu verstehen. Die
Form von 4Gi muss deshalb nicht als rechteckig vorausgesetzt werden.

Die Ausdrücke dx und dxdy kann man sich als infinitesimal kleine Strecken bzw.
� Flächen vorstellen. In der Physik, speziell in der Kontinuumsmechanik, setzt man
etwa voraus, dass in dx ⇠ 106 Teilchen vorhanden sein müssen. Somit ergibt sich
für dxdy eine Teilchensichte von ⇠ 1012 . Teilchen kann man hier mit Atomen oder
Molekülen assoziieren. Bei weniger Teilchen wird es schwierig von Gasen oder
Flüssigkeiten zu sprechen.

Nenne Sie ein Beispiel wo man Probleme mit zu wenig Teilchen bekommen könnte.

Bemerkung 2.2 I gibt das Volumen des Zylinders mit der Grundfläche G und der Deckfläche
f (x, y) an.
Bemerkung 2.3 Gilt f (x, y) ⌘ 1 über G, so gibt I den Flächeninhalt von G an.
Die Definition ist jedoch zur Berechnung dieser Integrale ungeeignet.

2.1.1 Berechnung von Flächenintegralen


Wir wählen eine achsenparallele Zerlegung von G in m Teilintervalle in x-Koordinatenrichtung
und in n Teilintervalle in y-Koordinatenrichtung. Die Begrenzungskurve von G wird in zwei
Funktionen von x zerlegt: y1 (x) sei die untere und y2 (x) die obere Begrenzung:
2.1. INTEGRALE ÜBER EBENE BEREICHE - (OBER-)FLÄCHENINTEGRALE 40

m X
X n
I = m!1
lim f (⇠i , ⌘j ) 4 xi 4 yj
n!1 i=1 j=1

Heuristische Überlegung:
Zuerst Ausführung eines Grenzüberganges:
m n
!
X X
I = lim lim f (⇠i , ⌘j ) 4 yj 4 xi
m!1 n!1
i=1 j=1

Für festes ⇠i müsste gelten:


n
X Z y2 (⇠i )
lim f (⇠i , ⌘j ) 4 yj = f (⇠i , y)dy = F (⇠i )
n!1 y1 (⇠i )
j=1

m
X Z a2
) I = lim F (⇠i ) 4 xi = F (x)dx
m!1 a1
i=1

ZZ Z Z !
a2 y2 (x)
) I= f (x, y)dxdy = f (x, y)dy dx
G a1 y1 (x)

Bemerkung 2.4 Das in Klammern eingeschlossene Integral ist ein Parameterintegral, da der
Integrand und die Grenzen von einem Parameter x abhängen. Dieser ist bei der Integration wie
eine Konstante zu behandeln.

Beispiel 2.1
Z 3 x
F (x) = (x + y)dy
1
y=3 x
1
= (xy + y 2 )
2 y=1
1 1
= x(3 x) + (3 x)2 x
2 2
1 2
= x x+4
2

Bemerkung 2.5 Wenn die Reihenfolge der Summationen vertauscht wird und x1 (y) bzw. x2 (y)
die linke bzw. rechte Begrenzung von G bezeichnen, so ergibt sich völlig analog:
ZZ Z Z !
b2 x2 (y)
I= f (x, y)dxdy = f (x, y)dx dy.
G b1 x1 (y)
2.1. INTEGRALE ÜBER EBENE BEREICHE - (OBER-)FLÄCHENINTEGRALE 41

Satz 2.1 Bei der Existenz des Flächenintegrals und des Parameterintegrals für
x 2 [a1 , a2 ] (bzw. y 2 [b1 , b2 ]) kann das Flächenintegral nach den oben angegebenen Formeln
berechnet werden.

Für praktische Berechnungen wird G in endlich viele Normalbereiche zerlegt.

Normalbereich bezüglich der x-Achse:

a) Projektion von G auf die x-Achse =) x1 , x2 , x3 , x4


b) Ermittelung der unteren/oberen Funktionen =) y1 (x), y2 (x), y3 (x), y4 (x)
G1 = {(x, y) | x1  x  x2 ; y1 (x)  y  y2 (x)}
G2 = {(x, y) | x3  x  x4 ; y3 (x)  y  y4 (x)}

Normalbereich bezüglich der y-Achse:


2.1. INTEGRALE ÜBER EBENE BEREICHE - (OBER-)FLÄCHENINTEGRALE 42

a) Projektion von G auf die y-Achse =) y1 , y2 , y3 , y4


b) Ermittelung der linken/rechten” Funktionen =) x1 (y), x2 (y)

G4 = {(x, y) | y1  y  y2 ; x1 (y)  x  x2 (y)}
G3 = {(x, y) | y3  y  y4 ; x3 (y)  x  x4 (y)}

Normalbereichen können analog auf den räumlichen bzw. n-dimensionalen Fall übertragen wer-
den.

