Sie sind auf Seite 1von 32

Versicherung und Beitrag

Rente: Jeder Monat


zählt

> Die Bausteine für Ihre Rente


> Kindererziehung lohnt sich
> Arbeitslos – Ihre Versicherung läuft weiter
Schon der erste Euro zählt
Viele Menschen meinen, für ihre Rente sind nur die letzten Jahre entschei­
dend. Aber das stimmt nicht. Richtig ist: Jeder eingezahlte Euro zählt in
der gesetzlichen Rentenversicherung. Das fängt mit dem ersten Beitrag in
jungen Jahren an und endet erst mit dem letzten Beitrag vor dem Renten­
beginn.

Doch sind für die Rentenhöhe und den Rentenanspruch nicht allein die Bei­
träge entscheidend.

In dieser Broschüre finden Sie alles über die Zeiten, die für Ihre Rente
angerechnet werden.

407 16. Auflage (8/2021)


Inhaltsverzeichnis
4 Rente – was zählt?
8 Einzahlen für die spätere Rente
16 Freiwilliges Mitglied sein
18 Kindererziehung wird berücksichtigt
19 Anrechnungszeiten – Rente ohne Beiträge
24 Zurechnungszeit – Bonus in schweren Zeiten
27 Ersatzzeiten
28 Nur einen Schritt entfernt: Ihre Rentenversicherung
Rente – was zählt?
Am Ende eines Berufslebens wird nicht irgendein Betrag als Rente
­ausgezahlt. Die Rente ist vielmehr ein Spiegelbild des gesamten Lebens –
und genauso individuell.

Zu den beitrags- Bei der Berechnung der Rente werden verschiedene


freien Zeiten zählen rentenrechtliche Zeiten berücksichtigt. Das können bei­
Anrechnungs-,
spielsweise Beitragszeiten oder beitragsfreie Zeiten sein.
Zurechnungs- und
Ersatzzeiten. Mehr Die Auswirkungen auf die Rentenhöhe sind unterschied­
dazu erfahren Sie lich.
in den folgenden
Kapiteln.
Die rentenrechtlichen Zeiten sind aber nicht nur für
die Rentenberechnung wichtig. Auch die Frage, ob Sie
überhaupt eine Rente erhalten können, und – wenn
­ja – welche, hängt von diesen Zeiten ab.

Wartezeit
Um eine Leistung aus der gesetzlichen Rentenversiche­
rung zu erhalten, müssen Sie für eine bestimmte Zeit
Beiträge gezahlt haben. Diese Mindestversicherungszeit,
auch Wartezeit genannt, ist für die verschiedenen Ren­
Neben Renten
tenarten – und die anderen Leistun­gen der gesetzlichen
­werden auch Reha­
bilitationsmaßnah­ Rentenversicherung – unterschiedlich. Sie kann 5, 35
men finanziert. oder 45 Jahre betragen.

Bei der Wartezeit von 5 Jahren werden Beitragszeiten


(dazu zählen neben Pflicht- und freiwilligen Beiträgen

4
auch Zeiten der Kindererziehung) und Ersatzzeiten be­
rücksichtigt. Es zählen aber auch Monate mit, die sich
aus einem Versorgungsausgleich, einem Rentensplitting
oder einer geringfügigen versicherungsfreien Beschäf­
tigung ergeben.

Unser Tipp:

Nähere Informationen finden Sie auch in den Broschü-


ren „Rentensplitting – partnerschaftlich teilen“ und
„Geschiedene: Ausgleich bei der Rente“.

Auf die Wartezeit von 35 Jahren werden zusätzlich An­


rechnungs­ und Berücksichtigungszeiten angerechnet.

Auf die Wartezeit von 45 Jahren werden Pflichtbeiträge


für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit, Zeiten
mit geringfügiger, nicht versicherungspflichtiger Be­
schäftigung (anteilig), Kindererziehung bis zum zehnten
Lebensjahr des Kindes, Wehr­ oder Zivildienstpflicht,
freiwilliger Wehrdienst, nicht erwerbsmäßige Pflege von
Angehörigen sowie Ersatzzeiten angerechnet. Auch
Zeiten des Bezugs von Übergangsgeld und von Leistun­
gen bei Krankheit zählen mit. Unter bestimmten Voraus­
setzungen werden auch Zeiten der Arbeitslosigkeit und
freiwillige Beiträge berücksichtigt.

Versicherungsrechtliche Voraussetzungen
Bei einer Erwerbsminderungsrente müssen Sie neben
der Wartezeit noch besondere, sogenannte versiche­
rungsrechtliche Voraussetzungen erfüllen. Ihre Pflicht­
beiträge sind dabei besonders wichtig. Hier müssen Sie
innerhalb von fünf Jahren für drei Jahre Pflichtbeiträge
für eine versicherte Beschäftigung oder selbständige
Tätigkeit gezahlt haben.

5
Unser Tipp:

Alle Informationen zu den Anspruchsvoraussetzungen


für die einzelnen Leistungen hält Ihre Rentenversiche-
rung für Sie bereit. Fragen Sie nach Broschüren zu den
Themen Rente und Rehabilitation.

Ihre Daten sichern Ansprüche


Ob Sie berufstätig, arbeitslos oder krank sind – im Laufe
Ihres Lebens kommen verschiedene rentenrechtliche
Zeiten zusammen. Die Deutsche Rentenversicherung
speichert sie in Ihrem persönlichen Versicherungskonto.
Ihr vollständiges Versicherungskonto ist die Basis dafür,
dass Sie später die Ihnen zustehende Rente erhalten.
Neben Ihrem Namen, Ihrer Adresse und dem Geburts­
datum sind alle rentenrechtlichen Zeiten gespeichert,
soweit sie der Rentenversicherung bekannt sind. Die
Beiträge, die Ihr Arbeitgeber für Sie einzahlt, werden
automatisch im Konto gespeichert.

