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Ausarbeitung

Hygienebeauftragte in
der Pflege

Altenheim Haus Margarete in


Aachen – Forst
Von Snezana Kordic
Abgabe: 2. Oktober 2020

1
Inhaltsverzeichnis

Einleitung............................................................................................................................................... 3
Persönliche Vorstellung.......................................................................................................................... 3
Vorstellung Haus Margarete.................................................................................................................. 4
Risikoanalyse im Pflegebereich.............................................................................................................. 6
Risikoerfassung................................................................................................................................... 7
Gefährdungsbeurteilung.................................................................................................................. 11
Erläuterung zu den Risikogruppen.................................................................................................... 13
Erläuterung zu den Schutzstufen...................................................................................................... 14
Risikoanalyse der eingesetzten Medizinprodukte................................................................................ 15
Aufbereitung von Medizinprodukten und Sterilgut Lagerung .............................................................. 16
Reinigung und Desinfektionsplan......................................................................................................... 17
Allgemeine Hinweise für das Pflegepersonal.................................................................................... 18
Wohn- und Pflegebereich / Dienstzimmer....................................................................................... 19
Instrumentenaufbereitung............................................................................................................... 22
Dienstzimmer................................................................................................................................... 23
Pflegebereitschaftsraum.................................................................................................................. 25
MRE-Multiresistente Erreger............................................................................................................ 26
Maßnahmen der Händehygiene........................................................................................................... 29
Hygienische Händedesinfektion....................................................................................................... 29
Hygienische Händewaschung........................................................................................................... 30
Hautschutz und Hautpflege.............................................................................................................. 30
Fazit...................................................................................................................................................... 33

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Einleitung
Das Haus Margarete ist bestrebt, seine hygienische Anforderung zu standardisieren und
weiter zu entwickeln. Aus diesem Grund, werden zurzeit Mitarbeiter aus den Bereichen
Pflege und Hauswirtschaft zur Weiterbildung Hygienebeauftragten geschickt.

Persönliche Vorstellung
Mein Name ist Snezana Kordic und ich komme aus Serbien. Ich bin 53 Jahre alt und seit 7
Jahre in Deutschland.
Im Altenheim Haus Margareta in Aachen bin ich Seit 3 Jahren. Dort habe ich meine
Ausbildung zur Schwesternhelferin gemacht. Aufgrund meiner guten Leistungen, wurde ich
nach der Ausbildung von meinen Vorgesetzten gebeten meine Arbeit fort zu setzten. Da
meine Vorgesetzten gemerkt haben, dass mir das Thema Hygiene sehr liegt und mir der
Stellenwert der Hygiene im Haus immer sehr bewusst war, haben sie mich zu dieser
Weiterbildung angemeldet.
Meine Liebe und mein Mitgefühl, für die Menschen, haben mich für diesen Job bestimmt.
Mein Ziel ist es theoretisches Wissen und praktisches Können und die Würde des Menschen
zu respektieren und aufrechterhalten.

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Vorstellung Haus Margarete
Unsere Gemeinschaft wurde im Jahre 1633 als Genossenschaft der „Töchter der christlichen
Liebe“ von Vinzenz von Paul und Louise von Marrilac in Paris gegründet. In Deutschland sind
wir unter dem Namen Vinzentinerinnen bekannt.
Wir Vinzentinerinnen:
Haus Margarete – Aachen
St. Vinzenzhaus & Haus Luise – Bonn
St. Vinzenzhaus & Haus Katharina Laboure – Köln
Herz-Jesu-Stift – Köln
St. Josefshaus - Mönchengladbach
St. Vinzenzhaus – Speicher
Haus Rosalie Rendu – Köln
In diesen Einrichtungen wollen wir einer lebendige Lebensfülle das Fundament geben, damit
die vielfältigen menschlichen Beziehungen wachsen und sich entwickeln können.

Unsere Betreuung – und Pflegekonzept umfasst folgende Dienstleistungen:


• grund- und behandlungspflegerische Begleitung und Versorgung
• palliative Begleitung
• soziale und ergotherapeutische Betreuung
• kulturelle Angebote
• seelsorgerische Angebote
• vielfältige Beratungsleistungen
• umfassende Hauswirtschaftliche Versorgung
• Kooperation mit Arztpraxen, Apotheken, Sanitätshäusern und Therapeuten

Das Haus Margarete bietet Ihnen 80 Wohn- und Pflegeeinheiten,6 Kurzzeitpflegezimmer


sowie 26 Wohnungen für Betreutes Wohnen. Sie haben die Wahl zwischen hellen Ein- und
Zweibettzimmern, die auch für Paare sehr gut geeignet sind.
Wohnbereiche verteilen sich auf drei Etagen, die jeweils über eigene
Gemeinschaftseinrichtungen wie behaglich gestaltete Aufenthaltsräume, bequeme Sitzecken
und Balkone verfügen.
Den zentralen Treffpunkt unseres Hauses bildet das großzügig gestaltete Café´-Restaurant im
Erdgeschoss mit direktem Zugang zur Terrasse und Park. Es steht Ihnen und Ihren
Angehörigen jederzeit für ein gemütliches Beisammensein zur Verfügung.

Die Gesundheit unserer Bewohner und unserer Miterbeiter ist für uns ein wichtiges
Qualitätsmerkmal. In Kooperation mit der AOK Rheinland/Hamburg setzen wir unter dem
Motto „Gesunde Pflegeeinrichtung“ präventive Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
unserer Bewohner und ca. 100 Mitarbeiter um.

