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Offener Brief an

- die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung


- die Mitglieder der italienischen Regierung
- die Landesregierungen in Süd-, Nord- und Welschtirol
- den UNO-Generalsekretär
- die EU-Kommissionsmitglieder

Bozen, den 15. September 2022

AUTONOMIE
Friedliches Zusammenleben der Kulturen
Der Preis für die ladinische und deutsche
Volksgruppe ist zu hoch!
Wiedergutmachung durch historische Wahrheit – ein
Zeichen demokratischer Reife
Die faschistische Gewaltherrschaft hat Südtirol schweren Schaden zugefügt. Historisches
Unrecht lässt sich nur begrenzt wiedergutmachen. Insbesondere kann niemand
Entschädigung für all das dadurch verursachte menschliche Leid bieten.

Das faschistische Unrecht wirkt zum Teil aber nach wie vor fort, insbesondere, was die
Ortsnamenfälschungen und die offizielle Verehrung von faschistischen Gewalttätern
anbelangt.

Dieses Unrecht kann behoben werden, es muss behoben werden. Aktuelle internationale
Entwicklungen zeigen, wie sehr das faschistische Unrecht gerade durch Fälschung und
Manipulation international Schule gemacht hat und beispielgebend für neue
Unterdrückungsmaßnahmen ist.

So sei auf die gerade stattfindende Eliminierung von Ortsbezeichnungen in Osteuropa


hingewiesen. Gleichzeitig werden die angestammten Bezeichnungen verboten. Die
Geschichte wiederholt sich – 100 Jahre später – im Detail.

Es gibt aber auch positive Entwicklungen weltweit, die zeigen, wie auch in Südtirol
verfahren werden sollte.

Südtiroler Schützenbund EO, Innsbrucker Straße 29, Kampill Center, 39100 Bozen
Tel. +39 0471 974078 ~ Fax +39 0471 982114 ~ info@schuetzen.com ~ schuetzenbund@pec.rolmail.net ~ www.schuetzen.com
Steuernummer: 94073650213 ~ Ehrenamtliche Organisation i. S. des LG. Nr. 11/1993, Dekret des LH Nr. 87/1.1 vom 22.12.1994
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Wenn historisches Unrecht Dimensionen annimmt, die nicht mehr zu bewältigen sind, wird
immer häufiger als Ersatz für eine vollständige Wiedergutmachung die Suche nach
Wahrheit angeboten. „Wahrheitskommissionen“ sind das Instrument unserer Zeit, um
Unrecht der Vergangenheit aufzuarbeiten und ein friedliches Zusammenleben zu
ermöglichen.

„Wahrheit“ ist auch für Südtirol gefordert, und zwar in zweierlei Hinsicht:

 Die faschistischen Ortsnamen müssen offiziell als Fälschung bezeichnet


und außer Kraft gesetzt werden.
 Die Benennung von Straßen, Plätzen, Bauten usw. nach faschistischen
Gewalttätern muss unverzüglich behoben werden. Diese Form der
zumindest moralischen Wiedergutmachung schuldet die Demokratie den
Opfern, den Nachkommen, dem Land.

Die menschenverachtende Unterdrückung durch den Faschismus hatte europaweit, ja


weltweit negative Vorbildwirkung. Sie zeigte, welche Verbrechen ein diktatorisches
Regime offenbar lange Zeit ungestraft begehen kann. Die immer zahlreicher werdenden
autoritären und populistischen Regime stehen mit dem Instrument der Lüge und der
Verfolgung der Wahrheit dem Faschismus oft sehr nahe.

Die Wiedergutmachung durch Wahrheit kann umgekehrt positiv ausstrahlen:

 Sie zeigt den Aggressoren in Osteuropa, dass ihre Fälschungen nicht Bestand
haben werden.
 Sie fügt sich in einen breiten internationalen Trend in demokratischen
Gemeinwesen, die die Gewalt der Vergangenheit definitiv überwinden wollen.
 Sie schafft eine Basis für ein friedliches Zusammenleben.
 Sie ist eine Absage an Autoritarismus und Populismus.
 Sie ist ein Zeichen demokratischer Reife.

Mit freundlichen Grüßen

Mjr. Roland Seppi


Landeskommandant

Südtiroler Schützenbund EO, Innsbrucker Straße 29, Kampill Center, 39100 Bozen
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Anlagen
Faschisten und Nazis – zweierlei Maß
Bei der Aufarbeitung der üblen Zeit von Faschismus und Nationalsozialismus wird in
Südtirol je nach ethnischer Zugehörigkeit der Akteure mit zweierlei Maß gemessen.
Während Südtiroler, die sich mit dem Nationalsozialismus kompromittiert haben, zu Recht
verfemt sind und auf die nach ihnen benannten Schulen oder Straßen verzichten müssen,
genießen italienische Kriegsverbrecher, die für den Tod von Zehntausenden von
Menschen verantwortlich sind, nach wie vor höchstes Ansehen. Zwei krasse Beispiele
dafür sind der Alpinioffizier Gennaro Sora und der Pilot Antonio Locatelli.

