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КУРСОВА РОБОТА
З першої іноземної мови
на тему: «Besonderheiten der Selbstdarstellung in den deutschen und
ukrainischen Online-Kontaktanzeigen».
Львів – 2022
2
Зміст
Einleitung ………………………………………………………………………3
Einleitung
Die wichtigste Bedingung für die Existenz von Sprache ist ihre kontinuierliche
Entwicklung, die sich in der Entstehung neuer Wörter ausdrückt. Der Prozess der
Erkenntnis, das Auftauchen neuer, Veränderungen im sozialen Leben, Fortschritte in
Wissenschaft und Technologie sind hoffnungslos und erfordern Verständnis von
Sprechern, die neue, neue lexikalische Elemente benötigen. Die große Zahl neuer
Wörter, die jährlich im Englischen auftauchen, erfordert von Forschern, diese nicht
nur zu erfassen, sondern auch zu analysieren.
Die Frage der Entstehung neuer Wörter in Sprachsystemen Die Prinzipien ihrer
Entstehung, Klassifizierung und Funktionsweise haben schon immer die
Aufmerksamkeit der Linguisten auf sich gezogen. Den größten Erfolg bei der
Entwicklung theoretischer und methodischer Fragen der Neologie erzielte das
französische Molekular. Cohen, A. Darmstetter, L. Deroy, B. Gardin, P. Gilbert, L.
Gilbert. Russische Linguisten entwickelten auch erfolgreich die Wissenschaft der
Neologismen. Zabotkina, Neuseeland Kotelova, Ye.O. Lewasow, VM Sergejew und
andere. Praktische lexikografische Probleme von Neologismen wurden auch von
englischen und amerikanischen Linguisten untersucht: J. Algeo, R. Baayen, G.
Cannon, C. Cutler, W. Lee, J. Simpson und andere.
Verschiedene Aspekte des Slang wurden von in- und ausländischen Linguisten
untersucht: IB Arnold, A. Barrere, IR Halperin, T.Ye. Zakharchenko, Menken H.,
Partridge E, TA Solovyova, SB Flexner, W. Freeman, VA Hamster und viele andere.
Das Internet als neues kommunikatives Umfeld entwickelt sich rasant, so die
Beschreibung, um die Phänomene, Prozesse und Muster seiner Existenz und
Funktionsweise zu studieren. Vor diesem Hintergrund hat sich in den letzten Jahren
Spracharbeit entwickelt, die viel Wert auf virtuelle Erfahrung legt. Untersucht
werden die kommunikativ-pragmatischen und funktionalen Merkmale des Internets
(OM Halychkina, OI Goroshko, SS Danyliuk, PE Kondrashov, L.Yu. Shchipitsyna,
TV Yakhontova, G. Barbatsis , S. Herring, R. Holt, A. Iskold, K. Ryan usw.),
4
zum Schluss, vorausgesetzt eine Untersuchung sauber sprachlicher Kriterien, als auch
rein funktionalen, im Zusammenhang für eine Textsortenklassifikation ungenügend
ist. Es müssen zugleich die Kommunikationsfunktion, -Situation, die in Folge dessen
zusammenhängende Textstruktur darüber hinaus sprachliche Besonderheiten
berücksichtigt werden (4, S. 180). Brinker ordnet die Kriterien in ein Verfahren
zusammen, die für uns wie grundlegende Informationsträger unter die Untersuchung
der Textsorte „Kontaktanzeige“ angewandt wird.
Definition des Begriffs Textsorte
Die Definition und Beschreibung des Begriffs Textsorte sowie die Frage, was
überhaupt als Text gelten kann, ist zunächst die Hauptaufgabe der Textlinguistik.
Dabei ist es wichtig zu verstehen, was die Textsorte bedeutet und welche Merkmale
für eine bestimmte Textsorte charakteristisch sind. Wegen der verschiedenen
Kriterien, die bei der Unterscheidung von Textsorten wichtig sind, bestehen einige
Schwierigkeiten, wenn man einen Begriff eindeutig zu formulieren versucht. Als am
erfolgreichsten gelten die Definitionen von B. Sandig und W. Heineman.
