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Stereo-
Basisverbreiterung
Mit der Stereo-Basisverbreiterung lässt sich nahezu jedes beliebige Stereo-Signal mit ei-
nem Raumklangeffekt belegen. Die Stärke des Effektes ist dabei individuell und stufenlos
einstellbar. So lässt sich vor allem bei ungünstig positionierten Lautsprechern das Klang-
bild verbessern – die Wiedergabe wirkt durch den Einsatz der SBV 1 räumlicher und voller.
gegeben und somit nie ideal. Aber auch linken hinzugefügt. Damit erreicht man
Allgemeines beengte Platzverhältnisse im Raum lassen ein diffuses Schallbild, das einen räumli-
oftmals eine ideale Positionierung der Laut- chen Klangeindruck hinterlässt
Um ein Stereo-Signal korrekt wiederzu- sprecher nicht zu. In beiden Fällen stehen Auch die ELV-Stereo-Basisverbreite-
geben, müssen verschiedene Gegebenhei- dann die Lautsprecher zu dicht zusammen. rung arbeitet nach diesem Prinzip. Signal-
ten beachtet werden. Neben der Qualität Dabei geht die räumliche Auflösung der anteile des jeweils anderen Stereo-Kanals
der Übertragungskette (CD-Player, Tuner, Musik mehr oder weniger verloren. Dies werden mit invertierter Phasenlage und
TV-Gerät, Endstufe, Lautsprecher etc.) geht so weit, dass im Extremfall quasi kein
kommt vor allem der Position der Laut- Unterschied mehr zu einer Mono-Wieder- Technische Daten: SBV 1
sprecher eine entscheidende Rolle zu. Idea- gabe besteht.
Eingangspegel: ................. max. 1,8 V
lerweise bilden die beiden Lautsprecher Schon früh haben dies vor allem die
Eingangsimpedanz: .................. 47 kΩ
mit dem Hörplatz ein gleichseitiges Drei- Fernsehgeräte-Hersteller erkannt. Mit Hil-
Ausgangsimpedanz: ................. 470 Ω
eck, d. h. der Abstand des Zuhörers zu den fe verschiedener Schaltungstricks wird
Klirrfaktor: <0,02 % @ 775 mV, 1 kHz
einzelnen Lautsprechern sollte gleich groß versucht, bei diesen prinzipbedingt nur ein-
Frequenzgang: 15 Hz bis 40 kHz (-1 dB)
sein und dem Abstand zwischen den Laut- geschränkt stereotauglichen Geräten eine
Versorgungsspannung:
sprechern entsprechen. Wobei eine Basis- Klangverbesserung zu erzielen. Hier gibt
12–20 VDC/20 mA
breite (Abstand zwischen den Lautspre- es verschiedene, mehr oder weniger auf-
Anschlüsse:
chern) von 2 m bis 3 m als Normalwert wändige Raumklangeffekte, die oftmals
- DC-Versorgung:
vorausgesetzt wird. Leider lässt sich dieses als „Stereo-Wide“ etc. bezeichnet werden.
2,1-mm-Hohlstecker-Buchse
Idealmaß im praktischen Einsatz oft nicht Nahezu allen Effekten gemeinsam ist
- Audio: ....................Cinch-Buchsen
einhalten. Vor allem dann nicht, wenn die das Prinzip dieser Klangverbesserung: Es
Abmessungen:
Lautsprecher nicht frei positionierbar sind. wird ein Teil des Signals des linken Ste-
- ohne Gehäuse: ... 139 x 68 x 26 mm
Bei Fernsehgeräten oder Hi-Fi-Kompakt- reo-Kanals in einer bestimmten Phasen-
- mit Gehäuse (nicht im Lieferumfang):
anlagen ist die Position der Lautsprecher lage zum rechten Kanal hinzugemischt und
150 x 80 x 50 mm
durch die Konstruktion der Gehäuse vor- umgekehrt ein Teil des rechten Kanals zum
ELVjournal 2/05 51
Audiotechnik
mit vom Anwender einstellbarem Pegel heits-Schutzkleinspannung handeln. Au- gangspuffer, einem Inverter und einem
zugemischt. Je nach Position der Laut- ßerdem muss es sich um eine Quelle be- Ausgangsaddierer. Da hier beide Stereo-
sprecher und Art des Musikstückes kann grenzter Leistung handeln, die nicht mehr kanäle gleich behandelt werden müssen,
so der Raumklangeffekt individuell vari- als 15 W liefern kann. Üblicherweise wer- sind die Signalteile auch quasi zweimal
iert werden. den beide Forderungen von einfachen identisch vorhanden.