Gennaro Sora: Ein Kriegsverbrecher Ehrenbürger von Brixen

Der Alpinioffizier Gennaro Sora, der in Abessinien schreckliche Kriegsverbrechen verübt


hat, ist immer noch Ehrenbürger von Brixen. Die Brixner Gemeindeverwalter haben bisher
alle Anträge, dem faschistischen Kriegsverbrecher die Ehrenbürgerschaft zu entziehen,
mit fadenscheinigen Begründungen abgewiesen.

Gennaro Sora wurde 1892 in der Provinz Bergamo geboren. 1913 trat er bei den Alpini
ein. Im Ersten Weltkrieg erwarb sich Sora an der Dolomitenfront, zeitweise gemeinsam mit
Cesare Battisti, mit dem er Freundschaft schloss, verschiedene Auszeichnungen. Nach
dem Krieg war er als Alpini-Offizier in Brixen stationiert. 1928 nahm er mit acht weiteren
Alpini aus der Brixner Garnison an der Nordpol-Expedition von Umberto Nobile teil. Als
Nobile mit dem Luftschiff Italia abstürzte, startete Sora auf eigene Faust vom
Expeditionsschiff „Città di Milano“ aus eine Rettungsaktion, die kläglich scheiterte, so dass
Sora selbst von einem schwedischen Flugzeug gerettet werden musste. Trotzdem
bezeichnete Mussolini Gennaro Sora als „eroe del polo“ (Held des Poles). Sora wurde in
ganz Italien gefeiert; in Brixen verlieh ihm der faschistische Podestà Felice Rizzini am 20.
10. 1928 die Ehrenbürgerschaft der Stadt.

1935 war Gennaro Sora im Vinschgau stationiert, wo er das Gebet „Preghiera dell’Alpino“
schrieb. In dieses Gebet baute der überzeugte Faschist auch Fürbitten für den
italienischen König und für den Duce Benito Mussolini ein. Erst im Jahr 1949 wurden der
König und der Duce aus dem Gebet gestrichen. 1985 wurde das Gebet, trotz seines
zweifelhaften Ursprungs, offiziell als Gebet der Alpini anerkannt.

Nach dem italienischen Vernichtungskrieg gegen Äthiopien (1935-36) gab sich die
einheimische Bevölkerung nicht geschlagen. Zahlreiche Freiheitskämpfer, die auf die
Unterstützung der Bevölkerung zählen konnten, widersetzten sich der faschistischen
Besatzungsmacht. Die Italiener antworteten darauf mit einer brutalen
Unterdrückungspolitik, der auch nach Kriegsende noch zehntausende Äthiopier zum Opfer
fielen. 1937 wurde Oberstleutnant Gennaro Sora nach Äthiopien geschickt, um als
Kommandant eines Alpinibataillons der 8. Brigade (ehemals Divisione Pusteria)
sogenannte „Säuberungsaktionen“ durchzuführen. In Gebieten, in denen die äthiopischen
Freiheitskämpfer besonders aktiv waren, wurden Dörfer niedergebrannt, Brunnen vergiftet

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und Viehherden beschlagnahmt. Eine besonders brutale „Säuberungsaktion“ fand im
Frühjahr 1939 in Zentraläthiopien statt. Dabei wurden Dörfer mit Giftgas bombardiert und
tausende Menschen in die Flucht getrieben. Oberstleutnant Gennaro Sora erhielt den
Auftrag, eine Flüchtlingskolonne zu verfolgen.

Die rund 1500 Frauen, Kinder und Verletzte, begleitet von einigen wenigen Kämpfern,
flüchteten in die Höhle von Zeret, deren Eingang auch von wenigen Mann leicht zu
verteidigen war. Oberstleutnant Sora forderte daher chemische Waffen an. Er erhielt eine
Senfgasbombe, deren Inhalt in Kanister umgefüllt wurde, sowie Arsen-Granaten für seine
Artillerie. Am 9. April 1939 wurden die Senfgaskanister an Seilen von oben vor den
Eingang der Höhle herabgelassen und zur Explosion gebracht, während gleichzeitig die
Artillerie die Arsen-Granaten in die Höhle schoss. Die Flüchtlinge mussten sich ergeben.
800 männliche Flüchtlinge (ab 15 Jahren) wurden in Gruppen zu 50 mit
Maschinengewehren erschossen und über einen Abhang geworfen. Die durch das Giftgas
schwer verletzten Frauen und Kinder überließ man ihrem Schicksal. Nach italienischen
Augenzeugenberichten hat von diesen niemand überlebt.

