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letzten Nachmittag mit einem Spaziergang und damit nach „dem Kern
Münchens“ zu suchen.
Sophia und ich hatten heute eine etwas verschiedene Erfahrung mit „dem Kern
Sophia war krank seit wir nach München zurückkehrten und es war schlimmer
als eine Erkältung. Es wurde auch einfach nicht besser. Ich war besorgt, dass es
eine Grippe, Lungenentzündung oder noch etwas schlimmeres sein könnte. Ich
nahm also mein Smartphone und wir googelten nach dem nächsten
Allgemeinarzt.
Glücklicherweise war es nur ein Fußweg von etwa 200 Metern von unserer
Wohnung in Bogenhausen. Die Praxis hatten wir noch nie bemerkt. Das lag
wohl daran, dass sie in einem Wohnblock liegt. Es war nicht etwa ein schöner
Dort meinten Sie, dass keine Termine vereinbart werden. Man sollte einfach
warten. Und natürlich gab es eine Schlange, so wie überall in München. Die
Als wir ankamen, warteten acht Leute auf den Stühlen vor der Anmeldung. Wir
drängelten uns nach vorne und ein alter Tattergreis brauchte ewig dafür, einen
jemand anders gleichzeitig einen zweiten Bogen ausfüllt. Man musste sich auf
einer Liste eintragen und jeder musste darum kämpfen, als nächster an die Reihe
zu sein. Wir sind geübt in der Münchner Ellbogenmentalität, daher konnten wir
unseren Platz durchkämpfen. Die Leute knirschten mit den Zähnen und stöhnten
genervt als Frau Augstein die Empfangsdame fragte, wie alt sie noch einmal sei,
Endlich waren wir an der Reihe! Als sie erfuhr, dass wir keine Deutschen sind,
war die Empfangsdame sichtlich genervt und verzog ihr Gesicht. Sie beschwerte
sich, dass wir so viel Arbeit verursachen würden. Ich dachte mir nur, dass wir
wenigste Arbeit unter allen Anwesenden. Als die Empfangsdame merkte, dass
wir nicht einfach wieder gehen, ging sie zum Arzt, um zu fragen, was sie tun
solle. Als sie zurückkam, sollte Sophia ihre Angaben auf ein Stück Papier
schreiben.
und wurden Teil der anderen zwanzig wartenden Patienten. Wir mussten wohl
lange warten. Sophia meinte, dass ihr Handy-Akku bald leer sei. Da der Weg
nach Hause nicht weit weg war, ging ich und holte jeweils ein Buch und eine
Als ich zurückkam, starrte das Wartezimmer mich wütend an: Sophia war schon
beim Arzt. Während der Empfangsdame uns als ein Problem sah, erkannte der
Arzt, dass wir ein Geschenk waren: ein zahlender Kunde. Ich saß im
den Schultern nach vorne gebeugt, mich böse anstarrten. Vor überschäumender
Wut nahm ich meinen Mut zusammen und grinste mit einem strahlenden
Lächeln zurück!
Als sie herauskam, drängten wir uns aus dem noch immer überfüllten
unbeheizten, windigen Treppe hinunter bis zum Erdgeschoss. Jedes Mal, wenn
ein neuer Patient aus der Kälte stolperte, wurde der Flur ein wenig kälter und
näherte sich der Außentemperatur an. Als wir über den eisigen Pfad schlitterten,
Nun ja, aber hier ist es etwas anders. Wenn du in eine Praxis gehst, triffst du
normalerweise einen Arzt, nicht wahr? In München siehst du die Ehefrau des
Arztes! Sie macht eine Routineuntersuchung – worum geht es, wie hoch ist der
Blutdruck und so weiter. Wenn sie fertig ist und denkt, dass sie alles gesehen
hat, gibt sie die Daten an den Arzt. Das heißt, sie klopft kurz an die angrenzende
Tür und geht hinein. Sophia verbarg die Augen vor dem armen Patienten, der
über den Tisch gebeugt war, Hose runter und die Finger des Arztes in seinem
Hintern, während der Arzt und seine Frau ihre eigene Diagnose besprachen.
Ich habe Sophia nach Hause gebracht und bin dann zur Apotheke gegangen.
Wieder gab es eine große Panik, weil ich keine Gesundheitskarte habe, und ich
erklärte, dass ich für alle Medikamente bezahlen würde. Erstaunt über diese
innovative Lösung drängte sich der Apotheker durch die Gruppe von
hat sich erfüllt. Jemand kam in die Apotheke, um Medikamente zu kaufen. Und
Eine der Assistentinnen tippte etwas in ihren Computer und der automatisierte
Inneren. Sie gab mir die Medikamente und ich ihr das Bargeld. Und während ich
alles in einer Plastiktüte nach Hause trug, diskutierten die Angestellten, was sie
mit dem Geld machen sollten, denn natürlich gab es keine Kasse.