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FASCHING VS GAUDER

FASCHING:

Fasching in Österreich:

Maskieren und Kostümieren, Lustig und Närrisch sein – diese Begriffe


versinnbildlichen die in Österreich als fünfte Jahreszeit bekannte Faschingszeit.

Verehrung der Götter, zur Vertreibung böser Geister oder zum Einstimmen des
neuen Jahres – eines hatten alle gemeinsam: farbenfrohe Umzüge, ausgelassene
Feiern und kreative Maskierungen.

Wann?

Der Fasching ist die Zeit vor der 40-tägigen österlichen Fastenzeit. In der Regel ist
damit, die Zeit vom 7. Jänner (dem Tag nach Dreikönig) bis zum Aschermittwoch
(dem Tag, der die Fastenzeit einleitet) gemeint.

Eingeläutet wird der närrische Fasching jedoch bereits am 11.11. um 11:11 Uhr
eines Jahres. Denn die Elf galt seit jeher als Narrenzahl. Zelebriert mit
verschiedensten Maskenbräuchen wird dabei ausgelassen und freudig gefeiert.

Geschichte vom Fasching:

Der Fasching in Österreich hat eine sehr lange Tradition. Die tiefen Wurzeln der
Brauchtümer liegen vermutlich in heidnischen Bräuchen. Mit Maskierung und
Tänzen huldigte man damals den Göttern und versuchte die bösen Geister zu
vertreiben.

Neben dem Kampf der guten gegen die bösen Mächte dreht sich die Fasnacht
natürlich auch um Spaß, Ausgelassenheit und Lebensfreude. Was vor allem
alljährlich für Freude sorgt, ist die Verkleidung, das Maskieren woran sich Große
und Kleine erfreuen. Man sucht sich die verschiedensten, buntesten und lustigsten
Kostüme aus und feiert eine unbeschwerte, sorgenfreie Zeit. Aufregende Spektakel
in Österreich sind dabei die Faschingsumzüge mit Musik, guter Laune und
ausreichend Faschingskrapfen.

Warum feiern wir Fasching?

Das Ganze ist auf drei alten Traditionen begründet.

1. Feiern vor der Fastenzeit: Die wohl prägendste liegt im Brauchtum der
katholischen Kirche begründet.
Im Mittelalter durfte man in der langen Fastenzeit bis Ostern weder Fleisch, Käse,
Milch, Schmalz, Butter oder Fett essen.

Deshalb ließ man es sich vorher noch einmal richtig gut gehen. Zur Fastnacht
feierte man mit Musik, Tanz und reichlich Essen und Alkohol.

2. Den Winter verjagen: Die alten Germanen wiederum verjagten am Ende der
kalten Jahreszeit mit lautem, buntem Treiben die Wintergeister. Sie setzten dazu
Masken auf und machten mit Glocken und Trommeln Lärm

3. Rollentausch: Der dritte Ursprung liegt im alten Rom. Im Altertum war es Sitte,
einen Tag die Rollen zu tauschen. Diener wurden zu Herren und Herren mussten
ihre Sklaven bedienen. Auch durften die Sklaven Witze erzählen und Kritik üben.
Heute gibt es hierfür die Büttenreden, in denen mit allen und allem abgerechnet
wird, was das Jahr über gestört hat: Politiker, Nachbarn, Gesellschaft.

Traditionelle Bräuche im Fasching:

1. Blochziehen:

Eine der ältesten und bekanntesten Faschingsbräuche ist das Blochziehen in


Westösterreich, welches sich vom „Bloch“, einem 35 Meter langen Zirbenstamm
ableitet. Geschmückt und auf Holzschlitten wird das Bloch von kräftigen Männern
durch das Dorf gezogen. Das Fisser Blochziehen in Tirol ist seit 2011 ein
immaterielles Kulturerbe der UNESCO und findet nur alle 4 Jahre statt.

2. Der Ebenseer Fetzenfasching:

Ebenfalls 2011 von der UNESCO zum Kulturerbe ernannt wurde der Ebenseer
Fetzenzug am Rosenmontag. Auf alte Frauenkleider werden bunte Lumpen genäht
und die Gesichter mit kunstvoll geschnitzten Holzmasken verhüllt. Der Ebenseer
Fetzenfasching ist ein bereits über 120 Jahre alter Faschingsbrauch in
Oberösterreich.

GAUDER:

Das Tiroler Gauderfest ist eines der ältesten Volksfeste im Alpenraum. Seine
Ursprünge reichen bis ins Jahr 1428 zurück. Der Name kommt nicht vom
Mundartwort „Gaudi“ (Spaß), sondern von „Gauderlehen“, dem Austragungsort
des Feste.

