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Sandra Kroll-Gabriel
Lernstrategien und
Lernmethoden
14 kreative Methoden zum Lernen lernen
Klasse 1–4

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1. Lernen mit Bewegung – Lernspaziergang

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „Der Lernspaziergang“ (KV 1 für alle Kinder kopieren), weiße
yy
Karten (DIN A5–6 für Nr. 2 des Arbeitsblattes)
Für die Methode ist Platz im Klassenzimmer (evtl. Flur o. Ä. mitnutzen) nötig.
yy
Lernen in Bewegung eignet sich ab Klasse 1 (ggf. ohne Arbeitsblatt durchführen,
yy
wenn die Kinder noch nicht ausreichend lesen können) und ist für unterschiedlichste
Lerninhalte einsetzbar (z. B. Buchstabeneinführung, Lernwörtertraining, Automatisie-
ren des Einmaleins, Lerninhalte aus dem Sachunterricht in Form von Lernkarten).

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS erkennen, dass Lernen in Bewegung Blockaden löst.
➼➼Die SuS wenden die Methode in Form eines Rechenlaufs an.

Durchführung:
Die Lehrkraft leitet die Klasse zu einem einfachen Bewegungsspiel an. Die Kinder bewe-
gen sich frei durch den Raum. Auf ein akustisches Signal der Lehrperson hin (z. B. Klang-
schale, Glockenspiel, Klingel, Klatschen) bleiben sie stehen und sprechen mit einem an-
deren Kind, z. B. über das Thema „Hobbies“. Nach einigen solchen Spielrunden erklärt die
Lehrkraft den Kindern das unterrichtliche Vorhaben: „Du lernst heute eine aktive Form des
Lernens kennen, einen Lernspaziergang oder einen Lernlauf.“ Auf dem ausgeteilten Ar-
beitsblatt „Lernspaziergang“ lesen die Kinder allein oder zu zweit die Infobox, die die Me-
thode in Kurzform vorstellt. Können die Kinder
noch nicht gut genug lesen, liest die Lehrper-
son die Infobox für alle laut vor. Anschließend
probiert die Klasse einen Lernlauf aus, z. B.
mit Einmaleins-Aufgaben. Im anschließenden
Unterrichtsgespräch oder in Partnerarbeit su-
chen die Kinder weitere geeignete Lerninhalte
für einen Lernspaziergang und diskutieren über
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

mögliche Störfaktoren dieser Lernmethode.

Weitere Hinweise:
Noch einfacher wird der Lernspaziergang, wenn die Kinder nur den Lernstoff lesen und
yy
dabei im (Klassen-)Zimmer auf- und abgehen.
Wenn Kinder die Methode mit Lernkarten durchführen, sollten sie diese vorab erstellen.
yy
Da die Methode eine aktive Lernform ist, muss die Lehrkraft besonders auf eine angemes-
yy
sene Lautstärke achten und ggf. spezielle Regeln für diese Arbeitsmethode einführen, an
die sich alle Kinder halten müssen.
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Aufgabe 4 des Arbeitsblattes leitet die Kinder an, selbst zu überdenken, was bei einem
yy
Lernspaziergang wichtig ist. Schnell wissen sie, dass eine ruhige Arbeitsatmosphäre und
ausreichend Platz entscheidend sind.

Lernstrategien und Lernmethoden 1


2. Auf einen Blick – Markieren & Unterstreichen

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „Markieren und Unterstreichen“ (KV 2), Lineal, Buntstifte, Text-
yy
marker, Klebezettel, Beispieltext (z. B. aus Sachunterrichtsbuch)
Die Lehrperson prüft vorab, ob in den Sachunterrichtsbüchern Informationen zum
yy
Thema „Lernen lernen“ vorhanden sind, die sie als Beispieltexte verwenden kann.
Alternativ kann man auch andere Texte zum aktuellen Lernthema einsetzen.
Die Methode eignet sich ab Klasse 3, wenn die Kinder längere Texte sicher lesen
yy
können.

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS lernen verschiedene Markierungstechniken kennen und wenden
diese an einem Beispieltext an.
➼➼Die SuS suchen Informationen zu einem Thema in Büchern und verwenden
Klebezettel zur Orientierung.

Durchführung:   
Die Kinder erhalten alle das Arbeitsblatt „Markieren und Unterstreichen“. Gemeinsam er-
liest die Klasse den Informationstext zur Markierungstechnik, indem z. B. einzelne Kinder
die Abschnitte vorlesen. Danach zeigt die Lehrperson Schritt für Schritt, wie die verschie-
denen Markierungstechniken anzuwenden sind. Dazu legt sie das Arbeitsblatt unter die
Dokumentenkamera und gemeinsam bearbeiten alle die Aufgaben 1–4. Am besten führt
die Lehrkraft die 4 Techniken unter der Dokumentenkamera selbst aus
oder lässt dies ein/mehrere ausgewählte/s Kind/er tun:
1. Zuerst unterstreichen alle die Überschrift und die Teilüberschriften.
2. Danach heben sie Schlüsselwörter in jedem Absatz mit einem Text-
marker hervor.
3. Besonders wichtige Absätze und unklare Informationen kenn-
zeichnen sie mit Symbolen.
4. Für die letzte Technik brauchen die Kinder Sachunterrichtsbü-
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

cher. Sie suchen darin Informationen zum ausgewählten Thema


und markieren die Seiten mit Klebezetteln.

Weitere Hinweise:
Die Lehrperson bespricht mit den Kindern, dass Hefteinträge eine Lerngrundlage sind.
yy
Die Kinder dürfen und sollten die Markierungstechniken nach der Einführung kontinuierlich
yy
beim eigenen Lernen einsetzen. Es ist deshalb besonders wichtig, dass die Lehrkraft beim
Vorführen auf eine sparsame Markierungstechnik hinweist. Manche Kinder neigen dazu,
alles „anzumalen“. Das ist für den Lernprozess nicht hilfreich und sollte den Kindern be-
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wusst sein.

Lernstrategien und Lernmethoden 2


3. Schreiben, malen, kleben – Lernplakate

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „Wir erstellen ein Lernplakat“ (KV 3), Bild- und Wortmaterial
yy
„Lernplakat“ (KV 4), Textmarker, DIN-A3-Kartons, Schere, Klebstoff, Filzstifte
Die Lehrkraft kopiert das Arbeitsblatt für alle Kinder, wählt ein Thema aus und sucht
yy
dazu Informations- und Bildmaterial zusammen (z. B. Zeitschriften, Zeitung, Sachbü-
cher). Alternativ können dies die Kinder auch als Hausaufgaben erhalten.
Die Kinder können sicher mit Schere und Klebstoff umgehen. Die Methode lässt sich
yy
somit ca. ab dem 2. Halbjahr von Klasse 1 einsetzen (z. B. für den Lerninhalt Wiese:
Blumen malen/getrocknete Blüten aufkleben und beschriften).

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS wissen, was ein Lernplakat ist, und wie es gestaltet wird.
➼➼Die SuS erstellen selbstständig ein Lernplakat.

Durchführung:
Zuerst erfahren die Kinder, was ein Lernplakat ist und wie man es gestaltet. Dazu lesen
sie gemeinsam, allein oder in der Gruppe die Informationen und Tipps auf dem Arbeits-
blatt. Eventuell können sie dabei auch schon die Markierungstechnik anwenden, indem
sie wichtige Wörter mit Textmarker hervorheben. Anschließend erstellen die Kinder zu
zweit oder in Gruppen ein eigenes Lernplakat zur Methode Lernplakat, auf dem sie ihr
Wissen über die bunte Lernhilfe präsentieren und damit festigen. Dazu nutzen sie die
Informationen des Arbeitsblattes (KV 3) und verwenden das bereitgestellte Bild- und
Wortmaterial „Lernplakat“ (KV 4). Am Ende betrachten alle gemeinsam die fertigen Lern-
plakate und reflektieren über den Entstehungsprozess und die Ergebnisse, z. B. mit fol-
genden Impulsfragen: Was ist uns gut gelungen? Was sollten wir das nächste Mal anders
machen? Ist die Schrift gut lesbar? Sind die Bilder aussagekräftig?