Barbara Sandig definiert die Textsorten als „sozial genormte komplexe
Handlungschemas, die den Sprechern einer Sprache zur Verfügung stehen“ (1, S.
113). Diese Schemas entstanden und entwickelten sich im Laufe der
gesellschaftlichen Entwicklung und deren Verstehen und Bilden stellt nach Sandig
einen wesentlichen Teil der Sprachkompetenz dar. Das Textsortenwissen lässt sich
also als einer der Grundsteine der Kommunikation bezeichnen. Daraus wird es
folglich klar, dass jeder Mensch eine intuitive Vorstellung von allverschiedenen, im
Alltag gebrauchten Textsorten (z. B. Brief, Kochrezept, Zeitungsnachricht, usw.) hat,
weil er damit tagtäglich in Kontakt kommt.
W. Heinemann versucht die Fülle von Textsortenauffassungen den vier
Grundkonzepten zuzuordnen:
Textsorten als grammatisch geprägte Einheiten
Textsorten als semantisch-inhaltlich geprägte Einheiten
Textsorten als situativ determinierte Einheiten
Textsorten als durch kommunikative Funktion determinierte Einheiten
Durch diese Teilung und tiefe Analyse von Textsortenauffassungen kommt W.
Heinemann zu dem Schluss über die Notwendigkeit eines integrativen
Textsortenkonzepts, weil:
Textsorten erweisen sich als begrenzte Mengen von Textexemplaren mit
spezifischen Gemeinsamkeiten, die zugleich auf mehrere textkonstitutiven
Ebenen bezogen sind: auf charakteristische Struktur-und
Formulierungsbesonderheiten, inhaltlichthematische Aspekte, situative
Bedingungen und die kommunikative Funktion
7
Zuerst wird bei jener Textsortendifferenzierung die Textfunktion analysiert. Hier soll
als erstes Vorbild das Karl Bühlers Organon-Modell (5) kurz beschrieben Ursprung,
denn dieses liegt den meisten Ansätzen zur Analyse der Textfunktion zugrunde.
Bühler betrachtet den sprachlichen Charakter als Instrument (griechisch órganon) der
Informationsaustausch zwischen dem Produzenten und Rezipienten über
allverschiede, in dieser Welt vorhandene Tatsachen darüber hinaus Sachverhalte. Für
dies Organon-Modell sind drei Begriffe wichtig – Ausdruck, Appell und Darstellung
– darüber hinaus diese drei Aspekte stehen zu dem sprachlichen Zeichen in
verschiedenen Beziehungen. Dies sprachliche Zeichen kann:
„als Symbol für Gegenstände und Sachverhalte der Wirklichkeit“ dienen und
hat also eine Darstellungsfunktion
„als Symptom der Innerlichkeit des Emittenten“ dienen und erfüllt deshalb
eine Ausdrucksfunktion
„als Signal“ für den Empfänger dienen und hat also eine Appellfunktion
(3, S. 100)
Diese drei Funktionen gibt es in allen Texten, aber derer Verteilung variiert in
Wirklichkeit in unterschiedlichen Textsorten. Z. B. steht im Zusammenhang der
Textsorte Kontaktanzeige die Appellfunktion im Vordergrund.
Mithilfe Bühlers Modell lässt sich in Wahrheit nur eine grobe Grundlage einbringen,
dank derer folglich die einzelnen Textsorten analysiert Werden können.
Folgenden die Klassifizierung der Texte nach dem Aspekt der Textfunktion von
Große (6) angeführt.
Große schreibt den Texten gleichwohl verschiedenartige Funktionen zu, von denen
dennoch eine dominant ist. Ebendiese Hauptfunktion ergibt sich aus mehreren
Merkmalen, die einander in jedem Zusammenstellung unterscheiden lassen. Zu den
grundsätzlichen Merkmalen gehört der Propositionstyp, welcher einander nachdem
9
unterscheidet, ob das Subjekt in in erster, zweiter oder dritter Person steht, und die
metapropositionale Grundlage, d. h. die Aufgabe des Emittenten hinaus den
Rezipienten, wie man die Aussage verstehen soll. Andere Untersuchungselemente
sind ein Präsignal (z. B. eine Überschrift, die die Textsorte indizieren kann – Gesetz,
Kochrezept usw.) und allgemein gültige gesellschaftliche Handlungsregeln zu zu
verstehen geben. Wie letzte Aspekt wird der Appellfaktor berücksichtigt, der nach
Große durch die bestimmter semantischer als auch lexikalischer, zusammen mit
Einschätzung oder persuasives Handeln typischer Ausdrücke gekennzeichnet wird.
