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CHINA VISION

von Torsten Schwanke (Shi Tuo-


Tang)

ERSTER TEIL
EIN TRAUM VON CHINA

ERSTER GESANG

Und ich, der Dichter, war dereinst im Geist


Auf einem fernen Berg im Morgennebel
Und las in einem alten Buch die Zeilen:
Es war ein Mann in Ramatajim-Zofim,
Der war auf dem Gebirge Ephraim.
Und da ward ich mit einemmal entrückt
Und überquerte eine schmale Brücke
Und kam in meinem Traum ins Himmelreich.
Da führte eine Himmlische mich ein
In den Palast des weisen Hohenpriesters,
Der mir in der Gestaltung eines Alten
Mit einem langen weißen Bart erschien,
Der auf dem Haupte trug als die Tiara
Ein Seidenkäppchen weiß mit Seidenbändern,
In seiner Rechten hielt er einen Stab,
Er war gehüllt in purpurrote Seide
Wie eine Majestät, mit einem Umhang,
Der war aus schwanenweißem Hermelin.
Der teilte freundlich nun mit mir das Man-hu
Und reichte einen Kelch gegornen Wein,
Und er vertraut mir ein Geheimnis an:
Hoch über allen Heiligen des Himmels
Ist eine Göttin namens Guan Yin.
Nachdem ich dieses Wort vernommen hatte,
Die Himmlische mich führt auf einer Wolke
In aller Ruhe durch die Himmelsweiten,
Wir kamen schließlich zu dem Morgenstern.
Da sagte sie zu mir: Du schaust nun China,
Denn China ist die Heimat deiner Seele.
Nun wird die Gnade dir zuteil der Göttin,
Nun darfst du deine Heimat wiedersehen.
Da, was erkennst du auf der Erde da?
Die Meere und die Berge, das ist China.
Als Bauwerk ist zu sehn die Große Mauer.
Du wirst nun in der Mitte Reich gelangen,
Um anzuschaun Tau Ti in seinem Dasein.
Ich werde bei dir sein, und du wirst alles,
Was du erkennst, in Stille niederschreiben
Und den Bericht der Nachwelt hinterlassen. -
Wir schwebten Arm in Armen langsam nieder
Auf einer Wolke, nahten uns den Bergen,
Auf einer Wolke, nahten uns den Meeren.
Zur Erde kamen bei der Mauer wir,
Das Erste Tor auf Erden war geschlossen.
Wir schwebten genial durch Raum und Zeit,
Und ich schrieb die Geschichte nieder. Dies
Ist der Bericht von einem Traum von China.

ZWEITER GESANG

Nachdem die junge Dame Ma-Ma war


Zu Bett gegangen und im Schlaf versunken,
Geschah mit ihr merkwürdig Seltsames.
Sie war allein. Ihr Mann I-Se war nämlich
Auf einem Esel in die Stadt geritten,
Um in der Stadt mit Händlern zu verhandeln.
Nun Ma-Ma schlief auf ihrer Ruhematte,
Nachdem sie einen Schlummertrunk genommen.
Im Traume war ihr, als erwachte sie
Und sei im Traume wach. Da saß sie still
Vor einem Spiegel. Auf dem Kandelaber
Die Kerze, von dem Glimmstab angezündet.
Im Spiegel sah sie Widerschein des Flämmchens,
Das war ganz ruhig. Sie im Lotussitz
Saß vor dem Spiegel, meditierte über
Den Widerschein des Flämmchens in dem Spiegel.
Da war die Flamme eine Mandorla,
Drin sah sie die Gestalt von einem Jüngling,
Von einem wunderschönen jungen Mann,
Der hatte in dem Rücken einen Baum
Und breitete die Arme offen aus,
Sein Haupt war schräg geneigt und voller Schmerzen,
Zu gleicher Zeit sanftmütig-gütig lächelnd.
Und auf dem Haupte trug der junge Mann
Von Dornenblumen einen Kranz gewunden.
Dann schwand der Jüngling aus der Mandorla.
Sie wieder sah ein Bildnis in dem Spiegel,
Den Jüngling wieder in der Mandorla,
Den Baum im Rücken, Schmerz im Angesicht,
Er transformierte sich und war ganz Herz
Und füllte gänzlich aus die Mandorla.
Und Ma-Ma fühlte sich zutiefst verbunden
Mit diesem Herzen und mit diesem Licht,
Das Herz war ihr zum Mutterschoß geworden,
Sie sah im Schoße einen Embryo
Und sah sich selbst als diesen Embryo.
Und immer deutlicher erkannte sie
Das Werden dieses ungebornen Lebens.
Da wandelte das Bild sich in dem Spiegel,
Und Ma-Ma schaute ihren eignen Rücken,
Sie kam sich selber näher, unbeweglich,
Kam unbeweglich diesem Bilde näher.
Gleichzeitig merkte sie, wie jemand ihr
Im Rücken war, ein unsichtbares Wesen.
Sie hörte eine Stimme in dem Raum:
Mein Kind, nie war ich dir so nah wie jetzt. -
Da war sie innen seelisch überwältigt,
Als sie die große Liebe überkam.
Drauf sank sie auf den Boden, wie in Ohnmacht,
Und lag mit ausgestreckten Armen da.
Da sah sie glühend eine Himmlische
Im Raume schimmern gleich wie Schnee und Glut,
Die säuselte mit einer sanften Stimme:
Erhebe dich, o Ma-Ma, von der Erde! -
Da setzte sie sich auf und sah die Form,
Gekleidet in ein langes Seidenkleid
Mit weiten Ärmeln über ihre Hände,
Mit einem roten Seidenband gegürtet,
Das ihr hinunter hing an ihrer Lende,
Das schwarze Haar von einem seidnen Glanz,
Das Angesicht wie weiche Pfirsichhaut.
In ihrer rechten Hand die Himmlische
Hielt eine Primel oder Himmelsschlüssel.
Mit einer sanften Stimme sprach sie dann:
Ich bin: Wer ist vollkommen und vollendet?
Ich bringe zu dir eine gute Botschaft.
Erinnerst du dich noch, wie du vor kurzem,
Als Sterne fielen von dem Firmament,
Zu sieben Kindern du ein achtes wünschtest?
Ich bin gekommen nun, um dir zu sagen,
Dass du ein Kind zur Erde bringen wirst.
O Ma-Ma, nenne du dein Kind Tau Ti,
Er wird der Himmelssohn in China sein.
Ich segne dich im Namen Guan Yins. -
Und nun benetzte ihr die Himmlische
Mit einem Tropfen Tau das holde Haupt
Und führte Ma-Ma in das Badezimmer,
Sie schöpfte aus der Wanne etwas Wasser
Und wusch die Füße ihr. Und Ma-Ma bat:
O Himmlische, du wasch mir auch die Hände.
Da wusch sie ihr die Hände, sagte lächelnd:
Du hattest mystisch teil am Dritten Himmel. -
Drauf gingen sie zurück zur Glut im Spiegel,
Da sprach die Himmlische: Ich scheide jetzt. -
Und Ma-Ma weinte nun wie eine Grotte,
Sie wäre gern gefolgt der Himmlischen
Ins wunderschöne himmlische Gefilde.
Sie aber sank in eine tiefe Ohnmacht.
Im nächsten Morgenrot erwachte sie.
Sie sprach zu keinem Menschen von dem Traum,
Er schien ihr selber auch zu wunderbar.
Nur langsam fand sie sich im Leben wieder.
Sie steckte täglich eine Kerze an
Vorm Spiegel, der mit Gaze war verschleiert.
Bald merkte sie, dass sie geschwängert war.

DRITTER GESANG

I-Se und Ma-Ma waren in Ba-xian,


Das nahe dem Bo Hai, der Bucht im Norden
Des Gelben Meeres oder Huang Hai.
Die Ma-Ma war geboren auf der Insel
Mit Namen Cheju-Do, die liegt im Osten
Im Gelben Meer, der Wasserstraße von
Tshushima nah. I-Se, er war vom Südland
Gekommen. Als sie einst die Ehe schlossen,
War Überschwemmung von dem Gelben Strom,
Dem Huanghe, nach einem großen Deichbruch.
Dann hatten sie gewohnt im Ort Ba-xian,
Wo weite Wälder sind, mit sieben Söhnen.
Jedoch nach jener himmlischen Erscheinung
War anders nun die Schwangerschaft als sonst.
Neun Monde wachsender Glückseligkeit
Ging sie und wurde stets von innen froher,
Wie Tropfen Tau im Wasser Kreise ziehen,
Dass sie vielleicht vor Glück gestorben ist.
Sie ist entschlafen zu den Gelben Quellen.
Doch die Geburt im Hause in Ba-xian
War von dem Elternpaar gewollt. Sie lag
Im Bett, wo Ziegelsteine aufgeschichtet
Und Matten drüber, Seidenkissen mit
Brokat bestickt. Da lag sie niederkommend.
Bei ihr war eine Hebamme, ein Arzt,
Die Mutter von I-Se, die Oma Pau.
Das Kind kam aus dem Mutterschoß hervor,
Die Mutter fiel in eine tiefe Ohnmacht.
Die Amme hatte dieses Kind, das mit
Dem Kopf zuerst nach unten auf die Welt kam,
Vorsichtig mit der Hand am Kopf gefasst
Und sacht herausgezogen. Und der Arzt,
Er trennte ab die Nabelschnur (die Hand
Hat nicht gezittert) und er gab das Kind
Der Oma Pau in ihre guten Hände,
Die wusch das Kind in einer Messing-Wanne
Und wichelte das Kind. Die Windel war
Der weiße Hochzeitsschleier seiner Mutter.
Das Kind lag da, geschlossner Augenlider,
Es wimmerte. Drei Tage später konnte
Sich Ma-Ma immer noch erheben nicht
Vom Lager, immer häufiger sank sie
In Schlummer, bis am dritten Tage sie
Entschlief. I-Se fand sie, da war sie kalt.
Das ganze Haus brach aus in lautes Weinen.
Nach dem Begräbnis, bei der Trauerfeier,
I-Se zum Trost den Trauernden den Wein
Kan-Peh aus großem Kruge schenkte aus.
Die sieben Söhne waren alle da:
Tam, Fu, Tsing, Meng, Sung, Jin und Ping der Jüngste.
Sie sprachen Sprüche aus als Angedenken.
Drei Monde später kam zum Ort Ba-xian
Der Priester der Kapelle des Erbarmens.
Der war schon alt und hatte weiße Haare
Und ging an einem krummen Knotenstock,
Der eben diesen Tag begann zu sprießen.
Er kam in einem langen blauen Kleid
Mit einem purpurroten Überhang,
Gegürtet, an dem Gürtel war ein Onyx.
So kam er in das Haus I-Ses und Oma Paus.
Da stellten sie ein Becken auf von feinem
Und weißem Porzellan und schön gemustert,
Da zwischen Zweigen eine junge Dame
Gemalt, die schwarzen Haare aufgebunden,
Das weißliche Gewand hernieder wallend,
Von einem purpurroten Band gehalten,
Das an der Seite lang hinunter fiel.
In diesem Becken war gewärmtes Wasser
Und rosa Pfirsichblüten schwammen drauf.
Das Buch vom Himmel und der Erde und
Vom Menschen schlug der alte Priester auf
Und las ein Wort: Das Tao ist die Mutter.

VIERTER GESANG

Die Ma-Ma leitete die Ahnentafel


Bis auf die Xia-Dynastie zurück.
Wie sie im Traum besucht ward, ist es auch
Beschrieben in des Lenzes und des Herbstes
Annalen von dem weisen Kung Fu Tse,
Dort heißt es nämlich: Markgraf war von Dscheng
Der Markgraf Wen, der hatte eine Zweitfrau
Mit Namen Dji von Yän, die einst im Traum
Erblickte einen schönen Himmelsboten.
Er gab ihr eine Orchidee und sagte:
Ich, Magd, bin einer deiner toten Ahnen.
Du wirst gebären, Jungfrau, einen Sohn,
Der ähnlich dieser Orchidee sein wird.
So wird er auch der Duft des Landes sein.
Das Volk wird ihm vertrauen und ihn lieben,
Wie diese Blume, diese Orchidee.
Und später suchte sie der Markgraf auf,
Da schenkte er ihr eine Orchidee
Und wollte sich ihr nähern liebevoll,
Doch sie wies zärtlich ihn zurück und sprach:
Herr, Eure Dienerin hat kein Talent.
Soll dennoch ihr das Glück beschieden sein,
Euch einen Sohn in diese Welt zu bringen,
So würde niemand glauben, o mein Herr,
Dass Ihr ihn selbst gezeugt habt. Darf ich kühn
Die Blume als Beweis der Welt vorlegen?
Ja, sprach er. Sie gebar den Markgraf Mu
Und rief ihn Orchidee, sagt Kung Fu Tse.

FÜNFTER GESANG

Und als es lichter Morgen war geworden,


Da hatte Oma Pau sich aufgemacht,
Um einen Sarg für Ma-Ma zu besorgen,
Dazu auch Weihrauch, Kerzen, Silberschuhe
Und Pappgebilde, wie man sie verbrennt
Bei den Begräbnissen. Nach ihrer Rückkehr
Sie zündete die Totenlampe an
Und stellte sie am Haupt der Leiche auf,
Die Totenlampe wurde hochgehalten
Von einer knieenden Figur aus Stein.
Das Totenkleid aus vielen Jadeplättchen
Zusammen ward gehalten von dem Golddraht.
Am Abend gab es einen guten Schmaus
Für alle Trauergäste, und am Tag
Darauf die Priester der Barmherzigkeit
Die Totenmesse lasen für die Seele.
Am dritten Tag erschien ein Männertrupp
Und trug den Leichnam vor des Ortes Mauern.
Die Nachbarn gaben weinend das Geleit,
Voran in einer Sänfte zog der Witwer
In weißer Treauerkleidung, tief bekümmert.
Nachdem der Leichnam außerhalb der Mauern
Zum Platz der Irdischen Verwandlung kam,
Da ward der Sarg der Erde übergeben.
Es schloss sich an die Speisung vieler Leute
Beim Kloster der Barmherzigkeit und Gnade,
I-See bezahlt das, der Weinende.
Beim Trostmahl Oma Pau hielt eine Rede:
Wie heißt es doch im alten Buch der Oden?
Die Fische gehen in die Reusen ein,
Ja, Schlei und Sahm gehn in die Reusen ein,
Der Herr hat Wein genug und guten Wein.
Die Fische gehen in die Reusen ein,
Der Butt, der Karpfen in die Reusen ein,
Der Herr hat Wein genug und guten Wein.
O wie die guten Dinge reichlich waren,
Dem Herren und der Zeit zum Wohlgefallen.
I-Se nun schenkte Wein aus großen Kannen,
Den Wein aus Sorghum-Korn, den Wein Kan-Peh.
Sie leerten alle fleißig ihre Becher,
Die sieben Söhne leerten ihre Becher,
Da überkam der Geist der Göttin sie,
Der allerhöchsten Göttin Guan Yin,
Dass sie es drängte, jeden einzelnen,
Der Wehgemeinde einen Trost zu sagen.
Zuerst erhob sich Tam, er sprach die Worte:
Ach, meine Mutter war mir Zuversicht
Und Hoffnung mir von meiner Jugend an!
Drauf redete der zweitgeborne Fu:
Ich bin ein Zeichen tiefer Trauer vielen,
Doch soll die reine Seele meiner Mutter
Mir jeden Tag der Lippen Lobpreis sein!
Und da erhob sich Tsing und sagte dies:
Mir war die Mutter eine feste Burg,
Zu der ich immer, immer fliehen konnte,
Die meine Zuflucht und mein hoher Berg!
Darauf erhob sich Meng und sagte dies:
Ach, meine Mutter hat mich ach verlassen!
Nacheilen wollt ich ihr! Sie sei nicht ferne!
Die Göttin komm mir in der Not zu Hilfe!
Und nun erhob sich Sung und sagte dies:
Dein Angedenken will ich wahren, Mutter,
Und allezeit erzählen deine Werke
Und Taten, die ich nimmer zählen kann!
Und jetzt erhob sich Jin und sagte dies:
Von meiner Jugend an hat mich die Mutter
Den Weg geführt, und jetzt noch will ich reden
Von allen ihren wunderbaren Werken!
Und nun erhob sich Ping und sagte dies:
Aus meiner Mutter Schoß zog mich hervor
Die Göttin Guan Yin, so werde ich
Auf immerdar sie voller Liebe ehren!
Nachdem die sieben Söhne ausgesprochen,
Die Gäste schwiegen eine stille Zeit,
Versunken in die Nacht der Traurigkeit.
Die Erde und das Korn, die gelbe Heimat,
Sie gab zum Troste den gegornen Wein.
So tranken die Betrübten sich zum Trost,
Bedurfte Ma-Ma dessen doch nicht mehr.
Sie leerten ganz die Becher grünen Weines.
Momente später sich erhob I-Se
Vom Sitz, er stand im weißen Trauerkleid,
Gebeugt von Last des Kummers und der Trauer.
Er sprach mit einer wohlgestimmten Stimme:
Es mangelte mir früher und gebrach
Am Wein, nun füllt der Opferwein den Becher.
O süßer Most, den man im Mai genießt,
Wann wird der wiederum mein Herz erfreuen?
Die Tische stehen voll mit leckern Speisen,
Doch Tränen von den Kindern und den Gästen
Benetzen alle Speisen bei dem Mahl.
Ich möchte reden. Mir versagt die Stimme,
Ich wollte sehen, doch mein Auge bricht.
Soeben ward im hohen Leichensaal
Die Holde aufgebahrt, die liebe Frau,
Schon ist sie in der Nacht bei Gelben Quellen,
Und weiße Blümchen blühn auf ihrem Grab.
Weit sind die Länder, einsam ist die Ruhe.
So fernhin ist die Sicht betrübter Augen,
Unüberschaubar aber ist die Leere.
Am frühen Morgen aus dem Tor gekommen,
Bald Heimkehr in die tiefe Dunkelheit,
Zum Himmlischen Gefilde, sprach I-Se.

SECHSTER GESANG

Tau Ti war eben erst ein halbes Jahr alt,


Da zog nun die Familie von Ba-xian
Zum nah gelegnen Ort Anci hinüber,
Nur ein paar Meilen weiter nördlich, wo
I-Se mit Hilfe seiner sieben Söhne
Ein Haus gebaut. Sie hatten Pfähle in
Der Erde Grund gestemmt und Fundamente
Gelegt, die hohen Wände aufgerichtet
Und eine Mauer rings umher gezogen.
Sie brannten Steine und sie schichteten
Die Steine an der Richtschnur grad entlang,
So eine Reihe auf der andern Reihe.
Besondre Freude hatte daran Ping,
Er hatte schon als kleines Kind am Meer
Lehm aufgefunden, Schlänglein sich gedreht
Und diese dann in Reihen aufgewunden,
Dies in den Sonnenstrahlen trocknen lassen,
Dann glatt gestrichen noch mit feuchtem Lehm,
So hatte schöne Vasen er gemacht,
Die er mit trocknen Immortellen dann
Im Haus der lieben Oma aufgestellt.
Sie fällten Kiefern, schnitten diese kantig
Und so erbauten sie den hohen Dachstuhl,
Den deckten sie mit Ziegeln und Keramik.
Sie auch vergaßen nicht, im Mauerwerk
Zu lassen Freiraum für die Tür und Fenster.
Dann bei der Schwelle stellten sie ein Paar
Von Pfosten auf, wo Angeln dran befestigt,
Dort war die hohe Pforte eingehängt.
An allen Seiten waren schöne Fenster.
Es waren nun zwei Wohnungen in einer
Und jede Wohnung hatte eine Tür.
I-Se im großen Haus mit seinen Söhnen,
Im kleinen Haus die Oma mit Tau Ti.
Tau Ti wuchs schnell heran im alten Park,
Der bei dem Hause in Anci erblühte,
Im Garten, den I-Se selbst angelegt.
Die Oma Pau mit ihren weißen Haaren,
Gehüllt in einen Kimono aus Japan,
Sie sagte: Geh, Tau Ti, und spiel im Garten!
Dann sie bedeckte sich das Angesicht
Mit einer dünnen Schicht von Puderreis,
So glättete sie sich des Alters Falten.
Ihr schönes Antlitz hätte fast erstarrt
Zu einer Totenmaske ausgesehen,
Ja, wären da nicht schmale Augenschlitze,
Die mandelförmigen, erleuchteten.
Die mächtig schweren Zweige der Magnolie
Ausbreiteten sich nahe an dem Eingang
Zum Haus der vielgeliebten Oma Pau.
Von einer kleinen Mauer rings umgeben,
Stand in der Mitte jenes schönen Parkes
Ein Ginko-Baum, der unerschütterlich.
Da war an jener Mauer eine Tafel
Von Stein, mit dieser Inschrift eingraviert:
Dies Baumes Blatt gibt den geheimen Sinn
Zu kosten, wie‘s den Wissenden erbaut.
Da waren Obstbaum auch an Obstbaum in
Dem Garten eingepflanzt, der Garten war
Durch einen Graben von dem Park getrennt,
Dem schönen kultivierten Park von China.

SIEBENTER GESANG

An Schwanensee von Xian, dort war eine


Steinstele aufgestellt mit diesen Zeichen:
Die Majestät von Xian dies empfange,
Ich bitte sie um die drei schwarzen Schwäne
Vom Schwanensee, drei weiße Nephritsteine
Ich wollte gern als Zahlung dafür spenden.
Die schwarzen Trauerschwäne sind so schwarz
Wie schöner Schimmer schwarzer Mädchenhaare.
Die Schatten dieser schwarzen Trauerschwäne
Versinken in dem transparenten See.
Die Schwäne reinigen die Schwingen nahe
Dem jadegrünen Weidenbaum. In Nächten
Sie schlafen still im Schimmerschein des Mondes,
Zur Morgenröte auf dem Wasser schwimmen
Sie ganz gemächlich bei den Pfirsichblüten.
Die Schwäne wollte ich zum Eigentum,
Mit ihnen spielen auf dem Huanghe,
Mit ihnen spielen in dem Gelben Meer.
Die Majestät sie mög mir bitte schenken,
Dem Boten drum ein Zeichen überreichen.

ACHTER GESANG

Tau Ti gern spielte mit der Nachbarin,


Mit Jiu. Deren Vater, Architekt,
Er lud die beiden Kinder ein zum Segeln
Auf dem Bo Hai. Mit Puppen hatten sie
Gespielt und Schattenspiele auch gespielt.
Im Garten war ihm eine Imme in
Das Ohr gekrochen, und er hatte Fieber,
Drei Tage lang. Die Wickel, mit Chitin
Getränkt, sie konnten nicht das Fieber lindern,
Da redete er wirr in seinem Wahn:
Die Erde bebt, die Berge stürzen ein,
Die Meere beben und die Sterne stürzen!
Gesundet, er begann sehr süß zu singen.
Der Vater Jius hatte eine Dschunke.
Das rote Segel hisste er und zog
Den Anker hoch, und mit dem Westwind sie
Begaben sich aufs Meer zur großen Fahrt.
Wir heben Gegenwind, wir müssen kreuzen,
So sprach der Vater, dann bläst stets im Wechsel
Der Wind von rechts ins Segel und von links.
Und das ist Yang und Yin. Die Alten nannten
Einst China Land der Meere und der Berge.
Wie ich euch Yin und Yang erklärt nun habe
Mit Winden überm Meer, so haben es
Die Alten mit dem Licht am Berg erklärt.
Die Seite des Gebirges, die im Licht ist,
Das ist das Yang, die Schattenseite Yin.
Da sprach Tau Ti: Die Sonne wandert aber,
Dann ist die Sonne auf der andern Seite,
Die Sonne da, wo vorher Schatten war.
Das Mädchen Jiu stand da bei Tau Ti
Und zeigte auf die ferne Uferküste,
Die sie zur rechten Hand begleitete.
Was liegt denn dort? Der liebe Vater sprach:
Der letzte Küstenort dort heißt Peng-lai,
Den nennt man so in der Erinnerung
Ans Eiland der Unsterblichen und Geister,
Dort sind glückselig alle Genien.
Doch weoiß man nicht, wo jenes Eiland liegt
Der Seligen, Unsterblichen und Geister,
Am Ufer dort ist nur der Ausgucksturm.
Der Wind ward heftiger, die Wellen stiegen
Hoch an der Bordwand, doch die Dschunke kam
Darüber weg. Sie hatten Gegenwind
Und kreuzten. Und der Vater Jius sprach
Zum Kind Tau Ti, dem er die Schiffermütze
Aufs Haupt gesetzt, und sprach zum Mädchen Jiu,
Die vorne an dem Bug der Dschunke stand,
Die Strähne ihrer schwarzen Haare wehten
Im Winde: Dort die Wasserstraße von
Tshushima werden wir nicht überqueren,
Die Insel Cheju-Do erreichen wir
Wohl heute nicht mehr. Es wird dunkel werden.
Wir werden uns zur Umkehr rüsten müssen.
Tau Ti ward traurig und er sagte traurig:
Dort kam doch meine Mutter einst zur Welt,
Ich war so lange Zeit schon nicht mehr dort.
Wie gerne wollt ich doch die Heimat sehen
Der lieben Mutter, wo sie ward geboren.
Sie machten rechter Hand im Küstenhafen
Station. Da in der Bordkabine schliefen
Der Alte und die Tochter, doch Tau Ti
Im Freien lieber wollte übernachten,
Im Freien unterm Formament der Sterne.
Schön stieg herauf der lichte Stern des Abends,
Der nach dem Tod der Nacht genannt wird Stern
Des Morgens. Und sie schliefen auf der Dschunke.
Des Morgens früh den Anker hoch gezogen
Und dann gehisst das Segel, schwamm die Dschunke
Vom Hafen fort. Sie kamen an dem Strand
Vorüber. Unansprechbar war der Vater,
Denn ihn entzückte eine junge Dame,
Die schwebend an dem Wasser wandelte,
Gehüllt in feine weiße Sommerseide.
Sie zog den Haarpfeil eben aus den Haaren
Und schüttelte den Zopf und fasste ihn
Und löste ihre langen Haare auf,
Die auf den feuchten Boden nieder fielen.
Die Dschunke aber setzte fort die Fahrt,
Und so verlor die schöne Aussicht sich
In die verschwommne Ferne. Bald sie waren
Hinausgefahren von der Bucht Bo Hai
Aufs Huang Hai, das Gelbe Meer im Osten.
In der Unendlichkeit vergeht die Zeit
Sehr schnell. Tau Ti und Jiu setzten sich
In der Kajüte auf die Bambusmatten
Und spielten Schach. Tau Ti war sehr zerstreut.
Die vierundsechzig Felder, sprach Tau Ti,
Entsprechen im I Ging den Hexagrammen. -
Hast du befragt schon das Orakel mit
Schafgarbe? - Ja, ich nahm einst fünfzig Halme,
Eins legte ich zur Seite für die Göttin,
Die Göttin der Barmherzigkeit und Gnade.
Dann habe ich die Stängel abgezählt
Von einer in die andre Hand und immer
Aufs neue einen Stängel weggelegt.
Und da erfuhr ich von dem ersten Menschen
Und von dem letzten Mann, dem Himmelssohn. -
Lass ab von abergläubischer Magie,
Sprach in Tau Ti die innre Stimme sanft.
Die Dschunke heftig fing zu schaukeln an,
Der Vater rief von oben: Kommt hervor!
Ich sehe einen Drachen in dem Meer!
Tatsächlich gingen hoch die Meereswogen,
Es spritzte Gischtschaum auf des Schiffes Deck.
Bald stehen uns die Wasser bis zum Hals,
So rief Tau Ti durchs laute Meeresbrausen.
Da stellten sich die Wogen auf wie Mauern,
Ein Haupt erhob sich, goldenweiß und morgenrötlich,
Der Panzer Stein, der Schweif ein Regenbogen,
In Buntheit schillernd wie der Thron der Göttin.
Das Ungeheuer tauchte wieder unter,
Das Meer fand wieder seine Seelenruhe.
Der Regenbogen blieb am Himmel stehen.
Das ist ein gutes Zeichen, sprach Tau Ti,
Nun wird das Ungeheuer abgewehrt.
Dass uns der Drache nicht vernichten konnte,
Das kommt daher, weil wir im Bunde stehen
Wohl mit dem Königsvater aus dem Osten.
Am Mastbaum und am Querholz aufgehängt
Mit Schlaufen wehte schön das rote Segel
Im leichten Wind. Die Fahrt ward fortgesetzt
Nach Cheju-Do, dem Heimatort von Ma-Ma.
Schon war ein schmaler Landstrich da zu sehen
Am Horizont. Da breitete Tau Ti
Die Arme aus mit namenloser Sehnsucht
Und schwebte mit den Füßen überm Boden,
Den blanken, und er bot vor Euphorie
Sein Herz dem Herzen an der Gnadengöttin.
Sie liefen nun den Hafen an im Westen.
Im Norden war der Leuchtturm da von Yösu,
Der schaute nach Tshushimas Wasserstraße
Und schaute auf das Eiland Cheju-Do.
Der Kapitän und Jiu wollten auf
Den Marktplatz gehen, um auf der Terrasse
Des schönen Pavillons der Sommerfreuen
Jasmin-Tee still zu trinken und zu speisen
Gebratne Ente, langen Lebens Nudeln.
Tau Ti sprach aber sanft: Nach Speis und Trank
Steht mir das Herz nicht. An der Insel Ostrand
Ich möchte atmen, wo einst Ma-Ma sang.
Und so besprachen sich die Reisenden,
Dass sie zur neunten Stunde wieder wollten
Zusammen bei der roten Dschunke sein.
Da ging Tau Ti den Pfad, von Steinen schön
Gepflastert und belegt mit braunen Planken,
Der schließlich in der Wildnis sich verlor,
In schönen Kurven sandig durch die Wiesen.
Zu Seiten waren Gruben der Kaninchen,
Da kam er durch ein dunkles Kiefernwäldchen,
Da strahlte gelbes Licht der Sonne längs
Den Schattenrändern. Über einen Hügel
Ging er und kam zum Rand des Inselostens.
Da sank Tau Ti verehrend auf die Knie,
Die Trauer überschwemmte ihm sein Herz,
Als er an seine liebe Mutter dachte,
Die nun nicht mehr im Tal der Tränen lebte.
Er schloss die feuchten Augen, redete
Im innern Geist mit Göttin Guan Yin.
Da wurde es auf einmal Licht um ihn,
Als wär umher der reinste Schnee des Himmels.
Da sprach er: Wache auf, o Gnadengöttin,
O sende einen Trost in meine Trauer,
Denn meine Seele ist gebeugt zum Sand,
Mein Körper ist wie roter Staub der Erde,
Ich bin ein Nichts in der Einöde Mitte,
So mach dich auf vom himmlischen Gefilde,
Erlöse mich von meinem Leib im Elend,
Um deiner Gnade willen, Guan Yin! -
Wie schnell ward Abend, eben war noch Mittag.
Tau Ti ging nun zurück den schmalen Pfad,
Da wuchsen Ginseng-Pflanzen, Wunderwerke,
Die Medizin hilft gegen das Vergessen.
Da grub er eine Ginseng-Wurzel aus,
Die aussah wie ein altes Wurzelweib,
Und tat das Ginseng-Weib in seine Tasche.
Er ging den Pfad zum Sandstrand in dem Süden,
Da hob er Muscheln auf und schwarzen Tang.
Den Tang aufrollte er wie schwarzes Haar,
Den legte er in das Gehäus der Muscheln
Wie kleine Schlänglein in ein offnes Grab.
Die Muscheln schloss mit der sanften Hand
Und übergab das Muschelgrab dem Meer.
Nun wünschte er sich Glück, das Los des Himmels.
Noch waren seine schmalen Augen feucht,
Die Trauer war die Stimmung seiner Seele.
Er ging zurück zur Dschunke, da empfing
Der Vater ihn mit seiner Tochter Jiu.
Da machten sie sich wieder auf die Fahrt.
Das stille Wasser überquerten sie
Bei gutem Wind in einer milden Mondnacht.
Der Kapitän blieb wach noch über Nacht,
Tau Ti zog sich zurück in die Kabine,
Mit dunklem Schimmer brannte eine Lampe.
Tau Ti war eingeschlafen, doch da hörte
Im Schlaf er eine lieblich sanfte Stimme,
Die rief ihn. Und er redete: Hier bin ich.
Und da erwachte er und trat hinaus
Und redete zur Göttin Guan Yin:
Hier bin ich, rede, Göttin des Erbarmens,
Dein Diener hört auf deine lieben Worte.
Da gingen ihm die schmalen Augen auf,
Da sah er überm grünlichweißen Vollmond
Des Traumes Lichtgestalt, wie Mondlicht hell,
Ein wunderschönes liebliches Gesicht,
Die makellose Haut wie Pfirsichhaut,
Die schmalen Augen in der Form von Mandeln,
Verborgen unter Lidern langer Wimpern,
Die Augenbrauen fein gezogne Bögen,
Der Mund war himbeerrot, die Lippen lächelnd,
Das schwarze Haar umfloss die Lichtgestalt,
Umgab sie ganz vom Haupt bis zu den Füßen,
Die schlanken Füße weiß wie Lilienblüten,
Umschwommen ganz vom Schimmerlicht des Mondes,
Ein Schwan sich schmiegte ihr zu ihren Füßen.
Und also sprach die liebevolle Stimme:
Tau Ti, ich bin die Göttin Guan Yin,
Ich habe dich geprüft und dich geläutert,
Wie Silber in der Trübsal Feuerofen.
Die Hoffnung aller Elenden ist nicht
Verloren. O mein Kind, ich liebe dich,
Und meine Gnade und Barmherzigkeit
Begleiten dich dein ganzes Erdenleben.
Gibst du den Geist auf und hast du vollbracht,
Was deine himmlische Berufung war,
Wirst du in meinem Arm die Wonne finden! -
Tau Ti sank überwältigt nieder und
Versank in einen Schlaf wie eine Trance.

NEUNTER GESANG

Dann kamen endlich sie in Anci an,


Tau Ti blieb in dem Haus des Architekten,
Damit er Oma Pau nicht wecken musste.
Am nächsten Morgen machte Lan, die Frau
Des Architekten, Lan heißt Orchidee,
Ein leckres Frühstücksmahl. Da gab es Hirse
In Honig, für die Kinder Kirschensaft
Und für die alten dunkle Pflaumenbrühe,
Gekocht, das stärkte ihren müden Geist.
Tau Ti und Jiu gingen in den Garten,
Um Ping-Pong dort am grünen Tisch zu spielen.
Schön schaute Jiu aus in weißer Seide
Mit einem purpurroten Phönixmuster,
Sie trug ein faltergleiches Band im Haar,
Sandalen trug sie, bunt wie Morgentau
Im Lichte schillernd auf den grünen Gräsern.
Mit beiden Händen hielt sie einen Becher
Mit rotem Saft und setzte an und trank,
Da war ein Lächeln schon auf ihrem Antlitz.
O wenn ihr schönes Antlitz lächelte,
So wurde stille seine tiefe Seele!
Der weißen Wolke an dem blauen Himmel
Glich sie und einer reinlichen Orange.
Tau Ti nahm Abschied nun mit wohlgesetzten
Und schönen Dankesworten von dem Vater,
Von Orchidee und ihrer Tochter Jiu.
Drei Monde später zogen sie ins Südland,
Sie zogen in ein Haus in Kanton, das
Umgeben war von Mandarinenbäumen.

ZEHNTER GESANG

Es nahte nun des Mondes Fest im Herbst.


I-Se rief seinen Sohn Tau Ti ins Haus,
Er tat die Eingangstür auf, die genannt ward:
Das Tor des Himmels. Kam I-Se hervor,
Kam aus dem inneren Gemach des Hauses
Und wandelt durch den Wasserperlenvorhang.
Er war gekleidet in ein dunkles Kleid,
Er setzte sich die Kappe auf das Haupt
Und band die rote Schärpe um die Hüfte.
Da saßen nun am Tische Tam und Fu
Und Meng und Sung und Jin. Sie saßen vor
Den Jadebechern mit dem heißen Reiswein,
Auf welchem Chrysanthemenblüten schwammen.
Der wegen seiner Schönheit hochgerühmte,
Der schöne Tam hob seine Stimme, sprach:
Vollzählig sind wir fast. Nur Tsing und Ping,
Sie fehlen uns. Ist Ping noch auf den Weiden,
Die Eselinnen waren ausgebrochen,
Er will zurück sie führen auf die Weide.
Ach, hoffentlich stö0t unserm Ping nichts zu,
Unsicher ist die Gegend, seit der Kaiser
Den Krieg hat ausgerufen. Seit der Zeit
Weiß keiner: Wer ist kaiserlicher Söldner
Und wer ist Räuber aus der Bande Dschis?
Die Räuber nennen sich nach dem berühmten
Verbrecher Dschi, der vor dreitausend Jahren
Zur Zeit des Gelben Kaisers tat das Seine.
So gebe Ping nun acht, wenn er verfolgt
Die Eselinnen, die geflohen sind,
Dass er nicht in die Hände der Banditen
Gerät, denn dann verlöre er sein Leben.
Dann besser doch die Eselinnen lassen.
Ach, seufzte Tam, auch Tsing vermissen wir.
Er kämpft im Heere hoch im Norden gegen
Die reitenden mongolischen Barbaren.
Wir haben einen Boten ihm gesendet
Mit einem aufgerollten Siegel, ob
Er Urlaub kriegen kann zu unserm Fest.
Er hat sich auf die Reise schon gemacht
Vielleicht. Drei Tage noch, dann scheint der Vollmond,
Dann werden alle wir beisammen sein.
Tam sprachs. Die alte Oma Pau trat ein,
Gewandet in ein seidenes Gewand,
Mit einer Kopfbedeckung gelben Kashmirs,
Die über ihre schmalen Schultern fiel.
Sie sprach: Ihr Lieben, ich hab eben mir
Die Hände in der Unschuld rein gewaschen.
Drei Hühner habe ich zum Fest geschlachtet.
Ich gab sie hin als Opfer an die Göttin.
Ja, wenn das Ende kommt, dann kommt das Ende.
Ich werde diese Opferhühner kochen,
Um das Gefieder ihnen auszurupfen,
Dann werde ich sie köstlich zubereiten.
Wir speisen Hühner dann mit Reis und Sauce.
Mein lieber Sohn I-Se, ich bin schon alt.
Des Menschen Leben währt nicht wie ein Stein.
Auch habe ich das Elixier noch nicht
Gefunden, das die Jugend ewig macht.
So meine ich, du solltest dich, mein Sohn,
Nach einer Dienerin umsehen, die
Den Haushalt dir besorgt und deinen Söhnen.
Denn wenn du Holz sägst oder deine Söhne
Arbeiten auf dem Feld, sind auf dem Feldzug,
Dann könnt ihr nicht den Haushalt noch besorgen.
Wenn ich dir dies als alte Oma sage,
Dann hoff ich, dass du meinen Rat beherzigst.
So sprach sie, und sie lächelte sehr gütig.
Am nächsten Tag kam Ping zurück, es waren
Die Eselinnen wieder auf der Weide.
Er sprach: Ein Mann des Kaisers hatte sie
Gefunden und erkannt am Messingplättchen
Am Ohr und wusste so, wem sie gehören.
Er hat sie mir gebracht und sagte noch:
Wenn ich des Feindes Eselinnen fände,
Ich müsste sie ihm dennoch wieder bringen.
So ist es recht im Sinn der Tugendlehre
Von unserm weisen Meister Kung Fu Tse.
Ich zog zur Weide mit den Eselinnen,
Da unterwegs ich einen Wandrer traf,
Der sprach: Ich will zum weisen Seher gehen,
Den Weg in die Unsterblichkeit zu lernen.
Die Eselinnen sind nun eingebracht.
Nun fehlt uns nur noch Tsing, der ist im Norden,
Dann ist die Sippe wieder ganz beisammen.
Am nächsten Tag vom Norden kam ein Bote.
Es war am Tage vor dem Vollmondfest.
Der Bote grüßte die Familie würdig:
Ich wollte eine Botschaft Ihnen bringen,
So lassen Sie in Pietät mich sagen,
Wie Tsing es, Eurem Sohn, ergangen ist.
Wir waren an dem Berge Tianshan,
Da kämpften wir mit Schildern und mit Schwertern.
Wie groß die Wüste ist in großer Hitze!
Doch fanden wir ein schönes Weideland,
Da die Oase frisches Wasser gab.
Zweitausend Jahre ist es her, da grasten dort
Verschiedner Stämme zahme Ziegenherden.
Der Kaiser Tsao sandte die Armee,
Zu machen jene Ländereien urbar.
Nachdem die Grenze zum Barbarenland
Gesichert worden war, da legten andre
Abteilungen die scharfen Schwerter nieder,
Pflugscharen nahmen sie in ihre Hände.
Wir waren eine Schar von Pionieren,
Wir ewurden angeführt von Bruder Tsing,
Ich ging an seiner Seite immer treu.
So gingen wir durch einen Pinienwald
Am südlichen Gebirge. Müde machten
Uns hohe Temperaturen. Öfter tauchte
In gelber Steppe eine Jute auf.
In weiter Ferne war ein Wasserfall.
Dann stiegen wir den Bogdashan hinan,
Den hohen Berg, der hob sich in den Himmel
Mit schneebedeckten Gipfeln. Wolken flogen
Ihm um das Haupt. Tsing leitete die Truppe,
Er führte uns zum stillen Himmelssee.
Ich sprach zu ihm: Gut, dass wir fern sind von
Den kriegerischen Fronten in der Welt,
Denn dort verliert man schnell sein kleines Leben,
Von eines bösen Feindes Schwert durchbohrt.
Da sagte Tsing: Das aber sei mir ferne,
Dass ich das scharfe Schwert nicht gürten wollte.
Tu auf dein Ohr! Das Jenseits zeigt sich hold!
Den Menschen sind in diesem Erdendasein
Nur kleine eitle Nichtigkeiten Trost,
Sie kriechen durch den roten Staub der Erde.
Dem Himmel näher, siehe, spiegelt sich
Im klaren Himmelssee das Himmelsfenster.
Der Dieb nur kommt durchs Fenster in das Haus,
Ich aber trete durch die Pforte ein. -
Der See gespeist ward von geschmolznem Eis,
Das von des Gipfels Höhe kam hernieder.
Wir waren wahrlich an dem See des Himmels,
Am Tian Chi! Dreitausend Jahre früher
Der Kaiser gab ein leckres Festmahl für
Die Himmelsmutter, hier an diesem See.
Wir tranken vom gegornen Wein Kan-Peh
Und speisten Pilze. Tsing hat sich gegürtet
Mit seinem Hemd und schwamm im klaren See.
Er war schon in der Mitte, als er schrie:
Hilf Himmel, Himmel, ich versinke!
Da war er schon versunken. Ich weiß nicht,
Ob ihn ein tiefer Sog hinab gesogen,
Er tauchte nicht mehr auf. - So sprach der Bote.
Ach, die Versammlung brach in laute Tränen aus.
Ping saß zur Rechten von I-Se und weinte,
Der Vater aber war verstummt vor Schmerzen:
Mein lieber Bruder, ach, mein lieber Bruder,
Was hast du mich allein gelassen, Lieber!
Sie speisten noch Melonen und Rosinen,
Der Bote brachte sie vom Norden mit.
Und Tam hielt die Karaffe in der Hand
Und schenkte Wein dem Vater in den Becher.
Der setzte gleich den Becher an und leerte
In Einem Zuge ihn und sprach voll Trauer:
Wie herrlich ist der Himmel überm Reich
Der Mitte, ja, die Macht gebührt dem Himmel!
Ich will ein Opfer bringen meiner Göttin.
Nun ist wohl Tsing bei seiner lieben Ma-Ma
Im Jenseits in dem Reich der gelben Quellen,
In dem Gefild der Geister, sprach I-Se.
Da sprach Tau Ti: Ich habe einst gehört,
Die Se, das edelste der Saitenspiele,
Von Seligen im Himmel wird gehört.
Ich wünschte mir nur, mit der Göttin Segen
Und mit dem Segen aller Seligen,
Die edle Se zu streichen und zu zupfen.
Ich hörte einst von einem blinden Seher,
Sie habe einen schön geschwungnen Leib
Von Holz und Saiten aus dem Darm des Fisches. -
Am nächsten Tag, dem Tag des Herbstmondfestes,
Ging Ping mit seinem Bruderherz Tau Ti
Im Freien. In den Beeten Chrysanthemen,
Des Herbstes Blumen, blühten, wie Päonien,
Pfingstrosen sind des süßen Frühlings Blumen.
Sie gingen in dem Park des Dorfs Anci,
Dort waren Wutung-Bäume, ließen fallen
Die goldnen Blätter. Bei der Steinlaterne
Sie setzten sich auf eine Wiese nieder.
Auf der granitnen Säule war der Körper
Der Lampe, die aus Mandelstein geformt,
Der Baldachin darauf von purem Nephrit.
Da sagte Ping: Ich rede von den Vasen.
Denn unsre Ahnenmütter hinterließen
Ein Erbe uns, das reicht von den sakralen
Und edlen Bronzen bis zu feinem Porzellan,
Die Vasen sind glasiert. Verschiedne Arten.
Ein transparentes Muster nennt sich da
Nach Himmelsvögeln und nach Wasserfischen.
Ping sprach. Da aber redete Tau Ti:
Im Himmel sehe ich sakrale Bronze. -
Sie saßen vor dem Haus auf der Terrasse,
Und Jin kam durch den Wasserperlenvorhang
Des innern Tores, durch den Bambusvorhang
Des äußern Tores, glatt sein schwarzes Haar,
Wie eine Schlange an der Stirn die Locke.
Und Jin sprach diese bWorte zu Tau Ti:
Es ist ein Ort, gelegen nah am Gelben Meer,
Der Ji geheißen, nahe bei Tongxian.
Es gibt nun eine Prophetie, dass dort
Soll die verbotne Stadt errichtet werden.
Ich, Jin, war einmal dort, im Orte Ji.
Es gibt auch eine Heiligen-Legende,
Dass Hsi Wang Mu, die Mutterkönigin
Des Westgebirges oder des Kunlun,
Ein Töchterchen besaß und die hieß Ji.
Sie weilte oftmals bei den Himmlischen
Und kam für einen Tag zu einem Jüngling
Auf diese Erde. Also sagte Jin.
Im Herbste wird es früh in Anci kühl,
Lag auf der Mondterrasse Reisigholz.
Jin sprach: Des Himmels liebste Tochter Ji
Ist schön, sehr schön. Aussagen kann ichs nicht.
Ich wollt ihr weihen eine schöne Vase,
Geformt aus allerfeinstem Porzellan,
Mit einem Pflaumenblütenzweig darauf,
Ganz weich gepinselt mit Mangan, die Vase
Nennt sich Mei Ping, die Pflaumenblütenvase.
Es trauerte Tau Ti um seinen Bruder,
Um Tsing, im hohen Himmelssee ertrunken.
Tau Ti schwamm unterm Lide eine Träne.
Die Augen aufgetan, die Tränen rollten
Hinab die Wange, pfirsichrote Wange.
Er sagte: An den Knöcheln des Gebirges,
Zum Gipfel klangen Horn und Trommel laut.
Der Feind umgab uns da mit tausend Mann,
Wir blieben standhaft und wir wichen nicht.
Und unsere Verteidigung war fest
Wie eine Mauer. Unser Wille war
Wie eine Festung. Jenseits nun der Scheide
Sind leuchtende Raketen aufgestiegen
Wie an dem Neujahrsfest. Das Heer der Andern
War auf der Flucht, verschwand in dunkler Nacht.
Tau Ti ging in das Haus, wo ihn die Oma
Begrüßte: Yao, Shun und Yü, die alten
Verehrten Patriarchen segnen dich.
Der Himmelsbaldachin ist über dir.
Sie kam vom Spiegel, und ihr Angesicht
Glich einer weißen Maske, und Tau Ti
Fand, dass die Neunundneunzigjährige
Unübertrefflich war an edler Anmut.
Sie sprach: Ich dachte jüngst an meine Mutter,
Die hatte einen Kranich, wenn sie den
Betrachtete, so sprach sie ein Orakel,
Das Tao wird verkörpert in dem Te,
Die Gottesweisheit in der Lebenskraft.
Nun aber, o mein Junge, geh hinaus
Und gürte deine Lenden des Gemütes.
Tau Ti ging auf sein Zimmer, wählte aus
Den Stoffen einfach schwarzes Linnen sich
Zum Oberkleid und Unterkleid und legte
Sich um den Hals ein grünes Kragenband
Von Seide, voller silberner Verzierung
Mäander-förmig, drüber legte ere
Ein Tuch von himbeerfarbnem Kaschmirstoff.
Die schwarzen Haare auf der Stirne reichten
Ihm nicht ganz zu den schwarzen Augenbrauen,
Den schwingengleichen feinen Augenbögen.
Die Augen waren schmal und dunkel-tief.
Er hatte bei der Unschuld des Gesichts
Ganz feine Falten um die tiefen Augen,
Und um die Augen lagen Schattenfelder,
Da sammelten sich oftmals seine Tränen.
Die Wangen waren sanft wie Pfirsichhaut,
Die Nase aber war ein wenig blasser,
Die Lippen von der Farbe roter Himbeern,
Es lag ein trauervoller Ausdruck um
Den liebevollen weichgeschwungnen Mund,
Das schwarze Haar hing ihm mit einer Strähne
Hinab die Wange, schmiegte sich ans Haupt
So sanft wie dämmerschwarzes Seidentuch,
Die Ohren waren unterm Haar verborgen.
Er nahm vom Tische eine Messingschere
Und schnitt sich seine langen Fingernägel,
Wusch sich die Hände, roch an der Mimose,
Die er in einer Vase stehen hatte.
Er ging mit einem schwärmerischen Taumel
In seiner Seele aus dem kleinen Zimmer.
Die Oma hatte einen Vollmond aus
Papier sich ausgeschnitten. Lange hatte
Sie kunsthandwerklich sich betätigt, etwa
Kreisrunde Rahmen wunderschön bestickt,
Sie hatte auch gesponnen und gewoben,
Wofür die Wolle sie vom Hirten hatte.
Lass uns hinüber gehen, sagte sie.
Auf der Terrasse saßen schon I-Se
Und seine Söhne. Und Tau Ti hielt den
Papiermond in der Hand, mit einem Nagel
Befestigte den Mond er an dem Balken.
Dann sprach I-Se: Geehrte alte Oma,
Nach deinem weisen Ratschlag hab ich mich
Nach einer neuen Hausmagd umgesehen.
Und morgen wird sie kommen in mein Haus.
Da sagte Pau: Wie heißt es im Gedicht:
Das leere Bett ist schwer allein zu halten.
Die Jadebecher standen auf dem Tisch
Und eine marmorne Karaffe mit
Gegornem Wein, auf dessen Spiegel schwammen
Des Herbstes weiße Chrysanthemenblüten.
Und auf dem Tisch stand eine bronzene
Schildkröte, deren Panzer war zu öffnen,
Darin war etwas Weihrauch für die Göttin.
I-Se trug an der Linken einen Ring,
Daran war ein Brillant, der hohl war, da
Ein Deckel drauf, den konnte auch man öffnen,
Und grünen Jadestaub zum Weine trinken.
Er winkte, und der Wein ward eingeschenkt.
Und in den Speiseschalen waren Mandeln.
Tau Ti saß geistversunken da und starrte,
Wie ein Kaninchen auf die Schlange, auf
Den Mond, der rein und rund am Himmel stand.
Sie nahmens mit der Sitze Ordnung ganz
Genau, denn also sagte Lao Tse:
Bei gutem Anlass rechts der Ehrenplatz,
Bei bösem Anlass links der Ehrenplatz.
Tau Ti zu Seiten saß da Oma Pau
Zur Rechten und zur Linken saß I-Se.
Tau Ti sprach: Du wirst finden eine Frau,
O Vater, die der Ma-Ma ähneln wird.
Dann sanken ihm die Augen zu. Sie schliefen.

ELFTER GESANG

Drei Tage später Su-ngo kam ins Haus.


Am Morgen früh erhob sich schon Tau Ti
Und salbte seine Schuppen an dem Arm.
Er zog sein Kleid an, legte an die roten
Kniebinden, ging hinaus und sang dies Lied:
Ein Entenpaar ruft quakend Wechsellaut,
Sie haben in dem Inselreich ein Nest.
Wie still ist doch die wunderschöne Maid,
Sie ist dem Fürsten eine liebe Braut.
Seerosen schwimmen mannigfach dahin,
Wir greifen nach den Rosen rechts und links.
Wie still ist doch die wunderschöne Maid,
Und Trommeln, Glocken küssen ihre Seele.
Und Su-ngo nun, die jugendliche Maid,
Zog in das Haus ein, Su-ngo, Weißgans,
Das schöne Mädchen sprach von ihrer Herkunft,
Sie kam vom Küstenort Lu Cheng, dem Feld
Des Hirsches, wo die Bürger einmal sahen
Das Zeichen gutes Glücks, den weißen Hirsch.
Nah diesem Küstenorte ist ein Berg,
Das ist das Nordgebirg der weißen Wildgans,
Und dort war Su-ngo auf die Welt gekommen.
Sie ging dort wandernd oft in dem Gebirge,
Die höchste Höhe hieß der Göttin Gipfel.
Und jedes Jahr im Herbste ziehen Schwärme
Von wilden Gänsen zu der Göttin Gipfel,
An einem Bergsee überwintern sie.
Drei Wasserfälle gibts beim Göttin-Gipfel.
Und Su-ngo hatte brav sich vorgestellt,
I-Se hat sie zu sich ins Haus genommen.
Jetzt hießen alle Zimmer Duftgemächer.
Oh, Su-ngo war wie eine Mangofrucht,
Sie war die Perle von der Göttin Gipfel.
In ihrem langen Haar trug sie die Nadel
Der Heiratsmündigkeit. Sie war gereift
Zu einer schlanken Maid von wahrer Schönheit.
Hauchzart wie Falterflügel ihre Brauen
Und phönixmäßig leuchteten die Augen.
Sie hatte ein ovales Angesicht
Und Wangen wie im Mai die Pfirsichblüten,
Die Knochen waren jadezart und fein,
Und ohne Makel schimmerte die Haut,
Die fühlte glatt sich an wie klares Eis.
Mit zierlich kleinen Lotosschritten ging
Sie wie im Luftmeer eine Mauerschwalbe.
Und kam man über ihre Schwelle in
Das reine Duftgemach, man hielt den Ort
Für eine Wohnung einer Himmlischen.
Sie war Dschu-Nü, sie war noch reine Jungfrau.
In ihrem hellen grünen Seidenkleid
Trat eines Morgens Su-ngo aus der Tür,
Sie hatte blaue Schatten auf den Lidern
Wie feinen Staub, der schimmerte wie Luft.
Da gab Tau Ti ihr ein Papier von Sung:
O Su-ngo, lobenswürdig schöne Maid,
Zwei Knaben laden in der neunten Stunde
Der frühen Nacht zum nahen Park der Birnen,
Wo wir dir dann lobsingen wollen, Jungfrau.
Zwei heimlich Liebende von ganzem Herzen.
Da Su-ngo in der schönen Jugend war
Zu Scherzen aufgelegt, ging sie des nachts
Zum wunderschönen Park der Birnenbäume.
Die Strecke führte am Magnolienbaum
Und an dem Ginkobaum vorüber, führte
Entlang der Quelle, die dem Stein entsprang
Und als ein Rinnsal leise weiter rollte.
Dort war ein Bachbett von Gestrüpp und Steinen
Und lange Gräser wehten in dem Wind.
Die Vögel riefen aus den dunklen Wolken,
Tautropfen sanken von den hohen Ästen.
Die Sängerin des Himmels gab den Vögeln
Unsterbliche Gesänge ein der Liebe.
Da kam zum Park der Birnenbäume Su-ngo,
Wo auch der Wu-tung-Baum und der Papierbaum,
Der Maulbeerfeigenbaum im Mondlicht standen.
Sie dachte an die Bäume der Erkenntnis,
Da sah sie schon die grünen Birnenbäume,
Den graden jungen und den krummen alten.
Und unterm jungen Baum, durch dessen Wipfel
Des Mondenlichtes Silber schimmerte,
Da stand Tau Ti mit seinem Bruder Sung.
Sie sah zu ihnen, stille und gespannt.
Da sangen sie dies Lied der schönen Su-ngo:
Du bist so lieblich wie der Mondenschein.
Der stille Mond muss überall erscheinen
Zur rechten Zeit, Gezeiten anzuzeigen,
Und muss ein Zeichen sein dem Zeitenlauf.
Man rechnet Fest und Feier nach dem Mondlicht,
Es ist ein Licht, das ab- und wieder zunimmt,
Es ist wie Flut und Ebbe, und es wächst
Und es verändert sich sehr wunderbar,
Feldzeichen ist es für die Himmelschöre,
Wenn es am Firmament des Himmels aufscheint.
Ein jedes ist geordnet nach dem Sinn
Der himmlischen Bestimmung durch das Schicksal.
Und wenn wir manches singen, reicht es nicht,
Die Schönheit schön zu loben. Lob sei dir,
O Su-ngo, Schönste aller Menschenkinder!
Jedoch im inneren Gemach der Düfte
I-See sprach zu der neuen Gattin Su-ngo:
Komm, setze dich an meine rechte Seite.
Und in der Nacht erkannte er die Schöne.
Des Morgens klopfte laut Tau Ti ans Tor
Mit seinem Nephrit-Zepter, und er fragte:
Was macht ihr da zusammen in dem Bett?
Und Su-ngo wurde schwanger. Sie gebar
Ein Kind, es war ein Mädchen, und sie nannte
Es Li-Li. Su-ngo sprach: Wenn ich das Baby
Entwöhnt hab, kann sie mit Tau Ti im Garten
Sehr schöne Spiele spielen, Falter haschen.
Zum Opfer für die Göttin Guan Yin
Sie brachte dar ein Rind und Reis und Wein.
Da sagte Su-ngo: Dieses Kindlein hab
Ich mir gewünscht, die wundervolle Li-Li.
O Vater, nimm den Wurm auf deine Arme.
Da freute Su-ngo sich und ihre Schönheit
Erblühte wie die weiße Seidenblüte
Am schneebedeckten Pflaumenbaum im Winter.
Ich neig mein Haupt zu Boden vor der Gnade
Der Göttin Guan Yin, sprach sie, mein Mund
Ist nicht verschlossen, denn kein Felsen ist
Dem Felsen gleich der Göttin Guan Yin.
Die Taten und die Worte werden alle
Gewogen von der Göttin Guan Yin.
Die Schwachen, sie umgürten sich mit Kraft,
Die Hunger litten, hungern nun nicht mehr,
Die Durst erlitten, dürsten nun nicht mehr.
Wer tötet und wer mach lebendig wieder?
Die Toten wurden einst hinab geführt,
Nun steigen sie hinauf zu Himmelsgeistern.
Die armen Menschen sitzen bei den Fürsten.
Das Recht wird herrschen an der Erde Enden.
Die Macht besitzt die Göttin Guan Yin.
Des Menschenkindes Haupt wird hoch erhoben
In der Glückseligkeit der Ewigkeit.
So sang die schöne Su-ngo und erfreute
An ihrem Kinde sich, der Tochter Li-Li.
Laternen glänzten farbig durch die Nacht,
Denn es war Winter und das Neujahrsfest
Ging still vorüber, wieder kam der Lenz.

ZWÖLFTER GESANG

Es herrschte zu der Zeit der Kaiser Tao


In Luoyang, der schönen Residenz
Am Huanghe. Er leitete den Stammbaum
Vom legendären Gelben Kaiser ab,
Er nahm sich Huang Ti zum lichten Vorbild.
Er wusste, dass der Gelbe Kaiser einst
Dem Reich der Mitte viel Errungenschaften
Gebracht, Gebrauch des Feuers und des Pfluges,
Und auch den Seidenwebstuhl. Kaiser Tsao
Las die Geheime Überlieferung
Des Gelben Kaisers, die Gespräche mit der Jungfrau
Su Nü, Musik und Liebe war das Thema,
So kannte Kaiser Tsao das Gespräch auch
Des Gelben Kaisers mit Tsai Nü, der Jungfrau
Im Iris- und Libellenflügelkleid.
Und schließlich überliefert waren auch
Gespräche mit dem Weisen Tien Lao,
Wie man zurückkehrt zu dem Quell des Seins.
Geheimes Buch der Überlieferung,
In dir las oft und gern der Kaiser Tsao!
Und dies war Trost in seiner Traurigkeit,
Denn er war die Verkörperung der Schwermut.
Man meinte, zu der Zeit des Gelben Kaisers
Es gab da noch nicht der Chinesen Schrift,
Doch alle wahrhaft Wissenden bezeugen,
Dass das Geheime Buch geschrieben war
In der Geheimen Schrift des Himmelreichs.
Der Gelbe Kaiser hatte abgeschlossen
Sein frommes Leben und war aufgestiegen
Ins himmlische Gefilde Guan Yins.
Der Kaiser Tsao konnte doch nicht immer
Geheime Überlieferungen lesen,
Er musste seine Pflichten auch erfüllen,
Er war ja Oberhaupt der Kaiser-Truppen.
Die Residenz in Luoyang war ein
Palast, wo Mandarine und Gelehrte
In Stille lebten und des Kaisers Heer.
DREIZEHNTER GESANG

Im inneren Palast der Residenz


Der Kaiser Tsao wohnte mit den Kindern,
Mei-Shan, der Tochter, und dem Sohne Gen.
Nun kam zur Residenz des Kaisers Tsao
Der Bruder Ping, der Bruder von Tau Ti.
Ping war an Stelle seines toten Bruder
Berufen in die kaiserliche Truppen.
Dort wurde er das Haupt der kaiserlichen
Leibwache. Kaiser Tsao hatte Reichtum
Sich angehäuft zu seinem Ruhm und Ehre,
Die Edelsteine lagen ihm am Herzen.
Er hatte nun den schönen Jüngling Ping
Zum Hüter seines Schatzes auserkoren.
Da lag vor ihm der Stern-Saphir, the Star
Of Asia, der reine Diamant
Der Mendschurei, der purpurne Rubin
Des Großmoguls des Landes der Bengalen.
Und Ping, Liebhaber schön geschmückter Schönheit,
Ist in Versuchung vor dem Schatz geraten.
Er öffnete die Truhe mit dem Schwert
Und nahm die teuren Edelsteine an sich.
Doch da entdeckte ihn der treue Wächter.
Der ist es! rief der Wächter und nahm Ping
Gefangen mit der Stange. Kaiser Tsao
Ließ nun den Jüngling ins Gefängnis werfen.
Vier Wachen von je vier Soldaten wachten.
Enthauptet werden sollte später er,
Sein Haupt auf einer Mauer aufgerichtet werden,
Um alle andern Diebe abzuschrecken.
So Ping ward im Gefängnis festgehalten.
Als dieses die Familie dann erfuhr,
Da weinten sie und opferten den Weihrauch
Der Göttin Guan Yin, der Gnaden-Göttin,
Dass sich die Göttin über Ping erbarme
Und ihm ein Beistand sei in seiner Not.
In jener Nacht, bevor der Kaiser Tsao
Am nächsten Morgen Ping enthaupten wollte,
Schlief ruhig zwischen zwei Soldaten Ping.
Vor dem Gefängnistore standen Wachen.
Da hörte Ping der Nachtigall Gesang,
Er wachte auf und schaute eine Jungfrau:
Ich heiße Ji, ich bin der Göttin Tochter.
Ein Purpurduft umschwebte die Gestalt,
Und wenn sie schwebte, klangen kleine Glöckchen.
Ihr Angesicht war schön, Gesang die Stimme,
Ein Schimmer leuchtete in seiner Zelle.
Sie rührte Ping an seiner Hüfte, sagte:
Steh auf! - Die Ketten fielen von den Gliedern.
Sie sprach: Tu deine Schärpe um und zieh
Die Scvhuhe an und folge mir, der Himmelsjungfrau.
So tat er. Da sprach Ji, die Himmelsjungfrau:
Häng deinen Umhang um von weißem Lammvlies
Und folg der Himmelsjungfrau in die Freiheit.
So ging nun Ping hinaus und wusste nicht,
Dass dies wahrhaftig ihm durch Ji geschah,
Er meine, eine Illusion zu sehen.
Sie gingen aber mitten durch die Wachen
Und kamen zu dem Tor von Luoyang.
Und überm Tor stand Tian Men geschrieben,
Denn dieses wahrlich war die Himmelspforte.
Sie gingen an dem Gelben Strom entlang,
Die schöne Ji verließ den Jüngling Ping,
Auf einer purpurfarbnen Wolke schwebte
Die Himmelsjungfrau aufwärts in den Himmel.
O Ji, o Ji, wohin entschwindest du?
So seufzte Ping. Dann nahm er sich zusammen.
Er sagte zu sich selber unter Tränen:
Mir scheint, vom Himmel kam die schöne Ji,
Auf den Befehl der Göttin half sie mir
Aus dem Gefängnis, aus der Hand des Kaisers.
Das Volk wird auf der Mauer nicht mein Haupt sehn.
Ich bin nicht wie die Freier Turandots,
Die Liebe wurde ihnen zum Verhängnis.
Mein Haupt wird sein erhöht auf andre Weise.
Als er sich so besonnen und gesammelt,
Er macht sich auf den Weg zu seiner Freundin
Erl Nü, die an dem Gelben Ostmeer wohnte,
Im Ort Penglai, der an der Küste lag,
Sie lebte dort mit ihrem Sohn allein,
Der stiller Fischer war und An-To hieß.
Sie saßen dort zusammen, tranken Tee.
Sie sammelte die porzellanen Blumen,
Teekannen, Vasen. Da kam Ping ans Hoftor
Und klopfte an, da kam die Magd, zu hören,
Wer da sei. Als sie aber Ping erkannte
An seiner Stimme, tat vor Freude sie
Das Tor nicht auf, sie lief hinein und sagte
Zur Frau Erl Nü: Der liebe Ping ist da!
Erl Nür da meinte, dass die Magd von Sinnen,
Doch die bestand darauf, dass Ping da sei.
Da meinten sie, die Hausmagd hätt gesehen
Pings Doppelgänger oder Genius.
Ping aber klopfte wieder an das Tor.
Da öffnete Erl Nü das Hoftor und
Entsetzte sich, denn er stand da in Lumpen.
Ping winkte mit der Hand: Der Ritt hat mich
Erschöpft, der rote Staub hat mich entstellt.
Und dann erzählte er den guten Leuten,
Wie er aus dem Gefängnis ward befreit.
Ich will euch nur nicht bringen in Gefahr,
Drum will ich in dem Untergrund verschwinden.
Lasst bald I-Se zukommen eine Nachricht.
Und dann ging Ping davon. Er kam geritten
An Baxian und Anci zwar vorbei,
Doch kehrte er nicht ein, um nicht I-See
In tödliche Gefahr zu bringen. Doch
Er sah Tau Ti am Wege sinnend wandeln,
Die schöne Bambusflöte in der Hand.
Da streckte Ping die Hand aus und ergriff
Tau Ti und küsste ihn, dann eilte er
Beglänzt von Tränen weiter. O Tau Ti,
Mein Bruder, du hast mir das Herz geraubt!
So seufzte Ping. Er hatte in den Ohren
Da noch das Spiel der Bambusflöte, als
Er ankam in dem Städtchen Sui-zhong,
Bereitete ein Schälchen weißen Reis
Und aß mit Stäbchen, setzte einen Becher
Voll Reiswein an den Mund und leerte ihn
Auf Einen Zug. Und so erfüllte sich
Die Prophezeiung aus dem Munde Su-ngos:
Die Hungrigen, sie werden nicht mehr hungern,
Die Durstigen, sie werden nicht mehr dürsten.
Die kaiserliche Truppe war ihm dicht
Schon auf den Fersen. Ringsumher viel Kämpfe.
In Sui-zhong ging Ping umher und sprach:
O Göttin Guan Yin, so wie du willst,
So will ich tun. Das Eine ist doch besser
Als die zehntausend Dinge. Gnadengöttin,
Errette mich aus der Bedrängnis bitte!
Da trat er an das Tor der Stadt und sah
Die vielen Krieger rings umher, sie sahen
Ihn aber nicht. Der Kaiser Tsao sprach:
Bringt Uns den Hüter Unsrer Edelsteine,
Der Uns die Edelsteine hat gestohlen!
Es nahte sich dem Ort die Kaisertruppe.
Die Kämpfe tobten in dem ganzen Land.
Der Wald fraß an dem Tage mehr des Volkes
Als fraß das Schwert. Die Bäume schritten vorwärts.
Ping ritt auf seinem schwarzen Edelross,
Begegnete der kaiserlichen Truppe,
Da floh er, von den Reitern rasch verfolgt.
Da kam er vor die Mauern Sui-zhongs,
Da rief er aus: O Göttin Guan Yin,
Mit deiner Hilfe spring ich über Mauern!
Und er erklomm die Mauer, und sein Ross
Lief ihm davon, da stand er auf der Mauer,
Die war von grünem Efeu wild bewachsen,
Da wollt er auf der andern Seite wieder
Herunter springen, blieb mit seinen Füßen
Im Efeu hängen, fiel und hing den Kopf
Zu unterst an der Mauer. Das sah einer
Der Stadtbewohner, der dies meldete
Dem Haupt der kaiserlichen Kriegertruppe,
Der Hauptmann kam auch rasch herbei geritten,
Ins seiner Hand den Speer, den stieß er Ping
Ins Herz, der tot nun an der Mauer hing.
Tau Ti sprach: Einst da wird der Gottmensch kommen
Und wird sich selbst für uns dem Tod ergeben.
Hingebungsvoll mit Leidenschaft der Herr ist.
So saß Tau Ti im Garten bei den Bäumen,
Dem Ginkobaum und dem Magnolienbaum.
Wie sang dich einst so süß die Mauerschwalbe
Vom Dach die Botschaft? Vom Gesimse rief sie:
So schau, ein Bote kommt, ein Mann allein.
Der Knabe sprach: Dies ist ein guter Bote.
Der Bote sprach: Zehntausendfacher Friede!
Voll Demut senkte er die Stirn zu Boden,
Weil er gesehn der Zukunft Himmelssohn.
Tau Ti sprach: Wie gehts meinem Bruder Ping?
Er sah im Boten gleich des Kaisers Boten,
Das sah er an dem gelben Tigersiegel,
Das als des Kaisers Tsao Zeichen galt
Und ausgegeben wurde an die Boten.
Und der Chinese von dem Volk der Han sprach:
Es soll den Feinden meines Herrn, des Kaisers,
Ergehen, wie‘s dem Jüngling Ping ergangen,
Nun ist der Staub, nun ist das Grab sein Erbe.
So solls mit allen gehn, die Speere schütteln,
Und allen jenen Völkern, die das Haupthaar
Voll Hochmut schütteln über dich, mein Herr.
Tau Ti war da wie schwarzer Erde Beben.
Da ging er auf sein Zimmer, schloss die Tür,
Verloren in Gedanken und versunken
In Schmerzen wie in einen tiefen See.
O Ping, mein Bruder Ping, mein lieber Bruder!
Ach wollt die Göttin, ich wär jetzt gestorben
An deiner Stelle, wie du nun gestorben,
Ach wäre ich an deiner Stelle tot!
Da hörte seine Oma Pau sein Schluchzen.
Sie dachte sich: Es weint der Himmelssohn
Und trägt ein schweres Leid um seinen Bruder.
An diesem Tag war eine tiefe Trauer,
Als sich Tau Ti um seinen Bruder grämte,
Sein Antlitz war verschleiert, er schrie laut:
Ach Ping, mein Bruder, ach mein Bruder Ping!

VIERZEHNTER GESANG

Im Maien sang Tau Ti das Wort des Dichters


Mit Namen Morgenstern, da sang Tau Ti:
Wir sind noch nicht durchs Jadetor gezogen!
Wenn auf des Hauses andern Seite war
Zu hören ein Gefährt, so dachte er:
Ein Bote ist gekommen! Und es kam
Ein Botenmann mit einem Brief an Tam.
Der schöne Tam brach eilig auf das Siegel
Mit seinen langen schlanken Lilienfingern.
Ein Phönix stieg mit Rosenfedern auf.
Es hatte Tam ja eine Vielgeliebte,
Die Y-Ma hieß, der Lotos Hindostans.
Sie schrieb: O Lotos mein, o Schwänchen mein!
Schau, Mondstein fand und Perlmuttglimmer ich
Am heiligen Himalaja des Himmels.
Des Mondes Aura wie ein Spiegelrahmen,
Die Wolken bläulich wie der Kindheit Insel.
Ich hab ein kleines Kind in Hindostan.
Ich hab Gemüse angepflanzt im Beet,
Das Kind zu nähren. Du kennst doch den Satz:
Nährmutter aller Lebenden ist Tao!
O Himmelsschrift, ich wollt, ich könnt dich lesen,
Wie einst der Gelbe Kaiser dich gelesen.
Wie aber wird man alt wie Peng Dsu Djing,
Zweihundertneunundneunzig Jahre alt?
Ob wohl ein Seidenwurm im Maulbeerbaum
Denkt dran, dass mir ein seidenes Gewand
Gewoben wird aus seines Cocons Fäden?
Der Vorhof zu den heiligsten Gemächern
Ist dort zu sehen, wo das Himmelstor
Ist aufgetan, aus Wolken Regen strömt,
Ein Regenbogen schwingt sich auf als Brücke.
Erinnerst du dich noch an unser Kind
Ho Hua, diese reinste Lotosblüte?
Er ist wie eine Flamme der Verzweiflung,
Wenn er mit großen heißen Tränen ruft:
O weh, der Ozean ist heimgegangen!
Die Lenden des Gemütes sind gegürtet,
So ist das Reich der Mitte auch gegürtet
Vom gelben Gürtelband der Großen Mauer.
In mir ist viel, das führt zum Meditieren,
Das führt zur Stille, wenn die Ruhe einkehrt
Und jegliche Bewegung schläft im Rücken.
Es gibt ein Zeichen, dass der Gottmensch kommt,
Der wird dann zu den Toten nieder steigen.
Gefunden hab ich am Himalaya
Den allerschönsten reinsten weißen Jaspis.
Wer hat zum Himmelstore Tian Men
Die goldnen und die silberweißen Schlüssel?
Ich wandle an dem Kauriala-See
Und seh die Lotosblüten auf den Wellen.
Allmächtiger du meiner armen Seele,
Ich bin nur eine Bettlerin um Liebe!
O welche wunderschöne Morgenröte
Nach dieser dunklen Nacht der Sternenschauer!
Die scheiden, reden trunken. Dein, Y-Ma.
FÜNFZEHNTER GESANG

Wie weiß ich, dass die Liebe zu dem Leben


Nicht eine Illusion und Täuschung ist?
Wie weiß ich, dass, wenn ich den Tod verachte,
Ich nicht ein Mensch bin, der die Kinderheimat
Verließ und dann den Weg vergessen hat?
Der wahre Mensch, der findet wohl Gefallen
An seinem Tod, der Heimkehr in die Heimat.
Tau Ti vernahm der Silberkettchen Klingeln
An feinen Knöcheln bloßer Füße Su-ngos,
Denn er saß einen Steinwurf weit vom Tor.
In einem Weidenkörbchen unterm Birnbaum
Lag still die kleine Li-Li, Su-ngos Tochter.
Kam Su-ngo durch den Wasserperlenvorhang
Und kam dann durch das Tor ins Offene,
Gewandet sie in feinste grüne Seide,
Die Ärmel hingen über ihre Hände.
Tau Ti ging daraufhin ins Haus zurück,
Er holte eine Mangofrucht für Su-ngo.
Sie faltete die Hände, neigte sich,
Bedankte sich mit ihrer süßen Stimme,
Verzücktem Lächeln um die süßen Lippen.
Und Li-Li wimmerte im Weidenkorb.
Da zog Tau Ti die Jadeflöte vor
Und spielte Li-Li eine stille Weise,
Die Weise: Ich bin stille zu dem Fels.
Bekanntlich war das alte Liedgut Ausdruck
Des Geistes, wer die Ohren auftat, hörte
Den Geist im Wandelwesen der Person.

SECHZEHNTER GESANG

Tau Ti nahme eine weiße Eselin


Und ritt allein nach Luo-yang, der Hauptstadt.
Die Bäume streuten ihre weißen Blüten,
Die Maulbeerbäume und die Wu-tung-Bäume,
Die Phönixbäume und Papyrusbäume.
So kam er schließlich an in Luo-yang.
Bereits im grauen Altertume waren
Hier Siedlungen, wie Funde das bewiesen.
Dreitausend Jahre schon vor unsrer Zeit
Ward eine weiße Stele hier erichtet,
Drauf stand: Zu meiner Göttin bin ich stille.
Neun Dynastien hatten Luo-Yang
Zur kaiserlichen Hauptstadt. Und gigantisch
War dort die Bücherei mit dem I Ging,
Dem Dau-De-Ging, dem Buch vom Blütenland
Des Südens, mit den Lenz- und Herbst-Annalen,
Die Kung Fu Tse dereinst zusammenstellte,
Dem Kommentar zu den Annalen auch,
Dem Dso Tschuan und auch dem Buch der Riten,
Das sprach von Seide und von Edelsteinen,
Urkundenbücher, Kräuterbuch Pan Tsao,
Annalen Sima Qians, Reichsgesprächen,
Den Klassikern der Poesie, Shi Ging,
Den Elegien von Tschu und auch den Neunzehn
Ehrwürdigen Gedichten und der Sammlung
Der fünfzigtausend Liedern, Reim und Metrum,
Von zweiundzwanzigtausend Dichtern Chinas.
Ein selbstgemachtes Buch besaß Tau Ti,
Mit Schriften der geheimen Gottesweisheit.
Pfingstrosenstadt ward Luo-yang genannt.
Den Wandelgang mit Balustrade ging
Tau Ti. Die beiden wundervollen Dichter
Du Fu und Li Tai-Bo, die lebten hier.
Im Schatten Xians wird noch lang die Stadt
Erblühen, Luo-Yang, mit den Päonien.
Gerechtigkeit und Gnade und Erbarmen
Für immer walten über Luo-yang.
Tau Ti ließ sich am Gelben Strome nieder,
Pfingstrosen dufteten um sein Gemüt,
Im Wasserspiegel sah er Bruder Fu.
Der ging in Luo-yang und ward umschwebt
Von einem Schmetterling, er wandelte
Im Kiefernwäldchen nah der Bücherei.
Dort sah er eine alte Dame sitzen,
Schneeweißes Haar zum Knoten aufgebunden,
Mit einem goldnen Haarpfeil in den Haaren.
In ihr erkannte er des Kaisers Mutter.
Voll Ehrfurcht war ihm seine Seele da.
Er wollte sie nicht stören in der Stille,
Denn tiefe Stille war sein Schlüsselwort.
So ging er in den Hain, wo Bambus rauschte.
Dort ging der Kaiser oft und las Gedichte.
Er liebte der Chinesen Poesie,
Da diese sein Gemüt besänftigte,
Und darum auch erlaubte er den Dichtern,
In seiner näheren Umgebung sich
In Stille zu ergehen und zu singen.
Und nun sah Fu den Kaiser Tsao kommen,
Ihm folgten seine beiden großen Kinder,
Mei-Shan und Gen. Und deren Worte wurden
Vom Wind getragen an die Ohren Fus.
O meine liebe Schwester, o Mei-Shan,
Ich werde bald dich wohl verlassen müssen,
Sprach Bruder Gen. Mein lieber Bruder Gen,
Warum denn müssen wir uns trennen? sprach
Mei-Shan. Und Gen gab darauf diese Antwort:
Von unserm Vater ich erhielt den Auftrag,
Zu reiten in den Westen. Mit der Truppe
Des Kaisers werde ich die Seidenstraße
Durchs Jadetor hin ziehen, durch das Land
Der Perser in das Land des fernen Juda.

SIEBZEHNTER GESANG

Gen sprach: In Juda war ich einst mit einem


Kundschafter, meinem Jugendfreunde Shih,
Dem Stein. Wir ritten, Fels und Stein, in Juda.
Ich wandelte mit meiner lieblichen
Selima dort am Gottesberge Sina.
Der Berg erhebt sich in das Wolkenmeer.
Steht droben eine weiße Jade-Tafel,
Mit einer Schrift, die kurz berichtet vom
Erlesnen Stein des Paradieses: Schoham.
Da ritt ich mit Selima an den Tigris,
Dort sollt der Schoham-Stein zu finden sein.
Wohl tausendmal vernahm ich, dieser Stein,
Er sei ein Diamant, doch es war anders.
Wir kamen damals übern Tigris nicht,
Wir hätten auf dem Wasser wandeln müssen.
Und so bekamen wir den Schoham nicht,
Der Edelstein war an dem andern Ufer.
Nun gut, ich werde gürten jetzt mein Schwert,
Ich ziehe aus, den Edelstein zu finden,
O meine Schwester, und ich seh voraus:
Ich werde wie ein Fels im Kampfe stehen
Mit meinem lieben Freunde Shih, dem Stein.
Die Perser werden sich zum Kampfe sammeln,
Die Hufe ihrer Rosse schlagen Staub,
Zehntausend Li fern unsrer Heimat China
Des Kaisers Heer wird ziehen in den Kampf.
Wir lagen uns am gelben Tigris-Ufer,
Wir wollen fimden ja den edlen Schoham.
Die Göttin Guan Yin wird mit uns sein!
Die Göttin der Barmherzigkeit ist mit uns!
So werden wir errettet vor den Feinden,
Die drängend dicht sich um uns lagern werden.
Doch werden wir in unsre Hände klatschen!
Die Perser tiehen wieder in den Kampf,
Es schäumen hitzig ihre Vollblut-Rosse,
Und unsre Kaisertruppe wird geschlagen.
Da können viele in die Zelte fliehen.
Bedeutend aber ist die Niederlage.
Denn dreiunddreißigtausend Kaiser-Krieger
Im Kriege fallen, wie man Bäume fällt.
Und da kommt unser junger Bruder Renmin,
Zerreißt sein Kleid und wirft sich in den Staub.
Und wieder überkommen uns die Perser
Und rauben uns den edlen Schoham-Stein
Und bringen ihn in ihre Hauptstadt Susan,
Dort stellen sie den Schoham vor das Denkmal
Der lilienschönen göttlichen Susanna.
Doch wenn wir durch den Ratschlag unsrer Göttin
Nach Susan kommen, sehen wir das Denkmal
Der göttlichen Susanna auf der Erde
Im Staube liegen vor dem Steine Schoham.
Und wieder werden wir zurückgeschlagen,
Und wieder überkommen wir die Perser,
Da sehen wir das Bildnis der Susanna
Enthauptet liegen vor dem Schoham-Stein.
Bei dem verschütteten Gewässer
Des Tempels liegen die getrennten Hände
Der göttlichen Susanna und der Rumpf
Der Statue liegt dort allein im Raum.
Die Hand der Göttin Guan Yin liegt schwer
Auf der Armee der Perser, Eiterbeulen
Schlägt sie den Perserkriegern an die Glieder
Und schickt sehr viele Ratten in das Land.
Wir aber führen dann den Schoham-Stein
Mit uns und reiten in das Reich der Mitte,
Dem Kaiser Tsao diesen Stein zu bringen.
Den Weg entlang der Seidenstraße kommen
Wir über Samarkand, wo unsre Truppen
Die Skythen schlägt, ins Land Kirgisien.
Da ruft Kirgisien: Ah weh, die Han!
Sie kommen mit dem Schoham-Stein ins Land,
Damit sie mich ermorden! Oh mein Haar
Wird schwimmen da im Blut, mein Herz wird springen,
So wie ein Stein-Ei in dem Meere aufbricht!
So redet dort die wilde Landesseele.
O meine Schwester, o Mei-Shan, vernimm,
Wir bringen dann den Schoham-Stein nach China
Und werden ihn mit anderm Namen nennen,
Wir bringen ihn zu unserm großen Kaiser.
Wir reiten von Kirgisien, vorbei
An Alma Ata, zu dem Issyk-Kul,
Wo wir in Unschuld unsre Hände waschen
Und gürteten die Lenden des Gemütes,
Und ziehen dann die Tarimhe entlang,
Die durch die weite Tarimsenke strömt,
Gelegen in der Taklamakan-Wüste.
Da sehen wir den wunderbaren See,
Den schönen Miran, in den stillen See
Die Tarimhe mit lautem Rauschen mündet.
Ein Phönix schwebt dort geistig überm Wasser.
Von dort begeben wir uns zum Gebirge
Des Yadradagze Shan, von wo entspringt
Der Gelbe Strom und nimmt den langen Lauf.
Ich stehe an dem Quell des Gelben Stromes,
Fünftausend Meter überm Wasserspiegel.
Der Gelbe Strom wird strömen in zwei Seen
Und dort sich sammeln. Mit dem Gelben Strom
Wir ziehn den langen Weg vom Berg zum Meer.
Die Mitte in dem schönen Reich der Mitte
Erkennen wir, wir ziehen dort durch Xian.
Die Treue ist der Tochter Xian sicher,
Ja, meine Treue ist der Grabstadt sicher!
So gebet nun der Göttin Guan Yin,
Sagt eine Stele, was der Göttin ist,
Dem Kaiser aber gebt, was seines ist.
Dann kommen wir von Xian zu der Stadt
Des Kaisers, in das schöne Luo-Yang.
Mei-Shan, geliebte Schwester, ich muss scheiden,
Um das Gesagte zu vollbringen, doch
Im Ewigen ist alles schon vollendet.
Gen sprachs. Mei-Shan, die Schwester, ging von dannen.