Weitere Hinweise:
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

Die Lehrkraft bespricht mit den Kindern, dass ein Lernplakat


yy
2 unterschiedliche Zwecke erfüllen kann: Es veranschaulicht
Informationen und Ergebnisse oder unterstützt einen Vortrag.
Wenn die Kinder das Plakat im Unterricht vorstellen sollen,
müssen sie beim Einüben des Vortrags auch schon das
Plakat mit einbinden. Wenn das Plakat hingegen die Lern­
ergebnisse darstellen soll, müssen die Kinder schon beim
Gestalten mehr darauf achten, dass die Inhalte auch ohne
zusätzliche Erklärung nachvollziehbar sind.
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Lernstrategien und Lernmethoden 3


4. Lernen durch Reden – Lernmarktplatz, Kugellager & Co

Vorbereitung:
Material: Arbeitskarten „Kooperative Lernformen“ (KV 5), Block (pro Kind)
yy
Die Kinder sollten bereits mit Partnerarbeit vertraut sein und Regeln und Signale für
yy
eine geeignete Arbeitslautstärke bei kooperativen Lernformen kennen.
Lernmarktplatz und Kugellager eignen sich bereits für die Jahrgangsstufen 1 und 2.
yy
Runder Tisch, Placemat und Think-Pair-Share sind eher für die Klassen 3 und 4
­geeignet.

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS lernen verschiedene kooperative Lernformen kennen.
➼➼Die SuS erarbeiten je eine Lernmethode in der Gruppe und stellen ihr Ergeb-
nis vor.

Durchführung:
Kooperative Lernformen sind Lernarrangements, bei denen Kinder vor allem miteinander
lernen, indem sie sich gemeinsam mit den Lerninhalten beschäftigen. Dabei sprechen sie
über den Lernstoff, sodass kommunikatives Lernen in unterschiedlichsten Formen statt­
findet.
Die Lehrperson teilt die Klasse in gleichgroße Grup-
pen ein und verteilt an jede Gruppe eine Karte mit
einer darauf beschriebenen kooperativen Lernform.
Die Kinder erlesen diese und tauschen sich in Grup-
penarbeit über die jeweilige Lernform aus. Damit die
Gruppen ihre Lernmethode gut vorstellen können,
erklärt die Lehrperson vor Beginn der Gruppenarbeit
genau, welche Punkte für die nachfolgende Präsen-
tation der Gruppenarbeit wichtig sind. Am besten
skizziert sie das nebenstehende Auswertungsblatt als
Anleitung an die Tafel oder projiziert es mithilfe der
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

Dokumentenkamera.
Die Kinder können anhand dessen die wesentlichen
Inhalte ihrer Lernmethode strukturiert aufschreiben.
Im Anschluss präsentiert jede Gruppe bzw. ein Grup-
pensprecher der Klasse die erarbeitete Lernform.

Weitere Hinweise:
Die Lehrkraft sollte die erarbeiteten fünf Lernmethoden in ihren alltäglichen Unterricht ein-
yy
bauen, damit die Kinder sie konkret ausprobieren können.
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Die Lehrperson kann beim Durchführen der kooperativen Lernformen die Anzahl und Na-
yy
men der Gruppenmitglieder im Vorhinein festlegen. So kann sie verhindern, dass sich das
Leistungsniveau zu stark unterscheidet oder ein Kind keine Gruppe findet.

Lernstrategien und Lernmethoden 4


5. Über ein Thema nachgedacht –
Abc-Liste & Galerie-Tour

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „Meine Abc-Liste“ (KV 6)
yy
Die Lehrperson kopiert das Arbeitsblatt einmal für jedes Kind.
yy
Schulanfänger beherrschen meist schon das Abc. Dieses Vorwissen kann man nut-
yy
zen, sodass die Methode ab der 1. Klasse einsetzbar ist.

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS denken über ein Thema nach und erstellen dazu eine Abc-Liste.
➼➼Die SuS finden passend zum vorgegebenen Thema zu jedem Buchstaben
des Alphabets einen Begriff.

Durchführung:
Die Lehrperson legt ein Thema fest. Entweder kann sie damit am Anfang einer Lernse-
quenz Vorwissen der Kinder abfragen oder am Ende Lerninhalte sichern, z. B. als Sach­
unterrichtsthemen: „Das weiß ich schon über den Igel!“ oder „Das habe ich mir zum
Thema Strom alles gemerkt!“ In einer kurzen Murmelrunde tauschen sich die Kinder zum
gewählten Thema aus. Dann erhalten sie das Arbeitsblatt (KV 6) und erstellen in Einzel-
arbeit die Abc-Liste. Sie sollen dabei innerhalb von 10 Minuten zu jedem Buchstaben ein
passendes Wort finden und es aufschreiben oder aufmalen.
Alle Kinder lassen ihr ausgefülltes Arbeitsblatt auf ihrem Platz liegen. Dann dürfen sie
durch die Klasse gehen und in der „Galerie-Tour“ die Ergebnisse der anderen lesen. Nach
etwa 5 Minuten gibt die Lehrperson ein Zeichen, woraufhin alle Kinder an ihren Platz
zurückkehren. Dort ergänzen sie ihre eigene Abc-Liste mit den gesammelten Ideen. Das
Vorgehen der Galerie-Tour kann beliebig oft durchgeführt werden. „Freie Buchstaben“,
für die kein Kind ein passendes Wort gefunden hat, müssen gegebenenfalls gemeinsam
ergänzt werden. Das Wörterbuch kann dabei zur Ergänzung verwendet werden.
Am Ende reflektieren die Kinder in einer kurzen Feedback-Runde, wie gut sie die Metho-
de anwenden konnten: Was war leicht? Was war schwer? Wo gab es Probleme? Daraus
lassen sich Ziele für den nächsten Einsatz der Methode ableiten.
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

Weitere Hinweise:
Die Galerie-Tour lässt sich auch unabhängig
yy
von der Abc-Liste einsetzen. Sie eignet sich für
unterschiedliche Lerninhalte und lässt sich z. B.
auch als Ausstellungstour zum Begutachten ge-
lungener Kunstwerke oder Heftein­träge nutzen.
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Lernstrategien und Lernmethoden 5


6. Lernen durch Hören – Audioguide

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „Lernen durch Hören – Mein Audioguide“ (KV 7 für alle Kinder
yy
kopieren), Aufnahmegerät/e (Handy, Tablet, CD-Player, MP3-Player o. Ä.)
Die Lehrperson stellt Aufnahmegeräte in ausreichender Anzahl im Klassenzimmer
yy
bereit. Ein halber Klassensatz oder weniger reicht aus, wenn die Kinder die Aufnah-
men in Gruppen- oder Partnerarbeit durchführen.
Die Methode eignet sich ab Ende der 2. Klasse bzw. zu Beginn der 3. Jahrgangsstufe.
yy
Die SuS müssen die Regeln, die eine möglichst geringe Arbeitslautstärke bei dieser
yy
geräuschintensiven Methode ermöglichen, sehr gut kennen.

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS wiederholen Lerninhalte durch Sprechen und Anhören.
➼➼Die SuS erstellen einen eigenen Audioguide zu einem Gedicht.

Durchführung:
Bei der Methode geht es vor allem darum, den Lerninhalt möglichst oft zu sprechen und
zu hören, damit er im Gedächtnis der Kinder haften bleibt. Zu Beginn wiederholt die Lehr-
person mit den Kindern die Regeln für eine ruhige Arbeitsatmosphäre: 1. Wir sprechen
nacheinander. 2. Es spricht immer nur einer, der andere hört zu. 3. Wir sprechen leise und
verständlich miteinander.
Um das Gedicht „Das Wasser“ (James Krüss) auswendig zu lernen, sollen die Kinder eine
Höraufnahme erstellen. Die Lehrperson teilt das Arbeitsblatt „Lernen durch Hören – Mein
Audioguide“ (KV 7) an alle Kinder aus und erklärt, dass ein Audioguide eine Aufnahme
ist, die man sich immer wieder anhören kann, um etwas zu
lernen. Zuerst lesen die Kinder das Gedicht laut vor (ent-
weder alle im Chor oder pro Vers ein Kind). Danach suchen
sie in Einzelarbeit die Reimwörter und unterstreichen sie.
Es folgt ein weiterer Lesedurchgang, bei dem die Kinder die
Reimwörter besonders betonen sollen (auch hier abwech-
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

selnd oder im Chor möglich). Nun teilt die Lehrperson die


Aufnahmegeräte aus. Dabei erklärt sie den Kindern auch
die Funktionsweise des Geräts. Wenn die Kinder die Auf-
nahme in Partner- oder Gruppenarbeit erstellen, sollten sie
sich beim Sprechen abwechseln. Zuhören und mitsprechen
können alle gemeinsam.

