KANTUS I
aldo er hett ein hauß gebaut. Alls ich aber nit vill lust
zur schulenn, sonnder villmehr zu pferden
vnd reutterey trug, vnnd mich darbey finden ließ,
bin ich volgenndts alßbaldt nach demselbigenn
Vnnd vff sant Jacobs abenndt khamen wir inn ein leger,
vnnd erstickhtenn vnns denselbigenn tag,
vmb großer hitz willenn, drey burgundischer kirißer,
vnd ettliche reutter, die vnnder meins hernn hauffenn waren,
der war woll dreissig jar allt, vnnd zuuor woll inn eim zug
oder dreyenn mit her Veitten vonn Lennterßheim gewesenn,
der wahr also langsam vnnd vnngeschickht mit der reutterey,
das er vber ein gaull nit khonndt zu rustenn vnnd zeumen,
biß ich die andernn geull all gesadellt vnnd gezeumet hett.
Da gab ich meinem herrn sein gaull, das helmlin
vnd denn spieß, vnnd ich dennechstenn hinach,
also das wir dasselbig leger auch raumenn musten,
welche wir des morgens brattenn, vnnd wie wirs im sin hattenn,
gleichwoll darmit lebenn wolltenn. Aber wie nhun
daß essenn fertig wahr, vnnd alle ding zugerust,
do kombtt bottschafft wir sollenn schnell vff sein,
dann man woll anstossenn vnnd brennenn.
Da namen wir dennechstenn die geull,
bandenn sie herrauß ann die zeun, vnnd das harnisch
auch herrauß zu denn zeunen, vnnd khondtenn allso
also das der keiser hartt zog, vnnd meinttenn ire mat
nit annderst, dann sie wolltenn inn vberaillt
vnnd geschlagenn habenn. Aber wir khamen ein wenig
zu lanngsam, allso das er Rupprecht vonn Arnnberg
so nam ich doch das kurtz tegelin, vnnd schlag inn darmitt
vff denn kopff, wartet aber doch nichts destweniger
vff mein diennst, wie dann der brauch wahr,
vnnd blieb nachts im schloß. Des morgens fruhe,
vnd gab ime also nit vil gutter wortt. Aber der guett man
war weiser dann ich, vnnd ließ mich gehnn,
do er mich aber hett angriffenn, hett ich mich gewißlich
gewertt, vnnd wer ich irgenndt inn ein groß vnngluck
Ich leg mich ebenn alßbaldt mit inn ein koth, als darnebenn,
vnnd dieweill die sachenn so kurtz gestellt ist,
so darff ich ir nit, sonder will mich williglichenn
inn denn thurnn begebenn, wie ich dann thet.
also das sie zu wehr griffenn. Da stundt ich alls ein boser bub
darbey, vnnd alls der Zeißolff vor seiner schaubenn
mit der wehr nit naher kunth khommen, vnnd der Balleckh
die stech stangenn zum stoß gefast hett,
das wir fein rhaum hettenn, vnnd hett ich kein gesellenn
bey mir, vnd er auch kheinen bey sich, darumb
ich mich dann nit lanng seumett, sonnder ruckhtt
zu im hinzu vnnd treib inn hindersich,
KANTUS II
wie ich auch thett. Vnnd wie der pfaltzgraff hinweg zeucht,
so war der marggraff des andernn tags selbs personnlich
mit dem drittenn zeug auch vff, dann er hett schonn,
vnnd ein groeß stutz kepplin, vnd ein grohenn hutt daruber,
das inn kheiner fur ein keiser gefanngenn
oder angesehenn hett. Ich aber alls ein junger kandt
inn bey der nassenn, das ers wahr, dann ich hett inenn
also das wir bey der nacht fur ein fleckhenn khamen,
der heist Taingen, leidt nit weit vonn Schaffhausenn.
