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20016.1019/1020
Gefüge und Eigenschaften technischer
Legierungen
Prof. Dr.-Ing. Karl Ulrich Kainer
Stähle 8SWS
Aluminium-Werkstoffe 6SWS
Kupferwerkstoffe 4SWS
Nickelbasis-Legierungen 4SWS
Titan-Werkstoffe 4SWS
Magnesiumlegierungen 2SWS
© GKSS SS2008 ! Nur für Lehrzwecke verwenden !
Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
• Chemische Zusammensetzung
• Reinheit
• Festigkeit
• Wärmebehandlungs- und
Gebrauchsmöglichkeiten
• Werkstoffnummern
• alte Kennzeichnungen:
– C 45: mittlerer Reinheitsgrad
– Ck 45: besonders geringe Anteile an S und P
• neue Kennzeichnung:
– C 45 E: besonders geringe Anteile an S und P
Aus den früher gebrächlichen Bezeichnungen Ck45 und Cm45 wird C45E und
C45R. Hinter E und R kann eine Kennzahl stehen, die den maximalen
Schwefelgehalt angibt. C35E4→S≤0,04%. Die Bezeichnungen C45W, C60W,
C80W1 und C105W1 sind voraussichtlich auch nicht mehr aktuell.
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Bezeichung Baustähle
Bezeichung Baustähle
E Maschinenbau
S Stahlbau Weitere
Mindeststreck- techno-
P Druckbehälterbau grenze Re logische
in N/mm² Eigenschaften
für die in
kaltgewalzte Flacherzeugniss
H geringste Abhängigkeit
aus höherfesten Stählen
Erzeugnis- des
dicke Haupt-
L Leitungsbau symbols
B Betonstähle
Zusatzsymbolgruppe 1
•Kerbschlagarbeit Prüftemp. 27 J 40 J 60 J
+ 20 °C JR KR LR
0 °C J0 K0 L0
-20 °C J2 K2 L2
-30 °C J3 K3 L3
-40 °C J4 K4 L4
-50 °C J5 K5 L5
-60 °C J6 K6 L6
Zusatzsymbolgruppe 2
C Mit besonderer Kaltumformbarkeit
D Für Schmelztauchüberzüge
E Für Emaillierung
F Zum Schmieden
H Hohlprofile
L für tiefe Temperaturen
M Termomechnisch gewalzt
N Normalgeglüht oder normalisierend gewalzt
O Für Offshore
P Spundwandstahl
Q Vergütet
S Für Schiffbau
T Für Rohre
W Wetterfest
+C Grobkornbaustahl
+F Feinkornstahl
+H Mit besonderer Härtbarkeit
+Z Feuerverzinkt
+ZE Elektrolytisch verzinkt
+A Weichgeglüht
+ QT Vergütet
Bezeichung Baustähle
• Beispiel: S235JRG2FW
Unlegierter Baustahl
mit Re=235 N/mm²,
Kerbschlagarbeit 27J bei 20 °C,
beruhigt vergossen,
zum Schmieden, wetterfest.
Einteilung (Gebrauchseigenschaften)
Definition
der Grundstähle, Qualitätsstähle, Edelstähle nach DIN 10020
Begriffsbestimmung
Definitionen
Definitionen
Definitionen
Definitionen
1000 St E 960
St E 890
wasservergütet:
800
St E 690
600
luftvergütet: St E 530
400
normalgegl.: St 52, St E 355
200 warmgewlzt: St 37
Stahlnormung
Unlegierte Stähle mit Mn-Gehalt ≥1%, unlegierte sowie
legierte Stähle, sofern der mittlere Gehalt der einzelnen
Legierungselemente unter 5% liegt (ohne Automatenstähle)
Kennbuchstabe: C
Beispiel 42 CrMo 4
Kennzahl für den Kohlenstoffgehalt, Symbole für die Kennzahlen für den mittleren Gehalt der
Kennzahl = Kohlenstofgehalt x 100 Legierungselemente Elemente,
Kennzahl = mittlerer Gehalt x Faktor
Multiplikationsfaktoren
4 Cr, Co, Mn, 10 Al, Cu, Mo, Nb, 100 Ce, N, P, 1000 B
Ni, Si, W Ta, Ti, V, Zr S
a) Vorbuchstabe X
b) Kohlenstoff-Kennzahl (1/100 Prozent)
c) Chemische Symbole der Legierungselemente
(geordnet nach fallendem Prozentgehalt)
d) Kennzahlen der Legierungszusätze (Angabe in
gerundeten, vollen Prozentgehalten)
e) Beispiel: X 10 CrNi 18 8
Kennzahl für den Kohlenstoffgehalt, Symbole für die Zahlen für den mittleren Gehalt der
Kennzahl = Kohlenstofgehalt x 100 Legierungselemente Legierungselemente, z.B. 18% Cr, 10% Ni
Angaben in
• DIN- / EN- / ISO-Normen
• Stahleisen-Werkstoffblättern (SEW)
• Werkstoff-Handbuch Stahl und Eisen
– Baustahl, Werkzeugstähle, Druckbehälterstähle,
Schiffbaustähle, Eisenbahnoberbau-Stähle,
Betonstähle, verschleißfeste Stähle, Stähle für Federn,
Ketten, Seile, Stähle für Kernenergiean-lagen, Stähle
für Fernleitungsrohre
F . FFFF . FF
Hauptgruppe . Sorten-Nummer . Zusatz
• Hauptgruppen:
– 0: Gußeisen, Roheisen
– 1: Stahl
– 2: Schwermetalle (außer Stahl)
– 3: Leichtmetalle (ρ < 5 g/cm3, Al, Ti, Mg)
– 4: Metallpulver, Sinterwerkstoffe
– 5...8: nichtmetallische Werkstoffe
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Sorten-Nummern
(Beispiele für die Hauptgruppe 1.xxxx)
Beispiele
Wärmebehandlungs- und
Gebrauchsmöglichkeiten
• Einsatzstähle (C-Gehalt < 0,2 %): Einsatzhärten (Aufkohlen und
anschließend Härten); z.B. C 15, 16 MnCr 5
• Vergütungsstähle (C-Gehalt > 0,3 %): Vergüten = Härten + Anlassen;
z.B. C 45, 43 CrMo 4
• Nitrierstähle (nitridbildende Legierungselemente Al, Ti, Cr, Mo, V):
Nitrieren, z.B. 34 CrAl 6, 39 CrMoV 13 9
• Wälzlagerstähle (0,8 - ca. 1 % C): hart und verschleißfest
• Automatenstähle (S- z.T. auch Pb-haltig): für Fertigung im Automaten,
kurzbrechende Späne, z.B. 9 SMn 28
• Federstähle (Si-haltig): hohes Streckgrenzenverhältnis, z.B. 46 Si 7, 54
SiCr 6
• Korrosionsbeständige Stähle (hochlegiert, mind. 13 % Cr)
1536 °C
δ
1390 °C
δ-Eisen
kubisch-raumzentriert (krz)
911 °C
γ-Eisen
kubisch-flächenzentriert (kfz)
Gitterkonstante a=0,364 nm
(bei 911°C)
α-Eisen
kubisch-raumzentriert (krz)
Gitterkonstante a=286 nm
(bei Raumtemperatur)
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Fe-C-Diagramm
Gefügebestandteile
Armco-Eisen
α-Eisen
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
C15 N (normalgeglüht)
C45 N (normalgeglüht)
C60 N (normalgeglüht)
Martensitbildung
Martensitbildung / Restaustenit
Kontinuierliches ZTU-Diagramm
Isothermes ZTU-Diagramm
15 CrNi 6 (weichgeglüht)
15 CrNi 6 (gehärtet)
Eingeschränkte
Austenit
Löslichkeit im
stabilisierend
Austenit
Ferrit
Eingeschränkte
stabilisierend
Löslichkeit im Ferrit
Kontinuierliches ZTA-Diagramm
Isothermes ZTA-Diagramm
zunehmende
Abkühlge-
schwindigkeit
Härte Legierungselemente
hochlegierter Stahl
niedriglegierter Stahl
unlegierter Stahl
a) Wasserhärter 60
c) x40Cr13
50
b) Ölhärter Härte in HRC
40
c) Lufthärter 30 b) 40Cr4
20
a) C45
10
0 10 20 30 40 50 60 70 80
Abstand von der Stirnfläche
a) unlegierter Stahl,
Wasserhärter
b) niedriglegierter Stahl,
Ölhärter
c) höher legierter Stahl,
Lufthärter
Mikrostruktur
Erste Anlassstufe (Anlasstemperatur 150°C)
Mikrostruktur
Dritte Anlassstufe (Anlasstemperatur 400°C)
Schematische Anlasskurven
Vergütungsstähle
C 45 (gehärtet)
Martensitisches Gefüge
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
C 45 (vergütet)
Vergütungsgefüge
(α-Mischristall mit ausgeschiedenem Fe3C)
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Allgemeine Baustähle
Begriff:
Baustähle sind Stähle, die bestimmte Anforderungen
an Festigkeit, Zähigkeit und Schweißeignung erfüllen.