Unser Tipp:

Antworten auf Fragen rund um den Sozialdatenschutz


finden Sie in unserer Broschüre „Datenschutz – Ihre
Daten und Ihre Rechte“.

Kindererziehungs- Wenn Sie ein Kind erziehen, weiß Ihr Rentenversiche­


zeiten sind rungsträger davon zunächst nichts. Hier müssen Sie
Beitragszeiten.
selbst tätig werden und sich melden. Krankenkassen
Näheres finden Sie
auf Seite 12. und die Agentur für Arbeit melden Zeiten der Arbeits­
unfähigkeit und Arbeitslosigkeit an die Rentenversiche­
rung.

Nicht immer sind die Unterlagen bei Ihrem Rentenver­


sicherungsträger vollständig vorhanden. Sie sollten daher
nicht erst kurz vor der Rente überprüfen, welche Zeiten
gespeichert sind und welche nicht. Mit einer sogenann­
ten Kontenklärung können Sie zu jeder Zeit gemeinsam

6
mit Ihrem Rentenversicherungsträger alles auf den
­aktuellen Stand bringen. Je kürzer die Zeiten zurück­
liegen, desto einfacher wird es für Sie sein, Nachweise
und Unterlagen zu beschaffen. Fragen Sie Ihren Renten­
versicherungsträger nach den Vordrucken für eine
­Kontenklärung. Sie können für Ihren Antrag auch
bequem unsere Online-Dienste nutzen, die Sie unter
www.deutsche-rentenversicherung.de im Internet auf der
Startseite finden.

7
Einzahlen für die spätere Rente
Wenn Sie berufstätig sind, zahlen Sie auch Beiträge zur gesetzlichen
­Rentenversicherung. Man spricht dann auch von einer versicherungspflich­
tigen Beschäftigung. Für die Rentenversicherung sind das Beitragszeiten.

Beitragszeiten steigern grundsätzlich Ihre Rente, und


sie finanzieren maßgeblich die Leistungen der gesetz­
lichen Rentenversicherung.

Hinter dem Begriff Beitragszeiten versteckt sich eine


Anzahl verschiedener Tatbestände. Da sind zum einen
Pflichtbeitragszeiten, die nicht nur Zeiten einer Beschäf­
tigung sein können, und zum anderen die freiwilligen
Beitragszeiten.

Der Pflichtbeitrag – Grundstein für Ihre Rente


Sie sind versicherungspflichtig beschäftigt, wenn Ihr
monatliches Arbeitsentgelt dauerhaft über 450 Euro
liegt. Dann zahlen Sie jeden Monat gemeinsam mit
Zu den Ausnahmen ­Ihrem Arbeitgeber Beiträge in die gesetzliche Renten­
lesen Sie bitte auch
versicherung ein. Der Beitrag beträgt zurzeit 18,6 Pro­
den Abschnitt „Bei-
träge für Midijobs“ zent. Fast immer zahlt jeder von Ihnen die Hälfte, also
auf Seite 11. 9,3 Prozent.

8
Die jährliche Ihr Arbeitsentgelt ist nur bis zur sogenannten Beitrags­
Beitragsbemes- bemessungsgrenze beitragspflichtig; für den darüber­
sungsgrenze liegt
liegenden Betrag müssen Sie keinen Beitrag zahlen.
bei 85 200 Euro
beziehungsweise
80 400 Euro (in den Der Arbeitgeber zieht Ihren Beitragsanteil direkt vom
neuen Bundeslän- Verdienst ab und zahlt ihn dann zusammen mit seinem
dern).
Anteil ein. In Ihrem Versicherungskonto wird dann nicht
der Beitrag, sondern Ihr versicherter Verdienst gespei­
chert.

Beispiel:

Rudi K. arbeitet 2021 durchgehend bei einer Firma


und verdient dort monatlich 3 000 Euro. Bei einem
Beitragssatz von 18,6 Prozent beträgt sein Anteil
9,3 Prozent, also 279 Euro. Sein Arbeitgeber zahlt
noch einmal den gleichen Betrag. Das ergibt zusam-
men 558 Euro. Im Versicherungskonto steht für die
Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember ein Gesamtver-
dienst in Höhe von 36 000 Euro.

Als Nachweis für die Beitragszahlung dienen vom Arbeit­


geber ausgestellte Bescheinigungen. Das kann beispiels­
weise auch Ihre monatliche Gehaltsabrechnung sein.
Früher waren das Versicherungskarten beziehungsweise
Sie können mit in der DDR der Ausweis für Arbeit und Sozialversiche­
einer Kontenklä-
rung. Im Regelfall ist der Deutschen Rentenversicherung
rung prüfen, ob
alle Zeiten gespei- Ihre Beitragszahlung und damit Ihr Arbeitsentgelt be­
chert sind. kannt.

Pflichtversicherte Selbständige
Auch Selbständige können versicherungspflichtig sein
oder sich auf Antrag pflichtversichern. Sie genießen
dann, wie die Beschäftigten, den Schutz der gesetzlichen
Rentenversicherung. Ihren Pflichtbeitrag müssen sie
allerdings allein zahlen. Auch für Selbständige gilt die
Beitragsbemessungsgrenze.

9
Der Regelbeitrag Viele Selbständige zahlen den sogenannten Regelbeitrag.
beträgt im Jahr Der Regelbeitrag entspricht ungefähr dem Beitrag, der
2021 611,94 Euro
für ein durchschnittliches Arbeitsentgelt zu zahlen wäre.
monatlich bezie-
hungsweise 579,39 Im Versicherungskonto erscheint dann – anders als bei
Euro (in den neuen Beschäftigten – der gezahlte Beitrag.
Bundesländern).
Unser Tipp:

Sind Sie selbständig? Dann finden Sie nähere Informa-


tionen in der Broschüre „Selbständig – wie die Renten-
versicherung Sie schützt“.