Achte auf die Wahl der Integrationsreihenfolge. Sie kann den Rechenaufwand er-
� heblich beeinflussen!

Bemerkung 2.6 Für rechteckige Bereiche G ist die Integrationsreihenfolge beliebig:

ZZ Z b ✓Z d ◆ Z d ✓Z b ◆
f (x, y)dxdy = f (x, y)dx dy = f (x, y)dy dx.
G a c c a

RR
Beispiel 2.2 I = (x + y 2 )dxdy mit dem Gebiet G, welches in der folgenden Abbildung
G
skizziert ist.
2.1. INTEGRALE ÜBER EBENE BEREICHE - (OBER-)FLÄCHENINTEGRALE 43

Normalbereich bzgl. der x-Achse : G = {(x, y) | 0  x  2; 1y3 x}

03 x 1
Z2 Z
I = @ (x + y 2 )dy A dx
0 1
Z2  y=3 x
1
= xy + y 3 dx
3 y=1
0
Z2 ✓ ◆
1 3 1
= x(3 x) + (3 x) x dx
3 3
0
Z2 ✓ ◆
1 3 26
= x + 2x2 7x + dx
3 3
0
 2
1 4 2 3 7 2 26
= x + x x + x
12 3 2 3 0
4 · 4 2 · 8 7 · 2 · 2 26 · 2
= + + = 7.33
3·4 3 2 3

Normalbereich bzgl. der y-Achse : G = {(x, y) | 1  y  3; 0x3 y}

03 y 1
Z3 Z
I = @ (x + y 2 )dxA dy
1 0
Z3  x=3 y
1 2
= x + y2x dy
2 x=0
1
Z3 ✓ ◆
1 2 2
= (3 y) + y (3 y) dy
2
1
Z3
= y 3 + 3.5y 2 3y + 4.5 dy
1
 3
1 4 3.5 3 3 2
= y + y y + 4.5y
4 3 2 1
1 4 3.5 3 3 1 3.5 3
= 3 + 3 9 + 4.5 · 3 + + 4.5 = 7.33
4 3 2 4 3 2

Beispiel 2.3 f (x, y) = 2x y sei auf dem Gebiet B definiert


2.1. INTEGRALE ÜBER EBENE BEREICHE - (OBER-)FLÄCHENINTEGRALE 44

B besteht aus den Normalbereichen B1 und B2 bezüglich der x-Achse:

1
B1 = {(x, y) | 0  x  3; 3
x y  43 x};
B2 = {(x, y) | 3  x  5; 1  y  6; }
2.1. INTEGRALE ÜBER EBENE BEREICHE - (OBER-)FLÄCHENINTEGRALE 45

RR
Gesucht: I = f (x, y)dB
B
ZZ ZZ
I = f (x, y)dB + f (x, y)dB (Aufspaltung von B)
B1 B2
0 4
1 0 1
x
Z3 Z3 Z5 Z6
B C @
= @ (2x y)dy A dx + (2x y)dy A dx (Herstellung der Doppelintegrale)
0 1
x 3 1
3

Z3  y= 43 x Z5  y=6
1 2 1 2
= 2xy y dx + 2xy y dx
2 y= 13 x 2 y=1
0 3

Z3 ✓ ◆
4 1 16 2 x 1 x2
= 2x x x 2x + dx
3 2 9 3 2 9
0
Z5 ✓ ◆
1 1
+ 12x 36 2x + dx
2 2
3

Z3 Z5 ✓ ◆
7 2 35
= x dx + 10x dx
6 2
0 3
 3  5
71 3 35
= x + 5x2 x
63 0 2 3
7 35 35
= 3 · 3 · 3 + 125 5 5·9+ 3
2·3·3 2 2
21 70 111
= + 80 = = 55.5
2 2 2
Die Aufteilung von B in Normalbereiche bzgl. der y-Achse ergibt drei Teilgebiete und damit
einen erheblich höheren Integrationsaufwand:
2.1. INTEGRALE ÜBER EBENE BEREICHE - (OBER-)FLÄCHENINTEGRALE 46

2.1.2 Anwendungen der Flächenintegrale


RR
1. Falls gilt f (x, y) 0 in B, so stellt I = f (x, y)dB das Volumen eines Zylinders mit
B
der Grundfläche B und der Höhe f (x, y) dar. D.h. gilt f (x, y) = const. = 1, so ergibt sich
als Zahlenwert für I der Flächeninhalt AB von B:
ZZ ZZ
V = f (x, y)dB; AB = 1dB
B B

Ist die Bedingung f (x, y) 0 in B nicht erfüllt, so muss bei der Volumenberechnung das
Flächenintegral an der Kurve f (x, y) = 0 geteilt werden (Analogie zur Flächenberechnung
mit eindimensionalen Integralen!). Bereiche mit unterschiedlichen Vorzeichen von f (x, y)
sind getrennt zu behandeln und die Ergebnisse zum Schluss dem Vorzeichen entsprechend
zu addieren.