zu den Baustählen gehören Stähle für den:
- Hausbau
- Hochbau
- Tiefbau
- Hallenbau
- Brückenbau
- Wasserbau
- Maschinenbau und
- Schiffbau (einschließlich Offshore-Technik)
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
G S 235 J0 W
Hauptsymbole Zusatzsymbole
Anmerkung:
Die Kurznamen und die Werkstoffnummern für Stähle sollen in Europa nach einheitlichen Normen gebildet werden. Dieses
Bezeichnungssystem löst DIN 17006 T1...T3 und EURONORM 27 ab.
Stahlnormung
Stähle für den Stahlbau
Kennbuchstabe: S
Beispiel S 355 J2G1 W
Stahlnormung
Druckbehälterstähle
Kennbuchstabe: P
Beispiel P 355 G H
Stahlnormung
Maschinenbaustähle
Kennbuchstabe: E
Beispiel E 295 G C
Stahlnormung
Flacherzeugnisse zum Kaltumformen
Kennbuchstabe: D
Beispiel D C 04 EK
Hauptsymbol Zusatzsymbole
Stahlnormung
Kaltgewalzte Flacherzeugnisse aus
höherfesten Stählen zum Kaltumformen
Kennbuchstabe: H
Beispiel H 420 M
Hauptsymbol Zusatzsymbole
Alterung
Allgemein versteht man unter Alterung von Stahl jede Änderung einer
Stahleigenschaft im Laufe der Zeit.
Die Änderung kann sich ungünstig, z.B. als Zähigkeitsabnahme (Versprödung),
sie kann sich aber auch günstig, z.B. als Zunahme der Härte und Festigkeit,
auswirken.
Man unterscheidet:
• Abschreckalterung
• Verformungs- oder mechanische Alterung
Die Alterung ist überwiegend mit einer Diffusion von Stickstoff und Kohlenstoff
verbunden, wobei Stickstoff wegen der größeren Löslichkeit und schnelleren
Diffusion eine führende Rolle spielt und beruht im allgemeinen auf die
Wechselwirkungen zwischen Versetzungen und Fremdatomen.
Alterung
Die interstitiell gelösten C- Und N-Atome ordnen sich im Bereich der
Versetzungslinie in Form sogenannter Cottrell-Wolken an.
Reckalterung
Nach einer Vorbelastung über den Lüdersbereich hinaus (A, Punkt x), tritt bei
einer unmittelbar folgenden Wiederbelastung keine Streckgrenze mehr auf (B),
weil durch Versetzungsmultiplikation nun genügend Versetzungen vorhanden
sind, die nicht von Fremdatomen verankert werden. Liegt jedoch zwischen der
Vorbeanspruchung und der Wiederbelastung eine ausreichend lange
Diffusionsdauer (einige Minuten für Stahl bei 100-150°C), so sind die
Fremdatome an die neu gebildeten Versetzungen schon wieder in so großer
Menge herandiffundiert, daß erneut eine Streckgrenze auftritt (C).
Kerbschlagbiegeversuch
Beim Vergleich von Stählen mit verschiedenen Übergangstemperaturen erweist sich
der Werkstoff mit der höchsten Übergangstemperatur als der sprödbruchgefährdetste.
Kerbschlagarbeit-Temperatur-Kurve
(schematisch)
X6 CrNiTi Kryotechnische
620 260 -
18 10 Apparate
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Werkzeugstähle
Warmarbeitsstähle
Schmieden
Kaltarbeitsstähle Walzen
Druckgießen Schnellarbeitsstähle
Strangpressen
Kunststoffverarbeitung Warmfließpressen
Kaltumformen
Kaltumformen
Schmieden
Schmieden
Spanen
Spanen
Werkzeugstähle
Werkzeugstähle
• Kaltarbeitsstähle
• unlegierte Kaltarbeitsstähle
• legierte Kaltarbeitsstähle
• Warmarbeitsstähle
• Schnellarbeitsstähle
Zusammenhang zwischen
Biegefließgrenze und Härten bei
gehärteten und angelassenen
Werkzeugstählen
800
Abschrecken
600
400
Anlassen
200
Zeit
Werksvorschrift zur
Wärmebehandlung von
C 105 W 1
C:1,0
Si:0,20
Mn:0,20
Werksvorschrift zur
Wärmebehandlung von
100 Cr 6
C:1,0
Cr:1,60
Werksvorschrift zur
Wärmebehandlung von
X 210 Cr 12
C:2,0
Cr:12,0
120 WV 4 (Werkzeugstahl)
Warmarbeitsstahl
• gute Anlassbeständigkeit
• hohe Warmfestigkeit
• hohe Warmzähigkeit
• hoher Warmverschleißwiderstand
• gute Temperaturwechselbeständigkeit
Werksvorschrift zur
Wärmebehandlung von
X 38 CrMoV 5 1
C:0,38
Si:1,05
Mn:0,40
Cr:5,20
Mo:1,3
V: 0,4
S 10 - 4 - 3 - 10
10 wt.% Co
3 wt.% V
4 wt.% Mo
10 wt.% W
1000
800
400
200
t
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Spannungsriß-
korrosion (38%) andere
Korrosions-
arten (7,7%)
interkristall.
954 Schadens- Korrosion
fälle (11,5%)
Lochfraß
(25%) allgem.
Korrosion
(17,8%)
b) galvanostatische
Messung
Me Messelektrode c) potentiostatische
Pt
L
Gegenelektrode
Haber-Luggin-Kapillare
Messung
F Glasfritten
B Bezugselektrode
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Stromdicht-Potential-Kurve
Up Passivierungspotential
Ud Durchbruchspotential
Ua Aktivierungspotential
Meist wird soviel Nickel zugegeben, dass auch bei Raumtemperatur ein
metastabiler Austenit vorliegt. Diese Stähle sind dann auch bei Raumtemperatur
gut verformbar, bis zu tiefen Temperaturen zäh und verfügen über eine höhere
Warmfestigkeit als Stähle mit krz-Gitter.