ACHTZEHNTER GESANG

Die Unschuld hat im Himmel einen Freund.


Tau Ti sah in des Gelben Stromes Wasser,
Das war ein Spiegel fernen Geschehens.
Es war am Meer, ein Punkt nur Raum und Zeit,
Tau Ti sah in den Punkt hinein, wie einer,
Der schaut ein Kerzenflämmlein an im Spiegel
Und meditiert darüber. Und er sah
Und nahm die Vision mit seiner Seele auf,
Die war voll junger Traurigkeit und Tugend.
Da sah er seine beiden Brüder reiten,
Sah Sung und Meng, sie ritten da entlang
Der Küste an dem Gelben Meere zur
Halbinsel Shantung. Dort wird einmal säen
Der Himmelsmeister mit dem gelben Turban
Den Samen seiner stillen Weisheitslehre.
Meng rit auf einem feurig roten Ross
Und Sung auf einem weißen Ross, sie flogen.
Am Saum des Meeres hielten sie, ganz nah
Dem Ort Penglai, dort sahn sie grünen Tag
Wie Efeu an den Ufersteinen hängen.
Meng sprach: Wonach mir nun der Sinn steht, das
Sind Betten, Schüsseln, irdene Gefäße,
Mehl, Weizen, Mandeln, Bohnen, Linsen, Erbsen
Und Honig. Sung sprach: Lass uns reiten zur
Poetin Sarl. Ein todeswürdiges
Verbrechen ists, zu einer Zauberin
Zu gehen, um die Leibesfrucht zu morden.
Sarl weilt ja dort mit ihrem Sohne An-To.
Meng sprach: Das soll mir recht sein, lass uns reiten
Zum Ort Peng-lai. Du weißt ja, Peng-lai-shan
Die Insel der Glückseligen den Namen
Gab diesem Ort. Das Eiland selber soll
Im Gelben Ostmeer liegen. Von der Küste
Von Shatung wollt ich mich schon auf die Reise
Zur sagenhaften Geisterinsel machen,
Nach Peng-lai-shan zu den Unsterblichen.
Sarls Vater war Kirgise und sie selbst
Studierte eine Zeit in Alma Ata,
Wo Tao sie, die schöpferische Mutter,
Genährt mit ihrem Wort. Voll Liebe dachte
Sie an die Mutter, die begraben lag
Beim schönen Kloster Sera Sela Si.
Sarl sprach zu Sung: Wir wollen uns nun tausend
Gelehrte Reden um die Ohren schlagen.
Sung sprach zu Sarl: Wir wollen auch zehntausend
Verliebte Lieder singen mit der Schönheit
Der Stimme und der Pipa Saiten spielen.
Vorm Fenster hüpfte eine Siamkatze
Durchs Beet von Thymian und Petersilie.
Sie tranken den Jasmintee und besahen
Die Porzellanmimosen ihrer Sammlung.
Mir, sagte Sarl, mir steht der Sinn danach,
Das Heiligtum des Berges Taishan heute
Mit euch, o meine Freunde, zu besteigen.
Der Stein schläft in dem morgenroten Ostwald. -
Der Berg Taishan ist Ostberg auch genannt,
Ist einer von den fünf verehrten Bergen,
Gab Antwort drauf der junge Bruder Sung.
Und Sarl zog ihren neuen Mantel an,
Genäht von vielen Vliesen, auch darunter
Das Vlies von einem purpurroten Füchslein.
Dann gingen sie zu dritt hinaus ins Offne.
Da waren sie allein auf weitem Felde.
Da plötzlich Sarl den neuen Mantel nahm
Und riss ihn in ein Dutzend Teile, sprechend:
Nimm du neun Teile dir, mein lieber Sung,
Die Königreiche sinds im Kaiserreich,
Nimm du dir an dein Herz die Tochter Xian!
Sie gingen eilig nun in Richtung Ostberg.

NEUNZEHNTER GESANG

Fünf Berge sind im Reich der Mitte heilig,


Der Ostberg ist der Heilige im Osten,
Schon seit dreitausend Jahren kommen Kaiser,
Um Opfer darzubringen, Reis und Wein.
Entworfen wie mit schnellen Pinselstrichen
Geschickten Künstlers in der Höh und Breite,
Stellt sich der Ostberg in der Landschaft dar
Vorm Auge in dem Inneren der Seele.
Ayaya! Schön mit vielen Wasserfällen
Und Pavollon und Tempeln ist der Berg,
Verschleiert von den weißen Nebelschwaden.
Ein Zeuge in dem Meer des Schweigens steht
Der Ostberg, der bezeugt des Landes Dauer,
Des Reichs der Berge und der Meere: China.
Ein warmer Tag im Wonnemonat Mai.
Wer einst im Altertum war gut als Meister,
Der war sublim, geheimnisvoll und weise,
Sprach Lao Tse. Die Menschen unter ihnen,
Die Menschen unter Sarl und Sung bewegten
Den Seidenfächer unablässig, in
Der Höhe eine kühle Brise spülte
In trauervollen Zweigen der Zypressen.
Sie kamen nun zu einer höhern Plattform,
Zum Pavillon auf rotem Fundament,
Mit Pinienholz befestigt und mit Säulen
Von Elfenbein, darüber war ein Dach
Von grünen Ziegeln, überm Pavillon
War das Azurmeer endlos weiten Himmels.
Phantastisch bunt geschwungene Gesimse
Im Rücken Sungs. Und um den Pavillon
War eine lange Mauer, Efeuranken
Schön hingen bis zum Grund, und oben war
Die Mauer von dem feinsten Perlmutglimmer
Fein ziseliert und überreich geschmückt.
Das Mauerwerk war immer wieder neu
Mit kleinen Toren offen für den Wind,
Die offnen Tore herzgeformte Blätter,
Dem Fehlen gleich von herzgeformten Steinen.
Tau auf den Lippen, sprach der Bruder Sung:
Wie schön du bist, o Sarl, wie schön du bist!
Dein langes Haar ist schön wie schwarze Seide.
Es kamen Sung und Sarl aus einem Tempel
Und standen auf dem Berg, da sahen sie
Auf einmal einen schönen Knaben vor sich,
Neun Jahre alt. Das war Tau Ti. Sein Geistleib
War von dem Himmelsgeist dahin entrückt.
Doch sie erkannten nicht Tau Ti, den Bruder.
Und durch die Lüfte in der Höhe wurden
Mit einmal Sung und Sarl sehr müde, sanken
Aufs Felsbett, wie der Tau des Morgens sinkt.
Tau Ti in seinem Geistleib stieg hinan.
Wie schlummertrunken war ihm seine Seele,
Da sprach er, wusste nicht, was er da sprach:
Bald wird ein Mensch das Diesseits überwinden.
Ich winke mit dem Wolkenstab dem Himmel,
Dem Morgenmeere überm Himmel zu.
So sprach Tau Ti in seiner Träumerseele,
Nun aber sprach er so zur Felsenwand:
Musik und Speise locken Wandrer an,
Doch niemand bleibt bei Mutter Tao stehen.
Südöstlich schaute dann Tau Ti den Gipfel
Der schönen Aussicht auf die Morgenröte.
Dann stieg der schöne Knabe auf zum Gipfel
Der Göttin Guan Yin, da sang Tau Ti:
O große Mutter in dem Himmelreich,
O liebe Göttin der Barmherzigkeit!
Die heiligen Gebirge sind von dir
Gegründet, deine Tore sind mir lieb.
Wie ist mir? Seh ich doch den Himmel offen
Und mir erscheint die schönste Herrlichkeit!
Die Göttin Guan Yin ist mir erschienen!
Sie kommt auf einem Wolkenboot des Himmels.
Nun ging der Geistleib des Tau Ti zurück
Zu Sung und Sarl und weckte beide auf:
Könnt ihr nicht Eine Stunde mit mir wachen?

ZWANZIGSTER GESANG

Tau Ti erhob sich an dem Gelben Strom


Aus seinem tiefen Meditieren, ritt
Auf seiner Eselin zum Ort Kaifeng
Und spielte seine neue Knochenflöte.
Und dann begann er selbst ein Lied zu singen,
Es war als gäbe ihm der gute Geist
Die Worte ein, da über Zwillingshügel
Und blümchenübersäte Wiesen er
Alleine ritt, da sang am Gelben Strom
Er einsam seine Lieder. Bald zog er
Im Ort Kaifeng ein, wo dem Tor zur Rechten
Stand schön ein Pfirsichaum und wo zur Linken
Stand schön ein Pflaumenbaum, und beide blühend.
Und da begann Tau Ti dies Wort zu reden:
Einst eine Stadt wird sein in aller Schönheit,
Da Jadepfade führen kreuz und quer
Hindurch in weiser Ordnung, Jaspismauern
Umgürten fest die Stadt, ein Dutzend Türme
Stehn an den Seiten aufrecht, dreiunddreißig
Stadtteile gibt es dort, zu hören ist
Das Tönen von zehntausend Saitenspielen.
So zog er auf der Eselin durchs Tor
Des Orts Kaifeng ein. Und er kam zum Haus
Von Mosü an der weißen Friedensbrücke.
Der alte Mosü, seines Vaters Freund,
Saß in der Eingangshalle, eine Rolle
In seiner Hand, und darauf stand geschrieben:
Seid klug wie Schlangen, wahrhaft wie die Tauben.
Tau Ti besaß ein selbstgemachtes Buch
Mit den Orakeln aus dem Altertums
Und den Orakeln seines jungen Meisters.
Dies Buch in Angst er presste an sein Herz
Und bettete darauf des nachts sein Haupt.
Tau Ti trat ein ins Haus, verneigte sich
Voll Anstand vor dem alten Mosü, der
Mit Freundlichkeit Tau Ti entgegen trat:
Ich hab für dich hier eine Überraschung,
Mein lieber Sohn Tau Ti, komm mit ins Offne.
Sie gingen in den Garten, da der Weg
Gesäumt von Kiefern und Zypressen war.
Da neben einem runden Zierteich, darin
Goldfische schwammen, lag ein Wunderstein,
Ein leuchtender, das Blumenherz genannt.
In malerischer Pose standen zwischen
Den Bäumen und Gebüschen halb verborgen
Die zierlich schönsten Pavillons. In Mitten
Des ‚Gartens ragte auf der Pavillon
Des Friedens mit Zinnober-Balustrade
Und silbernem Gesimse, überm Dach
Ein zweites Dach war schön hinauf geschwungen.
Zu Seiten rings gewundene Arkaden,
Dahinter lag das Wohnhaus mit den innern
Gemächern, eine mächtige Veranda
Ging da bis in den Innenhof hinein.
Dies alles sahen Mosü und Tau Ti,
Die in den Pavillon des Friedens traten.
Da, und das war die schönste Überraschung,
Da saßen Su-ngo und die Tochter Li-Li.
Tau Ti! sprach Su-ngo und umarmte ihn,
Ich las soeben über den Erfinder
Des himmlischen Papiers. Cai Lun war nämlich
Eunuch am Hof des Kaisers. Eines Tages
Er dachte daran, Rinde eines Baumes
Und Hanf und Fischernetze zu benutzen
Anstatt des Bambus nun als Stoff zum Schreiben.
Er wurde hochgelobt für sein Talent.
Er wurde aber später in Intrigen
Verwickelt zwischen seiner Kaiserin
Und seines Kaisers Oma, die für ihn
Sehr schwere Folgen hatten. Denn Cai Lun
Ging in sein Haus und nahm ein Bad und kämmte
Sein Haar und tat sein reinlichstes Gewand an
Und leerte einen tiefen Kelch mit Gift.
So sagte Su-ngo in dem Pavillon
Des Friedens, also sprach sie zu Tau Ti.
Da fragte er die wunderhübsche Su-ngo,
Wie es ergangen sei denn der Familie.
Es glich ihr Angesicht dem zarten Teint
Der Blüte eines Erdbeerbaums im Frühling,
Die Augen waren so wie lichte Sterne,
Die durch das dunkle Nachtgefilde schimmern
Mit einer grünen Welle von der Farbe
Der ersten Weidensprösslinge, herzförmig
Und kirschrot ihre Lippen, wie zum Küssen,
Mondsichelschmal die feinen Augenbrauen,
Die Grübchen reizend, angehaucht von Purpur.
So schön und unvergleichlich war das Mädchen.
Es war ein süßer Wohlgeruch im Raum.
Mosü saß still mit seiner Pfeife in
Im weißen Pavillon des Friedens. Da
Hob Su-ngo an zum Flug, und sie erzählte:
In Zorn und Grimm war ausgebrochen jüngst
I-Se, denn Tam, er hatte den Respekt
Des Altertumes übertreten (mehr
Will ich dazu nicht sagen), dass I-Se
Den Tam erschlagen wollte. Doch da kam
In ihres Alters Würde Oma Pau
Herein und rief: Und tötest du den Tam,
So töte mich zuerst mit deinem Dolch!
Großmutters Macht verlangte unbedingten
Gehorsam, so dass sich der Vater und
Das Oberhaupt der Sippe unterwarf.
Dein Wille nur geschehe! rief I-Se
Und warf sich auf den Boden, schlug die Stirn
Auf harten Stein und bat dann um Vergebung.
Großmutter wandte still sich ab und ging,
Ich ging mit ihr und nahm auch Li-Li mit,
Und Tam ging ihr zur rechten Seite, schließlich
Ging auch I-Se und folgte wie ein Knecht,
Großmutter immer um Verzeihung bittend.
So also sagte Su-ngo zu Tau Ti,
Sie sprachs im weißen Pavillon des Friedens.
Tau Ti und Mosü, Su-ngo dann und Li-Li,
Sie setzten sich zusammen zu dem Mahl
Im Innenhof an einen runden Tisch.
Zur Seite stand ein leerer Stuhl am Tisch.
Tau Ti nun fragte Mosü nach dem Stuhl.
Nun, sagte Mosü, ich bekam ihn einst
Geschenkt von meinem Meister zu dem Tag
I-Mau im zweiten Jahr. Und jedes Jahr
Am Tag I-Mau begeh ich feierlich
Das Stuhlfest, sonst der Stuhl bleibt unbesetzt.
Nun nahmen sie die leckre Mahlzeit ein.
Da war ein kleingeschnittner Fisch in Sauce
Und Rinderbraten, der gewürzt mit Ingwer
Und Essigfleischmustunke, weißer Reis
Und süße Essigpflaumen. Grünen Wein
In Jadebechern tranken Mosü, Su-ngo,
Tau Ti und Li-Li tranken Birnensaft.
Nun sprach Tau Ti, von Mitleid überschwemmt:
Dort draußen auf den Straßen sah ich Bettler,
Sie hatten nicht genug für einen Hahn.
Wir wollen doch den Armen etwas geben. -
Die Bettler sind doch alle Tage da,
Sprach Mosü, heute seid ihr meine Gäste,
Da will ich, dass ihr alle werdet satt. -
Das kleine Kindlein Li-Li sabberte,
Da putzte Su-ngo ihr das Mäulchen ab.
Sie gingen alle schlafen in den Betten.
Vor dem Zubettgehn stand Tau Ti am Becken
Vorm Spiegel, schöpfte mit den Händen Wasser
In sein Gesicht und sang dazu dies Lied:
O Göttin, aus dem Mund der Säuglinge
Und Kinder hast du dir ein Lob bereitet!
Denn wessen Finger Werk sind doch der Himmel,
Der Mond, die Sonne und die vielen Sterne?
Ich denke an das schöne Menschenkind
Und an des Menschenkindes Menschenkindlein.
Ich wollt dem Menschenkind wohl Pfirsichblüten
Ins Haar tun und dem Kindeskinde schenken
Ein Glöckchen zu dem Spiele der Musik.
Der Li-Li wollt ich eine Lilie sein,
Die Li-Li nähre ich mit Litschifrüchten,
Mit Liebesfrüchten und mit Liebesliedern.
Da tat Tau Ti die Augen zu und sank
In tiefen Schlaf, wie durch des Todes Tor
Ging er ins Totenreich der Gelben Quellen.
Auch Mosü trat ins Ohrenzimmer ein,
Da eine Rolle an der Mauer hing:
So gürtet nun die Lenden des Gemütes,
Setzt eure Hoffnung nur auf Guan Yin,
Die Gnade, die euch wahrlich angeboten. -
Auch schwebte Li-Li schon in ihrem Traum,
Allein lag in dem Bette Su-ngo nackt.
Zu Mosü kam im Traume ein Gesicht:
Da schien ihm eine Schönheit durch ein Tor
Zu kommen, durch ein fest verschlossnes Tor.
Ein Frauenleib wie transparente Jade,
An Frauenschönheit unaussprechlich reich,
Mit aufgesteckten Haaren, schwarz wie Lack.
Ein Schauer überkam den alten Mosü.
Ich scheide jetzt, die Schöne sprach und schwand.
Tau Ti, das Haupt auf dem Geheimen Buch,
Tau Ti nun träumte dies: Die Göttin sprach:
Lass ihren Tisch zu einem Fangnetz werden,
Doch wenn die Wurzel gut ist, wird es gut
Auch mit den Früchten an dem Baume stehen. -
Im Traum nun schwebte mit dem Geist Tau Ti
Und sah das Gelbe Meer, da schaute er
Die Göttin Guan Yin in weißer Seide,
Sie wandelte so über dem Gewässer,
Die Flut umspülte ihre nackten Füße.
Sie hielt ein Baby auf dem Arm und sprach:
O du mein vielgeliebtes Kind Tau Ti!
Dies Kind wird einst sein deiner Seele Sohn,
Du sollst ihn Erbprinz nennen. Dieser Erbprinz
Wird einmal bauen die Verbotne Stadt. -
Dann wandelte des Himmels Göttin sich
Und setzte sich im Lotossitz aufs Meer,
Die schönen Haare glänzend wie von Salböl.
So kam sie mit den Wellen an das Land,
Dort trat ans Ufer sie, in ihrer Rechten
Hielt sie den Hirtenstab von Ölbaumholz,
Ein Hölzchen quer vom Maulbeerfeigenbaum,
Drauf stand geschrieben: Göttin Guan Yin
Ist die Erlöserin des Reichs der Mitte!
Dort bei dem Kreuze stand die Göttin nun,
Umschimmert von der süßen Morgenröte,
Dann ging sie übers Gelbe Meer davon.

EINUNDZWANZIGSTER GESANG

Tau Ti ging durch den schönen Ort Kaifeng,


Wo Kinderlein um Gaben bettelten
Und arme Fremdlinge vom fernen Juda.
Da saß ein Mädchen an dem Straßenrand
Und hielt in ihrer Hand ein Saitenspiel.
Ihr Antlitz war so weiße wie Bergschnee in
Der Mittagssonne. Sprach Tau Ti sie an:
Was hast du für ein Instrument in Händen?
Das Mädchen sprach: Ich hab es selbst gebaut,
Schildkrötenpanzer bildete den Körper,
Das Griffbrett ist von Holz, die Saiten Fischdarm.
Ich habe andre Instrumente noch. -
Wie heißt du denn, und wo bist du zuhause? -
Ich heiße Mahanajim, wohne in
Kaifeng, geboren wurde ich in Juda. -
Oh, Mahanajim ist ein schöner Name! -
Ich habe einst ein Instrument gemacht,
Da höhlt ich mit dem Beile einen Baum aus,
Dann auf die Öffnung spannte ich eine weiße
Schweinsblase, man kann es als Trommel nutzen,
Bespannte dann das Holz mit sieben Saiten,
Dass man es als Gitarre nutzen kann.
Dann hab ich noch ein andres Instrument:
Da fand ich einen Totenschädel nachts
Im Mondenschein, da hatte eine Spinne
Gezogen einen Faden überm Schädel
Zum Rand des Grabes hin, nun wehte leicht
Der Wind, und von der linden Luft bewegt,
Der Spinnenfaden tönte, von dem Schädel
Ward dann der Ton verstärkt, so hörte ich
Den Lobgesang der freundlichen Natur.
Ich nahm den Schädel mit und ging mit Pfeil
Und Bogen und da schoss ich aus den Lüften
Hinunter eine Mauerschwalbe und
Ich machte aus dem Schwalbendarm die Saiten.
So sagte Mahanajim. Sprach Tau Ti:
O Mahanajim, schön streichst du die Saiten.
Was gibts in Juda denn für Instrumente?
Sie sprach: Da gibts zuerst die Harfe Davids,
Dann mit zehn Saiten auch das Saitenspiel,
Dann mit acht Saiten auch das Saitenspiel,
Die schöne Gittith und des Hirten Flöte.
Da sprach Tau Ti: Im Reich der Mitte gibts
Die alte Se, das edle Saitenspiel,
Die Zheng, die nur ein Meister spielen kann,
Die Chin, auf der die Tao-Jünger spielen,
Die Pipa, eine Art Chinesenleier.
Dann gibt es auch die Jadeflöte und
Die Knochenflöte und die Bambusflöte.
Dann gibt es auch das Glockenspiel aus Bronze,
Den Klangstein, den Musikstein. Und es sprach
Konfuzius: Der Meister des Musiksteins,
Siang, ging übers weite Gelbe Meer. -
Es sprach zu Mahanajim nun Tau Ti:
Wie vieles wäre noch zu sagen, Mädchen,
Ich sehe, Mosü drängt und Su-ngo drängt,
Sie wollen durch Kaifeng spazieren gehen.
Doch sage mir noch rasch: Bleibst du in China,
O Mahanajim, oder musst du fort? -
Ich bleibe hier, ich weiß auch nicht, warum
Ich einst im fernen Westen ward geboren. -
Dann können wir uns einmal wiedersehen,
So sprach Tau Ti gefühlvoll und ging fort.

ZWEIUNDZWANZIGSTER GESANG

Tau Ti schied von Kaifeng und zog am Strom


Entlang, am Gelben Strom, dem Huanghe,
Und dann hinauf an dem Kanal des Kaisers,
Hindurch die weite Ebene des Ostens.
Und wo der Gelbe Strom trifft den Kanal,
Da hielt er seine gelbe Mütze fest,
Ein Sturm kam auf. Da wars wie Schwingenrauschen,
Und eine Wolke kam daher, ein Feuer,
Und Glanz und Schimmer war es rings umher,
Und mitten in dem Feuer wars wie Messing.
Und da erschien ihm eine Himmlische!
Sie hatte ihr Hände in den Ärmeln
Des weißen Seidenkleides ganz verborgen.
Da schien es ihm mit einem Mal, als ob
Sie vier Gesichter hätte, überm Haupt
Wars einer goldnen Kerzenflamme gleich.
Sie kam auf einem großen Himmelswagen,
Die Räder waren von Türkis, und über
Dem Wagen ein kristallner Baldachin.
Und wenn sie sich bewegte, wars wie Rauschen
Des Weltmeers, wie des Gelben Meeres Wasser.
Sie wies Tau Ti auf einen Sternsaphir
Hin über ihrem lichten schönen Haupt,
Der Sternsaphir war wie ein Himmelsthron,
Und darauf saß die Göttin Guan Yin,
Die von den Hüften aufwärts war wie Kupfer.
Und zu Tau Ti sprach nun der Gnade Göttin:
Tu deinen Mund auf, iss, was ich dir gebe! -
Da reichte ihm die Göttin ein Papier.
Die Göttin sprach: Mein liebes Kind, mein Liebling,
Du sollst das himmlische Papier verschlingen! -
Er tats, in seinem Mund wars wie ein Pfirsich.
Die Göttin sprach: Ich habe deine Stirn
So hart gemacht wie einen Diamanten.
Was ich dir sag, nimm mit dem Herzen auf. -
Da hob die Göttin den Tau Ti empor,
Und unter ihm war lärmendes Getöse,
Da war ein Rauschen und da war ein Klingen,
Als rollten fort die Räder von Türkis.
Die Göttin ließ ihn wieder auf die Erde
Und zog von dannen auf dem Himmelswagen.

DREIUNDZWANZIGSTER GESANG

Tau Ti vernahm von einem Seligen


Mit Namen Toa, der ein Jüngling war
Auf Erden, in der Ruhestätte Xian.
Da sah er plötzlich eine Himmlische,
Die sanft und hold an ihm vorüber ging.
Er sah ihr voller Kinderstaunen nach.
Nun haztte Toa laut geklagt der Göttin,
Denn er fand Guan Yin in Xian nicht,
Noch lagen da die göttlichen Gewänder.
O wenn ich ihren Tod in Xian stürbe!
Rief Toa und er sah sich um und sah
Im Tale Scharen da von Seligen,
Mit Pfirsichblüten in den schwarzen Haaren,
Erfüllt vom Strom der Himmelsharmonie.
Und Toa wandelte hinab im Gang,
Im Tal von Xian all sein W3eh zu singen.
Verwundert fühlt er seine Seele schwebend.
Nach langer Zeit, da sah er seine Heimat,
Da sah er China leuchten, wie man sieht
Den lichten Morgenstern am Himmel funkeln.
Er sah und staunte über seine Heimat.
Und eine Himmlische mit Namen Moa,
Hinan sie führte seine junge Seele.
Und Toa sagte: Himmlische, wohin
Entführst du mich? - Da schwieg die Himmlische
Zum ersten Mal. Warum hab ich geweint,
Sprach Toa. Und es schwieg die Himmlische
Zum zweiten Mal. O hilf mir, ich versinke!
Rief Toa. Und es schwieg die Himmlische
Zum dritten Mal der Weisheit stilles Schweigen.
Wie Purpurglut war es auf ihren Wangen,
Sie wurde bleicher als der erste Schnee.
Zusammen in der Stille schwammen sie
Auf einer Wolke mit des Windes Schwingen.
Soeben sahen sie die Erde fern,
Doch offne Gräber. Da sprach Toa dies:
O das ist Xian, ist das Tal des Todes! -
Da sagte Moa eine Stele steht dort
Mit diesen Zeichen: Ach, der Schlachten Staub
Verdunkelte die Wolken und die Meere.
Und Gras und Baum von Todeshauch geschüttelt.
Den Glanz verloren droben die Gestirne,
Der Mond verborgen war von schwarzen Wolken.
Gebeine wurden mächtige Gebirge. -
Sprach Toa: Oh wie wird mir? Alles schimmert,
Ich mein, ich seh die Göttin Guan Yin! -
Sprach Moa: Ja, du siehst der Gnade Göttin! -
Sprach Toa: Führst du mich zu Guan Yin? -
Sprach Moa: Bald! Zur Erde nieder kommen
Sehr bald die Seligen vom Himmelreich. -
Und Toa kam mit guten Himmelsgeistern
Zum weißen Gipfel des Himalaya,
Wo die Tibeter sich versammelt hatten,
Der höchste Gipfel hieß: die dritte Göttin.
Am liebsten wäre Toa nun geflohen,
Doch Moa hielt ihn mit den weißen Armen.
Und da stand Toa vor der Gnaden-Göttin!
Da sammelten sich auch die Seligen.

VIERUNDZWANZIGSTER GESANG

Tau Ti ritt weiter nach Tonxian,


Da wollte er den Sa-Muan besuchen,
Der seines wunderbaren ‚Vaters Freund war.
Zehntausend Wesen, sie erlangten durch
Die Eine nur ihr Dasein, - stand geschrieben
Am Tor der Stadt, ein Spruch von Lao Tse.
Tazu Ti trat in das Vordertor des Hauses
Von Sa-Muan, ins Haus und grüßte dort:
Tsing an, der Friede sei mit diesem Haus!
Und Pin, der junge Sohn von Sa-Muan,
Er hatte schon vorm Haus Tau Ti gesehen,
Da saß er hoch im Maulbeerfeigenbaum,
Und heilig sprang herunter wie ein Eichhorn.
Bald saß Tau Ti mit Sa-Muan im Haus
Beim Mittagsmahl zu Ehren ihrer Göttin.
Und Sa-Muan war eingesetzt im Dienst
Des Kaisers Tsao, arbeitend als Richter.
Und Sa-Muan war schön umgürtet mit
Der seidnen Schärpe. Seine Mutter hatte
Von Purpurtuch ein Oberkleid genäht,
Darüber trug er einen Blauhuhn-Mantel.
Jetzt aßen alle drei zusammen, tranken
Den Tee und strichen mit dem feuchten Tuch
Sich übers Antlitz, über ihre Hände.
Dann teilten sie den bergschneeweißen Reis,
Dazu gabs Schwalbennester, Haifischflossen,
Seegurken, Fisch dazu, gefüllt mit Nudeln,
Und Aal mit Chrysanthemen angefüllt
Und Hummer, angefüllt mit Bambussprossen.
Das Hühnerfleisch geschnitten war in Fischform,
Garnelen schön geziert. Und Sa-Muan
Stand auf und brachte Wein im Jadekrug.
Tau Ti bekam auf einmal Nasenbluten.
Da gab ihm Sa-Muan ein Seidentuch,
Getaucht in kaltes Wasser, dass die Blutung
Ihm werde so gestillt, sich schließt die Ader.
Tau Ti trat in sein Gästezimmer ein
Und sah, ob alles war in bester Ordnung.
Sein Messer steckte in dem Futteral,
Sein Buch war in der Tasche seines Mantels,
Die Knochenflöte in der Seidenschärpe.
Und nun trat Sa-Muan ins Zimmer ein
Und sagte: Einmal wirst du lesen, was
Der Gelbe Kaiser aufgeschrieben über
Den Weg zu der Unsterblichkeit der Seele
Und Jugendleben in dem Himmelreich. -
Und draußen war es dunkel, Nacht wie Samt,
Und Sa-Muan entzündete die Kerze
Im Zimmer, in der Steinlaterne, die
Im Raume schimmerte wie Sternenlicht.
Und bald sank Sa-Muan in tiefe Träume
Und hörte eine ernste Stimme mahnen:
Wer Mich ehrt, den will Ich auch wieder ehren,
Wer Mich verachtet, den will Ich verachten.
Es kommt die Zeit, dass ich den Arm abhaue
Und deines bösen Vaters Arm abhaue,
Es gibt dann keinen Alten mehr im Haus,
Das deines ist, und niemand wird mehr alt.
Nicht jeden nehm ich fort vom Hausaltar,
Dass nicht verschmachten werden deine Augen.
Pin aber, deinen Liebling, nehm ich dir. -
Nun war Tau Ti in seinem Traum ein Falter,
Ein Trauermantel, der den Mai verkündet.
Da flehte er zur Göttin Guan Yin,
Da flehte er zur Mutter in dem Himmel,
Die war ein Schild und Schirm ihm allezeit.
Er hörte eine wunderbare Stimme:
O Tod, o Tod, ich werde dir ein Gift sein! -
Da war ein Trost in seiner Klageseele.
Und da sang seine Seele dieses Lied:
Vom Himmel sank ein lichter ‚Tau herab.
Ich werd allein sein in den öden Bergen.
Von weit her schimmern Steinlaternen sanft,
Ein Schiff schwimmt übers Gelbe Meer des Ostens.
Zwei Bambushölzer werden über Kreuz
Geschlagen an dem Platz, wo ich die Hände
In Unschuld wusch. Ach, mich erreicht kein Brief,
Kein Mensch erbarmt sich meiner armen Seele!
Wo Mauerschwalben am Gesimse nisten,
Da steh ich einsam, auf den Stab gestützt.
Ich schau hinauf zum Sternbild Rinderhirt
Und schau hinauf zum Scheffel-Stern des Nordens.
Ich möchte dir ein guter Hirte sein.
Nicht unter einen Scheffel stell dein Licht.
Der Milchpfad reicht bis an die Phönixstadt! -
Mit einem bangen zitternden Gemüt
Tau Ti erwachte an dem frühen Morgen,
Da sprang schon Pin umher im roten Hemd,
Da kam auch Sa-Muan aus seinem Zimmer
Und sagte: Ich bin krank an meiner Seele!

FÜNFUNDZWANZIGSTER GESANG

Und Gen erzählte seiner Schwester Mei-Shan:


Ich bin geritten weit in den Südwesten
Von China und durch Tibet und hinan
Die Stiegen des Himalaya zum Grenzort
Mit Namen Pedo Shankou, kehrte dann
Durchs Westgebirg Kunlun zurück, ritt südlich
Entlang der Tarim-Senke, ritt am Srom
Entlang, dem Huanghe, und kam nach Xian.
O Tochter China! Wie sie schlummert friedlich
Am stillen Schwanensee von Xian!
Dort war ich. In der Morgenröte schlief
Ein Schwan. Ich hörte seinen Schwanensang.
Denn nach dem Tode ist das Singen schön,
Die Ahnung naher Schönheit stimmt das Wesen
Wohl auf den hohen Ton der Seligkeit.
Nun war ich im Gebiet von Xian, ritt
Nach Luo-Yang. Ich traf auf halber Fahrt
Den Kaiser Tsao mit des Kaisers Truppen.
Und nun will ich berichten von dem Stein,
Der zwischen Euphrat liegt und Tigris, Schoham
Genannt, wir nennen ihn den Stein des Himmels.
Er ist das Eigentum des Kaisers Tsao,
Die Mandarine fragten ihre Lose,
Was mit dem Stein des Himmels soll geschehen,
An welchem Ort er aufgestellt sein soll.
Da lasen sie ein wunderbares Wort:
Der Geist des Himmels wacht am Tor zum Norden. -
Die Mandarine nicht das Wort verstanden
Und fragten abermals, da lasen sie:
Macht euch fünf goldne Beulen, goldne Ratten,
Denn diese richten euch das Land zugrunde. -
Die Mandarine dies verstanden nicht
Und fragten abermals. Beim dritten Mal
Erklang das Losungswort: O Tochter Xian,
Den Segen gibt dir Göttin Guan Yin! -
Ein Wagen wurde also angefertigt.
Vom Wege zum verborgenen Geheimnis:
Den hohen Himmel nimm dir als dein Dach,
Die gelbe Erde nimm als deinen Wagen,
So steige man hinan in goldner Wolke,
Man fliege bis zur Straße weißer Milch,
Erhebe sich auf hoher Geister Stufe
Vorm Schöpferischen. Den Verstand und Geist
Ganz frei von den gemeinen Wünschen, man
Gelangt dann zu den himmlischen Gefilden,
Dort schreitet man, die Füße nicht benutzend,
Rasch, aber ohne Eile, leicht voran,
Bedient des Regens sich, den Weg zu ebnen,
Des Windes, um den Staub hinweg zu blasen,
Die Blitze macht man sich zur langen Peitsche,
Den Donner macht man sich zu Wagenrädern.
So schwebt man dann empor, in Milch zu baden
Der Weißen Straße. Und man schwebt hinan,
Passiert die Pforte der Unsterblichkeit!
So etwa war der Wagen unsres Kaisers,
Von Rossen nicht gezogen, nein, von Kühen,
Die Mutterkühe zogen jenen Wagen,
Auf die kein Joch bisher gekommen war,
Und ihre Kälber blieben auf der Weide.
So legten nun die Mandarine jenen
Stein in die Truhe ganz aus Elfenbein
Und stellten diese Truhe auf den Wagen.
In einem Kästchen ganz aus Ebenholz
Verwahrte man die andern Edelsteine,
So den Saphir von Asien, dazu
Den Diamant der Mandschurei und den
Rubin des Großmogules von Bengalen.
Des Kaisers Steine waren dies
Als Zeichen guter Nachbarschaft der Völker
Zu seiner großen kaiserlichen Macht.
Ich selbst hab eine Sammlung auch von Steinen
Aus China, viele Jade und Nephrit
Und auch den tibetanischen Türkis.
Es war die Truhe aber mit dem Stein
Des Himmels auf dem kaiserlichen Wagen,
Die Kühe gingen gradewegs nach Xian
Und stets den gleichen Pfad am Gelben Strom
Entlang, sie brüllten immer, und sie wichen
Vom Weg nicht ab, nach links nicht und nach rechts nicht.
Die Bauern dort in Xians weitem Umland,
Sie waren fleißig, ernteten den Mais.
Mit Schaufeln warfen das Getreide sie
Hinauf, die Körner von der Spreu zu trennen.
Mit Besen fegten sie den Mais zusammen.
Die Frauen werden später dann
Die Spreu entfernen von den Körnern, die
Der Reinigung entgangen, andre werden
Das Maisgetreide auf der Waage wiegen
Und tauschen gegen Soyabohnenquark.
Es werden in den Höfen lange noch
Maiskolben von der letzten Ernte liegen,
Sie werden aufgeknüpft an einem Hanftau
An Bäumen hängen oder vom Gesims,
Gespeichert auf dem Dach des Bauernhauses.
Da kam ein Knabe an und strich die Saiten
Der Chin und sang zum Saitenspiel dies Lied:
O Gelber Strom, o Vene Chinas du!
O Stein des Himmels! O Pokal des Kaisers!
Die Schlüssel zu dem Tor des Nordens sind
Verloren? Wurden sie nicht überflutet
Von weisheitsvollem Schweigen und von Blut?
O Hirten und Geschwister! Ist erloschen
Die Steinlaterne in des Kaisers Park?
Vom Feldenfrieden großer Wasserbüffel
Bis zu den schimmernden Gestaden mir
Ertönt mein Lied. O schwarzer Schwan von Xian!
Schneegänse, Mandarinen-Enten Xians!
Mein Land, ich bin wie eine Purpurlanze!
O Tochter China, wie dein Duft hinauf steigt
Zu mir durch alle meine tiefen Wurzeln,
Ja, bis zum Becher, den ich gänzlich leere,
Ja, bis zum Wort, dem letzten Tropfen Tau!
Wer ohne Schwert, so scharf wie Geisterzungen,
Bewahrt sein Blut? Der Tung-Ölbaum errichtet,
Der Mais gewachsen, die Gestalt entkörnt,
Der Mais verteilt sein Mehl, und bei den Wurzeln
Bewahrt die Toten sind, sie ruhen friedlich
Im dunklen Totenreich der Gelben Quellen. -
So sang der Knabe zu dem Spiel der Chin,
Auf der die Tao-Jünger gerne spielen.
Die Leute auf den Feldern sahn den Wagen
Des Kaisers mit der Truhe, und sie riefen:
Barbaren schlagen Menschenköpfe ab,
Doch wir Chinesen schlagen nur die Saiten
Des Saitenspieles zum Empfang des Kaisers! -
Die Mandarine aber, als der Wagen
Im schönen Xian angekommen war,
Die Truhe hoben mit dem Stein des Himmels
Und hoben sie auf einen festen Felsen.
Ein fester Felds ist Göttin Guan Yin!
Der Fels ist immer noch zu sehen dort,
Auch heute, bei der Tochter Xian Maisfeld,
Dort steht noch heut der Stein des Himmels auf
Dem treuen Zeugen-Fels der Tochter Xian.
Da sprach der Kaiser zu den Mandarinen,
Da sprach der Kaiser zu dem ganzen Volk:
Ach, wenn ihr euch doch nur von ganzem Herzen
Zuwenden wolltet Göttin Guan Yin!
Tut ab von euch die fremden Teufel alle
Und richtet euer Herz nur auf die Göttin
Und dient der Göttin Guan Yin allein! -
Zusammen kamen alle in der Frühe
Und schöpften von dem Gelben Strome Wasser
Und schütteten es aus vor Guan Yin.
Dort bei dem Felsen sagte Tochter China,
Des Maisfelds Bauernschaft zum Kaiser Tsao:
O lass nicht ab, für uns zu flehn zur Göttin,
Auf dass wir stehen unter ihrem Schutz,
Dass uns die fremden Teufel nicht mehr plagen! -
Und Kaiser Tsao brachte dar den Weihrauch
Und schüttete die Milch aus rotem Mohnkelch
Zum Preis der Herrlichkeit der lieben Göttin.
An diesem Tage kamen die Mandschuren
Daher auf Rossen, schwangen ihre Schwerter.
Die Göttin ließ es von dem Himmel donnern,
Mit großem Schallen, gegen die Mandschuren,
Die da erschraken und entflohen eilig.
Die kaiserlichen Truppen folgten den
Mandschuren bis zur Großen Mauer und
Erschlugen sie beim Ersten Tor auf Erden.
Bei diesem Tor war auch der Mauer Hauptpass,
Dem Gelben Meere nah. Dort bauten sie
Zum Angedenken an den Tag des Sieges
Vier turmbewehrte Tore auf mit Scharten
Für Schützen. Die Verlängerung zum Meer
Der Zitadelle ist berühmt: Der Kopf
Des Alten Drachen, weil der Feind vernichtet.
Dies ist der Ostabschluss der Großen Mauer.

SECHSUNDZWANZIGSTER GESANG

Tau Ti sprach: Sieh, es ist ein weiser Mann,


Shang Kiu, Schüler er des Kung Fu Tse.
Was jener sagt, das trifft in Wahrheit ein.
So will ich zu ihm gehn, vielleicht er sagt mir
Den Weg voraus in dieser Welt des Staubes. -
Da sagte Gen, der Fels, der Sohn des Kaisers:
Ich weiß vom Buch der Weisheit, habe selbst
Gezogen das Orakel. Übrigens,
Es gibt ein Zeichen, Gen genannt wie ich.
Und Gen ist das Gebirg, der kleine Stein,
Der rechte Pfad, des Tores schließen und
Gewisses Dauern in der Ewigkeit. -
Die beiden gingen nun zusammen durch
Tongxian, aber trennten wieder sich.
Am Hofe war der Großhistoriograph
Der Han-Chinesen eben angekommen,
Mit Namen Sima Quian, die Annalen
Der Monarchie von China sind sein Werk.
Und Gen, der Sohn des Kaisers, sollte ihn
Einführen in des Kaisers Halle, darum
Hat Gen den treuen Freund Tau Ti verlassen.
Da ging Tau Ti zur Schule. Schau, da kamen
Ein paar der schönsten Mädchen froh vorbei.
Tau Ti war ganz verzückt von ihrer Schönheit
In ihren lenzlichen Gewändern fein,
Den Angesichtern mit den Pfirsichwangen.
Er meinte, auf dem Morgenstern zu sein.
Und andre kamen auch vorbei, die waren
Gehüllt in Linnen, Holz auf ihren Schultern,
Und daran hingen volle Wassereimer,
Sie waren Wasser schöpfen ja gegangen.
Die sprachen zu Tau Ti: Willst du zum Weisen? -
Shang Kiu nannte man den weisen Mann,
Pries ihn als heiligen und wahren Menschen.
Die Weisen und die Heiligen in ihrem
Gemüt einander ähnlich sind, erfüllt
Von Stille, sie sind gleich den Eremiten
Und auch den Geistern der Unsterblichen.
Tau Ti verstummte knabenhaft verschüchtert
Vorm Reiz der Anmut dieser jungen Mädchen,
Er schlug die Augen nieder, und dann sah er
Vorsichtig auf und meinte, anzuschauen
Die feuchte Welle unter feiner Wimper
Der Morgenröte, denn so war das Schönste
Der Mädchen. Und Tau Ti trat ein ins Haus
Des Weisen und des Heiligen Shang Kiu.
Und da erhob Shang Kiu sich, er hörte
Die liebe Nebenfrau, die ging den Gang,
Ihr Schritt war wie mit kleinen Silberglöckchen,
Und wie Gesang war ihre Flötenstimme,
Und sie verzauberte die Atmosphäre
Mit ihrer wunderlieben Gegenwart.
Und sie war seine Nebenfrau, ihr Name
War Bi, das heißt die Grazie, die Anmut.
Er wollte eben ihr vom grünen Tee
Anbieten, Früglingstee, als sie herein kam
In aller Schönheit junger Morgenröte,
In ihrem wohlgeformten Jadeleib
In einem frühlingshaften Seidenkleid.
Sie flüsterte Shang Kiu in das Ohr,
Dass sie zur Zeit unpässlich sei, sie habe
Die monatliche Blutung Yüa-djing,
In der des Blutes Brunnen überquillt.
Drauf sie entfernte sich mit blassem Antlitz
In ihre Duftgemächer. Wieder hob
Shang Kiu seine liebe sanfte Stimme,
Er sprach nun zu Tau Ti, der in Geduld
Dem Lehrer lauschte, wenn auch leicht verwirrt
Von der Verzauberung der Atmosphäre
Durch das Parfüm des weiblichen Geschöpfs.
Da sprach Shang Kiu: Höre, Sohn! Sich opfern,
Um selbst sich zu verwirklichen, so sprach
Der weise Lao Tse, und drum: Empfangen,
Um so ein Weiser, Heiliger zu werden!
Dies nenne ich die Pforten, dieses nenn ich
Den Schlüssel zu dem Buch der Prophetie.
Doch halte ein, o meine schnelle Zunge,
Unruhig ist mein Herz. Mein lieber Sohn,
Noch niemand hörte so geduldig zu
Wie du, dran habe ich mein Wohlgefallen.
Doch meiner Bi scheint es nicht gut zu gehen,
Abweichen muss ich drum von meinem Plan.
Ich kenne keinen, der die Weisheit und
Die Tugend liebt so sehr wie Mädchenschönheit. -
Und Bi kam aus dem Zimmer, und ihr Antlitz
War wie ein offnes, ungeschriebnes Buch,
So weiß wie Schnee, von Schamrot angehaucht.
Sie war noch jung, so etwa fünfzehn Jahre.
Sie trug die Lockenhaare aufgebunden,
Der Haarpfeil war vom Holz des Phönixbaums,
Sie trug das weiße Kleid bis auf die Füße,
Ein rotes Seidenband um ihre Taille.
Sie hatte ein so feines Angesicht
Mit schmalen lichten Augen-Meteoren
Und einem lieben Lächeln um die Lippen,
Die Lippen himbeerrot, der Körper aufrecht,
So schlank, und sie bewegte sich mit Anmut.
Die süße Stimme war voll Grazie,
Berückend, zauberhaft, sie sagte leise:
Shang Kiu, mir ist heute etwas unwohl,
Wir haben keine Medizin im Haus,
Hol bitte mir die Milch der Roten Blume. -
Da sprach Shang Kiu mit der sanften Stimme:
Wer nicht bereit ist, seiner Frau zu dienen,
Der ist kein guter Lehrer seinen Schülern. -
Er warf sich um den seidnen Purpur-Umhang,
Dann winkte er Tau Ti, dass er ihm folge.
Tau Ti tat seine gelbe Mütze auf,
So gingen sie hinaus. Der Lehrer sprach
Zum Schüler auf dem Weg Tongxians:
Ich will den nächsten Tag nach Qufu reiten,
Wo Kung Fu Tse in seinem Tempel lehrt.
Da ich dich schon ins Herz geschlossen habe
Und zwar vom ersten Augenblicke an,
Da ich dich sah, so wollt ich gerne
Vorstellen meinem Meister in der Weisheit.
Viel lernen könntest du vom weisen Meister,
Er hat studiert des Altertumes Schriften,
Der Erbe ist er der geliebten Vorwelt. -
Tau Ti sprach: Das wär eine große Ehre
Für mich, den Meister Kung Fu Tse zu sehen,
Von Angesicht zu Angesicht den Alten
Der Tage. Ich vernahm, dass er von Tugend
Gepredigt und von wahrer Menschenliebe.
Das ist sehr gut zur Ordnung der Gemeinschaft
Der Menschheit, einer heiligen Familie.
Ich bin nun aufgefordert, mich beim Meister
In seine Weisheitsschule zu begeben.
Doch hab ich Sehnsucht nach dem See von Xian!
O schöner Schwanensee der Tochter Xian! -
So sprach Tau Ti, der unentschieden war
Wie eine Waage, wenn die Schalen schwanken.
Er sprach: Ich will die Tochter Xian sehen!
Den Meister werde ich mich lehren hören,
Konfuzius, im Heiligtum von qufu! -
Drauf sprach Shang Kiu: Ich hab keine Ruhe,
Denn die Befindlichkeit der lieben Bi
Ist mir im Herz ein aufgewühltes Meer,
Worin der Fels um Festigkeit bemüht.
Ein passionierter Mensch mit heißem Blut,
Taugt der zur Unterweisung in der Tugend?
Wir wollen trennen uns, mein lieber Sohn,
Ich hole nun die Milch der Roten Blume,
Geh du so lange deinen eignen Weg,
Komm wieder in drei Tagen, willst du mit
Nach Qufu, dort den Heiligen zu hören. -
Da stand Tau Ti nun auf dem Weg Tongxians.
Ein alter Mann auf einem Schimmel ritt
Vorüber, schlohweiß waren seine Haare,
Sein Bart war lang und reichte bis zum Nabel,
Die Augenbrauen weiß, die Augen schmal.
Er sah Tau Ti an, lächelte und sprach:
Mein Sohn, schau an dein liebes Vaterland! -
Mit diesem Wort entschwand der weiße Alte.
Tau Ti ging staunend seines Weges weiter
Ins Haus von Sa-Muan, dem Friedensrichter.
Der saß vor einem hohen Stapel Akten,
Er machte manchen Auszug und Notizen.
Der Herr Man Wang, notierte er soeben,
War König in dem Süden. Ay, Tau Ti,
Ich habe einen Fall zu untersuchen,
Und dankbar greife ich dabei zurück
Auf Sima Qian, den Annalen-Schreiber.
Für die Annalen hat er reichlich Stoff
Gesammelt, auch das, was hier vor mir liegt.
Das dreiundfünfzigste Kapitel der
Annalen hat vor kurzem er beendet.
Ich mache einen Auszug für den Fall,
Den ich als Richter zu entscheiden habe. -
Da sprach Tau Ti: O Sa-Muan, wenn du
Die Zeit noch hast, um Atem frisch zu schöpfen,
Erzähl mir von dem Fall. Hast du denn etwas
Zu tun mit Herrn Man Wang, des Südens König?
Ich möchte auch gern in den Süden reisen,
Ich hörte von der Insel Hainan an
Dem Ende dieser Welt. O Welten-Ende!
SIEBENUNDZWANZIGSTER GESANG

Tau Ti ritt fort und kam zum Schwanensee


In Xian, und er seufzte: Einst wird kommen
Ein Dichter in der Dynastie des Tang,
Da wohnt der große Dichter nahe Xian
Am grünen Hange eines sanften Berges. -
Und nun besah Tau Ti den Schwanensee.
Am Weg vermischte sich der Duft von Zimt
Und Mandelbäumen lieblichen Aromas.
In Kiefern säuselte der sanfte Wind.
Das Wasser glänzte hell und dunkel, still
Und manchmal wellend. Fern zu sehen war
Der Li-Berg, die Gebirge weit und fern
Umflort von Wolken. Einsam war der Wandrer,
Gekannt von keinen, sah er nach dem Damwild.
Es sangen Vögel, Meisen und Pirole.
Die leisen Wellen waren silbern glänzend.
Der Wind im Bambus säuselt mit Rascheln.
Saphoren standen an dem schmalen Pfad
Und die von ihm geliebten bunten Blumen.
Auf einmal hörte er vom fernen Berg
Den lauten Klageschrei der wilden Affen.
Ein Boot lag einsam schwankend auf den Wellen
Am braunen Ufer zwischen Schilf und Rohr.
Und zwischen Silberweiden lag ein Haus,
Das nannte man die stille Trauerhütte.
Geflogen kamen wilde weiße Möwen
Mit lauten Rufen, leise quäkend schwammen
Die Mandarinen-Enten, ein Symbol
Der Harmonie, und in den Ufergräsern
Gesellig standen Wildgans, Weißgans, Schneegans.
Bei ihrem Anblick dachte an Su-ngo
Der Jüngling, wie es jetzt der Frau wohl ging?
Die Bäume an dem See wie grüne Jade
Und golden schimmernd. Und Tau Tieg stieg auf
Den Steinen zu dem Schwanensee hinunter.
Da sah er einen schwarzen Trauerschwan,
Der nah ans Ufer kam heran geschwommen
Mit stolz erhobnem Haupt, und in dem schwarzen
Gefieder eine weiße Feder, die
Ins Wasser sank. Da orgelte der Schwan.
Tau Ti empfand es tief in seiner Seele,
Er sah des Trauerschwanes rote Augen,
Empfand den schwarzen Lidschlag überm Auge.
In dem Moment schien ihm der Schwan zu singen:
Die weiße Feder nimm vom schwarzen Schwan! -
Er nahm sie. Und da tauchte ab der Schwan,
Das Haupt er tunkte in das stille Wasser,
Verschwand bei einem Trauerweidenzweig,
Der neigte silbrig übers Wasser sich.
Da sah Tau Ti am andern Ufer Bäume,
Magnolienbäume und Hibiskus sah er.
Und übern See rief von den Gräsern eine
Zikade. Da entdeckte erst Tau Ti
Den Pavillon am Schwanensee mit schön
Geschwungen Simsen über schlanken Pfeilern
Von weißem Elfenbein. Ein süßer Duft
War überm See von mancher Lotosblume.
Mit einem Mal erschien Tau Ti in einer
Vision die Gnadengöttin Guan Yin!
Die Schöne war in ein Gewand gehüllt
Wie Morgenröte, über ihre Schultern
Und dann hinab an beiden Seiten hingen
Die Seidenbänder gelb. Sie war geschmückt
Mit rosa Perlen und mit weißen Muscheln.
Ihr Angesicht war rein und weiß wie Schnee,
Mit Reis gepudert, milchig, maskenhaft.
In ihren Händen hielt sie einen Fächer,
Mimosen, Mandelblüten drauf gemalt
Auf weißer Seide über Bambusstäbchen.
Die Göttin winkte ihm und sprach zu ihm:
Komm her, Tau Ti, komm her zu deiner Göttin!
Du kannst gewiss auch übers Wasser wandeln,
Wenn du Vertrauen hast zu Guan Yin! -
Tau Ti ging übers Wasser zu der Göttin,
Er staunte selber, wie ihm da geschah,
Verzagte, sank ins Wasser, und da standen
Die Wasser ihm zum Hals, da rief er: Hilf mir! -
Sie schwebte überm Wasser wie ein Geist
Und fasste ihn mit ihrer rechten Hand
An seiner linken Schulter, und so zog
Sie ihn aus tiefen Wassern. Daraufhin
Fand er am andern Ufer schnell sich wieder.
Die Göttin schwand, nachdem sie ihn geküsst
Auf seine Stirn. Gezweifelt hätte er
An der Erscheinung, wäre er nicht wirklich
Am andern Ufer. Und da schwamm der Schwan,
Da schwamm der schwarze Trauerschwan von Xian
Und schlug mit seinen Schwingen, und dann schwamm
Die Majestät dahin, blutrot der Schnabel,
Von dem das Wasser troff wie Morgentau.

ACHTUNDZWANZIGSTER GESANG

Tau Ti schwang wieder sich auf seinen Schimmel


Und ritt, immenses Wundern in der Seele,
Nach Xian. Und er sprach: O Göttin Chnas,
Solang du willst, will ich im Lieid ausharren!
Lass mich nur stets in deiner Gnade sein,
Die schon von Ewigkeit in dir beschlossen!
Fern war der Li-Berg, wo der Leichnam liegt
Si Huangdis, des ersten Kaisers Chinas.
Da sprach Tau Ti die Worte: Ich weiß wohl,
Dem Kaiser raste Ingrimm durch die Venen,
Und wie er die Unsterblichkeit gesucht,
Den Tod gefunden hat. Vor Xian seh ich
Das Dörfchen Banpo, und dort will ich speisen,
Die Stäbchen nehmen und ein Schälchen Reis,
Dann trink ich frisches Wasser von der Quelle.
Des Leibes Durst und Hunger kann man stillen,
Doch mir bleibt ein Verlangen nach der Liebe:
Die finde ich auf Erden aber nimmer!
Wie öde liegt dir ganze Welt vor mir!
Wann nahm ein Mensch mich je mit Zärtlichkeit
In warme Arme? Lange ist das her.
Wie lang hab ich zu warten auf Erfüllung
Der göttlichen Verheißung! Ach, mir ist
Wie dem Gefangnen. Dasein ist der Kerker.
Ich höre die Gefängniswände seufzen
Und Tau der Tränen innen rinnt herab.
Wo bleibt der Mutter Hilfe denn, die Tröstung?
Mir ist so weh in meiner tiefen Seele
Und einsam irr ich durch den roten Staub.
Darf ich nicht sterben, Göttin Guan Yin?
Ach, wär ich doch im süßen Bund des Todes
Und hielt mich der Tod in seinen Armen!
Des Todes Wasser überschauerten
Mein Herz! Ich tauchte zu den Gelben quellen!
Ein Jenseits gibt es. Zeigt es sich auch hold?
Und werd ich übers Wasser wandeln können
Und werd ich von der Göttin angenommen?
Im Rot des Morgens will ich ganz vergehen
Und Liebe finden auf dem Morgenstern!
Wer gibt mir Antwort? Alle Menschen lügen!
Und was ich denke, das ist Illusion.
Sei stille, meine arme Seele, dulde!
Ich bin zu einem Schmerzensmann geboren!
Ich wandle meines Weges, falle, wandle
Und sinke wieder, nehme mich zusammen
Und stürze nieder in den roten Staub
Und wieder reißt die Göttin mich empor.
Was mir zu trinken geben all die Menschen,
Das ist so bitter wie das Schierlingskraut,
Was sie zu essen geben, schmeckt wie Schleim.
Ach, von der Göttin redet niemand mehr,
Und doch steht mir nach ihr allein der Sinn.
Es war ein Kreis im Himmel, darin war
Erfülltes Glück. Ich komme wohl daher
Und bin verloren in der Welt und kehre
Zurück, will wieder in die Seligkeit,
Heim in die Liebe! Hsi! So seufzte er.
Ich nehme mich zusammen, messe aus
Die Tochter Xian, messe schöne Tore,
Ich sehe dort den Wall von hohen Mauern. -
Fünftausend Meter weit entfernt von Xian
das alte Dörflein Banpo war gelegen,
Das gab es schon seit dreimal tausend Jahren.
Zur Zeit der ersten Dynastie der Xia
In Banpo war das alte Volk der Mütter.
Nun stand Tau Ti vor schönen alten Häusern.
Und da saß eine alte Dame still
In weißer Trauerseide vor dem Haus
In einem Korbstuhl, der geflochten war
Aus Trauerweide. Da sah sie Tau Ti
Und sagte: Hast du Hunger, lieber Junge? -
Da sprach Tau Ti, er habe großen Hunger,
Sie sprach: Komm rein, mein Sohn, ich gebe dir
Ein Mahl für deines lieben Mahles Wohl. -
Da kam er in das Haus, da stand am Fenster
Beim roten Vorhangtuch ein junges Mädchen.
Die Luft umsäuselte die Schönheit sanft.
Sie trug ein grünliches Gewand und stand
Versunken in Gedanken da, in Träume.
Die alte Dame reichte ihm Dim Sum,
Das heißt das Kleine Herz und kommt aus Kanton.
Vorm Essen bat sie ihm Jasmintee an.
Das junge Mädchen hob die sanfte Stimme,
Der Stimme Reiz war wie des Körpers Anmut.
Das war ihr Wort, sie flüsterte es leise:
Ich war in Peixian vor wenig Tagen,
Im Süden ist gelegen Peixian,
Ist die Geburtsstadt eines großen Kaisers,
Des ersten Kaisers aus der Zeit der Han,
Des Kaises Liu Bang. In einen Stein
Graviert las ich sein selbstverfasstes Lied.
Da sah ich Himmlisches in Peixian,
Da macht ich selber ein Gedicht daraus.
Soll ichs dir rezitieren, lieber Knabe? -
Da rief die alte Dame aus der Küche:
O Pian, hilf mir bitte in der Küche!
Da rief das Mädchen: Nian! Eben wollte
Ich unserm Freunde Verse rezitieren! -
Das Mädchen Pian ging zu einem Schrank,
Wo eine Vase stand von Kaolin,
Und nahm ein Blatt Papier aus einer Lade.
Sie wusste wohl zu führen einen Pinsel,
Getaucht in schwarze Tusche, übers Blatt,
Denn schön geschwungen waren ihre Zeichen.
Sie las ihr Lied vor, und er war ganz Ohr:
Mir war, als sei entsprungen ich dem Leben
Der Göttin, taumelnd in des Äthers Räumen,
Ein irres Kind! Ich musste weinen, weinen!
In Tränen rinnend sank ich in den Schoß
Der Mutter! Bunte Kelche süßer Blumen
Erfassten meine Tränen, ich durchdrang
Die bunten Kelche alle und rann abwärts,
Durch Blumen und durch Blüten, immer tiefer,
Und immer tiefer, bis zum Mutterschoß,
Der tief verhüllten Quelle allen Seins! -
So las die schöne Pian ihr Gedicht,
Das sie in Peixian geschrieben hatte.
Da überlegte sich Tau Ti, wie er
Die Dichterin mit Bambus krönen könne,
Er nahm es schwarzen Schwanes weiße Feder
Und gab sie ihr. Sie freute sich darüber
Und küsste ihn, das war ihm angenehm,
Sie war von auserlesner Anmutsschönheit
Und duftete wie Öl von Rosenblüten.
Der Kuss der Träumerin blieb auf der Wange,
Ein Tropfen Tau auf einer Nelkenblüte.
Nun gab die alte Dame Nian ihm
Noch glutinierten Reis mit Maniok
In einem Töpfchen mit als Reisekost
Und eine Flasche mit Orangensaft.
Er danke herzlich, neigte sich vor Schönheit
Und Alter, neigte bis zum Grund sein Haupt,
Setzt seine gelbe Mütze auf und ging.
Auf seinem Schimmel flog Tau Ti nach Xian.
Da an der Mauer war das Tor des Ostens,
Wo eine Stele stand mit dieser Inschrift:
Die Sonne wandelt sich in Finsternis,
Der Mond in Blut, wie Feigen fallen Sterne!
In seinem purpurroten Mantel spielte
Der Wind, der von den sanften Hügeln kam.
Er dachte wieder an die Zärtlichkeit
Und tiefe Sympathie, an ihn verschwendet.
Da sah er schon das Osttor in der Mauer
Von Xian. Da sang seine sanfte Seele,
Pfingstrosenfinger strichen seine Chin,
Die Taoisten-Leier, und er sang:
O tu dich auf, o Tor, und mach dich weit,
Der Sohn der Göttin zieht jetzt ein in Xian!
Begeisterung kam über den Tau Ti,
Pfingstrosenfinger strichen seine Chin,
Sein Saitenspiel, vorm Tor des Ostens Xians.
Tau Ti ging hin im purpurnen Gewand,
Die gelbe Mütze in dem schwarzen Haar,
Er ging zum schönen Park der Festlichkeiten,
Der sich im Osten Xians breitete
Um einen See. Dort standen Pavillons,
An deren Simsen Mauerschwalben bauten.
Wir wollen sein ein Pärchen Mauerschwalben,
Das Nest uns bauen an des Edlen Haus!
Tau Ti verließ nun Xian auf dem Schimmel.
Da wollte er das Umland Xians sehen.
Da kam er wieder zu dem Dörflein Banpo,
Er kam zu einem Pavillon-Museum.
Da waren Öfen aus antiker Zeit,
Und Steingeräte, Terrakotta-Werkzeug
Und Knochen-Werkzeug. Die Keramik zeigte
Die Fische dort mit Schwalbenschwänzen und
Geritzte Zeichen: dies die Schrift der Mütter.
Dann schwang Tau Ti sich wieder auf den Schimmel
Mit der orangnen Decke und dem Silberzaum,
So preschte er dahin im Geist des Windes.
Mehr als an eines Pferdes starker Kraft
Und mehr als an des Menschensohnes Schenkeln
An Xian hat die Göttin Wohlgefallen,
Der schönen festen Burg der Guan Yin!
Im Norden Xians war das Grab Jing Dis,
Des fünften Kaisers aus der guten Han-Zeit.
Es liegt auf einem prächtigen Gelände,
Wo tausend andre Gräber angelegt.
Da ging Tau Ti die Zeile durch den Sinn:
Du bist ein Totengräber im Verborgnen,
Sie gehn an dir vorüber, keiner kennt dich.

NEUNUNDZWANZIGSTER GESANG

Da sah er eine rote Wolke Staubes,


Ein Reiter tauchte auf und kam ihm nah,
Begrüßte ihn mit einem Friedensgruß:
Tsing an! Ich bin Chang Heng, der Astronom
Des Kaisers Tsao. - Der berühmte Mann
Der Han-Zeit hatte einen gelben Hut,
Aus dem sein schwarzes Haar hervorkam.
Er blinzelte aus seinen schmalen Augen
Durchs helle Tageslicht und redete:
Ich komme grad aus Xian, wo ich war
Bei den Ruinen der Palaststadt des
Berühmten Himmelssohns Shi Huang Di.
Man baute damals ein Magneten-Tor,
Dass keiner durch die Pforte konnte gehen
Mit Waffen, und das war das Nordtor des
Efang-Palastes, das aus Eisen war.
Und als die Efang-Halle abgebrannt,
Da blieb das eiserne Magnettor stehen.
So sprach der große Astronom Chang Heng.
Tau Ti und er zusammen ritten nun
Am Gelben Strom entlang, dem Kummer Chinas.
Dann kamen sie an jene Stelle, wo
Der Gelbe Strom zusammenströmte mit
Dem heiligen Kanals des großen Kaisers.
Da saßen am Kanale stille Angler,
Doch plötzlich jauchzte einer auf und rief:
Yu-liau, ich habs! Ich fing den Silberfisch,
Der eine Perle in dem Maule trägt.
Tau Ti nun und des Kaisers Astronom,
Sie ritten etwas weiter südlich, da
Chang Heng zu reden anfing: Ich erfand
Den großen Seismographen, der jetzt ist
Das Prunkstück an dem Observatorium.
Mein Seismograph kann Donner registrieren
Auf unsrer Erde Oberfläche, ob
Das Beben auch zehntausend Li entfernt.
Der Mechanismus ist verborgen in
Dem Kupferkessel. So wird unser Kaiser
Stets informiert, wenn in dem Reich der Mitter
Der Himmelsdonner lässt die Erde beben. -
So sprach Chang Heng, der Astronom des Kaisers.
Sie ritten südwärts hin an dem Kanal,
Der Brücke zwischen Gelb– und Blauem Strom
Dem großen Yangtsekiang im Süden Chinas.
Tau Ti ritt auf dem schönen feinen Schimmel,
Den er von Sa-Muan geschenkt bekommen,
Chang Heng ritt auf dem edlen schwarzen Ross,
Das Tsiän Li-Ki ward genannt, und das
Bedeutet etwa Tausendmeilenrenner.
Der Zaum war silbern und die Zügel ledern,
Des Rosses schwarze Mähne flog im Wind.
Und dann verfielen von Galopp in Trab sie,
Da redete der Astronom des Kaisers:
Ich hab erfunden einen Himmelsglobus. -
Sie ritten beide durch ein kleines Dorf,
Wo grade Jahrmarkt war. Die Buden standen
Am Straßenrand und waren bunt bemalt.
An einer kleinen Buden sah es so aus:
Ein Bild, darauf gemalt war die Palaststadt
Am Hange des Gebirges. Das war Peking.
Die Straße führte aufwärts zum Palast,
Vorn standen an den Straßenseiten Pfauen,
Und schlanke Vasen standen auf dem Grün.
Umgeben der Palast von Pfirsichbäumen,
In jeder Himmelsrichtung, rosa blühend,
Und in der fünften Himmelsrichtung stand
In schöner Mitte der Palast von Peking.
Dort, an der Mündung vieler Wasser, wird
Einst Hof gehalten und regiert das Reich.
Und übers Wasser führte eine Brücke,
Am andren Ufer aus dem Grün erhob sich
Die weiße Stadt Taidu. Und vorn am Weg
Sah aufgemalt man wunderschöne Menschen,
Flankiert von Vasen mit sehr schönen Blumen.
Da war zu sehen eine feine Dame,
Die saß in einem kleinen Zweiradwagen,
Der ward von einem jungen Mann gezogen.
Die Dame trug ein langes blaues Kleid
Bis auf die Schuh, mit rotem Phönixmuster
Bestickt das Kleid. Und in der einen Hand
Hielt sie den aufgespannten roten Schirm,
Das Holz an ihre schmale Schulter lehnend,
Den Baldachin zum Schutze überm Haupt,
Gemacht von fast durchsichtigem Papier.
Und in der andern Hand ein Fächer mit
Pfingstrosen fein bemalt, wie rote Blüten
Und rosa Blüten bei einander blühten,
Davor ein Schmetterling in Lüften schwebte,
Gemalt auf Seide und auf Bambusstäbchen
Gespannt. Sie fächelte sich Kühlung zu.
Die Wangen waren sanfte Pfirsichwangen,
So rötlich und dazu so samtig weich.
Im aufgebundnen schwarzem Haare Schmuck
Von rötlichem Nephrit. Der junge Mann,
Der an der Stange zog der Dame Wagen,
Ein Lächeln hatte er im Angesicht
Und einen gelben Strohhut auf dem Kopf
Und trug ein blaues linnenes Gewand.
Am Wege stand ein Mädchen blaugewandet,
Die Haut des Angesichts und ihrer Hände Haut
Von makelloser Pfirsichblütenreinheit,
So weiß wie Schnee und rot wie Glut behaucht.
Zu ihrer Seite standen Männer, zwei,
Im roten Kleid, die Haare aufgebunden,
Trug einer einen gelben Hut im Haar,
Ein Loch war in des Hutes Mitte oben,
Geknotet kam das Haar so an die Luft.
Und alles war gemalt in süßer Anmut,
Die grünen Wiesen und die weißen Vasen
Und überdies die roten Pfirsichbäume.
Dies nun war Peking, die Verbotne Stadt.
Tau Ti nun und Chang Heng, sie schritten fort,
Zu einer Bude kamen sie, da sprach
Ein Mädchen zu Tau Ti: Willst du probieren?
Dies hier ist das gebackne Muschelfleisch. -
Sie gab Tau Ti den Teig mit Muschelfleisch,
Es mundete dem Jüngling köstlich, ja,
Er hatte Wohlgefallen an dem Mahl
Und sagte das dem Mädchen, die gekommen
Vom Mekong war, dem großen Strom im Süden,
Ihr Antlitz gelbweiß, ihre Augen dunkel,
Der Mund sehr schmal, im Lächeln Perlenzähne.
Da wurde allerlei zum Mahl geboten,
Dim Sum, das Kleine Herz, und Köstlichkeiten
Wie Frühlingsrollen und gebackne Muscheln.
Den kleinen Holzspieß aus dem Muschelfleisch
Herausgezogen, nahm Tau Ti ihn mit
Als Angedenken, denn das Mädchen hatte
Ihm die gebackne Muschel ja geschenkt.
Da sprach Tau Ti zu seiner eignen Seele:
Aus wessen Hand hab ich Geschenk genommen,
Das mir die Augen so geblendet werden?
Nun gingen sie zur nächsten Bude weiter,
Die Pferde an den Zügeln mit sich führend.
Tau Ti nun und Chang Heng, sie schwangen sich
Auf ihre Rosse wieder, ritten südlich
Am heiligen Kanal des Kaisers weiter.
Chang Heng sprach zu dem Freunde diese Worte:
Bald treffen wir die Truppe unsres Kaisers,
Zu meinem Kaiser Tsao will ich stoßen. -
Tau Ti sprach zu dem Freund diese Worte:
Und ich will weiter reiten und im Tempel
Den Meister hören übers Altertum,
Den alten Weisheitslehrer Kung Fu Tse. -
Da sahen sie die Truppe ihres Kaisers.
Mit Kaiser Tsao waren Gen, sein Sohn,
Und Sa-Muan, der milde Friedensrichter,
Und Mosü, der Gelehrte in den Schriften.
Und Gen der Fels sprach zu des Kaisers Truppe:
Wohlan, ich führe euch durchs Jadetor
Die Seidenstraße hin und wieder heim,
Befrei euch aus der Königreiche Händen,
Die euch bedrängen wie die schlimmsten Feinde.
Habt ihr die höchste Göttin nun verworfen,
Die mit euch war in Gnade und Erbarmen,
Und sprecht: Ein Kaiser möge uns beherrschen?
So tretet vor den Herrn mit euren Fahnen. -
Da setzte Kaiser Tsao sich und ließ
Das Los befragen, des I Ging Orakel.
Gen nahm die Schafgarbstängel, zählte sie,
Und Sa-Muan trug das Ergebnis ein
In das papierne Buch. Und da ergab sich,
Dass unter ihnen war ein alter Mann,
Der einen andern Mann erschlagen hatte.
Da suchte man nach dem Gelehrten Mosü
Und fand ihn nicht. Und da befragten sie
Noch einmal das Orakel, und sie sahen,
Dass auch in den Annalen der Geschichte
War solch ein Fall beschrieben. Tsao sprach:
Man trage Unsrer Hoheit vor den Fall! -
Da jubelte das ganze Volk und sprach:
Lang lebe unser Herrscher Kaiser Tsao!
Der Friedensrichter Sa-Muan ließ kommen
Den Schreiber der Geschichte, Sima Qian,
Der die Geschichte seines Volks studierte
In jedem Wechselfall von Recht und Unrecht,
In den Annalen alles aufgeschrieben,
Das dreiundfünfzigste der Bücher schrieb er,
Den Tuscheflecken an dem Zeigefinger,
Schwarz wie die dunkle Nacht die Tuscheflecken.
Mit Sima Qian gingen alle nun
Vom Volke, denen ihre Gnadengöttin
Das Herz gerührt, die große Guan Yian.
Der Schreiber der Geschichte sprach vorm Kaiser
Von der Geschichte seines gelben Reiches
Und von der Überlieferung der Alten.
Chang Heng nun und Tau Ti zum Lager kamen,
Da trennten sich der beiden Freunde Wege,
Es wollte ja Tau Ti zum Meistertempel,
Den weisen Kung Fu Tse dort zu vernehmen.
Es ritt der Astronom ins Lager ein
Des Kaisers Tsao. Der saß auf dem Thron.
Chang Heng trat vor den Kaiser, sich verneigend.
Der Kaiser sagte: Gue hsia, knie
Hier nieder, und Wir lauschen deiner Rede. -
Chang Heng nun sagte: Bu gan dank, zuviel
Der Ehre! - Und da sprach der edle Kaiser:
Wir wollen nun in Unsrer Nichtigkeit
Um die geneigteste Belehrung bitten,
Man wolle Uns die Binsen Unrer Torheit
Entfernen, die das Auge Uns verdunkeln.
Wie steht es mit dem Bau nun des Palastes
In Peking, den zu bauen Wir erbaten? -
Da räusperte Chang Heng sich und hob an,
Das Wort zu reden: Ich war jüngst in Xian,
Dort die Palastruinen zu studieren,
Vor allem das Magnettor, dass errichtet
Shi Huangdi in dem Palast von Efang.
Dann ritt ich, um Euch hier zu treffen, Herr.
Ihr batet Eueren Berater ja,
Ihr batet Euren Astronomen ja
Und Meister aller Künste der Mechanik,
Euch einen klassischen Palast zu bauen.
Jetzt traf ich auf dem Wege einen Jüngling,
Der reiste, Kung Fu Tse zu hören, nach
Qufu. Mit diesem Jüngling lauschte ich
Den Liedern über die Prinzessin An,
Die einst der Kaiser Chinas hat verschenkt
An einen Hunnenfürsten um den Frieden.
Ich habe da ein Los gezogen, hab
Ein Röllchen von Papier gezogen aus
Der Kupferschale, und das Los besagte:
O man gerät noch in Bedrängnis unter
Dem kahlen Baum und geht im finstern Tal,
Doch ohne Bangen vor dem Todesschatten.
Den Hunnen-Khan ein Löwe mag zerreißen
Am Brunnen, und die Hand des Frevlers soll
Mir überbringen eine Marmorlöwin.
Verzeiht, o Majestät, ich schweife ab.
Ich habe Zeichnungen gefertigt für
Den klassischen Palast. Die Münzen und
Die Perlen aber habe ich verschwendet,
Das muss ich Euch gestehn, an eine arme
Und schöne Bettlerin, Mahanajim,
Die saß im Orte Kaifeng an dem Tor.
Ich habe aber Pläne, edler Kaiser,
Euch den Palast im Jenseits zu errichten. -
Da ward der Kaiser Tsao plötzlich traurig,
Die Schwermut tropfte ihm wie Perlentränen.
Und dann erhob der Kaiser sich und sprach:
Man bringe Uns die Jadeschnitzerei,
Die Göttin Guan Yin auf einer Muschel!
Du, Unser Astronom, du kniee nieder
Und bitte Guan Yin um ihr Erbarmen! -
So tat Chang Heng, und da erweichte sich
Die Jade, schmolz wie Wachs, da war es
Im Jadeleibe wie geschmolzner Wachs.
Da sprach der edle Kaiser Tsao dies:
Du bau Uns einen klassischen Palast,
Im Jenseits drunten an den Gelben Quellen! -
Und da trat Gen der Fels mit einem Schwert
Zur Seite dem Chang Heng und schlug dem Mann
Mit einem Schwert die Schädeldecke ab
Und spaltete den Körper senkrecht durch.
Da lag der Astronom im Staube tot.
Da ließ der große Kaiser Tsao salben
Die Überreste seines Astronomen
Und in ein Linnen hüllen und begraben.
Man setzte eine ehrenvoll Stele,
Darauf geschrieben stand dies Epigraph:
Jetzt ruht Chang Heng im roten Staub der Erde,
Im Jenseits baut dem Herrn er den Palast.
Auch haben Maler drauf sein Bild gemalt,
Wie er ein Winkelmaß in Händen hält
Und einen Himmelsglobus in den Händen,
In seinem Mantelbausch zwölf Sterne bunt
Wie blumige Gefilde in der Lenzzeit.
Tau Ti ritt nun auf seinem Mandschu-Schimmel
Gen Qufu, wo geboren ward vorzeiten
Der greise Weisheitslehrer Kung Fu Tse.
Da sah er in der Ferne schon die Zinnen
Der Stadt. Er ritt durch eine grüne Landschaft.
Da kam mit einem Mal ein Reiter an
Auf einem roten Rosse, aufgerichtet
Die Lanze, preschte jener Reiter nun
Auf unsern Jüngling zu, und dieser spornte
Den Schimmel an, da flog er übers Land,
Der Reiter auf dem Ross verfolgte ihn,
Da war Qufu vorüber, im Südosten
Erblühten Mandelbäume, und an einem
Der Mandelbäume blieb der Jüngling hängen
Mit seinem schönen langen schwarzen Haaren,
Der Reiter auf dem Rotfuchs stieß die Lanze
Dem Mandschu-Schimmel in die weiße Flanke,
So dass zusammenbrach der Mandschu-Schimmel,
Tau Ti vom Pferderücken fiel ins Blut.
Da ritt der Reiter auf dem Rotfuchs fort
Mit einem Wahnsinnslachen durch den Wind.
DREISSIGSTER GESANG

Tau Ti erhob sich aus der Lache Blutes


Und ging zu Fuß aufs schöne Qufu zu,
Vor dem er sich südöstlich nun befand.
Da klagte er um seinen Mandschu-Schimmel.
Doch dann war er ganz eingewoben in
Die Schönheit des geheiligten Geländes.
Jetzt kam an einen Fluss er, der kam aus
Der Nishan-Grotte sprudelnd leis hervor.
Da sang Tau Ti ein Klagelied und strich
Die Fischdarmsaiten seiner Chin dazu
Das, Leser, war das Ende dieses Tages,
Tau Ti hat sich da einmal ausgeruht.
Am Morgen bei dem goldnen Schwingenschlag
Der Morgenröte mit den roten Wimpern
Nahm er ein Bad im klaren Grottenwasser,
Warf sich den edlen Purpurmantel um
Und setzte seine gelbe Mütze auf
Und wanderte aufs schöne Qufu zu.
Da kam ein alter Mann mit weißem Bart
Vorbei, mit dichten weißen Augenbrauen,
Der führte eine Eselin mit sich.
Da sprach der weiße Alte diese Worte:
Dies ist das Füllen einer Eselin,
Noch niemand saß darauf. So setze dich
Und reite in die Stadt des Kung Fu Tse. -
Da blühten schöne Bäume an dem Wege,
Da hingen Vogelbeeren in den Bäumen,
Da waren Beeren auf den Weg gefallen,
Die Straße schaute wie ein Teppich aus
Von Blutorangen. Und der Alte sprach:
Die Vogelbeeren können von den Vögeln
Gefressen werden, Menschen sind sie Gift,
Drum halte du dich an des Nordens Nudeln,
Drum halte du dich an des Südens Reis.
Wie spricht doch Lao Tse: Bei Speisen und
Musik, da bleiben alle Menschen stehen,
Doch von dem Tao keiner möchte hören. -
Sie waren angekommen in der Stadt.
Es kam der Meister Kung Fu Tse herbei
Zum süßen Aprikosenbaum gewandelt,
Der in der Mitte seines Tempels stand.
Und da verneigte sich Tau Ti vor ihm,
Das Haupt in dem Kotau zum Grund geneigt.
Im langen roten Kleid, mit blauem Gürtel,
Kam er gewandelt, an dem grauen Haupt
Zu Seiten hing ein langes Band herab.
Sein Bart war schwarz wie noch in seiner Jugend
Und reichte ihm bis auf die Mannesbrust,
Sein Angesicht war würdevoll, erhaben,
Und über seinen Ohren blühten süß
Und duftend reine Aprikosenblüten.
Er winkte mit der rechten Hand und sagte:
O liebe Kinder! Friede, Friede, Friede!
Ich habe den Beruf vom Himmelreich,
Was können da mir freche Menschen tun?
Ein Menschenkind soll kindlich liebend sein
Und seine Liebe überfließen lassen.
Einst sprach der Grenzwart von dem Orte I:
Was trauert ihr, als wäre alles aus?
Die Erdenwelt war ohne Gottes Wort,
Der Himmel braucht den Meister nun als Glocke.
Am Morgen früh die Wahrheit zu vernehmen
Und abends dann zu sterben, ist nicht schlimm.
Der Edle liebt das Innere des Herzens.
Die kleinen Kinder möcht ich herzlich kosen.
Wer kann hineingehn anders als durchs Tor?
Warum denn wandeln Menschen nicht den Weg? -
Da winkte Kung Fu Tse mit seiner Hand
Und sprach: Wir wollen uns im Walde treffen,
Ich ziehe mich so lang allein zurück. -
Drauf ging Ehrwürden fort. Tau Ti verließ
Den Tempel, ging vom Aprikosenbaum
Zum Walde, wo er mit der Göttin sprach.
Jetzt kam gewandelt wieder Kung Fu Tse,
Der Heilige. Da neigte sich Tau Ti.
Der Meister hob die Stimme, winkte, sprach:
Mein liebes Kind, der Friede sei mit dir!
Dereinst besuchte ich die Dame Nan,
Darüber war mein Schüler missvergnügt,
Da sprach ich: Hab ich etwa falsch gehandelt,
So möge mich der hohe Himmel hassen.
Und einmal fragte mich ein kluger Jünger:
Wenn einer weiß die Menschheit zu erlösen,
Was wäre dieser Mensch? Da sagte ich:
Er wär nicht nur ein tugendhafter Mensch,
Der Menschheit Retter wär ein wahrer Gottmensch!
Einst schwante mir, es ginge mit mir abwärts,
Lang hatte ich den Fürsten nicht gesehen,
Der Fürst war ja mein hochverehrtes Vorbild,
Das mir zu Tag und Nacht vor Augen steht. -
Ich bin ein Mensch, der in der Freude am
Erkennen alle Traurigkeit vergisst
Und so nicht merkt, dass ihm das Alter naht.
Was ist die klare Quelle meines Wissens?
Die Gottheit hat den Geist in mir gezeugt.
Mein Kind, du denkst, ich hab Geheimnisse?
Ich habe kein Geheimnis mehr vor dir.
Mein ganzer Wandel liegt ja offen vor dir.
Den Gottmensch wollt ich sehen, das war mir
Im Leben nicht gegönnt, doch wollt ich sehen
Zumindest Menschen eines guten Herzens.
Einst wollten kleine Kinder mich besuchen,
Doch meine Jünger hielten sie zurück,
Da sprach ich: Lasst die Kinder zu mir kommen.
Wenn Schwäne sterben, sind die Lieder klagend,
Wenn Menschen sterben, sind die Reden gut.
Mein Jünger sprach: Die Menschlichkeit ist Last,
Ist nicht die Menschlichkeit zu leben schwierig?
Im Tod bin ich am Ziel, ist das nicht fern?
Fürwahr, das Himmlische ist schwer zu finden.
Tau Ti, mein Kind, ich will nun stille sein.
Wir sehen wieder uns im Reich der Himmel.