Im März 2014 nahm die Österreichische UNESCO die Festveranstaltung als


Gauderfest in Zell am Ziller in das Verzeichnis des nationalen immateriellen
Kulturerbes in Österreich auf, in der Sparte Gesellschaftliche Praktiken, Rituale
und Feste.

Wann?

Jährlich am 1. Wochenende im Mai findet das traditionelle Gauder Fest –


Österreichs größtes Frühlings- und Trachtenfest – in Zell am Ziller statt. Rund
30.000 Besucher kommen an diesem Wochenende ins Zillertal und verwandeln die
Marktgemeinde in ein buntes Farbenmeer. An allen Tagen ist für ein
abwechslungsreiches und spannendes Programm gesorgt.

Geschichte vom Gauderfest:

Bereits im Jahre 1400 wurde der Name Gauder zum ersten Mal in einem Zillertaler
Urbar erwähnt. „Gauder“ ist die Bezeichnung für das Grundstück, auf welchem das
Volksfest bis nach dem Zweiten Weltkrieg ausgetragen wurde. Später verlagerte
man das Fest vom Gauderlehen, welches sich am östlichen Ortsrand von Zell am
Ziller befindet, direkt ins Dorf. Der Name leitet sich also nicht vom Dialektwort
Gaudi (‚Freude, Spaß, Fröhlichkeit‘) ab, sondern bezieht sich auf den
ursprünglichen Austragungsort.

Das Gauderfest selbst dürfe etwa zu Zeiten Kaiser Maximilians I. um 1500


entstanden sein, da dies auch das Gründungsjahr der Zeller Brauerei, der
heutigen Brauerei Zillertal Bier, ist. Die Brauerei hatte das kaiserliche Privileg,
ein Starkbier zu brauen, welches zu Anlässen wie dem Gauderfest getrunken
wurde. In seiner heutigen Form wird das Gauderfest jedoch erst seit dem 16.
Jahrhundert abgehalten.

Traditionelle Bräuche im Gauderfest:

1. Trachtenumzug und Rahmenprogramm:

Der Trachtenumzug am Gaudersonntag ist der größte Österreichs dieser Art, mit
über 2000 Teilnehmern jedes Jahr. Er stellt den Höhepunkt des Ereignisses dar und
ist eines der wichtigsten Treffen der alpinen Trachtenkultur mit weitem
Einzugskreis. Bei der Parade sind Trachten- und Musikgruppen, historischen
Kutschen und Festwägen beteiligt.

2. traditionellen Wettkämpfen:

Das Ranggeln am Gauderfest gilt als einer der bekanntesten Ranggler-Wettbewerb


des Alpenraums. Jedes Jahr kämpfen junge Burschen des Dorfes, hier auch
Mairraffar und Roblar genannt um den Titel des Gauderhogmoar (Hagmair). Es
verliert bei Ranggeln, wer als erstes mit dem Rücken am Boden liegt.
Das Widderstoßen, einst der Höhepunkt des Festes, entsprang der europäischen
und asiatischen Hirtenkultur. Die beiden Widder wurden von ihren Züchtern auf
den Platz geführt, wo die Widder ihren Kampf austrugen. Es verlor jenes Tier,
welches sich als erstes vom anderen abwandte. Der zuletzt dominante Widder
wurde mit einem Abzeichen oder einem Buschen (Gesteck) prämiert.

Die drei Disziplinen des Gauderdreikampfs waren Fingerhakeln,


Hufeisenwerfen und Handumlegen – diese Kraft- und Geschicklichkeits-
Wettkampfsarten haben vor allem im alpenländischen Raum eine lange Tradition,
und wurden zum sonntäglichen Vergnügen oder bei Kirch- und Markttagen
ausgetragen.

Der Gauderdreikampf wurde in der heutigen Zeit vom Gaudersechskampf


abgelöst, der als Spaßevent im Team ausgetragen wird. Die Disziplinen hierfür
sind derzeit Armdrücken, Baumstammwerfen, Seilziehen, Fasstauben-Rennen,
Bierkistenkraxeln und Birfassrollen.

3. Gauderbock:

Gauderbock und das Gauderfest sind in der Tradition fest miteinander verbunden:
Der „Gauderbock“ ist Österreichs stärkstes Festbier und wird seit dem Jahr 1500
von der Brauerei Zillertal Bier jährlich anlässlich des Gauderfestes gebraut.

Das Starkbier mit 7,8 Volumenprozenten ist nur während der Gauderzeit erhältlich
und ist meist bereits innerhalb weniger Tage ausverkauft.

QUELLE:

https://www.austrianblog.com/de/posts/fasching-in-oesterreich/

https://www.oesterreich-spezialitaeten.at/blog/fasching-oesterreich.html

https://www.servus.com/a/b/fasching-oesterreich-ursprung

https://de.wikipedia.org/wiki/Gauder_Fest

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