Korrosionsbeständige Stähle
Legierungselemente - Cr
Legierungselemente - Ni
- stabilisiert Austenit
- verbessert Zunderbeständigkeit in aufkohlenden /
- stickstoffreichen Atmosphären
- erschwert die Diffusion von C und N im kfz-Gitter
- Löslichkeit für C und N nimmt mit steigendem Ni-Gehalt ab
- reduziert bei γ-Stählen die Unterschiede in der Wärmeleit-
fähigkeit zwischen Deckschicht und Grundwerkstoff
- Ni-Cr-Legierungen: Fe-Cr-Spinelle ergeben besseren
- Zunderschutz als Fe-Cr-Spinelle auf Cr-Ni-Stählen
- Ni-Legierungen haben geringere Wärmedehnung als Cr-Ni-
- Stähle
Delta-Ferrit
Chrom-Kohlenstoff-Diagramm
Legierungselemente - Mo
• verringert Anlasssprödigkeit
• fördert Feinkornbildung
• wirkt sich günstig auf die Schweißbarkeit aus
• erhöht die Warmfestigkeit und verbessert die
Zeitstandfestigkeit vor allem bei Gegenwart von Cr
• erhöht die Druckwasserstoffbeständigkeit
• verbessert das Korrosionsverhalten
• vermindert die Zunderbeständigkeit
Legierungselemente
Nickelequivalent / Chromequivalent
Nickelequivalent:
%Nieq = %Ni + 30*%C + 0,5*%Mn
Chromequivalent:
%Creq = %Cr + %Mo + 1,5*%Si + 0,5*%Nb
Schaeffler-Diagramm
Nickelequivalent: %Nieq = %Ni + 30*%C + 0,5*%Mn
ferritische Stähle
• gute Beständigkeit unter oxidierenden Bedingungen an
Luft
und in schwefelhaltigen Atmosphären
• Al verbessert Beständigkeit bei S-haltigen Atmosphären
• bei Gegenwart von Al kann es bei hohen Temperaturen
unter
Stickstoffatmosphären zur AlN-Bildung kommen
(röschenartige
Ausblühungen)
• Al-freie Stähle mit 18-24% Cr, 2% Si zeigen keine
Ausblühungen, neigen aber zu Versprödung über σ-
Phasen
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
ferritische Stähle
(ferritische Chromstähle)
ferritische Stähle
reduzierende Atmosphäre
(CO- oder Methanhaltig)
ferritische Stähle
• Grobkornempfindlich
• Warmwalzen nur in kleinen Querschnitten
• Kaltband üblich
• Kaltumformung nur im angewärmten Zustand
• Schweißen
• Vorwärmung
• begrenzte Wärmeeinbringung zur Vermeidung von
Grobkornbildung
• Verwendung austenitischer Zusatzwerkstoffe, nur die
Decklage mit artgleichem Werkstoff anzuschweißen
austenitische Stähle
• gute Verformbarkeit
• geringe Versprödungsneigung
• höhere Warmfestigkeit als ferritische Stähle
• gute Temperaturwechselbeständigkeit
• Neigung zur Warmrissbildung
• gute Schweißneigung
austenitische Stähle
austenitische Stähle
• gute Zunderbeständigkeit
• bei Sauerstoff-Überschuss
• bei Sauerstoff-Unterschuss
• Cr-Gehalt bestimmt die obere
Anwendungstemperatur
• überhitzter Dampf
• in trockenem Dampf bessere Zunderbeständigkeit
als in feuchtem
• X12CrNiTi 18 9, X10NiCr 32 20
• T > 760°C Einsatz von Ni-Legierungen mit Cr > 15%
austenitische Stähle
• empfindlich gegenüber Schwefelangriff bei erhöhten
Temperaturen
• oxidierende Bedingungen: Zunderschicht hemmt
Schwefelabsorption
• reduzierende Bedingungen:
• Bildung von Chromsulfid
• Chromverarmung in korngrenzennahen
Bereichen
• herabgesetzte Zunderbeständigkeit
• Einsatzgebiete allgemein bis
• 0,02 Vol.-% SO2 unter oxidierenden Bedingungen
• 0,02 Vol.-% HS unter reduzierenden Bedingungen
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Gefüge Perlit oder überwieg. reiner etwa 50% Ferrit ausschl. Austenit Austenit mit
Martensit, je Ferrit und Ferrit und 50% Austenit (stabiler Austenit) ger. Mengen
nach Perlit oder (Duplexstahl) δ-Ferrit
Wärmebeh. und Martensit (labiler
C-Gehalt Austenit)
Schweiss- i.A. extrem bedingt bedingt gut bis sehr gut gut gut bis sehr
eignung schlecht; abh. vorhanden vorhanden gut
vom C-Gehalt
Korrosionsbeständige Stähle
Ferritische Stähle
X 10 CrAl 13 1.4724 0,12 1,0 13,0 1,0 850°C
X 10 CrAl 18 1.4742 0,12 1,0 18,0 1,0 1000°C
X 10 CrAl 24 1.4762 0,12 1,5 24,5 1,0 1150°C
Austenitische Stähle
X 12 CrNiTi 18 9 1.4878 0,12 18,0 10,0 1,0 0,4 Ti 850°C
X 15 CrNiSi 20 12 1.4828 0,20 20,0 12,0 2,0 1000°C
X 12 CrNi 25 21 1.4845 0,15 25,0 20,5 0,5 1100°C
X 15 CrNiSi 25 20 1.4841 0,20 25,0 20,5 2,6 1150°C
X 10 NiCrAlTi 32 20 1.4876 0,12 0,3 21,0 32,0 0,5 0,4 Ti 1100°C
Nichteisenmetall-Legierung
NiCr 15 Fe 2.4816 0,12 (0,1) 15,5 75 0,2Ti, 8,0Fe 1150°C
CoCr 28 Fe 2.4778 0,10 28,0 48,0Co, 20,0Fe 1250°C
Heißrissgefährdung
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
• Entdeckung: 1808 durch Sir Humphry Davy
• Namensgebung: lat. alumen - Alaun - Kaliumaluminiumsulfat
• Vorkommen: 7,5% nach O und Si, häufigstes Metall
• Schmelzpunkt: 660,37°C
• Dichte: 2,702 g/cm3
• Kristallsystem: kfz
• el. Leitfähigkeit: 237 MS/m
• Wärmeleitfähigkeit: 237 W/mK
• el. Potential: -1,662 V
• Jahresproduktion: ca. 22 Mio. t./a
• Preis LME: ca.1,9 $/t (04/2005)
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Hauptanwendungsgebiete
Sonstiges
Transport 25 %
26 % Elektrizität
9%
Konstruktion
20 % Verpackung
20 %
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Weitere Anwendungen
• Sprühformen
Aluminiumschmelze wird mit Stickstoffstrahl unter Vakuum verdüst,schnelle
Abkühlung, geringe Korngrößen, hohe Übersättigungen und neue Legierungs-
systeme, mögliche Anwendung: z.B. Laufbuchsen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Primärgewinnung - Bauxit
• benannt nach franz. Stadt Les Baux, Provence
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Primärgewinnung Bauxit [Al(OH)3, Al2O3, AlOOH]
Hauptverfahrensschritte: H2O
• Raffination des Bauxit brechen, malen
• Reduktion zu Tonerde
• Elektrolyse auflösen
NaOH [NaAl(OH)4]
Feststoff abtrennen Rotschlamm
ausfällen
Al[OH]3
Energie, Kohlenstoff Kalzinition Abgas (H2O)
[Al2O3]
Energie, Kohlenstoff Elektrolyse
[Al]
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Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Primärgewinnung - Raffination des Bauxit
Aufschluss Bauxit Natronlauge
im Autoklaven
oder Autoklav
Rohrreaktor
Mischer
Eindicker
Rotschlamm
Kalzinierofen
Filter
Ausrührer Aluminiumoxid
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Primärgewinnung - Raffination des Bauxit
• Bayer Prozess: Auflösen, Rotschlamm abtrennen, Ausfällen