EINUNDDREISSIGSTER GESANG

Nun saß Tau Ti allein in einer Grotte.


Er war zwölf Jahre alt, und die Belehrung
Des Meisters waren alle noch im Ohr.
Still, still war seine Seele zu der Göttin,
Die sich auf weiße Jade gründete.
Da tauchte aus der weiten Ferne eine
Staubwolke auf, es kam ein Bote an
Auf einem Apfelschimmel, einen Rotfuchs
An seiner Hand. Tau Ti, so rief der Bote,
Ich habe eine Botschaft dir zu bringen. -
Der Bote reichte daraufhin dem Jüngling
Ein Blatt, Tau Ti entfaltet es und las:
Mein liebes Kind, die Oma Pau ist gestern
Gestorben, in dem Licht des vollen Mondes.
Sie sprach noch vorm Entschlafen von dem Enkel,
Sah deinen Geist an ihrem Sterbebett
Und hörte dich zur Leier Lieder singen
Vom großen Schlafe an den Gelben Quellen.
So schnell du kannst, komm her. I-Se, dein Vater. -
Da nahm Tau Ti die Chin und seine Tasche
Und schwang sich auf den Rotfuchs, mit dem Boten
Er ritt von Qufu nach Anci zum Vater.
Drei Tage später war er angekommen.
Vorm Hause trennte sich Tau Ti vom Boten,
Tau Ti trat nun allein ins Trauerhaus.
I-Se begrüßte ihn, und ihm zu Seiten
Stand die noch immer lieblich schöne Su-ngo.
Es waren grad die ersten Frühlingstage
Und überall die Blüten trauerten,
Der Tau des Morgens war wie Himmelstränen.
I-Se sprach: Oma Pau ist schon begraben,
Mein Lieber. Ruh dich von der Fahrt aus.
In ihrem Hause ist ja noch dein Zimmer.
Wir sehn uns später. - Darauf schwand I-See
Mit seiner Su-ngo durch den Bambusvorhang,
Da war ein Wohlgeruch von Sandelöl.
Tau Ti ging in die Wohnung seiner Oma
Und trat ins schöne Zimmer seiner Kindheit.
Drei Jahre stand das Kinderzimmer leer.
Er steckte eine rote Kerze an
Auf einem großen grünen Kerzenständer
Und setzte sich auf einen Stuhl und dachte nach.
Da war die arme Seele dreimal traurig.
Er nahm die Chin und strich die Fischdarmsaiten
Und sang: O Göttin Guan Yin, o Herrin,
Ach Göttin, warum hast du mich verlassen?
Ich schreie, aber fern ist meine Hilfe.
Auf deine Gnade hofften unsre Mütter,
Und da sie hofften, hast du auch geholfen. -
Dann war es dunkle Mitternacht geworden,
Die rote Kerze war herabgebrannt,
Tau Ti schlief ein in seinem tiefen Kummer.
Da sah er vor sich das Gesicht der Oma,
Da stand sie vor ihm, und sie rührt ihn an,
Und da umarmten sie sich beide innig.
Sie hatte geistliche Unsterblichkeit!
Und da ergriff ein Schwindel ihn, ein Taumel,
Da schwebten sie wie Wolken, Scharen sangen
Unsterbliche und Geister zu dem Klang
Von Glocken und zum süßen Saitenspiel
Sehr schöne Lieder, und die Sterne rollten,
Er sah in der Unendlichkeit die Herrin
Des Himmels und der Erde, Guan Yin,
Die prächtig war in ihrer Herrlichkeit,
Ein unbeflecktes Lamm in ihren Armen.
Da schwebten sie vorüber, wo zehntausend
Kristallne Sterne ausgesät im Raum,
Und unter ihnen rollten wilde Wetter.
Da sprach die Oma Pau zu ihm: Zehntausend
Geschöpfe leben, sind in ihrem Schoß.
Die Mutter Peking wird die Hüterin
Geliebter Kinder sein, das Volk wird glücklich
In Wonnemauern rings von weißer Jade
Und in den roten Jaspis-Tempelhallen,
In goldnen Straßen und in Perlentoren. -
Da sang Tau Ti begeistert dieses Lied:
Bei Guan Yin ist Gnade und Erbarmen
Und viel Erlösung ist bei meiner Göttin.
Erlösen wird sie unser Reich der Mitte.
Ich geh nicht um mit Dingen, die zu hoch,
Zu wunderbar für meine Seele sind.
Mein Herz ist still und ruhig wie ein Kind,
Das an der lieben Mutterbrust gestillt wird.
So wie ein kleines Kind bei seiner Mutter,
Ist meine Seele bei der Gnadengöttin.
O China, hoffe du auf Guan Yin!

ZWEIUNDDREISSIGSTER GESANG
Berufen war er jetzt, der Herde Schafes
Zu hüten seines Vaters und zu weiden,
Und darum ging er in das Westgebirge,
Ging auf den sagenhaften Berg Kunlun,
An dem geschnitzten Stabe ging er hin.
Er hatte sich vom Mandelbaum genommen
Den schönsten Ast, die Rinde abgezogen,
So dass er weiß war. Mit der gelben Mütze
Auf seinem Haupt und seinem Purpurmantel
Um seine Schultern umgeworfen und
Gegürtet an den Lenden des Gemütes
Mit einem Ledergürtel, ging er an
Den klaren Wasserbächen, kniete nieder,
Er trank, erhob sein Haupt und wusch die Hände
Und wusch Versuchungen aus seinen Ohren.
Dann legte er sich hin auf einem weich
Bemoosten Hügel, sah zum Himmel auf.
Es war ein wunderschöner Maientag
In diesem Land des grenzenlosen Lenzes,
Da war Tau Ti getaucht in eine Wolke,
So glühend wie Orangen. Und er sah
Das Bächlein rieseln und am Ufersaum
Zypressen in verhaltner Trauer stehen
In Lieblichkeit und Anmut, schlanke Flammen,
Mit Silberglanz beträufelt wie die Mondnacht.
Und als der Sang der Vogelschar erwachte
Und ein Pirol sang dort in einer Kiefer,
Sah er ein wunderschönes Mädchen schweben
Gerade auf ihn zu, sie kam ihm nahe,
Da sah er wie sie hübsch war und blutjung.
Ihr Haar war auf dem Haupt gesteckt zum Knoten,
Es war so schwarz wie Lack, wie Öl so glänzend.
Die Augen waren schmal wie Mandelkerne.
Es kam das wunderschöne Mädchen näher.
Sie sprach zu ihm: Ich heiße Tao-Yä,
Und das bedeutet junges Pfirsichblatt.
Ich liebe dich! Ich sah dich manches Mal
Schon traurig einsam in der Welt des Staubes
Hier wandeln. - Und da sah Tau Ti sie an,
Und er geriet in tobende Verzückung:
O Tao-Yä, wenn ich dein Auge sehe,
Das wunderbare süße schwimmende,
Das Mandelauge, schmilzt mir mein Gebein
Wie eine Kerzen, und mein Blut wird Zimttee. -
Da strich er ihr sehr zärtlich eine Strähne
Aus ihrer Stirn. Sie nahm ihn bei den Händen,
Die Haut war weiche wie weiße Schwanendaunen.
Da sagte sie mit still verschmitztem Lächeln:
Oh ich verlange sehr danach, mit dir
Die Pekingente einmal zu verspeisen!
Doch jetzt lass uns zusammen gehn des Weges. -
Sie flatterte voran so wie ein Falter
Von Purpurfarbe, auf den Flügeln Augen
Von tiefer Schwärze. Früher hatte er
Gehascht nach Schmetterlingen, aber seine
Geliebte Oma hatte ihm gesagt,
Abstreifen dürfe er den Farbstaub nicht.
Sie gingen miteinander. Bald am Brunnen
Sie blieben stehen. Und er lehnte sanft
Sein müdes Haupt an ihre weiße Schulter.
Die Liebe hatte gütig wie der Himmel
Verkörpert sich in menschlicher Gewandung,
Und allerlieblichst war ihr schlanker Leib,
Schneeweißer Vase gleich, ein Pfirsichzweig
War in der Vase drin mit rosa Blüten.
Sie schöpfte etwas Wasser aus dem Brunnen
Und gab ihm eine Beere von der Pflanze
Mit Namen Wunderbare Purpur-Perle.
Da kam ein wenig Kraft in ihn zurück,
Sein Atem zirkulierte von den Fersen
Bis zu dem Haarschopf über seinem Scheitel,
Erquicklich süß erfrischend, und er sagte:
O Tao Yä, wie wunderschön du bist!
Tau Ti und jene wunderschöne Maid
Sich hielten an den Händen wie Geschwister,
Sie gingen auf dem Wege des Kunlun
Und kamen an bei einer Felsengrotte,
Da sprach die Liebliche: Ich wollte singen
Ein Lied der Liebe aus dem Buch der Lieder,
Ob ich das Lied nun von der Hirschkuh singe,
Die da gejagt ward in der Morgenröte,
Ob ich das Lied der reinen Lilie singe?
Da sah Tau Ti sie an aus tiefen Spiegeln
Der Seele, aus den Augen, und er sprach:
Die Lieder im Gefild der Seligen
Sind sicher tausend mal zehntausend mal
Erhabener und lieblicher als unsre.
Und wenn die Geister singen auf Peng-lai,
Der Wunderinsel der Glückseligen,
Vergehn die Seelen ganz gewiss in Wonne.
Und da ist Jugend, welche ewig währt,
In einer ewigen Glückseligkeit!
O Göttin Guan Yin, gewähre mir
Die Gnade ewiger Glückseligkeit!
Da faltete Tau Ti die Hände fromm
Vor seiner Brust, und Tao Yä berührte
Ihn voller Innigkeit an seiner Seite,
Da ihn durchströmt ein heißer Wonneschauer,
Sein Herz erblühte wie ein Himmelsschlüssel.
Da seufzte er in Sehnsucht und in Hoffnung:
Ich habe Lust an meiner Himmelsgöttin!
Und sie umarmte ihn und küsste ihn
Mit ihren Himbeerlippen auf die Lippen,
Sie küsste seinen Mund mit ihrem Mund,
Da war ihm selig so wie einem Fisch,
Der einen Augenblick im Wasser aufspringt.
Er setzte sich auf einen Stein und sprach:
Geliebte, setze dich zu meiner Seite1
Tau Ti begann und spielte auf der Flöte,
Dann sang er nach der Melodie der Lilien:
Sei gnädig, meine liebste Himmelsgöttin,
Auf dich allein vertraut mein kleines Herz,
Und unterm Schatten deiner weißen Schwingen
Ist meine Zuflucht. Ja, ich ruf zur Göttin,
Die meine Sache führt zum guten Ende!
So sang Tau Ti. Er hatte es vollbracht,
Für Tao Yä gesungen. Und die Schöne
Froh klatschte in die Hände, lächelte
Ihm liebevoll und süß entzückend zu,
Dass ihm das Herz in Glut und Flut verging
Und wie ein Phönix aufflog seine Seele
Auf einer Tau-geschwellten weißen Wolke
Voll Sehnsucht der Geliebten an den Busen.
Und sie erhoben sich und wandelten
Durch Hirtenfelder, da unendlich dehnte
Sich aus das Westgebirge des Kunlun,
Darüber hin die weißen Wolken schwebten,
Grün war das Laub der Bäume wie ein Meer,
Und Mandelbäume blühten an den Wegen,
Und Purpur-Schmetterlinge taumelten
Und tanzten wie betrunken durch die Lüfte.
Tau Ti und Tao Yä ergingen sich
Im Bogen auf dem Pfad zur Hirtenhütte.
Da sprach Tau Ti zu seiner Vielgeliebten:
Da in der Hütte wohnt der alte Hirte,
Er trägt den Ehrennamen Chi Pu-Tei.
Er hat mir beigebracht, wie man die Schafe
Und kleinen Lämmer aus dem Pferch heraus lässt
Und sammelt wieder sie zur Abendzeit.
Jetzt aber ist er nicht in seiner Hütte,
Er wandert, nach den Lämmern auszuschauen,
Ob ihm nicht ging ein kleines Lamm verloren.
Da gingen beide jugendlich verliebt
Hin auf der Spur der Schafe. Und er sprach:
Im nächsten Tale weiden dann die Zicklein,
Yak-Rinder weiden westlich auf der Weide.
Vorbei kam neulich auch ein Schweinehirte,
Der abseits lebt mit einer Zauberin,
Die nachts zu einer schwarzen Krähe wird.
Der Schweinehirte ging zu einem Fest,
Wo Schäfer sich versammelten beim Jäger,
Den kenn ich auch, er lebt mit einer Schönen,
Er schießt mit Pfeil und Bogen manches Reh,
Und neulich hat er einen Hirsch erlegt,
Den speisten sie und tranken viel und sangen.
Doch da wird gleich die Hirtenhütte sein,
Wir müssen nur noch durch den Ölbaumhain.
Da lächelte die Schöne lieb und sprach:
Mein lieber Träumer, lass uns weitergehen.
Es ruhen Jäger, Schweinehirt und Schäfer.
Wir wollen wandeln über diesen Hügel,
Umschimmert von den schönen Tung-Ölbäumen.
Da waren sie im Hain und sahn von weitem
Durchs Silber und durchs Grün den Hirten nahen,
Den alten Chi Pu-Tei. Sein Haar war weiß
Wie Schnee, sein Barthaar wallte ihm hinab
Bis zu dem Nabel. Auf dem weißen Haupt
Trug eine goldne Seidenkappe er.
Sein Antlitz war in jugendlicher Frische,
War weiß und purpurn blühend, dass im Alter
Er blutjung aussah, denn er übte Tao,
Das sich im Te verkörpert, wie das Wort
Im Fleisch, wie Lao Tse dereinst geredet:
Ich weiß den Namen nicht, drum nenn ich sie
Die Mutter Tao, die am Anfang war.
Da nahte sich der Hirte Chi Pu-Tei
Den beiden Liebenden, dem schönen Mädchen
Mit ihrem Jüngling, grüßte sie voll Demut,
Wie es das Ritual ihm vorgeschrieben,
Und sagte: Friede, Friede, ihr Geliebten!
Wie freue ich mich, meinen treuen Schüler
In der Gesellschaft einer Maid zu sehen.
Da lächelte der Hirte fein und sprach:
Tau Ti, hast du das schöne Mädchen lieb?
So wandle hin und weide kleine Lämmer.
Tau Ti, hast du auch lieb die Selige?
Da staunte sehr Tau Ti, dass er das fragte,
Der Weise musste seinen Geist doch kennen
Und wissen, dass Tau Ti ergeben war
Mit Ganzhingabe junger Mädchen Anmut.
Da sprach Tau Ti: O Chi Pu-Tei, mein Hirte,
Ich liebte sie, bevor ich sie gesehen,
Allein weil ich der Gnadengöttin traue,
Der Guan Yin, die mir die Freundin schickte,
Die zu den Träumen meiner Liebe passt.

(Fragment)

ZWEITER TEIL

Das Leben des Jünglings Tau Ti

„Wenn jemand meinen Kummer wiegen wollte


Und meine Leiden auf die Waage legte,
Sie wären schwerer als der Sand am Meer.
Was Wunder, wenn ich wirre Reden führe!
Die Pfeile Gottes haben mich getroffen
Und meinen Geist mit ihrem Gift verstört.“

(Hiob 6,1-4)

PROLOG

Ich, der Poet, war im Geist einst auf einem fernen Berg im Morgennebel und las in einem alten
Buch die Zeilen: "Es war ein Mann von Ramatajim-Zofim, vom Gebirge Ephraim..." Und da ward
ich mit einemmal entrückt über die schwimmende Traumbrücke und kam ins Himmelreich. Da
führte mich eine Himmlische in das Haus des Hohenpriesters, der mir in der Gestalt eines älteren
Mannes mit langem weißem Bart erschien, auf dem Haupt trug er als Tiara eine Seidenkappe mit
bläulichen Seidenbändern, in der Rechten hielt er einen Jadestab, er war in einen rötlichen
Seidenstaat majestätisch gewandet, mit einem blauen Umhang um seine Schultern. Freundlich teilte
er mit mir das Manna und reichte mir einen Becher gegorenen Weines. Er vertraute mir ein
Geheimnis an: "Über allen Geistern ist Eine Göttin mit dem Namen MA..." Nachdem ich dies
vernommen, führte mich die Himmlische auf einer Wolke langsam durch die Himmelsweiten; wir
kamen zum Morgenstern. Da sagte sie zu mir: "Da siehst du deine Heimat China. Nun wird dir die
Gnade der Allerhöchsten zuteil, deine Heimat wiederzusehen. Da, was erkennst du auf der Erde da?
Meere und Berge, das ist China, und als einziges Bauwerk ist die Große Mauer erkennbar. Du wirst
in das Reich der Mitte gelangen, anzuschauen Tau Ti in seinem Dasein. Ich werde bei dir sein, und
du wirst alles, was du erkennst, niederschreiben und dann den Bericht der Nachwelt hinterlassen."
Wir schwebten zusammen langsam nieder auf einer Wolke und nahten uns den Meeren und Bergen.
Wir kamen zur Erde nah am Gelben Meer bei der Großen Mauer, wo das Erste Tor auf Erden
geschlossen war. Wir schwebten als Genien durch Raum und Zeit, und ich schrieb die Geschichte
nieder als Liebeswerk: Dies ist das Buch Tau Ti.

VERKÜNDIGUNG

Nachdem die junge Dame Ma-Ma zu Bett gegangen und in Schlaf gesunken, geschah mit ihr etwas
merkwürdig Seltsames. Sie war allein; ihr Mann I-Se war nämlich auf einem Esel in die Stadt
geritten, um dort mit Händlern zu verhandeln. Ma-Ma schlief auf der bequemen Ruhematte,
nachdem sie einen Schlummertrank genommen. Im Traum war ihr, als erwachte sie und sei im
Traum wach. Da saß sie vor einem Spiegel, neben ihr auf einem kupfernen Kandelaber steckte eine
Kerze, die sie mit einem Glimmstab angezündet hatte. Im Spiegel sah sie den Widerschein des
Flämmchens, das ganz ruhig war. Sie saß im Lotussitz vorm Spiegel und meditierte über den
Widerschein des Flämmchens. Da war die Flamme wie eine Mandorla, darin sah sie die Gestalt
eines schönen jungen Mannes, der einen Baum im Rücken hatte und die Arme weit ausbreitete, sein
Haupt war schräg geneigt und voller Leiden und zu gleicher Zeit sanftmütig-gütig lächelnd. Auf
dem Haupt trug der Jüngling einen Kranz von Dornenblumen rings gewunden. Dann verschwand
der Mensch aus der Mandorla, und Ma-Ma sah ein neues Bild in der Mandorla, im Spiegel wieder
jenen Jüngling, den Baum im Kreuz, das Leiden im Gesicht; er transformierte sich und war ganz
Herz und füllte die Mandorla ganz aus. Und Ma-Ma fühlte sich zutiefst verbunden mit diesem
Herzen, mit diesem Licht; das war ihr zu einem Mutterschoß geworden, sie schaute darin einen
Embryo und sah sich selbst als diesen Embryo. Und immer deutlicher erkannte sie das langsame
Werden des ungeborenen Lebens. Mit einemmal wandelte sich das Bild im Flammenschein im
Spiegel, und sie sah den eignen Rücken, kam sich selbst näher, ohne sich zu bewegen, kam diesem
Bilde näher. Gleichzeitig merkte sie, wie etwas ihr im Kreuz war, ein unsichtbares Wesen. Sie hörte
eine Stimme im Raum: "Nie war ich dir so nahe, wie jetzt." Da war sie innen seelisch überwältigt,
als sie eine große Liebe überkam. Darauf sank sie auf den Boden und lag da mit ausgestreckten
Armen. Da sah sie glühend eine Himmlische schimmern im Raum, die säuselte mit einer sanften
Stimme: "Erhebe dich, Ma-Ma." Da setzte sie sich wieder auf und schaute die Gestalt: wie in ein
weißes langhinwallendes Seidengewand mit weiten Ärmeln gehüllt, mit einem roten Seidenband
gegürtet, das an der Seite hinunterhing, das schwarze Haar von einem seidenen Glanz, das
Angesicht wie Pfirsichhaut. In der einen Hand hielt das Himmlische Wesen eine rote Primel; die
Blume wird auch Himmelsschlüssel genannt. Mit einer wohltönenden Stimme sprach das
Himmlische Wesen: "Mein Name ist: Wer ist vollkommen und vollendet? Ich bringedir eine gute
Botschaft. Weißt du noch, wie du vor kurzer Zeit, als Sterne sanken, wie Tau, daß du da zu den
sieben Söhnen ein weiteres Kind dir wünschtest? Ich bin nun gekommen, dir zu sagen, daß du jetzt
ein Kind zur Erde bringen wirst, o Ma-Ma. Du wirst ihn Tau Ti nennen. Er wird der Himmelssohn
in China werden. Ich segne dich." Daraufhin benetzte die Himmlische ihr mit einem Tropfen Tau
das Haupt und führte Ma-Ma in das Bad, wo sie ein wenig Wasser aus der Wanne schöpfte und ihr
die Füße wusch, und Ma-Ma bat die Himmlische: "Wäscht du mir auch die Hände?" Und sie wusch
ihr die Hände und sprach: "Du hattest teil am Himmel." Darauf gingen sie zurück zur Glut im
Spiegel, die Himmlische sprach noch: "Ich scheide jetzt." Da begann Ma-Ma laut zu weinen wie
eine Grotte, und sie wollte der Himmlischen in die wunderschönen Himmelsgefilde folgen. Da sank
sie in eine Ohnmacht. Und am nächsten Morgen erwachte sie mit der Morgenröte. Sie sprach zu
niemandem von diesem Traum, es schien ihr selber auch zu wunderbar. Langsam nur fand sie sich
ins Leben zurück. Sie zündete täglich eine Kerze vorm Spiegel, der von einem Gazeschleier verhüllt
war. Bald darauf bemerkte sie, daß sie schwanger war mit einem Kind.

TOD DER MUTTER

I-Se und Ma-Ma waren in Baxian, das ist dem Bo Hai nahe, der Bucht im Norden zum Gelben Meer
Huang Hai. Ma-Ma war geboren auf der Insel Cheju-Do, die liegt im Gelben Meer, nahe der
Wasserstraße von Tsushima. I-Se war vom Südland gekommen. Als sie geheiratet hatten, war
Überschwemmung des Gelben Stromes, des Huanghe, nach dem Deichbruch. Dann hatten sie in
Baxian gewohnt, wo weite Wälder sind, und hatten sieben Söhne. Aber nach jener himmlischen
Erscheinung war anders nun die Schwangerschaft als sonst. Neun Monde ging sie hin mit
wachsender Glückseligkeit und wurde, so wie ein Tautropfen im Wasser Kreise zieht, von innen
freudiger: daß sie vielleicht vor Glück gestorben ist. Sie ist entschlafen. Aber die Geburt im Hause
in Baxian war ja gewollt, sie lag da im Bett, wo Ziegelsteine aufgeschichtet waren und Matten
darüber, Seidenkissen mit Brokat bestickt, da lag sie. Bei ihr waren eine Hebamme und ein
Mediziner und I-Se und Ma-Mas Mutter, Oma Pau. Das Kind kam aus ihrem Schoß hervor, wobei
der Ma-Ma selbst die Sinne schwanden. Die Amme hatte das Kind, das mit dem Kopf zuerst nach
unten auf die Welt kam, vorsichtig mit den Händen am Kopf gefaßt und sacht herausgezogen. Der
Mediziner trennte die Nabelschnur ab, und die Hand hat dabei nicht gezittert. Der Mediziner gab
das Kind der Oma Pau zu Händen, die es in einer kleinen messingnen Wanne wusch und dann
wickelte. Die Windel war gebunden worden aus dem Hochzeitsschleier Ma-Mas. Das Kind lag da,
geschlossner Augenlider, wimmernd. Drei Tage später aber konnte sich Ma-Ma noch immer nicht
erheben vom Lager, und immer häufiger sank sie in Schlummer, bis sie am dritten Tag entschlief. I-
Se fand sie, da war sie schon ganz kalt. Das ganze Haus brach aus in lautes Weinen. Nach dem
Begräbnis, bei der Trauerfeier, schenkte I-Se zum Trost den Trauernden den Wein Kan-Peh aus.
Alle sieben Söhne waren da: Tam, Fu, Tsing, Meng, Sung, Jin, und Ping der Jüngste; sie sprachen
Sprüche aus als Angedenken an Ma-Ma. Und drei Monde später kam zum Ort Baxian der Priester
von der Kapelle der Barmherzigkeit und Gnade. Der war schon alt und hatte weiße Haare und ging
am Knotenstock, der eben diesen Tag wundersam zu sprießen angefangen hatte. Er kam in einem
langen blauen Kleid mit purpurrotem Überhang, gegürtet, und am Gürtel war ein Onyxstein. So
kam er in das Haus I-Ses und Oma Paus. Da stellten sie ein Becken auf von feinem weißlichen
Porzellan und schön gemustert, da zwischen Zweigen eine junge Dame gemalt war, die schwarzen
Haare aufgebunden, das weißliche Gewand herniederwallend, von einem roten Band
zusammengehalten, das an der Seite lang hinunterfiel. In diesem Becken war gewärmtes Wasser,
und rosa Pfirsichblüten schwammen darauf. Das Buch vom Himmel, von der Erde und vom
Menschen schlug der alte Priester auf und las ein Wort: "Tao ist die Mutter."

KONFUZIUS SAGT

Ma-Ma leitete ihre Ahnentafel bis auf die Xia-Dynastie herab. Wie sie im Traum besucht ward, so
ist es auch beschrieben in den Lenz- und Herbst-Annalen Konfuzius', dort heißt es nämlich:
"Markgraf von Dscheng war Wen und hatte eine Zweitfrau, mit Namen Dji von Yän. Im Traum
erblickte sie einst einen Boten des Himmels. Er gab ihr eine Orchidee und sagte: 'Ich bin einer
deiner Ahnen. Du wirst gebären einen Sohn, der dieser Lan-Orchidee gleich scheint. So wird auch
er der Duft des Landes sein. Das Volk wird ihm vertrauen und ihn lieben, wie die Blume.' Und
später suchte sie der Markgraf auf, da schenkte er ihr eine Orchidee und wollte sich ihr nähern,
doch sie wies ihn sanft zurück und sprach: 'Eure Dienerin ist ohne Talent. Soll dennoch ihr das
Glück beschieden sein, Euch einen Sohn zur Welt zu bringen, würde niemand glauben, daß Ihr ihn
selbst gezeugt habt. Darf sie sich erkühnen, diese Blume als Beweis den Menschen vorzulegen?' -
'Ja', sprach er. Hernach gebar sie Markgraf Mu und rief ihn: Lan-Orchidee." Soweit die Annalen.

BEGRÄBNISFEIER

Als es lichter Morgen war, da hatte die alte Oma Pau sich aufgemacht, einen Sarg zu besorgen,
Weihrauch, Kerzen, einige Silberschuhe, Pappgebilde, wie man sie bei Begräbnissen verbrennt.
Nach ihrer Rückkehr zündete sie eine kupferne Totenlampe an und stellte sie am Haupt der Leiche
auf, diese Lampe wurde von einer knieenden Figur aus Stein gehalten. Das Totenkleid der Ma-Ma
war aus vielen Jadeplättchen, zusammengehalten wurden sie von Golddraht. Am Abend gab es
einen Schmaus für alle Trauergäste, und am nächsten Tag lasen die frommen Priester vom Kloster
der Barmherzigkeit und Gnade die Totenmesse für der Ma-Ma Seele. Am dritten Tag erschien ein
Trupp und trug den Sarg vor die Mauern des Ortes. Etliche Nachbarn gaben das Geleit, voran in
einer Sänfte zog der Witwer in weißer Trauerkleidung, tief bekümmert. Nachdem der Sarg
außerhalb der Mauern am Platz der Irdischen Wandlung angekommen, wurde der Sarg der Erde
übergeben. Es schloß sich eine Speisung der Vielen beim Kloster der Barmherzigkeit und Gnade an,
auf Kosten I-Ses, des Weinenden. Ach! Beim Trostmahl hielt die Oma Pau eine Trauerrede, sie
sprach: "Wie heißt es doch im alten Buch der Lieder? Die Fische gehen in die Reusen ein, Sahm
und Schlei geht in die Reusen ein, der Herr hat Wein genug und guten. Die Fische gehen in die
Reusen ein, Karpfen und Butt gehn in die Reusen ein, der Herr hat Wein genug und guten. O wie
die Dinge reichlich waren und der Zeit und dem hohen Herrn zum Wohlgefallen!" Darauf schenkte
I-Se Wein aus den Kannen, Kan-Peh, der aus dem Sorghum-Korn gemacht wird. Sie leerten alle die
Becher, die sieben Söhne; und sie überkam mit einem Mal der Geist der Allerhöchsten, daß sie es
drängte, jeden einzelnen der sieben, zu sagen der Trauergemeinde einen Trostspruch. Zuerst erhob
sich Tam, er sprach die Worte: "O, meine Mutter war mir Zuversicht und Hoffnung von meiner
Jugend an." Darauf redete der zweitgeborne Fu: "Für viele bin ich ein Zeichen tiefer Trauer, doch
soll die Seele meiner Mutter täglich das Lob meiner Lippen sein." Da erhob sich Tsing und sprach:
"Mir war die Mutter eine feste Burg, zu der ich immer fliehen konnte, sie war meine Zuflucht und
mein hoher Berg." Darauf erhob sich Meng und sprach: "Ach, meine Mutter hat mich verlassen!
Nacheilen wollt ich ihr! Sie sei mir nicht fern! Die Göttin komm in der Not, mir zu helfen!" Nun
erhob sich Sung und sprach: "Dein Angedenken will ich wahren, Mutter, und allezeit erzählen deine
Werke und Taten, die ich nimmer zählen kann." Jetzt erhob sich Jin und sprach: "Von meiner
Jugend an hat mich meine Mutter geleitet, und noch jetzt weiß ich von ihren Wundertaten zu
reden." Schließlich erhob sich Ping und sprach: "Aus dem Mutterschoß hat die Göttin mich
hervorgezogen, so werde ich immerdar sie voller Liebe ehren." Nachdem die sieben Söhne
ausgesprochen hatten, schwiegen die Gäste eine Zeit, versunken in Traurigkeit. Die Erde und das
Korn, die Heimat gab zum Trost gegornen Wein. So tranken die Betrübten sich zum Troste, bedurfte
Ma-Ma dessen doch nicht mehr. Sie leerten die Becher grünen Weines. Einige Augenblicke später
erhob I-Se sich von seinem Sitz, er stand im weißen Trauerkleid, gebeugt von der Last der
Kümmernis und Traurigkeit. Er sprach mit seiner wohlgestimmten Stimme: "Es mangelte mir früher
und gebrach mir am Wein, nun füllt der Opferwein den Becher. Köstlicher Most, wie man ihn im
Mai genießt, wann wird dies wiederum mein Herz erfreuen? Die Tische stehen voll mit Speisen,
doch Tränen von Kindern und Gästen benetzen die Speise. Ach ich möchte wohl reden, doch mir
versagt die Stimme; sehen wollt ich, doch bricht mein Auge. Eben ward die Holde im hohen
Leichensaale aufgebahrt, schon ist sie in der Nacht, und weiße Blümchen blühn auf ihren Staube.
Weit sind die Länder, doch einsam ist die Ruhe; fernhin ist die Sicht, mir aber unüberschaubar die
Leere. Frühen Morgens aus dem Tor gekommen, bald Heimkehr zur tiefen Dunkelheit, zum
Himmlischen Gefilde." So sprach I-Se.

OMA PAU UND TAU TI

Tau Ti war gerade ein halbes Jahr alt, da zog die Familie um, von Baxian zum nahegelegnen Orte
Anci hinüber, wenige Meilen weiter nördlich, wo I-Se mit Hilfe seiner sieben Söhne ein Haus
gebaut hatte. Sie hatten Pfähle in die Erde gestemmt und Fundamente gelegt, die Wände
aufgerichtet und eine hohe Mauer ringsumher gezogen. Sie brannten Steine, schichteten sie an der
Richtschnur entlang auf, eine Reihe über der andern. Ping hatte daran besondere Freude, denn er
hatte schon als kleines Kind am Meer Lehm aufgefunden, Schlänglein sich gedreht und diese
übereinander aufgewunden, dies in den Sonnenstrahlen trocknen lassen, anschließend glatt
gestrichen; so hatte er schöne Vasen gemacht, die er mit trocknen Immortellen im Haus der Oma
aufgestellt hatte. Sie hatten Kiefern gefällt und diese dann kantig geschnitten, sie erbauten den
Dachstuhl, den deckten sie mit Ziegeln und Keramik. Sie vergaßen auch nicht, in der Wand
Freiraum zu lassen für die Tür und für die Fenster. Bei der Schwelle stellten sie ein Paar Pfosten
auf, woran sie Angeln befestigten, dort war die hohe Tür eingehängt. An allen Seiten des Hauses
waren schöne Fenster. Es waren nun zwei Wohnungen in einem, und jede Wohnung hatte eine Tür.
I-Se wohnte im größeren Haus mit den Söhnen, im kleineren Haus wohnte Oma Pau mit Tau Ti. Tau
Ti wuchs schnell heran im alten Park, der neben dem Haus in Anci blühte, im Garten, den I-Se
angelegt hatte. Oma Pau mit ihren weißen Haaren und dem Kimono aus Japan sagte: "Tau Ti, spiel
du nur im Garten." Dann bedeckte sie das Gesicht mit einer dünnen Schicht Reispuder. So glättete
sie sich die Falten. Ihr schönes Antlitz hätte erstarrt zu einer Maske ausgesehen, versteinert, wenn
da nicht die schmalen Augen, die mandelförmigen, erleuchteten, gewesen wären. Mächtige schwere
Zweige einer Magnolie breiteten sich nah am Eingang zum Haus der lieben Oma. Von einer kleinen
Mauer rings umgeben, stand in der Mitte jenes schönen Parks ein Ginko-Baum unerschütterlich. Da
war an jener Mauer eine Tafel von Stein, mit dieser Inschrift eingraviert: "Dieses Baumes Blatt gibt
den geheimen Sinn zu kosten, wie es den Wissenden erbaut." Da waren viele Obstbäume im Garten
gepflanzt, der Garten war durch einen Graben vom schönen kultivierten Park getrennt.

DER SCHWANENSEE VON XIAN

Am Schwanensee von Xian war eine Steinstele aufgestellt mit diesen Zeichen: "Die Majestät von
Xian möge dies empfangen, denn ich bitte sie um die drei schwarzen Schwäne vom Schwanensee;
drei weiße Nephritsteine wollt ich dafür spenden. Die schwarzen Schwäne sind so schwarz wie
schöne schimmernde Mädchenhaare. Ihre Schatten sinken im transparenten Schwanensee. Sie
reinigen sich ihre Schwingen nahe dem Jadebaum. In den Nächten schlafen sie still im Schein des
Mondes, auf den Wassern im Morgenrot schwimmen sie gemächlich bei Pfirsichblüten hin. Die
schwarzen Schwäne wollt ich zum Eigentum und im Huanghe mit ihnen spielen und im Gelben
Meer. Die Majestät möchte sie mir bitte schenken, dem Boten diesbezüglich ein Zeichen
überreichen."

REISE NACH CHEJU-DO

Tau Ti spielte mit der Nachbarin Jiu. Ihr Vater war Architekt und lud die beiden zum Segeln auf
dem Bo Hai ein. Mit Puppen hatten sie zuvor gespielt, Schattenspiele hatten sie gespielt. Im Garten
war ihm eine Imme ins Ohr gekrochen; ein wenig später hatte er drei Tage lang Fieber, keine mit
Chitin getränkten Wickel konnten das Fieber lindern, da redete er wirr: "Die Berge stürzen ein, die
Erde bricht auf!" Gesundet, begann er süß zu singen. Der Vater Jius hatte eine kleine Dschunke. Er
hisste das rote Segel und zog den Anker hoch, und mit dem Westwind begaben sie sich aufs Meer.
„Da wir Gegenwind haben, müssen wir kreuzen", sagte der Vater, "dann ist immer abwechselnd
Wind von rechts und links im Segel. Das ist Yin und Yang. Die Alten nannten unser Land: die Berge
und Meere. Wie ich euch nun Yin und Yang erklärt hab mit dem Wind überm Meer, so haben es die
Alten mit dem Licht am Berg erklärt. Denn die Seite des Gebirges, die der Sonnenschein erhellt, ist
Yang; die Schattenseite Yin." Da sprach Tau Ti: "Die Sonne wandert aber, dann ist die Sonne auf
der andern Seite, die Sonne da, wo vorher Schatten war." Jiu stand neben Tau Ti und zeigte zur
Küste, die sie rechts begleitete: "Was liegt denn da?" Der Vater sprach: "Der letzte Ort dort heißt
Penglai, den man in Erinnerung ans Eiland der Unsterblichen und Geister so nennt, es sind
glückselige Genien dort. Doch weiß man nicht, wo jenes Eiland der Seligen liegt, am Land dort ist
allein der Ausguckturm." Der Wind wurde heftiger und die Wellen stiegen höher an der Bordwand
auf. Doch die Dschunke kam darüber hinweg. Sie hatten Gegenwind und kreuzten. Der Vater sprach
zu Tau Ti, dem er die Schiffermütze aufs Haupt gesetzt hatte, und sprach zu Jiu, die vorn am Bug
stand, eine Strähne ihres schwärzlichen Haares wehte im Winde: "Die Wasserstraße von Tsushima
werden wir doch nicht überqueren, und die Insel Cheju-Do erreichen wir heute nicht mehr. Es wird
bald dunkel werden, wir müssen umkehren." Tau Ti ward traurig: "Da kam doch meine Mutter zur
Welt, und ich war da so lange schon nicht mehr. Wie gerne wollt ich doch die Heimat meiner lieben
Mutter sehen, wo sie geboren." Sie machten rechterhand im Küstenhafen Zwischenstation. Es war
eine Kabine an Bord, da schlief der Alte mit der Tochter. Tau Ti wollte im Freien übernachten, unter
den Sternen. Schon stieg der Abendstern auf, der nach dem Tod der Nacht genannt wird
Morgenstern. Sie schliefen auf der Dschunke. Morgens den Anker aufgezogen und das Segel
gehisst, schwamm die Dschunke aus dem Hafen. Sie kamen an dem hafennahen Strand vorüber.
Unansprechbar war der Vater, denn ihn entzückte eine junge Dame, die am Wasser wandelte, am
Strand ging, gehüllt in feine weiße Sommerseide. Sie zog den Haarpfeil eben aus den Haaren und
schüttelte ihren Zopf und fasste ihn und löste ihre Haare auf, daß sie bis auf den feuchten Boden
niederfielen. Die Dschunke aber setzte die Fahrt fort, und so verlor sich die schöne Aussicht in
verschwommener Ferne. Bald waren sie hinausgefahren vom Bo Hai aufs Huang Hai, das Gelbe
Meer im Osten. In der Unendlichkeit vergeht die Zeit sehr schnell. Tau Ti und Jiu setzten sich in der
Kajüte auf Matten von Bambus und spielten Schach. "Die vierundsechzig Felder", sprach Tau Ti,
"entsprechen im I Ging den Hexagrammen." Jiu fragte: "Hast du schon mal ein Schafgarbe-Orakel
gezogen?" - "Ja, ich nahm mir einst die fünfzig Halme, und eines hab ich weggelegt für unsere
Göttin, die Höchste. Dann hab ich die Schafgarbe-Stengel von einer Hand in die andere gezählt und
immer wieder welche ausgelesen. Und da erfuhr ich vom ersten Menschen und vom Himmelssohn,
dem letzten Menschen." - "Laß ab von abergläubischer Magie!" sprach in Tau Ti die innere Stimme
sanft. Die Dschunke fing nun heftig zu schaukeln an, der Vater rief von oben: "Kommt schnell
heraus, ich sehe einen Drachen!" Tatsächlich gingen die Wogen hoch, es spritzte Gischt über des
Schiffes Deck. "Bald stehen uns die Wasser bis zum Hals!" rief Tau Ti durchs laute Meeresbrausen.
Da stellten sich die Wogen auf wie Mauern, ein Haupt erhob sich, golden und morgenrot, der
Panzer war wie Stein, der Schweif war wie ein Regenbogen, schillernd in Buntheit. Das Ungeheuer
tauchte wieder unter und das Meer beruhigte sich. Der Regenbogen blieb eine Zeit lang am Himmel
stehen. "Das ist ein gutes Zeichen", sprach Tau Ti, "nun wird das Ungeheuer abgewehrt. Daß der
Drache uns nicht vernichtet, das kommt daher: wir stehen im Bund mit dem Königsvater des
Ostens." Am Mastbaum und am Querholz aufgehängt mit Schlaufen wehte das rote Segel im
leichten Wind. Sie setzten ihre Reise nach Cheju-Do fort. Schon war da ein schmaler Landstrich am
Horizont zu sehen, Tau Ti breitete seine Arme sehnend aus und schwebte mit den Füßen überm
Boden, den Planken, bot vor Euphorie sein Herz dem Himmel an. Sie liefen nun den Hafen im
Westen an. Im Norden sah man den Leuchtturm von Yösu, der sah weit über die Wasserstraße von
Tsushima zum Eiland Cheju-Do. Der Kapitän und Jiu wollten in den Ort gehn, auf der Terrasse
beim Sommerpavillon den Tee zu trinken und etwas zu speisen; aber Tau Ti sprach: "Nach Speis
und Trank steht mir der Sinn nicht, am Ostrand der Insel will ich atmen, wo früher meine Mutter
gesungen." Sie besprachen sich, daß sie zur neunten Stunde wieder bei der Dschunke sein wollten.
Tau Ti ging den Pfad, der von Steinen schön gepflastert war und gelegt von Planken, schließlich in
der Wildnis sich verlor, sich sandig durch die Wiesen in schönen Kurven wand. Zu Seiten waren
Gruben der Kaninchen, dann kam er durch ein dunkles Kiefernwäldchen, wo das gelbe Licht der
Sonne entlang den Rändern der Schatten strahlte. Er ging über einen Hügel und kam zum Ostrand.
Da sank Tau Ti auf die Knie, Trauer überschwemmte sein Herz, als er an seine Mutter dachte, die
nun nicht mehr auf Erden war. Er schloß die feuchten Augen und redete in seinem Geist mit der
Göttin.Da wurde es auf einmal Licht um ihn, als wär umher der reinste Schnee. Da sprach er:
"Wache auf, Allerhöchste! O sende einen Trost in meine Trauer! Siehe, meine Seele ist gebeugt zum
Sand, mein Körper ist wie Staub, ich bin nicht mehr als Nichts. Mach dich auf vom himmlischen
Gefilde! Komm, erlöse mich aus meinem Dasein im Elend, um deiner Gnade willen!" Wie schnell
ward es Abend, eben war es noch Mittag. Tau Ti ging den Pfad zurück, da viele Ginsengpflanzen
wie kleine Wunderwerke wuchsen. Er grub eine Ginsengwurzel aus und tat sie in seine Tasche. Er
ging den Pfad zum Südstrand, wo er Muscheln aufhob und schwarzen Tang und jenen Tang
aufrollte wie schwarzes Haar und in die Muscheln legte, wie ein Schlänglein in ein offnes Grab.
Dann schloß er die Muscheln, übergab sie dem Meer. Nun wünschte er sich Glück. Noch waren
seine schmalen Augen feucht, Trauer war die Stimmung seiner Seele. Er ging zurück zur Dschunke,
da empfing der Vater ihn mit seiner Tochter Jiu. Sie machten sich wieder auf die Fahrt. Das ruhige
weite Wasser überquerten sie bei genügend Wind in einer Mondnacht. Der Kapitän blieb wach noch
über Nacht, Tau Ti und Jiu zogen sich in die Kabine zurück, da noch eine Lampe mit dunklem
Schimmer brannte. Tau Ti war eingeschlafen, da hörte er im Schlaf eine lieblich sanfte Stimme, die
rief ihn. Und er redete: "Hier bin ich." Da erwachte er und trat hinaus und redete zur Göttin: "Hier
bin ich. Rede, Himmelsgöttin, denn dein Diener hört." Da gingen ihm die Augen auf, und er sah
überm nahen runden und grünweißen Vollmond eine Lichtgestalt, ebenso erleuchtet wie das
Mondlicht. Ein wunderschönes liebliches Gesicht, die Haut wie Pfirsichhaut, die schmalen Augen,
wie Mandeln, halb verborgen unter Lidern mit Wimpern, die Augenbrauen waren fein gezogene
Bögen, und der Mund war himbeerrot, ein Lächeln um die Lippen. Schwarzes Haar umfloß die
Lichtgestalt, umgab sie ganz vom Haupt bis zu den Füßen. Die Füße waren wie Seelilienblüten,
umschwommen ganz von Mondlicht, ein Schwan schmiegte in der Haare Schatten sich an ihre Füße
an. Und dann sprach eine liebevolle Stimme: "Tau Ti, ich bin des Himmels Allerhöchste! Ich habe
dich geprüft und dich geläutert, so wie man Silber läutert. Wahrlich, sag ich, die Hoffnung aller
Elenden ist nicht für immer verloren. O mein Kind, ich liebe dich, und meine Gnade und mein
Erbarmen werden dich dein Leben lang begleiten. Wenn du deinen Geist aufgibst, wenn du
vollbracht hast, was dir die Bestimmung in dieser Welt gewesen, dann wirst du in meiner Liebe
ewige Freude finden." Das offne Reich des Himmels schloß sich wieder. Tau Ti sank überwältigt
nieder und sank in einen tiefen, tiefen Schlaf.

IN JIUS GARTEN

Dann kamen sie endlich in Anci an. Tau Ti blieb über Nacht im Haus des Architekten, damit er
seine Oma Pau nicht wecken mußte. Am nächsten Morgen bereitete die Frau des Architekten, Lan,
das heißt Orchidee, ein leckeres Frühstück. Da gabs Hirse in Honig und Kirschsaft für die Kinder;
für die Älteren gabs die dunkle gekochte Pflaumenbrühe. Danach gingen Tau Ti und Jiu in den
Garten, Ping-Pong zu spielen. Schön sah Jiu aus in ihrer weißlichen Seide mit dem Phönixmuster,
sie trug ein faltergleiches Band im Haar, Sandalen trug sie, bunt wie Morgentau im Lichte
schillernd auf den grünen Gräsern. Mit beiden Händen hielt sie einen Becher mit rotem Saft und
setzte an und trank, da war ein Lächeln auf ihrem Angesicht. O wenn ihr Antlitz lächelte, so wurde
still seine Seele. Eine weiße Wolke am blauen Himmel war sie, eine Orange in ihrer kindlichen
Reinheit. Tau Ti nahm Abschied mit wohlgesetzten und gebührenden Dankesworten vom Vater, von
Orchidee und ihrer Tochter Jiu. Drei Wochen später zogen sie ins schöne Südland, in ein Haus in
Kanton, das umgeben war von Orangenbäumen.

DAS VOLLMONDFEST DES HERBSTES

Es nahte das Fest des Mondes im Herbst. I-Se rief Tau Ti ins Haus, er tat die Eingangstür auf, die
ward genannt: das Tor des Himmels. I-Se kam aus dem inneren Gemach des Hauses durch den
Wasserperlenvorhang. Er war in ein dunkles Gewand gehüllt, setzte sich eine angegossene Kappe
aufs Haupt und wickelte sich eine purpurne Schärpe um die Hüfte. Da saßen am Tisch Tam, Fu,
Meng, Sung und Jin. Sie saßen vor den Jadebechern mit Reiswein, auf dem Chrysanthemenblüten
schwammen. Der von allen wegen seiner Schönheit hochgerühmte Tam hob seine Stimme: "Nun
sind wir fast vollzählig. Nur Tsing und Ping fehlen. Ping ist noch auf den Weiden, die Eselinnen
sind ausgebrochen, so ist er bemüht, sie auf die Weiden zurückzuführen. Hoffentlich stößt Ping
nichts zu, die Gegend ist unsicher, seit Kaiser Tsao den Krieg ausgerufen hat. Seit dieser Zeit weiß
keiner: wer ist kaiserlicher Söldner und wer ist Räuber aus der Bande Dschis? Die Räuber nennen
sich nach dem berühmten Dschi, der vor dreitausend Jahren zur Zeit des Gelben Kaisers das Seine
tat. So muß nun Ping achtgeben, wenn er die geflohenen Eselinnen verfolgt, daß er nicht in die
Hände der Banditen gerät, denn dann verlöre er sein Leben. Besser die Eselinnen verlieren. Ach",
seufzte Tam, "auch Tsing vermissen wir. Es kämpft im Heer hoch im Norden gegen die
mongolischen Barbaren. Aber wir haben einen Boten mit einem Rollsiegel gesandt, ob er Urlaub
bekommt zu unserm Familienfest. Vielleicht hat er sich schon auf die Reise gemacht. Drei Tage
noch, dann scheint der Vollmond. Dann werden wir alle beisammen sein." Tam sprachs. Die alte
Oma Pau kam herein, gewandet in ein seidenes Gewand, mit einer Kopfbedeckung aus gelbem
Kaschmir, die über ihre schmalen Schultern fiel. Sie sprach: "Ihr Lieben, ich habe mir eben in der
Unschuld meine Hände gewaschen. Drei Hühner hab ich geschlachtet, ich gab sie zum Opfer. Wenn
das Ende kommt, dann kommt das Ende. Kochen werde ich die Hühner, um das Gefieder
abzupflücken, dann sie köstlich zubereiten. Also werden wir Hühner speisen mit süßsaurer Sauce
und Reis. Lieber I-Se, ich werde langsam alt. Des Menschen Leben währt nicht wie ein Stein. Auch
habe ich das Elixier der ewigen Jugend noch nicht gefunden. Also meine ich, du solltest dich nach
einer Dienerin umsehen, die dir den Haushalt besorgt. Denn wenn du Holz sägst oder deine Söhne
arbeiten auf dem Feld oder sind auf dem Feldzug, könnt ihr nicht auch noch den Haushalt besorgen.
Wenn ich dir dies als Älteste sage, dann hoff ich, daß du meinen Rat beherzigst." Also sprach sie
und lächelte. Am nächsten Tag kam Ping zurück, es waren die Eselinnen wieder auf der Weide. Er
sprach: "Ein Mann des Kaisers hatte sie gefunden und am Messingplättchen am Ohr erkannt, wem
sie gehören. Er hat sie zu mir gebracht und sagte noch: 'Wenn ich die Eselinnen meines Feindes
fände, müßt ich sie ihm wiederbringen.' So ist es recht im Sinn der Tugendlehre unsres Meisters
Kung Fu Tse. Ich selbst zog mit den Eselinnen zur Weide, da traf ich unterwegs einen Wanderer, der
sprach: 'Ich will zum weisen Seher, den Weg der Unsterblichkeit von ihm erfahren.' Wohl, die
Eselinnen sind eingebracht. Nun fehlt uns nur noch Tsing, dann ist die Familie wieder vollzählig.“
Am nächsten Tag kam ein Bote vom hohen Norden. Es war einen Tag vor Vollmond, da das Fest
stattfinden sollte. Der Bote grüßte die Familie würdig: "Ich wollte Ihnen eine Botschaft bringen,
lassen Sie mich in Pietät sagen, wie es Tsing ergangen ist. Wir waren am Berg Tianshan, wo wir
kämpften mit Schild und Schwert. Groß ist die Wüste in großer Hitze, doch wir fanden bald eine
Oase und schönes Weideland. Schon vor zweitausend Jahren weideten verschiedene Stämme dort
die Ziegenherden. Der Kaiser Tsao sandte eine Armee, das Land urbar zu machen. Nachdem die
Grenze zum Barbarenland gesichert worden war, legten andre Abteilungen die Schwerter nieder und
nahmen Pflugscharen. Wir bildeten eine Abteilung Kundschafter, die Tsing anführte, ich ging an
seiner Seite. So gingen wir durch den Pinienwald am südlichen Gebirge. Müde machten uns hohe
Temperaturen. Öfter tauchte in gelber Steppe eine Jute auf. In weiter Ferne war ein Wasserfall.
Dann stiegen wir zusammen den Bogdashan hinan, den hohen Berg. Der hob sich in den Himmel
mit schneebedeckten Gipfeln, um welche Wolken flogen. Tsing leitete die Truppe Kundschafter, er
leitete uns zum Himmelssee. Ich sprach zu ihm: 'Gut, daß wir hier fern sind von den kriegerischen
Fronten, dort verliert man leicht das Leben, wird vom Schwert gefällt.' Da sagte Tsing: 'Das sei
ferne, daß ich das Schwert nicht gürten wollte. Tu dein Ohr auf, das Jenseits zeigt sich hold. Den
Menschen sind in diesem Dasein Nichtigkeiten Trost, sie kriechen durch den Staub. Dem Himmel
näher, siehe, spiegelt sich im Himmelssee das Himmelsfenster. Aber nur ein Dieb kommt durch das
Fenster ins Haus, ich wollte durchs Tor gehn.' Jener See ward gespeist von Schmelzwasser, das von
oben herabkam. Wir waren am See des Himmels, Tian Chi. Dreitausend Jahre vorher gab der Kaiser
ein reiches Festmahl für die Himmelsmutter, das war an diesem See. Wir tranken etwas gegorenen
Wein Kan-Peh und speisten ein paar Baumpilze Mu-Err. Tsing gürtete sich mit seinem Hemd und
schwamm im See. Er war schon in der Mitte, da rief er plötzlich: 'Himmel, Himmel, hilf mir!' Aber
da sank er. Ich weiß nicht, ob ihn ein Sog hinabgezogen, doch er tauchte nicht mehr auf." So sprach
der Bote. Und die ganze Versammlung brach in laute Tränen aus. Ping saß zur Rechten des
verstummten I-Se und weinte: "Ach mein lieber Bruder, was hast du mich alleingelassen, Liebling!"
Sie speisten etwas Melonen und Rosinen, die der Bote ihnen aus dem hohen Norden mitgebracht
hatte. Tam hielt die Karaffe in seiner Hand und schenkte I-Se Wein in den Becher ein. Der setzte
den Becher an und leerte ihn in Einem Zug und sprach: "Wie herrlich ist der Himmel über dem
Reich der Mitte, die Macht ist des Himmels! Ich will nun ein Opfer bringen: Nun ist wohl Tsing bei
Ma-Ma jenseits der Gelben Quellen im Gefild der Geister." So sprach I-Se. Tau Ti sprach: "Ich habe
gehört, die altehrwürdige Se, das edelste der Saitenspiele, wird im Himmel von den Seligen
vernommen. Ich wünschte mir einmal, mit der Allerhöchsten Segen und aller Seligen, die Se zu
streichen und zupfen. Ich vernahm vom blinden Seher, daß sie einen schönen geschwungnen Leib
von Holz besitzt und Saiten von Fischdarm." Am nächsten Tag, es war der Tag des
Herbstmondfestes, ging Ping mit seinem Bruder Tau Ti im Freien. Da standen in den Beeten
Chrysanthemen, die Blumen des Herbstes, wie die Pfingstrose Blume des süßen Lenzes ist. Sie
gingen im nahegelegnen Park des Dorfes Anci, dort waren die Wu-tung-Bäume und ließen fallen
das goldenrote Laub. Bei der Steinlaterne setzten sie sich auf die Wiese nieder; auf einer granitenen
Säule war der Lampenkörper von Mandelstein, darauf der Baldachin von purem Nephrit. Da sagte
Ping: "Nun von den Vasen will ich sagen: Unsre Ahnen und Mütter hinterließen uns ein Erbe, das
reicht von den sakralen Bronzen bis zu feinen Porzellan-Vasen, die glasiert sind auf verschiedne
Arten. Fische und Vögel nennt sich ein transparentes Dekor." Ping sprachs. Da sprach Tau Ti: "Einst
werde ich im Himmel sakrale Bronze sehn." Sie saßen vorm Haus auf der Terrasse, und Jin kam
durch den Wasserperlenvorhang des inneren Tores, durch den Bambusvorhang des äußeren Tores,
sein schwarzes Haar war glatt, eine Locke hatte Jin wie eine Schlange aufgerichtet. Jin sprach zu
Tau Ti: "Fürwahr, es gibt, nah am Gelben Meer gelegen, einen Ort, der Ji geheißen ist, nahe bei
Tongxian. Es gibt nun die Weissagung, daß dort die Verbotene Stadt errichtet werden soll. Ich, Jin,
war einmal dort. Es gibt Legenden, daß die Mutterkönigin des Westens, Hsi Wang Mu, eine Tochter
besaß, die Ji hieß. Sie weilte oft bei den Himmlischen und kam einmal für einen Tag zu einem
Jüngling auf die Erde." So sprach Jin. Manchmal wird es im Herbst in Anci früh schon kühl, darum
lag auf der Mondterrasse Reisigholz gebündelt. Und Jin sprach: "Des Himmels liebste Tochter Ji ist
sehr schön. Aussagen kann ich das nicht. Ich wollte ihr weihen eine Porzellan-Vase mit einem
Pflaumenblütenzweig darauf, ganz weich gepinselt mit Mangan, die Vase nennt sich Mei Ping, die
Pflaumenblütenvase." Es trauerte aber Tau Ti um seinen Bruder Tsing, im hohen Himmelssee
ertrunken. Tau Ti schwamm unterm Lid eine Träne. Die Augen aufgetan, die Träne rollte hinab die
Wange, die pfirsichrote Wange. Er sagte: "An den Knöcheln des Gebirges, zum Gipfel klangen
Horn und Trommel. Der Feind umzingelte uns mit tausend Mann, wir blieben standhaft und wichen
nicht. Unsre Verteidigung war wie eine feste Mauer, unser Wille war wie eine Festung. Jenseits der
Scheide stiegen die Raketen wie zum Neujahrsfest; das Heer der Andern war auf der Flucht,
verschwand in tiefer Nacht." Er ging ins Haus, wo ihn Oma Pau begrüßte: "Yao, Shun und Yü, die
alten würdigen Patriarchen, segnen dich. Der Himmelsbaldachin ist über dir." Sie kam vom Spiegel,
und ihr Angesicht glich einer weißen Maske, und Tau Ti fand, daß die Neunundneunzigjährige
unübertroffen war an edler Anmut. Sie sprach: "Ich dachte jüngst an meine Mutter, sie hatte einen
Kranich; wenn sie den betrachtete, so sprach sie ein Orakel: Tao wird verkörpert im Te, die ewige
Weisheit in der Lebenskraft. Nun aber, o mein Junge, geh und schmücke dich herrlich." Tau Ti ging
auf sein Zimmer, wählte aus den Stoffen einfaches schwarzes Linnen zum Ober- und Unterkleid,
legte sich um den Hals ein grünes Kragenband von Seide, mit silberner Verzierung mäanderförmig,
darüber legte er ein Tuch von himbeerfarbenem Kaschmirstoff. Die schwarzen Haare auf der Stirn
reichten ihm nicht ganz zu den schwarzen Augenbrauen, den schwingengleichen. Seine Augen
waren schmal und dunkeltief. Er hatte bei der Unschuld des Angesichts Falten um die Augen, unter
den Augen lagen Schattenfelder, da sammelten sich oftmals seine Tränen. Die Wangen waren sanft
wie Pfirsichhaut, die Nase war ein wenig blasser, die Lippen von der Farbe rosiger Himbeeren, es
lag ein tieftrauriger Ausdruck um den lieblichen weichgeschwungnen Mund. Das schwarze Haar
hing ihm mit einer Strähne an der Wange hinab, gleichmäßig schmiegte es sich an das Haupt wie
dämmerschwarzes Seidentuch, die Ohren waren unterm Haar verborgen. Er nahm vom Tisch eine
Messingschere und schnitt sich seine Fingernägel, wusch sich die Hände und roch an der Mimose,
die er in einer Vase stehen hatte. Er ging mit schwärmerischen Taumel in seiner Seele aus dem
kleinen Zimmer. Oma Pau hatte sich einen Vollmond aus Papier ausgeschnitten. Lange hatte sie sich
kunsthandwerklich betätigt, etwa kreisrunde Rahmen bestickt, gesponnen, gewoben, wofür sie die
Wolle vom Hirten hatte. "Laß uns hinübergehn", sprach sie. Auf der Terrasse saßen schon I-Se und
seine Söhne. Tau Ti hielt den Papiermond in der Hand, mit einem Nagel befestigte er ihn an einem
Balken. Dann sprach I-Se: "Geehrte alte Oma Pau, nach deinem klugen Rat hab ich nach einer
Haushälterin mich umgesehn, die ich als Dienerin einstellen möchte. Morgen wird sie einziehn in
dies Haus." Da sprach Oma Pau: "Wie heißt es im Gedicht? Das leere Bett ist schwer allein zu
halten." Die Jadebecher standen auf dem Tisch und eine marmorne Karaffe mit gegorenem Wein,
auf dessen Spiegel schwammen duftende Chrysanthemenblüten. Auf dem Tisch stand eine bronzene
Schildkröte, deren oberen Deckel man abnehmen konnte, darin war etwas Weihrauch. I-Se trug am
kleinen Finger einen goldenen Ring, worauf sich ein Brillant befand, der aber ausgehöhlt war, ein
Deckel war eingearbeitet, er konnte den Stein öffnen und ein grünlichen Jadestaub zum Wein
einnehmen. Er winkte und der Wein ward ausgeschenkt, Mandeln waren in den Speiseschalen. Tau
Ti saß geistesabwesend versunken und starrte, wie ein Kaninchen auf die Schlange, zum Mond, der
rein und rund am Himmel stand. Sie nahmen es mit der Sitzordnung nicht so genau; sonst ist es, wie
der Meister sagt: "Bei gutem Anlaß: rechts der Ehrenplatz; bei bösem Anlaß: links der Ehrenplatz."
Tau Ti zu Seiten saßen Oma Pau und I-Se. Tau Ti sprach: "Mein Vater, du wirst eine junge Frau
finden, die wird der Ma-Ma ähneln." Dann sanken ihm die Augen zu. Sie schliefen.

SU-NGO

Drei Tage später kam Su-ngo ins Haus. Am Morgen erhob sich Tau Ti und salbte seine
weißschorfigen Schuppen an Ellenbogen, Knien und Haupt. Er zog sein Kleid an, legte die roten
Kniebinden an, ging hinaus und sang dies Lied: "Ein Entenpaar ruft quakend Wechsellaut, sie haben
auf dem Inselreich ein Nest. Wie still ist die wunderschöne Maid, sie ist dem Fürsten eine liebe
Braut. Seerosen schwimmen mannigfach dahin, wir langen nach den Rosen rechts und links. Wie
still ist die wunderschöne Maid, Glocke und Pauke herzen ihre Seele." Su-ngo, die junge Maid, zog
schließlich ein. Su-ngo, das Weißgänschen, sprach von ihrer Herkunft: Sie kam vom Küstenort Lu
Cheng, dem Gefilde des Hirsches; dort sahen die Einwohner einst einen weißen Hirsch und
deuteten dies als ein Zeichen des Glücks. Nahe diesem Küstenort ist ein Berg, das Nordgebirge der
weißen Wildgans; und dort war Su-ngo zur Welt gekommen. Sie ging dort oft im Gebirge, wo die
höchste Erhebung Gipfel der Göttin genannt wird. Jedes Jahr im Herbst ziehn ganze Wildgans-
Schwärme dorthin, an einem Bergsee überwintern sie. Beim Gipfel der Göttin gibt es drei
Wasserfälle. Su-ngo hatte sich vorgestellt und I-Se hatte sie aufgenommen. Von jetzt an hieß man
die Zimmer: reine Duftgemächer. Su-ngo war wie eine Mangofrucht. Sie war die Perle vom hohen
Gipfel der Göttin. In den Haaren trug sie die Nadel der Heiratsmündigkeit. Sie war zu einer
zierlichen schlanken Maid herangewachsen von wahrer Schönheit. Hauchdünn und zart wie
Falterfühler waren ihre Brauen, phönixmäßig leuchteten die Augen. Sie hatte ein ovales Angesicht
und Wangen wie im Mai die Pfirsichblüten. Die Knochen waren jadezart, ohne jeglichen Makel
schimmerte die Haut, die fühlte sich glatt an wie Eis. Mit kleinen zierlichen Lotusschritten ging sie
wie im Luftmeer eine Mauerschwalbe schwebt. Kam man über ihre Schwelle ins Duftgemach, dann
hielt man jenen Ort für den Aufenthalt einer Himmlischen. Sie war noch Dschu-Nü, das heißt
Jungfrau. In ihrem seidenen hellgrünen Kleid trat eines Morgens Su-ngo aus der Tür, da hatte sie
blauen Lidschatten aufgetragen wie feinen Staub, der schimmerte. Da gab Tau Ti ihr ein Rollsiegel,
das von Sung war, darauf es hieß: "O lobenswürdige Su-ngo! Siehe, zwei Kinder laden dich heute
in der neunten Stunde der frühen Nacht zum nahen Park der Birnbäume, wo wir dir dann lobsingen
wollen. Zwei geheime Liebende." Da Su-ngo in der schönen Jugend aufgelegt zu Scherzen war,
ging sie zur neunten Stunde zum wunderschönen Park der Birnbäume. Die Strecke führte am
Magnolienbaum und am Ginkobaum vorüber, führte entlang der Wasserquelle, die dem Stein
entsprang und als ein Rinnsal ein wenig weiterrollte. Dort war ein Bachbett von Gestrüpp und
Steinen, und Gräser wehten im Wind. Die Vögel riefen aus den dunklen Wolken, Tautropfen sanken
von den hohen Ästen. Die Sängerin des Himmels gab den Vögeln unsterbliche Gesänge ein. Da
kam zum schönen Park der Birnbäume Su-ngo, wo auch der Wu-tung-Baum und der Papierbaum
standen und der Maulbeerfeigenbaum. Sie dachte an die Bäume der Erkenntnis, da sah sie schon die
grünen Birnbäume, den geraden jungen und den krummen alten. Unter dem jungen Baum, durch
dessen Wipfel silbernes Mondlicht schimmerte, standen Tau Ti und Sung. Sie sah zu ihnen, still und
gespannt. Da sangen sie dies Lied: "Du bist wie der Mondenschein. Der Mond muß überall
erscheinen zur rechten Zeit, anzeigen die Gezeiten, und muß eine Zeichen sein dem Lauf der Zeit.
Man rechnet Fest und Feier nach dem Mondlicht; es ist ein Licht, das ab- und wieder zunimmt, es
ist wie Ebbe und Flut, da wächst es und verändert sich wunderbar; Feldzeichen ist es für die
Himmelsschar, wenn es aufglänzt am Firmament des Himmels. Jegliches ist geordnet im Sinn der
Bestimmung. Wenn wir manches singen, immer reicht es nicht aus, die Schönheit schön zu loben,
die Schönheit von Himmel und Erde. O Lob der Schönsten der Menschentöchter!" Aber im inneren
Gemach, im Duftgemach sprach I-Se zur neuen Gattin Su-ngo: "Setze dich zu meiner Seite." In der
Nacht erkannte er die Schöne. Und des Morgens klopfte Tau Ti mit seinem Nephrit-Zepter ans Tor
und fragte: "Was macht ihr da?" Su-ngo war schwanger. Sie gebar ein Kind, es war ein Mädchen,
sie nannte sie Li-Li. Su-ngo sprach: "Wenn ich das Baby entwöhnt hab, kann sie mit Tau Ti im
Garten sehr schöne Spiele spielen." Zzum Opfer der Allerhöchsten brachte Su-ngo ein Yak-Rind,
einen Scheffel Reis und Wein dar. Da sprach Su-ngo: "Dieses Kind hab ich mir gewünscht, das
wundervolle Kind Li-Li. Nimm du den Wurm auf deine Arme, Vater." Da freute sich Su-ngo, ihre
Schönheit erblühte wie eine weiße Blüte am schneebedeckten Pflaumenbaum im Winter. "Ich neige
mein Haupt zu Boden vor der Gnade der Himmlischen", sprach sie, "mein Mund ist nicht
verschlossen. Kein Fels ist fest wie der Fels der Allerhöchsten. Taten und Worte werden gewogen
von unserer Göttin im Himmel. Ja, die Schwachen umgürten sich mit Stärke; und die Hunger
erlitten, hungern nun nicht mehr; die Durst erlitten, dürsten nun nicht mehr. Wer tötet und macht
lebendig? Tote wurden einst hinabgeführt, sie steigen nun hinauf zu den Unsterblichen. Die Armen
sitzen bei Fürsten. Recht wird herrschen an allen Enden der Erde. Macht besitzt die Allerhöchste
des Himmels, und des Menschenkindes Haupt wird hoch erhoben sein in Seligkeit." So sang Su-ngo
und freute sich des Kindes Li-Li. Laternen glänzten farbig durch die Nacht, denn es war Winter, und
das Neujahrsfest ging vorüber, und wieder kam der Lenz!

KAISER TSAO

Es herrschte zu der Zeit der Kaiser Tsao in Luoyang, der Residenz am Huanghe. Er leitete den
eigenen Stammbaum ab vom legendären Gelben Kaiser, dem Huang Ti, er nahm sich ihn zum
lichten Vorbild. Er wußte, daß der Gelbe Kaiser einst dem Reich der Mitte viel Errungenschaften
gebracht, wie den Gebrauch des Feuers und des Pfluges und den Seidenwebstuhl auch. Der Kaiser
las desöfteren die geheime Überlieferung des Gelben Kaisers, seine Gespräche mit der
Himmlischen Su Nü, Musik und Liebe waren die Themen. So kannte Kaiser Tsao auch die
Gespräche des Gelben Kaisers mit der Himmlischen Tsai Nü, dem Mädchen im
Regenbogengewand, im Libellenflügelkleid. Und schließlich waren überliefert die Gespräche mit
dem Heiligen Tien Lao über das Zurückkehren zum Quell des Seins. Geheimes Buch der
Überlieferung, in dir las oft und gern der Kaiser Tsao! Und dies war Trost in seiner Traurigkeit,
denn er war Verkörperung der Melancholie. Einige meinten zwar, zu der Zeit des Gelben Kaisers
gab es noch nicht der Chinesen Schrift, doch alle Wissenden bezeugten: das geheime Buch war in
der Himmlischen Schrift geschrieben. Schließlich hatte der Gelbe Kaiser abgeschlossen sein
demütig-frommes Leben und stieg auf zum himmlischen Gefilde der Allerhöchsten. Der Kaiser
konnte nicht zu jeder Zeit geheime Überlieferungen lesen, er mußte nämlich seine kaiserlichen
Aufgaben auch erfüllen, er war ja das Oberhaupt der kaiserlichen Truppen. Die Residenz in
Luoyang war ein großer Palast, wo viele Mandarine und Gelehrte weilten und sein ganzer
Heeresstab.

PING

Im inneren Palast der Residenz wohnte der Kaiser Tsao mit seinen Kindern, Mei-Shan, der Tochter,
und Gen, dem Sohn. Nun kam zur Residenz des Kaisers Tsao Bruder Ping, der Bruder von Tau Ti.
Ping war anstelle seines verstorbenen Bruders einberufen zu Kaiser Tsaos kaiserlichen Truppen.
Dort wurde er das Haupt der kaiserlichen Leibwache. Kaiser Tsao hatte Reichtümer angehäuft zu
seinem Ruhm; einige Edelsteine lagen ihm besonders am Herzen. Er hatte den Jüngling Ping zum
Hüter seines Schatzes befördert. Vor ihm lagen da der Sternsaphir, Star of Asia, der Diamant der
Mandschurei und der Rubin des Großmoguls von Bengalen. Und Ping, Liebhaber
schöngeschmückter Schönheit, geriet in Versuchung. Mit dem Schwert teilte er die Schatztruhe und
nahm die Edelsteine an sich. Da entdeckte ihn die Wache. "Der ist es!" riefen sie, dann nahmen sie
ihn gefangen mit Stangen. Der Kaiser ließ ihn ins Gefängnis werfen. Vier Wachen von je vier
Soldaten wachten. Enthauptet werden sollte er später und sein Haupt auf der Mauer aufgerichtet
werden, die Feinde abzuschrecken. So ward Ping im Gefängnis festgehalten. Inzwischen hatte dies
auch die Familie erfahren, sie weinten, opferten Weihrauch der Allerhöchsten, daß die Göttin sich
über Ping erbarme und ihm beistehe in der Not. In jener Nacht, bevor Kaiser Tsao am nächsten
Morgen Ping enthaupten wollte, schlief Ping ruhig zwischen zwei Soldaten. Vorm Tor des
Gefängnisses standen Wachen; da hörte er etwas wie einer Nachtigall Gesang, er erwachte und sah:
Es kam eine Himmlische herein zu ihm: "Ich heiße Ji, ich bin des Himmels Tochter." Ein
Purpurduft umschwebte sie, und wenn sie schwebte, klangen leise kleine Glöckchen. Ihr Angesicht
war lieblich, ihre Stimme war wie Gesang. Ein Schimmer leuchtete sanft in der Zelle. Sie rührte
Ping an seiner Seite und sagte: "Steh schnell auf!" Die Ketten fielen ihm von seinen Gliedern. Sie
sprach: "Tu deine Schärpe um, zieh die Schuhe an und folge mir." So tat er. Da sagte Ji, die
Himmlische: "Häng deinen Umhang von weißem Lammvlies um und folge mir." So ging nun Ping
hinaus und wußte nicht, daß ihm dies wahrhaftig durch Ji geschah; er meinte, eine trügerische
Erscheinung zu sehn. Sie gingen aber mitten durch die Wachen und kamen zum bronzenen Tor, das
ging nach Luoyang. Und überm Tor stand Tian Men geschrieben: Himmelstor. Sie gingen am
Gelben Strom entlang, da verließ Ji den Jüngling Ping, auf einer purpurfarbnen Wolke schwebte sie
leicht davon. "Ji, Ji, wohin entfleuchst du?" stammelte Ping. Dann nahm er sich zusammen. Er sagte
zu sich selber unter Tränen: "Mir scheint, vom Himmel kam die schöne Ji, nach dem Befehl des
Himmels half sie mir aus der Hand des großen Kaisers Tsao. Das Volk wird auf der Mauer nicht
mein Haupt sehn; ich bin nicht wie die Freier Turandots, denen die Liebe zum Verhängnis wurde;
mein Haupt wird sein erhöht auf andre Weise." Als er sich so besonnen und gesammelt, machte er
sich auf den Weg zu seiner Freundin Erl Nü, die an der Küste zum Gelben Ostmeer wohnte, im Ort
Penglai, sie lebte dort mit ihrem einzigen Sohn, der ein Fischer war und An-To hieß. Sie saßen dort
zusammen und tranken Tee. Sie sammelte Porzellan-Blumen, Teekannen und Vasen. Da kam Ping
ans Hoftor und klopfte an, daraufhin kam eine Magd, zu hören, wer da wäre. Und als sie Ping an
seiner Stimme erkannte, tat sie vor Freude doch das Tor nicht auf, sie lief hinein und sagte Erl Nü:
"Ping ist da!" Doch Erl Nü meinte, von Sinnen wäre die Magd; doch die bestand darauf, daß Ping
da sei. Da meinten sie, die Dienerin hätte seinen Genius gesehen. Ping aber klopfte wieder ans Tor,
da öffnete Erl Nü das Hoftor und entsetzte sich, denn er war sehr heruntergekommen. Ping winkte
mit der Hand: "Der Ritt hat mich erschöpft, der Staub hat mich entstellt." Und dann erzählte er den
Leuten, wie er aus dem Gefängnis befreit worden. "Ich will euch nur nicht in Gefahr bringen, darum
will ich im Untergrund verschwinden. Laßt bald I-Se und der Familie eine Nachricht zukommen."
Dann ging Ping davon. Er kam auf seinem Ritt an Baxian und Anci zwar vorbei, doch kehrte er
nicht ein, um I-Se nicht zu gefährden. Doch sah er auf dem Wege Tau Ti, der dort mit einer
Bambusflöte ging. Da streckte Ping die Hand aus und ergriff Tau Ti und küsste ihn, dann eilte er
weinend weiter. "O Tau Ti, mein junger Bruder, du hast mir das Herz geraubt!" seufzte Ping. Er
hatte in den Ohren noch das Spiel der Bambusflöte, als er ankam im Städtchen Sui-zhong, bereitete
ein Schälchen Reis und aß mit Stäbchen, dann setzte er einen Becher Wein an den Mund und leerte
ihn auf Einen Zug. Also erfüllte sich die Rede Su-ngos: "Die Hungrigen werden nicht mehr
hungern, die Durstigen werden nicht mehr dürsten." Die kaiserliche Truppe war ihm aber dicht auf
den Fersen. Ringsumher waren viele heftige Kämpfe. In Suizhong ging Ping umher und sprach:
"Tao des Himmels! wie es im Sinn des Himmels ist, will ich tun. Das Eine ist doch besser als die
zehntausend Dinge. Himmlische Herrin, du errette mich aus dieser schweren Bedrängnis!" Da trat
er ans Tor der Stadt und sah das viele Kriegsvolk ringsumher; sie sahn ihn aber nicht. Der Kaiser
Tsao hatte geboten: "Bringt Uns bald den Hüter des Schatzes, der Uns die drei Edelsteine
entwenden wollte!" Und es nahte sich dem Ort die kaiserliche Truppe. Kämpfe breiteten sich über
das ganze Land aus. Der Wald fraß an dem Tag mehr des Volkes als das Schwert fraß. Die Bäume
schritten vorwärts im Kampf. Ping ritt auf seinem schwarzen Roß, begegnete der kaiserlichen
Truppe; da floh er, von den Reitern rasch verfolgt. Er kam vor die Mauern Suizhongs, da rief er aus:
"Mit deiner Hilfe kann ich über Mauern springen, Himmelsmutter!" Er erklomm die Mauer, sein
Roß lief ihm davon, er kam über eine efeubewachsne Mauer, wollte auf der andern Seite wieder
herunterspringen, blieb mit den Füßen im Efeu hängen und fiel und hing den Kopf zuunterst an der
Mauer. Da sah es einer der Bewohner, der meldete dies dem Haupt der kaiserlichen Truppe; der
kam rasch herbeigeritten, in der Hand den Speer, den stieß er Ping in das getroffne Herz, als er noch
lebend an der Mauer hing. Tau Ti sprach: "Einst wird der Gottmensch kommen und wird sich selbst
für uns dem Tode hingeben! Hingebungsvoll mit Leidenschaft, so ist das Himmelswesen." So saß
nun Tau Ti im Garten, wo die beiden Bäume standen: der Ginko und die Magnolie. Wie sang doch
die Mauerschwalbe vom Dach die Botschaft? Vom Gesimse rief sie: "Schau,, ein Bote kommt, ein
Mann allein." Der Knabe sprach: "Dies ist ein guter Bote." Der Bote sagte: "Zehntausendfacher
Friede!" und senkte die Stirn zu Boden, denn er sah sofort der Zukunft Himmelssohn in Tau Ti. Da
fragte Tau Ti: "Wie geht es meinem Bruder Ping?" Denn er sah im Boten gleich den Boten des
Kaisers Tsao, das erkannte er am Tigersiegel, das als Kaiserszeichen galt und an Boten ausgegeben
wurde. Und der Chinese vom Volk der Han sprach so: "Es müsste den Feinden meines Herrn, des
Kaisers Tsao, so ergehen, wie es dem jungen Menschen Ping ergangen ist: Nun ist der Staub, nun ist
das Grab sein Erbe. So solls mit allen jenen gehen, die schütteln den Speer, und allen Völkern
gehen, die das Haupthaar schütteln über dich!" Tau Ti war wie der Erde Beben. Er ging hinauf in
sein Zimmer und verschloß die Tür, verloren in Gedanken und versunken in seinen Schmerz, ins
Weh wie in einen See. "O Ping, o Ping, mein Bruder, o mein Bruder Ping! Wollte die Mutter Natur,
ich wäre für dich dahingegangen, wie du nun gestorben, ach wäre ich an deiner Stelle tot!" Da hörte
seine Oma Pau sein Schluchzen. Sie dachte sich: "Schau, der Himmelssohn weint und trägt ein
schweres Leid um seinen Bruder." An diesem Tag war eine Trauer, als sich Tau Ti um seinen Bruder
grämte, sein Antlitz war verhüllt, er schrie laut: "Ach Ping, mein Bruder Ping, ach Ping, mein
Bruder!"