Bonus für Berufsanfänger


Wenn Sie ins Berufsleben starten, ist Ihr Verdienst
oft noch relativ gering. Als Bonus für Sie werden Ihre
Pflichtbeiträge während einer tatsächlichen Berufsaus­
bildung (bis zu 36 Monate) auf bis zu 75 Prozent des
Durchschnittsverdienstes angehoben. Ihr Rentenver­
sicherungsträger berücksichtigt das bei der Renten­
berechnung, wenn Sie die Berufsausbildung nachwei­
sen.

Beiträge für Minijobs


Auch bei einer geringfügigen Tätigkeit mit einem monat­
lichen Verdienst bis zu 450 Euro sind Sie versicherungs­
pflichtig in der gesetzlichen Rentenversicherung. Jedoch
zahlt ihr Arbeitgeber einen Beitrag in Höhe von 15 Pro­
zent und Ihr Eigenanteil beträgt lediglich 3,6 Prozent.
Zusammen ergibt das einen vollwertigen Beitrag von
18,6 Prozent.

Möchten Sie sich von der Versicherungspflicht befreien


lassen, können Sie das Ihrem Arbeitgeber schriftlich
mitteilen. Dann zahlen Sie selbst nichts und der Arbeit­
geber den Pauschalbeitrag von 15 Prozent. Das heißt
aber, dass kein vollwertiger Beitrag gezahlt wird. Ihr
Minijob wirkt sich dann nur sehr gering auf die spätere
Rentenhöhe aus und unter Umständen werden Sie die
Wartezeit für bestimmte Leistungen nicht erfüllen.

10
Unser Tipp:

Was es bei einem Minijob zu


beachten gibt, erfahren Sie
in der Broschüre „Minijob –
Midijob: Bausteine für die
Rente“.

Beiträge für Midijobs


Arbeitnehmer, die zwischen 450,01 und 1300 Euro im
Weitere Informatio- Monat verdienen, zahlen nicht den normalerweise auf
nen zu den Midi- sie entfallenden halben Beitrag. Diese Beschäftigungen
jobs enthält die Bro-
werden auch Midijobs genannt. Hier ist der Arbeitneh­
schüre „Minijob –
Midijob: Bausteine meranteil niedriger und steigt mit wachsendem Ver­
für die Rente“. dienst, bis bei 1300 Euro die Beitragshälfte erreicht ist.

Ihr Arbeitgeber zahlt immer seinen vollen Beitragsan­


teil – also die Hälfte des aktuellen Beitragssatzes (zurzeit
18,6 Prozent).

Beispiel:

Caroline V. verdient im Monat 600 Euro. Bei einem


Beitragssatz von 18,6 Prozent beträgt der Beitrag für die
Rentenversicherung 111,60 Euro. Ihr Arbeitgeber zahlt
seinen halben Beitragsanteil in Höhe von 55,80 Euro.
Caroline V. selbst zahlt aber nur 38,64 Euro und damit
nicht die Hälfte, sondern lediglich rund 6,4 Prozent.

Bis zum 30. Juni 2019 lag die Obergrenze für Midijobs
bei 850 Euro.

11
Kindererziehung – Bonus bei der Rente
Neben den Pflichtbeiträgen, für die Sie selbst zahlen
müssen, gibt es auch solche, die ohne eigene Beitrags­
leistung gutgeschrieben werden.

Genauere Informa- Das sind beispielsweise Zeiten der Kindererziehung.


tionen zum Thema Hier übernimmt der Staat die Pflichtbeiträge ganz allein.
„Kindererziehungs-
Bei der Berechnung Ihrer Rente werden Sie für diese
zeiten“ finden Sie
in der Broschüre Zeit wie ein Durchschnittsverdiener gestellt. Für 2021
„Kindererziehung: liegt der Durchschnittsverdienst bei 41 541 Euro. Haben
Ihr Plus für die Sie während der Kindererziehung auch gearbeitet, wird
Rente“.
die Erziehungszeit zusätzlich angerechnet, insgesamt
jedoch nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze.

Kindererziehungszeiten werden grundsätzlich immer


dann im Konto gutgeschrieben, wenn Sie ein Kind erzie­
hen. Für Geburten bis einschließlich 1991 sind es längs­
tens die ersten 30 Monate nach dem Geburtsmonat,
für Geburten danach längstens die ersten 36 Monate.
Werden mehrere Kinder gleichzeitig erzogen, verlängert
sich der Zeitraum entsprechend, so dass für jedes Kind
30 oder 36 Monate berücksichtigt werden.

Die Eltern können sich entscheiden, ob sie die Kinder­


erziehungszeiten bei der Mutter oder beim Vater an­
rechnen lassen wollen.

Beispiel:

Judith K. hat ihren Sohn Jonas am 13. März 2003 gebo-


ren. Vom 1. April 2003 an werden ihr 36 Monate Kinder-
erziehungszeiten als Pflichtbeiträge angerechnet.

Dafür wird ihr ein Rentenanspruch in Höhe von heute


102,53 Euro monatlich gutgeschrieben. Würde sie in
den neuen Bundesländern leben, dann wäre die
Kindererziehungszeit 99,65 Euro wert.

12
Sozialleistungsbezug – keine Rentenlücke
Auch für Zeiten, in denen Sie Sozialleistungen erhalten,
können für Sie Pflichtbeiträge gezahlt werden. Das sind
beispielsweise Zeiten, in denen Sie Arbeitslosengeld be­
kommen. Diese gelten grundsätzlich als Pflichtbeitrags­
zeiten, wenn Sie im Jahr zuvor zuletzt versicherungs­
pflichtig waren. Hier übernehmen die Agenturen für
­Arbeit die Beitragszahlung für Sie.