• Auflösen des Bauxit in heißer Natronlauge unter Zusatz von Kalk
n[Na2O]
K= ≈ 1,35
NaOH+ Al(OH)3 → Na+ + Al(OH)−4 n[Al3O3 ]
Kaustisches Verhältnis
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Primärgewinnung - Raffination des Bauxit
• verschieben des Gleichgewichts durch Kaustizität zur Vermeidung von Al2O3-
Verlust
• Rotschlamm abtrennen - 40% Wasser, Rest unlösliche Bestandteile, Deponierung
1-2 t feuchter Schlamm / t erzeugter Tonerde
n[Na2O]
K= ≈ 1,7
n[Al3O3 ]
Autoklav
Rotschlamm
Eindicker
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Primärgewinnung - Raffination des Bauxit
• Lösung wird durch Abkühlung auf 55-75°C übersättigt, Al(OH)4- als Al(OH)3* x H2O
Aluminiumhydroxyd mit Kristallwasser - 10-16% - ausgefällt
• übersättigte Lösung wird mit Al(OH)3 geimpft - Kreislaufmaterial
• Kaustizität steigt durch Al2O3-Entzug, Prozess unwirtschaftlich ab 3,3 - 3,6
Ausrührer
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Primärgewinnung - Reduktion zu Tonerde
• Kalzination im Drehrohrofen oder Wirbelschichtofen
• Temperatur 1200-1300°C
• Weiterverwendung als Aluminiumherstellung oder Feuerfestmaterial
- Schmelzpunkt: 2053°C
Al(OH)3 + xH2O
Al2O3
Elektrolyse
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Primärgewinnung - Elektrolyse
• Anoden und Ausmauerung aus Kohlenstoff, Stromleiter aus Eisen
• Betriebstemperatur 950-970°C
• Elektrolyt: Kryolith - Na3AlF6
• 0,5kg Kohle / 1kg Al
• 4kg Bauxit / 2kg Tonerde / 1kg Al
• 15 kWh / kg Al - gesamter Prozess
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Weiterverarbeitung
• hauptsächlich Strangguss
• kaum Diffusion im Festen, starke Konzentrations-
unterschiede und Seigerungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Weiterverarbeitung
• Barrenhochglühung: Spannungsabbau und Homogenisierung der
Seigerungen
• Warmverformung: - Walzen:
Warmwalzen auf Ausgangsdicke, dann Warmwalzen
auf Fertigmaß, Warmwalzen bei 400-540°C, bei
Abkühlung u. wieder Aufheizen, i.d.R. Rekristallisation
- Strangpressen: 520-540°C
• Abkühlung: langsam - rasch
• Lösungsglühung: bei aushärtbaren Leg. 450°C-540°C, anschließende
Abkühlung mit 0,3-500 K/s
• Kaltverformung: Walzen etc.
• Aushärten: - natürliche Alterung: RT, einige Tage
- künstliche Alterung: bis 200°C, bis ca. 20h
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Generell unterscheidet man zwischen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aufteilung der Al-Legierungen Al Fe Si
Fe
Al Mg
Al Si nicht
Si
aus-
Si Al Si Al Mn härtbar
Al Mg Mn Al Mg Mn
Mg Al Si Cu Al Zn
Al Mg
Al Al Si Mg Al Mg Si
Zn Al Mg Si Zn Al Cu (Si, Mn)
Al Cu Mg aus-
Al Cu
Cu Al Zn Mg härtbar
Cu Al Zn Mg
Al Zn Mg Cu
Li
Gußlegierungen Knet- Al Cu (Mg) Li
legierungen
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Aluminium u. Aluminiumlegierungen
international gebräuchliche Nomenklatur
eingeführt von der Aluminium Association USA
Bezeichnung Hauptlegierungselement
1XXX unlegiert
2XXX Cu
3XXX Mn
4XXX Si
5XXX Mg
6XXX Mg und Si
7XXX Zn
8XXX Andere, z.B. Li
9XXX ungebräuchlich
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Die technischen Aluminium-Legierungen werden folgendermaßen bezeichnet:
1xxx: Reinaluminium (99% Al)
aushärtbar, hochfest
2xxx: Al + Cu + Mg
Flugzeugindustrie
nicht aushärtbar, korrosionsbeständig
3xxx: Al + Mn
Eisenbahn
nicht aushärtbar, geringer thermischer Aus-
4xxx: Al + Si
dehnungskoeffizient
nicht aushärtbar, korrosionsbeständig, schweißbar
5xxx: Al + 4% Mg Automobilindustrie, Schiffbau, Kranbau, Haushalt
aushärtbar, mittelfest
6xxx: Al + Mg + Cu + Si
Möbelindustrie, Leitern
aushärtbar, höchstfest
7xxx: Al + Zn + Mg + Cu
Labor-Legierung, Flugzeugindustrie
aushärtbar, leicht, relativ spröde
8xxx: Al + Li + Mg + Cu
Flugzeugindustrie
dispersionsgehärtet, hochwarmfest
9xxx: Pulvermetallurgie
Flugzeugindustrie
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
aushärtbare und nichtaushärtbare Legierungen:
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aushärtung einer Legierung durch kohärente u. teilkohärente Partikel
1 - Lösungsglühen: möglichst
vollständiges Auflösen
der auszuscheidenden
Komponente im
Mischkristall Θ
2 - Abschrecken: Erzeugung
eines Ungleichgewichts als
Triebkraft Cu
3 - Aushärten: Teilchen
(Auslagern) metastabiler
Phase scheiden sich aus
a) Phasendiagramm
b) Temperatur-Zeit-Verlauf
c) zeitlicher Verlauf der Festigkeitswerte
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aushärtung: Phasen und Grenzflächen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aushärtung:
Versetzungen und Teilchen
• inkohärente Teilchen
- unüberwindliche Grenzfläche -
nur umgehen Versetzung
• umgehen
„Orowan-Mechanismus“
• schneiden
„Kelly-Fine-Mechanismus“
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aushärtung: Abhängigkeit zwischen Spannung u. Mechanismus
Kelly-Fine ~ r
1
Orowan ~ −
r
• optimale Teilchengröße
r0 ca. 50nm
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Verlauf der Ausscheidungshärtung bei AlCu (2xxx)
Homogenisierungsglühen (Lösungsglühen)
im T – Bereich T1 und T2
homogene Al α − Mischkristalle
Cu Atome regellos auf Gitterplätzen in Al Matrix
Abschrecken
Phasengleichgewicht verhindert
Cu Atome eingefroren
übersättigter Mischkristall (MK)(c1 bei RT)
auch an Leerstellen übersättigt, Stabilitätsanstrebung
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Auslagerung
durch Diffusion der Cu- Atome, je nach Auslagerungstemperatur
Cu- Atome bilden in der Al Matrix Ausscheidungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
- GP II Zonen -
größerer Härteanstieg
aufgrund wesentlich größerer
Übergangsfläche der kohärenten
Ausscheidungen zum Matrixgitter des MK
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Al2Cu o. Θ
GPI-Zonen GPII-Zonen o. Θ‘‘
inkohärent
kohärent teilkohärent
Gleichgewichtsphase
Kaltaushärtung Warmaushärtung
Überalterung
Alterung Überaltert
Rp0,2
• bei zu langer Glühdauer
Festigkeitsabfall u. Überalterung
durch Vergröberung der Teilchen T = const.