Nun warenn ettliche Schweitzer von Schaffhausen
herrauß khommen, inn dennselbigenn kirchthurnn,
das sie vill vonn adell vnd vnedel zu roß vnnd zu fueß
erwurffen vnnd erschossenn. Vnnd nachdem mir
mein gaull darauff ich vf den marggrauen wart,
gestorbenn wahr, lieff ich alls ein boser bub zu fueß
ain kleins durs mendlin, der mir hartt ann der seittenn
stundt geschossenn, vnd ging der schuß durch inn hinauß,
vnnd draff ein knecht, der hortt zum wurttennbergischenn
hauffenn, hett ein blohes kleidt ann, der blieb thodt,
von denen ich selbs gehortt, wie die sachenn bey inenn
zu sey ganngenn. Do ich dann souill vernommen,
das es durch varlessigkeitt, verachtung vnd liederlicheit
verseumbt sey wordenn, dann ich bin darbey gestandenn,
KANTUS III
vnd schreidt vnns an, vnd ich wurtt es zwar zum erstenn gewahr,
vnd sagt zu meinem bruder: Der leufft vnnd schreitt vnns nach,
wir wollenn hörenn, was er woll, bliebenn also halltenn,
biß er zu vnns khame. Da wahr das sein werbung,
vnd sagtt, ich leg immer vff der bann, ich solt es nit thonn.
Geb ich irenn fn. gnaden gleich etwas stumpffe annttwurtt,
vnnd sagtt ich will wehnn, ich sey darumb hie,
das ich reittenn soll: Wann man mir annsagtt, so reitt ich,
im leib sagt mirs, vnnd das es mir gott inn sin gab,
so wollt es auch meins verstandts die notturfft erfordernn,
das ich denn furderstenn furman vonn dem gaull
heraber stach. Das thet ich nhun darumb,
vnd vnsere gesellenn, biß das erst das geschutz einher ging,
vnd vnnsere gesellenn, ettliche einspenige reißigen,
gegenn vnns flohenn, die ich auch selbs
sambt Hanßen Hundten dem marggreuischenn
vnd der wagennburg, biß wir sie inn vnnser leger brachtenn,
vnnd glaub onne dasselbig, wann wir furtt hettenn getruckht,
vnnd wehrenn gerucht gewesenn, wir woltenn
Nurnnberg vff solchmall erobert habenn.
Aber das ist wahr, das kurtz darnach ein grosser tag
zu Onoltzbach zwischen denn vonn Thungen
vnd denen vonn Heßperg des neuen hauß halbenn
gewesenn, vf welchem ich vff mein vetternn
KANTUS IV
trib vill seltzamer redt, vnnd sagtt: Was will der junckher thun,
will er auch zu vnns? vnd dergleichenn hönische wortt,
darmit er mich vermeint vff zubringenn,
das mich dann hindennach vertroß, vnnd sagtt zu im:
Vnd wie ich ein wenig fur das thor hinauß kham,
wahr der Aff schonn wider da, vnd hett wider
ein pfeill vff dem armbrust, vnd vier baurnn bey im,
vnnd schriehe: Herr, herr!, vnd scheust darmit
wider nach mir, das ich denn pfeill vff der erdenn
sahe grellenn. Vnnd ich den nechstenn wider zu im zu,
vnd mit dem schwerdt rauß, vnnd jagt sie all funf
inn das dorff hinein. Da fingenn die baurn ann
KANTUS V
aber ich erreitt inn, vnd stach inn mit dem schwerdt
vnder denn gaull, also das ich sie beidt behilt.
Daruff es dann zeitt ware, das ein jeglicher sahe,
wo er bleibenn wolt, vnd ich packht mich inn die artt,
KANTUS VI
ich soltt vff ine Contz Schotten warten, der dann der zeitt
noch nit ritter, vnd auch noch nit der Pfaltz feindt wahr,
aber ich kunth merckhenn, das ers werdenn wolt,
vnd war sonst khein edelman darunder, dan ich
zu ross vnnd zue fueß, vnnd zog er mit seinen andernn rittern
vnd knechten, die er bey im hett, erstlich gehnn Inngolstatt,
vnd darnach hinauff gehnn Munichen, zu hertzog Albrechten.