Der Beitrag wird auf der Grundlage von 80 Prozent des


dem Arbeitslosengeld zugrunde liegenden Arbeitsengelts
berechnet. Damit werden Pflichtbeiträge gezahlt, und
das ist gut für die Höhe Ihrer Rente. Allerdings steigt sie
nicht weiter wie bisher, weil sich der Beitrag aus einem
niedrigeren Verdienst errechnet.

Erhalten Sie Arbeitslosengeld II, sind Sie nicht versiche­


Bitte lesen Sie rungspflichtig. Für diese Zeit werden für Sie keine Bei­
auch ab Seite 19. träge gezahlt.

Pflichtbeiträge für Wehrdienst und Bundesfreiwilligen­


dienst
Wenn Sie freiwilligen Wehrdienst leisten, zahlt der Staat
für Sie die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversiche­
rung. Dabei wird ein fiktiver Verdienst von 80 Prozent
(bis 31. 12. 2019 60 Prozent) der sich jährlich ändernden
sogenannten Bezugsgröße angenommen. Die monatliche
Bezugsgröße beträgt im Jahr 2021 in den alten Bundes­
ländern 3 290 Euro und in den neuen Bundesländern
3 115 Euro. Auch Zeiten der Wehrdienstpflicht in der
DDR (1962 bis 1990) sind Pflichtbeitragszeiten.

Als Beschäftigter im Bundesfreiwilligendienst bekom­


Genaueres finden men Sie von Ihrem Arbeitgeber ein Taschengeld sowie
Sie in den Broschü- unter Umständen weitere Sachleistungen wie freie Un­
ren „Wehrdienst
terkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung. Aus allem
und Rente“ und
„Freiwilligen­ zusammen wird ihr Rentenversicherungsbeitrag errech­
dienste und Rente“. net. Den Beitrag zahlt allein Ihr Arbeitgeber.

13
Beiträge in der DDR und den neuen Bundesländern
Gültige Pflichtbeiträge sind natürlich auch Beiträge, die
Sie für Beschäftigungen in der DDR gezahlt haben. Hier
wird aber zunächst Ihr Arbeitsentgelt mittels festge­
legter Faktoren auf „Westniveau“ aufgewertet, bevor es
in die Rentenberechnung einfließt. Das geschieht, damit
sich aus den vergleichsweise niedrigen Verdiensten in
der DDR keine Nachteile bei der Rentenberechnung er­
geben. Nähere Informationen zur Umrechnung der Ar­
beitsverdienste in den neuen Bundesländern finden Sie
in der Broschüre „Rente: So wird sie berechnet – neue
Bundesländer –“.

Beispiel:

Doreen K. hat im Jahr 1985 für


ihre Arbeit in Dresden monat-
lich 600 Mark erhalten. Ihr
Verdienst wird mit dem Faktor
3,3129 aufgewertet. Er ent-
spricht damit einem damaligen
Verdienst in den alten Bundes-
ländern von knapp 2 000 DM.

Mit der Ost­West­Rentenangleichung wird jedoch der


Umrechnungsfaktor seit dem 1. Januar 2019 in sieben
Schritten abgeschmolzen. Zum 1. Januar 2025 entfällt
die Umrechnung der in den neuen Bundesländern
erzielten Verdienste endgültig. Für Beitragszeiten bis
Dezember 2024 bleibt es bei der Umrechnung.

Zeiten im Ausland
Zusätzlich können sich auch Zeiten im Ausland positiv
auf Ihre Rente auswirken. Dazu zählen zum einen die
Zeiten, die nach über­ oder zwischenstaatlichem Recht
anerkannt werden können, und zum anderen die Zeiten
nach dem Fremdrentenrecht.

14
Das überstaatliche Recht umfasst Regelungen mit den
Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft. Das
zwischenstaatliche Recht befasst sich mit den Sozial­
versicherungsabkommen, die zwischen der Bundes­
republik Deutschland und anderen Ländern – wie bei­
spielsweise den USA oder der Türkei – geschlossen
wurden.
Bei Fragen zum
über- und zwi- Nach über- und zwischenstaatlichem Recht können Ih­
schenstaatlichen nen Zeiten in einem anderen Staat auf die Wartezeit für
Recht wenden Sie
Ihre deutsche Rente angerechnet werden. Sie erhalten
sich bitte an Ihren
Rentenversiche- dann später aus zwei oder auch mehr Ländern eine
rungsträger. Rente.

Nähere Informa­ Das Fremdrentenrecht gilt für Vertriebene, Aussiedler,


tionen zum Fremd- Spätaussiedler und andere Personengruppen mit nicht­
rentenrecht finden
deutschen Beitragszeiten. Bei ihnen können diese Zeiten
Sie in der Bro­
schüre „Aussiedler auch für eine spätere Rente in Deutschland anerkannt
und ihre Rente“. werden.

Beiträge für Pflegepersonen


Auch für nicht erwerbsmäßig tätige Pflegepersonen
werden Pflichtbeiträge in die Rentenversicherung einge­
zahlt. Wenn Sie einen Pflegebedürftigen, der Leistungen
aus der Pflegeversicherung erhält, in seiner häuslichen
Umgebung pflegen, sind Sie in dieser Zeit versiche­
rungspflichtig.