- Ostwald-Reifung -
Orowan-Mechanismus leichter Θ‘‘ Θ
t
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Ziel der Warmaushärtung: maximale Festigkeitssteigerung
• Auslagerungstemperatur zu gering,
Warmaushärtung tritt
nicht ein
• Temperatur höher,
Warmaushärtung
• steigende Temperatur,
schnellere Diffusion,
max. Härte früher erreicht,
Triebkraft geringer,
weniger Teilchen,
geringere Festigkeitssteigerung
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Kaltaushärtung - Einfluss der Abschreckung und Auslagerung
• AlCuMg
- Abschrecken meist in kaltem Wasser und
sofort nach der Lösungsglühung,
- rasche Abkühlung zwischen 250 u. 450°C zur
Vermeidung Ausscheidungen auf Korngrenzen
- Umformen am besten vor dem Kaltauslagern
- Tiefkühlen verzögert Kaltaushärtung: -15°C,
Vermormung nach 6 Tagen möglich
Anwendung für Niete
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Kaltaushärtung - Einfluss der Abschreckung und Auslagerung
• AlMgSi
- kalt und warmaushärtbar
- Einsatz meist warmausgehärtet
- Abkühlung an Luft ausreichend
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Kaltaushärtung - Einfluss der Abschreckung und Auslagerung
• AlZnMg
- unempfindlich gegenüber geringen
Abschrecktemperaturen
- Phänomen der Rückbildung
beim Schweißen
- Wärmeeinflusszone härtet
in einigen Tagen wieder kalt
aus
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Bei Al-Legierungen gibt es ein zusätzliches Bezeichnungssystem zur Kenn-
zeichnung der durchgeführten Wärmebehandlung.
Die mit einem Großbuchstaben abgekürzten Behandlungen werden der Legierungs-
bezeichnung angehängt.
F = wie produziert
O = Weichglühung
H = Kaltgehärtet
W = Wärmebehandlung in Lösung
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Ausscheidungshärtung - Besonderheiten
• Überalterung
verringert zwar die Festigkeit, aber
größere Dehnung und geringere Anfälligkeit gegen Spannungsrisskorrosion
Knetlegierungen
• AlCuMg
allgemeinen kaltausgehärtet, da Kupfer Korrosion begünstigt
aber
AlCuSiMn und AlCuBiPb - Knet: Korrosionsverhalten im
warmausgehärtetem Zustand gut, daher kalt- und warmaushärtbar
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Ausscheidungshärtung - Besonderheiten
Gusslegierungen - allgemein
• Lösungsglühung dauert im allgemeinen etwas länger
• Gießhitze dient in einigen Fällen als Lösungsglühung
G-AlCu4Ti u. G-AlCu4TiMg
• kann sowohl kalt als auch warm ausgehärtet werden
AlSi9MgMnSr
• kalt- und warmaushärtbar
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Ausscheidungshärtung ist der wichtigste Verfestigungsmechanismus
bei Al-Legierungen: Ausscheidungshärtung: bis 350 MPa mehr
Mischkristallhärtung: bis 150 MPa mehr
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Einfluß der Verformung auf das Aushärteverhalten
• Kombination aus Umformung, kalt o. warm, und Wärmebehandlung
- thermomechanische Behandlung, TMB -
wichtig in der Praxis
Beispiele
Kaltumformen und Kaltauslagern:
• Umformung lange nach Abschrecken: Kaltverfestigung abgeschlossen,
Kaltverfestigung und Verformungsverfestigung überlagern sich
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Einfluß der Verformung auf das Aushärteverhalten
Beispiele
Kaltumformen und Kaltauslagern:
• geringe Kaltverformung baut Abschreckspannungen ab
Beispiele
Kaltumformen und Warmauslagern:
• Umformung nach Abschrecken vor Auslagerung: Versetzungen beschleunigen
Aushärtung, evt. geringeres Maximum, analog zu Kaltumformen u. Kaltauslagern
aber
wichtig bei ausreichender Verformung !
TAuslagerung < TRekristallisation
• bei Integralplatten - 90% werden nach Auslagerung zerspant: geringe Kaltum-
formung, baut Abschreckspannungen ab, analog Kaltumformen und Kaltauslagern
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
• praktischer Einsatz:
- überwiegend kaltausgehärtet (AlCuMg)
- Warmaushärten erhöht Festigkeit, verringert
aber Korrosionsbeständigkeit
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
• nicht aushärtbar
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
• behinderte Diffusion der Si-Atome führt zu feinen, abgerundeten Krtistallen; Festigkeit steigt
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
übereutektische Legierung
• übereutektisch ab 17% Si primäre Si-Kristalle (abrasiv) während des
AlSi17 Erstarrungsvorganges im Eutektikum ausgeschieden
Bedingung: geeignete Größe und Verteilung
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Systeme Aluminium-Magnesium (5xxx) AlMg
• nicht aushärtbar
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
• gut verformbar
• gut schweißbar
• z.B. AlMgSi1
0.7 bis 1.3 mass% Si
0.6 bis 1.2 mass% Mg
• Lösungsglühen
bei 525 bis 540°C
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Verarbeitung-Strangpressen
• Verarbeitungsverfahren für ca. 30% aller
Knetprodukte
• Technische Daten
- Presskraft: 6-150 MN
- Pressgeschwindigkeit: bis 100 mm/s
- Presstemperatur: 425-520°C
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Verarbeitung-Strangpressen
• drei Verfahren
direktes Strangpressen
- starke Reibung
- Kernbereich fließt vor, Randschale
später
- Kühlung kurz hinter Matrize möglich
indirektes Strangpressen
- 30% weniger Reibung, größere Bolzen
- Querschnitt durch Stempel begrenzt
- schwierigere Handhabung, Kühlung
Hydrostatisches Strangpressen
- Flüssigkeit - 200 bar - überträgt Druck
- Anpassung der Bolzen erforderlich
- nur kleinere Pressbolzen möglich
- schraubenförmige Stege möglich
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Matrize
Verarbeitung-Strangpressen
• Fertigung von Rohren und Hohlprofilen Dorn
mit Dorn
- äußere Form durch Matrize, innere durch Dorn
- drehbare Dorne möglich
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Verarbeitung-Strangpressen
• Gefügeausbildung
- langgestreckte Körner auch nach Wärmebehandlung
- Festigkeitssteigerung durch Verformungsverfestigung
• Recken
- zum Abbau von Spannungen, Bögen
• Kalt- o. Warmauslagern
- Lösungsglühen, Abschrecken, Auslagern
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Anwendungen Knetlegierungen
Weiterverarbeitung durch Walzen, Strangpressen, Ziehen, usw. zu Halbzeug
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Anwendungen Automobilrohbau
Dreiecks-
Querlenker
6110A-T6
2,4kg
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
sowie
Rumpfhaut: 2025-T3
plattiert Al/nicht
schweißbar Stringer im
Rumpf: 7150-T6
Rumpfstruktur:
AlMgSiCu
AlMgLi
AlMgSc
schweißbar
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Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Anwendungen Flugzeugbau A340
Flugzeugradhälfte
2214-T6
60kg
Flugzeugfensterrahmen