Weitere Hinweise:
Die Kinder können die Aufnahmen auch untereinander tauschen und anhören.
yy
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Die Lehrperson muss die Aufnahmen der Kinder aus datenschutzrechtlichen Gründen
yy
nach der Bearbeitung zuverlässig löschen. Die Kinder können aber ihre eigene Aufnahme
erhalten, wenn sie zum Beispiel einen USB-Stick von zu Hause mitbringen.

Lernstrategien und Lernmethoden 6


7. Erklären & verstehen – Erklärvideo

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „Erklären + verstehen = Erklärvideo“ (KV 8), Arbeitsblatt „Story-
yy
board – Wir planen unser Erklärvideo“ (KV 9), Videoaufnahmegerät/e (Handy, Tab-
let), Sach- und Schulbücher, Block
Die Lehrperson kopiert die Arbeitsblätter für alle Kinder und stellt alle weiteren Mate-
yy
rialien im Klassenzimmer zur Verfügung.
Die Kinder kennen die Regeln für eine ruhige Lernatmosphäre, z. B.: Wir sprechen
yy
leise. Wir sprechen nacheinander. Es spricht immer nur einer, der andere hört zu.

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS erstellen zu einem ausgewählten Lerninhalt ein Erklärvideo.
➼➼Die SuS speichern den Lerninhalt durch das visuell-auditive Bearbeiten und
Erklären besser im Gedächtnis ab.

Durchführung:
Erklärvideos machen Lerninhalte in Einzelschritten sicht- und hörbar und so besser lernbar.
Da der technische Aspekt beim ersten Einsatz der Methode im Vordergrund steht, wählt
die Lehrkraft ein Thema aus, das die Kinder bereits sicher kennen. Sehr gut eignen sich
z. B. Sachunterrichtsthemen, die Vorgänge beschreiben. Zum Erarbeiten neuer Lerninhal-
te sollte man die Methode erst verwenden, wenn sie den Kindern vertraut ist.
Zuerst erklärt die Lehrkraft anhand des Arbeitsblattes „Erklärvideo“ (KV 8) die Funktion
und Entstehung dieser Videoart. Dann gibt sie einen Lerninhalt vor (z. B. Wasserkreislauf,
schriftliche Addition), zu dem die Gruppen ein Erklärvideo drehen sollen. Mithilfe des
­Storyboards (KV 9) planen die Kinder ihr Erklärvideo, notieren ihre Ideen für Texte, Spre-
cher etc. und gestalten mit dem bereitgestellten Material passende Bilder und Texte. Bü-
cher dienen dabei als Hilfe und Anregung. Mit den fertigen Materialien probt jede Gruppe
mehrmals ihr Video. Die Gruppen können sich in einer „Generalprobe“ gegenseitig Feed­
back geben, bevor die Aufnahmen in einem möglichst ruhigen Raum ohne Hintergrund-
geräusche stattfinden. Dabei unterstützt die Lehrperson die Kinder v. a. in technischer
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

Hinsicht mit dem Aufnahmegerät. Weitere Ausrüstung ist meist nicht nötig. Die fertigen
Videos sieht sich die Klasse gemeinsam an und gibt sich Feedback und Tipps.
Für die Aufnahme gibt es 2 Möglichkeiten:
yyDie Kinder nehmen viele Einzelfotos auf, die aneinandergereiht das Erklärvideo erge-
ben. Musikeffekte oder Geräusche nehmen sie separat auf und fügen sie ins Video ein.
yyDie Kinder filmen ein ganzes Video. Wenn nur wenige Aufnahmegeräte vorhanden sind,
ist diese Variante besonders praktisch, da dann zuerst alle Gruppen gleichzeitig ihre Ma-
terialien erstellen und proben. Danach erfolgen die Aufnahmen einzeln nacheinander.

Weitere Hinweise:
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Die Lehrperson muss die Aufnahmen der Kinder aus datenschutzrechtlichen Gründen
yy
nach der Bearbeitung zuverlässig löschen. Die Kinder können aber ihre eigene Aufnahme
erhalten, wenn sie zum Beispiel einen USB-Stick von zu Hause mitbringen.

Lernstrategien und Lernmethoden 7


8. Lerninhalte strukturieren – Mindmaps

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „So erstellst du eine Mindmap“ (KV 10), weißes/r Papier/Karton
yy
(DIN A3/4), Stifte, Block
Die Lehrperson wählt ein geeignetes Thema aus. Mindmaps lassen sich sehr gut am
yy
Ende einer Unterrichtssequenz zur Sicherung von Lerninhalten einsetzen.
Die Methode eignet sich ab Klasse 2.
yy

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS lernen Mindmaps als Gedächtnislandkarten kennen und wissen, wie
sie diese erstellen können.
➼➼Die SuS vertiefen ihr Wissen zu einem Thema, indem sie eine Mindmap dazu
erstellen.

Durchführung:
Mindmaps sind Gedächtnislandkarten, mit denen Lernende ihre Gedanken zu einem
Thema ordnen und einen Überblick bekommen. Das Wissen prägt sich beim Erstellen der
Mindmap ins Gedächtnis ein und lässt sich aufgrund der strukturierten Form leicht abrufen.
Zum Einführen der Methode teilt die Lehrperson den
Kindern das Arbeitsblatt „So erstellst du eine Mind-
map“ (KV 10) aus und bespricht damit den Aufbau einer
Mindmap. Die Kinder markieren dabei wichtige W ­ örter.
­Anschließend wählen die Lehrperson und/oder die
Kinder ein passendes Thema für eine erste Mindmap
aus, z. B. aus dem aktuellen Sachunterricht. Das Thema
notiert die Lehrkraft am besten groß an der Tafel. Die
Kinder sammeln daraufhin in einem kurzen Brainstorming (etwa 3–5 min) allein, zu zweit
oder in der Gruppe Gedanken dazu und notieren sie auf ihrem Block. Die Ideen aus dieser
unstrukturierten Sammlung sollen die Kinder nun in einer eigenen Mindmap strukturiert
anordnen. In der Mitte steht das Thema. Die einzelnen Äste bilden Unterkategorien, die
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

sich je nach Alter und/oder Leistungsniveau der Kinder immer weiter verzweigen können.
Am Ende reflektieren alle gemeinsam ihre Ergebnisse. Die Lehrperson hängt die Mind-
maps an die Tafel und bespricht, was jeweils gut gelungen ist, und gibt Tipps für das
nächste Mal. Die Reflexion kann auch durch die Kinder selbst erfolgen. Dabei ist auf eine
konstruktive Kritikäußerung zu achten, z. B.: „Gut gelungen ist dir …“, „Ich habe noch
einen Tipp …“

Weitere Hinweise:
Mindmaps lassen sich immer weiter ergänzen, sodass sie einen Lernprozess aufzeigen.
yy
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Die Kinder können Mindmaps auch als individuelle Lernmethode zur Vorbereitung auf
yy
Klassenarbeiten nutzen.
Gelungene Mindmaps lassen sich im Klassenzimmer oder Schulhaus ausstellen.
yy

Lernstrategien und Lernmethoden 8


9. Lernen durch Bilder – KAWAS

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „Das KAWA zum KAWA“ (KV 11), Arbeitsblatt „Das bin ICH –
yy
KAWA“ (KV 12), weißes Papier (DIN A4), Stifte
Die Lehrperson kopiert die beiden Arbeitsblätter für alle Kinder.
yy
Die Kinder sollten bereits die Methode Mindmap kennen, da das KAWA eine Variante
yy
dazu darstellt. Die Methode eignet sich erst ab der 3. und 4. Klasse.

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS erweitern ihr Wissen zu Gedächtnislandkarten und erlernen die Me-
thode KAWA.
➼➼Die SuS zeichnen selbst ein KAWA zu ihrer Person.