Da stießen sie mit denn hauffen zusammen,
vnnd wuste nit annderst, dann ich fur inn dieselbig herberig
zu ime meinem vetternn. Aber wie ich auß dem leger
herrauß kham, vff Lanndtshutt zue, nit weit
vonn vnnserm leger, alls es noch ghar frue wahr,
das er mich nit laßenn woltt, ich solt im nit mehr sagenn,
was ich ghern hett, vnnd was ich dorfft, wer es mentschlich
vnnd muglich, so woldt er sich nit sparn,
vnnd wolts vberkhommen. Vnd sagtt mir auch darbey:
Doch fiell mir ein knechtt ein, vonn dem ich ettwann
vonn meinem vatter seligenn vnnd alten knechten,
pfaltzgreuischenn vnnd hoennloischenn, gehort hett,
welcher der Kochle geheißenn, vnnd hertzog
noch irgenndt alls gutt sein, alls sonnst ein heiloss mensch.
Ich bin auch seidthero mit desselbigenn Kochless
sunen gerittenn, die redliche knechtt gewesenn.
Vnnd nachdem ich nun schir sechzig jar
vnnd hilt ich vnnder inenn, alls wie ein wildt schwein
vnnder denn rudenn. Inn summa, ich woldt die gelubdt
nit gebenn, sonnder blieb vff meiner hieuorigenn redtt,
dann es wahr schonn gantz dusell, das es nacht wahr,
Dieselbig fraue die hett ein sonn der hieß Phillips Seubut,
nit wais ich wie ir man mit dem tauff namen
gehaißenn hatt, derselbig Phillips Seubut
wahr herr Neidtharts von Thungens knab.
KANTUS VII
KANTUS VIII
zu meinenn reutternn: Zicht hin, ich will baldt bey euch sein!,
vnnd reitt zum kastenn zu, vnnd grust der reutter ein,
vnnd fragt alßbaldt wes die pferdt wehrenn.
Do sagt er mir: Schennck Friderichs vonn Limpperg,
das wahr des bischoffs bruder. Ich versahe mich aber nit,
das die verretterej vom bischoff vorhandenn wahr,
oder das er gewarnnt wehr wordenn, ließ also den bruder
auch auß denn handenn, vnd saß wie man sagt,
die vonn Colnn belanngt, nam sich mein herr von Hanaw
irer gefangennen ann, vnnd sagt sie werenn in seinem geleidt
(wie dann auch ein hanawischer geleidtsman bey inn war)
gefangenn wordenn. Aber die vonn Huttenn wolltenn,
KANTUS IX
Inn summa das mendlin volgt mir, vnnd wie mich nun dauchtt
es solt ann der zeitt sein, brach ich ann,
vnd reitt vor inenn hin, ließ sie allgemach hernach khommen.
Aber es gienng langsam, vnnd wie wir vff ein berg khammen,
welchs ich ghernn sahe, vnnd wahr auch ein guts reutter stuck
vonn im. Do wir nun hinuber khammen, zogenn wir daherr,
vnnd ich sagtt zu Götz vonn Thungen, vnnd Jörg vonn Gebsattel:
Bleibt ir bey denn reutternn haltenn,
auch dohin vff die hochzeitt, vnnd het einer ein kleidt,
wie der annder, das wahr nit kostlich, weder seidenn
noch samet darann. Nun der arm hauff wurt woll gehaltenn,
vnnd hettenn viell gutter gesellenn,
vnd ging doch ein burger hinauß, der sagtt zu dem bubenn,
sie hettenn doch khein geleitt hinab genommen,
so hett der Rhein auch onne daz geleidt,
allso das sie weitternn geleidts nit bedorfften.