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Das Hygienekonzept der Vinzentinerinnen soll den Bewohner und Mitarbeiter ein sicheres
Umfeld bieten und hierbei Unterstützung geben. Insofern es alle wesentlichen Aspekte und
Themen beinhaltet und z. T. in einzelnen Hygieneplänen aufgeteilt ist. Es soll als Grundlage
für die Einrichtungen dienen und insoweit, wie auch einzeln aufgeführte
Hygienemaßnahmen, auf die konkrete Situation in der jeweiligen Einrichtung anzupassen
und durch einrichtungsspezifische Details und Festlegungen zu ergänzen.

Die Ziele des Hygienekonzeptes lauten:


 Durchführung von präventiven Maßnahmen, mit Ziel zur Gesunderhaltung zum
Schutz der Bewohner, Kinder- und Jugendliche, Besucher und Mitarbeiter vor
Krankheitsübertragung
 Vermeidung von Infektionskrankheiten
 Einhaltung der Gesetzlichen Vorgaben, Verordnungen und Richtlinien
 Saubere und Gepflegte Räumlichkeiten

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Risikoanalyse im Pflegebereich
Risikobewertung, Hygienemanagement, Verantwortlichkeit
Sehr verallgemeinert werden die Infektionsrisiken vom RKI in solchen bei „überwiegend
sozialer Betreuung“ (z.B. Altenheim) und solche bei „überwiegend pflegerischer
Betreuung (z.B. Behandlungspflege) eingeteilt. Ähnliche Verhältnisse wie im Krankenhaus
gelten insbesondere für die Heimbewohner mit Risikofaktoren, für eine Besiedelung bzw.
Infektion mit multiresistenten Erregern. Hier gelten häufig die gleichen
Übertragungswege wie im Krankenhaus.
Häufige Übertragungswege sind in erster Linie die Hände des Personals und die invasiven
Maßnahmen. Von großer Bedeutung sind bei multiresistenten Erregern (z.B. MRGN) die
Rückverlegungen zwischen den Einrichtungen und den Akutkrankenhäusern.
Zu den Aufgaben der EL, PDL und HWL gehören unter anderem
• Festlegung der Schwerpunkte der Infektionsprävention
• Erstellung, Überprüfung und Aktualisierung des Rahmenhygienekonzeptes
• Kontrolle der Meldung von Infektionskrankheiten und – Häufungen
• Erreichen einer breiten Akzeptanz zu den Hygienemaßnahmen bei den MA
• Überwachung der Einhaltung der im Hygieneplan festgelegten Maßnahmen
• Festlegung von hygienisch-mikrobiologischen Umgebungsuntersuchungen in
Absprache mit dem Gesundheitsamt
• Aufrechterhaltung des Kontaktes zum Gesundheitsamt
• Durchführung und Dokumentation von Hygienebelehrungen /- Schulungen
Die Überwachung der Einhaltung der Hygienemaßnahmen erfolgt u.a. durch Begehungen
der Eirichtung durch die/den Hygienebeauftragten routinemäßig mindestens jährlich
sowie bei aktuellem Bedarf. Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert und der EL
übergeben.
Der Hygieneplan muss für alle Beschäftigten jederzeit zugänglich und einsehbar sein.
Die Beschäftigten werden mindestens einmal pro Jahr hinsichtlich der erforderlichen
Hygienemaßnahmen belehrt. Die Belehrung ist schriftlich zu dokumentieren
(stichwortartige Auflistung der Inhalte auf die Teilnahmeliste). Bei der Einweisung der
Mitarbeiter von Fremdfirmen ist die besondere Spezifik der Einrichtung zu beachten und
in die vertraglichen Vereinbarungen einzuarbeiten. Für die Reinigung und Desinfektion
von Flächen und der Wäsche gelten dabei die Vorgaben des Hygieneplanes.

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Risikoerfassung
Zurzeit werden die Bewohner des Haus Margarete in der Risikogruppe 2 erfasst. Stand 2020

Risikogruppe – Risiken - Schutzstufe Maßnahmen – Regelungen – Standards Risikominimierende