Bis zum 31. Dezember 2016 musste die Pflege wenigstens


14 Stunden pro Woche umfassen. Seit dem 1. Januar
2017 beträgt der nötige Pflegeaufwand wenigstens
10 Stunden wöchentlich und muss an mindestens
zwei Tagen der Woche erbracht werden. Haben Sie mit
der Pflege bereits vor dem 1. Januar 2017 begonnen,
Nähere Informa­ gelten für Sie Besitzstandsschutz- und Übergangsrege­
tionen finden Sie lungen.
in der Broschüre
„Rente für Pflege­
personen: Ihr Ein- Die Pflichtbeiträge zahlt die Pflegekasse oder das private
satz lohnt sich“. Versicherungsunternehmen für Sie.

15
Freiwilliges Mitglied sein
Neben der Pflichtmitgliedschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung
können Sie auch freiwillige Beiträge zahlen und so Mitglied werden oder
bleiben.

Jeder freiwillige Beitrag steigert – für sich allein gese­


hen – Ihre Rente. Freiwillige Beiträge sind aber nicht
ganz so „wertvoll“ wie Pflichtbeiträge.

Sie erhöhen zwar genauso die Rente und zählen regel­


mäßig bei allen Wartezeiten mit. Mit ihnen können aber
Mehr Informa­
tionen zu den bestimmte versicherungsrechtliche Voraussetzungen
Wartezeiten und nicht erfüllt werden. Dazu gehören beispielsweise die
den versicherungs­ Voraussetzungen für eine medizinische Rehabilitation.
rechtlichen Voraus-
Wenn Sie diese erhalten wollen, müssen Sie in den letz­
setzungen finden
Sie auf den Seiten ten zwei Jahren vor der Antragstellung für mindestens
4 und 5. sechs Monate Pflicht­beiträge gezahlt haben.

Wenn Sie freiwillige Beiträge zahlen möchten, wenden


Sie sich bitte an Ihren Rentenversicherungsträger.

16
Unser Tipp:

Mit der Broschüre „Freiwillig rentenversichert: Ihre


Vorteile“ können Sie sich einen ersten Überblick ver-
schaffen. Hier erfahren Sie auch, wann sich freiwillige
Beiträge besonders lohnen und wie Sie sie zahlen
können.

Freiwillige Beiträge werden für die Rentenberechnung


in fiktive Verdienste umgerechnet. Das geschieht ent­
sprechend der Beitragsleistung.

Beispiel:

Doris D. hat das ganze Jahr 2007 den monatlichen


freiwilligen Mindestbeitrag in Höhe von 79,60 Euro ge-
zahlt. Dieser Beitrag entspricht einem fiktiven Jahres-
verdienst von 4 800 Euro.

Das bedeutet, dass ein Beschäftigter mit genau diesem


Jahresverdienst 2007 zusammen mit seinem Arbeit-
geber einen monatlichen Gesamtbeitrag in Höhe von
79,60 Euro zu zahlen gehabt hätte. Doris D. musste den
Beitrag allein aufbringen.

Ihre monatliche Rente würde damit zurzeit um


5,48 Euro steigen.

17
Kindererziehung wird berücksichtigt
Berücksichtigungszeiten kommen in erster Linie Erziehenden zugute.
Sie können während der ersten Lebensjahre ihres Kindes oft nicht oder nur
eingeschränkt arbeiten gehen. Die Berücksichtigungszeit soll Nachteile
ausgleichen, die durch fehlende oder niedrige Beiträge entstehen.

Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung umfas­


Weitere Informatio­
sen die ersten zehn Jahre ab der Geburt Ihres Kindes.
nen zu den Berück-
sichtigungszeiten Damit überschneiden sie sich mit den Kindererziehungs­
wegen Kinderer­ zeiten. Erziehen Sie mehrere Kinder gleichzeitig, endet
ziehung finden Sie die Berücksichtigungszeit mit dem 10. G
­ eburtstag des
in der Broschüre
jüngsten Kindes. Berücksichtigungszeiten w­ erden unter
„Kindererziehung:
Ihr Plus für die den gleichen Voraussetzungen wie die Kindererziehungs­
Rente“. zeiten anerkannt.

Berücksichtigungszeiten zählen bei den Wartezeiten von


35 und 45 Jahren für eine vorgezogene Rente mit. Sie
können aber auch indirekt, das heißt ohne eigene Be­
wertung, die Rente erhöhen.

Berücksichtigungszeiten sind wertvoll, weil sie ­Lücken


im Versicherungsleben schließen. Viele oder große
Lesen Sie ab Lücken führen zu einer schlechteren Bewertung Ihrer
Seite 19, welche
Anrechnungszeiten. Füllt eine Berücksichtigungszeit die
Zeiten zu den
Anrechnungszeiten Lücken auf, steigt die Bewertung der Anrechnungszeiten
zählen. und damit Ihr Rentenanspruch.

18
Anrechnungszeiten – Rente ohne Beiträge
Anrechnungszeiten gehören zu den beitragsfreien Zeiten. Obwohl Sie
keine Beiträge einzahlen, können diese Zeiten dennoch für Ihre spätere
Rente zählen. Anrechnungszeiten sind beispielsweise Zeiten, in denen Sie
arbeitslos waren, eine Fachschule besucht haben oder schwanger waren.

Zu den wichtigsten Anrechnungszeiten gehören:


> Arbeitsunfähigkeit, Krankheit und Rehabilitation,
> Schwangerschaft und Mutterschutzfristen,
> Arbeitslosigkeit sowie
> Schulbesuch und Studium.

Anrechnungszeiten sind diese Zeiten in der Regel aber


nur, wenn sie eine versicherungspflichtige Beschäftigung
unterbrochen haben. Dabei reicht es aus, wenn sie im
Monat nach dem Ende der Beschäftigung beginnen. Ein
direkter – taggenauer – Anschluss ist nicht erforderlich.