KANTUS X
vnnd ettwann nit alls lanng. Vnnd hatt woll ein furst
verredt vnnd verhaissenn, ich muß sein feindt ersterbenn,
vnnd habenn mirs sein aigenne haubtleutt,
mit meinen aignenn bruder zuerbottenn,
Der ein hatt ein hanndt, so hat der annder ein bein,
wann sie dann erst zwo henndt hettenn, vnd zwey bein,
wie wollt ir dann thun? Das wahr nun vff mich,
vnnd Hansenn vonn Selbitz geredt gewest,
vnnd hett auch der kaiser, wie ich berichtet darbey gesagt:
Wie geets zu? Wann ein kauffman ein pfeffer sackh verleurt,
so soll man das gantz reich auffmannen,
vnnd souill zuschickenn habenn, vnnd wann henndel
das die sach gewiß ware, dann die wegenn zogenn daherr,
vnnd ruckhtenn wir zu inen vnd griffen sie ann,
aber sie zaigtenn ann, sie hettenn pfaltzgreuisch geleidt.
Nun hett ich nie gehort, das geleidt am selbigem ortt were,
Vnnd stallt ich mich, alls wollt ich inen allenn die kopff
vnnd die henndt herab hauwen, aber es wahr mein ernnst nit,
vnnd mustenn nider knyen, vnnd die henndt
vff die stöckh legen. Da trat ich ettwann aim
mit dem fueß vff denn hindern, vnnd gab dem andernn
eins ann ein ohr, das war mein straff gegenn innen,
vnnd ließ sie also wider vonn mir hin ziehen.
Vnnd macht der kauffman den ich so offt nider geworffenn,
das creutz fur sich, vnnd sagtt: Ich hett mich des himel
falls ehe versehenn, dann das ir vff heutt mich
nider soltt habenn geworffenn. Auß der vrsach,
das allererst vor gar wenig tagen (wie er die dann nennet)
Vnnd wie wir allso halltenn, vnnd habenn das maull offenn,
so stehnn drey waidlicher gesellenn nebenn vnns,
die hettenn ire arm zeug, vnnd harnisch biß vff die knie,
vnnd hett der ein ein buchssenn, der annder ein hellebartenn,
vnnd der dritt ein langenn spieß, vnnd sprachenn vnns ann,
vnnd sagten: Was machet ir da? Da sagtt ich:
Was soltenn wir machenn? Wir sein spacierenn gerittenn.
Da fieng der ein ann, ain feinner weidtlicher
bestanndenner gesell vnnd kriegßman,
der nit zu ghar jung wahr: Wollenn wir aber eins machenn!
Da sagtt ich zu im: Du siehst woll,
das wir nit darzu geschickht oder gefast sein,
von stundt ann vff. Ich hett mir aber doch beuor behaltenn,
das ich mich nit wider denn hertzogenn vonn Wurttennberg,
vnnd die Pfaltz wollt brauchen lassenn.
Das sagt mir nun Franziscus zue,
die bey mir inn der besatzung lagenn, mit vnnserm leib,
hab vnnd gutt, auch mit weher, harnisch vnnd pferdenn,
wie dan ein jeglicher hatt, frey wolltenn abziehenn lassen.
Sie hetten auch das geschutz zum theill schonn hinauff bracht
die vff dem feldt vff mich stießenn, gesagt vnnd anngezaigt,
das der oberst bundtshaubtman beuelch gebenn,
mich nit lebenn zulassenn, so gewiß habenn sie es gehabt.