Maßnahmen
Risikogruppe 1 – keine Schutzstufe:
Biologische Arbeitsstoffe, bei denen es unwahrscheinlich ist, dass sie Krankheiten verursachen.
Beispiele: Darmbakterien, E. coli
Risikogruppe 2 – entspricht Schutzstufe 2:
Biologische Arbeitsstoffe, die eine Krankheit beim Menschen hervorrufen können und eine Gefahr für die Beschäftigten darstellen können; eine Verbreitung
des Stoffes in der Bevölkerung ist unwahrscheinlich. Eine wirksame Vorbeugung oder Behandlung ist normalerweise möglich.
Beispiele: Legionellen, Tetanuserreger, Tollwutviren
Inkontinenz / Mangelnde Händehygiene, Händehygiene laut Standard „Basishygiene Händedesinfektion u  Implementierung der
Falsche Entsorgung von Ausscheidungen, Hautschutzplan“ (vor und nach Kontakt mit Bewohner), Schutzrüstung Standards in den Teams
Mangelnde Intimhygiene (Grundpflege). (Einweghandschuhe, Einmalschurze. Entsorgung von Ausscheidungen mit entsprechenden
Infektion: E. coli -Wundinfektion, sofort und ohne Kontamination erfolgt (Einmalartikel, z.B. Inkontinenz- Nachweisen (verantw.:
Aufsteigende Harnwegsinfektion Einlagen, unverzüglich in den Abfall zu entsorgen. Behälter (Steckbecken, HL, PDL, WBL, v. PFK)
Stuhlgefäße, Auffanggefäße, Urinflaschen) nach Entleerung sofort zu  Umfassende
desinfizieren (Fäkalienspüle), sichtbar verschmutzte Kleidung und Information, Aufklärung
Bettwäsche ohne Kontamination abwerfen in Wäschesammler. und Schulung des
Körperpflege am Waschbecken / im Bett Intimpflege, oder ganzpflege – Personals (Interne und
Pflege bei Inkontinenz (saubere, intakte und trockene Haut). externe Fortbildung)
Wischdesinfektion der Arbeitsfläche durchführen  Validierung und
Subkutane Injektionen (Insulin, Infusionen, Händehygiene laut Standard „Basishygiene Händedesinfektion u Evaluation aller
Heparin etc.) / Mangelnde Hautschutzplan“ (vor und nach Kontakt mit Bewohner), Standards (verantw.:
Händedesinfektion, Mangelnde Behandlung. Einmalhandschuhe, Arbeitsfläche desinfizieren, Hautdesinfektionsmittel Hyg. B, QB)
Infektion: Lokale Infektion der benutzen bei Entnahme von Lanzettepunktion, Entsorgung in  Anwendung von
Injektionsstelle Kanülenabwurfbehälter, bei Insulingabe Hautdesinfektionsmittel auf die Reinigungs- und
Injektionsstelle auftragen (bei Infusionen, Heparin, etz.,) mit Kompresse Desinfektionsplänen (an
abwischen, nach Insulingabe mit einer Kompresse leicht im Gewebe alle Miterbeiter)

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verteilen, Kanüle Entsorgung im Kanülenabwurfbehälter.  Konsequente und
Wischdesinfektion der Arbeitsfläche durchführen korrekte Einhaltung der
Hygienemaßnahmen
Transurethraler Blasenverweilkatheter / Händehygiene laut Standard „Basishygiene Händedesinfektion u (Eigenverantwortung)
Mangelnde Händehygiene, Mangelnde Hautschutzplan“ (vor und nach Kontakt mit Bewohner),  Erstellen
Intimpflege, falsche Entleerung und Einweghandschuhe, Reinigung des Genitales erfolgt mit Wasser und entsprechender
Wechselung von Auffangbeutel. Infektion: Seifenlotion ohne Zusatz antiseptischer Substanzen (norm. Körperpflege, Standards, (VA/DA)
Urethritis, Zystitis 1-bis 2 mahl täglich. Meatusnahe – Urethraöffnung können mit H202(3%ig) QMB-Hygiene
getränkten Mullkompressen oder Gazetupfern schonend beseitigt werden (verantw.: Hyg. B, QB)
(Kategorie II). Jeder Zug am Katheter zu vermeiden, Diskonnektion  Empfehlung des RKI
zwischen dem Katheter und der Drainageschlauch zu vermeiden (Keimfrei), „Infektionsprävention in
wen muss dann Wischdesinfektion mit alkoholischem Präparat erfolgen. Heimen“
Der Auffangbeutel muss freihängend (ohne Bodenkontakt unter
Blasenniveau) positionieren sein, rechtzeitig zu leeren, bevor der Harn mit  Immunisierung:
dem Rückfluss sperre in Kontakt kommen, von Spritzschutz und des Hepatitis A – B
Nachtropfens zu achten, bei der Harnentsorgung darf der Ablass - stutzen
nicht mit dem Auffanggefäß in Kontakt kommen. Letzteres wird nach
Entleerung desinfizierend gereinigt (Fekälienspüle). Wischdesinfektion der
Arbeitsfläche durchführen

Tracheostoma / Mangelnde Händehygiene, Händehygiene laut Standard „Basishygiene Händedesinfektion u


Mangelnde Grund/ Behandlungspflege, Hautschutzplan“ (vor und nach Kontakt mit Bewohner), 2 Paar Handschuhe
Hautiritationen, Infektion des Stomas, und Mundschutz. Bei Körperpflege (Duschen, Baden) muss strikt
Keime, Pneumonie verhindert werden, dass Wasser in Stoma eindringt. Ein Speziellen
Duschschutz erhöht die Sicherheit. Nassrasur ist sinnvoller als
Trockenrasur. Bei der Reinigung nur aseptische Bedingungen herrschen,
sterilen Werkzeugen und Materialien stattfinden. Außerdem sollte die
Wunde (Keimfreie) von innen nach außen gereinigt werden, mit pH
neutralen Mittel und lauwarmen Wasser, Hautirritationen vermeiden
(Verband bzw. sterile Kompresse 1-3 am Tag wechseln), Kanülen-/