Beispiel:

Kuno M. ist bis zum 24. Juni 1976 versicherungs-


pflichtig beschäftigt gewesen. Seine Rehabilitations-
maßnahme hat am 31. Juli 1976 begonnen. Seine
versicherungspflichtige Beschäftigung gilt damit als
unterbrochen.

Liegen Ihre Anrechnungszeiten zwischen dem vollende­


ten 17. und dem vollendeten 25. Lebensjahr, müssen sie
keine versicherungspflichtige Beschäftigung unterbro­
chen haben. Diese Regelung bietet insbesondere Berufs­
Nähere Informa- anfängern die Chance auf eine Anrechnungszeit.
tionen zur Renten-
berechnung enthält
Anrechnungszeiten zählen in der Regel nicht bei den
die Broschüre
„Rente: So wird sie Wartezeitmonaten mit. Sie können aber die Rentenhöhe
berechnet“. beeinflussen.

19
Unser Tipp:

Die Wartezeit von 35 Jahren müssen Sie erfüllen, wenn


Sie eine Altersrente für langjährig Versicherte oder für
schwerbehinderte Menschen beantragen wollen. Bei
ihrer Berechnung zählen auch Anrechnungszeiten mit.

Arbeitsunfähigkeit, Krankheit und Rehabilitation


Auch Krankheitszeiten, in denen Sie arbeitsunfähig wa­
ren, können Anrechnungszeiten sein. Das gilt ebenfalls
für Zeiten, in denen Sie an einer Rehabilitationsmaß­
nahme teilgenommen haben.

Die Voraussetzungen dafür haben im Laufe der Zeit


immer wieder gewechselt. In einigen Jahren müssen Sie
beispielsweise Krankengeld erhalten haben, in anderen
kann die Zeit auch ohne diesen Leistungsbezug aner­
kannt werden. Welche Anrechnungszeiten bei Ihnen
Die Anschriften
finden Sie auf den berücksichtigt werden können, erfahren Sie bei Ihrem
Seiten 29 und 30. Rentenversicherungsträger.

Nachweisen können Sie diese Zeiten zum Beispiel mit


Bescheinigungen der Krankenkasse, eines Arztes oder
dem Bewilligungsbescheid für die Rehabilitationsmaß­
nahme.

Schwangerschaft und Mutterschutzfristen


Anrechnungszeiten sind hier die üblichen Mutterschutz­
fristen. Diese können von sechs Wochen vor der Geburt
über acht Wochen danach bis hin zu 20 Wochen nach
der Geburt (in der DDR) reichen.

Für die Rentenhöhe bedeutsamer als diese Anrech­


Lesen Sie hierzu
bitte auch die nungszeit ist die nach dem Monat der Geburt begin­
Seite 12. nende Kindererziehungszeit.

Arbeitslosigkeit
Wenn Sie arbeitslos gewesen sind, kann auch diese
Zeit als Anrechnungszeit anerkannt werden. Eine we­

20
sentliche Voraussetzung dafür ist, dass Sie bei einem
deutschen Arbeitsamt oder der Agentur für Arbeit ge­
Eine öffentlich- meldet waren und eine sogenannte öffentlich-rechtliche
rechtliche Leistung
Leistung bekommen haben oder diese wegen eines zu
ist beispielsweise
das Arbeitslosen- berücksichtigenden Einkommens oder Vermögens ab­
geld. gelehnt worden ist.

Bitte beachten Sie:


Wenn Sie aufgrund einer Sperrfrist kein Arbeits­
losengeld erhalten haben, kann diese Zeit nicht
angerechnet werden.

Die Voraussetzungen, um eine Arbeitslosigkeit als An­


rechnungszeit anerkannt zu bekommen, haben sich im
Laufe der Zeit häufiger verändert: In einigen Jahren
muss die Unterbrechung mindestens einen vollen Ka­
lendermonat gedauert haben, in anderen sind trotz der
Arbeitslosigkeit Pflichtbeiträge gezahlt worden.

Bitte beachten Sie:


Seit dem 1. Januar 2011 gelten Zeiten, in denen
Sie Arbeitslosengeld II bezogen haben, als An­
rechnungszeit.

21
Die genauen Bedingungen für die Anrechnung der Ar­
beitslosigkeit kennt Ihr Rentenversicherungsträger. Er
gibt Ihnen gern genauer Auskunft.

Nachweisen können Sie diese Zeiten beispielsweise mit


Leistungsbescheiden oder Bescheinigungen des Arbeits­
amtes. Heute werden diese Zeiten in der Regel der Deut­
schen Rentenversicherung direkt von der Agentur für
Arbeit oder dem Jobcenter gemeldet.

Schulbesuch und Studium


Der Besuch einer allgemeinbildenden Schule, einer
Fach­ oder Hochschule beziehungsweise die Teilnahme
an einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme ist
von Ihrem 17. Geburtstag an eine Anrechnungszeit.
Einen Abschluss müssen Sie nicht nachweisen. Maximal
können aber nur insgesamt acht Jahre bei der Renten­
berechnung berücksichtigt werden.

Beispiel:

Andrea H. ist am 17. Juli 1987


17 geworden. Sie besuchte
von Juli 1987 bis Juni 1990 das
Gymnasium. Danach studierte
sie bis Juni 1997 Medizin. Ins-
gesamt hat sie damit drei Jahre
eine allgemeinbildende und
sieben Jahre eine Hochschule
besucht. Anerkannt werden nur
die drei Jahre ihres Schulbe-
suchs und die ersten fünf Jahre
des Studiums.

Beginnt Ihre Rente erst ab 2009, können sich nur der


Besuch einer Fachschule und berufsvorbereitende Bil­
dungsmaßnahmen rentensteigernd auswirken. Andere
Schul­ oder Studienzeiten zählen allein bei der Wartezeit
von 35 Jahren mit.