Ein Nachteil dieser Klassifikation besteht darin, dass die einzelnen Textklassen nur
mittels der häufigen passieren bestimmten sprachlichen Strukturen bestimmt werden
und deshalb steht die Untersuchung wirklich nur an der Oberfläche des Textes (3, S.
97).
Durch eine genauere Untersuchung der einzelnen Textfunktionen wird es schon klar:
im Kontext dieser Mehrheit von Textsorten selten eine Eingrenzung einer
Hauptfunktion vorstellbar wäre, da sich in meisten Texten vielfältige Funktionen
mixen (genauso z. B. im Rahmen der Textsorte „Kontaktanzeige“ gibt es eine
selbstdarstellende wie auch eine auffordernde Kontaktfunktion). Durch das Existenz
dieser Übergangsklasse wird diese Schwierigkeit eher doch bestätigt.
Ein weiteres Vorgehen zur Unterscheidung von Textsorten stammt von Gülich und
Raible (7). Dieser Prozedur lässt sich zu den kommunikationsorientierten
Forschungsansätzen einreihen noch dazu fokussiert v. a. auf textexterne Kriterien,
womit ebendiese ein System von Merkmalen ergeben, aus dem sich einzelne
Textsorten als diverse Konfigurationen der Merkmale bilden. Kriterien, die
berücksichtigt werden:
- Kommunikationsintention (Ausdruckfunktion)
- Mitteilungsfunktion (Darstellungsfunktion)
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- Reaktionserwartung (Appellfunktion)
- alltäglich
- öffentlich
- wissenschaftlich
- literarisch
- gemeinsame Kommunikationssituation
- diverse Kommunikationssituation
- Monolog
- Dialog
(7, S. 154)
Wir kann also sagen, solange wie dieser Technik keine bestimmte Texttypologie
darbietet (9), vielmehr sind es Kriterien, c/o denen Texte aller Arten entlang
analysiert werden können. Was an diesem Ansatz riskant zu sehen bleibt, ist die Fakt,
dass die textinternen Kriterien außer Betracht überbleiben. Der gegenseitige Schluss
den beschriebenen Merkmalen ergebenden Textsorten (es sollte eher über Klassen
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von Textsorten gesprochen werden) bemerken vom weiten nicht jeder alltäglich
gebraucht Textsorte.
2. intuitiv : geplant – dieses Merkmalpaar fällt mit den Paaren vorbereitet: privat :
öffentlich
Vor dem Hintergrund dieser Kombinationen, die sich aus diesen drei Paaren
erscheinen, lassen sich acht Textsortengruppen unterscheiden. (1, S. 115)
Alle Texte können aber nicht klar in eine Textsortengruppe einzuordnen sein, deshalb
nach Sandig die Notwendigkeit besteht darin, weitere Kriterien einzuführen z. B.
(Un)Formelhaftigkeit von Seiten Textanfang, Textaufbau als auch Textende, eine
(un)deutliche Festlegung des Themas, (nicht) Restringieren vonTemporagebrauch
und andere Kriterien, nach denen die Textsorten differenzierbar werden können. Für
eine genaue Klassifizierung der Textsorten wäre also ein ganzer Katalog von
Merkmalen erforderlich. Sandig selbst kommt zum Schluss, dass von dieser
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A. Textfunktion (Basiskriterium)
Die Textfunktion sieht Brinker als Hauptkriterium der Textanalyse und
definiert sie daraufhin als Kommunikationsabsicht des Emittenten, die mit
Hilfe von „bestimmten, konventionell geltenden, d. h. in der
Kommunikationsgemeinschaft verbindlich festgelegten Mitteln“ (3, S. 93)
ausgedrückt wird.
Als weitereb Schritte der Textzuordnung zu der bestimmten Textsorte sollen
andere Kriterien beachtet werden – Kontext (Situation), Arrangement
(Struktur) und natürlich Thema.