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reinigungsbehälter(desinfizierte Trachealkanüle), Lagerungsbox für die
gesäuberte Kanüle, keine Flüssigkeit in das Stoma darf liegen(Öl, Salben,
Fremdstoffe), kann es zu einer Pneumonie kommen .Auch wegen Atmung
durch ein Tracheostoma muss Luft gefiltert werden und Verlagerung der
Luftröhre führt dazu kein Kanüle Verstopfung bzw. Atemnot Verbeugung.
Inhalation 2x pro Tag (etwa NaCl-Lösung mittels eins Verneblers),
Luftfeuchtigkeit soll 60 bis 70 Prozent werden. Wischdesinfektion der
Arbeitsfläche durchführen
Magensonde- PEG / Mangelnde Händehygiene laut Standard „Basishygiene Händedesinfektion u
Händehygiene, Mangelnde Mundpflege Hautschutzplan“ (vor und nach Kontakt mit Bewohner). Regelmäßige
(Soor, Parotitis), Mangelnde Mundpflege, richtige Ablage von Sondenkost (wärme begünstigt die
Behandlungspflege, falsche Umgang mit Kaimvermehrung), Herstellerangabe beachten, Einweisung in die
Ernährung. Ernährungspumpe, Standard bei Umgang und Versorgung der PEG,
Infektion: Infektion der Einstichstelle, Keime, Aspirationsprophylaxen, Überleitungssystem aus hygienischen Gründen
Pilzen, Hautiritationen nur 1x verwenden – spätestens nach 24 Std. wechseln. Vor
Verbandswechsel, Händedesinfektion durchführen, Handschuhe anziehen
und dann die Haut um die Einstichstelle mit sterilen Kompressen und
Hautdesinfektion reinigen - von innen nach außen, Verkrustungen mit
Ringerlösung entfernen), Verband jede 3 Tage zu wechseln, ein Abknicken
der Sonde ist zu vermeiden, eine Mobilisation der Sonde, nach
Wundheilung in der Regel nur alle 2-3 Tage notwendig(180 Grad gedreht –
1 bis 2 cm. In das Magenlumen geschoben). Wischdesinfektion der  Siehe Blatt 1
Arbeitsfläche durchführen.
Chronische Wunden (Dekubitus Grad II – IV) Händehygiene laut Standard „Basishygiene Händedesinfektion u
/ Schmierinfektion durch mangelnde Hautschutzplan“ (vor und nach Kontakt mit Bewohner),
Händehygiene, Mangelnde Pflege und Einweghandschuhe, Einmalschürzen bei Grundpflege und bei
Behandlung Versorgung, Hautiritationen. Verbandswechsel (Expertenstandard Pflege von Menschen mit
Infektion: Ulcus cruris, Sepsis chronischen Wunden), Flächendesinfektion (Incidin rapid 0,75%) vor der
Versorgung. Entsorgung von Biostoffen sofort und ohne Kontamination
erfolgen. Pflegeutensilien, Behandlungsutensilien-Personenbezogen

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verwenden und nach Gebrauch mit Incidin rapid 0,75% desinfizieren.
Eiweginstrumente verwenden und nach Gebrauch entsorgen.
Sanierungsmaßnahmen nach ärztlicher Anordnung. Standard Hygiene von
Betten und Wäsche durchführen. Wischdesinfektion der Arbeitsfläche
durchführen.
MRSA – MRGN / Mangelnde Händehygiene, Händehygiene laut Standard „Basishygiene Händedesinfektion u
Mangelnde Grundpflege und Hautschutzplan“ (vor und nach Kontakt mit Bewohner). Schutzkleidung
Behandlungspflege Infektionsgefährdung für (Langärmlige Schutzkittel) bei engem pflegerischem Kontakt (z.B. Betten
weitere Bewohner und MA (Endogene und machen/Umbetten, Körperpflege, Verbandwechseln, vor Kontakt mit
Exogene Infektion) erregerhaltigem Material) – Einwegschutzkleidung, Einweghandschuhe,
Nasen-Mund-Schutz, die nach Gebrauch, vor Verlassen des Zimmers
entsorgen. Täglich Flächendesinfektion mit häufiger Hand/Hautkontakt
(Incidin Rapid 0,75%) am Ende eines Durchgangs-Weiterverbreitung zu
vermeiden (Desinfektionsplan MRE/MRGN-Ecolab). Pflegeutensilien und
Weiter: MRSA - MRGN Behandlungsutensilien von Personenbezogen verwenden und im Zimmer
gelassen (nach Gebrauch mit Incidin rapid 0,75% desinfizieren). Bei
positivem MRSA/MRGN im Nasen-Rachenbereich-desinfizierende
Aufbereitung der Zahnprothese nach Arztanordnung. Eiweginstrumente
verwenden und nach Gebrauch entsorgen, Geschirr zur maschinellen
Aufbereitung (65 Grad) geben, Wäsche (Bett und Leibwäsche,
Bettdecke/Kopfkissen) im Zimmer sammeln und entsorgt (mind. 60 Grad
desinfizieren waschen). Infektionswäschen im Bewohnerbad im gelben
Textil -oder Plastiksack sammeln und nach dem „Zwei-Sack-System“
verfahren. Vor dem Transport in die Wäscherei wird über den 1.
Wäschesack ein 2. Gelber Plastiksack gezogen. Vor Verlassen des Zimmers
zu beobachten Hautläsionen/offene Wunden sicher verbinden,  Siehe Blatt 1
Tracheostoma, Zugang zu PEG-Sonde abdecken etz. Besucher in die
Hygienische Händedesinfektion anweisen.
Stoma (Anuspraeter) / Mangelnde Händehygiene laut Standard „Basishygiene Händedesinfektion u
Händehygiene, Mangelnde Hautschutzplan“ (vor und nach Kontakt mit Bewohner),