Dieses Kriegsverbrechen war wie viele andere faschistische Kriegsverbrechen lange Zeit
kaum bekannt. Man sollte und wollte nicht darüber reden. Für die Einheimischen ist das
schreckliche Ereignis bis heute ein Tabu, über das sie nicht sprechen wollen. Sie meiden
auch die Höhle von Zeret. Erst im Jahr 2008 hat der italienischer Historiker Matteo
Dominioni im Buch „Lo sfascio dell’Impero – Gli italiani in Etiopia 1936-1941“ die
Ereignisse anhand von Aktenstudien und Augenzeugenbefragungen geschildert.
Inzwischen sind auch weitere Augenzeugenberichte aufgetaucht. Erstmals hat sich vor
einigen Jahren ein italienischer Archäologe, der die Höhle besichtigte, unter Tränen bei
den Einheimischen entschuldigt für das, was seine Landleute dort angerichtet haben. Eine
offizielle Entschuldigung gab es bisher noch nicht. Die Gemeinde Brixen könnte ein kleines
Zeichen setzen, indem sie dem Kriegsverbrecher Sora die Ehrenbürgerschaft aberkennt.
Aus Respekt vor den Opfern in Äthiopien und auch vor den übrigen 63 Brixner
Ehrenbürgern.

Die Brixner Gemeindeverwaltung hat zwar in Beantwortung einer Anfrage zugegeben,


dass Sora sich keine Verdienste um Brixen erworben hat, was für die Verleihung der
Ehrenbürgerschaft eigentlich notwendig wäre. Andererseits könne eine Ehrenbürgerschaft
nur „aus besonders schwerwiegenden Gründen“ aberkannt werden. Kriegsverbrechen, die
erst nach der Verleihung der Ehrenbürgerschaft begangen wurden, zählen für die Brixner
Gemeindeverwaltung nicht als „schwerwiegende Gründe“.

Antonio Locatelli: Ein Faschist als Namensgeber für Schutzhütte

Auch der überzeugte Faschist Antonio Locatelli, Pilot im Ersten Weltkrieg und im
faschistischen Vernichtungskrieg gegen Äthiopien, hat sich dort durch skrupellose
Kriegsführung gegen die Zivilbevölkerung ausgezeichnet. Nach ihm wurde ausgerechnet
die Drei-Zinnen-Hütte benannt, die einst der berühmte Sepp Innerkofler bewirtschaftet
hatte.

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Antonio Locatelli wurde 1895 in Bergamo geboren. Im Jänner 1915 wurde er zum Militär
einberufen und zum Piloten ausgebildet. Er führte 523 Feindflüge durch, unter anderem
auch den bekannten Wien-Flug gemeinsam mit Gabriele D’Annunzio. Nach der
Entlassung aus dem Militär trat Locatelli im Jahr 1920 begeistert der jungen faschistischen
Bewegung bei und organisierte die faschistischen Schlägertrupps in Bergamo. 1924 wurde
Locatelli auf der Liste der faschistischen Partei ins Parlament gewählt, 1933 wurde er zum
faschistischen Amtsbürgermeister (podestà) von Bergamo ernannt.

Nach dem faschistischen Überfall auf Äthiopien im Jahr 1935 meldete sich Locatelli
freiwillig zum Kampfeinsatz. In den Briefen an seine Mutter beschrieb er begeistert die
Wirkung der von ihm auf militärische Einrichtungen ebenso wie auf die Hütten der
Eingeborenen abgeworfenen Bomben. „Insomma un divertimento unico“ (insgesamt ein
einzigartiges Vergnügen), war sein Kommentar dazu. „Quando vedevo le bombe centrare
le case, distruggere (con voli di schegge, bestiame e sassi), incendiare la cittadina in molti
punti contemporaneamente, … io gioivo…” [als ich sah, wie die Bomben die Häuser trafen,
sie zerstörten (mit herumfliegenden Splittern, Tieren und Steinen), die Stadt an mehreren
Punkten gleichzeitig in Brand setzten, … jubelte ich …]. Quelle: l'Istituto per la Storia della
Resistenza e dell'Età Contemporanea di Bergamo (ISREC). Im Juni 1936, als Italien den
Krieg bereits für gewonnen erklärt und der italienische König sich zum Kaiser ausgerufen
hatte, wurde Locatelli zu einer Verhandlungsmission mit örtlichen Stammesführern im
Westen des Landes geschickt. Die drei auf einem Feld gelandeten Flugzeuge der
italienischen Verhandlungsmission wurden in der Nacht von den Schülern einer
äthiopischen Militärschule überfallen und angezündet, Antonio Locatelli starb dabei.

Nach dem Tod von Antonio Locatelli veranstaltete das faschistische Italien einen
beispiellosen Heldenkult. Überall wurden Straßen nach Locatelli benannt, der zum
Inbegriff des faschistischen Helden stilisiert wurde. 1936 verfügte der damalige Präsident
des italienischen Alpenvereins CAI, Angelo Manaresi, dass die Drei-Zinnen-Hütte nach
Antonio Locatelli benannt werden müsse. Die erste Drei-Zinnen-Hütte war 1882 von der
Sektion Hochpustertal des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuÖAV)
gebaut worden. Ab 1898 wurde sie vom bekannten Sextner Bergführer Sepp Innerkofler
bewirtschaftet. Innerkofler starb bereits am 4. Juli 1915, kurz nach Kriegsbeginn, bei der
Verteidigung seiner Heimat gegen die italienische Aggression. Die Hütte wurde durch
italienische Granaten zerstört. Nach dem Krieg baute der Südtiroler Alpenverein, der sich
vom DuÖAV gelöst hatte, um weiterbestehen zu können, die Hütte im Jahr 1922 wieder
auf. Nur ein Jahr später wurden aber auch alle Südtiroler Alpenvereinssektionen verboten
und ihre Hütten enteignet. Die Drei-Zinnen-Hütte wurden den CAI-Sektionen Padua und
Bozen übertragen und zunächst nach dem Paduaner Bergsteiger Antonio Bettella
benannt. Nach dem Tod von Antonio Locatelli erhielt sie im Jahr 1936 dessen Namen,
dem heute an zweiter Stelle auch der Name Sepp Innerkofler beigefügt wird.