B. Kontextuelle Kriterien (Kontext und Situation)
Alle Texte sind immer mit einer konkreten Situation verbunden als auch in
zusammenführen Kontextrahmen eingesetzt; diese beiden Faktoren wirklich
definieren seine Qualität und Struktur. Eine Differenzierung dieser Faktoren ist
aus diesem Grund im für eine qualitative Analyse jeder Textsorte erforderlich.
Brinker unterteilt die kontextuellen Kriterien in zwei Gruppen überdies
verwendet die Termini „Kommunikationsform“ und „Handlungsbereich“ 3, S.
134)
a) Kommunikationsform
Es handelt sich um das verwendete Kommunikationsmedium, das
hauptsächlich die Kommunikationssituation bestimmt. Aber nicht nur
Kommunikationsmittel sind wichtig, sondern auch Art des Kontakts
zwischen den Menschen, Kommunikationsrichtung als auch
gesprochene/geschriebene Ausdrucksform berücksichtigt (3, S.135).
b) Handlungsbereich
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C. Strukturelle Kriterien
Bei der strukturellen Untersuchung eines Textes ist neben diesem regulären
Versuch von sprachlichen (d. h. lexikalischen) und syntaktischen Mitteln, v. a.
die Bestimmung des Themas von Relevanz, die Brinker in zwei
Untersuchungskategorien teilt:
Art des Themas und Form der thematischen Entfaltung.
a) Art des Themas charakterisiert Brinker mittels zwei allgemeiner
Aspekte – die zeitliche Orientierung des Themas im Beziehung auf die
Sprechzeit (vorzeitig, nachzeitig, gleichzeitig) und die Konnex zwischen
den einzelnen Kommunizierenden und DEM Themenbereich (d. h. ob
dieser Produzent, Rezipient oder ein anderer Sachverhalt zum Objekt
dieser Austausch wird).
Schließlich soll man dazu sagen, dass mehrere Formen der thematischen
Entfaltung in einem Text koexistieren können (z. B. argumentative als
auch deskriptive Form im politischen Kommentar).
Hierarchisierung der textanalytischen Kriterien
Die beschriebenen Kriterien, im Zuge deren Untersuchung einer Textsorte
durchgeführt werden kann, beschrieben Brinker zum Schluss in folgender Serie:
Textfunktion als wichtigstes Kriterium
- Kommunikationsform und Handlungsbereich
- Thematische Restriktionen (v. a. die zeitliche und räumliche Orientierung
betreffend)
- Form der thematischen Entfaltung
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Eine Kontaktanzeige gehört zu solcher Art der Textsorten, in denen sich mehrere
Textfunktionen unterscheiden lassen. B. Stolt schreibt: „ein einziges Ziel: einen
persönlichen Kontakt herzustellen. ...alles, was der Text mitteilt, soll diesem Zweck
dienen“. Daraus können wir die Hauptfunktion von Kontaktanzeigen verstehen. Das
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Der Inserent publiziert diesen Text mit der Erwartung auf der Antwort, zu der er
absichtlich explizit oder implizit auffordert. Deshalb soll die Anzeige appellative
Funktion haben (d. h. ebenfalls handlungsfordernd agieren). Es ist aber wichtig zu
verstehen, dass obwohl das die Hauptfunktion ist, ist das nicht die einzige Funktion.
Eine weitere wichtige Funktion von Kontaktanzeigen ist die appellative Funktion. Sie
ist wichtig, da der Autor der Anzeige die Menschen überzeugen muss, zu antworten.