Durchführung:
Die Methode KAWA von Vera F. Birkenbihl ist im Unterschied zur Mindmap kreativer und
spielt noch mehr mit den Gedanken, die „das Unterbewusstsein anzapfen“. Dabei sollen
sich Vorwissen und neues Wissen verknüpfen, es soll eine Gedankenstütze entstehen.
KAWA bedeutet: Kreative Ausbeute von Wort-Assoziationen. Man verbindet jeden Buch-
staben des Wortes mit passenden Begriffen und Symbolen, die mit dem gleichen Buch-
staben beginnen. Die Lehrkraft kündigt den Kindern an, dass sie eine weitere Form von
Gedächtnislandkarte kennenlernen und präsentiert ihnen das KAWA zum KAWA, das
sie abgedeckt an die Tafel projiziert. Nacheinander deckt sie die Bestandteile auf, die je
ein Kind vorliest, bevor alle über die Assoziationen reden. Hier können die Kinder bereits
Ideen zu passenden Symbolen/Bildern nennen, die die Erklärungen noch verdeutlichen
können. Anschließend erhalten die Kinder das Arbeitsblatt „Das KAWA zum KAWA“ und
gestalten es fertig: Sie ziehen um jede Erklärung einen Rahmen und malen die Felder
farbig aus. Dabei müssen Buchstabe und dazugehörige Erklärung die gleiche Farbe
aufweisen. Im nächsten Schritt sollen die Kinder zum Vertiefen der Methode einzeln, zu
zweit oder in Kleingruppen ein KAWA zu ihrer eigenen Person erstellen. Als Vorbild und
Einleitung kann die Lehrkraft das Arbeitsblatt „Das bin ICH – KAWA“ (KV 12) zeigen oder
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

austeilen. Die Kinder schreiben ihren Vor- oder Nachnamen in Großbuchstaben in die
Mitte des weißen DIN-A4-Blattes. Dann malen und schreiben sie zu jedem Buchstaben
Begriffe und Bilder, die zu ihnen als Person passen, z. B. Merkmale des Aussehens oder
des Charakters. Als Hilfe dienen die Impulsfragen und das Beispiel-KAWA „Marie“ auf
dem Arbeitsblatt. Wenn die Namens-KAWAS fertig sind, stellen sich die Kinder damit vor.

Weitere Hinweise:
Den Kindern ist der Unterschied zwischen Mindmap und KAWA oft nicht klar. Beide sind
yy
Gedächtnislandkarten. Die Mindmap ist klar strukturiert, während beim KAWA Farben und
Bilder/Symbole noch kreativer und mit mehr persönlicher Assoziation eingesetzt werden.
© Auer Verlag

Die fertigen KAWAS der Kinder kann die Lehrkraft im Klassenzimmer ausstellen. Sie eig-
yy
nen sich außerdem als Geschenk für Eltern oder Großeltern, z. B. zum Geburtstag oder für
Weihnachten. Die Lernmethode hat so einen schönen und kreativen Nebeneffekt.

Lernstrategien und Lernmethoden 9


10. Merktechniken – Kofferpacken

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „Kofferpacken“ (KV 13), DIN-A5-Karten, (Filz-)Stifte, (falls
yy
­vorhanden) Koffer oder Bildkarte davon
yyDie Methode eignet sich bereits ab der 1. Klasse, denn je nach Lerninhalt und Lern­
entwicklung können die Kinder den Koffer individuell packen.

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS lernen die Methode Kofferpacken kennen.
➼➼Die SuS prägen sich mithilfe der Methode Wissen zu einem Lernthema ein
und können es wiedergeben.

Durchführung:
Die Methode Kofferpacken ist eine Merktechnik, die sich z. B. am Ende einer Lernsequenz
einsetzen lässt. Es geht darum, Kerninhalte eines Themas mithilfe von Schlüsselwörtern
kurz und einprägsam zusammenzufassen. Indem die Kinder Stichpunkte oder kurze Sätze
auf kleine Lernkarten schreiben und diese symbolisch in Form von „Kofferpacken“ spei-
chern, können sie sich die Inhalte gut merken.
Zur Durchführung der Methode versammelt die Lehrkraft am Ende einer Lernsequenz alle
Kinder im Kreis. In der Mitte liegt ein geöffneter Reisekoffer oder eine entsprechende Bild-
karte. Reihum schreiben die Schüler*innen Schlagwörter zum Thema auf eine der bereit-
gelegten Karten, z. B. zum Thema: „Der Igel“
– Aussehen des Igels: klein, Stacheln, Pfoten, Schnauze, Tasthaare …
– Nahrung des Igels: Würmer, Schnecken Insekten, Vogeleier, Käfer …
– Feinde des Igels: Mader, Dachs, Mensch …
Damit nicht alle Schüler die gleichen Stichpunkte haben, kann die Lehrkraft in der Be-
schriftungsphase individuell Hilfe geben.
Nach der Schreibphase lesen die Kinder ihre Begriffe nacheinander laut vor und „packen“
sie in den Koffer. In einer 2. Runde zieht jedes Kind eine Karte und liest den Stichpunkt
vor. Das Wissen prägt sich so über mehrere Sinneskanäle gut ein. Im Anschluss gehen
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

alle Schüler*innen zurück auf ihre Plätze und packen ihren eigenen Lernkoffer (KV 13), in
dem sie alles notieren, was sie sich gemerkt haben.

Weitere Hinweise:
Damit die Kinder das Wissen dauerhaft abspeichern können, können sie
yy
den Koffer zu einem Thema beliebig oft ein- und auspacken.
Die Methode eignet sich sehr gut zum ganzheitlichen Abspeichern von
yy
Lernwörtern mit Rechtschreibbesonderheiten (z. B. Wörter mit doppeltem
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Konsonanten).

Lernstrategien und Lernmethoden 10


11. Das muss ich wissen! – Lernspickzettel

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „Lernspickzettel“ (KV 14), Stifte, Sachunterrichtshefte, Papier
yy
(DIN A5)
Die Lehrperson kopiert das Arbeitsblatt für jedes Kind.
yy
Der Methode eignet sich für die Klassen 3 und 4, sobald sich die Kinder gezielter auf
yy
die Leistungserhebungen vorbereiten.

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS kennen die Arbeitsschritte zur Erstellung eines Lernspickzettels.
➼➼Die SuS fassen Lerninhalte besonders kurz zusammen.

Durchführung:
Die Lehrkraft zeigt zum Einstieg den fertigen Spickzettel, indem sie ihn mit der Dokumen-
tenkamera an die Tafel projiziert. Die Klasse äußert sich dazu. Die Bezeichnung „Spick-
zettel“ ist sehr motivierend für die Kinder, da dieser eigentlich verboten ist. Die Lehrper-
son erklärt genau, dass der Spickzettel eine Lernhilfe ist und sie ihn deshalb bei einer
Klassenarbeit nicht verwenden dürfen. Anhand des ausgeteilten Arbeitsblattes „Lern-
spickzettel“ erarbeiten die Lehrkraft und die Kinder gemeinsam, wie sie am besten einen
Lernspickzettel erstellen. Dabei heben die Kinder auf ihrem Arbeitsblatt wichtige Wörter
mit Textmarkern oder Stiften hervor. Nun erstellen alle Kinder selbst einen Lernspickzettel
(DIN-A5-Blatt) zu einem Thema, am besten aus dem aktuellen Sachunterricht. Sie dürfen
dabei ihre Hefte verwenden. Nachdem die Kinder z. B. in einer Galerie-Tour ihre fertigen
Spickzettel gegenseitig gelesen haben, reflektieren sie gemeinsam darüber: Was ist gut
gelungen? Was war schwierig? Wer hat noch einen Tipp?
Der Spickzettel lässt sich als Wiederholung zu einem Thema am Ende einer Unterrichts-
stunde oder auch über eine ganze Sequenz als Vorbereitung für einen Leistungsnachweis
erstellen. Je nachdem brauchen die Kinder für das Erstellen nur wenige Minuten Zeit (Ein-
zelthema einer Unterrichtsstunde) oder bis zu einer Unterrichtsstunde (ganze Themen­
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

sequenz).

Weitere Hinweise:
Die Kinder dürfen auf ihren Spickzetteln Abkürzungen verwenden. Am besten erklärt die
yy
Lehrkraft im Vorfeld, was Abkürzungen sind und gibt jeweils themenbezogene Beispiele.
Da Kinder oft unterschiedlich schnell arbeiten, kann die Lehrkraft die Galerie-Tour quanti-
yy
tativ differenzieren. Schnellere tauschen einfach öfter und die Kinder können auch schon
gemeinsam reflektieren, indem sie sich individuell Rückmeldung geben.
Oft fällt es den Kindern schwer, Inhalte zu kürzen. Sie schreiben zu viel auf. Deshalb sollte
yy
© Auer Verlag

die Lehrkraft Kinder an Schlagwörter/Stichpunkte erinnern und individuelle Hilfen geben.