Dabei ist es allerdings wichtig, dass die 12-V-Steckernetzteilen mit bis 500 mA Der Einfachheit halber erfolgt die Be-
Schaltungstechnik die mangelnde Ortbar- Strombelastbarkeit erfüllt. schreibung anhand des linken Kanals, auf
keit von tiefen Tönen berücksichtigt. Der Nach dem Anschluss der Versorgungs- den ein Signalanteil des rechten Kanals
Tieftonbereich unterhalb ca. 150 Hz lässt spannung sind die Signalleitungen anzu- aufgemischt wird. Die Funktionsweise für
sich im Raum nur schwer oder gar nicht schließen. Das Gerät wird dabei einfach in den rechten Kanal lässt sich hieraus dann
orten. Somit darf dieser Frequenzbereich eine beliebige Stereo-Audio-NF-Leitung auf einfache Weise ableiten.
auch nicht bei der Erzeugung des Klang- eingeschleift. Dadurch, dass das Gerät so- Das Audio-Eingangssignal links wird
effektes benutzt werden. Würde dieser wohl ein- als auch ausgangsseitig mit über die Cinch-Buchse BU 3 zugeführt.
Frequenzbereich nicht ausgeklammert, so Cinch-Buchsen ausgestattet ist, gestaltet Der nachgeschaltete Eingangsverstärker
käme es zu einer mehr oder weniger aus- sich die Verkabelung sehr einfach. Der IC 4A, der als einfacher Impedanzwandler
geprägten Auslöschung der tiefen Töne Ausgang der Signalquelle (z. B. CD- oder mit der Verstärkung v = 1 geschaltet ist,
im Raum. Das Klangbild wäre zwar räum- DVD-Player, Tuner, Tapedeck, TV-Gerät sorgt für eine quasi rückwirkungsfreie Auf-
licher, allerdings würde, einfach gesagt, etc.) wird mit dem Eingang der Stereo- bereitung des Signals; C 2 dient dabei zur
der Bass fehlen. Im ELV SBV 1 ist dazu Basisverbreiterung verbunden. Anschlie- gleichspannungsmäßigen Entkopplung
ein Hochpassfilter implementiert, das diese ßend ist der Ausgang der SBV 1 mit dem der speisenden Audioquelle vom SBV 1.
Bassauslöschung weitgehend verhindert. Eingang der Audio-Endstufe, des Misch- Die Eingangsimpedanz des Gerätes wird
In Abbildung 1 sind die Frequenzgänge pultes etc. zu verbinden. hauptsächlich durch R 2 gebildet und be-
der einzelnen Signalzweige zu sehen. Rot Zum Einstellen des Effektes ist zunächst trägt somit ca. 47 kΩ.
dargestellt ist der Frequenzgang zwischen die gewünschte Hörlautstärke an der Au- Dieses gepufferte Eingangssignal steht
dem Ein- und Ausgang eines Kanals (Ein- dio-Endstufe einzustellen und das Poten- dann als ein Eingangssignal für den nach-
gang rechts nach Ausgang rechts). Hier tiometer der Stereo-Basisverbreiterung geschalteten Umkehraddierer, der mit
liegen die -3dB-Grenzfrequenzen außer- in Linksanschlag zu bringen. Durch lang- IC 3B und Beschaltung aufgebaut ist, zur
halb des dargestellten Messbereiches und sames Drehen im Uhrzeigersinn verändert Verfügung. Das zweite Eingangssignal für
somit auch außerhalb des Hörbereiches. sich dann das Klangbild. Dabei ist es von diese Addierstufe wird über C 25 zuge-
Der Frequenzgang des für die Mischung verschiedenen Faktoren abhängig, wie führt. Hierbei handelt es sich dann um
relevanten Signalweges dagegen weist das stark der Effekt hörbar wird. Es gehen einen einstellbaren Signalanteil des rech-
oben beschriebene Hochpassverhalten auf. z. B. die Art der Musik und die Position der ten Kanals.