TAM UND Y-MA


Im Mai sang Tau Ti das Wort des Dichters mit dem Namen Morgenstern, da sang Tau Ti: "Wir sind
noch nicht durchs Jadetor gezogen!" Wenn auf der andern Seite des Hauses ein Wagen zu hören
war, dachte er: "Ein Bote ist gekommen!" Und es kam ein junger Bote, der brachte einen Brief an
Tam. Der schöne Tam brach eilig das Siegel mit den langen schlanken Fingern auf. Ein Phönix stieg
mit Rosenfedern auf. Es hatte Tam ja eine Heißgeliebte: Y-Ma hieß sie, Lotos von Hindostan. Sie
schrieb: "O Lotos mein! O Schwan mein! Siehe, Mondstein und Perlmuttglimmer fand ich am
Himalaya. So wie ein Spiegelrahmen des Mondes Aura, Wolken wie die Insel der Kindheit. Ich hab
ein Kind in Hindostan. Ich habe Gemüse angepflanzt, das Kind zu nähren. Du kennst doch den
Satz: Nährende Mutter ist Tao. Himmlische Schrift, dich wollt ich lesen können, wie dich der Gelbe
Kaiser lesen konnte. Wie wird man alt wie Peng Dsu Djing, der wurde zweihundertneunundneunzig
Jahre alt? Ob wohl ein Seidenwurm im Maulbeerfeigenbaum daran denkt, daß mir ein seidenes
Gewand gewoben wird aus seines Cocons Fäden? Der Vorhof zu den allerheiligsten Gemächern, der
ist dort zu sehen, wo das hohe Himmelstor aufgetan ist; wo aus den Wolken Regen sich ergießt, wo
sich ein Regenbogen schwingt als Brücke. Erinnerst du dich noch an unsre Tochter Ho Hua, die
Lotosblüte? Sie ist wie eine Verzweiflungsflamme, wenn sie ausbricht: 'O je! Der Ozean ist
heimgegangen!' Die Lenden des Gemüts sind gegürtet, so wie das Reich der Mitte gegürtet von der
großen Mauer. Da ist viel in mir, das führt zu Meditation und Stille, wenn die Ruhe einkehrt und die
Bewegung schläft im Rücken. Es gibt ein Zeichen, daß ein Gottmensch kommt, der wird dann zu
den Toten niedersteigen. Gefunden hab ich am Himalaya den schönsten Jaspisstein. Wer hat zum
Himmelstor, zum Tian Men die Schlüssel? Ich wandle an dem Kauriala-See und sehe die
Lotosblüten auf den Wellen. Allmächtiger du meiner armen Seele, ich bin wie eine Bettlerin um
Liebe! O welche wunderbare Morgenröte nach dieser langen Nacht der Sternenschauer! Scheidende
reden trunken. Deine Y-Ma."

SU-NGO UND LI-LI

"Wie weiß ich, daß die Liebe zum Leben nicht eine Täuschung ist? Wie weiß ich, daß ich, wenn ich
den grimmigen Tod hasse, nicht ein Mensch bin, der seine Heimat in der Kindheit ließ und dann den
Weg zurück vergessen hat? Der echte Mensch, der findet wohl Gefallen an seinem Tod." Tau Ti
vernahm das Klingeln der Kettchen an den feinen Knöcheln Su-ngos, denn er saß einen Apfelwurf
weit weg vom Tor. In einem Weidenkörbchen beim Magnolienbaume lag die kleine Li-Li, der Su-
ngo Tochter, ach, der wunderschönen. Kam Su-ngo durch den Wasserperlenvorhang und kam dann
durch das Tor ins Offene, war sie gewandet in zartgrüne Seide, die Ärmel hingen über ihre Hände.
Tau Ti ging daraufhin ins Haus, wo er eine Mango für Su-ngo holte. Sie faltete die Hände, neigte
sich, bedankte sich mit ihrer süßen Stimme, verzücktem Lächeln um die süßen Lippen. Und Li-Li
wimmerte im Weidenkorb. Da zog Tau Ti die kleine Jadeflöte hervor und spielte Li-Li eine Weise,
die Weise: Ich bin stille zu dem Fels. Bekanntlich war das alte Liedgut Ausdruck des Geistes, wer
die Ohren auftat, sah den Geist, wie er hineingestellt war in das Wandelwesen der Persönlichkeit.

LUOYANG
Tau Ti nahm sich eine Eselin und reiste allein nach Luoyang. Die Bäume streuten ihre Blüten, die
Maulbeerfeigenbäume und die Wu-tung-Bäume, die Phönixbäume und Papyrusbäume. So kam er
schließlich in Luoyang an. Schon im grauen Altertum waren hier Siedlungen, wie die Funde
bewiesen. Dreitausend Jahre vor unsrer Zeit ward eine Stele hier errichtet, diese: "Zu meiner Göttin
bin ich stille, dem Fels." Neun Dynastien hatten zur Hauptstadt die kaiserliche Hauptstadt Luoyang.
Gigantisch war die Bücherei. Da war das I Ging, das Tao-Te-King, das Buch vom wahren südlichen
Blütenland, die Frühlings- und Herbstannalen, die einst Kung Fu Tse zusammenstellte, der
Kommentar zu den Annalen, das Dso Tschuan, das Buch der Riten, welches von Seide und
Edelsteinen spricht, Urkundenbücher, das Kräuterbuch Pan Tsao, Historische Aufzeichnungen von
Sima Qian, dem Großhistoriographen der Han, die Reichsgespräche, die drei Klassiker der Poesie
(Die Neunzehn Ehrwürdigen Gedichte, die Dreihundert Oden und die Elegien von Tschu), die
Sammlung der fünfzigtausend Gedichte von zweiundzwanzigtausend Dichtern. Ein selbstgemachtes
Buch besaß noch Tau Ti, mit Schriften der geheimen Weisheit. Pfingstrosenstadt wird Luoyang
genannt. Den Wandelgang mit der Balustrade ging Tau Ti. Die beiden Dichter Du Fu und Li Tai-Bo
werden hier einst leben. Im Schatten Xians wird noch Luoyang lange Zeit erblühn, die
Pfingstrosenstadt. Gerechtigkeit und Gnade und Erbarmen für immer walten über Luoyang. Tau Ti
ließ sich am Gelben Strome nieder, Pfingstrosen dufteten um sein Gemüt, im Wasserspiegel sah er
seinen Bruder Fu. Der ging in Luoyang und ward umschwebt von einem Falter, er wandelte im
Kiefernwäldchen nah der Bücherei. Dort sah er eine alte Dame sitzen, das schneeweiße Haar zum
Knoten aufgebunden, mit einem goldnen Haarpfeil in den Haaren. In ihr erkannte er die edle Mutter
des Kaisers Tsao. Voller Ehrfurcht war ihm seine Seele da. Er wollte sie nicht stören in der Stille.
Stille war sein Schlüsselwort. So ging er in den Hain, wo der Bambus rauschte. Dort ging auch der
Kaiser oft und las in seinen Lieblingsdichtern. Da er die Poesie sehr liebte, die sein Gemüt
besänftigte, erlaubte er den jungen Dichtern im Reich der Mitte, in seiner näheren Umgebung sich
zu ergehen, in der Stille zu singen. Nun sah Fu den Kaiser Tsao kommen, ihm folgten seine beiden
Kinder, Mei-Shan und Gen. Deren Worte wurden vom Wind getragen an die Ohren des lauschenden
Fu: "O meine liebe Schwester Mei-Shan, ich werde dich bald verlassen", sprach der Bruder Gen.
"Mein lieber Bruder Gen, warum denn müssen wir uns trennen?" sprach die Schwester Mei-Shan.
Darauf sprach Gen: "Von meinem Vater erhielt ich den Auftrag, westwärts zu reiten. Mit einer
kaiserlichen Truppe werde ich die Seidenstraße durchs Jadetor ziehn, durchs Land der Perser in das
Land von Juda."

DER KAMPF UM DEN SCHOHAM-STEIN

Gen sprach: "In Juda war ich einst mit einem Kundschafter, meinem Jugendfreund Shih, dem Stein.
Wir ritten, Fels und Stein, in Juda. Ich wandelte mit meiner lieblichen Selima dort am Berge Sina.
Der Berg erhebt sich zum Wolkenmeer. Droben steht wie eine weiße Tafel aus Jade eine Schrift, die
berichtet von einem erlesnen Stein: Schoham. Ich ritt mit Selima an den Tigris, dort sollte der Stein
Schoham zu finden sein. Wohl tausendmal vernahm ich, dieser Stein wäre ein Diamant; doch es war
anders. Wir kamen damals nicht über den Tigris, wir hätten übers Wasser wandeln müssen. Und so
bekamen wir den Edelstein nicht, denn der Schoham war am andern Ufer. Nun gut, ich will mein
Schwert gürten, ich will ausziehn, den Stein zu finden, meine Schwester. O meine Schwester Mei-
Shan, ich sehe voraus: Ich werde wie ein Fels im Kampf stehn mit meinem lieben Freunde Shih,
dem Stein. Die Perser werden sich zum Kampfe sammeln, die Hufe ihrer Rosse werden den Staub
schlagen, doch zehntausend Li fern der lieben Heimat wird des Kaisers Heer in den Kampf ziehn.
Wir lagern uns am Tigris. Wir wollen diesen Stein Schoham finden. Die Gnadengöttin vom Himmel
möge mit uns sein! Die Allerhöchste ist mit uns! So werden wir errettet aus der Hand der Feinde,
die sich drängend um uns lagern. Doch werden wir in unsre Hände klatschen! Die Perser ziehen
wieder in den Kampf, und ihre vollblütigen Rosse schäumen, und unsre kaiserliche Truppe wird
geschlagen. Viele können in die verborgnen Zelte fliehn. Bedeutend ist die Niederlage.
Dreiunddreißigtausend aus unseres Kaisers Truppe werden fallen, wie man hohe Kampferbäume
fällt. Da kam unser junger Bruder Renmin, zerriß sein Kleid und warf sich in den Staub! Und
wieder überkamen uns die Perser und raubten uns den Stein Schoham und brachten ihn in ihre
Hauptstadt Susa, dort stellten sie den Edelstein neben die Statue ihrer lilienschönen Beschützerin
Susanna. Aber als wir durch den Ratschlag unserer Göttin nach Susa kamen, sahen wir die Statue
der Lilie Susanna auf dem Boden im Staub liegen vor dem Stein Schoham. Und wieder wurden wir
zurückgeschlagen, und wieder überkamen wir die Perser, da sahen wir das Bildnis der Susanna
enthauptet liegen vor dem Stein Schoham. Bei dem verschütteten Gewässer im Tempel lagen die
getrennten Hände Susannas, und der Rumpf der Statue lag allein dort im Raum. Die Hand der
Allerhöchsten lag schwer auf den Persern, blaue Beulen schlug sie ihnen auf ihre Zehen. Wir
führten nun den Stein Shoham mit uns und ritten wieder heimwärts ins Reich der Mitte, um dem
Kaiser Tsao den Stein zu bringen. Auf dem Weg entlang der Seidenstraße kamen wir über
Samarkand, wo unsre Truppe die Skythen schlug, ins Land Kirgisien. Da rief Kirgisien: 'O weh, die
Han! Sie kommen mit dem Stein Schoham ins Land, damit sie mich ermorden! O mein Haar wird
schwimmen im Blut, mein Herz wird springen, wie ein Stein-Ei im Meere aufbricht!' So redete die
wilde Landesseele. O meine Schwester Mei-Shan, höre, wir bringen den Stein Schoham nach China
und werden ihn mit anderem Namen nennen, wir bringen ihn zu unserm großen Kaiser. Wir ritten
von Kirgisien vorbei an Alma Ata zum See Issyk-Kul, wo wir in Unschuld unsre Hände wuschen
und die Lenden des Gemütes gürteten, zogen dann die Tarimhe entlang, die strömt die weite
Tarimsenke durch, gelegen über der Taklamakan-Wüste. Da sahen wir den wunderbaren See Miran,
in den die Tarimhe mündet. Ein Phönix schwebte über den Wassern. Von dort begaben wir uns zum
Berg Yadradagze Shan. Von dort nimmt der Gelbe Strom den langen Lauf. Ich stand am Quell des
Gelben Stromes, fünftausend Meter überm Meeresspiegel. Der Gelbe Strom wird bald in zwei
verbundne Seen strömen und sich dort sammeln. Mit dem Gelben Strome zogen wir den langen
Weg vom Berg hinab zum Meer. Die Mitte im schönen Reich der Mitte erkannten wir: da zogen wir
durch Xian. Die Treue ist der Tochter Xian sicher, ja meine Treue ist der Grabstadt sicher, so gebet
nun der Allerhöchsten, sagt eine Stele, was der Allerhöchsten; dem Kaiser aber gebt, was seines ist!
Dann kamen wir von Xian zur Stadt unsres Kaisers Tsao, Luoyang. O meine Schwester Mei-Shan,
ich muß scheiden, nun das Gesagte zu vollbringen. Im Ewigen ist alles schon vollbracht." Gen
sprachs. Die Schwester Mei-Shan ging fort.

DIE DICHTERIN SARL

Die Unschuld hat im Himmel einen Freund! Tau Ti schaute in des Gelben Stromes Wasser, das war
ein Spiegel für ein fernes Geschehen. Es war am Meere. Raum und Zeit waren ein Punkt, Tau Ti sah
in den Punkt hinein, wie einer anschaut ein Kerzenflämmchen im Spiegel und darüber meditiert.
Das war nun seine Vision, die er aufnahm mit dem Gemüt aus junger Trauer und junger Tugend:
Seine beiden Brüder sah er reiten, Sung und Meng, sie ritten entlang der Küste des Gelben Meeres
zur Halbinsel Shantung. Dort wird dereinst der Himmelsmeister mit dem gelben Turban den Samen
seiner stillen Lehre säen. Meng ritt auf einem roten Roß und Sung auf einem weißen Roß, so flogen
sie dahin. Am Saum des Meeres hielten sie, ganz nah dem Ort Penglai, dort sahen sie den grünen
Tang am Ufersteine hängen. Meng sprach: "Wonach mir nun der Sinn steht, das sind Betten,
Schüsseln, irdene Gefäße, Weizen, Mehl, Mandeln, Bohnen, Linsen, Erbsen und Honig." Sung
sprach: "Wir wollen zur Dichterin Sarl reiten. Ein todeswürdiges Vergehen ist ess, mit einer alten
Zauberin zu reden. Sie weilt ja nah im Ort mit ihrem Fischersohn An-To." Sung sprach: „Das soll
mir nur recht sein, wir wollen reiten in den Ort Penglai. Du weißt, die Insel Peng-lai-shan ist die
Insel der Seligen, der unsterblichen Geister; danach ist dieser Ort benannt. Das Eiland soll im
gelben Ostmeer liegen. Hier von der Küste von Shantung wollte ich mich oft schon auf die Reise
machen zur sagenhaften Insel Peng-lai-shan." Die Dichterin Sarl stammte väterlicherseits von
einem Kirgisen ab, sie hatte eine Zeit studiert in Alma Ata, wo Tao, der Schöpfung Mutter, sie
genährt mit dem Wort. In der Luft der Liebe dachte sie an die Mutter, die begraben lag beim
schönen Kloster Sera Sela Si. Da sprach Sarl zu Sung: "Wir wollen uns tausend gelehrte Reden um
die Ohren schlagen." Da sprach Sung zu Sarl: "Wir wollen uns zehntausend liebliche Lieder singen
mit der Schönheit der Stimme und die Leiersaiten schlagen." Vorm Fenster hüpfte eine Siamkatze
durchs Beet von Thymian und Petersilie. Sie tranken vom Jasmintee und besahen die
Porzellanmimosen, die die schöne Sarl sammelte. "Mir", sagte Sarl, "mir steht der Sinn danach, den
heiligen Berg Taishan heute zu besteigen." Der Stein schläft in dem morgenroten Ostwald. "Der
Berg Taishan ist Ostberg auch genannt, einer der fünf verehrten Berge Chinas", antwortete darauf
der junge Sung. Und Sarl zog ihren neuen Mantel an, genäht von vielen Vliesen, darunter das Vlies
eines purpurroten Füchsleins. Dann gingen sie ins Offne. Beide waren zu zweit alleine auf dem
Felde. Plötzlich nahm Sarl den neuen Mantel, riß ihn in zwölf Teile und sprach: "Nimm du neun
Teile zu dir! Bezeichnen sollen sie die Königreiche im Kaiserreich, nimm du dir an dein Herz
Xian!" Sie gingen nun in Richtung Ostberg.

AUF DEM HEILIGEN OSTBERG

Einer der fünf verehrten Berge ist der Ostberg; seit dreitausend Jahren kommen die Kaiser hierher,
um Opfer darzubringen. Entworfen wie mit Pinselstrichen eines fähigen Meisters in der Höhe und
Breite, stellte sich der Berg in der Landschaft vorm Aug der Seele dar. Ayaya, wie schön ist mit den
vielen Wasserfällen und den Tempeln und Pavillons das wolkenverschleierte Gebirge. Wie ein
Zeuge in einem Meer von Schweigen steht der Ostberg, bezeugt die Dauer dieses Landes der Berge
und Meere: China. Es war ein warmer lächelnder Tag im Wonnemonat Mai. "Wer einst im Altertum
gut war als Meister, der war sublim, geheimnisvoll und weise", sprach Lao Tse. Die Menschen unter
ihnen, die Menschen unter Sarl und Sung, bewegten den feinen Seidenfächer unablässig; doch in
der Höhe spielte eine kühle Brise in den Zweigen der Zypressen. Sie kamen nun zu einer Plattform,
wo ein Pavillon auf rotem Fundament von Pinienholz befestigt stand mit elfenbeinernen Säulen,
darüber war ein grüngedecktes Ziegeldach und über dem Pavillon das Azurmeer des Himmels.
Phantastisch bunt geschwungene Gesimse im Rücken Sungs. Und um den Pavillon war eine lange
Mauer, mit Efeuranken schön behangen bis zum Grund, und oben war die Mauer mit fein
ziseliertem Perlmuttglimmer glänzend geschmückt. Das Mauerwerk war immer wieder mit kleinen
Toren offen für den Wind. Die offnen Tore waren so wie herzgeformte Blätter oder wie das Fehlen
kleiner herzgeformter Steine. Tau auf den Lippen, redete Sung: "Wie schön du bist, Sarl, wie schön
du bist, dein langes Haar ist schön wie schwarze Seide." Es kamen Sung und Sarl aus einem Tempel
und standen auf dem Berg, da sahen sie mit einemmal einen Knaben vor sich von neun Jahren.
Denn Tau Tis Geistleib war vom Geist des Himmels hingetragen worden. Doch sie erkannten ihn
nicht. Durch die Lüfte der Höhe wurden Sung und Sarl mit einemmal müde, sie sanken auf das
Steinbett, so wie der Tau des Morgens niedersinkt. Tau Ti in seinem Geistleib stieg weiter auf. Wie
schlummertrunken war ihm seine Seele, da sprach er und wußte nicht, was er da redete: "Bald wird
ein Mensch das Diesseits überwinden. Ich winke mit dem Wolkenstab dem Himmel, dem
Morgenmeere überm Himmel zu." So sprach Tau Ti in seiner Träumerseele, nun redete er so zur
Felsenwand: "Musik und Speisen locken Wanderer an, doch niemand bleibt beim Wort von Tao
stehn." Südöstlich schaute Tau Ti den Gipfel der schönen Aussicht auf die Morgenröte. Dann stieg
der schöne Knabe zum Gipfel der Allerhöchsten, da sang Tau Ti: "O Mutter im Himmel! Tao!
Allerhöchste! Die heiligen Gebirge sind von dir gegründet, die Tore sind dir lieb. Wie ist mir? Seh
ich offen doch den Himmel, und mir erscheint die reine Herrlichkeit! Ja, meine Meisterin erscheint
mir, die Liebe! Die Allerhöchste erscheint mir! Sie kommt auf dem Wolkenboot des Himmels." Nun
ging der Geistleib des Tau Ti zurück zu Sung und Sarl und weckte beide auf: "Könnt ihr nicht Eine
Stunde mit mir wachen?"

MOSÜ

Tau Ti erhob sich am Gelben Strom aus einer tiefen Meditation, ritt auf seiner Eselin nach Kaifeng
und spielte seine neue Knochenflöte. Dann begann er selbst zu singen, es war als gäbe der gute
Geist die Worte ihm ein, dieweil er über Zwillingshügel und blümchenübersäte Wiesen ritt, da sang
er am Gelben Strom ein Lied. Bald zog er ein in Kaifeng, wo dem Tor zur Rechten ein Pfirsichbaum
stand, zur Linken ein Pflaumenbaum, beide in Blüte stehend. Da begann Tau Ti zu reden: "Eine
Stadt wird sein in aller Schönheit, Jadepfade führen kreuz und quer hindurch in weiser Ordnung,
Jaspis-Mauern umgürten fest die Stadt, ein Dutzend Türme stehn an den Seiten aufrecht,
dreiunddreißig Stadtteile gibt es dort, zu hören ist das Tönen von zehntausend Saitenspielen." So
zog er auf dem Esel durch das Tor in Kaifeng ein. Nun kam er zu dem Hause von Mosü, an der
weißen Friedensbrücke gelegen. Mosü war ein Freund seines Vaters. Mosü saß in der Eingangshalle
mit einer Rolle in der Hand, darauf stand geschrieben: "Seid so weise wie die Schlangen, wahrhaft
wie die Tauben." Tau Ti hatte ein selbstgemachtes Buch in seiner Tasche mit den Orakeln aus dem
Altertum und den Orakeln seines jungen Meisters. Dieses Buch presste er in Angst ans Herz und
bettete darauf sein Haupt. Tau Ti trat ins Haus, er verneigte sich anstandsvoll vorm alten Mosü, der
mit Freundlichkeit Tau Ti entgegentrat und sprach: "Ich habe eine Überraschung für dich, mein
lieber Sohn Tau Ti, komm mit ins Freie." Sie gingen in den Garten. Der Weg war gesäumt von
Kiefern und Zypressen. Neben einem runden Zierteich, in dem Goldfische schwammen, lag ein
großer leuchtender Wunderstein, das Blumenherz genannt. In malerischer Pose standen zwischen
Bäumen und Gebüschen halb verborgen zierlichschöne Pavillons. In des Gartens Mitte ragte auf der
herrlichschöne Pavillon des Friedens mit der zinnoberroten Balustrade und silbernem Gesims,
überm Dach ein zweites Dach schön hinaufgeschwungen. Zu Seiten waren gewundene Arkaden,
dahinter lag das Wohnhaus mit den inneren Gemächern. Eine mächtige Veranda bis in den Innenhof
hinein. Dies alles sahen Mosü und Tau Ti, die in den weißen Pavillon des Friedens traten. Da, und
das war die Überraschung, saßen Su-ngo und ihre kleine Tochter Li-Li. "Tau Ti!" sprach Su-ngo
und umarmte ihn. "Schau, ich las soeben über den Erfinder des Papiers. Cai Lun war nämlich
Eunuch am Hof des Kaisers. Eines Tages dachte Cai Lun daran, Baumrinde, Hanf und Fischernetze
an des Bambus Stelle als Material zum Schreiben zu benutzen. Er wurde hochgelobt für sein Talent.
Er wurde aber später in Intrigen verwickelt zwischen seiner Kaiserin und seines Kaisers
Großmutter, die für ihn entschiedene Folgen hatten: Denn Cai Lun ging in sein Haus und nahm ein
Bad und kämmte sein Haar und tat sein reinlichstes Gewand an und leerte einen tiefen Kelch mit
Gift." So sagte Su-ngo im Pavillon des Friedens, so sprach die Schöne zu Tau Ti. Da fragte er die
hübsche Su-ngo, wie es der Familie ergangen sei. Es glich ihr Angesicht dem zarten Teint der Blüte
eines Erdbeerbaums im Frühling; die Augen waren wie lichte Sterne, die durchs dunkle
Nachtgefilde schimmern mit der grünen Welle von der Farbe der ersten Weidensprößlinge;
herzförmig und kirschrot die Lippen; ihre Augenbrauen mondsichelschmal; die Grübchen reizend
wie mit Purpur angehaucht. So schön und unvergleichlich war sie. Wohlgeruch war im Raum. Mosü
saß still mit einer Pfeife im Pavillon, als Su-ngo anhob zum Flug, das Weißgänschen dies erzählte:
"In Zorn und Grimm war ausgebrochen jüngst I-Se, denn Tam hatte den Respekt des Altertums
übertreten (mehr will ich dazu nicht sagen), so daß I-Se Tam erschlagen wollte. Doch da kam in des
Alters Schwäche unsre Oma Pau herein und rief: 'Tötest du den Tam, so töte mich zuerst!' Die
Macht der Oma verlangte unbedingten Gehorsam, so daß sich der Vater und das Oberhaupt der
Sippe ihr unterwerfen mußte. 'Geschehe dein Wille!' rief I-Se und warf sich auf den Boden, schlug
mit seiner Stirn auf die harten Steine und bat um Vergebung. Großmutter wandte sich ab, sie schritt
davon, ich begleitete sie mit Li-Li, und Tam ging ihr zur andern Seite, schließlich ging I-Se auch
mit und folgte wie ein Knecht und bat die Oma um Vergebung." So sprach Su-ngo zu Tau Ti, sie
sprachs im weißen Pavillon des Friedens. Tau Ti und Mosü, Su-ngo und Li-Li, sie setzten sich alle
zusammen nieder zum Essen, setzten sich im Innenhof an einen runden Tisch. Da stand zur Seite
ein leerer Stuhl. Tau Ti fragte Mosü, was dies doch für ein schöner Stuhl sei. "Nun", sprach Mosü,
"ich bekam ihn einst geschenkt von meinem Meister, einst zum Tag I-Mau im zweiten Monat, jedes
Jahr am Tag I-Mau begeh ich feierlich das Stuhlfest; ansonsten bleibt der Sitzplatz unbesetzt." Nun
nahmen sie die Mahlzeit ein: Da war kleingeschnittner Fisch in delikater Fischsoße, Rinderbraten
mit Ingwer gewürzt in Essigfleischmustunke, klebriger Reis, leckere Essigpflaumen. Mosü und Su-
ngo tranken grünen Wein, Tau Ti und Li-Li tranken Birnensaft. Nun sprach Tau Ti, überschwemmt
von Mitleid: "Draußen auf den Straßen sah ich Bettler, sie haben nicht genug Geld, um sich einen
Hahn zu kaufen. Wir wollten doch den Armen geben." - "Die Bettler sind doch alle Tage in der
Stadt", sprach Mosü, "aber ihr seid nur heute meine Gäste, da wollte ich doch zusehen, daß ihr alle
satt werdet." Das kleine Kindlein Li-Li sabberte, da putzte Su-ngo ihr mit einem Tuch das
Angesicht. Sie gingen bald schlafen. Vor dem Zubettegehen stand Tau Ti am Waschbecken vorm
Spiegel, und dieweil er sich mit den schlanken Händen frisches Wasser ins Antlitz schöpfte, sang er
dieses Lied: "Aus dem Munde der Säuglinge und Kinder hast du dir, Mutter im Himmel, Lob
breitet. Denn wessen Finger Werk ist doch der Himmel, der Mond, die Sonne und die vielen Sterne?
Ich denke an das schöne Menschenkind und denke an des Menschenkindes Kind. Ich wollt dem
Menschenkind wohl Pfirsichblüten ins Haar tun, und dem Kindeskinde schenkte ich Glöckchen
zum Spiel der Musik. Der Li-Li wollt ich eine Lilie sein, ich wollt sie nähren mit Litschi und
Liedern." Da tat Tau Ti die Augen zu und sank in tiefen Schlaf, wie durchs Tor des Todes und über
die Gelben Quellen ging er. Auch Mosü ging in sein Ohrenzimmer, da hing eine Rolle an der Wand
mit diesen Zeichen: "Darum, so begürtet die Lenden eures Gemüts und seid nüchtern, setzt eure
Hoffnung auf die Gnadengöttin, die sich euch wahrlich angeboten." Auch schwebte Li-Li schon in
ihrem Traum, allein bettete sich Su-ngo nackt. Und Mosü kam im Traume ein Gesicht: Da schien
ihm eine Schönheit durch ein Tor zu kommen, das geschlossen war. Ein Leib wie transparente Jade,
unaussprechlich reich an Schönheit, mit aufgebundnen Haaren. Ein Schauer überkam den alten
Mosü, "Ich scheide", redete die Schöne und entschwand. Tau Ti, mit dem Haupt auf seinem
Geheimen Buch, Tau Ti träumte dies: Die Allerhöchste sprach: "Laß ihren Tisch zu einem Fangnetz
werden, zur Berückung. So die Wurzel aber gut ist, so wird es gut stehen mit den Früchten auch."
Im Traum schwebte mit dem Geist Tau Ti und sah das Gelbe Meer, da schaute er die Allerhöchste,
wie in weiße Seide gewandet, so wandelte sie über dem Meer, die Wellen umspielten ihre Füße. Sie
hielt ein schönes Baby auf dem Arm, sie sprach: "O mein liebes Kind Tau Ti, dies Kind wird einst
der Sohn deiner Seele sein, du sollst ihn Erbprinz nennen. Der Erbprinz wird nach dir die Verbotene
Stadt erbauen." Dann wandelte sich die Göttin des Himmels und setzte sich mit überkreuzten
Beinen, das Meer war da ihr Sitz, die schönen Haare von Glanz erfüllt wie von Salböl. So kam sie
mit den Wellen an das Land, dort trat sie auf den Uferstein und hielt in ihrer Rechten einen
Hirtenstab von Tung-Ölbaumholz, den stellte sie auf, befestigte ein schmales Brettchen quer daran
von Maulbeerfeigenholz, darauf stand geschrieben: "Die Allerhöchste ist die Gottheit Chinas!" Dort
bei dem Kreuz stand sie nun, umschimmert von Morgenrot, die Weißgewandete ging wieder übers
Gelbe Meer davon.

DAS MÄDCHEN MAHANAJIM


Tau Ti ging durch Kaifeng, wo die Kinder um Gaben bettelten, Fremdlinge aus dem fernen Juda. Da
saß ein Mädchen am Straßenrand und hielt in ihrer Hand ein selbstgemachtes Saitenspiel. Ihr
Antlitz war weiß wie Bergschnee in der Mittagssonne. Tau Ti sprach sie an: "Was hast du für ein
wundersames Instrument in den Händen?" Das Mädchen sprach: "Ich hab es selbst gebaut. Siehe,
der Körper ist der Panzer einer Schildkröte, das Griffbrett ist von Holz, die Saiten sind von
Fischdarm. Aber ich hab auch noch andere Instrumente bei mir zuhause." - "Wie heißt du und wo
bist du zuhause?" - "Ich heiße Mahanajim und wohne in Kaifeng, geboren bin ich im fernen Juda." -
"Mahanajim, das ist ein schöner Name." - "Ich habe einst ein Instrument gemacht, da höhlte ich mit
dem Beil einen Baum aus, bespannte die Öffnung mit einer Schweinsblase, daß man es auch als
Trommel nutzen konnte, bespannte das Holz mit sieben Saiten, daß man es auch als Gitarre nutzen
konnte. Dann hab ich noch ein anderes Instrument: Ich fand einst einen Totenschädel nachts im
Mondlicht, da hatte eine Spinne einen Faden über den Schädel zum Grabrand hin gezogen; nun
wehte leicht der Wind, und von der linden Luft bewegt, tönte der Spinnenfaden, von dem Schädel
ward dann der Ton verstärkt; so hörte ich ein Singen der Natur. Ich nahm den Schädel mit mir, ging
dann mit Pfeil und Bogen und schoß eine Mauerschwalbe aus den Lüften; ich machte aus dem
Schwalbendarm die Saiten." So sprach Mahanajim. Tau Ti sprach: "Mahanajim, du streichst sehr
schön die Saiten. Sag mal, was gibt es denn für Instrumente in Juda?" Und sie sprach: "Da gibt es
die Harfe, das Saitenspiel mit zehn Saiten und das Saitenspiel mit acht Saiten und die Gittith und
die Flöte." Sprach Tau Ti: "Im Reich der Mitte gibt es an Saitenspielen die alte Se, das edle
Saitenspiel, die Zengh, die nur ein Meister spielen kann, die Chin, auf der die Tao-Jünger spielen,
die Pipa, eine Art Chinesenleier. Dann gibt es auch die Jadeflöte und die Knochenflöte und die
Bambusflöte. Dann gibt es auch das Glockenspiel aus Bronze, den Klangstein, den Musikstein (und
es sprach Kung Fu Tse: Der Meister des Musiksteins, Siang, ging vondannen übers weite Gelbe
Meer)." Tau Ti sprach zu Mahanajim und sprach: "Wieviel wäre noch zu sagen, doch ich sehe,
Mosü, Su-ngo und Li-Li drängen, denn sie wollen weiter durch Kaifeng spazieren. Aber sage mir
noch rasch: Bleibst du in China oder mußt du fort?" - "Ich bleibe hier, ich weiß auch nicht, warum
ich einst geboren worden in der Ferne." - "Dann können wir uns einmal wiedersehn." So sprach Tau
Ti gefühlvoll und ging fort.

VISION DES GÖTTLICHEN THRONES

Tau Ti schied von Kaifeng, zog am Gelben Strom entlang, dem Huanghe, dann am Kaiserkanal
hinauf, die Ebene des Ostens hindurch. Und wo der Gelbe Strom den Kaiserkanal trifft, mußte er
seine gelbe Mütze festhalten, denn ein Sturm kam auf. Da war es um ihn wie Schwingenrauschen,
eine Wolke kam daher, ein Feuer, und Glanz und Schimmer war es ringsumher, und mitten im Feuer
wars wie Messing. Da erschien ihm eine Himmlische! Sie hatte ihre Hände in den langen Ärmeln
verborgen. Da schien es ihm auf einmal, als ob sie vier Gesichter hätte, über dem Haupt wars einer
Kerzenflamme gleich. Sie kam auf einem großen Himmelswagen, die Räder waren von Türkis und
über dem Wagen war ein kristallener Baldachin. Und wenn sie sich bewegte, wars wie Rauschen
mächtiger Wasser, wie des Gelben Meeres Wasser. Sie wies Tau Ti einen funkelnden Sternsaphir
über dem lichten Haupt, der Sternsaphir war wie ein Thron, worauf ein Wesen saß, und das war von
den Hüften aufwärts wie Kupfer. Und zu Tau Ti sprach das Wesen: "Tu deinen Mund auf, iß, was
ich dir gebe." Da reichte das Wesen ihm ein Papier. Das Wesen sprach: "Mein Kind, du sollst dies
Papier verschlingen." Er tats, in seinem Mund wars wie ein Pfirsich. Das Wesen sprach: "Ich habe
deine Stirn gemacht wie von Diamant. Was ich nun rede, das nimm mit deinem Herzen auf." Da
hob die Göttin Tau Ti empor, unter ihm war lärmendes Getöse, da war ein Rauschen, da war ein
Klingen, als die Räder rollten. Die Göttin ließ ihn wieder auf die Erde und zog davon auf ihrem
Himmelswagen.
DER SELIGE TOA

Tau Ti hörte von einem Seligen mit Namen Toa, der ein Jüngling auf Erden war, in der Ruhestätte
Xian. Da sah er plötzlich eine Himmlische, die sanft an ihm vorüberging, er sah ihr mit Staunen
nach. Nun hatte Toa Klage geklagt der Göttin, denn er fand sie nicht in Xian, doch die göttlichen
Gewänder lagen noch da. „O wenn ich ihren Tod in Xian stürbe!“ rief Toa, und sah sich um und sah
im Tal Scharen von Seligen, mit Pfirsichblüten in den Haaren, vom Strom der Himmelsharmonie
dahingerissen. Toa wandelte hinab im wallenden Gang, im Tal von Xian zu singen seine Tränen.
Und verwundert empfand er seine Seele schwebend. Lange nicht, da sah er seine Heimat China
leuchten, wie man den Morgenstern am Himmel sieht, er sah und staunte. Eine Himmlische mit
Namen Moa führte seine Seele hinan, da sagte Toa: „Himmlische, wohin entführst du mich?“ Die
Himmlische schwieg das erste Mal. „Warum hab ich geweint?“ sprach Toa. Und die Himmlische
schwieg das zweite Mal. „Hilf mir, ich sinke!“ rief Toa wiederum. Die Himmlische schwieg das
dritte Mal. Wie Purpurglut auf ihren Wangen, sie wurde bleicher als Schnee. Zusammen in der Stille
schwammen sie hin auf einer Wolke mit den Schwingen des Windes. Eben sahen sie die Erde, von
ferne zwar noch, aber offne Gräber. Sprach Toa: „Das ist Xian, das Tal des Todes!“ Sprach Moa:
„Da steht eine Stele mit den Zeichen: Ach der Schlachtstaub verdunkelte die Wolken und die
Meere. Gras und Baum von Todeshauch geschüttelt. Ihren Glanz verloren die Gestirne, jäh
verborgen der Mond von einer schwarzen Wolke. Weiße Gebeine wurden mächtige Gebirge.“
Sprach Toa: „Wie wird mir? Ich seh es glänzen, ich meine, ich sehe gar die Allerhöchste!“ Sprach
Moa: „Ja, du siehst die Allerhöchste.“ Sprach Toa: „Führst du mich zu ihr?“ Sprach Moa: „Bald! Zu
der Erde nieder kommen die Seligen vom Himmelreich.“ Und Toa kam mit den Geistern zum
Himalaya, wo die Tibeter sich versammelt hatten, wo der höchste Gipfel Qomolongma-Feng (die
Dritte Göttin) genannt ward. Am liebsten wäre Toa geflohen, doch Moa hielt ihn mit den warmen
Armen. Und Toa stand vor der Allerhöchsten selbst! Da sammelten sich auch die Seligen.

SA-MUAN

Tau Ti ritt weiter nach Tongxian. Da wollte er Sa-Muan besuchen, der seines wunderbaren Vaters
Freund war. "Zehntausend Wesen, sie erlangten durch das Eine ihr Dasein", stand auf dem Tor der
Stadt und war ein Spruch von Lao Tse. Tau Ti trat ins Vordertor des Hauses Sa-Muans, ins Haus und
grüßte dort: "Tsing an, der Friede sei mit diesem Haus!" Pin, der Sohn von Sa-Muan, hatte Tau Ti
schon vorm Haus gesehen, da hatte er hoch in einem Maulbeerfeigenbaum gesessen, eilig sprang er
vom Baum herunter wie ein Eichhörnchen. Bald saß Tau Ti mit Sa-Muan im Haus beim
Mittagsmahl. Sa-Muan war eingesetzt im Dienst des Kaisers Tsao und arbeitete als Amtsrichter. Sa-
Muan war umgürtet mit einer seidenen Schärpe, dazu hatte ihm seine Mutter von Purpurtuch ein
Obergewand gemacht, darüber trug er einen Blauhuhnmantel. Jetzt aßen die drei zusammen,
tranken etwas Tee und strichen sich mit einem feuchten Tuch übers Antlitz und über ihre Hände:
Dann teilten sie den bergschneeweißen Reis aus, dazu gabs Schwalbennester, Haifischflossen und
Seegurken. Dann gab es Fisch gefüllt mit Nudeln und Aal mit Chrysanthemen gefüllt und Hummer
mit Bambussprossen gefüllt. Das Hühnerfleisch war zugeschnitten in Fischform und mit Garnelen
schön geziert. Anschließend stand Sa-Muan auf und holte den trunkenmachenden Reiswein im
Jadekrug. Da bekam Tau Ti auf einmal Nasenbluten. Sa-Muan gab ihm ein Seidentuch, in kaltes
Wasser getaucht, daß es die Blutung ihm stille, die aufgeplatzte Ader sich schließe. Tau Ti ging in
sein Gästezimmer und sah, ob alles in Ordnung war. Sein Messer steckte im Futteral, sein Buch war
in der Tasche seines Mantels, die Knochenflöte in der Seidenschärpe. Nun trat Sa-Muan ins Zimmer
ein und sagte: "Einmal wirst du lesen, was der Gelbe Kaiser aufgeschrieben über den Weg zu
Unsterblichkeit und ewigem Leben in ewiger Jugend." Draußen war es dunkel, die Nacht war wie
Samt, Sa-Muan entzündete eine Kerze im Zimmer, in einer Steinlaterne, die schimmerte im Raum
wie Sternenlicht. Bald sank Sa-Muan in tiefen Traum und hörte eine ernste Stimme mahnen: "Wer
mich ehrt, den will ich auch wieder ehren, wer mich verachtet, den will ich verachten. Es kommt
die Zeit, daß ich den Arm abhaue und deines Vaters Arm abhaue, daß es keinen Alten mehr geben
soll im Haus, das deines ist, niemand wird da alt. Nicht jeden will ich vom Hausaltar fortnehmen,
daß nicht verschmachten werden deine Augen. Pin aber wird, dein eigner Sohn, wird sterben." Nun
war Tau Ti in seinem Traum ein Falter, ein Trauermantel, der den Mai verkündet. Da flehte er zur
allerhöchsten Mutter, da flehte er zur allerhöchsten Göttin im Himmel, die war ein Schild und
Schirm ihm immer. Er hörte eine wunderbare Stimme: "O Tod, o Tod, ich werde dir ein Gift sein!"
Das war ein Trost in seiner Klageseele. Und da sang seine Seele dieses Lied: "Vom Himmel sank
ein lichter Tau herab. Ich werde allein sein in den öden Bergen. Von weither schimmern
Steinlaternen sanft, ein Schiff schwimmt übers Gelbe Meer des Ostens. Zwei Bambushölzer werden
überkreuz geschlagen am Platz, wo ich die Hände in Unschuld wusch. Ach mich erreicht kein Brief,
kein Mensch erbarmt sich meiner armen Seele! Wo Mauerschwalben am Gesimse nisten, da steh ich
einsam auf den Stab gestützt. Ich schaue hinauf zum Sternbild Rinderhirt und schaue auf zum
Sternbild des Nördlichen Scheffels. Ich möchte dir ein Hirte sein, und du stelle nicht deine eigne
Flamme unter den Scheffel. Der Milchpfad reicht bis an die Phönixstadt!" Mit einem bangen
zitternden Gemüt wachte Tau Ti am frühen Morgen auf, da sprang schon Pin umher im roten Hemd.
Da kam Sa-Muan hervor aus seinem Zimmer und sagte: "Ich bin krank an meiner Seele."

DER STEIN DES HIMMELS

Ich bin sehr weit geritten in den Südwesten Chinas, durch Tibet, die Stiegen des herrlichen
Himalaya hinauf, bis zum hohen Grenzort Pedo Shankou. Dann kehrte ich übers Westgebirge
Kunlun zurück, das mythische Gebirge, ritt südlich an der Tarim-Senke entlang, ritt am Gelben
Strom entlang und kam nach Xian. Tochter Chinas, wie sie schlummert beim Schwanensee von
Xian! Dort war ich, im Morgen schlummerte ein weißer Schwan. Ich wollte hören den
Schwanensang! Denn nach dem Tode ist das Singen schön, die Ahnung naher Schönheit stimmt das
Wesen wohl auf den hohen Ton der Seligkeit. Nun war ich im Gebiet von Xian und ritt in Richtung
Luo-yang. Ich traf auf halber Fahrt den Kaiser Tsao mit seinen Truppen. Nun will ich berichten von
dem Stein, der einst zwischen Euphrat und Tigris lag, Schoham genannt, wir nennen ihn den Stein
des Himmels. Er ist das Eigentum des Kaisers Tsao. Es befragten die Mandarine die Lose, was denn
mit dem Stein des Himmels geschehen solle und an welchen Ort der Stein des Himmels aufgestellt
sein solle. Da lasen sie ein seltsames Wort: „Der Geist des Himmels wacht am Tor zum Norden.“
Die Mandarine verstanden das Wort nicht und fragten abermals, da lasen sie dies Wort: „Macht
euch fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse, diese richteten euer Land einst zugrunde.“ Die
Mandarine verstanden auch dies Wort nicht und fragten abermals. Beim dritten Mal hieß das
Losungswort so: „O Tochter Xian, o Tochter Xian! Segen gibt der Himmel!" Es wurde also ein
Wagen angefertigt. Vom Weg zum verborgenen Geheimnis: Den Himmel nimm als Dach, die Erde
als Wagen, so steigt man durch die Wolken, fliegt bis zur Milchstraße und erhebt sich dann auf eine
hohe geistige Stufe vor dem Schöpferischen. Verstand und Geist frei von gemeinen Wünschen,
gelangt man zu den himmlischen Gefilden; dort schreitet man, die Füße nicht benutzend, rasch aber
ohne Eile leicht voran, bedient sich des Regens, den Weg zu ebnen, des Windes, um den Staub
wegzublasen, den Blitz macht man sich zur Peitsche, den Donner zu Wagenrädern. So schwebt man
empor, im Strom der Weißen Straße sich zu baden. Von dort schwebt man auf, passiert die Pforte,
passiert die Pforte der Unsterblichkeit! So etwa war der Wagen unseres Kaisers, von Rossen nicht
gezogen, sondern von Kühen, säugende Kühe zogen jenen Wagen, auf die kein Joch gekommen war
bisher, und ihre Kälber blieben auf der Weide. So legten nun die Mandarine jenen Himmlischen
Stein in eine Elfenbeintruhe und stellten sie auf den Wagen. In einem Kästchen ganz aus Ebenholz
verwahrte man die andern Edelsteine des Kaisers, den Saphir von Asien, den Diamanten der
Mandschurei und den Rubin des Großmoguls von Bengalen. Diese waren des Kaisers Steine als
Zeichen freundschaftlicher Nachbarschaft zu seiner großen kaiserlichen Macht. Ich selbst habe eine
Sammlung von Steinen aus China, unter anderem den tibetanischen Türkis. Es war die Truhe aber
mit dem Stein des Himmels auf des Kaisers Wagen; die Kühe gingen geradewegs nach Xian und
immer auf dem gleichen Pfade am Gelben Strom entlang, sie brüllten immer und wichen nicht zur
Rechten noch zur Linken. Die Bauern in Xians weitem Umland waren alle fleißig bei der Mais-
Ernte. Mit den Schaufeln warfen sie das Getreide in die Luft, die Körner von der Spreu zu trennen.
Mit Besen fegten sie den Mais zusammen. Später werden die Frauen die Spreu von einzelnen
Körnern entfernen, die dem Reinigungsprozeß entgangen; andere werden das Getreide auf einer
Waage wiegen und dann tauschen gegen Soyabohnenquark. Es werden in den Höfen lange noch
Maiskolben von der letzten Ernte liegen, sie werden aufgeknüpft an einem Hanftau an Bäumen
hängen oder vom Gesims, gespeichert auf dem Dach des Bauernhauses. Da kam ein Knabe an und
strich die Saiten der Chin und sang dies Lied: „O Gelber Strom, o Gelber Strom, o Vene Chinas du!
O Stein des Himmels, o Pokal des Kaisers! Die Schlüssel zum Tor des Nordens gingen verloren?
Wurden sie nicht überflutet von Schweigen und von Blut? O Hirten und Geschwister, ist erloschen
die Laterne im kaiserlichen Park? Vom Felderfrieden des Wasserbüffels zu den schimmernden
Gestaden ertönt mein Lied. O schwarzer Schwan von Xian! Schneegänse und Mandarin-Enten
Xians! Mein Land, ich bin wie eine Purpurlanze Tochter China, dein Duft klimmt auf zu mir durch
meine Wurzeln, ja bis zur Schale, die ich gänzlich leere, ja bis zum Wort, dem letzten Tropfen Tau.
Wer ohne Schwert (so scharf wie des Geistes Zunge) bewahrt sein Blut? Der Tung-Ölbaum
errichtete sich, der Mais erwuchs, die Gestalt entkörnte sich, der Mais verteilte sein Mehl, unter den
Wurzeln sind bewahrt die Toten, sie ruhen in ewigem Frieden an der Gelben Quelle.“ So sang der
Knabe und strich die Saiten seiner Chin, auf der die Tao-Jünger gerne spielen. Die Leute auf dem
Felde sahn den Wagen des Kaisers mit der Truhe, sie riefen: "Barbaren schlagen Häupter ab, wir
schlagen die Saitenspiele zum Empfang des Kaisers!" Die Mandarine aber, als der Wagen in Xian
angekommen war, hoben die Truhe mit dem Stein des Himmels vom Wagen und stellten sie auf
einen Felsen. Der große Felsen ist Zeuge ihrer Tat. Er ist dort immer noch zu sehen bis auf den
heutigen Tag, beim Maisfeld der Tochter Xian, der Stein des Himmels auf dem Felsen der Tochter
Xian. Da sprach der Kaiser zu den zwölf Mandarinen und zu den zweiundsiebzig Leibwächtern,
und es sprach der Kaiser zum Volk: „Ach, wenn ihr euch doch nur von ganzem Herzen der
herrlichen himmlischen Göttin zuwenden wolltet! Tut von euch ab die fremden Geister und richtet
euer Herz nur auf die Eine Gottheit und dient ihr allein.“ Sie kamen alle zusammen in der
Morgenfrühe und schöpften vom Gelben Strom Wasser, gossen es aus vor der großen Göttin. Dort
bei dem Felsen sprach China, sprachen die Bauern des Maisfeldes zum Kaiser Tsao: „Laß nicht ab,
für uns zu flehen zur Göttin, auf daß wir in ihrem Schutz sind und nicht geplagt werden von den
Horden der fremden Teufel.“ Da entzündete der Kaiser Tsao ein Weihrauchopfer, schüttete Milch
aus einem Kelch in Form einer Mohnkapsel zum Lobpreis der Herrlichkeit der himmlischen Göttin
aus. An diesem Tag kamen aber die Mandschuren auf Rossen daher und schwangen ihre Schwerter
über den Häuptern. Doch die Allerhöchste ließ es vom Himmel donnern, mächtig donnern mit
großem Schall über die Mandschuren am selben Tage, so daß sie erschraken und flohen. Die
kaiserlichen Truppen folgten den Mandschuren bis zur Großen Mauer und schlugen sie beim Ersten
Tor auf Erden. Bei diesem Tor war auch der Hauptpaß der Mauer, nahe dem Gelben Meer. Dort
bauten sie zum Angedenken an diesen herrlichen Tag eine Friedensfestung, sie wies vier
turmbewehrte Tore auf mit achtundsechzig Scharten für die Schützen. Die Verlängerung der
Zitadelle zum Gelben Meer ist berühmt unter dem Namen: Der Kopf des Alten Drachen, weil die
Feinde zertreten worden sind an dieser Stelle. Sie ist der Ostschluß der Großen Mauer.

SHANG KIU UND SEINE NEBENFRAU BI

Tau Ti sprach: "Siehe, es ist ein weiser Mann mit Namen Shang Kiu hier in der Stadt, er ist ein
Schüler des weisen Kung Fu Tse. Was jener sagt, trifft ein. So will ich zu ihm gehen, vielleicht sagt
er mir den Weg voraus, den ich zu gehen habe in dieser Welt des Staubes." Da sprach Gen, der Fels,
der Sohn des Kaisers: "Ich weiß vom Buch der Weissagung, ich habe selbst die Lose gezogen.
Übrigens gibt es ein Zeichen, das Gen heißt so wie ich. Gen ist das Gebirge, der kleine Stein und
der rechte Weg, das Schließen des Tores, das ewige Dauern." Die beiden gingen zusammen durch
Tongxian, aber bald trennten sie sich wieder voneinander. Am Hofe war der Großhistoriograph der
Han-Dynastie soeben angekommen, mit Namen Sima Qian, er schrieb die Annalen. Gen, der
Kaisersohn, sollte ihn einführen in die Hallen des Kaisers, darum schied er von Tau Ti. Da ging Tau
Ti zur Schule, da kamen einige Mädchen auf dem Weg vorbei. Tau Ti war ganz verzückt von ihrer
Schönheit in ihren lenzlichen Gewändern, von den Angesichtern mit Pfirsichwangen, er meinte, auf
dem Morgenstern zu sein. Andere kamen auch vorüber, die in Linnen gehüllt waren, mit einem
Querholz über den Schultern, daran Wassereimer hingen, sie waren nämlich Wasser schöpfen
gewesen. Diese sprachen zu ihm: "Willst du zum weisen Lehrer?" Man nannte nämlich Shang Kiu
einen Weisen und einen wahren heiligen Menschen. Die Weisen und die Heiligen sind in ihrem
Gemüt ähnlich, erfüllt von Stille, sie sind ähnlich den Eremiten und den seligen Unsterblichen. Tau
Ti verstummte in seiner knabenhaften Schüchternheit vor demm Reiz der Anmut der jungen
schönen Mädchen, er schlug die Augen nieder, dann sah er vorsichtig auf und meinte, anzuschauen
die feuchte Welle unter feiner Wimper der Morgenröte, denn so war die Schönste der Mädchen.
Und Tau Ti trat ins Haus des wahren heiligen Menschen Shang Kiu. Da erhob sich Shang Kiu, denn
er hörte seine liebe Nebenfrau, die ging den Gang, ihr Schritt war wie mit kleinen Glöckchen, wie
Gesang war ihre Stimme, sie verzauberte die Atmosphäre mit der lieblichen Anwesenheit. Sie war
seine Nebenfrau, ihr Name war Bi, die Anmut. Er wollte ihr eben vom grünen Frühlingstee
anbieten, als sie hereinkam in der Schönheit der Morgenröte, in ihrem wohlgeformten herrlichen
Leib im lenzlichen Gewand. Sie flüsterte dem Shang Kiu ins Ohr, daß sie zur Zeit unpässlich sei,
sie hatte nämlich ihre Yüa-djing, die monatliche Periode, in der der Brunnen ihres Blutes
überquellte. Daraufhin entfernte sie sich mit blassem Angesicht in ihre Gemächer. Wieder hob
Shang Kiu seine sanfte Stimme, er sprach zu Tau Ti, der in bewundernswürdiger Geduld dem
Lehrer lauschte, wenn auch leicht verwirrt von der weiblich-verzauberten duftenden Atmosphäre.
Da sprach Shang Kiu: "Höre: Sich opfern, um sich zu verwirklichen! sprach Lao Tse, darum:
Empfangen, um ein Weiser zu sein! Dies nenn ich die Tore, dies nenne ich die Schlüssel zum Buch
der Weissagung. Doch halte ein, o meine Zunge, denn unruhig ist mein Herz. Mein lieber Sohn,
noch niemand hörte so geduldig zu wie du, daran hab ich mein Wohlgefallen. Doch meiner
Nebenfrau Bi scheint es nicht gut zu gehen, so muß ich von meinem Plan abweichen. Ich kenne
keinen, der die Weisheit und Tugend so sehr liebt wie ein schönes Mädchenantlitz." Soeben kam Bi
aus ihrem Zimmer, ihr Angesicht war wie ein aufgeschlagenes unbeschriebenes Buch, so weiß wie
Schnee, von einer Röte wie von Scham beflogen. Sie war noch jung, etwa fünfzehn Jahre jung. Sie
trug die Haare aufgebunden und trug einen Haarpfeil vom Holz des Phönixbaums durch den
Knoten, sie trug das weiße Kleid bis auf den Boden wallend und ein rotes seidenes Band
geschlungen um die Taille. Sie hatte ein so feines Angesicht mit schmalen lichten Augen und mit
einem lieblichen Lächeln um die Lippen, rot wie Himbeeren ihre Lippen, ihre Zähne waren Perlen
oder aufgereihtes Elfenbein. Sie hielt den schlanken Körper aufrecht und bewegte sich graziös. Die
Stimme war von Anmut, sehr berückend, zauberhaft, sie sagte: "Shang Kiu, mir ist heute unwohl,
wir haben keine Medizin im Haus, besorge mir bitte die Milch der Roten Blume." Da sprach Shang
Kiu mit einer sanften Stimme: "Wer nicht bereit ist, seiner Nebenfrau zu dienen, ist nicht wert, ein
Lehrer seinen Schülern zu sein." Er warf sich den seidenen purpurnen Umhang um, winkte Tau Ti,
daß er ihm folge. Tau Ti setzte seine gelbe Mütze auf, so gingen sie hinaus. Auf der Straße
Tongxians sprach der Lehrer zum Schüler: "Ich will die nächsten Tage nach Qufu reiten, wo Kung
Fu Tse in seinem Tempel lehrt. Da ich dich schon ins Herz geschlossen habe und zwar vom ersten
Augenblick an, da ich dich gesehen, wollte ich dich gerne meinem Meister vorstellen. Viel lernen
könntest du von ihm, er hat des Altertums Schriften genau studiert, er ist der Erbe der heiligen
Vorwelt" Tau Ti sprach: "Das wäre eine große Ehre für mich, den Meister Kung Fu Tse zu sehn, von
Angesicht zu Angesicht den Alten der Tage. Ich vernahm, daß er von Tugend gepredigt und von
wahrer Menschenliebe. Das ist gut zur Ordnung der menschlichen Gemeinschaft. Ich bin
aufgefordert, beim Meister mich in die Lehre zu begeben. Doch hab ich auch eine Sehnsucht nach
dem See von Xian, dem Schwanensee der Tochter Xian." So sprach Tau Ti, noch unentschieden wie
die Waage, wenn sie schwankt. Doch dann sprach er: "Ich werde die Tochter Xian sehen! Kung Fu
Tse werde ich lehren hören dann im heiligen Tempel von Qufu!" Darauf sprach Shang Kiu: "Ich
habe keine Ruhe, denn die Befindlichkeit der Bi ist mir im Herzen wie ein aufgewühltes Meer,
worin ein Fels sich um Standhaftigkeit bemüht. Ein passionierter Mensch, taugt der zur
Unterweisung in Tugend? Trennen wollen wir uns, denn ich will die weiße Milch der Roten Blume
für Bi besorgen. Geh du solange deine eigenen Wege, laß dich in drei Tagen wieder sehen, wenn du
nach Qufu mitkommen willst, den Meister über Menschenliebe zu hören." Da stand Tau Ti allein
auf dem Weg von Tongxian. Ein alter Mann auf einem Schimmel ritt vorüber, er hatte schlohweiße
Haare, einen langen Bart bis auf den Nabel, weiße Augenbrauen, die schmalen Augen beinah
rötlich. Er sah Tau Ti an, lächelte und sprach: "Mein Sohn, siehe an, dein schönes Vaterland!" Mit
diesem Wort entschwand der weiße Alte. Tau Ti ging staunend seines Weges weiter ins Haus von
Sa-Muan, dem Friedensrichter. Der saß vor einem Stapel Akten, machte Auszüge und Notizen.
"Man Wang", notierte er eben, "war des Südens König. Ay, Tau Ti, ich habe gerade einen Fall zu
untersuchen", sprach er, "dankbar greif ich dabei zurück auf Sima Qian, den Großhistoriographen
der Han-Zeit. Für die Annalen hat er unendlich viel Material zusammengetragen, darunter auch das
mir vorliegende. Eben stellt er das dreiundfünfzigste Kapitel der Annalen fertig. Nun, ich habe
einen Auszug gemacht für meinen Fall", sprach Sa-Muan. Da sprach Tau Ti: "O Sa-Muan, wenn du
die Zeit noch hast, so schöpfe einmal Atem und erzähl mir von dem Fall. Hast du etwas zu tun mit
Man Wang, dem König des Südnes? Ich möchte auch einmal in den Süden reisen, da hörte ich von
der Insel Hainan an dem Ende der Welt. O das Ende der Welt!"

TAU TI AM SCHWANENSEE VON XIAN

Tau Ti ritt fort und kam zum Schwanensee von Xian, er seufzte: "Einst wird ein Poet kommen, in
der Zukunft der Tang-Zeit, da wohnt der große Dichter nahe Xian am grünen Hang eines sanften
Berges." Nun besah Tau Ti den Schwanensee. Am Weg vermischte sich der Duft von blühenden
Zimtbäumen und blühenden Mandelbäumen mit lieblichem Aroma. in den Kiefern säuselte sanft
der Wind. Das Wasser glänzte helldunkel, manchmal still und manchmal wellend. Fern war zu
sehen der Li-Berg, die Gebirge in weiterer Ferne hold umflort von Wolken. Tau Ti, ein einsamer
Wanderer, von keinem gekannt, sah nach des Damwilds schmalen Spuren. Es sangen Vögel, Meisen
und Pirole. Die leisen Wellen waren silbern. Der Wind im Bambus säuselte und raschelte. Saphoren
standen am Pfad und die von ihm geliebten Blumen. Auf einmal hörte er vom fernen Berg den
Klageschrei der Affen. Und ein Boot lag einsam schwankend auf den Wellen am Ufer zwischen
Schilf und Rohr. Und zwischen blühenden Silberweiden lag eine geflochtne Hütte, die man
Trauerhütte nannte. Geflogen kamen weiße Möwen mit lautem Rufen, leisen Quäkens schwammen
schillernde Enten, Mandarin-Enten, ein Symbol der Harmonie, und auf den Gräsern am Ufer
standen Wildgans, Weißgans und Schneegans. Bei ihrem Anblick dachte Tau Ti an Su-ngo, wie es
ihr jetzt wohl ging? Die Bäume am See wie grüne Jade, goldenschimmernd. Tau Ti stieg auf den
Steinen zum Wasser hinunter. Und da sah er einen schwarzen herrlichen Trauerschwan, der nah ans
Ufer mit erhobenem Haupt herangeschwommen kam, im schwarzen Gefieder eine weiße Feder, die
ins Wasser sank. Da orgelte der Schwan. Tau Ti empfand es in seiner Seele, er sah des Schwanes
rotes Auge und empfand den Lidschlag. Und in dem Moment schien der Schwan zu singen: "Tau Ti,
nimm du die weiße Feder vom schwarzen Schwan." Tau Ti nahm sie. Da tauchte der Schwan das
Haupt hinab ins stille Wasser, verschwand bei einem Trauerweidenzweig, der neigte sich silbrig
übers Wasser hin. Da sah Tau Ti am andern Ufer Bäume, Magnolienbäume und Hibiskus sah er.
Und über den See rief von den Gräsern eine Zikade. Da erst entdeckte er den Pavillon am
Schwanensee mit schöngeschwungenen Simsen über den Pfeilern weiß von Elfenbein. Ein Duft war
überm See von manchen Blüten. Mit einemmal erschien Tau Ti in einer Vision die Göttin der
Gnade! Die Schöne war in ein Gewand gehüllt wie Morgenröte, über die Schulter und hinab an
beiden Seiten hingen gelbe Seidenbänder, sie war geschmückt mit Perlen und mit weißen Muscheln.
Ihr Angesicht war aber so wie Schnee, mit Reis gepudert milchig maskenhaft. In ihren Händen hielt
sie ausgebreitet zwei Fächer, mit Mimosenblüten und mit Mandelblüten, aufgemalt auf feiner
weißlicher Seide an den Bambusstäbchen. Und damit winkte sie ihm zu und sprach: "Komm her,
Tau Ti, komm her! Du kannst übers Wasser wandeln, wenn du nur Vertrauen hast." Tau Ti ging
übers Wasser rasch auf die Göttin zu; er wunderte sich selbst, wie ihm geschah, er sah, wo er sich
fand, und er verzagte und sank ins Wasser, und da standen ihm die Wasser bis zum Hals, da rief er:
"Hilf mir!" Da kam sie übers Wasser geschwebt wie ein Geist und fasste Tau Ti an der Schulter mit
ihrer rechten Hand und rettete ihn aus den Wassern. Daraufhin fand er am andern Ufer sich wieder.
Die Göttin schwand, nachdem sie ihn geküsst auf seine Stirn. Gezweifelt hätte er an der
Erscheinung, wäre er am andern Ufer nicht gewesen. Da schwamm der schwarze Trauerschwan von
Xian und schlug mit seinen Schwingen, und dann schwamm die Majestät dahin, blutrot der
Schnabel, von dem das Wasser troff wie Morgentau.

TIAN VON BANPO

Tau Ti schwang sich wieder auf seinen Schimmel und ritt, immenses Wundern in der Seele, nach
Xian und sprach: "O Göttin Chinas, solange du willst, will ich im Leid ausdauern! Laß mich nur in
deiner Gnade sein, die schon vorm Himmel in dir beschlossen war." Fern war der Li-Berg, wo der
Leichnam des Shi Huangdi, des ersten Kaisers von China, begraben war. Tau Ti sprach die Worte:
"Ich weiß wohl, wie dem Kaiser Zorn und Grimm durch seine Adern rasten, wie er die
Unsterblichkeit gesucht, den Tod gefunden. Vor Xian sehe ich das Dörfchen Banpo, dort will ich
speisen, will die Stäbchen nehmen und nehmen ein Porzellan-Schälchen Reis. Dann trink ich
einmal Wasser von der Quelle. Des Leibes Hunger oder Durst kann man stillen, aber mir bleibt ein
Verlangen nach Liebe: die find ich auf Erden nimmer! Wie öde liegt es vor mir! Wann nahm mich
ein Mensch mit Zärtlichkeit in warme Arme? Lang ist das her. Wie lange hab ich zu warten auf die
Erfüllung heiliger Verheißung? Mir ist wie dem Gefangnen, Dasein ist der Kerker, ich höre selbst
die Steine der Gefängniswände seufzen, Tau der Tränen rinnt innen mir herab. Wo bleibt die Hilfe,
die Tröstung? Mir ist weh in meiner Seele, und einsam irr ich durch den Erdenstaub. Darf ich nicht
sterben? Wäre ich doch im Bund des Todes, hielte mich der Tod in Banden! Des Todes Wasser
überschauerten mein Herz, ich tauchte unter Gelbe Quellen. Ein Jenseits gibt es, zeigt es sich auch
hold? Werde ich dann über Wasser wandeln können und angenommen werden? In der Röte des
Morgens ganz vergehen und Liebe finden auf dem Morgenstern! Wer gibt mir Antwort? Die
Menschen reden alle doch nur Lüge, wenn sie nicht gar ganz schweigen. Was ich denke, ist
Täuschung. Stille sei, meine Seele, und dulde! Ich bin zu einem Schmerzensmann geboren! Ich
wandle meines Weges, falle, wandle und sinke wieder, nehme mich zusammen und stürze in den
Staub, und wieder reißt es mich empor. Was mir die Menschen zu trinken geben, das ist bitter; was
sie mir zu essen geben, ach, das schmeckt mir schal. Von Einem redet niemand, aber danach steht
mir der Sinn, es war ein geschlossner Kreis wohl vor dem Himmel, darin war erfülltes seliges
Glück; ich komme daher und irre verloren in der Welt und kehre zurück, will wieder in die Seligkeit
eintauchen, ja in die Liebe! Hsi!" so seufzte er. "Ich will mich zusammennehmen, ausmessen die
Stadte Xian, schöne Tore sehen, hineingehen durch den Wall von hohen Mauern." Fünftausend
Meter weit von Xian entfernt war ein altes Dorf gelegen, das hieß Banpo, das gab es schon
dreitausend Jahre vor unserer Zeit. Denn zu der Zeit der Xia, der ersten Dynastie, war hier in Banpo
das alte Volk der Mütter. Nun stand Tau Ti bei den herrlichen Häusern. Da saß eine alte Dame in
weißer Trauerseide vor dem Haus in einem Korbstuhl, der geflochten war von Trauerweide. Da sah
sie Tau Ti und sprach: "Hast du Hunger, Knabe?" Da bejahte Tau Ti, und sie sprach: "Komm, mein
Sohn, ich gebe dir ein wenig für des Leibes Wohl." Da kam er ins Haus, da stand am Fenster beim
wehenden roten Tuch ein junges Mädchen. Die Luft umsäuselte die Schönheit sanft. Sie trug ein
grünliches Gewand und stand in Gedanken wie in Traum versunken. Die alte Dame reiche ihm Dim
Sum, das bedeutet Kleines Herz, das ist eine kantonesische Spezialität. Vorm Essen bot sie ihm
Jasmintee an. Das junge Mädchen hob ihre Stimme, und der Stimme Liebreiz wetteiferte mit der
Gestaltung Anmut. So war ihr Wort: "Ich war in Peixian vor wenigen Tagen; Peixian, im Süden
gelegen, die Geburtsstadt eines Kaisers, des ersten Kaisers der Han-Dynastie, Liu Bang. In einen
Stein graviert las ich ein von ihm selbst verfasstes Lied. Und ich erlebte Himmlisches in Peixian, da
machte ich selbst ein Gedicht darüber. Soll ich es rezitieren?" Und da rief die alte Dame aus der
Küche: "Pian! Du kannst mir helfen!" Rief das Mädchen: "Nian! Eben wollte ich unserm Freund
mein neugeschriebenes Lied rezitieren." Das Mädchen Pian ging zu einem Schrank, wo eine Vase
von Kaolin stand, und nahm ein Blatt Papier aus dem Schrank. Sie wußte wohl den Pinsel, in die
Tusche getaucht, zu führen übers Papier, denn schön geschwungen waren die Zeichen. Sie las ihr
Lied vor, und er war ganz Ohr. Sie sang: "Da ward mir, als sei ich entsprungen dem inneren Leben
meiner Himmelsmutter und taumelte in des Äthers Räumen, ein irrendes Kind. Ich mußte weinen,
rinnend in Tränen sank ich in den Schoß der Mutter hinab. Bunte Kelche süßer Blumen fassten
meine Tränen, ich durchdrang alle die Kelche und rann abwärts, durch die Blumen, durch die
Blüten, tiefer, tiefer, bis zum Schoße, der tiefverhüllten Quelle alles Seins." So las die schöne Pian
ihr Gedicht, das sie in Peixian geschrieben hatte. Da überlegte sich Tau Ti, wie er die Dichterin
auszeichnen könne, und er dachte an die weiße Feder, die der schwarze Schwan ihm geschenkt in
Xian. Sie freute sich darüber, küsste ihn, was ihm sehr angenehm war, denn sie war von
auserlesener süßer Schönheit und Anmut und duftete wie Rosenblüten. Der Kuß der Träumerin
blieb auf der Wange wie ein Tropfen Tau auf einem Blatt. Nun gab die alte Dame Nian ihm noch
glutinierten Reis mit Maniok in einem Töpfchen mit als Reisekost und einen Kelch
Orangenlimonade. Er dankte herzlich, neigte sich vor Schönheit und Alter, neigte bis zum Grund
sein Haupt, setzte seine gelbe Mütze auf und ging. Er flog mit dem Schimmel nach Xian. Da stand
er vor der Mauer, wo das Tor des Ostens war, wo eine Stele stand mit dieser Inschrift: "Ja, die
Sonne wandelt sich in Finsternis der Mond in Blut." In seinem purpurroten Mantel spielte der Wind,
der von den sanften Hügeln kam. Noch einmal gedachte er der Zartheit und tiefen Sympathie, an
ihn verschwendet. Da sah er schon das Osttor in der Mauer von Xian. Da sang seine sanfte Seele,
mit Pfingstrosen-Fingern strich er sacht die Saiten der Chin, der Leier, dies war sein Lied: "Tu dich
auf, o Tor, mach dich weit, o Tor! Der Sohn der Allerhöchsten will jetzt einziehen in Xian!" Die
Begeisterung kam über Tau Ti, mit Pfingstrosen-Fingern strich er leise der Chin die Saiten vor dem
Osttor Xians. Tau Ti ging im purpurnen Gewand, die gelbe Mütze auf dem schwarzen Haupt, zum
schönen Park der Festlichkeiten, der sich im Osten Xians um einen See ausbreitete. Dort stehen
viele schöne Pavillons, wo Mauerschwalben nisten. Also heißt es: "Wir wollten sein ein Pärchen
Mauerschwalben, ein Nest uns bauen an des Edlen Haus." Tau Ti verließ Xian, schwang sich auf
den Schimmel und flog dahin. Da wollte er sich die Umgebung der Stadt Xian ansehen. Da kam er
wieder zum Dorf Banpo, er kam an bei einem Pavillonmuseum. Da sah man die alten Brennöfen
aus antiker Zeit, Geräte aus Stein, Werkzeug aus Terrakotta und aus Knochen. Auf urzeitlicher
Keramik waren Fische zu sehen mit Schwalbenschwänzen und eingeritzte Zeichen: früheste Schrift.
Dann schwang Tau Ti sich wieder auf den Schimmel mit der orangenen Decke und dem Zaum von
Silber, er preschte rasch dahin. Mehr als an des Pferdes Kraft und an den Schenkeln des
Menschenkindes hatte die Göttin Gefallen an Xian, an der schönen festen Burg. Nördlich von Xian
aber war das Grab Jing Dis, der fünften Han-Kaisers. Es liegt auf einem prächtigen Gelände, wo
tausend weitere Gräber angelegt waren. Da ging Tau Ti die Zeile durch den Sinn: "Du bist wie ein
Totengräber im Verborgenen, sie gehen an dir vorüber und kennen dich nicht."

DER ASTRONOM CHANG HENG

Da sah er eine rote Wolke Staubes, ein Reiter tauchte auf und kam ihm nah, begrüßte ihn mit einem
Friedensgruß: "Tsing an! Ich bin Chang Heng, der Astronom des Kaisers Tsao." Der berühmte
Mann der Han-Zeit hatte einen gelben Hut, aus dem sein schwarzes seidenes Haar geknotet
hervorkam. Er blinzelte aus seinen schmalen Augen durchs Tageslicht und redete: "Ich komme
gerade von Xian, wo ich bei den Ruinen der Palaststadt des Kaisers Shi Huangdi war. Damals baute
man ein magnetisches Tor, so daß niemand mit Waffen durch die Pforte gehen konnte, das war das
Nordtor des Efang-Palastes, das war ganz aus Magneteisenstein errichtet. Und als die Efang-Halle
abgebrannt, blieb das eiserne Magnettor stehn." So sprach der große Astronom Chang Heng. Tau Ti
und er ritten zusammen am Gelben Strom entlang, dem Kummer Chinas. Dann kamen sie an jene
Stelle, wo der Gelbe Strom zusammenströmte mit dem Kaiserkanal. Da saßen am Kanal Angler,
und einen hörte man jubeln: "Yu-liau, ich habs! Ich hab den Silberfisch gefangen, der eine Perle im
Maul hat." Tau Ti und der kaiserliche Astronom ritten etwas weiter südlich, da redete Chang Heng:
"Ich habe einen großen Seismographen erfunden, das ist jetzt das Prunkstück am kaiserlichen
Observatorium. Mein Seismograph kann Donner auf der Erdoberfläche auf die Entfernung von
zehntausend Li genau registrieren. Der Mechanismus wird in einem Kupferkessel verborgen. Der
Kaiser wird so informiert über jede Erderschütterung im Reich der Mitte." So sprach Chang Heng,
Hofastronom des edlen Kaisers Tsao. Sie ritten südwärts dahin am Kaiserkanal, der Verbindung
zwischen dem Gelbem und dem Blauem Strom, dem Yangtsekiang im Süden. Tau Ti ritt auf dem
schönen Schimmel, den er von Sa-Muan geschenkt bekommen hatte, Chang Heng ritt auf einem
edlen schwarzen Roß, das Tsiän Li-Ki genannt ward, das bedeutet Tausendmeilenrenner. Silbern der
Zaum, die Zügel ledern, die Mähne flog im Wind. Dann verfielen sie von Galopp in Trab, da redete
der Astronom: "Ich hab einen Himmelsglobus erfunden." Sie ritten beide durch ein kleines Dorf, wo
gerade Jahrmarkt war, Buden standen an der Straße, die Buden waren bunt und schön bemalt. An
einer kleinen Bude sah es so aus: Ein großes Bild, darauf oben die Palaststadt am Hang des
Gebirges aufgemalt, und das war Peking. Die Straße führte zum Palast, und vorn standen zu beiden
Seiten Pfauen, und schlanke Vasen standen auf dem Grün. Umgeben war der Palast von
Pfirsichbäumen, rosa erblüht, in jeder Himmelsrichtung, und in der fünften Himmelsrichtung stand
der Palast. In Peking, nahe der Mündung vieler Gewässer, wird dereinst der Hof gehalten, von dort
das Reich der Mitte regiert. Über ein Wasser führte eine schön geschwungne Brücke, auf der andern
Seite erhob sich aus dem Grün die weiße Stätte Taidu. Vorn auf den Wegen, schön flankiert von
Vasen mit Blumen, sah man aufgemalt Menschen. Da war zu sehen eine feine Dame, die im
Zweiradwagen, von einem Jüngling gezogen, saß. Die Dame trug ein langes blaues Kleid bis auf die
Schuhe, mit rotem Phönixmuster bestickt das Kleid, und in der einen Hand hielt sie einen
aufgespannten roten Schirm, das Holz an ihre schmale Schulter lehnend, den Baldachin zum Schutz
überm Haupt, gemacht von durchsichtigem Papier. Und in der andern Hand: ein Fächer mit
Pfingstrosen fein bemalt, wie eine rote und eine rosafarbne Blüte nebeneinander blühten und davor
ein Falter in linden Lüften schwebte; das gemalt auf weiße Seide und auf Bambusstäbchen
gespannt, und damit fächelte sie sich Kühlung zu. Die Wangen waren Pfirsichwangen, man wäre
versucht zu sagen: auch so weich, jedenfalls rötlich. Im aufgebundnen blauschwarzen Haar roter
Schmuck von Nephrit. Der Jüngling, der an einer Stange den Wagen der verehrten Dame zog, hatte
ein Lächeln im Gesicht, einen Strohhut auf seinem Kopf und ein linnenes Gewand an. Am Wege
stand ein Mädchen blaugewandet, die Haut des Angesichts und ihre Hände von
Pfirsichblütenreinheit, weiß und rot behaucht. Zu ihren Seiten standen zwei Jünglinge, rotgewandet
beide und die Haare aufgebunden, aber einer von ihnen hatte einen gelben Hut auf dem Kopf, ein
Loch in seiner Mitte oben, wo der Haarknoten zur Luft herausschaute. Alles gemalt in süßer Anmut,
grüne Wiesen, weiße Vasen und rote Pfirsichbäume. Dies war also Peking mit der Verbotenen Stadt.
Tau Ti und Chang Heng schritten weiter fort, kamen an eine Bude, da sprach ein Mädchen, das dort
arbeitete, zu Tau Ti: "Willst du probieren? Dies hier ist gebackene Muschel." Und da reichte sie Tau
Ti den Teig mit Muschelfleisch darin; es mundete sehr köstlich, ja er hatte Gefallen daran und sagte
das dem Mädchen. Sie war gekommen vom Mekong, dem Strom im Süden, hatte ein Gesicht
gelbweiß und dunkle Augen, einen schmalen Mund und im Lächeln perlenweiße Zähne. Da wurde
allerlei geboten, das Dim Sum hieß, Kleines Herz, Köstlichkeiten wie Frühlingsrollen und
gebackene Muscheln. Den kleinen Holzspieß aus dem Muschelfleisch herausgezogen, nahm Tau Ti
ihn mit als Angedenken, denn das Mädchen hatte ihm ja diese Speise geschenkt. Da sprach Tau Ti
zu sich: "Aus wessen Hand hab ich ein Geschenk genommen, mir damit die Augen blenden zu
lassen? Dann geb ich es zurück." Nun gingen sie zur nächsten Bude weiter, die Pferde an den
Zügeln mit sich führend. Dann schwangen sich Tau Ti und Chang Heng wieder auf ihre Rosse,
ritten am Kaiserkanal hinab. Chang Heng sprach diese Worte: "Bald werden wir auf eine Truppe
unseres herrlichen Kaisers Tsao treffen, zu denen will ich stoßen." Und Tau Ti sprach diese Worte:
"Ich will weiter reiten, im Tempel den Meister vom weisen Altertum lehren hören, Kung Fu Tse."
Da sahen sie schon die Truppe ihres Kaisers. Und mit dem Kaiser Tsao waren sein Sohn Gen, der
Friedensrichter Sa-Muan und der Gelehrte Mosü. Gen der Fels sprach zu den Truppen: "Wohl, ich
führte euch durchs Jadetor die Seidenstraße hin und wieder zurück, errettete euch aus den Händen
aller Königreiche, die euch bedrängten. Habt ihr nun die Allerhöchste verworfen, welche immer
über euch war mit ihrer Gnade und Erbarmung, und sprecht: Ein Kaiser möge uns beherrschen?
Wohlan, so tretet vor den Kaiser mit euren Zeichen." Da setzte sich Kaiser Tsao und ließ das Los
befragen. Gen nahm die Schafgarbestäbchen und zählte sie, und Sa-Muan trug das Ergebnis ein in
ein papierenes Buch. Und da ergab sich: Unter ihnen war ein Mann, der einen andern Mann
erschlagen hatte. Da suchte man nach dem Gelehrten Mosü und fand ihn nicht. Und da befragten sie
noch einmal das Los, und sie sahen, daß in des Großhistoriographen Annalen auch so ein Fall
beschrieben war. Da sprach der Kaiser Tsao diese Worte: "Man trage Uns den Fall vor." Und da
jauchzte das ganze Volk und sprach: "Lang lebe der Kaiser!" Der Friedensrichter Sa-Muan ließ
kommen den Großhistoriographen Sima Qian, der die Geschichte seines Volkes studiert hatte in
jedem Wechselfall von Recht und Unrecht und hatte alles aufgeschrieben in den Annalen; gerade
das dreiundfünfzigste Buch schrieb er, immer Tuscheflecken am Zeigefinger seiner rechten Hand,
schwarz wie die Nacht die Tuscheflecken. Da gingen nun mit Sima alle jene vom Volk, denen ihre
Gnadengöttin das Herz angerührt hatte. Und jetzt berichtete der Großhistoriograph vorm Kaiser
Tsao und vor dem Volk die Geschichte, wie sie überliefert ist aus alten Zeiten. Es kamen Chang
Heng und Tau Ti zum Lager, wo ihre Wege sich trennten, denn es wollte ja Tau Ti zum
Meistertempel, des weisen Kung Fu Tse Lehre dort zu hören. Es ritt der Astronom ins Lager des
Kaisers Tsao ein, der sich einen Thron aufstellen lassen hatte. Chang Heng trat vor den Kaiser und
grüßte ehrerbietig. "Gue hsia, knie nieder!" wies der Kaiser ihn an, "dann wollen Wir dich reden
hören." Sprach Chang Heng: "Bu gan dang, zuviel der Ehre!" Da sprach der edle Kaiser: "Wir
wollen nun in Unserer Nichtigkeit um die geneigte Belehrung bitten, wolle Uns die Binsen Unsres
Unwissens, die des Geistes Auge verdunkeln, gnädiglich entfernen. Wie steht es jetzt mit dem Bau
des kaiserlichen Palastes, den Wir zu errichten in Peking dich baten?" Da räusperte Chang Heng
sich und hob an, das Wort zu reden: "Ich war in Xian, die Palastruinen genau zu studieren, vor allem
das Magnettor, das Shi Huangdi errichten ließ in Efang. Und dann ritt ich, um Euch hier
anzutreffen. Denn Ihr batet Euren Berater, Euren Astronomen und Meister aller Künste der
Mechanik, Euch einen klassischen Palast zu bauen. Jetzt traf ich auf dem Wege einen Jüngling, der
reiste, Kung Fu Tses Lehre anzuhören, nach Qufu. Und mit diesem Jüngling ward ich versucht, dem
Saitenspiel zu lauschen über Pinzessin An, die von einem Kaiser Chinas dem grimmen
Hunnenfürsten für den Frieden geschenkt worden war. Ich habe da ein Los gezogen, ein Röllchen
von Papier aus einer Schale von Kupfer, das besagte: Man gerät in Bedrängnis unter einem kahlen
Baum, man geht im finstern Tale ohne Bangen. Den Hunnen-Khan möge ein Löwe zerreißen am
Brunnen, und die Hand des Frevels soll mir eine Marmorlöwin überbringen. Verzeiht, ich schweife
ab. Zeichnungen hab ich für diesen klassischen Palast angefertigt. Die Münzen und die Perlen hab
ich aber verschwendet, das muß ich gestehen, an eine liebliche Bettlerin, Mahanajim mit Namen,
die im Orte Kaifeng saß. Ich habe aber Pläne, edler Kaiser, Euch Paläste im Jenseits zu errichten."
Da ward der Kaiser Tsao plötzlich traurig, Melancholie perlte ihm die Wange ab wie Tau. Und dann
erhob er sich und sprach: "Man bringe Uns die Jadeschnitzerei, die Göttin darstellend auf der
Muschel. Du nun, Unser Astronom, knie nieder, bitte sie um ihr Erbarmen." So tat Chang Heng, und
da erweichte der Stein und schmolz wie Wachs, da war es in den jadenen Gliedern wie
geschmolzner Wachs. Da sprach der Kaiser Tsao: "Bau Uns einen Palast, wie du es willst, im
Jenseits!" Und da trat Gen der Fels mit einem Schwert neben Chang Heng auf einen Wink des
Kaisers und schlug ihm mit dem Schwert vom Ohr die Schale des Schädels ab, die obere
Schädelschale des Astronomen ab und spaltete den Körper senkrecht durch. Da lag er tot. Da ließ
der große Kaiser Tsao seine sterblichen Überreste salben und in ein Linnen hüllen und begraben.
Man setzte eine ehrenvolle Stele, worauf geschrieben stand: "Jetzt ruht Chang Heng, im Jenseits
baut er unserm Kaiser einen Palast." Auch haben bald darauf gute Maler sein Bild gemalt, wie er ein
Winkelmaß in den Händen hält und einen Himmelsglobus, in seinem Mantelbausch zwölf Sterne
bunt wie blumige Gefilde in der Lenzzeit. Tau Ti aber ritt auf seinem Mandschu-Schimmel gen
Qufu, wo geboren ward vorzeiten der Meister Kung Fu Tse, der heilige Mensch. Da sah er in der
Ferne schon die Zinnen der Stadt, er ritt durch eine grüne Landschaft. Da kam mit einem Mal ein
Reiter auf einem roten Roß an, aufgerichtet die Lanze, so preschte jener Reiter auf unsern Jüngling
zu. Und dieser spornte den Schimmel an, da flog er übers Land hin, der Reiter auf dem Roß
verfolgte ihn, da war Qufu vorüber, südöstlich standen Mandelbäume, und an einem solchen blieb
der Gejagte hängen mit den Haaren. Der Reiter auf dem Rotfuchs stieß die Lanze dem Schimmel in
die Flanke, daß der Schimmel zusammenbrach, Tau Ti vom Pferderücken ins Blut fiel. Da ritt der
Reiter auf dem roten Roß davon, sein gelber Helmbusch wehte im Wind, er schwand mit einem
Wahnsinnslachen.