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Behandlungspflege. Infektion der Einweghandschuhe, Einmalschürze, Utensilien und Pflegematerialien von
Punktionsstelle, Pilzinfektionen, Bewohnerbezogene. Regelmäßige Entleerung des Beutels/ bei Bedarf
Hautiritationen geschlossene System wechseln. Hautiritationen vermeiden.
Stomaumgebende Haut pflegen und versorgen, dass diese gesund bleibt
(regelmäßige Kontrolle). Benutzung von Zellstoffen, Taschentücher und
Materialien, welche fusseln ist nicht empfohlen. Stomabeutel von oben
nach unten entfernen und direkt in Abwurfbeutel zuknoten und entsorgen.
Reinigung der Haut und des Stomas von außen nach innen mit Kompressen
(Keimenverschleppung vermeiden werden), Wasser und pH-neutrale Seife,
abwischen mit klarem Wasser und gut abtrocken (eventuell Trockenrasur
nachgewachsene Haare). Die Verwendung von Ölen, Pflegeschaum oder
Enthaarungscreme im peristomalen Bereich ist nicht erlaubt Bei Neue
Stomabeutel einliegen, Größe des Stomas überprüfen, Bindung mit der
Haut muss abschließen sein. Verwendetes Material entsorgen.
Wischdesinfektion der Arbeitsfläche durchführen.

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Gefährdungsbeurteilung
Die Gefährdungsbeurteilungen im Haus Margarete sind arbeitsplatzbezogen und werden in
regelmäßigen Abständen spätestens nach 3 Jahren oder bei Bedarf aktualisiert.
Insbesondere in Pflegebereichen können nicht gezielte Tätigkeiten nach Biostoffverordnung mit
Mikroorganismen der Risikogruppe 2 und/3 durchgeführt werden.
Eine Schutzstufenzuordnung einzelner Tätigkeiten oder Tätigkeitsbereiche erfolgt in
Abhängigkeit von der Infektionsgefährdung. Bei Tätigkeiten mit erhöhter Infektionsgefahr
(Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Invasive Eingriffe, Behandlungen, Aerosolbildung,
Verletzungsmöglichkeit durch Spitze und scharfe Arbeitsmittel) erfolgt eine
Schutzstufenzuordnung entsprechend der Gefährdung durch die Vorhandenen bzw. zu
erwartenden Mikroorganismen, mindestens Schutzstufe 2. Liegen keine entsprechenden
Tätigkeiten bzw. Gefährdungen vor, ist bei Beruflichen Umgang mit Menschen die Schutzstufe 1
(Allgemeine Hygienemaßnahmen) ausreichend. Eine Einzelfallprüfung ist notwendig.
Infektionsgefahr Gezielte Ungezielte Risikogruppe Schutzstufe Zusätzliche
Tätigkeit Tätigkeit Maßnahmen
Adenoviridae X 2 2
Camplylobacter x 2 2
spp
Clostridium tetani x 2 1 Impfung gegen
Tetanus
Enterococcus spp x 2 2
Escherichia coli x 2 2
(ggf. bei
verotoxinbildenden
Stämmen 3
Hepatitis A-Virus x 2 2 Impfung gegen
Hepatitis A
Hepatitis B-Virus x 3 2 Impfung gegen
Hepatitis B
Hepatitis C-Virus x 3 (**) 2
HIV x 3(**) 1
Covid-19 x 3 3
Influenza-Virus x 2 2 Grippeschutzimpfung
Klebsiellen x 2 2
Mycobacterium x 3 1
tuberkulosis
Norwalk-Virus X 2 3
Proteus x 2 2
Pseudomonaden x 2 2
Salmonellen x 2 2
Salmonella typhi x 3(**) 3
Staphylococcus x 2 3
aureus
Strptococcus x 2 2

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(**) Infektionsrisiko für Dienstnehmer begrenzt, da Infizierung über den Luftweg normalerweise
nicht erfolgen kann.
Wichtige rechtliche Grundlagen
 Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen
(Infektionsschutzgesetz – IfSG)
 SGB V, VII, XI
 Medizinproduktegesetz
 Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit biologischen
Arbeitsstoffen (Biostoffverordnung – BioStoffV)

Wichtige fachliche Standards


 RKI-Empfehlung zur „Infektionsprävention in Heimen“
 DGKH-Leitlinie (2002): Hygienebeauftragter in Pflegeeinrichtungen. HygMed 6: 271 –
272
 Aktuelle Liste der vom Robert-Koch-Institut geprüften und anerkannten
Desinfektionsmittel und verfahren (www.rki.de)
 Aktuelle Desinfektionsmittelliste des Verbundes für Angewandte Hygiene (VAH) =
ehemals Liste der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM)

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Erläuterung zu den Risikogruppen

Risikogruppe 1:
Biologische Arbeitsschofe, bei denen es unwahrscheinlich ist, dass sie beim Menschen eine
Krankheit verursachen, z.B. die meisten überall verteilten Mikroorganismen sind `harmlos`.
Risikogruppe 2:
Biologische Arbeitsstoffe, die eine Krankheit beim Menschen hervorrufen können und eine
Gefahr für Beschäftigte darstellen können; eine Verbreitung des Stoffes in der Bevölkerung ist
unwahrscheinlich; eine wirksame Vorbeugung oder Behandlung ist normalerweise möglich, z.B.
Herpes-Simplex-Virus, Legionellen, Streptokokken.
Risikogruppe 3:
Biologische Arbeitsstoffe, die eine schwere Krankheit beim Menschen hervorrufen können und
eine ernste Gefahr für Beschäftigte darstellen können; die Gefahr einer Verbreitung in der
Bevölkerung kann bestehen, doch ist normalerweise eine wirksame Vorbeugung oder
Behandlung möglich, z.B. HIV, Hepatitis B- und C-Virus, Tollwutvirus, BSE (Bovine Spongiforme-
Enzephalopathie), Mycobacterium tuberculosis, Covid-19
Risikogruppe 4:
Biologische Arbeitsstoffe, die eine schwere Krankheit beim Menschen hervorrufen und eine
ernste Gefahr für Beschäftigte darstellen; die Gefahr einer Verbreitung in der Bevölkerung ist
unter Umständen sehr groß; normalerweise ist eine wirksame Vorbeugung nicht möglich, z.B.
Ebolavirus, Lassavirus.