Am Ende prüfen die Kinder ihr Wissen z. B. im Kugellager, indem der Außenkreis Fragen
yy
stellt, die der Innenkreis beantworten muss.

Lernstrategien und Lernmethoden 11


12. Das ist wichtig! – Lernkartei

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „Wir erstellen eine Lernkartei“ (KV 15), Karteikasten (Pappdose/
yy
Schuhkarton pro Kind), passende Karteikarten
Pro Schuhkarton muss man 4 Trennwände aus Karton zuschneiden. Oder man
yy
gestaltet 4 Karten als Deckblätter (Neu, Üben, Wiederholen, Gelernt) für 4 Stapel
­Karten, die man mit Gummiband fixiert in eine Pappdose legt. Die Lehrkraft bereitet
eine Lernkartei zur Demonstration vor.
yyDie Methode eignet sich ab Klasse 2. Die Lehrkraft legt v. a. bei jüngeren Kindern
Thema und Schlagwörter für die Vorderseite der Karten fest.

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS lernen die Lernkartei als Lernmethode kennen.
➼➼Die SuS erstellen eigene Lernkarten und führen die Lernschritte durch.

Durchführung:
Die Lehrperson zeigt an ihrem vorbereiteten Karteikasten Aufbau und Funktions­weise
einer Lernkartei (Vierfächer-Prinzip). Dann gestaltet jedes Kind mithilfe des ausgeteilten
Arbeitsblattes „Wir erstellen eine Lernkartei“ (KV 15) Lernkarten zum vorgegebenen The-
ma: Vorne steht der Begriff, hinten die Erklärung/Beispiele (Aufbau variiert je nach Fach).
Die Lehrkraft gibt bei der ersten Durchführung bzw. bei jüngeren Kindern die Schlagwörter
vor, später finden die Kinder diese selbst. Zu den Schlagwörtern finden die Kinder einzeln,
zu zweit oder in Gruppen Erklärungen/Beispiele und notieren sie auf den Kartenrückseiten
(Zeitbedarf ganze Unterrichtsstunde). Kinder, die früher fertig sind, beginnen das Üben,
die Lehrperson kontrolliert davor die Karten auf Richtigkeit. Sind alle Kinder fertig, prüfen
alle gemeinsam, ob ihre Erklärungen fachlich richtig sind, korrigieren ggf. und reflektieren.
Besonders gelungene Lernkarten können dabei kurz präsentiert werden. Als Nächstes
füllen die Kinder ihre Karten in den Karteikasten und beginnen das Üben in 4 Schritten.
Diese sind auf dem Arbeitsblatt genau erklärt. Es gilt: Immer, wenn die Kinder die Erklä-
rung einer Karte nicht abrufen können, wandert sie in Fach 1 zurück.
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

1. Fach „NEU“ neue Lernkarten im Gedächtnis einprägen


2. Fach „ÜBEN“ Gelerntes aus dem Gedächtnis abrufen
3. Fach „WIEDERHOLEN“ Gelerntes erneut üben
4. Fach „GELERNT“ Gelerntes nach 2–3 Tagen/am Vortag einer Leistungserhebung
erneut wiederholen

Weitere Hinweise:
Mit Lernkarteien lassen sich auch Lernwörter
yy 4·3=? = 12
oder Grundrechenarten automatisieren:
© Auer Verlag

vorne: Wort, hinten: Satz; Die Tulpen


blühen blühen im
vorne: Rechenaufgabe, hinten: ­Ergebnis
Frühling.

Lernstrategien und Lernmethoden 12


13. Lange Texte lesen & verstehen – Lesedreisprung

Vorbereitung:
Material: Beispieltext zum Thema Lernen (KV 16), Arbeitsblatt „Lesedreisprung – So
yy
geht’s!“ (KV 17), Bildkarten „Lesedreisprung“ (KV 18)
Die Lehrkraft bereitet die Bildkarten zum Visualisieren vor: auf DIN A3 kopiert, ggf.
yy
farbig gestaltet und laminiert (am besten mit matter Folie, das verhindert spiegeln).
Die Methode eignet sich ab Ende Klasse 2, sobald die Kinder Texte flüssig lesen
yy
können.

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS lernen den Lesedreisprung als Lese- und Lerntechnik kennen.
➼➼Die SuS wenden den Lesedreisprung an.

Durchführung:
Der Lesedreisprung leitet die Kinder dazu an, Texte genau zu lesen, damit sie den Inhalt
leichter verstehen und sich diesen einprägen können. Die Lehrperson präsentiert die
Methode mithilfe der vorbereiteten Bildkarten, die sie an die Tafel hängt/projiziert. Die
Kinder äußern sich im Unterrichtsgespräch zur Funktionsweise, bevor sie die 3 Sprünge
am Beispieltext zum Thema Lernen (KV 16) selbst ausprobieren. Je nach Leistungsni-
veau arbeiten die Kinder allein oder zu zweit. In schwächeren Klassen kann dies auch im
Plenum stattfinden. Das Arbeitsblatt (KV 17) gibt vor, wie man die Lesesprünge ausführt.
Die Lehrkraft kann aber auch differenzieren. Starke Kinder arbeiten im Team, schwächere
betreut und unterstützt die Lehrperson. Zwischen den Sprüngen findet immer eine kurze
gemeinsame Auswertung statt, damit alle vor dem nächsten Sprung auf dem gleichen
Stand sind. Wenn die Kinder die Methode gut kennen, können sie auch selbstständig zum
nächsten Lesesprung übergehen.
Lesesprung 1: Die Kinder überfliegen den Text, indem sie die Teilüberschriften oder sogar
nur einzelne Sätze lesen. Ziel: eine Vermutung zum Inhalt des Textes aufstellen.
Lesesprung 2: Die Kinder lesen den Text genau, und zwar 2-mal. Im 1. Durchgang lesen
sie Satz für Satz. Beim 2. Mal markieren sie wichtige Wörter und Sätze. Unklarheiten, z. B.
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

Fremdwörter, markieren sie farbig. Diese werden in der anschließenden Auswertung geklärt.
Lesesprung 3: Die Kinder ergänzen am Text zu den einzelnen Absätzen Randnotizen in
Form von kurzen Überschriften oder wichtigen Stichwörtern. Anschließend vergleichen sie
zu zweit ihre Ergebnisse. Bei der Erstdurchführung der Methode sollte man auch diesen
3. Lesesprung gemeinsam auswerten und reflektieren: Wer hat welche Notiz gemacht?
Reicht die Notiz zum Verständnis? Ist sie zu lang?

Weitere Hinweise:
Die Kinder müssen den Lesedreisprung mehrmals durchführen, damit sie ihn beherrschen.
yy
© Auer Verlag

Er eignet sich für alle Lesetexte, egal ob Sach- oder Erzähltexte.


Die Lehrperson hängt die Bildkarten am besten als dauerhafte Visualisierung der Vorge-
yy
hensweise an einer zentralen Stelle im Klassenzimmer auf.

Lernstrategien und Lernmethoden 13


14. Pauken – Auswendig lernen von Gedichten

Vorbereitung:
Material: Arbeitsblatt „Wir lernen ein Gedicht auswendig“ (KV 19), Buntstifte, schwar-
yy
zer Filzstift
Die Lehrperson wählt ein dem Leseniveau der Kinder entsprechendes Gedicht aus
yy
und präsentiert es (selbst geschrieben/projiziert) an der Tafel.
Die Methode eignet sich ab Mitte von Klasse 1, sobald die Kinder Sätze flüssig lesen.
yy

Zielkompetenzen:
➼➼Die SuS lernen ein Gedicht auswendig, indem sie Strategien dafür umsetzen.