Hier empfehle ich eine Visualisierung der Funktion. Das spart viel Zeit der
� händischen Analyse!

Ist f1 (x, y) die Grundfläche des Körpers, f2 (x, y) die Deckfläche über B, dann gilt
ZZ
V = [f2 (x, y) f1 (x, y)] dB
B

2. Sei B mit einer Massenbelegung versehen. Dann kann jedem Punkt


P = (x, y)T 2 B eine stetige Flächendichte ⇢(x, y) zugeordnet werden. Für die Masse des
Flächenstückes B gilt dann: ZZ
m= ⇢(x, y)dB
B

3. Berechnung des Flächenschwerpunktes eines ebenen Bereiches B mit der Flächendichte


⇢(x, y) und der Masse m wie definiert in Beispiel 2:
ZZ
1
xs = x⇢(x, y)dB
m
ZBZ
1
ys = y⇢(x, y)dB.
m
B

Ist die Dichte ⇢ = ⇢0 = const., so kann in den obigen Formeln der Faktor ⇢0 vor
das Integral gezogen werden. Mit ⇢m0 = B⇢
⇢0
0
= B1 entstehen dann die Formeln für den
geometrischen Schwerpunkt:
ZZ
1
x0 = xdB
B
ZBZ
1
y0 = ydB.
B
B
2.1. INTEGRALE ÜBER EBENE BEREICHE - (OBER-)FLÄCHENINTEGRALE 47

Abbildung 2.1: Typische Querschnitte von Balken und einem Rohr, für die in der Mecha-
nik das Biegeverhalten mit dem Flächenträgheitsmoment berechnet wird. Quelle: www.bau.
uni-siegen.de

4. Berechnung der Flächenträgheitsmomente eines ebenen Bereiches B mit der Flächendichte


⇢(x, y) :
a) bezüglich der x- bzw. y-Achse:

ZZ
Ix = y 2 ⇢(x, y)dB
ZBZ
Iy = x2 ⇢(x, y)dB
B

b) Polares Trägheitsmoment bzw. Trägheitsmoment bzgl. des Koordinatenursprunges

ZZ ZZ
2
I0 = r ⇢(x, y)dB = (x2 + y 2 )⇢(x, y)dB
B B
2.2. RAUM- BZW. VOLUMENINTEGRALE 48

2.2 Raum- bzw. Volumenintegrale


Völlig analog zum Flächenintegral können Integrale über höherdimensionalen Gebieten definiert
und schrittweise durch eindimensionale Integrale berechnet werden. Für den R3 gilt z.B.:

ZZZ
f (x, y, z)dG
G
X
= lim f (Pi )4Gi
Gi !0
2i 0 1 3
Z 2
x=a yZ2 (x) z2Z(x,y)
6 B C 7
= 4 @ f (x, y, z)dz A dy 5 dx
x=a1 y1 (x) z1 (x,y)

Volumenintegrale werden in der Physik oft verwendet, so zB für die Berechnung


� von Masse, Ladungen oder statischen Momenten. Zudem basieren wichtige Inte-
gralsätze wie zB der Satz von Gauss auf Volumsintegralen.

2.2.1 Berechnung der Raumintegrale


Der Bereich G wird durch Projektionen in der Reihenfolge der Integrationen auf die entspre-
chenden Ebenen bzw. Achsen auf dreidimensionale Normalbereiche zurückgeführt. Das ist auf
3! = 6 verschiedene Arten möglich.

Bemerkung 2.7 Die geeignete Formulierung des Integrationsbereiches G als einer der 6 Nor-
malbereiche oder einer Vereinigung von endlich vielen Normalbereichen ist das Fundament der
Berechnung von Raumintegralen.

Bemerkung 2.8 Eine geometrische Veranschaulichung des Raumintegrals selbst ist nur noch
in Spezialfällen möglich.

