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Autobiographisches Schreiben

Eine Autobiographie die mich beeindruckt hat

In diesem Text möchte ich über die Autobiographie mit dem Titel Educated sprechen.
Ich habe sie Ende letzten Jahres auf Englisch gelesen, da sie mir empfohlen wurde.

Es ist ein autobiografischer Bericht über das Leben von Tara Westover, einem jungen
Mädchen, das im ländlichen Idaho als Kind von Mormonen geboren wurde. Das Buch,
dessen Schauplatz eine weit entfernte ländliche Gegend in Idaho in den Vereinigten
Staaten ist, schildert die Kindheitserlebnisse der Autorin und ihre Ausbildung.

Tara Westover ist eine amerikanische Historikerin, die 1986 in Idaho geboren wurde.
Westovers Eltern waren Mormonen, die sich nie mit der Idee einer formalen Bildung
anfreunden konnten, sondern ihre Kinder zu Hause unterrichteten, da sie glaubten,
dass ein Schulbesuch sie korrumpieren würde. Die meiste Zeit ihrer frühen Kindheit
verbrachte sie damit, auf dem Schrottplatz ihres Vaters zu arbeiten und ihrer Mutter,
die Kräuterheilerin war, beim Kochen zu helfen. Westover hatte eine isolierte Kindheit,
da sie keine aufgeklärten Freunde hatte. Die einzigen Menschen, die sie kannte, waren
Kinder aus ihrer Umgebung, die ebenfalls zu Hause unterrichtet wurden. Ihr Vater, der
sehr religiös war, erlaubte ihnen keine professionelle medizinische Versorgung oder
gar Impfungen. Außerdem besaßen Westover und ihre Geschwister keine
Geburtsurkunden und wussten nicht, wann sie genau geboren wurden.

Westover versucht, die Geschichte ihrer Erziehung so zu erzählen, wie sie sie erlebt
hat. Wie der Titel des Buches eben schon andeutet, ermöglicht Bildung Tara die
Freiheit, ihr Leben selbst zu gestalten. Für sie ist Bildung nicht nur das, was man im
Klassenzimmer lernt, sondern auch das, was man selbst liest, und die Menschen,
denen man im Leben begegnet. Westover ist der Meinung, dass Bildung einen
Menschen für die Gesellschaft nützlicher macht als für den eigenen Lebensunterhalt
zu sorgen. Die Kindheitserfahrungen der Autorin haben sie dazu motiviert, über
Bildung zu schreiben, die sie aufgrund ihres einzigartigen Hintergrunds von einem
bestimmten Standpunkt aus betrachtet. Ihre Entschlossenheit, eine formale Bildung zu
erwerben, hat ihr Leben völlig verändert.

Das Buch erinnerte mich an das Privileg der Bildung, an die Möglichkeiten, die mit der
Bildung einhergehen. Westover wuchs mit dem Drang auf, sich von ihrem
gewalttätigen älteren Bruder zu befreien. Das motivierte sie, Algebra und Grammatik
zu lernen, um Prüfungen zu bestehen und die Zulassung zum College zu erhalten. Mit
siebzehn Jahren betrat sie zum ersten Mal ein Klassenzimmer, und nach dieser ersten
Bildungserfahrung war sie fest entschlossen, alles zu tun. Westover setzte ihre
Schullaufbahn etwa ein Jahrzehnt lang fort, machte ihren Abschluss an der Brigham
Young University und gewann später ein Gates-Cambridge-Stipendium. Sie erwarb
einen Master of Philosophy am Trinity College in Cambridge und war Stipendiatin an
der Harvard University. Sie kehrte an die Universität Cambridge zurück und erwarb
einen Doktortitel in Geschichte.

