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In dieser Arbeit werden drei Lieder hinsichtlich ihrer möglichen stimmlichen und rhythmischen
Herausforderungen für Schülerinnen und Schüler analysiert, es werden Ideen gegeben, wie
diese Herausforderungen bewältigt werden können, es wird eine mögliche Herangehensweise
– auch mittels hilfreicher Warm-Up Übungen – beschrieben, und es werden Ansätze gebracht,
in welchem Rahmen man das jeweilige Lied im Unterricht erarbeiten kann.
Um unterschiedliche Stile und Schwierigkeitsgrade bereitzustellen wurden für diese Analyse
die Lieder „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ („The Bare Necessities“) aus dem Film „Das
Dschungelbuch“, „The Rose“ von Bette Midler, und „Hit the Road Jack“ von Ray Charles
ausgesucht.
Notenmaterial:
1) Probier’s mal mit Gemütlichkeit:
http://www.grundschule.boergersbruch.de/wp-content/uploads/2014/02/5.-Probiers-mal-mit-
Gem%C3%BCtlichkeit-Sopran.pdf
Der Tonumfang des Stückes misst eine große None. In einer F-Dur Version wäre das von c1-
d2, wobei sich der Großteil des Stückes in der angenehmen Mittellage um das f1 herum
abspielt. Ohne die Klasse gehört zu haben, kann ich ziemlich schlecht einschätzen, ob man das
Lied transponieren sollte, ich hätte es mal so gelassen, oder maximal einen Ganzton hinauf
(d1-e2) transponiert. Um den Einstieg und die Arbeit am Lied besser zu verdeutlichen,
beschreibe ich das Stundenkonzept in nachstehender Tabelle.
Methode Ziel
Diesen Klatscher möglichst motiviert anpreisen, als würde man von ihm wegspringen
1 – 2 – HOPP HOPP
Das HOPP symbolisiert noch besser den Absprung. Kann auch einfach nur von der Lehrperson
gerufen werden, da es sonst vielleicht etwas viel für die Sängerinnen und Sänger wird.
ad. „Klang“: Klatschen und Zählen vereinfacht das Beibehalten der Spannung, so kann z.B.
die Quart von „weg“ g1 auf „Und“ c2 erleichtert werden. Es hilft auch, wenn man sich für das
c2 an die vorige Phrase erinnert, und das Klatschen dazu verwendet, um auf der eben
angewendeten Spannung zu bleiben. Klatschen also zur Überbrückung der „spannungslosen
Lage“ und der Pause.
Um das Klatschen NOCH eine Stufe motivierender zu gestalten, können immer zwei Kinder
zusammengehen und einschlagen. Das setzt aber die Beherrschung des Textes und der
Melodie voraus.
2) Handbewegung, um Sorgen wegzuwerfen
Die Melodie umfasst an dieser Stelle den gesamten Tonumfang c1-d2. Eine nach der Melodie
gehenden aufsteigenden Handbewegung, um etwas (in diesem Fall die Sorgen) weit von sich
wegzuwerfen, unterstützt erstens die Stimmführung (man merkt, es geht aufwärts), und hält
durch die Zugbewegung die nötige Spannung für den hohen Ton, im Idealfall ohne, dass er
gepresst, sondern in einem Zug einfach „mitgenommen“ und gar nicht beachtet wird. Das
Ziel, in diesem Falle „weg“ auf g1, immer im Auge behalten, und darauf hinsingen.
3)
Bienensummen
Den Zeigefinger in die Luft strecken und auf einem stimmhaften S eine summende Biene
imitieren. Die Stimme geht dadurch oft viel höher, als man sie für den eigentlichen Ton
braucht. Die Bewegung beibehalten und die Stelle singen, bei jeder Tonwiederholung mit
dem Finger höher gehen, um die Spannung nicht zu verlieren und ein „zielgeraden-Denken“
zu fördern.
Ich persönlich mag einen Dur-Dreiklang mit angehängter Sext sehr gern! Es zwingt einen nicht
nur aus dem Dreiklang ausbrechen, man kommt außerdem auch sehr einfach, sehr schnell in
relativ hohe Lagen. Mit Blick auf die wortwörtliche „Sorgenstelle“ hat man durch diese Übung
auch gleich einen Teil der Melodie im Ohr. Persönlich singe ich die Übung gerne auf „Ja“, man
kann aber natürlich gleich auch einen Teil des Lied-Textes verwenden!
Um beim Warm-Up auch schon den unangenehmen Übergang von g1/a1 zu c2/d2
abzudecken, empfehle ich (ebenfalls auf „Ja“ oder „Ja-i-a“, i auf der jeweils oberen Note – Ja-
i-a-i-a – a – a) folgende Übung, immer einen Halbton steigend:
Diese Übung beinhaltet sowohl lästige Quartsprünge als auch die Wechselnoten zwischen
eventuellen Stimmlichen Übergängen (Chance, dass obere Note gepresst wird, ist durch die
schnelle Verbindung zur unteren Note geringer).
Da das Lied doch relativ viel Text hat, gibt es als Abschluss noch eine textreiche Einsingübung:
die allbekannte Tante Anna mit ihrem Elefanten. Diese Übung fokussiert sich nicht nur auf viel
Text, viel Sprache, sondern ist auch eben aufgrund des hohen Tempos irrsinnig lustig und
aufweckend:
Mit diesen Übungen lässt sich freudig ins Singen von „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“
starten!
The Rose
„The Rose“ ist ein Lied geschrieben von Amanda McBroom, das im Rahmen des Films „The
Rose“ 1979 von Bette Midler interpretiert wurde.