Beispiel 2.4 G = {(x, y, z)T 2 R3 | x1  x  x2 ; y1 (x)  y  y2 (x); z1 (x, y)  z 


z2 (x, y)}
ZZZ Zx2 yZ2 (x) z2Z(x,y)
f (x, y, z)dG = f (x, y, z)dzdydx
G x1 y1 (x) z1 (x,y)
2.2. RAUM- BZW. VOLUMENINTEGRALE 49

Beispiel 2.5 G = {(x, y, z)T 2 R3 | y1  y  y2 ; x1 (y)  x  x2 (y); z1 (x, y)  z 


z2 (x, y)}
ZZZ Zy2 xZ2 (y) z2Z(x,y)
f (x, y, z)dG = f (x, y, z)dzdxdy
G y1 x1 (y) z1 (x,y)

Beispiel 2.6 G sei das Volumen der von den Koordinatenebenen und der Ebene
x + y + z = 1 begrenzten dreiseitigen Pyramide.
2.2. RAUM- BZW. VOLUMENINTEGRALE 50

RRR
Gesucht ist a) das Volumen von G und b) I = (y + z)dG.
G
Wegen der Symmetrie des Gebietes G hat die Reihenfolge der Integrationen keinen Einfluss auf
den Rechenaufwand. Die Bodenfläche”der Pyramide wird durch z1 (x, y) = 0 und die Deck-
” ”
fläche” der Pyramide durch z2 (x, y) = 1 x y beschrieben. Wir betrachten die Projektion von
G auf auf die x y Ebene:

und beschreiben diese Projektion als Normalbereich im R2 durch


0 = y1 (x)  y  y2 (x) = 1 x; 0 = x1  x  x2 = 1. Damit ergibt sich für das gesuchte
Volumen:
Zx2 yZ2 (x) z2Z(x,y)
V = 1dzdydx
x1 y1 (x) z1 (x,y)

Z1 Z1 x 1 Zx y

= 1dzdydx
0 0 0
2.2. RAUM- BZW. VOLUMENINTEGRALE 51

Z1 Z1 x

= (1 x y) dydx
0 0
Z1  1 x
1 2
= y(1 x) y dx
2 y=0
0
Z1 ✓ ◆
1 2
= (1 x)(1 x) (1 x) dx
2
0
Z1
1
= (1 x)2 dx
2
0
 1
1 1
= (1 x)3 =
6 x=0 6

ZZZ
I = (y + z)dG
G
Zx2 yZ2 (x) z2Z(x,y)

= (y + z)dzdydx
x1 y1 (x) z1 (x,y)

Z1 Z1 x 1 Zx y

= (y + z)dzdydx
0 0 0
Z1 Z1 x  1 x y
1
= yz + z 2 dydx
2 z=0
0 0
Z1 Z1 x ✓ ◆
1 2
= y(1 x y) + (1 x y) dydx
2
0 0
Z1 Z1 x ✓ ◆
1 2 1 1 2
= y x + + x dydx
2 2 2
0 0
Z1  1 x
1 3 1 1
= y xy + y + x2 y dx
6 2 2 y=0
0
2.2. RAUM- BZW. VOLUMENINTEGRALE 52

Z1 ✓ ◆
1 3 1 1
= (1 x) x (1 x) + (1 x) + x2 (1 x) dx
6 2 2
0
Z1 ✓ ◆
1 2 1 3
= x+x x dx
3 3
0
1
=
12

2.2.2 Anwendungen der Raumintegrale


1. Volumenberechnung: ZZZ
V = 1dG
G

2. Masseberechnung für den Körper, der sich im Gebiet G erstreckt und die Dichte
⇢(x, y, z) besitzt: ZZZ
m= ⇢(x, y, z)dG
G

Nenne ein praktisches Beispiel wo es wichtig ist die Masse zu berechnen.

3. Schwerpunkt des Körpers, der sich im Gebiet G erstreckt und die Dichte ⇢(x, y, z)
besitzt:
ZZZ
1
xs = x⇢(x, y, z)dG
m
ZG
ZZ
1
ys = y⇢(x, y, z)dG
m
ZG
ZZ
1
zs = z⇢(x, y, z)dG
m
G

Ist die Dichte ⇢ = ⇢0 = const., so kann in den obigen Formeln der Faktor ⇢m0 = V1 vor das
Integral gezogen werden, und es entstehen die Formeln für den geometrischen Schwerpunkt:
ZZZ
1
x0 = xdG
V
ZGZZ
1
y0 = ydG
V
ZGZZ
1
z0 = zdG.
V
G
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 53

Mit der gleichen Formel kann man auch den geometrischen Mittelpunkt von
� (Bundes-)Ländern bestimmen. In welcher Stadt liegt der geometrische Mit-
telpunkt von Sachsen?