Locatelli hat keinen Bezug zu den Sextner Dolomiten und ist als überzeugter Faschist
sowie als skrupelloser Bomberpilot, der zahlreiche Zivilisten in Äthiopien auf dem
Gewissen hat, sicher kein geeigneter Namensgeber für die einst von Sepp Innerkofler
geführte Hütte. Selbst in Locatellis Heimatort Bergamo gibt es ernsthafte Bestrebungen,
der Verehrung des faschistischen Helden ein Ende zu setzen, aber in Südtirol hält man
eisern am faschistischen Helden fest.

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AUTONOMIA
Pacifica convivenza fra culture diverse
Ma il prezzo che pagano le comunità di lingua
tedesca e ladina è troppo alto!
La riparazione attraverso la verità storica: un segno di
maturità democratica
La tirannia fascista ha inflitto gravi danni al Sudtirolo. Le ingiustizie storiche possono
essere sanate solo parzialmente, in particolar modo niente e nessuno potrà mai risarcire
le sofferenze patite dalla popolazione e dai singoli.
Alcune delle ingiustizie perpetrate dal regime fascista continuano ad avere effetto anche
ai giorni nostri, soprattutto per quanto riguarda la falsificazione dei toponimi e gli onori che
ancora oggi vengono tributati in via ufficiale agli autori di violenze fasciste.
A queste ingiustizie si può e si deve porre rimedio. Gli attuali sviluppi internazionali
mostrano fino a che punto l'ingiustizia fascista, proprio attraverso la falsificazione e la
manipolazione, abbia creato dei precedenti a livello internazionale, fungendo da esempio
per nuove misure di oppressione.
Pensiamo per esempio all'eliminazione – attualmente in corso - dei toponimi in Europa
orientale ed alla contemporanea proibizione delle ancestrali denominazioni. La storia si
ripete - 100 anni dopo - negli stessi identici modi.
A livello mondiale vi sono tuttavia anche sviluppi positivi che indicano la via da seguire e
che possono avere valenza anche per il Sudtirolo.
Quando l'ingiustizia storica assume dimensioni impossibili da superare, la ricerca della
verità viene sempre più spesso presentata come sostituto di una piena riparazione. Le
"commissioni per la verità" sono lo strumento dei nostri tempi per “fare i conti” con le
ingiustizie del passato e per consentire una pacifica convivenza.

Anche al Sudtirolo serve "verità" - in particolare per quanto riguarda due aspetti:

 I toponimi fascisti devono essere ufficialmente dichiarati delle mere


falsificazioni e di conseguenza abrogati.
 L'intitolazione di strade, piazze, edifici, eccetera, agli autori di violenze
fasciste deve essere immediatamente revocata. La democrazia è in debito
nei confronti delle vittime, dei discendenti, delle nazioni e deve loro questa
riparazione almeno morale.

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Il regime fascista, oppressivo e disumano, ha esercitato un‘influenza negativa in tutta
Europa, anzi, in tutto il mondo. Ha mostrato quali crimini possa commettere e reiterare un
regime dittatoriale, restando apparentemente impunito. I regimi autoritari e populisti sono
sempre più numerosi e sempre più spesso molto vicini al fascismo, e perseverano nella
diffusione della menzogna e nella persecuzione della verità.

Al contrario, la riparazione attraverso la verità può avere influssi positivi:

 Dimostra agli aggressori dell'Europa orientale che le loro mistificazioni non


reggeranno.
 Si inserisce nell’ampio movimento internazionale delle comunità democratiche
che vogliono superare definitivamente le violenze del passato:
 creando le condizioni di base per la convivenza pacifica;
 rifiutando l’autoritarismo e il populismo;
 dando un chiaro segnale di maturità democratica.

Cordiali saluti

Mjr. Roland Seppi


Landeskommandant

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Allegati
Fascisti e Nazisti: due pesi e due misure

Quando si tratta di fare i conti con i tempi nefasti del fascismo e del nazionalsocialismo, in
Sudtirolo si applicano due pesi e due misure a seconda del gruppo etnico di appartenenza
degli interessati. Mentre i sudtirolesi che si sono compromessi con il nazionalsocialismo
sono giustamente ostracizzati e non vantano certo scuole o strade loro intitolate, i criminali
di guerra italiani - responsabili della morte di decine di migliaia di persone - continuano,
oggi come allora, a godere della massima deferenza e visibilità. Due esempi alquanto
evidenti riguardano l'ufficiale degli alpini Gennaro Sora e il pilota Antonio Locatelli.