22
Unser Tipp:

Für Zeiten der Schulausbildung, die keine Anrech-


nungszeiten sind, können Sie freiwillige Beiträge nach-
zahlen. Das gilt zum Beispiel immer dann, wenn Sie
die Höchstdauer von acht Jahren überschritten haben.
Möglich ist das auch für Schulzeiten zwischen dem
vollendeten 16. und 17. Lebensjahr.

In der Regel müssen Sie den Antrag auf Nachzahlung


vor Ihrem 45. Geburtstag stellen. Was in Ihrem Fall
zutrifft und ob sich das für Sie lohnt, erfahren Sie bei
Ihrem Rentenversicherungsträger.

Weitere Anrechnungszeiten
Unter bestimmten Voraussetzungen können auch die fol­
genden Zeiten als Anrechnungszeit anerkannt werden:
> Ausbildungssuche,
> Rentenbezug vor dem 55. beziehungsweise 67. Ge­
burtstag (das ist die ab Seite 24 erklärte Zurech­
nungszeit),
> versicherungsfreie Lehrzeit,
> Schlechtwettergeldbezug sowie
> Arbeitsausfalltage.

23
Zurechnungszeit – Bonus
in schweren Zeiten

Eine sogenannte Zurechnungszeit können Sie erhalten, wenn Sie bereits


vor Ihrem 67. Geburtstag auf eine Erwerbsminderungsrente angewiesen
sind. Für diese Zeit haben Sie keine eigenen Beiträge gezahlt.

Mehr Informatio­ Die Zurechnungszeit wird auch bei Hinterbliebenen-


nen zu diesen und Erziehungsrenten berücksichtigt, wenn der Ver­
Renten finden Sie
sicherte zum Zeitpunkt des Todes den 67. Geburtstag
in der Broschüre
„Hinterbliebenen­ noch nicht erreicht hatte.
rente: Hilfe in
schweren Zeiten“. Die Zurechnungszeit fließt mit einem Durchschnittswert
in die Rentenberechnung ein. Der Durchschnitt ergibt
sich aus den bereits in Ihrem Konto beziehungsweise im
Konto des Verstorbenen gespeicherten rentenrechtlichen
Zeiten.

Durch die Zurechnungszeit erhöht sich besonders bei


jungen Versicherten oder ihren Hinterbliebenen die
­Rente.

24
Beispiel:

David P. erleidet mit Mitte 20 bei einem Autounfall


so schwere Verletzungen, dass er eine Rente wegen
verminderter Erwerbsfähigkeit erhält. Aus seinen tat-
sächlich vorhandenen rentenrechtlichen Zeiten ergibt
sich eine monatliche Rente in Höhe von rund 130 Euro.
Wegen der Zurechnungszeit wird ihm aber eine Rente
von rund 780 Euro gezahlt.

Durch die Zurechnungszeit selbst kann kein Renten­


anspruch entstehen. Die gesetzlichen Voraussetzungen
für eine Erwerbsminderungsrente, eine Hinterbliebe­
nenrente oder eine Erziehungsrente muss der oder die
Versicherte zunächst selbst erfüllt haben.

Beispiel:

Christoph H. stirbt im Alter von 34 Jahren. Seine Frau


Susanne und sein Sohn Justus erhalten eine Hinter-
bliebenenrente, da er bereits die Wartezeit von fünf
Jahren für eine Hinterbliebenenrente erfüllt hat.

Die Zurechnungszeit beginnt


> bei Erwerbsminderungsrenten mit dem Eintritt der
Erwerbsminderung,
> bei Witwen­/Witwer­ oder Waisenrenten mit dem
Tod des Versicherten und
> bei Erziehungsrenten mit dem Beginn der Rente.

Die Zurechnungszeit wird ausgeweitet. Für eine Rente,


die 2019 beginnt, endet sie mit dem 65. Geburtstag
und acht Monaten. Beginnt die Rente 2020, endet sie
mit 65 Jahren und neun Monaten. Die Zurechnungszeit
steigt bis 2031 weiter schrittweise bis zum 67. Lebens­
jahr an. Sie endet jedoch spätestens, wenn die Regel­
altersgrenze erreicht ist.

25
Beispiel:

Sebastian C. wurde am 10. Januar 1976 geboren. Er


starb am 19. Juli 2019. Seine Zurechnungszeit umfasst
den Zeitraum von Juli 2019 bis September 2041
(65. Lebensjahr plus acht Monate) und damit 267
Monate.

26
Ersatzzeiten
Ersatzzeiten spielen heute kaum noch eine Rolle. Sie gehören zu den
­beitragsfreien Zeiten und sind sowohl für den Anspruch auf eine Rente,
also für die Wartezeit, als auch für die Rentenhöhe von Bedeutung.

Ersatzzeiten sollten in der Vergangenheit hauptsächlich


Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf die Versiche­
rungsbiographie ausgleichen. So können ­beispielsweise
der Militärische Dienst, eine Kriegsgefangenschaft,
aber auch Internierung und Verschleppung sowie Ver­
folgungszeiten durch den nationalsozialistischen Staat
Ersatzzeiten sein.

Aus heutiger Sicht sind vorwiegend die Zeiten einer


­politischen Haft in der DDR noch von Bedeutung.

Bitte beachten Sie:


Wenn in Ihrem Konto die Zeit einer politischen
Haft in der DDR noch nicht gespeichert ist,
­wenden Sie sich bitte an Ihren Rentenversiche­
rungsträger.

27
Nur einen Schritt entfernt:
Ihre Rentenversicherung

Sie haben noch Fragen? Sie benötigen Informationen oder wünschen eine
individuelle Beratung? Wir sind für Sie da: kompetent, neutral, kostenlos.