4. Trägheitsmoment des Körpers, der sich im Gebiet G erstreckt und die Dichte ⇢(x, y, z)
besitzt.
a) axiales Trägheitsmoment bzgl. einer Achse a, die i.Allg. die Drehachse ist:
ZZZ
Ia = r2 ⇢(x, y, z)dG,
G

wobei r der Abstand des Punktes P = (x, y, z)T von der Achse a ist. Damit ergibt sich:
ZZZ
Ix = (y 2 + z 2 )⇢(x, y, z)dG
ZG
ZZ
Iy = (x2 + z 2 )⇢(x, y, z)dG
ZG
ZZ
Iz = (y 2 + x2 )⇢(x, y, z)dG.
G

b) Trägheitsmoment bzgl. eines Punktes P0 :


ZZZ
I P0 = r2 ⇢(x, y, z)dG,
G

wobei r der Abstand des Punktes P = (x, y, z)T vom Punkt P0 = (x0 , y0 , z0 )T ist.

Die händische Berechnung von Mehrfachintegralen ist oftmals sehr aufwändig. Da-
� her empfielt es sich auch auf Software zurückzugreifen. Ich empfehle Mathematica
für diesen Zweck. Unter dem Stichwort ’Triple Integral Calculator Wolfram’ fin-
dest sich eine kostenfreie online Version, mit der man Mehrfachintegrale berechnen
kann. Matlab und Ocatve sind für diese Aufgaben nicht ausgelegt.

2.3 Transformation mehrdimensionaler Integrale


Ziel einer solchen Transformation ist die Vereinfachung der Integration durch die Wahl des be-
trachteten Koordinatensystems. Eine solche Transformation entspricht der Verallgemeinerung
der Substitutionsregel für eindimensionale bestimmte Integrale. Im mehrdimensionalen Fall
betrachten wir allgemeine krummlinige Koordinaten im Rn : u1 , ..., un und die kartesischen Ko-
ordinaten x1 , ..., xn , die mit Hilfe der krummlinigen Kooordinaten eindeutig dargestellt werden
können:
x1 = x1 (u1 , ..., un ), ..., xn = xn (u1 , ..., un ).
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 54

Das wesentliche Hilfsmittel zur Beherrschung des Zusammenhangs zwischen den kartesischen
und den krummlinigen Koordinaten ist die Funktionaldeterminante (Jacobi-Determinante) D =
@(x1 ,...,xn )
| @(u 1 ,...,un )
|. Es gilt:
@x1 @x1
@u1
... @un
@(x1 , ..., xn ) .. ..
D= = . .
@(u1 , ..., un ) @xn @xn
@u1
··· @un

unter der Voraussetzung der Existenz dieser partiellen Ableitungen.

2.3.1 Transformation von Integralen


Für eindimensionale Integrale gilt bei der Substitution von x = x(u), dx = x0 (u)du,
u(a) = ea, u(b) = eb folgende bekannte Transformationsformel:

Zb Zeb
f (x)dx = f (x(u))x0 (u)du.
a e
a

Das entspricht jedoch einer eineindeutigen Abbildung des Intervalls I = [a, b] auf das Inter-
a, eb] und damit einem Wechsel des Koordinatensystems. In Analogie dazu gilt für
vall Ie = [e
mehrdimensionale Integrale bei einem Wechsel des Koordinatensystems folgender Satz:

Satz 2.2 Durch x1 = x1 (u1 , ..., un ); ...; xn = xn (u1 , ..., un ) werde der Bereich G e des u1 , ..., un -
Koordinatensystems eineindeutig auf den Bereich G des x1 , ..., xn -Koordinatensystems abgebil-
det. x1 = x1 (u1 , ..., un ); ...; xn = xn (u1 , ..., un ) und deren partielle Ableitungen seien stetig in G,e
und es gelte dort
@(x1 , ..., xn )
D= > 0.
@(u1 , ..., un )
e ein Normalbereich vom Typ
Wenn f (x1 , ...xn ) stetig ist in G und G

g 1  u1  g 1
g2 (u1 )  u2  g 2 (u1 )
..
.
gn (u1 , ..., un 1 )  un  g n (u1 , ..., un 1 )

ist, so gilt
2 g n (u1Z
Z Z Zg1 gZ(u1 ) ,...,un 1)

··· f (x1 , ..., xn )dG = ... f (x1 (u1 , ..., un ), ..., xn (u1 , ..., un ))Ddun , ..., du1 ,
G g1 g2 (u1 ) gn (u1 ,...,un 1)
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 55

wobei Ddun ...du1 als Integrationselement bezeichnet wird.


Speziell für n = 2 und n = 3 gilt:

ZZ uZende v ende
Z (u)
@(x, y)
f (x, y)dG = f (x(u, v), y(u, v)) dvdu
@(u, v)
G uanf ang vanf ang (u)

ZZZ uZende v ende


Z (u) wende
Z (u,v)
@(x, y, z)
f (x, y, z)dG = f (x(u, v, w), y(u, v, w)) dwdvdu,
@(u, v, w)
G uanf ang vanf ang (u) wanf ang (u,v)

@(x,y) @(x,y,z)
wobei die Terme @(u,v) dvdu bzw. @(u,v,w)
dwdvdu die entsprechenden Flächen- bzw. Volumenele-
ment transformieren.