Durch ihre Schulausbildung erkannte Westover den enormen Schaden, den ihre Eltern
ihr und ihren Geschwistern zugefügt hatten, indem sie sie daran hinderten, mit dem
Rest der Gesellschaft in Kontakt zu treten. Die Tatsache, dass sie beispielsweise die
Bedeutung des Wortes Holocaust nicht kannte, ließ ihre Klassenkameraden glauben,
sie sei frech, nachdem sie den Professor gefragt hatte, was das Wort bedeutet. Durch
ihre Bildung war sie aufgeklärt worden.
Autobiographisches Schreiben
Eine Autobiographie die mich beeindruckt hat

Tara Westover erinnert daran, dass es bei der Bildung nicht nur um das Erlernen von
Geschichte, Wissenschaft und Kunst geht, sondern auch um das Erlernen des eigenen
Denkens. Westover ist sich bewusst, dass ihre Bildung sowohl Schmerz als auch
Erfüllung mit sich gebracht hat. Gleichzeitig hat Bildung ihr die Macht verliehen, ihr
Leben zu definieren und ihre eigene, unvergessliche Geschichte zu erzählen.

Die Religion ist eine treibende Kraft hinter der Identität von Westovers Vater und steht
somit im Mittelpunkt des Buches. Sie ist der Hauptgrund, warum Westovers Vater
seine Kinder davon abhält, zur Schule zu gehen oder sich mit konventionellen
Methoden der Fürsorge zu beschäftigen. Er ist der festen Überzeugung, dass die
Illuminaten das öffentliche Schulsystem leiten und dass die Menschen die Schulen um
jeden Preis meiden sollten.

In ihren Memoiren macht Tara einen klaren Unterschied zwischen dem Mormonentum
und dem religiösen Extremismus ihres Vaters. Während Westover den
Hauptunterschied zwischen religiösem Glauben und ihrer persönlichen Erfahrung klar
herausstellt, nutzt sie ihre Erziehung, um zu zeigen, wie Religion zur Förderung einer
schädlichen, verblendeten Agenda vereinnahmt werden kann. Ihr Vater tarnt seine
akute Paranoia mit seiner religiösen Hingabe, und er manipuliert seine Familie, um
Autorität und Kontrolle an sich zu reißen. Obwohl er die Schädlichkeit der Regierung
kritisiert, schränkt er ironischerweise die individuellen Freiheiten seiner Frau und
seiner Kinder ein. Infolgedessen erkennt Tara, dass der Eifer ihres Vaters ihn dazu
gebracht hat, das missbräuchliche Verhalten ihres Bruders zu ignorieren. Diese
Erkenntnis treibt die Familie schließlich auseinander.

Ich bewundere den Eifer und das Geschick, mit dem Westover ihre Geschichten
erzählt. Westovers Erzählstil ist episodenhaft, meditativ und nicht so melodramatisch
wie die tatsächlichen Ereignisse, von denen sie erzählt. Die Beziehung zwischen
Westover und denjenigen, die sie nicht missbraucht haben, ist von einer seltsamen
Distanz geprägt, die Überlebende von Missbrauchsfällen haben könnten. Die Autorin
ist nicht in der Lage, die Freundlichkeit und Sensibilität zu würdigen, die ihr von vielen
Außenstehenden entgegengebracht wird. Westover erwähnt sie zwar an einigen
Stellen, aber nur kurz, was den Eindruck erweckt, dass sie sich über deren
Großzügigkeit ärgert.

Ich bewundere natürlich auch die Tatsache, dass es Westover gelungen ist, ihre
Bildung zu nutzen, um eine positive Sicht auf ihre Familie zu haben. Obwohl sie die
meiste Zeit ihrer Kindheit von ihrem Vater in die Irre geführt wurde, ließ sie ihren hohen
Bildungsstand nicht gelten. So gelang es Westover, ihre Bildung zu ihrem Vorteil und
dem ihrer Familie zu nutzen, im Gegensatz zu den möglichen Herausforderungen, die
sich ergeben hätten, wenn sie es ganz anders gesehen hätte.

Ich glaube, Westovers Geschichte ist es wert, erzählt und gelesen zu werden. Ich
denke auch, dass ihr Hintergrund eine starke Botschaft über die Vereinigten Staaten
vermittelt. Selbst in einem Land wie den Vereinigten Staaten, in dem es viele
Möglichkeiten gibt, kann man aufwachsen, ohne eine Vorstellung davon zu haben, wie
die Welt außerhalb der eigenen Heimat aussieht.

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