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Erläuterung zu den Schutzstufen

Schutzstufe 1:
Tätigkeiten, bei denen kein oder nur sehr selten geringfügiger Kontakt mit potenziell
infektiösem Material, wie Körperflüssigkeiten etc. bestehen und auch keine offensichtliche
Ansteckungsgefahr durch Aerosolinfektion gegeben ist, z.B. Lagern, Betten
Schutzstufe 2:
Tätigkeiten, bei denen es regelmäßig und in größerem Umfang zum Kontakt mit
Körperflüssigkeiten, -ausscheidungen oder-gewebe kommen kann, so dass eine
Infektionsgefährdung durch Erreger der Risikogruppe 2 oder 3 bestehen kann, z.B.
Bei der Grundpflege:
 Waschen, Duschen, Baden, Mundpflege
 Umgang mit Ausscheidungen und Körperflüssigkeiten (2, evtl. 3)
- Urin, Stuhl, Erbrochenem, Blut, Wundsekreten
- Speichel, Wechsel von Vorlagen
- Wechseln von Katheterbeuteln
- Obstipationsprophylaxe
- Pneumonieprophylaxe
- Zystitisprophylaxe
 Hilfe bei der Nahrungsaufnahme
- Sondenernährung bei implantierter Magensonde
- Soorparotitisprophylaxe
Bei der Behandlungspflege:
 Invasive Tätigkeiten
- Messung des Blutzuckers
- Verabreichung von Insulin
- Injektionen, Blutabnahme
- Infusionen, Punktionen
- Legen von Gefäßzugängen
 Wundversorgung
- Absaugen respiratorischer Sekrete
 Über einen Endotrachealtubus, Trachea Alkanole
 Über den Mund
 Über die Nase
Sonstige Tätigkeiten:
 Entsorgung und Transport von potenziell infektiösen Abfällen
 Reinigung und Desinfektion von kontaminierten Flächen und Gegenständen
Schutzstufe 3:
Tätigkeiten, bei denen die biologischen Arbeitsstoffe der Risikogruppe 3 aufgetreten sind oder ein
entsprechender Verdacht besteht.

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Schutzstufe 4:
Tätigkeiten in Zusammenhang mit Infektionskrankheiten, die durch Krankheitserreger der Risikogruppe
4 ausgelöst werden.

Risikoanalyse der eingesetzten Medizinprodukte


Medizinprodukt Risiko Einmal- Aktiv Tech. Prüfung, Kontrolle,
Artikel Belehrung
Absaugkatheter K x
BZ-Messgerät UK X
Blutdruckmessgerät mit Stethoskop SK
Dozier für Arzneimittel SK
Elektrohebelifter SK x X
Fieberthermometer mit Batterie SK X X
Einmalhandschuhe UK x
Infusionspumpe SK x X
Insulinpen UK, K
Inhaliergerät SK x X
Kühlakku SK
Katheter (Harnableitung) K X
Lagerungshilfen SK
Membran (Stethoskop) SK
Mundspatel UK X
Patientenlifter SK x x
Nagelschere K
Nagelschere (Bewohnerbezogen) UK
Nasensonde PEG K X
Oliven (Stethoskop) SK
Personenwaage UK X
Pflegebett UK, SK x X
Pinzette SK, K X
Rollator UK
Rollstuhl UK
Sauerstoffmaske SK X
Sauerstoffkonzentrator UK X X
Steckbecken SK x X
Stethoskop SK
Schere SK
Toilettenstuhl SK
Toiletteneimer SK
Tracheostomiekanüle K X
Urinbeutel K
Urinflasche SK
Urinflaschenhalter SK
Waschschüssel UK, SK
Waschbecken Mobil – Haarwaschbecken SK

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Lanzetten K
Duschliege SK
Pennadel K X
Die Einteilung der Medizinprodukte erfolgt in 3 Kategorien. Diese sind in kritisch (K), semikritisch (SK)
und unkritisch (UK) bezeichnet. Kritische Medizinprodukte kommen mit Biostoffen in Berührung
und/oder werden mit Strom betrieben. Semikritische Medizinprodukte kommen in Kontakt mit der Haut
und für mehrere Bewohnern genutzt. Unkritische Medizinprodukte sind Bewohner bezogen oder
Einwegprodukte.