TAU TI BEI KONFUZIUS

Tau Ti erhob sich aus der Lache Blutes und ging zu Fuß auf Qufu zu, von dem er sich südöstlich
befand. Da klagte er um seinen Schimmel. Aber dann war er ganz eingewoben in die Schönheit des
Geländes. Jetzt kam er an einen Fluß, der aus der Nishan-Grotte vorsprudelte. Da sang Tau Ti ein
Klagelied und strich die Fischdarmsaiten seiner Chin dazu. Das war des Tages Ende, mein Leser,
Tau Ti hat sich da ausgeruht. Am Morgen aber beim goldnen Schwingenschlag der Morgenröte
nahm er ein Bad im klaren Grottenwasser, warf sich den Purpurmantel um und setzte die gelbe
Mütze auf und wanderte auf Qufu zu. Da kam ein alter Mann mit weißem Bart und weißen
Augenbrauen vorbei, der führte eine Eselin mit sich. Da sprach der Alte diese Worte: "Dies ist das
Füllen einer Eselin, und niemand saß darauf. So setze dich und zieh gemächlich ein in Kung Fu
Tses Stadt." Da blühten schöne Bäume am Wege, da hingen Vogelbeeren in den Bäumen, einige
waren auf den Weg gefallen, so daß die Straße aussah wie ein ausgelegter Teppich von Orangen. Da
sprach der Alte: "Die Vogelbeeren können von den Vögeln gefressen werden, aber Menschen sind
sie ein Gift; drum halt dich an des Nordens Nudeln, des Südens Reis. Wie spricht doch Lao Tse: Bei
Speisen und Musik bleiben sie stehen, doch keiner will von Tao hören." Sie waren angekommen in
der Stadt. Es kam der Meister Kung Fu Tse herbei zum Aprikosenbaum gewandelt, der in der Mitte
seines Tempels stand. Da verneigte sich Tau Ti vor ihm, das Haupt zum Grund. In einem langen
roten Kleid, mit einem blauen Gürtel, kam er gewandelt, an dem grauen Hut zu Seiten hingen lange
Bänder herab. Sein Bart war schwarz noch wie in seiner Jugend und reichte ihm auf die Brust, sein
Gesicht war würdevoll, und über seinem Ohr glänzten liebliche Aprikosenblüten. Dann winkte er
mit seiner rechten Hand und sagte: "Friede, Friede, liebe Kinder! Ich habe den Beruf vom
Himmelreich, was können mir Menschen tun? Ein Mensch soll kindlich liebend sein und seine
Liebe heiß überfließen lassen. Einstmals sprach der Grenzwart vom Ort I: Was seid ihr traurig,
Freunde, als wäre alles aus? Die Welt war ohne göttliches Wort, aber nun gebraucht der Himmel
euren Meister als Glocke. In der Frühe die Wahrheit zu vernehmen und abends sterben, das ist nicht
schlimm. Der Edle liebt das Innere. Die kleinen Kinder möchte ich herzlich herzen. Wer kann
hineingehen anders als durchs Tor; warum denn wandeln Menschen nicht auf diesem geraden
Weg?" Da winkte Kung Fu Tse mit seiner rechten Hand und sprach die Worte: "Wir wollen uns in
meinem Walde treffen, ich ziehe mich so lang zurück." Drauf ging Ehrwürden fort. Tau Ti verließ
den Tempel und ging vom Aprikosenbaum zum Wald des Meisters, wo er mit dem Himmel sprach.
Jetzt kam gewandelt Kung Fu Tse, der Heilige. Da neigte sich Tau Ti, das Haupt zum Grund. Da
hob der Meister seine Stimme, winkte und sprach: "Friede, Friede, o mein liebes Kind! Dereinst
besuchte ich die Dame Nan, darüber war mein Schüler mißvergnügt, da sprach ich: Hab ich etwa
falsch gehandelt, so möge mich der hohe Himmel hassen. Und einmal fragte mich ein kluger
Jünger: Wenn einer es vermöchte, die ganze Menschheit zu erlösen, was wäre der? Da sagte ich:
Nicht nur ein Tugendhafter, er wäre göttlich! Einstmals schwante mir, es ginge mit mir abwärts,
lange hatte ich den edlen Fürsten nicht mehr gesehen; er war mein hochverehrtes Vorbild, das mir in
Traum und Wachen immer vor Augen stand. Ich bin ein Mensch, der in der Freude am Erkennen
alle Traurigkeit vergißt und so nicht merkt, daß ihm das Alter naht. Was ist die klare Quelle meines
Wissens? Die Gottheit hat den Geist in mir gezeugt. Mein liebes Kind, du denkst, ich habe
Geheimnisse? Ich habe keine vor dir. Mein ganzer Wandel liegt offen dar. Den Gottmenschen
sehen, war mir im Leben nicht vergönnt, ich wäre schon zufrieden, hätte ich gute Menschen
gesehen. Einst wollten kleine Kinder mich besuchen, doch meine Jünger hielten sie zurück, da
sprach ich: Laßt die Kinder zu mir kommen. Wenn Schwäne sterben, sind die Lieder klagend; wenn
Menschen sterben, sind die Reden gut. Mein Jünger sprach: Die Menschlichkeit ist Last, ist sie
nicht schwer? Im Tode bin ich erst am Ziel, ist das nicht fern? Das Himmlische ist schwer zu
finden. O Tau Ti, mein Kind, ich will nun still sein. Wir wollen uns bald wiedersehen im Reich der
Himmel."

TOD DER OMA PAU

Nun saß Tau Ti allein an einer Grotte. Er war jetzt zwölf Jahre alt, und die Belehrungen des
Meisters waren ihm alle noch im Ohr. Seine Seele war still zu seiner Göttin, die sich auf weiße Jade
gründete. Da tauchte aus der weiten Ferne eine Staubwolke auf, es kam ein Bote an auf einem
Apfelschimmel, einen Rotfuchs an seiner Hand. "Tau Ti!" so rief der Bote, "ich habe dir eine
Botschaft zu bringen." Der Bote reichte daraufhin dem Jüngling ein Rollsiegel, und Tau Ti tat es auf
und las: "Mein liebes Kind! Die Oma Pau starb, gestern Nacht, im Licht des vollen Mondes. Sie
sprach noch vorm Entschlafen von dem Enkel, sah deinen Geist an ihrem Sterbebett und hörte dich
zur Leier Lieder singen vom großen Schlaf. So schnell du kannst, komm her. Dein Vater." Da nahm
Tau Ti die Chin und die Tasche und schwang sich auf den Rotfuchs und ritt mit dem Boten von
Qufu nach Anci, wo das Haus des Vaters stand. Drei Tage später waren sie da. Vorm Hause trennte
sich der Bote von Tau Ti, und dieser trat allein ins Trauerhaus. I-Se begrüßte ihn, und ihm zu Seiten
stand die immer noch geliebte schöne Su-ngo. Es waren gerade die ersten Frühlingstage, überall die
Blüten trauerten, der Tau des Morgens war wie Himmelstränen. I-Se sprach: "Deine Oma Pau ist
schon begraben, Lieber. Ruh dich erst einmal aus von deiner weiten Fahrt. In ihrem Haus ist ja noch
dein Zimmer. Wir sehen uns später." Darauf schwand I-Se mit seiner schönen süßen Su-ngo durch
einen Bambusvorhang ins Haus, da war ein Wohlgeruch von Sandelöl überall. Tau Ti ging in die
Wohnung seiner Oma und trat in sein Zimmer. Drei Jahre stand es leer. Da zündete er eine rote
Kerze auf einem grünen Kerzenständer an und setzte sich auf einen Stuhl. Da war die Seele dreimal
traurig. Er nahm die Chin und strich die Fischdarmsaiten und sang: "O Göttin des Himmels, Herrin,
warum hast du mich nur verlassen? Hör, ich schreie, doch fern ist meine Hilfe. Meine Göttin, auf
deine Gnade hofften unsre Mütter, und da sie hofften, halfst du ihnen heraus." Dann war es Nacht
geworden und die Kerze herabgebrannt, Tau Ti schlief ein in seinem Kummer. Da sah er vor sich
das Gesicht der Oma, da stand sie in Gestalt vor ihm und rührte ihn an, und da umarmten sie sich
beide. Sie hatte geistliche Unsterblichkeit! Und da ergriff ein Schwindel ihn, wie ein Taumel war es,
da schwebten sie bei Wolken, wo Scharen von Unsterblichen und Geistern bei süßem Glockenklang
und Saitenspiel liebliche Lieder sangen, über Sterne rollten, er sah in Unendlichkeit wandeln die
Herrin des Himmels prächtig in ihrer Herrlichkeit, auf ihren Armen ein Lamm. Da schwebten sie
vorüber, wo zehntausend Sterne ausgesät waren im Raum, unter ihnen rollten wilde Wetter. Da
redete Oma Pau zu ihm: "Zehntausend Menschen werden sich ergehen in ihrem Schoß: die Mutter
Peking wird geliebte Hüterin den Kindern sein, das Volk wird glücklich sein in Wonnemauern, in
Jade- und in Jaspistempelhallen, in goldenen Straßen und in Perlentoren." Da sang Tau Ti begeistert
dieses Lied: "Beim Himmel ist viel Gnade und Erbarmen, viel Erlösung ist bei dieser Gottheit.
Erlösen wird sie unser Reich der Mitte. Ich gehe nicht um mit allzu hohen Dingen, die sind zu
wunderbar für meine Seele. Fürwahr, mein Herz ist still und ruhig, wie ein kleines Kind bei seiner
Mutter. So wie ein kleines Kind bei seiner Mutter, ist meine Seele. China, hoffe auf die Allerhöchste
bis in Ewigkeit!"

DER HIRTE TAU TI

Jetzt war er berufen, die Herde der Schafe von I-Se zu hüten und zu weiden. Darum ging er in das
Westgebirge, auf den sagenhaften Kunlun, an dem geschnitzten Stab ging er hin. Er hatte sich vom
Mandelbaum genommen ein Ästlein und die Rinde abgezogen, so daß es weiß war. Mit der gelben
Mütze auf seinem Haupt und seinem Purpurmantel umgeworfen und gegürtet an den Lenden mit
dem Gürtel von Leder, ging er an den klaren Wasserbächen und kniete nieder, trank, erhob sein
Haupt, wusch sich die Hände, wusch sich die Versuchungen aus seinem Ohr. Dann legte er sich
nieder auf einem weich bemoosten Hügel und sah zum Himmel. Es war ein solch wunderschöner
Maitag in diesem Land unendlichen Lenzes, daß sich Tau Ti getaucht sah in eine Wolke orangener
Färbung. Er sah den Bach rieseln und am Ufer die Zypressen verhaltener Trauer stehen in
Lieblichkeit und Anmut wie schlanke schwarze Flammen mit Silberglanz beträuft wie eine
Mondnacht. Und als der Sang der Vogelschar erwachte, ein Pirol sang dort in einer Kiefer, sah er
ein wunderschönes Mädchen auf sich zu schweben, und als jene nahe kam, sah er, wie hübsch sie
war, blutjung und hübsch. Ihr Haar war auf dem Haupt zu einem Knoten gesteckt, es war so
schwarz wie Lack und glänzte wie Öl. Die Augen waren schmal wie Mandeln. Es kam das
wunderschöne Mädchen näher. Sie sprach zu ihm: "Ich heiße Tao Yä, das heißt Pfirsichblatt. Ich
liebe dich! Ich sah dich manches Mal schon traurig einsam hier in der Welt des Staubes die Wege
wandeln." Da sah Tau Ti sie an, und er geriet in tobende Verzückung: "Tao Yä, sehe ich nur dein
wunderbares süßes schwimmendes Mandelauge an, dann schmilzt mein Gebein wie eine Kerze, und
mein Blut wird zu süßem Zimttee." Und da strich er ihr sehr zärtlich eine schwarze Strähne aus der
Stirn. Da nahm sie ihn bei ihren Händen, die Haut war weich wie eine Schwanendaune. Da sprach
sie mit still verschmitztem Lächeln: "Oh, ich verlange sehr danach, mit dir die Pekingente einmal zu
verspeisen! Doch jetzt laß uns zusammen gehen des Weges." Sie flatterte voran wie ein Falter
purpurner Färbung, auf den Flügeln Augen von tiefer Schwärze. Früher hatte er gehascht nach
Schmetterlingen, aber seine geliebte Oma hatte ihm gesagt, abstreifen dürfe er den Flügelstaub
nicht. Sie gingen miteinander. Bald an einem Brunnen blieben sie stehen. Und er lehnte einmal sanft
sein müdes Haupt an ihre weiße Schulter. Die Liebe hatte gütig wie eine Himmlische menschliche
Gestaltung angenommen, und allerlieblichst war ihr Leib, wie eine schneeweiße Vase, und ein
Pfirsichzweig war in der Vase rosaroter Blüten. Sie schöpfte etwas Wasser aus dem Brunnen und
gab ihm eine Beere von der Wunderpflanze namens Purpurperle. Und da kam wieder etwas Kraft in
ihn zurück, sein Atem zirkulierte von den Fersen bis zum Haarschopf überm Scheitel jetzt in
erquicklich süßer Frische, und er seufzte: "Tao Yä, wie schön du bist!" Tau Ti und jene
wunderschöne Maid hielten sich an ihren Händen wie Geschwister, sie gingen auf dem Wege über
den Kunlun, und sie kamen an bei einer Felsengrotte, da sprach die Liebliche: "Ein Lied aus dem
Buch der Lieder wollt ich singen, aber ich weiß nicht: das Lied von der Hirschkuh, die aus weiter
Ferne ruft? oder das von der Lilie, die auf dem Wasser treibt?" Da sah Tau Ti sie an aus tiefen
Spiegeln seiner Seele und sprach: "Die Lieder im Gefilde der Geister und Seligen sind sicher
tausendmal, zehntausendmal erhabener und lieblicher als unsere. Wenn die Geister auf der Insel der
Seligen, auf Peng-lai Lieder singen, vergeht die Seele ganz gewiß in lauter Verzückung. Und da ist
die ewige Jugend? in einer ewigen Glückseligkeit? O Allerhöchste, gewähre mir die Gnade ewiger
Glückseligkeit!" Da faltete Tau Ti die Hände vor der Brust, und Tao Yä berührte ihn mit Innigkeit
an seiner einen Seite, da durchströmte ihn ein Schauer Wonne, sein Herz erblühte wie eine Primel.
Da seufzte er in Sehnsucht und Hoffnung: "O ja, ich habe Lust an der Göttin im Himmel!" Und da
umarmte ihn die Liebliche und küsste ihn mit Himbeerlippen auf die Lippen, mit dem Mund auf
seinen Mund, da war ihm so wie einem Fisch, der für einen Augenblick gar glücklich in den
Wassern aufspringt. Und dann setzte sie sich auf einen Stein und sprach: "Mein Lieber, setz dich zu
meiner Seite, singe mir ein Lied, ich weiß, daß du sehr schön zu singen weißt." Da setzte sich Tau
Ti und spielte eine liebliche Melodie auf seiner Flöte, dann sang er nach der Melodie des Liedes der
Lilien dies Lied: "Sei gnädig, Göttin der Liebe, denn auf dich traut meine Seele, unterm Schatten
deiner schimmernden Schwingen hab ich sichere Zuflucht. Ich rufe zum Himmel oben, zur
Allerhöchsten, welche meine Sache zum guten Ende führt." So sang Tau Ti. Da hatte er's getan, der
Tao Yä gesungen. Und die Schöne klatschte in ihre Hände, lächelte ihm süß und lieblich zu, daß
ihm das Herz in Glut und Flut verging und wie ein Phönix hinflog auf einer taugeschwollnen Wolke
mit Sehnsucht ihr ans Herz. Und sie erhoben sich wieder, wandelten die pastoralen Gefilde durch,
unendlich dehnte sich das Westgebirge Kunlun, darüber hin die Wolken schwebten weiß, grün war
das Laub der Bäume wie ein Meer, und Mandelbäume blühten am Wege, Purpurschmetterlinge
flatterten kreuz und quer durch die Lüfte. Tau Ti und Tao Yä ergingen sich im Bogen auf dem Pfad
zur Hirtenhütte. Da sprach Tau Ti: "Da in der Hütte wohnt der alte Hirte, Chi Pu-Tei ist sein Name.
Er hat mir beigebracht, wie man die Schafe herausläßt aus dem Pferch und wie man sie wieder
sammelt in der Abendzeit. Jetzt ist er aber nicht in der Hütte, er wandert, nach den Lämmern
auszuschauen, ob sie noch alle da sind." Und da gingen die beiden jugendlich verliebt auf den
Spuren der Schafe. Und er sprach: "Im nächsten Tal weiden die Zicklein, weiter westlich sind die
Yak-Rinder auf der Weide. Auch kam neulich ein Schweinehirte vorbei, der abseits lebt bei einer
alten Zauberin, die sich nachts in eine schwarze Krähe verwandelt. Der Schweinehirte ging zu
einem Fest, wo Schäfer sich versammelten beim Jäger, den kenn ich auch, er lebt mit einer schönen
Frau, er schießt mit Pfeil und Bogen. Er hatte nun zur Feier einen Hirsch gejagt, den speisten sie
und tranken und sangen. Doch da wird gleich die Hirtenhütte sein, wir müssen nur noch durch den
Hain der Tung-Ölbäume." Da lächelte die Schöne verklärt und sprach: "Mein lieber Träumer, laß
uns gehen. Mögen Jäger, Schweinehirt und Schäfer ruhen. Wir wollen hier wandeln über diesen
Hügel, überschimmert von Tung-Ölbäumen." Und da waren sie im Hain und sahen von weitem
durch das Silber und Grün den Hirten nahen, Chi Pu-Tei. Sein Haar war weiß wie Schnee, sein
Barthaar wallte ihm weit hinab bis zum Nabel, aber auf seinem weißen Haupt trug er eine goldene
Seidenkappe. Sein Gesicht war noch in jugendlicher Frische weiß und purpurblühend, so daß er mit
seinem hohen Alter blutjung aussah, als hätte er in seinem Dasein schon ewige Jugend; denn er
pflegte das Tao, das sich in dem Te verkörpert, das Wort, das sich in der Lebenskraft verkörpert, wie
Lao Tse geredet hat die Worte: "Ich weiß den Namen nicht, und darum nenn ich sie Tao, und sie war
am Weltenanfang." Da nahte sich der Hirte Chi Pu-Tei den beiden Liebenden, dem schönen
Mädchen mit ihrem Jüngling, grüßte sie mit einer Verneigung, wie es nicht das konfuzianische
Ritual vorsah, aber seine Demut ihm eingab, und sprach: "Friede, Friede, ihr Lieben! Wie sehr freue
ich mich, meinen lieblichen Schüler in Gesellschaft einer Lieblichen hier zu sehen, o schönes
Mädchen." Da lächelte der alte Hirte und sprach zu Tau Ti: "Sag mal, Tau Ti, hast du sie lieb? So
wandle hin und weide kleine Lämmer. Tau Ti, hast du auch lieb die Selige?" Da wunderte Tau Ti
sich sehr, daß er das zweimal fragte, denn der Weise mußte inwendig seine Seele doch schon
kennen und wissen, daß Tau Ti dem innern Menschen der Liebe und der Sehnsucht nach Anmut
ganz hingegeben war. Da sprach Tau Ti: "O Chi Pu-Tei, du kannst dir denken, daß ich sie schon lieb
gehabt hab, bevor ich sie gesehen, allein weil ich der Göttin traue, die mir eine Freundin geschickt,
die zum Traum meiner Liebessehnsucht passt." Da sprach der Hirte: "Weide nun mit deiner seligen
Schäferin der Seele Lämmer." Tau Ti erwachte wie aus einem Traum, da saß ihm zu Seiten die
entzückende Selige mit dem Namen Pfirsichblatt, wie sie bescheiden, schamhaft genannt wurde,
denn sie glich eher einer Pfirsichblüte! Tau Ti und Tao Yä klatschten mit ihren Händen. Wohl dem
Volk, das in die Hände klatschen kann. Etwas später, als in der Himmelssphäre erschienen ist das
Morgenrot im Osten überm gewölbten Horizont des Reichs der Mitte, waren die zwei Liebenden
allein. Als überm grünen Gras ein weißer Tag mit Purpurwolken goldnen Schimmers schwebte,
hatten sie Hunger. Tao Yä faltete die Hände vor der Brust und redete im Inneren zur allerhöchsten
Mutter. Da kam mit einem Mal vom Himmel her ein weißes Tuch und darauf leckere Speise schön
zubereitet, eine Pekingente. Sprach Tao Yä: "Wie ich verlangte, mit dir die Pekingente
einzunehmen, jetzt erfüllt es sich, Tau Ti." Da standen Schälchen mit Jasmintee dabei von Porzellan
mit rotem Schwalbenmuster aus Mangan. Sie hatten Speise und zu trinken von der himmlischen
Gottheit mit dem lieben Lächeln, und dafür pinselten sie mit den Fingern das Dankeszeichen in die
linden Lüfte. Sprach Tao Yä: "Mein Freund, jetzt scheide ich von dir, ich wünsche dir alles Schöne
und Gute." Da gab sie ihm drei süße Liebesküsse. Ihr Haar, von gelbem Sonnenlicht umglänzt, sah
aus wie Messing, und sie schüttelte es lose über ihre Schultern hin, da glich es Flammenzungen;
Himmelsgeister bliesen hinein, ein inspirierter Hauch, die Haare flossen am Kreuz hinab. Dies kann
kein Sänger sagen, kein Poet, wie sie dahinfloh übers grüne Gras beim Bächlein, über des Wassers
Fließen schwebte, wie sie vorüber an dem Zimtwald, den Zypressen und den Tung-Ölbäumen floh
in ihrer lieblich schimmernden Gestalt, da blieben von den Pfirsichbäumen
Blüten, rosane Blüten in den Haaren hängen, und Blumen sprossen auf ihren Spuren auf,
Himmelsschlüssel, Pimpinellen, Veilchen, und übers grüne Laubmeer schwebte sie davon in ihre
Welt der reinen Schönheit. Ach, zweimaltraurig war Tau Ti die Seele gestimmt, er setzte sich auf
einen Stein und nahm die Chin und strich mit Pfingstrosenfingern die Saiten, und da sang er dieses
Lied: "O Allerhöchste, du des Volkes Mutter, wie herrlich ist dein Name überm Land, die du die
Herrlichkeit erweist im Himmel. Aus Kindermund hast du dir Lob bereitet." Jetzt ging Tau Ti dahin
mit gelber Mütze, mit weithinwallendem Purpurmantel und mit messingfarbenem Ledergürtel, mit
Chin und Flöte in der Tasche ging der Jüngling hin an seinem Hirtenstab. Er kam in eine grüne
Ebene im sagenhaften Westgebirge Kunlun. Er kam in einen Hain von Blütenbäumen und ging
Glyzinenpfade hin und kam zu einer schimmernden Fontäne mitten im Hain der Bäume, die
Fontäne schien von Quecksilber reinlichster Substanz auf der zinnoberroten Erde, pur und
leuchtend, er sah die Silberfluten rinnen durch Kanäle. Schatten nackter Mädchen waren im Wasser
von erfreuter Freudigkeit, sie fleuchten hin und spielten Wollustspiele, ergötzten sich an weißen
Wasserwonnen. Goldregen glänzte da und Silberweide, man hielt es für Metall, es war doch Holz.
Tief hingen die lasziven Arme von grünlichen Ranken, wanden sich am Boden und tippten in das
Wasser, so als wollten sie von den Fluten nippen, und sie waren von silbernem Tau betupft, ganz
zarte Blumen, kristallene Tropfen schienen sie zu weinen. Unendlich flossen Ströme aus der Quelle,
aus der Fontäne, süß und schön zu sehen, sie sanken hin und sprangen wieder auf. Aufrecht schien
die Fontäne hinzusegeln über den See, die Ufer grün bestanden mit Tränenbambus,
schattenspendend vor den Sonnenstrahlen, die sich betteten auf moosigem Kissen und im Wasser
schwammen. Die Morgenröte breitete betaute goldene Schwingen, da rief unser Jüngling: "O
Allerhöchste, nimm du mir die Ketten des Daseins, schütze den Kaiser des Reiches! Beim
Pfirsichbaum des Lebens säße ich gern, die Herde weidend. O der Seele Sehnsucht! Wie
Flammenwehen ist mir bewegt das Herz. Geht mir ein Lamm verloren in den Bergen, so zeigte mir
es ein Traum, wenn ich im Schatten des Baumes bei den Lebensfrüchten schliefe." So sprach Tau Ti
und saß an einem Hügel und sah das rosige Gewölk des Morgens, da trat eine Himmelsbotin
herrlich zu ihm, ein Schwert und eine weiße Fahne tragend, gekleidet wie eine Schäferin, und sie
sprach: "Gruß dir! Steh auf, Tau Ti, laß nun die Herde, ich rufe dich zu einem andern Amt. Nimm
diese Fahne, dieses Schwert umgürte. Zieh schließlich du von Xian nach Peking und werde Kaiser."
So sprach die Jungfrau, darauf sprach Tau Ti: "Wie kann ich solcher Tat mich unterwinden, ein
zarter Jüngling, nicht vertraut mit dem Geschäft des Herrschens?" Und da sprach die Botin: "Dem
kindlichen Gemüt ist alles möglich. Die Göttin ist mit dir, und sie wird es dir geben. So will sie
wunderbar dich bewahren, bis du von Xian nach Peking umgezogen bist. Xian soll deine Burg sein,
schlage dort dein Zelt auf." Sprachs und rührte Tau Ti das Augenlid an, und als er aufsah, war der
Himmel bevölkert von Unsterblichen und Geistern und Seligen, die rote Pfingstrosen hielten, und
süßes Tönen schwand in linden Lüften. Da sprach die Gnadengöttin: "Du folge mir. Wer hier dient,
der wird jenseits vergöttlicht." Süßer Melodie sang sie. Die Himmlische ließ nun das Gewand der
Hirtin fallen, und in ihrer Herrlichkeit vom dritten Himmel stand sie da im Schimmer des
Morgenrots, und purpurgoldne Wolken trugen sie hinan, langsam schwindend, in die Himmel
ewiger Glückseligkeit. Jetzt ging Tau Ti zur Hirtenhütte, um vom alten Hirten Abschied zu nehmen,
dem göttlichen Ruf nach Xian zu folgen. Da packte er die Siebensachen: das Schwert, die Chin, das
Messer, das Schreibgerät, sein Buch, die goldnen und silbernen Stäbchen; band Kniebinden um von
roter Farbe und ging davon.

KRIEGE

Ich habe einen Weg hinter mir und abenteuerliche Erfahrungen gemacht mit meinem Kaiser. Als
seinen Sohn hat er mich mitgenommen, Heerführer war ich auf Eroberungszügen gen Süden und
gen Westen. In Luoyang, der kaiserlichen Residenz, rief Kaiser Tsao seine Schar zusammen,
dreitausend Mann. Zweitausend ritten mit dem Kaiser zu den Westbergen bei Peking. Ich selber ritt
mit tausend Mann nach Xian, mir zur Seite Sa-Muan der Weise und Sima Qian der
Annalenschreiber. Entlassen waren die Übrigen in die Gemächer am schönen Kaiserhof. Ich aber
ging durch Kaifeng, durch die Stadt, wo gerade ein Hunne eine Jüdin gewaltsam nehmen wollte, ich
habe sie gerettet; sie kam von jenseits der Seidenstraße aus Juda und hieß Mahanajim. Der Kaiser
Tsao ließ die Posaunen blasen im Land. Und China hörte: Unser Kaiser reitet gen Süden und hat
schon den Yangtsekiang, den Blauen Strom im Süden überwunden und ist durchs Blütenland
gekommen bis ans Meer. Fußvolk wie Sand am Meer war mit ihm. Sie zogen aber wiederum herauf
und lagerten beim Berge Maanshan. Als nun die Südleute, die Miao und andre Stämme, sahen, daß
das Volk bedrängt war, da verkrochen sie sich in Höhlen und Grotten und verbargen sich in den drei
Schluchten am Blauen Strom und im Steinwald. Höhlen, Klüfte, Felsen und Gruben waren da von
weißem Kalk, denn vor vielen tausend Jahren war ein Meer dort gewesen und verschwand und ließ
bizarre Felsformationen im Land zurück. Und durch die Wasser ihres Yangtsekiang gingen die Yuan
und die Yü und die Miao hin, südgeborne wilde Stämme. Der Kaiser war in Kanton angekommen,
der Stadt im Süden, einer weißen Stadt, und Rauschen ist zu hören vom Südmeer. Die Menschen,
die mit unserm Kaiser waren, zitterten vorm Zauber der Miao. Der Kaiser aber wartete neun Tage,
bis zu der Zeit, die ihm Sa-Muan bestimmt, nachdem er das Orakel befragt hatte. Als Sa-Muan von
Xian nicht herunterkam zum Kaiser ins Südland, liefen die Menschen vom Kaiser fort. Es war
gerade die Zeit des Frühlingsopfers. Der Kaiser Tsao sprach: „Bringt dar ein neues Brandopfer!“ Da
zündeten sie Feuer auf einem Hügel und auf den Gestellen die Kerzen und gedachten der Göttin.
Als nun vollbracht war das Opfer, kam der Weise Sa-Muan, und Kaiser Tsao ging ihm entgegen und
sagte: „Friede, Friede, der Himmel sei über deinem Haupt und bringe dir Glück und Segen!“ Sa-
Muan sprach: „Was tatet Ihr?“ Der Kaiser Tsao sprach: „Wir sahen, daß das Volk von Uns zu
fliehen begann, und du kamst nicht zur rechten Zeit, dieweil sich die Miao schon in des Blauen
Stromes Schluchten sammelten und durch das Blütenland die Zaubereien sandten, die beschwingten
Dunkelheiten. Da dachten Wir Uns: Jetz kommen die Miao und die Yü und die Yuan herab nach
Kanton, und Wir haben noch die Gnade Unsrer Gottheit nicht gesucht. Da wagten Wirs und
opferten ein Opfer, zündeten Weihrauchstäbchen Weiße Milch der Roten Blume an.“ Sa-Muan
sprach aber: „Ihr habt gehandelt wie ein Narr, Ihr habt nicht gehalten das Gebot der Gottheit;
Brandopfer will sie nimmer, sondern Liebe zur Gottheit und die Liebe untereinander. Sie hätte Euch
auf Eurem Kaiserthron bewahrt für immer als den Kaiser über das Reich der Mitte für und für. Doch
jetzt wird Euer kaiserliches Zepter nicht in Euren Händen bleiben. Die Mutter im Himmel hat einen
Menschen gesucht nach ihrem herrlichen Herzen und hat ihn bestellt zum Prinzen über ihr geliebtes
Volk; denn Ihr habt das Gebot der Gottheit nicht gehalten, denn nicht Liebe trieb Euch in den
Süden, sondern böses Kriegsgelüst.“ So sprach der Weise Sa-Muan und machte sich auf von Kanton
und zog seines Weges. Ich aber sprach zu meinem Waffenträger so: „Komm, laß uns hingehen zum
Volk ins Südland.“ Dort hatten die Miao sich wieder gesammelt und die Yü und die Yuan, nachdem
der Kaiser Tsao jenes Land verlassen hatte. Da gingen wir dahin, doch meinem Vater sagte ich
nichts davon. Der Kaiser Tsao saß in Luoyang, in seiner Residenz am Gelben Strom, und mit ihm
waren an die fünfhundert Mann. Und Sa-Muan, der Freund von Sima Qian und Mosü, war ein
weiser Mensch und trug den Schurz und in dem Gürtel das Orakel. Das Volk am Kaiserhofe merkte
nicht, daß ich gegangen war. Es waren da im Südland am Blauen Strom sechs Schluchten. Dort gibt
es eine Steinschatzfestung, die als Perle auf dem Fuß bezeichnet wird. Dort gibt es eine enge Stelle,
die bezeichnet wird als Mönch, der mit dem Kopf nach unten hängt. Da gibt es noch die Schlucht
der Zauberin. Da gibt es den Elfengipfel. Denn hier besuchte einst die Himmlische Ji einen jungen
Herrscher namens Da Yu. Ich stand mit meiner Wache am wilden Nordufer, die Miao waren am
Südufer im Kiefernhain verborgen. Da sprach ich zu meiner Wache: „Komm, laß uns hinübergehen
zu den Barbaren!“ Sie tragen ihre schwarzen Haare nicht zierlich geknotet, sondern lassen sie lang
fallen oder flechten sie zu Zöpfen und knöpfen ihre Kleidung links sich zu, barbarisch sind sie wie
des Ostens J-Barbaren und des Westen Jung-Barbaren. Da sprach meine Wache: „Die Miao im
Süden haben ein beschwingtes Sprichwort: Ein Mensch, der nicht beständig ist, der ist nicht
geeignet zu großen Wunderwerken. Kung Fu Tse meinte, dies sei wahres Wort.“ Da sprach ich:
„Möge uns der Himmel helfen! Es ist der Allerhöchsten nicht zu schwer, durch wenig oder viel zu
helfen.“ Da sprach meine Wache: „Tue alles, was dir in deinem Herzen ist, geh nur hinüber über
den Yangtsekiang. Siehe, ich bin mit dir, wie dein edles Herz es will.“ Da sprach ich: „Wohlan,
gehen wir zu den Miao, zeigen wir uns ihnen jetzt. Wenn sie uns sagen: Steht still! so wollen wir
stille stehn und nicht zu ihnen gehen den Kiefernwald hindurch auf den Elfengipfel. Wenn sie uns
sagen: Kommt nur zu uns! so wollen wir zu ihnen gehen, denn dann hat die Göttin sie uns in unsre
Hand gegeben. Das soll uns zum Zeichen sein. Als wir uns den schönen und schrecklichen
Zauberinnen der Miao zeigten in voller Größe, sprachen sie: „Han-Leute kommen aus den Höhlen
hervor, in denen sie sich bang verkrochen haben!“ Die Mädchen der Miao riefen mir und meiner
Wache zu: „So kommt herauf, so wollen wir es euch schon lehren!“ Da sprach ich zu meiner
Wache: „Steig mir nach, die Gottheit gab sie in Chinas Hände.“ Ich kletterte mit Händen und Füßen
den Elfengipfel hinan, meine Wache mit mir. Die Zauberinnen der Miao legten einen Fluch auf
meine Wache, so daß der Jüngling einschlief und nicht mehr erwachte, doch der Himmel schützte
mich. Da eilte ich davon, den Elfengipfel hinab und durch den Kiefernwald am Wasser des Blauen
Stroms entlang und traf auf die schrecklichen Männer der Miao. Da nahm ich mein Schwert in
meine rechte Hand und war bereit. Es waren ungefähr ein Dutzend Männer auf dem kleinen
Reisfeld am Stromufer, welches grünlich wogte, ganz unter Wasser stand, und Wasserbüffel mit
zottligen Mähnen zogen Pflüge. Und es entstand ein Schrecken bei den Männern, die Erde bebte.
Und da riefen sie: „Das Meer des Uranfangs kommt wieder, und der Mutter Erde Pfeiler stürzen
ein!“ Sie hatten Angst, daß jetzt die Ordnung zusammenbricht und wiederkäme das uralte Chaos.
Der Kaiser Tsao war mit seinen Scharen in das Provinzland Szetchuan gekommen und ward
bedrängt von Osten her von den J- Barbaren und von Westen her von den Jung-Barbaren, die die
Haare lose tragen. Da sprach der Kaiser so zu seinem Volk: „Zählt und seht, wer von Uns
weggegangen ist.“ Und während das Getümmel derer, die die Haare lose tragen, hin und her wogte,
zählten sie unsres Kaisers Scharen und siehe, sie vermissten mich. Da sprach der Kaiser zu Mosü,
dem gelehrten: „Bring Uns die Schafgarbestengel und das Buch I Ging.“ Denn Mosü war mit
heruntergekommen ins Provinzland Szetchuan und trug die Orakelstengel und das Buch I Ging zu
jener Zeit vorm Reich der Mitte. Und als der Kaiser Tsao noch mit dem Heiligen Menschen redete,
ward das Getümmel in dem Lager der Barbaren noch größer. Mosü war ein Heiliger, weil er das Tao
in dem Te pflegte, das eine Wort in seiner Lebenskraft, und die Straße zur Unsterblichkeit gefunden
hatte. Da las Mosü das Orakel mit den Schafgarbestengeln aus. Und Kaiser Tsao und das ganze
Volk, das bei ihm war, sammelte sich im Provinzland Szetchuan, dann zogen sie über den Dadu He
am östlichen Ausläufer des Himalaya, wo Chinas geweihter Grund zu einem Kampfplatz wurde.
Die Berge hoben ihre Häupter in die weißen Wolken, und die grünen Wiesen färbten sich mit Blut.
Die J- und Jung-Barbaren aber kämpften, und mächtig wogten sie in dem Getümmel, da jagte China
den Barbaren nach und trieb sie weit in die Barbarenländer zurück, und den Himalaya bestimmte
China als die Grenze des Reiches der Mitte. So half der Himmel China diesen Tag. Als Chinas
Männer in Bedrängnis waren, belegte sie der Kaiser mit einem Fluch. Zwar sagte das I Ging: „Bei
Wein und Speisen gerät in Not man, doch der Mensch mit roten Kniebinden kommt!“ Der Kaiser
Tsao schwor: „Verflucht sei jedermann, der etwas ißt bis an den Abend, bis Wir Uns an Unsern
grimmigen Feinden rächen.“ Und da aß das ganze Volk des Kaisers Tsao nichts. Es waren aber
Bienenstöcke mit goldenen Honigwaben da in einem Garten, gelegen an dem östlichen Ausläufer
des Quinhai-Tibet-Plateaus, da sammelten die Bienen sich im Flug die Süße aus den tiefen
Blütenkelchen. Und als das Volk zu jenen Waben kam, da floß der Honig. Aber niemand nahm
davon mit seiner Hand in den Mund, das Volk fürchtete den kaiserlichen Fluch. Ich aber hatte nichts
davon gehört. Ich streckte meinen Stab aus und tauchte seine Spitze in den Seim des Goldes und
führte meine Hand zum Munde. Da sprachen, die mich sahen: „Seine Augen leuchten.“ Da hob
einer an: „Dein Vater hat unser Volk mit einem Fluch belegt: Verflucht sei jedermann, der heute ißt!
So sind die Menschen heute matt geworden.“ Da sprach ich: „Kaiser Tsao bringt Unglück über das
Land; seht doch, wie meine Augen leuchten, weil ich ein wenig von dem Honig speiste! Und hätten
unsre Männer heute gegessen von ihrer Beute, hätten wir das Volk der Man
im Süden auch noch überwunden.“ So sprach ich. China überwand an jenem Tage von Szetchuan
aus alle Völker im Süden, kam durch die Provinz Yunnan und kam in den berühmten Steinwald. Ich
zog ein in Kunming, der Hauptstadt dieses Landes, erhoben am Dianchi-See, ewigen Frühlings
wunderschöne Stadt. Im Stadtnordwesten liegt der von neun Quellen gespeiste Jadesee mit
Jadepark. Von dort aus gingen wir zum Dianchi-See, wo ein von Majolika gedeckter Steinpavillon
auf roten Nephritpfeilern steht auf einem weißen Marmorfundament. Dann gingen wir vorüber am
Bambustempel, der Stätte der Poeten, die sich mühen, den grünen Bambuszweig zu erringen, die
einen großen Becher Wein leeren und hundert Verse in der Nacht schreiben. Und wir gingen
vorüber am Teich der Drachenquelle, wo Zypressen und Pflaumenbäume stehn und Kamelien
blühn. Vorbei der Perlenquelle kamen wir zum Steinwald, wo die Felsen Namen haben wie: Mutter-
Sohn; Zehntausendjahre-Wurzel; aus dem See gestiegnes schönes Mädchen. Und ich bestieg den
Felsen Mutter-Sohn mit meiner Wache, wo wir betend dankten dem Himmel für die Rettung aus
Bedrängnis. Dann gingen wir hinunter zum Felsen: Ein aus dem See gestiegnes schönes Mädchen!
Da bewunderten wir die süße Schönheit der beseelten Natur und konnten uns kaum trennen von
jener Aussicht. Aber wir sind weitergegangen in den kleinen Steinwald, südlich gelegen vom
Steinwald-See, wo viele Felsengrotten sich befinden. Am Vierundzwanzigsten des sechsten Monats
findet da ein Fackelfest mit Kampfkunst und Pferderennen, Sing- und Tanzeinlagen statt. Wir
kehrten um und stießen mit den Scharen unsres Kaisers zusammen, die sich auf dem Quinhai-Tibet-
Plateau gelagert hatten. Die Menschen waren alle ziemlich matt, da fielen sie über jene Beute her,
die sie im hohen Tibet gemacht, und nahmen Schafe, Lämmer, Rinder, Kälber, und schlachteten sie,
das Blut floß auf die Erde, und aßen dann das Fleisch mit seinem Blut. Da sagte man dem großen
Kaiser Tsao: „Benehmen sich die Menschen doch wie Wilde, wo Chinas Göttin sie jedoch gelehrt,
Körner und Gemüse zu essen. Wussten nicht die edlen Heiligen Menschen nur mit einem Reiskorn
und einem Tropfen Tau am Tag den Leib in jugendlicher Frische zu erhalten? Jetzt fressen Chinas
Männer Fleisch mit Blut und werden wie die wilden Arier. Man wälze einen schweren Felsen vom
Tibetanischen Plateau zum Kaiser Tsao.“ So sprach man, als die Männer Wilde wurden.

DER KAISERHOF

Als der Kaiser Tsao, sprach man in Luoyang im Pfingstrosenhain, erlangt die Kaiserwürde und auf
dem jadenen Kaiserthron saß, kämpfte er mit seinen Feinden ringsumher: im Norden bekämpfte er
die Hunnen und Mandschuren und Mongolen, im Osten die japanischen Piraten, im Süden die Inder
und im Westen die Perser, Kirgisen und Uiguren. Und wo er sich hinwandte, da gewann der Friede
Sieg. Und er vollbrachte viele tapfre Taten und überwand Bengalens Mandalay und errettete das
Reich der Mitte aus den Händen aller, die es ausgebeutet. Des Kaisers Söhne waren Gen der Fels
und Djin, das Haupt der Vorhut, und Ling der Hügel. Und seine Töchter waren: Gelber Mond Hsin-
gan, die erstgeborene, und Mei-Shan, das Schwesterchen Gebirge, die jüngere. Der kaiserliche Herr
vermählte sich aufs Neue, die edle Dame trug den Namen Tai-Tai, sie war von Taiwan gekommen,
wo der Stamm der Paiwan in den Bergen auf der Insel siedelte. Und Tai-Tai war nicht nur so schön
wie innig, so schön wie in der Nacht der Weltenraum, sie war auch klug wie eine Schlange, und
wenn sie durch den Palast schlüpfte, bebten die Flügeltüren, wen sie ansah, der empfand die
Seligkeit der Seligen. Am Kaiserhof hieß der Feldhauptmann Dscheng, Draufgänger war er und der
Sohn des Prinzen von Tschen, der wiederum ein besserer Dichter als Herrscher war und zu der
Laute Pipa den unsterblichen Vers erfand: "Nicht ich verwarf vom Ursprung her die Welt, die
Menschen der Welt verwarfen mich." Des Kaisers Mutter war ebenfalls am Hof, sie hieß Nian-Nian
und war der menschgewordne Silberstrom des Firmaments, aus einem kaiserlichen Geschlecht, das
ihres Stammes Baum zurückführte bis auf den Gelben Kaiser, der einst vom Himmlischen Mädchen
im bunten Kleid des Regenbogens unterwiesen worden in göttlichen Angelegenheiten, von Tsai Nü;
und von dem Mädchen Einfalt, einer erwählten Schönen und bewandert in Musik und Poesie, vom
Mädchen Su Nü war er unterwiesen worden in Dingen der Menschlichkeit. Dies waren also die
Vorfahren der Nian-Nian, der Kaiserin-Mutter. Es waren aber schwer die Kämpfe gegen die
Hunnen, als der Kaiser Tsao lebte. Und wo der Kaiser einen tapfern Mann gefunden, nahm er ihn in
seinen Dienst. Doch weilte er am Hof in Luoyang, so liebte er es, im Pfingstrosenhain zu wandeln,
wo all die Schönen wandelten des Hofes; und dort erging er sich mit seiner Tai-Tai, umschwärmt
von jungen Dichtern, Mandarinen und Malern, und da war am Hofe auch der Großhistoriograph der
Han-Zeit, Sima Qian, unsterblichen Nachruhms gewiß. Da sprach der Kaiser Tsao: "Nun, Wir
wollen hören, wie deine Arbeit fortgeschritten ist an den Annalen." Da sprach Sima Qian: "Mein
dreiundfünfzigstes Buch ist kurz vor der glücklichen Vollendung. Aber ich schreibe an einem Buch
für Kinder gerade, mit denen Eure Majestät gesegnet sein möge." Und da lächelte die Tai-Tai und
sprach: "Kindliche Einfalt hab ich lieb. Denn aus dem Mund der Kinder wird der Höchsten ein Lob
bereitet. Und wie sagte doch einst Lao Tse: Die Welt hat eine Mutter, und wer die Mutter erkennt
und seine eigne Kindschaft anerkennt, der ist beim Untergang des Leibes ohne Gefahr. Auch ich
will anerkennen meine Kindschaft und lasse mich gern belehren wie ein Kind." Es war am
Kaiserhof in Luoyang, die Kaiserin ging in dem Pfingstrosenhain und sprach: "Wo ist mein Liebling
Djin?" Da sprach die Konkubine, welche bei ihr stand: "Ich sah, wie er im Pavillon der Dichtkunst
verschwand im Bambustal." Da ging die Tai-Tai mit ihrer Konkubine in das Tal, trat in den roten
Pavillon der Dichtkunst mit grüngeschwungnen Dächern und Gesimse von Gold verziert mit
Wellenornamenten, sie trat hinein und fand dort ihren jungen Djin mit Mandarinen sprechend und
wunderte sich nicht wenig über seine auserlesnen Weisheitsrede. "O Xian, lieb hab ich die Pavillons
der Wonneseligkeit und der Erquickung! Schön einsam sollen deine Wasser bleiben, die Aufenthalte
heißen meiner Göttin!"

HIMMELFAHRT

Nun stieg Tau Ti die Räume hinauf und kam zu einem Stern, wo eine Himmlische ihn sah, ihn
begrüßte und die Worte sprach: "Komm und sieh." Da war auf jenem Stern ein Hain von Tung-
Ölbäumen, nahebei die Kelter, und in einem Bottich war gepresstes Öl gesammelt. Und die
Himmlische schöpfte mit einer Kelle vom Öl und goß es über das Haupt von Tau Ti. Dann sprach
die Himmlische: "Wenn du weiterwanderst, werden dir die Genien begegnen, die von der Höhe
herabgekommen sind, vor ihnen her tönt Pipa, Tamburin, Chin, Flöte, und sie singen in Verzückung.
Der Geist der Allerhöchsten wird dann über dich kommen, du gerätst in Verzückung, da wirst du
umgewandelt und ein neuer Mensch werden, o Tau Ti!" Die Himmlische sprachs. "Wenn nun bei dir
eintreffen diese Zeichen, dann tu, was dir vor die Hände kommt. Tau Ti, die Allerhöchste ist mit
dir!" Tau Ti ging weiter über den Stern, da gab die Göttin ihm ein anderes Herz. Und wie Tau Ti so
weiterwandelte, kam eine Schar von Geistern in Verzückung laut musizierend, und sie sahen, daß
Tau Ti auch in Verzückung war, sie lauschten, wie er in Begeisterung sang: "Mit meiner Göttin
spring ich über die große Mauer! Als ich an einen Kreuzweg kam, da sank ich nieder, und ein
himmlisches Wesen ist mir erschienen und nahm mein altes Herz aus meiner Brust und setzte mir
ein neues Herz ein, das war wie Diamant, wie glühende Kohle; da hörte ich die Wurzel wachsen,
und die Reisfelder schaute ich in Chinas Zukunft. Mit meiner Göttin spring ich über die große
Mauer!" Jetzt stieg Tau Ti hinan den ewigen Äther. "Warum hat die Göttin mich verlassen?" seufzte
er, er liebte seine Göttin inwendig, seine Mutter. Jetzt sah er einen lichten Stern, da war umher ein
Meer kristallener Klarheit, und ein Rauschen tönte ihm durch die Seele; da kam eine Himmlische
an, die Himmlische des Imperiums, die Schutzhimmlische Chinas! Die Himmlische stand auf einem
Stern und flog über das kristallene Meer des Himmels, ein süßes Meer voll Rauschen, mit dem
Hauch der Morgenröte. Sie in einem langen wallenden weißen Kleide stand auf jenem schwebenden
Stern, und viele grüne Seidenbänder wehten ringsumher, und umgaben ihren ganzen Leib und
wehten von der Bewegung; und in ihre Haare waren Perlenschnüre eingeflochten, schimmernd wie
Perlmutt, andere Bänder hingen wie ein kristallner Schleier voller Morgenröte auf ihre Brust, wo sie
in weißes Linnen gewickelt hielt ein Kind in den Armen. Die Himmlische sprach: "Mein liebes
Kind Tau Ti, siehe, ich bewahre noch die Ungeborenen, so bewahre ich auch dich mit meiner
Barmherzigkeit. So manches Wort wirst du noch hören über mich, das Lügner reden. Doch wisse:
Es gedenken seit der Urzeit in China Menschen der Allerhöchsten. Dreitausend Jahre vor unserer
Zeit flehte der Gelbe Kaiser zu ihr; und ihre Gnade und Erbarmung war mit den Mythenkaisern
Yao, Shun und Yü. Die Allerhöchste ist deine Gottheit, Eine Gottheit, und du sollst keinen andern
Göttern neben ihr huldigen." Jetzt sah Tau Ti eine Halle, die nahe stand an einem sanften Hügel, auf
dem ein Kreuz gebildet war von einem Rohholz des Einfachseins senkrecht und einer
schimmernden Messingstange waagerecht. Da kam ein wunderschönes Mädchen an, gar lieblich
anzusehn, die einen Stein in ihrem Haupthaar trug, der wie Perlmutt glänzte, sie war in ein langes
rotes Seidentuch gewandet; sie sprach mit einer Stimme, die war wie ein Glockenspiel, so süß
wohltönend lieblich: "Ich heiße I-Ma und werde dir die himmlische Musik beschreiben. Siehe dort",
sprach I-Ma süße Himmelsworte, "die Tung-Ölbäume auf dem sanften Hügel, das Haus von weißer
Jade dort, das ist das Haus der Allerhöchsten, deiner Göttin! Du siehst da den lichten Schein, der
von den Opferlampen kommt und den geweihten Kerzen. Siehe die prächtigen Gewänder, die die
hohen Priester tragen, nimm wahr die Schwaden parfümierenden Weihrauchs. Horch auf die
Stimmen und die Flötenklänge, die Knochenflöte tönt vom Hügel her, da scheinen alle Bäume
aufzuwachen. Am meisten aber liebt die Allerhöchste den Klang der Chin. Es ist des Meisters
Wunsch, mit einer Chin im Arme tatenlos das Reich der Mitte zu regieren. Siehe, der Allerhöchsten
Musikanten wissen, Huldigungshymnen der Göttin anzustimmen zur Pipa. Viele Eremiten, die im
Himmelreich angekommen sind, können ganz wunderbare Melodien spielen auf der Se, dem alten
Instrument. Die Lieder sind so schön, so übersinnlich! Bittsteller können Weihrauch zünden und
sich mit dem Haupt zu Grund demütig neigen. Die Herrin des Himmels singt am liebsten Lieder der
Liebe, weil ihr Herz unendlich voll von Liebe ist, daß sie im Himmel schon den Sitz einnehmen
mußte, weil allein im Himmel ihre Liebe Heimat und Erfüllung findet!" Und I-Ma jubelte: "Aya!"
und schwieg. Da kam ein Wächter an mit trunkenem Gang und führte Tau Ti durch die Halle und
durchs rote Nephrittor ins Freie. Da stand bei einem Park mit Seen und Wunderfischen Tau Ti, da
sang er diesen Trostgesang: "O Allerhöchste, auf dich trau ich immer, laß du mich nimmermehr
zuschanden werden. Ruf ich, so neige du dein Ohr zu mir und hilf mir eilends! Sei du mir ein
weißer Stein und eine feste Stadt im Himmelreich. Um deines Namens willen leite mich. Du wollest
mich aus jedem Netze ziehen, daß sie auswerfen, mich zu fangen; denn du bist meine Kraft und
meine Tugend. In deine Hand befehl ich meinen Geist, denn du erlösest mich, o Mutter im Himmel,
Barmherzigkeit und Gnade, Göttin der Liebe! Ich danke dir für deine liebe Güte, da kann ich
endlich einmal wieder lächeln; du siehst mein Elend an und nimmst mich auf in Not. O Göttin über
großen Wassern, stell meinen Fuß auf einen weiten Raum. Sei gnädig mir, und nehme du mich auf,
in der Menschen Herz bin ich ja schon vergessen wie ein Toter. Wie ein Totengräber bin ich im
Verborgenen, sie wandeln über mich hin und kennen meine Seele nicht. Ich aber, Mutter im
Himmel, hoffe auf dich, ich singe: Du bist meine Göttin der schönen Liebe!" Da stand Tau Ti vorm
roten Nephrittor, und alles dies war himmlischer Palast, im blühenden Gefilde ging er da, vorüber
den fünf Seen mit Wundervögeln; da kam zu ihm die Himmelsfreundin I-Ma mit einer Schale
Myrrhe in den Händen, sie goß die Myrrhe übers Haupt Tau Ti, da floß es im schwarzen Haar
herunter. "Nimm du mich an als deine Himmelsfreundin, ich bin dir von Herzen zugeneigt." Im
Gewand von rosaroter Seide ging I-Ma neben ihm und hielt ihn an der rechten Hand und sprach:
"Dort siehst du die Milchstraße, Milch ists von der Brust der Mutter. Siehst du die weiße Spur wie
einen Schleier wehen? Reiner Pfad von Himmelstau. Dies ist ein Sternenstrom, und manche sagen,
die Wildgans, Weißgans und Schneegans ziehen auf dem Pfad. Jenseits sieh das Sternbild Schwan,
ein Sternbild auch, das die Barbaren Leier nennen, wir aber nennen es die Chin. An der einen Seite
ist das Sternbild Weberin, und an der andern Seite ist das Sternbild Hirte. Getrennt waren sie durch
den Sternenstrom, und Elstern bildeten an einem Tag im Jahr eine Brücke für die beiden. Und
einmal überreichten sie einander Geschenke, also findet man vorm Hirten die Spindel, vor der
Weberin das Joch." Da wies die liebe Phönixfreundin I-Ma mit Fingern zu der morgenroten Wolke,
auf der sich beide jetzo niederließen und langsam auf dem weichen Pfuhle schwebte. Da umarmte I-
Ma ihren Liebling Tau Ti mit ihren jadeweißen Armen und drückte ihn an ihre milchweißen Brüste.

DRITTER TEIL

THE LIFE OF THE YOUNG TAU TI

"If someone wanted to weigh my sorrow


And my woe put on the scale,
It would be heavier than the sand of the sea.
What wonder, when I bring confused speeches!
The arrows of God hit me
And they distraught my mind with their poison. "
(Job 6:1-4)

PROLOGUE

I, the poet, was in spirit once on a remote mountain in the morning mist and read in an old book and
read the lines: "There was a man of Ramathaim-zofim, of mount Ephraim ..." And there I was
caught at once on the floating bridge and dream I came to heaven. There led me a celestial being in
the house of the high priest, who appeared to me in the form of an elderly man with a long white
beard, on his head he wore a tiara, a silk cap with bluish silk ribbons, in his right hand he held a
jade-staff, he was in reddish silk dressed majestically, with a blue cape around his shoulders.
Friendly, he shared with me the manna and gave me a cup of fermented wine. He confided in me a
secret: "Above all the spirits is a goddess named Ma..." After I heard this, the heavenly angel led me
on a cloud slowly through the sky widths, and we came to the morning star. Then she said to me:
"You see your homeland China, now to you will be given the grace of the Most High Goddess, to
see your homeland, because what you realize on earth as seas and mountains, this is China, and as
the only building is the Great Wall recognizable. Then you'll get into the Middle Kingdom, to look
Tau Ti in his existence. I'll be with you, and when you'll have everything recognized, write the
report and then leave it to posterity." We floated along slowly down on a cloud and approached the
seas and mountains. We came to earth near the Yellow Sea, near the Great Wall, where the first gate
was closed on earth. We floated as genii through space and time, and I wrote the story down as a
work of love: this is the life of the young Tau Ti.

PROCLAMATION

After the young lady Ma-Ma went to bed and fell asleep, something strange happened with her. She
was alone, her husband I-Se was in fact rode on a donkey into the city to negotiate with dealers
there. Ma-Ma slept on the comfortable resting mat after she took a snooze potion. In the dream, she
felt as if she woke and was awake in a dream. As she sat in front of a mirror, next to her on a copper
candelabra lit a candle, she had lit a fire-staff. In the mirror she saw the reflection of the flame
which was very quiet. She was sitting in the lotus position in front of the mirror and meditates on
the reflection of the flame. The flame was like a mandorla, in which she saw the figure of a
beautiful young man who had a tree in his back and his arms spread wide, his head was tilted at an
angle and full of suffering and smiling gentle-kind at the same time. On the head the young man
wore a crown of thorns flowers around. Then the man disappeared from the mandorla, and Ma-Ma
saw a new picture in the mandorla in the mirror, again those youth, the tree in his back, suffering in
his face, he transformed himself and was all heart and filled the Mandorla completely. And Ma-Ma
felt deeply connected with this heart, with this light, that becomes a mother's womb, she looked in it
an embryo and saw herself as this embryo. And more clearly she saw the unborn. Suddenly the
picture changed in the firelight in the mirror, and she saw the back came closer to herself, without
moving, this picture came closer. At the same time she felt like something was in her back, an
invisible being. She heard a voice in the room: "I never was so near to you like now." She was
emotionally overwhelmed inside when she felt a great love. Then she fell to the ground and lay
there with her arms outstretched. Then she saw a glowing celestial shimmer in space, crooned in a
soft voice: "Arise, Ma-Ma!" She sat up and looked at the figure: as a white flowing silk robe
wrapped with wide sleeves, girded with a red silk ribbon down hanging on the side, the black hair
of a silky luster, the face like peach skin. In one hand the celestial being held a red primrose. With a
melodious voice spoke the heavenly being: "My name is: Who is perfect and complete – I bring to
you good news. Do you remember how you fell when stars like dew fall down to you as one of the
seven sons? Another child wish your vacation? Now I am come to tell you that a child you are
going to bring to life, O Ma-Ma. You'll call him Tau Ti. He will be the Son of Heaven in China. The
Goddes bless you." Then wet the heavenly angel her with a drop of dew, the main Ma-Ma, and led
her into the bathroom, where she scooped some water out of the tub and washed her feet, and Ma-
Ma asked the heavenly angel: "You washes me the hands?" And she washed her hands and said:
"You were a part of the heaven." Then she went back to glow in the mirror, the celestial angel still
spoke: "Now I am leaving." Ma-Ma began to cry loudly like a cave, and she wanted to follow in the
beautiful heavenly fields. Then she fell into a swoon. And the next morning she woke up with the
dawn. She talked to no one about this dream, it seemed to herself too wonderful. Only slowly she
found herself back into life. She lit a candle in front of the mirror every day, which was covered by
a gauze veil. Soon after, she noticed that she was pregnant with a child.

DEATH OF THE MOTHER

I-Se and Ma-Ma were in Baxian, which is near the Bo Hai, the Bay in the north of the Yellow Sea
Huang Hai. Ma-Ma was born on the island Cheju-Do, which is located in the Yellow Sea, near the
Strait of Tsushima. I-Se had come from the south country. When they married, was high the flood of
the Yellow River, the Huanghe, after the levee breach. Then they had lived in Baxian, where vast
forests are, and had seven sons. But after that heavenly appearance was different the pregnancy than
usual, nine moons she went with increasing happiness and was, as a dewdrop draws circles in the
water, inside joyful, that she might have died of happiness. The birth was at home in Baxian, she
layd in bed, where bricks were stacked mats and about silk pillows embroidered with brocade, as
she lay. There were a midwife and a doctor and I-Se, and Ma-Ma’s mother, grandmother Pau. The
child came out of her womb, Ma-Ma even fainted. The nurse had the child that came down the head
first into the world, carefully combined with hands on the head and pulled gently. The physician
separated him from the umbilical cord, and his hand was not shaking. The doctor gave the child to
the grandmother Pau that washed it in a small pan and then wrapped. The diaper was committed
from the wedding veil of Ma-Ma. The child lay there, with closed eyelids, whimpering. Three days
later, Ma-Ma still could not rise from the bed, and, increasingly, she sank into slumber until she died
on the third day. I-Se, who found her, feels that she was quite cold. The whole house broke out into
loud weeping. After the funeral, at the funeral-meal, I-Se gave to comfort the mourners from the
wine Kan-Peh. All seven children were there, Tam, Fu, Tsing, Meng, Sung, Jin, Ping and the
youngest, they spoke proverbs as a memory of Ma-Ma. And three moons later came to the place
Baxian the priest of the chapel of mercy and grace. He was already old and had white hair and went
with a wooden staff, which had just begun to sprout these wondrous day. He came with a purple
overhang, girt in a long blue dress, and on the belt was an onyx stone. So he came into the house of
I-Se and Grandma Pau. And they set a pool on of white fine china and beautifully patterned, where
a young lady was painted between branches, the black hair tied up, the whitish robe flowing down,
held together by a red ribbon that fell down on the long side. In this pool was warmed water, and on
it swam pink peach blossoms. The book from heaven, earth and man gave the old priest a word:
"Tao is the Mother."

CONFUCIUS SAYS

Ma-Ma led her pedigree up to the Xia Dynasty. As she was visited in a dream, it is also described in
the Autumn Annals of Confucius, there it is, namely: "Margrave of Cheng was Wen and had a
second wife, named Chi of Yen. In her dream she saw once a messenger of heaven. He gave her an
orchid and said, I am one of your ancestors and you will bear a son who seems equal to the Lan-
orchid. He also will be the smell of the country and the people will trust him and love him like the
flower. - And later she sought the Margrave, since he gave her an orchid and wanted to approach
her, but she rejected him gently and said, Your servant is without talent. Should still be granted to
her the happiness for to bring you a son, no one would believe that you have testified him yourself.
Must she presume to submit this flower as a proof to the people? - Yes, he said. Afterwards she
bore the Margrave and called him Mu Lan Orchid." As far as the annals.

FUNERAL CEREMONY

It was morning light as the old granny Pau had set out to get a coffin, incense, candles, some silver
shoes, papers, how they are to burn down at funerals. After her return, she lit a copper lamp for the
dead and placed it on the head of the body, this lamp is held by a kneeling figure of stone. The dress
of the dead Ma-Ma was made from many jade plates, they were held together by gold wire. In the
evening there was a feast for all the mourners, and the next day reads the pious priest of the
Convent of Mercy and Grace the funeral liturgy for Ma-Ma’s soul. On the third day appeared a
troop and carried the coffin to the walls of the place. Several neighbors gave the convoy, pulled
ahead in a litter of white, they grieve deeply. After the coffin arrived at the place outside the walls of
earthly transformation, the coffin to Mother Earth was handed over. It was followed by a crowd at
the monastery of mercy and grace, at the expense of I-Se, the wine ends. Oh! During the
consolation-meal granny Pau held a memorial speech, she said:. “Like they say in the old Book of
Songs: The fish goes into the traps, fish and grinding is included in the traps, the Lord has wine
enough and good wine! Fishes go into the traps, carp and flounder go into the traps, the Lord has
enough and good wine. O how things were plentiful at that time and for the high Lord’s pleasure!"
Then gave I-Se wine from the cans, Kan-Peh, which is made from the sorghum grain. They emptied
all the cups, the seven sons, and they were overcome a sudden with the Spirit of the Most High
Goddess, that they urged each of the seven, to say the mourners a consolation award. First arose
Tam, he spoke the words: "Oh, my mother was my confidence and hope from my youth!" Then
spake Fu: "For many, I'm a sign of deep mourning, but my mother's soul may be the praise of my
lips every day." Tsing rose and said: "To me my mother was a stronghold to which I was always
able to escape, she was my refuge and my high mountain." This is what Meng stood up and said:
"Oh, my mother left me lagging, I want she may not be far from me. The Goddess come in need to
help me!" Sung rose and said: "In my mind I see the true mother, and always tell her works and
deeds that I can’t count no more." Now Jin stood up and said: "From my youth has passed me my
mother, and even now I know of her miracles to talk." Finally Ping stood up and said: "From the
womb of my mother the goddess has pulled me, I will forever honor her with love." After the seven
sons had spoken, the guests were silent for a time, lost in sadness. The earth and the corn were there
to comfort with hot wine. Thus they drank themselves to comfort, the afflicted, no longer needed
anything but Ma-Ma. They emptied the cup of green wine. A few moments later I-Se got up from
his seat, he stood in a white mourning dress, bowed by the burden of sorrow and sadness. He spoke
with his well-tuned voice: "There was a lack to me earlier and the wine lacked me, now the
sacrificial wine delicious fills the cup, how to enjoy it in May, when it will again delight my heart.
The tables are full of food, but tears of children and guests wet the feed. Oh I want to talk well, but
my voice fails. I want to see, but it breaks my eyes to see the lovely one in the high body room laid
out, already it is at night, and white flowers bloom on her dust in the wide country, but lonely is the
calm, far off the view, my early morning is unmanageable, but the void comes out of the gate, soon
to return to the deep darkness, to the heavenly realms." So said I-Se.

GRANNY PAU AND TAU TI

Tau Ti was only six months old when the family moved from Baxian to the near place Anci, a few
miles further north, where I-Se built with the help of his seven sons a house. They had piles dug
into the earth and laid the foundations, erect the walls and pulled a high wall all around. They
burned stones, they coated on to the guide along a number on the other. Ping had special joy, for he
had as a small child on the sea-shore found clay and turned snakes and them one above the other
wound, let it dry in the sun, then smoothed out, so he has made beautiful vases, which he with dry
immortelles in Grandma's house situated. They had pines cut down and then cut edges, they built
the roof, which they covered with tiles and ceramics. Also, do not forget to leave space in the wall
for the door and the window. At the threshold they found a pair of posts, there was the high door
mounted. On all sides of the house were beautiful windows. Now there were two apartments in one,
and each apartment had a door. I-Se lived in the larger house with the children, Tau Ti lived in a
smaller house with granny Pau. Tau Ti quickly grew in the old park, which flourished in Anci next
to the house, the garden, wich I-Se had created. Granny Pau with her white hair and the kimono
from Japan said, "Tau Ti, you can play in the garden." Then she covered her face with a thin layer of
rice powder. She smoothed out of the wrinkles. Her beautiful face had frozen into a mask looked
petrified, if not the narrow eyes, almond-shaped, would have been enlightened. Powerful heavy
branches of a magnolia spread close to the entrance to the house of the beloved Grandma.
Surrounded on all sides by a low wall, stood in the middle of that beautiful park a ginko tree
unshakable. There was a panel on that wall of stone, engraved with this inscription: "This tree’s leaf
is to taste the secret meaning, as it was built in the wise man." Many fruit trees were planted in the
garden, the garden was separated by a moat from the beautiful cultivated park.

THE SWAN LAKE OF XIAN

At the Swan-lake of Xian a stone stele was set up with these characters. "The majesty of Xian
should it receive, because I ask him about the three black swans from Swan Lake, three white
Nephrit-stones I want to donate for the black swans wich are black as beautiful shimmering girls
hair. Their shadows fall in the transparent Swan Lake. They clean their wings near the Jade-tree.
During the nights they sleep quietly in the glow of the moon on the water, at dawn they leisurely
swim with peach blossoms out. The black swans I want to the property and want in the Huanghe
play with them and in the Yellow Sea. The Majesty would please give me in this regard a sign. "

JOURNEY TO CHEJU-DO

Tau Ti played with the neighbor-girl Jiu. Her father was an architect and invited them to sail on the
Bo Hai once. They had previously played with dolls, shadow games they had played. In the garden
a bee had crawled into his ear, a little later he had fever for three days, no winding impregnated with
chitin could relieve the fever, as he was speaking incoherently: "The mountains will collapse, the
earth is breaking up!" Hailed, he began to sing sweet. The father of Jiu had a little junk. He hoisted
the red sails and pulled the anchor up, and with the west wind they went to sea. "Since we have a
headwind, we have to cross," the father said, "then wind is always alternately from the right and left
of the sail. This is Yin and Yang. The ancients called our country: mountains and seas. As I have
now told you of Yin and Yang by the wind over the sea, so it explains the ancients with the light on
the mountain. Because the side of the mountain that brightens the sun is Yang, the dark side is Yin."
Then said Tau Ti: "The sun moves, but then the sun is on the other side, the sun is there, where was
previously shadow." Jiu stood beside Tau Ti and showed to the coast, that accompanied them on the
right: "What else is there?" The father said, "The last place there is Penglai, called the island of
immortals and spirits, so there are blissful genii. But we do not know where that island of the
blessed is, there in the country is only a watchtower." The wind was fierce and the waves rose
higher on the hull. Yet the junk got over it. They had a headwind and crossed. Jiu's Father said to
Tau Ti, while he had the sailor’s hat set on his head, and said to Jiu, which stood at the bow, the
blackish hair blowing in the wind: "The waterways of Tsushima we will not cross, and the island of
Cheju-do we do not reach today. It will be dark soon, we need to rest." Tau Ti was sad, "but there
my mother came into the world, and I was there for so long time no longer. I want to see but my
dear mother’s home where she was born." They made at the right hand in the coastal port stopover.
It was a cabin on board, there slept the old man's daughter. Tau Ti wanted to stay outdoor under the
stars. Even the evening star rose, which is named after the dead of night the morning star. They
slept on the junk. Guests raised the anchor and hoisted the sail, floated the junk out of the harbor.
They came past the dockside beach. Unresponsive was the father because he was charmed by a
young lady who walked on water, walked on the beach, dressed in fine white summer silk, she
pulled her hair’s arrow up from the hair and shook her braid and grabbed it and pulled her hair on
that they damp down to the bottom fell down. The junk but continued the ride, and then the
beautiful view of the lady lost in hazy distance. Soon they were driven out from Bo Hai onto Huang
Hai, the Yellow Sea in the east. Tau Ti's infinity time passes very quickly. Tau Ti and Jiu sat in the
cabin on mats of bamboo and played chess. "The sixty-four fields," said Tau Ti, "correspond to the I
Ching hexagrams." Jiu asked: "Have you ever pulled a yarrow oracle?" - "Yes, once I took the fifty
stalks, and one I've put away for our Goddess, the highest. Then I got the yarrow stalks from one
hand to the other and counted repeatedly. And so I learned from the first man and the Son of
Heaven, the last man." - "Let’s go away from superstitious magic", spoke an inner voice softly in
Tau Ti. The junk now began violently to rock on, the father shouted from above, "quickly come out,
I can see a dragon!" In fact, the waves rose high, they splashed spray on the ship deck. "Soon we
retain the water up to his neck," cried Tau Ti through the loud roar of the waves. Since the waves set
up like walls, a main rose, golden, red like dawn, the tail was like a rainbow, iridescent in chroma.
The monster reappeared under and the sea calmed down. A rainbow remained for a time in the sky.
"This is a good sign," said Tau Ti, "now the monster has a shot blocked. That the dragon does not
destroy us, this is because: We are in league with the King Father of the East." At the mast hung on
the crossed wood the red sails and blew in the breeze. They continued their journey to Cheju-do.
Already there was a narrow strip of land on the horizon, Tau Ti spread his arms longing and floated
with the feet above the floor, the planks, offered with euphoria his heart to heaven. Now ran the port
to the west. To the north they saw the Lighthouse Yösu who looked far across the waterway from
Tsushima to the island Cheju-Do. The captain and Jiu wanted to go into the village to drink on the
terrace of the during summer pavilion tea and to eat something, but Tau Ti said, "meal and drink is
not my point, on the eastern edge of the island I want to breathe, where my mother used to sing."
They discussed that they wanted to be again at the junk at the ninth hour. Tau Ti walked the path
paved by stones beautiful and set of planks, eventually lost in the wilderness, to sands through the
meadows in beautiful curves. To the sides were pits of the rabbits, then he came through a dark pine
forest, where the yellow light of the sun along the edges of the shadows shone. He went over a hill
and came to the eastern edge. Since Tau Ti was dropped to his knees, weeping flooded his heart as
he thought of his mother, who was no longer on earth. Closing his eyes moist, he spoke in his mind
with the Goddess. There it was at once a light around him, as if around the purest snow, and he said,
"Awake, Most High Goddess! O send a consolation in my sorrow! Behold, my soul is bowed to the
sand, my body is like dust, I'm not more than nothing. Arise from the heavenly realms! Come on,
save me from my life in misery to thy mercy's sake!" How fast it was evening, Tau Ti went back the
path where many ginseng plants like small miracles grew. He dug a ginseng root and did it in his
pocket. He walked down the path to South Beach where he picked up shells and black seaweed and
the seaweed rolled up like black hair and put it in the shells, like a snake in a open grave. Then he
closed the shells and handed them over to the sea. Now he congratulated himself. Yet his narrow
eyes were moist, sadness was the mood of his soul. He went back to the junk, the father received
him with his daughter Jiu. They went back to the ride, crossed the quiet wide water. The captain
stayed with enough wind on a moonlit night awake for overnight, Tau Ti and Jiu retreated in the
cabin, there was a lamp burning with a dark tinge. Tau Ti was asleep when he heard in his sleep a
lovely gentle voice who called him and he spoke, "Here I am." Then he awoke and went out and
spoke to the Goddess: "Here I am. Speek, goddess of the heaven, for your servant is listening." His
eyes were opened, and he looked over his near-round, and a green and white full moon was shining
with light, as enlightened as the moonlight. A beautiful sweet face, the skin such as peach skin,
narrow eyes as almonds, half hidden under eyelids with eyelashes, eyebrows were finely drawn
bows, and the mouth was raspberry, a smile on her lips, black hair flowed around the figure of light
and surrounded her completely from head to toe, her feet were like Sea-lilies, all enlighted by
moonlight, a swan nestling in the shadow of her hair by her feet, and then spoke a loving voice,
"Tau Ti, I am Heaven’s Goddess! I have chosen thee and purified thee, as one purifies silver. Verily,
I say, the hope of all poor is not lost forever. O my child, I love you, and my grace and my mercy
will accompany you all your life. If you give up your mind, when you have accomplished what you
have to do in this world, then you will find in my love your everlasting joy." The open kingdom of
heaven shut again. Tau Ti fell overwhelmed down and fell into a deep, deep sleep.

JIU IN THE GARDEN

Then they finally arrived in Anci. Tau Ti stayed overnight in the house of the architect, so he did not
have to wake up his grandmother Pau. The next morning the wife of the architect, Lan Orchid,
prepared a delicious breakfast. She made millet in honey and cherry juice for the children, while for
the older ones there was the dark plum boiled broth. Then Tau Ti and Jiu went into the garden to
play ping-pong. He looked to the beautiful Jiu, in white silk with phoenix pattern, in the same band
she wore a butterfly in her hair, she wore sandals, bright as the morning dew in the light
shimmering on the green grass. With both hands she held a cup of red juice and sat down and drank,
there was a smile on her face. Oh, when her face smiled, than was silent his own soul. A white cloud
in the blue sky she was in her childlike purity. Tau Ti took leave with well-chosen and proper words
of thanks from the father of Jiu and the orchid Lan. Three weeks later they moved to the beautiful
Southern land, in a house in Canton, which was surrounded by orange trees.