Durchführung:
Auch wenn Lernende im modernen kompetenzorientierten Unterricht Wissen selbst er-
arbeiten sollen und weniger Inhalte auswendig lernen, macht das „Pauken“ trotzdem bei
solchen Themen weiterhin Sinn, bei denen es um die reine Reproduktion von Gelerntem
geht, z. B. Gedichte, Einmaleinsreihen, Vokabeln, Fachbegriffe.
Zum Einstieg in die Methode lesen die Kinder das an der Tafel sichtbare Gedicht leise für
sich durch. Mithilfe des ausgeteilten Arbeitsblattes „Wir lernen ein Gedicht auswendig“
erklärt die Lehrkraft die 3 Arbeitsaufträge:
1. Die Kinder unterstreichen in Einzelarbeit die Reimwörter. Schnelle Kinder vergleichen
ihre Ergebnisse untereinander, bevor alle gemeinsam die Reimwörter besprechen,
indem sie das Gedicht im Chor sprechen und bei den Reimwörtern aufstehen.
2. Die Kinder zeichnen wieder in Einzelarbeit hinter jede Zeile ein kleines Bild/Symbol,
das zum Inhalt der Zeile/zum Reimwort passt. Danach lesen wieder alle Kinder nach­
einander die Zeilen im Chor. Nun überlegt die Klasse für jede Zeile eine passende
Bewegung (siehe Beispiel unten).
3. Alle Kinder sprechen das Gedicht erneut gemeinsam in unterschiedlichen Tonlagen,
Geschwindigkeiten usw. und führen dazu die Bewegungen aus.
4. Die Lehrkraft streicht immer mehr Wörter mit schwarzem Stift weg bzw. wischt sie weg,
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

während die Kinder das Gedicht im Chor lesen bzw. vermehrt auswendig aufsagen.
Um sieben Uhr bin ich heute aufgewacht, ( aufspringen)
es wird ein toller Tag, weil schon die Sonne lacht. ( Kreis mit den Armen)
Wir fahren zum Baden an das Meer, ( Wellenbewegung mit der Hand)
da fällt das Aufstehen gar nicht schwer. ( Arme nach oben)
Am Strand brauchen wir viele Sachen, ( Schaufelbewegung mit Hand)
Es gibt bestimmt auch viel zu lachen. ( Zeigefinger deutet auf lachenden Mund)

Weitere Hinweise:
© Auer Verlag

Die Kinder führen die Arbeitsaufträge parallel am eigenen Arbeitsblatt aus oder alle erar-
yy
beiten das Gedicht zuerst gemeinsam, bevor sie es noch einmal allein bearbeiten.
Die Methode eignet sich für jedes Gedicht, sodass sie sich immer wieder einsetzen lässt.
yy

Lernstrategien und Lernmethoden 14


Name:  Datum: KV
1
Der Lernspaziergang

Bei einem Lernspaziergang bewegst du dich, während du


lernst. Du kannst dadurch den Lernstoff besser aufnehmen,
weil sich Blockaden im Gehirn lösen.

1. Welche Formen des Lernspaziergangs möchtest du a


­ usprobieren?
Kreuze an.

Ich gehe im Zimmer auf und ab. Dabei lese ich mir die
Hefteinträge durch.

Ich mache einen Lernspaziergang draußen im Garten.

Ich lege Rechenkarten im Zimmer aus und wandere


von Aufgabe zu Aufgabe.

Ich übe die Lernwörter im Laufdiktat.

2. Schreibe 10–12 Einmaleins-Aufgaben auf Karten.


Lege die Aufgaben im Zimmer aus und übe sie im Lernspaziergang.
 Beim 1. Spaziergang rechnest du die Aufgaben aus und schreibst das
Ergebnis auf die Rückseite der Karte.
 Beim 2. Spaziergang rechnest du und prüfst das Ergebnis. Richtig ge-
rechnete Aufgaben legst du auf einen Stapel zur Seite.
 Führe den Lernspaziergang so lang fort, bis du alle Aufgaben richtig
gerechnet hast.
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

3. Überlege: Bei welchen Lerninhalten ist ein Lernspaziergang sinnvoll?

4. Auf was solltest du bei einem Lernspaziergang achten?


© Auer Verlag

Lernstrategien und Lernmethoden 15


Name:  Datum: KV
2
Markieren und Unterstreichen

Stell dir vor: Du liest einen sehr langen Text und kannst dir die Informatio-
nen nur schwer merken. Als du am Ende ankommst, weißt du schon nicht
mehr, was am Anfang stand.
Zum Glück musst du dir nur die wichtigsten Informationen merken! Dazu solltest du
sie markieren. Markieren bedeutet, dass du Wichtiges besonders hervorhebst. Zum
Markieren oder Hervorheben gibt es 4 verschiedene Techniken.

 
Mit Buntstift und Lineal kannst du wichtige ­
Informationen unterstreichen.
à Diese Technik ist besonders gut für längere Textteile.
Aber Achtung!
Unterstreiche nicht alles, sondern nur Wichtiges!

 Mit einem Textmarker kannst du wichtige Wörter hervorheben.


à Diese Technik ist vor allem gut für einzelne, wichtige Wörter.
Aber Achtung!
Markiere nicht zu viel, sonst wird es unübersichtlich.
Benutze nur eine Farbe. Unterschiedliche Farben verwirren.

 Mit Symbolen kannst du kennzeichnen, was besonders wichtig ist.


à Diese Technik ist besonders gut für lange Informationstexte,
die aus verschiedenen Abschnitten bestehen.
Verwende ein Ausrufezeichen für Wichtiges.
Wenn dir etwas unklar ist, markierst du es mit einem Fragezeichen.

 Wenn du in einem Buch Informationen suchst, kannst du dir


die wichtigen Seiten mit einem Klebezettel markieren. So
findest du die Informationen schnell wieder.
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

à Diese Technik ist besonders gut für Bücher und Hefte.

Jetzt bist du dran:


1. Unterstreiche alle Überschriften im Text mit Buntstift und Lineal.
2. Markiere bei jeder Technik mindestens 2 wichtige Wörter mit Text-
marker.
3. Kennzeichne die Techniken mit den Symbolen: ! = wichtig ? = unklar
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4. Suche in deinem Sachunterrichtsbuch Informationen zum ausge-


wählten Thema und markiere sie mit Klebezetteln.

Lernstrategien und Lernmethoden 16


Name:  Datum: KV
3
Wir erstellen ein Lernplakat

Ein Lernplakat ist eine bunte Lernhilfe mit wenig Text und vielen Bildern.
Wichtig: Der Text muss gut lesbar sein. Verwende dicke Filzstifte und
­schreibe groß.

Anleitung:
1. Arbeitsmaterial bereitlegen
Lege alle Materialien bereit: Klebstoff, Schere, Stifte, Block, Bilder, Plakat
2. Informationen sammeln
Sammle Informationen zu deinem Thema:
Was soll alles auf dein Lernplakat?
Denke daran: Du sollst nur wenig Text schreiben.
3. Informationen auswerten
Überlege: Welche Schlagwörter und kurzen Sätze sollen
auf dein Lernplakat?
Schreibe sie auf deinen Block.
4. Bilder zeichnen oder ausschneiden
Überlege: Welche Bilder sollen auf dein Lernplakat?
Male sie selbst oder verwende Kopien.
5. Bilder und Texte anordnen
Schreibe ganz oben auf das Plakat groß und schön die Überschrift.
Wie möchtest du die Texte und Bilder auf dem Plakat anordnen?
Plane: Schiebe die Einzelteile umher oder zeichne eine Skizze.
6. Bilder aufkleben, Texte schreiben, gestalten
Klebe die Bilder auf.
Schreibe den Text passend dazu.
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

Alles soll auf einen Blick gut erkennbar


sein. Nutze das ganze Plakat.
Mit Pfeilen oder Nummern kannst du eine
Reihenfolge anzeigen.

Jetzt bist du dran:


 Lies die Infobox und die Anleitung.
 Markiere wichtige Wörter mit Textmarker.
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 Gestalte ein Lernplakat zum Thema: „So erstelle ich ein Lernplakat“

Lernstrategien und Lernmethoden 17


KV
Bild- und Wortkarten „Lernplakat“ 4

Arbeitsmaterial
bereitlegen

Informationen
sammeln

Informationen
auswerten

Bilder malen oder


ausschneiden

Bilder und Texte


anordnen
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

Bilder aufkleben,
Texte schreiben,
gestalten
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Lernstrategien und Lernmethoden 18


Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen
© Auer Verlag

Name:  Datum: KV
5
Arbeitskarten „Kooperative Lernformen“

1. Lernmarktplatz 2. Think-Pair-Share
An diesem Ort treffen sich Kinder und reden Das heißt auf Deutsch Ich-Du-Wir.
jeweils zu zweit über ein Thema oder eine ICH: Zuerst beschäftigst du dich allein mit
Frage. Auf ein Signal hin wandern sie weiter einem Lerninhalt. DU: Danach redest du zu
zu einem neuen Partner. zweit oder in der Gruppe darüber. WIR: Am

Lernstrategien und Lernmethoden


Mit dem Lernmarkplatz könnt ihr gut Lerninhalte vertiefen. Ende präsentiert die Gruppe der Klasse das Gelernte.
Mit Think-Pair-Share könnt ihr über jedes Thema reden.