Aufbereitung von Medizinprodukten und Sterilgut Lagerung


Instrumentenaufbereitung einschließlich Sterilisation sind nur von sachkundigem Personal auszuführen
und zu dokumentieren.
Einmalinstrumente sind nicht wiederaufzubereiten, da sehr hohe Ansprüche an die Aufbereitung gestellt
werden.
Bei der Desinfektion sin thermische und chemische Verfahren möglich. Maschinelle thermische
Verfahren sind zu bevorzugen.
Benutzte Instrumente sind bei der manuellen Aufbereitung zu reinigen/desinfizieren, zu spülen, zu
trocknen, zu pflegen, zu prüfen und nach der Risikobewertung der Medizinprodukte zu sterilisieren. Die
Instrumente müssen vollständig getaucht sein.
Die Verwendung von viruswirksam geprüften Mitteln ist notwendig. Eiwirkzeit wird vom Einlegen des
letzten Instruments gerechnet. Die Desinfektionslösung ist nach Verschmutzung sonst täglich wechseln.
Bei der Sterilisation sind Verpackungen entsprechend dem angewandten Verfahren zu verwenden. Eine
Setverpackung (anwendungsgerechte Sets) ist zu bevorzugen. Die vorgeschriebene Kennzeichnung und
Dokumentation ist vorzunehmen (z.B. Inhalt, Charge, Sterilisierdatum).
Lagerfristen für Sterilgut nach DIN 58953, Teile 7 und 8:

Verpackung Lagerung von selbst hergestelltem Lagerung von industriell hergestelltem


Sterilgut* Sterilgut
Ungeschützt geschützt** ungeschützt geschützt**
Einfachverpackun Alsbaldiger 6 Monate Alsbaldiger 6 Monate
g od. Verbrauch*** Verbrauch ***
Zweifachverpacku
ng
Lagerverpackung entfällt Nach Herstellerangaben, i.d.R. 5 Jahre

*DIN-gerechte Sterilisierverpackung
**in Schränken oder Schubladen
***innerhalb von 48 Stunden
Für Sterilgutcontainer gilt die DIN 58953 Teil 9. Die Lagerfrist beträgt in der Regel 6 Monate. Die
Entnahme des Sterilgutes hat unter aseptischen Bedingungen unmittelbar vor dem Gebrauch zu
erfolgen. Zur Entnahme ist ggf. eine sterilisierte Pinzette zu verwenden.
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Für detaillierte Hinweise zur Instrumentenaufbereitung wird auf die Empfehlung „Anforderungen an die
Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“ des Robert Koch-Institutes verweisen
(Bundesgesunheitsblatt 44 (2001), 1115 – 1126, Medro Rili. Pdf).

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Reinigung und Desinfektionsplan

 Eine gründliche und regelmäßige Reinigung und Trocknung, insbesondere Hände und häufig
benutzter Flächen und Gegenstände ist eine wesentliche Voraussetzung für einen guten
Hygienestatus (siehe Basishygiene/Händedesinfektionsplan und
Routinedesinfektionspläne/Ecolab).
 Eine routinemäßige Desinfektion nur in bestimmte Pflegebereichen und bei ausgewallten
pflegerischen und medizinischen Handlungsabläufen erfolgen, bei denen potenziell Erreger
verbreitet werden können (vor allem bei invasiven Maßnahmen, siehe
Routinedesinfektionspläne/Ecolab.
 Die gezielte Desinfektion ist dort erforderlich, wo erkennbare Kontaminationen vorhanden sind
(z.B. Verunreinigungen mit Erbrochenem, Blut, Stuhl, Urin), sowie weiterhin als
Schlussdesinfektion, im Rahmen von Ausbruchssituationen und beim Auftreten spezieller
Erreger.
 Eine effektive Desinfektion ist erreicht, wen das geeignete Desinfektionsmittel, in der
vorgeschriebenen Konzentration und Einwirkzeit verwenden wird (siehe
Desinfektionspläne/Ecolab).
 Reinigungs- und Desinfektionsmittel sind vor dem Zugriff der Bewohner geschützt
aufzubewahren.
 Die Reinigungs- und Desinfektionspläne sind in der Einrichtung und gut sichtbar aus zu hängen.
 Die Pläne enthalten konkrete Festlegungen zur Reinigung und ggf. zur Desinfektion (was, wann,
womit, wie, wer) sowie Aussagen zur Überwachung, besonders auch bei Vergabe der
Reinigungsarbeiten an Fremdfirmen (vertragliche Regelungen, Belehrung der Mitarbeiter über
spezifische Belange),
 Beim Auftreten meldepflichtiger übertragbaren Krankheiten oder bei begründetem Verdacht
sind spezielle Maßnahmen erforderlich, die vom Gesundheitsamt veranlasst oder mit diesem
abgestimmt werden (siehe Standard „Umgang mit Infektionskrankheiten“).

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Allgemeine Hinweise für das Pflegepersonal

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Wohn- und Pflegebereich / Dienstzimmer

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Instrume
ntenaufb
ereitung
Dienstzi
mmer

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Pflegebereitschaftsraum

28
M
R
E
-

Multiresistente Erreger

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30
31
32
Maßnahmen der Händehygiene