Gennaro Sora: un criminale di guerra è cittadino onorario di Bressanone

L'ufficiale degli alpini Gennaro Sora, che in Abissinia si macchiò di terribili crimini di guerra,
è tuttora cittadino onorario di Bressanone. Gli amministratori della città hanno finora
respinto tutte le richieste di revocare la cittadinanza onoraria al criminale di guerra fascista,
fornendo motivazioni del tutto inconsistenti.

Gennaro Sora nacque nel 1892 in provincia di Bergamo. Nel 1913 entrò nel corpo degli
alpini. Durante la prima guerra mondiale fu assegnato al fronte dolomitico, dove incontrò
Cesare Battisti diventandone amico e dove gli furono assegnate diverse decorazioni. Dopo
la guerra fu di stanza a Bressanone come ufficiale degli alpini. Nel 1928 partecipò alla
spedizione al Polo Nord di Umberto Nobile con altri otto alpini del presidio di Bressanone.
Quando Nobile precipitò con il dirigibile Italia, Sora - dalla nave da spedizione "Città di
Milano" - lanciò una solitaria operazione di salvataggio che però fallì miseramente, tanto
che egli stesso dovette essere tratto in salvo da un aereo svedese. Tuttavia Mussolini lo
proclamò "Eroe del Polo" e Sora venne celebrato in tutta Italia; il 20 ottobre 1928 Felice
Rizzini, il Podestà fascista di Bressanone, gli conferì la cittadinanza onoraria.

Nel 1935, Gennaro Sora era di stanza in Val Venosta, dove scrisse la "Preghiera
dell'Alpino“ nel cui testo, da fascista convinto, aveva inserito anche intercessioni per il re
italiano e per il duce Benito Mussolini. Solo nel 1949 dalla preghiera vennero eliminati i
riferimenti al re e al duce; nel 1985, nonostante le dubbie origini, la sua composizione è
stata ufficialmente riconosciuta come preghiera degli alpini.

Anche dopo la fine della guerra di sterminio italiana contro l'Etiopia (1935-36), la
popolazione locale non si arrese. Numerosi combattenti per la libertà, che potevano
contare sul sostegno della popolazione, tentarono di resistere all'occupazione fascista. Gli
italiani risposero con una brutale politica di repressione, della quale furono vittime decine
di migliaia di etiopi anche dopo il termine del conflitto. Nel 1937, il tenente colonnello
Gennaro Sora fu inviato in Etiopia per svolgere le cosiddette "operazioni di pulizia" quale
comandante di un battaglione alpino dell'8ª Brigata (ex Divisione Pusteria). Nelle aree in
cui i combattenti per la libertà etiopici erano particolarmente attivi, i villaggi furono bruciati,
i pozzi avvelenati e il bestiame confiscato. Un'azione di "pulizia" particolarmente brutale
ebbe luogo nell'Etiopia centrale nella primavera del 1939: diversi villaggi furono

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bombardati con gas velenosi e migliaia di persone dovettero fuggire. Al tenente colonnello
Gennaro Sora venne affidato il compito di inseguire una colonna di rifugiati.

Circa 1500 persone - donne, bambini e feriti - accompagnati da pochi guerrieri, si


rifugiarono nella grotta di Zeret, il cui ingresso era facilmente difendibile anche da pochi
uomini. Il tenente colonnello Sora richiese una fornitura di armi chimiche; ricevette una
bomba all'iprite, il cui contenuto fu trasferito in taniche, e granate all'arsenico per
l‘artiglieria. Il 9 aprile 1939, i candelotti di iprite vennero calati dall’alto per mezzo di corde
fino all'ingresso della caverna e quindi fatti esplodere, mentre contemporaneamente
l'artiglieria bombardava la grotta con granate all'arsenico. I fuggiaschi furono costretti ad
arrendersi. Ottocento uomini e ragazzi (dai 15 anni in su) furono uccisi, fucilati a gruppi di
cinquanta con le mitragliatrici; i loro corpi vennero gettati in un burrone. Le donne e i
bambini, gravemente intossicati dai gas velenosi, furono abbandonati al loro destino:
secondo i testimoni oculari italiani, nessuno di loro sopravvisse.

Questo crimine di guerra, come molti altri compiuti dai fascisti, è stato per molto tempo
misconosciuto: non se ne deve e non se ne vuole parlare. Per la gente del posto questo
terribile evento è ancora oggi un argomento tabù del quale si preferisce tacere; la zona
della grotta di Zeret viene evitata. Solo nel 2008 lo storico italiano Matteo Dominioni ha
descritto gli eventi nel libro "Lo sfascio dell'Impero - Gli italiani in Etiopia 1936-1941",
basato sullo studio di dossier e su interviste a testimoni oculari; nel frattempo sono emerse
anche altre testimonianze. Per la prima volta – dopo aver visitato la grotta qualche anno
fa - un archeologo italiano si è scusato in lacrime con la gente del posto per quello che i
suoi connazionali avevano fatto, ma a tutt’oggi sono ancora state presentate delle scuse
ufficiali. Il comune di Bressanone potrebbe dare un piccolo segnale in questo senso,
revocando la cittadinanza onoraria al criminale di guerra Sora, in segno di rispetto per le
vittime in Etiopia e anche per gli altri sessantatré cittadini onorari di Bressanone.