THE FULL MOON FESTIVAL OF AUTUMN

It was near the feast of the moon in autumn. I-Se called Tau Ti to come into the house, he comes
through the front door, which was called: the gate of heaven. I-Se came out of the inner chamber of
the house through the water beaded curtain. He was dressed in a dark robe, a cast-cap sat on his
head and wrapped was a purple sash around the waist. There were sitting at the table Tam, Fu,
Meng, Jin and Sung. They sat in front of the jade cups with rice wine, on wich floated
chrysanthemum flowers. The highly praised by all for his beauty, Tam raised his voice, "Now we
are almost complete, only Tsing and Ping are missing. Ping is still in the pastures, the asses are gone
away, so he is trying to lead them back to the pasture. The area is unsafe, since the Emperor Tsao
has declared a war. Since that time, no one knows: who is the imperial mercenary and who is
predator from the gang of Dschi the robber, who calls himself after the famous Chih, who lived
three thousand years ago in the time of the Yellow Emperor. On the way must now Ping be careful
when he pursued the fleeing asses that he does not fall into the hands of bandits, because then he
would lose his life. Better to lose the asses. Alas," sighed Tam, "also Tsing we miss. He fights in the
army in the far north against the Mongol barbarians, but we have sent a messenger with a cylinder
seal, if he gets leave to our family party. Perhaps he has already made the trip. Three more days,
then seems to be the full moon. Then we will all be together." Tam said this. The old granny Pau
came in, dressed in a silk robe, with a headdress made of yellow Kashmir, which fell over her
narrow shoulders. She said: "Beloved, I just washed my hands in innocence, my three chickens I've
slaughtered, they were victims. When the end comes, then comes the end, I'm to pluck the feathers
of the chicken, then prepare them for a delicious meal. So we'll eat chicken with sweet and sour
sauce and rice. Dear I-Se, I'm getting old. A man's life does not last like a stone. Too, I have the
elixir of eternal youth not found. So, my I-Se, you should look for a servant who looks after your
household. 'Cause if you cut wood or your sons work in the field or are on the campaign, you can
not even take care of the household. If I tell you this as elder, then I hope that you take my advice to
your heart." So she spoke and smiled. Ping came back the next day, he brought the donkeys back to
the pasture. He said: "A man of the Emperor had found them and recognized the brass plates on the
ears, to whom they belong. He brought them to me and said: If I found the asses of my enemy, I
must bring them back to him. - That is right in the sense of virtue doctrine of our Master Kung Fu
Tse. I myself went with the donkeys to the pasture, when I met on the way a hiker who said: I want
to go to the seer, to learn the way of immortality from him. - Well, the donkeys are introduced. Now
we are just Tsing missing, then the family is complete again." On the next day a messenger came
from the far north. It was a day before the full moon. The messenger saluted the family worthy: "I
want to bring you a message, let me say in reverence, as Tsing issued. We were at the Tianshan
Mountain, where we fought with shield and sword. Great is the desert in extreme heat, but we soon
found an oasis and beautiful pasture land. Two thousand years ago there were grazing different
strains the flocks of goats. The Emperor Tsao sent an army to clear the land. After the border was
secured from the barbarian land, they put down the swords and other departments attended
plowshares. We formed a division of scouts, Tsing led them, I went to his side. So we walked
through the pine forest on the southern mountains. Tired heads and high temperatures. There
appeared more and more often in the yellow fields a jute. In the distance was a waterfall. Then we
went together up, ascenting the Bogdashan, the high mountain. This mountain rose in the sky with
snow-capped peaks, where clouds flew. Tsing headed the scout troop, he led us to the Heavenly
Lake. I said to him, Well, we're here away from the war fronts, there you may lose your life by the
sword. - And Tsing said, The Goddess forbid that I did not want to gird the sword. Do open your
ears, the afterlife shows itself. The people are in this life pure nothing, they crawl through the dust.
Closer to heaven, behold, the sky is reflected in the Tianchi window. But only a thief comes into the
house through the window, I wanted to go through the gate. - That lake was fed by melt water that
came down from above. We were at the Lake of Heaven, Tian Chi. Three thousand years before our
time the Emperor gave a rich feast for the Mother of Heaven, which was at this lake. We drank
some wine Kan-Peh and ate a little bit. Tsing girded himself with his shirt and swam in the lake. He
was already in the middle, but he suddenly exclaimed: Heaven, help me! But than he sank. I do not
know what pulled him down, but he no longer appeared." Thus spoke the messenger. And all the
congregation burst into noisy tears. Ping sat at the right hand of the silent I-Se, and cried: "Oh my
dear brother, why have you left me alone, darling!" They dined something melons and raisins that
the messenger had brought them from the north. Tam held the decanter in his hand and gave I-Se
wine in the cup, he puts the cup, and emptied it at once and said, "How glorious is the sky over the
Middle Kingdom, the power is in the heaven! I now want to make a sacrifice. Now is probably
Tsing by Ma-Ma beyond the Yellow Springs in the fiels of the ghosts." Thus spoke I-Se. Tau Ti said,
"I heard the venerable Se, the noblest of the guitars is heard by the saints in heaven. I wish once
again to emphasize the Goddess' blessing and pluck the Se. I heard the blind seer, that it has a nice
body of wood and strings of fish gut." On the next day, it was the day of the autumn Moon Festival,
Ping went with his brother Tau Ti outdoors. They were standing there in the flower beds of
chrysanthemums, flowers of autumn, as the peony is flower of sweet springtime. They went in the
near Park Village Anci, there were the Wu-tung trees and dropped the gold-red foliage. At the stone
lantern they sat down on the grass down, onto a granite column was the lamp body of amygdaloid,
on the canopy of pure nephrite. Ping said, "Well, of the vases I will say. Our forefathers and mothers
left us a legacy that ranges from the sacred bronzes to fine porcelain vases, which are glazed on
different sorts. Fishes and birds is called a transparent finish." Ping said this. Then said Tau Ti:
"Once upon a time I'll see sacred bronze in the sky." They were sitting in front of the house on the
terrace, and Jin came through the water beaded curtain of the inner door, through the bamboo
curtain of the outer door, his black hair was smooth, a curl Jin had set up like a snake and he spoke
to Tau Ti, "Surely there is, located close to the Yellow Sea, a place that has been called Ji, near
Tongxian. There is now the prophecy that there the Forbidden City is to be built. I, Jin, was there
once. There are legends that the Queen Mother of the West, Hsi Wang Mu, had a daughter who was
called Ji. She often stayed at Heaven and came for a day to a young man on the earth." So Jin said,
sometimes it is in Anci early getting cool in the fall, so they lay on the Moon Terrace brushwood
bundled. And Jin said, "Heaven’s dearest daughter Ji is very nice. I want to dedicate her a porcelain
vase with a plum blossom branch, quite soft painted with manganese, the vase is called Mei Ping."
Tau Ti grieved because of the death of his brother Tsing, drowned in the high Heaven’s Lake. Tau Ti
sponge under the eyelids a tear, the tear rolled down his cheek, the peach red cheek. He said: "At
the ankles of the mountain to the summit sounded horn and drum. The enemy surrounded us with a
thousand men, we remained steadfast and did not depart. Our defense was like a solid wall, our will
was like a fortress. Beyond the lap rose missiles like New Year’s missiles, the army of the Gentiles
was on the run, disappeared in the dead of night." He went into the house, where he was welcomed
by granny Pau: “Yao, Shun and Yu, the old worthy patriarchs, may bless you. Heaven’s canopy is
above you." She came from the mirror, and her face was like a white mask, and Tau Ti found that
the ninety-nine year old lady was unsurpassed in noble grace, and she said, "I was thinking recently
about my mother, she had a crane; when she looked at him she spoke an oracle: Tao is embodied in
Te, the eternal wisdom in life’s power. But now, O my son, go and dress thee." Tau Ti went to his
room, chose the simple black linen on top and dress, a green collar band of silk, with silver
ornament he layd a meander around the neck, also he put on a cloth of raspberry-cashmere. His
black hair onto the forehead falls to the black eyebrows. His eyes were narrow and dark deep. He
had with innocence wrinkles around the eyes, under the eyes shadow fields rallied often his tears,
the cheeks were soft as peach skin, the nose was a little pale, his lips rosy from the color of
raspberries, it was a deeply sad expression to the lovely mouth. The black hair hung with a streak
down to the cheek, equally, it clung to the main as black silk cloth, the ears were hidden under the
hair. He took from the table a brass scissors and cut his fingernails, washed his hands and smelled
the mimosa, which he in a vase had available. He went with fanatical frenzy in his soul from the
small room. Granny Pau had cut a full moon out of paper. Long time she had operated arts and
crafts, embroidered approximately circular frame, spun, woven, for which she had the wool from
the shepherds. "Let's go," she said on the terrace, were already sat I-Se and his sons. Tau Ti held the
paper moon in the hand, with a nail he fastened it to a beam. Then spoke I-Se: "Dear old granny
Pau, for your wise advice I've converted me, see that I want to set a servant for a housekeeper. She
will come into this house tomorrow." Grandma Pau said: "As it is said in the poems: The empty bed
is hard to keep alone." The jade cups were on the table and a marble decanter of fermented wine, on
whose mirror swam fragrant chrysanthemum flowers. On the table stood a bronze turtle, whose
upper lid could be dismantled, it was a little incense in it. I-Se wore on his little finger a golden
ring, whereupon there was a brilliant, but which was hollowed out, a lid was incorporated, he was
able to open the stone and take a white pulver to the wine. He waved and the wine was poured,
almonds were in the food pans. Tau Ti sat absently lost and stared like a rabbit on the serpent, to the
moon, who was in and around the sky. They took it not too exactly with the seating arrangements,
otherwise it is so, as the Master says: With good reason: the right is the place of honor, with an evil
cause the left is the place of honor. Tau Ti to the right side sat granny Pau and I-Se. Tau Ti said, "My
father, can you find a young woman that is similar Ma-Ma?" Then his eyes sink. He slept.

SU-NGO

Three days later, Su-ngo came into the house. In the morning Tau Ti raised and anointed his scales
on elbows, knees and head. He pulled his clothes on, put on the red knee bands, went out and sang
this song: "A pair of ducks calls croaking, they have on the island a nest. How quiet is the beautiful
maiden, she is the dear bride of a prince. Lilies swim manifold there, we long after the roses right
and left. How quiet is the beautiful maiden, bell and drum sound." Su-ngo, the young maiden,
finally came into the house. Su-ngo, the white goose, spoke of her origin: She came from the coastal
town of Lu Cheng, the plains of the deer, where the inhabitants once saw a white deer and
interpreted this as a sign of happiness. Near this coastal town is a mountain, the northern mountains
of the white wild goose, and there was Su-ngo born. She went there often in the mountains, where
the highest peak is called the peak of the goddess. Every fall draw all the wild goose flocks there,
on a lake they hibernate. At the summit of the Goddess, there are three waterfalls. Su-ngo had
prsented herself and I-Se had taken her. From now on, they said to the rooms: pure scent chambers.
Su-ngo was like a mango. She was the pearl of the high peaks of the goddess. In the hair she wore
the needle of marriage maturity. She had grown into a petite slender maiden of great beauty. Wafer
thin and delicate as butterfly sensors were her eyebrows, like a phoenix moderately shining her
eyes. She had an oval face, and cheeks like the peach blossoms in May. The bones were tender as
jade, without any blemish shimmering the skin that was smooth as ice. With dainty lotus steps she
walked like a wave in the air as the sea swallow floats. She came to the threshold of her scent
chamber, then they held that place for a heavenly stay. She was Chu-Nu, which means virgin. In her
pale green silk dress one morning Su-ngo stepped out of the door, as she had blue eye shadow
applied as fine dust, which shimmered. Tau Ti gave her a cylinder seal, which was by Sung made,
he stated: "O praise worthy Su-ngo! Behold, two children invite you today at the ninth hour of the
early night to the park near the pear trees where we then want to sing your praise! Two secret
lovers." As Su-ngo was launched in the beautiful art of a joke, it was the ninth hour in the beautiful
park of the pear trees. The route went past the magnolia tree and the Ginko-tree, led along the water
fountain, which sprang from the stone and as a trickle a little more rolled off. There was a stream
bed of rocks and scrub, and grasses waving in the wind. The birds called from the dark clouds, dew
fell from the high branches. The birds of the sky sung one immortal song. Then came Su-ngo in the
beautiful park of the pear trees, where the Wu-tung-tree stood and the paper mulberry tree. She
thought of the tree of knowledge, since she already saw the green pear trees, even the young and the
old crooked. Under the young tree, through his tops shimmered in the silver moonlight, stood Tau Ti
and Sung. She looked at them, silent and tense. As they sang this song: "You are like the moon, the
moon must appear anywhere in time and show the tides, and must be a sign to the passage of time
and if one expects festival and celebration of the lunar light, it is the light, which increases off and
on again, it's like the tides, as it grows and changes wonderful, a banner it is for the sky crowd when
it begins to glow in the firmament of heaven. Anyone classified in the sense of determining when
we sing some song, still it is not enough to praise the beauty, the beauty of heaven and earth. O
praise the most beautiful of the daughters of men!" But in the inner chamber, the chamber said: I
smell the new wife of I-Se, Su-ngo: "Sit at my side." In the night he saw the beauty. And in the
morning Tau Ti knocked with his jade scepter to the gate and asked, "What are you doing?" Su-ngo
was pregnant. She gave birth to a child, it was a girl, she named her Li-Li. Su-ngo said: "When I
weaned the baby, she can play very nice games with Tau Ti in the garden." As a victim of the
goddess offered Su-ngo a yak-cow, a bushel of rice and wine. As Su-ngo said: "I like that wonderful
child Li-Li, you shall take the worm on your arms, mother." As Su-ngo was pleased, her beauty
bloomed like a white bloom on the plum tree in snowy winter. "I bow my head to the floor in front
of the mercy of Heaven," said she, "my mouth is not closed. No rock is solid as the rock of the
goddess. Deeds and words are weighed by our goddess in heaven. Yeah, gird the weak with
strength; they who suffered hunger, no longer shall be hungry, and they who suffered thirst, no
longer shall thirst. Who kills and makes alive the dead wich were once taken down, they rise up to
the immortals. The poor sit with princes and law prevails at all ends of the earth, that is the power of
the goddess of Heaven, and the main human child will be exalted in bliss." So sang Su-ngo and
rejoiced the child Li-Li. Colored lanterns shone through the night, because it was winter and the
New Year came and went and then came again the bilge!

EMPEROR TSAO

It was at the time of the Emperor Tsao in Luoyang, the residence at the Huanghe. He headed his
own family tree from the legendary Yellow Emperor, Huang Ti, and said, he took him to his sparse
model. He knew that the Yellow Emperor once brought the Middle Kingdom a lot of achievements,
such as the use of fire and of the plow and also the loom of silk. The Emperor reads oftem the secret
lore of the Yellow Emperor, his conversations with the celestial girl Su Nü, music and love were the
themes. Tsao also knows how the Yellow Emperor talks with the Heavenly girl Tsai Nu, the girl in
the rainbow dress, dressed in dragonfly wings. And finally had been handed to him the
conversations with the Saint Tien Lao about returning to the source of being. Secret Books of
tradition, in wich you often like to read, Emperor Tsao! And this was his solace in sorrow, for he
was the embodiment of melancholy. Although some thought that at the time of the Yellow Emperor,
there was not yet the Chinese font, but all knowing testified: the secret book was written in the
heavenly scripture. Finally, the Yellow Emperor had finished his humble and pious life and rose to
the heavenly realms of the goddess. The Emperor could not read at all times secret traditions,
namely he had to fulfill his imperial duties well, he was the head of the imperial troops. The
residence in Luoyang was a great palace where many mandarins and scholars lingered and his
whole army staff.

PING

Inside the palace residence of the emperor lived Tsao with his children, Mei-Shan, the daughter, and
Gen, the son. Now came to the residence of the Emperor Tsao brother Ping, the brother of Tau Ti.
Ping was convened in place of his deceased brother to Emperor Tsao's imperial forces. There he
became the head of the imperial bodyguards. Emperor Tsao had amassed wealth to his fame, some
gems were particularly close to his heart. He had transported the youth Ping to the guardian of his
treasure. Before him there lay the Star Sapphire, Star of Asia, Star of Manchuria, and the diamond
and the ruby of the Great Mogul of Bengal. And Ping, beautifully decorated as a lover of beauty,
fell into temptation. With the sword he divided the treasure chest and took the gems. Then he
discovered the guards. "That's he!" they cried, they captured him with rods. The emperor had him
thrown into prison. Four guards of four soldiers monitored him. He should be beheaded and later
shall be established his head on the wall to deter the enemies. So Ping was kept in prison.
Meanwhile, the family heard about that, they cried, sacrificed incense to the goddess, that the
goddess have mercy on him and helps Ping in need that night before Emperor Tsao wanted to
behead Ping the next morning. Ping slept quietly between two soldiers. In front of the gate of the
prison the guards stood, when he heard something like a nightingale singing, he woke up and
looked in. It was a heavenly genius near him, "My name is Ji, I am the daughter of Heaven." A
purple scent she hovered, and when she floated, little bells rang softly. Her face was sweet, her
voice was like a song. A gleam shone softly in the cell. She stood Ping to his side and said, "Get up
quickly!" The chains fell from his limbs. She said, "Do your sash around, put on the shoes and
follow me." So he did. Ji said, that heavenly girl: "Hang your cloak of white lamb fleece around and
follow me." So now went out Ping and knew not that it was true that this was done by Ji, he
thought, to see a deceptive appearance. But they went right through the guards and came to the
bronze gate and went to Luoyang. And above the gate was written Tian Men: gate of heaven. They
walked along, as Ji left Ping the boy, she was floating on a purple cloud easily. "Ji, Ji, whence do
you float?" Ping cried. He said to himself in tears, "It seems to me from heaven came the beautiful
Ji, according to the command of heaven she helped me out of the hand of the great Emperor Tsao.
The people will not see on the wall my head. I’m not like Turandot, whose love was doomed, my
head will be increased in other ways." As he so cools and concentrated himself, he made his way to
his girlfriend Erl Nu, who lived on the coast of the Yellow East Sea, in Penglai City, she lived there
with her only son, who was a fisherman and was named An-To. She sat there and drank tea. She
collected porcelain flowers, teapots and vases. Ping came to the farm gate and knocked, then came a
maid to hear who was there. And when she knew Ping by his voice, she did not open the gate for
joy, she ran in, and said to Erl Nu: "Ping is there!" But Erl Nu thought, the maid would be out of her
mind, who insisted that Ping was there. Because she thought that the maid had only seen his genius.
Ping but another time knocked at the gate, when Erl Nu opened the yard gate and was horrified, for
he was very run down. Ping waved his hand: "The ride has exhausted me, the dust has disfigured
me." And then he told the people how he was freed from prison. "I just do not want to bring you in
danger, I will disappear in the underground. Soon send to I-Se and the family a message." Ping then
walked away. He came on his ride to Baxian and Anci, but he did not enter, so as not to endanger I-
Se. But he saw on the way Tau Ti, who went there with a bamboo flute. Ping reached out and
grabbed Tau Ti and kissed him, and then he hurried on crying. "O Tau Ti, my young brother, you
have ravished my heart!" Ping sighed. He had still in his ears the play of the bamboo flute when he
arrived in the town of Sui-zhong and ate a bowl of rice with chopsticks, then sat a cup of wine to his
lips and drained it. Thus was fulfilled Su-ngo’s speech: "The hungry are no longer hungry, the
thirsty will nevermore thirst." The imperial troops but were close on his heels. All around were
many fierce battles. In Suizhong Ping went around, saying: "The Tao of heaven is the sense of
heaven, I want to do the one that is better than the ten thousand things. Heavenly Lady, may you
save me from this severe distress." As he walked to the gate of the city and saw the war, many
people were around him, but did not beheld him. The Emperor Tsao had commanded: "Bring us
soon the guardian of the treasure, who wanted to steal the gems!" And the imperial troops
approached the place. Fighting spread across the whole country. The wood devoured more on that
day of the people than the sword devoured. The trees fallen forward in the fight. Ping was riding on
his black horse, met the imperial troops, when he fled, followed quickly by the riders. He came to
the walls of Suizhong, he exclaimed: "With your help I can jump over walls, Heavenly Mother!" He
climbed the wall, his horse ran away from him, he came across a ivory wall, wanted to jump down
on the other side again, stuck his feet in ivy and hung his head and fell to the very bottom of the
wall. Then saw him one of the residents who reported this to the head of the imperial troops, who
came riding rapidly induced, in one hand a spear, which he pierces Ping in the heart, as he hung on
the wall still alive. Tau Ti said, "The God-man once came and indulged himself to death for us
devotedly with passion!" So Tau Ti sat in the garden, where the trees were two: the Ginko and the
Magnolia. How sang the swallow from the roof of the embassy? From cornices she exclaimed,
"Look, a messenger comes, a man alone." The boy said: "This is a good messenger." The messenger
said, "Ten thousand multiple peace!" and bowed his head to the ground, for he immediately saw the
future Son of Heaven in Tau Ti. And Tau Ti asked, "How is my brother Ping?" For he saw the
messenger like the messengers of the Emperor Tsao, he realized the tiger seal, the emperor regarded
as a sign and issued to messengers. And the Chinese man from the Han people spoke thus: "It shall
be the enemies of my lord the Emperor Tsao’s fate like it is the fate of the young Ping issued. Now
is he dust, now the grave is his legacy. So shall it go with all those who shake the spear, and go to
all nations, shaking the head’s hair on you!" Tau Ti was like an earth quake. He went up to his room
and locked the door, lost in thought and lost in pain, in sorrow as in a lake. "Oh, Ping, Ping, O my
brother, O my brother Ping! Would mother nature, I would have gone there for you as you have
died, oh were I dead in your place!" His grandmother Pau heard his sobs. She thought to herself:
"Look, the Son of Heaven cries and carries a heavy sorrow about his brother." That day was a
sadness when Tau Ti grieved for his brother, and his face was covered, he cried, "Ah Ping, my
brother Ping, Ping, oh my brother!"

TAM AND Y-MA

In May Tau Ti sang the words of the poet with the name morning-star, because Tau Ti sang: "We are
not yet drawn through the Jade Gate." When a car was heard on the other side of the house, he
thought: "A messenger has come!" And there was a young messenger who brought a letter to Tam.
Tam the beautiful broke the seal with his long slender fingers. A phoenix rose with rose feathers.
Tam had a hot lover: Y-Ma, said she, was the lotus of Hindostan. She wrote: "O my lotus, O my
swan-sea, moonstone and pearl mica I found in the Himalaya. Like a mirror frame of the moon
aura, clouds like an island of childhood, I have a child in Hindostan, I have planted vegetables to
nourish my child. You know the phrase: The nourishing Mother is a signature of Heavenly Tao, I
wish you can read how could read the Yellow Emperor, that you get old like Dsu Peng Ching, who
was two hundred ninety-nine years old. I wonder if a silk worm in the sycamore tree thinks that a
silk robe is woven out of his cocoon filaments. O atrium of the holy chambers, which can be seen
where the high heaven is opened, when the clouds rain pours off, where a rainbow oscillates as a
bridge. Do you remember our daughter Hua Ho, the lotus flower? She is like a flame of despair
when she breaks out: O the ocean is for ever gone home! - The loins of the mind are girded, just as
the Middle Kingdom is girt with the Great Wall. There is much in me that leads to meditation and
silence, when calm returns and the movement is sleeping in my backbone. There is a sign that a
God-man comes, he will then descend to the dead. Located I have on the Himalaya the most
beautiful jasper. Whoever has for Heaven’s door Tian Men the keys? I walk to the Kauriala Lake
and see the lotus flowers on the waves. Almighty you of my poor soul, I'm like a beggar for love! O
drunkards talk after this long night of showers of stars! Distinctive what a wonderful morning.
Faretheewell, Y-Ma."
SU-NGO AND LI-LI

"How do I know that the love of life is not an illusion? How do I know if I hate the grim death, that
I am not a man who left his home in childhood and then forgotten the way back? The probably
genuine person is he who takes love for his death." Tau Ti heard the ringing of the chains at the
ankles of the fine Su-ngo, because he was an apple's throw away from the gate. In a wicker basket
on the small magnolia tree was Li-Li, Su-ngo’s daughter, alas, the beautiful. There came Su-ngo by
the water beaded curtain and came through the gate into the open garden, she was dressed in pale
green silk, the sleeves hung down over her hands. Tau Ti then went into the house where he took a
mango for Su-ngo. She folded her hands, bowed, thanked him with her sweet voice, ecstatic smile
on her sweet lips. And Li-Li whimpered in the wicker basket. Tau Ti drew out the small jade flute
and played for Li-Li a song, the song: I'm still on the rock. It is well known that the old songs were
expression of the spirit, who had opened their ears, they saw the spirit as he was placed within the
changing nature of personality.

LUOYANG

Tau Ti took a donkey and traveled alone to Luoyang. The trees scattered their flowers, the sycamore
trees and the Wu-tung trees, the phoenix trees and papyrus trees. Finally, he arrived in Luoyang.
Even in the gray antiquity times were settlements here. Three thousand years before our time in
front of a stele was erected here this: "To my goddess I am silent, to the rock." The capital of nine
dynasties had the imperial capital Luoyang. Gigantic was the library. There was the I Ching, the Tao
Te Ching, the book of the true Nanhua, the Spring and Autumn Annals, wich the former Kung Fu
Tse collected, a commentary on the Annals, the Dso Chuan, the Book of Rites, which of silk and
precious stones speaks, deed books, books on herbs, Pan Tsao, Historical Records by Sima Qian,
the writer of the history of the Han, the kingdom of talks, the three classics of poetry (the Nineteen
Venerable poems, three hundred odes and the elegies of Chu), the collection of two and twenty
thousand and fifty thousand poems by poets. A self-made book still had Tau Ti, with writings of the
secret Wisdom. Luoyang was called peony city. The walkway to the balustrade went Tau Ti. The
two poets Du Fu and Li Tai Bo will one day live here. In the shadow of Xian, Luoyang bloomed
long time before, the city of peonies. Justice and mercy and grace forever rule over Luoyang. Tau Ti
settled on the Yellow river, fragrant peonies to his mind, in the water mirror he saw his brother Fu,
who went to Luoyang and was like a butterfly hovers, he was walking in the pine forest near the
library. There he saw an old lady sitting, tied up the snow-white hair to the node, with a golden
hairpin in the hair. In her, he recognized the noble mother of the Emperor Tsao. In awe of her was
his soul. He did not want to disturb the silence. Silence was his keyword. So he went to the grove
where the rustling bamboo stood. There, the emperor often reads his favorite poets. Because he
loved the poetry that soothed his mind, he allowed the young poets in the Middle Kingdom, in its
vicinity to reminisce, to sing in silence. Well saw the Emperor Tsao the young Fu come, he was
followed by his two children, Mei-Shan and Gen. Their words were carried by the wind to the ears
of the listening Fu: "O my dear sister Mei-Shan, I'll leave you soon," said brother Gen. "My dear
brother, Gen, why we must part?" said sister Mei-Shan. Then said Gen: "From my father I received
the order to ride westwards with an imperial force. I will draw the Silk Road through the Jade Gate,
through the land of the Persians in the land of Judah."

THE STRUGGLE FOR THE STONE ONYX

Gen said: "In Judah I was once a scout, the friend of my childhood was Shih, the stone. We rode,
rock and stone, in Judah, I walked with my lovely Selima there on Mount Sina. The mountain rises
to the cloud’s sea. Up there is, such as a white board made of jade, a scripture that tells of the
seldom stone onyx. I rode with Selima to the Tigris, where the stone should be found, Shoham, well
I heard a thousand times, this stone was a diamond, but it was different. We did not walk at that
time on the Tigris, we would have to walk across the water. And so we did not get the gem, because
the onyx was at the banks on the other side. Well, I want my sword girded, I want to undress, to find
the stone, my sister, O my sister Mei-Shan, I foresee: I'm like a rock in the fight, standing with my
dear friend Shih, the stone. The Persians will gather for battle, their horses' hoofs will hit the dust,
but ten thousand Li away at the dear home is the Emperor's army to go out into the fight. We
encamp on the Tigris. We want to find this stone onyx. The grace of the goddess of heaven may be
with us, the almighty goddess is with us, we are out of the hand of the enemies, the store crowding
around us. Yet we shall clap our hands! pull back the Persians in the battle, and lather their
thoroughbred horses, and our imperial squad is struck. Many people can flee into the tents hid from
sight. Significance is the defeat. Thirty-three thousand of our Emperor’s troops will fall, so falls a
high camphor tree. Then came our young brother Renmin, tore his robe and threw himself in the
dust! And again came upon us the Persians and stole away the stone onyx and took him to their
capital city Susa, where they found the gem next to the statue of her lilylike beautiful protectress
Susanna, but we walked in the counsel of our goddess to Susa, we saw the statue of the lily Susanna
on the ground in the dust in front of the stone onyx. Again we were repulsed, and then we came
upon the Persians, as we saw the portrait of Susanna beheaded to the stone onyx. The spilled waters
in the temple were the separated hands of Susanna, and the torso of the statue stood there alone in
the room. It was the hand of the Most High Goddess heavily on the Persians, blue bumps she hit
them on their toes. We have now carried the stone Shoham with us and rode back home to China, to
bring the Emperor Tsao the stone. Along the way along the Silk Road we came across Samarkand
where our troops the Scythians hit, the country cried: Alas, the Han come with the onyx stone into
the country, so they kill me! Oh, my hair is swimming in blood, my heart is jumping, like a stone
egg breaks in the sea! - Thus spake the wild country’s soul. O my sister, Mei-Shan, listen, we bring
the stone onyx to China and call it by another name, we bring him to our great emperor. We rode
past Alma Ata to the lake Issyk-Kul, where we washed our hands in innocence, and girded up the
loins of our mind, then moved along the Tarimhe flowing through the wide Tarim-vale, located
across the Taklamakan desert. There we saw the beautiful lake Miran, into which the Tarimhe flows.
A phoenix hovering over the waters. From there we went to the mountain Yadradagze Shan. From
there, the Yellow Stream takes the long run. I stood at the source of the Yellow river, five thousand
feet above the sea level. The Yellow Stream will soon flow into two united lakes, and together there
with the Yellow river we went the long way from the mountains down to the sea, the center in the
beautiful Middle Kingdom we realized, as we moved through Xian. Fidelity is the daughter Xian,
sure is my loyalty to the grave’s city. So now the prayer to the Almighty Goddess says on a tablet,
what the Most High Goddess gives to the emperor. Then we came to the city of Xian, the city of our
Emperor Tsao, Luoyang. O my sister, Mei-Shan, I must leave now, to accomplish what was said.
Everything in the eternal Now is finished. – So said Gen. His sister Mei-Shan went away.

THE POETRESS S’EARL

Innocence has a friend in heaven! Tau Ti looked in the Yellow river’s water, which was a reflection
of a distant event. It was on the sea. Space and time were a point. Tau Ti looked into the point, as a
look at the flame of a candle in the mirror, and meditates about it. That was his vision, which he
recorded with the mind of young grief and young virtue: With his two brothers he was riding, and
Sung and Meng rode along the coast of the Yellow Sea on the Shantung Peninsula. There, one day
Heaven’s Champion with the yellow turban will sow the seeds of his silent teachings. Meng riding
on a red horse and Sung on a white horse, as they flew by. At the edge of the sea, they kept close to
the city Penglai, where they saw the green seaweed hanging on the shore rocks. Meng said: "What I
now have in mind, are beds, bowls, earthen vessels, wheat, flour, almonds, beans, lentils, peas and
honey." Sung said: "We want to ride to the poetress S’earl. A misdemeanor is punishable by death to
talk to an old sorceress. She lived so close in the village with her son, the fishermen An-To." Sung
said: "This should be just fine with me, we will ride into the town Penglai. You know, the island of
Peng-lai-shan is the island of the blessed, the immortal spirits, after which this place is named. The
island is located in the Yellow East Sea. Here at the coast of Shantung I wanted often to make a trip
to the fabled island Peng-lai-shan." The poetress S’earl came from her father's side from Kyrgyz,
she has had a time studied in Alma Ata, where Tao, the Mother of creation, nourished her with the
word in the air of love, she thought of her mother, who was buried in the beautiful Sera Sela
Monastery. S’earl said to Sung: "We want to build us a thousand erudite speeches around the ears."
Then said Sung to S’earl: "We want ten thousand sweet songs to sing with the beauty of the voice
and strike the lyre’s strings." Outside the window hopped a Siamese cat through the bed of thyme.
They drank jasmine tea and saw the porcelain mimosa, which was collected by the beautiful S’earl.
"Me," said S’earl, "I am so inclined to climb the holy mountain Taishan today." Stone sleeps in the
morning’s red wood of the east. “The Taishan Mountain is also named one of the five revered
mountains of China," replied the young Sung. And S’earl pulled her new coat over, sewn from
many webs, including the fleece of a purple little vixen. Then they went into the open fields.
Suddenly S’earl took the new coat, tore it into twelve parts and said, "You take nine parts to you!
They should call the kingdoms of the Empire, you may take to your heart Xian!" They walked
towards the Eastern Mountain.

ON THE HOLY EASTERN MOUNTAIN

One of the five revered mountains is the Eastern Mountain, before three thousand years the
Emperor came here to make offerings. Designed as with brushstrokes of a skilled master in height
and width, the mountain turned into the landscape in front of the soul. Ayaya! how beautiful were
the many waterfalls and temples and pavilions of the mountain. A witness in the sea of silence is the
Eastern Mountain, testifies to the duration of this land of Mountains and Seas: China. It was a warm
day in the merry smiling month of May. "Who in ancient times was once well as a master, he was
sublime, mysterious and wise", Lao Tse said. The people among them, the people under S’earl and
Sung, moving the fine silk fans incessantly, but in the height played a cool breeze in the branches of
cypresses. Now they came to a platform where a pavilion was mounted on a red base of pine wood
with ivory columns, it was a green-roofed brick and over the pavilion was the azure sea of the sky.
Fantastically colorful curved cornices were in the back of Sung. And around the pavilion was a long
wall, with ivy draped beautifully to the ground, and the wall was with finely chiselled pearl mica
decorated brilliantly. The masonry was always open to the wind with small gates. The gates were
open as heart-shaped leaves or as the absence of small heart-shaped stones. Dew on the lips, Sung
spoke: "How beautiful you are, S’earl, how beautiful you are, your long hair is beautiful like black
silk." Sung and S’earl came from a temple and stood on the mountain, they saw suddenly a boy of
nine years before them. Because Tau Ti’s spiritual body had been executed, he carries the spirit of
the sky. But they did not recognize him. Through the air and the amount Sung and S’earl were tired
all of a sudden, they fell to the stone bed, just like the dew of the morning falls down. Tau Ti in his
spiritual body rose to continue. Like drunken slumber was his soul, he said, not knowing what he
was talking about: "Soon a man will overcome this world. I wave the clouds of the sky, the morning
sky above the sea." So Tau Ti spoke in his soul’s dream, and now he spoke so to the rocky wall:
"Music and food attract hikers, but no one stands still when the word of Tao is preached." Tau Ti
looked in the southeast in a beautiful view the summit of the dawn. Then the handsome boy climbed
to the summit of the Most High Goddess, and Tau Ti sang: "O Mother in Heaven, Tao, Most High
Goddess, holy mountains are created by you, the gates are dear to you, I see myself open the sky
and it seems to me the pure glory! Yes, my mistress seems to me Love! The Most High Goddess
will come on the boat of the clouds of heaven." Now, the spiritual body of Tau Ti went back to Sung
and S’earl and awakens them both, "Can you not watch one hour with me?"

MO-SU
Tau Ti rose with electricity from a deep meditation, riding on his donkey to Kaifeng and played his
new bone flute. Then he himself began to sing, it was like there is the good spirit of the words,
because he rode on twin hills and meadows strewn floret, as he sang a song at the Yellow Stream.
He soon moved into Kaifeng, where to the right of the gate was a peach tree, a plum tree on the left,
both standing in flower. Tau Ti began to speak: "A city will be in all its beauty, jade-ways crisscross
through in wise policy, jasper walls girding down the city, a dozen towers stand upright on the sides,
thirty-three districts are there to hear the sounds of ten thousand musical instruments." So he rode
on his donkey through the gate in Kaifeng. Now he came to the home of Mo-su, located on the
white peace bridge. Mo-su was a friend of his father. Mo-su was sitting in the hall with a scroll in
his hand, on which was written: "Be as wise as serpents, truly as doves." Tau Ti had a homemade
book in his pocket with the oracles of antiquity and the oracles of his young master. This book he
pressed to his heart in fear and laid his head on it. Tau Ti entered the house, he bowed in front of the
old Mo-su, who confronted Tau Ti with kindness and said, "I have a surprise for you, my dear son
Tau Ti, come into the open garden." They went into the garden. The road was lined with pine trees
and cypresses. In addition to a round ornamental pond, therein swimming the goldfish, lay a great
luminous miracle stone called the floral heart. In a picturesque pose between trees and bushes were
half hidden little beautiful pavilions. In the middle of the garden stood on the lush the beautiful
pavilion of peace with the vermilion balustrade and cornice silver, beautiful swinging up roof over
roof. To the sites were arcades, behind the house were the inner chambers. A powerful front porched
to the courtyard inside. To this all looked Mo-su and Tau Ti, which came in the white pavilion of
peace. There, and that was the surprise, sat Su-ngo and her little daughter Li-Li. "Tau Ti!" Su-ngo
said and hugged him. "Look, I read just about the inventor of paper. Cai Lun was in fact an eunuch
at the court of the Emperor. Someday Cai Lun was thinking of using tree bark, hemp and fishing
nets instead of bamboo as a material for writing. He was highly praised for his talent. He was later
embroiled in intrigues between his empress and his emperor, what has had decisive consequences
for him: Because of that Cai Lun went to his house and took a bath and combed his hair and put on
his robe and emptied a deep cup with poison." So said Su-ngo in the pavilion of peace, the beauty
spoke to Tau Ti. Then he asked the pretty Su-ngo, what had happened to the family. Her face was
like the delicate complexion of the flower of a strawberry tree in the spring, her eyes were like
bright stars that shine through the dark night with the green wave of the color of the first willows in
spring, heart-shaped and cherry red lips, her eyebrows crescent narrow, the dimples charming as
tinged with purple. So beautiful was she. Probably odour was in the room. Mo-su sat quietly with a
whistle in the pavilion, as Su-ngo raised to flight, the white goose told this: "In anger and fury
erupted recently I-Se, because Tam had violated the respect of antiquity (I want not more to tell) so
that I-Se Tam wanted to kill. But there came in weakness of age our granny Pau in and cried: If you
are killing Tam, kill me first! - The power of Grandma demanded absolute obedience, so that the
father and the head of the clan had to submit to her. Thy will be done! called I-Se, and threw
himself to the ground, hit his forehead on the hard stones and asked for forgiveness. The
grandmother turned away, she walked away, I accompanied her with Li-Li. She and Tam went to the
other side, eventually I-Se went with her and followed like a servant and asked the grandmother for
forgiveness." So said Su-ngo to Tau Ti, she said this in the white pavilion of peace. Tau Ti and Mo-
su, Su-ngo and Li-Li, they all sat down together to eat, sat down at a round table in the courtyard.
There stood an empty chair to the side. Tau Ti asked Mo-su what this was but a beautiful chair.
"Well," said Mosu, "I got it from my master once, once at the day I-Mau in the second month, every
year on the day I-Mau, I sit on this chair, otherwise the seat will remain vacant." Now she took the
meal: The beef was cut in pieces, the fish in a delicate fish sauce, flavored with ginger, glutinous
rice, plums delicious with vinegar. Mo-su and Su-ngo drank green wine, Tau Ti and Li-Li drank
pear juice. Well, said Tau Ti, flooded with compassion: "Out on the streets I saw beggars, they do
not have enough money to buy a tap. We wanted to give to the poor." - "The beggars all days are
still in the city," said Mo-su, "but you are my guests only today because I wanted to watch, that all
be fullfilled." The small child Li-Li drooled, Su-ngo cleaned her with a towel the face. They went to
bed soon. Before going to bed Tau Ti stood at the sink in front of the mirror, and while he drew with
the slender hands fresh water in his face, he sang this song: "From the lips of children and infants
are you, Mother in heaven, praised, whose fingers work is the sky, the moon, the sun and the many
stars. I think of the beautiful human child and think of the child’s child. I want probably stick the
beloved Su-ngo peach blossoms in her hair, and the child's child I gave bells to match the music, Li-
Li, I want to be a lily, I want to nourish her with lychee and songs." Tau Ti closed his eyes and fell
into a deep sleep, as through the gate of death, and he went on to the Yellow Springs. Mo-su also
went into his ear’s room, hanging a scroll on the wall with this sign: "Therefore thus gird up the
loins of your mind, and be sober, set your hope on the grace of the goddess who offered herself to
you truly." Li-Li also hovered in her dream, alone, Su-ngo embedded naked. To Mo-su came in his
dream a vision: A beauty seemed to come through a gate that was closed. A transparent body like
jade, inexpressibly rich in beauty, with black hair. A chill came over the old Mo-su, "I am leaving,"
persuaded the beautiful and disappeared. Tau Ti, with the main on his secret book, Tau Ti dreamed
this: The Most High Goddess said: "Let their table be made a catch net. So the root but is good, it is
good with the fruit also." In the dream floated the spirit of Tau Ti and saw the Yellow Sea, the Most
High Goddess was there, dressed in white silk, so they walked over the sea, the waves played about
her feet. She was holding a beautiful baby in her arms, she said: "O my dear child Tau Ti, this child
will one day be the son of thy soul, thou shalt call him Prince. The Prince will build the Forbidden
City." Then stood the goddess of heaven, and than she sat cross-legged, because the sea was her
seat, the beautiful hair glossed as of anointing oil. So they came up with the waves on the land,
where they arrived on the shore’s stones, she holds in her right hand a pastoral staff of a Tung-tree,
which she puts on, fastened a narrow boards across of sycamore wood, on which was written: "The
Most High Goddess is the deity of China!" There she stood at the cross, enlighted of the dawn, the
white-robed goddess went away again across the Yellow Sea.

THE GIRL MAHANAJIM

Tau Ti went through Kaifeng, where the children were begging for alms, strangers from the distant
Judah. A girl sat by the roadside and held in her hand a homemade stringed instrument. Her face
was white as a snow mountain in the midday sun. Tau Ti spoke to her: "What do you have for a
miraculous tool in the hands?" The girl said, "I built it by myself. Behold, the body is the shell of a
turtle, the fretboard is wood, the strings of fish intestinal. But I also have other tools at my home." -
"What's your name and where are you from?" - "My name Mahanajim and I live in Kaifeng, I was
born in the far Judah." - "Mahanajim, that's a nice name." - "I once made an instrument, I hollowed
with the ax a tree, strung the opening with a pig's bladder that you could also use it as a drum,
hauled the wood with seven strings that you could also use it as a guitar. Then I have yet another
instrument: I once found a skull at night in the moonlight, because a spider had pulled a thread
through the skull to the grave edge, now easily the wind blew, and moved by the balmy air,
drowned the spider thread, of the skull was then the amplified tone, so I heard the singing of mother
nature. I took the skull with me, then went with a bow and arrow and shot a swallow. I made from
the intestines of the swallow the strings". Thus spoke Mahanajim. Tau Ti said, "Mahanajim, you
stroke the strings very nice. Tell me, what are there for instruments in Judah?" And she said: "There
is the harp, the lyre with ten strings and the strings play with eight strings and the Gittith and the
flute." Tau Ti spoke: "In the Middle Kingdom, there are the musical instruments as the old Se, the
noble lyre, the Zengh, that can only play a champion, the Chin, on which are playing Tao’s
disciples, the pipa, a kind of Chinese lyre then. There is also the jade flute and the bone flute and
the bamboo flute. Then there are the bells of bronze, the sound-stones, the musical stones. (And it
spoke Kung Fu Tse: The master of music stone Siang went away over the wide Yellow Sea)." Tau Ti
said to Mahanajim, and spoke, "What would be left to say, but I see Mo-su, Su-ngo and the pushing
Li-Li, because they want to walk through Kaifeng. But tell me more quickly, will you stay in China
or will you go away? " - "I'm staying here, I do not know why I was born once in the distance." -
"Then we can see each other once again." So Tau Ti spoke feelingly and went away.
DIVINE VISION OF THRONES

Tau Ti went away from Kaifeng, the Yellow Stream wandering along, the Huanghe, then up the
Grand Canal, the level of the East through. And where the stream meets the Yellow Emperor’s
channel, he held his yellow cap fast, because a storm came up. It was around him like wings noise,
a cloud came by, a fire, brilliance and luster it was round about, and the middle of the fire was as
brass. There appeared to him a heavenly angel! She hid her hands in long sleeves. It seemed to him
at once, as if she had four faces, above the main a candle flame. They came to a big sky car, the
wheels were of turquoise and the car was a crystal canopy. And when they move, it sounds more
powerful as water of the Yellow Sea. She showed Tau Ti a sparkling star sapphire on the clear head,
the star sapphire was like a throne, on which sat the Goddess, and she was from the hips upwards as
copper. And to Tau Ti spoke the angel: "Open thy mouth, and eat what I give to thee." The angel
handed him a paper out. The angel sayd, "My child, you shall devour this paper." He did it, it was in
his mouth like a peach. The angel sayd, "I have made your forehead as a diamond. What I'm talking
now, listen with your heart." As the goddess lifted up, below was a noisy din, there was a noise,
there was a blade, as the wheels rolled. The Goddess let him back on the ground and moved to her
heavenly chariot.

BLESSED TOA

Tau Ti heard of a Blessed by the name of Toa, who was a young man on earth, at the resting place
of Xian. Suddenly he saw a Heavenly Angel who passed away gently at him, he looked after her
with astonishment. Now Toa had sued the goddess, because he did not find her in Xian, but the
divine robes were still there. "Oh, if I were to die my death in Xian," called Toa, and looked around
and saw multitudes in the valley of saints, with peach blossoms in their hair, then torn from the
powers of the heaven’s harmony. Toa walked down the flowing transition to sing in the valley of
Xian his tears. And wonderful he felt his soul floating. Not long since he saw his homeland of China
glow, as you can see the morning star in the sky, he saw and marveled. A Heavenly Angel named
Moa led his soul ascended, as Toa said: "Why did I cry, Heavenly Angel, where you kidnap me?"
The Heavenly Angel, silent for the first time, spoke to Toa. And the Heavenly Angel was silent the
second time, "Help me, I'm sinking!" Toa called again. The Heavenly Angel was silent the third
time. It was like purple glow on her cheeks, she was paler than snow. Together in silence, they
floated down on a cloud with the wings of the wind. Just they saw the earth from a distant still, but
open graves. Toa spoke: "This is Xian, the valley of death." Then spoke Moa: "There is a stele with
the characters: Oh the battle dust darkened the clouds and oceans. Grass and tree shaken by death’s
touch. The stars lost their shine, the moon suddenly was hidden by a black cloud. White bones were
mighty mountains." Then spokee Toa: "How is it to me? I see it shine, I mean, I do see the Most
High Goddess." Moa spoke: "Yes, you see the Most High Goddess." Then spoke Toa: "Bring me to
her!" Spoke Moa: "Soon! Down to earth from heaven’s blessed realm." And Toa came with the
ghost to the Himalaya, where the Tibetans had gathered, where the highest peak Qomolongma-feng
was called the Third Goddess. Toa had fled first, but Moa kept him with warm arms. And Toa stood
before the Almighty Goddess herself! There were assembled the blessed.

SA-MUAN

Tau Ti rode on to Tongxian, because he wanted to visit Sa-Muan, who was his father's wonderful
friend. "Ten thousand beings, they achieved their existence through the One," stood on the gate of
the city and was a saying of Lao Tse. Tau Ti entered the front gate of the house of Sa-Muan and
came into the house and greeted there: "Tsing-an! Peace to this house!" Pin, the son of Sa-Muan,
had Tau Ti seen outside the house, as he had been in a high sycamore tree, he hastily jumped down
from the tree like a squirrel. Soon Tau Ti sat with Sa-Muan in the house during lunch. Sa-Muan was
used in the service of the Emperor Tsao and worked as a magistrate. He was girded with a silken
sash of purple cloth, his mother had made him a robe, he also wore a blue coat. Now the three ate
together, drank some tea and washed with a damp cloth over the face and their hands. Then they
divided the snow-white rice, they eat swallow nests, shark fins and sea cucumbers. Then it was
filled with fish and eel noodles, filled with chrysanthemums and lobster stuffed with bamboo
shoots. The chicken was cut into fish shape and decorated beautifully with shrimps. Then they stood
up and Sa-Muan took the drunken-making rice wine in a jade cup. Tau Ti here has even nosebleeds.
Sa-Muan gave him a silk cloth dipped in cold water, that the bleeding was stilled, the busted vein
closed. Tau Ti went into his room and saw that everything was in order. His knife stuck in the
sheath, the book was in the pocket of his coat, the bone flute in the silk sash. Now Sa-Muan entered
the room and said, "Once you will read what the Yellow Emperor wrote about the way to
immortality and eternal life in eternal youth." It was dark outside, the night was like velvet, Sa-
Muan lit a candle in the room, a stone lantern which glimmered in the room like starlight. Sa-Muan
soon fell into a deep dream and heard a solemn voice admonish: "Those who honor me, I will honor
again, but those who despise me, I will despise. The time cometh, that I may cut off the arm of thy
father's arm. There should be no more old people in the house that is yours, no one than is old. I will
not take victims away from the altar of every house, that your eyes can not be faint. Pin but is your
own son and will die." Well, Tau Ti was in his dream a butterfly, a mourning cloak, proclaims in
May. He pleaded for the highest Mother, he pleaded for the supreme Goddess in heaven, which was
a shield for him forever. He heard a wonderful voice, "O Death, O Death, I will be a poison to you!"
That was a comfort in his suit soul. And his soul was singing this song: "From the sky a bright dew
was falling. I'll be alone in the desolate mountains. From afar shimmer the stone lanterns gently, a
ship floating over the Yellow Sea in the East. Two bamboo woods are crossed beaten at the place
where I washed my hands sober of all sins. Alas no letter reached me, no one takes pity on my poor
soul! Where swifts on the cornices nest, I stand alone based on the staff. I look up to the
constellation of the Cowherd and look up to the constellation of the Northern Bushel. For you I
want to be a shepherd, and you do not put your own light under a bushel. The path extends to the
city of the Phoenix!" With an anxious trembling soul Tau Ti woke up early in the morning, as Pin
already jumped around in his red shirt. Sa-Muan came out of his room and said: "I'm sick in my
soul…"

THE STONE OF HEAVEN

I am very far ridden into south-western China, through Tibet, up the stairs of the magnificent
Himalaya, to the high frontier town Pedo Shankou. Then I went back over the Western Mountains
Kunlun, the mythical mountains, rode southward to the Tarim valley along the Yellow Stream, rode
along and came to Xian, China's daughter, as she slumbers at the Swan Lake of Xian! There I was,
in the morning, there slept a white swan. I wanted to hear the swan song! For near the death the
singing of the swan is beautiful, the idea being probably near the true beauty of the high tone of
bliss. Now I was in the area of Xian and rode towards Luo-yang. I met half-way the Emperor Tsao
with his troops. Now I will tell of the stone which once lay between the Tigris and Euphrates, called
Shoham, we call it the stone of heaven. It is the property of the Emperor Tsao. It surveyed the
tangerine lots of what to do with the Stone of Heaven because of the will of heaven and at what
place the stone should be placed. When they had read a strange word: "The Spirit of heaven is
watching at the north-gate." The mandarin understood the word and asked heaven again, then he
read this word: "Take five golden boils and five golden mices." The mandarin didn’t understand this
word, and asked heaven again. The third time was the word as follows: "O daughter of Xian, Xian,
O daughter! Blessing the heaven gives. A car was made for the path to the hidden secret: Heaven
take an umbrella, the earth is as a car, so you descend through the clouds, flying up to the Milky
Way and then rise to a high spiritual level. Before the creative mind and spirit is free from common
expectations, you can reach the heavenly fields, where it progresses, the feet do not use quickly, but
without haste slightly ahead, use the rain to pave the way of the wind, the dust blow off, the flash
makes you look to the thunder chariot wheels. The way floats you up, in the power of the white
road to bathe. From there float on, passing the gate, passing through the gates of immortality.” For
example, there was the car of our Emperor, not pulled by horses, but cows, milk cows pull that car,
on which no yoke had come so far, and their calves were on pasture. So now put the mandarin those
celestial stone in an ivory chest, and set it on the car. In a box made entirely of ebony he kept the
other gems of the Emperor, the sapphire of Asia, the diamonds of Manchuria and the ruby of the
Great Mogul of Bengal. These were the emperors stones as a sign of friendly neighborhood, to his
great imperial power. I even have a collection of stones from China, including the Tibetan
Turquoise. But it was the chest with the stone of heaven on the emperor's carriage. Always the cows
went straight to Xian and always on the same paths along the Yellow stream, they shouted and not
depart to the right hand nor to the left. Farmers in Xian far surrounding were all busy with the corn
harvest, with the blades cast out the wheat into the air, to separate the grain from the chaff, they
swept with brooms the corn together. Later, the women will remove the chaff of individual grains
that escaped the cleaning process, while others weigh the grain on a scale. There are still corncobs
from the last harvest time in the courts, they are strung up in one. Ropes of trees hanging from the
cornice, stored on the roof of the farmhouse. And a young man came in and stroked the strings of
the Chin and sang this song: "O Yellow stream, O Yellow stream, O vein of China, O thou stone of
heaven, O thou cup of the Emperor! The keys to the gate of the north were lost? Were they not
flooded by silence and blood? O pastors and brothers and sisters, is extinguished the lantern in the
imperial park? From the field’s peace of the water buffalo to the shimmering shores of my song it
sounds. O black swan of Xian! O snow geese and mandarin ducks of Xian! My country, I'm like a
purple lance, O daughter China, your scent climbs on to me by my roots, even to the shell, which I
completely blank, even to the word, the last drops of dew. Anyone without a sword (as sharp as the
mind’s tongue) keeps his blood, the olive-tree near the corn grew, the shape distributed his meal,
under the roots are preserved the dead, they rest in peace at the Yellow source." So sang the boy and
stroked the strings of his chin, on which play Tao-disciples like the people in the field, as they
beheld the chariot of the Emperor with the chest, they cried: "Barbarians beat heads down, we strike
the strings for reception of the Emperor." The Mandarin, as the car in Xian arrived, lifted the chest
with the Stone of Heaven from the car and set it on a rock. The large rock is witness of their deed.
He there is still to see today, the corn field of the daughter Xian, the stone of heaven on the rock of
the daughter Xian. Then the Emperor said to the twelve mandarins and the seventy-two bodyguards
and said to the people: "Oh, if you still would only turn wholeheartedly to the gorgeous heavenly
goddess! Put away the evil spirits and set your heart only to the deity and serve her alone!" They all
came together in the early morning. “Do not let off to plead for us to the Goddess, that we are in her
protection!” The Yellow stream water poured out in front of the Great Goddess, where at the rock
said China, said the farmers of the corn fields to the Emperor Tsao: “We are plagued by hordes of
foreign devils." Then the Emperor Tsao lit an incense offering, poured milk from a cup in the shape
of a poppy capsule to the praise of the glory of the heavenly goddess. On this day, but the Manchus
came along on horses and brandishing their swords over the heads. Yet the Most High Goddess let it
thunder from the sky, mighty thundered with a great sound over the Manchus on the same day so
that they were terrified and fled., the imperial troops followed the Manchus to the Great Wall and
beat them at the first gate on earth. During this gate was the main pass of the wall, near the Yellow
Sea., where they built in memory of this glorious day a peace fortress, they had four turreted gates
on sixty-eight loopholes for archers. The extension of the citadel to the Yellow Sea is famous under
the name: The head of the Old Dragon, because the enemies have been crushed at this point, it is the
eastern end of the Great Wall..

SHANG KIU AND HIS WIFE BI

Tau Ti said, "See, it's a wise man named Shang Kiu here in town, he is a disciple of the wise Kung
Fu Tse and says the truth. So I will go to meet him, maybe he tells me the way ahead, I have to go in
this world of dust." Then said Gen, the rock, the son of the Emperor: "I know from the book of this
prophecy, I even pulled the lots the way, it gives a sign, that the name Gen is the mountain, the
stone and the small, the right way, the door from closing, eternal live." Both walked together
through Tongxian, but soon they separated from each other again. The writer of the history at the
court of the Han dynasty had just arrived, named Sima Qian, he wrote the Annals. Gen, the
emperor's son, should introduce him to the halls of the emperor, so he departed from Tau Ti. Then
Tau Ti went to school, because some girls came over on the way. Tau Ti was entranced by her
beauty in their finery draining from the faces, with peach cheeks, he thought to be on the morning
star. Others also came over, they were wrapped in linen, with a wooden cross on their shoulders,
there hung buckets of water, they were namely drawing water. They said to him, "Do you want to
have a teacher?" They called Kiu Shang namely a sage and a true holy man. The sages and saints
are similar, full of silence in their mind, they are similar to the hermit and the blessed immortals.
Tau Ti stopped in his boyish shyness before the charm of the young beautiful girls, he lowered his
eyes, then looked at them gently, watching the wet shaft with fine batting of the dawn, because that
were the most beautiful girls. And Tau Ti entered the house of the true holy man Shang Kiu. Shang
Kiu roses, for he heard his beloved concubine, who went the aisle, her step was like small bells, as
was her singing voice, she enchanted the atmosphere with her lovely presence. She was his
concubine, whose name was Bi, which means grace. He wanted just to offer the green spring tea
when she came in the room in her beauty of the dawn, in her beautiful shapely body prevalence in
union garb. She whispered Shang Kiu in his ear that she was indisposed at the time, she had in fact
her Yüa-djing, the monthly period in which overflows the fountain of her blood. Then she went
away with a pale face in her chambers. Shang Kiu again raised his soft voice, he said to Tau Ti, the
teacher listened to the admirable patience, slightly confused by the enchanted female-scented
atmosphere. Then Shang Kiu said: "Listen: sacrifice yourself to materialize you, spoke Lao Tse,
therefore: Receive to be a wise man. This is what I call the gates, I call this the key to the book of
this prophecy, but keep attention, O my tongue, because uneasy is my heart. My dear son, no one
listened so patiently as you, because of that I am well pleased. Yet my concubine Bi there seems not
to be well, so I have to deviate from my plan. I know no-one, who wisdom and virtue loves so much
as a beautiful girl’s face." Bi just came out of her room, her face was like an open blank book, as
white as snow, overflown by a blush of shame. She was still young, about fifteen years young. She
wore her hair tied up, wearing a hairpin from the wood of phoenix tree by the nodes, she wore the
white dress waving to the ground and a red silk ribbon wrapped around her waist. She had so fine a
narrow face with bright eyes and a lovely smile on her lips, as red as raspberries her lips, her teeth
were pearls or ivory. She kept her slender body upright and moving gracefully. The voice was of
grace, very bewitching, enchanting, she said: "Shang Kiu, I feel uncomfortable today, we have no
medicine in the house, please bring me the milk of the red flower." Then Shang Kiu spoke in a soft
voice: "Who is not willing to serve his second wife, a teacher is not worthy to be her disciple." He
took his silky purple cape, waved Tau Ti who followed him. Tau Ti took his yellow cap, so they
went out. On the road of Tongxian the teacher said to the student, "I want the next days ride to
Qufu, where Kung Fu Tse teaches in his temple. As I have already closed up my heart, I saw from
the first moment that you wanted to learn. I ask you to introduce my masters learning as much as
you could learn from him, he has carefully studied in the ancient writings, he is the heir of the holy
primordial world." Tau Ti said, "That would be a great honor for me to see master Kung Fu Tse face
to face, the Ancient of Days. I knew that he preached virtue and true love of mankind. This is good
for the order of the human community. I asked the Master to take myself for a disciple. Yet I'm also
a longing for the swan-sea of Xian, the daughter Xian." Thus spoke Tau Ti, still undecided as the
scale when they fluctuate. But then he said, "I will see the daughter Xian and then I will hear Kung
Fu Tse, going to learn in the Holy Temple of Qufu!" Then said Shang Kiu, “I have no rest, because
the wellbeing of Bi is in my heart like a roiling sea, where a rock sought steadfastness. A passionate
person is not good for the instruction in virtue. Let us seperate, for I want to get the white milk of
the red flower for Bi, while you go your own way, I want to see you in three days if you want to
come to Qufu to hear the master about human love." Then Tau Ti stood alone on the path of
Tongxian. An old man on a white horse rode there, he had snow-white hair, a long beard down to
the navel, white eyebrows, the eyes narrow almost reddish. He saw Tau Ti, smiled and said: "My
son, behold, your beautiful country!" With this word disappeared the white old man. Tau Ti was
amazed and wandered his way further into the house of Sa-Muan, the Justice of Peace. Sitting in
front of a stack of files, he made statements and notes. "Du Wang," he noted simply, "was king of
the south. Ay, Tau Ti, I have to examine just one case," he said, "grateful I gave it back to Sima
Qian, the writer of the annals of the Han period. For he has compiled the annals infinite, including
the present. Now is writen the fifty-third chapter in the annals. Well, I have an extract made for my
case," said Sa-Muan. Then said Tau Ti: "O Sa-Muan, if you still have time, breathing creature, tell
me about the case. Has it something to do with Man Wang, the King of the south? I would also once
travel in the south since I heard from Hainan Island at the end of the world. O the end of the world!"

TAU TI ON THE SWAN LAKE OF XIAN

Tau Ti rode and came to the Swan-lake of Xian, he sighed: "Once a poet will come in the future of
the Tang period, the great poet lives near Xian on the green side of a gentle hill." Well, Tau Ti
looked at the swan-lake. On the way to the smell of cinnamon trees blooming and blossoming
almond trees mixed with sweet flavor. Softly in the pines rustled the wind. The water shone brightly
dark, sometimes quietly and sometimes moved. In the distance could be seen the Li Mountain,
which hold more distant mountains veiled by clouds. Tau Ti, a lonely wanderer, known by none,
looking after the fallow deer narrow tracks. There were singing birds, chickadees and orioles. The
soft waves were silver. The wind in the bamboo purred and rustled. Trees stood on the path and he
loved the flowers. Suddenly he heard the wail of the distant mountain monkeys. And a lonely boat
was swaying on the waves on the shore between reeds and rushes. Between flowering and white
willows was a hut, called mourning hut. Flying white seagulls came with a loud call, quiet dazzling
swimming ducks, mandarin ducks, a symbol of harmony, and on the grasses of the bank were wild
gooses, white gooses and snow gooses. At the sight thought Tau Ti of Su-ngo, where was she now?
The trees on the lake such as green jade, golden shimmering. Tau Ti went down on the rocks to the
water. And there he saw a beautiful Black Swan, who came up and swam close to the shore with his
head held high, in black plumage, a white feather fell into the water. Then sung the swan. Tau Ti felt
it in his soul, he saw the swan's red eye and felt his eyelid’s drop. And the moment the swan seemed
to sing: "Tau Ti, take the white feather of the black swan!" Tau Ti took it. The swan dived down into
the main still water, disappeared in a weeping willow branch that leaned out over the silvery water.
Tau Ti saw dew on the trees on the other side, magnolias and hibiscus trees he saw. And over the
lake called the cicada. That's when he discovered the pavilion at the Swan-lake with beautifully
curved ledges on the pillars of ivory white. A fragrance of some flowers was over the lake.
Suddenly Tau Ti appeared in a vision the Goddess of Mercy! The beautyful goddess was clad in a
robe like dawn over her shoulder and there hung down on both sides yellow silk ribbons, she was
decorated with beads and white shells. But her face was like snow, milky rice powdered with a
mask. In her hands she held two compartments spread, with mimosa flowers and almond blossoms,
painted on fine white silk to bamboo sticks. And with that she waved at him and said, "Come here,
Tau Ti, come here, you can walk on the water, if you only have confidence!" Tau Ti walked across
the water quickly to the Goddess, and he even wondered what was happening, he saw where he
was, and he fainted and fell into the water, because the water stood up to his neck, he cried: "Help
me!" She came like a ghost hovering over the water and grabbed Tau Ti on his shoulder with her
right hand and saved him out of the waters. Then he was on the other side again. The Goddess
disappeared after she had kissed him on his forehead. He have had doubt about the appearance, if he
would not have been on the other side. The black swan of sorrow beats his wings, and then swam
the majesty there, with the blood-red beak from which the water dripped like morning dew.

TIAN OF BANPO

Tau Ti jumped back on his horse and rode, immense wonders in the soul, to Xian, and said, "O
goddess of China, as long as you want, I will endure the suffering. Let me just be in your grace, to
use my time under the sky! I am decided to you." Remote was the Li Mountain, where the body of
Shi Huangdi, the first emperor of China, was buried. Tau Ti spoke the words: "I know well, such as
the imperial wrath and anger raced through his veins as he sought immortality, he found death in
Xian long ago. I see the Banpo village, where I will feed me, and want to take the rods, a porcelain
bowl of rice. Then once I drink water from the source. The hungry or thirsty flesh you can
breastfeed, but I will be longing for Love: I never found love on earth! When did I took a human
being with tenderness in warm arms? Long ago was that. How long do I have to wait for the
fulfillment of sacred promises? I am like a prisoner, my existence is in the dungeon, I hear myself
sighing the stones of the prison walls, the dew of tears running down inside down in me. Where is
help and consolation? I am hurt in my soul, and lonely I wander. May I not die from the dust of the
earth? If only I were in the covenant of death, death would keep me in chains! The water of death is
in my heart, I dived to the Yellow sources. A heaven there, is he mercifull? Will I be able to walk on
water and be accepted in the redness of the morning pass completely and find love in the morning?
Who gives me an answer? People talk all but only lie when they do not even completely be silent.
What I think is deception. Stillness was my soul and tolerate, I am born as a man of sorrows, I walk
my path, trap, walk and falling again, take me along and plunge into the dust, and then it tears me
up when people give me to drink, which is bitter, they give me something to eat, oh, that tastes flat
to me from talking to a nobody, but after that for me is the sense as it was a closed circle well
against the sky, it was fulfilling blissful happiness, I'm so mad and lost in the world and return, I
want to immerse myselve in the bliss of eternal love!" He sighed. "I want to measure the cities of
Xian, see the beautiful gates, go through the door of high walls." Five thousand meters away from
Xian an old village was located, Banpo. This was there three thousand years before our time.
Because at the time of the Xia, the first dynasty, was here in the old Banpo the people of the
Mothers. Well, Tau Ti stood in the magnificent houses. There sat an old lady in white silk mourning
in front of the house in a wicker chair, which was woven from willows. Then she saw Tau Ti and
said, "Are you hungry, boy?" As affirmed Tau Ti, she said. "Come, my son, I give you a little good
for the body." Then he came into the house, there stood at the window, waving the red cloth, a
young girl. The air overflows the beauty gently. She was wearing a greenish robe and stood lost in
thought as in a dream. The old lady hand him Dim Sum, which means Little Heart, which is a
Cantonese specialty. Before dinner she offered him jasmine tea. The young girl raised her voice,
and the voice’s charm vied with the design of grace. So was her word. "I was in Peixian a few days
ago; Peixian, located in the south, the birthplace of an emperor, the first emperor of the Han
Dynasty, Liu Bang engraved in a stone. I read in a book authored by him an even song. And I
experienced a Celestial Being in Peixian because I made myself a poem about it. Shall I recite it? "
And then cried the old lady from the kitchen: "Pian, can you help me?" The girl exclaimed: "I want
just our friend recite my new song, o Nian." The girl Pian went to a closet, where stood a vase of
clay, and took a piece of paper out of the closet. She knew the brush, dipped in the ink to run across
the paper, because the characters were beautifully curved. She read her song, and he was all ears.
She sang: "It seemed to me as if I were sprung from the inner life of my Heavenly Mother and
staggered into the ether rooms, an erring child I had to cry, running in tears, I fell down in the lap of
the Mother. Colorful chalices sweet flowers bordered mean tears, I penetrated all the chalices and
trickled down through the flowers, the flowers, deeper, deeper, into the womb, the veiled source of
all being." So read the fine Pian her poem she had written in Peixian. Tau Ti reflected how he could
distinguish the poet, and he thought of the white feather, which gave him the black swan in Xian.
She rejoiced and kissed him, which was very pleasant to him, for she was of exquisite beauty and
sweet grace and smelled like rose petals. The kiss of the dreamer stayed on her cheek like a drop of
dew on a leaf. Now the old lady Nian gave him rice with cassava in a pot with a travel food and a
cup of orange soda. He warmly thanked, bowed to beauty and age, bowed down to the ground his
head, put his yellow hat and went. He flew with the mold to Xian. As he stood in front of the wall
where the door of the East was, there stood a stele with this inscription: "Yes, the sun turns into
darkness, the moon into blood." In his purple robe the wind played coming from the hills. Once
again he remembered the tenderness and deep sympathy wasted on him. He already saw the eastern
gate in the wall of Xian. Then sang his gentle soul, with peony fingers he gently stroked the strings
of the Chin, the lyre, this was his song: "Do you, O gate, get far, o Goal? The Son of the Most High
Goddess will now move in Xian! " The excitement came over Tau Ti, with Peony fingers he gently
stroked the chin at the east gate of Xian. Tau Ti was in his purple robe, the yellow cap on the black
head, and went to the beautiful park of the festivities, which spread around a lake in the east of
Xian. There are many beautiful pavilions where nesting swifts. So it is said: "We wanted to be a
couple of swifts, we build a nest on the Noble’s house." Tau Ti left Xian, jumped on his white horse
and flew away, because he wanted to see the area around the city of Xian. So he came to the village
of Banpo, he arrived at a pavilion museum. As you could see the old kilns from ancient times,
devices made of stone, terracotta and tools made of bone. In prehistoric times ceramic fishes were
visible with swallowtails and incised mark: earliest writing. Then Tau Ti swung back onto the mold
with the orange cover and the silver bridle, he dashed swiftly. More than on the horse power and on
the legs of the man the goddess had pleasure on the beautiful solid castle in the north of Xian, it was
the grave of Jing Di, the fifth Han emperor. It is a beautiful area where thousands more graves were
created. Tau Ti went through his mind: "You're like a gravedigger in secret, they pass over you and
do not know you."

THE ASTRONOMER HENG CHANG

Then he saw a red cloud of dust, a horseman appeared and came close to him, greeted him with a
greeting of peace: "Tsing an! I am Chang Heng, the astronomer of the Emperor Tsao." The famous
man of the Han dynasty had a yellow hat on his black silky hair. He blinked out of his narrow eyes
through the daylight and spoke: "I have just returned from Xian, where I was at the ruins of the
palace city of the emperor Shi Huangdi. In his time they built a magnetic gate, so that no one could
walk through the door with guns. Efang was the north gate of the palace, which was entirely built of
lodestones. And when the hall burned down, the iron magnetic door stood still." Thus spoke the
great astronomer Chang Heng. Tau Ti and he rode together along the Yellow Stream, the sorrow of
China. Then they came to that place where the Yellow Stream flowed along the Grand Canal. There
sat the canal anglers, and a cheer was heard: "Yu-liau! I have it! I have caught the silver fish, which
has a pearl in its mouth!" Tau Ti and the imperial astronomer rode a little further south, then spake
Chang Heng: "I have invented a large seismograph, which is now the centerpiece of the Imperial
Observatory. My seismograph can recognize the thunder on the Earth's surface to the distance of ten
thousand li accurately. The mechanism is concealed in a copper kettle. The Emperor is so informed
about any earth upheaval in the Middle Kingdom." Thus spoke Chang Heng, astronomer of the
noble Emperor Tsao. They rode southward then on the Grand Canal, the connection between the
yellow and the blue river, the Yangtze-kiang in the south. Tau Ti rode on the beautiful gray horse,
which him had been given by Sa-Muan, Chang Heng rode a fine black horse, wich was called Tsian
Li-Ki, which means one thousand miles runner. The silver bridle leather the reins, the mane flying
in the wind. Then they fell from canter to trot, then spake the astronomer: "I've got a celestial globe
invented." They both rode through a small village where the scene just was fair, stalls were on the
road, the booths were painted colorful and beautiful. At a small shack it looked like this: A great
picture painted the palace city on the slopes of mountains, and that was Beijing. The road leading to
the palace, and in front stood on both sides peacocks, and sleek vases stood on the green.
Surrounded was the palace of peach trees, roses had blossomed in every direction, and in the fifth
cardinal direction the palace stood. In Beijing, near the mouth of many waters, the courtyard of the
Middle Kingdom is held one day, the kingdom ruled from there. Above water led a beautiful bridge,
on the other hand rose from the green the white city Taidu. Forward on the paths, flanked by
beautiful vases with flowers, were to be seen painted people. There was to see a fine lady in a two-
wheeled cart, drawn by a young man. The lady wore a long blue dress to the shoes with red phoenix
pattern embroidered apparel, and in one hand she held a stretched red shield, the wood on her
narrow shoulder leaning, the canopy for protection over her head, made of transparent paper. And in
the other hand: a fan with peony finely painted as a red and a rosy bloom side by side flourished and
before it a moth floating in balmy breezes, painted on white silk and stretched on bamboo sticks,
and so she fanned herself cooling. The cheeks were peach cheeks, one would be tempted to say also
so soft, reddish anyway. In the blue-black hair red jewelry of jade. The boy who pulled the chariot
of the venerable lady at a bar had a smile on his face, a straw hat on his head and a robe of linnen.
Along the way was a girl in blue clothes, the skin of the face and hands of peach purity, white and
red aspirated. At her sides were two young men, and both the hair tied up, but one of them had a
yellow hat on his head, a hole in its center top where the bun looked out to the air. All was painted
in sweet grace, green meadows, white vases and red peach trees. So this was Beijing with the
Forbidden City. Tau Ti and Chang Heng step further on, came to a stall, where a girl who worked
there said to Tau Ti: "Do you want to try this? It is baked shell." And as she handed the shell with
meat in it, it tasted very delicious, so he enjoy it and he said that to the girl. She came from the
Mekong, the current in the south, had a face yellow white and dark eyes, a small mouth and white
pearls in the smiling teeth. Since all kinds were offered, wich dim sum was called, Small Heart,
delicacies came such as spring rolls and fried clams. He pulled with the small wooden skewer the
meat from the shell, Tau Ti took it in remembrance, because the girl had given him this dish. Then
Tau Ti said to himself: "From whose hand have I taken a gift to have so blinded my eyes? Then I'll
give it back.” They went to the next stall further, the horse with the reins to a leader. Then Tau Ti
and Chang Heng swung back on their horses, rode down the Grand Canal. Chang Heng said these
words: "We will soon meet a troupe of our glorious Emperor Tsao, to whom I will come." And Tau
Ti spoke these words: "I want to ride to the master of the temple and to listen the antiquity teaching
of Kung Fu Tse." Then they already saw the troop of their emperor. And with the Emperor Tsao
were his son Gen, the magistrate Sa-Muan and the scientist Mo-su. Gen the rock said to the troops:
"Well, I led you through the Jade Gate, the silk road up and down, delivered you from the hands of
all the kingdoms that oppressed you. Do you have now discarded the Most High Goddess, who
always was above you with her grace and mercy, and do you say: An emperor should rule us? Now
therefore present yourselves before the Emperor with your signs." Then, Emperor Tsao let
interrogate the lot. Gen took the yarrow sticks and counted them, and Sa-Muan writes the result in a
book. And there appears: Among them was a man who had killed another man. They looked after
the scholar Mo-su and did not find him. And as they surveyed the lot again, they saw that even this
case was described in the annals of the writer of the chronicles. The Emperor Tsao said these words:
"You carry the case before us." And all the people shouted, and said: "Long live the Emperor!" The
magistrate Sa-Muan sent for the writer of the chronicles, Sima Qian, who had studied the history of
his people in every vicissitude of right and wrong and had everything written down in the annals, he
just wrote the fifty-third book, always ink stains on the index finger of his right hand, black as the
night the ink stains. Now all the people went with Sima Qian, where their mercy goddess had
touched the hearts. And now reported the writer of the history in front of Emperor Tsao and before
the people the story of how he has survived from ancient times. Then came Chang Heng and Tau Ti
to the camp, where their paths separated, because Tau Ti wanted to go to the master of the temple,
the wise Kung Fu Tse, to hear his teaching there. The astronomer rode through the camp of the
Emperor Tsao, who set up a throne. Chang Heng went before the emperor, and saluted respectfully:
"Gue hsia!" The Emperor said: "Kneel down, then we want to hear you talk." Chang Heng spoke:
"Bu gan dang! Too much honor!" Then said the noble Emperor: "We now want to ask in our
nothingness the inclined instruction, We would graciously remove the reeds of our ignorance that
obscure the mind's eye, how it stands now with the construction of the Imperial Palace of Beijing?"
Chang Heng cleared his throat and began to speak the word: "I was in Xian, the palace ruins to
study exactly, especially the magnetic door, which was built by Shi Huangdi in Efang. And then I
rode around to you encountered here because you asked your advisor, your astronomers and master
of all the arts of mechanics to build you a classic palace. Now I met on the way a young man, who
was traveling, to listen to Kung Fu Tse in Qufu. And with this young man I was tried, the strings
playing to listen about the princess which had been given by an Emperor of China to the fierce Hun
prince of peace. I have since pulled a batch, a roll of paper from a bowl of copper, saying: Man gets
in trouble at a bare tree, one goes through the darkest valley without fear. The Hun Khan might a
lion tearing at the well, and the hand of iniquity shall deliver me a lion. Forgive me, I digress.
Drawings I made for this classic palace, the coins and the pearls but I've wasted, I must confess, to a
lovely beggar, Mahanaim with name who was sitting in places of Kaifeng, but I have plans, noble
emperor, to build palaces you in the afterlife." The Emperor Tsao was suddenly sad, melancholy
dripped from his cheek as dew. And then he got up and said: "They bring us the jade carving,
depicting the goddess on the shell. You now, Our astronomer, kneel, an beg her mercy." So did
Chang Heng. The Emperor Tsao said: "We build a palace as you want it, in the afterlife!" And there
came the rock Gen with a sword next to Chang Heng and at a sign from the Emperor he struck him
down with the sword and divided him vertical. He was dead. The great Emperor Tsao anointed his
remains and wrapped and buried him in a linen. They arise an honorable stele on which was written:
"Now rests Chang Heng, in the afterlife he builds a palace for our emperor." Also soon have had a
good painter painted his picture as he looks on an angle measure in his hands and a celestial globe
in his coat. Twelve stars as colorful flowery plains in the bilge time. Tau Ti was riding on his white
horse to Qufu, where aforetime was born the master Kung Fu Tse, the holy man. He saw in the
distance already the battlements of the city, he rode through a green landscape. There came in a time
a rider on a red horse, the lance erect, so that the horsemen dashed toward our youth. And he
spurred the mold, since he flew back over the
land, the rider on the horse followed him, there was Qufu, in the southeast were almond trees. The
rider on the red fox came, the lance into the side of the mold piercing, the mold collapsed, Tau Ti
fell off the horse's back into the blood. Since the rider on the red horse rode it, its yellow crest
blowing in the wind, he disappeared with a crazy laugh.

TAU TI AND CONFUZIUS

Tau Ti rose from the blood pool and went to walk in Qufu, from which it was the southeast. He
complained to his horse. But then he was all woven into the beauty of the grounds. Now he came to
a river, the Nishan flowed from the grotto. Tau Ti sang a dirge, and stressed the fish gut strings to
his chin-lyre. That was the end of the day, my reader, Tau Ti has rested then. But in the morning the
golden wings of the dawn blow, he took a dip in the clear water cave, threw the purple cloak on his
shoulders and put on the yellow hat and wandered on to Qufu. An old man came by with a white
beard and white eyebrows, who led a donkey with him. Then the old man spoke these words: "This
is the foal of an ass, and no one sat on it, so sit down and ride slowly into Kung Fu Tse’s city."
There were beautiful blooming trees along the way, rowan berries hanging in the trees, some fell on
the path, so that the road looked like a carpet laid out of oranges. Then the old man said: "The bird’s
berries can be eaten by the birds, but for the people they are poison; therefore hold you to the
northern noodles, the southern rice. How does speak Lao Tse: For food and music they stop, but no
wants to hear from Tao." They had arrived the city. It was the master Kung Fu Tse, who stood in the
middle of his temple. Tau Ti bowed his head before him to the ground. In a long red dress with a
blue belt he was clothed to the gray hat. His beard was black as yet in his youth and later served in
the chest, his face was dignified, and his ear gleamed lovely like apricot blossoms. Then he waved
his right hand and said: "Peace, peace, beloved kid, I have to work for the kingdom of heaven, what
can man do to me? A man should be childlike in love and let his love flow over. Why are you sad,
my friend, as if everything in the world is without divine word, but now the sky used your master as
a bell in the morning to hear the truth, that's no bad love. The interior of the small children I would
heartily know. Who can go differently through the gate, why people do not walk on that straight
path?" Then Kung Fu Tse waved his right hand and spoke this words: "We want to meet in my
woods, I prefer as long back." Then departed the Reverend. Tau Ti left the temple and went from the
apricot tree to the forest of the Master, where he spoke with Heaven. Now he came back with Kung
Fu Tse, the Holy One. Tau Ti his head bent to the ground. The Master raised his voice, waved and
said: "Peace, peace, O my dear child! One day I visited the lady Nan, my students were
discontented, because I said, Have I done wrong about this, so let the high Heaven hate me. And
once asked a wise disciples, if anyone would be able to redeem all mankind, what would that a man
be? I said: Not only a virtuous one, he would be a divinely one. Once, dawned on me, he would go
with me down, had I no longer seen the noble prince, he was my most revered model that was my
dream and waking always remembered, I am a person who forgets all the sadness in the joy of
recognition and so do I not realize that I am approaching the old age.What is the clear source of my
knowledge? The deity has witnessed the spirit in me. My dear child, do you think I have secrets? I
do not have secrets in front of you. My whole change is open, I see the God-man. It was not in life
granted to me, I would be satisfied whem I had seen good people. Once little kids wanted to see me,
but my disciples held them back, then I said, Let the little children come to me! When dying swans
- there are plaintive songs, and when people die - the speeches are good. My disciples said:
Humanity's last! It is not difficult in death, I'm only at the destination, Tau Ti, my child, I do not
think, Celestial Beings are hard to find now. Be silent! Soon we will meet again in the kingdom of
heaven."

DEATH OF OMA PAU

Well, Tau Ti was sitting alone at a grotto. He was now twelve years old and the teachings of his
master were all still in his ears. His soul was silent to his goddess, who was based on white jade. As
emerged from the far distance a cloud of dust, a messenger came in on a dapple gray, a red fox on
his hand. "Tau Ti!" so said the messenger, "I bring you a message." The messenger then submitted
to the youth a cylinder seal, and Tau Ti took it and read: "My dear child, the grandmother Pau died
last night, in the light of the full moon, she still spoke in front of the Dormition about the grandson,
looked at your genius at her deathbed, and she heard your lyre sing songs from the big sleep. How
fast you can, come forth. Your father." Tau Ti took the Chin and the bag and swung on the red fox
and rode to Anci, where his father's house was, with the Messenger of Qufu. Three days later they
were there. In front of the house parted the messenger from Tau Ti, and he came into the house to
mourn alone. I-Se greeted him, and he stood to the side of the still beloved beautiful Su-ngo. It were
the first days of spring, everywhere mourned the flowers, the dew of the morning was like heaven’s
tears. I-Se said: "Your grandmother Pau is already buried, my dear. Rest from your long ride in her
house. There is still your room. I'll see you later." So disappeared I-Se with his beautiful sweet Su-
ngo through a bamboo curtain into the house, a fragrance of sandal oil was everywhere. Tau Ti went
to the apartment of his grandmother and went into his room. Three years it stood empty. He lit a red
candle and sat down on a chair. His soul was sad. He took the Chin and stressed the fish gut strings
and sang: "O goddess of the Heaven, mistress, why did I just leave? Listen, I cry, but remote is my
help, my Goddess, to thy mercy hoped our mothers, and they trusted thee, and thou didst deliver
them." Then it was night and the candle burned down, Tau Ti fell asleep in his grief. There he saw
before him the face of the grandmother, she was in a shape before him, and touched him, and they
embraced both. She had spiritual immortality! And as a hoax gripped him like a wobble, it was as if
they were floating on clouds, where throngs of immortals and spirits with sweet bells sound and
lovely singing songs, rolled over stars, he looked into infinity before the mistress of heaven,
splendid in her glory, a lamb on her arms. As they hovered over, there were ten thousand stars sown
in space, among them rolled wild weather. Spake granny Pau to him: "Tens of thousands of people
are indulging in her womb, the mother Beijing will be the children’s beloved guardian-angel, the
people will be happy in bliss walls, in jade-pavillions, in streets of gold and pearl gates." Then sang
Tau Ti inspired this song: "In heaven is much grace and mercy, and plenteous redemption with this
deity proceeds, it becomes our Middle Kingdom. I do not speculate about too high things which are
too wonderful for my soul. Surely, my heart is still and quiet, like a child with his mother. Just as a
small child with his mother, so is my soul. China, hope to the Most High Goddess for evermore!"