3.  Runder Tisch 5. Kugellager


In der Mitte liegt ein leeres Blatt. 3–4 Kinder Die Klasse teilt sich in 2 Gruppen.
sitzen darum herum. Nacheinander schreibt Teil 1 bildet einen Kreis mit Blick nach außen.
jedes Kind seine Gedanken zum Thema auf. Teil 2 stellt sich mit Blick nach innen darum
Mit dem Runden Tisch könnt ihr prüfen, was herum. So stehen immer 2 Kinder einander
ihr euch gemerkt habt. gegenüber. Die Paare reden über ein Thema.
Auf ein Signal hin wandert der äußere Kreis im Uhrzeigersinn um
4. Placemat ein Kind weiter. Der innere Kreis bleibt stehen. Die neuen Paare
Vor 3–4 Kindern liegt ein leeres Blatt. In der reden wieder miteinander.
Mitte steht das Thema, außen gibt es 3–4 Fel- Mit dem Kugellager könnt ihr gut Lerninhalte üben, z. B. Rechnen.
der. Alle Kinder schreiben gleichzeitig mit ver-
schiedenfarbigen Stiften ihre Ideen zum Thema
in ein Feld. Dann drehen sie das Blatt um ein
Feld weiter, lesen den fremden Text und sprechen darüber.
Mit Placemat könnt ihr Wissen testen oder Ideen sammeln.

19
KV
Meine Abc-Liste 6

1. Mein Thema: 

2. Schreibe zu jedem Buchstaben ein passendes Wort.

A  N 
B  O 
C  P 
D  Q 
E  R 
F  S 
G  T 
H  U 
I  V 
J  W 
K  X 
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

L  Y 
M  Z 
3. Schreibe Wörter aus der Galerie-Tour in grün dazu.
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Lernstrategien und Lernmethoden 20


Name:  Datum: KV
7
Lernen durch Hören – Mein Audioguide
1. Lies das Gedicht laut.

Das Wasser
von James Krüss

Vom Himmel fällt der Regen, Die Wolken werden nasser


und macht die Erde nass, und brechen auseinander
die Steine auf den Wegen, und wieder fällt das Wasser
die Blumen und das Gras. als Regen auf das Land.

Die Sonne macht die Runde Der Regen fällt ins Freie
in altgewohntem Lauf und wieder saugt das Licht.
und saugt mit ihrem Munde Die Wolke wächst aufs neue
das Wasser wieder auf. bis dass sie wieder bricht.

Das Wasser steigt zum Himmel So geht des Wassers Weise:


und wallt dort hin und her, es fällt, es steigt, es sinkt
da gibt es ein Gewimmel in ewig gleichem Kreise
von Wolken grau und schwer. und alles, alles trinkt.

2. Male die Reimwörter in gleicher Farbe an.


Lies das Gedicht noch mal. Betone die Reimwörter.
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

3. Sprich das Gedicht auf das Aufnahmegerät.

4. Höre die Aufnahme 2-mal an.


Höre beim 1. Mal nur zu. Sprich beim 2. Mal laut mit.

5. Nimm das Gedicht 3-mal auf. Sprich jedes Mal anders:


sehr langsam, ganz leise oder mit hoher Stimme.
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6. Höre die Aufnahmen an. Sprich leise mit.


Du kannst auch noch Bewegungen dazu machen.

Lernstrategien und Lernmethoden 21


Name:  Datum: KV
8
Erklären + verstehen = Erklärvideo

In einem Erklärvideo erklärst du einen Lerninhalt in einzelnen Schritten.


Dafür ist es wichtig, dass du alles verstanden hast.

1. Lerninhalt auswählen
Unser Thema, z. B.: Elektrischer Strom

2. Erklärvideo planen
Teilt den Lerninhalt für das Video in kleine Teile auf. Überlegt und schreibt Stichpunkte
zu jeder Szene auf euren Block.
Unser Plan – Inhalt in diesen Teilen:
 Szene Nr. 1, z. B.: Elektrische Geräte
 Szene Nr. 2, z. B.: Der Stromkreis

3. Storyboard erstellen
Plant das Erklärvideo mit dem „Storyboard“.
Damit schreibt ihr das Drehbuch für den Film:
 Was erklären wir der Reihe nach? Erklärtext Szene Nummer 1, 2 usw.
 Welche Materialien brauchen wir?
 Wer spricht den jeweiligen Erklärtext? Sprecher
 Wer legt das Material während des Erklärens? Materialmanager (+ Assistent)
 Wer dreht den Film? Kameramann

4. Material gestalten
Bastelt, malt oder schreibt Texte und Bilder, die ihr im Video zeigen wollt.
Beachtet:
 Texte sollten kurz sein. Am besten sind Schlagwörter auf kleinen Wortkarten.
Dazu sprecht ihr euren vorbereiteten Erklärtext.
 Bilder sind einfach und bunt. Der Betrachter muss den Inhalt sofort erkennen.

5. Erklärvideo üben
Übt alle gemeinsam das Erklärvideo. Plant Übergänge zwischen den Szenen, z. B.:
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

Materialien wegwischen, ab- oder aufdecken, wegpusten, Klingeln oder Klopfen

6. Aufnahme starten
Dreht euer Video zusammen mit dem Lehrer.

Film ab! – Praxis-Tipps:


 Geht zum Filmen am besten in einen ruhigen Nebenraum.
 Prüft das Licht im Raum. Schaltet eventuell das Licht ein oder dunkelt den Raum ab.
 Der Sprecher redet langsam und deutlich.
© Auer Verlag

 Das Material-Team legt Bilder und Wortkarten gezielt und langsam unter die Kamera.
 Der Kameramann filmt von oben (z. B. von einem Stuhl). Er hält die Kamera ruhig.

Lernstrategien und Lernmethoden 22


Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen
© Auer Verlag

KV
Storyboard – Wir planen unser Erklärvideo 9

Storyboard von:  Unser Videotitel: 


 

Nr. Erklärtext: Was? Wer? Materialien: Was? Wer?

Lernstrategien und Lernmethoden


23
Name:  Datum: KV
10
So erstellst du eine Mindmap

Eine Mindmap ist eine Gedankenlandkarte. Du ordnest deine Gedanken zu


einem Thema und bekommst einen Überblick. Das Schreiben und Malen
der Mindmap macht großen Spaß – du lernst ganz nebenbei.

1. Lies die Tipps zur Gestaltung.


Streiche wichtige Wörter mit einem Textmarker an.
 Es gibt keine feste Form für Mindmaps.
Jede Mindmap darf am Ende anders aussehen.
Aber: In der Mitte steht das Thema. Und die Mindmap sollte
immer mindestens 4 Untergruppen haben.
Das sind die Hauptäste, die sich weiter verzweigen.
 Verwende ein großes Blatt (DIN A4 oder DIN A3) ohne Zeilen und K
­ ästchen.
 Drehe nie das Blatt beim Malen und Schreiben der Mindmap.
Äste auf dem Kopf kannst du später nur schwer lesen.
 Durch Pfeile und Farben kannst du Zusammenhänge zeigen.
2. Sieh die Mindmap genau an. Welche Begriffe gehören zusammen?
Male alle zusammengehörenden Wörter in der gleichen Farbe an.
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen
© Auer Verlag

Lernstrategien und Lernmethoden 24


Name:  Datum: KV
11
Das KAWA zum KAWA

Ein KAWA ist eine sehr bunte Gedächtnislandkarte mit vielen Bildern.
Die Buchstaben bedeuten: Kreative Ausbeute von Wort-Assoziationen

1. Lies die Erklärungen für jeden Buchstaben.

2. Gestalte das KAWA bunt:


 Male jeden Buchstaben in einer eigenen Farbe aus.
 Zeichne einen Rahmen um jede Erklärung.
 Male Erklärungen zu einem Buchstaben in der gleichen Farbe an.

3. Zeichne passende Bilder zu den Erklärungen.


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Lernstrategien und Lernmethoden 25


Name:  Datum: KV
12
Das bin ICH – KAWA
Schreibe und zeichne ein KAWA über dich.