Mit unseren Informationsbroschüren


Unser Angebot an Broschüren ist breit gefächert. Was Sie interessiert,
können Sie auf www.deutsche-rentenversicherung.de herunterladen oder
bestellen. Hier weisen wir auch auf besondere Beratungsangebote hin.

Am Telefon
Ihre Fragen beantworten wir am kostenlosen Servicetelefon. Dort können
Sie auch Informationsmaterial und Formulare bestellen oder den passenden
Ansprechpartner vor Ort erfragen. Sie erreichen uns unter 0800 1000 4800.

Im Internet
Unser Angebot unter www.deutsche-rentenversicherung.de steht Ihnen
rund um die Uhr zur Verfügung. Sie können sich über viele Themen in­
formieren sowie Vordrucke und Broschüren herunterladen oder bestellen.

Mit unseren Online-Diensten


Auch per Computer, Tablet oder Smartphone können Sie sicher mit uns
kommunizieren. Sie können Ihre Versicherungszeiten aktualisieren oder
Anträge online stellen. Zur Identifikation nutzen Sie die Online-Ausweis­
funktion Ihres Personalausweises, Ihren persönlichen Zugangs-Code oder
Ihre nachträgliche Unterschrift.

Im persönlichen Gespräch
Ihre nächstgelegene Auskunfts- und Beratungsstelle finden Sie auf unserer
Startseite im Internet oder Sie erfragen sie am Servicetelefon. Dort können
Sie auch bequem einen Termin vereinbaren oder Sie buchen ihn online.

Versichertenberater und Versichertenälteste


Auch unsere ehrenamtlich tätigen Versichertenberater und Versicherten­
ältesten sind in unmittelbarer Nachbarschaft für Sie da und helfen Ihnen
beispielsweise beim Ausfüllen von Antragsformularen.

28
Ihr kurzer Draht zu uns
0800 1000 4800 (kostenloses Servicetelefon)
www.deutsche-rentenversicherung.de
info@deutsche-rentenversicherung.de

Unsere Partner
Auch bei den Versicherungsämtern der Städte und Gemeinden können Sie
Ihren Rentenantrag stellen, Vordrucke erhalten oder Ihre Versicherungs­
unterlagen weiterleiten lassen.

Die Träger der Deutschen Rentenversicherung

Deutsche Rentenversicherung Gartenstraße 105


Baden­Württemberg 76135 Karlsruhe
Telefon 0721 825­0

Deutsche Rentenversicherung Am Alten Viehmarkt 2


Bayern Süd 84028 Landshut
Telefon 0871 81­0

Deutsche Rentenversicherung Bertha­von­Suttner­Straße 1


Berlin­Brandenburg 15236 Frankfurt (Oder)
Telefon 0335 551­0

Deutsche Rentenversicherung Lange Weihe 6


Braunschweig­Hannover 30880 Laatzen
Telefon 0511 829­0

Deutsche Rentenversicherung Städelstraße 28


Hessen 60596 Frankfurt am Main
Telefon 069 6052­0

Deutsche Rentenversicherung Georg­Schumann­Straße 146


Mitteldeutschland 04159 Leipzig
Telefon 0341 550­55

Deutsche Rentenversicherung Ziegelstraße 150


Nord 23556 Lübeck
Telefon 0451 485­0

29
Deutsche Rentenversicherung Wittelsbacherring 11
Nordbayern 95444 Bayreuth
Telefon 0921 607-0

Deutsche Rentenversicherung Huntestraße 11


Oldenburg-Bremen 26135 Oldenburg
Telefon 0441 927-0

Deutsche Rentenversicherung Königsallee 71


Rheinland 40215 Düsseldorf
Telefon 0211 937-0

Deutsche Rentenversicherung Eichendorffstraße 4-6


Rheinland-Pfalz 67346 Speyer
Telefon 06232 17-0

Deutsche Rentenversicherung Sirius Office Center


Saarland Neugrabenweg 2-4
66123 Saarbrücken
Telefon 0681 3093-0

Deutsche Rentenversicherung Dieselstraße 9


Schwaben 86154 Augsburg
Telefon 0821 500-0

Deutsche Rentenversicherung Gartenstraße 194


Westfalen 48147 Münster
Telefon 0251 238-0

Deutsche Rentenversicherung Ruhrstraße 2


Bund 10709 Berlin
Telefon 030 865-0

Deutsche Rentenversicherung Pieperstraße 14-28


Knappschaft-Bahn-See 44789 Bochum
Telefon 0234 304-0

QR Code ist eine eingetragene Marke der Denso Wave Incorporated.

30
Impressum
Herausgeber: Deutsche Rentenversicherung Bund
Geschäftsbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Kommunikation
10709 Berlin, Ruhrstraße 2
Postanschrift: 10704 Berlin
Telefon: 030 865-0, Fax: 030 865-27379
Internet: www.deutsche-rentenversicherung.de
E-Mail: drv@drv-bund.de
De-Mail: De-Mail@drv-bund.de-mail.de
Fotos: Peter Teschner, Bildarchiv Deutsche Renten-
versicherung Bund
Druck: Fa. H. Heenemann GmbH & Co. KG, Berlin

16. Auflage (8/2021), Nr. 407

Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der


Deutschen Rentenversicherung; sie wird grundsätzlich
kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt.
Die gesetzliche Rente ist und bleibt
der wichtigste Baustein für die Alters­
sicherung.

Kompetenter Partner in Sachen


Altersvorsorge ist die Deutsche
Rentenversicherung. Sie betreut
mehr als 56 Millionen Versicherte
und über 21 Millionen Rentner.

Die Broschüre ist Teil unseres


umfangreichen Beratungsangebotes.

Wir informieren.
Wir beraten. Wir helfen.
Die Deutsche Rentenversicherung.

Das könnte Ihnen auch gefallen