Der Text handelt von der Sehnsucht nach der Liebe und vom Warten auf dieselbe. Ich glaube,
dass dieses Lied am besten für die 5. Klasse und älter passt.
„The Rose“ eignet sich perfekt für sowohl solistisches als auch zwei- und dreistimmiges Singen,
da es einstimmig beginnt, und mit jeder Strophe (drei sind es insgesamt) eine Unter-bzw.
Überstimme dazukommt. Das Lied ist also ein guter Einstieg in mehrstimmiges Singen.
Belässt man das Lied nur bei der Hauptstimme, so misst man einen Tonumfang einer Oktave
(kl. a – a1). In der Mehrstimmigkeit umfasst der gesamte Tonumfang eine Oktave + eine Quint
(kl. a – e2), wobei die einzelnen Stimmen jeweils nur eine Quart (Hauptstimme im
dreistimmigen Teil d1 – g1 , Mittelstimme im dreistimmigen Teil fis1 – h1) oder eine Quint
(Unterstimme im zweistimmigen Teil kl. a – e1, Oberstimme im dreistimmigen Teil a1 – e2)
umfassen. Es ist also, wenn man das Lied dreistimmig singen will, keine gute Idee zu
transponieren. Bleibt man bei einer solistischen oder zweistimmigen Version, bietet sich eine
Transposition nach oben an. Ich gehe in meiner Analyse von einer dreistimmigen
Einstudierung aus, und bleibe somit bei der Tonart D-Dur, mit dem Tonumfang vom kl. a – e2.
Außerdem setze ich voraus, dass ich die Schülerinnen und Schüler schon kenne, und weiß, ob
sie eher höher oder lieber tiefer singen.
Methode Ziel
Erste Auseinandersetzung mit
Einstieg Lied anhören, Lyrics bereitstellen dem Stück
Grundsätzlich gilt bei allen absteigenden Linien ein entgegengesetztes Denken, da die Gefahr
besteht, dass durch Spannungsverlust das ganze etwas absackt. Durch eine aufsteigende
Geste kann dem entgegengewirkt werden.
Arbeit am Ausdruck kann da auch helfen, wenn man sich den Text bildlich vorstellt, um an der
Spannung dran zu bleiben.
Übung beinhaltet schon den Abgang, wie er dann im Stück vorkommt. Man kann bei der
Einsingübung gleich darauf achten, nicht zu sinken.
Für die Tiefe in dem Stück empfehle ich eine Einsingübung, die langsam tragend in die Tiefe
geht. Man kann individuell auf jedem Ton stehen bleiben und ausstimmen.
Diese Übung dient sowohl als Möglichkeit zum Ausstimmen auf einem
Ton, als auch als Annährung an die tiefen Stellen im Stück.
Und noch eine Übung, um die Spannung in der Tiefe nicht zu verlieren:
Man braucht nach dem hinunter-Gehen noch genügend
Spannung und Schwung für die letzte Kurve. Die Übung
fördert längeres Phrasen-Singen und Spannungserhalten.
Hit the Road, Jack
„Hit the Road, Jack“ ist ein Song geschrieben von Percy Mayfield. 1960 wurde er erstmals
aufgenommen, ein Jahr später wurde er durch die Aufnahme des Singer and Songwriter Ray
Charles weltbekannt.
Wenn man davon ausgeht, dieses Stück im Rahmen der Musikgeschichte um 1960 herum zu
planen, dann würde ich das ebenfalls in der Oberstufe ansiedeln, also 5.-8. Klasse. Die
Schülerinnen und Schüler sollen diese Art Musik erkennen und musikgeschichtlich ei nordnen
können.
Das Lied handelt von Jack, der von seiner Frau aus dem Haus geschmissen wird. Der Refrain
wird in Charles‘ Version von Frauen gesungen, die Strophen übernimmt er selbst.
Der Tonumfang des Stückes beträgt in etwa eine Dezime, in einer a-Moll Version wäre das
vom kleinen a – c2, obwohl es stellenweise vorkommt, dass die Töne kurz einen Ganzton
hinunter auf das kleine g, beziehungsweise eine Terz hinauf, auf das e2 ausweichen.
Grundsätzlich würde ich das Stück also nicht transponieren, eventuell um einen Halbton nach
oben.
Methode Ziel
2Um die Leichtigkeit in der Tiefe zu unterstützen kann man die Bruststimme aktivieren. Dies
geht, wenn man mit den Händen leicht auf die Brust trommelt und „aaaaaah“ sagt. Dadurch
sollten die Schülerinnen und Schüler leichter in die Tiefe zum kleinen a kommen!
Um die Sprache und Mundaktivität zu fördern, finde ich diese Übung passend:
Sie ist schnell und fordert viel Artikulation und Aktivität. Das ist für den reich vorhandenen
Text im Stück praktisch.
Weiters gibt es eine Übung, die Text und Rhythmus eines Ausschnitts des Liedes kombiniert:
Diese Übung kombiniert den Text und den teilweise schwierigen Rhythmus des Liedes.
Natürlich kann jeder andere Text eingesetzt werden, um bestimmte Stellen zu üben.
Als letzte Übung greife ich auf die Erste Übung dieser Arbeit zurück: den Dur-Dreiklang mit
angehängter Sext. Grund dafür ist nach wie vor, dass man durch diese Übung gut in die Höhe
kommt und größere Intervalle (in dem Fall Terzen) hat. Sinnvoll sehe ich diese Übung als
Vorübung der „no-more“-Stelle. Zur Übersicht hier noch einmal ihre Notation:
Mit diesen Übungen und Tipps glaube ich, dass man die drei vorgestellten Lieder gut
erarbeiten kann!