Ohne das kann die Hauptfunktion von Anzeigen, nämlich das Kennenlernen
(Kontaktknüpfung), nicht erfüllt werden. Die appellative Funktion wird oft in
bestimmten typischen Wörtern und Phrasen ausgedrückt. Auf Deutsch klingt das
ganz oft so: „Schreib mir!“, „Ich warte auf deine Nachricht/Anruf/Brief!“, „Ich hoffe
sehr, dich kennenzulernen!“, „Finde mich!“ usw. Da es einen Standardsatz solcher
Ausdrücke gibt, unterscheiden sie sich im Ukrainischen nicht sehr: "Напиши мені!",
"Чекаю саме на тебе!", "Не зволікай!" usw. Auffällig ist, dass in diesem Fall oft der
Imperativ verwendet wird, sowie Verben wie antworten, warten, schreiben, anrufen,
(Zeit) verschwenden. Sogar die Telefonnummer, E-Mail-Adresse oder Links zu
sozialen Netzwerken in der Anzeige dienen zu der appelativen Funktion. Interessant
ist auch, dass, obwohl es offensichtlich ist, dass viele Menschen die Kontaktanzeige
lesen werden, der Autor sich oft auf eine sozusagen „spezifische“ Person bezieht. Das
kann man dadurch erklären, dass die Kontaktfunktion meistens die Bekanntschaft mit
genau einer Person bedeutet (in den meisten Fällen ein romantische(r) Partner(-in)
und/oder potenzielle(r) Ehepartner(-in), seltener ein mögliche(r) Freund(-in) oder
Kamerad(-in)).
Leute oft, dass sie nicht wollten, dass ihr Partner raucht oder zu viel Alkohol trinkt.
Ukrainische Frauen sagen oft, dass sie Männer mit einer kriminellen Vergangenheit
und auch solche, die bevor geschieden waren, nicht treffen möchten.
Die anderen Funktionen entstehen aus weiteren einzelnen Teilen einer Anzeige. Der
Inserent macht einige Informationen bekannt. Er gibt Angaben zu sich selbst als auch
zu dem gesuchten Partner und der gewünschten Form der Beziehung. Diese Angaben
können nicht nur informative, sondern auch selektive und emotive Funktion haben.
Thematische Begrenzung
Das Hauptthema der Textsorte „Kontaktanzeige“ ist ganz deutlich, das ist Schaffung
eines Kontaktes und Suche nach einem Partner. Die Bezeichnung „Kontaktanzeige“
bildet vereinen Oberbegriff für weitere Arten der Anzeigen, die meistens in
verschiedenen Printmedien zu sehen sind und unterscheiden sich voneinander durch
dem Ziel des
Suchens, das von Freizeitgestaltung zusammen über Ehe und Familienleben bis zum
reinlich sexuellen Beziehung variiert. Nach dem Ziel wird die Anzeigen ganz oft
unter den verschiedenen Überschriften (Eheschließung, Bekanntschaften, Urlaub und
Freizeit, Die Frau sucht den Man (Sie sucht Ihn), der Man sucht die Frau (Er sucht
Sie) usw.) geordnet. Das macht die Orientierung viel einfacher nicht nur für
potentiellen Leser sondern auch für die Autoren.
Frauen (oder seltener Männer), die im Bereich Escort tätig sind, ihre Dienste
anbieten. Diese Textsorte unterscheidet sich von den üblichen Kontaktanzeigen durch
die Struktur und verwendeten Wortschatz (z. B. gibt es keine Partnerdarstellung, die
Selbstdarstellung ist viel mehr exotisch, um die potentiellen Kunden unbedingt zu
interessieren).
Themenentfaltung
Selbstdarstellung und Partnerdarstellung (10, S. 25), die traditionell weiter aus einer
Selbstbezeichnung oder Partnerbezeichnung und noch dazu Informationen über Alter,
Hobbys, Beruf, Aussehen usw. zur Person des Inserenten als auch dieser des Partners
und Erläuterung des Zwecks des Suchens bestehen. Andere fakultative Bestandteile
werden durch einen Appell auf den Rezipienten, durch eine Erklärung der möglichen
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Die Folge dieser einzelnen Teile variiert, gewöhnlich sieht die Struktur so aus:
oder
Strukturanalyse
Stolt unterscheidet bei der Analyse von Heiratsanzeigen zwischen dem Erstsinn und
dem Zweitsinn der Texte. Der Erstsinn oder Literalsinn ist dabei „der Ausdruck für
den ‚Zweitsinn’“ (12, S. 27).
Struktur dieser Anzeige: wer (S/SD) sucht zwecks Heirat (H) wen (P/PD). Das kann
man noch mehr verkürzen: wer (S) möchte heiraten (H) (12, S. 28).