In risposta ad un’interrogazione, l’amministrazione comunale di Bressanone ha ammesso


che Sora non ha reso alcun servizio alla città, cosa che sarebbe effettivamente necessaria
per il conferimento della cittadinanza onoraria. D'altra parte, la cittadinanza onoraria può
essere revocata solo "per motivi particolarmente gravi". A quanto pare, per
l’amministrazione comunale brissinese, i crimini di guerra commessi dopo il conferimento
della cittadinanza onoraria non rientrano tra i "gravi motivi”.

Antonio Locatelli: Un rifugio intitolato a un fascista

Anche Antonio Locatelli fu un convinto fascista: pilota nel primo conflitto mondiale e nella
guerra di sterminio fascista contro l'Etiopia, in quest’ultima si distinse per la condotta priva
di scrupoli contro la popolazione civile. A lui è stato intitolato il rifugio alle Tre Cime di
Lavaredo, un tempo gestito dal famoso Sepp Innerkofler.

Antonio Locatelli nacque a Bergamo nel 1895. Nel gennaio 1915 fu richiamato per il
servizio militare e fu addestrato come pilota. Compì 523 incursioni aeree, fra cui il famoso
sorvolo di Vienna insieme a Gabriele D'Annunzio. Congedato dall'esercito, nel 1920
Locatelli aderì con entusiasmo al nascente movimento fascista e organizzò le squadre

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fasciste a Bergamo. Nel 1924 fu eletto al parlamento nella lista del partito fascista e nel
1933 venne nominato podestà di Bergamo.

A seguito dell'invasione fascista dell'Etiopia del 1935, Locatelli si presentò volontario. Nelle
lettere alla madre descrisse con parole entusiastiche l'effetto delle bombe da lui sganciate
sopra le installazioni militari e sulle capanne degli indigeni: "Insomma un divertimento
unico - fu il suo commento al riguardo - Quando vedevo le bombe centrare le case,
distruggere (con voli di schegge, bestiame e sassi), incendiare la città in molti punti
contemporaneamente ... io gioivo..." - Fonte: Istituto per la Storia della Resistenza e
dell'Età Contemporanea di Bergamo (ISREC). Nel giugno del 1936, quando l'Italia aveva
già annunciato la vittoria e il re italiano si era proclamato imperatore d‘Etiopia, Locatelli fu
inviato nell'ovest del paese per una missione di negoziazione con i capi tribù locali. I tre
aerei della missione italiana, atterrati in un campo, furono attaccati e incendiati nella notte
dagli allievi di una scuola militare etiope; Antonio Locatelli venne ucciso nell’attacco.

Alla sua morte, l'Italia fascista tributò a Locatelli un culto senza precedenti. Egli divenne
l’eroe fascista per antonomasia, ovunque gli vennero intitolate vie e piazze. Nel 1936
l'allora presidente del CAI Angelo Manaresi decretò che gli fosse intitolato il rifugio alle Tre
Cime di Lavaredo. Il primo rifugio era stato costruito nel 1882 dalla sezione Hochpustertal
del DuÖAV, l'associazione alpinistica tedesca e austriaca; dal 1898 venne gestito dalla
famosa guida alpina Sepp Innerkofler di Sesto. Innerkofler morì il 4 luglio 1915, poche
settimane dopo lo scoppio delle ostilità sul fronte meridionale, mentre difendeva la sua
patria dall'aggressione italiana. Il rifugio fu distrutto dalle granate italiane. Dopo la fine del
conflitto, nel 1922 l'AVS - l‘associazione alpinistica sudtirolese che si era staccata dal
DuÖAV per continuare ad esistere - ricostruì il rifugio. Solo un anno dopo, tutte le sezioni
dell’associazione sudtirolese furono bandite e i loro rifugi espropriati: la proprietà
dell’edificio fu trasferita alle sezioni del CAI di Padova e Bolzano ed il rifugio fu inizialmente
intitolato all'alpinista padovano Antonio Bettella. Nel 1936, dopo la morte di Antonio
Locatelli, al rifugio venne dato il suo nome, al quale – in seconda battuta - si è ora aggiunto
anche quello di Sepp Innerkofler.

Locatelli non ha alcun legame con le Dolomiti di Sesto; in quanto fascista convinto, pilota
di bombardieri, uomo del tutto privo di scrupoli che ha sulla coscienza numerosi civili uccisi
in Etiopia, non è certo il personaggio più adatto al quale intitolare il rifugio un tempo gestito
da Sepp Innerkofler. Anche a Bergamo, città natale di Locatelli, si cerca seriamente di
porre fine alla venerazione dell'eroe fascista, ma in Sudtirolo ci si aggrappa ancora
tenacemente alla sua memoria.

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AUTONOMY
Peaceful coexistence of cultures
The price paid by the Ladin and German
ethnic group is too high!
Reparation through historical truth - a sign of
democratic maturity
Fascist tyranny inflicted severe damage on South Tyrol. Historical injustice can only be
redressed to a limited extent. In particular, no one can offer compensation for all the human
suffering it caused.