THE SHEPHERD TAU TI


Now he was called to a shepherd of the flock of sheep of I-Se. So he went to the western mountains,
the fabled Kunlun, he went with the carved rod. He had taken a branch of the almond tree and the
bark removed, so that it was white. Overturned and girded at the loins with the belt of leather, with
the yellow cap on his head and his purple coat on, he went to the clear water streams and knelt
down, drank, raised his head, washed his hands, he washed the temptations out of his ear. Then he
lay down on a soft mossy hill and looked at the sky. It was such a beautiful May day in this
country’s infinite prime, Tau Ti saw immersed in a cloud of orange coloration. He saw the stream
trickle and cypress trees on the banks of the modest funeral be in loveliness and grace as sleek black
with silver flames shine like a moon. And as the song of the flock of birds awoke, one oriole sang in
a pine tree, he saw a beautiful girl floating on, and when she came near, he saw how pretty she was,
very young and pretty. Her hair was put on the head to a node, it was black and shone like oil. Her
eyes were narrow as almonds. The beautiful girl approached. She said to him: "My name is Tao
Yeh, that is peach leaf. I love you! I saw you many times already sad lonely out here in the world of
dust, that transforms the way!" Tau Ti looked at her, and he fell into a raging rapture: "Tao Yeh, I
only see your sweet wonderful floating almond eyes, then melts my bones like a candle, and my
blood is too sweet cinnamon tea." And then he touched her very tenderly a black streak from the
forehead. So she took him with her hands, the skin was soft as a swan’s down. Then she said quietly
with a mischievous smile: "Oh, I'm longing to eat the Peking duck with you once. But now let us go
along the way." Ahead fluttering like a butterfly with purple coloring on the wings and eyes of deep
blackness. Previously he had gone after butterflies, but his beloved grandmother had told him he
should not wipe away the dust of the wings. They went together. Soon, they stopped at a fountain.
And once he leaned his weary head gently on her white shoulder. Love had graciously accepted a
celestial human design, and lovely was her body, like a snow-white vase, and a peach branch was
with pink-red flowers in the vase. She took some water from the well and gave him a berry from the
miracle plant called purple pearl. And then there came back some strength in him, his breath
circulated from the heels up to the head. The hair above the crown now feels refreshingly sweet
freshness, and he sighed: "Tao Yeh, how beautiful you are!" Tau Ti and this beautiful maiden clung
their hands like brother and sister, they went on the way to the Kunlun, and they arrived at a rocky
grotto, as said the lovely maiden: "A song from the book of songs I wanted to sing, but I does not
know the song of the doe, which calls remotely, or from the lily floating on the water." Tau Ti
looked at her with the deep mirrors of his soul, and said, "The songs in the realms of spirits and
saints are certainly a thousand times and ten thousand times more sublime and lovely than our
songs. When the spirits on the island of the blessed Peng-lai sing songs then rises the soul certainly
louder in ecstasy. And there is the eternal youth? An eternal bliss? O Most High Goddess, grant me
the grace of eternal bliss!" Tau Ti his hands folded over his chest, and Tao Yeh touched him with
tenderness on one side, as a shiver through him went like bliss, his heart blossomed like a primrose.
Then he sighed in longing and hope: "Oh yes, I would like to go to the goddess in heaven!" And the
lovely girl hugged him and kissed him on the lips with raspberry lips, the mouth on his mouth,
because of that he jumps up like a fish for a moment, even happy in the waters. And then she sat
down on a stone and said:. "My dear, sit by my side, sing me a song, I know that you know very
nice songs." Tau Ti sat down and played a sweet melody on his flute, then he sang to the tune of the
song of lilies this song: "Be merciful, goddess of love, for my soul trusteth in thee, under the
shadow of thy wings I've safe refuge. I call to the heavens above, to the Most High Goddess, which
leads my case to a good end." So sang Tau Ti. As he had done it, Tao Yeh sung. Beautiful she
clapped her hands, smiled at him sweet and lovely that the heart passed him on fire and flood, and
like a phoenix flows on a cloud with a longing of the heart. And they rose again, transformed the
pastoral realm through, infinity extended the Western Mountains Kunlun, also through it the clouds
floated white, green was the foliage of the trees like a sea, and almond trees were blooming along
the way, purple butterflies fluttered back and forth through the air. Tau Ti and Tao Yeh indulged on
the path to the shepherd's cottage. Then said Tau Ti: "The hut is occupied by the old shepherd, Chi
Pu Tei is his name. He taught me how to get the sheep out leaves out of the pen and how to gather
them again in the evening time. But he is not in the hut, he wanders, to look after the lambs, if they
are all still there." And the two walked in the footsteps of teen sheep. And he said: "In the next
valley feed the kids, the yak cattle are located west in the pasture, also recently passed a swineherd,
who lives off of an old sorceress who at night turns into a black crow. The swineherd went to a
feast, where shepherds gathered with the hunter, I know well, he lives with a beautiful woman, he
shoots a bow and arrow. He now had chased a deer to celebrate, they ate and drank and sang. Yet
there is the shepherds hut, we just need to go through the grove of tung oil trees." The beautiful
maiden smile transfigured and said: "My dear dreamer, let us go like hunters, swineherd and
shepherd resting. We want to walk over that hill, over gleams of tung oil trees." And there they were
in the grove and saw from a distance by the silver and green near the shepherds Chi Pu Tei. His hair
was white as snow, and his beard far welled him down to the navel, but on his white head he wore a
golden silk cap. His face was still youthful, fresh white and purple flowering, so that he looked
young with his old age, as he had have in his life eternal youth, because he used the Tao, which is
embodied in the Te, the Word in itself in Life embodied, as Lao Tse spoke the words: "I do not
know the name, and that's why I call it Tao, and She was in the beginning of the world." As the
shepherd Chi Pu Tei was approaching the two lovers, the beautiful girl with her boy, she greeted, as
it did not provide the Confucian ritual, but his humility typed him, and said, "Peace, peace, dear
ones! How happy I am to see my lovely student in the company of a lovely one here, O beautiful
girl." The old shepherd smiled and said to Tau Ti: "Hey, Tau Ti, do you love her? So walk out to the
grazing lambs, Tau Ti, did you are fond of the Blessed?" Tau Ti was very surprised that he asked
that twice, because of the way his soul but had inwardly already known and knows that Tau Ti was
the inner man of love and longing for grace completely surrendered. Then said Tau Ti: "O Chi Pu
Tei, you can imagine that I've had her already loved before I saw her, only because I do trust in the
goddess who sent me a girlfriend who fits the dream of my desire for love." - "Now pasture with
your blessed soul the shepherdess of sheep!" As the shepherd said this, Tau Ti awoke as from a
dream, as he sat at the sides adorable peach leaf, the Blessed with the name as she was modestly
called, because she was more like a peach blossom! Tau Ti and Tao Yeh clapped their hands.
Blessed are the people that can clap their hands. A little later, as appeared in the celestial sphere the
dawn in the east above the curved horizon of the Middle Kingdom, the two lovers were alone.
Above the green grass floated a white tag with purple clouds of golden shimmer, and they were
hungry. Tao Yeh folded her hands across her chest and talks inside to the supreme mother. Then
came all of a sudden from the sky a white cloth and it tasty dish beautifully prepared, a Peking
duck. Tao Yeh spoke: "How I longed to take with you the Peking duck, now it is fulfilled, Tau Ti."
There were bowls of jasmine tea from porcelain with red swallow pattern of manganese. They had
food and drink of the heavenly deity with love’s smile, and she dabbed with her fingers the
thankgiving’s sign in the gentle breezes. Tao Yeh spoke: "My friend, now I part from you, I wish
you all good and beautiful." She gave him three kisses of sweet love. Her hair, shimmering in the
yellow sunlight, looked like brass, and she shook it loose over her shoulders back, because it looked
like tongues of flames. This can a singer say, not a poet, as she then fled across the green grass in
the creek, over wich the water floated, as she past the cinnamon wood, the cypress and the tung oil
trees, she fled in her lovely shimmering shape, remained there from the peach trees flowers, light
pink flowers in her hair hanging, and flowers spring up in her footsteps, primroses, violets, and like
green leaves over the sea she floated away into her world of pure beauty. Oh, double sad was Tau
Ti’s soul, he sat down on a rock and took the Chin and ran with his peonies fingers over the strings,
and he sang this song: "O Most High Goddess, you are the people's mother, how glorious is your
name over the land that proves your glory in heaven. From the mouthes of children you have
prepared praise to thee." Now there was Tau Ti with his yellow hat, with floating purple cloak and
leather belt with brass-colored, with Chin and flute in his pocket, went the young man on his
shepherd's staff. He came in a green plane in the fabled West Kunlun Mountains. He arrived in a
grove of flowering trees and went ways of light flowers and came to a shimmering fountain in the
middle of the grove of trees, the fountain of mercury seemed of pure substance on the vermilion
earth, pure and bright, he saw the silver flood trickle through channels. Shadows of naked girls were
in the water with elated joy, they flowed back and played love’s sports, rejoiced in white water joys.
Golden rain shone as white willows, it was considered metal, but it was wood. Low hung the
lascivious arms of greenish tendrils writhed on the ground and tapped into the water, as if to sip by
the floods, and they were dabs of silver dew, flowers very delicate, crystalline drops seemed to
weep. Infinite streams flowed from the fountain, sweet and nice to see it fade away, and jumped
back on. Upright seemed the fountain to add a sail across the lake, the banks were green with tears
bamboo, shade-giving from the sun's rays, which are embedded on mossy cushions and swam in the
water. The dawn spread dewy golden wings, as called our youth: "O Most High Goddess, you take
from me me the chains of life, protect the emperor of the kingdom with the peach tree of eternal
life. I was sitting like that herd grazing. O the soul’s yearning! Like flames labor moved my heart.
When I lost a lamb in the mountains, so I showed it to a dream when I in the shadow of the tree
with the fruits of live asleep." So Tau Ti spoke and sat on a hill and saw the rosy clouds of morning,
when an heavenly messenger came gloriously to him, a sword and a white flag bearing, dressed as a
shepherdess, and she said: "Hail, arise, Tau Ti, finally let the flock, I call you to another office. Take
this flag, gird this sword. I'll bring you from Xian to Beijing, to be the Emperor." Thus spoke the
maiden, and thus spoke Tau Ti: "How can I overcome myself under such a deed, a delicate young
man, not familiar with the business of ruling?" And as he had said this, the messenger said: "To the
child's mind everything is possible, the Goddess is with you, and she will give it to you this way. I
will guard you until you are moved from Xian to Beijing, Xian is to be your castle, suggest there
your tent." She said this and did close Tau Ti’s eyelid, and when he looked up, the sky was
populated by immortal and blessed spirits, who held red peonies, and sweet tones faded in balmy
breezes. And the grace of the Goddess said, "Who serves, may follow me here, he is beyond all time
deified." Sweet melody the blessed sung. The Heavenly Messanger now let the robe fall of the
Shepherdess, and in her glory from the third heaven, she stood in the gleam of the morning, and she
wore golden clouds ascend, slowly dwindling in the heavens of eternal bliss. Now went Tau Ti to
the shepherd’s hut to take farewell of the old shepherd, to follow the divine call to Xian. Then he
took the seven things: the sword, the Chin, the knife, the pen, the book, the gold and silver
chopsticks, knee bands tied to red in color and walked away.

THE COURT OF THE EMPEROR

The Emperor Tsao spoke in Luoyang’s Peony Grove, attained the imperial dignity, and sat on the
imperial throne, he fought with his enemies round about: in the north he fought with the Huns and
the Manchus and Mongols, in the east with the Japanese pirates, in the south with the Indians and
with the Persians in the west, Kyrgyz and Uyghur. And where he went, the peace won victory. And
he performed many brave deeds and overcame Bengal, Mandalay and delivered them to the Middle
Kingdom from the hands of those who exploited them. The Emperor's sons were Gen the rock and
Chin, the head of the vanguard, and Ling the hill. And his daughters were: Yellow Moon Hsin-gan,
the firstborn, and Mei-Shan, the sister mountain, the younger. The Imperial Lord married again, the
noble lady was called Tai Tai, she came from Taiwan, where the Paiwan tribe settled in the
mountains of the island. And Tai-Tai was not only as beautiful as intimately as beautiful as the night
of space, she was also as wise as a serpent, and when she slipped through the palace, the doors, who
looked at her, felt the bliss of the Blessed. At the imperial court was the captain Cheng, daredevil he
was, and the son of the Prince of Chen, who was a better poet than ruler and the lute pipa invented
the immortal verse: "Not I rejected the origin the world, the people of the world rejected me." The
Emperor's mother was also at court, she was called Nian Nian and was like the silver stream of the
firmament, from an imperial race, her tribe tree attributed to the Yellow Emperor, who had once
been instructed by an heavenly girl in colorful dress of the rainbow in divine matters, by Tsai Nu,
and by the girl of simplicity, well versed in music and poetry, the girl Su Nü, he had been instructed
in matters of humanity. These were the ancestors of Nian Nian, the Empress-mother. But it was hard
fighting against the Huns, as the Emperor Tsao lived. And where the emperor found a brave man, he
took him into his service. But he stayed on the court in Luoyang, he loved to walk in the peonies
grove where all the beautiful people walked the yard, and there he indulged his Tai-Tai, who was
swarmed by young poets, tangerines and painters, and there at the court also was Sima Qian,
immortal fame after death certain. Then said the Emperor Tsao: "Well, we want to hear how your
work has progressed in the annals." Sima Qian said: "My last book is near completion happily. But
I'm writing a book just for kids, with which your majesty may be blessed." And smiled to Tai Tai
and said: "Childlike innocence I love, because from the mouth of children the Most High Goddess
will prepare her own praise. And as it once said by Lao Tze, the world has a Mother, and who
recognizes the mother and recognizes his own childhood, is in the downfall of his body without
danger. Also I want to acknowledge my childhood and let me teach a child." It was at the imperial
court in Luoyang, the Empress went into the grove peonies and said: "Where is my favorite Djin?"
The concubine, who was with her, said: "I watched as he disappeared into the pavilion of poetry in
the bamboo-valley." Tai Tai went with her concubine in the valley, entered the red pavilion of poetry
with green roofs and cornices of gold decorated with wave ornaments, they went in and found the
young Djin with mandarins speaking and wondered not a little of his extraordinary wisdom. "O
Xian, I love the pavilions of bliss and happiness of refreshing, it's great to keep your lonely water
that stays hot by my Goddess!"

ASSUMPTION

Now rose Tau Ti and came to a star where a Heavenly Angel saw him, greeted him and spoke the
words: "Come and see!" There was such a star in a grove of tung oil trees, nearby the wine press,
and pressed into a vat oil was collected. And the Heavenly Angel scooped with a ladle of oil and
poured it over the head of Tau Ti. Then spoke the Heavenly Angel: "If you goest on, you will meet
the genii who have come down from the high place, before them pipa sounds, tambourine, Chin,
flute, and they sing in rapture, the spirit of the Most High Goddess will then come upon you, you
get into ecstasy, as you will be converted, and become a new man, O Tau Ti!" The Heavenly Angel
said this. "Now, when you arrive at these signs, then do what gets in your hands. Tau Ti, the Most
High Goddess is with you!" Tau Ti went on to a star as the goddess gave him another heart. And as
Tau Ti went further, a troop of spirits came into raptures loudly playing music, and they saw that
Tau Ti was also in ecstasy, they listened as he sang with enthusiasm: "With my Goddess I jump over
the Great Wall! As I came to a crossroads, I fell down, and a heavenly being appeared to me and
took my old heart out of my chest and put me a new heart in my bosom, that was like diamond, like
burning coal, because I heard the roots grow, and the rice fields, I looked into China's future. With
my Goddess I jump over the Great Wall!" Now rose Tau Ti and ascended the eternal ether. "Why
did the Goddess forsaken me?" He sighed inwardly, he loved his Goddess, his Mother. Now he saw
a bright star, there was around a sea of crystal clarity, and noise resounded through his soul, there
came an Heavenly Angel, of the Celestial Empire, the Angel of China! The Celestial Being stood on
a star and flew over the crystalline sea of the sky, a sweet sea of sound, with the breath of dawn. She
stood in a long flowing white dress on that floating star, and many green silk ribbons fluttered
around her, and surrounded her whole body, and blew out of the movement, and in her hair strings
of pearls woven, shining like mother of pearl, other bands hung like a crystalline veil full dawn on
her chest, where she wrapped in white linen holding a child in her arms. The Heavenly Angel said:
"My dear child Tau Ti, look, I still keep the unborn, I also keep you with my mercy. So many words
you'll hear about me, talked by the liars. But know this: Remember it since prehistoric times to
China’s people the Most High Goddess had spoken. Three thousand years before our time pleading
the Yellow Emperor to her, and her grace and mercy was with the emperors Yao, Shun and Yu. The
Most High Goddess is your deity, one deity, and thou shalt have no other gods beside her." Now Tau
Ti saw a hall that was close to a hill on which a cross was made of raw wood of one vertical and one
horizontal rod of shimmering brass. Then came a beautiful girl, very pretty to behold, wearing a
stone in her hair, like mother of pearl glistened, she was dressed in a long red silk scarves, she
spoke with a voice that was like a chime, so sweet melodious lovely: "My name is I-Ma and I will
describe to you the heavenly music. Look there," said I-Ma sweet heavenly words, "the tung oil
trees on the rolling hills, the house of white jade there, this is the house of the Most High Goddes,
thy Goddess! Do you see the bright light that comes from the sacred lamps and consecrated
candles? Refer to the magnificent garments that bear the high priest, take exercise the steam
perfumed incense. Listening to the voices and flute sounds, the bone flute sounds from the hill ago,
all the trees seem to wake up. But mostly loves the Most High Goddess the sound of the Chin, it is
the wish of the Master to stand by to govern with a Chin in arms the Middle Kingdom. Behold,
know the musicians to sing tribute hymns to the Goddess to the Pipa. Many hermits who have
arrived in the kingdom of heaven, can quite wonderful melodies play on the Se, the old instrument.
This songs are so beautiful, so sensual! Petitioners may incense ignite. The Mistress of the Heavens
sings favorite songs of love because her heart is full of infinite love, that she already had taken the
seat in heaven, because heaven is alone in her love’s fulfillment!" And I-Ma cheered: "Aya!" and
was silent. As a guard came up with drunken transition and led Tau Ti through the hall and through
the red door outside. There stood in a park with lakes and wonders fishing Tau Ti, as he sang this
song of consolation: "O Most High Goddess, to thee I trust always, may you let me never be
confounded. Call me, thou incline thine ear unto me, and help me in haste! Whether you give me a
white stone, and a strong city in the kingdom of heaven for the sake of your name, lead me. Thou
therefore receive me from any net, that they throw out to catch me, because you are my strength and
my virtue. Into your hand I commit and commend my spirit, for you released me, O Mother in
Heaven, Mercy and Grace, Goddess of Love! I thank you for your love’s goodness, because I can
finally smile once again, you looked at my misery and took me in need, o Goddess on great waters.
Be merciful to me, and take you to myself, in man’s heart I'm already forgotten as a dead man. Like
a gravedigger, I'm in hiding, they walk over me and do not know my soul, but I, Mother in heaven,
hope on you, I sing: You're my beautiful Goddess of Love!" Tau Ti stood in front of the red door,
and all this was heavenly palace, in the lush climes he went there, over the five lakes with
wonderous birds, there came to him the heavenly girlfriend I-Ma with a bowl of myrrh in her hands,
she poured the myrrh over the head of Tau Ti, as it flowed down in his black hair. "You take me as
your girlfriend from heaven, I'm inclined to you from my heart." In the garb of pink red silk I-Ma
walked beside him and held him by the right hand and said: "There you see the Milky Way, it is
milk from the mother's breast. Do you see the white trail as blowing a veil, a pure path of heavenly
dew? This is a stellar stream, and some say, the wild goose, white goose and snow goose pull on the
path. Hereafter see the constellation Cygnus, and a constellation also called by the barbarians lyre,
but we call it the Chin. On one side is the constellation weaver, and on the other side is the
constellation shepherd. Separated they were by the star power, and magpies were on a day in a
bridge for two. And once they gave each other gifts, so you can find in front of the shepherds the
spindle and before the weaver the yoke." The girlfriend I-Ma loveed the Phoenix and pointed their
fingers to the red cloud of morn, on which they both settled now and slowly floated on the soft
sloughs. As I-Ma hugged her darling Tau Ti with her white arms and pressed him to her milk-white
breasts.

VIERTER TEIL

THE VISION OF CHINA

前言
我,诗人,曾经在晨雾中的远山上魂牵梦绕,在一本旧书中读到这样的句子:"有一个拉玛
塔吉姆-佐菲姆的人,在以法莲山......" 然后我一下子被抓到了浮梦桥上,进入了天国。在那
里,一个天人把我领进了大祭司的屋子,他以一个留着长长的白胡子的老者的形象出现在我
面前,他头上戴着一顶带着蓝丝带的丝帽作为头饰,右手拿着一根玉杖,他一身红绸状态的
威严的袍子,肩上围着一件蓝色的披风。善良的他与我分享了甘露,并递给我一杯发酵的酒。
他向我透露了一个秘密:"在所有的精神之上,有一个叫马... ...的女神。" 听了这话,天人带
着我乘着云朵缓缓地穿过广阔的天际,我们来到了晨星。然后她对我说:"你在那里看到了
你的家乡中国。现在,你将得到至尊的恩典,再次见到你的祖国。那里,你在那里的地上看
到了什么?海和山,这就是中国,唯一能识别的建筑就是长城。你将进入中原,去看陶提的
存在。我将与你同在,你要把你所辨别的一切记录下来,然后为后人留下记录。" 我们一起
乘着云朵缓缓飘落,走近大海和山川。我们来到了长城黄海附近的人间,人间第一门已经关
闭。我们像元神一样在时空里飘荡,我把这个故事写成了爱情作品:这就是《陶提书》。

公告

少女玛玛上床后,沉沉睡去,她身上发生了一件奇怪的事。她是一个人;因为她的丈夫 I-Se
骑着驴子进城与商人谈判了。玛玛在舒适的休息垫上睡着了,她喝了一杯睡前酒。在她的梦
中,她感到自己似乎正在醒来。她坐在一面镜子前,旁边的铜烛台上有一根蜡烛,她用荧光
棒点燃了它。在镜子里,她看到火焰的倒影,那是相当平静的。她在镜子前以莲花姿势坐着,
对火焰的反射进行冥想。火焰就像曼陀罗,在火焰中她看到了一个英俊的年轻人的身影,他
背着一棵树,双臂张开,歪着头,充满了痛苦,同时又在温顺地笑着,很亲切。青年的头上
戴着一个由荆棘花绕成的花环。然后那个人从曼陀罗中消失了,玛玛在曼陀罗中看到了一个
新的形象,在镜子里又是那个青年,十字架上的树,脸上的痛苦;他转变了自己,全心全意,
完全充满了曼陀罗。玛玛感到与那颗心、那道光深深地联系在一起;那已经成为她的子宫,
她在里面看到了一个胚胎,并把自己看作是那个胚胎。她越来越清楚地认识到,未出生的生
命正在慢慢变成。一下子,镜子里的火焰中的形象发生了变化,她看到了自己的背影,不动
声色地走近自己,走近这个形象。同时,她感觉到有什么东西在她的小背上,一个无形的存
在。她听到房间里有一个声音:"我从未像现在这样与你如此接近。" 然后,她的内心被灵魂
所征服,因为一种巨大的爱笼罩着她。于是,她沉到了地板上,躺在那里,伸出了双臂。然
后她看到发光的天体在太空中闪闪发光,用温柔的声音呼噜着:"起来吧,玛玛。" 然后她又
坐了起来,看着那个身影:仿佛裹着一件白色的飘逸的长丝袍,宽大的袖子,腰间挂着一条
红色的丝带,黑发泛着丝丝光泽,脸庞像桃子的皮肤。天人的一只手拿着一朵红色的报春花;
这朵花也被称为天人的钥匙。天人以悠扬的声音说:"我的名字是:谁是完美的、有成就的?
我给你们带来了好消息。你还记得不久前,当星星像露水一样沉下去的时候,你是如何希望
在七个儿子之外再有一个孩子吗?我现在来告诉你,玛玛啊,你现在要把一个孩子带到人间。
你们要叫他陶德。他将成为中国的天子。我祝福你。" 于是,天人用一滴露水滋润了她的头,
把玛玛领到浴池里,从浴池里打了一点水,给她洗了脚,玛玛问天人:"你也给我洗洗手
吗?" 她洗了手,说:"你已经分到了天堂"。于是,他们回到了镜子里的光芒中,天人仍然
说:"我现在要分开了。" 然后,玛玛开始大声哭泣,就像一个石窟,她希望跟随天人进入美
丽的天国境界。然后她就陷入了沉沦。第二天早上,她与黎明一起醒来。她没有对任何人说
过这个梦;这对她来说似乎太美妙了。慢慢地,她找到了恢复生命的方法。每天她都会在镜
子前点上一支蜡烛,镜子上有一块纱布遮挡。不久,她发现自己怀上了一个孩子。

母亲的死亡

I-Se 和 Ma-Ma 在 Baxian,那里靠近 Bo Hai,是黄海黄海北部的海湾。Ma-Ma 出生在黄海中


的 Cheju-Do 岛,靠近对马水道。I-Se 来自南部地区。他们结婚时,黄河堤坝决口后,黄河
出现了洪水。然后,他们曾住在有大片森林的巴克斯安,并有七个儿子。但在那次天象之后,
怀孕的情况与往常不同。她走了九个月,幸福感越来越强,就像露珠在水中打转一样,从内
心深处变得更加快乐:她可能已经因幸福而死。她睡着了。但在巴仙的房子里出生是故意的,
她躺在那里的床上,那里堆着砖头,上面铺着垫子,丝绸枕头上绣着锦缎,她躺在那里。和
她在一起的有一名助产士和一名医生,以及伊-塞和玛-玛的母亲帕乌奶奶。孩子从她的子宫
里出来了,玛玛自己也失去了理智。护士已经小心翼翼地用手抓住孩子的头,头朝下,轻轻
地把它拉出来。军医切断了脐带,他的手在做这件事时没有颤抖。医生把孩子交给了帕乌奶
奶,她在一个小铜盆里洗了孩子,然后把孩子包了起来。尿布是从玛玛的婚纱上系下来的。
孩子躺在那里,眼皮紧闭,呜咽着。然而,三天后,玛玛仍然不能从床上站起来,而且越来
越多地陷入沉睡,直到第三天她去世。I-Se 发现她已经很冷了。整个房子爆发出巨大的哭泣
声。葬礼结束后,在追悼会上,I-Se 给哀悼者提供了 Kan-Peh 酒作为慰藉。七个儿子都在那
里,谭、傅、青、孟、宋、金,还有最小的平,他们说了一些话来纪念妈祖。三个月后,慈
悲和恩典小教堂的牧师 Baxian 来到了这里。他已经老了,头发也白了,正拄着节杖走路,
节杖那天刚开始奇迹般地发芽。他身穿蓝色长袍,外罩深红色大衣,束腰而来,腰间有一块
玛瑙石。于是,他来到了伊-塞斯和鲍斯奶奶的家里。他们在那里摆了一个细白瓷的盆子,
花纹精美,在树枝间画着一位年轻的女士,她的黑发束起,白袍飘落,由一条红色的丝带固
定,长长地垂在她的身旁。在这个盆子里有温水,粉红色的桃花漂浮在上面。打开《天、地、
人》一书,老道士念了一个字:"道是母"。

孔子说

玛玛把她的族谱追溯到夏朝。由于她是在梦中被拜访的,所以在《孔子兰亭集序》中也有描
述,即说:"景侯为文,有二妻,名延之狄姬。在一个梦中,她曾经看到一个来自天堂的信
使。他给了她一朵兰花并说:'我是你的一个祖先。你将生下一个儿子,他看起来就像这朵
兰花。因此,他也将成为土地的芬芳。人民会信任他,爱他如花。后来侯爵找她,在那里他
给了她一朵兰花,想接近她,但她轻轻地拒绝了他,说:'你的仆人没有才能。然而,如果
她有幸为你生了一个儿子,没有人会相信他是你自己生的。她可以大胆地把这朵花作为证据
献给人们吗?- '是的,'他说。此后,她生下了穆侯爵,并称他为,兰-兰。" 这么多的年谱。

葬礼
早上天亮时,老鲍奶奶已经出发去买棺材、香、蜡烛、一些银鞋、纸板人,比如葬礼上烧的
那种。回来后,她点燃了一盏铜制的丧灯,放在尸体的头部,这盏灯由一个跪着的石像拿着。
妈祖的葬衣是由许多玉板制成的,用金丝固定在一起。晚上为所有哀悼者举行了宴会,第二
天,来自慈悲和恩典修道院的虔诚牧师为玛玛的灵魂宣读了安魂弥撒。第三天,一队人马出
现,将棺材抬到该地的城墙外。几位邻居护送,在前面的轿子里,穿着白色孝服的鳏夫走了
出来,深感悲痛。棺材到达城墙外的地府后,被交到地府。随后,在慈悲和恩典修道院,以
哭泣者 I-Ses 为代价,对许多人进行了喂养。唉! 在慰问餐上,包奶奶举行了葬礼演说,她
说:"古书上是怎么说的?鱼进了鱼笼,奶油和泥巴进了鱼笼,主有酒足饭饱,好。鱼儿进
了鱼笼,鲤鱼和屁股进了鱼笼,主的酒够了,好了。哦,事情是多么的丰盛,让时间和高高
在上的主人感到高兴!" 然后 I-Se 从壶中倒出酒,Kan-Peh,这是用高粱谷物制成的。他们
把所有的杯子都倒掉了,七个儿子;他们一下子被至高无上的精神征服了,他们催促它,七
个人中的每一个,对哀悼者说一句安慰的话。泰姆首先站起来,他说:"啊,我的母亲从我
年轻时就一直是我的信心和希望。" 这时,第二胎的傅说:"对许多人来说,我是深沉悲伤的
标志,但我母亲的灵魂将每天成为我嘴唇的赞美。" 然后青起身说:"对我来说,母亲是一个
坚固的堡垒,我可以随时逃到那里;她是我的避难所和高山。" 这时,孟尝君站起来说:"唉,
我的母亲已经离开我了。我将加速追赶她! 她离我并不遥远! 女神在需要的时候来帮助我!"
现在,宋氏站起来说:"母亲,我将保持对你的记忆,永远记述你的工作和事迹,这是我永
远无法计算的。" 现在金站起来说:"从我年轻的时候起,我的母亲就引导我,甚至现在我也
知道讲她的奇妙事迹。" 平起身说:"女神从子宫里把我带出来,所以我将永远用爱来纪念
她。" 七个儿子讲完后,客人们沉默了一段时间,沉浸在悲伤之中。大地和谷物,家园给了
发酵的酒以慰藉。因此,受折磨的人喝得很舒服,然而玛玛不再需要它了。他们倒掉了杯中
的绿酒。片刻之后,I-Se 从他的座位上站了起来,他穿着白色的丧服,因悲伤和难过的负担
而低头。他用他那调好的声音说:"以前我缺少,缺少酒,现在牺牲的酒充满了杯子。美味
必须,就像人们在五月享受它一样,什么时候这又能让我的心高兴起来?桌子上摆满了食物,
但孩子和客人的眼泪打湿了食物。哦,我想说话,但我的声音不行;我想看,但我的眼睛坏
了。刚才,这位美丽的女士被放在高高的停尸房里,她已经在夜里了,白色的花朵在她的尘
土上绽放。遥远的是土地,但孤独的是休息;遥远的是视线,但对我来说,空虚是无法管理
的。清晨从门外来,不久回家深黑暗,到了天界。" 因此,I-Se 说话了。

鲍奶奶和陶德

陶德只有半岁的时候,全家就从巴县搬到了附近的安西村,再往北走几英里,在那里,I-Se
在他七个儿子的帮助下建了一座房子。他们在地上打了桩,打了地基,竖起了墙,在四周筑
起了高墙。他们焚烧石头,沿着直尺堆积起来,一排一排。小平对此特别高兴,因为他在小
时候就在海边找到了粘土,把小石子拧成小块,一圈一圈地绕在上面,让它在太阳光下晒干,
然后把它抹平;所以他做了漂亮的花瓶,在他祖母的房子里用干燥的仙人球摆放。他们砍伐
了松树,然后将其切成方形;他们建造了屋顶桁架,用瓦片和陶器覆盖。他们没有忘记在墙
上为门和窗户留出空间。在门槛处,他们竖起了一对柱子,并在其上安装了铰链,高高的门
就挂在那里。在房子的四面都是美丽的窗户。现在有两座住宅在一起,每座住宅都有一个门。
I-Se 和她的儿子们住在大房子里,在小房子里,Pau 奶奶和 Tao-Te 住在一起。陶德在安西的
房子旁边的老公园里,在 I-Se 创造的花园里,迅速成长起来。头发花白、穿着日本和服的鲍
奶奶说:"涛涛,你就在花园里玩吧。" 然后她在脸上涂了一层薄薄的米粉。这就是她抚平皱
纹的方式。如果不是那双狭长的杏仁形眼睛,她美丽的面孔看起来会被冻成一个面具,被石
化,被照亮。一棵玉兰花强大而沉重的枝干紧贴着亲爱的奶奶的房子的入口处展开。周围都
是小墙,一棵银杏树坚定地站在那个美丽的公园中间。在那面墙上有一块石碑,刻着这样的
铭文:"这棵树的叶子给人以秘密的味觉,因为它使认识者得到启发。" 花园里种植了许多果
树,花园与美丽的耕地公园被一条护城河隔开。

西安的天鹅湖

在西安的天鹅湖,竖立着一块石碑,上面写着:"愿西安的威严接受这个,因为我向她索取
天鹅湖的三只黑天鹅;我想为此捐献三块白玉石。黑天鹅就像美丽闪亮的女孩的头发一样黑。
他们的影子沉没在透明的天鹅湖中。他们在玉树附近清洗自己的翅膀。在夜里,他们在月光
下静静地睡觉,在晨红的水面上,他们在桃花边悠闲地游泳。我想拥有的黑天鹅,在黄河和
黄海中玩耍。陛下请将它们交给我,请向信使出示相关的信物。"

池州岛之行

陶德正在和她的邻居小九玩耍。她的父亲是一名建筑师,邀请他们两个人在渤海号上航行。
他们以前玩过娃娃,玩过的影子游戏。在花园里,一个伊姆爬到了他的耳朵里;过了一会儿,
他发烧了三天,用甲壳素浸泡的膏药都不能解热,于是他迷迷糊糊地讲:"山塌了,地裂
了!" 理智,他开始甜蜜地唱歌。父亲 Jius 有一个小杂物。他挂起了红帆,拉起了锚,借着
西风,他们开始出海了。"既然我们有逆风,我们就必须穿越,"父亲说,"那么在帆上总是
有来自左右的风交替出现。这就是阴和阳。古人称我们的土地为:山和海。现在我已经用海
面上的风向你们解释了阴阳,古人也用山上的光向你们解释了阴阳。因为阳光照耀的山的一
面是阳,阴影的一面是阴"。然后陶德说:"但是太阳在移动,那么太阳就在另一边,之前有
影子的地方就有太阳。" 阿九站在陶德身边,指着右边陪伴他们的海岸,说:"那里有什
么?" 父亲说:"那里的最后一个地方叫蓬莱,是为了纪念仙灵岛而叫的,那里有幸福的精灵。
但人们不知道那个受祝福的岛在哪里;在陆地上,只有那里有瞭望塔。" 风越来越猛烈,船
舷上的波浪越来越高。但是,这些垃圾已经过去了。他们有一个逆风,正在巡航。父亲对陶
德说,他把船长的帽子戴在他的头上,并对站在船头前面的阿九说,她的一缕乌黑的头发在
风中吹动,"我们终究不能穿过对马的水道,我们今天也不能到达济州岛。天马上就要黑了,
我们必须回头。" 陶德很伤心,"那是我母亲出生的地方,我已经很久没有去过那里了。我多
么希望能看到我亲爱的母亲的家,她出生的地方。" 他们在沿海港口的右侧停下。船上有一
个小屋,老人和他的女儿睡在那里。陶德想在露天的星空下过夜。晚星已经升起,被称为黑
夜死亡后的晨星。他们睡在垃圾堆上。早上,抛起锚,扬起帆,这艘船漂出了港口。他们经
过港口附近的海滩。父亲没有反应,因为他被一位年轻的女士所吸引,她在水边走着,走在
沙滩上,身上裹着细白的夏季丝绸。她把发箭从她的头发里直接拉出来,摇动她的辫子,抓
住它,松开她的头发,使它落到潮湿的地上。但垃圾继续在路上,因此美丽的景色在一片模
糊中消失了。不久,他们就从渤海航行到黄海,即东面的黄海。时间在无限长的时间里过得
非常快。陶德和阿九坐在舱内的竹席上下棋。"这六十四个方块,"陶德说,"在《易经》中
对应于六爻。" 九哥问:"你有没有画过蓍草的甲骨?" - "是的,我曾经拿了 50 根秸秆,还有
一根我为我们的女神--最高的女神收起来了。然后我挨个数了数蓍草的茎,并一次又一次地
挑出一些。在那里我知道了第一个人和天子,即最后一个人。" - "停止迷信魔法!"陶德的内
心轻轻地说。现在,这艘船开始剧烈摇晃,父亲在上面大喊:"快出来,我看到一条龙!" 果
然,波浪上升了,在船的甲板上喷出了水花。"很快,海水就会淹没我们的脖子!"陶德在大
海的巨大轰鸣声中喊道。然后,波浪像墙壁一样升起,一个头颅升起,金光闪闪,曙光四射,
躯壳像石头,尾巴像彩虹,五彩缤纷。怪物再次潜入水中,海面平静下来。彩虹在天空中停
留了一段时间。"这是一个好兆头,"陶德说,"现在怪物被击退了。龙没有消灭我们,是因
为我们与东方的王父结盟。" 用环状物悬挂在桅杆和横木上,红帆在微风中飘扬。他们继续
他们的旅程,前往济州岛。地平线上已经有了一片狭长的土地,陶德久久地张开双臂,双脚
悬停在地面上的木板上,欣喜地把心献给天堂。他们现在正向西边的港口进发。在北方,他
们看到了约苏灯塔,从对马岛到济州岛的水道上远望。队长和小九想进村,在夏亭附近的露
台上喝茶,吃点东西;但陶德说:"我不想吃喝,我想在岛的东边呼吸,我母亲曾经在那里
唱歌。" 他们商议说,他们将在第九个小时回到垃圾场。陶德走在由石头和木板很好地铺成
的小路上,终于迷失在荒野中,沙沙地在草地上蜿蜒出美丽的曲线。两边是兔子的坑,然后
他穿过一片黑暗的松树林,太阳的黄光沿着阴影的边缘照耀。他翻过一座山,来到了东边。
陶德跪在那里,想到他的母亲现在已经不在世上,悲痛涌上心头。他闭上湿润的眼睛,在心
中与女神交谈,顿时,他周围出现了光亮,仿佛有最纯净的雪。然后他说:"醒醒吧,至高
无上的。哦,给我的悲哀送去安慰吧。看哪,我的灵魂俯伏在沙地上,我的身体像尘土,我
不过是虚无。从天上的境界中起来吧! 来吧,为了你的怜悯,把我从痛苦的生存中解救出
来!" 时间过得真快,刚才还是中午,现在已经是傍晚了。陶德沿着小路往回走,因为许多
人参植物像小奇迹一样在生长。他挖出一个人参根,放进口袋。他沿着小路走到南边的海滩,
在那里捡起贝壳,卷起黑色的海草,那海草就像黑色的头发,放在贝壳里,就像在露天的坟
墓里放一个陷阱。然后他合上贝壳,把它们交给了大海。现在他祝愿自己好运。他狭长的眼
睛仍然是湿润的,悲伤是他灵魂的情绪。他回到垃圾场,那里的父亲带着他的女儿 Jiu 接待
了他。他们再次踏上了旅程。他们在一个有月光的夜晚,以足够的风力穿过平静的宽阔水域。
船长一夜未眠,陶德和小九退到船舱里,因为一盏灯还在燃烧着昏暗的光芒。陶德已经睡着
了,在睡梦中他听到一个甜美温柔的声音在叫他。他说,"我在这里"。然后他醒了,走了出
来,对女神说:"我在这里。说吧,天上的女神,因为你的仆人听到了。" 然后他的眼睛睁开
了,他看到在近乎圆形和绿白色的满月上方有一个光的身影,就像月光一样照耀着。一张美
丽可爱的脸,皮肤像桃子一样,狭长的眼睛,像杏仁一样,半藏在眼睑的睫毛下,眉毛是细
密的拱形,嘴巴是覆盆子的红色,唇边是微笑。黑色的头发在光的身影周围流动,从头到脚
完全包围着它。脚下像海百合花,完全在月光下游来游去,一只天鹅依偎在她脚下的发影上。
然后一个慈爱的声音说:"陶德,我是天堂的至高者!"。我已经试验你,洁净你,如同银子
被洁净。我实实在在地说,所有可怜的人的希望并没有永远丧失。我的孩子啊,我爱你,我
的恩典和怜悯将与你一生同在。如果你放弃你的精神,如果你已经完成了你在这个世界上的
命运,那么你将在我的爱中找到永恒的快乐。" 开放的天国境界再次关闭。陶德不知所措地
沉下心来,陷入了深深的沉睡。
在九哥的花园里

然后,他们终于来到了安西。陶德在建筑师的房子里过夜,这样他就不用叫醒他的包奶奶了。
第二天早上,建筑师的妻子兰,也就是兰花,准备了美味的早餐。为孩子们准备了蜂蜜小米
和樱桃汁;为大一点的孩子准备了深色的熟李子肉汤。之后,陶德和小九去花园打乒乓球。
小九穿着带有凤凰图案的白色丝绸,看起来很美,她的头发上系着一条蝴蝶般的丝带,她穿
的凉鞋,五颜六色的,像晨露在绿草上闪烁着光芒。她用双手捧着一杯红色的果汁,边喝边
摆,脸上露出了笑容。哦,当她的脸庞露出微笑时,他的灵魂就会变得静止。她是蓝天中的
一朵白云,在她孩子般的纯洁中是一个橙色。陶德向父亲、兰花和她的女儿小九告辞,并说
了一些恰如其分的感谢的话。三个星期后,他们搬到了美丽的南国,搬到了广州的一栋被橘
子树包围的房子。

秋天的满月节

秋天的月亮节快到了。I-Se 把 Tao-Te 叫到屋里,他打开了入口的门,这门被称为:天堂之门。


伊势从房子的内室穿过水珠帘子出来。他身穿深色长袍,在头上戴了一顶铸造的帽子,在腰
间缠了一条紫色腰带。桌子旁坐着谭、傅、孟、宋和金。他们坐在盛有米酒的玉杯前,杯子
上漂浮着菊花。谭,因其美貌而受到大家的高度赞扬,提高了声音:"现在我们几乎完成了。
只有青和平失踪了。平哥还在牧场里,驴姑娘们已经爆发了,所以他急于把她们送回牧场。
希望小平不会出事,自从曹皇帝宣战以来,这个地区一直不安全。从那时起,没有人知道:
谁是帝国的雇佣兵,谁是季氏集团的强盗?强盗们以三千年前黄帝时期著名的姬姓人的名字
来称呼自己,姬姓人在黄帝时期尽职尽责。所以现在小平在追赶逃跑的驴子时必须小心,不
要落入土匪的手中,因为那样他就会失去生命。最好是失去驴子。啊,"塔姆叹了口气,"我
们也想念青。它正在北方高处的军队中与蒙古野蛮人作战。但我们派了一个带着卷轴印章的
信使,看他能否为我们的家宴请到假。也许他已经踏上了他的旅程。再过三天,月亮就要圆
了。然后我们都会在一起。" 谭晓明说话了。鲍老奶奶进来了,她身穿丝质长袍,黄色羊绒
的头饰落在她狭窄的肩膀上。她说:"亲爱的人们,我刚刚洗净了无辜的双手。我宰杀的三
只鸡,我给它们做了祭品。当末日来临的时候,末日就会来临。我将鸡煮熟,拔掉羽毛,然
后准备好它们的美味。因此,我们将就餐于糖醋汁鸡肉和米饭。亲爱的 I-Se,我已经变老了。
人的生命不会像石头一样持久。我也没有找到永葆青春的灵丹妙药。所以我认为你应该找一
个仆人来为你做家务。因为当你在锯木头的时候,或者你的儿子在田里工作或参加竞选的时
候,你不能同时提供家庭。如果我以长者的身份告诉你这些,我希望你能听从我的建议。"
于是她说话了,并微笑着。第二天小平回来了,又有驴子在吃草。他说:"皇帝的一个人发
现了它们,并通过耳朵上的铜牌知道它们属于谁。他把它们带到我面前,还说:'如果我找
到我敌人的驴子,我应该把它们带回去给他。因此,从我们师父谢公的德行教导来看,它是
正确的。我自己和驴子一起去放牧,在路上遇到一个流浪者,他说:'我想去找聪明的预言
家,向他学习不朽的方法'。驴子已经被带进来了。现在我们只缺少青,而这个家庭又将是
完整的。" 第二天,从遥远的北方来了一位信使。那是满月的前一天,因为要举行节日。信
使庄重地问候家人:"我想给你们带个口信,让我恭恭敬敬地告诉你们青的情况。我们在天
山,在那里我们用盾牌和剑战斗。伟大的是沙漠中的大热天,但我们很快就找到了一片绿洲
和美丽的牧场。两千年前,各个部落在那里放牧山羊。 曹氏皇帝派军队来收复土地。在与
野蛮人国家的边界得到保障后,其他支队放下了他们的剑,拿起了犁铧。我们组成了一个侦
察兵分队,由青哥带领,我在他身边。于是我们穿过了南部山脉的松树林。高温使我们疲惫
不堪。时不时地有黄麻出现在黄色的大草原上。远处是一个瀑布。然后我们一起爬上了博格
达山,那座高山。它升入天空,有白雪皑皑的山峰,云朵在周围飞舞。青哥带领着侦察兵队
伍,引导我们去天湖。我对他说:'好在我们远离这里的战线,在那里很容易失去生命,被
刀砍死。青说:'我不束手就擒是不行的。张开你的耳朵,另一个世界显示它的公平。对人
来说,在这种存在中,琐事是一种安慰,他们在灰尘中爬行。靠近天堂的地方,看,在天堂
的湖里,映出了天堂的窗口。但只有小偷才会从窗户进入房子,我想从大门进去'。那个湖
泊是由从上面下来的融水提供的。我们是在天池,天池。三千年前,皇帝为天母举行了一次
丰富的宴会,就是在这个湖边。我们喝了一些发酵的酒 Kan-Peh,吃了一些树上的蘑菇 Mu-
Err。青哥用他的衬衫束紧自己,在湖里游泳。他已经在中间了,突然他喊道:'天啊,天啊,
救我!' 但他在那里沉沦了。我不知道是否有什么暗流把他拉下来,但他从未浮出水面。" 信
使这样说。整个集会迸发出响亮的泪水。平坐在沉默的一世的右手边,哭着说:"哦,我亲
爱的哥哥,你怎么把我一个人留在这里,亲爱的!" 他们吃的是信使从遥远的北方带给他们
的一些瓜子和葡萄干。塔姆手握酒壶,为伊西将酒倒入杯中。后者戴上杯子,一饮而尽,
说:"中原的天空多么辉煌,力量是天的!"。我现在要献上一份祭品。现在好了,青在黄泉
之外的马马,在精神的吉吉。" 因此,I-Se 说话了。陶德说:"我听说尊贵的塞,是最高贵的
弦乐演奏者,在天上被有福之人听到。我曾经希望,在至高无上的祝福和所有受祝福的人的
帮助下,鞠躬并摘取 Se。我从盲人预言家那里听说,她有一个美丽的木质弧形身体和鱼肠
的弦。" 第二天,是秋月节的日子,小平和他的弟弟陶德一起出了门。花坛里有菊花,这是
秋天的花,就像牡丹是春天的花一样。他们来到安西村附近的公园,那里有梧桐树,让金红
色的树叶飘落。在石灯旁,他们坐在草地上;花岗岩柱子上是杏仁石的灯体,上面是纯软玉
的灯罩。然后平说:"现在关于花瓶,我要说:我们的祖先和母亲给我们留下了遗产,从神
圣的青铜器到精美的瓷瓶,以各种方式上釉。鱼和鸟是一种透明装饰的名称"。阿平说话了。
然后陶德说:"有一天,我将在天堂看到神圣的青铜器。" 他们坐在屋外的阳台上,金从内门
的水珠帘子里出来,穿过外门的竹帘子,他的黑发是直的,一卷金像蛇一样竖起来了。晋国
对陶德说:"说起来,在黄海附近,有一个叫姬的地方,在通县附近。现在有一个预言,紫
禁城将建在那里。我,金,曾经去过那里。传说中,西王母有一个女儿叫姬。她经常与天人
一起旅居,有一次来到人间,为一个年轻人服务了一天。" 因此,金说。安西的秋天有时会
提前变冷,因此在月台上铺设了捆绑的稻草。晋文公说:"天国最亲爱的女儿姬氏非常美丽。
我不能这么说。我想把一个瓷瓶献给她,上面有一枝梅花,都是用锰轻轻刷过的,这个花瓶
叫梅花瓶,梅花瓶。" 但在那里,陶德为他的兄弟青哥哀悼,青哥淹死在高天湖里了。陶德
的眼皮下游走着一滴泪。 眼睛睁开了,泪水顺着脸颊滚落,那桃红色的脸颊。他说:"在山
的脚下,向山顶吹响了号角和鼓声。敌人用一千人包围了我们,我们岿然不动,没有退缩。
我们的防御就像一堵坚固的墙,我们的意志就像一座堡垒。鞘外的火箭升起,如同新年的盛
宴;其他人的主人正在逃离,在深夜中消失。" 他走进屋里,包奶奶向他打招呼:"尧、舜、
禹,这些老资格的元老,祝福你们。天上的天幕在你身上"。她从镜子里走出来,她的脸就
像一个白色的面具,陶德发现这位九十九岁的老人在高贵的风度上是无可比拟的。她
说:"我最近在想我的母亲,她有一只鹤;当她看着它时,她说出了一个神谕:道体现在特,
是生命力中永恒的智慧。但现在,我的孩子啊,去把你自己装饰得光鲜亮丽。" 陶德回到他
的房间,从布料中选择了普通的黑色亚麻布作为他的上衣和下衣,在他的脖子上套了一个绿
色的丝绸领带,上面有银色的装饰物,在这上面放了一个覆盆子色的羊绒披肩。他额头上的
黑发并没有完全到达他的黑眉毛,那是摆动的眉毛。他的眼睛很窄,深不见底。他的眼睛周
围有皱纹,在纯真的面容下,他的眼睛下面有成片的阴影,他的眼泪经常聚集在那里。脸颊
像桃子皮一样柔软,鼻子有点苍白,嘴唇是玫瑰色的覆盆子的颜色,可爱的软弯嘴有一种深
深的悲伤表情。黑色的头发一缕一缕地垂在他的脸颊上;它均匀地依偎在他的头上,像一条
昏暗的黑丝披肩;他的耳朵藏在头发下面。他从桌子上拿起一把铜质剪刀,剪了指甲,洗了
手,闻了闻花瓶里立着的含羞草。他带着灵魂的狂喜走出了小房间。包奶奶用纸剪了一个满
月。长久以来,她一直在做艺术和手工艺,例如绣圆框,纺纱,织布,为此她从牧羊人那里
获得了羊毛。"让我们过去,"她说。在露台上,I-Se 和他的儿子们已经坐在那里了。陶德手
里拿着纸月,用钉子把它固定在梁上。然后 I-Se 说话了:"亲爱的 Pau 老奶奶,在你明智的
建议下,我找了一个我想雇的管家作为仆人。明天她将搬进这所房子。" 鲍奶奶说:"正如诗
中所说?空床难独守。" 桌上摆着玉杯,还有一个装着发酵酒的大理石酒壶,酒壶的镜面上
漂浮着芬芳的菊花。桌子上有一个铜龟,上面的盖子可以取下;里面有一些香。I-Se 在他的
小手指上戴着一个金戒指,上面有一颗钻石,但它被挖空了,一个盖子被纳入其中,他可以
打开石头,拿一个绿色的玉粉去喝酒。 他挥了挥手,酒被倒了出来,杏仁在食物碗里。陶
德心不在焉地坐着,像兔子盯着蛇一样,盯着天空中纯洁圆润的月亮。他们对座位的顺序没
有那么讲究;否则,正如主人所说:"在好的场合,在右边是尊贵的位置;在坏的场合,在
左边是尊贵的位置"。在陶德的身边坐着鲍奶奶和 I-Se。陶德说:"我的父亲,你会找到一个
类似于玛玛的年轻女子。" 然后他的眼睛沉沉地闭上了。他们都在睡觉。

寿恩阁

三天后,素娥来到了家里。清晨,陶德起身,在他的肘部、膝盖和头部涂抹了白色结痂的鳞
片。他穿上衣服,戴上红色的膝盖绷带,走出去,唱起了这首歌:"一对鸭子嘎嘎叫变声,
它们在岛上王国有一个窝。美丽的少女是多么沉默,她是王子的亲爱的新娘。睡莲游过,我
们伸手去抓右边和左边的玫瑰花。美丽的少女是多么的静谧,钟声和鼓声是她心中的喜
悦。" 年轻的少女 Su-ngo 终于搬进来了。白鹅 Su-ngo 讲述了她的出身:她来自沿海的鹿城
村,那里是鹿的王国;那里的居民曾经看到一只白鹿,并将其解释为吉祥的象征。在这个海
边的地方附近有一座山,即白雁北山;在那里,素娥出生了。她经常在那里的山上行走,那
里的最高海拔被称为女神之峰。每年秋天,整群的野鹅都会去那里,并在一个山间湖泊里过
冬。神女山有三个瀑布。Su-ngo 介绍了自己,I-Se 接纳了她。从现在开始,这些房间被称为:
纯香室。素娥就像一个芒果果实。她是来自女神的高峰的珍珠。在她的头发上,她戴着婚姻
的针。她已经成长为一个真正美丽的娇小苗条的少女。她的眉毛像蝴蝶的触角一样细而精致,
她的眼睛像凤凰的眼睛一样闪闪发光。她有一张椭圆形的脸,脸颊像五月的桃花。骨头如玉
般柔软,没有任何瑕疵,皮肤闪闪发光,感觉光滑如冰。她迈着娇小的莲花步,就像燕子在
气海中漂浮一样。如果一个人跨过她的门槛进入香室,那么那个地方就被认为是天人的居所。
她仍然是 Jou-Nu,也就是说,是个处女。有一天早上,素娥穿着丝质的浅绿色衣服走出门来,
她涂了蓝色的眼影,像细小的灰尘,闪闪发光。然后,陶德给了她一个卷轴印章,那是宋朝
的,上面写着:"值得称赞的素娥啊! 看哪,两个孩子邀请你今天早九点到附近的梨树公园,
然后我们将在那里向你歌唱赞美。两个秘密的恋人。" 由于素娥喜欢在美丽的青年中开玩笑,
她在第九个小时去了美丽的梨树公园。这条路线经过了玉兰树和银杏树,沿着从石头上涌出
的泉水引路,像涓涓细流一样一点点滚下去。有一个由灌木和石头组成的小溪床,草在风中
摇摆。鸟儿从乌云中呼唤,露珠从高高的树枝上滑落。天空的歌手给了鸟儿不朽的歌声。然
后来到美丽的梨树公园苏果,那里还矗立着吴桐树和纸树,以及桑葚无花果树。想到知识之
树,她已经看到了绿色的梨树,笔直的小树和弯曲的老树。在那棵年轻的树下,银色的月光
透过树梢闪闪发光,站着陶德和宋。她看向他们,沉默而渴望。然后他们唱起了这首
歌:"你就像月光。月亮必须在正确的时间出现在各个地方,显示潮汐,并成为时间进程的
标志。节日和庆祝活动是由月亮的光来计算的;它是一种起伏不定的光,它就像潮汐的起伏,
它的成长和变化是奇妙的;当它在天空的苍穹中闪耀时,它是天国主人的标志。每件事情都
是在目的意义上有序的。当我们唱了很多歌,总是不足以赞美美丽,天地之美。哦,赞美人
的女儿中最美丽的人!" 但在内室,在香水室,I-Se 对新妻子 Su-ngo 说:"坐在我身边。" 在
夜里,他认出了那个美丽的人。清晨,陶德拿着他的软玉权杖敲门,问道:"你在做什么?"
素娥怀孕了。她生下了一个孩子,是个女孩,她给她取名叫李李。Su-ngo 说:"当我给孩子
断奶时,她可以和 Tao-Te 在花园里玩非常好的游戏。" (23) 苏俄将一头牦牛、一蒲式耳米和
酒献给至尊宝。然后素娥说:"这是我所希望的孩子,美妙的孩子丽丽。把这只虫子放在你
的怀里,父亲。" 然后,素娥欣喜若狂,她的美貌像冬天白雪覆盖的梅树上的白花一样绽
放。"在天神的恩典面前,我把头低到地上,"她说,"我的嘴没有闭上。没有任何岩石像至
高者的岩石那样坚固。我们在天上的女神会对我们的行为和言语进行衡量。是的,软弱的人
用力量束缚自己,遭受饥饿的人现在不再饥饿,遭受干渴的人现在不再干渴。谁杀了人,又
使人活着?死人曾经被带下去,他们现在上升到不朽的地方。穷人与王子坐在一起。正义将
在地球的各个角落统治。威力拥有天上的至高者,人子的头必在福中高举。" 就这样,素娥
唱着歌,为孩子丽丽而欢欣鼓舞。灯笼在黑夜中闪耀着五彩缤纷的光芒,因为那是冬天,新
年的节日过去了,春天又来了!

曹皇帝

当时,曹皇帝在黄河边的洛阳统治。他从传说中的黄帝那里得到了自己的家谱,他把黄帝作
为一个光辉的榜样。他知道黄帝给中原王朝带来了许多成就,如火的使用、犁和丝织机。皇
帝经常阅读黄帝的秘密传说,他与天子素女的谈话,音乐和爱情是话题。所以曹皇帝也知道
黄帝与天女的对话,天女就是那个穿彩虹袍的女孩,穿着蜻蜓翅膀的衣服。最后,流传下来
的是与圣天老关于回归存在之源的对话。秘密的传说书,在你曹皇帝经常欣然阅读! 而这是
他悲伤中的安慰,因为他是忧郁的化身。有人说,在黄帝时代,没有中国文字,但所有知道
的人都证明,这本秘籍是用天书写的。最后,黄帝结束了他卑微而虔诚的生活,升入至高无
上的天界。皇帝不可能在任何时候都阅读秘密的传说,因为他也必须履行他的帝国职责;他
毕竟是帝国军队的首脑。在洛阳的住所是一个大宫殿,许多吏员和学者都住在这里,还有他
的整个军队人员。


在府邸的内宫里,住着曹皇帝和他的孩子们,女儿梅山和儿子根。现在,陶德的弟弟平哥来
到了曹皇帝的住所。小平被征召到曹皇帝的御林军中,以代替他已故的哥哥。在那里,他成
为帝国保镖的首领。曹皇帝为他的荣耀积累了财富;一些宝石对他来说特别珍贵。他提拔青
年平为他的宝藏的监护人。在他面前的是亚洲之星蓝宝石,满洲里的钻石,以及孟加拉大莫
卧儿的红宝石。而平,这个美丽的装饰品的情人,被诱惑了。他用剑劈开宝箱,拿走了宝石。
然后警卫发现了他。"是他!"他们喊道,然后用棍子抓住他。皇帝把他扔进了监狱。四名士
兵组成的护卫队各自保持警惕。他稍后将被斩首,并将他的头颅举在墙上以吓退敌人。因此,
小平被关在监狱里。在此期间,家人也知道了这件事,他们哭了起来,向至高无上的神上了
香,希望女神能怜悯平,帮助他度过难关。当天晚上,在曹皇帝第二天早上要斩杀小平之前,
小平安静地睡在两个士兵之间。守卫站在监狱门口;然后他听到像夜莺一样的歌声;他醒来
看到:一个天人进来对他说:"我叫姬,我是天国的女儿。" 一股紫色的香味在她周围飘荡,
当她盘旋时,小铃铛轻轻地响起。她的脸很可爱,她的声音像歌声。牢房里的光芒柔和地闪
耀着。她搅动着身边的小平,说:"快起来!" 铁链从他的四肢上脱落。她说:"穿上你的腰
带,穿上你的鞋子,跟着我。" 所以他做了。然后,天帝姬说:"穿上你的白羊绒斗篷,跟着
我。" 于是,小平出去了,他不知道这真的是季氏对他做的;他以为自己看到了一个欺骗性
的幽灵。但他们通过了守卫,来到了通往洛阳的青铜门前。大门上面写着天门。天堂之门。
他们沿着黄河走了一圈,然后季羡林离开了少年平,乘着一朵深红色的云,她轻盈地飘走
了。"姬,姬,你要逃到哪里去?"平结结巴巴地说。然后他振作起来。他流着眼泪自言自语
道:"在我看来,美丽的姬姐是从天上来的,她奉上天之命帮助我脱离了曹大帝的手。人们
不会看到我的头在墙上;我不像图兰朵的求婚者,对他们来说,爱情是一种厄运;我的头将
以另一种方式被高举。" 当他如此审慎和收敛时,他开始拜访他的朋友二女,她住在黄河东
岸的蓬莱村;她和她唯一的儿子住在那里,他是一个渔民,名字叫安托。他们一起坐在那里,
喝着茶。她收集瓷花、茶壶和花瓶。然后平来到宫门前,敲了敲门,这时一个女仆来听谁在
那里。而当她通过声音认出小平时,她终究没有因为高兴而打开大门,她跑进去告诉二
妞:"小平来了!" 但二女认为女仆是疯了;但她坚持说平在那里。然后他们认为女仆看到了
他的天才。但小平又敲了敲门,二妞打开院门,吓了一跳,因为他很奔溃。小平挥了挥
手,"骑行让我疲惫不堪,灰尘让我毁容。" 然后他告诉人们他是如何从监狱中获得自由
的。"我只是不想让你陷入危险,所以我想在地下消失。 让 I-Se 和家人尽快得到消息。" 然
后小平走了。他在骑行中经过了巴克斯安和安西,但没有停下来,以免危及 I-Se。但他在路
上看到了陶德,他拿着一支竹笛走在那里。然后,阿平伸出手来,抓住陶德,吻了他,然后
匆匆忙忙地走了,哭了。"陶德啊,我的小兄弟,你偷走了我的心!"平叹了口气。当他到达
绥中小城时,耳边仍有竹笛的演奏声,他准备了一盘米饭,用筷子吃了起来,然后把一杯酒
放到嘴边,一口气喝光了。因此,素娥的讲话成了现实:"饿的不再饿,渴的不再渴"。但帝
国的军队紧紧地跟在他的后面。四周有许多激烈的战斗。在绥中,平去说:"天道!如天心,
我必行。毕竟,一件事比一万件事都要好。天上的女士,你救我脱离这悲惨的苦难吧!" 然
后他来到城门口,看见周围有许多打仗的人,但他们没有看见他。曹皇帝曾吩咐说:"快把
守宝的人带过来,他想从我们这里偷走三颗宝石!" 而帝国的军队也接近了这个地方。争斗
蔓延到整个大地。那一天,森林吃的人比剑吃的还多。树木在战斗中大步向前。平骑着他的
黑马,迎着帝国的军队;然后他逃走了,被骑兵们迅速追赶。他来到绥中的城墙下,在那里
他感叹道:"有你的帮助,我可以跃过城墙,天母!" 他爬上了墙,他的马从他身边跑开了,
他来到一堵长满常春藤的墙上,想在另一边再跳下来,结果脚被常春藤缠住了,摔了下来,
头悬在墙底。这时,一个村民看到了这一幕,向御林军的首领报告了这一情况。首领骑马迅
速赶来,手里拿着长矛,趁着小平还在城墙上活着的时候,把长矛刺进了他的心脏。陶德
说:"有一天,神人将来到这里,为我们献身于死亡。充满激情的奉献,这就是天人合一。"
于是陶德坐在花园里,那里有两棵树:银杏和玉兰。燕子是如何唱出屋顶上的信息的?她从
窗台上喊道:"看,一个信使来了,一个人。" 男孩说:"这是个好使者。" 信使说:"万分平
安!"并把眉头低到地上,因为他在陶德身上一下子看到了未来的天子。然后陶德问道:"我
的兄弟平哥怎么样了?" 因为他在信使身上一眼就看出是曹皇帝的信使,这一点他从虎符上
看出来了,虎符被视为皇帝的标志,是发给信使的。汉人的中国人这样说:"我主曹皇帝的
敌人应该像发生在年轻人平身上一样。现在是尘土,现在是坟墓,是他的继承权。所有摇动
长矛的人也应如此,所有向你摇动头发的人也应如此!" 陶德就像大地在颤抖。他回到自己
的房间,锁上了门,陷入了思考,沉浸在自己的痛苦中,如湖水般哀伤。"平啊,平啊,我
的兄弟,我的兄弟平啊!"。希望我为你离开大自然,就像你现在死了一样,哦,希望我是
代替你死的!" 然后他的祖母 Pau 听到了他的啜泣声。她心想:"看,天子为他的兄弟哭泣,
承受着沉重的悲伤。" 那一天,陶德为他的兄弟感到悲哀,他的面容被遮住了,他大声地哭
着说:"阿平,我的兄弟阿平,阿平,我的兄弟!"

谭和玉玛

五月,陶德唱起了名为晨星的诗人的词,陶德唱道:"我们还没有通过玉门关!" 当房子的另
一边传来战车的声音时,他想:"有信使来了!" 这时来了一个年轻的信使,带着一封信给谭。
公平的塔姆急忙用他细长的手指打破了封条。凤凰涅槃,羽翼丰满。塔姆有一个爱人:Y-
Ma 是她的名字,Hindostan 的莲花。她写道:"我的莲花啊!"。天鹅矿啊! 看哪,我在喜马
拉雅山上发现的月光石和珍珠母云母。如同月亮光环的镜框,云朵如同童年的岛屿。我有一
个孩子在兴都斯坦。我种了蔬菜来滋养孩子。你知道这句话:养育母亲是道。天上的经文,
我想像黄帝读你一样读你。你如何像彭德怀那样老去,他活了两百九十九岁?我想知道桑树
上的蚕是否认为会用他的茧的线为我织出一件丝绸长袍。通往最神圣的房间的前庭,可以看
到天堂的高门被打开;雨水从云中倾泻而下,彩虹在那里摆动如桥。你还记得我们的女儿何
花吗,那朵莲花?她就像一团绝望的火焰,当她迸发出来的时候,'啊,亲爱的!'。海洋已
经回家了!' 心灵的腰部被束缚着,就像中原王朝被长城束缚着一样。在我身上有很多导致
冥想和静止的东西,当静止的时候,运动在后面睡觉。有一个迹象表明,一个神人即将到来,
他届时将降生在死人身上。我在喜马拉雅山上发现了最美丽的碧玉石。谁拥有天门的钥匙,
天门的钥匙?我走在考里亚拉湖边,看到湖面上的荷花。全能的你,我可怜的灵魂,我就像
一个乞丐,为爱而活。哦,在这漫长的星光灿烂的夜晚之后,出现了多么美妙的黎明。离别
时说得醉醺醺的。你的 Y-Ma。"

素娥和丽丽
"我怎么知道对生命的热爱不是一种错觉?我怎么知道,如果我讨厌严峻的死亡,我就不是
一个在童年时离开家,然后忘记了回去的路的人?真正的男人,我猜他在死亡中找到了乐
趣。" 陶德听到了素娥脚踝上的小铁链的叮当声,因为他坐在离大门一苹果大小的地方。在
玉兰树旁的一个柳条篮子里,躺着小丽丽,素娥的女儿,啊,那个美丽的女儿。当素娥穿过
水珠帘子,然后穿过大门进入空地时,她身穿柔软的绿色丝绸,袖子垂在手上。陶德随后进
了屋,在那里他为素娥拿了一个芒果。她紧握双手,鞠躬,用她甜美的声音感谢他,甜美的
嘴唇上露出狂喜的笑容。而丽丽在柳条筐里呜咽着。然后,陶德抽出小玉笛,给李丽吹了一
段路,那段路。我对岩石沉默不语。众所周知,古老的歌曲是精神的表达;凡是张开耳朵的
人都看到了精神,因为它被置于人格的变化之中。

洛阳

陶德带着一头驴子,独自前往洛阳。树木散开了它们的花朵,桑树无花果树和梧桐树,凤凰
树和纸莎草树。就这样,他终于来到了洛阳。早在灰色的古代,这里就有定居点,这一点已
被发现所证明。在我们这个时代的三千年前,这里竖起了一块石碑,这块石碑是:"对我的
女神,我沉默不语,对岩石"。九个王朝都以帝都洛阳为首都。图书馆是巨大的。有《易
经》、《道德经》、《南华真经》、《春秋》(曾由谢公所编)、《春秋注解》、《德川》、
《礼记》(讲到丝绸和宝石)、事迹书、草药书《盘草》。汉书-司马迁传》、《御览》、
《诗经》三部曲(《诗经》十九篇、《诗经》三百篇、《楚辞》)、《二万二千人诗集》。
一本自制的书仍然拥有陶德,写着秘密的智慧。洛阳被称为牡丹之城。陶德走在有栏杆的走
道上。杜甫和李太白两位诗人将在此居住一次。在西安的阴影下,洛阳将长期绽放,牡丹之
城。正义、仁慈和怜悯将永远统治着洛阳。陶德在黄河边安顿下来,牡丹花在他的脑海中芳
香四溢,在水面上他看到了他的弟弟福。他去了洛阳,被一只蝴蝶包围,他在图书馆附近的
松树林里散步。他看到一位老太太坐在那里,雪白的头发打了一个结,头发上插着一支金色
的发箭。在她身上,他认出了曹操的高贵的母亲。他的灵魂充满了敬畏。他不想在沉默中打
扰她。沉默是他的关键词。于是他走到竹子沙沙作响的小树林里。皇帝也经常去那里阅读他
喜欢的诗人。他非常喜欢诗歌,因为诗歌可以抚慰他的心灵,所以他允许中原地区的年轻诗
人在他的附近默默地沉醉于歌唱。现在,福看到曹皇帝来了,后面还跟着他的两个孩子,美
善和根。他们的话被风传到了听话的傅家人的耳朵里:"我亲爱的梅山妹妹啊,我很快就要
离开你了,"源哥哥说。"我亲爱的源哥哥,我们为什么要分开?"梅山妹妹说。然后根
说:"我接到我父亲的命令,要我向西骑行。我将带着一支御林军沿着丝绸之路,通过玉门,
穿过波斯人的土地,进入犹大的土地。"

肖姆石之战

玄说:"在犹大,我曾经和一个侦察员在一起,他是我童年的朋友石,石。我们骑着马,岩
石和石头,在犹大。我和我可爱的塞利玛在西纳山边散步。山峰耸立在云海中。在上面,像
一块白色的玉石板,矗立着一个文字,讲述着一种精致的石头:Shoham。我和塞利玛骑马
到底格里斯河,在那里应该可以找到石头 Shoham。我无数次听说这块石头是钻石,但事实
并非如此。当时我们无法跨越底格里斯河,我们必须在水上行走。就这样,我们没有得到那
块宝石,因为庄户人在另一边。那么,我将束起我的剑,我将出发去寻找那块石头,我的妹
妹。我的妹妹梅山啊,我看到了前方。在与我亲爱的朋友石磊的战斗中,我将像一块石头一
样站立。波斯人将聚集在一起作战,他们的马蹄将拍打着尘土,但在远离亲爱的故乡的万里
之外,皇帝的军队将去战斗。我们将在底格里斯河上扎营。我们想找到这块石头 Shoham。
愿天堂的女神与我们同在! 愿至高者与我们同在! 这样,我们就能从围困我们的敌人手中救
出来。但我们会拍手称快的! 波斯人再次上阵,他们的满腹经纶的骏马吐着白沫,我们的帝
国部队被打败了。许多人可能会逃到他们隐藏的帐篷里。显著的是失败。我们皇帝的三万三
千名军队将像砍掉高大的樟树一样倒下。这时,我们的小兄弟仁民来了,撕破了他的衣服,
把自己扔到了尘土里!他的名字叫 "仁民"。波斯人又一次超过了我们,抢走了石头
Shoham,并把它带到了他们的首都苏萨,在那里他们把宝石放在了他们百合花般美丽的保
护者苏珊娜的雕像旁边。但当我们在女神的建议下来到苏萨时,我们看到百合花苏珊娜的雕
像躺在石头肖姆前的尘土中。我们又一次被打了回来,又一次战胜了波斯人,然后我们看到
苏珊娜的形象躺在石庄面前被斩首。在神庙里溢出的水边,躺着苏珊娜分离的双手,雕像的
躯干独自躺在那里的空间里。至高者的手沉重地放在波斯人身上,在他们的脚趾上打出蓝色
的疙瘩。我们现在带着石头庄汉,再次骑马回家,到中原地区把石头带给曹皇帝。在沿着丝
绸之路的路上,我们经过撒马尔罕,我们的部队在那里打败了斯基泰人,并进入了吉尔吉斯
坦的土地。然后,吉尔吉斯斯坦喊道:'啊,悲哀,汉族!'。他们带着石头肖姆来到这地,
要杀我。哦,我的头发会在血中游动,我的心会像石蛋在海中破开一样跳动!'野生的土地
灵魂这样说。我的妹妹梅山啊,听着,我们将把石头 Shoham 带到中国,用另一个名字称呼
它,我们将把它带给我们伟大的皇帝。我们从吉尔吉斯斯坦骑马经过阿拉木图,来到伊塞克
湖,在那里我们天真无邪地洗手,束紧心灵的腰带,然后沿着塔里木河,流经位于塔克拉玛
干沙漠上方的宽阔的塔里木森克。在那里,我们看到了美妙的米兰湖,塔里木河流入其中。
一只凤凰在水面上盘旋。我们从那里出发,前往亚达拉格泽山。从那里开始,黄河流走的是
漫长的路线。我站在黄河的源头,海拔五千米。 黄溪很快就会流入两个相连的湖泊,并在
那里聚集。随着黄河的到来,我们走过了从山下到海边的漫长道路。在美丽的中原地区,我
们认识到的中间:在那里我们经过了西安。忠诚对西安的女儿是肯定的,是的,我的忠诚对
墓地的城市是肯定的,所以现在把至高无上的东西交给至高无上的人,说是石碑;但把属于
他的东西交给皇帝!"。然后我们从西安来到了我们曹皇帝的城市--洛阳。我的妹妹梅山啊,
我必须离开,现在要完成我所说的事。在永恒的世界里,一切都已经完成了"。阿根说话了。
梅山姐姐走了。

诗人 Sarl

无辜的人在天堂有一个朋友! 陶德望着黄河水,黄河水是一面镜子,照出了一个遥远的事件。
这是在海边。空间和时间是一个点,陶德看着这个点,就像一个人看着镜子里的烛火并对它
进行冥想。这就是他的异象,他以年轻的悲哀和年轻的美德的心态接受了这一异象:他看到
他的两个兄弟,宋和孟,沿着黄海的海岸骑行到山东半岛。有一天,戴着黄头巾的天师将在
那里播下他无声的教导的种子。孟获骑着一匹红色的骏马,宋朝骑着一匹白色的骏马,所以
他们一路飞奔。他们在海的边缘停了下来,靠近蓬莱的地方,在那里他们看到绿色的海草挂
在岸边的石头上。小孟说:"现在我想到的是床、碗、土器、小麦、面粉、杏仁、豆子、扁
豆、豌豆和蜂蜜。" 宋说:"我们将骑马去找女诗人萨尔。对一个老女巫说话是一种值得死亡
的罪行。她和她的渔民儿子安托住在村子里"。宋庆龄说:"那我就不客气了,我们就骑马去
蓬莱的地方。你知道蓬莱山岛是受祝福的岛,是不朽的灵魂;这地方就是以此命名的。据说
该岛位于黄东海。在这里,从山东海岸出发,我经常想踏上前往传说中的蓬莱山岛的旅
程。" 诗人萨尔的父亲是柯尔克孜族人的后裔;她曾在阿拉木图学习过一段时间,在那里,
创造之母陶氏用圣言滋养着她。在爱的空气中,她想到了埋葬在美丽的塞拉塞拉寺院的母亲。
然后萨尔对宋说:"让我们的耳朵周围有无数的学问论述。" 然后宋对萨尔说:"我们要用美
丽的声音为自己唱一万首可爱的歌曲,并敲击琴弦。" 窗外一只暹罗猫跳过百里香和欧芹的
床。他们喝着茉莉花茶,看着美丽的萨尔正在收集的瓷器含羞草。"我,"萨尔说,"感觉今
天要爬上泰山的圣山。" 石头沉睡在晨曦中的东方森林。"泰山也叫东山,是中国五大名山之
一,"杨成回答。沙尔穿上了她的新斗篷,它是由许多羊毛缝制而成的,包括一只深红色狐
狸的羊毛。然后他们走进了空地。他们两个人独自在田野里。突然,萨尔拿起新的斗篷,把
它撕成十二块,说:"你拿九块给你。让他们标志着帝国中的王国;把你带到你的心里去
仙!" 他们现在向东山走去。

在神圣的东山上

东山是五座受人尊敬的山之一;三千年来,皇帝们都来这里祭祀。在高度和广度上,这座山
就像一位能干的大师用笔触设计的一样,在风景中呈现在灵魂的眼前。阿亚,多么美丽,有
许多瀑布、寺庙和亭台楼阁,是云雾缭绕的山。就像沉默的海洋中的见证者一样,站在东方
的山峰上,见证着这片山海之地的持续时间:中国。那是欢乐的五月里一个温暖的微笑的日
子。"在古代,曾经作为主人的人是崇高的,神秘的,有智慧的,"老谢讲到。他们中间的人,
萨尔和宋的人,不停地移动着细丝扇;但在高处,凉风在柏树的枝头嬉戏。他们现在来到一
个平台,那里有一个亭子,固定在一个红色的松树基础上,有象牙柱子;上面是绿色的瓦顶,
亭子上面是蔚蓝的天海。宋朝后面奇妙的彩色弧形檐口。而围绕着亭子的是一堵长墙,精美
的常春藤蔓一直垂到底部,在墙的顶部,有精巧的珍珠母云母装饰,非常绚丽。砖石结构总
是向风开放,有小门。敞开的大门像心形的叶子,或像没有心形的小石头。嘴唇上的露水,
宋氏开口道:"你多美啊,萨尔,你多美啊,你的长发像黑丝一样美丽。" 宋和沙尔从一个寺
庙里走来,站在山上,然后一下子看到一个九岁的男孩在他们面前。因为陶德的精神体被天
国的精神带到了那里。但他们没有认出他。通过高处的空气,宋和萨尔一下子变得疲惫不堪;
他们在石床上坐下来,就像早晨的露水沉下去一样。陶德在他的精神体中继续上升。他的灵
魂多么昏昏欲睡,然后他说话了,却不知道他说了什么:"很快一个人将超越这个世界。我
用云杖向天空招手,向天上的晨海招手。" 陶德在他梦中的灵魂中这样说,现在他对岩壁这
样说:"音乐和食物吸引着流浪者,但没有人在道的话语中停下来。" 东南涛涛望着山顶上美
丽的曙光。然后,这个美丽的男孩爬上了至高无上的山顶,然后陶德唱道:"天上的母亲
啊!"。涛! 至高无上! 圣山由你建立,城门为你所爱。我是怎样的人?我是否看见天开了,
纯洁的荣耀向我显现! 是的,我的主人向我显现,爱!我的主人向我显现。至高者向我显现!
她乘着天堂的云船而来。" 现在,陶德的精神体又回到了宋和萨尔身边,把他们俩叫醒:"你
们能不能不和我一起看一个小时?"