Hygienische Händedesinfektion
Bei tatsächlicher wie auch fraglicher mikrobieller Kontamination der Hände muss eine hygienische
Händedesinfektion durchgeführt werden.
Die hygienische Händedesinfektion ist so durchzuführen, dass die Kontaminationsflora noch auf den
Händen weitgehend abgetötet wird.
Zur hygienischen Händedesinfektion sind vorzugsweise Mittel auf Wirkstoffbasis von Alkoholen zu
verwenden. Die zu verwendenden Mittel müssen den Standardzulassungen gemäß § 36 des AMG
(AMG.pdf) entsprechen, vorzugsweise sind DGHM-gelistete Mittel zu verwenden. Auf Mittel aus der
Desinfektionsmittelliste des RKI ist bei behördlich angeordneten Entseuchungen zurückzugreifen.
Eine hygienische Händedesinfektion ist erforderlich:
 Vor invasiven Maßnahmen, auch wenn dabei sterile oder unsterile Handschuhe getragen
werden (z.B. Legen eines Blasenkatheters, vor Injektionen, vor Wundversorgungen usw.)
 Vor Kontakt mit Infektionsgefährdeten Bewohnerinnen (z.B. immungeschwächter Bewohnerin)
 Vor Tätigkeiten mit Kontaminationsgefahr (z.B. Bereitstellung von Infusionen, Herstellung von
Mischinfusionen, Zubereitung von Medikamenten usw.)
 Vor und jeglichem Kontakt mit Wunden
 Vor und nach Kontakt mit dem Bereich der Einstichstellen von Kathetern, Drainagen u.Ä.
 Nach Kontakt mit potenziell oder definitiv infektiösem Material (Blut, Sekret oder Exkremente)
oder infizierten Körperregionen
 Nach Kontakt mit potenziell kontaminierten Gegenständen, Flüssigkeiten oder Flächen
(Urinsammelsysteme, Absauggeräte, Beatmungsmasken, Trachealtuben, Drainagen,
Schmutzwäsche, Abfälle u.Ä.)
 Nach Kontakt mit Bewohnerinnen, von denen Infektionen ausgehen können oder die mit
Erregern von besonderer krankenhaushygienescher Bedeutung besiedelt sind (z.B. MRSA)
 Nach Ablegen von Schutzhandschuhen bei tatsächlichem oder möglichem Erregerkontakt oder
massiver Verunreinigung
In folgenden Situationen ist risikoabhängig die Entscheidung hygienische Händedesinfektion oder
Händewaschung zu treffen:
 Vor Essenzubereitung und Essenverteilung
 Vor und nach der Pflege bzw. Versorgung von Bewohnerinnen, sofern die nicht zuvor
genannten Indikationen für die hygienische Händedesinfektion zutreffen
 Nach Toilettenbenutzung (bei Diarrhoe besteht hohe Wahrscheinlichkeit einer massiven
Ausscheidung von viralen, bakteriellen oder parasitären Krankheitserregern mit zum Teil
extrem niedriger Infektionsdosis; Rotavirus, EHEC u.Ä., deshalb zuerst Naseputzen (bei
Rhinitis mit hoher Wahrscheinlichkeit erhöhte Ausscheidung von S. Aureus, deshalb zuerst
Händedesinfektion).

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Hygienische Händewaschung
Händewaschung reduziert die Keimzahl auf den Händen, jedoch werden Übertragungswege nicht
wirksam unterbrochen, deshalb keine Alternative für die hygienische Händedesinfektion.
Eine hygienische Händewaschung sollte erfolgen:
 Vor Arbeitsbeginn und nach Arbeitsende
 Nach Toilettenbenutzung
 Nach längeren Pausen
 Bei sichtbarer Verschmutzung ohne gleichzeitige Infektionsgefahr
 Nach Schmutzarbeiten
 Vor dem Umgang mit Lebensmitteln
 Vor und nach der Einnahme von Speisen und Getränke
 Nach Tierkontakt
Wird zusätzlich zur hygienischen Händedesinfektion eine Reinigung gewünscht, sollte diese nach der
Desinfektion durchgeführt werden.

Hautschutz und Hautpflege


Hautpflege an Händen und Unterarmen ist eine berufliche Pflicht, weil bereits kleinste Risse bzw.
Mikrotraumen potenzielle Erregerreservoire sind und sich eine nicht gepflegte Haut nicht sicher
desinfizieren lässt.
Hautpflege (Pflegelotion, Handcreme) beugt Hautschäden vor, deshalb ist regelmäßig und nach Bedarf
anzuwenden (z.B. in Arbeitspausen und nach der Arbeit).

Anforderungen an die Pflegemittel:


 Nachgewiesene Wirksamkeit
 Akzeptanz durch das Personal
 Entnahme ausschließlich aus Spenden oder Tuben um Kontaminationen zu Vermeiden

Bei Gefährdung der Haut durch Arbeiten im feuchten Milieu sind:


 Feuchtigkeitsdichte Handschuhe zu tragen
 Eine gezielte arbeitsmedizinische Vorsorge zu gewährleisten
 Eine Betriebsanweisung zu erstellen
 Ein Hautschutzplan zu erarbeiten.
Länger als zwei Stunden gilt als Feuchtarbeit.
Das Arbeiten mit flüssigkeitsdichten Handschuhen länger als zwei Stunden gilt als Feuchtarbeit.
Bitte beachten!
Langfristiges Arbeiten mit Handschuhen sollte vermeiden werden.

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Fazit
Nach meiner ausführlichen Recherche bin ich zu dem Schluss gekommen, dass im Haus Margarete viele
Standards und Maßnahmen vorhanden sind und diese auch befolgt werden. Es gibt ein gutes Hygiene-
Konzept. Dieses wird in unterschiedlichen Gremien der Einrichtung und Einrichtungsübergreifend immer
wieder besprochen und angepasst.
Für mich als Hygienebeauftragte in der Pflege im Haus Margarete wird es meine Aufgabe sein, meinen
Kollegen und Kolleginnen die Wichtigkeit der Einhaltung unserer Standards und Hygienemaßnahmen
dazu bringen. Sowohl in meinen wiederkehrenden Schulungen, als auch bei meiner Kontrolle in den
Bereichen.
Zu dem möchte ich mit meinen Vorgesetzten im regelmäßigen Austausch weitere Standards festlegen
und optimieren.

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