7175-T74
1,1kg
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Anwendungen Strangpressprofile
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Anwendungen Schienenfahrzeugbau
ICE Mittelwagen aus Strangpressprofilen
AlZn4,5Mg1 und AlMgSi0,7 (Profile)
AlMg4,5Mn und AlMgMn0,8 (Bleche)
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Anwendungen Verpackungsindustrie
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Korrosion
Oxidschicht
• Aluminium ist sehr unedel
Normalpotential von 1,662 V
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Korrosion
Kontaktkorrosion
• Metalle haben unterschiedliche
Potentiale E0
- edel, unedel - z.B. Al, Cu
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Korrosion
Kontaktkorrosion
• Spannungsreihe nicht allein entscheidend
Verstärkung und Schwächung einzelner Elemente möglich
Einfluss des Gefüges: gelöst besser als ausgeschieden
Einfluss des Korrosionsmittels: NaCl o. HCl
• Beispiele:
- Kupfer: schädlichstes Legierungselement wenn ausgeschieden
- AlSi-Legierungen in NaCl-Lösung: steigender Masseverlust mit steigendem Si-Gehalt
- GD-AlSi9Cu3: Fe u. Zn, steigende Gehalte verschlechtern einzeln die Beständigkeit
Mn, keine Verschlechterung, Fe, Zn, Mn zusammen, kaum Verschlechterung
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Korrosion
Spannungsrisskorrosion
• gleichzeitige Einwirken von korrosivem Medium und Spannung
Aluminium u. Aluminiumlegierungen
Recycling
• ca. 5 % der Energiemenge für die Primärerzeugung
• weltweiter Anteil von Sekundärmaterial ca. 30%
• Unterteilung des Rücklaufs in
Neuschrotte: Produktionsabfälle, Ausschussteile, Späne, Krätzen
Altschrotte: verbrauchte Aluminiumteile
• sortenreine Schrottsammlung oft nicht möglich, Ausnahme z.B. Dosen in den
USA
• Behandlung:
• brennbare Verunreinigungen abschwefeln
• höher schmelzende Metalle: ausschmelzen
• Oxide: Salzschmelze, Gießfilter,
Spülgasbehandlung
• Gusslegierungen können nur wieder zu
Gusslegierungen werden - hoher Siliziumanteil
• Knetlegierungen lassen sich auch zu Gusslegierungen
wiederverwenden
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Sonstiges
Verkehr 7%
8%
Bauwesen
39%
Elektroindustrie
37% Maschinenbau
9%
Rohstoff:
• Chalkopyrit o. Kupferkies - CuFeS2
• Erze nur ca. 0,5-1% Kupfer
• mit Flotation auf ca. 30%
• Konzentrat besteht
zu etwa gleichen Teilen aus
Kupfer, Eisen und Schwefel
Weiterverarbeitung:
• oxidische Erze: hydrometallurgische Route, weltweit: ca. 15-20%
• sulfidische Erze: pyrometallurisch
Trocknen
Abgas (SO2)
Flussmittel Schlacke
Luft (O2) Steinschmelzen Schlacke reinigen
(0,5-1% Cu)
Kupferstein (60-70% Cu)
Gießrad
Anoden
selektive
Oxidation
Pourbaix-
Diagramm
Kupfer und
Kupferlegierungen
Spannung 2V
Gleichstrom 10.000 A
vorher nachher
Gew. %
< 0,7
Ni < 0,5 Elektrolyt (100 %)
Ag < 0,1 Anodenschlamm (99 %)
Sb Anodenschlamm (40 %)
< 0,2 Elektrolyt (60 %)
As Anodenschlamm (40 %)
< 0,005 Elektrolyt (60 %)
Fe < 0,5 Elektrolyt (100 %)
As Anodenschlamm (60 %)
Elektrolyt (60 %)
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Weiterverarbeitungsmethoden
Sonstiges
Kunstguss 10%
2% Sandguss
38%
Strangguss Schleuderguss
47% 3%
1 Oberkasten
2 Führungs- und Haltestifte
3 Speiser
4 obere Modellhälfte
5 untere Modellhälfte
6 mit Speiser und Einguss
montierte Modellhälfte
7 Einguss
8 Unterkasten
9 Kern
10 Grat (bedingt durch
Teilungsfuge)
11 Rohgussteil
SOUTHWIRE-
Verfahren
ASARCO- Gießrad Stahlband
Schachtofen
Walzstrasse
HAZELETT-
Verfahren
HAZELETT-Caster
Stahlband
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gekühlte
Antrieb Kokille Drehform
Gießrinne
Kokille geneigt
6 Geißen
• Verwendung im Dachbau
auch als Statussymbol
• gleichmäßige Oxidschicht
schützt vor Korrosionsangriff
• Eintrag von H2
Schweißen mit Acetylen o.
Glühen in H2-haltiger Atmosphäre
kann zur Wasserstoffkrankheit führen
Bildung von Wasserdampf,
Auflockerung des Gefüges
• el. Leitfähigkeit u.
Wärmeleitfähigkeit abhängig
von Beweglichkeit
freier Elektronen
• Gitterstörungen vermindern
Beweglichkeit
• allg.: E-Kupfer o.
SE-Kupfer (desoxidiert)
• CuZn - Messing
• Cu Al - Aluminiumbronze
• CuSn - Zinnbronze
• Cu-Ni -
• Festigkeit steigt mit dem Zinkgehalt, max. 600 MPa bei ca. 45 Gew.% Zn
• Legierungen bis 30% Zn auch Tombak von malaiisch „Tambaga“ für Kupfer
• Neusilber früher häufiger gebrauchte Legierung mit 45-67 % Cu, 10-29 % Ni,
Rest Zn, heute meist von nichtrostenden Stählen verdrängt
β 46-50 Gew.% Zn
technisch nicht relevant,
γ wirkt versprödend u.
wird vermieden
3. Werkzeugverschleiß 4. Zerspanungskräfte
V: Spanungs-
SKV: Schneidkantenversatz KM: Kolkmitte geschwindigkeit
VB: Verschleißmarkenbreite KB: Kolkbreite F: Spanungskraft
KT: Kolktiefe
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Spiral- Flach-
wendelspäne wendelspäne Bandspäne
• Kaltumformung erfordert
Homogenisierung
zur Beseitigung der Seigerungen
Kupfer-Aluminium-Legierungen
Beispiel:
Schiffspropeller
aus Aluminiumbronze
• vollständige Mischbarkeit
von Cu u. Ni
im Flüssigen und Festen
• Verwendung
binärer Legierungen
überwiegend als Münzmetall
• Legierungen teilweise
ferromagnetisch,
Curietemperatur fast linear
abhängig vom Ni-Gehalt
Beispiel:
Seewasser-Kühlsystem
auf einer „Off-Shore“-Plattform
aus der seewasserbeständigen
CuNi10Fe1Mn
• Mehr als 80% des jemals geförderten Cu ist heute noch in Gebrauch.
Sonstige inkl.
Chemikalien NE-Legierungen 12 %
5%
Legieren
sonstiger Stähle
10 %
Legieren von
Galvanik
Edelstahl
8%
65 %
Rohstoff
• sulfidisch: - derzeit Hauptrohstoff silver swan nickel mine, HWE, Australien
Mischung aus Fe-, Cu- u. Ni-Erzen
Pyrrhotit (Fe7S8), Pentlandit [(Ni,Fe)S8], u. Chalkopyrit (CuFeS2)
• oxidisch: meist Peridotit und Serpentin
• Ni Gehalt: 0,8-3 % im Erz
Weiterverarbeitung
• Erzeugung eines Konzentrats
• sulfidische Erze : pyrometallurgisch, Gewinnung von Cu, Co, Fe, Au, u.a.
• oxidische Erze: hydro-, o. pyrometallurgisch - je nach Ni Gehalt
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
99,5 % Ni 99,9 % Ni
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Ni-Mn-Legierungen
• Legierungsgehalt bis 1-5,5 % Mn
• NiMn3Al als negativer Schenkel des Thermoelements
• NiMn1 für elektroakustische Bauteile
Ni-Be-Legierungen
• aushärtbar, Härte bis 580HV, Festigkeiten bis 1900 N/mm2
Ausscheidungshärtung:
entscheidende Festigkeitssteigerung durch γ ´-Phase
Mischkristallhärtung:
Legierungselemente gehen in die γ´
Rp0,2
γ-Matrixphase, Härtungseffekt durch
Größendifferenz [Mo und W ca. 12 %]
Korngrenzenhärtung:
Diffusion der Legierungselemente zu
den Korngrenzen, Korngrenzengleiten Temperatur
wird verhindert.