Fascist injustice continues to have an effect, especially with regard to the falsification of
toponyms and the official veneration of fascist perpetrators of violence.

This injustice can be remedied, it must be remedied. Current international developments


show the extent to which fascist injustice, precisely through falsification and manipulation,
has set an international precedent and set an example for new measures of oppression.

For example, the elimination of Eastern Europe toponyms should be noted. At the same
time, historical names are being banned. History is repeating itself - 100 years later - in
detail.

But worldwide there are also positive developments that show how things should also be
done in South Tyrol.

When historical injustice assumes dimensions that can no longer be dealt with the search
for truth is increasingly offered as a substitute for full reparation. "Truth commissions" are
the instrument of our time to come to terms with past injustice and to enable peaceful
coexistence.

"Truth" is also required for South Tyrol, in two respects:

 The fascist toponyms must be officially designated as forgeries and be


invalidated.
 The naming of streets, squares, buildings etc. after fascist perpetrators of
violence must be removed immediately. Democracy owes this form of at
least moral reparation to the victims, the descendants, the country.

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The inhumane oppression by Fascism had a negative exemplary effect throughout Europe,
indeed worldwide. It showed which crimes a dictatorial regime can commit without being
punished for a long time. The increasingly numerous authoritarian and populist regimes
are often very close to Fascism with the instrument of lies and the persecution of truth.

Reparation through truth, conversely, can radiate positively:

 It shows the aggressors in Eastern Europe that their falsifications will not last.
 It fits into a broad international trend in democratic communities that want to
definitively overcome the violence of the past.
 It creates a basis for peaceful coexistence.
 It is a rejection of authoritarianism and populism.
 It is a sign of democratic maturity.

Kind regards

Mjr. Roland Seppi


Landeskommandant

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Fascists and Nazis - double standards

When looking back and reappraising the evil times of Fascism and National Socialism, in
South Tyrol there are applied double standards depending on the ethnic affiliation of the
actors. While South Tyroleans who compromised with National Socialism are rightly
ostracised and have to do without schools or streets named after them, Italian war
criminals who are responsible for the death of tens of thousands of people continue to
enjoy the highest reputation. Two glaring examples are the „Alpini-officer“ Gennaro Sora
and the pilot Antonio Locatelli.

Gennaro Sora: A War Criminal Honorary Citizen of Brixen

The „Alpini-officer“ Gennaro Sora, who committed terrible war crimes in Abyssinia, is still
a honorary citizen of Brixen. So far Brixen's municipal administrators have rejected all
requests to withdraw honorary citizenship from the fascist war criminal on flimsy reasons.

Gennaro Sora was born in 1892 in the province of Bergamo. In 1913, he joined the Alpini.
During the First World War, Sora earned various war decorations on the Dolomite front,
temporarily together with Cesare Battisti, with whom he became friends. After war he was
stationed as an Alpini officer in Brixen. In 1928, he took part in Umberto Nobile's North
Pole expedition with eight other Alpini from the Brixen garrison. When Nobile crashed with
the airship "Italia“, Sora started a rescue operation from the expedition ship "Città di
Milano" on his own. It failed miserably, so that Sora himself had to be rescued by a Swedish
plane. Nevertheless, Mussolini called Gennaro Sora the "eroe del polo" (hero of the pole).
Sora was celebrated throughout Italy; in Brixen, the fascist Podestà Felice Rizzini awarded
him honorary citizenship of the city on 20th October 1928.

In 1935, Gennaro Sora was stationed in the Vinschgau (valley in South Tyrol), where he
wrote the prayer "Preghiera dell'Alpino". In this prayer, the convinced fascist also included
intercessions for the Italian king and for the Duce Benito Mussolini. It was not until 1949
that the King and the Duce were removed from the prayer. In 1985, despite its dubious
origins, the prayer was officially recognised as the prayer of the Alpini.

After the Italian war of extermination against Ethiopia (1935-36), the local population did
not surrender. Numerous freedom fighters, who could count on the support of the
population, resisted the fascist occupying power. The Italians responded with a brutal
policy of repression, to which tens of thousands of Ethiopians continued to fall victim even
after the end of war. In 1937, lieutenant-colonel Gennaro Sora was sent to Ethiopia to carry
out so-called "cleansing operations" as commander of an Alpini battalion of the 8th brigade
(formerly "Divisione Pusteria"). In areas where the Ethiopian freedom fighters were
particularly active, villages were burned, water wells poisoned and livestock confiscated.
A particularly brutal "cleansing action" took place in central Ethiopia in spring of 1939.

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Villages were bombed with poison gas and thousands of people were forced to flee.
Lieutenant colonel Gennaro Sora was given the task of pursuing a column of refugees.

