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Prüfungsanmeldung

Die Anmeldung zu den Modulprüfungen


• Einführung in das Studium der Psychologie (8 LP)
[Hauptfächler, 5. Sem. und höher]
• PB-A. Einführung in das Studium der Psychologie
(Geschichte, Forschungsmethoden und Berufsethik) (6 LP)
[Hauptfächler, 1. + 3. Sem.]
• Einführung in das Studium der Psychologie für
Nebenfachstudierende (10 LP)
am 15. Feb. 2022 und 22. März 2022 ist im Löwenportal
online und kann erfolgen.
Wer nicht zur Prüfung angemeldet ist, der kann auch
nicht teilnehmen!

Sven Blankenberger 324


Methode: Paradigmen

Go/no-go
 choice reaction:
 mind. 2 experimentelle Bedingungen
 mind. 2 Antwortalternativen
 Go/no-go
 mind. 2 experimentelle Bedingungen
 mind. 2 Antwortalternativen, davon eine: nicht-
drücken
 Begündung:
 da es nur eine motorische Reaktion gibt, ist die Vp
schneller
Sven Blankenberger 325
Methode: Paradigmen

Go/no-go
 Bewertung:
 es gibt nach wie vor zwei motorische Alternativen:
 drücken vs. nicht-drücken
 selbst wenn Vpn bei Go/no-go schneller wären:
 für die no-go trials gibt es keine Reaktionszeiten
 man weiß nicht, warum die Vp nicht gedrückt hat
 z.B. Entdeckungsaufgabe: wenn kein Reiz sichtbar ist, dann
drücke nicht
 Vp drückt nicht
 hat sie tatsächlich keinen Reiz gesehen? War sie sich nur
unsicher? Hat sie gepennt?

Sven Blankenberger 326


Methode: Paradigmen

Go/no-go
 außerdem:
 man benötigt ein Antwortfenster
 das ist bei den no-go trials unvermeidlich, führt bei den
go-trials jedoch zu einer künstlichen Beschneidung der
RTs

Sven Blankenberger 327


Methode: Paradigmen

Go/no-go
 no-go trials als Alternative zur variablen
Vorperiode im simple reaction Paradigma
 Idee:
 Vp soll auf target und nicht auf cue reagieren
 es gibt eine Reihe von no-go trials, auf die sie nicht
reagieren darf, sog. catch-trials
 dann muss sie ebenfalls auf das target warten und
kann nicht schon beim cue reagieren

Sven Blankenberger 328


Methode: Paradigmen

Go/no-go
 die Vp kann also Fehler machen (insbesondere bei
den catch-trials „drücken“)
 ist die Fehlerrate gering → alles okay
 ist die Fehlerrate hoch → Vp hat target nicht
abgewartet
 Problem:
 wie gering ist gering, wie hoch ist hoch?
 größeres Problem:
 es handelt sich nicht mehr um simple reaction, denn die Vp
muss sich zwischen „reagieren“ und „nicht-reagieren“
entscheiden
Sven Blankenberger 329
Methode: Paradigmen

2AFC – Two-Alternative-Forced-Choice

 Es gibt zwei experimentelle Bedingungen bzw.


Reizkategorien
 z.B. hoher Ton, tiefer Ton
 oder helles Licht, dunkles Licht
 oder belebtes Objekt, unbelebtes Objekt
 etc.

Sven Blankenberger 331


Methode: Paradigmen

2AFC – Two-Alternative-Forced-Choice
 in einem trial werden BEIDE Reize (bzw.
Kategorieexemplare) präsentiert
 z.B. zuerst tiefer Ton, dann hoher Ton (oder umgekehrt)
 z.B. oben helles Licht, unten dunkles Licht (oder
umgekehrt)
 Aufgabe der Vp
 Aussage über Ordnung
 z.B. tiefer Ton zuerst oder tiefer Ton als zweiter
 z.B. helles Licht oben oder helles Licht unten

Sven Blankenberger 332


Methode: Paradigmen

2AFC – Two-Alternative-Forced-Choice
 abhängige Variable:
 meist die Qualität der Antwort
 Auswertung dann mittels SDT (Details aber anders als
bei Ja-Nein-Experiment!)
 Obacht:
 immer häufiger werden choice reaction Experimente
als 2AFC bezeichnet. Das ist blanker Unsinn!
 zwar auch bei choice reaction zwei (oder mehr)
Antwortalternativen, aber immer nur ein Reiz pro trial

Sven Blankenberger 333


Methode: Paradigmen

Same-Different
 Idee: es werden zwei Reize präsentiert, Vp muss
entscheiden: gleich oder verschieden
 zwei Darbietungsvarianten:
 beide Reize gleichzeitig
 beide Reize nacheinander
 beide Reize gleichzeitig:
 gleicher zeitlicher Ablauf wie bei choice reaction

Sven Blankenberger 334


Methode: Paradigmen

Same-Different
 beide Reize nacheinander:
 zeitlicher Ablauf bis zum ersten Reiz wie bei choice
reaction
 dann wird es notwendigerweise anders:
 erster Reiz verschwindet
 nach gewisser Zeit erscheint der zweite Reiz
 diese „gewisse Zeit“ nennt sich Inter-Stimulus-Intervall
(ISI)
 ISI liegt zwischen 0 und x ms

Sven Blankenberger 335


Methode: Paradigmen

Same-Different

 im Falle ISI = 0 ms → beide Reize direkt


aufeinanderfolgend
 gleiche Probleme wie bei Verzicht auf Vorperiode
 Stress für Vp und möglicherweise Scheinbewegung

Sven Blankenberger 336


Methode: Paradigmen

Same-Different
 RT-Messung beginnt mit Präsentation des zweiten
Reizes
 auch denkbar: zeitlich überlappende Darbietung
der beiden Reize
 dann ist das ISI kein sinnvolles Maß mehr, stattdessen
SOA (kommen wir noch drauf)
 unabhängige Variablen
 mind. zwei, nämlich „gleich/verschieden“ und ISI
 nicht nur ein paar wenige ISI-Stufen!