莫苏
陶德从黄河边的沉思中醒来,骑着驴子来到开封,吹起了他的新骨笛。然后他开始自己唱歌,
就像善良的灵魂给了他歌词一样,当他骑着马走过双山和开满鲜花的草地时,他在黄河边唱
了一首歌。很快他就进入了开封,在大门的右边有一棵桃树,左边有一棵李子树,都在开花。
然后,陶德开始说话:"将有一座城,美轮美奂,玉路纵横交错,碧玉城墙牢牢束缚,十几
座高楼直立两侧,三十三区,万籁俱寂。" 于是他一屁股从大门进入开封。现在他来到了位
于和平白桥边的莫苏家。莫苏是他父亲的朋友。摩苏坐在入口处的大厅里,手里拿着一个卷
轴,上面写着:"要像蛇一样聪明,像鸽子一样真实"。陶德的口袋里有一本自制的书,里面
有古代的神谕和他年轻主人的神谕。他害怕地把这本书压在心上,并把头放在上面。陶德进
了屋,他向老莫须有地鞠了一躬,老莫须慈祥地迎接陶德,说:"我有一个惊喜给你,我亲
爱的儿子陶德,到外面来。" 他们走进了花园。这条路两边都是松树和柏树。在一个圆形的
观赏池边,金鱼在里面游来游去,躺着一块闪闪发光的大奇石,叫做花心。在树木和灌木丛
中,以风景如画的姿态矗立着半隐半现的精致亭子。在花园的中间,耸立着华丽美丽的和平
亭,它有朱红色的栏杆和银色的檐口,第二个屋顶在顶部漂亮地弯曲起来。两侧是蜿蜒的拱
廊,拱廊后面是带有内室的住宅。一个强大的长廊延伸到内院。这一切莫须有和陶德都看到
了,踏入了和平的白亭。惊喜的是,那里坐着素娥和她的小女儿丽丽。"陶德!"素娥说话了,
拥抱着他。"听着,我刚刚读到了关于纸的发明者。你看,蔡伦是皇帝宫里的一个太监。有
一天,蔡伦想到用树皮、麻和渔网代替竹子作为写作的材料。他的才华得到了高度赞扬。然
而,他后来卷入了他的皇后和他的皇帝祖母之间的阴谋,对他产生了决定性的影响。因为蔡
伦进屋洗澡,梳理头发,穿上最纯洁的袍子,倒了一深杯的毒药。" 素娥在和平亭中这样说,
这位美丽的人对陶德这样说。然后,他问美丽的素娥,她的家庭情况如何。她的脸就像春天
草莓树花的娇嫩肤色;她的眼睛就像明亮的星星,在暗夜中闪烁着初生柳树苗颜色的绿波;
她的嘴唇是心形的,呈樱桃红色;她的眉毛像月牙一样窄;她的酒窝很可爱,仿佛用紫色呼
吸。她是如此美丽和无可比拟。房间里有香味。莫须有拿着烟斗静静地坐在亭子里,这时苏
恩戈站起身来,对白鹅说:"最近伊瑟爆发了怒火,因为谭氏违背了对古代的尊重(关于这
一点我不再多说),所以伊瑟想杀了谭氏。但在年老体弱的情况下,我们的包奶奶进来喊
道:'如果你要杀谭,先杀我吧!'。婆婆的权力要求无条件的服从,所以父亲和族长都必须
服从她。'愿你的旨意成就!'伊西哭着说,并扑倒在地,用额头敲打坚硬的石头,乞求宽恕。
奶奶转过身去,她大步流星地走了,我和丽丽陪着她,谭姐走到她的另一边,最后伊雪也走
了,像个仆人一样跟着,求奶奶原谅。" 于是,素娥对陶德说,她在和平的白亭里说。陶德
和莫须有,素娥和丽丽都坐下来一起吃饭,坐在院子里的一张圆桌上。旁边有一张空椅子。
陶德问莫苏这是一把多么漂亮的椅子。"好吧,"莫苏说,"我曾经收到过它,作为我主人的
礼物,有一次是在第二个月的伊茅日;每年的伊茅日,我都会庄严地庆祝椅子的节日;否则,
这个座位就一直没人坐。" 现在他们把饭吃了。有精致的鱼酱中的小切鱼,用醋芥末中的姜
调味的烤牛肉,糯米饭,美味的醋李子。莫须有和素娥喝了绿酒,陶德和丽丽喝了梨汁。现
在陶德说话了,充满了怜悯,"在外面的街道上,我看到了乞丐,他们没有足够的钱来买一
只公鸡。我们是要给穷人的,不是吗?" - "城里每天都有乞丐,"莫苏说,"但你们今天才是
我的客人,所以我想看看你们是否都吃饱了。" 小孩子丽丽在流口水,苏颖就用布给她擦脸。
很快他们就进入了梦乡。睡觉前,陶德站在镜子前的洗脸盆前,一边用修长的手往脸上舀清
水,一边唱着这首歌:"从婴儿和儿童的嘴里,你把对自己的赞美传给了天上的母亲。天堂、
月亮、太阳和众多的星星,是谁的手指所为?我想着美丽的男人的孩子,想着男人孩子的孩
子。我会把桃花插在男孩子的头发上,给孩子戴上铃铛来演奏音乐。对李丽来说,我将是一
朵百合花,我将用荔枝和歌曲来滋养她。" 然后陶德闭上了眼睛,陷入了深深的睡眠,他穿
过死亡之门,越过黄泉。摩苏也进了他的耳房,那里的墙上挂着一个卷轴,上面写着这样的
标志:"因此,束紧你的腰带,保持清醒,把你的希望寄托在恩典女神身上,她真正向你献
身。" 还有李丽已经在梦中徘徊,独自一人苏醒裸体躺在床上。在梦中,有一张脸向摩苏走
来:他似乎看到一个美女从关闭的大门走来。像透明的玉石一样的身体,说不出的富丽堂皇,
头发都蓬松起来。老莫苏一阵颤抖,"我分开了,"美女说着话,就消失了。陶德,头枕着他
的秘籍,陶德梦见了这个。至高者说:"让她的桌子成为捕捉的网,为的是狂欢。但根若是
好的,果子也必是好的。" 在梦中,陶德与灵魂一起漂浮,看到了黄海,在那里他看到了至
高无上的神,仿佛穿着白色的丝绸,所以她在海面上行走,海浪在她脚边嬉戏。她把一个漂
亮的婴儿抱在怀里,她说:"哦,我亲爱的孩子 Tao-Te,这个孩子有一天会成为你灵魂的儿
子,你要叫他继承人--王子。世袭的王子将在你之后建造紫禁城。" 然后,天神变了,盘腿
而坐,大海就是她的座位,她的白皙头发充满了如膏油般的光泽。于是她随着海浪来到陆地,
在那里她踩在岸边的石头上,右手拿着桐油树的牧羊杖,把它竖起来,用桑树无花果的木板
交叉固定在上面,上面写着:"至高无上是中国的神灵!" 她站在十字架旁,闪烁着黎明的光
芒,白袍人又穿过黄海去了。

女孩 Mahanajim

陶德走过开封,那里的孩子们正在乞讨供品,是来自遥远的犹大的陌生人。有一个女孩坐在
路边,手里拿着一个自制的弦乐器。她的脸白得像正午阳光下的山雪。陶德对她说:"你手
中有什么奇妙的工具?" 女孩说话了,"我自己做的。看,琴身是乌龟的壳,指板是木头的,
琴弦是鱼肠的。但我家里还有其他乐器。" - "你叫什么名字,你的家在哪里?" - "我的名字
叫马哈纳吉姆,我住在开封;我出生在遥远的犹大。" - "Mahanajim,这是个美丽的名
字。" - "我曾经做过一件乐器,我用斧子把一棵树挖空,用猪膀胱串起开口,可以当鼓用,
用七根弦串起木头,可以当吉他用。然后我还有一件乐器:有一次我在晚上的月光下发现了
一个头骨,一只蜘蛛在头骨上拉了一条线向坟墓走去;现在风轻轻地吹着,在轻风的吹动下,
蜘蛛的线发出了声音,然后声音被头骨放大了;这样我听到了大自然的歌唱。我带着头骨,
然后带着弓箭,从天上射下一只燕子;我用燕子的内脏做弦。" 马哈纳吉姆这样说。陶德
说:"Mahanajim,你抚摸的琴弦非常漂亮。告诉我,在犹大有什么乐器?" 她说:"有竖琴,
有十弦的琴,有八弦的琴,有吉它,有笛子。" 陶德说:"在中原地区的弦乐器中,有古老的
瑟,是一种高贵的弦乐器,有只有大师才能演奏的真琴,有陶家弟子演奏的琴,有琵琶,是
一种中国的琴。然后还有玉笛、骨笛和竹笛。然后还有铜磬、音石、乐石(它讲的是功夫谢。
音乐石的主人,Shiang,从那里穿过广阔的黄海)"。) 陶德对马哈纳金说:"还有多少可说
的,但我看到莫须有、素娥和李丽在催促,因为他们希望继续走过开封。但请迅速告诉我,
你是留在中国,还是必须离开?" - "我要留在这里。 我不知道为什么我出生在这么远的地
方。" - "那么我们可以在某一天再次见面。" 于是陶德有感而发地说了一句话,就走了。

神圣宝座的愿景
陶德从开封出发,沿黄河、黄河,然后沿京杭大运河而上,经过东方平原。而在黄河与帝国
运河的交汇处,他不得不抓紧他的黄色帽子,因为暴风雨就要来了。这时,在他周围就像有
翅膀的声音,有一朵云走来,是火,四周闪闪发光,在火中间,像铜。这时,一个天人出现
在他面前! 她的双手藏在长袖中。然后,他一下子觉得她好像有四张脸,在她的头顶上就像
一个蜡烛的火焰。她乘着一辆巨大的天体战车而来,车轮是绿松石的,战车上有一个水晶天
幕。她一动,就像大水的声音,像黄海的水。她向陶德展示了光头上方的一颗闪亮的星形蓝
宝石,星形蓝宝石像一个宝座,上面坐着一个生命,从臀部往上看就像铜。他对陶德
说:"张开你的嘴,吃我给你的东西"。然后这个人递给他一张纸。那个人说:"我的孩子,
你应该吞下这张纸。" 他这样做了,在他的嘴里,它就像一个桃子。那生物说:"我使你的额
头像钻石。我现在所说的,你要用心领受。" 然后,女神举起了陶德,在他下面是嘈杂的轰
鸣声,有轰鸣声,有响声,随着车轮的滚动。女神又把他放倒在地上,坐上她的天体战车走
了。

有福的托阿

陶德听说有一位名叫托阿的受祝福者,在仙的安息地,他还是个青年。突然,他看到一个天
人从他身边轻轻走过,他惊奇地看着她。现在托亚向女神哀叹,因为他发现她不在西安,但
神的长袍仍然躺在那里。"哦,如果我在西安死了!"托阿哭着说,并环顾四周,看到山谷里
有许多受祝福的人,头发上插着桃花,被天人合一的气流卷走了。托亚走在流动的过道上,
在西安的山谷里唱出他的眼泪。他奇怪地感到自己的灵魂在漂浮。很长时间以来,他没有看
到他的家乡中国在发光,就像人们看到天空中的晨星一样,他看着并惊叹不已。一个叫莫阿
的天人把他的灵魂引了上来,然后托阿说:"天人,你要把我带到哪里去?" 这名天人第一次
沉默了。"我为什么要哭?"托亚说。而天人第二次沉默了。"救救我,我在下沉!"托阿再次
喊道。天人第三次沉默了。就像她脸颊上的深红色光芒,她变得比雪更苍白。他们一起默默
地在那里游动,在云中带着风的翅膀。就在这时,他们看到了大地,仍然很远,但却是敞开
的坟墓。托亚说:"这里是西安,死亡谷!" 莫阿说:"那里矗立着一块带有标志的石碑。哦,
战斗的尘埃使云和海都变暗了......。草和树被死亡的气息所撼动。星星失去了光彩,月亮突
然被一片黑云遮住。白骨精变成了强大的山脉"。托阿说:"我怎么会呢?我看到它在发光,
我是说,我甚至看到了至高者!" 莫阿说:"是的,你看到了至高者。" 托阿说:"你能带我去
见她吗?" 莫阿说:"很快!"。从天国来的有福之人下到地上"。托阿与神灵一起来到喜马拉
雅山,那里是西藏人的聚集地,那里的最高峰被称为 Qomolongma-Feng(第三女神)。托阿
本想逃走,但莫阿用她温暖的手臂抱住了他。而托阿站在至高无上的人面前! 受祝福的人也
在那里聚集。

萨姆安

陶德骑马前往通县。在那里,他想拜访萨满,萨满是他出色的父亲的朋友。"一万个众生,
他们通过一个人获得他们的存在,"这句话写在城市的大门上,是老子的一句话。陶德踏进
萨满家的前门,进入屋内,在那里行了个礼:"青安,愿此屋平安!" 萨满的儿子阿平已经在
屋外看到了陶德,他高高地坐在一棵桑树无花果树上,急忙从树上跳下来,像一只松鼠。很
快,陶德就和萨满坐在屋里吃午饭。萨满受雇于曹氏皇帝,担任地方官。萨满腰间系着丝质
腰带,他的母亲为他做了一件紫布的上衣,他在上面穿了一件蓝色的斗篷。现在他们三个人
一起吃饭,喝了一些茶,用湿布互相抚摸对方的脸和手:然后他们分发了山里的雪白的米饭,
同时还有燕窝、鱼翅和海参。然后是鱼肉塞面,鳗鱼塞菊花,龙虾塞竹笋。鸡肉被切成鱼的
形状,并很好地装饰了虾仁。之后,萨满起身,拿起玉壶中的醉酒米酒。然后陶德突然流起
了鼻血。萨满给了他一块蘸有冷水的丝布,为他止血并封闭破裂的静脉。陶德去了他的客房,
看看是否一切都好。他的刀在刀鞘里,他的书在大衣的口袋里,他的骨笛在他的丝绸腰带里。
现在萨满进入房间,说:"有一天你会读到黄帝写下的关于长生不老和永葆青春的方法。" 外
面一片漆黑,夜色如天鹅绒,萨满在房间里点了一根蜡烛,在石灯笼里,它在房间里闪闪发
光,像星光一样。不久,萨满沉入了深深的梦境,听到一个严肃的声音告诫说:"谁尊敬我,
我就再尊敬他;谁轻视我,我就轻视他。时候将到,我要砍掉你的臂膀,也要砍掉你父亲的
臂膀;在你的家里,必没有老人;在那里,没有人变老。我不从屋内的祭坛上取走每一个人,
你的眼睛必不昏暗。但卞,你自己的儿子,必死。" 现在陶德在他的梦中是一只飞蛾,一件
哀伤的斗篷,宣告着五月。然后他向至高无上的母亲恳求,然后他向天上的至高无上的女神
恳求,她是他永远的盾牌和屏风。他听到一个奇妙的声音:"死亡啊,死亡啊,我将成为你
的毒药!" 这对他悲哀的灵魂来说是一种安慰。然后他的灵魂唱起了这首歌:"从天而降的淡
淡露水。我将独自在荒山中。远处的石灯闪烁着柔和的光芒,一艘船飘过东方的黄海。在我
天真无邪地洗手的地方,有两根竹木交叉在一起。唉,没有人给我写信,没有人怜悯我可怜
的灵魂。燕子在飞檐上筑巢的地方,我独自站在那里,倚靠着我的杖。我抬头看牧牛人星座,
抬头看北斗七星星座。我想做你们的牧羊人,你们不要把自己的火焰放在蒲团下。牛奶之路
直达凤凰城!" 带着焦急颤抖的心态,陶德一大早就醒了,品哥已经穿着他的红衬衫跃跃欲
试。然后萨满从他的房间出来,说:"我的灵魂生病了"。

天堂之石

我骑马进入中国西南地区很远,穿过西藏,沿着壮丽的喜马拉雅山的台阶往上走,到了高高
的边境小镇--佩多山口。然后,我翻过昆仑的西部山脉,即神话中的山脉,沿着塔里木洼地
向南骑行,沿着黄河骑行,来到了西安。中国的女儿,她是如何在西安的天鹅湖畔沉睡的?
我在那里,在早晨沉睡着一只白天鹅。我想听听天鹅的歌声 因为死后的歌声是美丽的,对
近在咫尺的美丽的预感使人很好地调到幸福的高音调。现在我在西安地区,骑马向洛阳进发。
我带着部队在半路上遇到了曹操皇帝。现在我要讲讲曾经躺在幼发拉底河和底格里斯河之间
的那块石头,叫 Shoham,我们叫它天堂之石。这是曹皇帝的财产。吏员们问地段如何处理
天国之石,将其放在何处。然后他们读到一个奇怪的词:"天灵在北面的门前守望"。吏员们
不明白,又问了一遍,然后他们读了这个字:"给你做五个金坷垃和五个金老鼠,这些曾经
毁了你的土地。" 吏员们也不明白这个词,又问了一遍。第三次的表态是这样的:"女儿仙啊,
女儿仙啊!"。来自天堂的祝福!" 于是制作了一辆战车。从方式到隐藏的秘密:以天为顶,
以地为车,所以人在云中上升,飞上银河,然后在创造性的面前上升到一个高的精神层次。
心灵和精神从卑鄙的欲望中解脱出来,就能到达天国;在那里,不用脚,迅速而轻盈地迈步,
不急不躁,利用雨来铺路,利用风来吹走灰尘,把闪电变成鞭子,把雷声变成战车车轮。于
是你漂浮起来,在白路的溪流中沐浴。从那里,一个人漂浮起来,通过门,通过不朽的门!
这就是我们皇帝的战车,拉车的不是骏马,而是奶牛;哺乳期的奶牛拉着那辆战车,上面至
今还没有轭,它们的小牛还留在牧场上。于是,曼陀罗人把那块天石放在一个象牙箱子里,
放在战车上。在一个完全由乌木制成的盒子里,他们保存着皇帝的其他宝石,亚洲的蓝宝石,
满洲里的钻石,以及孟加拉大莫卧儿的红宝石。这些都是皇帝的石头,以示对他伟大的皇权
的友好睦邻。我自己也收藏了一些来自中国的石头,包括西藏的绿松石。这是胸有成竹,但
皇帝的战车上有天石;牛群直奔西安,而且总是沿着黄河边的同一条路,总是吼叫着,不向
左右转弯。西安远郊的农民们都在辛勤地收割玉米。他们用铁锹将谷物抛向空中,将谷粒与
谷糠分开。他们用扫帚将玉米扫到一起。后来,妇女们将从逃脱清洗过程的个别谷物上清除
糠秕;其他人将在秤上称量谷物,然后用它来换取大豆凝乳。会有上一次收获的玉米棒子还
在院子里躺了很久,用麻绳挂在树上,或者挂在檐口,存放在农舍的屋顶上。这时,一个小
伙子来到这里,抚摸着琴弦,唱起了这首歌:"黄河啊,黄河啊,脉脉琴声你!"。天堂之石
啊,皇帝之杯啊!"。北方之门的钥匙丢失了?他们不是被沉默和血腥淹没了吗?牧羊人和
弟兄们啊,御花园里的灯笼熄灭了吗?从水牛的田野和平到波光粼粼的海岸,我的歌声响起。
西安的黑天鹅啊! 西安的雪雁和鸳鸯! 我的土地,我像一把深红的长矛 中国的女儿,你的香
气通过我的根爬到我身上,是的,到我完全空的碗,是的,到字,最后一滴露水。谁没有一
把剑(像精神的舌头一样锋利)保存他的血?桐油树竖起来了,玉米发芽了,形式变了,玉
米撒上了面粉,树根下保存着死者,他们在黄泉下得到了永远的安息。" 于是,小伙子唱着
歌,抚摸着他的琴弦,道家弟子喜欢在琴上弹奏。田野里的人们看到皇帝的战车,胸有成竹,
他们哭着说:"野蛮人打掉脑袋,我们打着弦子的风铃来迎接皇帝!" 但是,当战车到达西安
时,官员们从战车上抬起装有天国之石的箱子,把它放在一块石头上。伟大的岩石见证了他
们的事迹。至今还能在那里看到,在女儿仙的玉米地边,女儿仙的石头上的天国之石。然后,
皇帝对十二名吏员和七十二名保镖说,皇帝对人民说:"啊,只要你们全心全意地转向光荣
的天神!"。摒弃那些奇怪的精神,只把你们的心放在唯一的神身上,只侍奉她。" 清晨,他
们都聚集在一起,从黄河边汲水,在伟大的女神面前浇灌。在那里的岩石边讲中国,玉米地
的农民对曹皇帝说:"不要停止为我们向女神祈求,让我们在她的保护下,不被成群的外国
魔鬼所困扰。" 然后,曹皇帝点燃香火,从罂粟荚形状的杯中倒出牛奶,赞美天神的光辉。
但在那一天,满洲人骑着骏马走来,在他们的头顶上挥舞着剑。但至高无上的神使它从天上
打雷,强大的雷声在同一天的满洲人身上响起,使他们受到惊吓而逃亡。朝廷军队跟随满洲
人来到长城,在地球第一门击败了他们。在这个门上也是城墙的主要通道,靠近黄海。他们
在那里建造了一座和平堡垒,以纪念那个光荣的日子;它有四个炮塔式的大门,有 68 个供
弓箭手使用的凹槽。城堡向黄海的延伸以其名字而闻名。老龙的头,因为敌人在这个地方被
践踏过。它是长城的东端。

商丘和他的小妾毕

陶德说:"看,这里有一个叫商丘的智者,他是聪明的孔夫子的弟子。那个人说的话都是真
的。所以我将去找他,也许他会事先告诉我在这个尘世中必须走的路。" 这时,皇帝的儿子
玄石说:"我知道占卜之书;我自己已经抽了签。顺便说一下,有一个牌子叫做 "如我"。元
是山,是小石头,是正道,是关门,是永远的持久。" 两人一起经过通县,但很快他们又分
开了。在宫廷里,汉朝的太史令刚到,名叫司马迁,他正在写年谱。皇帝的儿子玄要把他引
入皇帝的殿堂,所以他离开了陶德。陶德去上学,路上有几个女孩经过。陶德被他们身穿伦
茨长袍的美貌所吸引,被他们桃红的脸庞所吸引;他认为自己在晨星上。还有一些人经过,
他们穿着亚麻布衣服,肩上挂着一个十字架,上面挂着水桶,因为他们一直在打水。这些人
对他说:"你想去找聪明的老师吗?" 因为商丘被称为智者和真正的圣人。圣人和圣徒的思想
是相似的,他们充满了沉默,他们与隐士和受祝福的仙人相似。陶德,以他男孩子的羞涩,
在年轻美丽的女孩的优雅魅力面前陷入了沉默,他投下了目光,然后他小心翼翼地抬起头,
想看看黎明的细睫下的湿润的波浪,因为这就是女孩中最美丽的。陶德就踏进了真正的圣人
商丘的家。然后商丘起身,因为他听到了他亲爱的小妾,她走在过道上,她的步伐就像小铃
铛一样,她的声音就像歌声一样,她用可爱的存在迷住了气氛。她是他的小妾,她的名字叫
碧,是个美人。他正准备给她提供一些绿色的春茶时,她在黎明的美景中进来了,穿着伦茨
长袍的她身材丰满,光彩照人。她在商丘的耳边说,她此刻身体不适,因为她有月经,即每
月一次的月经,在这期间她的血液会溢出。于是,她脸色苍白地走到自己的房间。商丘再次
提高了他温和的声音,他对陶德说,陶德以令人钦佩的耐心听着老师的话,虽然对女性的芬
芳气氛略感迷惑。然后商丘说:"听:舍得实现!老子说,所以:受之以圣人。这些我称之
为门,这些我称之为占卜之书的钥匙。但是,我的舌头啊,要忍住,因为我的心很不安。我
亲爱的儿子,从来没有人像你这样耐心地倾听,我对此很满意。但我的小妾小碧似乎不舒服,
所以我必须偏离我的计划。我知道没有人像美丽少女的面容那样喜欢智慧和美德。" 就在这
时,小毕从她的房间里走了出来,她的脸就像一本打开的空白书,像雪一样白,脸色红润,
像羞愧一样。她还很年轻,大约 15 岁的样子。她把头发解开,从凤凰树的木头上拿着一根
头发的箭穿过发结;她穿着白色的裙子,一直流到地上,腰上绕着一条红色的丝带。她有这
样一张精致的脸,有一双狭长的浅色眼睛,嘴唇上带着可爱的微笑,她的嘴唇像覆盆子一样
红,她的牙齿是珍珠或串起来的象牙。她挺起纤细的身体,优雅地移动。那声音是优雅的,
非常迷人,有魔力,她说:"商丘,我今天不舒服,我们家里没有药,请给我拿红花的奶。"
然后商丘用温和的声音说:"不愿意服侍妾室的人,不配做弟子的老师。" 他披上丝质的紫色
斗篷,招手让陶德跟着他。陶德戴上了他的黄色帽子,于是他们出去了。在通县的路上,老
师对弟子说:"我打算在接下来的几天里骑马去曲阜,在那里,谢公子在他的庙里教书。既
然我从第一眼看到你就把你放在心里,我想把你介绍给我的主人。 陶德说:"如果能见到谢
公子,与万古长青面对面,对我来说是莫大的荣幸。我听说他宣扬的是美德和真正的慈善事
业。这对人类社会的秩序是有益的。我被要求向大师学徒。但我对仙湖也有一种渴望,那就
是女儿仙的天鹅湖。" 就这样,陶德说话了,他仍然像天平摇摆不定时一样犹豫不决。但他
接着说:"我将看到女儿仙!"。我将在曲阜的圣殿中听到功夫谢的教导!" 商丘说:"我没有
休息,因为我的心就像一片混乱的大海,岩石在那里努力地站立。一个充满激情的人,他适
合教导美德吗?让我们分开吧,因为我将为小碧取得红花的白奶。在那之前你走你的路,让
我三天后再来看你,如果你愿意和我一起去曲阜听大师讲人情。" 陶德独自站在来自通县的
路上。一个骑着白马的老人骑着马经过;他有一头环形的白发,长长的胡须一直到肚脐,白
色的眉毛,狭长的眼睛几乎是红色的。他看着陶德,微笑着说:"我的孩子,请看你美丽的
祖国!" 随着这句话,这位白人老人消失了。陶德惊讶地走到治安官萨穆恩的家里。他坐在
一堆文件前,做着摘录和笔记。"王侠,"他这才注意到,"是南方的国王。哎,陶德,我正
好有一个案子要调查,"他说话了,"感激地求助于汉代的伟大历史学家司马迁。对于年鉴,
他编纂了无限多的材料,包括我面前的这些。他刚刚完成了《年鉴》的第五十三章。'好吧,
我已经为我的案子做了一个摘录,'萨姆安说话了。陶德说:"萨满啊,如果你有时间,请吸
口气,把案子告诉我。你与南方的王文王有什么事吗?我也希望有一天能去南方;我听说世
界尽头的海南岛。世界的尽头啊!"

西安天鹅湖的陶笛声

陶德骑着马走了,来到西安的天鹅湖,他感叹道:"一朝天子一朝臣,在未来的大唐时代,
在西安附近的青山绿水间,住着一位大诗人。" 现在陶德正在考虑天鹅湖的问题。一路上,
开花的肉桂树和开花的杏仁树的香味混合着可爱的香气。在松树上,风轻轻地呼噜着。水面
闪闪发亮,时而静止,时而起伏。远远的可以看到骊山,远处的山峰被云雾包围着。陶德,
一个无人知晓的孤独的流浪者,寻找着黇鹿的狭窄足迹。鸟儿在唱歌,山雀和黄鹂。无声的
波浪是银色的。竹林中的风沙沙作响,沙沙作响。蓝宝石站在小路和他所爱的花旁。顿时,
他听到从远处的山上传来猴子的哀号声。一艘船孤零零地躺在岸边的芦苇和甘蔗之间的波浪
上,摇摇欲坠。在开花的银色柳树间,躺着一个编织的小屋,被称为 "哀悼小屋"。飞翔的是
白色的海鸥,叫声响亮;柔软的叫声中游动着五彩斑斓的鸭子,鸳鸯,象征着和谐,岸边的
草地上站着野鹅、白鹅和雪鹅。看着他们,陶德想到了苏娥,不知她现在的心情如何?湖边
的树木像绿色的玉石,闪烁着金色的光芒。陶德踩着石头下到水中。在那里,他看到一只绚
丽的黑色哀号天鹅高举着头在岸边游动,黑色羽翼中的一根白色羽毛沉入水中。然后,天鹅
做了一个器官。陶德在他的灵魂中感受到了这一点,他看到了天鹅的红眼睛,感受到了它的
眨眼。而在那一刻,天鹅似乎在唱:"陶德,你从黑天鹅身上拿下白羽毛"。陶德拿着它。然
后,天鹅把头浸入静止的水中,在一根垂下的柳枝旁消失了,柳枝在水面上弯成银色。然后
陶德看到了远处海岸上的树木,他看到了玉兰树和木槿花。湖对面的草丛中传来一阵阵蝉鸣。
直到这时,他才发现天鹅湖上的亭子,其柱子上方有漂亮的弧形窗台,白如象牙。湖面上的
一些花朵散发着香气。一下子,优雅的女神在一个幻觉中出现在陶德面前。那位美丽的人穿
着像黎明一样的长袍,黄色的丝带挂在她的肩膀上,两边垂下,她身上有珍珠和白色的贝壳
装饰。但她的脸就像雪一样,用米粉做成的乳白色面具状。她手里拿着两把扇子,上面有含
羞草花和杏仁花,是用细白丝画在竹枝上的。她用这些东西向他招手,说:"过来,陶德,
过来。只要你有信心,你就能在水上行走"。陶德迅速地走过水面,走向女神;他自问怎么
会发生在自己身上,他看到了自己发现的地方,他绝望了,沉入水中,那里的水已经到了他
的脖子,于是他喊道:"救我!" 然后,她像个精灵一样漂浮在水面上,用右手抓住陶德的肩
膀,把他从水中救了出来。于是,他发现自己在另一个岸边。女神在他的额头上吻了一下后
就消失了。如果不是在对岸,他肯定会怀疑这个幽灵的存在。然后,西安的黑哀号天鹅游动
起来,用翅膀拍打,然后威严地游走了,血红的喙,从那里滴下的水像晨露。

板浦的田

陶德再次骑上他的白马,在他的灵魂中产生了巨大的奇迹,他骑着马来到西安,说:"中国
的女神啊,只要你愿意,我将在痛苦中忍受。让我只在你的怜悯中,这在天国之前已经在你
身上解决了。" 远处是骊山,中国第一个皇帝石黄帝的尸体被埋在那里。陶德说:"我清楚地
知道皇帝的愤怒和生气是如何在他的血管中奔腾,他是如何寻求不朽,发现死亡。在西安之
前,我看到了半坡村,我将在那里用餐,我将拿着筷子,拿着一个瓷碗吃米。然后我就喝泉
水。身体的饥渴可以得到满足,但我留下了对爱的渴望:我在地球上永远找不到它!"。它
在我面前是多么荒凉啊 什么时候有男人把我温柔地抱在温暖的怀里?已经有很长一段时间
了。我必须等待多久才能实现一个神圣的承诺?我觉得自己是一个囚犯,存在是一个地牢,
我甚至听到狱墙的石头在叹息,泪水的露水在我体内流淌。帮助、安慰在哪里呢?我的灵魂
疼痛,我孤独地在地球的尘埃中徘徊。我可以不死吗?但愿我在死亡的束缚中,死亡将我束
缚。死亡之水笼罩着我的心,我在黄泉之下潜行。是否有来世? 是否会显现?这样我就能
在水上行走并被接受吗?在清晨的红光中,所有的人都会逝去,在晨星上找到爱! 谁来回答
我?所有的人都在说谎话,如果他们不沉默的话。我认为是欺骗。安静,我的灵魂,忍耐吧。
我生来就是要做一个忧伤的人。我走我的路,我跌倒了,我走着走着,又沉下去了,我把握
住自己,落入尘土,它又一次把我拉了起来。人给我喝的是苦的,他们给我吃的,哦,对我
来说是陈腐的味道。没有人谈论一件事,但这正是我所追求的,在天堂之前有一个封闭的圈
子,在里面有充分的幸福;我走过来,在世界中徘徊迷失,然后返回,想重新潜入幸福中,
是的,潜入爱中! 希!"于是他叹了口气。"我将聚集自己,测量西安城,看到美丽的城门,
通过高墙的壁垒进入。" 离西安五千码远的地方有一个叫半坡的古村落,它在我们这个时代
之前的三千年就已经存在。因为在第一个王朝夏朝的时候,在半坡这里有古代的母亲们。现
在,陶德站在那些宏伟的房屋旁。有一位身穿白色丧服的老太太坐在屋前用柳条编织的柳条
椅上。然后她看到陶德,说:"你饿了吗,孩子?" 陶德回答说:"是的。"她说:"来吧,我
的孩子,我给你一点,对身体有好处。" 然后他来到屋里,在窗前挥舞的红布旁站着一个年
轻的女孩。空气在美人身边轻轻地低语。她穿着一件绿色的长袍,站在那里像在梦中一样迷
茫地思考着。老太太把点心递给他,意思是小心肝,这是广东的特色。吃饭前,她给他提供
了茉莉花茶。年轻女孩提高了声音,声音的魅力与设计的优雅相媲美。她是这样说的:"几
天前我在沛县;沛县位于南方,是一个皇帝的出生地,汉朝第一个皇帝刘邦。镌刻在石头上,
我读到了他自己写的一首歌。而我在沛县经历了天大的事情,所以我自己做了一首诗。我可
以背诵它吗?" 就在这时,老太太从厨房里喊道:"皮安!皮安!"。你可以帮助我!" 女孩哭
着说:"小年!"。我正准备向我们的朋友朗诵我新写的歌。" 女孩皮安走到放有高岭土花瓶
的柜子前,从柜子里拿出一张纸。她很清楚如何将蘸有墨水的毛笔在纸上传递,因为这些字
的弧度非常漂亮。她宣读了她的歌,他听得津津有味。 她唱道:"然后我感觉到,我好像从
我的天体母亲的内在生命中跳出来,在乙醚的空间里蹒跚而行,是一个犯错的孩子。我不得
不流泪,带着泪水奔跑,我沉入母亲的子宫。五颜六色的甜花高脚杯盛着我的眼泪,我刺穿
了所有的高脚杯,向下跑去,穿过花朵,穿过花朵,更深,更深,到了子宫,所有存在的深
层遮蔽的源头。" 就这样,美丽的皮安读出了她在沛县写的诗。然后,陶德想到了他如何奖
励这位女诗人,他想到了黑天鹅在西安给他的那根白羽毛。她为此感到高兴,并亲吻了他,
这让他感到非常愉快,因为她有着精致的甜美和优雅,像玫瑰花一样芬芳。做梦者的吻留在
他的脸颊上,就像叶子上的一滴露水。现在年老太太给了他一些小锅里的木薯糯米,让他带
着作为旅行的食物,还有一高脚杯的橘子柠檬水。他由衷地感谢她,在美貌和年龄上向下方
低头,戴上他的黄帽,然后离开。他骑着一匹白马飞往西安。他站在东门的墙前,那里有一
块石碑,上面刻着:"是的,太阳变成了黑暗,月亮变成了血"。在他深红色的斗篷里,播放
着来自连绵起伏的山丘的风。他再一次想起了对他的温柔和深切的同情。然后他就看到了西
安城墙上的东门。然后他唱着他温柔的灵魂,用牡丹花的手指轻轻地抚摸着琴弦,这是他的
歌,"门啊,打开吧,门啊,敞开吧!至高者的儿子现在将进入西安!" 兴奋之情溢于言表,
他用牡丹般的手指在西安东门前静静地抚摸着秦腔的琴弦。陶德身穿紫色长袍,黑色的头上
戴着黄色的帽子,走到西安东部一个湖周围的美丽庆典公园。那里有许多美丽的亭子,燕子
在那里筑巢。所以说,"我们要做一对燕子,在高尚的房子边上给我们筑一个巢"。陶德离开
西安,骑上一匹白马,飞往那里。然后他去看了西安市的周边环境。他又来到半坡村,来到
了一个亭子里的博物馆。这里有古代的老窑,石器,陶器和骨头制成的工具。在史前的陶器
上,有带燕尾的鱼和雕刻的字:最早的文字。然后,陶德又骑上了那匹披着橙色毯子、戴着
银色辔头的白马,他迅速地冲了过去。比起马的力量和人类孩子的大腿,女神对西安,对这
个美丽的堡垒感到满意。但在西安的北面是汉朝第五位皇帝景帝的墓。它位于一个宏伟的场
地上,那里有一千多座其他的坟墓。然后,陶德的脑海中闪过一句话:"你就像一个秘密的
掘墓人;他们从你身边经过,却不知道你。"

天文学家张衡

然后他看到一片红色的尘土,一个骑士出现了,靠近他,向他问好,"青安!"。我是张衡,
曹皇帝的天文学家。" 汉朝时期的名人有一顶黄色的帽子,他的黑色丝质头发从帽子里打着
结出现。他眨了眨狭长的眼睛里的日光,开口说道:"我刚从西安过来,我在石皇帝的宫城
废墟上。当时,他们建造了一个磁门,这样一来,携带武器的人就无法通过大门,这就是埃
方宫的北门,那是完全由磁性铁石建造的。而当易方宝殿被烧毁时,铁磁门依然屹立不
倒。" 伟大的天文学家张衡这样说。陶德和他一起沿着黄河骑马,这是中国的悲哀。然后他
们来到了黄河与京杭大运河一起流淌的地方。有一些垂钓者坐在运河边,有人听到他们在欢
呼:"Yu-liau,我钓到了!我钓到了那条嘴里有珍珠的银鱼。" 陶德和御用天文学家骑马向南
走了一段距离,张衡说话了:"我发明了一个伟大的地震仪;它现在是御用天文台的陈列品。
我的地震仪可以准确记录地球表面的雷声,距离为一万里。该机制被隐藏在一个铜制大锅里。
因此,皇帝将被告知中原地区的任何地球震荡。" 高贵的曹操皇帝的宫廷天文学家张衡这样
说。他们沿着皇帝的运河、黄河和蓝河的交汇处向南骑行,南面是长江口。陶德骑着萨满送
给他的美丽的白马,张衡骑着一匹高贵的黑马,名叫 "千里马",意思是千里奔袭者。银色的
辔头,皮革的缰绳,鬃毛随风飘扬。然后他们从奔跑变成了小跑,天文学家说:"我已经发
明了一个天球。" 他们俩骑车经过一个小村庄,那里正好有一个集市,摊位立在路边,摊位
五颜六色,画得很好看。在一个小摊位上,它看起来是这样的。一幅大画,上面画的是山坡
上的宫城,那就是北京城。这条路通向宫殿,前面两边是孔雀,细长的花瓶立在绿地上。围
绕着宫殿的是桃树,开着粉红色的花,在罗盘的每一个点上,在罗盘的第五个点上站着宫殿。
在北京,在许多水口附近,有一天会举行朝会,从那里将统治中原。在一水之隔的地方,有
一座弧度优美的桥,另一边则是从绿色中升起的白色遗址泰都。在前面的小路上,两边是漂
亮的花瓶,人们看到了画中人。只见一位漂亮的女士坐在一辆由年轻人拉的两轮马车上。这
位女士穿着一件蓝色的长裙,一直到她的鞋子,裙子上绣着红色的凤凰图案,她的一只手拿
着一把伸展开来的红色雨伞,木头靠在她狭窄的肩膀上,用于保护头部的雨篷是用透明纸做
的。另一只手拿着一把画有牡丹花的精致扇子,像一朵红色和一朵粉色的花朵并排绽放,扇
子前面是一只在微风中盘旋的蝴蝶;这把扇子画在白丝上,伸在竹签上,她用它来扇风降温。
脸颊是桃子的脸颊,人们很想说:也是那么柔软,至少是红色的。在蓬松的蓝黑色头发上有
软玉的红色饰物。拉着尊贵女士的马车的年轻人脸上带着微笑,头上戴着草帽,穿着亚麻布
长袍。路边站着一个身穿蓝袍的女孩,她脸上和手上的皮肤都是桃花般的纯洁,白里透红。
在她身边站着两个青年,都穿着红袍,头发没有束缚,但其中一个头上戴着一顶黄色的帽子,
上面的中间有一个洞,上面的发髻探出来透气。都画上了甜美的优雅,绿色的草地,白色的
花瓶,红色的桃树。因此,这就是北京的紫禁城。陶德和张恒继续往前走,来到一个摊位前,
一个在那里工作的女孩和陶德说话。 "你想尝尝吗?这个是烤海螺。" 她把装有蛤蜊肉的面
团递给陶德;味道非常好,他确实很喜欢吃,并告诉女孩。她来自南方的湄公河,有一张黄
白色的脸和一双深色的眼睛,一张窄窄的嘴,笑起来露出珍珠般的白牙。有各种各样的东西
提供,称为点心、小心肝、美味佳肴,如春卷和烤壳。陶德从贻贝肉中取出小木串,作为纪
念品带走,因为这个女孩给了他这种食物。陶德就自言自语地说:"我从谁的手里拿了礼物
来蒙蔽我的眼睛?那我就把它还给你。" 现在他们继续走到下一个马厩,用缰绳牵着马。然
后,陶德和张衡又骑上了他们的骏马,在帝国运河边骑了下来。张衡说了这些话:"不久,
我们将遇到我们光荣的曹皇帝的一支部队;我将与他们一起。" 陶德说了这些话:"我将继续
骑行,在寺庙里听聪明的古代大师讲课,即孔夫子。" 那时,他们看到了他们皇帝的部队。
与曹皇帝在一起的还有他的儿子根、治安官萨满和学者莫须有。玄武岩对部队说:"好吧,
我带领你们穿过玉门关,走上丝绸之路,再回来,把你们从所有围困你们的国家手中救出来。
难道你们现在拒绝了曾以恩典和慈悲掌管你们的至高者,而说:让一个皇帝统治我们?好吧,
那就带着你的迹象到皇帝面前来吧。" 然后,曹皇帝坐下来,抓阄。阿根拿着羊群数了数,
萨满把结果记在一个纸本上。结果发现他们中间有一个人杀了另一个人。于是他们寻找学者
Mosü,但没有找到他。然后他们又查阅了这批书,他们看到在大历史学家的年谱中也描述
了这样一个案例。然后,曹皇帝说了这些话:"让案件在我们面前得到解决。" 所有的人都欢
呼雀跃,说:"皇帝万岁!" 然后,治安官萨满派人去找伟大的历史学家司马迁,他研究了他
的人民在每一个是非交替的情况下的历史,并把它全部写在年谱上;就在他写的第五十三本
书中,右手食指上总是有墨迹,黑得像夜晚的墨迹。现在,所有那些被他们的恩典女神打动
的人都和司马懿一起去了。现在,这位伟大的历史学家在曹皇帝和人民面前讲述了自古以来
流传的故事。张衡和陶德来到营地,他们在那里分道扬镳,因为陶德想去大师庙听聪明的孔
夫子的教诲。天文学家骑马进入曹皇帝的营地,曹皇帝设立了一个宝座。张衡走到皇帝面前,
恭敬地行礼。"格夏,跪下!"皇帝指示他,"然后我们将听你说话。" 张衡说:"布干当,太
荣幸了!" 然后,高贵的皇帝说:"我们现在将在我们的虚无中请求倾斜的指示,愿我们无知
的冲动,使心灵的眼睛变暗,能仁慈地从我们身上消除。我们要求你在北京建立的皇宫,现
在情况如何?" 然后张衡清了清嗓子,站起来说:"我在西安,仔细研究了宫廷遗址,特别是
石黄帝在峨眉山立的磁门。然后我骑马到这里来见你。因为你要求你的顾问,你的天文学家
和所有机械艺术的大师,为你建造一座古典宫殿。现在,在路上,我遇到了一个青年,他要
去曲阜听谢公的教诲。 有了这个年轻人,我很想听一听安公主的弦外之音,她被中国的一
个皇帝送给了匈奴的凶猛王子,以换取和平。在那里我画了很多,从一个铜碗里抽出一卷纸,
上面写着:一个人在光秃秃的树下陷入苦恼,一个人在黑暗的山谷里行走,没有恐惧。匈奴
汗可在井边撕咬狮子,不义之手将由大理石的母狮送到我面前。请原谅我,我确实是在说题
外话。我已经为这座古典宫殿画了图。但我必须承认,我把钱币和珍珠都浪费在了一个可爱
的女乞丐身上,她的名字叫 Mahanajim,坐在开封。但我有计划,高贵的皇帝,在下一个世
界为你建造宫殿。" 这时,曹皇帝突然变得悲伤起来,忧郁像露水一样从他的脸颊上流下来。
然后他站起来说:"把代表贝壳上的女神的玉雕带给我们。你现在,我们的天文学家,跪下
来,乞求她的怜悯。" 张衡也是如此,然后石头软化了,像蜡一样融化了,在玉石的四肢里
有像融化的蜡。然后,曹皇帝说:"按照你的意愿,在后世为我们建造一座宫殿吧!" 这时,
带着剑的玄武岩在皇帝的暗示下走到张衡身边,用耳边的剑砍掉了张衡的头骨外壳,上面的
天文学家的头骨壳脱落了,并将身体垂直劈开。他躺在那里死了。然后,伟大的曹皇帝让
人把他的遗体涂上膏药,用亚麻布包裹起来埋葬。树立了一块尊贵的石碑,上面写着:"现
在张衡休息了,来世他将为我们的皇帝建造一座宫殿"。不久之后,好的画家们为他画了一
幅画,他手中拿着一把尺子和一个天球,在他的衣钵中,十二颗星星像春天的花田一样缤纷。
然而,陶德骑着他的满族灰马来到曲阜,那里是圣人孔夫子的故乡。在那里他看到了远处的
城垛,他骑马穿过一片绿色的风景。然后一下子就有一个骑着红马的人来到了这里,他的长
枪举了起来,骑手冲向我们的青年。他策动白马,白马飞过国境,骑马的人追赶它,曲阜过
去了,东南方有杏树,在其中一棵树上,被猎的人被抓住了头发。骑着红狐狸的人把长矛刺
进了白马的侧翼,于是白马倒下了,陶德从马背上掉进了血泊中。然后,骑着红马的骑士骑
着马走了,他的黄色头盔丛在风中吹动,他在疯狂的笑声中消失了。

孔子的《道德经

陶德从血泊中站起来,向曲阜走去,他在曲阜的东南方向。他在那里为他的白马哀叹。但后
来他都被交织在地形的美丽中。现在,他来到了一条从尼山石窟涌出的河流。然后,陶德唱
起了哀歌,并抚摸着他的琴的鱼肠弦来。那是一天的结束,我的读者,陶德在那里休息。然
而,在清晨,在黎明的金色摇曳中,他在清澈的石窟水中洗了个澡,披上紫色的斗篷,戴上
黄色的帽子,向曲阜方向徘徊。这时,一个白胡子、白眉毛的老人走过,背着一头母驴。然
后老人说了这样的话:"这是驴子的肚子,没有人坐在上面。所以坐下来,悠闲地进入谢公
子的城镇。" 路边有美丽的树木开花,树上挂着楸树的果实,有的还落在路上,所以路看起
来像铺了一层橘子的地毯。然后老人说:"楸树果可以被鸟吃,但对人来说是一种毒药;因
此坚持吃北方的面,南方的米。正如老舍所说。食物和音乐让他们停下来,但没有人愿意听
陶的故事。" 他们已经到达了城市。谢公子漫步来到他寺庙中间的杏树下。然后,陶德在他
面前鞠躬,他的头贴在地上。他穿着红色的长袍,系着蓝色的腰带,走过来,长长的丝带从
两侧的灰色帽子上垂下来。他的胡子仍然像年轻时那样黑,一直到胸前;他的脸很庄重,耳
朵上方闪着可爱的杏花。然后他挥舞着右手,说:"和平,和平,亲爱的孩子们。我有天国
的职业,人可以对我做什么?一个人应该有孩子气的爱,让他的爱热乎乎地溢出来。有一次,
地方上的守边人对我说,朋友们,你们为什么要伤心,好像一切都结束了?世界上没有神的
话语,但现在天堂以你的主人为钟。朝闻道,夕死可矣,这也无妨。卓越的人喜欢内在的东
西。我将衷心地拥抱那些小孩子。除了从门进去,谁能进去呢?那么人为什么不走这条直路
呢?" 然后谢公甫挥舞着他的右手,说了一句话:"让我们在我的森林里见面,我退休这么久
了。" 于是法师就走了。道德离开了寺庙,从杏树上走到了师父的森林里,在那里他与天空
交谈。现在圣人谢公甫走了过来。然后陶德鞠了一躬,他的头贴在地上。然后主人提高了声
音,招手说:"平安,平安,我亲爱的孩子啊。有一次我去看望南夫人,我的弟子不高兴了,
我就说:'如果我做错了,愿高高在上的老天爷恨我。有一次,一个聪明的弟子问我:如果
一个人可以救赎全人类,他将是什么?然后我说:"不仅是一个有德行的人,他还会有神性。
一旦我有了走下坡路的感觉,我已经很久没有见到这位高贵的王子了;他是我最崇敬的榜样,
在梦中和清醒的时候他总是在我眼前。我是一个在知识的喜悦中忘记了所有悲伤的人,所以
没有注意到老龄化正在向他靠近。我的知识的明确来源是什么?神的本体已经在我里面孕育
了精神。我亲爱的孩子,你认为我有秘密吗?我在你面前没有人。我所有的行走都是开放的。
看到神人并不是我生命中被赋予的,如果我看到了好人,我已经很满足了。有一次,小孩子
想来看我,但我的门徒把他们挡住了,所以我说:让孩子们到我这里来。当天鹅死亡时,其
歌声是朴素的。 当人死了,讲话就好了。我的弟子说:人类是一个负担,它不重吗?在死
亡中,我只在目标处,难道它不遥远吗?天下难寻。陶德啊,我的孩子,我现在要安静了。
让我们很快在天国里再次见面。"

鲍奶奶之死

现在,陶德独自坐在一个石窟里。他现在已经 12 岁了,师父的教诲都还在他耳边。他的灵
魂对基于白玉的女神沉默不语。然后,一团尘埃从远处出现;一个信使骑着苹果白马来到这
里,他的手边有一只红狐狸。"陶德!"信使喊道,"我有个消息要带给你。" 然后,信使递给
青年一个卷轴印章,陶德打开它,读了起来。"我亲爱的孩子! 帕乌奶奶去世了,昨晚,在满
月的光辉下。在她睡着之前,她谈到了她的孙子,在她临终前看到了你的灵魂,听到你唱着
大睡的歌曲。尽快到这里来吧。你的父亲。" 然后,陶德带着秦和包,骑着红狐狸,和信使
一起从曲阜骑到安西,那里是父亲的家。三天后,他们就到了。在屋外,信使与陶德分开,
他独自进入哀乐之家。I-Se 向他问好,在他身边站着的仍然是心爱的美丽的 Su-ngo。这只是
春天的最初几天,到处都是百花齐放的景象,早晨的露水就像天堂的眼泪。I-Se 说,"你的
Pau 奶奶已经下葬了,亲爱的。在漫长的旅途中休息一下吧。在她家,你的房间还在那里。
回头见。" 于是,I-Se 带着他美丽可爱的 Su-ngo 穿过竹帘消失在屋子里,到处都是檀香油的
香味。陶德去了他祖母的公寓,踏进了他的房间。它已经空了三年了。然后他点燃了绿色烛
台上的红蜡烛,坐在椅子上。然后灵魂三度悲伤。他托着下巴,抚摸着鱼肠弦,唱道:"天
神啊,女主人,你为什么抛弃了我?听,我呼喊,但我的帮助还远。我的女神,为了你的怜
悯,我们的母亲希望,既然他们希望,你就帮助他们摆脱困境。" 后来夜幕降临,蜡烛烧尽,
陶德在悲痛中睡着了。然后他看到奶奶的脸在他面前,在那里她以形体站在他面前,触摸他,
在那里他们都拥抱了。她有精神上的不朽! 然后,一阵眩晕攫住了他,就像一场轮回,他们
在云端漂浮,在那里,成群结队的仙人和神灵在甜美的钟声和弦乐声中唱着甜美的歌曲,在
星星上滚动,他看到在无限的空间里,天国的女士在她的荣耀中灿烂地行走,在她的怀里有
一只小羊。然后他们飘过,在太空中播撒着一万颗星星,在他们下面滚动着狂野的天气。这
时,包奶奶对他说:"万民将在她的怀抱中欢欣鼓舞:母亲北京将成为孩子们敬爱的监护人,
人民将在欢乐的墙壁上,在玉石和碧玉庙宇的大厅里,在金色的街道和珍珠般的大门里获得
幸福。" 然后,陶德热情地唱起了这首歌:"上天有多大的慈悲和恩典,多大的救赎与这神灵
同在。赎回它将我们的中原王朝。我不处理太高的东西,它们对我的灵魂来说太美妙了。我
的心真的很静,很安静,就像一个小孩子和它的母亲在一起。如同小孩子与母亲在一起,我
的灵魂也是如此。中国,希望在至高者身上,直到永远!"
牧羊人陶德

现在他被呼召去牧养 I-Se 的羊群,并为其放牧。因此,他去了西山,去了传说中的昆仑,拄


着雕花杖去了。他从杏仁树上取下一个小树枝,剥去树皮,使其呈白色。他头戴黄帽,身披
紫袍,腰系革带,走到清流旁,跪下喝水,抬起头来,洗净双手,洗净耳中的试探。然后他
躺在一个柔软的苔藓山上,望向天空。在这片一望无际的伦茨土地上,五月的天是如此美丽,
陶德看到自己沐浴在一团橙色的色调中。他看到小溪在涓涓流淌,岸边的柏树克制着悲伤,
可爱而优雅地站立着,像细长的黑色火焰,浸透着银色的光泽,像月光下的夜晚。当鸟群的
歌声被唤醒时,一只黄鹂在松树那里唱歌,他看到一个美丽的少女向他盘旋而来,当那接近
时,他看到她是多么漂亮,血色的年轻和漂亮。她的头发在头上打了一个结,它像清漆一样
黑,像油一样闪亮。眼睛窄得像杏仁。那个美丽的女孩走近了。她对他说:"我的名字叫陶
雅,意思是桃叶。我爱你! 我曾多次看到你在尘世中孤独地徘徊在小路上,很难过。" 然后
陶冶看着她,他狂喜道:"陶冶,如果我只是看着你美妙的甜美的浮动的杏仁眼,我的骨头
就会像蜡烛一样融化,我的血液会变成甜美的桂花茶。" 他在那里非常温柔地抚摸着她眉毛
上的一根黑发。然后她拉着他的手,她的皮肤像天鹅的绒毛一样柔软。然后她带着顽皮的笑
容说:"哦,我渴望和你一起吃北京烤鸭。但现在让我们一起走我们的路。" 她像一只紫色的
蝴蝶一样在前面飞舞,翅膀上有一双深黑色的眼睛。在过去,他曾为蝴蝶而鸦雀无声,但他
亲爱的祖母告诉他,不允许他剥掉翅膀上的灰尘。他们一起走。很快,他们在一个喷泉前停
了下来。而他曾经轻轻地把他疲惫的头靠在她白色的肩膀上。爱情慷慨地化为人形,就像天
仙一样,她的身体最可爱,就像一个雪白的花瓶,玫瑰色的花瓶里有一个桃树枝。她从井里
打了些水,给了他一个叫做紫珍珠的神奇植物的浆果。他身上又有了一些力量,他的呼吸从
脚跟循环到头顶上的惊鸿一瞥,现在有了清新甜美的感觉,他叹道:"陶冶,你是多么的美
丽!" 陶德和那位美丽的少女手拉手,像兄弟姐妹一样,他们在昆仑山上走着,他们来到一
个石窟,可爱的人说:"我想唱歌谣书中的一首歌,但我不知道:是远处的雌鸟叫声? 还是
漂浮在水上的百合花的歌声?" 然后陶德从他灵魂深处的镜子里看着她说:"神灵和受祝福的
境界里的歌声肯定比我们的要崇高和可爱一千倍,一万倍。当神灵在受祝福的岛屿上,在蓬
莱岛上唱歌时,灵魂当然会在纯粹的狂喜中逝去。有永恒的青春? 在永恒的幸福中?哦,
至高无上,请赐予我永恒的幸福之恩!" 这时,陶德将双手抱在胸前,陶雅在一边热情地抚
摸着他,一阵喜悦穿过他,他的心像报春花一样绽放。然后他在渴望和希望中叹息道:"哦,
是的,我很高兴看到天上的女神!" 然后这位可爱的人拥抱了他,用覆盆子般的嘴唇亲吻他
的嘴唇,用她的嘴亲吻他的嘴,他觉得自己就像一条在水里跳起来的鱼,一时间都很开心。
然后她在一块石头上坐下,说:"亲爱的,坐在我身边,给我唱首歌吧,我知道你知道怎么
唱得很好听。" 然后陶德坐下来,用他的长笛吹奏出动听的旋律,然后,在《百合花之歌》
的曲调中,他唱起了这首歌:"仁慈吧,爱的女神,因为我的灵魂信赖你;在你闪亮翅膀的
阴影下,我有安全的庇护。我呼唤上面的天堂,呼唤至高者,他使我的事业得到善终。" 陶
德也是这样唱的。然后他做了,陶渊明唱了。美丽的她拍了拍手,对他甜甜地笑了笑,于是
他的心顿时火热起来,像云上的凤凰一样,带着憧憬飞向她的心,被美德膨胀了。他们又站
了起来,在牧区里徘徊,昆仑的西山绵延不绝,上面的云朵飘着白色,树的叶子绿得像一片
海,杏树沿路开花,紫色的蝴蝶在空中交错飞舞。陶德和陶冶沿着小路走到牧羊人的小屋。
然后陶德说:"在小屋里住着一个老牧人,他的名字叫戚普泰。他教我如何把羊放出羊圈,
如何在晚上把它们集中起来。但现在他不在小屋里,他在游荡,去照看小羊,看看它们是否
都还在。" 在那里,两人踏着羊群的脚步,在青春的爱里走去。他说:"在下一个山谷里,孩
子们在吃草,在更远的西边,牦牛在吃草。还有一天,一个猪倌路过这里,他和一个老女巫
分开住,老女巫在晚上会变成一只黑乌鸦。猪倌去参加牧羊人聚集在猎人那里的宴会,我也
认识他,他和一个漂亮的女人住在一起,他用弓箭射击。现在他为庆祝活动猎取了一只雄鹿,
他们吃了它,喝酒,唱歌。但现在就会有牧羊人的小屋,我们只需穿过桐油树林。" 然后美
丽的人微笑着变了形,说:"我亲爱的梦想家,让我们走吧。愿猎人、猪倌和牧羊人得到安
息。我们将在这个山丘上行走,在桐油树的阴影下。" 他们在小树林里,透过银色和绿色,
远远地看到牧羊人池普泰走来。他的头发像雪一样白,他的胡须一直流到肚脐,但在他白色
的头上却戴着一顶金丝帽。他的脸色依然白皙,带着青春的清新,开着紫色的花,因此,在
他巨大的年龄下,他看起来像血一样年轻,仿佛他的存在中已经有了永恒的青春;因为他哺
育着体现在德中的道,体现在生命力中的道,正如老子所说的:"吾不知其名,故称其道,
她在世界之初。" 然后,牧羊人戚普提走近这对恋人,这位美丽的姑娘带着她的青春,向他
们鞠躬致意,这种鞠躬是儒家礼节所不要求的,但他的谦卑使他这样做,并说:"和平,和
平,亲爱的人们!"。看到我可爱的弟子在这里与一个可爱的人相伴,我是多么高兴啊!美
丽的姑娘。" 然后,老牧羊人微笑着对陶德说。 "告诉我,陶德,你爱她吗?"去喂小羊羔吧。
陶德,你也爱着有福之人吗?" 陶德很惊讶,他问了两次这个问题,因为圣人一定已经了解
他的内心,知道陶德完全致力于内心的爱和对恩典的渴望。然后陶德说:"智普帝啊,你可
以想象,我在看到她之前就已经爱上她了,只因为我相信女神给我送来了一个符合我对爱情
渴望的梦想的朋友。然后牧羊人说:"现在和你那有福的女牧羊人的灵魂一起喂羊。" 陶德像
从梦中醒来,他身边坐着一个令人愉快的受祝福的人,她被谦虚地、羞愧地称为桃叶,因为
她相当像一朵桃花。陶德和陶冶拍了拍手。能够拍手称快的人有福了。稍后,当天体中的黎
明出现在东方中原王朝的拱形地平线上时,这对恋人单独在一起。当带着紫色云彩的金色光
辉的白昼盘旋在绿草之上时,他们饿了。陶冶双手合十在胸前,内心对至高无上的母亲说。
然后一下子从天上来了一块白布,上面有精美的食物,是一只北京烤鸭。陶冶说:"由于我
要求和你一起拿北京鸭,现在已经实现了,陶冶。" 有几碗茉莉花茶和他们在一起,都是带
有红色燕子图案的锰瓷。他们带着亲爱的微笑从天神那里得到食物和饮料,作为回报,他们
在温和的空气中用手指拂过感谢的手势。陶冶说:"我的朋友,现在我和你分开了,我希望
你一切顺利。" 然后她给了他三个甜蜜的爱之吻。她的头发,在黄色的阳光下闪闪发光,看
起来像黄铜,她松散地摇晃着她的肩膀,那里像火焰的舌头;天体的精神吹入它,一种灵感
的气息,头发顺着十字架流下来。这一点没有歌手能说,没有诗人能说,她如何飞过小河边
的绿草,飘过水的流淌,她如何以她可爱的闪亮的身姿飞过桂花林、柏树和桐油树,桃树上
还留有花朵,她的头发上有粉红色的花朵,她的脚下也长出了花朵,牛肝菌、萍踪草、紫罗
兰,在绿色的叶海上她飘向她纯美的世界。 他坐在石头上,托着下巴,用牡丹般的手指抚
摸着琴弦,在那里唱起了这首歌:"至高无上,你是人民的母亲,你的名字在陆地之上是多
么的荣耀,你在天上是多么的荣耀。你从婴孩的口中为你预备赞美。" 现在,陶德带着黄色
的帽子,紫色的幔子飘得很远,系着黄铜色的皮带,下巴和笛子放在口袋里,年轻人靠着牧
羊人的杖走了。他来到了传说中的昆仑西山的一片绿色平原。他来到一片开花的树林,走在
紫藤花的小路上,来到树林中间的一个闪闪发光的喷泉,喷泉在朱红色的大地上闪耀着水银
般的纯洁物质,纯洁而光亮,他看到银色的洪水在渠道中流淌。裸体少女的影子在喜悦的水
里,她们发光,玩着妖艳的游戏,在白色的水里享受着快乐。金色的雨在那里闪耀,银色的
柳树,人们以为是金属,其实是木头。低垂着绿色卷须的淫荡手臂,在地上蠕动着,敲打着
水面,仿佛要从洪水中啜饮,它们沾着银色的露水,非常精致的花朵,晶莹的水滴它们似乎
在哭泣。无尽的溪水从泉眼里流出来,从喷泉里流出来,甜美而美丽,它们沉下去又涌出来。
喷泉似乎在湖面上直立航行,岸边是绿色的竹泪,遮住了躺在苔藓垫子上、在水中游动的太
阳光线。黎明张开金色的露水翅膀,然后我们的青年喊道:"至高无上的人啊,从我身上拿
走生存的枷锁,保护王国的皇帝!"。在生命的桃树下,我很乐意坐着喂养羊群。哦,我的
灵魂的渴望! 我的心像火焰一样被感动。若有羊羔在山中失落,有梦给我看,若我在树荫下
睡在生命的果实旁。" 陶德这样说着,坐在山边,看着早晨的玫瑰色云彩,一位天国的使者
光荣地来到他身边,带着剑和白色的旗帜,穿得像个牧羊女,她说:"你好!"。起来吧,陶
德,现在离开羊群,我叫你去做另一件事。拿着这面旗子,这把剑给你系上。你要从西安到
北京,成为皇帝。" 陶德说:"我是一个年轻的年轻人,不了解统治的事务,怎么能接受这种
行为呢?" 信使说:"对于幼稚的心灵,一切皆有可能。女神与你同在,她会给你的。她将这
样奇妙地保护你,直到你从西安迁到北京。西安将是你的城堡,你在那里搭帐篷。" 说着,
她摸了摸陶德的眼皮,当他抬起头时,天空中出现了仙人、神灵和受祝福的人,拿着红色的
牡丹,甜美的声音在温和的空气中消逝。然后恩典女神说:"你跟着我。在这里服务的人在
外面将被神化。" 她唱的是甜蜜的旋律。天人现在放下了牧羊女的袍子,在她来自第三天堂
的荣耀中,她站在那里,在黎明的微光中,绯金色的云带着她,慢慢消逝,到了永恒的幸福
天堂。现在,陶德去了牧羊人的小屋,向老牧羊人告别,跟随神圣的召唤去西安。然后他收
拾了七样东西:剑、琴、刀、写字的器具、他的书、金银棍子;把膝上的带子绑成红颜色,
就走了。

战争

我已经走了很长一段路,并与我的皇帝有了冒险的经历。作为他的儿子,他把我带在身边,
我是一个向南和向西征战的军队的指挥官。在洛阳的皇宫里,曹皇帝召集了他的主人,三千
人。两千人随皇帝骑马来到北京附近的西山。我自己带着一千人骑马去了西安,由智者萨满
和年鉴家司马迁协助。其余的人被遣送到他们在美丽的皇宫中的房间。但我经过了开封,经
过了这个城市,就在那时,一个匈奴人想强行带走一个女犹太人,我救了她;她来自丝绸之
路以外的犹大,被称为马哈纳吉姆。曹氏皇帝在这片土地上吹响了号角。中国听说了,说:
我们的皇帝骑马南下,已经过了南方的长江,也就是蓝河,穿过花地,来到了海边。像海里
的沙子一样的脚夫和他在一起。但他们又上去了,在马鞍山扎营。南方人,即苗族和其他部
落,看到人民受到了压力,就躲进了山洞和岩洞,躲进了蓝河沿岸的三峡和石林中。那里的
洞穴、峡谷、岩石和坑洞都是白色的石灰岩,因为在几千年前,那里曾有一片海,后来消失
了,在陆地上留下了奇异的岩石构造。通过他们的扬子江水,元朝、女真和苗族,这些生于
南方的野蛮部落就这样走了。皇帝已经抵达广州,南方的城市,一座白色的城市,从南方的
海面上可以听到杂音。和我们皇帝在一起的人在苗族的魔法面前颤抖。但皇帝等了九天,直
到萨满咨询神谕后为他指定的时间。当萨满没有从西安下到南疆的皇帝那里时,人们就从皇
帝那里跑开了。当时正好是春祭的时候。曹氏皇帝说:"拿新的燔祭来!" 然后他们在山上点
火,在支架上点上蜡烛,纪念女神。现在,当祭祀完成后,圣人萨满来了,曹皇帝去迎接他,
说:"平安,平安,天堂在你头上,给你带来幸福和祝福!" 萨满说:"你做了什么?" 曹皇帝
说:"我们看到人们开始逃离我们,而你没有适时到来,而苗族人已经聚集在蓝河的峡谷中,
并通过花地送来了巫术,即欣喜的黑暗。然后我们想:现在苗族、禹族和元族都下到广州来
了,而我们还没有寻求我们神的怜悯。因此,我们敢于献上祭品,点燃香烛白乳的红花。"
萨满说:"你的行为像个傻瓜,你没有遵守神的戒律:她从来不要燔祭,而是要对神的爱和
彼此的爱。她会将你永远保留在你的帝王宝座上,成为中原王朝的皇帝,而且是永远。但现
在你的权杖不会再留在你手中了。天上的母亲按照她荣耀的心寻找一个人,并任命他为她所
爱的人民的王子;因为你们没有遵守神性的戒律,因为驱使你们南下的不是爱,而是邪恶的
战争欲望。" 圣人萨满这样说,就离开了广州,走了他的路。我这样对我的甲士说:"来,我
们到南国的人那里去吧。" 在曹皇帝离开那个国家后,苗族人又聚集在那里,禹族和元族也
是如此。所以我们去了那里,但我没有告诉我父亲。曹皇帝在洛阳黄河边的住所里坐着,和
他在一起的有大约五百人。司马迁和莫须有的朋友萨满,是个聪明人,穿着围裙,腰里系着
甲骨文。朝廷的人并没有注意到我已经走了。在蓝河的南地有六个峡谷。那里有一个石制的
宝藏堡垒,叫做 "脚上的珍珠"。有一个狭窄的地方叫和尚倒挂。那里是女巫的峡谷。那里是
精灵之峰。因为正是在这里,天姬曾经拜访过一个名叫大禹的年轻统治者。我和我的卫队站
在荒凉的北岸,苗族人藏在南岸的松树林里。然后我对我的卫兵说:"来,让我们去找野蛮
人!" 他们的黑发不是潇洒地打结,而是长长地垂下,或者编成辫子,把衣服扣在左边;他
们是野蛮人,就像东方的 J-barbarians 和西方的 Young-barians。然后我的警卫说:"南方的苗
族人有一句轻快的谚语:'不稳重的人不适合做大奇迹'。孔夫子说这是真的。" 然后我
说:"愿天堂帮助我们。对至高无上的神来说,或多或少的帮助都不难。" 我的卫士说:"做
你心里想做的事吧,只要过了扬子江。看哪,我与你同在,正如你高贵的心所愿。" 然后我
说:"好吧,让我们去找苗族,让我们现在向他们展示自己。如果他们对我们说,站住,我
们就站住,不要去找他们,穿过松树林,到精灵的顶端。如果他们对我们说:"到我们这里
来",我们就会去找他们,因为那时女神已经把他们交到我们手中。让这成为我们的一个标
志。当我们向美丽而可怕的苗族女巫展示自己的全貌时,她们说:"汉族人从他们躲藏的山
洞里出来吧,他们在害怕!" 苗族的姑娘们对我和我的卫兵喊道:"那就上来吧,我们已经教
你了!" 然后我对我的卫兵说:"跟着我爬上去;神明把他们交给了中国的手中。" 我手脚并
用地爬上了精灵峰,我的卫兵和我一起。苗族的女巫对我的卫队下了诅咒,使这个青年睡着
了,不再醒来,但上天保护了我。然后我匆匆离开,下了精灵峰,穿过蓝溪水边的松树林,
遇到了可怕的苗族人。然后我把我的剑拿在右手,准备好了。溪流岸边的小稻田里有大约十
几个人,溪水泛着绿色的涟漪,全部被淹没,长着蓬松鬃毛的水牛在拉着犁。人中有了恐怖,
地也震动了。然后他们喊道:"铀海又来了,地球母亲的支柱正在倒塌!" 他们担心现在的秩
序会崩溃,古代的混乱会回来。曹皇帝带着他的主人来到司徒川省的土地上,从东边被 J-野
蛮人围困,从西边被散着头发的 Young-Barbarians 围困。然后,皇帝这样对他的人民说:"算
算看,谁离开了我们。" 当那些披散着头发的人的骚动来回涌动时,他们数着我们皇帝的众
人,看,他们错过了我。然后,皇帝对博学的摩苏说:"把披着羊皮的天使和《易经》带给
我们。" 因为莫须有和他们一起来到司徒川省,携带着甲骨文天使和《易经》在当时的中原
地区之前就已经下来了。而当曹皇帝还在与圣人交谈时,蛮族营地的骚动就更大了。莫须有
是一个圣人,因为他在《德》中修炼了道,在他的生命力中修炼了一个字,并找到了通往不
朽的道路。于是,莫须有地读出了与羊脂球的神谕。曹皇帝和所有和他在一起的人都聚集在
司徒川省的土地上,然后他们走过喜马拉雅山东麓的大渡河,那里是中国的祭祀地。 成为
一个战场。群山在白云中抬起头来,绿色的草地被鲜血染红。但是,J 国和郑国的蛮族打起
来了,他们在骚乱中强大地涌动着,然后中国追赶着蛮族,把他们远远地赶回了蛮族的土地,
喜马拉雅山中国指定为中原王朝的边界。所以那天上天帮助了中国。当中国的男人处于困境
时,皇帝对他们进行了诅咒。虽然《易经》中说:"因酒食而生祸,因红色护膝而来!" 曹皇
帝发誓:"凡是吃到晚上的人都要受诅咒,直到我向我的凶恶的敌人复仇。" 所以曹皇帝的人
都没有吃东西。但在位于昆明-西藏高原东麓的一个花园里,有一些蜂箱,里面有金色的蜂
巢,蜜蜂在飞行中从深深的花萼中采集甜味。当人们来到那些蜜蜂窝前时,蜂蜜就流了出来。
但没有人用手去拿,人民害怕皇上的诅咒。但我没有听说过这一点。于是我伸出我的杖,将
杖尖浸入金湖中,并将我的手送到我的嘴边。看见我的人就说:"他的眼睛确实发亮"。然后
一个人说:"你父亲给我们的人下了诅咒。今天吃东西的人都要受诅咒。因此,今天的人们
已经变得迟钝了。" 然后我说:"曹皇帝给这块土地带来了不幸;看我的眼睛多么闪亮,因为
我吃了一点蜂蜜。如果我们的人今天吃了他们的猎物,我们也应该战胜南方的人。" 我就这
样说了。那一天,中国克服了南方所有的民族,从司徒川出发,经过云南省,来到了著名的
石林。我搬到了昆明,那片土地的首府,坐落在滇池边上,永远是春天的美丽城市。在城市
的西北部是玉湖,由九个泉眼供给,有玉湖公园。我们从那里走到滇池,那里有一座雄伟的
石亭,矗立在白色大理石基础上的红色软玉柱子上。然后我们经过竹林寺,那是诗人为赢得
绿竹枝头而辛勤劳作的地方,他们在夜里倒掉一大杯酒,写下一百首诗。我们还经过了龙泉
池,那里柏树和梅树林立,山茶花盛开。经过珍珠泉,我们来到了石林,那里的岩石都有名
字。母子;万年根;从湖里走出来的美丽女孩。我和我的警卫员一起爬上了岩石母子,在那
里我们祈祷感谢上天对我们的救援,使我们脱离困境。 然后,我们下到岩石上:一个美丽
的女孩从湖中升起!她是一个美丽的女孩。在那里,我们欣赏着大自然的灵动之美,几乎无
法将自己与这一景象分开。但我们继续前往施泰因瓦尔德湖南部的小施泰因瓦尔德,那里有
许多岩石洞。6 月 24 日有一个火把节,有武术和赛马,唱歌和跳舞。我们回过头来,与我们
皇帝的主人发生了冲突,他们在昆海-西藏高原上扎营。人们都很慵懒,于是他们倒在那些
在高高的西藏所做的战利品上,拿着羊、羔羊、牛、犊牛,把它们宰了,血流到地上,然后
连肉带血吃了。然后有人对伟大的曹皇帝说:"人的行为像野蛮人,中国的女神却教他们吃
谷物和蔬菜?难道高贵的圣人不知道如何用每天一粒米和一滴露水来保持身体的青春活力吗?
现在中国的男人以血食肉,变得像野蛮的雅利安人。从青藏高原上滚下一块沉重的石头给曹
皇帝"。所以他们说,当人变成野蛮人的时候。

朝廷

他们在洛阳的牡丹园里说,当曹皇帝获得帝王的尊严,坐在玉皇大帝的宝座上时,他与周围
的敌人作战:在北方与匈奴、满族和蒙古人作战,在东方与日本海盗作战,在南方与印度人
作战,在西方与波斯人、吉尔吉斯人和维吾尔人作战。无论他转到哪里,和平都赢得了胜利。
他做了许多英勇的事迹,克服了孟加拉的曼德勒,从所有剥削它的人手中拯救了中原王朝。
皇帝的儿子们是磐石之源,先锋之首德金,以及山丘之灵。而他的女儿们是。黄月新干,长
子,梅山,妹山,幼子。皇帝陛下重新结婚,贵族夫人名叫泰泰;她来自台湾,排湾族人在
岛上的山中定居。泰泰不仅像亲密的人一样白皙,像世界空间的夜晚一样美丽,她还像蛇一
样聪明,当她滑过宫殿时,有翅膀的门都在颤抖,她所看到的人都感到有福之人的幸福。在
朝廷里,这位野战队长的名字叫 Jeng,他是个敢作敢为的人,是陈国太子的儿子,而陈国太
子又是个比统治者更出色的诗人,他对着琵琶发明了不朽的诗句:"不是我从起源拒绝了世
界,是世界的人们拒绝了我。" 皇帝的母亲也在宫中,她的名字叫念念,是苍穹中的人形银
流,她的皇族血统可以追溯到黄帝,黄帝曾被身着彩虹色衣服的天女指点过神事,被采女指
点过神事;被简女指点过神事,简女是被选中的美女,擅长音乐和诗词,被素女指点过神事。
那么,这些人就是年羹尧的祖先,即皇后娘娘。但是,在曹魏皇帝活着的时候,对匈奴的战
斗是很艰难的。当皇帝发现一个勇敢的人时,就把他收为己用。但当他呆在洛阳的宫廷里时,
他喜欢在牡丹园里散步,宫廷里所有漂亮的人都在那里散步;在那里,他和他的太岁一起享
受,被年轻的诗人、吏员和画家所崇拜,在宫廷里,汉代的伟大历史学家司马迁肯定会有不
朽的名声。然后曹皇帝说:"好吧,我们想听听你在年谱上的工作进展如何。" 然后司马迁
说:"我的第五十三本书已接近圆满完成。但我现在正在写一本儿童书,陛下可能会保佑他
们。" 然后,太白金星微笑着说:"孩子般的单纯我喜欢。因为从孩子的口中,为至高者预备
了赞美。正如老谢曾经说过的。世界有一个母亲,承认母亲并承认自己的亲子关系的人,在
身体的堕落中没有危险。我也将承认我的亲子关系,并乐意让自己像孩子一样被教导。" 那
是在洛阳的朝廷里,皇后在牡丹园里散步,说:"我亲爱的德金在哪里?" 这时,站在她身边
的小妾说:"我看见他消失在竹子谷的诗亭里。" 然后,太白金星带着她的小妾走进山谷,进
入那座红色的诗亭,屋顶是绿色的,檐口是金色的,上面装饰着波浪形的饰物;她进去后,
发现她的小德金在那里与吏人交谈,对他精湛的智慧之语不由得感到惊讶。"仙啊,亲爱的
我喜欢幸福和清爽的亭子! 你的水应保持公平的孤独,停留在那里被称为我的女神!"

升天

现在,陶德登上了空间,来到了一颗星上,一位天人看到了他,向他打招呼,并说了一句
话:"来看看。" 在那颗星上有一片桐油树林,在它附近有一个酿酒池,在一个大桶里收集了
压榨的油。天人用勺子从油中舀了一勺,浇在陶德的头上。15)然后天人说:--"当你继续前
进时,你将遇到从高处下来的精灵,在他们面前将响起琵琶、手鼓、下巴、笛子,他们将狂
欢地歌唱。那时,至高无上的精神将降临在你身上,你将进入狂喜状态,你将被改造,成为
一个新的人,陶德啊!" 天人说话了。"现在这些征兆临到你的时候,你要做你眼前的事。陶
德,至高者与你同在!" 陶德继续说着那颗星,然后女神又给了他一颗心。就在陶德这样走
着的时候,有一群鬼魂狂喜地来了,发出响亮的音乐,看到陶德也在狂喜,就听他狂喜地唱
道:"我和我的女神一起跃过长城!"。当我走到一个十字路口时,我沉下心来,一个天神向
我显现,把我的旧心从胸中取出来,在我身上放了一颗新心,这颗心像钻石,像发光的煤;
然后我听到根在生长,在中国的未来,我看到了稻田。我和我的女神一起跃上长城!" 现在,
陶德爬上了永恒的乙醚。"为什么女神抛弃了我?"他叹了口气;他爱他内心的女神,他的母
亲。现在他看到了一颗明亮的星星,它的周围是一片晶莹剔透的海洋,一声怒吼响彻他的灵
魂;那里来了一位天人,帝国的天人,中国的守护神天人!"。天人站在一颗星上,飞过天
堂的水晶海,那是一片充满芦苇的甜海,带着黎明的气息。她穿着长长的飘逸的白袍,站在
那颗漂浮的星星上,许多绿色的丝带飘来飘去,环绕着她的全身,从运动中飘来飘去;在她
的头发上编着一串串珍珠,像珍珠母一样闪闪发光,其他丝带像充满曙光的水晶面纱挂在她
的胸前,在那里,她用白麻布包裹着一个孩子,抱在怀中。(15) 天人说:"我亲爱的孩子陶
德,看,我仍然保留着未出生的人,我也以我的慈悲保留你。你要听许多关于我的话,都是
骗子说的。但要知道这一点。自中国有史以来,人们就记住了至高无上的上帝。在我们这个
时代的三千年前,黄帝曾向她祈求;她的恩惠和慈悲与神话中的帝王尧、舜、禹同在。至高
者是你的神,是唯一的神,你不可向她以外的其他神致敬。" 现在,陶德看到一个大厅紧靠
着一座平缓的山丘,上面竖着一个由朴实的粗木头组成的十字架,横着一根闪闪发光的铜棒。
这时来了一位美丽的姑娘,长得很可爱,她的头发上戴着一块石头,像珍珠母一样闪闪发光,
她穿着长长的红绸布;她说话的声音像风铃一样,那么甜美悠扬:"我叫伊玛,我将向你描
述天籁之音。看那里,"我妈说着甜美的天籁之音,"平缓的山上有桐油树,那里有白玉的房
子,那是至高无上的,你的女神的房子。你在那里看到了来自祭祀灯和神圣蜡烛的明亮光芒。
请看大祭司所穿的华美长袍,察看香云。听着声音和笛声,骨笛声从山上传来,所有的树似
乎都醒了。但最重要的是,至高无上的神喜欢秦的声音。闲来无事,抱着秦氏统治中原,是
大师的心愿。看,至高无上的音乐家们知道如何用琵琶唱出向女神致敬的赞歌。许多来到天
国的隐士都能用 Se 这种古老的乐器演奏出美妙的旋律。这些歌曲是如此美丽,如此超自然!
祈求者可以点燃香火,谦卑地把头低下。天上的女士最喜欢唱爱的歌曲,因为她的心中充满
了无限的爱,她必须已经在天堂里坐了下来,因为只有在天堂里,她的爱才能找到家和满
足!" 而伊玛欢呼道:"阿雅!"然后就沉默了。然后,一个警卫带着醉醺醺的步态来到这里,
领着陶德穿过大厅,穿过红色的尼普尔门,来到了空地上。在那里,站在一个有湖泊和神奇
鱼类的公园旁,陶德唱起了这首安慰之歌:"至高者,我永远相信你;让我永远不感到羞耻。
我若呼求,你必倾耳听我,速速帮助我。你要作我的白石,在天国作坚固的城。为了你的名,
引导我。因为你是我的力量,是我的美德,你要把我从一切的网中拉出来,让他们投在我身
上。我把我的灵魂交到你的手中,因为你救赎了我,天上的母亲啊,怜悯和恩典,爱的女神!
我把我的灵魂交给你。我感谢你的慈爱,在那里我终于可以重新微笑;你看着我的苦难,接
济我于危难。大水之上的女神啊,请让我的脚踏上广阔的空间。请怜悯我,收留我,因为在
人的心里,我已经像死人一样被遗忘。我像一个掘墓人,在暗中,他们在我周围行走,不知
道我的灵魂。但我,天上的母亲,希望在你身上,我唱歌,你是我美丽的爱情女神!" 然后,
陶德站在红色的软玉门前,这里都是天宫,在盛开的境界中,他走到那里,经过有奇异鸟的
五湖;天上的朋友伊玛来到他身边,手里拿着一碗没药,她把没药倒在陶德的头上,在黑发
中流淌下来。"你是否接受我作为你的天国朋友,我从心底里为你奉献。" 穿着玫瑰色丝绸长
袍的妈祖走到他身边,拉着他的右手说:"你看到了银河,它是来自母亲乳房的乳汁。你看
见那白色的小路像挥动的面纱吗?纯洁的天露之路。这是一条星流,有人说大雁、白雁和雪
雁在这条路上移动。除了看到天鹅座,这个星座也被野蛮人称为天琴座,但我们称它为秦。
一边是织女的星座,另一边是牧羊人的星座。他们被星星之流隔开,喜鹊在一年中的某一天
为两人架起了一座桥梁。有一次他们互相赠送礼物,所以在牧羊人面前找到了锭子,在织布
人面前找到了枷锁。" 然后伊玛,亲爱的凤凰朋友,用手指着晨曦中的红云,他们现在都在
上面定居,在柔软的泥土上慢慢漂浮。然后,伊玛用她那洁白的手臂拥抱了她亲爱的陶德,
并把他按在她那乳白色的乳房上。

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