Die kritische Untersuchung des Korpus führte dennoch nach wie vor zu zahlreichen
zusätzlichen Ergänzungen des Strukturschemas, die danach zu äußern sind.
Den Anzeigentext kann ein deutlicher Anruf mit Hilfe von großartig appellierender
Reaktion (A) einleiten. Zur Erläuterung des Inserierenden verwendet man die
Selbstbezeichnung (S), eine genauere Selbstdarstellung (SD), die Vorgeschichte des
Inserenten (PRÄ), Angaben zum Wohnort (LOK) oder auch Aussagen über die
eigene Motivation, die Anzeige aufzugeben (SM). Als Ziel der Kontaktanzeige wird
die Eheschließung oder Heirat benannt (H), was von der Zeitform nötig
vorgeschrieben wird; zudem kann eine genauere Erläuterung dieser gewünschten
Ehebeziehung eintreten (HD). Da im Unterschied dazu die nachstehenden Anzeigen
zu analysierenden bezeichnen nicht immer dem Ziel zu heiraten dienen, ist es in
diesem Fall sinnreicher, allgemeiner von der Angabe des Ziels dieser Texte (Z) und
seiner detaillierten Beschreibung (ZD) zu sprechen.
Was der Partnerbeschreibung betrifft, sieht man die Partnerbezeichnung (P), ebenso
die Partnerdarstellung (PD), die weiteren Informationen über den Partner (Name,
Wohnort (LOK), Alter, Interesse usw.) und gibt manchmal auch Gründe, die Anzeige
zu lesen und darauf zu reagieren (PM). Es gibt auch ein Strukturelement, das zu der
Versagung von ungewünschter Ehehälfte dient und von Stolt repellativ benannt wird
(R). Vorstellbar ist auch noch eine nicht obligatorische imperativische Anfrage an
den Leser, den Autor zu kontaktieren.
Die Folge der einzelnen Strukturelemente ist veränderbar und man kann sie nicht
immer deutlich voneinander unterscheiden, da diese Elemente oft kombinieren sich
mit einander; das führt Stolt auf das Zusammenwirken von Erst- und Zweitsinn.
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Mit Hilfe dieses Schemas lässt sich das inhaltliche Grundgerüst von Kontaktanzeigen
feststellen; über diese grobe Instruktion hinausgehend müssen im Folgenden für der
kritischen Untersuchung trotzdem verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, die
die konkrete Ausfüllung der Elemente betreffen.
Unter der Selbstbezeichnung versteht man die Angabe des Subjekts, welches
inseriert. Die Selbstdarstellung umfasst demgegenüber genauere Angaben zur
Person. Als Selbstbezeichnung kann zum Beispiel ein einfaches Ich reichen oder
man kann sie völlig umgehen (12, S. 28-38)
Am häufigsten bezeichnen sich die Inserenten mit Ich und zwar sowohl die Frauen
als auch die Männer. Zum Teil wird das Ich nicht geschrieben. Dabei handelt es
sich um sogenannte Autor-Ellipsen (15, S. 22), wie das Beispiel oben von
SCANIA3* zeigt. Bei den Frauen kommt zudem dreimal die Bezeichnung Sie vor
und auch ein Mann referiert mit Er auf sich selbst, wobei die ganzen Anzeigen in
der dritten Person Singular verfasst sind.
Auch das Geschlecht (Frau, Mann/Maa) dient oft als Selbstbezeichnung, obwohl
dieses durch die Rubrik, in welcher die Anzeige erscheint, eigentlich schon
vorgegeben ist (Sie sucht Ihn, Er sucht Sie).
Bei den Kontaktanzeigen, die Birgit Stolt 1976 untersucht hat, waren vor allem
die Berufe sehr beliebt zur Selbstbezeichnung und zwar sowohl bei den Männern
als auch bei den Frauen (12, S. 28-38). Innerhalb der Online-Partnerbörse Parship
stehen ebenfalls die Berufsbezeichnungen im Vordergrund.
Bei der Selbstdarstellung gibt es vielfältige thematische Bereiche (Aussehen,
Charakter, Beruf, Sternzeichen, Bildung, Vermögen, Hobbys, Herkunft und
Familienstand).
meisten Inserate verlassen sich auf zuvor gelesene Anzeigen und folgen mehr oder
weniger dem Stolt-Modell.