Vnnd wollt dessenn noch woll mehr anntzaigenn,
die will ich nit annemmen, will mich ehe inn thurnn
legen lassenn. Thue im aber allso, vnnd reitt hinauß
zu Franciscus vonn Sickhingenn,
vnnd herr Jörgenn vonn Fronnßberg,
hat Fritz vonn Thungenn vnnd ich vnnser knecht vnnd pferdtt,
was wir kontten vffbringenn, ime Franntzenn
auch zugeschickht. Vnd nachdem sich graff Albrecht
vonn Manßfeldt, vnnd graff Philips vonn Solms
KANTUS XI
Nun weitter will ich antzaigen, wie ich mit dem stifft Meintz
inn krieg vnnd vhedenn khommen bin,
vnnd ist dem nemlich allso. Alls ich zu Wurtzburg
mit dennen vonn Nurnnberg vertragenn vnd gericht wurt,
zehenn oder zwolff, mit frucht (das heist inn der Lappenn
vnnd stost ein holtz darann heist auch inn der Lappenn,
der inn allem gewechs schonn erwachssenn wehr,
das man schier schneidenn hett sollenn)
wie man mir vor auch gesagt hett, vnnd schier mehr.
Darauff schrieb ich denn vonn Buchenn,
das sie dechtenn mir, vnnd meinen armen khur
vnnd abtrag thettenn, vmb irer freuennlichenn
nit ann inenn habenn. Das gefiell mir nun nit so ghar vbel,
aber inn summa wir schiedenn onne enndts,
vnd ich dacht auch was ich zuschaffenn hett,
vnd thet darnach ein abklag ann bischoff vonn Meintz
wie die sachenn stunde, vnnd wie starck sie hinein werenn
vff Miltenberg zu. Da sagtt er vonn sechs oder siebenn,
die werenn hinein gezogenn, vnnd hett nit mehr gesehenn.
Inn summa der knecht war nit lanng genug gehalltenn,
vnnd wer lang nit beschlagenn wordenn. Da war gar ein guter
schmidt zu Marppach das wust ich, vnnd reidt dahin
vnnd wollt mein gaull beschlagenn lassenn.
Wie ich nun hinein zu einem wurt kham,
biß ann die Filtz. Da ließ ich denn baurn wider vonn mir gehnn,
vnnd nachdem es seher finster wahr, must ich
mit dem scheffelin stopffenn vnnd sorg habenn
ich verfellt etwa des furts, wie man dann offt hinuber
mit dennen ich furt fuer. Vnnd geriedt mir die sachenn
ebenn das ich ermelten bundtßrath vf der Vlmer strassenn
erwischet, dann ich der wurttennbergischenn strassenn
alwegen verschonnt. Vnnd gienng mir die sach glucklich
vnnd woll ab, vnd wahr freilich vff sanct Lucie tag
oder abennt, da man noch 15 geschriebenn hat.
Vnnd als ich vor dem angriff vber die Fultz wollt,
kam ich ann ein gar altenn furtt, den man nit braucht,
vnnd wie ich allso zu im ziehe, hett er ein knecht bey im,
der hett mich khendt, vnd sagt zu seim herrnn:
Es ist warlich der Götz! Da wahr ich doch schonn ann inenn,
vnd hetten meine knecht auch beuelch,
Vnd nam mir doch fur, ich wollt mich vor ein wenig regenn,
vnd branndt in einer nacht ann dreien orttenn,
hett nit mehr dann nur siebenn pferdt, das wahr Ballennberg,
zu Obernndorff vnnd das schaffhauß zu Krautheim
das ich gedacht, der amptman solt vber das feuer ruckhenn.
Vnd hilt woll ein stundt oder zwo zwischenn Krautheim
vnnd Neunstettenn, dann es war gar hell,
vnnd lag ein schnee darzu, ob ich mocht mit im
vnnd trehet mich darnach auß, inn ein weitt frembdt landt.
Da stundt mir aber ein gluck zue, das sechs thumbhern
vnnd reth warren vff einem wagenn hinein gefarrenn,
ghenn Hall inn Sachssenn zum bischoff vonn Mentz,
Vnnd khamen die rett ghen Amelburg, das ist des bischoffs
vonn Maintz, vnnd alls sie doselbst horttenn,
das man die dorff gebranndtschatzt hett, warren sie
inn der nacht wider vff, namen geruhete geull
inn die wegenn vnd eillten mit vort. Vnnd wie ich bericht,
haben sie damalnn vff die 34 000 gulden
ghenn Frannckfurt gefuret, vnd dem Fuckher,
der hett es dem bischoff zu Rhom
meine zwenn knecht ann im, alls werenn sie ann inn kuppelt,
wie ich inn dann beuolhenn hett. Da sprach ich inn ann,
was ich mit im zuthun hett, das er mir mein branndtschatzung,
gefangen, enthalten vnnd enntwerdt,
vnnd hett sich darzu gegenn mir erckleret alls ein feindt.
