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B2 / C1
verschiedene Konzepte hervor. Sechs Schülerinnen und Schüler sprechen über die
Über das richtige Schulsystem streiten die Deutschen seit vielen Jahren – und
bisher in den meisten Bundesländern vier, lieber sechs oder vielleicht sogar acht
Jahre gemeinsam lernen? Soll man auf dem Gymnasium nach insgesamt zwölf oder
Auf fast alle diese Fragen gibt es in den verschiedenen Bundesländern alle
wird deshalb immer schwieriger. Kinder und Jugendliche haben allerdings ihre
eigene Sicht auf den Ort, an dem sie die meiste Zeit ihres täglichen Lebens
Gerard
„Schulreporter“, weil wir da lernen, wie eine Kamera funktioniert, zum Beispiel
hören Arabesk oder Es muss auch kleine Riesen geben. Ich finde das gut, weil man
Was mir an meiner Schule nicht gefällt, sind die vielen Streitereien und Prügeleien.
Schade finde ich auch, dass ab dem dritten Schuljahr die Mittagspause nur sehr kurz
ist und man sich nicht mehr so gut ausruhen kann. Nach der Grundschule will ich auf
die Realschule gehen – und später Polizist werden, weil die viele spannende
Aufgaben haben und immer Sport treiben. Dazu brauche ich einen sehr guten
Abschluss.
Leonard Günther, 13 Jahre, Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bonn-Bad
Godesberg
© picture-alliance /
Jeder bekommt die gleiche Chance an der Gesamtschule zu lernen, sofern er oder
sie auch lernen will. Das System der Ganztagsschule hat aus meiner Sicht keine
schriftliche Hausaufgaben an den drei langen Tagen in der Woche weg. Eine große
Freizeitgestaltungen. Ein gutes Beispiel ist unsere Schulband Brass Rock, die in
Bonn sehr bekannt ist. Schlecht an meiner Schule sind das überfüllte Schüler-Café
und die Mensa. In der Mittagspause stehen sehr viele Schüler vor der Mensa an.
stattfindet. Hier präsentieren Firmen ihr Tätigkeitsfeld, geben Tipps für Bewerbungen
Lehrern und, wenn wir wollen, von unseren „Job-Paten“. An unserer Schule machen
wir zwei Praktika und vorher nehmen wir am Girls’ Day oder am Boys’ Day teil. Im
Schwächen auseinander und erstellen
unser Profil durch Selbst- und Fremdeinschätzungen.
Benehmen und Verhalten trainierte. Eine Styling-Beraterin gab uns Hinweise, wie wir
ein Schwerpunkt an unserer Schule und hat in meiner Klasse zu einer guten
Gemeinschaft geführt. Dafür mussten wir auch an uns arbeiten, was uns nicht nur in
der Schule hilft. Ab Ende der 8. Klasse bekommen wir halbjährlich eine Prognose für
Alexander Källner: Für mich ist der Berufsinformationstag wichtig, der einmal im Jahr
stattfindet. Dann stellen sich mehrere Betriebe oder die Polizei vor, damit die Schüler
Ideen bekommen, was sie vielleicht später werden wollen oder in welcher Branche
sie ein Praktikum machen könnten. Ich finde es gut, dass dabei auch die
verschiedenen Abschlüsse der Kinder beachtet werden. Allerdings fände ich es noch
besser, wenn Eltern ihren Beruf etwas detaillierter vorstellen könnten, damit die
Schüler auch etwas von dem „wahren“ Berufsalltag erfahren. Außerdem könnte
größer werden.
Die Realschule ist für mich mehr als nur ein Ort zum Lernen – sie ist ein Zuhause.
Hier fühle ich mich wohl. Und dieses Gefühl kommt aber nicht nur von den Lehrern,
sondern auch von der Art, wie wir hier lernen. Unsere Lehrer kümmern sich um
eine individuelle Förderung für jeden an unserer Schule und nehmen jeden so, wie er
ist. Das Besondere an dem Zusammenleben in unserer Schule ist, wie sich die
Schüler auch gegenseitig helfen. Das lernen wir schon ab Beginn der 5. Klasse – uns
gegenseitig aufzubauen.
Worauf unsere Schule jedoch besonders großen Wert legt, ist die
Arbeit, aber auch den Eltern bekommen wir regelmäßige Einblicke in verschiedene
Berufe. Dazu gehören persönliche Gespräche. Unsere Lehrer kümmern sich nicht
nur in der Zeit, in der wir die Schule besuchen, um uns, sondern wollen sichergehen,
dass wir auch danach in guten Händen sind. Sicher gibt es an unserer Schule
© Warmuth
hat ein eigenes Haus, ein angeschlossenes Tanzinternat und die Möglichkeit, Tanz
als Abiturfach zu wählen. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Zugang zur Musik. Sport
und Kunst werden ebenso gefördert wie die Bereiche der vielen
und die Lage meiner Schule direkt zwischen dem Ufer der Ruhr und der Werdener
Altstadt gefallen mir sehr gut. Allerdings wünsche ich mir noch ein wenig mehr
studieren.
Arnd Zickgraf
ist freier Journalist unter anderem für „WDR.de“ und „Spiegel Online“ in Bonn.