2.3.2 Beispiele für krummlinige Koordinatensysteme


1. Polarkoordinaten

• Sie sind anwendbar im R2 , wenn G ein Kreis oder ein Kreisausschnitt ist.

• x = x(r, ) = r cos ;
y = y(r, ) = r sin

• 0  r < 1; 0  2⇡

p y
• r= x2 + y 2 ; = arctan
x
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 56

@(x, y) xr x cos r sin


• D= = = = r cos2 + r sin2 =r
@(r, ) yr y sin r cos
• d A = dx dy = D dr d

2. Zylinderkoordinaten

• Sie sind anwendbar im R3 , wenn G ein kreiszylindrisches oder rotationssymmetri-


sches Gebiet ist, z.B. ein Kreiszylinder oder ein Kreiskegel.

• x = x(r, , z) = r cos ;
y = y(r, , z) = r sin ;
z = z(r, , z) = z

• 0  r < 1; 0  2⇡; 1<z<1


p y
• r= x2 + y 2 ; = arctan ; z=z
x
Dabei ist der Hauptwertbereich der arctan-Funktion zu beachten.

xr x xz cos r sin 0
@(x, y, z)
• D= = yr y yz = sin r cos 0
@(r, , z)
zr z zz 0 0 1

= 1 · (r cos2 + r sin2 ) = r
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 57

• dV = dx dy dz = D dr d dz

3. Kugelkoordinaten

• Sie sind anwendbar im R3 , wenn G eine Kugel oder ein Kugelausschnitt ist.

• x = x(r, , ✓) = r cos sin ✓;


y = y(r, , ✓) = r sin sin ✓;
z = z(r, , ✓) = r cos ✓

• 0  r < 1; 0  2⇡; 0✓⇡


p
p y x2 + y 2
• r = x2 + y 2 + z 2 ; = arctan ; ✓ = arctan
x z
Dabei ist der Hauptwertbereich der arctan-Funktion zu beachten.

@(x, y, z)
• D= = r2 sin ✓
@(r, , ✓)

Geo- und Astrophysiker haben ihre helle Freude mit Kugelkoordinaten. Pla-
� nenten und Sterne lassen sich in diesem Koordinatensystem bestens beschrie-
ben.

Beispiel 2.7 Beschreibung der Einheitskugel G : x2 + y 2 + z 2 = 1


2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 58

in kartesischen
p Koordinaten
z1 (x, y) = p 1 x2 y 2
z2 (x, y) = p 1 x2 y 2
y1 (x) = p 1 x2
y2 (x) = 1 x2
x1 = 1
x2 = 8 10 1 9
< x p 1xp 1 =
G = @ y A 2 R3 p 1 2
x  y  p1 x2
: ;
z 1 x2 y2  z  1 x2 y2

in Kugelkoordinaten
80 1 9
< r 0r1 =
G = @ A 2 R3 0   2⇡
: ;
✓ 0✓⇡

Beispiel 2.8 (Kreisfläche) Gesucht ist der Flächeninhalt des Einheitskreises mit Radius r =
r0 . Dazu wird der Kreis in Polarkoordinaten dargestellt und die Integration lt. Transformati-
onsvorschrift dxdy = r dr d durchgeführt:
Z 2⇡ Z r0
A= 1 · r · dr d
0 0
Z 2⇡ 2⇡
1 2 1 1
= r0 d = r02 = r02 2⇡ = r02 ⇡
0 2 2 0 2

Beispiel 2.9 (Kugelvolumen) Gesucht ist das Volumen der Einheitssphäre mit Radius r =
r0 . Dazu wird die Sphäre in Kugelkoordinaten dargestellt und die Integration lt. Transformati-
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 59

onsvorschrift dxdydz = r2 sin ✓ dr d d✓ durchgeführt:


Z r0 Z 2⇡ Z ⇡
V = 1 · r2 sin ✓ · d✓ d dr
0 0 0
Z r0 Z 2⇡ ✓ ⇡◆ Z r0 Z 2⇡
2
= r cos ✓ d d✓ = r2 d d✓
0 0 0 0 0
Z r0 2⇡ Z r0 r0
1 4
= 2r2 ✓ dr = 2r2 · 2⇡dr = 4r3 ⇡ = ⇡r03
0 0 0 3 0 3

Beispiel 2.10 Gesucht ist das Volumen von G : G besteht aus dem Kreiszylinder
x2 + y 2  9, der sich überhalb der x y Ebene bis zur Deckfläche z = x2 + y 2 + 4 erstreckt.
Damit ist eine Transformation in Zylinderkoordinaten sinnvoll:

x = r cos ; y = r sin ; z = z; D = r.