Da sagt er: Götz vonn Berlichingen ists nit besser
ich habs euch gesagtt, dann hett ich geschwigenn?
Daruff ich ime die anntwortt gab: Herr habt irs
vnnd ist der kheiner, ich hab irn boden vnnd lanndt gebraucht,
mit dem gefanngennen biß ich inn bracht da er hingehort.
Da hett der bischoff vonn Maintz verredt gehabtt,
ich wehr sein erster feindt, ich muste auch sein feindt ersterbenn,
vnnd schickhtt man mir nach, das ich sollt mit mir
zum fridenn hanndelnn laßenn, so ein gnedigenn gott
hab ich inn dem allem gehabt, vnd ein solchenn
mechtigenn furstenn inn so kurtzer zeit dahin gebrachtt,
gott lob, die ich gehabt, die vber zwey jar gewerdt hatt,
ich hab es zu fridenn bracht vnnd hinauß gefurt.
Gott dem allmechtigenn sey darumb lob,
ehr vnd danck gesagt, dann ich verwunder mich
vnnd ine nider geworffenn habenn, wie dann nit onne war.
Vnnd wahr einer bey inn gewest, der erclärt sich volgenndts
alls ein pfaltzgreuischer feindt,
denn ich seidthero gesehenn, wurde auch gleich darnach
mir auß der cantzley ein zettell dar, wie ich reuttenn
vnnd mich halltenn sollt. Da wurff ich denn rethenn
denn zettel wider dar, vnd sagt ich wust nach dem zettel
nit zu reittenn, dann ich reitt nit mehr heim
vnnd sie nider werffenn, dan sie wahrenn all gerust leutt,
allso das ich sorg hett ich schlug die hanndt inn die kollenn,
wie auch geschahe. Dann wie ich zu Windßheim herrauß zog,
da hat es ein grundlin hinauff biß ghenn Bergell,
Resch vnnd baldtt wart vff mich, das euch botz rhein schenndt!
Da folgtenn sie mir baldt, vnnd war auch zeitt,
vnnd ehe sie sich rechtt besunnen, hett ich schonn
ein vorteill eingenommen, vnnd kham mit der gotts hilff
Darnach thett ich ein straff oder zwenn inn derselbigen artt,
vnd hillt ettliche tag fur Franckennberg,
vnd alls sich herr Conradt Schott bey seinem schweher
ettwas verweillt, wurff ich mitler weill
vnnd gab inn wider ledig. Ich wurff auch gleich daruor
ein buchsenmaister nider, der stanndt herr Connradt Schottenn zu,
denn vertagt ich, nit waiß ich, ob er sich gestellt hatt oder nit,
vnd auch ein knecht, der hieß Haintz Buschman,
vnd wust woll bey wem er alltzeitt inn vhedenn gewest wahr.
Da schrieb ich aber meinem gnedigstenn churfursten
vnd hern dem pfaltzgraffenn, wo ire churfurstlichen gnaden
in woltenn des hennckers vnd ewigen gefengnus erlaßen,
Vnnd wie sie vff dem buhellin halltenn, so hillt ich darunder,
aber da ich nit khommen wollt, do khammen sie,
vnnd durchrandt Erhart Thruchßsaß mir ein knecht
(der hieß Liennhartt Schmidle, vnnd wahr pfaltzgreuisch,
vff denn tag hartt zu setzt, vnnd ich sein nit bedarfft,
so hett ich inn doch ghernn zu einem dhienner angenommen,
dann er gefiell mir vff denn tag nit mehr dann zuwoll.