Viele Anzeigen enthalten mehr Informationen als nur Stolts Basis. Nehmen wir
zum Beispiel diese Anzeige:
(2)
Die Autorin bezeichnet sich selbst mit dem Buchstaben W (vom englischen Wort
“woman”, die Verwendung von Anglizismen und Abkürzungen fällt auf), obwohl
ihr Geschlecht bereits aus dem Namen der Kategorie bekannt ist (Sie sucht Ihn).
Die SD umfasst auch eine Altersangabe, positive werbendes Adjektive (attraktiv,
mobil, unternehmungslustig, modern, selbstbewusst, unabhängig). Es gibt auch
Beschreibungen von Hobbys. Das Ziel ist eine harmonische Beziehung. Wir
können sagen, dass das Ziel eher ungenau ist, weil die Frau nicht schreibt, wenn
sie nur eine romantische Beziehung oder Ehe sucht. Einzige Voraussetzung für
einen Partner ist ein gepflegtes Äußeres (PD). Die Kontaktanzeige endet mit
einem Satz, der die Männer davon überzeugen soll, zu antworten.
schreiben, schreibt er nicht unhübsch. Das kann als kreative Idee und als kleiner
Trick wahrgenommen werden, um mit einem etwas unkonventionellen Lexikon die
Aufmerksamkeit des Lesers zu gewinnen. Auch die Beschreibung des Partners ist
unkonventionell, da hier ein ungewöhnliches Kriterium auftaucht, nämlich der
Wunsch, eine Frau kennenzulernen, die ein Kind oder Kinder hat. Die appellative
Funktion wird hier durch die Formulierung „freu mich auf ein gutes Gespräch“ sowie
die Angabe von Kontaktdaten erfüllt.
SCHLUSSFOLGERUNGEN
Kommunikative Strategie ist ein Schema zur Verwirklichung der
kommunikativen Absicht von Kommunikatoren, das in Sprache umgesetzt wird, um
ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen, kommunikative Taktik - eine spezifische Art der
Umsetzung einer Strategie, die die Auswahl bestimmter Sprachgattungen,
Sprechhandlungen und Sprachmittel beinhaltet, um kommunikativ zu erreichen
Absicht. Der Diskurs sozialer Netzwerke (Netzwerkdiskurs) ist eine kommunikative
Interaktion im virtuellen Raum von Nutzern sozialer Netzwerke, die Merkmale von
Interaktivität, Effizienz, Anonymität, Polykodierung und Indirektheit aufweist.
Der virtuelle Diskurs, präsentiert in den sozialen Netzwerken Twitter und
Facebook, ist geprägt von Interaktivität und Synkretismus. Ukrainischsprachigen
Benutzern werden doppelte Nachrichten in beiden sozialen Netzwerken präsentiert:
Der Tweet wird dupliziert und in einem Beitrag auf Facebook erweitert. Eine solche
Doppelung gibt es bei englischsprachigen Nutzern nicht: Twitter demonstriert die
prompte, sofortige Reaktion der Nutzer auf bestimmte Ereignisse.
Ukrainischsprachige Nutzer nutzen Twitter viel seltener als Kommunikationsraum
und duplizieren meist die in beiden sozialen Netzwerken präsentierten Beiträge,
während deutschsprachige Nutzer aktive Kommunikatoren auf Twitter sind.
Der Diskurs sozialer Netzwerke implementiert zwei Arten kommunikativer
Interaktion – Kooperation und Konflikt. Kooperative Interaktion wird in 52 % der
Textfragmente dargestellt und im ukrainischsprachigen (28 %) und
englischsprachigen (24 %) Netzwerkdiskurs umgesetzt. Konfliktinteraktion macht 48
% der Textfragmente aus und ist in 19 % der ukrainischsprachigen und 29 % der
englischsprachigen Texte implementiert. Kommunikative Konflikte entstehen in
sozialen Netzwerken als Reaktion auf einen neutralen oder provokativen Beitrag des
24
Quellenverzeichnis
1. Coolibri Ruhrgebiet. Roland Scherer Verlag, Bochum 10/2002
2.