Verlauf der durch Ausscheidungs-
härtung erhöhten Streckgrenze als
Funktion der Temperatur (schematisch)
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
• Einsatztemperatur ~900-1150°C
mit 0,85 höchste homologe Temperatur
aller Werkstoffe bei gleichzeitiger mechanischer
und korrosiver Beanspruchung
γ ´-Elementarzelle
Ni
γ ´-Phase
γ -Phase
Al
elektrolytisch chemisch
Me2+
Me
Chemikalien
8% Andere
5% Zn-Legierungen
Messing
18% 13%
Verzinken
50% Halbzeug
6%
Rohstoff
• Wertmineral: überwiegend - 90% - Zinkblende - ZnS
• Erz: Verwitterungsminerale, zusammenfassend: Galmei
• Zinkanteil zwischen 5 und 20%
• Zinkerze häufig in Verbindung mit Bleierzen
• nach Konzentration - Flotation:
45-60% Zink, bis 10% Pb u. Fe, 25-30% S
außerdem Cadmium und Quecksilber
Weiterverarbeitung
• zu 90% auf hydrometallurgischem Weg
Elektrolyse Einschmelzen
• Reaktionstemperatur
durch Kühlschlangen Konzentrat
im Wirbelbett steuerbar
• Verweilzeit über Kalzinat
Luftmenge steuerbar
Luft
CdOfest+Cfest=Cd+CO
PbSO4fest+4Cfest=PbS+4COgas
• Gasraum
Zngas+COgas+O2gas=ZnOfest+CO2gas
Cdgas+COgas+O2gas=CdOfest+C02gas
PbSgas+4CO+4O2=PbSO4fest+4CO2gas
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
• Fe, Cu, Ni, Cd, Co u. H sind edler als Zink, stören die Elektrolyse
Filter Filter
Zn-Staub
Zn-Staub
As2O3 zur
ZnSO4 Elektrolyse
Cd-Schmelzofen
Cd-
Elektrolyse
Cu-Filterkuchen
Eindicker
Laugenreinigung
Budel-Zink, Niederlande
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Verteiler Verteiler
• Kristallisation je nach
Legierungstyp zwischen 100 - 300°C
ehemals
Feinzink
ehemals
Hüttenzink
• Ausgangsmaterial: Z1
• Hauptlegierungselemente:
Al, Cu, Ti und Mg
Cu: Festigkeitssteigerung
Druckguss
bevorzugte
Druckgusslegierung
Sand- u. Kokillenguss
schwieriger Sand- u.
Kokillenguss
Sand-, Kokillen- u.
Druckguss
gute Gießbarkeit u.
Festigkeit
• ZnCu1CrTi - Titanzink
• „in situ“ dispersionsverfestigt mit TiZn15
• Weiterverarbeitung zu Blechen für den Dachbau
• einzige Zn-Knetlegierung
Zn
Eine Elektrode wird als
Anode bezeichnet,
wenn an Ihr bevorzugt
die Oxidation abläuft.
Cu
Eine Elektrode wird als
Kathode bezeichnet,
wenn an Ihr bevorzugt
die Reduktion abläuft
Negative Einflussfaktoren:
• hohe Temperatur
• große Potentialdifferenz
• kleine Anode, große Kathode
• hohe Elektrolytleitfähigkeit
• geringer äußerer ohm‘scher Widerstand
• aktiver Korrosionsschutz:
Lokalelemente in Verbindung mit anderen Metallen,
Zink ist unedler, löst sich bevorzugt auf u. schützt das edlere Metall
Anwendung:
- Verzinken von Stahl
- Opferanoden für Schiffe,
Tanks und Pipelines
• Verzinken im Durchlaufverfahren
- bei Stahlblech -
Zn
o. Stückverzinken
im Tauchbad
• Legierungsbildung zwischen
Stahl und Zink FeZn17
• verwendeter Werkstoff:
meist Z4 u. Z5
FeZn13
Fe5Zn21
Stahl
• Schichtdicke: 7 - 40 μm
ThyssenKrupp - Dortmund
Gesamtansicht Bandspeicher
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Opferanoden im Schiffbau
ZS mit aktivierenden
Zusätzen, z.B. Al, Cd
Stückverzinken
meist ZS
Titanzink-Bleche
jüdisches Museum, Berlin
ZnCu1CrTi
• Gußlegierungen
meist Zn-Al-Legierungen
Verarbeitung hauptsächlich im Druckguss,
Wanddicke bis 0,3 mm
Gießtemperatur ca. 425°C nicht über 450°C
Ti-Legierungen TiO2
6% Pigmente 90%
Rohstoff
• insgesamt ca. 140 Ti-Minerale, aber nur zwei von
wirtschaftlicher Bedeutung
• Rutil - TiO2, 92-98% TiO2
weltweite Reserven ca. 30 Mio. t TiO2
• Ilmenit - (Fe, Mn, Mg)TiO3 37-62% TiO2
weltweite Reserven ca. 270 Mio. t TiO2
Weiterverarbeitung
• Anreicherung der Erze durch Flotation und Sichter,
• Trennung in Rutil und Ilmenit durch Magnetabscheidung u. elektrostatische
Abscheidung: - Rutil: direkte Weiterverarbeitung zu Titanschwamm
- Ilmenit: Verarbeitung zu Titanschlacke, oder synthetischem Rutil
pyrometallurgische hydrometallurgische
TiO2-Anreicherung TiO2-Anreicherung
TiO2
Gusseisen Chlorierung Cl2, Koks, Mg
TiCl4
Lichtbogenofen
Titan
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
99,9 %
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Vakuumschleuse mit
Schwammzuführung
Elektronenkanonen
Vakuumpumpen
selbstverzehrende
Elektrode, Vakuumkammer
Vorelektrode
Schmelztropfen Lichtbogen
Schmelzbad
Block Wasserkühlung
hexagonal kubisch
dichtest raumzentrierte
gepackte β-Phase
α-Phase
gewöhnliche Einteilung:
• α, (α+β)- und β-Legierungen
• mit weiteren Unterteilungen
in Near-α und metastabile
β-Legierungen
α-Legierungen:
Reintitan und/oder
neutrale Elemente
• Entwicklung:
- Ti-8-1-1: Al führte zu Spannungsrisskorrosions-Problemen
- Ti-6-2-4-2 (Ti-6Al-2Sn-4Zr-2Mo) niedrigerer Al legiert
- Ti-6-2-4-2-S (Ti-6Al-2Sn-4Zr-2Mo-0,1Si)
0,1%Si verbessert drastisch
Kriecheigenschaften; bis 0,5%Si im Einsatz
• erste kommerzielle Si-haltige Ti-Legierung: (UK) IMI 679 gefolgt bei IMI 685
(Ti-6Al-5Zr-0,5Mo-0,2Si)
Pleuel
Rumpfspant - Flugzeug
Tuorboladerrad
Quelle: OTTO FUCHS
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
- TIMETAL LCB (low cost beta) für Anwendungen außerhalb der Luft-und Raumfahrt
Rotorkopf, geschmiedet,
Ti-10V-2Fe-3Al,
156 kg,
Quelle: OTTO FUCHS
Mechanische
Eigenschaften
• Abfolge von:
Lösungsglüh-,
Verformungs-,
Rekristallisations-,
Auslagerungs-,
Spannungs-
freiglühbehandlungen
LM Gefügebilder Ti-6Al-4V
- langsame Ofenkühlung 50°C/h
- Wasserabschreckung
- jeweils von 1050°C,800°C, 650°C
• langsam: lamellar
• schnelles Abschrecken:
martensitische Umwandlung der
β-Phase, feinspießiges Gefüge
• schnelles Abschrecken:
oberhalb MS; β-Anteil wird
umgewandelt in Martensit
Zugeigenschaften
• Streckgrenzenbereiche als
Funktion von Temperatur u.