1. Schreibe deinen NAMEN in Großbuchstaben in die Mitte des Blattes.

2. Schreibe oder zeichne zu jedem Buchstaben ein passendes Bild oder Wort.
Diese Fragen helfen dir:
 WIE bin ich?  WAS mag ich gerne?
 WAS kann ich?  WELCHE Lieblingsfarbe habe ich?
 WO wohne ich?  WAS schmeckt mir gut?

3. Gestalte das KAWA mit Farben und Bildern.

Das Ergebnis kann zum Beispiel so aussehen:

Ich esse
Ich mag Meine Lieblings- gerne Eis mit
Marienkäfer. farbe ist rot. Schokolade und
Streuseln.
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

Ich liebe Abenteuer


Ich wohne in Ingolstadt.
mit meinen Freundinnen.
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Lernstrategien und Lernmethoden 26


Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen
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KV
Kofferpacken 13

Lernstrategien und Lernmethoden


27
Name:  Datum: KV
14
Lernspickzettel
1. Selbst schreiben

 Schreibe deinen Spickzettel selbst.


Nur so bleibt der Lerninhalt in deinem Gedächtnis.

2. Eigene Worte
 Schreibe die Sätze nicht nur ab.
Verwende eigene Worte und kürze den Text.
Schreibe kurze Sätze oder nur Stichpunkte.
Auch Abkürzungen sind erlaubt.

3. Übersichtlich

 Lies den Lernstoff genau durch.


Du bekommst einen Überblick.
Schreibe Überschriften und Unterpunkte geordnet auf.

4. Klein, aber fein

 Je kleiner dein Spickzettel ist, desto weniger kannst du auch schreiben.
Dort soll nur das Wichtigste stehen.
Du findest es schwer, das Wichtigste zu erkennen? – Das hilft:
Schreibe einen 1. größeren Spickzettel.
Dann verkürzt du ihn weiter auf einem 2. kleineren Spickzettel.

5. Bilder

 Zeichne oder male kleine Bilder oder Symbole (z. B. Smileys, Ausrufezeichen,
Fragezeichen, Pfeil, Dreieck).
Damit kannst du dir Sachen noch besser merken.

guter Lernspickzettel schlechter Lernspickzettel


Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen
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Lernstrategien und Lernmethoden 28


Name:  Datum: KV
15
Wir erstellen eine Lernkartei

Mit Lernkarten kannst du Schritt für Schritt lernen.


Du brauchst einen Karteikasten und selbstgeschriebene Lernkarten.

1. Informationen sammeln
Was muss ich alles lernen? – Lege dir Hefte und Bücher bereit.
2. Informationen lesen
Was ist wichtig? – Lies dir die Lerninhalte genau durch.
3. Lernkarten erstellen
Schreibe ein Schlagwort
auf die Vorderseite.
Auf die Rückseite kommt
die Erklärung.
Wichtig: Arbeite mit kurzen Sätzen
und Stichwörtern. Verwende Farben
und Bilder.
4. Mit dem Karteikasten lernen
Stecke die fertigen Karten in Fach 1. Beginne mit den 4 Lernschritten.
Fach 1 – NEU: Lies die Karte mehrmals vorne und hinten.
 
Wenn du alles verstanden hast, wandert die Karte in Fach 2.

Fach 2 – ÜBEN: Lies das Schlagwort und erinnere dich an die Erklärung.
 
Wenn du dich richtig erinnert hast, wandert die Karte weiter in Fach 3.
Klappt es nicht, kommt die Karte in Fach 1 zurück.

Fach 3 – WIEDERHOLEN: Lies erneut das Schlagwort (vorne) und rufe die
 
Erklärung aus deinem Gedächtnis ab.
Wenn das klappt, wandert die Karte weiter in Fach 4. Wenn du die Erklärung
falsch oder nicht abrufen kannst, kommt die Karte zurück in Fach 2.
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

Fach 4 – GELERNT: Übe diese Karten nach 2–3 Tagen oder am Tag vor dem
 
Test noch einmal.
Wenn du die Erklärung nicht mehr weißt, springt die Karte zurück in Fach 2.
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Lernstrategien und Lernmethoden 29


Name:  Datum: KV
16
Beispieltext zum Thema Lernen

Mit dem Lesedreisprung kannst du Texte genau lesen und ­verstehen.

Was passiert beim Lernen?


Lernen – ein schwieriger Vorgang im Gehirn
Was passiert beim Lernen? Wie speichert das Gehirn Informationen? Warum kann ich mir
manche Dinge leichter merken als andere? – Lernen geht ungefähr so:
Wenn du etwas wahrnimmst, wandern Nachrichten zum Gehirn in dein Kurzzeitgedächt-
nis. Dort bleiben die Informationen aber nur kurz. Schon nach 20 Minuten vergisst du sie
wieder. Erst durch Wiederholen und Üben wandern die Informationen in dein Langzeitge-
dächtnis. Dort bleiben sie dann länger.

Lerntipps helfen beim Lernen


Lernen ist ein schwieriger Vorgang in deinem Kopf. Wenn du diese Tipps beachtest,
kannst du viel erfolgreicher lernen.
 u bestimmten Tageszeiten kannst du besonders gut lernen. Man nennt das Lernen
Z
nach dem eigenen Biorhythmus. Er sieht bei den meisten Menschen so aus:
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

 enke beim Lernen an schöne Dinge. So kannst du dir Dinge leichter merken.
D
Dein Lieblingsgetränk oder dein Wohlfühl-Lernplatz helfen dir zum Beispiel dabei.

Plane genug Zeit zum Lernen ein. Das Wiederholen dauert oft lange. Sei geduldig.

 eachte deinen Lerntyp. Was hilft dir am besten? Lernen durch Hören, Sehen, oder
B
Fühlen? Wende die passende/n Lernmethode/n an.
© Auer Verlag

 lane dein Lernen. Beginne rechtzeitig. Schreibe einen Lernplan: Wie viele Tage habe
P
ich Zeit? Wann lerne ich? Was lerne ich?

Lernstrategien und Lernmethoden 30


Name:  Datum: KV
17
Lesedreisprung – So geht’s

1. Überfliegen
Lies nur die Teilüberschriften oder einzelne Sätze.
yy
Besprich mit einem Partner: Worum geht es im Text?
yy
Vermutet.

2. Genau lesen
Lies den Text langsam und ganz genau Satz für Satz.
yy
Lies noch einmal. Unterstreiche dabei wichtige Wörter und
yy
Zeilen mit Textmarker.
Wenn du ein Wort nicht verstehst, markierst du es
yy
in einer anderen Farbe.

3. Randnotizen
Schreibe Stichpunkte oder Überschriften
yy
zu den Absätzen des Textes.

KV
Bildkarten „Lesedreisprung“ 18

ÜBERFLIEGEN
Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

GENAU LESEN

RANDNOTIZEN
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Lernstrategien und Lernmethoden 31


Name:  Datum: KV
19
Wir lernen ein Gedicht auswendig

Um sieben Uhr bin ich aufgewacht,

ein toller Tag, die Sonne lacht.

Wir fahren zum Baden an das Meer, 

da fällt das Aufstehen gar nicht schwer. 

Am Strand brauchen wir viele Sachen, 

Es gibt bestimmt auch viel zu lachen. 


Sandra Kroll-Gabriel: 33 Methoden Lernen lernen

1. Lies das Gedicht.


Unterstreiche die Reimwörter. Lies wie ein Lies ganz
Roboter. leise.
2. Lies das Gedicht.
Male hinter jede Zeile ein Bild. Lies wie eine
Hexe.
3. Lies das Gedicht 5-mal unterschiedlich
laut vor:
© Auer Verlag

Lies ganz
Lies schnell.
4. Streiche nach jedem Lesen 3 Wörter langsam.
schwarz durch.

Lernstrategien und Lernmethoden 32


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33 Methoden Lernen lernen

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Quellenverzeichnis:
S. 21: „ Das Wasser“ von James Krüss, Der wohltemperierte Leierkasten © 1989 cbj Verlag München, in der Verlagsgruppe
Random House GmbH

Wir haben uns für die Schreibweise mit dem Sternchen entschieden, damit sich Frauen, Männer und alle Menschen, die sich
anders bezeichnen, gleichermaßen angesprochen fühlen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit für die Schüler*innen ver-
wenden wir in den Kopiervorlagen das generische Maskulinum. Bitte beachten Sie jedoch, dass wir in Fremdtexten anderer
Rechtegeber*innen die Schreibweise der Originaltexte belassen mussten.

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