Dargestellt ist hier in Blau der Signalweg Lautsprecher ein. Eine ideale Einstellung Das Signal des rechten Kanals gelangt,
von Eingang des rechten Kanals zum Aus- gibt es dabei nicht. Jeder Hörer muss durch über BU 4 zugeführt und über C 1 und
gang des linken Kanals. diese Einstellung seine eigene optimale IC 4B entkoppelt, an den im Schaltbild
Effektstärke finden. rechten Anschluss des unteren Potentio-
Bedienung meterteiles von R 17. Das hier anstehende
Schaltung Signal entspricht genau dem Eingangs-
Die Bedienung dieses Gerätes gestaltet signal. Außerdem erfährt das Eingangs-
sich recht einfach. Das einzige Bedienele- Die Schaltung der Stereo-Basisverbrei- signal mit Hilfe des als Inverter geschal-
ment ist das Potentiometer zur individuel- terung ist in Abbildung 2 dargestellt. Wie teten Operationsverstärkers IC 4C eine
len Einstellung des Effektes. bereits beschrieben, muss die Schaltung Phasendrehung von 180°. Dieses Signal
Für den Betrieb muss die Stereo-Basis- eine Mischung zwischen beiden Stereo- liegt dann am linken Anschluss des unte-
verbreiterung SBV 1 mit einer Gleich- kanälen realisieren. Der entsprechend zu- ren Potentiometerteiles von R 17 an. Da an
spannung im Bereich von 12 V bis 20 V gemischte Kanal sollte dabei in der Amp- beiden äußeren Anschlüssen des Potentio-
versorgt werden. Zur Gewährleistung der litude einstellbar und in der Phasenlage meters das gleiche Signal nur jeweils mit
elektrischen Sicherheit muss es sich bei umkehrbar sein. Die Schaltung der SBV 1 einer um 180° gedrehten Phasenlage an-
der speisenden Quelle um eine Sicher- besteht somit prinzipiell aus einem Ein- liegt, ergibt sich in der Mittelstellung des
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R10 C3
10K
Eingangspuffer Inverter 150p
IC4 SMD
C2 C6 R11
3
+ 10K
A
1u +1 150p
IC3
SMD SMD
2
- R8 6
- R16
10K
10K
R5
TL074 7
+ 470R
IC4 B
R14 5
BU3 13 + BU2
10K -
Audio-In Effekt C25 TL072 Audio-Out
47K
R2
14
+
Links D R17 Links
Cinch 12
+ 150n Ausgangsaddierer Cinch
22k SMD
TL074
Links
C5 22k
150p
SMD
R7 C24 Ausgangsaddierer
10K
150n
Rechts
IC4 SMD C4
Eingangspuffer R13
9
10K -
8 150p
+
C SMD
10K
R3
10
+ R6
IC4 10K
TL074
6 IC3
- Inverter R4
7 2
C1 + 10K - R15
B
5 1
+ + 470R
A
1u 3
BU4 TL074 +
SMD BU1
Audio-In TL072 Audio-Out
47K
Rechts
R1
Rechts
Cinch Cinch
+5V
BU5
Spannungsstabilisierung +5V
DC-In IN IC1 OUT
12 - 20V 7810
R12
GND BC848C
10K
Power
IC2 1 5 8
C17 + C8
T1
C15 + C7 C19 + C9
+ 100u 100n
3 16V SMD
100u
25V
100n
SMD
10u
16V
100n
SMD
+6
¯
C18 + 2
C16 + C11
10K
R9
T2
TLC271
10u 100u 100n
16V BC858C 16V SMD
-5V
ELVjournal 2/05 53
Ansicht der fertig
bestückten Platine der
SBV 1 mit zugehörigem
Bestückungsplan von
der Bestückungsseite
Nachbau
54 ELVjournal 2/05
Ansicht der fertig
bestückten Platine der
SBV 1 mit zugehörigem
Bestückungsplan von
der Lötseite
Inbetriebnahme
Front Die Inbetriebnahme der Schaltung be-
Bild 3: Maßzeichnung und Bedru- schränkt sich im Prinzip auf eine Funkti- Bild 4: Maßzeichnung und Bedru-
ckung der Gehäusefront onskontrolle. Dazu wird die Schaltung ckung der Gehäuserückwand
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