Durch Einsetzen in die Gleichung für den begrenzenden Zylinder ergibt sich:

x2 + y 2  9 =) r2 cos2 + r2 sin2 = r2  9
=) r  3.

Nach unten wird G durch z = 0, und nach oben wird G durch das Rotationsparaboloid z =
x2 + y 2 + 4 begrenzt:

z ende = x2 + y 2 + 4 =) z ende = r2 cos2 + r2 sin2 +4


=) z ende = r2 + 4

Da es sich um einen kompletten Rotationskörper handelt, läuft der Winkel von 0 bis 2⇡.
Insgesamt ergibt sich 80 1 9
< r 0r3 =
e = @ A 2 R3
G 0   2⇡ .
: 2 ;
z 0z r +4
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 60

Damit kann für das Volumen folgende Rechnung aufgestellt werden:

ZZZ ZZZ
V = 1dG = e
1 · D dG
G e
G
Z3 Z2⇡ rZ2 +4 Z3 Z2⇡
= r dzd dr = r(r2 + 4)d dr
r=0 =0 z=0 r=0 =0
0 1 0 1
Z3 Z2⇡
= @ r(r2 + 4)drA · @ 1d A
r=0 =0
 ! ✓ ◆
3
r4 4r2 81 153
= + · 2⇡ = + 2 · 9 · 2⇡ = ⇡
4 2 0 4 2

Die Aufspaltung eines mehrdimensionalen Integrals in ein Produkt aus mehreren eindimensio-
nalen Integralen ist genau dann möglich, wenn die Integrationsgrenzen Konstanten sind und
der Integrand in ein Produkt aus Funktionen von je einer Veränderlichen zerlegt werden kann.

Beispiel 2.11 Gesucht ist das Trägheitsmoment einer Kugel mit dem Radius R bezüglich der
z Achse, wenn deren Dichte ⇢ ⌘ 1 ist. zur Beschreibung von G verwenden wir Kugelkoordina-
ten:

x = r cos sin ✓; y = r sin sin ✓; z = r cos ✓; D = r2 sin ✓.

e
damit ergibt sich für G:

80 1 9
< r 0rR =
e = @ A 2 R3 0   2⇡
G .
: ;
✓ 0✓⇡
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 61

Nun berechnen wir das Trägheitsmoment Iz :

ZZZ
Iz = (x2 + y 2 )dG
ZG
ZZ
= e
((r cos sin ✓)2 + (r sin sin ✓)2 )DdG
Ge

ZR Z2⇡ Z⇡
= (r2 sin2 ✓(cos2 + sin2 ))r2 sin ✓d✓d dr
r=0 =0 ✓=0
ZR Z2⇡ Z⇡
= r4 sin3 ✓d✓d dr
r=0 =0 ✓=0
0 1 0 1 0 1
ZR Z2⇡ Z⇡
= @ r4 drA · @ 1d A · @ sin3 ✓d✓A
r=0 =0 ✓=0
✓ ◆ ✓ ⇡◆
1 5 1
= R · (2⇡) · cos ✓ + cos3 ✓
5 3 0
✓ ◆ ✓ ◆
1 5 4
= R · (2⇡) ·
5 3
✓ ◆
2 4 3 2
⇡R R2 = (Vk ) R2
5 3 5

2.3.3 Anwendung der Zylinderkoordinaten für bezüglich der z Achse


rotationssymmetrische Körper

Wir zeichnen nun zunächst ein Schnittbild durch den Bereich G im ersten Quadranten der
Ebene y = 0 :
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 62

Für bezüglich der z Achse rotationssymmetrische Körper sind Zylinderkoordinaten günstig,


weil stets folgende Bedingungen erfüllt sind:

1. Die Funktionen z1 (x) = z1 (r) und z2 (x) = z2 (r) hängen nicht von ab, d.h. sie sind für
alle 2 [0; 2⇡] identisch.

2. 0   2⇡

3. 0  r  x1

e in Zylinderkoordinaten in der
Damit ist immer eine Beschreibung von G als Normalbereich G
folgenden Form möglich:

80 1 9
< r 0  r  x1 =
e
G= @ A 2R 3
0   2⇡ .
: ;
z z1 (r)  z  z2 (r)

Beispiel 2.12 Es rotiere die Gerade z = 2x um die z Achse. Zwischen z = 0 und z = 8


entsteht ein Körper. Was ist das für ein Körper? Berechnen Sie sein Volumen und den geome-
trischen Schwerpunkt mittels Mehrfachintegralen.
In der x z Ebene ergibt sich folgendes Bild:
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 63