About 1500 women, children and wounded people, accompanied by a few fighters, fled
into the Zeret cave, whose entrance was easily defended even by a few men. Lieutenant
colonel Sora therefore requested chemical weapons. He received a mustard gas bomb,
the content of which was transferred into canisters, as well as arsenic grenades for his
artillery. On 9th April 1939, the mustard gas canisters were lowered on ropes from above
in front of the entrance to the cave and detonated, while at the same time the artillery fired
the arsenic grenades into the cave. The refugees were forced to surrender. 800 male
refugees (aged 15 and over) were shot in groups of 50 with machine guns and thrown over
a scarp. The women and children who were seriously injured by the poison gas were left
to their fate. According to Italian eyewitnesses, no one of them survived.

This war crime, like many other fascist war crimes, was hardly known for a long time.
People should not and did not want to talk about it. For the locals, this terrible event is still
a taboo until today, which they don‘t want to talk about. They also avoid the Zeret cave. It
was not until 2008 that the Italian historian Matteo Dominioni described the events in the
book "Lo sfascio dell'Impero - Gli italiani in Etiopia 1936-1941", based on studies of files
and eyewitness interviews. In the meantime, other eyewitness accounts have also
emerged. For the first time, an Italian archaeologist who visited the cave a few years ago
tearfully apologised to the locals for what his countrymen had done there. There has not
yet been an official apology. The municipality of Brixen could send a small signal by
depriving the war criminal Sora of his honorary citizenship. Out of respect for the victims
in Ethiopia and also for the other 63 honorary citizens of Brixen.

In response to an enquiry, the municipal administration of Brixen admitted that Sora had
not rendered any services to Brixen, which would actually be necessary for the award of
honorary citizenship. On the other hand, honorary citizenship could only be revoked "for
particularly serious reasons". War crimes committed after the award of honorary
citizenship do not count as "serious reasons" for the municipal administration of Brixen.

Antonio Locatelli: A Fascist as the Name Giver for an Alpine Hut

The convinced fascist Antonio Locatelli, a pilot in the First World War and in the fascist war
of extermination against Ethiopia, also distinguished himself there through unscrupulous
warfare against the civilian population. The „Drei-Zinnen-Hütte“, of all places, which was
once run by the famous Sepp Innerkofler, was named after him.

Antonio Locatelli was born in Bergamo in 1895. In January 1915, he was called up for
military service and trained as a pilot. He made 523 enemy flights, including the famous
Vienna flight together with Gabriele D'Annunzio. After his discharge from the military,
Locatelli enthusiastically joined the young fascist movement in 1920 and organised the

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fascist gangs of thugs in Bergamo. In 1924, Locatelli was elected to parliament on the list
of the fascist party, and in 1933 he was appointed fascist mayor (podestà) of Bergamo.

After the fascist invasion of Ethiopia in 1935, Locatelli volunteered for combat duty. In
letters to his mother, he enthusiastically described the effect of the bombs he dropped on
military installations as well as on native huts. "Insomma un divertimento unico" (altogether
a unique pleasure), was his comment on it. "Quando vedevo le bombe centrare le case,
distruggere (con voli di schegge, bestiame e sassi), incendiare la cittadina in molti punti
contemporaneamente, ... io gioivo..." [when I saw the bombs hitting the houses, destroying
them (with flying splinters, animals and stones), setting the city on fire in several points at
once, ... I cheered ...]. Source: l'Istituto per la Storia della Resistenza e dell'Età
Contemporanea di Bergamo (ISREC). In June 1936, when Italy had already declared the
war won and the Italian king had proclaimed himself emperor, Locatelli was sent on a
negotiating mission with local tribal leaders in the west of the country. The three planes of
the Italian negotiating mission which landed in a field were attacked and set on fire during
the night by the students of an Ethiopian military school, killing Antonio Locatelli.

After Antonio Locatelli's death, fascist Italy organised an unprecedented hero cult. Streets
everywhere were named after Locatelli, who was stylised as the epitome of the fascist
hero. In 1936, the then president of the Italian Alpine Association CAI, Angelo Manaresi,
decreed that the Drei-Zinnen-Hütte had to be named after Antonio Locatelli. The first Drei-
Zinnen-Hütte had been built in 1882 by the section of the German and Austrian Alpine
Club (DuÖAV) of the Hochpustertal. From 1898, it was run by the well-known mountain
guide Sepp Innerkofler from Sexten. Innerkofler died defending his homeland against
Italian aggression on 4th July 1915, shortly after the start of the war. The hut was destroyed
by Italian grenades. After the war, the South Tyrolean Alpine Association, which had not
been part of the DuÖAV any more, in order to continue to exist, rebuilt the hut in 1922.
Only one year later, however, all South Tyrolean Alpine Club sections were banned and
their huts expropriated. The Drei-Zinnen-Hütte was transferred to the CAI sections of
Padua and Bozen and initially named after the Paduan mountaineer Antonio Bettella. After
Antonio Locatelli's death, it was given his name in 1936, to which the name Sepp
Innerkofler is now added in second place.

Locatelli has no connection with the Dolomites of Sexten and, as a convinced fascist as
well as an unscrupulous bomber pilot who had numerous civilians in Ethiopia on his
conscience, is certainly not a suitable name giver for the hut once run by Sepp Innerkofler.
Even in Locatelli's hometown of Bergamo, there are serious efforts to put an end to the
veneration of the fascist hero, but in South Tyrol they hold on ironclad to the fascist hero.

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