Inn summa ich fing sie all, vnnd gab sie doch
wie dann hieuor auch gemellt ist. Vnnd wie ich sie all
ledig gabe, vnnd furtt zoge, da stiessenn wir
irgenndt vber ein virtell meill wegs wider
vff ein andern hauffenn, die hettenn vngeuerlich
vnnd nit mehr dan meine knecht. Vnnd beuall meinen reuttern,
ehe wir hinauß zogenn, das sie dennechsten die spieß
vff denn beynnen hettenn, dann hillt schonn
ein gesindt vor vnns, so wolltenn wir dennechsten
KANTUS XII
wie gemeltt nie gesehenn, vnnd khame vmb der vrsach willenn
inn all mein vngluck vnnd vnrath, das mir begegnet ist,
hab auch alßbaldt darnach, da ich die sachen besser erfaren,
die schwiger nit lennger inn meinem hauß haben wollen,
Also zog ich mit dem hinuff, vnnd saß ab vorm wirtßhauß,
vnnd will hinein gehnn, alls ich auch thett,
so ghet Marx Stumpff vonn baurnn die stegen herab,
vnnd sprichtt: Götz bistu da?, sagt ich: Ja,
vnnd andern fursten, vnd vns allenn dem gemeinen adell zu gutt!
Da sagt ich: Ich will es nit thun! Vnnd ging daruff
zu denn haubtleuttenn selbs vnd erlangt guttenn beschaidt,
allein das sie mir das anhenngtenn, ich solt
inn alle ambt vnnd herrschafft, wue ein jeglicher daheim wahr.
Vnnd wurt auch solche betheidigung vnnd vertrag
vberanntwurt, vnnd vonn dem hellenn hauffenn
vnnd irenn haubtleuttenn bewilligt, das ich nit anderst wust,
nit vber acht tag, wie ich gesagt hett. Allso zogenn sie hinein
fur Wurtzburg, vnnd lag daß leger hieauß zu Huttberg,
da hettenn sie abermall ein gemein, vnd wollten weder
fursten, herrnn, noch edelleutt bey inn habenn,
vnnd gaben mir auch vor der zeitt, wie ich inenn gesagt hett,
vrlaub. Da wahr ich mein lebennlanng nihe froher,
dann ich ließ mir inn denn acht tagenn, waß ich im sin hett,
das hertz nit abstoßenn, wie ich dann niehe khein heuchler
Nun hiellt ich mich wie vorgemeldt, das es acht tag wertt,
das sie mir vrlaub gebenn, ich blieb aber doch
die vier wochenn wie ich gelobt vnnd geschwornn hett,
damit sie nit vrsach hettenn, alls ob ich mein gelubd
vnnd wahr ebenn vff dennselbigen tag mein zeitt vnnd ziell
der vier wochenn, wie ich zu inn verpflicht wahr, auß,
vnnd dacht ich: Nun ist es zeitt, das du sichst waß du
zuschaffen hast. Vnnd ich glaub nit das sie
gethann habenn, vnd ich waiß nichts, daß ich gethonn hab,
dann das ich manchen churfurstenn vnnd furstenn,
geistlichen vnd weltlichen, auch graffenn, herrnn,
rittern vnd knechten hoch vnnd nider stanndts
oder denn kopff herrab schlugenn. Vnd khann mir auch kheiner
er sey wer er woll vfflegenn, das ich je einem
eins nestells wertt genommen, entwenndt,
oder solchs begertt hab, sonder souil muglich
vnd wolltenn mir auch zwenn geben, das marckht ich woll
daß ein betrug darhinder war. Aber die anndernn
namen ir all, allein ich gab inenn mein zwen wider,
vnd ließ sie vff dem tisch stehnn, vnnd wollt ir nit.
vnd thet mir all ehr ann, vnd meint des bescheidts halbenn
stundt es gleichwoll. Wie aber mirs gangen, das weiß gott,
dann ich bey solchen trauen vnnd glaubenn
inn des bundtß handt vnnschuldig nider geworffenn wordenn,
vnnd gnediger herr wahr, der mir auch vber sein leib,
häab vnnd gut, landt vnnd leutt vertrautt,
deßgleichenn vertraut ich irenn gnadenn auch,
vnd wahr mein lehennher darzu.