Der entstehende Körper ist ein Kreiskegel, der mit der Spitze im Ursprung steht. Wegen
der Rotationssymmetrie liegt der Schwerpunkt auf der z Achse, d.h. x0 = y0 = 0. Für das
Volumen ergibt sich:
ZZZ
V = 1dG
ZG
ZZ
= e
DdG
e
G
Z4 Z2⇡ Z8
= rdzd dr
r=0 =0 z=2r
Z4 Z2⇡
= [rz]8z=2r d dr
r=0 =0
Z4
= 2⇡ · (8r 2r2 )dr
r=0
 4
2 2 3
= 2⇡ · 4r r
3 r=0

2 128
= 2⇡ · 64 64 = ⇡.
3 3
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 64

Die z Koordinate des geometrischen Schwerpunktes erhält man:


ZZZ
1
z0 = zdG
V
ZG
ZZ
1 e
= zDdG
V
Ge
Z4 Z2⇡ Z8
1
= zrdzd dr
V
r=0 =0 z=2r
Z4 Z2⇡
1 1 ⇥ 2 ⇤8
= r z z=2r dzd dr
V 2
r=0 =0
Z4
1 1
= · 2⇡ · r(64 4r2 )dr
V 2
r=0
 4
⇡ 4 4
= 32r2 r
V 4 r=0

= [32 · 16 256]
V
3
= ⇡· · 256 = 6
128⇡
p
Beispiel 2.13 Wie groß ist das Trägheitsmoment des Kegels z = 1 x2 + y 2 ; z 0 bzgl.
der x Achse, falls ⇢ ⌘ 1 gilt?
Zuerst wird die erzeugende Fläche des Körpers in der Ebene y = 0 gezeichnet:
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 65

daraus ergibt sich für das Trägheitsmoment Ix :


ZZZ
Ix = (y 2 + z 2 )dG
ZG
ZZ
= e
((r sin )2 + z 2 )DdG
Ge
Z1 Z2⇡ Z1 r

= (r2 sin2 + z 2 )rdzd dr


r=0 =0 z=0
Z1 Z2⇡  1 r
1
= zr3 sin2 + z3r d dr
3 z=0
r=0 =0
Z1 Z2⇡ ✓ ◆
3 2 1 3
= (1 r)r sin + r(1 r) d dr
3
r=0 =0
Z1  2⇡
31 1 3
= (1 r)r ( sin cos ) + r(1 r) dr
2 3 =0
r=0
Z1 ✓ ◆
31 1 3
= (1 r)r (2⇡) + 2⇡ r(1 r) dr
2 3
r=0
Z1 ✓ ◆
3 4 2 2 3
= ⇡ (r r ) + r(1 3r + 3r r ) dr
3
r=0
Z1 ✓ ◆
3 5 4 2 2
= ⇡ 3r r + r 2r dr
3 3
r=0
 1
3 4 1 5 1 2 2 3
= ⇡ r r + r r
4 3 3 3 r=0
✓ ◆
3 2 1
= ⇡ = ⇡
4 3 12
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 66

Beispiel 2.14 Aus dem Zylinder x2 + y 2  4 wird durch die x y Ebene und durch die Fläche
2 2
z = ex +y ein Körper G herausgeschnitten. Welche Masse hat dieser Körper, wenn seine Dich-
te durch ⇢ = y 2 gegeben ist?
In der x z Ebene ergibt sich folgende Fläche, die durch Rotation um die z Achse den Körper
G erzeugt:

In Zylinderkoordinaten gilt:

x2 + y 2 = r2 cos2 + r2 sin = r2  4
y r2

Für die Deckfläche folgt damit


2 +y 2 2
z = ex = er

Die Umrechnung der Dichte in Zylinderkoordinaten ergibt:

⇢ = y 2 = r2 sin2 .
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 67

Damit erhält man für die Massenberechnung:


ZZZ
m = ⇢dG
ZG
ZZ
= e
⇢DdG
e
G
2
Z2 Z2⇡ Zer
= r2 sin2 rdzd dr
r=0 =0 z=0
Z2 Z2⇡
2
= r3 sin2 er d dr
r=0 =0
0 1 0 1
Z2 Z2⇡
2
= @ r3 er drA · @ sin2 d A
r=0 =0
 Z 2  2⇡
1 r2 2 r2 1
= e ·r re dr · (2 sin 2
2 r=0 4 =0
 2
1 r2 2 1 r2
= e ·r e dr · (⇡ 0)
2 2 r=0
✓ ◆
4 1 4 1
= 2e e 0+ ⇡
2 2
⇡ 4
= (3e + 1)
2
2.3. TRANSFORMATION MEHRDIMENSIONALER INTEGRALE 68

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