Gefüge der Legierung
Ti-22Al-25Nb im Vergleich
zu anderen Legierungen
γ-TiAl
Blechstruktur
Blech von Plansee,
Österreich
Geschichtliches
• 1808: entdeckt Sir H. Davey
• 1900: 10 t ; Preis: 160 US$/kg
• 1944: 228.000 t
• 1947: 10.000 t
• 1971: >42.000 t (VW-Käfer)
• 1998: 360.000 t; Preis: 3.60 US$/kg
• 2000: 366.900 t; Preis: 2.00 US$/kg
• 2003:
• Vorrausgesagter Verbrauch für die nächsten 10 Jahre: 7%
Mg-Gussbauteile, VW 1500
Entschwefelung
Desulf
40
Chemieindustrie
Chemical
30
129666 t
110800 t
13400 t
27400 t
145613 t
9022 t
29000 t
9974 t
Gusslegierungen
13299 t
7100 t
15800 t
57385 t
Casting
20
Knetlegierungen
Wrought
10
andere
Other
0
1983 2002
Quelle: IMA
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
USD/m3
4000 Magnesium
Al
A
Stahl
C
2000
0
1990 1994 1998 2002
Quelle: Hydro Magnesium
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Verarbeitung
Magnesiumlegierungen
Gusslegierungen Knetlegierungen
• Druckguss • Strangpressen
• Squeeze casting • Walzen
• Thixocasting • Tiefziehen
• Sandguss • Schmieden
• Kokillenguss
• Casting
- High pressure casting (AZ, AS, AE, AM)
- Gravity casting (AZ, K, ZK, ZE, EZ, QE, WE)
- Squeeze casting (AZ, AS, AE, AM, K, ZK, ZE, EZ, QE)
- Thixo casting (AZ, AS, AE, AM)
• Extrusion (AZ31, AZ61, AZ80, WE54, WE43)
• Rolling (AZ31, HK31, HM21, ZK60)
• Forging (AZ31, AZ60, AZ80, ZK)
• Joining
Magnesium – Druckgusslegierungen
• AZ (Mg-Al-Zn) • AS (Mg-Al-Si)
– Gute Raumtemperatur- – Verbesserte Festigkeit
eigenschaften – Verbessertes Kriechverhalten
– Geringe Warmfestigkeit – Eingeschränkte Giessbarkeit
– Geringe Duktilität
• AE (Mg-Al-SE)
• AM (Mg-Al-Mn) – Gute Hochtemperatur-
– Verbesserte Duktilität eigenschaften
– Mässige Raumtemperatur- – Gutes Kriechverhalten
eigenschaften – Eingeschränkte Giessbarkeit
– Eingeschränkte Giessbarkeit
Operating conditions
705 - 760 50 air + 50 CO2 + 0.3 SF6 Yes Yes Very good
Magnesium ingots
Transfer tube Metering pump
Shot sleeve
Form
Giesskolben
Einlass
Giesszylinder
Schm
elze
Form
Giesskolben
Giesszylinder
In comparison to aluminium:
• 50% higher casting rate
• Can use steel ingots – higher life
• Low heat content – energy saving
• Good machineability
• Requires ca. 50% of tooling costs
• Higher fluidity of melt
© GKSS SS2008 ! Nur für Lehrzwecke verwenden !
Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Ax-Base 2
6 ZA-Base
4
castable
difficult to
2 cast
0
0 5 10 15 20 25 30 35
Zn-content (wt.-%)
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
700
Temperatur [°C]
600
500
400 Schmelzbereich
Giesstemperatur
300
AZ91 AM60 AM50 AM20 AS41 AS21 AE42
Quelle: Aune & Westengen, SAE Technical Publ. no. 950424, Detroit 1992
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
AM20 190 90 90
Property Unit Temp. AZ91 AM60 AM50 AM20 AS41 AS21 AE42
Lin. thermal. exp.c.µm/(m·K) 20-100 26.0 26.0 26.0 26.0 26.1 26.1 26.1
Sp. heat of fusion kJ/kg 370 370 370 370 370 370 370
Specific heat kJ/kgK 20 1.02 1.02 1.02 1.02 1.02 1.02 1,02
AM20 190 90 90
0
50 100 150 200
AS41 215 140 140 Temperature [°C]
Time in h Time in h
Creep strenght of some magnesium-rare earth alloys (T6: WE54, WE43, EQ21, T5, EZ33,
high pressure die cast: AE42) at (a) 200°C and (b) 250°C (courtesy of J. King, MEL).
Knetlegierungen
Container
Extruded shape
Ram
Die backer
Ingot or billet
10µm 10µm
Querschnitt
Längsrichtung
10µm
350
300
Stress (MPa)
250
200
150
100
Tensile test
50 Compression test
0
0 5 10 15 20 25 30
Strain (%)
Elongation A5 [%]
hydrostatic extruded
J. Swiostek (Sp), J. Bohlen, D. Letzig, K.U. Kainer, In: K.U. Kainer (Ed.) „Magnesium Alloys and Their
• in air 2 Mg + O2 ⇒ 2 MgO
; formation of oxide layer
• in aqueous solutions
- anodic reaction Mg ⇒ Mg2+ + 2 e-
- cathodic reaction 2 H2O + 2 e- ⇒ H2 + 2 (OH)-
- total reaction Mg(s) + 2 H20(l) ⇒ Mg(OH)2(s) + H2(g)
; formation of hydroxide layer
Uniform corrosion
∆h
Me
20
Cu
Ag
15
10 Ca
5 Zn
Cd Pb, Sn, Al
1 2 3 4 5
Constituent [Mass-%]
Effect of alloying and contaminant metals on the corrosion rate of Mg
(alternate immersion in 3% NaCl)
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Ni
Corrosion Rate [mm/y]
6 Fe
Cu
2
0
1 10 100 1000 10000
Content [µg/g]
Fe, Ni and Cu raise the corrosion rates even at very low contents.
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Mg matrix
β phase (Mg17 Al12) intermetallic compounds (Al, Mn, Fe) α phase
0
AZ91 AM60 AM50 AM20 AA 4250 AZ91
HP HP HP HP conv.
Corrosion rates of various Mg high purity alloys measured in 240 h salt spray test
(ASTM B117) compared with aluminium alloy AA 4250 and conventional AZ91.
Hydro Magnesium 2000
electrolyte
Me I Me II
Magnesium - Recycling
Lenksäulengehäuse Hecktür
Motor V-4
Mg: 1,4 kg, Stahl: 2,3 kg Mg: 3,2 kg, Al: 5,5 kg
Mg: 16 kg, Al: 22 kg,
Gewichtsred.: 40 % Gewichtsred.: 42 %
Fe/Stahl: 60 kg
Gewichtsred.: 22 - 73 %
Sitzrahmen
Mg: 1,8 kg, Stahl: 5 kg
Gewichtsred.: 64 %
Radhaus
Mg: 11,4 kg, Stahl: 15,6 kg Innentür
Lenksäule
Gewichtsred.: 28 % Mg: 5,4 kg, Al: 8,2 kg
Mg: 0,9 kg, Steel: 1,4 kg
Gewichtsred.: 33 %
Gewichtsred.: 33 %
Quelle: www.magnesium.com
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Fahrzeugkomponenten
Instrumententräger
aus Magnesium für
den Rolls Royce
Phantom: Gussteil in
der Form
Quelle: BMW
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Gefüge und Eigenschaften technischer Legierungen
Sitzrückseite (Jaguar S)
Lenksäulenhalterung des
Alfa 166 und Lancia Integrale