Vnd wie mir der gutt fromb graff sagtt, also ging mirs auch,
allein das ich obenn drauff, vnnd nit vndenn im thurnn kham,
da lag ich zwey jar vnnd must das mein verzehrenn,
das mir lannge zeitt sauer wordenn war.
Da hab ich wie die sachenn geschaffenn, mit meiner aignen handt
vffgeschribenn, das es der schreiber wider abschreibenn solt,
vnd dem bundt vberannttwurten. Vnd vber ein lannge zeitt
darnach, so khammen ettliche bundtß rett zu mir
Vnd hab ich der zeitt nit gewust, wehr die funff rett
vnnd vrthellsprecher gewest sein, dann was ich darnnach
erfarenn hab, wie das vrthell herrauß khommen ist,
vnnd ich glaub wann ich gewust hett, das die funff
vnd hatt mir die hanndt gebottenn. Ich hab inn aber auch
inn seiner gefenngnus, souill ann mir,
vnnd muglich gewest, gehalltenn, alls wie dan
ein frummer vom adell ein gefangennen biderman
Ich wust woll das ich nit vill gunst oder gnadt
bey ettlichenn gaistlichen vnd welltlichenn furstenn
des glaubens halbenn hett. Aber sie habenn sich
woll gehalten, vnd onne allenn zweifel gethonn,
vnd schwerenn last khommen bin. Ich hett auch kein zweiuel
wa der Schwäbisch bundt nit zertrennt wer wordenn,
ich wollt meiner verschreibung halbenn,
mir vnd meinenn erbenn zu gutten ein leichterung
von ine erlangt habenn. Wie ich dann solches meinen freunden
inn meiner gefenngnus anntzaigt hab, das sie nit erschreckenn
sollenn, dann ich scheuhe khein recht, ich woll mein sachenn
vnnd vnnschuldt, mit der zeitt dem loblichenn bundt
KANTUS XIII
Wie ich dann thonn must, vnnd zog alls ein gefanngenner man
hinein ghenn Balbach, wiewoll mir herr Jörg Thruchssaß
nit anderst sagt, dann da soltt ich des landtgraffenn
vnd sein gefanngenner sein, vnnd zaigtt mir nit ann,
also das man einannder nit sehen khann. Wie ich nun
die holle vff Altzenn zuziehe, vnnd mich kheiner reutterey
versehenn thue, auch dahin nit gedachtt,
dann es war mir alls wehe, das ich ebenn alls mehr geweint,
inn der fluchtt dahin, das er mir sagenn must, wehr er wehr.
Do nandt er sich Rudolff vonn Schwalbach,
vnnd jagt ich inn wider die holle hinein,
so jagtt Kitz sein sonn inn die weingartten hinein,
vnnd das ich hett ein armbrust, das wehr sein gewest.
Da sagtt er: Blann nun ist der, er ist mein dhienner,
ich will denn krieg richtenn. Do gab ich im das armbrust
vnnd sagtt der krieg ist baldt gericht, er sollt mein mechtig sein,
vnd battenn vmb friden, wie dan auch vff die letzt geschahe,
vnd erlangt kayerlichen majestett
ein gutten ehrlichen nutzlichenn fridenn.
Vnd wie wir ghenn Camerin khammen,
noch rieß ich auß, vnd bliebenn dieselbigen zum theill dahindenn.
Vnnd dieweill ich nun jehe so weitt inn die hanndlung
khommen bin, vnnd vill gutt hertziger frumer redlicher leutt
vor ettlichen vielenn jarnn (die mir ehrn vnnd guts