Sven Blankenberger 337


Methode: Paradigmen

Same-Different
 Ist man primär an der Qualität der Antwort
interessiert (also richtig/falsch):
 Auswertung erneut nach SDT (und erneut sind die
Details anders als bei Ja-Nein-Experimenten und auch
anders als bei 2AFC)

Sven Blankenberger 338


Methode: Paradigmen

Priming
 Grundprinzip:
 es gibt zwei Reiztypen:
 prime (Bahnungsreiz)
 target (Zielreiz)
 prime wird vor target präsentiert
 prime soll target-Verarbeitung beeinflussen

Sven Blankenberger 339


Methode: Paradigmen

Priming
 Beispiel:
 semantisches priming
 Brot – Butter (semantisch verwandt)
 Stuhl – Butter (semantisch unverwandt)
 Aufgabe der Vp: lexical decision
 typische Befunde: semantisch verwandt geht schneller
als semantisch unverwandt

Sven Blankenberger 340


Methode: Paradigmen

Priming
 typischer zeitlicher Ablauf:

 Abstand zwischen prime- und target-onset: SOA


 stimulus-onset-asynchrony

Sven Blankenberger 341


Methode: Paradigmen

Priming
 SOA-Angaben üblicherweise relativ zum target:
 negative SOAs: non-target zeitlich vor dem target
 positive SOAs: non-target zeitlich nach dem target

 aber: da bei priming-Paradigmen der prime immer


vor dem target erscheint, wird hier von der
Konvention abgewichen und die SOA positiv
angegeben... meistens jedenfalls.

Sven Blankenberger 342


Methode: Paradigmen

Priming
 wie bei same-different mit ISI-Variation gilt auch
für priming-Experimente:
 die SOA ist eine unabhängige Variable
 es müssen viele Stufen realisiert werden
 man sagt „die SOA-Funktion muss abgefahren werden“

Sven Blankenberger 343


Methode: Paradigmen

Priming
 Unverzichtbar:
 in unterschiedlichen experimentellen Bedingungen
identische targets
 Beispiel:
 Brot – Butter
 Tisch – Stuhl
 Messer – Gabel
 Lampe – Butter
 Hammer – Stuhl
 Vase – Gabel

Sven Blankenberger 344


Methode: Paradigmen

Priming

Sven Blankenberger 345


Methode: Paradigmen

SOA- und ISI-Funktionen

 Ist die Darbietungsdauer von Reiz 1 konstant, so


sind SOA und ISI durch eine additive Konstante
verknüpft

Sven Blankenberger 346


Methode: Paradigmen

SOA- und ISI-Funktionen


 Betrachtung der RTs in Abhängigkeit von SOA oder
ISI (bei konstanter Dauer von Reiz 1 egal ob SOA
oder ISI)
 wird die Dauer von Reiz 1 ebenfalls variiert, so
muss man die RTs sowohl in Abhängigkeit von der
SOA als auch vom ISI darstellen
 nur so sieht man, welche Variable entscheidend ist

Sven Blankenberger 347


Methode: Paradigmen

SOA- und ISI-Funktionen abfahren


 Beispiel:
 Lingnau und Vorberg (2005)
 primes: Pfeile nach links oder rechts
 Maskierreiz
 targets: Pfeile nach links oder rechts
 SOA-Variation zwischen Maske und target
 Terminologie:
 prime und target in die gleich Richtung: kongruent
 prime und target in unterschiedliche Richtung: inkongruent

Sven Blankenberger 348


Methode: Paradigmen

SOA- und ISI-Funktionen abfahren


 Erwartung:
 kongruente trials schneller als inkongruente trials
 ergo: Netto-Priming-Effekt (inkongruent – kongruent) positiv

 Ergebnisse:

Sven Blankenberger 349


Methode: Paradigmen

Ergebnisse

 Priming-Effekte tatsächlich positiv, aber


 nur für SOAs ≤ 42ms und SOAs > 210 ms
 ansonsten negativ
Sven Blankenberger 350
Methode: Paradigmen

SOA- und ISI-Funktionen abfahren


 Hätte man nur die SOAs von 0 ms und 250 ms
realisiert, man hätte nur positive priming-Effekte
gefunden
 Hätte man nur SOAs um 100 ms realisiert, man
hätte nur negative priming-Effekte gefunden
 Wir sehen: es kann bei identischen prime-target
Beziehungen sowohl positive als auch negative
priming-Effekte geben, einzig abhängig von der
SOA
 deshalb: SOA-Funktionen sauber abfahren!
Sven Blankenberger 351

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